Tagesblick – 31.3.2025 Montag

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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Netanjahu bestimmt trotz Protesten neuen Geheimdienstchef.
  • Ukraine-Krieg: Russishce Angriffe und kräftige ukrainische Nadelstiche.
    Trump massiv über Putin Verzögerungstaktik verärgert, droht mit Zöllen.
    Trump droht Selenskyj, der müsse den Ressourcen-Deal akzeptieren.
  • USA: Trump spekuliert auf dritte Amtszeit.
  • Frankreich: Le Pen in Betrugsprozess verurteilt.
  • Deutschland: Geteilte Meinung zum neuen Cannabisgesetz.
  • Österreich: Massiver Anstieg der Staatsschulden in 2024.
    Wirtschaftler für rasche Maßnahmen gegen Wirtschaftsmisere.
    Lohnzurückhaltung: Gewerkschaft verbittet sich Zurufe von IHS und WIFO.
    Wer E-Mobil fährt, muss tiefer in die Tasche greifen.
    Kinder-Überwachung aus Angst: Eltern geben immer jüngeren Kindern ein Handy
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MÄRKTE

REPORT – US-Zölle erschüttern Märkte, Gold und Anleihen gewinnen dazu.
Deutschland: Einzelhandelsstimmung verbessert, Beschäftigungsentwicklung mit Schwächezeichen.

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK —

Themenreigen – MEDIZIN: Hoffnung auf neues Antibiotikum. MENSCHEN: Barbara Frischmuth und Richard Chamberlain verstorben.

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

EMPFEHLUNG

INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.

Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.

Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

Goldpreis übersteigt Marke von 3.100 US-Dollar – Montag, 31.3.2025

Der Goldpreis legt weiter zu und hat heute Früh die Marke von 3.100 US-Dollar (rund 2.900 Euro) je Feinunze (etwa 31,1 Gramm) überstiegen. Zeitweise kostete eine Feinunze 3.112 US-Dollar je Feinunze. Neben der Unsicherheit infolge von Kriegen und Konflikten ist einer der Kurstreiber auch die US-Zollpolitik.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch Zölle auf importierte Autos und Autoteile von 25 Prozent angekündigt. Die EU hat für den Fall eines Festhaltens der USA an den Plänen eine entschlossene Antwort angekündigt. Zudem könnten die angekündigten Zölle zu einer höheren Inflation führen.

Neben der Zollpolitik sorgt auch die geopolitische Verunsicherung für Preisaufschläge bei Gold. So ist ein Ende des Ukraine-Krieges trotz diplomatischer Bemühungen nicht in Sicht, und die Lage im Nahen Osten verschärft sich weiter. Der Goldpreis hatte zuletzt auch davon profitiert, dass die US-Notenbank die Tür für Zinssenkungen in diesem Jahr offen gelassen hat.

red, ORF.at/Agenturen

WOCHENAUSBLICK: Trumps Zollpolitik und Koalitionsgespräche im Mittelpunkt – Montag, 3.13.2025

FRANKFURT (dpa-AFX) – Der deutsche Aktienmarkt dürfte in der neuen Woche im Bann der US-Zollpolitik und der deutschen Koalitionsverhandlungen bleiben. Am Mittwoch steht der „Tag der Befreiung in Amerika“ an, von dem Präsident Donald Trump seit Wochen spricht und an dem er ein großangelegtes Zollpaket verkünden will. Die bereits angekündigten Auto-Zölle könnten also nur ein Vorgeschmack sein auf weitere Sonderabgaben.

„Die makroökonomischen und branchenbezogenen Wirkungen der Zölle werden auch in den kommenden Wochen das Marktgeschehen stark beeinflussen“, befürchtet Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. „Die US-Politik ist derzeit zu unberechenbar und die wirtschaftlichen Folgen der neuen Handelsbarrieren lassen sich nur schwer kalkulieren“, glauben auch die Chart-Experten von Index-Radar an vorerst unsichere Börsenzeiten.

„Der 2. April 2025 könnte in die Geschichte eingehen als der Tag, der das Ende einer seit dem Zweiten Weltkrieg andauernden Ära markiert: die eines weitgehend liberalen Welthandels“, hieß es von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Laut dem Commerzbank-Anlagestrategen Thorsten Weinelt steht eine Eskalation des Handelskonflikts kurz bevor. Der Experte befürchtet, dass zumindest die schon länger angekündigten reziproken Zölle noch hinzukommen, die die deutsche Wirtschaft ebenfalls spürbar treffen dürften.

Eingeläutet wird in den kommenden Tagen auch das zweite Quartal des Börsenjahres 2025, in dem weitere Kursgewinne nach dem guten Lauf der europäischen Aktienmärkte wohl schwieriger werden. Auch wenn der Dax zuletzt wieder um etwa 1.000 Punkte von seinem 23.476-Punkte-Rekord zurückgefallen ist, steht er in diesem Jahr noch immer mit fast 13 Prozent im Plus. Laut Helaba kann zwar von Panik oder gar Ausverkauf keine Rede sein, für eine längere Korrekturphase scheine die Tür nun aber offen zu sein.

Für die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist es „wenig verwunderlich, dass die Anleger zuletzt hin- und hergerissen waren, ob es wegen der Langzeitwirkung des gigantischen Schuldenpakets opportun ist, dem Dax weiter die Stange zu halten“. Stattdessen sei zuletzt abgewogen worden, ob es angesichts der zuletzt massiven Überlegenheit europäischer Aktien gegenüber dem breiten US-Markt nicht angebracht wäre, Gewinne mitzunehmen.

Laut dem Dekabank-Experten Kater konnte eine Stimmungsaufhellung in der deutschen Wirtschaft zuletzt nichts ausrichten. Um aus Vorschusslorbeeren eine nachhaltige Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft zu machen, müssten zügig durchgreifende Reformen zum Teil einer potenziellen Koalition werden. „Ansonsten droht ein konjunkturelles Strohfeuer, in dem die vielen Milliarden verbrennen, die nun bereitgestellt werden“, so Kater. Anleger dürften daher auch den Fortgang der Koalitionsverhandlungen aufmerksam verfolgen.

In der neuen Woche dürften die Anleger auch Konjunkturdaten auf erste Auswirkungen der politischen Weltlage überprüfen. Aus der Eurozone sieht der Commerzbank-Experte Weinelt im frühen Wochenverlauf Preisdaten im Mittelpunkt. Er rechnet damit, dass die Inflationsrate in Deutschland auf 2,0 Prozent und im Euroraum auf 2,1 Prozent gefallen ist – vor allem wegen gesunkener Ölpreise.

In den USA erwähnte Weinelt als Höhepunkte aktuelle Stimmungsdaten, die am Dienstag aus der Industrie und am Donnerstag aus dem Dienstleistungssektor kommen. Beim ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe glaubt er an ein Abrutschen unter die Wachstumsmarke von 50 Punkten. Am Freitag folgen die Arbeitsmarktdaten. Der Commerzbank-Experte glaubt, dass der Stellenabbau in den US-Bundesbehörden die Beschäftigung im März deutlich gebremst hat.

Wenn es der Dax vorerst schwieriger hat, könnte laut DZ Bank die Zeit der deutschen Nebenwerte im MDax und SDax kommen. Denn anders als die exportlastigen Dax-Werte seien diese stärker von der Entwicklung der heimischen Konjunktur abhängig. In den vergangenen drei Jahren hätten sie aufgrund der europäischen Tristesse schwächer abgeschnitten, doch dies könne sich vor dem Hintergrund des deutschen Finanzpakets bald ändern – auch wegen günstigerer Bewertungskennziffern.

Von der zweiten und dritten Börsenreihe geprägt sind in den kommenden Tagen auch die noch anstehenden Zahlenvorlagen von Unternehmen. Diese konzentrieren sich vor allem auf den Montag mit Firmen wie Norma, Drägerwerk, Springer Nature und Cancom . Aus dem Dax könnte DHL wegen eines zweitägigen Kapitalmarkttags einen Blick wert sein. Dieser beginnt am Mittwoch./tih/la/he

— Von Timo Hausdorf, dpa-AFX —

© 2025 dpa-AFX

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

06:33EUREX/DAX-Future im frühen Handel niedriger476Dow Jones News
06:33EUREX/Bund-Future im Frühhandel höher329Dow Jones News

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

Aktuell (Freitag, 28.3.2025): Es überwiegen die Kaufempfehlungen, darunter u.a. solche für RWE AG (Buy +27%).
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.

Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!

NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.

UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.

FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.

Renten- und Aktienmärkte

Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.

Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.

Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.

Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.

Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.

Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.

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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.

Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.

Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung

Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.

Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.

Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.

In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))

FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.

Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.

Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):

ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.

Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.

Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia

Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.

Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.

Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.

Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.

Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:

ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,

Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!

Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.

Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.

Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.

Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.


Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.

KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.

FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.

ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:

# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),

# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.  

Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?

Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.

Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.

Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?

Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:

# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)

# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)

# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)

# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)

# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)

1948
1948
Brüsseler
Pakt
1951
1952
Paris
1954
1955
Pariser
Verträge
1957
1958
Rom
1965
1967
Fusions-
vertrag
1986
1987
Einheitliche
Europäische Akte
1992
1993
Maastricht
1997
1999
Amsterdam
2001
2003
Nizza
2007
2009
Lissabon
Europäische GemeinschaftenDrei Säulen der Europäischen Union
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom)
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)Vertrag 2002 ausgelaufenEuropäische Union (EU)
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Europäische Gemeinschaft (EG)
Justiz und Inneres (JI)
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
Westunion (WU)Westeuropäische Union (WEU)
aufgelöst zum 1. Juli 2011

Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?

Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.

Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).

Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.

Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.

Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender  Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.

Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt. 

Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.

Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.

Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!

Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.

Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“

Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.

Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.  

Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.   

FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.  

Grundsätzliches zur Währungsspekulation

Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).

Zweck der Währungsspekulation?

Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).

Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.

Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.

Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).

Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.

FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.

Die heilige Trias

Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.

Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.

Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?

Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.

Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:

Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.

Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.

Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.

Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.

Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.

Wozu Optionsmärkte gut sind

Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?

Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.

Drei Beispiele dazu:

#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.

# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.

# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.

Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.

Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.  

HELLMEYER (Märkte u.a.m.)

  • Märkte: Trump erschüttert Märkte, nur Gold und Renten profitieren
  • Deutschland: Stimmung im Einzelhandel etwas aufgehellt
  • Deutschland: Fissuren bei der Beschäftigungsentwicklung

Märkte: Trump erschüttert Märkte, nur Gold und Renten profitieren

An den Finanzmärkten setzt sich markante Risikoaversion weiter durch. Aktienmärkte stehen

unter Druck. Nur Gold und die Rentenmärkte profitieren. US-Präsident Trump macht Druck auf

allen Kanälen und erschüttert die Märkte. Trump sagte, sollte die Ukraine nicht auf den

Mineralien-Deal eingehen, werde Selenskyj sehr große Probleme bekommen. Russland drohte er

mit Sekundärzöllen ohne Einigung auf Friedensplan. Dem Iran drohte er im Atomstreit

Bombardements an. Er signalisierte im Handelsstreit mit anderen Staaten Bereitschaft zu

Verhandlungen. Er sei dafür offen, mit anderen Ländern „Deals“ über Zölle auszuhandeln. Zuerst

würden jedoch die sogenannten reziproken Zölle am 2.April gegenüber allen Ländern verkündet.

Außerdem werde er bald Zölle vorstellen, die die Pharmabranche ins Visier nähmen.

Kommentar: Trumps Politik stellt alle Gepflogenheiten, Regeln und vor allen Dingen das

internationale Rechtswerk zur Disposition. Er liefert eine Politik des maximalen Drucks. Das gilt

vor allen Dingen auch für die Zollpolitik. Alle Länder werden von den Zöllen betroffen sein. Im

Anschluss wird verhandelt, um für die USA günstige Deals auszuhandeln. Für die USA mag dieser

Ansatz kurz- und mittelfristig von Erfolg gekrönt sein. Ob das auch langfristig der Fall sein wird.

Ist diskutabel. Drittländer werden versuchen, ihre Abhängigkeiten von den USA zu reduzieren.

Aktienmärkte: Late Dax -0,89%, EuroStoxx 50 -0,97%, S&P 500 -1,97%, Dow Jones -1,69%,

NASDAQ 100 -2,61%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:50 Uhr: Nikkei (Japan) -3,92%, CSI 300 (China) -0,99%,

Hangseng (Hongkong) -1,47%, Sensex (Indien) -0,25% und Kospi (Südkorea) -2,73%.

Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,73% (Vortag 2,77%),

während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,20% (Vortag 4,35%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR (+0,0051) legte gegenüber dem USD im Tagesvergleich zu.

Gold (+34,00 USD) konnte gegenüber dem USD deutlich an Boden gewinnen und markierte mit gut

3.111 USD ein neues Allzeithoch. Silber gab leicht nach (-0,05 USD).

Der Bitcoin notiert bei 81.550 USD (05:53 Uhr). Gegenüber dem Vortag ergibt sich ein markanter

Rückgang im Tagesvergleich um 4.550 USD

Nachrichten in Kurzform

• Berlin: Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall fordert die Union und SPD auf, die

Verhandlungen zu den Wirtschaftsthemen neu zu starten. Man müsste die Kurve

kriegen und sämtliche Zwischenergebnisse streichen, die die Wirtschaftskrise

verschärfen. Gleichzeitig müssten sie die Kostenprobleme des Standorts bei

Energie, Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen lösen und die Bürokratie massiv

schreddern.
=> Volle Zustimmung!

• Washington: Trump sagte, sollte die Ukraine nicht auf den Mineralien-Deal

eingehen, werde Selenskyj sehr große Probleme bekommen. Russland drohte er mit

Sekundärzöllen ohne Einigung auf Friedensplan. Dem Iran drohte er im Atomstreit

Bombardements an.
=> US-Druck auf allen Kanälen

• Peking: China, Japan und Südkorea wollen regionalen Handel wegen US-Zöllen

ausbauen.
=> Verständlich

USA: Trump ist bei Zöllen für Deals offen

US-Präsident Trump signalisiert im Handelsstreit Bereitschaft zu Verhandlungen. Er

sei offen, mit anderen Ländern „Deals“ über Zölle auszuhandeln. Zuerst würden jedoch

die sogenannten reziproken Zölle am 2.April gegenüber allen Ländern verkündet.

Außerdem werde er bald Zölle vorstellen, die die Pharmabranche ins Visier nähmen.
=> „Suppen werden häufig heißer gekocht, als dass sie ausgelöffelt

werden, aber das ist eine beachtliche Eskalation!

Deutschland: Fissuren bei der Beschäftigungsentwicklung

Im Februar 2025 waren rund 45,6 Mio. Menschen erwerbstätig. Nach vorläufigen

Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der Erwerbstätigen

saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 10.000 Personen, nach einem Rückgang

um 9.000 Personen im Januar 2025

In den Monaten Oktober bis Dezember 2024 war die Erwerbstätigkeit im Vormonatsvergleich noch um durchschnittlich jeweils 7.000 Personen gestiegen. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 0,1%.

Kommentar: Arbeitsmarktdaten sind nachlaufende Wirtschaftsindikatoren. Die

Arbeitslosenquote steigt bereits seit Juni 2022. Jetzt erfolgt seit einigen Monaten die Wirkung

bei den Beschäftigtenzahlen. Die Daten sind ein laute Mahnung an Berlin!

Deutschland: Stimmung im Einzelhandel etwas aufgehellt

Das vom IFO Institut ermittelte Barometer des Einzelhandels legte per Berichtsmonat

März von zuvor -23,8 auf -22,6 Punkte zu.
=> Positiv, aber insignifikante Verbesserung (Niveau)

Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate hellten sich

leicht auf, bleiben aber pessimistisch. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Händler weitgehend

unverändert.

O-Ton IFO-Institut: „Für 2025 wird ein nur geringes Wachstum bei den preisbereinigten

Konsumausgaben der Verbraucherinnen und Verbraucher erwartet. Das Umfeld ist daher nach wie vor für viele Einzelhändler herausfordernd, trotz des leicht besseren Geschäftsklimas seit Jahresbeginn.“

Kommentar: Wir freuen uns über jeden Lichtblick trotz des prekären Indexniveaus. Die

positivere Erwartungshaltung mag mit positiven Ostergeschäftserwartungen korrelieren. Die

sich verschlechternde Arbeitsmarksituation wirft aber lange und belastende Schatten!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Economic Sentiment und deutscher Arbeitsmarkt enttäuschen

Der Economic Sentiment Index der Eurozone sank per März unerwartet von zuvor 96,3 auf 95,2 Punkte (Prognose 97,0).

Deutschland: Der GfK-Konsumklimaindex stellte sich per Berichtsmonat April auf -24,5

(Prognose -22,7) Zähler nach zuvor -24,6 (revidiert von -24,7) Punkten.

Deutschland: Die Arbeitslosenrate lag per Berichtsmonat März in der saisonal bereinigten

Fassung bei 6,3% (Prognose und Vormonat 6,2%). Es ist die höchste Quote seit 05/2022!

Frankreich: Die Konsumausgaben nahmen per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich um 0,1% ab (Prognose +0,3% nach zuvor -0,6%, revidiert von -0,5%).

Frankreich: Gemäß vorläufiger Berechnung nahmen die Verbraucherpreise per Berichtsmonat März im Monatsvergleich um 0,2% zu (Prognose 0,3%; Vormonat 0,0%). Im Jahresvergleich stellte sich ein Anstieg um 0,8% (Prognose 0,9%, Vormonat 0,8%) ein.

Spanien: Laut vorläufiger Berechnung stiegen die Verbraucherpreise per März im

Monatsvergleich um 0,7% (Prognose 0,9%, Vormonat 0,4%). Im Jahresvergleich kam es zu

einem Plus in Höhe von 2,2% (Prognose 2,6%) nach zuvor 2,9%.

UK: Einzelhandel setzt positiven Akzent

Das BIP legte per 4. Quartal 2024 laut finaler Berechnung im Quartalsvergleich um 0,1%

(Prognose und vorläufiger Wert 0,1%) und im Jahresvergleich um 1,5% (Prognose und

vorläufiger Wert 1,4%) zu.

Die Einzelhandelsumsätze stiegen per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich um 1,0% (Prognose -0,4%, Vormonat revidiert von 1,7% auf 1,4%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,2% (Prognose 0,5%) nach zuvor 0,6% (revidiert von 1,0%).

Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Januar ein Defizit in Höhe von 17,85 Mrd. GBP

(Prognose 16,80 Mrd. GBP) nach zuvor 19,72 Mrd. GBP aus.

USA: Stimmung kippt, Index der Uni Michigan auf tiefstem Wert seit 11/2022

Die persönlichen Einkommen legten per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich um 0,8%

(Prognose 0,4%, Vormonat revidiert von 0,9% auf 0,7%) zu.

Die persönlichen Konsumausgaben nahmen per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,5%) nach zuvor-0,3%, revidiert von -0,2,% zu.

Laut finaler Berechnung stellte sich der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart der

Universität Michigan auf 57,0 Punkte. Die Prognose und der vorläufige Wert lagen bei 57,9

Zählern. Es ist der geringste Indexstand seit November 2022. Zudem nahmen die

Inflationserwartungen zu (1 Jahr von 4,9% auf 5,0%, 5 Jahre von 3,9% auf 4,1%).

China: Einkaufsmanagerindices freundlicher

Hier den Hellmeyer Report lesen!

SENTIX

Risiken steigen bei Gold – sentix Survey Essentials (13-2025)

Der saisonal positive Aktienmonat April steht vor der Tür. Dies lockt die Anleger bislang nicht aus der Reserve. Der Aktien-Bias bleibt trotz rückläufiger Aktienkurse gedrückt. Schnäppchenjäger sind Mangelware.

Auf der Bondseite stocken die Profis weiter Positionen auf, obwohl sie keine Zuversicht entwickeln. Für US-Bonds und Edelmetalle steigen die Risiken deutlich an. Nur bei EUR/USD tut sich etwas Positives: Das Grundvertrauen steigt auf den höchsten Stand seit Januar 2021.

Weitere Ergebnisse

  • Aktien: Wo sind die Schnäppchenjäger?
  • Bonds: Offensive Positionierung vs. negativer Bias

ISRAEL-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

Netanjahu reist trotz Haftbefehl nach Ungarn – Sonntag, 30.3.2025n

Jerusalem – Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reist am Mittwoch zu einem Treffen mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban nach Ungarn. Er werde dort bis Sonntag bleiben, teilte Netanjahus Büro am Sonntag mit.

Es ist die erste Reise von Netanjahu nach Europa, seit der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im letzten Jahr einen Haftbefehl gegen ihn verhängt hatte. Orban hatte die Entscheidung im November zurückgewiesen und Netanjahu demonstrativ zu einem offiziellen Besuch eingeladen.

Auch in Deutschland hatte es eine kontroverse Debatte um den Haftbefehl gegeben. Unter anderem hatte CDU-Chef Friedrich Merz Signale ausgesendet, dass man den Haftbefehl nicht vollstrecken würde.

© 2025 dts Nachrichtenagentur

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

+++ 11:46 Nächtlicher Angriff auf Charkiw: 13 Hochhäuser und zwei Kindergärten beschädigt +++
Bei den nächtlichen russischen Angriffen auf die ukrainische Stadt Charkiw wurden mehr als zehn Gebäude beschädigt. Wie der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow, bei Telegram mitteilt, sind 13 Hochhäuser beschädigt worden, mehr als 130 Fenster sind dabei zu Bruch gegangen. Wie Ukrinform unter Berufung auf den Bürgermeister Ihor Terechow meldet, wurden neben den Hochhäusern auch zwei Kindergärten und fünf Räumlichkeiten eines Forschungs- und Produktionsunternehmens beschädigt.

+++ 11:25 Kiew: Mehr als 1200 russische Soldaten innerhalb eines Tages „eliminiert“ +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 1230 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 915.230 russische Soldaten „eliminiert“ worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem vier weitere Panzer verloren (10.496). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine fast 22.000 gepanzerte Fahrzeuge und rund 31.400 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 10:53 Politikexperte Jäger: Trump hat keine Ahnung von Außenpolitik +++
US-Präsident Donald Trump geht in einem Interview Russland, die Ukraine und den Iran gleichzeitig an. Warum Trump dadurch offenbart, keine Ahnung von Außenpolitik zu haben und was die Gedankenspiele seiner Anhänger über eine dritte Amtszeit als US-Präsident bedeuten, analysiert Politikwissenschaftler Thomas Jäger.

Verbaler Rundumschlag gegen alle Jäger: Trump hat keine Ahnung von Außenpolitik

+++ 10:10 Unterhändler: Russland und USA sprechen über gemeinsame Ausbeutung seltener Erden +++
Russland und die USA sprechen nach Angaben eines Moskauer Unterhändlers über die gemeinsame Ausbeutung russischer Seltenerdmetalle. Firmen zeigten bereits Interesse an diesen Projekten, sagte Kirill Dmitrijew, Chef des staatlichen russischen Investitionsfonds, der Zeitung „Iswestija“. Details nannte er allerdings nicht. „Seltene Metalle und Erden sind ein wichtiger Bereich der Zusammenarbeit, und wir haben auf jeden Fall Gespräche über verschiedene Seltenerdmetalle und Projekte in Russland aufgenommen“, sagte Dmitrijew. Als seltene Erden werden 17 Metalle bezeichnet, die in vielen täglichen Gebrauchsgegenständen wie Smartphones, Laptops und Fernsehern stecken.

Zinsen, Vermietungen, Gehalt Selenskyj veröffentlicht Einkünfte – und spricht übers Familienleben

+++ 09:55 Gas für Verbraucher 80 Prozent teurer als vor Ukraine-Krieg +++
Die Energiepreise für Verbraucher steigen nur noch moderat – doch gemessen am Niveau vor dem Ukraine-Krieg sind die Preissprünge immens. Im zweiten Halbjahr 2024 zahlten private Haushalte in Deutschland im Schnitt 12,28 Cent je Kilowattstunde Erdgas, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt. Das waren 3,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024 und 7,6 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2023. Gemessen am zweiten Halbjahr 2021, dem Vergleichszeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine und der folgenden Energiekrise, lagen die Gaspreise für private Haushalte damit um fast 80 Prozent (79,8 Prozent) höher, so die Statistiker. Weniger drastisch fällt der Vergleich bei Strom aus. Eine Kilowattstunde kostete Verbraucher im zweiten Halbjahr 2024 im Schnitt 41,2 Cent. Das waren 0,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024 und 1,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Zeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine steht ein Plus von gut einem Viertel (+25,3 Prozent).

+++ 09:33 Ukraine: Russland hat mit 131 Drohnen und zwei Raketen angegriffen +++
Russland hat der ukrainischen Luftwaffe zufolge in der Nacht mit 131 Drohnen und zwei Iskander-M-Raketen angegriffen. 57 Drohnen seien zerstört worden. 45 Fluggeräte hätten ihr Ziel nicht erreicht, wahrscheinlich aufgrund von elektronischen Störmaßnahmen, teilt das Militär mit. Was mit den übrigen 29 Drohnen passiert ist, erläutert es nicht.

+++ 09:10 Litauen: Panzer von vermissten US-Soldaten geborgen +++
In Litauen ist den Rettungskräften nach tagelangen Bemühungen gelungen, das metertief im Schlamm versunkene Militärfahrzeug von vier vermissten US-Soldaten zu bergen. Der knapp 70 Tonnen schwere Panzer konnte nach Angaben von Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene in der vergangenen Nacht mit Hilfe von Bergepanzern und anderem schwerem Gerät aus einem sumpfigen Gewässer auf dem Truppenübungsplatz in Pabrade gehoben werden. Unklar blieb zunächst, ob sich die vermissten Soldaten in dem Fahrzeug befinden. Die vier US-Soldaten werden bereits seit vergangenem Dienstag vermisst. Sie waren nach einer Übung, bei der sie nach US-Angaben ein geplantes taktisches Training durchführten, nicht mehr auffindbar. Das litauische Militär und die Polizei starteten daraufhin eine gemeinsame Suchaktion mit dem US-Militär. Diese führte schließlich zur Ortung ihres Panzers in einem Gewässer auf dem Übungsgelände.

+++ 08:41 Russland: Haben 66 ukrainische Drohnen abgefangen +++
Russland hat in der Nacht 66 ukrainische Drohnen abgefangen, wie das Verteidigungsministerium mitteilt. 41 Fluggeräte seien an der Grenze über der Oblast Brjansk, 24 über der Oblast Kaluga und eine über der Oblast Kursk zerstört worden. Schäden habe es aufgrund der Angriffe nicht gegeben, teilen die Gouverneure von Brjansk und Kaluga auf sozialen Netzwerken mit.

+++ 08:13 ntv-Korrespondent Munz: Trumps Putin-Pöbelei wird in Moskau heruntergespielt +++
US-Präsident Donald Trump greift Russlands Präsidenten Wladimir Putin ungewöhnlich scharf verbal an und droht mit Sanktionen. Die wenigen Reaktionen aus Moskau spielen die Attacke aus den USA jedoch herunter, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz.

Nach Drohung Richtung Moskau Munz: Trumps Putin-Pöbelei wird heruntergespielt

+++ 07:44 Ukrainische Marine: Zwei russische Kalibr-Raketenträger im Schwarzen Meer gesichtet +++
Zwei russische Flugzeugträger vom Typ Kalibr mit einer Gesamtsalve von bis zu acht Raketen befinden sich nach ukrainischen Angaben weiterhin im Schwarzen Meer. Das meldet die ukrainische Marine in einer Mitteilung bei Facebook. Demnach befänden sich im Asowschen Meer zum jetzigen Zeitpunkt keine russischen Kriegsschiffe. Außerdem sollen sich vier russische Schiffe im Mittelmeer aufhalten, darunter drei Marschflugkörperträger vom Typ Kalibr mit einer Gesamtsalve von bis zu 26 Raketen, heißt es weiter.

Russland hat nach Angaben der Ukraine die zweite Nacht in Folge Angriffe auf die Großstadt Charkiw im Nordosten des Landes gestartet. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden, teilt Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. Die Angriffe hätten praktisch die ganze Nacht angedauert. Es seien dadurch Brände in einem Kindergarten und in Wohnhäusern ausgebrochen. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine war bereits am Sonntag Ziel russischen Bombardements geworden. Insgesamt starben am Wochenende ukrainischen Behörden zufolge in Charkiw zwei Menschen in Folge der Angriffe, 35 wurden verletzt. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Sinehubow, berichtet von einem Raketenangriff auf das bei Charkiw gelegene Kupiansk am Sonntagabend. Dabei seien drei Personen verletzt sowie mehr als zehn Häuser und ein Friedhof zerstört worden.

+++ 07:02 Starmer und Trump in Telefonat: Wollen „kollektiven Druck“ auf Putin aufrechterhalten +++
Der britische Premierminister Keir Starmer und US-Präsident Donald Trump haben sich Berichten zufolge bei einem Telefonat über das jüngste Treffen der „Koalition der Willigen“ in Frankreich ausgetauscht. Staats- und Regierungschefs aus 31 Ländern trafen sich am 27. März in Paris, um die Militärhilfe für die Ukraine zu koordinieren und Schritte hin zu einem gerechten Frieden zu skizzieren. „Im Gespräch über die Ukraine informierte der Premierminister den Präsidenten über die produktiven Diskussionen beim Treffen der ‚Koalition der Willigen‘ in dieser Woche in Paris“, sagte laut einem BBC-Bericht ein Sprecher der britischen Regierung. Starmer und Trump betonten demnach zudem, wie wichtig es sei, den „kollektiven Druck“ auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufrechtzuerhalten. Zuvor hatte Trump in einem Interview mit dem US-Sender NBC gesagt, er sei „sauer und sehr wütend“ über Putins anhaltenden Fokus auf Präsident Wolodymyr Selenskyj.

US-Präsident „stinksauer“ Trump echauffiert sich über Putin und droht Selenskyj

+++ 06:24 Fünf russische Panzerfahrzeuge und Feldlager bei Drohnenangriff in Charkiw zerstört +++
In der Region Charkiw sind nach ukrainischen Angaben fünf gepanzerte Fahrzeuge und russische Feldlager zerstört worden. Wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den Telegram-Channel der Militäreinheit Chortyzja meldet, kamen bei dem Angriff Drohnen zum Einsatz. „Die Drohnenpiloten zerstörten in wenigen Flügen fünf feindliche Panzerfahrzeuge. Den Schlussakkord bildete ein grelles Feuerwerk auf die feindlichen Feldlager. Es brannte so hell, dass man es sogar aus dem Weltraum sehen konnte“, heißt es in dem Beitrag.

+++ 05:43 Trump fragte finnischen Präsidenten, ob man Putin vertrauen könne +++
Bei einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubbs in Florida fragte US-Präsident Donald Trump, ob man dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vertrauen könne. Das verriet Stubb auf einer Pressekonferenz in London, berichtet der finnische Sender Yle. Der finnische Präsident merkte an, dass das Treffen mit dem US-Präsidenten nützlich gewesen sei und sie zwei Themen besprochen hätten: die bilateralen Beziehungen zwischen Finnland und den USA und den Krieg Russlands gegen die Ukraine. „Ich habe der Ukraine im russischen Angriffskrieg die starke Unterstützung Finnlands und Europas übermittelt. Und in diesem Angriffskrieg gab es nur einen Initiator“, sagte der finnische Präsident. Laut Stubb habe Trump ihn gefragt, ob man Putin vertrauen könne. „Ich habe nein gesagt“, sagte Stubbs.

+++ 04:53 Trumps erste Auslandsreise geht nach Saudi-Arabien +++
US-Präsident Donald Trump will einem Medienbericht zufolge Mitte Mai nach Saudi-Arabien reisen. Die erste Auslandsreise Trumps in seiner zweiten Amtsperiode sei von hochrangigen US-Regierungsmitgliedern und ihren saudischen Amtskollegen am Rande der Gespräche zum Krieg in der Ukraine besprochen worden, berichtet die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf Insider aus der US-Regierung.

+++ 03:49 Washington und Moskau sprechen über Seltene Erden +++
Moskau und Washington sprechen einem russischen Medienbericht zufolge über Seltene Erden und andere Projekte in Russland. „Seltene Erden sind ein wichtiger Bereich für die Zusammenarbeit, und natürlich haben wir Gespräche über verschiedene Seltene Erden und (andere) Projekte in Russland aufgenommen“, sagt Kirill Dmitrijew, russischer Sonderbeauftragte für internationale Wirtschafts- und Investitionskooperation der Zeitung „Iswestija“. Einige Unternehmen hätten bereits Interesse an den Projekten gezeigt, erklärt Dmitrijew, der Teil des russischen Verhandlungsteams bei den Gesprächen mit den USA zum Krieg in der Ukraine in Saudi-Arabien war. Er nennt laut Medienbericht keine Einzelheiten und keine Namen von Unternehmen.

+++ 02:43 Trump: Selenskyj will Mineralien-Deal nicht unterschreiben, er bekommt Probleme +++
Laut US-Präsident Donald Trump will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht auf den Mineralien-Deal eingehen. „Er versucht, aus dem Abkommen über Seltene Erden auszusteigen, und wenn er das tut, bekommt er Probleme, große, große Probleme“, sagt Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One. „Er will Mitglied der Nato sein, aber er wird nie Mitglied der Nato sein. Das versteht er“, erklärt Trump weiter.

„Kriegt große, große Probleme“ Trump droht Selenskyj bei Rückzug aus Rohstoff-Deal

+++ 01:49 Selenskyj legt Einnahmen offen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Einnahmen aus dem Vorjahr offengelegt. Nach der vom Präsidialamt veröffentlichten Steuererklärung soll die Familie Selenskyj im Vorjahr insgesamt 15,2 Millionen Griwna (rund 335.000 Euro) eingenommen haben. Knapp die Hälfte entfiel auf den Verkauf von Staatsanleihen. Aufgestockt wurde das Präsidentengehalt auch von Bankzinsen und Einnahmen aus der Vermietung eigener Immobilien.“ Der Kassenstand der Familie des Staatsoberhauptes hat sich bis Ende 2024 nicht wesentlich verändert“, so der Pressedienst Selenskyjs. Den aktuellen Kassenstand verriet der Pressedienst allerdings nicht. Selenskyj hat vor seiner Zeit als Präsident als Schauspieler, Filmproduzent und Drehbuchautor gearbeitet. Unterschiedliche Quellen schätzen das Vermögen der Selenskyjs auf mehrere Millionen Dollar, genaue Zahlen sind nicht bekannt.

+++ 00:49 Klingbeil lehnt Gaslieferungen aus Russland ab +++
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil lehnt es ab, über erneute Gaslieferungen aus Russland zu diskutieren. Man habe sich nach dem russischen Überfall auf die Ukraine von russischen Lieferungen unabhängig gemacht, sagt Klingbeil in der ARD: „Dieser Weg muss konsequent weitergegangen werden.“ Er sehe einen Weg zurück „überhaupt nicht“. Man sei ohnehin weit weg von einer Normalisierung mit Russland. Aber auch nach dem Krieg könne es keinen Weg zurück geben. „Wir dürfen nicht mehr naiv werden“, fügt er hinzu. Hintergrund sind Überlegungen zwischen den USA und Russland, ob man die nie in Betrieb genommene Nord-Stream-2-Gaspipeline durch die Ostsee nutzen sollte. Auch einzelne CDU-Politiker hatten dies gefordert. Die Bundesregierung und die EU-Kommission lehnen dies ab.

+++ 23:45 Kiesewetter warnt Union vor Annäherung an Moskau +++
In der Union bahnt sich eine offene Auseinandersetzung über den künftigen Umgang mit Russland an. Nach einem Vorstoß von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Lockerungen der Russland-Sanktionen ins Gespräch brachte, fordert CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter eine klare Abgrenzung von früheren Fehlern im Umgang mit Moskau. „Es ist wünschenswert, wenn es in der Union zu einer Aufarbeitung der verfehlten Russlandpolitik der Vergangenheit käme, denn wir dürfen die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen“, sagt er der „Süddeutschen Zeitung Dossier“. „Wer russische Narrative verbreitet oder wieder auf russisches Gas setzt, der schwächt damit europäische Sicherheit, die insbesondere Geschlossenheit und Stärke gegenüber Russland braucht.“

+++ 23:05 SPD-Chef: Es ist nicht die Zeit für Zugeständnisse an Putin +++
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil hat Zugeständnisse an den russischen Präsidenten Wladimir Putin abgelehnt. „Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, Angebote an Putin zu machen“, sagt der SPD-Fraktionschef in der ARD. Putin habe sich keinen Zentimeter bewegt, sagt Klingbeil zu den Ukraine-Verhandlungen zwischen den USA und Russland. Putin müssen diesen Krieg beenden. „Es gibt da überhaupt keine Zugeständnisse.“

+++ 22:29 New York Times: Ukrainer vertrauten US-Amerikanern zu Beginn nicht +++
Als Bidens US-Regierung in den Tagen vor Russlands großangelegtem Einmarsch Anfang 2022 ihre Botschaft in Kiew schloss und sämtliches Militärpersonal aus der Ukraine abzog, klang das einem hochrangigen US-Offizier zufolge für die Ukrainer so: „Die Russen kommen – bis bald.“ Darüber berichtet die „New York Times“ in einer Chronik der US-ukrainischen Beziehungen rund um den Krieg gegen Russland. Als US-Generäle danach Hilfe anboten, stießen sie dem Bericht zufolge auf viel Misstrauen. „Wir kämpfen gegen die Russen. Ihr nicht. Warum sollten wir auf euch hören?“, habe der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Generaloberst Oleksandr Syrsky, die US-Amerikaner bei ihrer ersten Begegnung gefragt. Die Ukraine habe danach aber auch wegen der angebotenen Geheimdienstinformationen der USA den hohen strategischen Wert einer engeren Zusammenarbeit erkannt.

+++ 21:44 Selenskyj: Brutalität russischer Angriffe zeigt Putins Desinteresse an Diplomatie +++
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die russischen Angriffe der vergangenen Tage als Beleg dafür, dass Wladimir Putin an einem Verhandlungsfrieden nicht interessiert ist. „Die Orte und Brutalität der russischen Angriffe, nicht nur gelegentlich, sondern praktisch täglich, zeigt, wie wenig Putin sich um Diplomatie schert“, sagt der Staatschef bei seiner Abendansprache. Nur harte Maßnahmen könnten ein System brechen, „das nichts anderes als Krieg will“. Selenskyj beklagte den „brutalen Angriff“ mit Drohnen auf Charkiw am Samstag, bei dem 55 Menschen verletzt wurden, darunter fünf Kinder. Zwei Menschen seien gestorben. Ein Krankenhaus, Wohnhäuser und zivile Infrastruktur seien beschädigt worden. Auch am Sonntag seien feindliche Angriffe sowie Artilleriebeschuss registriert worden.

+++ 21:10 Trump: Werde kommende Woche mit Putin sprechen +++
US-Präsident Donald Trump hat dringenden Redebedarf mit Russlands Machthaber Wladimir Putin. In einem Interview mit dem Fernsehsender NBC kritisiert er den Kremlchef scharf und kündigt ein Gespräch mit ihm an. Trump betont immer wieder, er wolle so schnell wie möglich einen Waffenstillstand und in der Folge ein Kriegsende in der Ukraine erreichen. Laut Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Moskau den seit einigen Tagen geltenden Teil-Waffenstillstand für Energieanlagen mehrfach gebrochen. Er kündigte an, den USA dafür die Belege zu übermitteln.

+++ 20:35 Stubb: USA bereiten Sanktionspaket gegen Russland vor +++
Nach seinem siebenstündigen Treffen mit US-Präsident Donald Trump sagt dessen finnischer Amtskollege Alexander Stubb, die Vereinigten Staaten bereiteten ein Sanktionspaket gegen Russland vor. „Ich habe den Eindruck, dass sich Trumps Geduld erschöpft“, sagt Stubb bei einer Pressekonferenz. Das Sanktionspaket könnte in Kraft treten, falls Moskau vereinbarte Waffenruhen nicht einhalte oder ihnen nicht zustimme. Trump sei „sehr ungeduldig“ angesichts der Verzögerung des Waffenstillstands durch Moskau. „Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass dies ein völlig normales russisches Verhalten sei. Erst stimmt man etwas zu, und dann stellt man wieder Bedingungen“, so Stubb.

+++ 19:27 New York Times: Bidens US-Regierung reagierte panisch auf Versenkung des russischen Flaggschiffs „Moskva“ +++
Im April 2022, als die ukrainischen Streitkräfte etwa zwei Monate nach dem Beginn des russischen Einmarschs das russische Kriegsschiff „Moskva“ versenkten, waren die US-Amerikaner wütend, überrascht und panisch, berichtet die „New York Times“ auf Basis von Dutzenden Interviews über die Allianz zwischen den USA und der Ukraine. Wütend, weil die Ukrainer die USA nicht vorgewarnt hatten, überrascht, dass die Ukraine solche Raketen besaß, und panisch, weil Joe Bidens Regierung einem Angriff auf ein solches Symbol russischer Macht aus Angst vor weiterer Eskalation nicht zugestimmt hätte. Die „Moskva“ war das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte. Dem Bericht zufolge empfanden sich amerikanische und ukrainische Marineoffiziere in einer routinemäßigen Telefonkonferenz zum Informationsaustausch, als etwas Unerwartetes auf ihren Radarschirmen auftauchte. Ein ehemaliger hochrangiger US-Militäroffizier erinnerte sich: „Die Amerikaner sagten: ‚Oh, das ist die Moskva!‘ Die Ukrainer: ‚Oh mein Gott. Vielen Dank. Tschüss.'“

+++ 17:51 Bericht: Baltische Staaten warnen vor massiver russischer Bedrohung nach möglichem Waffenstillstand +++
Die Verteidigungsminister der baltischen Staaten warnen, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine die Bedrohung für ihre Region drastisch erhöhen würde. Estland, Lettland und Litauen sind einem Bericht der „Financial Times“ zufolge besorgt, dass Moskau nach der Vermittlung eines Waffenstillstands durch die US-Regierung ihre Armee massiv vergrößern würde. Entsprechende Pläne für die Rüstungsproduktion und Stationierung zusätzlicher Truppen an ihren Grenzen gebe es bereits. „Machen wir uns nichts vor: Russland wird die Zeit nach einem Waffenstillstand nutzen, um sein militärisches Potenzial weiter zu vergrößern“, sagte die litauische Verteidigungsministerin Dovile Šakaliene. „Es verfügt bereits über eine riesige, kampferprobte Armee, die noch weiter wachsen wird.“ Ein Waffenstillstand würde Russland ermöglichen, eine 1,5 Millionen Mann starke Armee aufzubauen. Die Truppenstärke in der Nähe von Finnland und den baltischen Staaten würde sich verdoppeln. Für den Herbst plant Russland umfassende Manöver nahe den baltischen Grenzen, um einen Konflikt mit der Nato zu simulieren.

Karten, Fakten, Satellitenbilder Hier stehen Europas Truppen und Atomwaffen

+++ 17:09 Finnlands Präsident: Habe Trump Feuerpause ab 20. April vorgeschlagen +++
Finnlands Präsident Alexander Stubb hat nach eigenen Angaben bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump die Festlegung eines Termins für eine Feuerpause im Ukraine-Krieg vorgeschlagen. Dies sei nötig, damit eine Waffenruhe zustande komme, erklärt Stubb nach seinem Überraschungsbesuch im US-Bundesstaat Florida. Dort befindet sich Trumps Wohnsitz, Mar-a-Lago. Als Datum habe er den 20. April genannt, weil dies drei Monate nach dem Amtsantritt von Trump sei. Stubbs Büro zufolge besprachen die beiden Staatschefs auch die bilateralen Beziehungen.

+++ 16:21 Trump: Ich bin sehr wütend auf Putin +++
US-Präsident Donald Trump droht mit Sekundärzöllen auf russisches Öl, sollte mit der Regierung in Moskau keine Einigung bei einem Abkommen zum Ukraine-Krieg erzielt werden können. Die Zölle könnten eine Höhe von 25 bis 50 Prozent haben, sagt Trump dem US-Fernsehsender NBC. In diesem Zusammenhang beklagt er sich über Bemerkungen von Russlands Präsident Wladimir Putin über Ukraines Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Trump sagt, er sei sehr wütend geworden („very angry“, „pissed off“), als Putin dessen Glaubwürdigkeit infrage gestellt habe. Diese Bemerkungen gingen „nicht in die richtige Richtung“. Er wolle mit Putin im Laufe der Woche sprechen, kündigt Trump an. Bei Sekundärzöllen müssten Länder mit Aufschlägen im US-Handel rechnen, wenn sie mit den entsprechenden Drittstaaten – in diesem Fall wäre das Russland – handeln.

Ende des Kuschelkurses? Trump äußert sich „stinksauer“ über Putin

+++ 15:41 Weißes Haus feuert Mitarbeiter des US-Friedensinstituts +++
Das Weiße Haus entlässt fast alle Mitarbeiter des „US Institute of Peace“ (USIP) in Washington D.C., berichtet die „Washington Post“ am Samstag. Das Institut spielt eine aktive Rolle bei der Vermittlung zwischen Konfliktparteien und unterstützt Verhandlungen in Kriegsländern, darunter in der Ukraine. Das „Department of Government Efficiency“ (Doge) habe zwischen 200 und 300 Mitarbeiter, also nahezu alle im Hauptsitz des Instituts entlassen. Die meisten Mitarbeiter des Instituts im Ausland blieben weiter beschäftigt. Die plötzlichen Entlassungen hätten „unmittelbar dramatische Auswirkungen auf die Gewalt vor Ort“, wird einer der gefeuerten Mitarbeiter vom US-Medium zitiert. Doge hatte zuvor die humanitäre Hilfsorganisation USAID, US-finanzierte Medien in der Ukraine und eine Initiative zur Verfolgung der russischen Zwangsabschiebung ukrainischer Kinder ins Visier genommen. Es ist unklar, ob und in welcher Form sie weiter bestehen werden.

+++ 15:19 Video: Nächtlicher Drohnen-Angriff Russlands tötet zwei Menschen +++
Ein weiterer nächtlicher Angriff mit mehr als 100 Drohnen terrorisiert die Bevölkerung im ukrainischen Charkiw. Ein Militärkrankenhaus wird ebenfalls zum Ziel der Attacke. Mindestens zwei Personen verlieren bei dem russischen Beschuss ihr Leben.

Mehr als 100 Objekte über Charkiw Russischer Drohnen-Terror tötet zwei Menschen

+++ 14:43 Geheimdienst: Partisanen zerstören russisches Kampfsystem +++
Ukrainische Partisanen haben in der russisch besetzten Oblast Cherson ein elektronisches Kampfsystem zerstört, berichtet der ukrainische Militärgeheimdienst. Ein veröffentlichtes Video zeigt einen anonymen Widerstandskämpfer, der laut Berichten in der Nacht des 29. März ein Fahrzeug, auf dem das System stationiert war, mit Benzin übergießt, es in Brand setzt und sich anschließend vom Tatort entfernt. Das russische Militär nutzt solche elektronischen Kampfsysteme, um „Funkverbindungen zu unterdrücken und elektronische Aufklärung zu betreiben. Der Verlust eines solchen Systems schwächt die Fähigkeiten der Armee des Angreifers erheblich“, schreibt der ukrainische Militärgeheimdienst.

+++ 13:59 Baltische Staaten fürchten verstärkte russische Aggression nach Waffenstillstand +++
Die Verteidigungsminister der baltischen Staaten haben davor gewarnt, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine die Sicherheitsbedrohung für ihre Region deutlich erhöhen würde. „Wir sind uns alle darüber im Klaren, dass Russland, sobald der Krieg in der Ukraine beendet ist, seine Kräfte sehr schnell neu verteilen wird. Das bedeutet, dass auch die Bedrohungslage sehr schnell erheblich ansteigen wird“, sagt der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur der „Financial Times“. So sehen es auch die Vertreter anderer Staaten in der Region. „Machen wir uns nicht vor, dass Russland nach der Ukraine fertig ist. Russland wird die Zeit nach einem Waffenstillstand nutzen, um seine militärischen Fähigkeiten zu verbessern. Sie haben bereits eine riesige, kampferprobte Armee, die noch größer werden wird“, sagt die litauische Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė.

+++ 13:21 Neue Hinweise deuten auf Stationierung von Atomwaffen in Belarus hin +++
Russlands Präsident Wladimir Putin und der Machthaber in Minsk Alexander Lukaschenko haben in der Vergangenheit bereits öfter über die Stationierung von Atomwaffen in Belarus gesprochen – jetzt gibt es neue Hinweise. Dabei stehen derzeit besonders zwei Militäranlagen im Landesinneren im Fokus: die 1405. Munitionsbasis und der über eine Zugstrecke verbundene Militärstützpunkt Asipovichy, berichtet Radio Free Europe/Radio Liberty. Auf Bildern von der Munitionsbasis ist ein Strahlenmessgerät an einem Gebäude zu sehen, was laut dem Bericht ungewöhnlich ist, angesichts der Tatsache, dass das nächste Atomkraftwerk über 100 Kilometer entfernt ist. Darüber hinaus gelten rund um die Basis auch verstärkte Schutzmaßnahmen für nukleare Vorfälle. So enthüllen Dokumente in der Umgebung einen Standort für die Lagerung von Chemikalien für Jodprophylaxe. Am nahegelegenen Militärstützpunkt Asipovichy haben zudem Umbauten stattgefunden, die, dem Bericht zufolge, auf eine Stationierung von Iskander-Raketen hindeuten könnten. Diese wären als Trägerraketen für konventionelle, aber auch nukleare Sprengköpfe geeignet.

+++ 12:55 Sikorski: Ukrainisches Militär ist der beste Sicherheitsgarant für das Land +++
Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hat die Bedeutung des ukrainischen Militärs nach einem Waffenstillstand hervorgehoben. „Die größte und beste Garantie für die Sicherheit der Ukraine ist das tapfere und gut ausgerüstete ukrainische Militär“, sagt der polnische Politiker dem TV-Sender TVN24. Es handle sich dabei um die größte Armee in Europa mit der Erfahrung in einer völlig neuen Form des Krieges, der Millionen an Drohnen inkludiert. Sikorski erklärt zudem, dass sein Land keine Soldaten in die Ukraine entsenden werde zur Absicherung eines Waffenstillstands. „Polen wird an dieser Koalition beteiligt sein, auch wenn es nicht in der Ukraine selbst liegt“, so Sikorski zum Treffen der Koalition der Willigen in Paris in dieser Woche.

+++ 12:22 Dänemark beschafft Hunderte Seeminen für die Ostsee +++
Das dänische Verteidigungsministerium will Hunderte Seeminen beschaffen, angesichts der Spannungen mit Russland und der Situation in der Ostsee. „Der Erwerb von mehreren hundert Seeminen stärkt unsere Verteidigung in den dänischen Binnengewässern. Dies ist angesichts der aktuellen Sicherheitslage, bei der die geografische Lage Dänemarks eine Schlüsselrolle spielt, von entscheidender Bedeutung“, erklärt der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen. „Angesichts der zunehmenden Unsicherheit in der Ostsee ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir schnell auf Bedrohungen reagieren können. Die Seeminen werden dazu beitragen, unsere Souveränität zu sichern und unsere Fähigkeit zum Umgang mit potenziellen Bedrohungen zu verbessern.“

+++ 11:42 Weichert: „Russland scheint zu schwach, um Ukraine zu erobern“ +++
Die USA, Russland und die Ukraine verhandeln weiter über einen dauerhaften Waffenstillstand. Auch wenn Präsident Selenskyj eine Reaktion Europas und der USA auf die jüngsten russischen Luftangriffe fordert, wird dieser Krieg nicht militärisch entschieden, sagt ntv-Reporter Jürgen Weichert in Kiew.

Weichert zu Chance auf Waffenruhe „Russland scheint zu schwach, um die Ukraine zu erobern“

+++ 11:08 Polnischer Außenminister: Russland mit Putin an der Spitze bleibt immer Bedrohung +++
Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hat erklärt, dass Russland so lange eine Bedrohung bleiben wird, wie Wladimir Putin es führt. „Ich denke, wir können nicht sicher sein, was unser großer Nachbar, Russland, tun wird, solange Wladimir Putin an der Spitze dieses Landes steht“, sagte er beim polnischen TV-Sender TVN24. „Russland hat eine gehirngewaschene Ideologie der Wiedererrichtung eines Imperiums aufgebaut. Daher wird Russland unter dieser Führung und mit dieser Staatsideologie so lange eine Bedrohung bleiben, wie es diese Führung hat“, sagte der polnische Außenminister.

+++ 10:32 Britischer Ex-Verteidigungsminister kritisiert mangelhafte Verteidigungsausgaben +++
Der ehemalige britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat die Haltung seines Landes zum Thema Verteidigung kritisiert.“Wir stehen am Beginn einer neuen Ära der Unsicherheit in der Welt“, sagte Wallace mit Blick auf Russland und die USA unter Trump. „In Deutschland, Polen und Frankreich ist der Groschen gefallen und sie haben einen notwendigen Kulturwandel und eine Neupriorisierung der Staatsausgaben in Angriff genommen. Im Vereinigten Königreich denkt die Regierung immer noch, es ginge um Spin und Bastelei“, so der konservative Politiker. „Damit macht sie niemandem etwas vor, und wir riskieren, unsere Glaubwürdigkeit und unsere Führungsrolle im Verteidigungsbereich bei den Verbündeten zu verlieren.“ Die Schatzkanzlerin der Labour-Regierung hatte zuletzt einen Anstieg der Verteidigungsausgaben um rund zwei Milliarden Pfund angekündigt. Von Experten wird dies als nicht ausreichend kritisiert.

+++ 09:50 Ukrainische Luftwaffe schießt Dutzende Kamikaze-Drohnen ab +++
Die russischen Streitkräfte haben die Ukraine in der vergangenen Nacht erneut mit Raketen und Drohnen angegriffen. Dabei seien eine Rakete sowie 111 unbemannte Flugobjekte vom Typ Shahed zum Einsatz gekommen, meldet die ukrainische Luftwaffe. 65 der Drohnen seien abgeschossen worden, während weitere 35 „vom Radar verschwanden“. Dies ist meist ein Hinweis auf elektronische Verteidigungsmaßnahmen gegen die Drohnen, die diese vom Kurs abbringen.

+++ 09:14 Kiew: Dutzende russische Artilleriesysteme zerstört +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben im Laufe des vergangenen Tages insgesamt 56 russische Artilleriesysteme zerstört. Das meldet der Generalstab der Armee. Darüber hinaus seien 1510 Soldaten Moskaus „eliminiert“ worden. Die Ukraine differenziert hierbei nicht zwischen Getöteten und Verletzten. Ferner konnten Kiews Truppen dem Bericht zufolge 14 Panzer, 20 Schützenpanzer und zwei Mehrfachraketenwerfer ausschalten.

+++ 08:39 Ukraine meldet russische Angriffe mit Tausenden FPV-Drohnen +++
Die ukrainische Armee hat im Laufe des vergangenen Tags 223 Gefechte mit den russischen Angreifern geführt. Das teilt der Generalstab der Armee auf Facebook in seinem täglichen Lagebericht mit. Der Feind habe insgesamt 91 Luftangriffe und eine Raketenattacke auf die Stellungen der ukrainischen Soldaten oder Ortschaften durchgeführt. Zudem seien insgesamt 2745 FPV-Kamikaze-Drohnen eingesetzt worden. Besonders viele Angriffe der Truppen Moskaus vermeldet der Generalstab für die Regionen Lyman und Torezk.

+++ 07:59 Ukraine entwickelt neues mobiles Flugabwehrsystem +++
Die ukrainische Verteidigungsindustrie hat ein neues mobiles Luftverteidigungssystem auf der Grundlage eines Humvee entwickelt. Bei dem System kommen R-73-Luft-Luft-Raketen zum Einsatz, berichtet das proukrainische Portal Militarnyi unter Berufung auf einen Bericht der 3. Sturmbrigade, die ein solches Fahrzeug im Einsatz hat. Die von der Brigade veröffentlichten Fotos zeigen, dass bei der Modernisierung lediglich die Plattform des Fahrzeugs beibehalten wurde, während eine neue Kabine und eine neue Raketenstartvorrichtung eingebaut wurden. Auch elektronische Abwehrvorrichtungen gegen Drohnen wurden auf dem Fahrzeug installiert.

+++ 07:19 Zwei Tote und mindestens 27 Verletzte nach Angriff auf Krankenhaus +++
Wie örtliche Behörden und das ukrainische Militär mitteilen, haben russische Drohnen am späten Samstagabend in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw ein Militärkrankenhaus, ein Einkaufszentrum, Wohnblocks und andere Ziele angegriffen. Dabei wurden zwei Menschen getötet und mindestens 27 verletzt. Der Generalstab des ukrainischen Militärs verurteilte den „vorsätzlichen, gezielten Beschuss“ der Einrichtungen über Telegram. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, sagte, einer der Toten sei unter den Trümmern hervorgeholt worden. Die Staatsanwaltschaft bezifferte die Zahl der Verletzten nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders Suspilne sogar auf 30.

+++ 06:50 Grünen-Fraktionschefin: Kretschmer biedert sich Kriegstreiber Putin an +++
Die Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann kritisiert Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zu Lockerungen der Russland-Sanktionen. „Während Putin weiter Bomben auf die Ukraine wirft, biedert sich Ministerpräsident Kretschmer dem Kriegstreiber wieder an“, sagt sie. Den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz fordert Haßelmann auf, „die Moskau-Connection in seiner Partei schnellstens abzuwickeln“.

+++ 06:27 Selenskyj: „Russland muss man zum Frieden zwingen“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Druck auf Russland, die Kampfhandlungen einzustellen. „Russland muss man zum Frieden zwingen, nur Zwang hilft“, so Selenskyj. „Zu lange schon liegt das amerikanische Angebot eines bedingungslosen Waffenstillstands auf dem Tisch, ohne dass Russland darauf angemessen reagiert. Das sagt eine Menge aus. Es könnte bereits einen Waffenstillstand geben, wenn wirklich Druck auf Russland ausgeübt würde“, so der Staatschef. Anders als die Ukraine hatte Russland einer von den USA am 11. März vorgeschlagenen Waffenruhe für 30 Tage zu Wasser, zu Land und in der Luft nicht zugestimmt. Kremlchef Wladimir Putin hatte sein Einverständnis dazu an zahlreiche Bedingungen geknüpft, darunter der rechtlich bindende Verzicht der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft und auf die von Russland annektierten Gebiete. Das wiederum lehnt Kiew ab.

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

Ukraine meldet russischen Angriff mit über 130 Drohnen – ORF, 31.3.2025

Russland hat die Ukraine nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte in der Nacht auf heute mit 131 Drohnen und zwei Iskander-M-Raketen angegriffen. 57 Drohnen seien zerstört worden. 45 Fluggeräte hätten ihr Ziel nicht erreicht, wahrscheinlich aufgrund von elektronischen Störmaßnahmen, so das ukrainische Militär.

Bei Angriffen auf die Großstadt Charkiw im Nordosten des Landes wurden unterdessen laut Behörden zwei Menschen verletzt. Die Angriffe hätten praktisch die ganze Nacht angedauert. Es seien dadurch Brände in einem Kindergarten und in Wohnhäusern ausgebrochen.

Die zweitgrößte Stadt der Ukraine war bereits gestern Ziel russischen Bombardements geworden. Insgesamt starben am Wochenende ukrainischen Behörden zufolge in Charkiw zwei Menschen infolge der Angriffe, 35 wurden verletzt.

Das russische Verteidigungsministerium meldete zuvor einen ukrainischen Angriff mit 66 Drohnen. 41 Fluggeräte seien an der Grenze über der Oblast Brjansk, 24 über der Oblast Kaluga und eine über der Oblast Kursk zerstört worden. Schäden habe es aufgrund der Angriffe nicht gegeben, teilen die Gouverneure von Brjansk und Kaluga dazu mit.

red, ORF.at/Agenturen

Trump warnt Selenskyj vor Rückzug aus Rohstoffabkommen – Montag, 31.3.2025

US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor einem Rückzieher bei dem geplanten Rohstoffabkommen mit den USA gewarnt, das ein Schritt zur Beendigung des Ukraine-Krieges sein sollte. „Ich sehe, dass er versucht, aus dem Abkommen über seltene Erden auszusteigen“, sagte Trump gestern. „Und wenn er das tut, dann hat er ein paar Probleme. Große, große Probleme.“

Trump hatte vor eineinhalb Wochen angekündigt, das geplante Rohstoffabkommen mit der Ukraine in Kürze zu unterzeichnen. „Wir sind gerade dabei, Abkommen zur Freigabe von Mineralien, seltenen Erden und vielen anderen Dingen an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt einschließlich der Ukraine zu unterzeichnen“, sagte Trump im Weißen Haus.

Die Unterzeichnung des Abkommens war Ende Februar geplatzt, als es im Weißen Haus zu einem Eklat kam. Trump und sein Vizepräsident JD Vance warfen Selenskyj im Oval Office vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe vor.

Bericht: USA und Russland sprechen über Seltenerdmetalle

Indes soll es laut einem russischen Medienbericht auch Gespräche zwischen den USA und Russland über Seltenerdmetalle geben. „Seltene Erden sind ein wichtiger Bereich für die Zusammenarbeit, und natürlich haben wir Gespräche über verschiedene seltene Erden und (andere) Projekte in Russland aufgenommen“, sagte Kirill Dmitrijew, russischer Sonderbeauftragte für internationale Wirtschafts- und Investitionskooperation, der Zeitung „Iswestija“.

Einige Unternehmen hätten bereits Interesse an den Projekten gezeigt, so Dmitrijew, der Teil des russischen Verhandlungsteams bei den Gesprächen mit den USA zum Krieg in der Ukraine in Saudi-Arabien war. Er nannte laut Medienbericht keine Einzelheiten und keine Namen von Unternehmen.

red, ORF.at/Agenturen

„Angepisst“: Trump will Druck auf Putin erhöhen – ORF, Sonntag, 30.3.225

Nach wochenlangen Zugeständnissen an und Avancen gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, die keinen Erfolg zeitigten, versucht es US-Präsident Donald Trump nun offenbar mit seiner gewohnten Art: Er sei „angepisst“ von Putins Verhalten, schimpfte Trump in einem NBC-Interview. Und er drohte Putin mit drakonischen Sanktionen auf Öl, ließ aber zugleich eine Hintertür weit offen.

Trump begründete seine ungewöhnlich scharfen Worte in Richtung Putin mit jüngsten Äußerungen des russischen Präsidenten über die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Putin stellt Selenskyj seit Jahren als unrechtmäßigen Präsidenten der Ukraine dar. Am Freitag hatte er vorgeschlagen, die Ukraine unter Verwaltung der UNO zu stellen.

Es ist durchaus erstaunlich, dass Trump nun Selenskyj quasi in Schutz nimmt. Gegen diesen hegt der US-Präsident seit Jahren einen Groll, weil er von Trump damals geforderte Untersuchungen gegen Geschäfte von Hunter Biden, dem Sohn von Ex-Präsident Joe Biden, ablehnte. Zudem kam es vor wenigen Wochen beim direkten Treffen Trumps mit Selenskyj im Weißen Haus zu einem Eklat, in dem Trump Selenskyj vor laufenden Kameras maßregelte und ihm mit dem Entzug seiner Unterstützung drohte.

Und Trump hatte in der Vergangenheit selbst Neuwahlen in der Ukraine gefordert und Selenskyj als „Diktator“ verunglimpft. Wegen des geltenden Kriegsrechts sind Wahlen in der Ukraine rechtlich nicht möglich – praktisch wären sie unter anderem wegen der teilweisen russischen Besatzung schwer umzusetzen.

Zugeständnisse, auf die Russland kaum reagierte

Zugleich zeigte der US-Präsident in der Vergangenheit immer wieder offen seine Bewunderung für Putin. Nach seinem Amtsantritt im Jänner führte er bereits ein Telefonat mit dem russischen Präsidenten über die Lage in der Ukraine, und die USA machten noch vor Verhandlungsbeginn mehrere weitreichende Zugeständnisse – etwa die Feststellung, Teile der vom Kreml eroberten ukrainischen Gebiete würden in russischer Hand bleiben. Moskau war im Gegenzug bisher kaum zu Bewegung bereit.

Trump droht mit sekundären Strafzöllen

Trump drohte Putin mit sekundären Zöllen von 25 bis 50 Prozent auf russisches Öl, sollte er zum Schluss kommen, dass Moskau seine Bemühungen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, behindere. Diese Strafzölle würden in einem Monat in Kraft treten, sollte es bis dahin keinen Waffenstillstand geben.

„Das würde bedeuten, dass, wenn Sie Öl von Russland kaufen, Sie keine Geschäfte in den USA mehr machen können“, so Trump. In der Praxis müssten Unternehmen aus Ländern, die russisches Öl kaufen, für jeden Handel mit den USA diese Strafzölle zahlen.

Solche Zölle könnten Moskau den Export erschweren und seine Deviseneinnahmen schmälern. Und sie würden – weil die Hauptabnehmer mit China und Indien riesige Volkswirtschaften sind – vermutlich zu großen wirtschaftlichen Verwerfungen führen. Für venezolanisches Öl setzte Trump solche sekundäre Strafzölle zuletzt bereits in Kraft.

Kündigt weiteres Telefonat an

Trump sagte, Putin wisse, dass er wütend auf ihn sei. Zugleich betonte er, er habe eine „sehr gute Beziehung“ mit ihm. „Und die Wut löst sich rasch auf (…) wenn er das Richtige tut“, so Trump. Der US-Präsident kündigte zugleich an, in den nächsten Tagen erneut mit Putin zu telefonieren.

Während des Präsidentschaftswahlkampfs im Vorjahr hatte Trump wiederholt versprochen, den „lächerlichen“ Krieg in der Ukraine binnen weniger Tage zu beenden. Tatsächlich investieren Trump und seine Regierung seit Amtsantritt viel Zeit und Ressourcen in die Verhandlungen – bisher aber mit wenig Erfolg. Auch die Einigung vor wenigen Tagen auf eine partielle Waffenruhe im Schwarzen Meer und bei Angriffen auf die Energieinfrastruktur hat sich bisher nicht materialisiert.

red, ORF.at/Agenturen

Links:

Mutmaßlich russische Drohne überfliegt EU-Forschungszentrum – Sonntag, 30.3.2025

STRESA (dpa-AFX) – In Italien ist eine mutmaßlich russische Drohne mehrfach über eine Forschungsanlage der Europäischen Union am Lago Maggiore geflogen. Die Staatsanwaltschaft im nahe gelegenen Mailand hat nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa Vorermittlungen eingeleitet. Die Aufklärungsdrohne soll nach Informationen der Tageszeitung „Corriere della Sera“ im vergangenen Monat fünfmal über der Anlage unterwegs gewesen sein.

Bei dem Forschungszentrum handelt es sich um das Joint Research Centre (Gemeinsame Forschungsstelle) der EU, das seit 1960 am italienischen Seeufer in der Gemeinde Ispra ansässig ist. Dort läuft derzeit auch ein Forschungsprojekt über die Sicherheitsaspekte von Drohnen. In der Nähe hat der italienische Rüstungskonzern Leonardo mehrere Fabriken. Weitere solche EU-Forschungszentren gibt es in Brüssel und Luxemburg.

Agentur: Spionageverdacht gegen Unbekannt

Die Nachrichtenagentur berichtete unter Berufung auf Justizkreise weiter, dass am Montag ein formelles Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eröffnet werden soll. Der Verdacht laute auf Spionage. Zuständig sei die Abteilung für mutmaßlich terroristische Straftaten./cs/DP/he

© 2025 dpa-AFX

Russischer Minister: Westen hat Ukraine-Krieg mit entfesselt – Sonntag, 30.4.2025

MOSKAU (dpa-AFX) – Der russische Außenminister Sergej Lawrow bescheinigt dem Westen negative Traditionen und „Instinkte“, die aus seiner Sicht mit zu dem Krieg Moskaus gegen die Ukraine geführt haben. Dazu gehöre etwa die Schwächung von Konkurrenten, sagte Lawrow in einem Interview für ein Geschichtsprojekt. „Die Methoden, mit denen Europa seine Konkurrenten unterdrückte, sind schrecklich“, sagte er unter Verweis auf den Kolonialismus, die Sklaverei und die beiden Weltkriege. „Diese „Instinkte“ sind tief in der heutigen europäischen Gesellschaft verwurzelt, vor allem in den Eliten, die heute in den meisten Ländern der Europäischen Union und der Nato an der Macht sind.“

Diese Instinkte der herrschenden Klasse in Europa zeigten sich in den Geschehnissen in der Ukraine, „in dem Krieg, den der Westen mit den Händen des Kiewer Regimes und den Körpern der ukrainischen Bürger gegen die Russische Föderation entfesselt hat“. Lawrow beschrieb den Krieg Russlands gegen die Ukraine erneut als Versuch, „Menschen im Rahmen einer speziellen Militäroperation von nationalsozialistischer Unterdrückung zu befreien“. Doch gebe es unter anderem in den baltischen Staaten, in Polen und einer Reihe anderer EU-Länder die Tendenz, die Geschichte umzuschreiben und „die vom Nürnberger Tribunal erklärten Verbrecher mit den Befreiern Europas gleichzusetzen“.

Russland hat sein Nachbarland vor gut drei Jahren überfallen. Nach Einschätzung westlicher Beobachter will der Kreml eine Integration der Ukraine in die Nato und die EU verhindern und die ehemalige Sowjetrepublik in seinem Einflussbereich halten./cha/DP/he

© 2025 dpa-AFX

Weiter schwere Kämpfe im Osten der Ukraine – Sonntag, 30.3.2025

KIEW (dpa-AFX) – Die Frontlinien im Osten der Ukraine sind einmal mehr von schweren Kämpfen erschüttert worden. Insgesamt seien im Tagesverlauf 104 Gefechte infolge russischer Vorstöße registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew am späten Nachmittag auf Facebook mit. Eine Vielzahl der russischen Angriffe sei mit Unterstützung ihrer Artillerie erfolgt.

Die meisten Kampfhandlungen erfolgten rund um die Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass. Aus diesem Gebiet seien 43 russische Vorstöße gemeldet worden, teilte die Generalität in Kiew mit. Die Angriffe der russischen Streitkräfte seien abgewehrt worden. Eine unabhängige Überprüfung der Darstellung war nicht möglich./cha/DP/he

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Neuer US-Abschiebeflug in Venezuela gelandet

Netanjahu bestimmt trotz Protesten neuen Geheimdienstchef

Chamenei droht Trump mit Gegenschlag

Le Pen in Betrugsprozess verurteilt

USA

Trump bekräftigt Ambitionen auf dritte Amtszeit – APA, Montag, 31.3.2025

US-Präsident Donald Trump hat seine möglichen Ambitionen auf eine dritte Amtszeit untermauert – obwohl die US-Verfassung nur zwei Amtszeiten erlaubt. In einem am Sonntag geführten Telefoninterview mit dem Nachrichtensender NBC sagte Trump auf eine entsprechende Frage: „Ich scherze nicht“. Es gebe „Methoden“, mit denen eine dritte Amtszeit möglich sein könnte. „Viele Leute“ wollten, dass er eine dritte Amtszeit anstrebe, ergänzte der Präsident.

Auf die Frage, ob ihm Pläne vorgelegt worden seien, die ihm eine dritte Amtszeit ermöglichen würde, sagte Trump: „Es gibt Methoden, mit denen man das tun könnte.“ Er schloss auch nicht das Szenario aus, dass sein Vize J.D. Vance für das Präsidentenamt kandidiere und dann Platz mache für Trump. Das sei eine Methode, antwortete Trump laut NBC und fügte hinzu: „Aber es gibt auch andere.“ Die konkrete Frage, ob er eine weitere Amtszeit anstrebe, beantwortete der Präsident laut NBC so: „Ich arbeite gerne.“

Der 22. Verfassungszusatz legt fest, dass niemand mehr als zweimal zum US-Präsidenten gewählt werden darf. Doch hat Trump in den vergangenen Monaten schon mehrmals damit kokettiert, länger im Amt zu bleiben.

Auch die oppositionellen Demokraten fürchten, der Republikaner könne versuchen, die Verfassung anders auszulegen, um länger an der Macht zu bleiben. Die juristische Fachwelt hat ebenfalls schon Theorien durchgespielt, wie Trump das versuchen könnte. Trump hatte bereits in den vergangenen Monaten öffentlich mit einer dritten Amtszeit geliebäugelt. Im Jänner sagte er, er wisse nicht, ob ihm eine erneute Kandidatur für die Präsidentschaft untersagt sei.

Die „New York Times“ berichtete zudem, Trump habe bereits im November vor Kongressmitgliedern gesagt, er werde wohl nicht erneut kandidieren – „es sei denn, ihr sagt mir: ‚Er ist so gut, dass wir einen Weg finden müssen’“. Während seines Präsidentschaftswahlkampfs hatte Trump im Juli bei einer Versammlung konservativer Christen sogar gesagt, diese müssten „nicht mehr wählen gehen“, falls er die Wahl gewinnen würde.

Seit der Verabschiedung des 22. Verfassungszusatzes im Jahr 1951 ist darin vorgesehen, dass „niemand mehr als zwei Mal“ zum Präsidenten der USA gewählt werden darf. Der republikanische Kongressabgeordnete Andy Ogles hatte im Jänner eine Initiative zur Erhöhung der Amtszeitbegrenzung auf drei Perioden eingebracht, ihr werden jedoch keine realistischen Chancen eingerechnet.

In seinem Telefoninterview mit NBC äußerte Trump sich zudem verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen dessen Verhalten bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine. Er sei „sehr verärgert und stinksauer“ (pissed off) über Putin, sagte Trump – und drohte Russland mit Zollauflagen auf den Handel mit Erdöl.

Der US-Präsident bekräftigte zudem seine Drohungen in Richtung des Iran. „Wenn sie keinen Deal machen, dann wird es Bombardierungen geben“, sagte Trump. Unklar blieb zunächst, ob Trump bei seinen Drohungen einen möglichen alleinigen US-Angriff oder ein gemeinsames militärisches Vorgehen mit dem Verbündeten Israel meinte.

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

Umfrage: Mehrheit der Bürger gegen erneute Wahlrechtsreform – Sonntag, 30.3.2025

BERLIN (dpa-AFX) – Die Bürger in Deutschland sind die ständigen Änderungen am Bundestags-Wahlrecht offenbar leid. In einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprach sich 47 Prozent der Befragten dafür aus, das aktuelle Wahlrecht beizubehalten. Nur 34 Prozent befürworteten eine erneute Reform. 18 Prozent hatten dazu keine Meinung.

Zuletzt war das Wahlrecht 2023 von den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP geändert worden. Durch die Reform wurde die Größe des Bundestages auf 630 Mandate gedeckelt. Bei der Bundestagswahl 2021 waren noch 735 Abgeordnete ins Parlament eingezogen. Erreicht wurde dies durch den Verzicht auf Überhang- und Ausgleichsmandate. Dazu erhalten einige Wahlkreisgewinner kein Direktmandat mehr, wenn ihren Parteien die nötige Zweitstimmendeckung fehlt. Bei der Wahl im Februar hatte dies zur Folge, dass 23 Gewinner eines Wahlkreises nicht in den Bundestag einzogen.

Union fordert in Koalitionsgesprächen erneute Reform

CDU und CSU waren wegen dieses absehbaren Effekts gegen die Reform Sturm gelaufen und hatten ihr im Bundestag nicht zugestimmt. Sie drängen darauf, das Wahlrecht jetzt erneut zu reformieren. Das wollen sie auch in einem Koalitionsvertrag mit der SPD festschreiben.

Allerdings zeigt die YouGov-Umfrage, dass auch die Anhänger der Union das Vorhaben nicht unterstützen. So plädierten 50 Prozent derjenigen, die am 23. Februar CDU oder CSU gewählt hatten, für ein Beibehalten des bestehenden Wahlrechts. Nur 37 Prozent wünschen sich eine erneute Reform. Wesentlich größer ist der Wunsch nach einer Änderung bei AfD-Wählern (48 Prozent) und BSW-Anhängern (53 Prozent). Nicht an den bestehenden Regeln rütteln wollen vor allem die Wählerinnen und Wähler von SPD (65 Prozent) und Grünen (68 Prozent)./sk/DP/he

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Umfrage: Keine Mehrheit für Rückkehr zu Cannabis-Verbot – Sonntag, 30.3.2025

BERLIN (dpa-AFX) – Die teilweise Legalisierung von Cannabis ist ein Jahr nach dem Inkrafttreten immer noch umstritten – ein Zurück zum Verbot fände laut einer Umfrage aber auch keine Mehrheit. Dass die Legalisierung rückgängig gemacht werden sollte, befürworten 38 Prozent, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Ebenfalls 38 Prozent sind dafür, die Legalisierung im bisherigen Rahmen zu belassen. Eine noch weitergehende Freigabe mit weniger Beschränkungen befürworten 11 Prozent. Keine Angabe zu dieser Frage machten 13 Prozent.

Vor einem Jahr, am 1. April 2024, wurde Kiffen in Deutschland für Volljährige mit zahlreichen Beschränkungen legal. Erlaubt ist nach dem Gesetz der Ampel-Koalition der Anbau von bis zu drei Pflanzen in Wohnungen, aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis. Zulässig sind seit 1. Juli 2024 auch nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern, für die ebenfalls viele Auflagen gelten. Für alle unter 18 Jahren ist Cannabis weiterhin verboten.

Jeder Zweite sieht Freigabe insgesamt negativ

Laut der Umfrage halten 50 Prozent die Legalisierung alles in allem betrachtet für tendenziell falsch – völlig falsch finden sie 28 Prozent, eher falsch weitere 22 Prozent. Für völlig richtig halten sie dagegen 17 Prozent und für eher richtig 22 Prozent. Mit „weiß nicht“ oder „keine Angabe“ antworteten 11 Prozent. Für die Umfrage wurden vom 25. bis 27. März 2.055 Menschen ab 18 Jahren befragt.

Auch nach der kontrollierten Freigabe kifft die deutliche Mehrheit der Umfrage zufolge weiterhin nicht. Seit der Legalisierung kein Cannabis konsumiert haben nach eigenen Angaben 87 Prozent. „Ja, aber nicht aufgrund der Legalisierung“, sagten 4 Prozent. Aufgrund der Legalisierung gekifft haben demnach 3 Prozent.

Sorge um Jugendschutz – Kampf gegen Schwarzmarkt

Bei weiteren Auswirkungen zeigt sich ein unterschiedliches Bild. So gab ein Drittel der Befragten an, seit der Legalisierung im eigenen Alltagsumfeld mehr Cannabis-Konsum wahrzunehmen. Tendenziell davon gestört fühlen sich 26 Prozent. Sorgen um den Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen machen sich 67 Prozent. Dass das nun vorhandene legale Cannabis-Angebot den Schwarzmarkt zurückdrängen kann, glauben demnach 49 Prozent.

Das Reizthema liegt auch in den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD für die künftige Bundesregierung auf dem Tisch. CDU und CSU hatten in ihrem Wahlprogramm angekündigt, das Legalisierungs-Gesetz wieder abzuschaffen. Anzeichen, dass die SPD dies mitträgt, gab es vorerst aber nicht.

Polizeigewerkschafter beklagt Schwachstellen im Gesetz

Die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Alexander Poitz, kritisierte, das Gesetz sei weiterhin ein „Mängelexemplar“. Die Polizei habe täglich mit den „Unzulänglichkeiten“ des Gesetzes zu kämpfen, sagte Poitz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auch die Bürgerinnen und Bürger wurden durch „Unschärfen und fehlende Kontroll- sowie Nachweismöglichkeiten“ verunsichert. An jedem Tag, an dem das Gesetz nicht besser werde, werde „weder der Schwarzmarkt eingedämmt noch der Jugendschutz oder die Verkehrssicherheit verbessert“, betonte der Gewerkschafter./sam/DP/he

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ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGENAPA-WAHLTREND

Budget-Defizit stieg im Vorjahr enorm – APA, Montag, 31.3.2025

Das gesamtstaatliche Defizit ist im Vorjahr auf 4,7 Prozent des BIP geklettert. Das gab die Statistik Austria in einer Pressekonferenz Montagvormittag bekannt. Damit wurde die Maastricht-Grenze von Drei-Prozent klar verfehlt. Die Staatsschulden stiegen auf 81,8 Prozent. Grund für die Entwicklung ist, dass das Einnahmen-Plus von 4,9 Prozent deutlich geringer war als jenes bei den Ausgaben (8,8 Prozent).

Das gesamtstaatliche Defizit ist im Vorjahr auf 4,7 Prozent des BIP geklettert. Das gab die Statistik Austria in einer Pressekonferenz Montagvormittag bekannt. Damit wurde die Maastricht-Grenze von Drei-Prozent klar verfehlt. Die Staatsschulden stiegen auf 81,8 Prozent. Grund für die Entwicklung ist, dass das Einnahmen-Plus von 4,9 Prozent deutlich geringer war als jenes bei den Ausgaben (8,8 Prozent).

Statistik Austria: Budgetdefizit stieg 2024 auf 4,7 Prozent – ORF, Montag, 31.3.2025

Mehr als deutlich hat Österreich im vergangenen Jahr die Maastricht-Grenze von drei Prozent des Budgetdefizits überschritten. Am Montag meldete die Statistik Austria einen Anstieg des gesamtstaatlichen Defizits auf 4,7 Prozent des BIP. Der Schuldenstand erhöhte sich damit um 22,6 Milliarden auf mehr als 394 Milliarden Euro. 2023 lag das Defizit noch bei 12,4 Milliarden Euro bzw. 2,6 Prozent des BIP. Für WIFO-Chef Gabriel Felbermayr sind diese Zahlen eine „enorme Negativüberraschung“.

Die Schuldenquote, das Verhältnis der Staatsschulden zur nominellen Wirtschaftsleistung, stieg im vergangenen Jahr um mehr als drei Prozentpunkte auf 81,8 Prozent. Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas führte das vor allem auf die anhaltende Wirtschaftskrise und den Anstieg der Staatsausgaben um knapp neun Prozent zurück, während die Einnahmen nur um knapp fünf Prozent stiegen.

Das führte zu einer Pro-Kopf-Verschuldung des Staates von 42.849 Euro im vergangenen Jahr, sagte Thomas bei der Pressekonferenz. Den größten Anteil an den Schulden trägt der Bund, da die neu aufgenommenen Schulden vor allem das laufende Defizit abdecken sollten. Aber auch die Defizite der Länder und Gemeinden stiegen. Die Länder ohne Wien tragen 5,8 Prozent des öffentlichen Schuldenstands, die Gemeinden inklusive Wien 4,9 Prozent.

Große Unterschiede in den Ländern

Das Defizit der Länder stieg auf zwei Milliarden und das der Gemeinden auf 2,6 Milliarden Euro an. Bis auf Wien bilanzierten die Gemeinden den Zahlen zufolge aber solide. Das Gemeindeergebnis sei sehr stark von Wien getrieben, das aufgrund des Baus von Schulen, Kindergärten und der U-Bahn hohe Investitionstätigkeiten habe, so Kerstin Gruber von der Direktion Volkswirtschaft der Statistik Austria. Während die übrigen Kommunen kumuliert ihr Ergebnis 2024 verbessern konnten, verschlechterte es sich in Wien um fast 400 Millionen.

Länder und Gemeinden tragen bei der Pro-Kopf-Verschuldung 13 Prozent der Gesamtschulden – mit großen Unterschieden je nach Bundesland. So ist die Pro-Kopf-Verschuldung in Kärnten, der Steiermark und Niederösterreich besonders hoch. Am besten stehen hier Oberösterreich und Tirol da.

Wirtschaftskrise wirkt auf Budget

Die gestiegenen Ausgaben sind vor allem von den inflationsbedingt hohen Gehaltsabschlüssen im öffentlichen Dienst, den Pensionsanpassungen und der Valorisierung der Sozialleistungen getrieben. Das erkläre beispielsweise das hohe Wachstum von 2023 auf 2024 bei Ausgaben für Familien und Kinder, sagte Gruber. Auch die Stromkostenbremse, die Energiekosten mildern sollte, spielte laut Statistik Austria dabei eine Rolle. Aufgrund der gestiegenen Zinsen erhöhten sich die Finanzierungskosten um 1,6 Milliarden Euro im Vergleich zu 2023 auf über sieben Milliarden Euro.

Der Großteil der Staatseinnahmen ist auf Steuern und Sozialbeiträge zurückzuführen, während die Steuereinnahmen 2024 um vier Prozent höher waren als im Jahr zuvor, stiegen aufgrund der eingebrochenen Konjunktion die Einnahmen aus Produktions- und Importabgaben nur um rund drei Prozent und damit weniger als in den Vorjahren.

Im EU-Vergleich ist Österreich unter den Top Ten der am höchsten verschuldeten Länder. Der Großteil hat eine niedrigere Schuldenquote als Österreich, wie der Vergleich der Statistik Austria zeigt. Bis auf Finnland haben alle Länder mit einem Defizit wie Österreich oder höher ein EU-Defizitverfahren – darunter Italien, Frankreich und Polen.

WIFO: „Schockierende“ Zahlen

Der Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Gabriel Felbermayr, bezeichnete die Zahlen als „schockierend“. Ein EU-Defizitverfahren sei nun „wohl unausweichlich“, da auch die Zahlen für 2025 kaum Besserung zeigen dürften. Erst vergangene Woche hatten WIFO und Institut für Höhere Studien (IHS) in ihrer Frühjahrsprognose trotz des Sparpakets für dieses Jahr ein Budgetdefizit von 3,3 bzw. 3,2 Prozent der Wirtschaftsleistung erwartet.

Nun sei eine „ernsthafte, ambitionierte Sanierung“ nötig, argumentierte der Experte. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung müssten „konstruktive Pläne“ vorlegen, so Felbermayr, „im eigenen Interesse“. Gefordert seien alle Körperschaften. Zudem brauche es dringend eine Förderalismusreform. Der Ökonom sprach sich für eine stärkere Abgabenautonomie der Länder und Gemeinden und eine klare Zuordnung von Aufgaben- und Finanzierungsverantwortung aus.

Marterbauer: „Ausgangslage ist ernst

Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ), die Staatssekretärin für Finanzen, Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP), und der Staatssekretär für Deregulierung, Sepp Schellhorn (NEOS), sagten, eine „gemeinsame, gesamtstaatliche Kraftanstrengung“ sei notwendig, um die Staatsfinanzen zu sanieren. Marterbauer: „Die Ausgangslage ist ernst, deshalb werden wir Schritt für Schritt alles tun, um das gesamtstaatliche Defizit zu senken. Alle werden ihren Beitrag leisten müssen.“

Die Länder lehnten aber bereits vergangene Woche einen stärkeren Beitrag zur Budgetfinanzierung ab. Es gebe kaum Möglichkeiten zu sparen, hieß es von den Landeshauptleuten. Auch Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl (ÖVP) verwies auf die ohnedies schlechte Finanzsituation der Gemeinden.

Am Montag meldete sich auch Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) zu Wort. Er hob gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ hervor, dass Tirol und seine Gemeinden „österreichweit die niedrigste Verschuldung“ hätten. Zudem sagte er, dass ein EU-Defizitverfahren „nach Kräften“ vermieden werden müsse.

red, ORF.at/Agenturen

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Ökonominnen fordern rasche Maßnahmen gegen tiefe Krise – APA, Sonntag, 30.3.2025

Angesichts der hartnäckigen Rezession drängt das industrienahe Wirtschaftsforschungsinstitut Eco Austria auf eine schnellere Umsetzung der bis Jahresende angekündigten Industrie- und Standortstrategie. „Wir können nicht bis Ende des Jahres warten“, sagte Eco-Austria-Chefin Monika Köppl-Turyna im APA-Gespräch. IHS-Chef Holger Bonin bekräftigte indes in der ORF-„Pressestunde“ den Ruf nach dem Angehen von Strukturreformen. Auf das US-Vorgehen müsse Europa stark reagieren.

Die längste Rezession seit 1945 in Österreich soll laut der neuesten Wifo/IHS-Prognose vom Donnerstag zumindest noch bis zur Jahresmitte andauern. Österreichs Industrie steckt seit mehr als zwei Jahren in der Krise, nächstes Jahr droht gar ein viertes Rezessionsjahr wegen vieler Unsicherheitsfaktoren.

Die wirtschaftsliberale Ökonomin fordert im Rahmen der Industrie- und Standortstrategie, „ein glaubwürdiges und starkes Signal“ an die heimischen Unternehmen zu senden, damit auch die seit 2023 sinkenden Ausrüstungsinvestitionen anspringen. Maßnahmen aus dem Regierungsprogramm sollen zeitlich nach vorne gezogen werden, etwa die Senkung der Lohnnebenkosten durch die Finanzierung des Familienlastenausgleichsfonds (Flaf) aus dem Bundesbudget, geht es nach Köppl-Turyna. Im Regierungsprogramm ist das nur unter Budgetvorbehalt für 2027 vorgesehen. Um die Investitionstätigkeit endlich anzukurbeln, empfiehlt die Ökonomin, wieder eine vorzeitige Abschreibungsmöglichkeit für Investitionen einzuführen.

Bonin sprach sich im ORF-Fernsehen fürs Angehen großer Strukturreformen aus. „Wir müssen mehr Wachstumskräfte freisetzen, sonst droht verlorenes Jahrzehnt.“ Jedenfalls könne Österreich aus eigener Kraft wieder auf einen Wachstumspfad kommen.

Die Lage sei unter anderem deswegen entstanden, weil „im ungewöhnlichen Inflationsschock Fehler passiert“ seien. Zwar seien die real verfügbaren Einkommen in den vergangenen fünf Jahren um rund zwei Prozent gestiegen, die Wirtschaftsleistung pro Kopf aber um fünf Prozent geschrumpft. Diese sieben Punkte Differenz sorgten fürs Budgetloch und für weniger Gewinne der Firmen. Das bedeute weniger Investitionen. Bei den Lohnabschlüssen sei nicht beachtet worden, dass die Produktivität geschrumpft sei. „Die Haushalte stehen noch gut da, aber da wird man ‚ran müssen“, sagte Bonin. „Es ist auf Dauer nicht machbar, dass die Wirtschaft schrumpft und die privaten Einkommen steigen.“

Köppl-Turyna empfahl der öffentlichen Hand im Gespräch mit der APA, bei Pensions- und Gehaltserhöhungen in den nächsten Jahren unter der Inflationsrate zu bleiben, um andere Maßnahmen gegenzufinanzieren. Die KV-Löhne kann die Politik allerdings nicht verordnen, die Sozialpartnerinnen verhandeln. Diese stiegen zuletzt, doch anstatt wie vom Staat und erhofft wurde nicht mehr ausgegeben sondern mehr gespart.

Es gehe auch nicht um eine Abkehr der Benya-Formel, sagte Bonin am Sonntag zum kürzlichen IHS/Wifo-Vorstoß. Viel mehr beinhalte diese zur KV-Lohnfindung mitangewandte Formel die Produktivitätsentwicklung, die in den vergangenen zwei Jahren um zwei Prozent gesunken sei – „in der Industrie sogar um sieben Prozent“. Es gelte angesichts von brummenden Branchen mit Arbeitskräftemangel wie dem Tourismus unbedingt Branchenspezifika zu beachten. Es gehe nicht um die durchschnittliche Produktivität sondern die spartenspezifische Entwicklung.

„Wir brauchen ein disruptives Vorgehen“, forderte Bonin grundlegend. „Anders als Trump nicht mit Abrissbirnen sondern auch fair sozial ausgewogen und allen etwas abverlangend; eine gesellschaftliche Kraftanstrengung, die alle mitnimmt.“ Jene, die es besser verkraften könnten, gehöre mehr abverlangt.

„Europa ist allein zu Hause“, sagte Bonin zur Weltlage, deren Veränderung aber auch neue Möglichkeiten schaffe. So könne der Rüstungssektor etwa die schwächelnde Kfz-Industrie etwas kompensieren. Zudem sei dieser Innovationstreiber. „Wichtig ist, dass nicht anderes wie Bildung, Klimaschutz als langfristige Investitionen vergessen werden.“ Das „make america great again“ von US-Präsident Trump sei „nichts anderes als eine isolationistische Machtdemonstration“, auf die Europa stark reagieren müsse. Um zwischen den Blöcken China/Russland und USA nicht zerrieben zu werden, müsse man sich auf die eigenen Stärken besinnen und neue wie in der Verteidigung aufbauen. Das koste viel.

Es fehlten aber wie in der Sicherheit etwa Alternativen, wenn die USA, sollte es hart auf hart kommen, Paypal oder Facebook abdrehten. „Trotzdem muss das europäische Gegenmodell aufrecht erhalten werden. Es ist die Region auf der Welt, die auf langfristige und nachhaltige Werte setzt, Vielfalt, feier Handel, Wissenschaft, Sozialstaat. Die können Wachstum nachhaltig tragen“, sagte Bonin über Europa. „So schwierig das ist und auch wenn in der Übergangsphase Menschen ärmer werden, wir müssen durchhalten.“

Sonst drohe es Europa zwischen den Blöcken zerrieben und abhängig zu werden – „im schlimmsten Fall von Russland“. „Wenn wir nicht mehr selbstständig sind, werden wir noch viel ärmer – nicht nur in Form von Wohlstand sondern in unserer Freiheit. Das müssen wir mit aller Wirtschaftskraft die wir haben verteidigen.“

„Zurufe letztklassig“: Gewerkschafter Binder kritisiert Wifo und IHS scharf – Kurier, Samstag, 29.3.2025

ProGe-Vorsitzender wirft den Ökonomen mangelhafte Prognosen und Stimmungsmache für die Arbeitgeber vor.

Zusammenfassung

  • Gewerkschafter Reinhold Binder kritisiert Wifo und IHS für einseitige Prognosen zugunsten der Arbeitgeber.
  • ProGe argumentiert, dass Lohnerhöhungen die Inflation widerspiegeln und nicht überhöht sind.
  • Härtefallklauseln und Freizeitoptionen werden als Lösungen zur Lohnanpassung diskutiert.

Damit der Wirtschaftsmotor wieder anspringt, sollte auch die Gewerkschaft bei den Kollektivvertragsverhandlungen eine gewisse „Lohnzurückhaltung an den Tag legen“, sagten die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS, Gabriel Felbermayr und Holger Bonin bei ihrer Frühjahrsprognose.

Die zornige Reaktion der Gewerkschaft ließ nicht lange auf sich warten. Ungewöhnlich scharf reagierte am Freitag Reinhold Binder, Vorsitzender der Produktionsgewerkschaft ProGe. Er wirft den „Spitzenökonomen“ vor, während der laufenden Frühjahrslohnrunde bewusst schlechte Stimmung zu verbreiten, um die Verhandlungsbasis der Arbeitgeber zu stärken: „Solche Zurufe von Ökonomen sind letztklassig“, so Binder zum KURIER.

Löhne und Gehälter würden zwischen den Sozialpartnern am Verhandlungstisch vereinbart und nicht von Volkswirten angeordnet. Die wirtschaftliche Lage sei je nach Branche höchst unterschiedlich, bei Weitem nicht allen Betrieben gehe es schlecht.

Einseitige Betrachtung

Die Kostenbetrachtung der Ökonomen sei einseitig auf die Arbeitnehmer ausgerichtet, argumentiert Binder. Hohe Gewinnausschüttungen in Zeiten einer hartnäckigen Rezession hätten die Volkswirte mit keinem Wort erwähnt. Für die gestiegenen Energiekosten dürften nicht die Beschäftigten zur Kassa gebeten werden. Diese stünden ohnehin unter Druck.

Kritik übt der Gewerkschafter auch an der Erstellung der Konjunkturprognosen. Wifo und IHS blieben endgültige Budgetzahlen für 2024 schuldig, zugleich hätten sie die in Deutschland beschlossene Konjunkturspritze nicht in die Prognose miteinbezogen. Die Frühjahrslohnrunde in der Elektro- und chemischen Industrie verlaufe bisher sehr konstruktiv.

Die Industrie-Arbeitgeber stöhnen unter den hohen Lohnabschlüssen der letzten Jahre und begrüßen daher die Ansage der Ökonomen. Mit konkreten Aussagen, was dies für die KV-Verhandlungen bedeute, halten sie sich auf Anfrage jedoch zurück.

Lohnplus zu hoch?

Der häufig geäußerten Kritik an der außergewöhnlichen Lohnsteigerung von 20 Prozent seit 2022 kontert die ProGe mit eigenen Berechnungen. Diese sei nicht überhöht, sondern bilde im Wesentlichen die Inflation ab. Die für niedrige Einkommen maßgebliche Teuerung beim täglichen Einkauf (Micro-Warenkorb) stieg im selben Zeitraum um 44,7 Prozent. Zugleich wurden die Aktionäre großzügig bedient. Die Ausschüttungsquote der größten Unternehmen Österreichs lag 2023 noch immer bei 64 Prozent.

KV-Abschlüsse unter der Inflationsrate oder gar Nulllohnrunden würden nur zu einer weiteren Konsumzurückhaltung führen und die Wirtschaft nicht ankurbeln. Bei einer Inflation von zwei Prozent würde bei einer dreijährigen Nulllohnrunde das Urlaubs- und Weihnachtsgeld von der Teuerung aufgefressen, errechnete die ProGe.

Härtefallklausel

Um die Lohnhärte für die Betriebe etwas abzufedern, verfügen die Sozialpartner durchaus über einige Werkzeuge. In der Metallindustrie wurde 2023 eine Härtefallklausel (Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel) eingeführt, wodurch besonders personalintensive Firmen mit schwacher Auftragslage nicht die gesamte KV-Erhöhung umsetzen müssen. Mehr als 100 Betriebe nutzten diese Klausel.

In der Elektroindustrie wird die vor Jahren eingeführte, so genannte Freizeitoption, heuer neu verhandelt. Sie ermöglicht, durch Einzelvereinbarung die KV-Erhöhung in mehr Freizeit umzuwandeln. Diese Option gibt es inzwischen auch in einigen anderen Kollektivverträgen, etwa in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.

(kurier.at, ast)

Steuervorteil fällt: E-Auto-Fahren wird teurer – ORF, Sonntag, 30.3.2025

E-Autos sind bisher von der motorbezogenen Versicherungssteuer (mVSt) ausgenommen gewesen. Mit Stichtag Dienstag fällt dieses Privileg. Künftig wird die Steuer auch für Elektrofahrzeuge, Motorräder inklusive, fällig, und nicht nur für Neufahrzeuge. Daraus können sich, je nach Fahrzeugtyp, deutliche Mehrkosten ergeben. Die Rechnung ist nicht ganz einfach.

Die Steuer wurde bisher für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und einem höchstzulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen, Arbeitsmaschinen ausgenommen, eingehoben, schwerere fallen laut Versicherungssteuergesetz (VersStG) unter die Kraftfahrzeugsteuer. Bei Verbrennern wird sie nach Motorleistung und CO2-Emissionswert berechnet. Elektrofahrzeuge waren bisher laut Paragraf 4 des Gesetzes davon ausgenommen.

Mit 1. April wird die Steuer nun auch auf E-Pkws und E-Motorräder fällig. Die Änderung im Kraftfahrzeugsteuergesetz wurde bereits im Bundesgesetzblatt zum Budgetsanierungsmaßnahmengesetz 2025 kundgemacht. Sie betrifft sowohl neu angemeldete als auch Bestandsfahrzeuge.

Leistung und Gewicht zählen

Die Berechnung der Steuer erfolgt – aus gutem Grund – anders als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Der Faktor CO2-Ausstoß fällt naturgemäß weg, und E-Motoren sind teils sehr leistungsstark, was zu einer Verzerrung im Vergleich zu Verbrennern führen würde.

Basis der Berechnung sind bei Elektrofahrzeugen Leistung und Gewicht, der Berechnungsschlüssel ist etwas komplex: Der Steuersatz richtet sich nach der Dauerleistung des Fahrzeugs, wie sie im Zulassungsschein eingetragen ist, nicht nach der Maximalleistung. Von der Dauerleistung werden für die weitere Berechnung 45 Kilowatt (kW) abgezogen. Danach gelten für die ersten 35 kW 0,25 Euro pro kW, für die nächsten 25 werden 0,35 Euro pro kW fällig, darüber hinaus 0,45 Euro je kW Motorleistung.

Im Schnitt rund 500 Euro pro Jahr

Neben der Leistung kommt auch der Faktor Eigengewicht zum Tragen. Das wird in der Berechnung um 900 Kilogramm verringert – E-Autos sind wegen ihrer Akkus auch vergleichsweise schwerer als ein durchschnittlicher Benzin- oder Diesel-Pkw. Für die ersten 500 Kilogramm nach Abzug werden 0,015 Euro (1,5 Cent) pro Kilogramm fällig, für die nächsten 700 dann 0,030 Euro, für jedes Kilogramm darüber 0,045 Euro.

Laut Musterrechnung der Wirtschaftskammer (WKO) werden für ein E-Auto mit einer Dauerleistung von 100 kW (rund 136 PS) und einem Eigengewicht von 2.000 Kilogramm künftig 41,25 Euro pro Monat bzw. 495 Euro mVSt pro Jahr fällig. Die Versicherer werden Zeit für die Umstellung brauchen, Nacherhebungen sind wahrscheinlich, Zeit dafür ist laut Plan bis Dezember.

Größere Bandbreite

Das Rechenbeispiel der WKO entspricht recht genau auch Schätzungen zur durchschnittlichen künftigen Mehrbelastung für Besitzer von E-Autos, die sich auf rund 500 Euro pro Jahr belaufen. Berechnungen des ÖAMTC ergaben aber auch, dass die „Bandbreite aufgrund der unterschiedlichen eingetragenen Leistungen und Eigengewichte von rund 70 bis über 2.000 Euro reichen dürfte“, wie es auf der Website des Autofahrerklubs heißt.

Mit zunehmend leichteren und leistungsschwächeren Fahrzeugen dürfte sich die Mehrbelastung allerdings in Grenzen halten, schätzte der ÖAMTC. Er wünscht sich auf jeden Fall mehr Transparenz, etwa dass die Steuersätze bereits beim Autokauf klar sind.

Änderungen auch bei Plug-in-Hybriden

Auch bei Plug-in-Hybriden kommen steuerliche Änderungen auf ihre Zulassungsbesitzer zu. Hier werden die CO2-Abzugsposten (der angenommene elektrisch gefahrene Anteil), auch für Bestandsfahrzeuge, die nach Ende September 2020 zugelassen wurden, reduziert, was zu einer Erhöhung der Steuerlast führen kann. Auch für E-Motorräder wird es eine mVSt künftig geben, E-Mopeds bleiben ausgenommen.

Die Einbeziehung von Elektrofahrzeugen in die mVSt ist eine der ersten Maßnahmen, die die ÖVP-SPÖ-Koalition zur Sanierung des Budgets Mitte des Monats beschlossen hat. Durch den Stufentarif bei der Steuer sollten kleine und leistungsschwächere Fahrzeuge weniger belastet werden, hieß es, das Steuerniveau unter dem für Verbrenner liegen. Für 2025 erhofft sich die Bundesregierung durch die Maßnahme Mehreinnahmen von 65 Millionen Euro.

geka, ORF.at/Agenturen

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APA ots news: Hutchison Drei Austria GmbH: Drei Elternumfrage: Erstes Handy immer früher. Wunsch nach mehr Unterstützung. APA / ots, Freitag, 28.3.2025

Wien (APA-ots) – Österreichs Eltern entscheiden sich immer früher für das erste Handy ihrer Kinder

  • Hauptargument Erreichbarkeit: Eltern zwiegespalten zwischen Nutzen und Gefahren
  • Drei startet Initiative „Safe“ für den sicheren Einstieg von Kindern in die digitale Welt

Trotz jüngstem Nutzungsverbot in Österreichs Schulen erhalten Kinder immer früher ihr erstes Smartphone. Während die heute 14- Jährigen ihr Smartphone im Durchschnitt noch mit zehn Jahren erhalten haben, ist das Einstiegsalter seitdem auf aktuell neun Jahre gesunken. Das geht aus einer Befragung von rund 1.000 Eltern von 8 bis 14-Jährigen durch marketmind im Auftrag des Telekommunikationsanbieters Drei hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde*.

Hauptgrund für das erste Handy ist laut marketmind Eltern-Umfrage die Sicherheit und Erreichbarkeit der Kinder, speziell auf dem Schulweg. Gleichzeitig sind Eltern besorgt, dass die Kids ihr Smartphone exzessiv nutzen oder in sozialen Netzwerken frühzeitig mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert werden. Erst etwa die Hälfte der Eltern trifft Vorkehrungen, um die Kinder am Smartphone vor übermäßiger Nutzung und problematischen Inhalten zu bewahren und die Privatsphäre zu schützen.

Drei CCO Günter Lischka: „Die sichere und verantwortungsvolle Smartphone-Nutzung muss so früh wie möglich beginnen, und zwar mit dem ersten Handy. Während Eltern eine wesentliche Vorbildwirkung für die Jüngsten in unserer Gesellschaft haben, kommen auch wir unserer Verantwortung als Telekom-Komplettanbieter nach. Wir nehmen die Anliegen der österreichischen Eltern ernst und bieten im Rahmen unserer „Safe“-Initiative eine Reihe von Lösungen für den sicheren Einstieg in die digitale Welt.“

Neben einem Gratis-Tarif zum ersten Handy für 6 bis 11-Jährige im Familienverbund mit mindestens zwei bestehenden Verträgen** bietet Drei in 75 Shops ab sofort Unterstützung bei den erforderlichen Handy -Einstellungen für Kunden aller Betreiber an. Eine praxiserprobte, digitale Sicherheitslösung bietet Drei in einer exklusiven Kooperation mit der österreichischen Kindersicherheits-App Ohana an. Psychotherapeutin Julia Dier von der Therapie- und Beratungsstelle für Mediensucht der Universitätsambulanz an der Sigmund Freud Privatuniversität rät zu persönlichen Abmachungen zwischen Eltern und Kind und laufenden Gesprächen.

Zwtl.: Was Eltern besorgt und warum Smartphone-Kids trotzdem immer jünger werden.

Die Hauptargumente für Eltern, ihren Kindern ein Smartphone zu kaufen, sind die Sicherheit und Erreichbarkeit ihrer Kinder (67 %). Viele Eltern (62 %) nutzen zudem Ortungsdienste, um den Standort ihrer Kinder im Blick zu behalten, insbesondere auf dem Schulweg (57 %). Auch die Notwendigkeit für soziale Kontakte mit Freunden und Familie (45 %) spielt für Eltern eine wichtige Rolle. Die größte Sorge ist hingegen die Suchtgefahr und dass die Kinder zu viel Zeit am Handy verbringen. 77 % halten diese Gefahr für groß oder sehr groß, wohl auch aus eigener Erfahrung: „Auch wenn wirkliche Handysucht kein Massenphänomen darstellt, finden wir eine problematische Smartphone-Nutzung in allen Altersgruppen. Für die Kinder und Jugendlichen hat das Verhalten der Eltern dabei eine wichtige Vorbildwirkung“, betont Suchtexpertin Dier .

Gefahren für die Kinder sehen viele Eltern auch im Zugang zu ungeeigneten Inhalten wie Gewaltszenen, Pornographie oder extremistischen bzw. manipulativen Inhalten und Fake News im Internet oder sozialen Netzwerken (73 %), in Mobbing und dem Missbrauch der Privatsphäre (jeweils 65 %) sowie bei Abo- und In-App-Käufen und ähnlichen Zusatzkosten (55 %).

Zwtl.: Viele Eltern fühlen sich mit notwendigen Sicherheitsvorkehrungen überfordert.

An vorderster Stelle steht laut Psychologin das Gespräch der Eltern und Kinder über ein sicheres Verhalten im Internet und über mögliche Gefahren. Drei von vier Eltern führen mit ihren Kindern solche Gespräche. Knapp die Hälfte trifft dabei auch konkrete Vereinbarungen über die Dauer der Handy-Nutzung und über die Nutzung von Apps.

Schwieriger ist es mit technischen Schutzvorkehrungen: Etwa die Hälfte der Eltern schränkt Bildschirmzeiten oder App-Nutzungen technisch ein (51 %), 43 % passen die Einstellungen zum Schutz persönlicher Daten an oder kontrollieren Browserverläufe und Chats ( 27 %). Gleichzeitig sind rund 70 % der Ansicht, dass ungeeignete Inhalte und nicht freigegebene Käufe über technische
Schutzeinrichtungen blockiert werden sollten. Ein erweitertes Angebot an Beratung und Unterstützung wird positiv bewertet, 4 von 10 Befragten sehen Kinder- und Jugendschutz-Services in Shops als hilfreich an.

Zwtl.: Drei startet Initiative „Safe“

Ziel der „Safe“-Initiative ist es, Kindern einen möglichst guten und sicheren Einstieg in die digitale Welt zu ermöglichen. Im Rahmen dessen bietet Drei als erster Anbieter in seinen Shops in ganz Österreich ein neues Service namens „Kinder- & Jugendschutz Go“ an, das Kunden aller Betreiber angeboten wird***. Shop-Mitarbeiter unterstützen bei wichtigen Einstellungen, wie dem Einrichten von Kinder-Accounts (iCloud oder Gmail), dem Festlegen von Bildschirmzeiten für Apps, der Aktivierung von Inhaltsblockierungen, der Weiterleitung von Kaufanfragen an Erziehungsberechtigte und auf Wunsch auch bei der Einrichtung der Standortabfrage.
Zusätzlich hat Drei eine exklusive Kooperation mit dem österreichischen Start-up Ohana geschlossen, das eine international erfolgreiche Kindersicherungs-App entwickelt hat. Die Ohana-App funktioniert systemübergreifend (iOS und Android) und hat gemeinsam mit Pädagog:innen und Eltern eine gesunde digitale Routine entwickelt: von Bildschirmzeit-Limits und altersgerechten Empfehlungen bis zum Schutz vor nicht jugendfreien Inhalten.

„Gemeinsam mit Drei können wir noch mehr österreichische Familien dabei unterstützen, ihre Kinder sicher in der digitalen Welt zu begleiten,“ so Christian Orgler, CEO von Ohana .

Rückfragehinweis:
Drei Österreich
Tom Tesch
Pressesprecher
Telefon: 066066033701
E-Mail: tom.tesch@drei.com
Website: https://www.drei.at/presse

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/317/aom  

Wahl 2025: Wahlkabine.at zur Wien-Wahl startet – ORF, Montag, 31.3.2025

Die Politik-Orientierungsseite Wahlkabine.at hat heute ihren Fragebogen zur Wien-Wahl gestartet. Interessierte können auf der Website ihre eigenen Standpunkte mit denen der sieben wienweit kandidierenden Parteien vergleichen.

Die Parteien SPÖ, ÖVP, Grüne, NEOS, FPÖ, KPÖ und Links sowie Team HC Strache haben 25 Sachfragen – von der Frage nach einem generellen Waffenverbot bis zu kostenfreien Menstruationsprodukten – beantwortet und nach Wichtigkeit gewichtet. Ab sofort können das auch Interessierte machen und erhalten am Ende eine Auswertung, welche Parteien wie stark mit den eigenen Standpunkten übereinstimmen. Betont wird, dass es sich um keine Wahlempfehlung, sondern um eine Orientierungshilfe handelt.

Hoher Bedarf an Orientierung

Gleichzeitig können die Standpunkte der Parteien eingesehen und Begründungen nachgelesen werden. „Der Bedarf nach Orientierung, verlässlichen Informationen und einer qualitativ hochwertigen Aufbereitung politischer Themen ist höher denn je“, hieß es dazu in einer Aussendung des Vorstands von Wahlkabine.at, dem Birgit Schatz (SOS-Kinderdorf), John Evers (Verband Österreichischer Volkshochschulen) und Konrad Becker (Institut für Neue Kulturtechnologie) angehören.

Der Fragebogen wurde von Personen aus österreichischen Redaktionen und der Politikwissenschaft erstellt. „Unser Team (…) leistet etwas, das KI nicht leisten kann: überprüfen, einordnen, reflektieren und rückfragen. Nur so können wir abgesicherte Informationen transparent zur Verfügung stellen“, hieß es in der Aussendung. Für Jung- und Erstwählerinnen und -wähler gibt es auf Wahlkabine.at zudem pädagogische Materialien, die eine nähere Auseinandersetzung mit dem Fragebogen und seinen Inhalten ermöglichen.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Wien heute“, 31. März 2025, ORF2.

red, wien.ORF.at

Link:

ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT

ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH

Krankenkassenobmann will Solidarbeitrag der Ärzte

Karner und Brunner bei Treffen zu Grenzschutz in London

Wahlkartenversand in Wien beginnt

MEDIZIN

Antibiotika: Neue Hoffnung gegen resistente Bakterien – ORF, Montag, 31.3.2025

Antibiotikaresistente Bakterien sind ein wachsendes Problem im Gesundheitsbereich. Ein kanadisches Forschungsteam entdeckte nun ein vielversprechendes neues Antibiotikum, das wegen seiner einzigartigen Wirkungsweise auch gegen viele resistente Bakterien effektiv sein könnte. Der Weg von der Entdeckung bis zum tatsächlichen Einsatz in der Medizin ist aber noch lang.

Antibiotikaresistente Bakterien gibt es auf der ganzen Welt. In Teilen von Südostasien, Afrika und Südamerika sind sie besonders stark verbreitet, aber auch in Nordamerika und Europa sind die widerstandsfähigen Mikroorganismen auf dem Vormarsch.

Die Resistenzen entstehen, wenn sich Bakterien meist über einen längeren Zeitraum hinweg an ein Antibiotikum gewöhnen können, mutieren und so Methoden entwickeln, um sich vor dem Arzneimittel zu schützen. Die Folge: Das Antibiotikum wirkt nicht mehr.

Situation in Österreich „tolerabel“

„Bei uns in Österreich kommen wir Gott sei Dank noch relativ gut gegen die Resistenzen an“, sagt der Infektiologe Matthias Vossen von der Medizinischen Universität Wien im Gespräch mit science.ORF.at. „Bei den Resistenzraten sind wir bei den allermeisten Antibiotika immer noch in Bereichen, die gut tolerabel sind.“

Es sei aber nicht möglich, genau vorherzusagen, wann welche Bakterien neue Resistenzen gegen bestimmte Arzneimittel entwickeln. Trotz der vergleichsweise guten Situation in Österreich sei es daher wichtig, Wege zu finden, um mit den resistenten Bakterien fertigwerden. „Die Resistenzraten steigen seit Jahren an und es ist ganz, ganz wichtig, neue Antibiotika und Therapieansätze zu entwickeln, um dagegen vorzugehen.“

Neues Antibiotikum mit Potenzial

Genau das gelang nun einem kanadischen Forschungsteam. Der Biochemiker Gerry Wright und sein Team an der McMaster Universität entdeckten ein neues Antibiotikum, das durchaus Potenzial haben könnte, wie sie in der Fachzeitschrift Nature schreiben.

„Wir haben es geschafft, ein neues Antibiotikum zu identifizieren und zu charakterisieren, das aus einer chemischen Klasse stammt, die bisher noch nie in der Klinik verwendet wurde“, so Wright gegenüber dem ORF. „Das Antibiotikum hemmt die Proteinsynthese in den Bakterien und schafft damit eine ziemlich schlechte Situation für sie, denn ohne diese Funktion sterben die kleinen Mikroorganismen irgendwann.“

Das neu entdeckte Antibiotikum heißt Lariocidin und hat laut dem kanadischen Forschungsteam eine einzigartige Wirkungsweise. Es bindet sich an das Ribosom der Bakterien und verhindert so deren Proteinproduktion. Das machen andere Antibiotika zwar auch, aber: „Lariocidin bindet sich an einer anderen Stelle an die Bakterien als alle anderen Antibiotika auf dem Markt, und daher wirken die Mutationen, die Resistenzen gegen viele dieser anderen Antibiotika verleihen, bei Lariocidin nicht.“

Im Garten gefunden

Entdeckt wurde Lariocidin in Bodenproben aus einem kanadischen Garten. „Die Methode, die wir angewendet haben, war eigentlich sehr ähnlich zu den Strategien, die auch schon in der Vergangenheit verwendet wurden. Wir haben Bakterien aus der Umwelt isoliert, in diesem Fall aus einer lokalen Bodenprobe. Der Unterschied war aber, dass wir diesen Mikroben danach erlaubt haben, sehr, sehr langsam über einen Zeitraum von einem Jahr zu wachsen.“

Die ungewöhnlich lange Untersuchungsdauer ermöglichte es dem Forschungsteam, auch langsam wachsende Bakterien in den Bodenproben zu entdecken, die sonst wahrscheinlich übersehen worden wären. Darunter war auch das Bakterium Paenibacillus, jene Mikrobe, die im Laufe der Zeit unter anderem Lariocidin produzierte.

Erste Tests vielversprechend

Bisher wurde das Antibiotikum erst an Mäusen getestet – schon dabei zeigte sich laut Wright aber, dass es wirkt: „Lariocidin ist für die Medizin interessant, weil es gegen viele verschiedene Arten von Bakterien wirkt, was großartig ist. In unseren Studien mit Mäusen haben wir uns Blutinfektionen angesehen. Aber wir sind auch daran interessiert zu sehen, ob es zum Beispiel bei Lungenentzündung und Hautinfektionen wirkt. Da sind noch viele weitere Schritte nötig, um genau herauszufinden, wie Lariocidin tatsächlich funktioniert.“

Besonders wichtig zu klären sei auch noch, ob das neu entdeckte Antibiotikum menschlichen Zellen schaden kann. Erste Versuche im Labor ergaben keine Hinweise darauf, trotzdem fehlen noch weitere Untersuchungen und Tests an Menschen.

Einsatz zehn Jahre entfernt

Der Infektiologe Matthias Vossen war an der kanadischen Untersuchung nicht beteiligt – er weiß aber, dass gerade bei den Tests an Menschen oft unerwartete Nebenwirkungen ans Tageslicht kommen und es noch ein langer Weg sein wird, bis Medikamente mit Lariocidin tatsächlich auf den Markt kommen.

„Das ist jetzt hier ein Antibiotikum, das quasi gerade erst aus der Petrischale herausgehüpft ist. Man hat Mäuseversuche und man hat vor allem viele Untersuchungen im Reagenzglas gemacht. Wir sind aber noch meilenweit entfernt von einem Einsatz in Menschen. Wir sind bei diesem Antibiotikum sicher zehn Jahre davon entfernt, es in einem produktiven Einsatz zu haben – und das auch nur, wenn in den weiteren Tests alles glattgeht.“

Katz-und-Maus-Spiel

Auch, wenn alle weiteren Untersuchungen gut verlaufen und Lariocidin tatsächlich so wirkt, wie in den anfänglichen Tests, ist die Entwicklung neuer Medikamente laut Vossen immer auch eine Art Katz-und-Maus-Spiel. Sobald ein Antibiotikum auf dem Markt und im Einsatz ist, steige auch die Gefahr, dass Resistenzen dagegen entstehen. „Es gab immer wieder gehypte neue Antibiotika, wo alle gesagt haben, dass es da sicher keine Resistenz dagegen geben wird. Und zehn Jahre später war die Resistenz da.“

Umso wichtiger wäre es, auch gegen die Ursachen für die Antibiotikaresistenzen vorzugehen. Im Gesundheitsbereich werde etwa immer wieder zu Antibiotika gegriffen, obwohl sie gar nicht nötig wären. Das Problem: Je öfter Arzneimittel im Einsatz sind, desto schneller entwickeln die Krankheitserreger auch eine Unempfindlichkeit gegenüber den Medikamenten. „Wir müssen als Gesellschaft gesamt dahin kommen, dass wir Antibiotika nicht mehr so frei verwenden. In den letzten Jahren hat sich da schon sehr viel getan, aber es gibt im globalen Gesundheitssystem trotzdem noch viel Platz für Verbesserungen.“

Raphael Krapscha, ORF Wissen

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Dimensionen“, Ö1, 27. März 2025.

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MENSCHEN

Österreichische Autorin Barbara Frischmuth verstorben – APA, Montag, 31.3.2025

Die österreichische Autorin Barbara Frischmuth ist am Sonntag, 30. März, im Alter von 83 Jahren in Altaussee verstorben. Das gab der Residenz Verlag am Montagvormittag bekannt. „Barbara Frischmuth war ein ganz besonderer Mensch. Ihr Blick auf die Welt war offen und feinfühlig, ihr literarisches Werk war von außergewöhnlicher Tiefe und Vielfalt“, würdigte die Verlagsleiterin Claudia Romeder die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin, die auch als Übersetzerin arbeitete.

Am 5. Juli in Altaussee geboren, absolvierte die Hotelierstochter ein Dolmetschstudium in Graz und wurde in den 1960er-Jahren als Literatin Teil der „Grazer Gruppe“. Bereits ihr Debüt „Die Klosterschule“ (1968) war ein großer Erfolg, es folgten u.a. die Romane „Die Mystifikationen der Sophie Silber“ (1976), „Amy oder die Metamorphose“ (1978) und „Kai und die Liebe zu den Modellen“ (1979). Neben ihrem großen Verständnis für andere Kulturen floss auch ihre Beschäftigung mit der Natur in ihre Werke ein. Ihre Natur- und Gartenbücher wie „Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen“ (2021) oder „Schaufel, Rechen, Gartenschere“ (2023) fanden breite Verbreitung. Erst vor wenigen Wochen war der Band „Die Schönheit der Tag- und Nachtfalter“ mit fantastischen Naturerzählungen erschienen.

Richard Chamberlain ist tot – ORF, 30.3.2025

Der US-Schauspieler Richard Chamberlain ist tot. Chamberlain, der vor allem mit dem TV-Vierteiler „Die Dornenvögel“ weltweit Erfolge feierte, starb im Alter von 90 Jahren auf Hawaii, berichteten US-Medien unter Berufung auf seinen Sprecher und seinen langjährigen Partner.

Auch auf der Theaterbühne stand Chamberlain, der mit fast 70 Jahren in einer Autobiografie seine Homosexualität öffentlich gemacht hatte, häufig. Noch vor wenigen Jahren wirkte er bei einigen kleineren Film- und Fernsehprojekten mit.

red, ORF.at/Agenturen

1934–2025: Richard Chamberlain ist tot – ORF, Sonntag, 30.3.2025

Der US-Schauspieler Richard Chamberlain ist tot. Chamberlain, der vor allem mit dem TV-Vierteiler „Die Dornenvögel“ weltweit Erfolge feierte, sei im Alter von 90 Jahren nach Komplikationen in Folge eines Schlaganfalls auf Hawaii gestorben, berichteten US-Medien unter Berufung auf seinen Sprecher und seinen langjährigen Partner Martin Rabbett

Chamberlain, der am Montag seinen 91. Geburtstag gefeiert hätte, wurde 1961 als Titelheld in der US-Ärzteserie „Dr. Kildare“ über Nacht zum Teenageridol. „Alle meine Träume gingen damals in Erfüllung. Schon als Kind wollte ich unbedingt Schauspieler werden“, sagte der gebürtige Kalifornier einst. Die Schule habe er nicht gemocht, am liebsten sei er ins Kino gegangen.

Den ersten Golden Globe gewann er 1963 für ebendiese Rolle. Die nächste Trophäe folgte als bester TV-Drama-Darsteller in der Abenteuerserie „Shogun“ (1980). Den dritten Globe gab es vier Jahre später für „Die Dornenvögel“.

In dem TV-Vierteiler spielte er den charismatischen Pater Ralph de Bricassart, der sich gegen alle Konventionen in die Farmerstochter Meggie verliebt. Mehr als 200 Millionen Zuseher und Zuseherinnen hingen gebannt am Bildschirm, vor allem weibliche Fans waren von dem verführerischen Star hingerissen.

Spätes Outing

Zahlreiche Affären wurden ihm nachgesagt – etwa mit seiner „Dornenvögel“-Partnerin Rachel Ward und mit „Denver“-Star Linda Evans. Erst in seiner 2003 erschienenen Biografie „Shattered Love“ machte er fast 70-jährig seine Homosexualität und die Partnerschaft mit seinem damaligen Lebensgefährten öffentlich.

Es sei früher unmöglich gewesen, offen schwul zu sein, blickte er mit 80 Jahren im „New York Times“-Interview auf seine Jugend und die Anfänge in Hollywood zurück. „Ich dachte, dass etwas fürchterlich falsch mit mir war. Und auch als ich berühmt wurde, war dieses Gefühl noch da.“ Er habe später viele Jahre in Therapie verbracht und sich spirituellen Studien gewidmet.

Selten auch der Bösewicht

Der TV-Star, der Kunst und Gesang studiert hatte, stand häufig auf der Theaterbühne und immer wieder vor der Filmkamera, etwa in „Die drei Musketiere“ und in dem Katastrophendrama „Flammendes Inferno“. Diese Bösewichtrolle sei einer seiner liebsten Filmauftritte gewesen, sagte er. „Darin war ich ein richtig fieser Kerl.“ Im Fernsehen habe ihm die Abenteuerrolle des Seemannes John Blackthorne in der Bestsellerverfilmung „Shogun“ am besten gefallen.

Auch im hohen Alter stand Chamberlain gelegentlich noch vor der Kamera. 2018 drehte er mit Max von Sydow in Griechenland Szenen für den Film „Echoes of the Past“. 2017 spannte ihn Regisseur David Lynch für mehrere „Twin Peaks“-Folgen ein. „Unser geliebter Richard ist jetzt bei den Engeln“, sagte sein langjähriger Partner Rabbett am Sonntag.

red, ORF.at/Agenturen

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