Tagesblick – 6.2.2024 Donnerstag

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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
Aus organisatorischen Gründen stark gekürzt.

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: „Freiwillige Ausreise“: Israels Armee greift Trump-Plan zur Absiedelung Gazas auf.
  • Ukraine-Krieg: Neue Jagd nach den Bodenschätzen der Ukraine – nicht erst seit gestern.
  • EZB erwartet stark sinkende Lohnabschlüsse.
  • WELT MELDUNGSBÜNDEL
  • Österreich: FPÖ-ÖVP-Gespräche auf der Kippe.
    ÖSTERREICH MELDUNGSBÜNDEL

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Märkte Immer höher.

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK – USA: Einzelhandelssorgen, aber Beschäftigtenzahl wächst. Eurozone mit Erzeugerpreisanstieg und besserem Wirtschaftsausblick. Deutsche Autoindustrie schwächelt zu Jahresbeginn, Dienstleister beleben sich etwas.

Themenreigen – MEDIZIN: Spitäler nach wie vor mit Coronabürden. UMWELT: Asteroid im Anmarsch.

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

EMPFEHLUNG

INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.

Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.

Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

MiNACHBÖRSE/XDAX +0,3% auf 21.642 Pkt – Qiagen legen zu – Metro haussieren
MiMÄRKTE USA/Etwas fester – Schwache Zahlen von Alphabet und AMD
MiROUNDUP/Aktien New York Schluss: US-Börsen trotzen Alphabet-Enttäuschung
MiDevisen: Eurokurs im späteren US-Handel kaum bewegt – weiter über 1,04 US-Dollar
MiROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Uneinheitlich – Aufgehellte US-Börsenlaune stützt
MiMÄRKTE EUROPA/Aktien stabil – Berichtssaison liefert Impulse
MiXETRA-SCHLUSS/DAX höher – Immobilienwerte erleben Renaissance
MiAktien Europa Schluss: Uneinheitlich – Sich aufhellende US-Börsenstimmung stützt
MiAktien Schweiz fester – Pharmawerte Tagesgewinner
MiDeutsche Anleihen legen weiter zu FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Mittwoch erneut gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte am späten Nachmittag um 0,14 Prozent auf 133,46 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,36 Prozent. Nach wie vor sorgt die US-Zollpolitik für Verunsicherung an den Finanzmärkten, was die Nachfrage nach Bundesanleihen stützte. Die Aussetzung der Zölle für Kanada und Mexiko hatte zwar für eine gewisse Entspannung gesorgt. Die Zölle auf chinesische Waren blieben jedoch in Kraft und China beschloss Gegenzölle. Eine weitere Eskalation, auch mit Blick auf die EU, ist möglich. Zuletzt hätten die Erwartungen zusätzlicher negativer Konjunkturauswirkungen der US-Politik für die EU die Spekulation auf weitere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht, heißt es in einer Einschätzung der Dekabank, was die Renditen der Bundesanleihen belastete und die Kurse im Gegenzug stützte. Vor diesem Hintergrund rückten Konjunkturdaten im Handelsverlauf eher in den Hintergrund. Gestützt wurden die Festverzinslichen am Nachmittag allerdings durch einen überraschenden Stimmungsdämpfer in US-Unternehmen aus dem Bereich Dienstleistungen./jkr/he © 2025 dpa-AFX
MiAktien Wien Schluss: Leitindex ATX kommt nicht vom Fleck
MiAktien Frankfurt Schluss: Dax ins Plus gedreht – Zollsorgen bleiben aber
MiDax kämpft sich ins Plus – Anleger scheuen Risiken nicht
MiUS-Anleihen legen zu NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen sind am Mittwoch gestiegen. Investoren hätten vor dem Hintergrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China weiter verstärkt auf vergleichsweise sichere Anlagen wie US-Staatspapiere gesetzt, hieß es von Marktbeobachtern. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) legte um 0,50 Prozent auf 109,75 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Anleihen fiel auf 4,42 Prozent. Generell zeigte sich an den Finanzmärkten eine Unsicherheit mit Blick auf die Folgen des Handelskonflikts zwischen den USA und China und mögliche Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft. Zuletzt hatte China als Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle auf Einfuhren aus dem Land mit Gegenzöllen und Maßnahmen gegen US-Unternehmen reagiert. Neben der Sorge vor möglichen Folgen der US-Zollpolitik stützten im frühen Handel auch enttäuschende Konjunkturdaten die Kursentwicklung der Festverzinslichen. In den Vereinigten Staaten hat sich die Stimmung unter den Dienstleistern zu Beginn des Jahres überraschend eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management (ISM) fiel zum Vormonat um 1,2 Punkte auf 52,8 Punkte. Volkswirte hatten eine Stagnation erwartet./jkr/he © 2025 dpa-AFX

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

Aktuell (Mittwoch, 5.2.2024): Es überwiegen die kaufempfehlungen, darunter u.a. für TOTALENERGIES SE (2x, +13 und 37%).  
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.

Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!

NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.

UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.

FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.

Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.

Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.

Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung

Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.

Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.

Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.

In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))

FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine blau-schwarze Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.

Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.

AKTUALISIERT – Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 13.1.2025):

Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.

Ein Kaufsignal liefern ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 16.12.2024 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.

NEU – Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, mit jeweils vier Sternen bewertet.

Ein  niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
### RWE, PORR, TOTAL ENERGIES, UNICREDIT, VIENNA INSURANCE GROUP, STRABAG, UNIQA, OMV, TELECOM AUSTRIA, WIENERBERGER, EVN, PALFINGER, wieder dazu kommt:.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,7, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 7,8.

Im Vergleich zum 16.12.2024 gehören nicht mehr dazu: ORANGE.

Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:

ENI, UNICREDIT, PORR, OMV, SHELL, VIENNA INSURANCE GROUP, WIENERBERGER,

PALFINGER, TELECOM AUSTRIA.
Im Vergleich zum 16.12.2024 ist die Auswahl praktisch unverändert.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, TELECOM AUSTRIA die mit dem höchsten PEG = 1,2.

Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, ### EVN, UNICREDIT, ### E.ON.SE, VERBUND,
### WIENERBERGER
.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.

Im Vergleich zum 16.12.2024 gehören nicht mehr dazu: ### TELEKOM AUSTRIA.

Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 16.12.2024.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Sicherheit.

Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ### UNIQA, ENI, UNICREDIT.

Im Vergleich zum 16.12.2024 gehören nicht mehr dazu: ENEL, sonst bleibt die Auswahl nahezu gleich.

KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.

FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.

ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:

# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),

# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.  

Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?

Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.

Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.

Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?

Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:

# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)

# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)

# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)

# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)

# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)

1948
1948
Brüsseler
Pakt
1951
1952
Paris
1954
1955
Pariser
Verträge
1957
1958
Rom
1965
1967
Fusions-
vertrag
1986
1987
Einheitliche
Europäische Akte
1992
1993
Maastricht
1997
1999
Amsterdam
2001
2003
Nizza
2007
2009
Lissabon
Europäische GemeinschaftenDrei Säulen der Europäischen Union
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom)
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)Vertrag 2002 ausgelaufenEuropäische Union (EU)
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Europäische Gemeinschaft (EG)
Justiz und Inneres (JI)
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
Westunion (WU)Westeuropäische Union (WEU)
aufgelöst zum 1. Juli 2011

Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?

Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.

Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).

Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.

Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.

Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender  Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.

Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt. 

Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.

Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.

Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!

Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.

Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“

Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.

Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.  

Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.   

FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.  

Grundsätzliches zur Währungsspekulation

Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).

Zweck der Währungsspekulation?

Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).

Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.

Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.

Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).

Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.

FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.

Die heilige Trias

Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.

Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.

Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?

Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.

Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:

Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.

Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.

Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.

Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.

Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.

Wozu Optionsmärkte gut sind

Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?

Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.

Drei Beispiele dazu:

#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.

# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.

# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.

Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.

Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.  

HELLMEYER (Märkte u.a.m.)

ISRAEL-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

Nach USA: Israel verkündet Rückzug aus UN-Menschenrechtsrat – APA, Mittwoch, 5.2.225

Israel wird den UN-Menschenrechtsrat (UNHRC) verlassen. Der Rat mit Sitz in Genf dämonisiere „geradezu obsessiv die einzige Demokratie im Nahen Osten – Israel“, schrieb Außenminister Gideon Saar am Mittwoch auf „X“. Das Gremium habe sich darauf konzentriert, ein demokratisches Land anzugreifen und Antisemitismus zu verbreiten, statt sich für die Menschenrechte einzusetzen. Israel schließe sich daher dem von US-Präsident Donald Trump angekündigten Rückzug aus dem UNHRC an.

Israel sei das einzige Land mit einem festen Tagesordnungspunkt (Item 7) und werde bei jeder Sitzung angeprangert. Israel sei in mehr als 100 Resolutionen verurteilt worden, mehr als der Iran, Kuba, Nordkorea und Venezuela zusammen, schrieb Saar auf der Internet-Plattform. Diese Diskriminierung werde nicht länger hingenommen.

Trump hatte am Vortag ein Dekret unterzeichnet, das die Beteiligung der USA an mehreren Organisationen der Vereinten Nationen infrage stellt. Unter anderem sieht es vor, dass die Vereinigten Staaten aus dem UN-Menschenrechtsrat austreten. Allerdings sind sie zurzeit gar kein Mitglied, da ihre jüngste dreijährige Amtszeit in dem Rat mit Beginn des neuen Jahres endete.

Ein formaler Austritt ist daher nicht möglich. Washington kann höchstens entscheiden, sich nicht mehr als Beobachter an den Aktivitäten des Rates zu beteiligen und sich nicht mehr um eine Mitgliedschaft zu bewerben. Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte ist seit 2022 der Österreicher Volker Türk.

Israels Armee bereitet Plan zur ‚freiwilligen Ausreise‘ aus Gaza vor – Mittwoch, 5.2.2025

TEL AVIV (dpa-AFX) – Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, einen Plan zur „freiwilligen Ausreise“ von Palästinensern aus dem Gazastreifen vorzubereiten. Der Schritt folgte auf einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, zwei Millionen Palästinenser aus dem Küstenstreifen umzusiedeln.

Der US-Präsident hatte im Beisein des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verkündet, die USA würden den Gazastreifen „übernehmen“ und in eine wirtschaftlich florierende „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln. Nach Trumps Willen sollen die Einwohner des Gebiets künftig in anderen arabischen Staaten der Region unterkommen.

Der Plan stieß international auf Kritik. US-Regierung relativierte Trumps Pläne später. „Das war nicht als feindseliger Schritt gedacht“, sagte Außenminister Marco Rubio. Er sprach von einem „sehr großzügigen Angebot“ des Präsidenten. Den USA ginge es lediglich darum, das Küstengebiet wieder bewohnbar zu machen. In dieser Zeit könnten die Palästinenser dort aber nicht leben.

Minister Katz begrüßte den „kühnen Plan“ Trumps. „Man muss es den Einwohnern von Gaza erlauben, dieselbe Ausreise- und Migrationsfreiheit zu genießen wie an jedem anderen Ort der Welt“, sagte Katz. „Der Plan wird die Möglichkeit der Ausreise über Landpassagen sowie besondere Regelungen für die Ausreise über das Meer und den Luftweg enthalten.“

Er warf der islamistischen Hamas vor, durch die Plünderung humanitärer Hilfsgüter Geld von den Menschen in Gaza zu erpressen und ihre Ausreise zu verhindern.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel. Als Folge der Kämpfe ist der Gazastreifen weitgehend zerstört. Rechtsextreme Politiker in Israel streben eine Wiederbesiedlung des Gebiets an, das Israel 2005 geräumt hatte. Dies ist jedoch keine offizielle Regierungspolitik./le/DP/jha

© 2025 dpa-AFX

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

UKRAINE-MELDUNGEN IM ÜBERBLICK

MiBundesregierung sieht kein Aufmerksamkeitsdefizit für Ukraine
MiPressestimme: ‚Volksstimme‘ zu Trump und Ukraine-Frieden
MiMelnyk: „0,5 des BIPs für Verteidigung der Ukraine ausgeben“

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

Hilfe nur gegen Rohstoffe: Trumps Plan stösst auf Selenskis Zustimmung – doch wer trägt die Risiken? – Ivo Mijnssen (Wien), Neue Zürcher Zeitung, Donnerstag, 6.2.2025 (ZAHLPFLICHT)

Die gigantischen ukrainischen Reserven an seltenen Erden beflügeln die Phantasie von Geopolitikern und Unternehmern. Passiert ist bis jetzt wenig. Der Westen scheut die Unwägbarkeiten im Krieg.

Dass der Krieg nicht nur Tod, sondern auch gute Geschäfte bringt, weiss man nicht erst seit dieser Woche. Doch so brutal wie Donald Trump formuliert niemand im Westen den Tauschhandel der Geopolitik. «Wir sagen der Ukraine: ‹Sie haben sehr wertvolle seltene Erden, und wir wollen eine Garantie.› Weil wir ihnen Geld und Ausrüstung geben», erklärte der amerikanische Präsident Anfang der Woche. Anders ausgedrückt: Kiew soll für Hilfen mit Rohstoffen bezahlen.

Wolodimir Selenski reagierte darauf erstaunlich positiv. Russland habe seit 2014 Teile des ukrainischen Staatsgebiets besetzt, wo sich erhebliche natürliche Ressourcen befänden. «Wir sind offen dafür, diese mit unseren Partnern zu erschliessen. Sie helfen, unser Land zu verteidigen und den Feind zurückzudrängen.»

Strategisch bedeutsame Rohstoffe

Trumps Initiative kommt somit nicht aus dem Blauen. Vielmehr hatten er und der ukrainische Präsident bereits im Herbst bei ihrem Treffen darüber geredet. Selenski nahm den Vorschlag im Oktober auch in seinen «Siegesplan» auf: Sein Land verfüge über «kritische Rohstoffe» im Wert von mehreren Billionen Dollar. Er erwähnte besonders Titan und Lithium als Ressourcen, «die im globalen Konkurrenzkampf einen bedeutenden Vorteil bringen».

Der Westen könne der Ukraine entweder helfen, diese zu verteidigen, oder zuschauen, wie diese Russland und China in die Hände fielen, sagte der Präsident. Er wiederholte damit Argumente, die proukrainische Republikaner wie der Senator Lindsey Graham seit Sommer 2024 vorbringen. Die Ukraine sitze auf einer Goldmine im Wert von 10 bis 12 Billionen Dollar, sagte er. Diese dürfe man nicht den Rivalen der USA überlassen.

Die Summe ist schwer zu überprüfen, doch der Ressourcenreichtum der Ukraine ist riesig. Bekannt sind dabei vor allem die Kohlefelder im Donbass. Ihre Qualität und ihre Profitabilität sind allerdings sehr heterogen: Wertvoll für die Industrie sind primär die Kokskohle-Reserven. Dass die Ukraine jüngst ihre einzige derartige Mine bei der Stadt Pokrowsk an die Russen verlor, bedeutet einen massiven Rückschlag für die Stahl- und Rüstungsproduktion.

In den letzten Jahren beflügelten aber vor allem die sogenannten kritischen Rohstoffe, zu denen auch die seltenen Erden gehören, die Phantasie der Geopolitiker und Investoren. China kontrolliert den Weltmarkt für viele dieser zentralen Bausteine der modernen elektronischen Infrastruktur. Den Amerikanern und den Europäern fehlen alternative Quellen, weil ihre eigenen Vorräte begrenzt sind – oder sie diese aus ökologischen oder politischen Gründen nicht erschliessen.

Partnerschaften mit den USA und der EU

Laut Angaben der Regierung verfügt die Ukraine über 22 der 50 Rohstoffe, welchen die USA kritische Bedeutung zuschreiben, und über 25 von 34 auf der entsprechenden Liste der EU. Kiew und Brüssel unterzeichneten deshalb 2021 eine strategische Partnerschaft in diesem Bereich.

Im gleichen Jahr haben die USA und die Ukraine die Kooperation bei der Entwicklung des Titan-Abbaus zur Priorität erklärt. 7 Prozent der globalen Produktion dieses für die Rüstungsindustrie wichtigen Metalls finden in der Ukraine statt. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 500 000 Tonnen Lithium abgebaut werden könnten. Dieses ist für Batterien zentral. Dazu kommen grosse Bestände an Gallium, Uran und eine bedeutende Produktion von Neon-Gas für Bildschirme und Halbleiter.

Der Export von Bergbau- und Metallprodukten machte vor dem Krieg ein Drittel des Gesamtvolumens der ukrainischen Exporte aus. Allerdings wurden primär Produkte wie Eisen und Stahl ausgeführt. Der Anteil von Titan, dem einzig wirtschaftlich signifikanten kritischen Rohstoff, betrug 0,3 Prozent. Doch das Potenzial wäre deutlich grösser, da 2021 lediglich 15 Prozent aller Vorkommen im Land bewirtschaftet wurden. Nach Beginn des Krieges dürfte sich diese Zahl noch verringert haben. Die Detailinformationen unterstehen grösstenteils der Geheimhaltung, da sie kriegswichtige Informationen enthalten. Dies bedeutet allerdings auch, dass die Hürden für ausländische Investoren steigen.

Hoch waren sie schon vor 2022: Der Rohstoffsektor ist notorisch intransparent und korruptionsanfällig. Die Vorkommen sind zudem oft nicht erschlossen, was teure jahrelange Vorarbeiten notwendig macht, bevor sie Profite abwerfen. Jene Infrastruktur, die in den bewirtschafteten Feldern existiert, ist oft veraltet. In den letzten fünf Jahren vergab der Staat mehrere Lizenzen. Nur einzelne gingen an ausländische Investoren.

Intransparenz im ukrainischen Rohstoffsektor

Die schwierige Position des Westens zeigte sich im Herbst 2024 bei der Privatisierung der United Mining and Chemical Company (UMCC). Diese hatte vor dem Krieg 350 000 Tonnen Titan und Zirkonium gefördert. 2021 interessierten sich 13 Firmen für einen Kauf des Unternehmens, auch amerikanische. Doch die Versteigerung wurde abgesagt, weil am Ende aus unklaren Gründen nur eine Firma mitbot. Letztes Jahr war dies kein Hindernis mehr, und die UMCC wurde an einen Unternehmer aus Aserbaidschan verkauft, zum Einstandspreis von umgerechnet 85 Millionen Franken. Ukrainische Medien kritisieren, dass die Auktion der Geheimhaltung unterstanden habe. Dies ist laut Kriegsrecht legal.

Der neue Besitzer will nun zwar eine Kooperation mit westlichen Firmen eingehen. Doch die Vergabe, die fast gleichzeitig mit Selenskis Präsentation des «Siegesplans» erfolgte, wirft Fragen über die Ernsthaftigkeit seines Angebots auf. Gleichzeitig dürfte die Zurückhaltung amerikanischer und europäischer Unternehmen ihre eigenen Gründe haben: Das Risiko ist gross, gerade im Krieg.

Will Trump mehr Zugang zu ukrainischen Rohstoffen, so müsste seine Regierung also zunächst einmal viel Geld in die Hand nehmen, um Firmen dazu zu bringen, überhaupt zu investieren. Vorschweben dürften ihm grosszügigere Absicherungen, etwa durch die staatliche Export-Import Bank of the United States. Mit der U.S. International Development Finance Corporation gründete er während seiner ersten Amtszeit zudem eine Institution, die Investitionen privater Unternehmen in Risikoländern mitfinanziert. Ihr Budget soll auf 120 Milliarden Dollar verdoppelt werden. Laut Analysten wird auch ein Einstieg in strategische Sektoren geprüft, wo die Vergabe bisher sehr zurückhaltend war.

Keinen Einfluss hat dies allerdings auf den Kriegsverlauf. Und hier fällt auf, dass viele der strategischen Rohstoffe im Kampfgebiet liegen oder inzwischen gar durch Russland kontrolliert werden. So verfügt die Ukraine über vier grosse Lithium-Felder. Zwei davon liegen in relativer Sicherheit westlich des Flusses Dnipro. Jenes von Kruta Balka, ganz im Südosten, steht unter russischer Besetzung. Und jenes von Schewtschenko, das als eines der vielversprechendsten gilt, ist inzwischen weniger als zehn Kilometer von der Front entfernt.

Ob die Ukrainer dieses halten können, ist nach dem Fall der militärisch bedeutsamen Kleinstadt Welika Nowosilka ungewiss. Von einer Erschliessung kann gegenwärtig jedenfalls keine Rede sein. Soll Trumps Deal also gelingen, müsste er am Ende doch wieder die Ukraine militärisch stärken, bevor er an Profite denken kann.

ZENTRALBANKEN

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

MiFrankreichs Haushaltskrise beendet – Regierung übersteht MisstrauensvotumDow Jones News
MiÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MiUS-Rohöllagerbestände steigen stärker als erwartetDow Jones News
MiISM-Index für US-Dienstleister fällt im JanuarDow Jones News
MiS&P Global: US-Dienstleister mit nachlassendem Geschäft im JanuarDow Jones News
MiUSA: Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich überraschend eindpa-AFX
MiEZB-Chefvolkswirt Lane nennt Elemente der RestriktivitätsanalyseDow Jones News
MiUS-Handelsbilanzdefizit im Dezember deutlich gestiegenDow Jones News
MiADP: US-Privatsektor schafft im Januar mehr Stellen als erwartetDow Jones News
MiUSA: Privatwirtschaft schafft mehr Stellen als erwartet – ADPdpa-AFX
MiHabeck: EU sollte auf US-Zölle mit Gegenzöllen reagierenDow Jones News
MiÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MiDeutsche Automarkt mit schwachem JahresstartDow Jones News
MiEurozone-Erzeugerpreise steigen im Dezember um 0,4 ProzentDow Jones News
MiEZB rechnet für 2025 mit stark abnehmendem LohnwachstumDow Jones News
MiEZB teilt bei siebentägigem Dollar-Tender 64,8 Millionen zuDow Jones News
MiGroßbritannien: Unternehmensstimmung hellt sich etwas aufdpa-AFX
MiS&P Global: Wirtschaft der Eurozone wächst im Januar wiederDow Jones News
MiS&P Global: Deutsche Dienstleister im Januar besser in SchwungDow Jones News
MiEZB-Vizepräsident De Guindos warnt vor Vergeltung für US-ZölleDow Jones News
MiVDMA: Positiver Abschluss kann schwache Jahresbilanz nicht aufpolierenDow Jones News
MiÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News

WEITERE MELDUNGEN

ORF MELDUNGBÜNDEL WELT

Copernicus: Jänner 2025 wärmster der Messgeschichte

Zugang von Musks Kostensenkern zu US-Finanzen eingeschränkt

Unklarheit über US-Gebührenbefreiung auf Panamakanal

US-Justizministerin droht regierungskritischen Anwälten

Trump will Transpersonen vom Frauen-Sport ausschließen

MSF: Israel behindert Gesundheitsversorgung im Westjordanland

F: Premier Bayrou übersteht zwei Misstrauensvoten

USA

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN  

Koalitionsverhandlungen in Österreich stehen auf der Kippe – Neue Zürcher Zeitung, Donnerstag, 6.2.2025 (ZAHLPFLICHT)

Das ist passiert: Die Koalitionsverhandlungen zwischen der FPÖ und der konservativen ÖVP gestalten sich schwierig, gar über einen Abbruch wurde spekuliert. Die ÖVP besteht auf drei zwingenden Forderungen für eine Regierung mit der FPÖ: eine proeuropäische Ausrichtung, keine Einflussnahme durch Russland und Schutz des Rechtsstaats. Zudem verlangen die Konservativen immer wieder Verhandlungen «auf Augenhöhe». Das scheint für die FPÖ unter Herbert Kickl ein Knackpunkt zu sein.

Darum ist es wichtig: FPÖ-Chef Kickl, der Bundeskanzler werden will, hat der ÖVP ein vergiftetes Angebot gemacht: Sie dürfe sieben Ministerien übernehmen, während er für seine Partei nur fünf vorsah, darunter jedoch die Schlüsselressorts Inneres und Finanzen. Zudem verlangt er dem Vernehmen nach, dass die Bereiche EU-Politik, Medien und Verfassung beim Kanzleramt verbleiben. Die ÖVP kann diese Forderungen jedoch nicht ohne Gesichtsverlust akzeptieren.

Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP stocken – APA; Mittwoch, 5.2.2025

Die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP stocken. Klarheit, ob die Verhandlungen weitergeführt oder abgebrochen werden, sollte es nach Treffen der Parteichefs mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen geben. Laut APA-Informationen wird FPÖ-Obmann Herbert Kickl am Donnerstag in der Hofburg erwartet, ÖVP-Chef Christian Stocker war dem Vernehmen nach bereits Mittwoch dran, bestätigt wurde das nicht. Indes richteten sich beide Seiten öffentlich ihre Standpunkte aus.

Die am späten Mittwochnachmittag vergeblich vor der Hofburg wartenden Journalisten bekamen weder Stocker noch sonst wen zu Gesicht. Der Bundespräsident verließ kurz nach 18 Uhr die Präsidentschaftskanzlei. Ob es zuvor tatsächlich zu einer Unterredung zwischen Van der Bellen und dem ÖVP-Chef gekommen ist, war weder in der ÖVP noch in der Präsidentschaftskanzlei zu erfahren.

Dem Vernehmen nach herrscht zwischen den beiden Verhandlungsparteien seit Dienstagabend Funkstille. Da war zusätzlich zu inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten auch über die Ressortaufteilung diskutiert worden. Ihre Standpunkte richteten sich FPÖ und ÖVP am Mittwoch aber öffentlich aus. Kickl untermauerte einmal mehr den Anspruch auf das Finanz- und Innenressort, die ÖVP gab sich über dieses via Facebook verbreitete Statement „überrascht“.

Die FPÖ beansprucht in der Verhandlungen Ressorts, die auch der ÖVP besonders wichtig sind. So wollen die Blauen für sich das Innenministerium mit den Bereichen Sicherheit und Asyl, außerdem das mächtige Finanzministerium, zudem die Medien- und Kulturagenden im Kanzleramt und auch die Europaagenden.

Das geht sich für die ÖVP nicht aus“, hieß es aus türkisen Verhandlerkreisen. Dem Vernehmen nach ging man Dienstag am späten Nachmittag also einigermaßen erbost auseinander. Die ÖVP sprach von einer „schwierigen Phase“. Einen Abbruch der Verhandlungen, wie Zeitungen zwischenzeitlich getitelt hatten, dementierten beide Seiten.

Stocker hatte sich jedenfalls Dienstagabend in einem kurzfristig einberufenen Parteivorstand beraten. Dort sei der Parteiobmann in seinen Verhandlungsleitlinien – Österreich als verlässlicher Partner in der EU, Rechtsstaat und liberale Demokratie schützen und Einflussnahme aus dem Ausland verhindern – bestärkt worden, hieß es aus der ÖVP. Diese Grundsätze der Volkspartei sollten sich auch in der Ressortverteilung widerspiegeln, sei man sich einig gewesen.

In der FPÖ wartete man am Mittwoch auf eine Antwort des Verhandlungspartners zur vorgeschlagenen Liste. Auch wollte man das weitere Vorgehen beraten.

Am Nachmittag untermauerte Kickl in einem Facebook-Posting den Anspruch seiner Partei auf die Führung sowohl des Finanzministeriums als auch des Innenressorts. Es gehe dabei nicht um „Posten und Macht“. Vielmehr brauche es einen „ehrlichen Kampf gegen die Teuerung“, die Österreicher würden „ein ordentliches und ehrliches Budget statt einem Schuldenberg“ wollen – und „eine ehrliche Migrations- und Sicherheitspolitik, die endlich wieder klar macht, dass Österreich Herr im eigenen Haus ist“.

Ein guter Minister sei „genauso wie ein guter Kanzler nur ein Werkzeug, ein Instrument, ein Diener“ und „ein Mittel, um den Willen der Österreicher in ganz bestimmten politischen Bereichen umzusetzen“. „Deshalb ist es uns wichtig, dass wir die Verantwortung für die Finanzen und den Staatshaushalt haben“, betonte Kickl.

Denn die letzten Finanzminister seien es ja gewesen, „die dieses Budget mit Milliardenschulden zu verantworten haben. Da kann es kein ‚Weiter wie bisher‘ geben.“ In der Sicherheitspolitik und beim Asylkurs wolle die FPÖ ebenfalls einen Kurswechsel. „Wenn wir die Ergebnisse verantworten, dann müssen wir zuvor auch diejenigen sein, die die Möglichkeit haben, diesen Kurs zu gestalten und Schritt für Schritt umzusetzen. Deshalb ist das Innenministerium wichtig.“

Verwundert ob dieser öffentlich geäußerten Punkte gab man sich am Mittwochnachmittag in der ÖVP: „Wir haben uns vor einigen Wochen dazu entschieden, ehrlich und konstruktiv mit der FPÖ über die Bildung einer Regierung zu verhandeln“, hieß es in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA. Vieles habe gelöst werden können, „wichtige Punkte“ seien noch offen.

„Das heutige Facebook-Posting von Herbert Kickl hat uns daher überrascht“, heißt es in dem Statement weiter. „Wenn man einen Partner für eine gemeinsame Regierung finden will, sollte man auf diesen zugehen und ein Angebot auf Augenhöhe unterbreiten. Herbert Kickl hat den Auftrag angenommen, eine Regierung zu bilden. Daher liegt der Ball bei ihm.“

Die Zeit drängt jedenfalls: Kickl soll Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Donnerstag – eigentlich regulär – Bericht erstatten. Dennoch dürfte der Druck groß sein, über Erfolge zu berichten. Möglich ist aber auch, dass der FPÖ-Chef dem Staatsoberhaupt vom Scheitern der Gespräche berichtet, was zu einer Neuwahl führen könnte. Eine Bestätigung des Termins gab es vonseiten der Hofburg vorerst nicht.

Die ÖVP betonte unterdessen in einer Nachricht auf X (vormals Twitter), es gebe die „klare Ansage von unserem Generalsekretär“ Alexander Pröll, die Volkspartei führe weiterhin „Koalitionsverhandlungen auf Augenhöhe“ – mit dem Ziel, „rasch eine handlungsfähige Regierung für Österreich zu haben“. Dazu postete die ÖVP Ausschnitte eines Interviews von Pröll beim Nachrichtenportal „exxpress“, in dem er erklärte, es sei „ganz normal, dass es in Verhandlungen manchmal einfacher läuft, manchmal etwas ruckelt“. Er glaube, die Menschen wollen nun „möglichst rasch eine handlungsfähige Regierung“. „Daran arbeiten wir. Natürlich ergebnisoffen.“

Die Postenvergabe ist freilich nicht der einzige offene Punkt in den Verhandlungen. Vielmehr sind nach Informationen der APA wesentliche Punkte in den Untergruppen auf „rot“ gestellt, vor allem in jener zu Außenpolitik oder Medien, aber beispielsweise auch teilweise im Bereich Finanzen und Steuern. Um diese ungelösten Fragen sollen sich die Chefverhandler kümmern, dort dürfte man bisher aber nicht wirklich weitergekommen sein.

Noch immer keine Bewegung von beiden Seiten soll es bei der von den Freiheitlichen geforderten Bankenabgabe geben. Auch gegen einen finanziellen Beitrag der Kammern zur Budgetsanierung dürfte sich der türkise Wirtschaftsflügel querstellen. Dazu kommen weitere Streitpunkte wie die von der FPÖ gewünschte Abschaffung der ORF-Haushaltsabgabe, das Raketenabwehrsystem Sky Shield und eine gemeinsame Linie bei der Europapolitik.

Ein weiterer Knackpunkt bei den inhaltlichen Verhandlungen ist die künftige Strategie zur Bekämpfung des Antisemitismus. Hier soll der ehemalige Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) auf dem von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) gewünschten Holocaust-Zentrum beharren.

Welches Vorhaben endgültig vom Tisch sein dürfte, ist das von der ÖVP im Wahlkampf versprochene Nationalstadion. Ex-Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte dessen Bau bis 2030 als Ziel gesetzt. Beide Seiten sollen sich laut APA-Informationen einig sein, dass dieses Projekt derzeit nicht finanzierbar ist.

ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH

Doskozil vor neuerlicher Wahl zum Landeshauptmann

Wien: Wahlkarten können bereits beantragt werden

Üble Nachrede: „Plagiatsjäger“ Weber verurteilt

UNESCO-Plattform mit Forderungskatalog an Politik

MEDIZIN

Corona-Wellen führen weiterhin zu Tausenden Hospitalisierten – APA, Mittwoch, 5.21.2025

Corona ist wie erwartet nicht wieder von der Erde verschwunden, auch gut fünf Jahre nach den ersten bestätigten SARS-CoV-2-Fällen in Österreich nicht. Am Höhepunkt der jüngsten Welle wurden im Oktober innerhalb einer Woche bundesweit fast 1.000 Covid-Kranke hospitalisiert. Rund vier bis fünf Prozent davon landeten diese Saison auf Intensivstationen. Mit Influenza und RSV belasten sogar mehrere Wellen die Spitäler, betonte der Lungenfacharzt Arschang Valipour im APA-Gespräch.

979 Spitalsaufnahmen aufgrund schwerer Atemwegserkrankungen mit der Diagnose Covid-19 gab es in der 41. Kalenderwoche des Vorjahres, davon 38 in Intensivpflege. Inklusive der Wochen davor und danach landeten im vergangenen Herbst und diesen Winter Tausende mit Corona im Krankenhaus. Das zeigt das SARI-Dashboard (Schwere Akute Respiratorische Infektionen) des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, das seit dem Ende der Meldepflicht einer SARS-CoV-2-Infektion im Sommer 2023 einen Überblick über die Verteilung derartiger Erkrankungen in den Kliniken bietet. Ein genauer Blick auf den Höhepunkt dieser Covid-Welle ergibt, dass in jener Woche insgesamt rund 2.000 Personen mit verschiedenen SARI-Erkrankungen aufgenommen wurden, erläuterte Valipour.

„Das Gesundheitssystem ist nicht mehr akut belastet“, sagte der in der Wiener Klinik Floridsdorf tätige Mediziner. Solche Wellen hätten aber natürlich Auswirkungen. „Bei den Fallzahlen im Herbst war ein nicht unbeträchtlicher Teil der Betten belegt.“ Covid-19 habe sich in die bereits bekannten Atemwegserkrankungen eingereiht, „aber es ist ein Plus an Krankheitsbildern, das es nicht gab vor fünf Jahren“. Die Corona-Welle sei bereits abgeflachter, „aber nicht zu vernachlässigen“, nun gebe es die Influenza-Welle und laut SARI-Dashboard seit dem Jahreswechsel ansteigende RSV-Zahlen (Respiratorische Synzytial-Virus) in den Krankenhäusern.

Was mit Blick auf den Spitalsbereich oft „nicht berücksichtigt wird, ist, dass hohe Infektionszahlen zwei Krankheitswellen mit sich bringen“, betonte Valipour. Das eine sei die akute Infektionswelle, das andere sogenannte zweizeitige Infektionen ein bis drei Monate danach, beispielsweise Personen, die dann eine bakterielle Lungenentzündung bekommen. Dabei müsse es zuvor nicht unbedingt eine schwere Covid-Infektion gewesen sein, dennoch sei der Schutz gegen weitere Infektionen vorübergehend aufgehoben.

Das Risiko mit Folgeinfektionen oder mit Folgeverschlechterungen etwaiger Grunderkrankungen im Spital zu landen sei in den ersten 90 Tagen nach einer Infektion erhöht. Covid könne beispielsweise zu einer Entgleisung einer bestehenden Diabetes-Erkrankung oder zu einem Herzinfarkt führen. Gerade Ältere seien nach einer Infektion geschwächt und hätten häufiger Bedarf für häusliche Pflege oder die Aufnahme in einem Pflegeheim.

Wegen einer akuten Covid-19-Erkrankung landen weiterhin vor allem Ältere im Krankenhaus. Das Risiko „steigt mit zunehmenden Lebensjahren an – mit 60 Jahren deutlich, mit über 80 sind fast drei Mal so viele wie bei den Über-60-Jährigen betroffen“, sagte Valipour. Das SARI-Dashboard zeigt auch leicht erhöhte Hospitalisierungszahlen bei den Unter-Vierjährigen. Sehr kleine Kinder haben generell häufiger Atemwegsinfektionen und der Lungenschutz ist noch nicht so weit entwickelt, erläuterte der Mediziner. Auch Personen mit Begleiterkrankungen wie schwerem Übergewicht, Krebs, Herz-Kreislauf- und Lungenkrankheiten, Bluthochdruck, Diabetes oder einem geschwächten Immunsystem werden nach wie vor häufiger mit Corona hospitalisiert.

Was sich dagegen seit dem SARS-CoV-2-Ausbruch vor fünf Jahren „verändert hat, ist die Wahrscheinlichkeit einer schweren Infektion“, sagte Valipour. „Die überwiegende Mehrzahl der Infektionen führt nicht zu einem Spitalsaufenthalt.“ Hier spiele die Impfung eine Rolle, obwohl deren Schutz bei Älteren „nach drei bis vier Monaten rasch abnimmt“. Auch die Sterblichkeit ist deutlich gesunken und liegt bei jenen, die ins Spital müssen, bei ein bis drei Prozent, berichtete der Lungen- und Intensivmediziner. Neben der Immunisierung in der Bevölkerung sei das auch der Gabe von antiviralen Medikamenten geschuldet.

Bei schweren Verläufen von Covid-19 sind laut Valipour nach wie vor „klassische Lungenentzündungen“ möglich. Hinzu kommen beispielsweise erhöhte Temperatur oder Fieber, Kurzatmigkeit sowie die Verschlechterung von Vorerkrankungen. Bei Hospitalisierung sei häufig Covid-19 als Hauptursache zu sehen.

Die Behandlung im Spital habe sich in den vergangenen zwei Jahren nicht wesentlich verändert. Es gebe die bisher bekannten antiviralen Medikamente gegen Entzündungen in den Atemwegen, die bei Covid-19 zugelassen sind, und zwar „eine Vielzahl an neuen Entwicklungen, aber noch keine neu zugelassenen, die im klinischen Alltag verfügbar sind“. In Summe könne auch so eine gute Wirksamkeit erzielt werden. Wenn bei einem Patienten außerdem zu wenig Sauerstoffsättigung vorhanden sei, dann werde Sauerstoff verabreicht und bei einer zusätzlichen bakteriellen Infektion auch Antibiotika.

Im Umgang mit Corona-Infizierten gelten im Krankenhaus weiterhin Hygienemaßnahmen. Es sei aber Routine eingetreten und die Erkrankung werde genauso behandelt wie die Grippe. „Man schützt sich vor einer Aerosol-vermittelten Krankheit“, sagte Valipour. Die Patienten werden isoliert und – wenn möglich – nicht mit anderen in Kontakt gebracht und idealerweise in einem Einzelzimmer oder mit einer anderen infizierten Person zu zweit untergebracht.

Personen, die aufgrund ihres Alters oder von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben, sollten sich nach wie vor impfen lassen und im Infektionsfall Medikamente gegen Covid-19 einnehmen, rät Valipour. „Ab 60 Jahren würde ich es unabhängig von Begleiterkrankungen empfehlen“, sagte er.

  • SARI-Dashboard

UMWELT

Asteroid: Die Folgen eines Einschlags von Bennu – ORF, Donnerstag, 6.2.2025

In gut 150 Jahren könnte der Asteroid Bennu der Erde ziemlich nahe kommen. Das Einschlagsrisiko ist zwar gering, ein Forschungsteam errechnete nun dennoch mögliche Auswirkungen: So soll ein Einschlag des Asteroiden unter anderem einen weltweiten Wintereinbruch auslösen.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 2.700 könnte Bennu im Jahr 2182 auf der Erde einschlagen. Der tiefschwarze Asteroid hat einen Durchmesser von rund 500 Metern. Obwohl er damit deutlich kleiner ist als jener Asteroid, der die Dinosaurier ausgelöscht hat, könnte Bennu erhebliche Schäden verursachen. …

beer, ORF Wissen

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