Tagesblick KURZAUSGABE – 27.11.2024 Mittwoch

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COMMENT – FAZIT – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Waffenstillstand zwischen Israel und Hisbollah wurce gestern vereinbart und hält einstweilen bis heute früh? Wie lange?
    Wie lange halten Waffenstillstandsverträge im Durchschnitt?
    Letzte Meldung heute früh: Hamas soll zu Waffenstillstandsvereinbarungen bereit sein.
  • Ukraine-Krieg: Gröbere Nadelstiche er Ukraine gegen Russland, aber Russland rückt ziemlich rasch in der Ostukraine vor.
    Weitere Finanzhilfen für die Ukraine. Beschädigte ukrainische Infrastruktur führt zu gravierenderen Stromausfällen.
  • Weitere COMMENTS vorhanden

Märkte – Report

Israel, Ukraine

Meldungen

Themenreigen – GESCHICHTE: IBM verschenkt Zemaneks „Mailüfterl“ an das Technisches Museum Wien. MENSCHEN: Nachlass-Versteigerung

Unternehmen

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

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MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

DiMÄRKTE EUROPA/Leichter – US-Zollankündigung bremst Auto- und Getränketitel aus … Unter Druck standen mit den Sorgen vor einem Handelskrieg vor allem die Titel der Automobilkonzerne, aber auch Aktien europäischer Getränkehersteller. Dagegen hielten sich die Titel der Telekommunikationsbranche und des Versicherungssektors weiterhin relativ gut. Belastet wurde die Stimmung von Aussagen des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump. Er will mit Amtsantritt Zölle auf alle Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängen. Der mexikanische Peso und der Kanada-Dollar gerieten daraufhin unter Druck. Die Ankündigung von Zöllen auf mexikanische und kanadische Einfuhren dürfte das USMCA-Freihandelsabkommen mit den USA auf eine harte Probe stellen, hieß es am Markt. Bei den Ankündigungen dürfte es sich nur um ein Eröffnungssalvo handeln – Trump hatte im Wahlkampf Zölle von mehr als 60 Prozent auf chinesische Waren angekündigt. …
DiAktien Schweiz von Trump und Schwergewichten gebremst
DiUS-Anleihen: Kursverluste – Trupms Zollpläne schüren Inflationssorgen NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Dienstag nachgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) fiel um 0,25 Prozent auf 110,25 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 4,32 Prozent. Am Markt legten die Inflationserwartungen wieder etwas zu. Grund ist die Ankündigung des designierten US-Präsident Donald Trump, bereits an seinem ersten Amtstag hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China zu verhängen. Für die USA blieben Strafzölle nicht ohne negative Folgen, schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank: „Importe werden teurer, die Inflation steigt, was wiederum das reale Haushaltseinkommen belastet.“ Auch die Notenbank müsste bei einer erneut anziehenden Teuerung ihren geldpolitischen Lockerungskurs überdenken./la/he © 2024 dpa-AFX
DiAktien Europa Schluss: Trumps Zoll-Androhungen belasten
DiAktien Frankfurt Schluss: Trumps Zollankündigung beendet Rekordversuch FRANKFURT (dpa-AFX) – Donald Trumps Ankündigung von Zöllen hat am Dienstag für Ernüchterung am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax, der zuletzt drei Börsentage in Folge gestiegen war und sich dem Rekordhoch von Mitte Oktober wieder angenähert hatte, gab wieder nach. Zum Ende des Xetra-Handels stand ein Minus von 0,56 Prozent auf 19.295,98 Punkte zu Buche. Der designierte US-Präsident Donald Trump will bereits an seinem ersten Amtstag hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington warnte in einer Reaktion vor den Folgen eines Handelskonflikts. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell befürchtet nun einen Handelskrieg. Wenn jeder Zölle gegen jeden erhebe, werde dies Reaktionen hervorrufen, warnte er. „Ein Handelskrieg nützt niemandem. Er schadet der Preisstabilität und bremst das Wachstum“, sagte Anlagestratege Chris Iggo von Axa Investment Managers. Zölle der USA würden über den Weg höherer Preise den Unternehmensgewinnen und vor allem den Verbrauchern schaden. Auch die amerikanische Handelsbilanz werde durch Zölle nicht besser. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen sank um 0,98 Prozent auf 26.210,76 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,79 Prozent. Das Szenario eines Handelskriegs traf am Dienstag wie zu erwarten die deutschen Fahrzeughersteller. Die Kursverluste im Dax reichten von jeweils rund 1 Prozent bei BMW und Mercedes-Benz bis zu 6 Prozent für den Lkw-Hersteller Daimler Truck . Die Aktien der VW -Nutzfahrzeug-Holding Traton büßten im MDax 4,4 Prozent ein.
DiDax lässt nach – weniger exportabhängige Unternehmen im Fokus
DiROUNDUP/Aktien New York: Dow schwächelt und Nasdaq holt auf – Zölle und Amgen
DiDeutsche Anleihen: Moderate Kursverluste FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Dienstag nach den Kursgewinnen der vergangenen Handelstage wieder etwas nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,17 Prozent auf 133,44 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,21 Prozent. Zu Wochenbeginn hatten noch gesunkene Inflationserwartungen nach der Nominierung von Scott Bessent als US-Finanzminister durch den künftigen Präsidenten Donald Trump die Renditen belastet. Bessent habe sich zwar hinsichtlich einer möglichen Einführung von Importzöllen moderater als Trump gezeigt und auch mit Blick auf die Fiskalpolitik gelte er als Befürworter geringerer Ausgaben, schrieb Analyst Christian Arnold von der DZ Bank. Als wie nachhaltig sich aber diese Vorhaben im Kontext von ebenfalls avisierten Steuererleichterungen erweisen, bleibe abzuwarten. US-Konjunkturdaten lieferten am Nachmittag keine klaren Impulse. So hat sich die Stimmung der Verbrauch im November auf bereits hohem Niveau etwas weiter verbessert. Analysten hatten dies bereits erwartet. Die Neubauverkäufe gingen zwar im Oktober im Monatsvergleich weitaus deutlicher zurück als prognostiziert. Diese Größe aber ist sehr schwankungsanfällig und spiegelt damit nur bedingt die aktuelle Lage am wichtigen Immobilienmarkt wider./la/he © 2024 dpa-AFX

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

HELLMEYER (Märkte u.a.m.)

  • Märkte: Keine klare Richtung
  • IFO-Barometer der Exporterwartungen zart zugelegt
  • DIHK: Trumps Zölle können zu Auftragsrückgang führen
  • 2025 kein Gas via Ukraine, es wird dunkel

Märkte: Keine klare Richtung

Die Bewegungen an den Finanzmärkten waren in den letzten 24 Stunden divergent. Klare

Richtungen dynamischer Art waren nicht erkennbar.

Positiv ist der Waffenstillstand Israel/Libanon. Möge er halten.

Negativ ist für Europa das Ende der Gaslieferungen Russlands durch die Ukraine ab 2025 (siehe unten), denn die Ukraine kostet uns nicht nur massiv durch die latente Alimentierung, 2025 kostet sie uns auch im sensiblen Feld der Energieversorgungssicherheit und der preislichen Konkurrenzfähigkeit.

Die Berufung Geers als US-Handelsbeauftragten verheißt für Europa nichts Gutes, ganz im Gegenteil. Wir dürfen raten, ob die Zölle gegen Europa bei „nur“ 10% oder bei schwer verdaulichen 25% liegen werden.

Kommentar: Europa und Deutschland haben sich in den letzten 10 Jahren trotz mancher Warnung kritischer Stimmen mit nahezu unbestechlichem Trackrecord in geopolitischen Fragen durch diskretionäres Agieren in die größte US-Abhängigkeit der Historie gebracht.

Wie sagte Frau Nuland als Vertreterin des US-Außenministeriums vor 10 Jahren so treffend: „F… the EU!“ Sind wir jetzt „fu….“? Hat das jetzt einen hohen, einen prohibitiven Preis? Die Welt wurde multilateraler, Europa verschrieb sich der Unilateralität (Unterordnung unter USA). Wie passt das zu unseren europäischen Werten und unserer Souveränität? Wie intelligent war und ist das?

Das Datenpotpourri fiel durchwachsen aus (siehe unten).

Aktienmärkte: Late Dax -0,32%. EuroStoxx 50 -0,55%, S&P 500 +0,53%, Dow Jones +0,27%, US

Tech 100 +0,55%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 06:05 Uhr: Nikkei (Japan) -0,94%%, CSI 300 (China) +0,86%,

Hangseng (Hongkong) +0,51%, Sensex (Indien) -0,07% und Kospi (Südkorea) -0,55%.

Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,20% (Vortag 2,20%),

während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,30% (Vortag 4,29%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0001) war gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich nahezu

unverändert, nachdem der EUR sich gestern kurzfristig bis auf 1,0544 befestigen konnte.

Gold (+12,80 USD), Silber (+0,13 USD) konnten Boden gutmachen. Bitcoin (aktuell 92.430 USD

Stand 06:08 Uhr) gab im Eröffnungsvergleich nach (-1.950 USD

Nachrichten in Kurzform:

• Berlin: Wirtschaftsminister Habeck sagte, man brauche größere Antworten für die

Industrie seitens der Regierung als es in der Ampel möglich war.
=> Herr Habeck, man schätzte die Lage völlig falsch ein!

• Berlin: Wirtschaftsminister Habeck forderte einen Nachtragshaushalt, der einen

Stromzuschuss für die Industrie enthalten sollte.
=> Ist das eine strukturelle Lösung?

• G-7: Die Außenminister drohen China mit „angemessenen Maßnahmen“ wegen der

Russland-Hilfe.
=> Geht das auch andersrum?

• Nahost: Heute früh trat der Waffenstillstand zwischen Israel und Libanon in Kraft.

Zuvor weitete Israel gestern die Angriffe im Libanon aus.
=> Positiv

• Washington: Trump nominierte Jamieson Greer für das Amt des

Handelsbeauftragten (früher Stabschef für Handelsbeauftragten Lightizer)
=> „Harte Nuss“!

Deutschland: IFO-Barometer der Exporterwartungen zart zugelegt

Die Exporterwartungen stiegen im November laut IFO-Barometer auf -5,9 Punkte von

zuvor -6,5 Punkten im Oktober. Es ist der erste Anstieg in den letzten sechs Monaten.
=> Erst mal eine „Schwalbe“, die noch keinen Sommer macht!

Kommentar: Losgelöst vom Anstieg bleibt das Niveau prekär. Dieser Anstieg ist zart. Er ist über zwei Aspekte erklärbar. Der Anstieg des USD wirkt auf die Exportchancen unterstützend (Preiseffekt, schwächerer EUR). Zudem werden US-Unternehmen vor der Verfügung der voraussichtlichen Zölle verstärkt aus dem Ausland ordern, um diese Zölle zunächst zu umgehen (Mengeneffekt). Dieser Vorzieheffekt wirkt sich dann später belastend aus.

Es wäre hinsichtlich der sich durch die angekündigte Leistungsertüchtigung der US-Wirtschaft und der gleichzeitigen Lethargie in Berlin und Brüssel absehbar verbesserten US-

Konkurrenzfähigkeitslage fahrlässig, von einer belastbaren Trendwende auszugehen. Es ist ein temporäres Phänomen bezüglich der wahrscheinlichen Mengeneffekte. Die Preiseffekte

(schwächerer EUR) können Teile der voraussichtlichen Zölle helfen, zu nivellieren.

Deutschland/DIHK: Trumps Zölle können zu Auftragsrückgang führen

Die Wirtschaft rechnet mit Folgen durch die von Trump angekündigten Zölle für Waren

aus Kanada und Mexiko. Deutsche Betriebe seien eng in den Lieferketten

Nordamerikas verzahnt, so Außenwirtschaftschef Treier. Firmen produzierten in

Mexiko und Kanada für den US-Markt. Die angekündigten Zölle würden die US-

Einfuhren aus den Nachbarländern verteuern und könnten zu einem Auftragsrückgang

führen. Die von Trump angekündigten Zölle gegen China würden unsere Unternehmen

auch treffen, deren Vorprodukte häufig für chinesische Exportgüter benötigt würden.
=> Auf den Punkt …

Kommentar: Die Konkurrenzsituation deutscher und europäischer Unternehmen verfällt weiter durch diese US-Zollpolitik, die nicht WTO-konform ist. Aber es wird noch härter. Auch Europa wird mit Zöllen belegt werden.

Ende der Gaslieferungen aus Russland via Pipelines durch Ukraine

Nachdem die Ukraine den Gas-Durchleistungsvertrag Ende 2024 trotz der Bereitschaft

Russlands, weiter zu liefern (aktuell circa 42 Mio. cbm täglich), auslaufen lässt, geht

Gazprom davon aus, dass es 2025 keine Pipeline-Gasversorgung für Europa gibt.
=> Versorgungslage für Europa wird kritischer (auch Preiseffekte)

Kommentar: Europa hat ein Konkurrenzfähigkeitsproblem. Wir leben in einem energetischen Zeitalter. Ohne Energie geht nichts. Die Fragen der nachhaltiger Versorgungssicherheit und der preislichen Konkurrenzfähigkeit sind elementar für Europas und Deutschlands Zukunftsfähigkeit. Mit dieser Entscheidung der Ukraine, die von Europa massiv alimentiert wird, verdunkeln sich die Aussichten für Gesamteuropa. Das Chancenprofil Europas erodiert.

Wrackt sich Europa durch eigene diskretionäre Politik ab? Wie loyal ist das seitens der Politik gegenüber Bürgern und Unternehmen? Ja es mag loyal gegenüber Ukraine, USA und UK sein!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Arbeitslosenquote in Finnland jetzt bei 8,7%

Finnland: Die Arbeitslosenrate legte per Berichtsmonat Oktober von zuvor 8,4% auf 8,7%.

UK: Einzelhandelsindex laut CBI deutlich schwächer

Der vom CBI ermittelte Index des britischen Einzelhandels sank per Berichtsmonat November von zuvor -6 Punkte auf -18 Zähler.

USA: Durchwachsenes Datenbild – Sonne und Schatten

Der Absatz neuer Wohnimmobilien brach per Oktober im monatsvergleich um 17,3% auf

610.000 (annualisierter Wert) ein. Es war der schwächste Wert seit November 2023.

Der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart des Conference Board legte per

Berichtsmonat November von zuvor 109,6 (revidiert von 108,7) auf 111,7 Zähler zu (Prognose 111,3). Es war der höchste Indexstand seit Januar 2024.

Der Richmond Fed Composite Index (Index der Gesamtwirtschaft) lag per November im

Monatsvergleich unverändert bei -14 Punkten.

Der Case/Shiller Hauspreisindex verzeichnete per Berichtsmonat September im

Monatsvergleich einen Anstieg um 0,2% (Prognose 0,3%) nach zuvor +0,3% (revidiert von

+0,4%). Im Jahresvergleich kam es einer Zunahme um 4,6% (Prognose 4,8%) nach zuvor 5,2%.

China: Gewinnsituation der Industrieunternehmer erodiert

Die Profite der Industrieunternehmen verzeichneten per Berichtsmonat Oktober für den

Zeitraum von Januar bis Oktober im Jahresvergleich einen Rückgang um 4,3% (Zeitraum

Januar bis September -3,5%)

Hier den Hellmeyer Report lesen!

ISRAEL-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

27.11.2024 00:44

Biden: „Neuanfang für Libanon“ Ab 4 Uhr gilt Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah

Ab 4 Uhr früh sollen die Waffen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz schweigen, zunächst für zwei Monate. Bevor die Feuerpause in Kraft tritt, fliegt Israel massive Luftangriffe auf Beirut. Die Hisbollah attackiert wiederum Ziele in Tel Aviv.

26.11.2024 16:25

Vor Beratungen über Waffenruhe Israels Truppen erreichen symbolträchtigen Fluss im Libanon

Kurz vor einer möglichen Waffenruhe greift Israels Luftwaffe Ziele in der libanesischen Hauptstadt Beirut an. Während Bodentruppen bis an den Fluss Litani (WIKIPEDIA) vorstoßen, richtet Verteidigungsminister Katz eine Warnung an die Hisbollah.

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah hält bisher – Mittwoch, 27.11.2024, 8:46

Eine nach mehr als einem Jahr des Kriegs vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der von Israels Erzfeind Iran unterstützten, libanesischen Hisbollah-Miliz hält bisher. Die israelische Armee meldete die letzten Raketenangriffe auf den Norden des Landes, mehrere Stunden bevor die Waffenruhe um 4.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) in Kraft trat. Am Mittwoch in der Früh blieb es zunächst ruhig.

Die israelische Luftwaffe hatte am Dienstagabend noch besonders massive Angriffe im Libanon geflogen, auch in der Hauptstadt Beirut und ihren südlichen Vororten. Seit Beginn der Waffenruhe gab es keine neuen Angriffe.

Die Feuerpause war von den USA und Frankreich vermittelt worden, um eine „dauerhafte Einstellung der Feindseligkeiten“ zu erreichen, wie US-Präsident Joe Biden sagte. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu sagte, die Dauer der Waffenruhe hänge davon ab, „was im Libanon passiert“. Nach Medienberichten ist ein Rückzug der israelischen Bodentruppen aus dem Libanon binnen 60 Tagen vorgesehen. Die Hisbollah soll sich demnach hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze zurückziehen.

Die libanesische Armee kündigte an, „die notwendigen Schritte“ zur Umsetzung der Waffenruhe zu unternehmen. Daran arbeiteten die Streitkräfte in Abstimmung mit der UNO-Beobachtermission UNIFIL im Libanon, teilte die Armee auf X mit. Bei der UNIFIL sind auch Soldaten des österreichischen Bundesheers im Einsatz.

Libanesische Soldaten sollen als Teil der Vereinbarung zur Waffenruhe im Grenzgebiet stationiert werden, um sicherzustellen, dass Hisbollah-Kämpfer sich hinter den Litani-Fluss zurückziehen und dort auch bleiben. Die Armee ist keine aktive Kriegspartei in dem Konflikt zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär.

Das Militär rief Bewohner aus dem Südlibanon zu Geduld auf. Sie sollten mit ihrer Rückkehr in ihrer Heimatorte bis zum Abzug der israelischen Streitkräfte gemäß der Feuerpausen-Vereinbarung warten. Seit den frühen Morgenstunden machten sich nichtsdestotrotz Tausende Menschen in vollgepackten Autos auf den Weg zurück in den Südlibanon, der in den letzten Wochen und Monaten unter massivem Beschuss der israelischen Armee stand. Auf sozialen Medien und im arabischen Fernsehen waren lange Staus auf den Straßen in Richtung Süden zu sehen.

Ein israelischer Militärsprecher hatte zuvor bereits auf X geschrieben, Bewohner von Gegenden, für die es Aufforderungen zur Evakuierung gegeben habe, dürften vorerst nicht in ihre Dörfer zurückkehren.

Bei israelischen Luftangriffen auf Grenzübergänge zwischen Syrien und dem Libanon noch vor Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz sind nach syrischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Darunter seien Zivilisten und ein Freiwilliger des Syrischen Roten Halbmonds, meldete die syrische Staatsagentur SANA am Mittwoch. Zwölf Menschen wurden demnach verletzt. Das israelische Militär äußerte sich dazu zunächst nicht.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden insgesamt zehn offizielle und inoffizielle Grenzübergänge angegriffen. Israel zielte nach Einschätzung der Beobachtungsstelle darauf ab, Versorgungswege der libanesischen Hisbollah-Miliz zu kappen, die ihre Waffen laut Experten aus dem Iran unter anderem über Syrien bezieht. „Die Israelis versuchen, alle Wege zu zerstören, auf denen die Hisbollah Waffen aus Syrien schmuggelt“, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdul Rahman.

Hamas-Vertreter: Bereitschaft zu Waffenruhe in Gaza – ORF, Mittwoch, 27.11.2024, 7:39

Nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat auch die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen ihre Bereitschaft zu einer Feuerpause erklärt.

Die Hamas sei „bereit zu einem Abkommen über eine Waffenruhe und zu einer Vereinbarung über einen Gefangenenaustausch“ mit Israel, sagte ein Mitglied des Hamas-Politbüros heute in der Früh der Nachrichtenagentur AFP.

Die Verkündung der Waffenruhe im Libanon sei „ein Sieg und ein großer Erfolg für den Widerstand“, fügte das Politbüromitglied hinzu.

red, ORF.at/Agenturen

ROUNDUP: Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah in Kraft – Mittwoch, 27.11.2024

BEIRUT/TEL AVIV/WASHINGTON (dpa-AFX) – Nach mehr als einem Jahr Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gilt seit dem frühen Morgen eine Waffenruhe. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warnte die vom Erzfeind Iran unterstützte Miliz mit scharfen Worten: „Die Dauer der Waffenruhe hängt davon ab, was im Libanon geschieht.“ Die Feuerpause war von den USA und Frankreich vermittelt worden, um auf Sicht eine „dauerhafte Einstellung der Feindseligkeiten“ zu erreichen, wie US-Präsident Joe Biden sagte. Von der Hisbollah selbst gab es zunächst keine Reaktion auf die Verkündung der Waffenruhe.

Die israelische Luftwaffe flog bis kurz vor dem Inkrafttreten der vereinbarten Kampfpause um 4.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) noch besonders massive Angriffe auf die libanesische Hauptstadt Beirut und deren südlichen Vororte. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, bei den Angriffen in zentralen Vierteln von Beirut seien mindestens zehn Menschen getötet worden. Überall in der Hauptstadt waren schwere Explosionen zu hören, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht schilderte. Um 4.00 Uhr seien die Explosionen und das Donnern der Kampfflugzeuge dann verstummt. Auch die Hisbollah hatte zuvor weiter Raketen auf den Norden Israels abgefeuert, wo erneut die Sirenen heulten.

Hält die Waffenruhe?

Die Schiiten-Miliz soll sich laut unbestätigten Medienberichten über die Abmachung zunächst hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der faktischen israelisch-libanesischen Grenze zurückziehen. Danach sollten sich Israels Bodentruppen binnen 60 Tagen aus dem Libanon zurückziehen. Um eine Rückkehr von Hisbollah-Kämpfern zu verhindern, sollen Soldaten der libanesischen Armee, die am Krieg eigentlich nicht beteiligt ist, parallel zum israelischen Abzug im Grenzgebiet stationiert werden, wie ein ranghoher Vertreter der US-Regierung berichtete.

Die USA hätten nicht mit der Hisbollah über die Waffenruhe verhandelt, sondern mit der libanesischen Regierung, hieß es. Diese müsse nun die Verantwortung dafür übernehmen, was in ihrem Land passiere. Ob sie dazu angesichts der Schwäche des libanesischen Staates in der Lage sein wird, ist fraglich. Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati forderte die sofortige Umsetzung der Abmachung. Überwachen soll die Waffenruhe Medien zufolge eine von den USA angeführte Staatengruppe mit Frankreich, dem Libanon, Israel und der UN-Friedenstruppe Unifil, die seit Jahren im Libanon stationiert ist.

Netanjahu warnt die Hisbollah

Die Überwachungskommission soll zudem sicherstellen, dass sich die Miliz nicht neu bewaffnet. Israel reklamiert für sich das Recht, jederzeit im Libanon militärisch einzugreifen, falls die Hisbollah die Übereinkunft brechen sollte und die libanesische Armee sowie die internationale Staatengruppe untätig bleiben. „Mit dem vollen Einverständnis der USA behalten wir die volle militärische Handlungsfreiheit“, sagte Netanjahu. „Wenn die Hisbollah das Abkommen verletzt und versucht, sich zu bewaffnen, werden wir angreifen.“ Nach Angaben eines hochrangigen US-Regierungsvertreters behält neben Israel auch der Libanon das Recht auf Selbstverteidigung gemäß Völkerrecht.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach von einer Chance für den Libanon. „Es ist wichtig, dass diese Waffenruhe eingehalten wird und das auf Dauer“, sagte Macron in einem auf X veröffentlichten Video. Das Abkommen unterstütze die Souveränität des Landes und läute „einen Neuanfang für den Libanon“ ein, sagte auch US-Präsident Biden. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sprach von einem „Lichtblick für die ganze Region“. Hunderttausende Frauen, Kinder und Familien im Libanon könnten nun neue Hoffnung schöpfen, ebenso Zehntausende Menschen aus dem Norden Israels, sagte die Grünen-Politikerin am Abend.

Gaza-Krieg geht weiter

Die Hisbollah beschoss Israel bislang nach eigenen Angaben zur Unterstützung der islamistischen Hamas im weiterhin umkämpften Gazastreifen. Die Hamas hatte mit dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 auf Israel den Gaza-Krieg ausgelöst, kurz darauf begann der Beschuss aus dem Libanon. Ursprünglich wollte die mit der Hamas verbündete Hisbollah ihre Angriffe auf Israel nach eigenen Angaben erst beenden, wenn eine Waffenruhe in Gaza erreicht ist. Auf die Erfüllung dieser Bedingung verzichtete sie jetzt offenbar.

Ein Ende des Kriegs mit der Hisbollah lasse die Hamas im Gazastreifen isoliert zurück, sagte Netanjahu. „Wir werden den Druck auf die Hamas erhöhen“, kündigte er am Abend an. Dies könne den Weg zu einer Vereinbarung über die Freilassung der rund 100 Geiseln ebnen, die noch immer im Gazastreifen vermutet werden – wobei unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind.

Kurz vor Beginn der Waffenruhe im Krieg gegen die Hisbollah gab Israels Armee die Tötung eines weiteren ranghohen Mitglieds der Hamas bekannt. Mumin al-Dschabari habe der Scharfschützen-Einheit der Hamas-Brigade in der Stadt Gaza angehört. Er sei bei einem präzisen Angriff auf ein Gebäude getroffen worden, das früher als Schule genutzt worden sei. Die Angaben des israelischen Militärs ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

USA hoffen auch in Gaza auf Waffenruhe

US-Präsident Biden setzt sich auch für eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ein. „Genauso wie das libanesische Volk eine Zukunft in Sicherheit und Wohlstand verdient, verdienen auch die Menschen in Gaza eine Zukunft in Sicherheit und Wohlstand. Auch sie verdienen ein Ende der Kämpfe“, sagte er.

Die USA drängten seit Wochen auf eine Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. Auf der libanesischen Seite wurden bei Angriffen der israelischen Armee viele Dörfer und Stadtviertel in Schutt und Asche gelegt. Insgesamt seien etwa 12.000 Ziele im Libanon bombardiert worden, teilte die Armee mit.

Dabei gab es nach libanesischen Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen und keinen Unterschied machen zwischen Zivilisten und Bewaffneten, mehr als 3.700 Tote und etwa 15.500 Verletzte. Schätzungsweise mehr als 800.000 Menschen wurden durch die Kämpfe im Land vertrieben, Hunderttausende flüchteten ins benachbarte Syrien.

In Israel gab es im selben Zeitraum durch Angriffe der Hisbollah 76 Tote, die Mehrheit davon Zivilisten, über 700 Verletzte und große Sachschäden. Israels Raketenabwehr fing aber die meisten Geschosse der Miliz ab. Etwa 60.000 Bewohner Nordisraels wurden evakuiert.

Die nun erzielte Übereinkunft entspricht Berichten zufolge weitgehend der UN-Resolution 1701, mit der nach dem vergangenen Libanon-Krieg 2006 vergeblich versucht worden war, ein dauerhaftes Ende der Gewalt zu erreichen. Ein wichtiger Punkt der Einigung dreht sich um das Arsenal der Hisbollah, die laut Experten vor Kriegsbeginn zu den stärksten paramilitärischen Gruppen der Welt zählte und im Libanon lange Jahre wie eine Art Staat im Staate agierte. Die libanesische Regierung – derzeit nur geschäftsführend im Amt – soll alle Waffeneinfuhren ins Land sowie deren Herstellung auf eigenem Staatsgebiet so überwachen, dass sie die Hisbollah oder andere bewaffnete Gruppen nicht erreichen. Es gilt jedoch als zweifelhaft, ob der relativ schwache Staat dazu fähig sein wird./ln/DP/zb  © 2024 dpa-AFX

Israels Armee: Bleiben im Süden des Libanon stationiert  – Mittwoch, 27.11.2024

TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) – Israels Armee hat das Inkrafttreten der Waffenruhe im Libanon bestätigt und zugleich erklärt, dass ihre Truppen vorerst im Süden des Landes stationiert bleiben. „Mit dem Inkrafttreten der Waffenruhe und ihren Bestimmungen zufolge werden (die israelischen Streitkräfte) an Positionen im Süden des Libanon stationiert bleiben“, teilte ein israelischer Militärsprecher auf Arabisch bei X mit.

Bewohner von Gegenden, für die es zuvor Aufforderungen zur Evakuierung gegeben habe, dürften nicht in ihre Dörfer zurückzukehren, erklärte der Sprecher. „Bewegen Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit und der Sicherheit Ihrer Angehörigen nicht in dieser Gegend. Wir werden Sie informieren, wenn es sicher ist, wieder in Ihre Häuser zurückzukehren.“/jot/DP/zb © 2024 dpa-AFX

Erneut israelischer Luftangriff auf Zentrum Beiruts – Dienstagnachmittag, 26.11.2024

BEIRUT (dpa-AFX) – Israels Militär hat vor einer möglichen Waffenruhe im Libanon erneut ein Ziel im Herzen der Hauptstadt Beirut angegriffen. Dabei sei ein Gebäude in der Gegend der dicht besiedelten Stadtteile Nuweiri und Ras Al Naba bombardiert worden, berichteten Augenzeugen und Quellen im Sicherheitsbereich. Berichte über Opfer oder Details zum möglichen Ziel gab es zunächst nicht. Israels Militär hatte keine Warnung für den Angriff veröffentlicht.

Unterdessen veröffentlichte ein israelischer Militärsprecher Warnungen für rund 20 Gebäude in den als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt, einer Hochburg der Hisbollah-Miliz. Bereits am Wochenende hatte die Luftwaffe dort ihre Angriffe intensiviert und nach eigenen Angaben unter anderem Kommandozentralen der proiranischen Hisbollah zerstört. Entsprechende Evakuierungsaufrufe gab es auch für die südlibanesische Stadt Nakura, wo sich auch das Hauptquartier der UN-Beobachtermission Unifil befindet./arb/DP/jha © 2024 dpa-AFX

Schwere Vorwürfe gegen Netanjahu wegen Hamas-Massaker – Dienstagnachmittag, r

TEL AVIV (dpa-AFX) – Eine von israelischen Bürgern organisierte Untersuchungskommission hat schwere Vorwürfe gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu und andere wegen des Überraschungsangriffs der Hamas vom Oktober 2023 erhoben. Das Massaker vom 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten und rund 250 Verschleppten sei durch „Arroganz“ der Führung unter Netanjahu und des Sicherheitsapparats ermöglicht worden, heißt es im Abschlussbericht der Kommission. Warnende Stimmen seien unterdrückt und die Hamas für käuflich gehalten worden.

Die Kommission war im Juli von Angehörigen der Opfer und Bewohnern von der Hamas überfallener Ortschaften sowie von Organisationen der Zivilgesellschaft gebildet worden. Sie steht unter Leitung einer früheren Richterin und befragte nach eigenen Angaben rund 120 Personen, darunter Augenzeugen, frühere Regierungschefs und Militärs im Ruhestand. Die Kommission fordert eine offizielle Untersuchung, die auch unwillige Zeugen wie etwa Minister vorladen kann./ro/DP/men © 2024 dpa-AFX

Israel greift vor erhoffter Waffenruhe Ziele im Libanon an – Dienstagmittag, 26.11.2024

TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) – Die israelische Luftwaffe hat vor einer möglichen Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz Ziele in dem nördlichen Nachbarland angegriffen. Nach Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung griff die Armee erneut in Burdsch al-Baradschinah an, einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. Einwohner der Stadt berichteten von schweren Explosionen.

Die israelische Armee teilte außerdem mit, bei einem Luftangriff in der Nähe der libanesischen Küstenstadt Tyrus sei ein Kommandeur der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah gezielt getötet worden. Der Mann sei an der Planung von Angriffen auf israelische Ziele beteiligt gewesen. Seine Tötung verringere die Fähigkeit der Hisbollah, zivile Ziele im Norden Israels anzugreifen.

Die Angriffe kamen wenige Stunden vor einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts. Nach Medienberichten könnte dabei eine 60-tägige Waffenruhe mit der Hisbollah gebilligt werden./wh/DP/jha © 2024 dpa-AFX

Irans Generalstabschef: Israel hat rote Linien überschritten – Dienstagmittag, 26.11.2024

TEHERAN (dpa-AFX) – Nach Worten des iranischen Generalstabschefs Mohammed Bagheri hat Israel mit seinem Luftangriff vor einem Monat rote Linien überschritten. „Wir werden auf die jüngste Aggression des zionistischen Regimes mit einer Antwort reagieren, die deren Vorstellungskraft übersteigt“, sagte der Generalmajor laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna vor Kommandeuren. Zuletzt hatte Israel Ende Oktober militärische Ziele im Iran zerstört, darunter Teile der Luftverteidigung und der Raketenindustrie.

Bagheri koordiniert sowohl die militärischen Einsätze der Revolutionsgarden, Irans Eliteeinheit, als auch der regulären Streitkräfte. Im August hatte sich der General noch zurückhaltender zu direkten Angriffen auf den Erzfeind Israel geäußert. Man dürfe nicht in die Falle des Feindes tappen, sagte er damals.

Einige Experten vermuten, dass Irans Streitkräfte auf einen Angriff verzichten könnten. Sie argumentieren, der designierte US-Präsident Donald Trump werde Israel militärisch freie Hand lassen. Die Regierung unter Präsident Massud Peseschkian strebt indes eigentlich bessere Beziehungen zum Westen an./arb/DP/men © 2024 dpa-AFX

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

+++ 10:10 Ukraine zerstört russische Panzer im Wert von zehn Millionen Euro +++

Der ukrainischen Armee gelingt ein großer Schlag gegen die russischen Streitkräfte. Während die Angreifer versuchen, eine ukrainische Stellung am Siwerskyj-Donez-Donbas-Kanal zu durchbrechen, tappen sie in eine Falle: Minenfelder zerstören bis zu 30 Prozent ihrer Ausrüstung. Zusätzlich starten die Ukrainer den Beschuss aus Drohnen, teilt die operativ-strategische Gruppe Khortytsia mit. Insgesamt werden sieben Schützenpanzer zerstört, die einen Wert von mehr als 10,4 Millionen Euro hätten, heißt es weiter.+++ 09:53 von der Leyen will mehr Geld für Verteidigung ausgeben +++
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fordert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen höhere Verteidigungsausgaben. Russland gebe bis zu neun Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung aus, die EU hingegen nur 1,9 Prozent, sagt sie zu ihren Prioritäten für die kommenden fünf Jahre vor dem Europaparlament in Straßburg. „An dieser Gleichung ist etwas falsch, unsere Verteidigungsausgaben müssen steigen“, so von der Leyen. Dafür müsse auch die Rüstungsindustrie gestärkt werden, es müsse gemeinsame europäische Verteidigungsprojekte geben, betont die EU-Kommissionschefin.

+++ 09:39 Biden will weitere 24 Milliarden Dollar für Ukraine ausgeben +++
Joe Biden bittet den Kongress relativ still um weitere 24 Milliarden Dollar für Ukraine-Hilfen, wie Politico Pro unter Berufung auf zwei Quellen aus dem Kongress sowie ein schriftliches Dokument berichtet. Der US-Präsident kündigte zuvor bereits an, so viel Hilfe wie möglich auf den Weg zu bringen, bevor mit der Präsidentschaft Trumps eine Ungewissheit bei diesem Thema beginnt. Von der neuen Maßnahme sollen 16 Milliarden in US-Waffenarsenale investiert werden, die restlichen 8 Milliarden in ein Programm zur Waffenlieferung an die Ukraine.

+++ 09:20 Unterzeichner von Anti-Minen-Abkommen kritisieren US-Lieferung +++
Die Entscheidung der USA, der Ukraine Antipersonenminen zur Verfügung zu stellen, ist bei den Vertragsstaaten des sogenannten Ottawa-Abkommens über das Verbot solcher Minen auf heftige Kritik gestoßen. Mit dem Empfang der Minenlieferung verstoße die Ukraine gegen den 1997 geschlossenen Vertrag, erklären die Unterzeichnerstaaten bei einer Konferenz in Kambodscha. „In den 25 Jahren seit dem Inkrafttreten des Übereinkommens war dieser historische Vertrag über humanitäre Abrüstung noch nie mit einer solchen Herausforderung für seine Integrität konfrontiert“, heißt es in der Erklärung weiter. Die Gemeinschaft der Unterzeichner müsse „geeint bleiben“.

+++ 09:02 Russland fliegt fast 90 Drohnenangriffe +++
Die Flugabwehr hat dem ukrainischen Militär zufolge in der Nacht 36 von 89 russischen Drohnen abgefangen. 48 seien aus dem Blickfeld verschwunden, teilt das Militär mit. Fünf Drohnen hätten das Territorium der Ukraine in Richtung Russland oder Belarus wieder verlassen.

+++ 08:46 Über 150 Orte um Saporischschja ohne Strom +++
Im gesamten besetzten Gebiet der Oblast Saporischschja ist seit 5 Uhr die Stromversorgung unterbrochen. Über 137.000 Menschen „sowie 40 gesellschaftlich bedeutsame Einrichtungen“ in 172 Städten, Dörfern und Siedlungen seien von dem Ausfall betroffen, erklärt Wolodymyr Saldo. Der Ukrainer ist seit der russischen Annektierung Gouverneur der Oblast Cherson. Die Ursache für den Stromausfall nennt Saldo nicht. Angeblich sei die Versorgung in zwei Bezirken bereits wiederhergestellt.

+++ 08:25 Russland attackiert Kiew mit Kamikaze-Drohnen +++
In der Nacht attackierte die russische Armee die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Drohnen. „Zwei Menschen wurden verletzt, einer von ihnen wurde ins Krankenhaus eingeliefert“, erklärt Bürgermeister Vitali Klitschko. „Eine Infrastruktureinrichtung, die kein Wohnhaus ist, wurde beschädigt“, berichtet die Militärverwaltung Kiews. Die Stadt gab mehrere Luftangriffswarnungen heraus, nachdem Russland die Angriffe mittels Kamikaze-Drohnen seit den Abendstunden intensiviert hatte.

+++ 08:08 Kreml führt neuen Feiertag für Soldaten ein +++
Der 27. November ist fortan „Der Tag des Marine Corps“ und wird bei den Streitkräften Russlands besonders begangen. Das hat Staatschef Wladimir Putin am heutigen Mittwoch, einem 27. November, entschieden und per Dekret festgelegt. „Die schwierigsten Grenzen werden vom Marine Corps geschützt!“, freut sich das Verteidigungsministerium auf Telegram über die Neuerung. „Wo es schwierig ist, wo es gefährlich ist, wo der Feind verborgen ist, finden die Marines einen Weg hindurch und hissen ihre Flagge. Schöne Feiertage für die Marines! Wir sind stolz auf euch, Jungs.“

+++ 05:55 Selenskyj sieht Russland „weit weg von echtem Frieden“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj räumt ein, dass im Gebiet Ternopil die Behebung der Folgen der Drohnenangriffe Zeit brauchen werde. „Fast 200 russische Drohnen gegen die Ukraine innerhalb eines Tages sind beinahe 200 Beweise, dass die russischen Bestrebungen extrem weit weg von irgendeiner Idee eines echten Friedens sind“, unterstreicht der Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache. Russland hatte die Ukraine in der Nacht zu Dienstag mit einer bislang beispiellosen Zahl an Drohnenangriffen überzogen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurde das Land mit 188 Drohnen und vier ballistischen Raketen des Typs Iskander-M attackiert.

Auch Ukraine schlägt zu Kiew meldet russischen Rekordangriff mit Drohnen

+++ 04:11 Ukraine wirbt in Südkorea um Waffenhilfe +++
Eine ukrainische Delegation unter Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow hält sich diese Woche in Südkorea auf, um Waffenhilfe für den Krieg gegen Russland zu erbitten. Die Delegation habe sich mit Südkoreas nationalem Sicherheitsberater Shin Won-sik zu einem Meinungsaustausch über den Ukraine-Konflikt getroffen, berichtet unter anderem die Zeitung „DongA Ilbo“. Das südkoreanische Verteidigungsministerium will den Besuch zunächst nicht bestätigen. Südkorea, ein führender Waffenproduzent, steht unter Druck westlicher Länder, der Ukraine tödliche Waffen zu liefern. Bisher konzentrierte sich Seoul auf nicht-tödliche Hilfe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Oktober erklärt, Kiew werde eine detaillierte Anfrage an Seoul für Waffenunterstützung senden, einschließlich Artillerie und Luftabwehrsysteme.

+++ 02:27 Selenskyj beklagt russische Sanktionsumgehung +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj dringt auf eine bessere Durchsetzung von Sanktionen gegen Russland. Jede der 188 Drohnen, mit denen Russland in der Nacht zum Dienstag die Ukraine angegriffen habe, sei mit 85 Teilen aus dem Ausland gebaut gewesen, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. „Das sind fast 16.000 Komponenten, ohne die sie nicht fliegen würden“, so Selenskyj. Solche Angriffe seien nur möglich, weil Russland Sanktionen umgehe. Man brauche mehr Zusammenarbeit, damit sie wirksam seien.

+++ 00:51 Insider: Trump-Team erwägt direkte Gespräche mit Nordkoreas Kim +++
Angesichts der zunehmenden Spannungen mit Nordkorea könnte der kommende US-Präsident Trump einen direkten Kontakt zu Machthaber Kim Jong Un suchen. Das Team um Trump erwäge direkte Gespräche mit Kim, in der Hoffnung, dass damit die Risiken eines bewaffneten Konflikts zwischen den Atommächten verringert würden, sagten Insider. Demnach halten es mehrere seiner Berater für wahrscheinlich, dass ein persönlicher Kontakt zur Entspannung führen könnte. Allerdings befänden sich die Beratungen im Fluss, der designierte Präsident habe noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen. Trumps Übergangsteam reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

+++ 22:01 Russland verhängt Einreiseverbote gegen britische Minister und weitere Personen +++
Als Reaktion auf Großbritanniens Unterstützung für die Ukraine hat Moskau mehrere britische Minister und eine Reihe anderer politischer und militärischer Vertreter auf eine „schwarze Liste“ gesetzt. Mit Einreisesperren werden unter anderem die stellvertretende Premierministerin Angela Rayner, Innenministerin Yvette Cooper und Finanzministerin Rachel Reeves belegt. Insgesamt wurden einer bestehenden Einreiseverbotsliste 30 Personen hinzugefügt, darunter zwei Journalisten der Zeitungen „Times“ und „Daily Mail“. Zuvor hatte Großbritannien neue Sanktionen vor allem gegen die von Russland für Ölexporte eingesetzte Tankerflotte verhängt:

Wichtige Kreml-Einnahmequelle Großbritannien geht schärfer gegen Russlands „Schattenflotte“ vor

+++ 21:18 Ukraine legt massenweise Mörsergranaten an der Front still +++
Die Ukraine setzt nach Angaben des Verteidigungsministeriums den Einsatz von schadhaften Mörsergranaten aus, die von der Armee bisher gegen die russischen Truppen an der Front verwendet wurden. Dies gelte, „bis die Ursachen der Fehlfunktion“ ermittelt worden seien. Die ukrainische Nachrichtenplattform Dserkalo Tyjnia hatte zuvor gemeldet, dass „mindestens 100.000 Granaten“ des Kalibers 120 Millimeter, die von einer ukrainischen Fabrik hergestellt worden seien, von der Front zurückgezogen worden seien. Am Sonntag hatte ein bekannter ukrainischer Kriegsreporter die gleiche Zahl genannt und von einer „kriminellen Fahrlässigkeit“ gesprochen. Dem ukrainischen Privatsender 1+1 zufolge begannen Soldaten Anfang November, sich über die Granaten zu beschweren. Demnach explodierte die Munition nicht, blieb im Mörser stecken oder fiel daneben. Das Verteidigungsministerium erklärt nun, ein Teil der Munition sei beschlagnahmt und eine Untersuchung eingeleitet worden. Die defekte Munition werde durch Importe ersetzt. Mögliche Ursachen der Fehlfunktionen seien nach ersten Erkenntnissen Pulver von minderer Qualität oder falsche Lagerung.

+++ 20:32 Russischer Rubel verliert dramatisch an Wert +++
Der russische Rubel befindet sich heute weiter auf Talfahrt im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen. Er verliert zeitweise mehrere Prozentpunkte gegenüber dem US-Dollar. In den letzten zwei Wochen hat die russische Währung im Vergleich zur US-Währung über 8 Prozent an Wert verloren. Russland kämpft bereits mit einer hohen Inflation. Die Bevölkerung erlebt dramatische Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel wie Butter. Supermärkte haben teilweise damit begonnen, diese wegen Diebstählen wegzuschließen.

Risse im Kriegswirtschaftswunder Sind Butter-Diebstähle in Russland erst der Anfang?

+++ 20:05 Insider: Gazprom plant 2025 keinen Gas-Export durch die Ukraine +++
Der russische Gaskonzern Gazprom geht einem Insider zufolge nicht mehr davon aus, dass er 2025 noch Gas durch die Ukraine nach Europa leitet. Dies sehe die interne Planung von Gazprom nicht vor, sagt der Insider. Die Ukraine lässt den Durchleitungsvertrag für Gas Ende des Jahres auslaufen und will ihn nicht verlängern. Russland hatte dagegen grundsätzlich Bereitschaft erkennen lassen, weiter über die Ukraine zu liefern.

Noch läuft Vertrag mit Gazprom Ukraine lässt ab 2025 kein russisches Gas mehr durch

+++ 17:55 „Wendepunkt“ im Kampf möglich? Kommandeur: Deutlich weniger russische Lenkbomben-Attacken +++
Die Nachrichtenagentur Unian berichtet unter Berufung auf Aussagen des ukrainischen Kommandeurs Jurij Fedorenko beim TV-Sender Kyiv24, dass der Anteil der russischen Angriffe mit Flugzeugen mit gelenkten Bomben auf Städte und Stellungen deutlich zurückgegangen sei. „Dadurch haben wir mehr Möglichkeiten, unsere Positionen sorgfältiger vorzubereiten, auszubauen und weniger unter Beschuss zu geraten, sei es für unsere Artillerie oder andere notwendige Technik für Verteidigungsaktionen.“ Je weniger Schüsse die Russen abgeben könnten, desto größer seien die Verteidigungsmöglichkeiten. „Präzisionswaffen sind eine der unverzichtbaren Komponenten, die in ausreichender Menge einen Wendepunkt in den Kampfhandlungen zu unseren Gunsten herbeiführen können.“ Als Grund für die russischen Probleme werden ukrainische Langstreckendrohnen und Präzisionswaffen genannt, welche die Logistik der Kreml-Streitkräfte erschweren würden. Die Ukraine darf seit Kurzem russisches Gebiet mit ATACMS und Storm-Shadow-Raketen aus dem Westen angreifen.

Krieg der Waffensysteme Hyperschallrakete, ATACMS, Taurus – die wichtigsten Daten

+++ 16:39 Ukrainische Donbas-Front beginnt zu wanken +++
Südlich von Pokrowsk ist den russischen Truppen in den vergangenen Tagen ein größerer Durchbruch gelungen. Am linken Flügel der Kämpfe um Kurachowe konnten Stoßtruppen auf breiter Front ukrainische Stellungen überrennen und nordwestlich von Wuhledar bis zu 20 Kilometer weit in ukrainisches Hinterland vordringen. Russische Angriffsspitzen stehen übereinstimmenden Berichten zufolge bereits am Stadtrand von Welyka Nowosilka, einer Kleinstadt, die im Sommer 2023 als einer der Ausgangspunkte der ukrainischen Gegenoffensive überregionale Bekanntheit erlangte.

Großangriff im Südwesten Russen gelingt Durchbruch – Ukraine überrascht

+++ 16:17 Russland verweist britischen Diplomaten des Landes +++
Russland hat einen britischen Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage des Landes verwiesen. Der russische Geheimdienst FSB teilt laut russischen Nachrichtenagenturen mit, der Verdächtige habe beim Antrag auf Einreise nach Russland falsche persönliche Daten angegeben. Der Diplomat habe unter dem Deckmantel der Diplomatie für den britischen Geheimdienst gearbeitet. Er sei Ersatz für einen von sechs britischen Diplomaten gewesen, die im August von Russland ausgewiesen worden seien. Der Diplomat sei an Aktivitäten beteiligt gewesen, die eine Gefahr für die Sicherheit des Landes gewesen seien. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, teilt mit, der Diplomat sei aufgefordert worden, Russland innerhalb von zwei Wochen zu verlassen.

+++ 15:33 Seltener Vorgang: Russland gibt Schäden durch zwei ATACMS-Angriffe der Ukraine zu +++
Das russische Verteidigungsministerium bestätigt zwei ATACMS-Angriffe in der Region Kursk durch die Ukraine in den vergangenen Tagen. Die Attacken fanden am Samstag und Montag statt, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Ziele seien die Stellung einer S-400-Flugabwehrdivision und ein Flugplatz in der grenznahen russischen Region Kursk gewesen. Das Verteidigungsministerium spricht von zwei ATACMS-Raketen, welche ihr „Ziel“ bei der Stellung der Flugabwehrdivision erreicht hätten. Ein Radarsystem sei beschädigt worden. Beim Angriff auf den Flugplatz soll eine Rakete ihr Ziel erreicht haben, zwei Soldaten seien leicht verletzt und Infrastruktureinrichtungen leicht beschädigt worden, heißt es. Moskau spielt die tatsächlichen Folgen von Angriffen oft herunter, äußert sich gar nicht zu Attacken oder meldet nur abgeschossene Raketen und Drohnen. Dass Schäden überhaupt zugegeben werden, ist äußerst selten. Das Verteidigungsministerium droht nun mit „Vergeltungsaktionen“. Vor einer Woche hat die Ukraine erstmals russisches Staatsgebiet mit ATACMS-Raketen beschosssen. Damals war ein Waffenlager in Brjansk das Ziel.

Viel diskutiertes Waffensystem Was die ATACMS für die Ukraine so wertvoll macht

+++ 14:57 Reaktion auf ATACMS-Angriffe: „Putin will zeigen, dass er auf der Leiter oben sitzt“ +++
„Putin spielt mit uns“, sagt Militärexperte Ralph Thiele und wirft dem Westen vor, im Ukraine-Krieg keine klare Strategie zu verfolgen. Doch der Experte sieht auch Lichtblicke in der Kooperation mit der Ukraine. Jetzt müsse es darum gehen, das Munitionsproblem zu lösen und den heißen Krieg zu beenden:

Reaktion auf ATACMS-Angriffe „Putin will zeigen, dass er auf der Leiter oben sitzt“

+++ 13:59 Sanktionspaket der EU trifft dieses Mal Chinesen hart +++
Am Montag berichtet Bloomberg, dass die Europäische Union ein umfassendes Sanktionspaket gegen chinesische Firmen vorschlägt, die mutmaßlich russische Unternehmen bei der Entwicklung von Kampfdrohnen für den Einsatz in der Ukraine unterstützen. Der Vorschlag der Europäischen Kommission zielt darauf ab, Vermögenswerte einzufrieren und Reiseverbote gegen mehr als 50 Personen und fast 30 Unternehmen zu verhängen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen erfordern die einstimmige Unterstützung aller 27 EU-Mitgliedstaaten. Die vorgeschlagenen Sanktionen umfassen mehrere Komponenten: Sie zielen auf chinesische Firmen ab, die an der Entwicklung von Drohnentechnologie beteiligt sind, sanktionieren einen Chinesen, dessen Unternehmen gegen EU-Handelsbeschränkungen verstoßen hat und eine in Hongkong ansässige Firma, die verbotene mikroelektronische Komponenten liefert. Darüber hinaus will die EU mehr als 45 russischen Öltankern den Zugang zu europäischen Häfen verweigern, da diese mit hohen Risiken behaftet sind. Dieser Schritt ist Teil der laufenden Bemühungen, Moskaus Öleinnahmen zu verringern und die bestehenden Preisobergrenzen für russisches Rohöl zu umgehen.

+++ 13:21 NATO-Chef Rutte fordert zugesagte 40 Milliarden bis Jahresende für Kiew +++
NATO-Generalsekretär Mark Rutte ruft nach einem beispiellosen russischen Drohnen-Angriff auf die Ukraine eindringlich zu mehr Militärhilfe auf. „Unsere Unterstützung hat die Ukraine im Kampf gehalten. Aber wir müssen noch weitergehen, um den Verlauf dieses Konflikts zu ändern“, sagt er am Rande eines Treffens mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis in Athen. Es gelte unter anderem zusätzliche Flugabwehr bereitzustellen und die beim NATO-Gipfel in Washington getroffenen Versprechen umzusetzen. Dazu zählt neben dem Aufbau des NATO-Kommandos zur Koordinierung von Militärhilfen und Ausbildung auch die Zusage, 2024 Militärhilfe im Umfang von insgesamt 40 Milliarden Euro zu leisten. Mit Blick auf die griechische Unterstützung für die Ukraine lobt Rutte insbesondere die Beteiligung des Landes am Aufbau einer schlagkräftigen westlichen Kampfflugzeugflotte. „Ich begrüße, dass Griechenland helfen wird, das F-16-Training für ukrainische Piloten und Techniker zu beschleunigen“, sagt der frühere niederländische Regierungschef.

Häuser in Odessa in Trümmern Russland schickt fast 200 Drohnen Richtung Ukraine

+++ 12:59 Russland zerbombt ukrainische Infrastruktur – Deutschland hilft mit 65 Millionen Euro +++
Das Bundeswirtschaftsministerium stellt weitere 65 Millionen Euro für die Reparatur der ukrainischen Energieinfrastruktur zur Verfügung. Das Geld komme über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), teilt das von den Grünen geführte Ministerium mit. „Die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine ist weiterhin das Ziel massiver russischer Luftangriffe“, sagt Wirtschaftsminister Robert Habeck. Ein Zusammenbruch der Energieversorgung im dritten Kriegswinter hätte katastrophale Folgen für die ukrainische Wirtschaft und Bevölkerung.

+++ 12:24 Österreichs Kanzler lädt Trump ein – Fingerzeig für Friedenslösung? +++
Österreich bringt sich erneut als möglicher Ort für Friedensverhandlungen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ins Spiel. Er habe in einem Telefonat mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump an die lange Tradition des Landes für den internationalen Dialog erinnert, teilt Kanzler Karl Nehammer mit. Nehammer lädt Trump so auch zu einem Besuch in Österreich ein. Bei dem Gespräch habe sich Trump, der am 20. Januar für eine zweite Amtszeit vereidigt wird, für seine Eindrücke von der persönlichen Begegnung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin interessiert, so Nehammer. Der österreichische Regierungschef war wenige Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine zu einem Kurzbesuch in Moskau und Kiew, um diplomatische Lösungen zu sondieren. Der EU-Mitgliedsstaat ist kein Mitglied im westlichen Verteidigungsbündnis NATO, trägt aber bisher alle Sanktionen gegen Moskau mit. Nehammer gehört zu den europäischen Spitzenpolitikern, die auf baldige Gespräche mit Moskau dringen.

+++ 10:51 Sharma: Gibt Kritik, dass Diskussion zu spät kommt +++
Die Debatte über eine Entsendung westlicher Bodentruppen in die Ukraine flammt erneut auf. In der Ukraine wird die Diskussion mit Skepsis beobachtet, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet. Derweil können die massiv unter Druck geratenen ukrainischen Streitkräfte kleine Erfolge vermelden.

Bodentruppen für die Ukraine? Sharma: Gibt Kritik, dass Diskussion zu spät kommt

+++ 10:25 Ukraine-Hilfe unter Trump auf der Kippe – Amerikaner in der Frage gespalten +++
Laut einer CBS/YouGov-Umfrage sind die US-Bürger nach wie vor geteilter Meinung über die Fortsetzung der militärischen Unterstützung für die Ukraine. Derzeit spricht sich eine hauchdünne Mehrheit dagegen aus. 49 Prozent der Befragten sind für eine Fortsetzung der militärischen Unterstützung, 51 Prozent dagegen. Die Umfrage wurde kurz nach dem Wahlsieg von Donald Trump durchgeführt. Trumps kommende Präsidentschaft lässt die Befürchtung aufkommen, dass die USA ihre Unterstützung für die Ukraine einstellen könnten. Die Ukraine genoss zu Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 zunächst parteiübergreifende Unterstützung in den USA, aber der radikale Teil der Republikanischen Partei, der Trump unterstützt, forderte im Laufe der Zeit ein Ende der Militärhilfe.

+++ 09:21 Rekordverdächtiger russischer Terror – 188 Drohnen in einer Nacht auf die Ukraine abgefeuert +++
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe schickt Russland über Nacht fast 200 Drohnen zum Angriff auf Städte und andere Ziele – ein Rekordwert. „Der Feind hat eine Rekordzahl von Angriffsdrohnen des Typs „Shahed“ und unbemannte Luftfahrzeuge eines unbekannten Typs aus verschiedenen Richtungen losgeschickt“, heißt es in einem Bericht. Laut Luftwaffe werden 76 der 188 Drohnen abgeschossen, auch dies ein Rekordwert. 96 der Drohnen habe sie aus den Augen verloren, wahrscheinlich aufgrund elektronischer Störungen durch das russische Militär. Fünf Drohnen seien „in Richtung Belarus“ geflogen.

Auch Ukraine schlägt zu Kiew meldet russischen Rekordangriff mit Drohnen

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

Neue russische Rakete: Nato-Staaten sichern Ukraine Hilfe zu – Dienstag, 26.11.2024

BRÜSSEL (dpa-AFX) – Vertreter der 32 Nato-Staaten und der Ukraine haben sich in einer außerplanmäßigen Sitzung des Nato-Ukraine-Rats über Erkenntnisse zu einer neuen russischen Mittelstreckenrakete ausgetauscht. Bei den Beratungen auf Botschafterebene ging es nach Angaben aus Bündniskreisen unter anderem darum, welche Abwehrmöglichkeiten es gegen die Waffe gibt. Im Gespräch sind demnach insbesondere US-Raketenabwehrsysteme vom Typ Patriot und THAAD. Über Letzteres verfügt die Ukraine bislang nicht.

Die russischen Streitkräfte hatten die experimentelle Mittelstreckenrakete mit dem Namen Oreschnik am Donnerstag erstmals bei einem Angriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro verwendet. Russland behauptet, dass sie mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und nicht abgefangen werden kann. Experten bezweifeln zumindest den zweiten Punkt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Rakete theoretisch auch mit nuklearen Sprengsätzen bestückt werden könnte.

Nato warnt Russland vor falschen Hoffnungen

In einer offiziellen Nato-Erklärung zu den Beratungen heißt es: „Der Angriff, der auf Dnipro zielte, wird als ein weiterer Versuch Russlands angesehen, die Zivilbevölkerung in der Ukraine zu terrorisieren und diejenigen einzuschüchtern, die die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russlands illegale und unprovozierte Aggression unterstützen.“ Alliierte hätten während der Sitzung ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Der Einsatz der neuen Waffe werde weder den Verlauf des Konflikts ändern noch Nato-Verbündete davon abhalten, die Ukraine weiter zu unterstützen.

Die Beratungen in Brüssel wurden auf Wunsch der Regierung in Kiew organisiert und vom amtierenden stellvertretenden Nato-Generalsekretär Boris Ruge geleitet. Von ukrainischer Seite berichteten ranghohe Militärs über die Erkenntnisse zu der Rakete.

Der Nato-Ukraine-Rat war zum ersten Mal im vergangenen Jahr beim Nato-Gipfel in Litauen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs zusammengekommen. Das neue Gremium wurde für den Austausch in Krisensituationen geschaffen. Zudem soll es eine engere Zusammenarbeit ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in die Nato erfüllt sind. Zu diesen zählen unter anderem ein Ende des russischen Angriffskrieges und Reformen in der Ukraine. Die nächste Sitzung des Rats soll in der kommenden Woche am Rande eines Nato-Außenministertreffens organisiert werden – dann auf Ministerebene./aha/DP/men © 2024 dpa-AFX

Deutschland stellt weitere Millionen für Ukraine bereit  – Dienstag, 26.11.2024

BERLIN (dpa-AFX) – Deutschland hat erneut Mittel zur Reparatur der ukrainischen Energieinfrastruktur zur Verfügung gestellt. Die insgesamt 65 Millionen Euro fließen in den Energieunterstützungsfonds (Ukraine Energy Support Fund), wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) meldete. Dieser wird seit 2022 von vielen internationalen Gebern bestückt.

„Unterstützung der Ukraine wichtiger denn je“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte, dass die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine weiterhin das Ziel massiver russischer Luftangriffe sei. „Ein Zusammenbruch der Energieversorgung im dritten Kriegswinter hätte katastrophale Folgen für die ukrainische Wirtschaft und Bevölkerung“, sagte Habeck. Die Unterstützung der Ukraine sei daher wichtiger denn je.

Deutschland bleibt der größte Geber des Fonds

Die deutschen Mittel sollen nicht nur Reparaturen an zerstörter Infrastruktur finanzieren, sondern auch grüne Energiewendeprojekte fördern. Diese sollen nach Angaben des Ministeriums die Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Energiesystems langfristig stärken.

Die Gesamtbeteiligung Deutschlands am Fonds steigt mit der jüngsten Zahlung bis Ende 2024 auf 360 Millionen Euro. Deutschland bleibt damit der größte Geber des Fonds, der seit Februar 2022 etwa 629 Millionen Euro eingesammelt hat./lfi/DP/men © 2024 dpa-AFX

Nach Mega-Drohnen-Angriff: Rutte fordert Einsatz für Ukraine – Dienstag, 26.11.2024

ATHEN (dpa-AFX) – Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat nach einem beispiellosen russischen Drohnen-Angriff auf die Ukraine eindringlich zu mehr Militärhilfe aufgerufen. „Unsere Unterstützung hat die Ukraine im Kampf gehalten. Aber wir müssen noch weiter gehen, um den Verlauf dieses Konflikts zu ändern“, sagte er am Rande eines Treffens mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis in Athen. Es gelte unter anderem zusätzliche Luftabwehr bereitzustellen und die beim Nato-Gipfel in Washington getroffenen Versprechen umzusetzen. Dazu zählte neben dem Aufbau des Nato-Kommandos zur Koordinierung von Militärhilfen und Ausbildung auch die Zusage, 2024 Militärhilfe im Umfang von insgesamt 40 Milliarden Euro zu leisten.

Mit Blick auf die griechische Unterstützung für die Ukraine lobte Rutte insbesondere die Beteiligung des Landes am Aufbau einer schlagkräftigen westlichen Kampfflugzeugflotte. „Ich begrüße, dass Griechenland helfen wird, das F-16-Training für ukrainische Piloten und Techniker zu beschleunigen“, sagte der frühere niederländische Regierungschef. Damit werde die Position der Ukraine in dem brutalen Krieg gestärkt.

Die Ukraine verteidigt sich seit mittlerweile fast drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine großangelegte russische Invasion. Zuletzt wurde das Land in der Nacht zu diesem Dienstag mit einer bislang beispiellosen Zahl an Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurden insgesamt 188 unbemannte Luftfahrzeuge und vier ballistische Raketen des Typs Iskander-M gezählt. Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda war es die bis dahin größte Anzahl an Drohnen, die Russland in einer Nacht gestartet hat. Allein in der Hauptstadt Kiew dauerte der Luftalarm nach offiziellen Angaben mehr als fünf Stunden an./aha/DP/jha © 2024 dpa-AFX

Russland greift Ukraine mit Rekordzahl an Kampfdrohnen an – Dienstag, 26.11.2024

KIEW (dpa-AFX) – Russland hat die Ukraine mit einer bislang beispiellosen Zahl an Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr attackierte Moskau das Land in der Nacht zu Dienstag mit 188 Drohnen und vier ballistischen Raketen des Typs Iskander-M. Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda war es die bis dahin größte Anzahl an Drohnen, die Russland in einer Nacht gestartet hat. Allein in der Hauptstadt Kiew dauerte der Luftalarm nach offiziellen Angaben mehr als fünf Stunden an.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten am Morgen den Abschuss von 76 Drohnen in 17 Regionen des Landes. Die Ortung von 95 Drohnen sei abgebrochen, was vermutlich auf elektronische Gegenmaßnahmen zurückzuführen sei. Fünf Drohnen seien in Richtung des Nachbarlandes Belarus geflogen.

Bei den Angriffen wurde den Angaben zufolge erneut die Stromversorgung der Ukraine getroffen. Im westukrainischen Ternopil sei ein Objekt der kritischen Infrastruktur durch Drohnenangriffe beschädigt worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Nehoda, bei Telegram. In Ternopil und anderen Orten gebe es keine stabile Stromversorgung.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die großangelegte russische Invasion. Moskau greift dabei immer wieder die Energie-Infrastruktur des Landes an./ksr/DP/stk © 2024 dpa-AFX

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

DiÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
DiUSA: Drohnen über Stützpunkten in England gesichtet
DiStimmung der US-Verbraucher im November verbessert
DiUSA: Verbrauchervertrauen hellt sich weiter auf
DiCredit Agricole rückt in G-SIB-Liste des FSB einen Platz vor
DiÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
DiEZB teilt bei 91-tägigem Repo-Geschäft 4,305 Milliarden Euro zu
DiBanken fragen 0,061 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität nach
DiMAKRO TALK/LBBW: Deutsches BIP sinkt 2025 um 0,2%
DiEZB/De Guindos: Dienstleistungspreisinflation muss sinken
DiGoogle bietet Brüssel weitere Anpassungen bei Suchergebnissen
DiÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
DiIfo-Exporterwartungen steigen im November

WEITERE MELDUNGEN

USA

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

Umfrage: Große Mehrheit der SPD-Mitglieder glaubt nicht an Wahlsieg – Mittwoch, 27.11.2024

Berlin – Nur 14 Prozent der SPD-Mitglieder glauben an einen Sieg ihrer Partei bei der vorgezogenen Wahl des Bundestags am 23. Februar. Das ergibt sich aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Im Juli waren demnach noch 31 Prozent der Mitglieder der Ansicht, dass die Partei bei der nächsten Bundestagswahl wieder stärkste Kraft werden könnte, nun rechnen laut Forsa 84 Prozent nicht damit, zwei Prozent werden unter der Rubrik „Weiß nicht“ geführt. Ein Ergebnis von über 25 Prozent wie 2021 hält nur noch eine Minderheit für möglich: neun Prozent. 56 Prozent rechnen damit, dass die SPD bei der Wahl weniger als 20 Prozent bekommen wird.

Forsa befragte am 21. und 22. November 1.030 Mitglieder – 453 am 21. November vor der Absage von Verteidigungsminister Boris Pistorius an eine SPD-Kanzlerkandidatur und seiner Empfehlung für Olaf Scholz am Donnerstagabend und 577 Mitglieder danach. Der Kanzler wurde am Montag vom SPD-Vorstand für die erneute Kandidatur nominiert.

Dem Institut zufolge war nur knapp die Hälfte der SPD-Mitglieder (49 Prozent) unmittelbar vor Pistorius‘ Rückzug in der K-Frage der Meinung, dass Scholz wieder antreten soll. 41 Prozent gaben an, Pistorius wäre ihnen lieber. Nach seinem Verzicht hielten 58 Prozent der Genossen Scholz‘ Kandidatur für richtig. Insgesamt glauben aber zugleich 64 Prozent der SPD-Mitglieder, dass die Partei mit Pistorius die größeren Chancen als mit Scholz gehabt hätte, bei der Neuwahl des Bundestags ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Während im Sommer noch 61 Prozent der SPD-Mitglieder ihrer Partei dazu rieten, nach der nächsten Bundestagswahl die Oppositionsrolle zu übernehmen, befürworten das inzwischen nur noch 42 Prozent. Eine Mehrheit von 55 Prozent meint nun, die SPD solle mit CDU und CSU wieder eine Große Koalition bilden. © 2024 dts Nachrichtenagentur

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN  

Gasprom erwartet 2025 Ende von Gastransit durch Ukraine – Mittwoch, 27.11.2024

Der russische Staatskonzern Gasprom erwartet ein Ende das Gastransits durch das von Russland 2022 angegriffene Nachbarland Ukraine. Eine mit den Plänen vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Gasprom gehe in seiner internen Planung für 2025 davon aus, dass nach dem letzten Tag dieses Jahres kein Gas mehr über die Ukraine nach Europa fließen werde, da der militärische Konflikt andauere. Über die Pipeline deckte Österreich seit 1968 seinen Gasbedarf.

Russland hätte früheren Angaben zufolge den Vertrag mit der Ukraine über die Durchleitung verlängert. Die Ukraine, die damit bis zu eine Milliarde Dollar (0,9 Mrd. Euro) im Jahr verdient, will das aber nicht.

Sie hat sich aber bereiterklärt, den Transit unter bestimmten Bedingungen und mit Beteiligung von EU-Unternehmen fortzusetzen. Die „Bruderschaft“-Pipeline ist die letzte Gasleitung, durch die russischen Erdgas nach Westeuropa fließt.

Experte hält Ausstieg aus Vertrag für möglich

Die OMV erhält seit 16. November kein Erdgas mehr von Gasprom. Nachdem die OMV angekündigt hatte, einen ihr gerichtlich zugesprochenen Schadenersatzanspruch von der monatlichen Gasrechnung abzuziehen, stellte der russische Staatskonzern die Lieferungen im Rahmen des seit 1968 bestehenden Liefervertrags ein.

Laut dem Salzburger Zivilrechtsexperten Andreas Kletecka hat die OMV durch den Lieferstopp die Möglichkeit, aus dem Vertrag mit Gasprom auszusteigen.

Mehr dazu in salzburg.ORF.at

red, ORF.at/Agenturen

Erneut mehr als eine Milliarde in Österreich gespendet – Mittwoch, 27.11.2024

Die Österreicherinnen und Österreicher haben im Jahr 2023 erneut mehr als eine Milliarde Euro gespendet. Mit einem Ergebnis von 1,075 Milliarden Euro lag man allerdings unter dem Ergebnis von 2022 mit 1,1 Milliarden Euro. Das geht aus dem Spendenbericht 2024 hervor, den der Fundraising Verband Austria heute in Wien präsentierte. Für 2024 erwartet der Verband mit 1,03 Milliarden erneut ein rückläufiges Ergebnis, was die Organisationen in Bedrängnis bringe.

Während die Unterstützung für die Opfer des Ukraine-Krieges nachgelassen habe, bildeten das Erdbeben in der Türkei und in Syrien sowie die Unwetterhilfe im Inland zentrale Spendenanlässe, hieß es bei der Pressekonferenz.

Auch das Aufkommen für den Umwelt- und Tierschutz konnte deutlich zulegen. Zur Prognose für 2024 hieß es, dass das Engagement in der Weihnachtszeit mehr denn je über den Ausgang des Spendenjahres entscheide. red, ORF.at/Agenturen

GESCHICHTE

Computergeschichte: IBM schenkt „Mailüfterl“ dem Technischen Museum – ORF, Dienstag, 26.11.2024

Seit 50 Jahren steht im Technischen Museum Wien (TMW) ein Stück Computergeschichte: Das „Mailüfterl“ war der erste Transistorrechner Europas, entwickelt und gebaut ab 1954 von einem Team um den österreichischen Computerpionier Heinz Zemanek. Team und Rechner wurden 1961 von IBM übernommen. Die Leihgabe wird dem Museum nun endgültig geschenkt.

„Internationale Pionierleistungen wie das ‚Mailüfterl‘ gehören nicht in Unternehmensarchive. Sie gehören in Top-Museen wie das Technische Museum Wien“, sagte IBM Österreich-Generaldirektor Marco Porak am Dienstag bei der offiziellen Übergabe. Das 50-Jahr-Jubiläum sei für den Konzern der perfekte Zeitpunkt gewesen, um die Schenkung endgültig umzusetzen, betont Porak laut Aussendung und verwies auf die Bedeutung der Zugänglichkeit von Wissenschaft gerade für junge Generationen. So könne „Pioniergeschichte der Anstoß für spannende Forscherinnen- und Forscherlebensläufe in der Zukunft sein“.

1950 begann Heinz Zemanek (1920-2014) als Assistent an der damaligen Technischen Hochschule (heute TU Wien) mit dem Bau seines ersten Rechners. Dem Techniker wurde schnell klar, dass die damals dominierenden Röhren zur Konstruktion von „Rechenautomaten“ nicht geeignet waren. 1954 nahm er deshalb die Entwicklung eines vollständig transistorisierten Computers in Angriff – zu dieser Zeit werden auch in den USA und in Großbritannien erste Transistorrechner gebaut. Ohne offiziellen Auftrag musste sich Zemanek das Geld und die Bestandteile zusammenbetteln.

„Mailüfterl“ statt Wirbelwind

Mit seinem Team baute er bis 1958 einen der ersten vollständig mit Transistoren arbeitenden Computer der Welt – es war der erste auf dem europäischen Festland. Jeder einzelne der rund 3.000 Transistoren und die 5.000 Germaniumdioden wurden auf 1.500 etwa 15 mal zehn Zentimeter große Platten aufgelötet, dazu kamen 15.000 Widerstände, 5.000 Kondensatoren, 3.000 Induktivitäten und 20 Kilometer Schaltdraht – in Summe 100.000 Lötstellen. Ohne Bildschirm und Tastatur erfolgte die Ein- und Ausgabe über Lochstreifen, die Ausmaße des Rechners waren mit mehreren Metern Länge und Höhe beträchtlich – die Taktfrequenz dagegen aus heutiger Sicht bescheiden: 132 Kilohertz.

Den Namen „Mailüfterl“ wählten die Techniker auf Grund „der eher langsamen Transistoren, die uns zur Verfügung standen“, erinnerte sich Zemanek im früheren Gespräch mit der APA. Damit hätte man keinen Wirbelwind oder Taifun, wie solche Rechner damals in den USA genannt wurden, sondern eben nur ein „Mailüfterl“ zustande gebracht.

Nach der Konstruktion der Hardware erfolgte die Programmierung und der Übergang des Teams von der Hard- zur Software. Am 27. Mai 1958 bestimmte das „Mailüfterl“ in 66 Minuten die Primzahl 5073548261. 1959 wurde für den Zwölfton-Komponisten Hanns Jelinek ein musiktheoretisches Programm entwickelt und die Aufgabe in 60 Stunden gelöst. Um für diese langen Rechenzeiten nicht ständig am Institut sein zu müssen, hatten die Techniker das „Mailüfterl“ an das Telefon gekoppelt. Sie konnten dadurch von zu Hause aus anrufen und anhand der hörbaren „Melodie“ feststellen, ob das Programm läuft.

IBM übernahm Entwicklerteam

1961 übersiedelte Zemanek mit seiner Gruppe zu IBM, der Konzern stellte dem Team ein Labor in Wien zur Verfügung. Auch das „Mailüfterl“ wurde von IBM dem Staat abgekauft und übersiedelte in das neue IBM-Labor, ehe der Rechner 1966 ausgemustert wurde. Zemanek konzentrierte sich mit seiner Gruppe bald auf Programmiersprachen und entwickelte die „Vienna Definition Language“, die damals größte Programmiersprache, sowie in weiterer Folge die „Vienna Definition Method“. 1976 wurde Zemanek zum IBM-Fellow ernannt, bis dahin leitete er auch das IBM-Labor.

Das Technische Museum erhielt 1973 von IBM das „Mailüfterl“ als Leihgabe und stellte es ab Mai 1974 in der neu eröffneten Abteilung „Datenverarbeitung“ aus. Heute ist das Stück Computergeschichte im vierten Stock in der Abteilung Medienwelten zu sehen. Für TMW-Chef Peter Aufreiter „war und ist der Transistorrechner ein Highlight des Museums“, er werde auch weiterhin Teil des Vermittlungsprogramms sein.

red, science.ORF.at/Agenturen

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MENSCHEN

Nachlass von Fritz Muliar wird versteigert – ORF, Mittwoch, 27.11.2024

Am 12. Dezember wird der Nachlass des Volksschauspielers Fritz Muliar im Wiener Dorotheum versteigert. Die Onlineauktion umfasst persönliche Gegenstände, Möbel und Kunstwerke des Künstlers und seiner Frau Franziska Kalmar. Es kann bereits mitgeboten werden.

Als Auktionstag wählten Alexander und Martin Muliar, die beiden Söhne des Paares, den Geburtstag ihres Vaters. Fritz Muliar wäre am 12. Dezember dieses Jahres 105 Jahre alt geworden. Er starb im Mai 2009 im Einfamilienhaus in Groß-Enzersdorf. Nachdem im vergangenen April auch Muliars Frau Franziska Kalmar im Alter von 94 Jahren starb, entschieden die Brüder, den Nachlass zu versteigern.

Gegenüber der Tageszeitung „Kurier“ betonten die Brüder, dass sie nicht beabsichtigen, ein Vermögen mit den zur Auktion gebotenen Gegenständen zu verdienen. Vielmehr gehe es ihnen darum, „dass die Erinnerungen an unsere Eltern an Menschen gelangen, die deren Lebenswerk zu schätzen wissen“.

Preise, Urkunden und Kunstwerke zu ersteigern

Zu den Highlights der Auktion gehören zahlreiche Auszeichnungen und Kunstwerke, die Fritz Muliar im Laufe seiner Karriere erhalten hat. „Wir haben die Objekte mit Bedacht ausgewählt. Sie sollen einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und die Erinnerung lebendig halten“, erklärten die Brüder in einer Aussendung des Dorotheums.

Darunter befinden sich etwa die Platin Romy, das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien und Verleihungsurkunden zum Ehrenmitglied des Burgtheaters und des Theaters in der Josefstadt. Außerdem zur Auktion stehen Briefe und Widmungsfotografien von bekannten Wegbegleitern wie Bruno Kreisky, Helmut Zilk oder Elfriede Ott. Kunstwerke von Gustav Peichl, Friedensreich Hundertwasser und Ernst Fuchs, die Fritz Muliar gewidmet wurden, können ebenfalls ersteigert werden.

Erfolgreicher Schauspieler, abwesender Vater

Der 1919 geborene Fritz Muliar schlug bereits früh eine Karriere als Schauspieler ein. Ab seinem 17. Lebensjahr spielte der gebürtige Wiener auf den Bühnen des Landes. Zuerst auf der Kabarettbühne „Lieber Augustin“ und im „Simpl“, nach dem Krieg am Theater in der Josefstadt, am Burgtheater und am Volkstheater. Aufgrund der Rollen, die er spielte und seiner Bekanntheit in der heimischen Theaterszene gilt er, wie etwa Elfriede Ott oder Tobias Moretti, als österreichischer Volksschauspieler.

Muliars Frau Franziska Kalmar war ebenfalls Schauspielerin. Sie wurde 1929 geboren und erlangte in der breiten Öffentlichkeit vor allem durch ihre Tätigkeit als erste Fernsehsprecherin des ORF Bekanntheit. Gegenüber dem „Kurier“ erzählten Muliars Söhne von einer Kindheit ohne Vater: „Wir sind bei Mama aufgewachsen, den Papa haben wir selten angetroffen, bei ihm drehte sich alles um den Beruf“. Er sei der Herr im Haus gewesen, sie habe nicht viel mitzureden gehabt. Erst nach dem Tod ihres Mannes soll sich Kalmar richtig entfaltet haben.

red, wien.ORF.at

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