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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Weitere Angriffe Israels in Gaza haben Tote zur Folge.
- Ukraine-Krieg: Heftige Angriffe Russlands auf die Ukraine. Angeblich russischer Geländegewinn. Trump über Putins „Bullshit“ verärgert. Bemühungen um Stärkung der ukrainischen Luftabwehr, Trump überlegt entsprechende Hilfen.
- EU: Lob für Trump
MÄRKTE – Ausblick: Zweites Halbjahr bringt wie das erste Unsicherheiten mit sich.
REPORT
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
Was wird das zweite Halbjahr bringen? – Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Bank Austria, 4.7.2025
Jedenfalls viel Unsicherheit, so wie auch das erste Halbjahr, dies scheint sicher. Es beginnt bereits mit dem Inkrafttreten der erhöhten Zölle für US-Importe – oder auch nicht. Wir gehen davon aus, dass nicht alles umgesetzt wird, was bisher angedroht wurde, Zölle in Höhe von 10 Prozent auf alle Importe scheinen jedoch fix, was auch unserer Basisannahme entspricht. Unabhängig davon, was im Juli vereinbart wird, lässt das bisherige Verhalten des US-Präsidenten erwarten, dass auch weiterhin große Unsicherheit bestehen wird.
Zusätzlich bringt der Konflikt im Nahen Osten ein weiteres Risiko für die Weltwirtschaft, vor allem, was die Ölversorgung und den Ölpreis betrifft. Hier ist unsere Erwartung etwas optimistischer, zumindest hinsichtlich des Ölpreises. Wir glauben nicht, dass dieser so stark steigen wird, dass er eine ernste Gefahr für die Weltwirtschaft, die europäische Wirtschaft und die weitere Entwicklung der Inflation in Europa darstellen könnte. Daher erwarten wir für das zweite Halbjahr keine globale Rezession mehr, und auch für den Euroraum sollte es Wachstum geben, wenn auch mit unter 1 Prozent im Vorjahresvergleich ein weiterhin sehr geringes. Trotzdem wird die Arbeitslosigkeit im Euroraum weiterhin leicht sinken und auch die Inflation bei rund 2 Prozent liegen. Damit könnte sich noch eine Zinssenkung der EZB im Herbst ausgehen, dann dürfte Schluss sein.
Unter diesen Rahmenbedingungen könnte Österreichs Wirtschaft seine sehr langsame Erholungsphase fortsetzen und die Wirtschaftsleistung real erstmals nach mehr als zwei Jahren im Jahresabstand wachsen, was nach dem schwachen ersten Quartal immerhin reichen würde, um ein drittes Jahr mit negativem Wachstum zu vermeiden. 0,1 Prozent ist aber angesichts der starken Rezession der letzten beiden Jahre nur ein sehr bescheidener Lichtblick. Trotzdem könnte dies eine Trendwende einleiten, vor allem auch für den Arbeitsmarkt, wo wir ab nächstem Jahr kein weiteres Ansteigen der Arbeitslosenquote mehr erwarten. Das Inflationsproblem erweist sich als hartnäckiger als erwartet, die Dienstleistungsinflation infolge des starken Lohnanstiegs wird die Inflation auch im zweiten Halbjahr eher bei 3 als bei 2 Prozent halten – das nächste Jahr sollte allerdings eine Verbesserung in Richtung 2 Prozent bringen.
Alles in allem ist trotz der anhaltend negativen Stimmung in Österreichs Wirtschaft und bei den Haushalten eine leichte Verbesserung im zweiten Halbjahr zu erwarten. Eine wirkliche Erholung nach den Rezessionsjahren ist aber noch nicht in Sicht, dafür sind die Unsicherheiten weiterhin zu hoch, aber auch die strukturellen Herausforderungen zu groß – vom hohen Lohnanstieg über die Deglobalisierung und die Budgetsanierung bis hin zum technischen Wandel. Aber vielleicht gibt es ja auch einmal positive Überraschungen.
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: DAX markiert neuen Rekord
- US-Haushaltdaten Biden versus Trump
- Handelskonflikt: Munition für die EU!
- Kein Hellmeyer Report am 23. und 24. Juli 2025!
Nachrichten in Kurzform
• Berlin: Wirtschaftsministerin Reiche lehnt eine Digitalsteuer für US-Konzerne ab.
Man müsse die Wettbewerbsbedingungen für deutsche und europäische
Digitalunternehmen verbessern.
# Konstruktiv
• Peking: China will den Arbeitsmarkt mit neuen Maßnahmen stützen.
# Verständlich
Trump verkündet weitere Zölle
Gestern kündigte Trump die Zollsätze für weitere kleinere Handelspartner an. Brasilien
wird ab 1. August ein Zoll in Höhe von 50% auferlegt. Die Zollsätze für Algerien, den
Irak und Libyen werden bei 30% liegen, während die Sätze für die Philippinen, Brunei
und Moldawien auf 25% gesetzt wurden.
# Brasilien kommt „unter die Räder“, es geht auch um Bolsonaro …
EU hofft auf Handelsdeal mit USA in den nächsten Tagen
Die EU hofft im Handelskonflikt mit den USA auf eine zeitnahe Verständigung. Die EU-
Kommission teilte mit, spätestens bis 1. August solle eine Einigung erzielt werden,
idealerweise schon in den nächsten Tagen. Trump hatte Anfang der Woche
Sonderzölle von 25% und mehr gegen 14 Länder angekündigt, darunter auch
Verbündete wie Japan und Südkorea.
Das nicht WTO-konforme Zollregime der USA hat positive fiskalische Folgen. US-
Finanzminister Bessent sagte, die USA hätten bereits 100 Mrd. USD eingenommen, bis
zum Jahresende könnten es 300 Mrd. USD sein. In den vergangenen Jahren waren es
pro Jahr rund 80 Mrd. USD aus Zolleinnahmen.
# Schauen wir mal
Deutschland: Industriestrompreis nur ein Anfang
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion Müller hat den von der Regierung
geplanten Industriestrompreis begrüßt, wünscht sich aber weitergehende
Entlastungen. Das sei zu wenig, das dauerte, das sei zu kurz und die
Entlastungsmöglichkeit auf 50% sei nicht ausreichend genug. Es sei jedoch ein Anfang,
dass wir die Industrie hier vor Ort halten können
# Passt zu der Agenda dieses Reports: Positiv, aber es pressiert, jeden Tag kommt es weiter zu Substanzverlust!
Märkte: DAX markiert neuen Rekord – US-Haushaltdaten Biden versus Trump – Handelskonflikt: Munition für die EU!
EUR/USD eröffnet bei 1,1736 (05:52 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1690 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 146,24. In der Folge notiert EUR-JPY bei 171,62. EUR-CHF oszilliert bei 0,9319.
Märkte: DAX markiert neuen Rekord – US-Haushaltdaten Biden versus Trump
Die Finanzmärkte zeigten sich weit überwiegend in den letzten 24 Handelsstunden in
risikofreudiger Laune trotz der US-Zollankündigungen. Aktienmärkte, allen voran in Europa, legten zumeist zu. Der DAX markierte ein neues Rekordhoch (Late DAX 12.635,50). Der S&P 500 nähert sich neuen Rekordmarken (bisher 6.284,65) US-Rentenmärkte waren nach einer unerwartet guten Auktion 10-jähirger Staatsanleihen freundlich. Bitcoin (Teil des „Trump-Trades“) nähert sich historischen Höchstmarken bei 112.000 USD.
Heute werfen wir einen Blick auf US-Haushaltsdaten. Diesbezüglich vergleichen wir die Entwicklung der öffentlichen Verschuldung in der Phase 17. Januar 2024 – 8. Juli 2024 mit dem identischen Zeitraum im Jahr 2025. Dazu bedienen wir uns der Daten der US-Treasury. In der Phase der Amtszeit Trumps kam es zu einem Anstieg der Staatsverschuldung von 36.178,7 auf 36.625,8 Mrd. USD, also ergab sich eine Zunahme um 447,1 Mrd. USD. Im Zeitraum 2024 unter Biden stieg die öffentliche Staatsverschuldung von 34.060.2 Mrd. USD auf 34.857,4 Mrd. USD.
Hier lag der Anstieg bei 797,2 Mrd. USD. Diese Differenz ist markant. Fraglos ergibt sich jetzt mit der „Big and Beautiful Bill“ Trumps ein höherer Defizitpfad. Anzuerkennen bleibt, dass Gegenmaßnahmen zur Haushaltskonsolidierung getroffen werden. „Food for thought!“
Aktienmärkte: Late Dax +1,58%, EuroStoxx 50 +1,50%, S&P 500 +0,61%, Dow Jones +0,49%, NASDAQ 100 +0,72%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:01 Uhr: Nikkei (Japan) +0,63%, CSI 300 (China) +0,30%, Hangseng (Hongkong) +0,09%, Sensex (Indien) -0,12% und Kospi (Südkorea) +0,93%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,63% (Vortag 2,64%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,34% (Vortag 4,41%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (+0,0029) legte im Tagesvergleich gegenüber dem USD leicht zu.
Gold (+23,00 USD) gewann gegenüber dem USD etwas zuvor verlorenes Terrain zurück, während Silber (-0,11 USD) geringfügig gegenüber dem USD nachgab.
Der Bitcoin notiert bei 111.070 USD (06:05 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 2.680 USD.
Handelskonflikt: Munition für die EU!
Im Hinblick auf die aktuellen Verhandlungen zwischen den USA und der EU bezüglich eines
Handelsabkommens macht es Sinn, sich mit unbestechlichen Fakten auseinanderzusetzen.
Zahlen des Statistischen Amtes der EU (Eurostat) zufolge ist das Austauschverhältnis nicht
ausgeglichen, aber es fällt nicht so einseitig zugunsten der EU aus, wie Trump es unterstellt.
Die EU exportiert in die USA deutlich mehr Güter als sie von dort importiert. Der entsprechende Handelssaldo (blaue Linie in der Grafik) ist stark positiv (zuletzt 198 Mrd. EUR). Er wird gebildet aus dem Wert der Exporte in die USA abzüglich der Importe von dort in die EU.
Bei den Dienstleistungen sieht es aber genau umgekehrt aus. Hier hat die EU ein Handelsdefizit (orangene Linie), weil die USA in der EU deutlich mehr Dienstleistungen verkaufen als die EU dies in den USA tut (zuletzt 148 Mrd. EUR). Hierzu zählen unter anderem Gebühren für die Nutzung von geistigem Eigentum sowie Telekommunikations-, EDV- und Informationsdienstleistungen.
Der Gesamtsaldo (gepunktete gelbe Linie) ist seit 2020 deutlich kleiner geworden und lag 2024 bei 50 Mrd. Euro.
Kommentar: Dieses Thema sollte lauter von der EU und allen Protagonisten in die Öffentlichkeit gebracht werden. Das Ganze aus zwei Gründen.
– Seit 2018 hat sich der Gesamtsaldo von rund 100 Mrd. EUR auf 50 Mrd. EUR halbiert.
– Der Blick nur auf die Handelsbilanz verfehlt vollständig das Ziel, allen voran deswegen, weil der Dienstleistungssektor die das BIP dominierende Größe ist.
Auch darf man darauf verweisen, dass es in den Jahren 2021- 2024 zu deutlichen
Nettokapitalzuflüssen seitens Europas in die USA kam. Trumps Argumentation ist nicht auf
Beton gebaut, ganz im Gegenteil (Grafik ©Statista)!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: LKW-Fahrleistung wenig erbaulich
Deutschland: Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen auf Bundesautobahnen ist im Juni 2025 gegenüber Mai 2025 kalender- und saisonbereinigt um 0,8% gesunken. Wie das Bundesamt für Logistik und Mobilität und das Statistische Bundesamt mitteilen, lag der
kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex 1,1% unter dem Niveau des
Vorjahresmonats.
Kommentar: Weniger Fahrleistung ist Ausdruck rückläufiger Wirtschaftsaktivität. Zuletzt
sanken Exporte und Importe, auch das sind Indikatoren geringerer Wirtschaftsaktivität. „Food
for thought!“
Griechenland: Die Verbraucherpreise legten per Berichtsmonat Juni im Jahresvergleich um 2,8% nach zuvor 2,5% zu.
USA: Hypothekenmarktindex erholt
Der MBA-Hypothekenmarktindex stellte sich per 4. Juli auf 281,6 Punkte nach zuvor 257,5
Zählern.
Die Lagerbestände im Großhandel sanken in den USA per Mai im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose -0,3%) nach zuvor -0,3%.
Der Absatz im Großhandel verzeichnete per Mai im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,3% nach zuvor 0,0%.
Japan: Erzeugerpreise entspannter
Die Erzeugerpreise sanken per Juni im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose -0,2%) nach zuvor -0,2%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,9% nach zuvor 3,3%.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
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ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
Mi | ROUNDUP: Ringen um Gaza-Deal – Trump und Netanjahu sprachen erneut | 439 | dpa-AFX | |
Mi | Pressestimme: ‚Lausitzer Rundschau‘ zu Trump/Netanjahu | 319 | dpa-AFX |
Palästinenser: Wieder Tote bei Angriffen Israels in Gaza – 9.7.2025
GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) – Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Berichten zufolge wieder mehrere Menschen getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise, am Nachmittag seien drei Palästinenser ums Leben gekommen, darunter ein Kleinkind, als ein Wohnhaus in der Stadt Gaza getroffen worden sei. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.
Palästinensische und soziale Medien veröffentlichten ein Video, dass drei in Tücher und Decken gehüllten Leichen, darunter eine kleine, in einer Klinik zeigen sollen. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.
Laut Wafa wurden in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets zudem elf Menschen getötet und weitere verletzt. Auch bei diesem Angriff habe Israel das Haus einer Familie getroffen. Details zu den Opfern gab es zunächst nicht. Die israelische Armee sagte auf Anfrage, ihr seien die Berichte bekannt. Sie gehe diesen nach.
Die palästinensische Nachrichtenagentur meldete weitere tödliche Angriffe im Gazastreifen. Die Angaben ließen sich zunächst allesamt nicht unabhängig überprüfen.
Israels Militär teilte derweil mit, sie habe mit der Umstellung der Stadt Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen begonnen. „Die Truppen sind im Einsatz, um Terroristen auszuschalten und die terroristische Infrastruktur sowie die militärischen Kapazitäten der Hamas in dem Gebiet zu zerstören.“ Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht verifizieren. In Beit Hanun wurden am Montagabend fünf israelische Soldaten durch eine am Straßenrand platzierte Bombe getötet./cir/DP/men
© 2025 dpa-AFX
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 09:58 In einer Nacht: Putin setzt 400 Drohnen und 18 Raketen gegen Städte ein +++
Russland hat die Ukraine in der gestrigen Nacht mit rund 400 Drohnen und 18 Raketen angegriffen. „Das ist eindeutig eine Eskalation des Terrors seitens Russlands“, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj im Internet. „Sanktionen müssen schneller verhängt werden und der Druck auf Russland muss so stark sein, dass es die Folgen seines Terrors wirklich zu spüren bekommt“, forderte er. Bereits in der Nacht zu Mittwoch hat Russland die Ukraine nach Angaben der Luftwaffe mit den massivsten Angriffen nach Kriegsbeginn überzogen. Mit 728 Drohnen und 13 Raketen wurde demnach insbesondere der Westen des Landes attackiert.
+++ 09:27 Russische Kinschal fordert Flugabwehr der Ukrainer heraus +++
Wenn Russland die Ukraine mit Kinschal-Raketen angreift, fordert das deren Fliegerabwehr besonders heraus. Die Kinschal zählt zu den modernsten Waffen im russischen Arsenal. Doch die ukrainische Armee zeigt: Die Waffe ist nicht unbesiegbar.
Putins Hyperschall-Waffe Wie gefährlich ist Russlands Kinschal-Rakete wirklich?
+++ 07:50 Kanzler Merz reist zur Wiederaufbaukonferenz nach Rom +++
Bundeskanzler Friedrich Merz reist heute zur Ukraine-Wiederaufbaukonferenz nach Rom. Das Treffen wird in diesem Jahr gemeinsam von Italien und der Ukraine ausgerichtet, nachdem es im vergangenen Jahr in Berlin stattgefunden hatte. Ziel ist eine breite internationale Unterstützung für den Wiederaufbau des kriegsgeschädigten Landes. Zur Eröffnung der Konferenz in Rom will Merz eine Rede halten. Rund um die Konferenz wird es nach Angaben aus Regierungskreisen außerdem die Gelegenheit für bilaterale Gespräche geben. In Rom sind unter anderen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der US-Sondergesandte Keith Kellogg sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dabei.
+++ 05:42 US-Republikaner forcieren Sanktionspaket gegen Russland +++
Republikanische Spitzenpolitiker im US-Kongress sind bereit, einen Gesetzentwurf voranzutreiben, der härtere Sanktionen gegen Russland und Käufer russischer fossiler Brennstoffe vorsieht, erklären der Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson und der Mehrheitsführer im Senat John Thune. „Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen Unwillen gezeigt, vernünftig zu sein und ernsthaft über die Vermittlung eines Friedens zu sprechen, und ich denke, wir müssen ihm eine Botschaft senden – das ist meine Ansicht“, sagt Johnson laut „Politico“ gegenüber Reportern. Das überparteiliche Gesetz, das am 1. April vom republikanischen Senator Lindsey Graham und dem demokratischen Senator Richard Blumenthal eingebracht wurde, zielt darauf ab, einen Zoll von 500 Prozent auf Importe aus Ländern zu erheben, die weiterhin russisches Öl und Rohstoffe kaufen.
+++ 03:45 US-Beamter: Rubio trifft Lawrow +++
US-Außenminister Marco Rubio wird am heutigen Donnerstag am Rande des Asean-Gipfels in Malaysia mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammentreffen. Die beiden Chefdiplomaten werden sich am Abend (Ortszeit) in einem Konferenzzentrum in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur treffen, wie ein hochrangiger US-Beamter mitteilt. Das Treffen erfolgt einen Tag nach dem größten russischen Raketen- und Drohnenangriff auf Kiew seit Beginn des Krieges. Am Montag hatte US-Präsident Donald Trump verkündet, wieder mehr Waffen in die Ukraine zu liefern und zudem scharfe Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin geübt.
Kreml intensiviert Krieg Bericht: Putin hält baldigen Fall der Ukraine für möglich
+++ 01:42 London und Paris vereinbaren Zusammenarbeit bei atomarer Abschreckung +++
Großbritannien und Frankreich wollen eine Erklärung unterzeichnen, die eine Koordinierung der atomaren Abschreckung beider Länder ermöglicht, um gemeinsam auf jede „extreme Bedrohung Europas“ zu reagieren. Mit dem Abkommen werde zum ersten Mal bestätigt, „dass die Abschreckungsmittel beider Länder unter nationaler Kontrolle unabhängig sind, aber koordiniert werden können“, teilen das britische Verteidigungsministerium und die französische Präsidentschaft in der Nacht in einer Erklärung mit. Das Abkommen soll am heutigen Donnerstag bei einem Treffen zwischen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer in London unterzeichnet werden.
+++ 00:32 Merz: „Der Weg zu einem gerechten Frieden führt über Stärke“ +++
Bundeskanzler Friedrich Merz verweist zum 70. Jahrestag des deutschen Beitritts zur Nato auf die erhebliche Steigerung der Verteidigungsausgaben. „Wir werden mit diesen Mitteln in den nächsten Jahren alles daran setzen, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee der Europäischen Union zu machen, wie es einem Land unserer Größe und Wirtschaftskraft angemessen ist und wie es unsere Alliierten zu Recht von uns erwarten“, sagt Merz bei einem Festakt in Berlin. Deutschland werde in den nächsten Jahren bei der Aufgabe, den europäischen Pfeiler der Nato zu stärken, vorangehen. Dies gelte auch für die Unterstützung der Ukraine, die die gemeinsame Freiheit mit verteidige. Merz sagt: „Der Weg zu einem gerechten Frieden führt über Stärke, nicht über Schwäche oder gar Kapitulation vor der Aggression.“
+++ 22:51 Trump macht Ukraine Hoffnung auf Lieferung von Patriot-System +++
Die USA werden nach Angaben von Präsident Donald Trump den Wunsch der Ukraine nach einem zusätzlichen Flugabwehrsystem vom Typ Patriot prüfen. Das „Wall Street Journal“ (WSJ) berichtet, dass Trump erwäge, dem Land angesichts der massiven russischen Angriffe ein weiteres solches Waffensystem zu schicken. Auf die Frage, ob er das bestätigen könnte, sagt Trump vor Journalisten über die Ukraine: „Sie würden es gerne haben. Sie haben darum gebeten.“ Solche Waffensysteme seien sehr selten, weil viele in die Ukraine geschickt worden seien. Er wisse, dass die Ukraine um ein weiteres Patriot-System gebeten habe, sagt Trump. „Wir werden es uns ansehen müssen.“ Es sei ein sehr, sehr teures System.
+++ 21:48 Im russischen TV wird über Atomschläge gegen Berlin und Einmarsch russischer Truppen fabuliert +++
Im russischen Staatsfernsehen wird – wie auch schon in den vergangenen Jahren – über Atomschläge gegen Deutschland fabuliert. Darüber nachdenken tut wenig überraschend Wladimir Solowjow, der 2013 noch zusammen mit dem damaligen Moderator und Schauspieler Wolodymyr Selenskyj im russischen TV feierte, sich später aber zu Putins Ober-Propagandist entwickelte. Solowjow fällt immer wieder mit völlig verrohten Bemerkungen auf. Russische Soldaten würden wieder in Berlin einmarschieren, sagt er kürzlich in einer Gesprächsrunde im Fernsehen – aber erst, wenn sich die Strahlungswerte wieder auf einem normalen Niveau befinden würden. Dann werde man in Berlin eine Garnison errichten und die Stadt nie wieder verlassen. Bundeskanzler Merz wird von Solowjow „Nazi-Abschaum“ genannt.
+++ 19:22 Patriot-Flugabwehrraketen: „Beispiellose Nachfrage“ – US-Rüstungskonzern will Produktion massiv steigern +++
Patriot-Flugabwehrsysteme und die dazugehörigen Raketen sind derzeit ein großes Thema. Niemand möchte der Ukraine aus Sorge um die eigene Sicherheit ganze Einheiten abgeben, in den USA sollen laut einem Bericht des „Guardian“ die Flugabwehrraketen knapp sein. Das Bundesverteidigungsministerium will sich auf Nachfrage von ntv.de aus Geheimhaltungsgründen nicht zum Bestand der deutschen Patriot-Flugabwehrraketen äußern. Vor allem zwei moderne Flugabwehraketen sind für Patriot und den Kampf gegen ballistische Raketen wichtig: PAC-2 GEM-T und PAC-3. Erstere wird vom US-Rüstungskonzern Raytheon produziert. Dieser teilt auf Nachfrage von ntv.de mit, die monatliche Produktion von PAC2 GEM-T-Abfangraketen bis 2028 um 150 Prozent steigern zu wollen. Anfang 2024 soll die Produktion laut Berichten bei 240 Raketen pro Jahr gelegen haben. „Raytheon stockt sein Personal in der Raketenendmontage auf und baut mit internationalen Partnern Zweit- und Drittlieferanten auf, um die Produktion von GEM-T-Raketen zu maximieren.“ Es gebe eine „beispiellose Nachfrage“, sagt Europasprecher Hervé Tilloy. In den vergangenen Jahren haben viele Staaten Patriot-Flugabwehrsysteme und -Abfangraketen bestellt.
Nur zehn Stück für die Ukraine? US-Bestand an Patriot-Flugabwehrraketen soll kritisch sein
+++ 18:41 Putin soll überzeugt sein, dass die Verteidigung der Ukraine bald zusammenbricht +++
Die „New York Times“ berichtet unter Berufung auf Analysten und Kreml-nahe Quellen, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine mit neuer Intensität vorantreibe und die Möglichkeit neuen Drucks aus den USA bereits einkalkuliert habe. Putin sei davon überzeugt, dass Russlands Überlegenheit auf dem Schlachtfeld zunehme und dass die ukrainische Verteidigung in den kommenden Monaten zusammenbrechen könnte, sollen zwei anonyme Quellen berichtet haben. Russland gibt sich immer wieder von seiner Überlegenheit überzeugt, auf dem Schlachtfeld gelingen jedoch nur minimale Gebietsgewinne unter enormen Verlusten. In den Reihen der ukrainischen Armee befinden sich nach wie vor Hunderttausende Soldaten. Viele Experten sehen keine Anzeichen für einen baldigen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung.
+++ 16:28 Militärexperte warnt vor neuer Fluchtwelle nach Deutschland +++
Der Militärexperte Nico Lange fordert in einem Beitrag auf X mehr Flugabwehr für die Ukraine. „Wir Europäer müssen und können mehr tun, um die Luftverteidigung der Ukraine zu verbessern. Sonst kommt mindestens eine neue Fluchtwelle auf uns zu.“ Es sei möglich, Raketen über der Westukraine abzuwehren, schreibt Lange. „Mehr und bessere Drohnenabwehr auch.“ In der Vergangenheit haben westliche Länder zurückhaltend reagiert, wenn es um den Einsatz ihrer Flugabwehrsysteme zur Bekämpfung von Drohnen und Raketen, die von Russland eingesetzt werden, ging. Dies könnte als direkte Kriegsbeteiligung angesehen werden, hieß es.
+++ 16:02 Russland will Dorf eingenommen haben und berichtet von Angriffen auf Militärflugplätze +++
Russland setzt seinen langsamen Vormarsch in der ostukrainischen Region Donezk angeblich fort. Das Verteidigungsministerium meldet die Einnahme des Dorfes Tolstoi. Zudem teilt das Ministerium mit, dass während der nächtlichen Angriffe auf die Ukraine Militärflugplätze getroffen worden seien.
+++ 15:37 Rekordangriff auf Ukraine mit 728 Drohnen: Großteil sollen Täuschungsdrohnen gewesen sein +++
In der vergangenen Nacht hat der schwerste Luftangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn stattgefunden. 728 von der Ukraine gemeldete Drohnen sind ein neuer Rekord. Allerdings soll ein beträchtlicher Teil davon Täuschungsdrohnen gewesen sein. Diese helfen dabei, die Flugabwehr zu überlasten und zu irritieren und sind nicht darauf ausgelegt, größere Sprengsätze mit sich zu tragen. Der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung für Desinformation, Andrij Kowalenko, schreibt auf Telegram, die meisten Drohnen bei der vergangenen nächtlichen Attacke seien Täuschungsdrohnen gewesen. „Es waren weniger Shahed/Geran zu sehen.“ Der Anteil an Täuschungsdrohnen bei russischen Angriffen betrage in der Regel mehr als 50 Prozent, so Kowalenko.
Kampfjet-Alarmstart in Polen Ukraine mit Rekordzahl an Drohnen und Raketen attackiert
+++ 15:09 Menschenrechtsgericht macht Russland für MH17-Abschuss verantwortlich +++
Elf Jahre nach dem Abschuss einer Malaysia-Airlines-Maschine über der Ukraine hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Russland dafür verantwortlich gemacht. „Die Beweise legen nahe, dass die Rakete absichtlich auf Flug MH17 abgefeuert wurde, wahrscheinlich in der irrigen Annahme, es handle sich um ein Militärflugzeug“, heißt es in dem Urteil. Das Töten der Zivilisten an Bord sei kein „rechtmäßiger Kriegsakt“ gewesen, sondern verletze das Menschenrecht auf Leben. Russland habe sich zudem geweigert, die Umstände des Abschusses zu ermitteln und habe diffuse und falsche Informationen verbreitet, heißt es weiter. Da Russland auch das Absichern der Absturzstelle behindert habe, hätten die Leichen erst nach acht Monaten geborgen werden können. Die Angehörigen der Toten hätten deswegen „tiefes Leid und eine enorme seelische Belastung“ erlitten, betonen die Richter.
+++ 14:39 EU-Staaten sollen für Kriegsfall kritische Rohstoffe hamstern +++
Angesichts wachsender militärischer und geopolitischer Bedrohungen will die EU-Kommission die Mitgliedstaaten zum Aufbau strategischer Vorräte bewegen. In einem neuen Strategiepapier schlägt die Brüsseler Behörde vor, künftig nicht nur Lebensmittel und medizinische Güter, sondern auch kritische Rohstoffe, Ersatzteile für die Infrastruktur oder etwa Nuklearbrennstoff zu lagern. Die Kommission sieht Europa in einem „zunehmend komplexen und sich verschlechternden Risikoumfeld“, das geprägt sei von geopolitischen Spannungen, Cyberangriffen und dem Klimawandel. Auch auf bewaffnete Konflikte und direkte Angriffe auf Mitgliedsstaaten müsse sich die EU vorbereiten.
Ukraine erst der Anfang? BND-Chef: „Leute in Moskau wollen die Nato testen“
+++ 13:25 Luftwaffen-Inspekteur: Ukraine-Krieg ist „keine Blaupause“ +++
Der neue Inspekteur der Luftwaffe, Holger Neumann, will Tempo beim weiteren Aufbau der militärischen Fähigkeiten. Dabei zieht er auch Schlüsse aus dem Verlauf der israelischen Luftangriffe gegen iranische Atomanlagen und Militärstellungen. „Die Ukraine ist aus Sicht der Luftstreitkräfte keine Blaupause“, sagt der Generalleutnant. Dort sei der Einsatz von „kleinsten Kleindrohnen“ ein wichtiger taktischer und operationeller Faktor, der aber nichts an der Bedeutung von Luftstreitkräften ändere. „Da erinnere ich eher an die Operation, die wir gesehen haben im Bereich Israel und Iran. Das ist eher die Art und Weise, wie die Nato Luftmacht ausüben würde: Weit in der Tiefe des Gegners entscheidende Schläge ausführen und eben diese Luftlage kontrollieren“, sagt Neumann.
+++ 12:58 Zwei Länder wollen Ukraine Antipersonenminen liefern +++
Litauen und Finnland beabsichtigen, im nächsten Jahr mit der Produktion von Antipersonenminen für den eigenen Bedarf sowie für die Ukraine aufgrund der militärischen Bedrohung durch Russland zu beginnen. Die beiden an Russland angrenzenden Länder Finnland und Litauen haben ihre Absicht bekundet, aus dem Ottawa-Übereinkommen, das den Einsatz solcher Minen verbietet, auszutreten. Wie Minister der beiden Länder berichten, kann die Produktion nach Abschluss eines sechsmonatigen Austrittsverfahrens beginnen.
+++ 12:11 Kreml antwortet auf Trumps kritische Äußerungen +++
Der Kreml zeigt sich unbeeindruckt von den kritischen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Wir sind da ziemlich gelassen“, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Trump sei für seinen „harschen rhetorischen Stil“ bekannt. Russland wolle den Dialog mit Washington fortsetzen, betont Peskow. Trump hatte sich am Dienstag ungewöhnlich kritisch über Putin geäußert. „Wir bekommen von Putin eine Menge Mist erzählt“, sagte er zu Reportern während einer Kabinettsitzung im Weißen Haus. Noch vor Angriff auf die Ukraine Trump drohte Putin angeblich mit Bombardierung Moskaus
+++ 11:36 Hightech-Prestigeprojekt: Russische Riesen-Kampfdrohne Altius-U crasht in Wohngebiet +++
Im Südwesten Russlands stürzt eine Drohne der russischen Armee ab. Offenbar fällt das Navigationssystem aus, als das Hightech-Fluggerät über ein Wohngebiet fliegt. Der Hersteller meldet „externe elektronische Kriegsführungssysteme“ als Grund dafür. Hightech-Prestigeprojekt der Armee Russische Riesen-Kampfdrohne Altius-U crasht in Wohngebiet
+++ 10:49 CNN: Trump drohte Putin vor Ukraine-Invasion mit Vergeltungsangriff auf Moskau +++
Donald Trump soll vergangenes Jahr bei einer Spender-Versammlung erzählt haben, dass er einmal versucht habe, den russischen Präsidenten Wladimir Putin von einem Angriff auf die Ukraine abzuhalten, indem er damit drohte, als Vergeltung „die Scheiße aus Moskau herauszubomben“. Das berichtet CNN, die laut Bericht eine Tonaufnahme der Aussage vorliegen haben. „Zu Putin habe ich gesagt: ‚Wenn ihr in die Ukraine einmarschiert, werde ich Moskau bombardieren, bis zum Umfallen. Ich sage Ihnen, dass ich keine andere Wahl habe“, sagt Trump demnach. „Und dann sagt [Putin]: ‚Ich glaube Ihnen nicht.‘ Aber er glaubte mir 100 %.“ Später behauptet Trump, er habe dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping eine ähnliche Warnung vor einer möglichen Invasion Taiwans übermittelt und ihm gesagt, dass die USA Peking daraufhin bombardieren würden.
+++ 10:23 Russland: 83 ukrainische Drohnen über neun Regionen zerstört +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht über neun Regionen des Landes 86 Drohnen zerstört. Davon seien 23 über der Region Kursk unschädlich gemacht worden, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. In derselben Nacht hat Russland die Ukraine nach deren Angaben mit 728 Drohnen und 13 Raketen angegriffen (siehe Eintrag von 8.46 Uhr). Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexander Chinschtein, teilt zudem auf Telegram mit, dass bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die Stadt Kursk drei Menschen getötet worden seien. Unter den Todesopfern sei auch ein Mitglied der russischen Nationalgarde, das nach ersten Berichten über den Angriff zu Hilfe geeilt sei, sagt Chinschtein. Sieben Personen seien verletzt worden, darunter ein fünf Jahre altes Kind. Von der Ukraine gibt es zunächst keine Stellungnahme. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, zivile Ziele ins Visier zu nehmen, und weisen dies jeweils zurück. In dem Krieg sind bereits Tausende Zivilisten getötet worden, der weit überwiegende Teil in der Ukraine. Russland war vor mehr als drei Jahren in das Nachbarland einmarschiert.
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
ZENTRALBANKEN
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WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
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USA
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NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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EUROPA
Deal im Zollstreit? Von der Leyen lobt Austausch mit Trump – 9.7.2025
STRASSBURG (dpa-AFX) – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich nach ihrem jüngsten Gespräch mit US-Präsident Donald Trump vorsichtig optimistisch zu den Aussichten auf eine Beilegung des Zollkonflikts geäußert. „Anfang dieser Woche hatte ich einen guten Austausch mit Präsident Trump, um die Dinge voranzubringen“, sagte sie im Europäischen Parlament. „Wir suchen nach einem verlässlichen Rahmen, auf dessen Grundlage wir unseren gemeinsamen Handel weiter ausbauen können.“
Zugleich machte von der Leyen deutlich, dass die EU auch auf die Option einer weiteren Eskalation dem Handelsstreit vorbereitet ist und sie es vorzieht, lieber keinen Deal zu haben als einen schlechten.
Das Ausmaß und der Umfang der von Trump seit Februar angekündigtem Zölle sei beispiellos und betreffe 70 Prozent des gesamten Handelsvolumens der EU mit den USA, sagte sie. „Unsere Linie muss ganz klar sein: Wir werden standhaft bleiben.“ Man bereite sich auf alle Szenarien vor.
Trump: Wahrscheinlich zwei Tage von Einigung entfernt
Trump war zuvor am Montag von einem Journalisten gefragt worden, ob er optimistisch sei, einen möglichen Deal mit der Europäischen Union zu erreichen. Er hatte geantwortet, man sei wahrscheinlich zwei Tage von einer Einigung entfernt. Trump betonte dabei, dass Ursula von der Leyen und „die gesamte Gruppe“ die USA mittlerweile gut behandelten. „Es ist wie eine neue Welt. (…) Sie gehörten zu den härtesten, mit denen wir zu tun hatten. In vielerlei Hinsicht waren sie sogar noch schlimmer als China“, sagte er.
Von der Leyen nannte keinen Zeitrahmen für eine mögliche Einigung. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gab es zuletzt erneut Gespräche, an denen unter anderem US-Handelsminister Howard Lutnick und EU-Handelskommissar Maros Sefcovic beteiligt waren. Am Mittwochnachmittag sollten Vertreter der EU-Mitgliedstaaten in Brüssel vertraulich über den aktuellen Verhandlungsstand unterrichtet werden.
Ein möglicher Deal könnte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur umfassen, dass die USA einen bereits eingeführten neuen Basiszoll grundsätzlich aufrechterhalten können. Es müssten dann aber vermutlich Sonderregeln für einzelne Branchen wie die Autoindustrie sowie die Pharma-, Chemie- und Stahl- und Aluminiumindustrie vereinbart werden.
Auf den Import von Autos und Autoteilen hat Trump bereits besonders hohe Extrazölle in Höhe von 25 Prozent einführen lassen, auf Stahl- und Aluminium sogar in Höhe von 50 Prozent.
Mit seiner Zollpolitik will der Republikaner angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und erreichen, dass mehr in den USA produziert wird./aha/DP/stk
© 2025 dpa-AFX
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
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ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
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ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
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UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** nicht aktualisiert ***
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.