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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Iran-Hamas-Hisbollah-Krieg: Vor Aufnahme von Gesprächen zum Atomprogramm des Iran? Waffenruhe wird (einstweilen) eingehalten. Trumps Machtwort gegen Ruhebrecher dürfte gewirkt haben. Inzwischen mehren sich Stimmen, die die angeblich komplette Zerstörung der Atomaufbereitungsanlagen deutlich in Frage stellen. Trump und Regierung dementieren heftig. Auch soll waffenfähiges Uran praktisch nicht gemindert worden sein.
- Ukraine-Krieg: Status quo. Ukrainische Kampfkraft nimmt weiter zu. NATO-Generalsekretär plädiert für Aufnahme der Ukraine. Ohne die USA geht es trotz 5-Prozent-Erhöhung die nächsten Jahre keinesfalls.
- INTERNATIONAL: NATO-Gipfel im Fokus.
- Weitere COMMENTS vorhanden
MÄRKTE – Ölpreise gefallen.
REPORT
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
EMPFEHLUNG
INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.
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Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.
MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
Nahost beruhigt sich, Ölpreis beruhigt sich
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: Risikobereitschaft nimmt zu
- Deutschland, geht es in die richtige Richtung?
- Deutschland: Mehr Menschen verlassen Deutschland Richtung anderer EU-Länder
- Kein Hellmeyer Report am 2. Juli 2025!
Märkte: Risikobereitschaft nimmt zu – Deutschland, geht es in die richtige Richtung? –
Deutschland: Mehr Menschen verlassen Deutschland Richtung anderer EU-Länder
EUR/USD eröffnet bei 1,1615 (05:51 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1581 im europäischen-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 144,94. In der Folge notiert EUR-JPY bei 168,33. EUR-CHF oszilliert bei 0,9355.
In eigener Sache: Wir freuen uns sehr, dass die Zahl der Abonnenten des Hellmeyer Reports jüngst die Marke von 10.000 knackte. Ich bedanke mich im Namen unseres Teams und der Netfonds AG für Ihr Interesse, Ihr Vertrauen und Ihre Treue! Merci! Dazu wurde ein Video (Link) gedreht.
Märkte: Risikobereitschaft nimmt zu – Deutschland geht es in die richtige Richtung?
Die Finanzmärkte atmeten mit der Waffenruhe im Konflikt Iran/Israel auf. Die kurzfristigen
Verletzungen der Waffenruhe durch beide Länder forcierten ein unmissverständliches Machtwort Trumps, das Wirkung erzielte. In diesem Kontext nahm Risikobereitschaft zu. Das Datenpotpourri (siehe unten) hatte kaum Wirkung, Der Markt wird maßgeblich von der Geopolitik getaktet.
Aktienmärkte: Late Dax +1,30%, EuroStoxx 50 +1,21%, S&P 500 +1,11%, Dow Jones +1,19%, NASDAQ 100 +1,63%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:01 Uhr: Nikkei (Japan) +0,01%, CSI 300 (China) +0,35%, Hangseng (Hongkong) +0,77%, Sensex (Indien) +0,57% und Kospi (Südkorea) +0,18%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,53% (Vortag 2,51%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,30% (Vortag 4,34%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (+0,0010) ist im Tagesvergleich gegenüber dem USD zart befestigt.
Gold (-25,00 USD) und Silber (-0,24 USD) gaben gegenüber dem USD nach.
Der Bitcoin notiert bei USD 106.330 (06:04 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 1.520 USD.
Geht Deutschland in die richtige Richtung? Die Freude über anziehende Sentiment-Indikatoren (gestern IFO-Index) ist derzeit groß. Dabei wird ausgeblendet, dass sich die Indices weiter auf prekären Niveaus bewegen. Man setzt auf das historisch einmalige Schuldenprogramm in Höhe von rund 847 Mrd. EUR bis 2029. Natürlich wird diese Mittelverwendung in der Konjunkturlage Wirkung entfalten! Ob diese Wirkung nachhaltig ist, entscheidet sich daran, ob die Kernursachen der aktuellen Krise (Struktur) mit dieser Mittelverwendung neutralisiert werden. Dabei stehen die Themen Energiepreise und nachhaltige Versorgungssicherheit im Fokus, denn daran entscheidet
sich primär die Überlebensfähigkeit unseres Geschäftsmodells! Da wird nicht geliefert!
Nachrichten in Kurzform
• Berlin: Digitalminister Wildberger sieht Deutschland für KI-Rechenzentren sehr gut
aufgestellt (EU plant Förderung von 5 Gigafabriken).
* Brauchen die sehr viel Energie? Wie sieht der Energiemantel aus?
• Berlin: Gemäß Finanzstaatsekretär Meyer werden die Zinslasten durch
Staatsschulden im Jahr 2025 von rund 30 auf circa 52,5 Mrd. EUR zunehmen.
* Kritisch
• Washington: Irans Präsident ist bereit für eine Problemlösung mit den USA. Laut
US-Gesandten Witkoff sind die Gespräche mit dem Iran über ein
Friedensabkommen vielversprechend.
* Positiv
• Tel Aviv: Netanjahu verkündete bezüglich des Iran einen „historischen Sieg“.
* Kenntnisnahme erfolgt
• Washington: Nachdem seitens des Irans und Israels beidseitig gegen den
Waffenstillstand verstoßen wurde, sprach Trump ein Machtwort. Netanjahu
versprach Trump, keine weiteren Angriffe vorzunehmen. Der Iran werde sich an die
Waffenruhe halten, sofern es zu keinen weiteren Angriffen aus Israel komme.
* Interessant
Deutschland: Wie geht man mit dem Souverän um?
Die Bundesregierung will die Stromsteuer anders als im Koalitionsvertrag vorgesehen
vorerst nicht für alle senken. Finanzminister Klingbeil und Wirtschaftsministerin Reiche
räumten ein, dass zunächst nur die Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft entlastet
werden sollen. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD bei den Strompreisen
zugesagt, dass Unternehmen und Verbraucher um mindestens fünf Cent pro
Kilowattstunde entlastet würden.
* Der Umgang mit dem Souverän wirft Fragen auf. Die Unzuverlässigkeit gegenüber
Bürgern kann Zweifel über zukünftige Unzuverlässigkeit gegenüber den Wirtschaft
forcieren!
US-Notenbanker gegen schnelle Zinssenkung – Haltung ist angemessen
Der Präsident der regionalen Fed in Kansas Jeff Schmid sieht trotz scharfer Kritik von
Präsident Trump keinen Grund für rasche Zinssenkungen. Die derzeitige geldpolitische
Haltung, die als abwartend bezeichnet wurde, sei angemessen. Die
Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft gebe der Fed die Zeit zu beobachten, wie sich die
Preise und die Wirtschaft entwickeln werden
Deutschland: Mehr Menschen verlassen Deutschland Richtung anderer EU-Länder
Im Jahr 2024 sind rund 430 000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus
Deutschland fortgezogen. Im Vorjahr hatte die Nettozuwanderung bei rund 663 000 Personen gelegen. Wie das Statistische Bundesamt nach endgültigen Ergebnissen der Statistik mitteilt, waren 2024 rund 1.694 000 Zuzüge und 1.264 000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands zu verzeichnen. Im Vorjahr wurden noch rund 1.933 000 Zuzüge und 1.270 000 Fortzüge registriert. Damit sind im Jahr 2024 rund 12 % weniger Personen zugezogen als 2023. Die Zahl der Fortzüge blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.
Eine Ursache für die im Jahr 2024 gegenüber 2023 geringere Zuwanderung ist eine geringere Nettozuwanderung aus den Hauptherkunftsländern von Asylsuchenden. Im Vergleich zum Vorjahr registrierte die Wanderungsstatistik deutliche Rückgänge der Nettozuwanderung aus Syrien (-25%, von 101.000 auf 75.000), der Türkei (-53%, von 89.000 auf 41.000), und aus Afghanistan (-32%, von 48.000 auf 33.000). Laut der Asylstatistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gab es 2024 erheblich weniger Asylanträge von Staatsangehörigen dieser Länder.
Eine weitere Ursache für die sinkende Nettozuwanderung ist eine weiter rückläufige
Zuwanderung aus den Staaten der EU. Im Jahr 2024 betrug der Wanderungssaldo Deutschlands mit der EU -34.000 Personen. Damit verzeichnet die Wanderungsstatistik nach hohen Wanderungsüberschüssen vor allem in den 2010er Jahren erstmals seit dem Jahr 2008 wieder weniger Zuzüge aus der EU als Fortzüge in andere EU-Staaten. Die größten Rückgänge des Wanderungssaldos im Vergleich zum Vorjahr waren mit Polen (von +15.000 auf -11.000 Personen), Rumänien (von +16.000 auf -5.000 Personen) und Bulgarien (von +1.000 auf -11.000 Personen) zu beobachten. Dabei waren die Verluste vor allem auf weniger Zuzüge als im Vorjahr zurückzuführen. Aus Polen wurden 22.000 Zuzüge weniger erfasst (-21%), aus Bulgarien 11.000 (-18%) und aus Rumänien 16.000 (-8%). Die Zahl der registrierten Fortzüge nach Polen und Rumänien stieg in geringem Ausmaß um 4.000 Fortzüge (+4%) beziehungsweise 5.000 Fortzüge (+3%). Die Zahl der Fortzüge nach Bulgarien blieb weitgehend unverändert.
Kommentar: Das Thema ist komplex. Die Entwicklung bezüglich der EU ist vor allen Dingen
interessant. Deutschlands Attraktivität als Zuzugsland nimmt offenbar ab. Anzumerken ist, dass Leistungsträger (Steuersubstrat!) Deutschland mangels attraktiver Rahmenbedingungen verlassen. Für das Jahr 2024 sind noch keine Daten verfügbar. 2023 wanderten 265.00 Deutsche aus (vorläufige Daten). „Food for thought!“
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Ifo-Index besser als erwartet!
UK: Auftragsindex schwach und schwächer als erwartet
Der vom CBI ermittelte Index des Auftragseingang stellte sich per Berichtsmonat Juni auf -33
(Prognose -27) nach zuvor -30 Zählern.
USA: Verbrauchervertrauen unerwartet schwächer
Der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart des Conference Board stellte sich per Berichtsmonat Juni auf 93,0 Punkte (Prognose 100,0) nach zuvor 98,4 Zählern (revidiert von 98,0). Der Index zeichnet sich gegenüber dem Pendant der Universität Michigan durch höhere Volatilität aus.
Der Richmond Fed Composite Index verzeichnete per Berichtsmonat Juni einen Anstieg von
zuvor -9 auf -7 Punkte.
Laut Case/Shiller sanken die Immobilienpreise im 20 Städtevergleich per April im
Monatsvergleich um 0,3% (Prognose -0,1%, Vormonat revidiert von -0,1% auf 0,2%). Im
Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 3,4% (Prognose 4,0%) nach zuvor 4,1%.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
25.06.2025 01:23
„Historischen Sieg errungen“ Netanjahu droht Iran bei Wiederaufnahme des Atomprogramms
Mit Beginn des Waffenstillstands beschwört Israels Premier einen „historischen Sieg“ seines Landes. Zugleich warnt Netanjahu das Regime in Teheran, sein Atomprogramm wiederzubeleben. Dann werde es neue Angriffe geben. Die IAEA drängt darauf, die Inspektionen sofort wieder aufzunehmen.
24.06.2025 22:53
Ölpreise sinken erneut Waffenstillstand in Nahost beflügelt Wall Street
Ein Ausverkauf bei Rüstungsaktien, weiter sinkende Ölpreise: Für die US-Anleger ist der Waffenstillstand im Nahen Osten in bereits trockenen Tüchern. Dass Fed-Chef Powell eine Zinssenkung im Juli nicht kategorisch ablehnt, sorgt gleichfalls für Hoffnungen an der Wall Street.
24.06.2025 22:20
„Nur um Monate zurückgeworfen“ Bericht: Iranische Atomanlagen nicht zerstört
Die USA springen Israel zur Seite und fliegen einen großen Angriff auf den Iran. Das Atomprogramm sei dabei „vollständig zerstört“ worden, sagt US-Präsident Trump. Doch ein Geheimdienstbericht zeigt jetzt ein ganz anderes Bild.
24.06.2025 20:15
Fünf Lehren aus dem Nahost-Krieg Ein Sieger, ein Scheinriese, aber kein Frieden in Sicht
Am Morgen verkündet Donald Trump eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Wie sieht nach jetzigem Stand die Bilanz aus? Netanjahu auf der Siegerstraße, die Mullahs gedemütigt und weiter voller Hass. Fünf Lehren nach zwölf Tagen Krieg. Von Frauke Niemeyer
24.06.2025 20:09
Festhalten am Atomprogramm Irans Präsident will „Angelegenheiten am Verhandlungstisch lösen“
Seit wenigen Stunden herrscht zwischen Israel und dem Iran Waffenstillstand. Das könne gern weiter so sein, sagt Präsident Peseschkian. Er zeigt sich bereit, über ein Ende des Konflikts und das Fortbestehen seines Atomprogramms zu verhandeln.
24.06.2025 20:06
„Wichtige Phase abgeschlossen“ Israel: „Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei“
Unter Druck von US-Präsident Donald Trump gilt ein Waffenstillstand zwischen Israel und Iran. Beide Seiten wollen sich daran halten. Doch Israel macht auch klar, dass der Kampf gegen das Regime in Teheran noch nicht abgeschlossen sei.
24.06.2025 20:05
„Tod Israel“-Rufe Iraner feiern ihre „erfolgreiche“ Armee
Die Menschen im Iran können aufatmen. Beide Kriegsparteien scheinen sich an den Waffenstillstand zu halten. Dass bis dahin heftige Schäden entstanden und Hunderte Menschen starben, verdrängt das Teheraner Regime. Es feiert sein Militär bei einer großen Demonstration.
24.06.2025 19:08
Palästinenser-Hilfswerk in Gaza UNRWA kämpft ums Überleben und drängt auf eigenes Ende
Terrorvorwürfe und Betätigungsverbot: Das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen steht gleich mehrfach unter Druck. In Berlin berichtet Leiter Lazzarini von massiven Geldproblemen – und dem „dystopischen Horror“ in Gaza. Von Marc Dimpfel
24.06.2025 18:54
„Das wird Dein Sieg sein“ Nato-Chef Rutte lobt „lieben Donald“ überschwänglich
Zwischen Israel und dem Iran schweigen die Waffen. Diesen Erfolg schreibt Nato-Chef Rutte dem US-Präsidenten Trump zu. Und mehr noch: Er habe etwas geschafft, was „KEIN amerikanischer Präsident in Jahrzehnten geschafft hat“. Trump freut sich über das Lob und veröffentlicht die Privatnachricht.
24.06.2025 16:57
„What the fuck“ Kämpfe nach Waffenstillstand machen Trump wütend
Waffenruhe statt Eskalation: Überraschend verkündet US-Präsident Trump eine Feuerpause zwischen Israel und dem Iran. Doch auch danach fliegen Raketen zwischen beiden Ländern. Trump wird wütend, schreibt in Großbuchstaben – und flucht schließlich sogar.
24.06.2025 16:22
Kurse steigen trotz Eskalation An der Tel Aviver Börse herrscht Sieges-Fomo
Israels Wirtschaft hat sich vom Schock des 7. Oktober 2023 noch nicht vollständig erholt. Der Krieg gegen den Iran richtet weitere Schäden an. An der Börse in Tel Aviv wetten Investoren aber auf eine bessere Zukunft. Von Max Borowski
24.06.2025 13:48
Bomben und Dealen in Nahost Hier lag Donald Trump tatsächlich mal richtig
US-Bomben stoßen am Wochenende ins Herz der iranischen Atomanlagen vor. Nach einem Gegenschlag der Mullahs erklärt Trump eine Waffenruhe und ruft „Liebe, Frieden und Wohlstand“ aus. Völlig naiv? Kann schon sein. Aber mit seinem Schlag gegen Irans Atomprogramm lag Trump richtig. Ein Kommentar von Frauke Niemeyer
24.06.2025 09:26
„Doppelte Bedrohung beseitigt“ Netanjahu: Alle Kriegsziele im Iran erreicht
Die israelische Regierung ist zufrieden mit den Ergebnissen des Krieges gegen den Iran. Sowohl die nukleare Gefahr als auch die Bedrohung durch ballistische Raketen habe man beseitigt, so Ministerpräsident Netanjahu. Die angelaufene Waffenruhe verknüpft er mit einer Drohung an Teheran.
24.06.2025 01:05
Gratulation an Israel und Iran Trump verkündet Waffenruhe und Ende des „Zwölftagekriegs“
Nach dem moderaten Teheraner Vergeltungsschlag auf eine US-Militärbasis in Katar meldet Trump eine baldige Waffenruhe und ein Ende des Krieges zwischen Israel und dem Iran. Der US-Präsident gratuliert beiden Ländern vorab zu ihrem Friedenswillen und vergibt auch schon einen historischen Namen für den Krieg.
24.06.2025 00:32
Anrufe per Handy am 13. Juni Wie der Mossad Teherans Generälen mit dem Tod drohte
Als Israel den Iran am 13. Juni angreift, verlieren führende Militärs ihr Leben. Andere bekommen lediglich einen Anruf per Handy mit der klaren Anweisung, sich von den herrschenden Mullahs zu distanzieren. Die „Washington Post“ veröffentlicht den Tonmitschnitt eines solchen Drohanrufs.
24.06.2025 00:07
Nahost-Krieg im Liveticker +++ 00:43 IAEA-Chef Grossi: Atominspektoren müssen Arbeit im Iran fortsetzen +++
23.06.2025 22:53
„Sehr schwache Antwort“ Trump dankt Iran für Warnung vor Vergeltungsschlag
Ein Schlag und ein Gegenschlag: Mit Teherans Vergeltungsangriff hat sich die Causa Iran für US-Präsident Trump erledigt. In einem Post gratuliert er der Welt, dass nun die Zeit des Friedens sei. Auch Israel ermuntert er zu einem Ende des Krieges.
ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
Keine Meldungen mehr über diese Rubrik seit gestern, 24.6., 0:43
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
BERICHT: US-Schlag gegen Iran: Zweifel an Auslöschung des Atomprogramms – ORF, 25.6.2025
Ein vertraulicher vorläufiger US-Geheimdienstbericht hat Zweifel an der Wirksamkeit der US-Angriffe auf das iranische Atomprogramm aufkommen lassen. US-Medien berichteten am Dienstag, dass die Angriffe das iranische Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen, nicht jedoch zerstört hätten. Indessen gab der Iran am Mittwoch bekannt, die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vorübergehend aussetzen zu wollen.
Den Schritt habe das Parlament in Teheran beschlossen, wie der Staatssender IRIB berichtete. Zwei wichtige Gremien müssen allerdings noch zustimmen: der Wächterrat und der Sicherheitsrat. Die Kooperation werde erst wieder aufgenommen, „wenn die Sicherheit der Atomanlagen garantiert wird“, sagte Parlamentssprecher Mohammed Bagher Ghalibaf. „Die Internationale Atomenergieagentur, die sich geweigert hat, die Angriffe auf die iranischen Nuklearanlagen auch nur annähernd zu verurteilen, hat ihre internationale Glaubwürdigkeit zur Debatte gestellt“, fügte er hinzu.
Zweifel an der Wirksamkeit des US-Schlages gegen das Atomprogramm des Iran hat ein Bericht der Defense Intelligence Agency (DIA) genährt, des wichtigsten Geheimdiensts des Verteidigungsministeriums. Zunächst berichtete CNN exklusiv, später zogen andere US-Medien nach und nannten anonyme Quellen aus der Behörde. „Wir sind davon ausgegangen, dass der Schaden viel größer sein würde, als es diese Bewertung ergibt“, sagte ein Informant dem Sender NBC. „Diese Einschätzung zeigt bereits, dass die Kernstücke noch intakt sind.“
Uran laut Bericht nicht zerstört
Dem CNN-Bericht zufolge beschränkt sich der Schaden hauptsächlich auf oberirdische Gebäude. Diese seien schwer beschädigt worden. Der iranische Vorrat an angereichertem Uran sei jedoch nicht zerstört worden. Einem der Insider zufolge seien auch die Zentrifugen zur Anreicherung weitgehend intakt, hieß es weiter. „Die Einschätzung ist, dass die USA sie vielleicht um einige Monate zurückgeworfen haben.“
Trump wies die Berichte zurück und kritisierte dabei den Sender CNN und die „New York Times“. „Die Nuklearanlagen im Iran sind vollständig zerstört!“, schrieb er auf seiner Onlineplattform Truth Social.
Präsident Trump ist von den Berichten über einen US-Fehlschlag im Iran wenig angetan IMAGO/Andrew Leyden
Weißes Haus: Operation „perfekt ausgeführt“
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, bestätigte zwar die Echtheit der Geheimdiensteinschätzung. Sie sagte jedoch, sie sei „völlig falsch und als ‚streng geheim‘ eingestuft worden, aber trotzdem durchgesickert“. Die Weitergabe dieser „angeblichen Einschätzung“ sei ein „klarer Versuch“, Trump und die „mutigen Kampfpiloten“ zu diskreditieren. Leavitt bezeichnete die Mission als „perfekt ausgeführt“ und schrieb im Onlinedienst X: „Jeder weiß, was passiert, wenn man 14 30.000-Pfund-Bomben perfekt auf ihre Ziele abwirft: totale Vernichtung.“
Trumps Nahost-Sonderbeauftragter Steve Witkoff sagte dem Sender Fox News, die Berichte, „die in gewisser Weise suggerieren, dass wir das Ziel nicht erreicht haben, sind einfach völlig absurd“. Die Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan seien ausgelöscht worden.
Ähnlich äußerte sich Verteidigungsminister Pete Hegseth: „Nach allem, was wir gesehen haben – und ich habe alles gesehen –, hat unsere Bombardierung die Fähigkeit des Iran, Atomwaffen zu bauen, zunichtegemacht“, sagte er in einer Reuters vorliegenden Erklärung. „Unsere massiven Bomben trafen jedes Ziel genau an der richtigen Stelle und funktionierten einwandfrei. Die Auswirkungen dieser Bomben sind im Iran unter einem Berg von Trümmern begraben. Wer also behauptet, die Bomben seien nicht verheerend gewesen, versucht lediglich, den Präsidenten und die erfolgreiche Mission zu untergraben.“
Auch Spezialisten haben Zweifel
Auch Spezialisten aus Israel gehen laut Informationen von CNN davon aus, dass der Schaden nach dem US-Bombardement geringer ist als erwartet. Dennoch glauben sie, dass die amerikanischen und israelischen Militäraktionen die iranischen Atompläne erheblich zurückgeworfen haben und Israel einen Wiederaufbau der Anlagen nicht zulassen würde.
Die USA hatten in der Nacht auf Sonntag die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan bombardiert. Nach Angaben des Generals Dan Caine wurden unter anderem 14 bunkerbrechende Bomben und insgesamt 75 Präzisionswaffen eingesetzt. Das US-Militär habe sich den Zielen mit mehr als 125 Luftfahrzeugen unbemerkt genähert. Es habe sich dabei um den bisher größten operativen Angriff durch B-2-Bomber gehandelt.
Waffenruhe in Kraft
Am Dienstag war nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft getreten. Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land bombardiert. Der Iran attackierte Israel seither im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe mit dem Iran am Dienstag von einem „historischen Sieg“ gegen das Land und warnte Teheran vor einem Wiederaufbau seines Atomprogramms. „Wir haben das Atomprogramm zunichtegemacht und werden jeden Versuch, es wieder aufzubauen, unterbinden“, sagte Netanjahu. Sein Land werde in diesem Fall „mit derselben Entschlossenheit, derselben Härte“ vorgehen. Netanjahu fügte an: „Ich sage es und ich wiederhole es: Der Iran wird die Atomwaffe niemals erhalten.“
Der iranische Präsident Massud Peseschkian erklärte sich am Dienstag bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Er sagte laut der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA, sein Land strebe nicht nach Atomwaffen, wolle aber weiterhin seine „legitimen Rechte“ einer friedlichen Nutzung der Atomenergie durchsetzen. Der Iran sei „bereit, die Angelegenheiten (…) am Verhandlungstisch zu lösen“, sagte Peseschkian.
red, ORF.at/Agenturen
Links:
BERICHT: Gegenwehr: Beschränkte Möglichkeiten für den Iran – ORF, 25.6.2025
Welche Auswirkungen der Konflikt zwischen Israel und dem Iran und der US-Angriff auf iranische Nuklearanlagen auch für den Rest der Welt haben wird, ist noch völlig offen. Ein erster Gegenschlag des Iran auf einen US-Militärstützpunkt in Katar am Montag blieb folgenlos. Und alle potenziellen Gegenschläge können für Teheran auch nach hinten losgehen, das ist auch dem Regime bewusst.
Um eine umfassende US-Bombardierung zu vermeiden, könnte sich der Iran auch später rächen. Bereits in der Vergangenheit hatte Teheran seine Reaktion auf Angriffe von außen verzögert. Außenminister Abbas Araktschi deutete eine solche unbefristete Vergeltungsmaßnahme an, als er sagte, dass der US-Angriff am Sonntag „ewige Konsequenzen haben wird“.
Das letzte Mal, als die Vereinigten Staaten einen bedeutenden Schlag gegen den Iran ausführten – vor fünf Jahren wurde der Anführer der Eliteeinheit Kuds getötet –, schien die Reaktion der Islamischen Republik „zunächst seltsam verhalten“, schrieb die „Washington Post“ am Montag.
„Asymmetrische“ Vergeltungsschläge
„Es dauerte jedoch Jahre, bis das volle Ausmaß der geplanten Rachekampagne des Iran sichtbar wurde. In dieser Zeit deckten US-Behörden eine Reihe von Attentatsplänen auf und verhinderten sie. Die Ziele, so US-Beamte und Gerichtsunterlagen, umfassten den ehemaligen nationalen Sicherheitsberater John Bolton, den ehemaligen Außenminister Mike Pompeo und Donald Trump“, hieß es in der „Washington Post“.
„Es ist undenkbar, dass der Iran nicht irgendwann versuchen wird, asymmetrische Vergeltungsschläge durchzuführen“, sagte Matthew Levitt, Direktor des Programms zur Terrorismusbekämpfung am Washington Institute for Near East Policy.
Montagabend hatte der Iran den Militärstützpunkt al-Udeid am Rande der katarischen Hauptstadt Doha angegriffen. Doch Teheran hatte die USA, laut „New York Times“ auch die katarischen Behörden, im Voraus über die bevorstehenden Luftschläge informiert. Von den insgesamt 14 Raketen seien US-Präsident Donald Trump zufolge 13 abgefangen worden, die letzte habe sich auf einer nicht bedrohlichen Flugbahn befunden. Er bezeichnete Teherans Vergeltungsangriff als „sehr schwache Antwort“ auf das US-Bombardement von drei iranischen Atomanlagen am Sonntag, bedankte sich aber für die Vorwarnung.
Fachleute hatten US-Basen schon vorher als wahrscheinlichste Ziele für iranische Vergeltungsschläge ausgemacht. Die Vereinigten Staaten unterhalten Militärbasen oder Außenposten an mindestens 19 Standorten im Nahen Osten, von denen acht dauerhaft sind. Zehntausende US-Soldaten sind in der Region stationiert. Botschaften, diplomatische Einrichtungen und andere US-Interessen wären ebenfalls mögliche Ziele.
Zwar wurden in den vergangenen Tagen durch israelische Angriffe große Mengen an Kriegsmaterial zerstört, doch immer noch verfügt der Iran Einschätzungen zufolge über ein erhebliches Arsenal an Kurzstreckenraketen und Drohnen. Die andere wichtige Waffe des Iran, die über Jahrzehnte aufgebaut wurde, ist sein Netzwerk von Allianzen mit regionalen Milizen, seine „Achse des Widerstands“ – darunter auch die libanesische Miliz Hisbollah, die weltweit Terrorzellen unterhält.
Verbündete des Iran geschwächt
Doch auch diese ist geschwächt, das umfangreiche Raketenarsenal der Hisbollah wurde im vergangenen Jahr von der israelischen Armee zerstört. Ein Großteil der Führungsriege wurde getötet, auch ihr langjähriger Generalsekretär Hassan Nasrallah. Dennoch verfügt sie außerhalb der Region weiterhin über gewisse militärische Kapazitäten, Teheran könnte dieses Netzwerk aktivieren, um Anschläge im Westen zu verüben.
Eine von Teheran unterstützte schiitische Miliz im Irak, Kata’ib Hisbollah, hat als Reaktion auf Washingtons Beteiligung an der Unterstützung Israels gedroht, „US-Interessen“ im Nahen Osten ins Visier zu nehmen. Einer ihrer Kommandeure, Abu Ali al-Askari, wurde von CNN mit den Worten zitiert, dass US-Stützpunkte in der Region „zu Entenjagdgebieten werden“. Die Gruppe erlitt jedoch schwere Verluste bei US-Luftangriffen, nachdem sie im vergangenen Jahr drei US-Soldaten an einem Stützpunkt in Jordanien getötet hatte.
Reuters/Adel Al Khader Die Huthis erweisen sich derzeit als stärkste Verbündete des Iran
Die stärkste Unterstützungserklärung für Teheran nach den US-Angriffen vonseiten der „Achse des Widerstands“ kam vom politischen Büro der Huthi-Miliz im Jemen. Die Gruppe rief muslimische Länder dazu auf, sich „der Option des Dschihad und des Widerstands als eine Front gegen die zionistisch-amerikanische Arroganz“ anzuschließen, und erklärte, sie sei bereit, US-Schiffe und Kriegsschiffe im Roten Meer anzugreifen.
Huthis weiter mit Kapazitäten
Die Huthis haben in den letzten Monaten bereits gegen US-Streitkräfte gekämpft, nachdem Trump eine Luftoffensive gegen die Gruppe gestartet hatte, um monatelange Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer und gegen Israel zu beenden. Im Mai wurde ein Waffenstillstand vereinbart, doch die Huthis warnten, das Übereinkommen wäre obsolet, sollten sich die USA an Angriffen auf den Iran beteiligen.
„Die Huthis haben immer noch genug Fähigkeiten, um das zu tun, was sie gerne tun. Wenn sie US-Schiffe im Roten Meer angreifen wollen, haben sie diese Fähigkeit. Sie sind ein unberechenbarer Faktor, und die Iraner verbringen nicht viel Zeit damit, sie zu zügeln“, sagte Michael Knights, Iran-Experte am Washington Institute for Near East Policy, gegenüber dem „Guardian“.
Reuters/Wana News Agency Der oberste geistliche Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat für den Fall seines Ablebens Kandidaten für seine Nachfolge benannt
Innenpolitisches Vakuum
Innenpolitisch herrscht im Iran Ungewissheit. Die Meinungen darüber, ob die US-Angriffe dem Regime nützen oder schaden, gehen weit auseinander. Die iranische Opposition, im Exil oder im Land, ist gespalten und unorganisiert, die größte Bekanntheit hat noch der Sohn des 1979 gestürzten Schahs, Resa Pahlawi. Doch ihm fehlt im Iran die Glaubwürdigkeit, befindet er sich doch im Exil in den USA.
Am Montag rief Pahlawi die Menschen im Iran zum Umsturz auf. Er selbst strebe keine politische Rolle an, aber Ajatollah Ali Chamenei müsse gestürzt werden. Doch trotz großer Unzufriedenheit im Iran mit der aktuellen Regierung halten Fachleute Hoffnungen auf einen baldigen Umsturz für verfehlt.
„Ich denke nicht, dass ein Krieg eine Demokratiebewegung fördern kann“, sagte etwa Solmaz Khorsand, Journalistin und Autorin mit iranischen Wurzeln, am Sonntag in der ZIB2. „Wenn Menschen im Bombenhagel fliehen (…), werden sie nicht auf die Straßen gehen.“ Nur weil man gegen diesen Krieg sei, heiße das nicht, dass man das Regime befürwortet. „Und ich glaube, dass diese Ambivalenz in sehr vielen Ländern nicht ganz verstanden wird.“
aloh, ORF.at
Links:
- Iranischer Präsident
- Israelischer Ministerpräsident
- Weißes Haus
- „The Guardian“-Artikel
- „New York Times“-Artikel
- „Washington Post“-Artikel
- BBC-Artikel
Israel-Iran-Krieg: Einflussverlust für Russland und China – ORF, 25.6.2025
Der Israel-Iran-Krieg hat – auch wenn die am Dienstag verkündete Waffenruhe hält – für die beiden Länder und die Region Folgen, die teils noch nicht absehbar sind. Doch darüber hinaus steht geopolitisch ein großer Verlierer vorerst fest: BRICS – das von China und Russland angeführte Bündnis von Staaten, die sich als Gegengewicht zur Vormacht des Westens sehen.
Denn dass Peking, Moskau und noch viel mehr die anderen BRICS-Staaten den Bündnispartner Iran im Krieg mit Israel und den USA praktisch allein ließen, bedeute einen spürbaren Verlust an Einfluss und Glaubwürdigkeit, so der unter anderem auf Russland spezialisierte Politologe Gerhard Mangott.
Mangott betonte am Dienstag gegenüber ORF.at, der Iran sei sicher „sehr enttäuscht“, hätte mit der Nicht-Unterstützung aber rechnen können. Denn die bilateralen Abkommen des Iran mit Russland und China – jenes mit Moskau wurde vor wenigen Monaten unterzeichnet – enthalten keine Beistandsklausel. Und die beiden Staaten hätten den Angriff auf den Iran zumindest scharf als Bruch des Völkerrechts verurteilt.
„Sehr harmlose“ Reaktion von BRICS
Dagegen hätten alle anderen BRICS-Staaten, darunter das mit Israel relativ eng verbundene Indien, nur ihre Besorgnis ausgedrückt – eine diplomatisch „sehr harmlose“ Reaktion. Freilich hatte der Iran dem Kreml im ersten Kriegsjahr gegen die Ukraine bitter benötigte Drohnen geliefert und beim Bau einer Produktion in Russland geholfen. Zudem hatten beide jahrelang gemeinsam das Regime des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad in Syrien gestützt.
AP/Sputinik/Alexander Kazakov Der iranische Außenminister Abbas Araktschi soll Russlands Präsidenten Wladimir Putin am Montag in Moskau um Luftabwehrsysteme gebeten haben
Gegenüber dem „Wall Street Journal“ betonte auch der Experte für die Iran-Russland-Beziehungen, Nikolay Kozhanov, dass Russland Teheran nie militärisch gegen die USA helfen werde. Der Iran-Experte Nikita Smagin von der US-Denkfabrik Carnegie Center, betonte gegenüber der „New York Times“, das sei eine klare Abwägung Russlands: „Den Iran zu retten ist es nicht wert“, die Beziehungen zu den USA und Israel zu gefährden. Neben strategischen Interessen im Nahen Osten und dem seit der Ukraine-Invasion gestiegenem Handelsvolumen verbindet Russland mit Israel auch die große Community aus Russland ausgewanderter Juden und ihrer Nachkommen.
Teheran ohne Alternative
Trotzdem müssten Moskau und Peking eine Abkehr des Iran – und damit einen Verlust eines wichtigen Verbündeten in der Region – nicht fürchten. Teheran hat laut Mangott schlicht „keinen Handlungsspielraum“, da es dem Regime an Alternativen für Partnerschaften fehle.
Und Teheran brauche beide Staaten dringend, um die schweren militärischen Verluste auszugleichen, vor allem aber die ohnehin marode Wirtschaft zu stützen. China ist der mit Abstand wichtigste Ölabnehmer, wegen westlicher Sanktionen hat der Iran kaum andere Abnehmer. Die Erlöse aus dem Rohölverkauf sind wiederum die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle für das riesige Land mit rund 90 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Das „Wall Street Journal“ mutmaßte, Teheran könnte nach dem Krieg isolierter dastehen und noch stärker von Moskau und Peking abhängig sein.
„Einflussverlust“ für BRICS
Beim BRICS-Gipfel in Brasilien Anfang Juli würden die Angriffe auf den Iran wohl nochmals in einer gemeinsamen Resolution verurteilt werden. Die Formulierung werde aber sicher schwach ausfallen, um die Zustimmung aller Mitglieder, etwa auch Indiens, sicherzustellen. BRICS habe ganz klar einen Glaubwürdigkeitsverlust erlitten und sei in seiner Rolle als Gegengewicht zum Westen geschwächt. Mangott spricht wörtlich von „Einflussverlust“, auch wenn er auch hier darauf verweist, dass BRICS keine gegenseitige Beistandsverpflichtung enthalte.
ealistische Sicht in Afrika
Seit Jahren werben China und Russland ganz offensiv um Einfluss im rohstoffreichen Afrika – und haben dabei die USA und europäische Staaten teils erfolgreich verdrängt. Die Nicht-Unterstützung des Iran wird laut Mangott auf das Standing Pekings und Moskaus in afrikanischen Staaten keine Auswirkungen haben. Jene Regierungen, die mit einem oder beiden Staaten kooperieren, hätten eine „sehr realistische Sicht“. Kein Staat habe ein bilaterales Abkommen, das eine Beistandspflicht enthalte. Die Entsendung russischer Söldner, aber auch Wirtschaftshilfe und Investitionen, seien klare Gegengeschäfte, bei denen sich Peking und Moskau jeweils den Zugriff auf Rohstoffe sichern.
Abzuwarten bleibt Mangott zufolge, wie sich Peking und Moskau in den nächsten Wochen und Monaten gegenüber dem Iran verhalten werden. Er rechnet aber damit, dass beide Länder stark investieren werden, um das Regime wirtschaftlich zu unterstützen. Militärisch könne Russland wenig beitragen, da es bezüglich Rüstungsproduktion praktisch vollauf mit dem Nachschub für den eigenen Bedarf im Krieg gegen die Ukraine beschäftigt sei. Teheran soll Anfang der Woche etwa Moskau um neue Luftabwehrsysteme gebeten haben, nachdem ein gewichtiger Teil offenbar im Krieg von Israel zerstört wurde.
Von Trump als Vermittler zurückgewiesen
Für den russischen Präsidenten lenkt der Israel-Iran-Krieg die internationale Aufmerksamkeit von seinem Krieg gegen die Ukraine ab. Den wiederholten Versuch, sich selbst als Vermittler zwischen den USA und dem Iran eine wichtige Rolle zu verschaffen, habe US-Präsident Donald Trump klar zurückgewiesen, als er sinngemäß meinte, Russlands Präsident Wladimir Putin solle sich zuerst um eine Waffenruhe mit der Ukraine kümmern, so Mangott. Putin könne es sich trotzdem nicht leisten, Trump vor den Kopf zu stoßen – auch wenn die Verhandlungen zur Normalisierung der bilateralen Beziehungen derzeit wieder auf Eis liegen.
Kreml fehlen Kapazitäten
Laut „Atlantic“ fehlen vor allem Putin auch schlicht die Kapazitäten, Russland neben dem Ukraine-Krieg militärisch in einen Konflikt zu involvieren. Das wurde – nach dem Sturz von Assad – binnen weniger Monate erneut für alle sichtbar. Laut „Wall Street Journal“ könnte Putin letztlich von den Angriffen auf den Iran sogar wirtschaftlich profitieren – insbesondere, wenn der Ölpreis wegen anhaltender Ungewissheit längere Zeit auf höherem Niveau bleiben sollte.
Guido Tiefenthaler, ORF.at
Links:
- „Wall Street Journal“-Artikel
- „New York Times“-Artikel
- „The Atlantic“-Artikel
- BRICS 2025 (Vorsitzland Brasilien)
- Volksrepublik China (Regierungsportal)
- Russischer Präsident
- Weißes Haus
- Israelischer Ministerpräsident
- Iranischer Präsident
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 09:09 Pistorius: Wollen USA an Bord halten +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht die USA als wichtigen Partner im Ukraine-Krieg. „Wir arbeiten weiter daran, dass sie sich nicht zurückziehen“, sagt der SPD-Politiker im ZDF. „Es geht darum, die USA, die Amerikaner an Bord zu halten.“ Ob das gelingt, müsse man sehen. US-Präsident Donald Trump hat gedroht, seine Bemühungen um einen Frieden einzustellen.
+++ 08:41 Russische Truppen setzen immer mehr auf Motorräder +++
Die russischen Streitkräfte setzen entlang der Frontlinie in der Ukraine zunehmend Motorräder ein, wie das Institute for the Study of War schreibt. Ein Angehöriger einer Brigade erklärte demnach, dass russische Motorradtruppen nicht mehr entlang von Straßen angreifen, sondern hauptsächlich über offene Felder. So versuchten sie, ukrainische Barrieren entlang der Frontlinie zu überwinden. Das ISW geht davon aus, dass die russischen Streitkräfte wahrscheinlich zunehmend auf Motorräder und andere schnellere, ungepanzerte Fahrzeuge angewiesen sein werden, da langsamere Fahrzeuge auf dem gut einsehbaren Schlachtfeld zu einer Gefahr geworden sind. Diese Taktik könnte das Militär auch „in künftigen Kriegen außerhalb der Ukraine, möglicherweise auch bei Operationen gegen NATO-Staaten, einsetzen“, so die Einschätzung der Analysten.
+++ 08:10 Blogger: Ukrainische Streitkräfte nehmen russische Drohnenfabrik ins Visier +++
Russische Behörden melden Sachschäden nach ukrainischen Drohnenangriffen in der Nacht. Demnach wurden ein Getreidesilo, eine Schule, Wohnhäuser und ein Sportkomplex in der Region Rostow östlich der Ukraine beschädigt. Nach Angaben von Gouverneur Juri Sljusar sind auch Gebäude in der Stadt Taganrog getroffen worden. Dort befindet sich die Atlant-Aero-Drohnenfabrik. Blogger schreiben, der Betrieb sei Ziel des Angriffs gewesen. Der Gouverneur der russischen Region Woronesch im Norden der Ukraine, Alexander Gussew, teilt auf Telegram mit, über 40 Drohnen seien über städtischen Gebieten und nahe der Grenze abgeschossen worden.
+++ 07:39 Mehr Männer für den Krieg: Duma verabschiedet Gesetz für Staatenlose +++
Die russische Staatsduma hat in dritter Lesung ein Gesetz verabschiedet, das es staatenlosen Personen ermöglicht, in der russischen Armee zu kämpfen. Wie das oppositionelle russische Portal „Meduza“ mit Sitz in Riga schreibt, heißt es in einer Erläuterung zum Gesetzentwurf, die Maßnahme solle „den Kreis der Personen erweitern, die sich vertraglich zum Militärdienst verpflichten können“. Laut dem Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der Duma, Andrej Kartapolow, richtet sich das Gesetz in erster Linie an Personen, die in den annektierten ukrainischen Gebieten leben oder früher dort lebten, denen die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen wurde und die „aus objektiven Gründen“ noch nicht die russische Staatsbürgerschaft erhalten haben. Dem russischen Medienunternehmen RBC sagte er bereits im April, dass das Gesetz nichts mit Anwerbungsschwierigkeiten zu tun habe. „Dieses Gesetz spiegelt in erster Linie die Rechte und Interessen von Menschen wider, die Bürger der Russischen Föderation werden wollen, und schützt sie.“
+++ 07:10 Nato vor größter Aufrüstung seit dem Ende des Kalten Krieges +++
Die Staats- und Regierungschefs der 32 Nato-Staaten wollen heute in Den Haag die größte Aufrüstung seit Ende des Kalten Krieges beschließen. Bis 2035 sollen die Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöht werden. Derzeit liegt die Zielmarke bei zwei Prozent. Mindestens 3,5 Prozent des BIP sollen künftig auf klassische Militärausgaben entfallen. Zudem werden Investitionen in die Terrorismusbekämpfung oder in militärisch nutzbare Infrastruktur angerechnet.
„Sehr, sehr große Anstrengungen“ Das bedeuten die Nato-Pläne für die Bundeswehr
+++ 06:39 Russland soll Raketenfabrik ausbauen: „Sie bereiten sich auf einen langen Krieg vor“ +++
Russland baut einem ukrainischen Medienbericht zufolge eine seiner wichtigsten Raketenfabriken aus und umgeht dabei internationale Sanktionen. Wie „Kyiv Independent“ schreibt, hat das Wotkinskij-Werk Tausende neue Mitarbeiter eingestellt sowie neue Gebäude mit modernen Maschinen errichtet. Ziel sei es, die Raketenproduktion erheblich zu steigern. Bereits jetzt werden in dem Werk ballistische Raketen vom Typ Iskander-M mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometer hergestellt, mit denen Russland Kiew und andere ukrainische Städte beschießt. Auch sollen dort Interkontinentalraketen hergestellt werden, die nukleare Sprengköpfe tragen können. Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR soll Russland nicht nur die im aktuellen Krieg mit der Ukraine verlorenen Raketen ersetzen, sondern auch Vorräte für einen längeren Konflikt anlegen: „Sie bereiten sich auf einen langen Krieg vor“, sagt ein hoher Mitarbeiter des HUR dem „Kyiv Independent“. „Unseren Daten zufolge baut Russland einen Vorrat an Raketen verschiedener Typen auf.“ Nach Informationen des Geheimdienstes soll Russland etwa 600 ballistische Iskander-M-Raketen und weitere 300 Iskander-K-Marschflugkörper eingelagert haben. Bei dem derzeitigen Angriffstempo handele es sich um einen Bestand von zwei Jahren, heißt es weiter.
+++ 06:10 Italien will der Ukraine bei der Minenräumung helfen +++
Italien sagt der Ukraine einem ukrainischem Medienbericht zufolge 1,5 Millionen Euro Hilfe für die Minenräumung zu. „Die Minenräumung ist nicht nur eine technische Operation, sondern ein zutiefst humanitärer Akt, der Zusammenarbeit und Innovation kombiniert, um der Ukraine wieder Hoffnung zu geben“, sagt der italienische Botschafter Carlo Formosa. „Dieses Projekt ist nicht nur eine Reaktion auf die Notlage – es ist ein Schritt in Richtung Wiederaufbau. Es geht darum, den Landwirten ihr Land zurückzugeben, den Kindern Spielplätze und den Familien sichere Straßen.“ Durch den russischen Angriffskrieg sind weite Teile der Ukraine vermint.
+++ 05:42 Litauen sorgt für seinen Munitionsnachschub +++
Litauen hat ein Memorandum mit dem amerikanischen Rüstungskonzern Northrop Grumman und dem norwegischen Rüstungskonzern Nammo unterzeichnet, um die Munitionsproduktion im Zuge des Krieges zwischen Russland und der Ukraine sicherzustellen. „Die Investitionen und das Fachwissen unserer Verbündeten werden erheblich zur Stärkung der nationalen Verteidigungsindustrie und der Sicherheit nicht nur in Litauen, sondern in der gesamten Region, einschließlich der Ukraine, beitragen. Die Entwicklung der Verteidigungsindustrie und die Investitionen in die Produktion müssen unverzüglich erfolgen“, erklärt der litauische Finanzminister Rimantas Sadzius laut „Kyiv Independent“.
+++ 04:44 Ukrainischer Präsident Selenskyj spricht vor Europarat +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht heute vor dem Europarat in Straßburg. Im Mittelpunkt seines Besuchs steht die geplante Einrichtung eines Sondertribunals wegen Kriegsverbrechen. Selenskyj wird vor dem Ministerkomitee sprechen, das „derzeit die notwendigen rechtlichen Instrumente für die Einrichtung“ des geplanten Tribunals fertigstellt. Der Europarat hat sich dem Schutz der Demokratie und der Menschenrechte auf dem europäischen Kontinent verschrieben. Die Einrichtung des Sondergerichts war am 9. Mai durch die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten bekannt gegeben worden.
+++ 03:43 Krim-Partisanen spüren russisches Flugabwehrregiment auf +++
Im russisch besetzten Sewastopol auf der Krim haben Agenten der Partisanenbewegung Ates nach eigenen Angaben ein russisches Flugabwehrraketenregiment aufgespürt. Die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform zitiert einen Telegram-Post von Ates: „Ein Agent unserer Bewegung erkundete den Militärstützpunkt des 12. Flugabwehrraketenregiments in Sewastopol. Diese Militäreinheit gehört zur 31. Luftverteidigungsdivision der russischen Luftwaffe und ist mit S-400-Flugabwehrraketensystemen bewaffnet“, heißt es in dem Bericht. Die Partisanen betonen, dass in der Einheit aufgrund der jüngsten erfolgreichen Angriffe ukrainischer Drohnen derzeit eine angespannte Atmosphäre herrsche. Inspektionen werden häufiger durchgeführt, und es werden Versuche unternommen, die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. „Wir haben alle Informationen umgehend an die ukrainischen Verteidigungskräfte weitergeleitet“, fügt Ates hinzu.
+++ 02:58 „Dem Führer und Kriegsherrn“: Moskau schützt Stalin-Relief vor Protest +++
Moskauer Behörden haben nach Angaben der liberalen russischen Oppositionspartei Jabloko Protest gegen ein Stalin-Denkmal an einer Metrostation untersagt – und dies mit Corona-Vorschriften begründet. Mit einer Serie von Mahnwachen wollte Jabloko gegen das neu aufgestellte Relief mit dem Titel „Dankbarkeit des Volkes gegenüber dem Führer und Kriegsherrn“ protestieren. Die Partei erhielt aber keine Genehmigung, teilt sie mit, und veröffentlicht ein Foto eines entsprechenden Dokuments. „Die Behörden berufen sich nach wie vor auf einen Erlass des Moskauer Bürgermeisters vom 8. Juni 2020, der das früher erlassene Verbot von Massenveranstaltungen wegen der Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie erhält“, heißt es in der Mitteilung. Jabloko will demnach dagegen klagen und sammelt Unterschriften für die Demontage des Denkmals.
Millionen brachte er den Tod Josef Stalin – vom Revolutionär zum Verbrecher
+++ 01:58 SPD-Generalsekretär will Wehrverpflichtungen dem Bundestag vorlegen +++
SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf will mögliche Regelungen zur Verpflichtung junger Männer im neuen Wehrdienstgesetz unter Parlamentsvorbehalt stellen. Er sei dagegen, „dass die Einführung verpflichtender Elemente ein Automatismus ist“, sagt Klüssendorf dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Das Gesetz kann für dieses Szenario vorsorgen, aber der Bundestag muss darüber aus meiner Sicht dann zwingend erneut befinden.“ Zunächst müsse bei der Nachwuchsgewinnung für die Bundeswehr wie im Koalitionsvertrag vorgesehen auf Freiwilligkeit gesetzt werden. „Es geht darum, Maßnahmen zu ergreifen, die den Dienst bei der Bundeswehr so attraktiv machen, dass sich viele junge Menschen dafür entscheiden. Das braucht Zeit und dafür müssen alle Möglichkeiten ausgereizt werden. Wenn die Freiwilligkeit nicht ausreicht, müssen wir nachsteuern.“ SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius will im neuen Wehrdienstgesetz vorsorglich auch die Möglichkeit von Verpflichtungen vorsehen.
+++ 00:26 Großbritannien will atomwaffenfähige Kampfflugzeuge kaufen +++
Die britische Regierung will atomwaffenfähige US-Kampfflugzeuge kaufen. Dabei soll es sich um ein Dutzend F-35A-Jets handeln, wie die Regierung am Abend bekannt gibt. Diese können Nuklearwaffen abfeuern. Der Kauf der Kampfflugzeuge des US-Herstellers Lockheed Martin soll es der britischen Luftwaffe ermöglichen, zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges Atomwaffen zu tragen. „In einer Zeit radikaler Ungewissheit können wir den Frieden nicht mehr als selbstverständlich betrachten“, sagt Premierminister Keir Starmer. „Deshalb investiert meine Regierung in unsere nationale Sicherheit.“ Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüßt den geplanten Kauf. „Dies ist ein weiterer robuster britischer Beitrag zur Nato“, sagt er. Großbritannien erhöht seine Verteidigungsausgaben und rüstet seine Streitkräfte auf, darunter auch die U-Boot-Flotte. Die Regierung begründet dies mit der zunehmenden Feindseligkeit Russlands.
Premier Starmer in Den Haag Briten kündigen Kauf atomwaffenfähiger Kampfjets an
+++ 23:15 Kiew und Kopenhagen vereinbaren Rüstungsfertigung in Dänemark +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov hat mit seinem dänischen Amtskollegen Troels Lund Poulsen eine Absichtserklärung zur Aufnahme der ukrainischen Rüstungsproduktion in Dänemark unterzeichnet, wie Umerov auf Facebook bekanntgibt. Das Dokument sieht vor, die Stationierung ukrainischer Rüstungsunternehmen in Dänemark zu erleichtern und die Rüstungsindustrien beider Länder durch die Initiative „Build with Ukraine“ zu integrieren. Dänemark hat bereits 47 Millionen Dollar für das Projekt bereitgestellt.
+++ 22:04 Merz, Macron und Starmer dringen auf Russland-Sanktionen +++
Deutschland, Frankreich und Großbritannien dringen zum Auftakt des Nato-Gipfels darauf, den Druck auf Russland im Ukraine-Krieg zusammen mit den USA zu erhöhen. Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer hätten bei einem Treffen in Den Haag ihre Forderung nach weiteren Sanktionen bekräftigt, heißt es aus deutschen Regierungskreisen. US-Präsident Donald Trump kann sich bisher nicht zu weiteren Strafmaßnahmen gegen Russland durchringen.
+++ 21:20 Selenskyj: Russland hat seit 2022 fast 30.000 Shahed-Drohnen abgefeuert +++
Russland hat seit Beginn der Großinvasion in der Ukraine laut Präsident Wolodymyr Selenskyj 28.743 Shahed-Drohnen abgefeuert. „Allein im Juni dieses Jahres wurden bereits 2736 Shaheds gestartet“, sagt Selenskyj in einer Rede im niederländischen Parlament. „Ohne seine Verbindungen zum iranischen Regime hätte Russland dies niemals tun können. Und wir in der Ukraine hätten die meisten dieser Drohnen ohne Ihre Solidarität – und die Unterstützung unserer Partner – niemals abschießen können.“
+++ 20:09 Russischer Angriff auf Dnipro tötet mindestens 17 Menschen +++
Die Zahl der Opfer des russischen Raketenangriffs auf die Stadt Dnipro hat sich erhöht. Nach Angaben der lokalen Behörden kamen bei der Attacke mindestens 17 Menschen ums Leben. Der Gouverneur der Region, Serhii Lysak, sagt, der morgendliche Angriff habe einen großen Brand ausgelöst. Außerdem sei ein Wohnheim, eine Turnhalle und ein Verwaltungsgebäude beschädigt.
+++ 19:18 Selenskyj wirbt um Geld für ukrainische Rüstungsbetriebe +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Nato-Staaten verstärkt als Geldgeber für den Ausbau der Rüstungsindustrie in seinem Land gewinnen. In Den Haag spricht er von Produktionskapazitäten im Umfang von 35 Milliarden US-Dollar, rund 30,4 Milliarden Euro, von denen aber für 40 Prozent eine solide Finanzierung fehle. „Wir müssen führend im Rennen um Drohnen sein, sowohl bei Angriffs- als auch bei Abfangdrohnen“, fordert er. Sein Land stelle insgesamt mehr als 1000 Waffensysteme selbst her – von Geschützen bis hin Panzerfahrzeugen. „Bitte erhöhen Sie Ihre Investitionen in eine gemeinsame Waffenproduktion in der Ukraine und alle von uns hergestellten Waffen sind Teil eines neuen und stärkeren europäischen Systems der Sicherheit und Verteidigung.“
+++ 18:25 Designierter Nato-Kommandeur: Ukraine kann gewinnen +++
Der von US-Präsident Donald Trump nominierte Kandidat für den obersten Nato-Posten in Europa hält einen Sieg der Ukraine gegen Russland für möglich. „Ich glaube, die Ukraine kann gewinnen“, sagt der Luftwaffengeneral Alexus Grynkewich bei seiner Anhörung zur Bestätigung durch den US-Senat. „Immer wenn die eigene Heimat bedroht ist, kämpft man mit einer Hartnäckigkeit, die für uns schwer vorstellbar ist.“
+++ 17:46 Pistorius: Verteidigungshaushalt markiert historische Wende +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wertet den deutlich aufgestockten Etat seines Ministeriums als wichtiges Signal an die Nato. „Wir schaffen eine historische Wende bei den Verteidigungsausgaben“, sagt er nach dem Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt 2025. Allein sein Kern-Etat steigt um fast zehn Milliarden Euro oder knapp 20 Prozent gegenüber 2024. Dazu kommen Mittel aus dem sogenannten Sondervermögen von 24 Milliarden Euro. „Das ist ein Sprung der notwendig und überfällig zugleich ist“, sagt er mit Blick auf die russische Bedrohung. Der Etat soll sich bis 2029 noch einmal auf über 150 Milliarden Euro erhöhen.
+++ 17:16 Selenskyj: Festhalten an Nato-Beitritt der Ukraine „sehr wichtig“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt vor dem Nato-Gipfel in Den Haag den Wunsch seines Landes, der Allianz beizutreten. Es sei „sehr wichtig, dass diese Richtung nicht geändert wird“, sagt Selenskyj bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Bezug auf den vor einem Jahr beim Nato-Gipfel in Washington festgelegten „unumkehrbaren Weg“ der Ukraine in die Nato. Rutte sagt, die Gipfelerklärung von Den Haag werde „bedeutende“ Formulierungen zur Unterstützung für die Ukraine enthalten. Mit Bezug auf die Entscheidung vom Nato-Gipfel in Washington hinsichtlich des Ukraine-Beitritts sagt er: „Wir bauen diese Brücke, während wir sprechen.“
+++ 16:43 Merz bezeichnet Nato-Gipfel als „historisch“ +++
Bundeskanzler Friedrich Merz erwartet vom Nato-Gipfel in Den Haag eine historische Weichenstellung zur dauerhaften Stärkung des Bündnisses. Mit dem geplanten Beschluss für massiv erhöhte Verteidigungsausgaben wolle die Allianz angesichts der Bedrohung durch Russland erreichen, „dass es niemand wagen kann, uns anzugreifen“, sagt Merz in einer Regierungserklärung im Bundestag. Er fügte hinzu: „Wir tun das nicht, wie vereinzelt behauptet wird, um den USA und ihrem Präsidenten einen Gefallen zu tun.“ Vielmehr handelten die Nato-Partner „aus eigener Anschauung und Überzeugung, weil vor allem Russland die Sicherheit und die Freiheit des gesamten euroatlantischen Raums aktiv und aggressiv bedroht“, sagt Merz. Russland zeige, dass es keinen Frieden wolle. „Wir werden beschließen, künftig deutlich mehr in unsere Sicherheit zu investieren“, sagt Merz. „Man darf diesen Gipfel ohne Übertreibung historisch nennen.“
+++ 16:15 Niederlande produzieren Drohnen für die Ukraine +++
Die Niederlande haben der Ukraine ein neues militärisches Hilfspaket in Höhe von 175 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das Land werde zudem gemeinsam mit der Ukraine Drohnen im Wert von 500 Millionen Euro produzieren, kündigt der amtierende Ministerpräsident Dick Schoof in Den Haag an. Die Niederlande wollen für die Ukraine zudem Radarsysteme kaufen, die Drohnen aufspüren können.
+++ 14:31 General a.D.: „Trump hat fast die Seiten gewechselt“ +++
Der ehemalige Referatsleiter des Nato-Hauptquartiers, Klaus Wittmann, kritisiert die passive Haltung Europas im Ukraine-Krieg mit deutlichen Worten. Man verlasse sich zu sehr auf die Unterstützung durch die USA und realisiere nicht, wie eng das Schicksal der Ukraine mit dem Europas verbunden sei.
Experte nimmt Europa in Pflicht General a.D.: „Trump hat fast die Seiten gewechselt“
+++ 14:51 Ukrainischer Geheimdienst will Attentat verhindert haben +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach ukrainischen Angaben ein Attentat russischer Geheimdienste auf Denys Jermak, den Bruder des Leiters des Präsidialamtes Andrij Jermak, vereitelt. Dies berichtet „The New Voice of Ukraine“ unter Berufung auf SBU-Chef Wassyl Maljuk. Diesem zufolge plante Moskau, Denys Jermak am 15. Mai vor 15 Uhr während ukrainisch-russischer Verhandlungen in Istanbul zu töten. Mit der Aktion sollten wahrscheinlich die Verhandlungen gestört werden, da Andrij Jermak der ukrainischen Delegation angehörte. Denys Yermak dient laut dem Bericht als Scharfschütze im ukrainischen Militär, in einer Einheit des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR. Der Plan sei gewesen, ihn in seiner Kiewer Wohnung mit einem improvisierten Sprengsatz auszuschalten.
+++ 14:14 US-Vertreter: Treffen Trump-Selenskyj bei Nato-Gipfel geplant +++
Während des Nato-Gipfels in Den Haag ist nach Angaben eines Vertreters des Weißen Hauses ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dessen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj angesetzt. Es solle irgendwann während des Gipfels stattfinden.
+++ 13:46 Rutte: Trump steht vollständig hinter der Nato +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte tritt Zweifeln am Bekenntnis der USA zu dem transatlantischen Militärbündnis entgegen. Die europäischen Verbündeten müssten sich in dieser Hinsicht keine Sorgen machen, sagte Rutte. „Es gibt ein vollständiges Bekenntnis des US-Präsidenten und der US-Führung zur Nato“, erklärte Rutte bei einer Veranstaltung vor der offiziellen Eröffnung des Treffens der Staats- und Regierungschefs. Er fügt allerdings hinzu, dass damit die Erwartung verbunden sei, dass die Europäer und Kanada mehr für Verteidigung ausgeben.
„Sehr, sehr große Anstrengungen“ Das bedeuten die Nato-Pläne für die Bundeswehr
+++ 13:18 Merz pocht auf Russland-Sanktionen +++
Kanzler Friedrich Merz gibt die Hoffnung auf US-Sanktionen gegen Russland nicht auf. „Ich habe beim G7-Gipfel und bei meinem vorangegangenen Besuch in Washington ausdrücklich dafür geworben, dass auch die USA ihre Sanktionen gegen Russland noch einmal verstärken“, sagt der CDU-Vorsitzende in seiner Regierungserklärung. „Ich bleibe zuversichtlich, dass die amerikanische Regierung diesen Weg auch mitgeht“, fügt er hinzu. Merz weist zudem Vorwürfe zurück, er schöpfe für ein Ende des Ukraine-Kriegs nicht alle diplomatischen Mittel aus. Russlands Präsident Wladimir Putin verstehe „nur die Sprache der Stärke“.
+++ 12:57 Merz: Russland hat derzeit keine Friedensbereitschaft +++
Bundeskanzler Friedrich Merz verurteilt die jüngsten russischen Luftangriffe auf die Ukraine. „Eine echter, ein dauerhafter Frieden setzt Friedensbereitschaft von allen Seiten voraus“, sagt der CDU-Politiker in einer Regierungserklärung im Bundestag. „Russland hat dagegen mit seiner neuen Welle der Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung auf barbarische Weise zu verstehen gegeben, dass es diese Friedensbereitschaft derzeit nicht hat.“
+++ 12:28 Nato-Chef: Russlands Aufrüstungstempo ist „atemberaubend und beängstigend“ +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte wirbt kurz vor Beginn des Bündnisgipfels in Den Haag für eine zügige Umsetzung der geplanten neuen Zielvorgabe für Verteidigungsausgaben. Die Geschwindigkeit, mit der sich Russland militärisch neu aufstelle, sei „wirklich atemberaubend und beängstigend“, sage Rutte bei einer Fragerunde in Den Haag. Wenn man sich nicht darauf vorbereite, werde man sich in drei bis fünf Jahren nicht mehr verteidigen können. Als einen Bereich, in dem die Nato aufholen muss, nennt Rutte die Kapazitäten für die Produktion von Artilleriemunition. Die Russen produzierten derzeit in drei Monaten so viel, wie die gesamte Nato in einem Jahr – obwohl ihre Wirtschaft 25-mal kleiner sei, sagte er. Dies könne langfristig nicht so weitergehen. Wenn man Krieg verhindern wolle, müssen man investieren.
+++ 12:06 Russische Rakete schlägt in Dnipro neben Passagierzug ein +++
In der südostukrainischen Großstadt Dnipro schlägt eine Rakete in der Nähe eines wartenden Passagierzugs ein. „Infolge eines terroristischen Schlags Russlands auf das Gebiet Dnipropetrowsk wurde der Zug Odessa – Saporischschja beschädigt“, teilt die ukrainische Eisenbahn bei Telegram mit. Die Passagiere seien in Sicherheit gebracht worden und es werde ein Ersatzzug nach Saporischschja bereitgestellt. In sozialen Netzwerken kursieren Bilder, die Waggons mit zerstörten Fenstern zeigen. Der Zug stand zu dem Zeitpunkt in einem Industriegebiet, dem der Angriff offenbar galt. In Dnipro waren zuvor mehrere russische Raketen eingeschlagen. Behördenangaben zufolge wurden dabei mehr als ein Dutzend Schulen und Kindergärten sowie ein Krankenhaus und eine Poliklinik in der Industriestadt beschädigt. Nach vorläufigen Angaben wird ein Mensch getötet, mehr als 20 sollen verletzt sein.
+++ 11:38 Bundeswehr steht vor „sehr, sehr großen Anstrengungen“ +++
Die Nato plant eine massive Aufrüstung – mit enormen Auswirkungen auch für die deutschen Streitkräfte Die Aufgabe ist mehr als herausfordernd, wie ein führender Bundeswehroffizier betont. Der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, sagt, erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges liege mit den Nato-Zielen nun ein Planungszyklus vor, der „ops-driven“, also tatsächlich von konkreten Verteidigungsplanungen abgeleitet ist. Um diese Ziele zu erreichen, bedürfe es „sehr, sehr großer Anstrengungen“. Und weiter: „Unter den heutigen Rahmenbedingungen sind diese Herausforderungen fast mit der Neuaufstellung der Bundeswehr in den Jahren bis 1962 vergleichbar.“
+++ 11:07 Ukrainisches Militär: Schiff der russischen Schwarzmeerflotte zerstört +++
Das ukrainische Militär zerstört nach eigenen Angaben ein weiteres Schiff der russischen Schwarzmeerflotte. „Ich danke den Soldaten der Marine für ihre gute Arbeit“, schreibt der Kommandant der ukrainischen Marine auf Telegram und X. Ein angehängtes Video soll den Moment der Zerstörung und den Ausbruch eines Feuers an Bord zeigen. Das Landungsboot bewegte sich den Angaben zufolge entlang der Westküste der Region Cherson. „Zusammen mit dem Landungstrupp“ sei das Boot vollständig zerstört worden, schreiben auch lokale Medien.
+++ 10:38 Ukraine und Großbritannien starten „Megaprojekt“ zur Drohnenproduktion +++
Die Ukraine und das Vereinigte Königreich starten ein „Megaprojekt“ zur Herstellung von Drohnen für die ukrainischen Verteidigungskräfte gestartet. Präsident Wolodymyr Selenskyj vereinbart dies bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer, wie er auf Telegram mitteilt. Im Rahmen der Initiative verpflichtet sich London, die Produktion einer großen Anzahl ukrainischer Drohnen für den Bedarf der Joint Forces Operation über drei Jahre zu finanzieren. Das Abkommen sieht vor, dass die Drohnen im Vereinigten Königreich hergestellt werden. Nach Angaben von Verteidigungsminister Rustem Umerov wird das Programm britischen Technologieunternehmen die Möglichkeit geben, schnell und in großem Maßstab Drohnen zu entwickeln und herzustellen. Gemäß der Vereinbarung werden alle im Rahmen des Projekts hergestellten Drohnen ausschließlich an das ukrainische Militär geliefert. Nach Beendigung des Krieges sollen die Parteien die Drohnen entsprechend ihrem Bedarf verteilen.
+++ 10:07 Folter, Tötungen, Kannibalismus: Internationaler Strafgerichtshof soll Wagner-Gräuel untersuchen +++
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) soll sich mit dem Gräueltaten der Söldnergruppe Wagner in Afrika beschäftigen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AP. Ein entsprechender Bericht, der Fälle von Folter, Verstümmelung, außergerichtlichen Tötungen und Kannibalismus beschreibt, wird dem Gericht vorgelegt. Dieses wird außerdem aufgefordert, gegen Personen mit Verbindungen zur Wagner-Gruppe sowie gegen die Regierungen Malis und Russlands wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen zu ermitteln. Neben den Taten selbst habe auch die Verbreitung von Material, das die Gräueltaten zeigte, ein Kriegsverbrechen dargestellt. „Wagner nutzt Informations- und Kommunikationstechnologien geschickt, um seinen globalen Ruf als skrupellose Söldner zu pflegen und zu fördern“, zitiert die AP Lindsay Freeman, Direktorin des Menschenrechtszentrums der University of California, Berkeley.
+++ 09:34 Selenskyj plant Treffen mit Trump in Den Haag +++
Wird es diesmal harmonischer? Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj plant nach eigenen Angaben ein Treffen mit seinem US-Kollegen Donald Trump während des Nato-Gipfels in Den Haag. An der Organisation und dem Zeitpunkt werde gearbeitet, sagt Selenskyj dem Sender Sky News. Zum Auftakt des Nato-Gipfels ist ein Abendessen geplant, für Mittwoch ist eine Arbeitssitzung angesetzt. Ende Februar hatte ein Treffen Selenskyjs mit Trump im Weißen Haus zu einem beispiellosen Eklat geführt. Im Mai hatten die beiden sich allerdings im Vatikan am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus zusammengesetzt. Selenskyj sprach anschließend vom „besten Gespräch von allen, die es bisher gab“.
Historischer Eklat im Weißen Haus Trump und Vance streiten mit Selenskyj vor der Presse
+++ 09:04 Ukrainische Waffe soll Russland „bei vielen Gelegenheiten überraschen“ +++
Die Ukraine gibt neue Details zur im Inland entwickelten ballistischen Kurzstreckenrakete Sapsan bekannt. Im Interview mit der „Times“ sagt der Leiters des Präsidialamtes, Andrij Jermak, dass die Massenproduktion begonnen habe. Auf die Frage, ob die Sapsan Moskau erreichen könne, antwortet er: „Die Dinge entwickeln sich sehr gut. Ich denke, wir werden in der Lage sein, unsere Feinde bei vielen Gelegenheiten zu überraschen“. Dem Bericht zufolge wurde die Waffe im vergangenen Monat erstmals eingesetzt. Laut „Times“ wird mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern gerechnet. Kiew versucht aufgrund fehlender Lieferungen von westlichen Partnern bereits seit längerer Zeit, die inländische Herstellung von Raketen und auch Drohnen, die mehrere Hundert oder auch Tausende Kilometer weit fliegen können, in Schwung zu bringen.
Massenproduktion der Sapsan Ukrainische Waffe soll Russland „bei vielen Gelegenheiten überraschen“
+++ 08:50 London verpflichtet sich zum Fünf-Prozent-Ziel +++
Großbritannien verpflichtet sich nach Angaben von Premierminister Keir Starmer zum Fünf-Prozent-Ziel der Nato. Der Premier erklärt, sein Land werde sich bemühen, bis 2035 insgesamt fünf Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Dies sei eine Gelegenheit, „unser Engagement für die Nato zu vertiefen und größere Investitionen“ in die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit des Landes voranzutreiben. Die 32 Nato-Mitglieder hatten sich am Sonntag einem Vorschlag von Generalsekretär Mark Rutte folgend darauf geeinigt, bis 2035 mindestens 3,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur auszugeben.
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INTERNATIONAL
NATO-Gipfel: Erfolg steht und fällt mit Trump – ORF, 25.6.2025
Am Dienstag hat in den Niederlanden der Gipfel der NATO-Staaten mit einem Abendessen im königlichen Palast begonnen. Bei dem Treffen geht es darum, wie die Ukraine weiter unterstützt werden soll, auch wenn die USA ihr Engagement zurückfahren. Auch die Gespräche über die Verteidigungsausgaben der Mitgliedsländer werden fortgesetzt, am Mittwoch will man sich auf fünf Prozent einigen. Über allem aber steht die Teilnahme von US-Präsident Donald Trump, von dem ein Erfolg des Gipfels abhängt. Doch Trumps Vorstellungen weichen von jenen der Europäer ab.
Trump war am Dienstag mit der Air Force One auf dem Flughafen Schiphol gelandet und von dort gleich weiter zum königlichen Palast Huis ten Bosch im Haager Stadtwald weitergereist. Dort wurde der US-Präsident vom Königspaar Willem-Alexander und Maxima zu einem Staatsbankett empfangen. Trump nahm auch deren Einladung an, statt im südholländischen Strandhotel in Noordwijk im Palast zu übernachten.
Trump ist freilich der Gast, um den sich beim Gipfel, der am Mittwoch ans Eingemachte geht, alles dreht. Für Europa und die Ukraine werden die Beschlüsse weitreichende Folgen haben, und Trump gibt dabei den Ton vor. Zu den europäischen Partnern kommt der US-Präsident mit einem frischen Erfolg: der von ihm vermittelten Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Und auch bei der NATO will Trump nun einen Triumph feiern.
Ruttes Charmeoffensive
Deren Generalsekretär Mark Rutte lobte Trump im Vorfeld des Treffens überschwänglich: „Glückwunsch und danke für Ihr entschlossenes Handeln im Iran, das war wirklich außergewöhnlich und etwas, das sich niemand sonst getraut hat. Es macht uns alle sicherer“, heißt es darin. Rutte schreibt weiter: „Sie werden etwas erreichen, was KEIN amerikanischer Präsident seit Jahrzehnten geschafft hat. Europa wird in GROSSEM Stil zahlen, so wie es sich gehört, und es wird Ihr Sieg sein.“ Trump veröffentlichte die Nachricht, Rutte nicht.
Bei dem Treffen stehen zwei fundamentale Themen zur Debatte, die die Zukunft der NATO und die Zukunft der Ukraine mitbestimmen werden. Rutte war im Vorfeld um Geschlossenheit bemüht, doch die Vorstellungen der USA weichen teilweise deutlich von jenen der meisten NATO-Staaten ab.
Fünf Prozent sollen es werden
Rutte hob am Dienstag das „vollkommene Bekenntnis“ Trumps zur NATO hervor. Trump selbst streute jedoch erneut Zweifel an der Bereitschaft der USA, die Partner im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Schon in seinem Wahlkampf hatte er gedroht, der NATO überhaupt den Rücken zu kehren, sollten die Europäer nicht mehr in die Verteidigung investieren.
AP/Christian Hartmann Treffen mit dem Königshaus: Willem-Alexander und Maxima empfingen sowohl Trump als auch Ukraine-Präsident Selenskyj
Hier deutete sich im Vorfeld eine Einigung an: Bis 2035 sollen mindestens 3,5 Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur ausgegeben werden. Das entspricht zusammen den von Trump geforderten fünf Prozent für die Verteidigung.
Am Mittwoch bekräftigte Rutte, es gebe bei den NATO-Partnern angesichts der Bedrohung durch Russland und der internationalen Sicherheitslage die „feste Überzeugung“, dass es „keine Alternative“ zum Fünfprozentziel gebe.
Spanien schert aus
Für viele Mitgliedsstaaten ist die Erhöhung allerdings ein enormer Sprung, voriges Jahr gaben 22 der 32 Mitglieder zwei Prozent oder mehr ihres BIP für Verteidigung aus. Spanien etwa gab weniger als 1,3 Prozent aus. Spaniens linker Premier Pedro Sanchez erklärte auch im Vorfeld, man stimme zwar der Gipfelerklärung zu, beabsichtige aber de facto nicht, die volle Summe auszugeben. Trump nannte das unfair, darüber werde noch zu sprechen sein.
Der spanische Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo sagte aber am Mittwoch, sein Land erwarte keine Konsequenzen, wenn es sich weigere, den fünf Prozent zuzustimmen. „Spanien wird ein verantwortungsvoller Verbündeter sein“, sagte Cuerpo in einem Interview mit Bloomberg TV und betonte, dass das Land alle seine Verpflichtungen gegenüber der NATO im Bereich der militärischen Fähigkeiten erfüllen werde.
„Brücke der Ukraine“ in die NATO
Ein weiterer großer Debattenpunkt auf dem Gipfel ist freilich die Ukraine. Sie strebt einen NATO-Beitritt an. Beim NATO-Gipfel voriges Jahr wurde auch bereits der „unumkehrbare Weg“ der Ukraine in das Verteidigungsbündnis fixiert. Präsident Wolodymyr Selenskyj drängte nun auch darauf, dass sich daran nichts ändert. Rutte sagte bei einem Treffen mit Selenskyj, die Gipfelerklärung werde „bedeutende“ Formulierungen zur Unterstützung für die Ukraine enthalten. Für einen künftigen NATO-Beitritt der Ukraine baue man eine Brücke.
Doch Trumps Regierung steht einem Beitritt der Ukraine zur NATO äußerst kritisch gegenüber. Ein klares Bekenntnis dazu wird es daher in der Gipfelerklärung nun nicht geben.
Nur ein Zaungast
Selenskyj ist in den Niederlanden auch nur Zaungast. Zwar stellte Trump ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten in Aussicht, doch auf Wunsch der USA wurde Selenskyj nur zum Festessen im Königsschloss eingeladen, nicht aber zu den gemeinsamen Arbeitssitzungen. Auch verhinderte Washington eine konkrete Zusage der NATO für neue Militärhilfen.
Beim Gipfel im vergangenen Jahr hatten die Alliierten Sicherheitsunterstützung im Wert von 40 Milliarden Euro für das Jahr versprochen und am Ende sogar rund 50 Milliarden Euro bereitgestellt. Rutte versuchte am Dienstag, auch das als unproblematisch darzustellen und verwies darauf, dass man heuer bereits Sicherheitsunterstützung im Wert von rund 35 Milliarden Euro zugesagt habe. „Wir können also mit Sicherheit annehmen, dass es für das ganze Jahr mehr sein wird als im vergangenen Jahr“, erklärte er.
Europa muss einspringen
Eine Belastung dadurch könnte vor allem auf die Europäer zukommen. Der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im Europaparlament, David McAllister, sagte in Brüssel, Europa werde schon in Kürze die militärische Unterstützung für die Ukraine stark hochfahren müssen. „Die NATO muss zur Kenntnis nehmen, dass die amerikanische Unterstützung für die Ukraine im Sommer auslaufen wird“, sagte er am Dienstag.
Die Europäer müssten dann die US-Kapazitäten ersetzen. Überdies sei nicht entschieden, wie es mit dem US-Engagement in Europa weitergehe. Es gebe Meinungen, dass die USA 5.000 bis 10.000 Soldaten abziehen wollten, einige würden meinen, noch mehr.
red, ORF.at/Agenturen
Link:
USA
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NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
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UMFRAGEN
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ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
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ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Stocker empfing slowakischen Premier Fico
Wien: Jahreskarte und Parkgebühren werden teurer
Regierung denkt über Eingriff bei Energiepreisen nach
Kritik an Gesichtserkennung bei Demos in Wien
Kommission empfiehlt Defizitverfahren gegen Österreich
Signa: Vorhabensbericht für Anklage liegt vor
Strom und Gas: Heimischem Energiemarkt fehlt Wettbewerb
Post startet in Linz mit Sonntagszustellung
UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** nicht aktualisiert ***
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.