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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Israel und Iran streiten um den Erfolg des Angriffs auf die Aufbereitungsanlagen. Iran spricht von minimalen Schäden, Israel von massiven. Iran feiert seinen niederschmetternden Sieg über Israel und dementiert neue Verhandlungen mit den USA. EU kritisiert Israel scharf, kann aber das Assoziierungsabkommen mit Israel nicht aussetzen, da Deutschland und Österreich dagegen waren.
- Ukraine-Krieg: Im Wesentlichen Status quo, Ukraine hält russische Sommeroffensive Richtung Sumy für beendet. Kein 18. Sanktionspaket der EU, aber Verlängerung der bisherigen Pakete um sechs Monate. Ukraine stellt neue Gleitbombe vor.
- USA: Deutsche Wirtschaft erwartet Auszug von Akademikern aus den USA.
- CHINA: fordert umfassende Sicherheiten für Kredite von Entwicklungsländern und missachtet so internationale Usancen.
- EUROPA: KI schafft neue Jobs für viele Länder und Regionen, wenige bleiben außen vor.
EU-Gipfel verfehlt Einigung bei Ukraine- und Israel-Beschlüssen. - DEUTSCHLAND: Immobilienwirtschaft mit wachsender Zuversicht auf niedrigem Niveau.
- ÖSTERREICH: ÖBB-Doppelstock-Railjet wird kommen.
- Weitere COMMENTS vorhanden
MÄRKTE – Erholung in den USA, Europa und Deutschland
REPORT
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
Themenreigen – MEDIZIN; Vitamin D; HIV; KI-Diagnosen; HIV-Herkunft. UMWELT (ORF). KI – INTERNET: ChatGPT; KI-Diagnosen; Internet-Zugang. GAMING: Deutschland. SOCIAL MEDIA: Influencer-Moral; Youtube-Werbung; Social-Media-Sucht. KOMMUNIKATION: eigene Mobilnummer unbekannt. HOCHSCHULLEHRE: ECTS-Punkte messen Lernaufwand richtig/falsch. WIRTSCHAFTSVERHALTEN: Bargeldnutzung in Deutschland und Österreich.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
EMPFEHLUNG
INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.
Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.
Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.
MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
COMMENT: Aufwärts und an den gleitenden Durschnitt für 50 Tage heran. Wie geht es weiter? Treiben die positiven Phantasien weiter hinauf? Das scheint der Fall zu sein.
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: Zuversicht nimmt zu, Gold leidet
- Deutschland: Auftragseingang im Bauhauptgewerbe per April schwach
- Deutschland: Insolvenzen auf 10-Jahreshoch
- Kein Hellmeyer Report am 2. Juli 2025!
Nachrichten in Kurzform
• Berlin: Der Bundestag hat das Steuerpaket zur Entlastung von Unternehmen
beschlossen. Das Paket sieht zusätzliche Abschreibungsmöglichkeiten auf
Investitionen und den Kauf von Elektroautos vor, ebenso eine höhere
Forschungsförderung und perspektivisch auch Steuersenkungen.
* Ein Schritt in die richtige Richtung, aber nicht ausreichend (u.a. Energie, ohne Energie geht
nichts, gar nichts)!
• Washington/Peking: Laut Weißem Haus haben sich USA und China auf eine
Zusatzvereinbarung bei Exporten (u.a. Seltene Erden) geeinigt.
* Positiv
Deutschland: Insolvenzen auf 10-Jahreshoch
Laut aktueller Analyse von Creditreform mussten 11.900 Unternehmen im 1. Halbjahr
2025 Insolvenz anmelden (+9,4%). Die Forderungsausfälle werden auf 33,4 Mrd. EUR
geschätzt, knapp 4 Mrd. EUR mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Insolvenzen
erreichten ein 10-Jahreshoch. Besonders betroffen war der Mittelstand. Bis zum
Jahresende sei eine Wende nicht absehbar, so Creditreform.
* Negativ
EU: Slowakei kämpft um energetisches Überleben
Die Slowakei will das neue Sanktionspaket der EU gegen Russland nicht mittragen.
Ministerpräsident Fico kündigte an, sein Land werde eine Verschiebung der geplanten
Abstimmung fordern. Zunächst müssten die Bedenken der Slowakei bezüglich der
Gasversorgung ausgeräumt werden, sagte er mit Blick auf russische Energie-Importe.
Die geplante Beendigung russischer Gasimporte ab 2028 stelle eine Gefahr für die
Versorgungssicherheit der Slowakei dar. Zudem drohten Preiserhöhungen. Fico warnte
auch vor finanziellen Strafen durch Schiedsverfahren, falls langfristige Verträge mit
dem russischen Lieferanten Gazprom gebrochen würden.
* Was ist der EU wichtiger, ein Mitgliedsland und deren Bürger und Unternehmen oder
Nichtmitgliedsländer? Wessen Interessen hat die EU zu vertreten?
COMMENT: Der liebe Gott oder wer auch sonst immer möge uns vor den Vereinigten Staaten Europas bewahren. Aus der US-amerikanischen Geschichte nichts gelernt? Die einzelnen 50 Bundesstaaten hatten in der ursprünglichen US-Verfassung von 1787 weit mehr Mitbestimmungsrechte als heute. Dem Präsidenten schanzte man weitgehende Befugnisse in zahlreichen Verfassungsreformen zu. Überspitzt könnte man ausrufen: Föderale Republik adé! Heute regiert, wie es scheint, ein Autokrat die Vereinigten Staaten von Amerika. Wenn das nicht eine undemokratische Zentralisierung der Staatsgewalt ist, was ist es dann?
Die Zentralisierung der „Staatsgewalt“ auf EU-Ebene hat schon jetzt zugenommen Was ist die EU eigentlich? Ein Staatenverbund. Man müsste also von Zentralisierung der „Verbundsgewalt“ sprechen. Brauchen wir noch ein Parlament für unsere Bundesgesetze in Österreich?
Aber das arme Europa wird doch ohne Staats-Status zerquetscht zwischen den USA und China. Wirklich? So arm ist Europa wirtschaftlich und bevölkerungsmäßig nicht. Ein starker Wirtschaftsverbund sichert eine starke Wirtschaftsmacht. Das – und nur das – macht Europa stark, nicht irgendwelche Werte auf irgendwelchen Bannern, vorgetragen in Ländern, die die europäische Moralkeule kritisch sehen (Baerbock und Konsorten). Die USA haben ihren Wertekanon, die Chinesen den ihrigen etc.. Stark macht sie die Wirtschaft dort, wenn auch gerade die Wirtschaft der USA ins Trudeln kommen dürfte.
EU-Kommission erhält neuen US-Vorschlag für Einigung im Zollstreit
Die EU hat einen Vorschlag der USA für eine Einigung im Zollstreit erhalten. Der
Vorschlag würde nun bewertet. Alle Optionen lägen nach wie vor auf dem Tisch und die
EU werde die europäischen Interessen falls erforderlich verteidigen, so von der Leyen.
* Tendenziell positiv (Bewegung)
Märkte: Zuversicht nimmt zu, Gold leidet – Deutschland: Auftragseingang im Bauhauptgewerbe per April schwach – Deutschland: Insolvenzen auf 10-Jahreshoch
EUR/USD eröffnet bei 1,1705 (05:44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1672 im europäischen-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 144,42. In der Folge notiert EUR-JPY bei 169,02. EUR-CHF oszilliert bei 0,9369.
Märkte: Zuversicht nimmt zu, Gold leidet
Die Finanzmärkte waren in den letzten 24 Handelsstunden überwiegend von höherer Zuversicht geprägt. Das führte zumeist zu freundlichen Entwicklungen an den Aktienmärkten bei nur wenig Ausnahmen. Rentenmärkte verzeichneten wenig Bewegung. Mit steigender Zuversicht verlor Gold an Attraktivität, Bitcoin konnte sich dagegen halten, Silber legte sogar zu (Aspekt industrielle Verwendung).
In der Geopolitik waren keine neuen Belastungen zu verzeichnen. Zwischen China und den USA kam es laut Weißem Haus zu einer Annäherung. Man habe sich auf eine Zusatzvereinbarung bei Exporten (u.a. Seltene Erden) geeinigt. Die EU hat einen Vorschlag der USA für eine Einigung im Zollstreit erhalten.
Das Datenpotpourri (siehe unten) lieferte dagegen mehr Schatten als Licht. Das BIP der USA sank stärker als erwartet. Der Einzelhandelsindex des UK brach ein. Die Verbraucherstimmung in Deutschland schwächte sich ab. Japans Einzelhandel verfehlte die Prognose und war schwächer als im Vormonat und in China enttäuschte die Gewinnentwicklung der Industrieunternehmen.
Der starke US-Auftragseingang bei langlebigen Wirtschaftsgütern ist volatilen Flugzeugorders geschuldet und nicht extrapolierbar. Er ist aber mindestens „erfrischend“.
Aktienmärkte: Late Dax +0,96%, EuroStoxx 50 +0,17%, S&P 500 +0,80%, Dow Jones +0,94%, NASDAQ 100 +0,94%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:55 Uhr: Nikkei (Japan) +1,68%, CSI 300 (China) -0,03%,
Hangseng (Hongkong) +0,02%, Sensex (Indien) +0,10% und Kospi (Südkorea) -0,98%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,56% (Vortag 2,56%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,26% (Vortag 4,27%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (+0,0014) ist im Tagesvergleich gegenüber dem USD zart befestigt.
Gold (-41,00 USD) verlor gegenüber dem USD an Boden, während Silber (+0,05 USD) leicht
zulegen konnte.
Der Bitcoin notiert bei USD 107.550 (05:58 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Rückgang im Tagesvergleich um 330 USD
Deutschland: Auftragseingang im Bauhauptgewerbe per April schwach
Der preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im April 2025 gegenüber März
2025 laut Statistischem Bundesamt kalender- und saisonbereinigt um 8,0% gefallen. Der
Auftragseingang im Hochbau legte um 9,3% zu, während der Auftragseingang im Tiefbau
gegenüber dem von Großaufträgen geprägten Vormonat um 20,6% sank.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2024 stieg der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im April 2025 um 5,7%. Dabei nahm der Auftragseingang im Hochbau um 16,2% zu und im Tiefbau um 2,4% ab.
Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der kalender- und saisonbereinigte
Auftragseingang von Februar 2025 bis April 2025 um 2,1 % höher als in den drei Monaten zuvor (Hochbau: +3,6 %; Tiefbau: +0,8 %).
Kommentar: Auf ersten Blick ist der Rückgang im Monatsvergleich unerbaulich. Auf zweiten Blick ist er jedoch positiv. Der Rückgang im Tiefbau (staatlich dominiert) ist mit allergrößter
Wahrscheinlichkeit hinsichtlich der geplanten Infrastrukturmaßnahmen temporär. Die positive
Entwicklung im Hochbau (privat dominiert) impliziert neben einer Bodenbildung eine
Trendwende.
Deutschland: Insolvenzen auf 10-Jahreshoch
Laut Analyse von Creditreform mussten 11.900 Unternehmen im 1. Halbjahr 2025 Insolvenz
anmelden (+9,4%). Die Forderungsausfälle werden auf 33,4 Mrd. EUR geschätzt (+ rund 4 Mrd. EUR im Jahresvergleich). Die Insolvenzen erreichten ein 10-Jahreshoch. Besonders betroffen war der Mittelstand. Bis zum Jahresende sei eine Wende nicht absehbar, so Creditreform.
Kommentar: Creditreform liegt richtig. Die Insolvenzentwicklung hat eine gegenüber der
Konjunktur nachlaufende Qualität. Das Niveau der Insolvenzen ist eine Mahnung an Berlin,
Ursachen und nicht Aspekte der Krisenentwicklung zu konterkarieren (Energie!). Der Bruch des Koalitionsvertrags bezüglich der Entlastung bei der Stromsteuer weist in die falsche Richtung!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Deutschlands Verbraucher bewerten Lage negativer
Deutschland: Der GfK-Konsumklimaindex sank per Berichtsmonat Juli von zuvor -20,0
(revidiert von -19,9) auf -20,3 Zähler. Die Prognose lag bei -19,3 Punkten.
UK: Einzelhandelsindex bricht ein
Der vom CBI ermittelte Index für den Einzelhandel stelle sich per Berichtsmonat Juni auf -46
nach zuvor -27 Punkte und markierte den tiefsten Indexwert seit Januar 2024.
USA: BIP sank im 1. Quartal stärker, Flugzeuge „pushen“ Auftragseingang
Das BIP verzeichnete laut finaler Berechnung bedingt durch die Zollverzerrungen und deren
Wirkung auf die Handelsbilanz (nicht extrapolierbar) einen Rückgang in der auf das Jahr
hochgerechneten Fassung um 0,5% (Prognose und vorläufiger Wert -0,2%).
Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter nahm per Berichtsmonat Mai im
Monatsvergleich um 16,4% (Prognose 8,5%) nach zuvor -6,6% (revidiert von -6,3%) zu.
Der von der Federal Reserve Chicago berechnete „National Activity Index“, der aus 85
Einzelindikatoren generiert wird, stellte sich per Berichtsmonat Mai auf -0,28 Punkte nach
zuvor -0,36 Punkten (revidiert von -0,25 Punkten).
Der Index anhängiger Hausverkäufe stieg per Berichtsmonat Mai von zuvor 71,3 auf 72,6
Zähler. Das Niveau ist historisch weiter sehr prekär (Tiefpunkt US-Immobilienkrise 75,7!)
Der Kansas Fed Composite Index verzeichnete per Berichtsmonat Juni einen Anstieg von -3 auf -2 Punkte.
Die Zahl der Arbeitslosenerstanträge lag per 21. Juni 2025 bei 236.000 (Prognose 245.000) nach zuvor 246.000 (revidiert von 245.000) .
Japan: Einzelhandelsumsätze verfehlen Prognose
Die Arbeitslosenrate stellte sich per Berichtsmonat Mai auf 2,5% nach zuvor 2,5%,
Die Einzelhandelsumsätze legten per Berichtsmonat Mai im Jahresvergleich um 2,2%
(Prognose 2,7%) nach zuvor 3,5% zu.
China: Gewinne der Industrieunternehmen deutlich schwächer
Die Gewinne der Industrieunternehmen sanken in der Phase von Januar bis Mai im
Jahresvergleich um 1,1%. In der Phase Januar bis April lag das Plus bei 1,4%.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
27.06.2025 06:37
Schäden sind „schwerwiegend“ Iran widerspricht Trump: Keine Verhandlungen geplant
Nach dem Waffenstillstand sollen die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm nach Wunsch des US-Präsidenten wieder in Gang kommen. Trump kündigt geplante Gespräche an. Teheran dementiert das – und macht unterschiedliche Angaben zu den Kriegsfolgen.
26.06.2025 21:30
Angriff kurz vor Waffenruhe Iran: Israel „massakriert“ 19-köpfige Familie eines Forschers
Bei seinen Angriffen tötet Israel nicht nur iranische Militärs, offenbar kommen dabei auch zahlreiche Unbeteiligte ums Leben. Kurz vor der Waffenruhe wird bei einem Luftschlag ein Raketenforscher getötet – gemeinsam mit 18 Angehörigen.
26.06.2025 21:14
Kritik an Vorgehen in Gaza EU-Länder sind sich in Bezug auf Israel nicht einig
Der Umgang mit Israel sorgt in der EU für Unstimmigkeit. Das Vorgehen der Regierung Netanjahus insbesondere im Gazastreifen, aber auch beim jüngsten militärischen Konflikt mit Iran sorgt für Kritik. Doch die Frage nach Konsequenzen wird beim EU-Gipfel in Brüssel vertagt.
26.06.2025 16:09
Mullahs feiern sich als Sieger Chamenei: Israel ist „niedergestreckt und zermalmt“
Zwölf Tage lang bombardieren Israel und später auch die USA Ziele im Iran. Der Gegenschlag des Iran fällt deutlich schwächer aus. Das hält das Regime aber nicht davon ab, mit vermeintlichen Erfolgen zu prahlen und sich als Sieger im Krieg darzustellen.
25.06.2025 22:01
„Tief im feindlichen Gebiet“ Israel räumt Einsatz von Bodentruppen im Iran ein
Während des zwölftägigen Kriegs führt Israels Armee zahlreiche Luftangriffe auf Ziele im Iran durch. Nun gibt der Armeechef bekannt: Auch Bodentruppen sollen heimlich im Einsatz gewesen sein. Die Kampagne sei „noch nicht abgeschlossen“, fügt er hinzu.
25.06.2025 18:27
Angriff mit Hiroshima verglichen Trump kündigt neue Gespräche mit Teheran an
Laut einem US-Geheimdienstbericht sind Irans Atomanlagen nicht vollständig zerstört. Donald Trump sieht das iranische Atomprogramm dagegen um „Jahrzehnte“ zurückgeworfen. Beim Nato-Gipfel feiert der US-Präsident die von ihm befohlenen Angriffe – und zieht einen fragwürdigen historischen Vergleich.
25.06.2025 16:45
Mullahs lassen sich feiern Iran kehrt langsam zur Normalität zurück
Zwölf Tage lang wird der Iran von Israel und später auch den USA angegriffen. Inzwischen gilt eine Waffenruhe. Während Israel seinen Luftraum vor Tagen bereits geöffnet hat, steht der Flugverkehr im Iran noch still. Immerhin haben viele Iraner wieder Zugang zum Internet.
25.06.2025 15:37
Der Börsen-Tag Ölmarkt lässt Israel-Iran-Krieg hinter sich
25.06.2025 13:51
Israelische Bombardierungen UN: 400 Menschen seit Mai bei Gaza-Hilfszentren getötet
Die Weltöffentlichkeit ist erleichtert über den vorläufigen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran. Im Gazastreifen hingegen gehen die Angriffe unvermittelt weiter. Auch beim Warten auf dringend benötigte Hilfsmittel sollen weiter viele Menschen ihr Leben verlieren.
25.06.2025 01:23
„Historischen Sieg errungen“ Netanjahu droht Iran bei Wiederaufnahme des Atomprogramms
Mit Beginn des Waffenstillstands beschwört Israels Premier einen „historischen Sieg“ seines Landes. Zugleich warnt Netanjahu das Regime in Teheran, sein Atomprogramm wiederzubeleben. Dann werde es neue Angriffe geben. Die IAEA drängt darauf, die Inspektionen sofort wieder aufzunehmen.
24.06.2025 22:53
Ölpreise sinken erneut Waffenstillstand in Nahost beflügelt Wall Street
Ein Ausverkauf bei Rüstungsaktien, weiter sinkende Ölpreise: Für die US-Anleger ist der Waffenstillstand im Nahen Osten in bereits trockenen Tüchern. Dass Fed-Chef Powell eine Zinssenkung im Juli nicht kategorisch ablehnt, sorgt gleichfalls für Hoffnungen an der Wall Street.
24.06.2025 22:20
„Nur um Monate zurückgeworfen“ Bericht: Iranische Atomanlagen nicht zerstört
Die USA springen Israel zur Seite und fliegen einen großen Angriff auf den Iran. Das Atomprogramm sei dabei „vollständig zerstört“ worden, sagt US-Präsident Trump. Doch ein Geheimdienstbericht zeigt jetzt ein ganz anderes Bild.
24.06.2025 21:35
Programmänderungen plagen Paar Jeff Bezos muss seine Mega-Hochzeit umplanen
Diese Woche steigt die wohl größte Hochzeit Venedigs in diesem Jahr. Jeff Bezos will Lauren Sánchez zu seiner Frau nehmen. Doch das geht nicht ohne Spontaneität über die Bühne. Aufgrund der angespannten Sicherheitslage müssen das Brautpaar und die Gäste flexibel sein.
24.06.2025 20:15
Fünf Lehren aus dem Nahost-Krieg Ein Sieger, ein Scheinriese, aber kein Frieden in Sicht
Am Morgen verkündet Donald Trump eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Wie sieht nach jetzigem Stand die Bilanz aus? Netanjahu auf der Siegerstraße, die Mullahs gedemütigt und weiter voller Hass. Fünf Lehren nach zwölf Tagen Krieg. Von Frauke Niemeyer
24.06.2025 20:09
Festhalten am Atomprogramm Irans Präsident will „Angelegenheiten am Verhandlungstisch lösen“
Seit wenigen Stunden herrscht zwischen Israel und dem Iran Waffenstillstand. Das könne gern weiter so sein, sagt Präsident Peseschkian. Er zeigt sich bereit, über ein Ende des Konflikts und das Fortbestehen seines Atomprogramms zu verhandeln.
24.06.2025 20:06
„Wichtige Phase abgeschlossen“ Israel: „Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei“
Unter Druck von US-Präsident Donald Trump gilt ein Waffenstillstand zwischen Israel und Iran. Beide Seiten wollen sich daran halten. Doch Israel macht auch klar, dass der Kampf gegen das Regime in Teheran noch nicht abgeschlossen sei.
ISRAEL – NAHOST – KONFLIKT
26.06.2025 21:30
Angriff kurz vor Waffenruhe Iran: Israel „massakriert“ 19-köpfige Familie eines Forschers
Bei seinen Angriffen tötet Israel nicht nur iranische Militärs, offenbar kommen dabei auch zahlreiche Unbeteiligte ums Leben. Kurz vor der Waffenruhe wird bei einem Luftschlag ein Raketenforscher getötet – gemeinsam mit 18 Angehörigen.
26.06.2025 16:09
Mullahs feiern sich als Sieger Chamenei: Israel ist „niedergestreckt und zermalmt“
Zwölf Tage lang bombardieren Israel und später auch die USA Ziele im Iran. Der Gegenschlag des Iran fällt deutlich schwächer aus. Das hält das Regime aber nicht davon ab, mit vermeintlichen Erfolgen zu prahlen und sich als Sieger im Krieg darzustellen.
25.06.2025 22:01
„Tief im feindlichen Gebiet“ Israel räumt Einsatz von Bodentruppen im Iran ein
Während des zwölftägigen Kriegs führt Israels Armee zahlreiche Luftangriffe auf Ziele im Iran durch. Nun gibt der Armeechef bekannt: Auch Bodentruppen sollen heimlich im Einsatz gewesen sein. Die Kampagne sei „noch nicht abgeschlossen“, fügt er hinzu.
25.06.2025 21:49
Seltener Auftritt, Dank an CIA Mossad-Chef: Wir bleiben im Iran aktiv
Der israelische Geheimdienst Mossad spielt bei den Angriffen auf den Iran offenbar eine zentrale Rolle. Nun kündigt der Mossad-Chef an: Die Agenten bleiben weiter im Einsatz – trotz Verhaftungswellen und Hinrichtungen mutmaßlicher Spione.
ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
Seit 24.6. ausgesetzt.
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
—
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 08:51 Staatsfernsehen: Journalist nach ukrainischem Angriff in Kursk verletzt +++
In der westrussischen Region Kursk ist nach Angaben eines chinesischen Fernsehsenders einer seiner Journalisten bei einem ukrainischen Drohnenangriff verletzt worden. Einer seiner Reporter sei am Donnerstagnachmittag „am Kopf verletzt“ und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärt der staatliche Fernsehsender Phoenix TV. Der Vorfall ereignete sich demnach, als der Journalist Lu Yuguang nahe der angegriffenen Einrichtungen berichtete. In einer im russischen Staatsfernsehen am Freitag verbreiteten Aufnahme ist Lu zu sehen, wie er mit einem weißen Verband über dem Kopf mit Journalisten spricht.
+++ 08:12 Bericht: Kreml lockt Lehrkräfte mit Geld in besetzte Gebiete +++
Russland versucht offenbar, Lehrkräfte mit Geldzahlungen in die besetzten Gebiet der Ukraine zu locken. Wie das US-Thinktank Center for European Policy Analysis (CEPA) in einem Bericht schreibt, zahle Moskau bis zu zwei Millionen Rubel (etwa 20.000 Euro) für Lehrkräfte, die sich fünf Jahre verpflichten, hinter der Frontlinie zu lehren. Betroffen sind die Gebiete in Saporischschja, Donezk, Luhansk und Cherson. Für die Arbeit auf der Krim gebe es nur die Hälfte. Sie sollen dort die russische Sprache, Geschichte und Literatur lehren.
+++ 07:36 Russischer Flughafen wegen Angriffen zeitweise geschlossen +++
Der russische Flughafen Wolgograd wird nach nächtlichen Drohnenangriffen wieder für den Flugverkehr freigegeben. Das teilt die Luftfahrtbehörde Rosawiazija auf Telegram mit, nachdem der Flughafen über drei Stunden lang geschlossen worden war. Auch der Straßenverkehr über den Don-Fluss im Bezirk Kalachewski der Region Wolgograd ist eingeschränkt. Grund sei die Beseitigung von Trümmern nach dem Drohnenangriff, erklärt die örtliche Verwaltung. „Minenräumer sind im Einsatz“, schreibt Wolgograd-Gouverneur Andrej Botscharow auf Telegram. Es habe keine Verletzten gegeben.
+++ 07:20 Wehrpflicht: Pistorius teilt „explizit nicht Forderungen aus der Union“ +++
Vor dem SPD-Bundesparteitag bekräftigt Verteidigungsminister Boris Pistorius entschlossen seinen Gesetzentwurf für einen neuen Wehrdienst. Zugleich macht er deutlich, dass er auf Freiwilligkeit und einen attraktiven Dienst setze, um motivierte und talentierte junge Menschen zu binden. „Ich teile daher explizit nicht Forderungen aus der Union, die möglichst schnell auf die Wehrpflicht umstellen will“, sagt Pistorius. Dafür fehlten derzeit Kasernen und Übungsplätze, auch wenn nun mehr Infrastruktur gebaut werde als in den Jahren zuvor. Die Zahl der Freiwilligen werde zunächst auch ausreichen. Wann eine verpflichtende Einberufung eingeführt werden müsse, lasse sich derzeit nicht seriös errechnen.
Jusos wollen Pläne stoppen Pistorius: Wehrpflicht ist „nur letztes Mittel“
+++ 06:42 EU muss nächstes Sanktionspaket gegen Russland verschieben +++
Die EU muss die Verabschiedung ihres 18. Sanktionspakets gegen Russland wegen des Widerstands aus der Slowakei verschieben. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico macht auf dem Gipfeltreffen in Brüssel klar, dass er seine Zustimmung erst geben werde, wenn sein Land Zusicherungen der EU-Kommission bekomme, die die Gasversorgung seines Landes nach 2027 sichern. Deshalb können die anderen 26 EU-Staats- und Regierungschefs nicht ihre Zustimmung für das ausverhandelte Sanktionspaket geben – nötig ist ein einstimmiger Beschluss. Es wird nun mit einem Beschluss auf Botschafterebene kommende Woche gerechnet.
+++ 06:03 Bericht: Weißes Haus streicht Programme zur Verfolgung von Kriegsverbrechen zusammen +++
Das Weiße Haus hat empfohlen, die US-Finanzierung von fast zwei Dutzend Programmen einzustellen, die sich weltweit mit der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und der Rechenschaftspflicht befassen, darunter in Myanmar, Syrien und zu russischen Gräueltaten in der Ukraine. Dies geht aus drei mit der Angelegenheit vertrauten US-Quellen und aus internen Regierungsdokumenten hervor, die Reuters vorliegen. US-Außenminister Marco Rubio habe noch die Möglichkeit, Berufung einzulegen. Die Insider rechnen aber nicht damit, dass Rubio gegen das Ende der Mehrzahl dieser Programme Einspruch erheben wird.
+++ 05:42 China will keiner Kriegspartei Waffen geliefert haben +++
Das chinesische Außenministerium bestreitet, jemals Waffen an Kiew oder Moskau geliefert zu haben. Ministeriumssprecher Guo Jiakun sagt laut „Global Times“, Peking suchte „aktiv eine politische Lösung der Krise“. China habe friedliche Verhandlungen gefordert. Auch würde die chinesische Regierung den Export von Dual-Use-Gütern streng kontrollieren, sodass sich keine Materialien aus der Volksrepublik in Waffen wiederfinden dürften.
+++ 04:48 Russland will Sondertribunal zu Offensive gegen Ukraine nicht anerkennen +++
Russland will Entscheidungen des geplanten Sondertribunals zur Militäroffensive gegen die Ukraine nicht anerkennen. „Die Arbeit und die Entscheidungen dieses Organs werden für uns keine Bedeutung haben“, sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. „Wir werden den Beitritt eines jeden Staates als einen feindlichen Akt ansehen.“ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Mittwoch im Europarat in Straßburg ein Abkommen für die Einrichtung eines Sondertribunals zur russischen Offensive gegen sein Land unterzeichnet. Das Tribunal soll das „Verbrechen der Aggression“ gegen die Ukraine ahnden und die politischen und militärischen Verantwortlichen aus Russland zur Rechenschaft ziehen.
+++ 03:45 Ukraine-Botschaft bereitet Rettung abgeschobener Ukrainer vor +++
Die ukrainische Botschaft in Georgien arbeitet an der Evakuierung von mindestens 56 Ukrainern, die unter unzureichenden Bedingungen am Kontrollpunkt an der russisch-georgischen Grenze festsitzen, teilt das Außenministerium der Ukraine mit. Es handle sich um Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich zuvor in Russland in Haft befanden und jetzt abgeschoben wurden. Ein Konsularbeamter der ukrainischen Botschaft in Georgien besuchte bereits den Grenzübergang, um sich mit dem Leiter der Grenzeinheit zu treffen und humanitäre Hilfe zu leisten. Neun Menschen wurden bereits in den vergangenen Tagen nach Moldau gebracht, morgen sollen die nächsten 14 aus Georgien gebracht werden.
+++ 02:55 Irland will Ungarn überzeugen, EU-Beitritt der Ukraine zu ermöglichen +++
Der irische Premierminister Michail Martin kritisiert die Haltung seines ungarischen Amtskollegen Viktor Orban zur EU-Mitgliedschaft der Ukraine scharf und nennt sie „zutiefst enttäuschend“ und „problematisch“, berichtet der „Guardian“. Martin sagt weiter, dass sein Land Ungarn weiterhin davon überzeugen werde, den Beitrittsprozess der Ukraine zu unterstützen. Es sei „sehr wichtig“, dass die Ukraine der EU beitritt.
+++ 01:55 Ukraine nimmt erstmals Frauen in die Truppe auf +++
Im Mai warb die ukrainische Armee erstmals um Frauen für ihre Truppe. Jetzt stehen die ersten im Dienst. Bis zum Jahresende sollen es insgesamt 70.000 weibliche Soldaten sein, berichtet „Kyiv Independent“. Dem Bericht nach leide das Militär unter einem „kritischen Mangel“ an Personal, weshalb man nun neue Wege gehe. Zuletzt verzeichneten die Streitkräfte zudem vor allem unmotivierte Neuzugänge. Freiwillige Frauen seien motivierter und deshalb „in jedem Job besser als unmotivierte Männer“, sagt Alina Andreieva, Drohnenpilotin einer Aufklärungseinheit, zu der Zeitung. Eine andere Freiwillige berichtet, dass sie jetzt eine Pionierin im Bedienen von Bodenrobotersystemen sei.
+++ 00:48 Litauen: „Voraussetzungen für Friedensabkommen sind nicht gegeben“ +++
Der litauische Präsident Gitanas Nauseda sieht „kein Licht am Ende des Tunnels“ im Ukraine-Krieg. „Russland ist nicht bereit, voranzukommen“, sagt Nauseda vor Beginn des EU-Gipfels. „Russland tut nur so, als ob es Verhandlungen gäbe. Eine unbedingt notwendige Voraussetzung für jedes Friedensabkommen ist ein Waffenstillstand, und dieser ist derzeit nicht gegeben.“ Das 18. Sanktionspaket der EU sei „gut, stark und ausreichend“, um den Kreml unter Druck zu setzen. Nauseda hofft, dass US-Präsident Donald Trump nachzieht und ebenfalls den Druck auf Kremlherrscher Wladimir Putin erhöht. “ Der litauische Präsident fordert abschließend: „Die Zeit für Erklärungen, die Zeit für Diskussionen ist vorbei. Die Lage ist sehr ernst, und wir müssen viel mehr tun als in der Vergangenheit.“
+++ 23:45 EU-Gipfel einigt sich auf Verlängerung der Sanktionen gegen Russland +++
Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich bei ihrem Gipfel in Brüssel auf eine Verlängerung der Sanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate geeinigt. Das verlautet am Abend aus Verhandlungskreisen. Die EU-Länder müssen ihre Sanktionen alle sechs Monate einstimmig verlängern. Die EU hat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine bereits 17 Sanktionspakete gegen Moskau beschlossen. In der Vergangenheit hatte Ungarns rechtsnationalistischer Regierungschef Viktor Orban wiederholt mit einer Blockade gedroht.
+++ 22:45 Ukrainische Drohnen greifen Raketentreibstofflager in Brjansk an +++
Im russischen Brjansk greifen Drohnen des Militärgeheimdienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums Lagerhallen an, in denen Raketentreibstoff sowie Treib- und Schmierstoffe gelagert werden. Das erklärt eine Quelle des Geheimdienstes der Nachrichtenagentur Ukrinform. „Die Zerstörung des Raketentreibstoff- und Treibstoff- und Schmierstofflagers ist Teil eines Maßnahmenkomplexes zur Reduzierung der logistischen Fähigkeiten der russischen Besatzungsarmee.“
+++ 21:53 Ukraine erhält Multi-Millionen-Hilfe, um Tschernobyl-Hülle wiederaufbauen zu können +++
Die Ukraine wird von internationalen Partnern 42,5 Millionen Euro erhalten, um den schützenden Sarkophag über dem zerstörten Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl zu reparieren, gibt die ukrainische Umwelt- und Rohstoffministerin Switlana Hrynchuk bekannt. Kreml-Truppen griffen den Bau Mitte Februar an. Der zur Eindämmung von radioaktivem Material errichtete Bau wurde zwar beschädigt, es kam jedoch nicht zu schwerwiegenden Strahlungslecks. „Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Ukraine ihre Herausforderungen nicht alleine bewältigt, sondern verlässliche Freunde hat“, teilt Hrynchuk mit.
Schutzhülle um Werk beschädigt Russische Drohne trifft Reaktor-Ruine in Tschernobyl
+++ 21:40 Ukraine errichtet unterirdische Kita für 500 Kinder +++
In der Region Charkiw soll der erste unterirdische Kindergarten in der Ukraine entstehen, teilt Oleg Sinegubow, Leiter der Militärverwaltung der Region Charkiw, mit. „Wir haben ein einzigartiges Projekt für einen unterirdischen Kindergarten für 500 Kinder“, sagt er dem Portal Dumka. „Wir werden die Regierung bitten, mit der Umsetzung zu beginnen. Wir sind tatsächlich die Ersten, die ein solches Beispiel sowie unterirdische Schulen bauen.“ Die Planungen für bis zu 30 Schulen unter dem Erdboden laufen ihm zufolge bereits. Die ersten sollen noch in diesem Sommer eröffnen.
+++ 21:21 Über 20.000 Russen verweigern Kriegsdienst und werden „Gulag-artig“ bestraft +++
Mehr als 20.000 russische Soldaten wurden seit Kriegsbeginn strafrechtlich verfolgt, weil sie sich weigerten, in der Ukraine zu kämpfen, berichtet das unabhängige russische Portal Mediazona. Es beruft sich auf Onlinedaten von Militärgerichten. 20.538 solcher Fälle wurden demnach bis Ende Mai dokumentiert. Die Zahl hat sich somit seit Juni 2024, wo es 10.025 waren, mehr als verdoppelt. Unter den 20.538 Fällen sind 18.159 Soldaten unerlaubt abwesend gewesen, 1369 hatten Befehle verweigert und 1010 desertierten. Insgesamt 17.721 Personen wurden bereits verurteilt. Ein Insider berichtet dem Portal, dass Moskau „Gulag-artige“ Misshandlungen anwende, um „die Ordnung aufrechtzuerhalten“ und Täter zu bestrafen.
+++ 20:59 Weißes Haus will Aufarbeitung von Kriegsverbrechen stoppen +++
Das Weiße Haus hat empfohlen, die US-Finanzierung von fast zwei Dutzend Programmen einzustellen, die sich weltweit mit der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und der Rechenschaftspflicht befassen, darunter in Myanmar und Syrien sowie zu russischen Gräueltaten in der Ukraine. Dies geht aus zwei mit der Angelegenheit vertrauten US-Quellen und aus internen Regierungsdokumenten hervor, die Reuters vorliegen. Die Empfehlung des Office of Management and Budget ist allerdings nicht die endgültige Entscheidung zur Beendigung der Programme. Das US-Außenministerium kann Berufung einlegen, was jedoch angesichts des enormen Sparzwangs der US-Regierung unter Präsident Donald Trump als unwahrscheinlich gilt.
+++ 20:33 Außenminister: Polen fürchtet deutsche Aufrüstung nicht +++
Die Pläne für eine Aufrüstung der Bundeswehr lösen in Polen nach Worten von Außenminister Radoslaw Sikorski keine Bedenken aus, sondern sind willkommen. „Wir sind gute Verbündete, und wir müssen Streitkräfte aufbauen, die niemandem Angst machen, sondern (Kremlchef Wladimir) Putin abschrecken“, sagt Sikorski in Warschau. Er sehe es als „dringende polnisch-deutsche Herausforderung“, der Gefahr durch russische Raketen in Kaliningrad zu begegnen. Polen am Ostrand der Nato verstärkt seit Jahren seine Armee, weil es sich durch Russland bedroht fühlt.
+++ 20:02 Besorgter EU-Kommissar fordert europäische Drohnenarmee +++
Andrius Kubilius, Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt der Europäischen Union, warnt, dass Europa im Fall eines möglichen russischen Angriffs in der Lage sein müsse, eine Drohnenarmee aufzubauen. Geheimdienstinformationen deuten darauf hin, dass der Kreml in bis zu fünf Jahren ein Nato-Land angreifen könnte. Die Vorbereitungen zur Verteidigung müssten Kubilius zufolge jetzt erfolgen. „Russland verfügt möglicherweise über etwa fünf Millionen Drohnen, daher müssen wir über größere Kapazitäten verfügen, um zu gewinnen“, sagt er bei Sky News. Der EU-Kommissar warnt jedoch davor, schon jetzt auf Vorrat zu produzieren. Europa müsse Teams aus Piloten, Ingenieuren und Herstellern bilden, die bereit sind, die Fertigung zu gegebener Zeit hochzufahren. Dies verhindere, dass veraltete Technik zum Einsatz komme. Kubilius weiter: „Auf dem europäischen Kontinent gibt es derzeit nur zwei kampferprobte Armeen, die Millionen von Drohnen einsetzen können: die russische, die neue Angriffe plant, und die ukrainische. Wir müssen viel von der Ukraine lernen, wie man den Schutz vor Millionen von Drohnen organisiert und wie man die eigene Rüstungsindustrie innovativ gestaltet.“
+++ 19:30 Kreml-Truppen setzen in Dnipropetrowsk Giftgas gegen ukrainische Soldaten ein +++
Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) bestätigt in ihrem neuen Bericht, dass russische Streitkräfte die giftige chemische Substanz 2-Chlorbenzylidenmalononitril gegen ukrainische Soldaten eingesetzt haben. Der Einsatz des sogenannten CS-Gases stelle einen Verstoß gegen das Völkerrecht dar. Zu dem Schluss kommen OPCW-Experten, nachdem sie bei einem Besuch in der Ukraine Unterlagen und Augenzeugenberichte gesammelt hatten. Ausgewertet wurden Umweltproben: zwei Granatenhülsen, zwei Bodenproben, zwei Vegetationsproben und die Überreste einer FPV-Drohne. „Die wiederholte Entdeckung von Granaten mit Kampfstoffen in der Nähe aktiver Konfliktgebiete in der Region Dnipropetrowsk ist äußerst besorgniserregend“, sagt OPCW-Generaldirektor Fernando Arias. „Dies ist bereits der dritte bestätigte Vorfall dieser Art und unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Einhaltung der Chemiewaffenkonvention zu stärken.“
+++ 19:07 Bericht: Russland hilft Nordkorea beim Bau von Kriegsschiff, scheitert jedoch +++
Russland habe Nordkorea offenbar umfassend bei der Entwicklung und dem schnellen Bau zweier hochmoderner Kampfschiffe unterstützt, berichtet das „Wall Street Journal„. Die Zerstörer der neuen Choe-Hyon-Klasse wurden in etwas mehr als einem Jahr gebaut. Dies sei ein ungewöhnlich schneller Zeitrahmen, der laut Analysten ohne ausländische Unterstützung nicht möglich sei. Auf Satellitenbildern sind russische Einflüsse im Design der Schiffe zu sehen, sie erinnern an Fregatten der Admiral-Grigorowitsch-Klasse. Einer der Zerstörer kenterte beim sogenannten Stapellauf vor den Augen des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un. Er sah darin eine „kriminelle Handlung“, gab mehreren staatlichen Institutionen die Schuld und warf den verantwortlichen Beamten „Verantwortungslosigkeit“ vor. „Das kann nicht toleriert werden“, soll er einem Bericht seiner staatlichen Nachrichtenagentur zufolge gesagt haben.
+++ 18:35 Kreml-Kanäle prahlen mit Anschlag auf Bundeswehr in Erfurt +++
Russische Propaganda-Kanäle verbreiten Bilder und ein Video von brennenden Bundeswehr-LKW in Erfurt. Offenkundig wurden die Aufnahmen in der Nacht zu Sonntag gemacht, noch bevor Polizei oder Feuerwehr am Tatort eintrafen. Insgesamt vier Lastwagen der Bundeswehr waren auf einem Werkstattgelände des Bundeswehr-Servicepartners MAN im Norden von Erfurt vollständig ausgebrannt, zwei weitere wurden leicht beschädigt. Zwei jetzt verbreitete Fotos zeigen die Fahrzeuge noch in unversehrtem Zustand. Ein Video zeigt aus gleicher Perspektive den Brand in einem frühen Stadium ohne Einsatzkräfte vor Ort. Die Kreml-Propaganda rechnet die Tat Russland zu.
Sechs Lastwagen in Flammen Kreml-Kanäle prahlen mit Anschlag auf Bundeswehr in Erfurt
+++ 18:03 Ukraine: Haben 50.000 russische Soldaten festgesetzt +++
Die Ukraine habe die Sommeroffensive Russlands gebremst, sagt Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj. „Aufgrund der Ergebnisse der Monate Mai und Juni können wir sagen, dass die diesjährige Welle der feindlichen Sommeroffensive aus russischem Gebiet ins Stocken geraten ist“, sagt er. In „bestimmten Gebieten“ würden die ukrainischen Einheiten ihr Territorium zurückerobern. „In den nördlichen Richtungen Sloboschanski und Kursk haben wir erneut rund 50.000 Angehörige der russischen Streitkräfte festgesetzt.“ Wie dieser Erfolg erzielt wurde, sagt Syrskyj nicht.
+++ 17:37 Polen: Putin würde neues Wettrüsten verlieren +++
Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski ist überzeugt, dass Russland ein neues Wettrüsten mit dem Westen verlieren würde. Kreml-Chef Wladimir Putin werde es dabei genauso ergehen wie Sowjetführer Leonid Breschnew, sagt Sikorski. „Er hat selbst einmal gesagt, dass die Sowjetunion zusammengebrochen sei, weil sie zu viel für die Rüstung ausgegeben habe, und jetzt macht er genau dasselbe“, führt Sikorski aus. Der russische Präsident führe in der Ukraine einen „sehr teuren Krieg“, sagt der Außenminister. Gleichzeitig habe er „den gesamten Westen“ provoziert und „in Angst versetzt“ und ihn damit dazu gebracht, die Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. „Wir tun das, weil Putin uns bedroht“, fügt Sikorski hinzu. „Das bedeutet, dass Putin aus einer Volkswirtschaft von der Größe Texas‘ noch mehr Geld für die Verteidigung herauspressen muss“, so Sikorski. Er fügt mit Blick auf den Zusammenbruch der Sowjetunion hinzu: „Hoffentlich mit einem ähnlichen Ergebnis für das Regime, aber schneller.“
+++ 17:24 Peskow: Bald neue russisch-ukrainische Verhandlungen in Istanbul +++
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt, ein Termin für die dritte Runde der direkten Gespräche zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul werde festgelegt, sobald alle am 2. Juni vereinbarten Austauschverfahren abgeschlossen sind. „Wir setzen derzeit die humanitären Vereinbarungen um, die wir in der zweiten Runde der direkten russisch-ukrainischen Gespräche in Istanbul getroffen haben“, sagt Peskow. „Sobald alle vereinbarten Verfahren – der Austausch – abgeschlossen sind, wird es an der Zeit sein, die Termine für die dritte Runde festzulegen.“ Details nennt er nicht, auch nicht dazu, wie weit fortgeschritten der Gefangenenaustausch ist.
+++ 17:02 Gericht in Russland verurteilt Fotografen zu 16 Jahren Haft +++
Ein Gericht in Russland verurteilt einen Fotografen wegen Hochverrats zu 16 Jahren Haft. Wie das Regionalgericht in Perm mitteilt, muss er seine Strafe in einem Straflager mit strengen Haftbedingungen verbüßen. Der Fotograf habe sich nicht schuldig bekannt, fügt das Gericht hinzu. Der Prozess fand, wie bei Hochverratsvorwürfen üblich, hinter verschlossenen Türen statt. Der 35-jährige Grigori Skwortskow hatte während seiner Untersuchungshaft erklärt, einem US-Journalisten ein Buch über sowjetische Bunker sowie anderes Material gegeben zu haben. Die Informationen seien online frei zugänglich gewesen, sagte er in einem Interview mit der Rechtshilfegruppe Perwi Otdel. Skwortskow warf Beamten des russischen Geheimdiensts FSB vor, ihn nach seiner Festnahme im November 2023 geschlagen zu haben. Sie wollten ihn demnach zwingen, sich des Hochverrats schuldig zu bekennen. Der Fotograf hatte sich zuvor öffentlich gegen Moskaus Offensive in der Ukraine ausgesprochen.
+++ 16:48 Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus +++
Kiew und der Kreml tauschen abermals Kriegsgefangene aus. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt mit, dass „heute Soldaten der Streitkräfte, der Nationalgarde und des Grenzschutzes nach Hause“ zurückkehren. „Die meisten von ihnen befanden sich seit 2022 in Gefangenschaft“, schreibt Selenskyj auf X. Wie viele Personen genau ausgetauscht wurden, sagt er nicht. Das Koordinationshauptquartier teilt mit, dass die Gefangenen zwischen 24 und 62 Jahre alt sind. Parallel dazu bestätigt das Verteidigungsministerium in Moskau den Austausch mit russischen Kriegsgefangenen, ebenfalls ohne Zahlen zu nennen. Demnach fand der Austausch erneut an der belarussisch-ukrainischen Grenze statt.
+++ 16:14 Russland bestellt deutschen Botschafter in Moskau ein +++
Russland will den deutschen Botschafter in Kürze wegen des Umgangs mit Journalisten einbestellen. Dies sei eine Reaktion auf Druck und Schikanen gegen in Deutschland tätige russische Journalisten, sagt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. Entsprechende Vergeltungsmaßnahmen würden vorbereitet.
Neuer Medienstreit Kreml bestellt deutschen Botschafter in Moskau ein
+++ 15:47 Rheinmetall baut 20 Fahrzeuge zum Fronteinsatz für Ukraine-Armee +++
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall wird 20 „Hermelin“-Fahrzeuge für die ukrainischen Streitkräfte bauen, gibt das Unternehmen bekannt. Finanziert wird die Produktion vom niederländischen Verteidigungsministerium. Der Vertrag, der während des Nato-Gipfels in Den Haag unterzeichnet wurde, stellt die erste Bestellung der neuen Generation von „Hermelin“-Fahrzeugen dar. Die Ukraine wird somit das erste Land weltweit sein, das die Weiterentwicklung der Buggys zum Transport verwundeter Soldaten in Kampfgebieten erhält. „Bei den bestellten Varianten handelt es sich um bemannte und unbemannte Bodenfahrzeuge“, so Rheinmetall. „Die modulare Hermelin-Familie besteht derzeit aus einem unbemannten Bodenfahrzeug (UGV), einem Side-by-Side-Buggy und einem Quad. Dank der Hybridtechnologie sind je nach Fahrzeugkonfiguration bis zu eine Tonne Nutzlast, eine Reichweite von mehr als 1000 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h möglich.“
+++ 15:25 Mehr Polen gegen Nato- und EU-Beitritt der Ukraine als dafür +++
Eine aktuelle Umfrage in Polen zeigt, dass mehr Polen einen Beitritt der Ukraine zur EU und zur NATO ablehnen als befürworten. Die von IBRiS für das Portal Defence24 durchgeführte Umfrage ergab, dass 35 Prozent der Teilnehmer für einen EU-Beitritt der Ukraine sind, während 42 Prozent dies ablehnen. 37 Prozent sprachen sich für eine Nato-Mitgliedschaft des Landes aus, 42 Prozent sind dagegen. Als Gründe für die ablehnende Haltung werden unter anderem Bedenken hinsichtlich eines fairen Wirtschaftswettbewerbs, Korruption in der Ukraine und die Angst vor einer Eskalation des Krieges im Falle eines Nato-Beitritts genannt.
+++ 15:05 Kiew sieht russischen Vormarsch im Gebiet Sumy ausgebremst +++
Dem ukrainischen Militär ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Offensive im Gebiet Sumy im Nordosten des Landes zu stoppen. „Der Vormarsch russischer Truppen im Grenzgebiet der Region Sumy wurde – Stand diese Woche – gestoppt und die Kampfkontaktlinie stabilisiert“, schreibt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram.
„Kampfkontaktlinie stabilisiert“ Ukraine: Haben russischen Vormarsch in Region Sumy gestoppt
+++ 14:45 Slowakei droht mit Veto gegen neue Russland-Sanktionen +++
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico droht mit einem Veto gegen das geplante 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland. Der Grund ist der darin vorgesehene völlige Ausstieg aus Gaslieferverträgen mit Russland ab 1. Januar 2028. Anders als Ungarns Premier Viktor Orban will Fico aber allen anderen EU-Vorhaben zustimmen. Das gelte auch für die weitere Unterstützung der Ukraine, sagt der Linksnationalist. Ein endgültiges Aus für russische Gaslieferungen würde der Slowakei mehr schaden als Russland, warnt Fico. Lesen Sie hier mehr dazu.
+++ 14:20 Ukraine setzt erstmals seit Monaten Bayraktar-Drohnen ein +++
Nach einer langen Funkstille haben die ukrainischen Streitkräfte erstmals wieder einen Kampfeinsatz einer Bayraktar-TB2-Drohne vermeldet. Ein Videoclip der ukrainischen Marine zeigt, wie ein Exemplar des türkischen Rüstungsunternehmens Bayrak ein russisches Militärboot in einem Flussgebiet der Region Cherson angreift. Laut Armeeangaben wurde das Boot bei der Attacke zerstört. Medienberichten zufolge ist es der erste öffentlich gezeigte Einsatz des Copters seit mehreren Monaten.
Nach langer Pause Ukraine holt Bayraktar-Drohne zurück an die Front
+++ 13:52 Kiews Armeechef fordert mehr Tempo bei Verteidigungslinien in Sumy +++
Der ukrainische Armeechef ordnet einen schnelleren Ausbau der Verteidigungslinien in der nordöstlichen Region Sumy. „Die Arbeiten laufen, müssen aber angesichts der Anforderungen der modernen Kriegsführung beschleunigt werden“, sagt Oleksandr Syrskyj bei seiner Arbeitsreise nach Sumy. Syrskyj sagt weiter, dass „Anti-Drohnen-Korridore“ – häufig bestehend aus physischen Barrieren wie Netzen – nötig seien, um ukrainische Truppen und Logistikrouten zu schützen. Die Geschwindigkeit, mit der diese Arbeiten vorgenommen würden, müsse „deutlich erhöht“ werden.
+++ 13:28 Erdogan: Trump kommt unter einer Bedingung zu Verhandlungen in die Türkei +++
US-Präsident Donald Trump hat sich nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu einer Teilnahme an möglichen Friedensgesprächen zwischen den Staatschefs der Ukraine und Russlands in der Türkei bereiterklärt. „Er (Trump) sagte: ‚Wenn der russische Präsident Wladimir Putin für eine Lösung nach Istanbul oder Ankara kommt, dann werde ich auch kommen'“, erklärt Erdogan. Am Mittwoch hatte Erdogan auf seinem Rückflug vom Nato-Gipfel angekündigt: „Wir werden die notwendigen Kontakte aufnehmen und, so Gott will, dieses Treffen so bald wie möglich realisieren.“ Schon im Mai hatte es den Versuch von direkten Verhandlungen in Istanbul gegeben, die Gespräche blieben aber ohne Erfolg.
+++ 12:58 An russischen Raketen beteiligt? Ukrainer wird „Verrat“ vorgeworfen +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben aufgedeckt, dass ein Ukrainer maßgeblich am russischen Raketenprogramm beteiligt sein soll. Der SBU meldet, dass der Mann 2009 nach Russland geflüchtet sei und zuvor in der ukrainischen Verteidigungsbranche tätig gewesen sein soll. Dem Geheimdienst zufolge arbeitet der heute 61-Jährige in Moskau als stellvertretender Generaldirektor des Konstruktionsbüros Navis, eines der führenden russischen Rüstungsunternehmen. Ihm wird vorgeworfen, den Bau von Tausender Raketen beaufsichtigt zu haben. Der SBU habe ihn in Abwesenheit des „Verrats“ angeklagt.
+++ 12:31 Orban lehnt EU-Beitritt der Ukraine ab +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban lehnt eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine weiterhin ab. Es gebe dazu keinen Konsens mit ihm, betont Orban beim EU-Gipfel in Brüssel.
+++ 11:57 Trump zu Nato: Russland greift nicht an, solange er im Amt ist +++
US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge den Nato-Staaten zugesichert, dass Russland nicht angreifen würde, solange er im Amt ist. Das berichtet die US-Zeitung „Washington Post“ aus der Sitzung des Nato-Gipfels am Mittwoch in Den Haag mit Verweis auf drei europäische Quellen. Die Staats- und Regierungschefs der 32 Mitglieder haben auf dem Treffen beschlossen, die Verteidigungsausgaben bis 2035 auf mindestens fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen.
+++ 11:20 Seoul: Nordkorea könnte dem Kreml neue Truppen schicken +++
Nordkorea könnte nach Angaben aus Südkorea schon bald zusätzliche Truppen nach Russland als Unterstützung für eine neue Offensive im Krieg gegen die Ukraine entsenden. Die zusätzlichen Truppen könnten bereits im Juli oder August nach Russland verlegt werden, teilen südkoreanische Abgeordnete nach einer nichtöffentlichen Geheimdienst-Anhörung im Parlament mit. Der südkoreanische Geheimdienst NIS gehe davon aus, dass Russland womöglich Vorbereitungen für eine neue Offensive in diesen beiden Monaten treffe.
+++ 10:42 Ukrainischer Top-General: Russische „Sommeroffensive“ in Sumy gestoppt +++
Die ukrainischen Truppen haben eigenen Angaben zufolge die russische Offensive auf die Region Sumy gestoppt. Dies teilt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrskyj, auf Telegram mit. Der Vormarsch der russischen Truppen sei seit dieser Woche gestoppt, die Frontlinie stabilisiert, schreibt er. Die diesjährige „Sommeroffensive“ sei damit abgewürgt, heißt es. Die russischen Truppen hatten in den vergangenen Wochen vor allem die nordukrainische Region Sumy ins Visier genommen.
+++ 10:28 Russischer Verteidigungsminister warnt Europa wegen Militärhilfen +++
Der russische Verteidigungsminister Andrei Belousow warnt vor europäischen Hilfen für die Ukraine. „Versuche, militärische Handlungen durch die Versorgung der Ukraine mit Waffen und Söldnern zu verlängern, steigern die Gefahr einer Destabilisierung, auch in Europa selbst“, sagt er nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Die Hilfen würden den Konflikt nur verlängern.
+++ 10:05 Kiew meldet 154 Gefechte mit russischen Truppen +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet für den gestrigen Mittwoch insgesamt 154 Gefechte mit den russischen Truppen. Demnach finden die intensivsten Gefechte in der Nähe von Pokrowsk statt, in der Region Donezk, heißt es in einem Facebook-Post. Insgesamt hätten die Kremltruppen 79 Luftschläge an der gesamten Front ausgeführt, schreibt der Generalstab. In der russischen Region Kursk hätten die ukrainischen Streitkräfte 14 feindliche Angriffe zurückgeschlagen, heißt es.
+++ 09:26 Ukraine zeigt Gleitbombe aus eigener Produktion +++
Die Ukraine hat Aufnahmen einer Gleitbombe aus eigener Herstellung veröffentlicht. Wie das Portal Defense Express exklusiv berichtet, arbeitet das ukrainische Konstruktionsbüro Medoid an der Waffe, die derzeit Tests durchläuft. Ein kurzer Videoclip zeigt, wie die Gleitbombe im Flug von einem Su-24-Jet abgeworfen wird. Dem Bericht zufolge orientieren sich die Entwickler an russischen UMPK-Gleitbomben. Dabei handelt es sich um frei fallende Bomben, häufig aus der Sowjetzeit, die durch Bausätze gleitfähig gemacht werden.
+++ 09:02 Ein Toter und zwei Verletzte bei russischen Angriffen +++
Bei russischen Luftangriffen in der südukrainischen Region Cherson sind örtlichen Behörden zufolge ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden. Das Todesopfer sei aus dem Dorf Tawriyske gemeldet worden, erklärt Chersons Gouverneur Olexandr Prokudin auf Telegram. Bei dem Beschuss eines Wohngebäudes mit Lenkbomben sei dort außerdem ein 34-jähriger Mann verletzt worden, teilte die Militärverwaltung von Cherson mit. Die Behörden in Cherson erklären auf Telegram außerdem, dass in der Nacht im Bezirk Korabelny eine ältere Frau verletzt worden sei.
+++ 08:23 Moskaus Blick auf Nato-Gipfel: Munz: Russlands „neuer Gegner ist die EU“ +++
Die Nato-Mitgliedsstaaten beschließen eine deutliche Erhöhung der Ausgaben für die Verteidigungspolitik. Wie wird die Abschlusserklärung in Den Haag aus russischer Sicht bewertet? ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet aus Moskau.
Moskaus Blick auf Nato-Gipfel Munz: Russlands „neuer Gegner ist die EU“
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
Do | Ukraine und Russland setzen Gefangenenaustausch fort | 183 | dpa-AFX | |
Do | Kreml: Kriege in Ukraine und Nahost nicht vergleichbar | 138 | dpa-AFX |
ZENTRALBANKEN
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
Indien will dauerhafte Lösung in Grenzstreit mit China
Chameneis Angriffsdrohung: USA reagieren gelassen
Gaza: Israel setzt Zugang für Hilfslieferungen aus
Türkei: Sendeverbot für oppositionsnahen TV-Sender
80 Jahre UNO: Guterres sieht Grundprinzipien in Gefahr
Russland will Sondertribunal zu Ukraine-Krieg nicht anerkennen
USA: Vereinbarung mit China zu Seltenerdmetallen
USA
Deutsche Wirtschaft erwartet US-Brain-Drain – 54 Prozent der Firmen nehmen seit Trump Attraktivitätsverlust Amerikas für Spitzenkräfte wahr – Pressetext, 12.5.2025
Berlin (pte025/12.05.2025/13:30) – Laut einer Umfrage des Berliner Digitalverbands BITKOM unter 602 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland bewirkt die Politik der Trump-Administration einen zunehmenden Brain Drain – immer mehr Spitzenfachkräfte kehren den USA den Rücken.
Vorteil für Europa-Standorte
54 Prozent der deutschen Unternehmen sehen die USA seit dem Ende der Biden-Regierung als weniger attraktiv für Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft an – ein möglicher Vorteil für europäische Standorte.
Diese Sicht ist bei großen Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten am ausgeprägtesten (71 Prozent). Bei mittleren Unternehmen mit 100 bis 499 Beschäftigten nehmen 61 Prozent einen Attraktivitätsverlust der USA wahr, bei KMUs mit unter 100 Beschäftigten sind es 52 Prozent.
USA sind derzeit unberechenbar
Eine überwiegende Mehrheit von 89 Prozent der deutschen Unternehmen erwartet laut der Umfrage, dass die Maßnahmen Trumps der US-Wirtschaft langfristig mehr schaden als nutzen werden. 99 Prozent – und damit praktisch alle – halten die USA aktuell für unberechenbar.
Um sich von den USA unabhängiger zu machen, fordern 92 Prozent der Unternehmen, Deutschland und Europa müssten stärker in digitale Schlüsseltechnologien wie Cloud Computing oder KI investieren – aktuell stammt das Gros der hierzulande genutzten Lösungen aus den USA.
Kurz nach seinem Amtsantritt hat Trump angekündigt, über 500 Mrd. Dollar in den Ausbau der digitalen Infrastruktur für KI zu investieren. Die deutsche Wirtschaft ist gespalten, ob diese und andere Maßnahmen den technologischen Vorsprung der USA weiter vergrößern (46 Prozent) oder eher nicht (50 Prozent).
(Ende)
FERNER OSTEN
China verlangt umfassende Sicherheiten für Kredite an Entwicklungsländer – Institut für Weltwirtschaft Kiel, 26.6.2025
Chinas Staatsbanken verlangen für Kredite an Schwellen- und Entwicklungsländer oft umfangreiche Sicherheiten, die über die typische Absicherung zwischen Staaten hinausgehen und den Anforderungen privater Geldgeber ähneln. Dies zeigt ein internationales Forschungsprojekt unter Beteiligung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft. Demnach erhalten chinesische Banken Zugriff auf liquide und gut kontrollierbare Sicherheiten, wie insbesondere Bargeld auf Sperrkonten in China, die meist aus Rohstofferlösen des Schuldnerlands gespeist werden. Die Geldsicherheiten sind überraschend hoch und entziehen sich weitgehend der öffentlichen Kontrolle der Schuldnerländer oder internationaler Institutionen. Die mit den Krediten finanzierte Infrastruktur wie etwa Flughäfen oder Eisenbahnen wird dagegen nur selten als Sicherheit genutzt.
Die Analyse basiert auf dem neuen Datensatz „How China Collateralizes“, der 620 besicherte Kredittransaktionen chinesischer Staatsbanken mit 158 Kreditnehmern in 57 Ländern im Gesamtwert von 418 Milliarden US-Dollar dokumentiert. Es handelt sich um die bislang umfassendste Untersuchung zur Rolle von Sicherheiten in Chinas staatlicher Auslandsfinanzierung.
Demnach ist fast die Hälfte von Chinas Kreditportfolio mit konkreten Sicherheiten hinterlegt, die beispielsweise über staatliche Garantien hinausgehen. In 84 Prozent der Fälle geschieht dies durch ein Sperrkonto in China, in 83 Prozent der Fälle fließen die Erlöse der wichtigsten Exportgüter auf ein solches Konto.
Dadurch erhält Peking direkten Zugriff auf liquide Mittel, ohne juristische Verfahren anstoßen zu müssen. Besonders häufig handelt es sich um Einnahmen aus dem Ölgeschäft, etwa im Falle Russlands, Brasiliens oder Venezuelas, aber auch aus dem Kakaoexport Ghanas oder Getreideverkäufen Äthiopiens.
In vielen Fällen verpflichten sich Kreditnehmer, ihre Exporteinnahmen so lange über Konten in China zu leiten, bis die Schulden beglichen sind. Über die Zeit können sich sehr hohe Summen von Milliarden US-Dollar auf den Offshore-Konten ansammeln.
Weitaus seltener ist Peking mit illiquiden Sicherheiten wie Vertragsrechten (26 %) oder den Vermögenswerten der Investitionsobjekte (6 %), von Immobilien (5 %) oder Anlagen (3 %) zufrieden.
„Wir waren überrascht, wie weitreichend und systematisch sich chinesische Gläubiger über liquide Sicherheiten absichern“, sagt Christoph Trebesch, Forschungsdirektor am Kiel Institut für Weltwirtschaft und einer der Co-Autoren der Studie. „Damit untergräbt China die Gleichbehandlung von Gläubigern und schwächt die Schuldenregeln, auf die sich die internationale Gemeinschaft verständigt hat.“
Der Bericht warnt vor mangelnder Transparenz und der wachsenden Bedeutung von Sicherheiten außerhalb juristischer Regeln, die sich regulatorischer und parlamentarischer Kontrolle entziehen. Sie erschweren auch die internationale Zusammenarbeit bei der Lösung von Schuldenkrisen.
Trebesch: „Internationale Finanzinstitutionen sollten bei der Restrukturierung von Staatsschulden mehr Augenmerk auf durch Sperrkonten abgesicherte Kredite legen – sonst droht ein gefährliches Wettrüsten um Sicherheiten, das Entwicklungsländer weiter schwächt.“
Autoren:
- Anna Gelpern ist eine Scott-K.-Ginsburg-Professorin für Recht und internationale Finanzen am Georgetown Law und Nonresident Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics
- Omar Haddad ist Rechtsanwalt und Doktorand an der Universität Oxford
- Sebastian Horn ist Forschungsdirektor für den Bereich “Das Internationale Finanzsystem” am Kiel Institut für Weltwirtschaft und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg
- Paulina Kintzinger ist Doktorandin am Kiel Institut für Weltwirtschaft
- Brad Parks ist Executive Director von AidData und Forschungsprofessor am William & Mary’s Global Research Institute
- Christoph Trebesch ist Forschungsdirekter für den Bereich “Internationale Finanzen und Geopolitik” am Kiel Institut für Weltwirtschaft und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Kiel
Das Forschungspapier und den Datensatz finden Sie hier: How China Collateralizes
NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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EUROPA
Innovation schafft Jobs – aber nicht für alle – Institut für Weltwirtschaft Kiel, 25.6.2025
Regionen mit einem hohen Maß an Innovation verzeichnen ein deutlich stärkeres Beschäftigungswachstum. Eine Verdopplung der Patentaktivitäten führt im Durchschnitt zu einem Anstieg der Beschäftigung um 6 Prozent. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt in Regionen, die gut in globale Wissensnetzwerke eingebunden sind und aktiv am Forschungsaustausch teilnehmen.
Gleichzeitig zeigt sich jedoch: Wenn sich Innovation zu stark auf nur wenige technologische Bereiche konzentriert, verlangsamt sich das Beschäftigungswachstum. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Studie im Rahmen des RETHINK-GSC-Projekts – ein von der EU gefördertes Forschungsvorhaben unter der Leitung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft.
„Innovation schafft mehr und bessere Arbeitsplätze, als sie ersetzt. Die Vorteile werden jedoch nicht gleichmäßig verteilt“, sagt Farid Toubal, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paris Dauphine und Mitautor der Studie „Knowledge, Jobs, and Unemployment in Regions“. „Die größten Zugewinne finden im Verarbeitenden Gewerbe sowie bei MINT-Fachkräften und hochqualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern statt – was bestehende Ungleichheiten verschärfen kann. Aus Sicht der europäischen Kohäsionspolitik ist es daher entscheidend, Innovation nicht nur zu fördern, sondern sie auch durch Bildungs- und Umverteilungsmaßnahmen gezielt zu flankieren.“
Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Innovation und Beschäftigung in 272 europäischen Regionen im Zeitraum von 2011 bis 2021 anhand umfassender Patentdaten. Sie geht über eine reine Zählung von Patenten hinaus, indem sie auch Zitiermuster und die Konzentration von Innovationsaktivitäten berücksichtigt. So entsteht ein differenziertes Bild regionaler Innovationsdynamiken. Besonders hohes Wachstum zeigen technologische Teilbereiche wie Nanotechnologie, Elektromaschinen, Oberflächentechnik und digitale Kommunikation.
Eine interaktive Karte steht auf der Website von RETHINK-GSC zur Verfügung.
Zudem zeigen die Ergebnisse: Eine höhere Innovationsqualität – gemessen daran, wie oft das Patent in anderen Patenten zitiert wird – führt zwar zu deutlich mehr Beschäftigung. Den größten Beschäftigungseffekt erzielt jedoch eine breite Verteilung der Innovationsaktivitäten über mehrere technologische Felder hinweg. Regionen, in denen sich Forschung und Entwicklung auf wenige Bereiche konzentrieren, verzeichnen trotz hoher Innovationsintensität ein vergleichsweise schwächeres Beschäftigungswachstum.
Die Studie knüpft damit an die breitere Debatte darüber an, ob Innovationen zu einem potenziellen Verlust von Arbeitsplätzen führen. Diese Frage wird in der Öffentlichkeit häufig diskutiert, da Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Automatisierung und künstlicher Intelligenz (KI) auf die Beschäftigung bestehen. Die Studie zeigt jedoch, dass Innovationen die Produktivität der Unternehmen steigern, die Nachfrage nach Arbeitskräften ankurbeln und letztlich das Beschäftigungswachstum fördern.
„Innovation ist für das Wachstum in Europa von entscheidender Bedeutung. Aber nicht jeder wird davon profitieren – und Bildung ist wichtig. Hier müssen die politischen Entscheidungsträger eingreifen, um sicherzustellen, dass Menschen und Regionen nicht auf der Strecke bleiben. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas erfordert die Förderung vielfältiger Forschung und Entwicklung auf dem gesamten Kontinent, die Beseitigung struktureller Ungleichheiten in peripheren und kleineren Ländern sowie die Vertiefung der Integration in globale Wissensnetzwerke“, sagt Holger Görg, Projektleiter von RETHINK-GSC und Leiter der Forschungsgruppe „Internationaler Handel und Investitionen“ am Kiel Institut für Weltwirtschaft. „Die Abstimmung dieser Bemühungen mit Bildungs- und Umverteilungsmaßnahmen kann dazu beitragen, dass die Vorteile des technologischen Fortschritts gerechter verteilt werden – was letztlich sowohl die Wettbewerbsfähigkeit als auch den Zusammenhalt Europas fördert.“
Über RETHINK-GSC
Das Projekt „Rethinking Global Supply Chains: Measurement, Impact and Policy“ (RETHINK-GSC) erfasst die Auswirkungen von Wissensflüssen und Dienstleistungsinputs in globalen Supply Chains (GSC). Forscher aus 11 Instituten bringen ihr breites Fachwissen in einem multidisziplinären Ansatz ein, entwickeln neue Methoden und nutzen innovative Techniken, um die zunehmende Bedeutung immaterieller Güter in globalen Lieferketten zu analysieren, zu messen und zu quantifizieren und neue Einblicke in aktuelle und erwartete Veränderungen in globalen Produktionsprozessen zu gewinnen.
Jetzt Studie lesen:
Knowledge, Jobs, and Unemployment in Regions
Gipfel ohne Einigung in Fragen zu Ukraine und Israel – ORF, 26.6.2025
Keine Einigkeit haben die EU-Staats- und -Regierungsspitzen auf ihrem Gipfel gestern in Brüssel bei der Ukraine-Gipfelerklärung, dem 18. Sanktionspaket gegen Russland sowie zu Beschlüssen zur Aussetzung des EU-Israel-Abkommens erzielt.
Die alle sechs Monate anstehende Verlängerung der geltenden Russland-Sanktionen wurde beschlossen, ein neues US-Dokument und mögliche Reaktionen der EU zum Zoll- und Handelsstreit mit den USA wurden besprochen.
Das Ukraine-Kapitel der Schlussfolgerungen wurde von 26 der 27 Mitgliedsländer angenommen. Die Blockadehaltung Ungarns war nicht zu überwinden. Ministerpräsident Viktor Orban hatte vor Beginn gesagt: „Wenn wir die Ukraine in die EU integrieren, integrieren wir den Krieg.“
Keine Aussetzung des Abkommens mit Israel
Zuvor hatte der Gipfel wie erwartet keine Aussetzung des EU-Israel-Abkommens beschlossen oder klar Position dazu bezogen. Der EU-Prüfbericht zur Einhaltung des Artikels 2 des Abkommens sieht Israels Vorgehen in Gaza sehr kritisch. Die Gipfelerklärung nahm den Bericht zur Kenntnis.
Einige EU-Länder fordern schon länger eine Aussetzung des Abkommens, Österreich und Deutschland sind dagegen. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) bekräftigte nach dem Gipfel: „Wir glauben, dass die Sistierung solcher Abkommen nicht der richtige Weg ist.“
Bedauern über humanitäre Lage in Gaza
In einer Erklärung wurde mitgeteilt, der Rat „bedauert die katastrophale humanitäre Lage in Gaza, die inakzeptable Zahl ziviler Opfer und das Ausmaß des Hungers“.
An Israel wurde appelliert, seine Blockade des Gazastreifens vollständig aufzuheben und sofortigen, ungehinderten Zugang und eine nachhaltige Verteilung humanitärer Hilfe im gesamten Gazastreifen zu ermöglichen.
Weiters werden ein „sofortiger Waffenstillstand in Gaza und die bedingungslose Freilassung aller Geiseln“ verlangt.
red, ORF.at/Agenturen
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
UMFRAGEN
08:10 | Merz kann in Umfrage zulegen – Mehrheit mit seiner Arbeit zufrieden | 3 | Reuters Deutschland | |
06:54 | Umfrage: Auch die Gen Z schwört aufs Auto | 1 | Elektroauto-News.net | |
Do | Konjunkturumfrage der AHK Norwegen: Attraktivität Norwegens schwindet | 1 | BusinessPortal Norwegen |
Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Neue Zuversicht in der Immobilienbranche – Institut der deutschen Wirtschaft Köln, 20.6.2025
Die Sommerbefragung 2025 des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) signalisiert eine positive Trendwende in der Immobilienbranche. Nachdem die Stimmung im letzten Quartal noch von einer gewissen Skepsis und abwartenden Haltung geprägt war, klettert nun die Einschätzung der Geschäftslage deutlich um 10,5 auf 21,6 Punkte.
Auch die Erwartungen in den Chefetagen der Immobilienunternehmen verbessern sich um 7,2 auf 28,9. Das Immobilienklima steigt um 8,9 auf 25,2 Punkte – und damit auf den höchsten Stand seit der Zinswende im Jahr 2022. Der Stimmungsaufschwung zeigt sich auf breiter Front in allen Segmenten, auch bei den zuletzt stark gebeutelten Projektentwicklern, die auf positive Impulse beim Wohnungsbau durch die neue Bundesregierung hoffen. Insgesamt setzt die gesamte Branche auf bessere wirtschaftliche als auch politische Rahmenbedingungen sowie wieder sinkende Finanzierungskosten. Die Ergebnisse im Einzelnen:
- Im Bürosegment ist eine spürbare Stimmungsaufhellung zu beobachten. Die Geschäftslage liegt nun bei 33,3 Punkten (+21,6 Punkte), die Erwartungen bei 25,4 Punkten (+25,4) und das Immobilienklima bei 29,3 Punkten (+23,5). Die Wiederbelebung stützt sich auf eine stabile Nachfrage im Mietsegment und zunehmende Transaktionen und Umsätze. Attraktive Renditen lassen zudem weitere Investitionen erwarten. Hinzu kommt die Erwartung, dass die Politik der neuen Bundesregierung sich insgesamt positiv auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auswirken könnte.
- Im Wohnsegment verbessert sich die Lage weiter auf hohem Niveau. Die Geschäftslage steigt auf 34,0 Punkte (+10,0) und die Erwartungen sinken auf 26,6 (-7,1). Damit liegt das Immobilienklima bei 30,3 Punkten (+1,5), was den höchsten Stand seit dem 2019 darstellt. Die steigende Stimmung über die Corona-Boom-Jahre hinaus hat mehrere Ursachen: So resultiert die gute Geschäftslage aus einem hohen Wohnraumbedarf und einem sich wiederbelebenden Transaktionsmarkt. Hohe Förderungen im sozialen Wohnungsbau ermöglichen zudem rentable Neubauprojekte. Für die Zukunft zeigt man sich in den Führungsetagen der Wohnungsunternehmen optimistisch, dass die Mieten weiter steigen und die Preise nicht mehr rückläufig sind. Hoffnung dürften zudem die angekündigten Reformen der Bundesregierung beim Wohnungsbau machen, die ein schnelleres und kostengünstigeres Bauen ermöglichen.
- Bei den Projektentwicklern dreht sich aktuell die Stimmung und der Optimismus kehrt zurück. Die Geschäftslage verbessert sich sprunghaft und ist nun wieder mit +17,0 Punkten (+30,7) positiv, was zuletzt 2022 gemessen wurde. Die Erwartungen legen ebenfalls zu und erreichen 41,5 Punkte (+16,0). Das Immobilienklima verbessert sich mit 28,9 (+24,0) ebenfalls. Diese positivere Stimmung ist auf die seit Langem ersehnte Rückkehr der Nachfrage zurückzuführen. Dass diese nun nach und nach zurückkehrt, zeigt sich in der aktuellen Befragung insbesondere in einer positiven Entwicklung der Vorverkäufe. Zudem werden die Projektentwickler langsam wieder auf dem Grundstücksmarkt aktiver. Sich stabilisierende Bau- und Finanzierungskosten und nun wieder anziehende Immobilienpreise zeigen an, dass der Projektentwicklermarkt seine Konsolidierungsphase abgeschlossen haben dürfte und ein neuer Zyklus beginnt.
Die aktuelle Sonderfrage widmet sich der Investitionsneigung der Branche für das laufende Jahr. Die Ergebnisse zeigen, dass nun insbesondere wieder verstärkt in die Gebäudebestände investiert wird. Rund die Hälfte der Immobilienunternehmen gab für das Jahr 2025 an, mehr oder deutlich mehr als im Vorjahr für die Modernisierung ihres Gebäudebestandes (50,8 Prozent) oder für den Kauf von Immobilien (44,0 Prozent) investieren zu wollen. Im Neubausegment ist hingegen für dieses Jahr nur mit einer geringen Wiederbelebung des Marktes zu rechnen. So gaben 34,6 Prozent an, dass sie mehr in Neubauprojekte investieren wollen. Auf dem Grundstücksmarkt ist für das laufende Jahr ebenfalls keine große Dynamik zu erkennen. Nur 22,8 Prozent planen hier mehr oder deutlich mehr zu investieren.
Es folgen eine Reihe von interaktiven Schaubildern, darunter u.a. Einstellung zur Lage, zu die Erwartungen und das Immobilienklima seit 2014
Der Link zur Studie (20-Seiten-PDF)
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
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Der erste ÖBB Doppelstock-Railjet ist da! Bedeutet das auch doppelten Komfort? Der RJ KISS im Detail – Eisenbahnen Ö,D,CH, 25.6.2025 (12:44-min-Video)
Der Stadler KISS 4 ist die neueste Ergänzung der ÖBB-Railjet-Flotte. Als erster neuer Doppelstockzug der Bundesbahnen bringt er viele Neuerungen im Vergleich zu den anderen Fahrzeugen mit sich – und all diese sehen wir uns heute an!
Folgt uns gerne auch hier: Instagram: eisenbahnin.oe.d.ch Threads: https://www.threads.net/@eisenbahnin…. X: https://x.com/EisenbahnIn
ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Messenger-Überwachung: Ausweitung für Karner „sinnvoll“
Auch Bundesrat gab grünes Licht für Budgetbegleitgesetz
OÖ: Windkraftausbau spaltet die Politik
WIFO und IHS sehen Ende der Rezession
Mahrer als Wirtschaftskammer-Chef bestätigt
Gute Getreideernte im Burgenland erwartet
MEDIZIN
Vitamin D schützt vor altersbedingten Leiden – Laut Mass General Brigham wird Abbau der Schutzkappen von Chromosomen effektiv verhindert – Pressetext, 23.5.2025
Boston/Augusta (pte001/23.05.2025/06:00) – Vitamin-D-Präparate senken das Risiko für altersbedingte Erkrankungen, zeigt eine Studie unter der Leitung des Mass General Brigham. Laut den Experten verlangsamen die Mittel die Verkürzung der sogenannten Telomere. Das ist ein altersbedingter Prozess. Telomere sind die Schutzkappen an den Enden der Chromosomen. Verkürzen sie sich, steigt das Risiko für bestimmte chronische Alterserkrankungen wie fortgeschrittenem Krebs und Autoimmunerkrankungen.
Erste groß angelegte Studie
„‚VITAL‘ ist die erste groß angelegte und langfristige randomisierte Studie. Sie zeigt, dass Vitamin-D-Präparate die Telomere schützen und ihre Länge erhalten“, sagt JoAnn Manson vom Brigham and Women’s Hospital. Einige kleinere Studien deuteten bereits darauf hin, dass die Einnahme von Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren die Telomere unterstützen kann, aber die Ergebnisse waren uneinheitlich.
VITAL ist eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie zur Einnahme von Vitamin D3 (50 Mikrogramm pro Tag) und Omega-3-Fettsäuren (ein Gramm pro Tag), in der 2054 US-amerikanische Frauen ab 55 Jahren und Männer ab 50 Jahren über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtet wurden. Deren Telomerlänge erfassten die Forscher zu Beginn der Studie sowie nach zwei und vier Jahren. Eine Vergleichsgruppe bekam Placebos.
Biologisch drei Jahre jünger
Als Ergebnis war die Telomer-Verkürzung in der Vitamingruppe signifikant geringer als bei der Placebo-Gruppe. Das biologische Alter wurde so um drei Jahre reduziert. Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren hatte dagegen während der gesamten Nachbeobachtungszeit keinen signifikanten Einfluss auf die Telomerlänge.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gezielte Vitamin-D-Supplementierung eine vielversprechende Strategie zur Bekämpfung des biologischen Alterungsprozesses sein könnte, obwohl weitere Untersuchungen erforderlich sind“, sagt Haidong Zhu, Molekulargenetikerin am Medical College of Georgia an der Augusta University.
Die Vitamine D3 und D2 stärken das Immunsystem und erleichtern die Aufnahme von Kalzium, das wichtig für die Knochengesundheit im Alter ist. Ein Mangel wurde in jüngerer Zeit auch mit altersbedingter Demenz und neurologischen Erkrankungen bei Neugeborenen in Verbindung gebracht. Vitamin D produziert der menschliche Körper selbst, wenn er dem Sonnenlicht ausgesetzt ist.
(Ende)
Deutschland: Gut 3.200 neue HIV-Infektionen im vergangenen Jahr gemeldet – 26.6.2025
BERLIN (dpa-AFX) – Im vergangenen Jahr wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 3.259 HIV-Neudiagnosen gemeldet. Damit liegen die für Deutschland erfassten Zahlen (Datenstand 1. April 2025) laut RKI auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr, für das 3.332 neue Infektionen gezählt wurden.
Rund drei Viertel der Infizierten (73 Prozent) waren Männer, 27 Prozent Frauen – letzteres entspricht dem HIV-Jahresbericht des RKI zufolge einem Rückgang um 10 Prozent.
Ursachen für jüngsten Anstieg noch nicht geklärt
Das Infektionsgeschehen bei HIV werde in Deutschland maßgeblich bestimmt von Männern, die Sex mit Männern haben, schreibt das RKI in seinem Bericht. Sie machten im vergangenen Jahr 35 Prozent der Neuinfektionen aus. Die Zahl dieser Infektionen stieg zuletzt leicht an, nachdem sie zuvor jahrelang rückläufig war. Hier seien weitere Untersuchungen notwendig, heißt es vom RKI.
Neben einem tatsächlichen Anstieg könnten auch vermehrte Tests für die erhöhte Zahl an Meldungen verantwortlich sein. Beim Rückgang in den Jahren zuvor könne unter anderem auch ein aufgrund der Pandemie verändertes Verhalten eine Rolle gespielt haben.
Zu anderen Infektionswegen von HIV gehören neben Sex etwa auch Übertragungen beim Drogenkonsum mit Spritzen.
Das RKI weist darauf hin, dass die Zahl der Neudiagnosen nicht mit der tatsächlichen HIV-Inzidenz gleichgesetzt werden kann, da zwischen Infektion und Diagnose der Zeitraum variieren kann und auch eine Rolle spielt, inwieweit getestet wird./swe/DP/jha
© 2025 dpa-AFX
Multiresistente Erreger auf dem Vormarsch – Carbapenemase-produzierende Bakterienstämme breiten sich in Deutschland immer mehr aus – Pressetext, 6.6.2025
Bochum (pte010/06.06.2025/12:30) – Für 2024 verzeichnen Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) einen erneuten Anstieg der eingesendeten Proben mit multiresistenten Bakterien. Über 10.000 Proben wurden analysiert.
Besorgniserregend ist der Anteil der Proben mit Carbapenemasen – bakterielle Enzyme, die die wichtigen Reserveantibiotika der Carbapeneme spalten und damit inaktivieren können. Er stieg auf 61,1 Prozent im Vergleich zu 43,9 Prozent drei Jahre zuvor.
Lebensbedrohliche Erreger
Für Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, sind solche Erreger lebensbedrohlich, da es kaum noch Behandlungsoptionen gibt, warnen die RUB-Wissenschaftler eindringlich.
„Die Zunahme von Infektionen oder Kolonisationen mit Carbapenemase-produzierenden Bakterienstämmen in Deutschland ist somit unseren Daten zufolge real und nicht nur durch gestiegene Untersuchungszahlen begründet“, so RUB-Experte Niels Pfennigwerth.
OXA-48 als großes Problem
Die häufigste Carbapenemase in Enterobacterales stellt weiterhin OXA-48 dar; diese zeigt im Vorjahresvergleich eine starke Zunahme der Nachweise. Der starke Anstieg von NDM-1 zuvor stagnierte 2024, während es für NDM-5, KPC-2, OXA-244 und VIM-1 deutliche Anstiege gab.
Bei Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter baumannii waren weiterhin VIM-2 beziehungsweise OXA-23 die am häufigsten nachgewiesenen Carbapenemasen. Die Experten raten dringend, die Überwachung aufrechtzuerhalten und zu intensivieren.
(Ende)
KI-Modell erkennt mehr als 170 Krebsarten – „crossNN“ der Charité liefert zu 99,1 Prozent eine präzise Diagnosestellung von Hirntumoren – Pressetext, 6.6.2025
Berlin (pte011/06.06.2025/13:55) – Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben mit „crossNN“ ein KI-basiertes Diagnosemodell für 170 Krebserkrankungen entwickelt. Grundlage sind spezifische Merkmale im Erbgut der Tumore. Der Algorithmus klassifiziert laut den Experten schnell und sehr zuverlässig. Details sind in „Nature Cancer“ nachzulesen.
Ungeahnte Präzision
Die Macher der KI zeigen sich überzeugt von ihrer Neuentwicklung und betonen, dass selbst eine feingewebliche Untersuchung allein keine so präzisen Diagnosen stellen kann wie das neue Modell.
Um einen unbekannten Fingerabdruck mit Tausenden bekannter Fingerabdrücke verschiedener Krebsarten zu vergleichen und einem bestimmten Tumortyp zuzuordnen, sei maschinelles Lernen nötig. Künstliche Intelligenz (KI) analysiere die umfangreichen und komplexen Daten.
Aufwendiges Training
crossNN wurde mit einer großen Anzahl an Referenztumoren trainiert und an über 5.000 Tumoren überprüft. „Unser Modell erlaubt in 99,1 Prozent aller Fälle eine sehr präzise Diagnosestellung von Hirntumoren und ist genauer als bisherige KI-Modelle“, so Studienleiter Philipp Euskirchen.
Darüber hinaus ist auf gleiche Weise ein KI-Modell trainiert worden, das über 170 Tumorarten aus allen Organen mit einer Treffsicherheit von 97,8 Prozent unterscheiden könne. So lasse es sich über die relativ seltene Hirntumoren hinaus für Krebsleiden aller Organe anwenden.
(Ende)
HIV: Ursprung uralter Schutzmutation geklärt – Entstehungsgeschichte laut University of Copenhagen vor über 7.000 Jahren am Schwarzen Meer – Pressetext, 9.5.2025
Kopenhagen (pte008/09.05.2025/10:30) – 18 bis 25 Prozent der dänischen Bevölkerung verfügen über eine genetische Mutation, die sie resistent oder sogar immun gegen HIV machen kann. Dieses Wissen wird für die Entwicklung moderner Behandlungsansätze gegen das Virus eingesetzt. Forscher der University of Copenhagen haben nun herausgefunden, wo, wann und warum diese genetische Mutation aufgetreten ist.
Genetischer Zufall
Laut dem korrespondierenden Autor Simon Rasmussen ist die Variante bei einem Menschen aufgetreten, der vor 6.700 bis 9.000 Jahren in einer Region nahe dem Schwarzen Meer gelebt hat. Der Experte betont, dass es sich bei HIV mit weniger als 100 Jahren um eine eher neue Krankheit handelt. „Daher ist es fast ein Zufall und unglaublich faszinierend, dass eine so alte genetische Mutation auch gegen ein moderndes Virus schützt“, so Rasmussen.
Zuerst haben die Wissenschaftler das genetische Material von 2.000 derzeit auf der Welt lebenden Menschen analysiert. Dann entwickelten sie ein neues KI-basiertes Verfahren zur Identifizierung der Mutation in der uralten DNA von alten Knochen. Dabei sind die Daten von mehr als 900 Skeletten von der frühen Steinzeit bis in die Wikingerzeit untersucht worden.
Großer Datensatz
Durch diesen großen Datensatz konnte laut der Erstautorin Kirstine Ravn festgestellt werden, wo und wann die Mutation entstanden ist. „Einen Zeitraum ist die Mutation völlig abwesend, dann taucht sie plötzlich auf und breitet sich unglaublich schnell aus. Kombiniert man diese Daten mit der menschlichen Migration zu dieser Zeit, kann man auch die Region feststellen, in der sie zum ersten Mal aufgetreten ist und sich ausgehend von einer einzigen Person ausgebreitet hat.“
Den Forschern zufolge hat diese Mutation den Menschen deutliche Vorteile verschafft. Sie konnten besser überleben, da sie das Immunsystem beim Auftreten neuer Krankheitserreger wahrscheinlich gedämpft hat. Die Variation stört ein Immungen. Das klingt zwar negativ, dürfte aber eigentlich von Vorteil sein, da ein übermäßig aggressives Immunsystem wie bei COVID-19 tödlich sein kann. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin „Cell“ nachzulesen.
(Ende)
UMWELT – ORF MELDUNGSBÜNDEL
Gletscher: Vom Schreckensbild zum Klimasymbol
Balkan-Staaten warnen vor extremer Hitze bis 41 Grad
UNO-Klimachef vor COP: „Wir haben noch viel zu tun“
Hitze: Neue Höchstwerte in Kärnten
IT – KI – ROBOTIK – INTERNET
ChatGPT unterdrückt das kritische Denken – Test mit 54 Probanden – Vorteile beim Lernen nehmen laut MIT Media Lab mit der Zeit stark ab – Pressetext, 24.6.2025
Cambridge (pte001/24.06.2025/06:00) – Große Sprachmodelle wie ChatGPT gewöhnen Menschen das kritische Denken ab. Das haben Neurologen und KI-Spezialisten am MIT Media Lab in einem umfangreichen Test mit 54 Freiwilligen ermittelt. Sie wurden an EEG-Geräte angeschlossen, die die Hirnströme aufzeichnen. Anschließend wurden sie gebeten, 20-minütige Aufsätze zum Thema Philanthropie zu schreiben. 18 sollten dabei als Hilfsmittel ChatGPT nutzen und weitere 18 die Google-Suche. Der Rest sollte sich einfach auf das eigene Gehirn verlassen.
Gehirnaktivitäten variieren
Die EEG-Geräte haben die kognitive Beteiligung und mentale Arbeitsbelastung der Schreibenden erfasst. Die Forscher führten außerdem eine Analyse der natürlichen Sprachverarbeitung durch und befragten die Teilnehmer nach jeder Sitzung. Die Aufsätze wurden sowohl von menschlichen Lehrern als auch von einem KI-Agenten bewertet.
Es zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen bei der Konnektivität der Gehirne. Die „Nur-Gehirn-Gruppe“ zeigte die stärkste und am weitesten verbreitete Aktivität im Gehirnnetzwerk; die Suchmaschinengruppe ein mittleres Maß an Engagement und die ChatGPT-Gruppe die schwächste Konnektivität im Gehirn.
ChatGPT-Verzicht lohnend
18 der Freiwilligen absolvierten einige Monate später einen weiteren Test. Diejenigen, die ChatGPT verwendet hatten, gingen nun den „Nur-Gehirn-Weg“ und umgekehrt. In dieser Sitzung zeigten diejenigen, die ursprünglich ChatGPT verwendet hatten, eine schwächere neuronale Konnektivität, während diejenigen aus der vorherigen „Nur Gehirn-Gruppe“ ein besseres Erinnerungsvermögen aufwiesen.
Diejenigen, die das LLM verwendet hatten, identifizierten sich mit ihren Aufsätzen weniger als die Angehörigen der anderen Gruppen. ChatGPT-Nutzer hatten auch Schwierigkeiten, sich kurz nach dem Schreiben an ihre eigenen Aufsätze zu erinnern oder daraus zu zitieren. In allen Messungen – Hirnaktivität, Sprachanalyse und Bewertung der Aufsätze – schnitten die Teilnehmer, die sich auf ChatGPT verlassen hatten, schlechter ab als die Gruppe, die nur ihr Gehirn nutzte.
Große KI-Sprachmodelle hätten anfangs zwar Vorteile, sagen die Forscher. Es bestehe jedoch die Gefahr, dass die Lernergebnisse mit der Zeit abnehmen und die Entwicklung kritischer Denkfähigkeiten durch häufige Nutzung beeinträchtigt werde.
(Ende)
KI-Modell erkennt mehr als 170 Krebsarten – „crossNN“ der Charité liefert zu 99,1 Prozent eine präzise Diagnosestellung von Hirntumoren – Pressetext, 6.6.2025
Berlin (pte011/06.06.2025/13:55) – Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben mit „crossNN“ ein KI-basiertes Diagnosemodell für 170 Krebserkrankungen entwickelt. Grundlage sind spezifische Merkmale im Erbgut der Tumore. Der Algorithmus klassifiziert laut den Experten schnell und sehr zuverlässig. Details sind in „Nature Cancer“ nachzulesen. …
Siehe unter MEDIZIN
Drei Mio. Deutsche surfen im Schneckentempo – 50 Megabit pro Sekunde längst kein flächendeckender Standard – Ausbauquote bei 0,63 Prozent – Pressetext, 9.5.2025
Heidelberg (pte017/09.05.2025/13:55) – Statt einer von der Politik bereits 2018 versprochenen flächendeckenden Breitbandversorgung mit 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) müssen sich in Deutschland noch immer rund 2,8 Mio. Menschen mit langsameren Anschlüssen begnügen. Eine Besserung findet kaum statt. Die Ausbauquote gegenüber dem Vorjahr beträgt laut Verivox-Analyse lediglich 0,63 Prozent.
Noch viel Luft nach oben
Die aktuelle Lage ist für eine Wirtschaftsmacht wie Deutschland blamabel. Rund 900.000 Menschen können nicht einmal mit der offiziellen Mindestgeschwindigkeit von 15 Mbit/s surfen, heißt es. Laut Bundesbreitbandatlas sind deutschlandweit nur 96,5 Prozent aller Haushalte mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s versorgt.
Insgesamt 10.639 deutsche Gemeinden sind nicht ausreichend mit 50 Mbit/s versorgt. In 234 dieser Kommunen beträgt die 50-Mbit/s-Abdeckung maximal zehn Prozent – davon hat mehr als die Hälfte (137 Gemeinden) überhaupt keinen Zugang zu festen Breitbandanschlüssen mit mindestens 50 Mbit/s. Das gilt sowohl für DSL als auch für Kabel-Internet oder Glasfaser.
„Eine Frage des Wohnortes“
„Eine digitale Teilhabe ist nicht gewährleistet, wenn ganze Landstriche unterversorgt sind. Noch zu oft ist schnelles Internet eine Frage des Wohnortes, und das befördert die digitale Spaltung der Gesellschaft. Der Glasfaserausbau ist fraglos wichtig, doch auch die Minimalziele müssen nun endlich zügig umgesetzt werden“, so Jörg Schamberg von Verivox.
Ein zügiger Netzausbau ist gerade für Deutschland elementar und wird laut dem Experten immer wichtiger – etwa aufgrund der zunehmenden Nutzung von Cloud Computing, Videokonferenzen im Home-Office, das Streaming von Live-Vorlesungen und interaktiven Kursen, aber auch wegen der Übertragung großer Datenmengen durch Künstliche Intelligenz.
(Ende)
GAMING
Sechs von zehn Deutschen zocken Games – Dynamischer Anstieg bei den über 60-Jährigen – Ihre Zahl ist von 6,4 auf 7,7 Mio. gewachsen – Pressetext, 13.5.2025
Berlin (pte024/13.05.2025/12:30) – Laut einer Datenauswertung des game – Verband der deutschen Games-Branche spielen deutschlandweit rund sechs von zehn Personen zwischen sechs bis 69 Jahren Computer-Games. Über alle Altersklassen hinweg greifen rund 37,5 Mio. Menschen in der Bundesrepublik zu Controller, Tastatur oder Smartphone, um zu spielen – so viele wie nie zuvor.
Durchschnittsalter 39,5 Jahre
Seit 2020 ist die Zahl der Gamer um rund neun Prozent gewachsen. Besonders dynamisch ist die Entwicklung bei den über 60-Jährigen. Ihre Zahl ist von 6,4 auf 7,7 Mio. gewachsen. Viele Spieler bleiben dem Gaming über mehrere Jahrzehnte treu. Andererseits entdecken immer mehr Menschen im höheren Alter die Freude an Computer- und Videospielen, heißt es.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre setzt sich fort, das Durchschnittsalter der deutschen Gamer steigt erstmals auf 39,5 Jahre. Noch im Jahr davor lag dieser Wert bei 38,2 Jahren. 79 Prozent der Zocker sind über 18 Jahre. Die Geschlechtervielfalt bleibt ausgeglichen – rund 48 Prozent der Spieler in Deutschland sind Frauen und 52 Prozent Männer, teilt der Verband mit.
Branche mit Wachstumspause
Der deutsche Games-Markt hat 2024 eine Wachstumspause eingelegt: Mit Games, Spiele-Hardware und Online-Gaming-Services wurden 9,4 Mrd. Euro umgesetzt – ein Minus von sechs Prozent im Vorjahresvergleich.
Besonders deutlich fiel der Rückgang beim Kauf von Spielen für PC, Konsole und Smartphone (minus 17 Prozent auf 921 Mio. Euro) sowie bei der Hardware (minus zehn Prozent auf 2,9 Mrd. Euro) aus. Bei Online-Gaming-Services gab es ein zweistelliges Wachstum. Hier stieg der Umsatz um zwölf Prozent auf 965 Mio. Euro, so die Interessenvertretung abschließend.
(Ende)
SOCIAL MEDIA
Werbung auf YouTube bald noch deplatzierter – Mit „Peak Moments“ können Content-Ersteller Clips KI-gestützt auf Höhepunkte setzen lassen – Pressetext, 15.5.2025
San Bruno (pte032/15.05.2025/13:30) – Mit der Funktion „Peak Moments“ können Content-Ersteller auf YouTube Werbung künftig KI-gestützt nach besonders spannenden Momenten integrieren. Die Aufmerksamkeit der Zuseher soll damit garantiert sein. Googles KI-basierter, multimodaler Chatbot Gemini analysiert hierfür vorab das Videomaterial auf dessen Höhepunkte.
Zuseher womöglich genervt
Die auf dem Event „Brandcast 2025“ vorgestellte Funktion dürfte zwar YouTuber oder andere kommerziell die Plattform nutzende Influencer erfreuen. Bei den Zusehern droht hingegen ein gewisser „Gernervt-Faktor“. Denn die Werbeanzeigen sollen künftig an Stellen in einem Video zu sehen sein, an denen das Publikum emotional besonders involviert ist.
Beobachter sehen in der Platzierung tatsächlich ein zweischneidiges Schwert, denn theoretisch ist es mit der neuen KI-gestützten Werbeoptimierungsmethode auch möglich, Clips vor einem spannenden Peak zu setzen, was die Zuschauen noch weniger freuen dürfte. Wann genau Peak Moments integriert und letztlich verfügbar sein soll, ließ das Unternehmen offen.
(Ende)
Viele Influcencer sind moralisch verkommen – Forscherinnen weisen schädliche Wirkung in Bezug auf massenhaft zweifelhaften Content nach – Pressetext, 6.6.2025
Montréal (pte001/06.06.2025/06:00) – In ihrem Buchkapitel „Influencer Marketing. Building Brand Communities and Engagement“ weisen Aya Aboelenien von der HEC Montréal und Ai Ming Chow von der University of Melbourne moralische Defizite von Influencern nach. Diese würden Partnerschaftsvereinbarungen verschweigen, unrealistische Standards bei Schönheit und Lifestyle aufrechterhalten oder sogar bewusst lügen. 2023 konnte die Australian Competition und Consumer Commission nachweisen, dass 81 Prozent der Influencer ihre bezahlten Partnerschaften nicht entsprechend offenlegten.
Diät heilt angeblich Krebs
Zahlreiche Influencer wurden zudem beim Flunkern über ihren Lebensstil erwischt. Die Australierin Belle Gibson zum Beispiel behauptete, durch eine Diät von ihrer tödlichen Krebserkrankung geheilt worden zu sein. Sie war damit sehr erfolgreich und wurde schließlich zu einer Strafe von 410.000 Dollar, rund 360.000 Euro, verurteilt. Trotz dieser Kontroverse wurde ihre Geschichte von Netflix in der Serie „Apple Cider Vinegar“ verfilmt und damit die Geldmaschine auch für sie weiter angekurbelt.
Influencer, vor allem sogenannte CGI-Influencer, werden von Usern häufig für das Verewigen von unrealistischen Standards und Lebensstilentscheidungen diffamiert. Von der „perfekten Familie“, der „perfekten Frau“ zu superdünnen und perfekt ausgeprägten Schönheitsidealen fördert dieser Content laut den Forscherinnen schädliche soziale Vergleiche.
Unsicherheiten ausgenutzt
Diese Darstellungen können zu Angstgefühlen und einem geringen Selbstwertgefühl führen. Die Influencer, so das Buch, nutzen diese Unsicherheiten, um Geld zu machen und an Einfluss zu gewinnen. Bei männlichen Usern nehme der Druck ständig zu, den sogenannten „Instabod“, also einen idealen Körper zu erreichen, der aussieht wie eine Skulptur. Hier haben die Experten in der Fachliteratur einen Zusammenhang mit den Symptomen einer Fitness- und Muskelsucht nachgewiesen.
(Ende)
Social Web: 15 Prozent der Deutschen süchtig – Umfrage der Hochschule Macromedia zeigt besorgniserregend hohen Anteil bei Gen-Z-Nutzern – Pressetext, 26.5.2025
München (pte021/26.05.2025/12:30) – Laut einer neuen Studie der Hochschule Macromedia, University of Applied Sciences zeigen 15 Prozent der Deutschen typische Anzeichen einer Social-Media-Sucht. In der Gen Z liegt der Anteil sogar bei 25 Prozent. Bei den Millennials sind es ebenfalls 26 Prozent, in der Gen X zwölf Prozent. Selbst unter den Baby-Boomern geben bis zu fünf Prozent entsprechende Hinweise auf ein problematisches Nutzungsverhalten, warnen die Experten.
Mehrheit sieht Problem nicht
Obwohl 85 Prozent der Befragten, die arbeiten oder studieren, zumindest ein soziales Netzwerk mehrmals täglich nutzen, sehen 60 Prozent keine negativen Auswirkungen. Bei der GenX und den Baby-Boomern sehen mehr als zwei Drittel keine ernsten Folgen durch Social Media für ihren Job. Unter Millennials fühlt sich nur etwa die Hälfte (51 Prozent) unbeeinträchtigt.
Noch deutlicher ist es in der GenZ: Nur 34 Prozent haben noch keinen negativen Einfluss durch ihre Social-Media-Nutzung auf ihren Job beziehungsweise ihr Studium erlebt. Entsprechend haben zwei Drittel der jungen Menschen bereits zumindest ab und an negative Auswirkungen auf ihren Job oder ihr Studium wahrgenommen, wie die Daten der Befragung zeigen.
Instagram- und TikTok-Sucht
Besonders schwer fällt das Aufhören bei Instagram und TikTok. Auf einer Skala von „nie“ (0) bis „jedes Mal“ (100) erreicht TikTok mit einem Wert von 58 Punkten den Top-Score, dicht gefolgt von Instagram mit 55 Punkten. Beide liegen damit über dem Skalenmittelpunkt. Das weist auf ein erhöhtes Suchtpotenzial hin, unterstreichen die Wissenschaftler.
Unter den Nutzern aus der Gen Z kommen die gleichen Dienste auf nochmals deutlich höhere Werte von 70 (TikTok) und 65 (Instagram). Bei den Millennials ist die Verteilung ähnlich (62 für TikTok und 63 für Instagram). In den älteren Generationen lässt das Verlangen nach. Bei beiden Diensten fällt ebenfalls auf, dass Frauen hier häufiger am Bildschirm hängen bleiben.
(Ende)
DIGITALE/MOBILE KOMMUNIKATION
Jeder Dritte kennt eigene Mobilnummer nicht – Im Schnitt haben die Deutschen drei Kontakte von Freunden, Verwandten und Bekannten im Kopf – Pressetext, 16.5.2025
Berlin (pte012/16.05.2025/10:30) – Laut einer neuen Umfrage des Digitalverbands BITKOM unter 1.004 in Deutschland lebenden Personen kennen nur 64 Prozent die eigene Mobilnummer auswendig. Unter den 16- bis 29-Jährigen können 42 Prozent diese auf Nachfrage nicht benennen.
Digitales Gedächtnis
„Früher war es selbstverständlich, sich Telefonnummern zu merken – heute verlässt man sich in der Regel auf die Kontaktlisten im Smartphone als digitales Gedächtnis. Doch gerade in Notfällen oder auf Reisen kann es durchaus hilfreich sein, einige wichtige Nummern im Kopf zu haben“, so Sebastian Klöß, BITKOM-Experte für Consumer Technology.
Ein wenig anders ist die Lage in Bezug auf die eigene, sofern überhaupt vorhandene Festnetznummer. Wer einen Festnetzanschluss nutzt, kennt diese Nummer laut der Umfrage häufiger auswendig. Sie kennen rund drei Viertel (76 Prozent) der Festnetznutzer, während nur 22 Prozent ihre eigene Festnetznummer nicht aus dem Kopf benennen können.
Familie „abgespeichert“
Die Nummern von Freunden, Verwandten oder Bekannten werden besser gelernt. 82 Prozent der Deutschen kennen mindestens eine dieser Nummern auswendig: 47 Prozent kennen ein bis drei Nummern von Freunden, Verwandten und Bekannten, vier bis sechs Telefonnummern kennen 26 Prozent, und sogar sieben oder mehr haben neun Prozent im Kopf.
Im Schnitt können die Deutschen laut der Umfrage demnach ungefähr drei Telefonnummern anderer auswendig. Am meisten Telefonnummern merken sich die Ältesten ab 65 Jahren (im Durschnitt etwa vier), am wenigsten die Jüngsten zwischen 16 und 29 Jahren (im Durchschnitt etwa zwei).
(Ende)
BILDUNG – HOCHSCHULLEHRE
An alle Studierenden: Wie realistisch sind ECTS-Punkte wirklich? – Der Standard, 24.6.2025
Mein Forum: Diskutieren Sie dieses Thema mit der STANDARD-Community
ECTS sollen den Arbeitsaufwand für ein Studium messen, wobei ein Punkt etwa 25-30 Stunden Arbeit entspricht. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass der „errechnete“ Aufwand nur in den seltensten Fällen der Realität entspricht. Meiner Wahrnehmung nach ist es meist weniger Arbeit, als die ECTS angeben. Gerade jetzt in der Klausurenphase fällt mir das wieder auf. Wie war es bei euch? Gibt es Unterschiede je nach Studiengang oder Universität? [Es folgen eine Reihe unterschiedlicher Aussagen]
GESELLSCHAFT – WIRTSCHAFTSVERHALTEN
Immer mehr Deutsche zahlen nicht mehr bar – 61 Prozent der Volljährigen bevorzugen Smartwatch, Smartphone, Karte, Google Pay und Co – Pressetext, 11.6.2025
Bonn (pte017/11.06.2025/12:30) – Die Deutschen kehren der Barzahlung immer mehr den Rücken. Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank bevorzugen inzwischen rund 61 Prozent der Volljährigen bargeldlose Zahlweisen in ihrem Alltag. Im Umkehrschluss bedeutet das: Nur jeder dritte Verbraucher (36 Prozent) zahlt noch am liebsten mit Bargeld.
Kontaktloses Bezahlen
Besonders beliebt ist das kontaktlose Bezahlen. Dabei hält man die Giro- oder Kreditkarte, das Smartphone oder die Smartwatch mit entsprechender App in kurzer Entfernung vor das ZahlTerminal. Fast jeder zweite Befragte (45 Prozent) zieht kontaktloses Bezahlen vor, unter den 18- bis 24-Jährigen liegt der Anteil sogar bei knapp 57 Prozent.
„In der Corona-Krise haben viele Menschen die Erfahrung gemacht, dass es schneller, einfacher und hygienischer ist, kurz eine Karte vor das Terminal zu halten, als Bargeld abzuzählen. Auf diese Bequemlichkeit wollen sie nicht mehr verzichten“, verdeutlicht Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb bei der Postbank.
Ältere schwören auf Bares
Die Digital Natives bezahlen mittlerweile ganz selbstverständlich mit Smartphone und Smartwatch – beim Shoppen, im Restaurant und beim Wochenendeinkauf. Jeder Sechste, der bevorzugt kontaktlos bezahlt, benötigt so gut wie kein Bargeld mehr, heißt es. Mit Bargeld bezahlen vor allem noch die Älteren gern: Knapp 45 Prozent der Befragten über 55 Jahren zahlen am liebsten mit Bargeld – im Vergleich zu knapp 22 Prozent der 18- bis 24-Jährigen.
(Ende)
Österreicher bevorzugen weiterhin Bargeld – Laut neuer Umfrage von Strategy& überholen Debitkarten zunehmend im Rest von Europa – Pressetext, 23.5.2025
Wien (pte017/23.05.2025/13:30)
Während europaweit immer mehr Menschen digital oder kontaktlos bezahlen, bleiben die Österreicher dem Bargeld treu. Zu dem Schluss kommt die „Payments and Open Banking Survey“ der Strategieberatung Strategy&.
Debitkarten im Trend
Europaweit wickeln nur 23 Prozent der Befragten ihre Einkäufe am liebsten in bar ab. Zwei Jahre zuvor waren es noch 37 Prozent. An die Spitze der beliebtesten Zahlungsarten hat sich in Europa die klassische Debitkarte gesetzt. Mit ihr bezahlen inzwischen 40 Prozent. Es folgen Kreditkarten (22 Prozent) und Apps oder Wallets (14 Prozent).
In Österreich nimmt die Vorliebe für Scheine und Münzen langsamer ab. Vor zwei Jahren zahlte knapp die Hälfte bevorzugt in bar (47 Prozent), heute sind es deutlich weniger (39 Prozent). Bares bleibt jedoch das bevorzugte Zahlungsmittel. Damit ist Österreich das einzige Land in Europa, in dem Debitkarten und Co noch nicht führend sind.
„Es braucht neue Ansätze“
„Es braucht neue Ansätze für die Bargeldversorgung – etwa durch Kooperationen mit Einzelhändlern oder Bankautomaten-Allianzen. Entscheidend wird auch sein, regionale Unterschiede bei den Kundenpräferenzen zu erkennen und darauf mit differenzierten Marktstrategien zu reagieren“, so Hendrik Bremer, Co-Autor der Studie.
(Ende)
UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** nicht aktualisiert ***
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.