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WICHTIGE EMPFEHLUNG *** WICHTIGE EMPFEHLUNG … siehe unten
COMMENT – FAZIT – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Hisbollah-Stellungen in unmittelbarer Nähe zum Hauptquartier der UN-Friedenstruppen: Netanjahu fordert UN auf, das Hauptquartier zu räumen, was die UN verweigert. Hamas-Kommandozentrale in Gaza eliminiert. Weitere Angriffe der Hisbollah auf Israel.
- Ukraine-Krieg: Nordkoreanische Soldaten kämpfen für Russland, so die Angaben aus Kiew. Russland erobert weiteres Dorf vor Pokrowsk. Weitere gegenseitige Nadelstiche.
- China leidet an Deflation und plant finanzielle Unterstützungen für Wirtschaft und speziell Immobilienwirtschaft.
- Taiwan in Alarmbereitschaft wegen chinesischer Militärübung.
- Nordkorea in Alarmbereitschaft wegen angeblicher südkoreanischer Bedrohung durch Drohnen.
- SENTIX und Märkte: Börsen haussieren weiter.
- Weitere COMMENTS vorhanden
Märkte – Report
Israel, Ukraine
Meldungen
Themenreigen – TECHNIK: SpaceX-Raumfahrt mit Erfolg. GENDER: Laut blauer Studentenvertretung ein „Irrsinn“: ÖH fordert Abschaffung geschlechtsspezifischer Anrede im Uni-Betrieb. GESELLSCHAFT: Umfrage zeigt: Nachhaltigkeit ja, Handeln danach nein.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
EMPFEHLUNG *** EMPFEHLUNG *** EMPFEHLUNG *** EMPFEHLUNG
INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.
Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.
Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.
Das INFORADIO ist …
… ein ausgezeichneter Sender, der lediglich Meldungen im journalistischen Sinne bringt, d.h. im Wesentlichen nur die fünf W-Fragen beantwortet: WAS, WANN, WER, WIE, WO und in der Regel die Fragen WARUM (wieso ist es dazu gekommen) und WOZU dann nicht beantwortet, wenn sie viel Raum für Interpretationen öffnen. WARUM und WOZU öffnen die Türe zum KOMMENTAR.
Schon die Auswahl der Meldungen ist nicht gesinnungsfrei, Kommentare sind es in aller Regel erst recht nicht, weshalb sie bei sauberer journalistischer Arbeit strikt von Meldungen zu trennen sind. Diese strikte Trennung ist ein wichtiges Merkmal eines hochqualitativen Journalismus.
Über KommAustria und RTR Medien
Die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) sorgt mit Regulierungs- und Verwaltungstätigkeiten für einen fairen Wettbewerb und für Vielfalt am österreichischen Medienmarkt für Radio, Fernsehen und vergleichbare Online-Mediendienste. Geschäftsstelle der KommAustria ist die Rundfunk- und Telekom-Regulierungs-GmbH (RTR). Die RTR ist eine Einrichtung des Bundes und in die zwei Fachbereiche Medien (RTR Medien) sowie Telekommunikation und Post (RTR.Telekom.Post) gegliedert.
Es gibt eine Zusammenarbeit mit nonstopnews.at – GmbH in Wien, welches österreichische Radiosender wie LoungeFM und DAB+ via DAB-empfangsfähigem Radio mit umfassenden Audio-Beiträgen in Zusammenarbeit mit DER STANDARD beliefert und über aktuelles Weltgeschehen sowie Nachrichten aus Österreich informiert.
MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: Viel „Grün“
- Deutschland: Bestandsaufnahme hinsichtlich aktueller Daten: Tourismus mit Übernachtungs-Rekord, IFO Barometer Wohnungsbau prekärer, Firmenpleiten nehmen zu
Märkte: Viel „Grün“
Der Finanzmarkt zeigt sich weiter widerstandsfähig und moderat risikofreudig. Die positiven
Tendenzen an den Aktienmärkten bei sehr wenigen Ausnahmen (z.B. Hongkong) haben zu großen
Teilen mit positiven Unternehmensberichten von JP Morgan, Wells Fargo und Blackrock zu tun.
Auch der Rückgang der Ölpreise wirkte sich hinsichtlich des Themas Inflationssorgen moderat
unterstützend aus.
Das Datenpotpourri lieferte keine klaren Signale. Bezüglich des Themas Inflation war es
unterstützend. Die deutschen Verbraucherpreise legten laut finaler Berechnung erwartungsgemäß
um 1,6% im Jahresvergleich zu (geringster Anstieg seit 02/2021).
In China liegt der Anstieg der Verbraucherpreise nur noch bei 0,4% im Jahresvergleich (Vormonat und Prognose 0,6%). Die Erzeugerpreise Chinas sanken stärker als erwartet um 2,8% (Vormonat -1,8%).
US-Erzeugerpreise verzeichneten eine Zunahme um 1,8% nach zuvor 1,9%. Enttäuschend war das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan, dass laut vorläufigen Werten sank.
Unterstellt war ein Anstieg.
Geopolitisch bleibt die Lage angespannt. Im Nahost-Konflikt verstärken sich die Spannungen. Das
gilt auch für den Umgang Israels mit den UN-Friedenstruppen im Libanon. Israel fordert den
Abzug der UN-Friedenstruppen. Die UN beharrt darauf, dass die Friedenstruppen vor Ort bleiben.
Aktienmärkte: Late Dax +0,87%. EuroStoxx 50 +0,54%, S&P 500 +0,54%, Dow Jones +0,94%, US
Tech 100 +0,12%
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:00 Uhr: Nikkei (Japan) +0,57%, CSI 300 (China) +1,52%,
Hangseng (Hongkong) -0,41%, Sensex (Indien) +0,35% und Kospi (Südkorea) +0,95%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,27% (Vortag 2,25%),
während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,11% (Vortag 4,07%) abwirft.
Devisenmärkte: Der USD bleibt an den Devisenmärkten als vermeintlicher „Safe Haven“ gefragt
(EUR -0,0013), ohne jedoch auf dem aktuellen Niveau neues Momentum zu kreieren. Gold ( +11,20
USD) gewinnt an Boden, während Silber ( 0,00 USD) das Niveau hält
Nachrichten in Kurzform:
• Berlin: Finanzminister Lindner plant für 2025 mit höherer Steuerentlastung bei der
Steuerprogression.
• Berlin: Laut Finanzminister Lindner befände sich Deutschland in einer
grundsätzlichen Wirtschafts- und Anpassungskrise, während sich die Debatte um
eine Konjunkturproblematik drehe. Es sei auch eine Mentalitätskrise. Es ginge um
eine Verbesserung der Rahmenbedingungen.
• Berlin: Lufthansa beklagt die hohen Standortkosten und warnte von einem Verfall
der Anbindung des Wirtschaftsstandorts und vor dem Niedergang der Branche.
• Warschau: Polen will das Recht auf Asyl vorläufig aussetzen.
• Nahost-Krise: Frankreich, Italien und Spanien verurteilen Israels Angriff auf Unifil.
• Seattle (USA): Boeing will 10% der Belegschaft abbauen. Der Jet 777X soll später
kommen.
Deutschland: Tourismus mit Übernachtungs-Rekord
Die Zahl der Übernachtungen in- und ausländischer Gäste stieg per August laut
Statistischem Bundesamt auf 59 Millionen. Das aktuelle Ergebnis lieferte einen Rekord.
Im Vergleich zum August 2023 kam es zu einem Anstieg um 3,3%.
Zum Rekord trugen vor allem Campingplätze bei (neuer Höchstwert, 9,7 Millionen Übernachtungen). In den ersten acht Monaten des Jahres verbuchten die Beherbergungsbetriebe 339,3 Millionen Übernachtungen (+2,0% im
Jahresvergleich).
Kommentar: Positiv – der einzige Sektor, der läuft. Es hilft, aber der Sektor ist zu klein, um das malade Gesamtbild zu verändern!
Ich freue mich über jede positive Meldung, die uns aus Deutschland erreicht.
Deutschland bietet im Tourismus eine hohe Attraktivität. Das wird mir bei meinen Reisen
immer wieder bewusst (letzte Woche Potsdam und Königswinter). Aber Tourismus ist nicht
unser tragendes Geschäftsmodell. Laut Statista (Basis 2022) liegt der Beitrag zum BIP bei
8,8%. Der industrielle Sektor trägt uns mit einem Anteil von rund 28% des BIP.
Ergo ergibt sich Handlungsdruck für die Politik!
Deutschland: IFO Barometer Wohnungsbau prekärer
Der Auftragsmangel im Wohnungsbau hat sich laut Ifo-Institutsumfrage weiter
verschärft. Per September konstatierten das 52,9% der Unternehmen (Vormonat
50,6%). Die Zinssenkungen der EZB konnten bisher keinen Effekt entfalten, so das IFO-
Institut. Die Kreditzinsen für Haushalte für den Wohnungsbau seien weiter hoch.
Es wurden weniger Aufträge storniert. Die Quote liege aktuell bei 11,2% nach zuvor 11,7%.
Kommentar: Negativ – wir reden über ein Grundbedürfnis!
Hier hat der Staat Rahmendaten zu liefern, die es ermöglichen, dieses Grundbedürfnis zu befriedigen. Die „Politiktests“ (u.a. Heizungsgesetz mit massiven Bewertungsschäden) haben dazu geführt, dass die Verunsicherungen der Baufirmen und der privaten Haushalte historisch hoch sind.
Der Blick auf die Immobilienmärkte außerhalb Deutschlands belegt (steigende Preise,
Konfidenz), dass es die diskretionäre deutsche Regierungspolitik war und ist, die dieses
Problem maßgeblich zu verantworten hat.
Deutschland: Firmenpleiten nehmen zu
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen stieg laut Statistischem Bundesamt nach
vorläufigen Angaben im September um 13,7%. Mit Ausnahme des Juni 2024 (+6,3%)
liege die Zuwachsrate damit seit Juni 2023 im zweistelligen Bereich.
Kommentar: Insolvenzdaten sind nachlaufende Indikatoren. Ergo steht uns hier mehr
Ungemach ins Haus. Der Kapitalstock (Summe aller Unternehmen), der sowohl alle staatlichen als auch privaten Einkommen generiert, leidet. Wie lange können wir uns das leisten?
COMMENT: Diese Feststellung ist dreimal zu unterstreichen. Dazu kommt, was gerne und aus politischen Gründen verschwiegen wird: die Unternehmen zahlen alle Einkommens- und Gehaltssteuern sowie Sozialabgaben, dazu indirekt über die Einkommen der Haushalte, vor allem die der Privathaushalte (Gehälter bzw. Löhne), die Massensteuern. Selbst die Zinsen öffentlicher Schuldtitel werden von den Unternehmen bezahlt via Steueraufkommen. Treibende Kraft für die unternehmerischen Aktivitäten bilden die Nachfrager mit ihren Bedürfnissen – seien sie lebensnotwendig, lebenserleichternd oder lebensverschönernd oder manipulativ hervorgelockt durch Marketing und Werbung.
Deutschland: Bestandsaufnahme hinsichtlich aktueller Daten
Kommentar: Ansatzweise beginnt man, sich mit der Problemlage in angemessenerer Form zu beschäftigen. Lange, nein, zu lange wurden die kritischen und mahnenden Stimmer überhört, bisweilen diskriminiert. Der dadurch entstandene Kollateralschaden in Wirtschaft und Wohlstand des Landes geht auf das Konto der politischen Führungen.
Der Verfall von Deutschlands internationaler Position von Platz 6 per 2014 auf Platz 24 aktuell liefert den zwingenden Beweis.
Es beginnt, zu dämmern, dass es eine Strukturkrise ist und die Konjunkturlage sich aus der
Struktur ableitet. Wie viele Jahre haben wir den Zusammenhang (Aristoteles) hier dargestellt
und thematisiert (schon in der Griechenlandkrise, deswegen seinerzeit positive Prognose für
Griechenland!).
Finanzminister Lindner schwenkte auf die Linie dieses Reports ein. Laut Finanzminister
Lindner befände sich Deutschland in einer grundsätzlichen Wirtschafts- und Anpassungskrise, während sich die Debatte um eine Konjunkturproblematik (Thema verfehlt!) drehe. Es sei auch eine Mentalitätskrise. Es ginge um eine Verbesserung der Rahmenbedingungen.
Kommentar: Ja, wir haben dazu (Rahmenbedingen) diese Tabelle entwickelt, die die
wesentlichen Problemfelder adressiert (nicht vollständig!). Zur Erinnerung:
Nachdem Ryanair in Teilen Deutschland den Rücken kehrt, meldet sich der Chef der Lufthansa zu Wort. Neben Ryanair erwägen weitere internationale Fluggesellschaften Deutschland herabzustufen und zu meiden. Der Verband AVD wies darauf in der letzten Woche hin.
Lufthansa Chef Spohr beklagte die extrem hohen Standortkosten und warnte vor einem Verfall der Anbindung des Wirtschaftsstandorts und vor dem Niedergangs der Branche.
Kommentar: Zu konstatieren ist, dass sich bei uns Schiene und Straße in einem nicht
international konkurrenzfähigen Zustand befinden. Dieses Statement bezieht sich auf die
starken Länder, die mit uns in einer Konkurrenzsituation sind.
Jetzt läuft auch noch unsere Luftfahrtstruktur Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Es hat mit
den Standortkosten zu tun. Es hat mit staatlichem Handeln zu tun (Steuern).
Ist es Aufgabe des Staates den Standort attraktiv oder unattraktiv zu gestalten. Ist es Aufgabe einer Regierung, sich der Realität zu stellen oder Politik nach Wunsch- und Märchendenken zu produzieren, die den Unternehmen und Bürgern auf die Füße fällt (Schäden!)?
Datenpotpourri der letzten 48 Handelsstunden
Eurozone: Deutsche Verbraucherpreise wie erwartet
Deutschland: Die Verbraucherpreise waren laut finaler Berechnung per September im
Monatsvergleich unverändert und legten im Jahresvergleich um 1,6% zu. Beide Werte
entsprachen den vorläufigen Werten als auch den Prognosen.
UK: Durchwachsenes Bild (Revisionen)
Das BIP nahm per August im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,2%, Vormonat 0,0%) und im Jahresvergleich um 1,0% (Prognose 1,4%, Vormonat 0,9%, revidiert von 1,2%) zu.
Die Industrieproduktion stieg per August im Monatsvergleich um 0,5% (Prognose 0,2%,
Vormonat -0,7%, revidiert von -0,8%) und sank im Jahresvergleich um 1,6% (Prognose -0,5%) nach zuvor -2,2%, (revidiert von -1,2%).
Die Handelsbilanz wies per August ein Defizit in Höhe von 15,06 Mrd. GBP (Prognose -19,25 Mrd. GBP) nach zuvor -18,87 Mrd. GBP (revidiert von -20,0 Mrd. GBP) aus.
USA: Verbrauchervertrauen sinkt unerwartet
Die Erzeugerpreise waren per September im Monatsvergleich unverändert (Prognose 0,1%,
Vormonat 0,2%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 1,8% (Prognose 1,6%) nach
zuvor 1,9% (revidiert von 1,7%).
Der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan stellte sich laut
vorläufiger Berechnung per Oktober auf 68,9 Punkte (Prognose 70,8, Vormonat 70,1).
Russland: Verbraucherpreisanstieg (J) rückläufig, aber weiter sehr hoch
Die Verbraucherpreise nahmen im Monatsvergleich per September um 0,5% (Prognose 0,4%, Vormonat 0,2%) zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 8,6% (Prognose 8,5%) nach zuvor 9,1%.
China: Inflationsdruck schwächt sich ab
Die Verbraucherpreise nahmen per September im Jahresvergleich um 0,4% (Prognose 0,6%, Vormonat 0,6%) zu.
Die Erzeugerpreise sanken per September im Jahresvergleich um 2,8% (Prognose -2,5%) nach zuvor -1,8%
Hier den Hellmeyer Report lesen!
SENTIX
Make Americas S&P 500 greater again – Ergebnisse des sentix Global Investor Survey (41-2024)
Die Stimmung für US-Aktien ist großartig, die mittelfristige Zuversicht aber noch höher: Der Strategische Bias erklimmt mit +31 Prozentpunkten den höchsten Stand seit Dezember 2020. Die Anleger können von den immer neuen Rekordkursen im S&P 500 anscheinend nicht genug haben. Die Tendenz wird befeuert von den US-Technologiewerten. Hier ist von der zwischenzeitlichen Abneigung aus den Sommermonaten nicht mehr viel zu sehen. Auch beim Gold gibt es Entwarnung zu vermelden.
Weitere Ergebnisse
Gold: Grundvertrauen fängt sich auf hohem Niveau
Rohöl: Anstieg könnte weitergehen
ZEITFRAGEN
Is Capitalism Really the Cause of Global Inequality? – Kennth Rogoff, Project Syndicate
In recent years, Western observers have increasingly treated inequality as a domestic issue. But while there is a strong case to be made for strengthening social safety nets in developed countries, this framing of the issue overlooks the plight of hundreds of millions of people around the world still living in extreme poverty.
AMBRIDGE – In 2014, the French economist Thomas Piketty’s Capital in the Twenty-First Century became an international sensation, reshaping the inequality debate and launching its author into superstardom.
Piketty was right to point out that the political case for income redistribution is almost entirely focused on domestic concerns. But his central argument – that capitalism inevitably leads to growing inequality – falls apart when comparing the situation of impoverished farmers in Vietnam with the relative comfort of middle-class French citizens.
In reality, the trade-driven rise of economies in Asia and Central and Eastern Europe over the past four decades has led to what may be the most dramatic reduction in cross-country disparities in human history. Despite this, Western observers rarely pay more than lip service to the roughly 85% of the world’s population living in the Global South.
While philanthropists like Bill Gates devote significant resources to improving lives in Africa, most foundations and institutions remain focused on reducing within-country inequality.
Although both causes are admirable, political analysts often ignore the fact that, by global standards, poverty is virtually nonexistent in advanced economies. Farmers in India, of course, have no influence over US or European elections, where the focus has increasingly turned inward in recent years.
Nowadays, candidates do not win by pledging to help Africa, let alone South Asia or South America. This shift helps explain why Piketty’s framing of inequality as a domestic issue has resonated strongly with American progressives – and, indirectly, with former President Donald Trump’s Make America Great Again movement.
But this interpretation overlooks the hundreds of millions of people living in climate-vulnerable developing countries. Moreover, despite the lasting impact of colonialism, there is little appetite in Europe’s welfare states or Japan for paying reparations to former colonies.
To be sure, there is a strong case for strengthening social safety nets in developed countries, especially when it comes to education and health care. From a moral standpoint, though, it remains highly debatable whether this outweighs the urgent need to address the plight of the 700 million people around the world living in extreme poverty.
To their credit, the World Bank and the International Monetary Fund have taken significant steps to assist developing countries. But their resources and mandates are limited, and rich countries tend to support policies and initiatives that align with their own interests.
One area where there seems to be broad consensus is the need for climate action. With this in mind, I have long advocated the creation of a World Carbon Bank that would support developing countries’ green transition by providing technical assistance and offering large-scale climate financing, preferably through grants, not loans.
As I recently argued, grant financing is especially important in view of another crucial way to reform global capitalism: barring private lenders from suing defaulting sovereign debtors in developed-country courts.
In order to attract private financing, developing countries would have to build credible courts and other institutions of their own. Until they do, the financing gap will need to be bridged. Ultimately, reducing global poverty requires greater openness and fewer trade barriers. The global economy’s fragmentation, fueled by geopolitical tensions and populist politicians pushing for trade restrictions, poses a serious threat to the economic prospects of the world’s poorest countries.
The risk that political instability in these regions will spill over into wealthier countries is escalating at an alarming pace, already reflected in these countries’ increasingly fraught debates about immigration.
Developed economies have three options, none of which focuses solely on domestic inequality.
# First, they can strengthen their ability to manage migration pressures and confront regimes that seek to destabilize the global order.
# Second, they can increase support for low-income countries, particularly those capable of avoiding civil war.
# Lastly, they can send citizens to assist low-income countries. Many governments have already experimented with domestic programs that encourage recent college graduates to spend a year teaching or building homes in underprivileged communities.
# At the very least, sending Western students to developing countries – even for short periods – would enable privileged campus activists to learn about the economic hardships faced by much of the world’s population and see for themselves how people live in countries where capitalism has yet to take hold. Such experiences could foster a deeper awareness of global challenges and give young people a clearer understanding of the crises that may eventually affect their own lives.
This is not to suggest that within-country inequality is not a serious issue. But it is not the greatest threat to sustainability and human welfare. The most urgent task facing Western leaders is finding the political will to enable countries to access global markets and bring their citizens into the twenty-first century.
Kenneth Rogoff, Professor of Economics and Public Policy at Harvard University and recipient of the 2011 Deutsche Bank Prize in Financial Economics, was the chief economist of the International Monetary Fund from 2001 to 2003. He is co-author of This Time is Different: Eight Centuries of Financial Folly (Princeton University Press, 2011,; [mit Carmen Reinhardt , © 2009 = Beginn der Finanzkrise, bekannt dafür mit schweren methodischen Fehlern behaftet zu sein]) and author of The Curse of Cash (Princeton University Press, 2016).
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EXKURS:
Dieses Mal ist alles anders – Acht Jahrhunderte Finanzkrisen (deutsche Ausgabe 2010); dazu heißt es in einer Beschreibung bei AMAZON:
Dieses Mal ist alles anders, dieses Mal kann es gar nicht so schlimm werden wie beim letzten Mal. Denn dieses Mal steht die Wirtschaft auf soliden Füßen und außerdem gibt es diesmal viel bessere Kontrollmechanismen als beim letzten Mal. Wann immer es in der Geschichte der Menschheit zu Krisen kam, diese oder ähnliche Sätze waren jedes Mal zu hören. Doch was ist dran an derartigen Behauptungen?
Nicht besonders viel, haben Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart herausgefunden. In akribischer Arbeit haben die beiden Autoren die Finanzkrisen der letzen acht Jahrhunderte in über 66 Ländern analysiert. In sechs Abschnitten stellen Reinhart und Rogoff ihre Untersuchungsergebnisse vor, beginnend bei den zugrundeliegenden theoretischen Ansätzen. Darauf basieren die folgenden Kapitel, in denen Auslands- und Inlandsschuldenkrisen sowie Bankenkrisen abgehandelt werden. Der vierte Abschnitt widmet sich dann auch der US-Subprimekrise und zeigt eindrucksvoll die Parallelen zu den vorhergegangenen Kapiteln. Zum Schluss ziehen die beiden Autoren die Lehren aus ihrer Untersuchung und kommen zu dem Ergebnis: Es ist dieses Mal eben doch nicht anders.
Staatsschulden: Der peinliche Excel-Fehler des Starökonomen – Handelszeitung, 17.4.2013
Seine Studie zur Schuldenproblematik wurde viel beachtet und diente Politikern als Grundlage für ihre Entscheide. Doch nun musste Kenneth Rogoff zugeben, dass er falsch rechnete.
Das Buch verkaufte sich bestens und sorgte nach seinem Erscheinen im Februar 2010 in der Wirtschaftswelt für Furore: «Dieses Mal ist alles anders: Acht Jahrhunderte Finanzkrisen» überschrieb der amerikanische Starökonom Kenneth Rogoff die Untersuchung, die er zusammen mit seiner Kollegin Carmen Reinhart durchführte. Sie analysierten die Crashs der letzten 800 Jahre. Ihr erstaunliches Ergebnis: In Wahrheit sind es immer die gleichen Fehler, die zum Kollaps führten.
Rogoff und Reinhart stellten in ihrem Werk zudem eine Art Faustregel auf: Immer wenn die Schuldenquote eines Landes – das Verhältnis zwischen Staatsschuldenstand und Bruttoinlandprodukt – auf über 90 Prozent steigt, dann steht eine Periode tieferen Wachstums an. Auf dieses Ergebnis beriefen sich in der Folge Politiker in aller Welt immer wieder.
Länder weggelassen und vergessen
Doch nun zeigt sich: Rogoff und Reinhart flunkerten und verrechneten sich. So liessen sie in ihrer Analyse von zwanzig Staaten zwischen 1946 und 2009 drei Länder einfach weg, weil die ihren Aussagen widersprochen hätten. Zudem passierte den Ökonomen ein peinlicher Excel-Fehler: Fünf Länder wurden in der Berechnung eines Durchschnitts der Länder mit einer Schuldenquote von über 90 Prozent einfach nicht berücksichtigt.
Die methodischen Fehler wurden nun von den drei amerikanischen Ökonomen Thomas Herndon, Michael Ash und Robert Pollin von der University of Massachusetts, Amherst aufgedeckt. Rogoff und Reinhart reagierten rasch und gaben den Excel-Fehler zu. Dennoch gelte die Kernaussage weiterhin: Eine höhere Schuldenquote bremse das Wachstum. Fortsetzung folgt.
Mir war es als Student der Volkswirtschaftslehre leider nicht vergönnt, mit meiner Diplomarbeit über das Erdgas-Röhren-Embargo gegen die Sowjetunion oder mit meinen finanzwissenschaftlichen Seminar-Stücken auch nur annähernd so bekannt zu werden wie der VWL-Student Thomas Herndon. Er widerlegte vor gut zwei Jahren das Verschuldungs-Mantra der Harvard-Ökonomen Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff.
Bekanntlich kamen die beiden Excel-Ökonomen in ihrer wissenschaftlichen Publikation „Growth in a Time of Debt“nach der Analyse von Verschuldung und Wachstumsraten führender Industrienationen zu dem Ergebnis, dass sich Konjunkturprogramme nicht lohnen, um ein Land aus einer Rezession zu führen, sondern eher schaden. Sobald die Staatsschulden mehr als 90 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachen, schrumpft das Wachstum.
„Die Untersuchung wurde zu einem wichtigen Argument für die Debatte, wie die Folgen der Weltfinanzkrise bewältigt werden können“ , schreibt bandeins in der November-Ausgabe mit dem sympathischen Schwerpunkt „Ökonomischer Unsinn“ (unbedingt bestellen, lohnt sich).
Herndon sollte diese These in seiner Semesterarbeit im Grundseminar (!) „Angewandte Ökonometrie“ an der University of Massachusetts in Amherst aufgreifen und das Ergebnis nachvollziehen. Es ging noch nicht um Widerlegung. Carmen Reinhart war so großherzig, dem VWL-Studenten die komplette Excel-Tabelle zu schicken mit dem freundlichen Zusatz: „Verwende sie für deine Semesterarbeit, wie du möchtest. Viel Glück!“
„Die Datei enthielt eine Tabelle mit den Verschuldungs- und Wachstumsraten für 20 Industrienationen von 1946 bis 2009, eine historische Reihe des Wachstums und der Schuldenlast für dieselben Länder von 1790 bis 2009 und schließlich die Daten für 20 Schwellenländer von 1970 bis 2009“, so der brandeins-Autor Stefan Heuer.
Herndon öffnete die Datei und erkannte bereits nach wenigen Minuten (!!!!), dass den zwei „Star“-Ökonomen in ihrer Excel-Tabelle mindestens ein grober Anfängerfehler unterlaufen war, der das Ergebnis der gesamten Studie infrage stellt …
Staatsschulden nur im Verhältnis zum Sozialprodukt zu betrachten, halte ich für mehr als fragwürdig. Aber das ist ein ganz andere Kapitel. Vielleicht sollte man den Makroökonomen generell weniger Vertrauen entgegenbringen – egal in welchem ideologischen Lager sie sich aufhalten.
Witzig ist ja generell der Excel-Fehler. Im vorliegenden Fall einfach menschliche Blödheit. Aber es geht auch anders, wie Stefan Holtel von Brightone bei einer Session auf der Next Economy Open bemerkte: Es sei ein großer Fehler, den Maschinen Fähigkeiten wie Rationalität und Unfehlbarkeit zuzuschreiben: „Das speist sich unseren täglichen Erfahrungen. Niemand rechnet Excel-Tabellen nach. 2007 gab es im Intel-Prozessor einen Hardware-Fehler, der dazu führte, dass Excel falsch rechnete. Es gibt diese systemischen Fehler sehr häufig, aber Menschen sind kaum in der Lage, diese Risiken einzuschätzen“, erklärt Holtel.
COMMENT: Das gilt insbesondere für makrosoziologische Arbeiten. Statistiken lügen nicht, sehr wohl ihr Einsatz zwecks Meinungsmanipulation. Der Einsatz von Methoden desavouiert nicht die Methoden, aber sehr wohl jene, die diese Methoden unsachgemäß und fehlerhaft einsetzen.
„Zur Frage der Kausalität stellt Dube (Dube, (2013) eine einfache Überlegung an. Wenn der Verschuldungsgrad das Wirtschaftswachstum bestimmt (und nicht umgekehrt), dann müsste anhand des Verschuldungsgrades die zukünftige (und nicht die vergangene) Wachstumsrate besser prognostizierbar sein. Seine Berechnungen zeigen aber, dass «current period debt-to-GDP is a pretty poor predictor of future GDP growth at debt-to-GDP ratios of 30 or greater (…..). This pattern is a telltale sign of reverse causality», das heisst, dass das Wirtschaftswachstum den Verschuldungsgrad bestimmt und nicht umgekehrt. In die gleiche Richtung weisen seine Schätzungen mittels sog. Distributed Lag Modelle. Ebenfalls in diese Richtung argumentieren Iron und Bivens (Irons und Bivens (2010), S. 6): «In short, the statistical evidence strongly suggests that the causality runs from growth to debt, and not the reverse». Bezüglich der Fragen von Endogenität und Kausalität zwischen Staatsverschuldung und Wirtschaftswachstum besteht offensichtlich noch Forschungsbedarf.
Wie ein Student Top-Ökonomen aufblättert – Der Standard, 6.12.2013
Reinhart und Kenneth Rogoff lieferten die Basis für Europas Sparprogramme, Thomas Herdon erzählt, wie er auf Fehler kam.
Rogoffs Rechenfehler Star-Ökonom beklagt Hexenjagd nach Excel-Panne – Der Spiegel, 22.10.2013
Kenneth Rogoff galt als Mastermind der europäischen Sparpolitik – bis ein Student ihm einen Rechenfehler nachwies. Nun äußert sich der Harvard-Ökonom zu den Vorwürfen. Er spricht von einem „orchestrierten Angriff“ von linken Bloggern und Lobbyisten.
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ISRAEL-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
ROUNDUP: Israelische Soldaten bei Drohnenangriff aus Libanon getötet – [Die Nacht im Überblick]
TEL AVIV (dpa-AFX) – Bei einem Drohnenangriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf einen israelischen Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina sind vier Soldaten getötet worden. Wie die Armee in der Nacht bekanntgab, wurden sieben weitere Soldaten schwer verletzt. Insgesamt erlitten bei der Attacke am Sonntag laut Rettungsdiensten mehr als 60 Menschen Verletzungen. Damit ist es ist einer der blutigsten Angriffe auf Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor gut einem Jahr.
Die Warnsirenen hatten vor der Attacke nicht geheult. „Wir werden untersuchen, wie eine Drohne ohne Vorwarnung eindringen und eine Basis treffen kann“, kündigte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari laut Medien kurz nach Mitternacht in einer Stellungnahme an.
Hisbollah droht Israel mit verstärkten Angriffen
Die proiranische Hisbollah reklamierte den Angriff für sich. Man habe ein Trainingscamp des israelischen Militärs in Binjamina mit einem „Geschwader von Angriffsdrohnen“ attackiert. Israels Radarsysteme hätten die hoch entwickelten Drohnen nicht erfasst, verkündete die Hisbollah in der Nacht auf Telegram. Die Schiiten-Miliz drohte Israel mit noch heftigeren Angriffen, falls der Nachbarstaat seine Offensive im Libanon nicht stoppen sollte – und „dass das, was er heute im Süden Haifas erlebt hat, nur ein kleiner Vorgeschmack auf das ist, was ihn erwartet, wenn er beschließt, seine Aggression gegen unser edles und geliebtes Volk fortzusetzen“.
Armeesprecher: Werden für besseren Schutz sorgen
Nach einer ersten Untersuchung habe die Hisbollah vom Libanon aus zwei Kamikaze-Drohnen gestartet, die vom Meer aus in den israelischen Luftraum eingedrungen seien, meldete die „Times of Israel“. Beide Drohnen seien vom Radar geortet und eine vor der Küste nördlich von Haifa abgeschossen worden. Flugzeuge und Hubschrauber hätten die zweite Drohne verfolgt, sie sei aber vom Radar verschwunden. Es hätten keine Sirenen geheult, weil davon ausgegangen worden sei, dass die Drohne abgestürzt oder abgefangen worden war, berichtete die Zeitung weiter. Die Drohne schlug schließlich in der Nähe von Binjamina ein.
Israels Armeesprecher Hagari forderte die Öffentlichkeit laut der „Times of Israel“ auf, keine Gerüchte über den Angriff 60 Kilometer nördlich der Stadt Tel Aviv zu verbreiten, solange die Fakten nicht geklärt seien. „Wir sind verpflichtet, für einen besseren Schutz zu sorgen“, wurde er zitiert. „Wir werden diesen Vorfall untersuchen, daraus lernen und uns verbessern“.
USA schicken Israel neues Raketenabwehrsystem
Um die Luftverteidigung Israels nach den jüngsten schweren Raketenangriffen durch den Iran zu stärken, schicken die USA eine Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD und ein dazugehöriges Team des US-Militärs nach Israel. Der Schritt unterstreiche das eiserne Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur Verteidigung Israels, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Die USA hatten im vergangenen Jahr angesichts des eskalierten Nahost-Konflikts bereits eine Batterie des Raketenabwehrsystems in die Region verlegt, nicht aber nach Israel selbst.
Unterdessen feuerte die Hisbollah nach Angaben der israelischen Armee in der Nacht erneut Raketen auf den Norden Israels ab. Demnach fing die Luftabwehr ungefähr fünf aus dem Libanon kommende Geschosse erfolgreich ab.
Zuvor hatten in der Bucht von Haifa und umliegenden Gemeinden die Warnsirenen geheult. Laut der „Times of Israel“ waren die Explosionen der Abwehrgeschosse am Nachthimmel über Haifa zu sehen.
Israels Armee berichtet von Hisbollah-Stellungen nahe UN-Posten
Laut Israels Armee hat die mit dem Iran verbündete Hisbollah ihre Stellungen im Süden Libanons gezielt nahe Posten der UN-Friedensmission Unifil eingerichtet. Im vergangenen Monat seien etwa 25 Raketen auf israelische Gemeinden und Truppen von Stellungen der Hisbollah in der Nähe solcher UN-Posten abgefeuert worden. Bei einem dieser Angriffe seien zwei Soldaten getötet worden. Bei begrenzten und „gezielten“ Einsätzen seien Israels Truppen nur „einige Dutzend bis einige hundert Meter“ von Unifil-Posten entfernt auf unterirdische Waffenlager gestoßen, hieß es. Die Hisbollah habe im Laufe der Jahre ihre Angriffsinfrastruktur bewusst in der Nähe von Stellungen der UN-Friedensmission aufgebaut.
Nachdem UN-Blauhelmtruppen bei Gefechten zwischen israelischen Soldaten und der Hisbollah beschossen worden waren, mahnte UN-Generalsekretär António Guterres zur Zurückhaltung. Personal und Posten der Unifil-Truppen dürften niemals gezielt angegriffen werden, ließ er über einen Sprecher erklären: „Angriffe auf Friedenstruppen verstoßen gegen das Völkerrecht, einschließlich des humanitären Völkerrechts. Sie könnten ein Kriegsverbrechen darstellen.“
Zur Aufforderung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die Unifil-Truppen aus den Kampfgebieten abzuziehen, sagte Guterres, die Friedenstruppe bleibe auf ihren dortigen Stützpunkten.
Erneut Dutzende Tote im Libanon
Im Libanon wurden derweil bei israelischen Angriffen erneut Dutzende Menschen getötet. Am Samstag seien in verschiedenen Regionen des Landes 51 Menschen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntagabend mit. 174 Menschen seien verletzt worden. Auch drei Soldaten der regulären libanesischen Streitkräfte erlitten nach Angaben der Armee Verletzungen.
Die libanesische Armee ist selbst nicht aktiv an dem Konflikt zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär beteiligt. Nicht sie ist der erklärte Kriegsgegner Israels, sondern die Hisbollah. Insgesamt sind seit Ausbruch der Gefechte zwischen der Hisbollah und Israels Militär vor gut einem Jahr nach libanesischen Angaben mehr als 2.300 Menschen im Libanon getötet und knapp 10.700 verletzt worden.
Unterdessen griff Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der mit der Hisbollah verbündeten Hamas im Gazastreifen an. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, das früher als Krankenhaus gedient habe, teilte die Armee in der Nacht auf Telegram mit. Die Kommandozentrale habe Hamas-Terroristen zur Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israels Truppen und den Staat Israel gedient. Die Angaben der israelischen Armee ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Polio-Impfung im Gazastreifen geht in zweite Runde
Heute soll im Gazastreifen die zweite Runde der Impfungen gegen Kinderlähmung beginnen. Nach UN-Angaben sollen rund 590.000 Kinder unter zehn Jahren geimpft werden. Israel und die UN-Organisatoren vereinbarten dafür gebietsspezifische humanitäre Feuerpausen. Die Polio-Impfungen müssen in zwei Dosen verabreicht werden, eine erste Runde hatte es bereits Anfang September gegeben. Im Sommer war der erste Polio-Fall seit 25 Jahren in dem abgeriegelten Palästinensergebiet entdeckt worden, das im Gaza-Krieg zu großen Teilen verwüstet worden ist./ln/DP/zb © 2024 dpa-AFX
Israels Armee berichtet von Hisbollah-Stellungen nahe UN-Posten
TEL AVIV (dpa-AFX) – Die libanesische Hisbollah-Miliz greift Israel von Stellungen aus an, die sich nach Angaben der israelischen Armee in unmittelbarer Nähe von Posten der UN-Blauhelmtruppen im Südlibanon befinden. Wie das israelische Militär am Abend mitteilte, seien im vergangenen Monat etwa 25 Raketen auf israelische Gemeinden und Truppen von Stellungen der Hisbollah in der Nähe von Unifil-Posten abgefeuert worden. Bei einem dieser Angriffe seien zwei Soldaten getötet worden.
Bei begrenzten und „gezielten“ Einsätzen im Südlibanon seien Israels Truppen nur „einige Dutzend bis einige hundert Meter“ von Unifil-Posten entfernt auf unterirdische Waffenlager gestoßen, hieß es weiter. Die Hisbollah habe im Laufe der Jahre ihre Angriffsinfrastruktur bewusst in der Nähe von Stellungen der UN-Friedensmission aufgebaut.
Nachdem UN-Blauhelmtruppen bei Gefechten zwischen israelischen Soldaten und der Hisbollah beschossen worden waren, hatte UN-Generalsekretär António Guterres zur Zurückhaltung gemahnt. Personal und Posten der Unifil-Truppen dürften niemals gezielt angegriffen werden, ließ er über einen Sprecher erklären. Zur Aufforderung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die Unifil-Truppen aus den Kampfgebieten im Südlibanon abzuziehen, sagte Guterres, die Friedenstruppe bleibe auf ihren dortigen Stützpunkten.
Aufgabe von Unifil ist es, die Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. Die Truppe mit mehr als 10.000 UN-Soldaten ist zwar bewaffnet, verfügt aber über kein sogenanntes robustes Mandat – das heißt, sie kann ihre Waffen im Wesentlichen nur zur Selbstverteidigung einsetzen./ln/DP/zb © 2024 dpa-AFX
Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen
GAZA (dpa-AFX) – Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, das früher als Krankenhaus gedient habe, hieß es in der Nacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben bereits zuvor angegriffen. Die Kommandozentrale habe Hamas-Terroristen zur Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israels Truppen und den Staat Israel gedient, hieß es. Die Angaben der israelischen Armee ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Armee sprach von einem weiteren Beispiel für den systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße. Man habe vor dem „präzisen Angriff“ zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht./ln/DP/zb © 2024 dpa-AFX
Israels Armee: Geschosse aus dem Libanon auf Haifa abgefeuert
TEL AVIV (dpa-AFX) – Die libanesische Hisbollah-Miliz hat auch in der Nacht Raketen auf den Norden Israels gefeuert. Wie die israelische Armee mitteilte, fing die Luftabwehr ungefähr fünf aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse erfolgreich ab. Zuvor hatten in der Bucht von Haifa und den umliegenden Gemeinden die Warnsirenen geheult. Laut der „Times of Israel“ waren die Explosionen der Abwehrgeschosse am Nachthimmel über Haifa zu sehen./ln/DP/zb © 2024 dpa-AFX
ROUNDUP/UN: Israelisches Militär dringt gewaltsam in Unifil-Posten ein
BEIRUT (dpa-AFX) – Israelische Panzer sind nach Angaben der Vereinten Nationen gewaltsam in einen Stützpunkt der Beobachtermission Unifil im Südlibanon eingedrungen. Zwei Panzer hätten frühmorgens das Haupttor des Postens in Ramja unweit der Grenze zerstört, erklärte Unifil.
Das israelische Militär forderte die UN-Soldaten demnach mehrmals auf, die Beleuchtung des Postens auszuschalten. Nach etwa 45 Minuten seien die Panzer wieder abgefahren – nachdem die UN-Soldaten bei der israelischen Militärführung gegen das Vorgehen protestiert hatten.
Etwa zwei Stunden später sei es an dem gleichen Ort zu einem weiteren Vorfall gekommen. Dort seien Schüssen abgefeuert worden, aus denen „Rauch“ ausgetreten, hieß es in der Unifil-Erklärung. 15 Mitglieder der Friedenstruppen hätte deswegen Hautreizungen und Magen-Darm-Probleme erlitten.
Das israelische Militär teilte dazu mit, dass ein Panzer, der Verwundete transportierte und unter Beschuss lag, beim Wenden einige Meter weit in den Unifil-Stützpunkt eingedrungen sei. Zudem seien Rauchgranaten gezündet worden, um den Abtransport der verwundeten Soldaten abzusichern. Anschließend habe der Panzer den Stützpunkt verlassen. Für die UN-Soldaten sei von den israelischen Streitkräften zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr ausgegangen.
Weiterer „eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht“
Das israelische Militär stoppte und verhinderte laut UN außerdem am Samstag eine wichtige „Unifil-Logistikbewegung“ nahe dem libanesischen Grenzort Mais al-Dschabal. Die Lieferung konnte demnach nicht abgeschlossen werden.
Nachdem die Blaumhelm-Soldaten in den letzten Tagen mehrmals unter Feuer geraten waren, stelle das Betreten einer UN-Position „einen weiteren eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht und die Resolution 1701“, so Unifil. ./arj/DP/he © 2024 dpa-AFX
ROUNDUP/Israel: UN-Soldaten sollen aus Kampfzone im Libanon abziehen
TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) – Vor dem Hintergrund wachsender Sorgen um die Sicherheit von Blauhelmsoldaten im Libanon hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den sofortigen Abzug der UN-Beobachtermission Unifil aus der Kampfzone im Süden des Nachbarlandes gefordert. „Es ist an der Zeit, Unifil aus den Hisbollah-Hochburgen und Kampfgebieten abzuziehen“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros direkt an UN-Generalsekretär António Guterres gewandt.
Unterdessen drangen israelische Panzer nach Angaben der Vereinten Nationen gewaltsam in einen Unifil-Stützpunkt ein. Zwei Panzer zerstörten demnach morgens das Haupttor des Postens in Ramja unweit der Grenze. Das israelische Militär forderte die UN-Soldaten demnach mehrmals auf, die Beleuchtung des Postens auszuschalten. Nach etwa 45 Minuten seien die Panzer wieder abgefahren – nachdem die UN-Soldaten bei der israelischen Militärführung gegen das Vorgehen protestiert hatten.
Aufgabe von Unifil ist es, die Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. Die Truppe mit mehr als 10.000 beteiligten UN-Soldaten ist bewaffnet, verfügt aber über kein robustes Mandat. Auch die neue Eskalation konnte sie nicht verhindern.
Etwa zwei Stunden später sei es an dem gleichen Ort zu einem weiteren Vorfall gekommen, hieß es von der UN. Dort sei bei Schüssen „Rauch“ ausgetreten. 15 Mitglieder der Friedenstruppen hätte deswegen Hautreizungen und Magen-Darm-Probleme erlitten. Parallel lieferten sich Kämpfer der islamistischen Hisbollah-Miliz und israelische Truppen weiter direkte Gefechte.
Israel und die proiranische Hisbollah-Miliz liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Jahr heftigen gegenseitigen Beschuss im Grenzgebiet. Die Zahl der Toten liegt im Libanon mittlerweile bei über 2.000, hinzu kommen mehr als 10.000 Verletzte. Die israelische Armee hat ihr militärisches Vorgehen gegen die mit der islamistischen Hamas verbündete Organisation im Libanon zuletzt deutlich ausgeweitet, Bodentruppen sind in das Nachbarland einmarschiert und die Luftwaffe greift Ziele auch tief im Land an. Die Leidtragenden sind die Zivilisten, Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht.
Netanjahu: Soldaten sind „Geiseln der Hisbollah“
Netanjahu warf Guterres vor, sich gegen den Abzug der Unifil-Soldaten zu stellen und diese damit zu „Geiseln der Hisbollah“ zu machen. Israel wirft der Miliz vor, Posten der UN-Soldaten als Schutzschilde zu missbrauchen.
In den vergangenen Tagen waren die Blauhelmsoldaten mehrmals unter Feuer geraten, am Donnerstag und Freitag wurden mindestens vier Soldaten verletzt. Von Unifil heißt es bislang, so lange wie möglich an dem Einsatz festhalten zu wollen. Beteiligte Länder verurteilten die Angriffe der vergangenen Tage am Samstag in einer gemeinsamen Stellungnahme. Die rund 40 Staaten, darunter Deutschland, appellierten an die Konfliktparteien, die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.
Sorge und Kritik
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin brachte seine Besorgnis über die Angriffe in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant zum Ausdruck. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wandte sich telefonisch an Netanjahu und nannte Angriffe auf die UN-Soldaten durch die israelischen Streitkräfte inakzeptabel. Meloni erinnerte ihren Amtskollegen daran, dass die Blauhelmsoldaten im Rahmen eines Mandates des UN-Sicherheitsrats handeln, um zur regionalen Stabilität beizutragen. Nach Indonesien ist Italien mit mehr als 1.000 Soldaten der zweitgrößte Truppensteller der UN-Beobachtermission.
Neue Evakuierungsaufrufe für Einwohner im Südlibanon
Israels Armee rief am Sonntag die Einwohner weiterer Orte im Süden des Libanons dazu auf, diese zu ihrer eigenen Sicherheit zu verlassen, und in Richtung Norden zu fliehen. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte in arabischer Sprache auf der Plattform X einen entsprechenden Aufruf. Dort wurden Orte in der Nähe der israelischen Grenze genannt, aber auch etwas weiter nördlich im Libanon.
Im Libanon geraten auch immer wieder Helfer zwischen die Fronten. Bei einem Luftangriff wurden nach Darstellung des Roten Kreuzes im Libanon erneut Sanitäter verletzt. Seit der neuen Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 94 Arbeiter im Gesundheitswesen bei Einsätzen getötet. In diesem Zeitraum habe es etwa 40 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen gegeben. Auch in den Reihen des Zivilschutzes gab es bereits Todesopfer./le/DP/he © 2024 dpa-AFX
Neue Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israels Norden
TEL AVIV (dpa-AFX) – Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut Raketen auf den Norden Israels gefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee heulten Warnsirenen unter anderem im Bereich der Hafenstadt Haifa sowie im weiter nördlich gelegenen Akko. Fünf Geschosse seien abgefangen worden. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es gebe zunächst keine Informationen zu Verletzten. Die Hisbollah reklamierte verschiedene Angriffe auf den Norden Israels für sich.
Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben der Armee binnen 24 Stunden rund 200 Hisbollah-Ziele tief im Libanon sowie im Süden des Nachbarlandes angegriffen.
Israels Armee hat ihren Kampf gegen die Hisbollah-Miliz seit September deutlich verstärkt. Das schließt massive Luftangriffe und eine Bodenoffensive im Libanon ein. Einwohner berichten von schweren Zerstörungen in zahlreichen Ortschaften./le/DP/he © 2024 dpa-AFX
Neue Gefechte der Hisbollah mit Israels Soldaten im Libanon
BEIRUT (dpa-AFX) – Kämpfer der Hisbollah und israelische Truppen liefern sich weiter direkte Gefechte im Süden des Libanon. Israelische Soldaten hätten versucht, in den Ort Ramja im Grenzgebiet einzudringen, teilte die Hisbollah mit. Deren Kämpfer hätten in Nähe der Truppen einen Sprengsatz zur Explosion gebracht. „Die Gefechte dauern an“, erklärte die Hisbollah.
Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Majadin berichtete, israelische Soldaten hätten sich in Ramja hinter einem Posten der UN-Beobachtermission Unifil versteckt. Israel wirft der Miliz dagegen vor, Posten der UN-Soldaten als Schutzschilde zu missbrauchen.
Israels Armee teilte mit, bei verschiedenen Gefechten seien im Süden des Landes ein Reservist sowie ein Offizier schwer verletzt worden. In den Reihen der Armee habe es dabei auch weitere Verletzte gegeben. Die Verletzten seien evakuiert worden.
An Israels Bodenoffensive im Libanon sind bisher vier israelische Divisionen beteiligt. Deren Stärke und die Zahl der Truppen, die in das Nachbarland einmarschiert sind, hält Israel geheim. Bisher scheinen sie die Demarkationslinie an vier verschiedenen Abschnitten im Grenzgebiet überquert zu haben oder dies zu versuchen: Im Raum Nakura an der Mittelmeerküste sowie in drei Abschnitten weiter östlich nahe Ramja und in der größeren Umgebung von Bint Dschubail sowie weiter nördlich nahe Udaissa./jot/DP/he © 2024 dpa-AFX
Israel captures Hezbollah fighter in Lebanon bunker
The Israeli Defense Forces (IDF) captured a Hezbollah fighter in southern Lebanon after discovering an underground bunker. The military said its troops found a tunnel leading to a 50-square-meter room located about seven meters below ground. Inside, they found the operative, who had weapons and supplies for a prolonged stay.
Following his surrender, the IDF transported him to a detention facility in Israel for interrogation.
This operation marks the first instance of capturing a Hezbollah member since Israel’s ground offensive began against the group. © Baha Breaking News (BBN) / NL
Israeli airstrike injures 4 Lebanese Red Cross paramedics
Four Lebanese Red Cross paramedics were injured in an Israeli airstrike in southern Lebanon, according to the organization.
The team was on a rescue mission in Sarbin, responding to an earlier Israeli attack on a house. As they arrived to search for casualties, a second airstrike struck the area, wounding the paramedics.
The injured workers were taken to the hospital, but their injuries are not life-threatening, according to the announcement. © Baha Breaking News (BBN) / NL
Gallant asserts Israel will stop Hezbollah from reentering South Lebanon
Israeli Defense Minister Yoav Gallant stated that Hezbollah will not be able to return to southern Lebanon’s border villages as the Israeli army continues its ground assault in the region.
While touring the Israel-Lebanon border, Gallant emphasized that preventing Hezbollah’s return is essential for ensuring the safety of residents in northern Israel.
The Israeli army launched a limited ground operation in southern Lebanon early in October. © Baha Breaking News (BBN) / NL
URAINE-KRIEG
+++ 07:44 Scholz sieht Lücken in Kriegs-Berichterstattung +++
Kanzler Olaf Scholz macht Defizite in der Berichterstattung über den Ukraine-Krieg aus. Mit Blick auf die in Ostdeutschland verbreitete ablehnende Haltung zur Ukraine-Hilfe sagt der SPD-Politiker der „Schwäbischen Zeitung“: „Jetzt rächt sich ein wenig, dass diese Frage lange Zeit nie in Interviews gestellt worden ist, und sie auch in den Zeitungen, im Fernsehen und im Radio kaum eine Rolle spielte.“ Er erklärt: „Als Bundeskanzler bin ich lediglich gefragt worden, warum ich nicht noch mehr und noch schneller Waffen an die Ukraine liefern würde. Die Frage, ob das überhaupt richtig ist, wurde hingegen kaum gestellt. Und dadurch kam die Erläuterung zu kurz, warum es wichtig ist, die Ukraine zu unterstützen und zugleich besonnen zu bleiben.“ Es sei wichtig, nicht alles zu tun, was manche lautstark forderten. Er habe entschieden, keine Marschflugkörper zu liefern und Regeln zu vereinbaren, wo die von Deutschland gelieferten Waffen eingesetzt werden dürften.
+++ 06:41 Bericht: Orban will Trump Zugeständnis machen +++
Die ungarische Regierung will dem republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump einem Bericht zufolge ein politisches Zugeständnis machen. Dazu wolle Ungarns Premier Viktor Orban Trump helfen, sich aus einem Kredit für die Ukraine herauszuwinden, schreibt die US-Zeitung „Politico“ und beruft sich auf EU-Diplomaten. So könne Trump seinen Wählern sagen, dass im Falle seiner Wiederwahl kein Cent mehr in die Ukraine fließe. Demnach geht es dabei um den Anteil der USA an einem insgesamt 50 Milliarden US-Dollar schweren Kredit, den die Staats- und Regierungschefs der EU, USA und der G7-Staaten Kiew angeboten hatten. In dem Bericht heißt es, Ungarn könnte einer Änderung von Regeln, die es Washington ermöglichen würde, eine wichtige Rolle bei der Kreditvergabe zu spielen, erst nach der US-Wahl zustimmen. Hintergrund ist demnach, dass die derzeitige US-Regierung darauf drängt, russische Vermögenswerte in der EU dauerhaft einzufrieren, um Kreditmittel zu finanzieren. Dafür müssten jedoch alle EU-Länder dafür stimmen, die Verlängerungsfrist für Sanktionen gegen Russland auf 36 Monate auszudehnen. Ungarn weigert sich jedoch bisher.
+++ 03:42 NATO beginnt Übung zu Verteidigung mit Atomwaffen +++
Die NATO beginnt ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. An der Übung „Steadfast Noon“ werden in den kommenden zwei Wochen rund 2000 Militärs von acht Luftwaffenstützpunkten beteiligt sein. Schauplatz sind insbesondere Luftwaffenstützpunkte in Belgien und den Niederlanden sowie der Luftraum über Großbritannien, Dänemark und der Nordsee. Bei den Manövern in der Luft soll mit mehr als 60 Flugzeugen trainiert werden. Darunter sind moderne Kampfjets, die in der Lage sind, in Europa stationierte US-Atombomben zu transportieren, Langstreckenbomber, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge. Bei der Übung kommen keine scharfen Waffen zum Einsatz.
+++ 01:58 37.000 Menschen aus Sumy evakuiert +++
37.000 Bewohner der nordukrainischen Region Sumy sind in den vergangenen Wochen evakuiert worden, unter ihnen 6400 Kinder. Wie die Militärverwaltung berichtet, sind weitere Evakuierungen geplant. Die Oblast, die an die russische Region Kursk grenzt, wird von Russland täglich hundertfach attackiert. In den letzten Wochen haben vor allem die Angriffe mit Gleitbomben zugenommen.
+++ 23:08 Merz würde Taurus nur unter Bedingungen liefern +++
CDU-Chef Friedrich Merz würde der Ukraine den Marschflugkörper Taurus erst nach einem abgestuften Verfahren liefern. Er sei dafür, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sagen, dass er mit dem Bombardement auf zivile Ziele aufhören müsse. Wenn Russland sich daran nicht halten sollte, wäre er dafür, zunächst die Beschränkung für den Einsatz der gelieferten Waffen aufzuheben, sagt er in der ARD. In einem zweiten Schritt würde er dann Taurus liefern. Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt die Lieferung von Taurus unter anderem wegen der Reichweite bis Moskau ab. Die Unions-Bundestagsfraktion hatte zweimal einen Antrag eingebracht, Taurus an die Ukraine zu liefern. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 21:05 Erdogan schenkt Putin eine Vase zum Geburtstag – Kreml ist erfreut +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schenkte Russlands Machthaber Wladimir Putin eine Vase zum Geburtstag, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS unter Verweis auf den Kremlberater Juri Uschakow. Putin feierte am 7. Oktober seinen 72. Geburtstag. Erdogan habe sein Geschenk vor seinem Telefongespräch mit Putin geschickt, das am selben Tag stattfand, teilt der Kremlberater mit. Er könne sagen, es sei „eine schöne Vase“, sagt Uschakow.
Geburtstagsgrüße nach Moskau Erdogan schenkt Putin „wunderschöne“ Vase
+++ 20:41 Selenskyj: Nordkoreaner kämpfen mit Russen in Ukraine +++
Nordkorea liefert laut Selenskyj nicht nur Waffen an Russland, sondern auch Personal an dessen Streitkräfte. „Wir sehen eine zunehmende Allianz zwischen Russland und Regimen wie Nordkorea. Dabei geht es nicht mehr nur um den Transfer von Waffen. Es geht tatsächlich um den Transfer von Menschen von Nordkorea zu den militärischen Besatzungstruppen“, erklärt der ukrainische Präsident in seiner abendlichen Ansprache und fordert die Partner seines Landes auf, ihre Unterstützung zu verstärken. Die Frontlinie brauche mehr Unterstützung, die Ukraine größere Langstreckenfähigkeiten und mehr entscheidenden Nachschub für seine Streitkräfte. Denn es gehe darum, „den Druck auf den Aggressor zu erhöhen, um einen noch größeren Krieg zu verhindern“, sagt Selenskyj.
+++ 19:51 Ukraine: Russischer Angriff mit 30 Panzern abgewehrt +++
Ukrainische Fallschirmjäger wehren bei Kurachowe in der Ostukraine nach eigener Darstellung einen Großangriff der russischen Streitkräfte ab. Eine russische Kolonne von etwa 25 Schützenpanzern und fünf Kampfpanzern sei bereits beim Anmarsch von der Luftaufklärung entdeckt worden, teilt das Oberkommando der Fallschirmjäger auf Facebook mit. Der russische Truppenaufmarsch sei daraufhin von der ukrainischen Artillerie und mit Kamikaze-Drohnen zerschlagen worden. Dabei seien sieben Schützenpanzer sowie zwei Panzer zerstört worden, heißt es. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig geprüft werden.
+++ 19:12 Albaniens Regierungschef Rama: „Mit Überfall auf Ukraine hat Putin bei EU-Beitrittsreife geholfen“ +++
Albaniens Ministerpräsident Edi Rama setzt darauf, dass es auf dem Westbalkan-Treffen im Kanzleramt zur endgültigen Verständigung über das regionale Freihandelsabkommen CEFTA kommen kann und will sein Land bis 2030 zur EU-Beitrittsreife führen. „Morgen wird es wichtig sein, … den CEFTA-Mechanismus festzulegen“, sagt Rama im Reuters-TV-Interview mit Blick auf die Westbalkan-Konferenz im Kanzleramt. Am Mittwoch hatte Außenministerin Annalena Baerbock bekannt gegeben, dass ein Durchbruch bei den Verhandlungen zu dem mitteleuropäischen Handelsabkommen gelungen sei, das als Vorbereitung auf einen EU-Beitritt angesehen wird. Rama lobt den 2014 gestarteten sogenannten Berlin-Prozess, der die Zusammenarbeit zwischen den sechs Westbalkan-Staaten tatsächlich verstärkt und die Länder näher an die EU herangeführt habe. Dabei habe paradoxerweise auch Russlands Präsident Wladimir Putin mit seinem Überfall auf die Ukraine geholfen, sagte Rama. „Das war der Moment, in dem die Europäische Union erkannte, dass die geopolitische Strategie des westlichen Balkans nicht nur in der Theorie gut, sondern auch in der Praxis wichtig war“, sagte Rama. Denn die Region sei für die EU so wichtig wie umgekehrt die EU für die sechs Länder. Seit dem russischen Überfall habe es „einen echten Tempowechsel“ in den Verhandlungen zwischen der EU mit Albanien, Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Montenegro gegeben. Ziel seiner Regierung sei es, dass Albanien 2030 beitrittsbereit sei. Dann müsse man sehen, ob die EU zu einer Aufnahme in der Lage sei.
+++ 18:47 Russen greifen Nikopol mit Kamikaze-Drohnen an +++
Russische Truppen sollen die ukrainische Großstadt Nikopol viermal im Laufe des Tages angegriffen haben, meldet Serhiy Lysak, der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Dnipropetrowsk, auf Telegram. Dabei seien Kamikaze-Drohnen zum Einsatz gekommen. Bei den Angriffen seien zwei Autos beschädigt, jedoch niemand verletzt worden. Experten untersuchten das Ausmaß des verursachten Schadens, heißt es. Am Tag zuvor soll es 20 Angriffe auf Nikopol gegeben haben, meldet die Nachrichtenagentur „Ukrinform“.
+++ 18:17 Ukraine meldet 80 Gefechte entlang der Frontlinien +++
Seit Beginn des Tages ist es nach Angaben des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine an den Fronten zu 80 Gefechten gekommen. Davon seien 18 Kämpfe in sieben Sektoren der Front noch im Gange, heißt es in einer Mitteilung auf Facebook. Demnach wurden Grenzsiedlungen in der Region Sumy mit Artillerie aus russischem Gebiet beschossen. Außerdem habe die russische Armee Luftangriffe auf die Siedlungen Sosnivka, Myshutine, Hlukhiv, Obody und Bila Berizka geflogen und dabei 13 gelenkte Bomben eingesetzt.
+++ 13:58 Gynäkologin: Sexuelle Gewalt der Russen erfolgt in zwei Wellen +++
Die Gynäkologin Natalia Lelyukh hilft ukrainischen Frauen, die in besetzten Gebieten sexueller Gewalt von Russen ausgesetzt waren. Ihren Erkenntnissen nach geht es dabei nicht um Sexualität, sondern um Macht. Die Frauen sind im Alter zwischen fünf und 74 Jahren. „Sexuelle Gewalt in den besetzten Oblasten erfolgt in der Regel in zwei Wellen“, erklärte Lelyukh der „New Voice of Ukraine“. „Die erste Welle“, so Lelyukh, „erfolgt während der territorialen Eroberungen, wenn die Invasoren ihre Dominanz demonstrieren wollen“. Laut der Ärztin überleben Frauen diese Angriffe oft. Die zweite Welle findet statt, wenn sich russische Truppen aus zuvor eroberten Gebieten zurückziehen. Das endet demnach ungeheuer brutal und traumatisch für die Frauen. „Es ist unglaublich, dass so viele Menschen dazu fähig sind, nicht nur ein einzelner Wahnsinniger, sondern viele Individuen.“
+++ 13:31 Biden plant kein Ramstein-Treffen beim Deutschland-Besuch +++
US-Präsident Joe Biden wird seinen abgesagten Deutschland-Besuch kommenden Freitag nachholen. Das erfuhr die Agentur Reuters aus Regierungskreisen. Geplant ist demnach nun ein deutlich abgespeckter Arbeitsbesuch. Auch das ursprünglich angedachte Ramstein-Treffen westlicher Staats- und Regierungschefs zur Unterstützung der Ukraine soll angesichts der Europa-Tour des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht nachgeholt werden. Schon kommende Woche US-Präsident Biden holt Deutschlandbesuch nach
+++ 12:49 Russland meldet Eroberung eines weiteren Dorfes nahe Pokrowsk +++
Die russischen Invasionstruppen haben nach eigenen Angaben bei ihrem Vormarsch in der Ostukraine ein weiteres Dorf erobert. Die Streitkräfte hätten die Kontrolle über die Ortschaft Mychailiwka übernommen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Mychailiwka liegt an einer Schnellstraße südöstlich der Kleinstadt Pokrowsk in der Region Donezk, die für die Ukraine ein strategisch wichtiger Logistikknotenpunkt ist. Pokrowsk wird von den Ukrainern seit Monaten gegen massive Angriffe der Russen verteidigt.
+++ 09:37 Russland kämpft präziser – dank illegaler Starlink-Terminals +++
Russische Streitkräfte sind mithilfe illegaler Starlink-Terminals tödlicher und agiler geworden. Sie können Satelliten-Internet nutzen, um die Koordination bei Angriffen zu verbessern, mehr Drohneneinsätze zu fliegen und ukrainische Truppen mit präzisem Artilleriefeuer zu beschießen. Das meldet die „Washington Post“ und beruft sich auf Aussagen von sechs ukrainischen Soldaten verschiedener Einheiten in Donezk. Die Terminals ermöglichen den Kommandeuren mit Drohnen Live-Einblicke in das Schlachtfeld und sichern die Kommunikation zwischen den Soldaten. Zwar ist es verboten, die Terminals – wie viele andere US-Elektronikgeräte – nach Moskau zu verkaufen, doch hat sich demnach ein Schwarzmarkt für Starlink entwickelt, über den die Terminals zu den Russen an die Front gelangen.
„Das ist was, das uns umbringt“ Russen kämpfen tödlicher – dank illegaler Starlink-Terminals
+++ 09:16 Polen kündigt Eröffnung einer US-Raketenbasis an +++
Laut der polnischen Regierung eröffnet im Norden des Landes in Kürze eine Raketenbasis der USA für Luftverteidigung. Das meldet die „Ukrainska Pravda“. Die Basis in der Nähe von Puck an der Ostseeküste werde in den kommenden Wochen in Betrieb genommen, heißt es. Polens Außenminister Radoslaw Sikorski erklärte, dass Warschau auch mit den USA Gespräche führe, um sicherzustellen, dass die Raketenabwehrsysteme nicht nur iranische Raketen „in Richtung USA“ abschießen könnten, sondern auch russische Raketen, die auf Polen zufliegen.
+++ 07:16 DeepState meldet ukrainische Rückeroberung in Donezk +++
DeepState, eine Gruppe von Militärexperten, berichtet aus der Nacht, dass die ukrainischen Streitkräfte im Oblast Donezk erfolgreich waren. In der Nähe der Stadt Nowohrodiwka hätten die Ukrainer ihre verlorenen Stellungen von den Russen zurückerobert, heißt es aus der Quelle. Zugleich meldet DeepState aus Donezk aber auch Erfolge für die Russen. Nahe der Siedlung Wesele sollen Moskaus Truppen weiter vorgerückt sein.
Nach Drohnen und Raketen Iran liefert Putin zwei Satelliten
+++ 06:30 Litauen wählt – bei Ukrainehilfe sind sich alle großen Parteien einig +++
In Litauen wählen die Menschen heute ein neues Parlament. Umfragen zufolge zeichnet sich ein Regierungswechsel ab. Es wird erwartet, dass die Sozialdemokraten die derzeit regierende konservative Heimatunion als stärkste Kraft ablösen. Zudem könnte mit der „Morgenröte von Nemunas“ erstmals eine populistische Partei ins Parlament einziehen. Einig sind sich die großen Parteien des nur 2,8 Millionen Einwohner zählenden Baltenstaates darin, dass die Ukraine weiter unterstützt und die Verteidigung gegen Russland ausgebaut werden muss.
+++ 04:39 Recherche zu Todeszahlen: Russland schickt zunehmend Ältere in den Krieg +++
Die Soldaten, die Russland zum Kämpfen in die Ukraine schickt, werden immer älter. Das belegen Zahlen, die das russisch-oppositionelle Medienprojekt Mediazona gemeinsam mit BBC Russland gesammelt und veröffentlicht hat. Die Journalisten haben dafür unter anderem in sozialen und lokalen Medien die Daten von fast 73.000 Soldaten recherchiert, die seit dem russischen Überfall auf das Nachbarland getötet wurden. In den ersten sechs Monaten des Krieges seien die meisten Toten zwischen 21 und 23 Jahre als gewesen. Durch die Teilmobilisierung, den Einsatz von Gefangenen und die Rekrutierung von Freiwilligen habe sich die Altersstruktur verschoben. Besonders auffällig sei das bei denen, die sich freiwillig gemeldet hätten, heißt es bei Mediazona. Hier fielen die meisten Männer im Alter zwischen 48 und 50 Jahre.
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
ROUNDUP/Ukraine: Nordkoreanische Soldaten verstärken russische Armee – [Die Nacht im Überblick]
KIEW (dpa-AFX) – In den Reihen der russischen Besatzungstruppen finden sich nach Angaben der ukrainischen Staatsführung auch Soldaten aus Nordkorea. Es gebe eine gestärkte Allianz zwischen Moskau und Regimen wie jenem von Machthaber Kim Jong Un in Pjöngjang, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Es geht jetzt nicht mehr nur um Waffenlieferungen, sondern um die Eingliederung von Nordkoreanern in die Besatzungstruppen.“
In den vergangenen Tagen hatte es Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Osten der Ukraine gegeben. Allerdings ließ sich bislang nicht abschließend klären, ob es sich bei den Getöteten nicht doch um Angehörige regulärer russischer Truppen handelte. Die militärische US-Denkfabrik ISW (Institute for the Study of War) hatte kürzlich berichtet, dass mehrere tausend nordkoreanische Soldaten in Russland eingetroffen seien und auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet würden.
Pjöngjang unterstützt den im Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits massiv mit Waffen und Munition. Einem Bericht des südkoreanischen Geheimdienstes zufolge liefert das international weitgehend isolierte Land vor allem Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen.
Selenskyj will diese Entwicklung in naher Zukunft mit den westlichen Partnern seines Landes erörtern – und nahm sie zum Anlass, mehr Unterstützung für die ukrainische Armee einzufordern. „Wenn wir über mehr Langstreckenfähigkeiten für die Ukraine und mehr entscheidenden Nachschub für unsere Streitkräfte sprechen, geht es nicht nur um eine Auflistung von militärischer Ausrüstung“, sagte er. Vielmehr gehe es darum, den Druck auf Moskau so weit zu erhöhen, dass es ihm nicht mehr standhalten könne. „Und es geht darum, einen größeren Krieg zu verhindern.“
Die ukrainische Führung fordert vom Westen seit Langem eine Freigabe von Langstreckenwaffen für Schläge gegen militärische Ziele weit im russischen Hinterland. Sie hat wiederholt erklärt, dass das Militär der Atommacht Russland zerstört werden müsse, damit es nie wieder ein anderes Land angreifen könne.
Russischer Großangriff abgewehrt
Ukrainische Fallschirmjäger wehrten zuletzt bei Kurachowe in der Ostukraine nach eigener Darstellung einen Großangriff der russischen Streitkräfte ab. Eine russische Kolonne von etwa 25 Schützenpanzern und fünf Kampfpanzern sei bereits beim Anrücken von der Luftaufklärung entdeckt worden, teilte das Oberkommando der Fallschirmjäger auf Facebook mit. Der Konvoi sei von der ukrainischen Artillerie und mit Kamikaze-Drohnen zerschlagen worden. Dabei seien sieben Schützenpanzer sowie zwei Panzer zerstört worden, hieß es. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Insgesamt wurden an den Frontabschnitten im Osten der Ukraine im Tagesverlauf 105 russische Vorstöße registriert, wie der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mitteilte. Die größten Brennpunkte lagen demnach bei Pokrowsk und Kurachowe. Die russischen Angriffe, die alle abgeschlagen worden seien, wurden demnach auch von Kampfflugzeugen unterstützt.
Russische Einheiten versuchen seit Monaten, ihre Geländegewinne rund um den Donbass auszuweiten. Dabei scheinen sie hohe Verluste an Soldaten und Material, aber nur geringe Erfolge zu verbuchen.
Kiew: Russen richten Kriegsgefangene immer häufiger hin
Nach einem neuen Bericht über die angebliche Erschießung ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Soldaten bat Außenminister Andrij Sybiha die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Der Internationale Strafgerichtshof müsse Haftbefehle gegen die „russischen Henker und Folterer“ ausstellen, forderte er auf X. Gleichzeitig sollten internationale Beobachter und Ärzte Zugang zu Gefangenenlagern erhalten. „Hinrichtungen werden immer häufiger, 95 Prozent der Kriegsgefangenen werden nach UN-Angaben gefoltert“, beklagte er.
Hintergrund sind Berichte über die Hinrichtung von neun ukrainischen Soldaten, die sich bei Kämpfen in der westrussischen Region Kursk nach Verbrauch ihrer gesamten Munition ergeben hatten. Sie sollen nach ukrainischen Medienberichten noch an Ort und Stelle hingerichtet worden sein. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft in Kiew habe inzwischen Ermittlungen aufgenommen, berichtete unter anderem die „Ukrainska Prawda“.
Erst vor Kurzem war ein russischer Soldat gefangengenommen worden, der Anfang September mit Kameraden mehrere ukrainische Soldaten erschossen haben soll, nachdem diese die Waffen gestreckt hatten. Die Tat wurde von einer Aufklärungsdrohne gefilmt. Der Staatsanwaltschaft in Kiew sind nach eigenen Angaben über 90 Fälle von Erschießungen ukrainischer Kriegsgefangener bekannt.
Nato beginnt Verteidigungsübung
Die Nato beginnt an diesem Montag ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. An der Übung „Steadfast Noon“ werden nach Angaben aus dem Hauptquartier in Brüssel in den kommenden zwei Wochen rund 2.000 Soldaten von acht Luftwaffenstützpunkten beteiligt sein. Bei den Manövern in der Luft soll mit mehr als 60 Flugzeugen trainiert werden. Darunter sind moderne Kampfjets, die in der Lage sind, in Europa stationierte US-Atombomben zu transportieren, sowie Langstreckenbomber, Überwachungs- und Tankflugzeuge./cha/DP/zb © 2024 dpa-AFX
Zelensky says N. Korea sending troops to Russia
Ukrainian President Volodymyr Zelensky on Sunday accused North Korea of sending troops to the Russian military.
„We see an increasing alliance between Russia and regimes like in North Korea,“ Zelensky said in his night address. „It is no longer just about transferring weapons. It is actually about the transfer of people from North Korea to the occupier’s military forces,“ he added.
Furthermore, the Ukrainian president once again urged for more support to avoid „a bigger war.“ „When we talk about more long-range capability for Ukraine and more decisive supplies for our forces, it is not just a list of military equipment. It is about increasing the pressure on the aggressor, which will be stronger for Russia than they can withstand. And it is about preventing a bigger war,“ he concluded. © Baha Breaking News (BBN) / JJ
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
US-WAHLKAMPF – Predict it
CHINA
Deflation in Chinas Wirtschaft beschleunigt sich im September
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Deflation in Chinas Wirtschaft hat sich im September verschärft, auch die Kerninflation der Verbraucherpreise notiert nur noch knapp über der Nulllinie. Dies spiegelt die anhaltende Nachfrageschwäche wider, die Peking dazu veranlasst hat, weitere Konjunkturmaßnahmen zu ergreifen.
Die Erzeugerpreise (PPI) rutschten im September im Jahresvergleich um weitere 2,8 Prozent ab und verharren damit zwei Jahre in Folge im deflationären Bereich, wie das Nationale Statistikamt am Sonntag mitteilte. Der Rückgang beschleunigt sich damit sogar noch gegenüber dem August, in dem das Minus bei nur 1,8 Prozent lag. Auch liegt der PPI-Einbruch noch über den 2,5 Prozent, den die vom Wall Street Journal befragten Volkswirte erwartet hatten. Auf Monatsbasis sank das chinesische PPI im September um 0,6 Prozent.
Die Verschärfung der PPI-Deflation sei hauptsächlich auf Schwankungen der weltweiten Rohstoffpreise und eine unzureichende Inlandsnachfrage zurückzuführen, sagte Dong Lijuan vom Statistikamt. Die Preise in den Sektoren Eisenmetall, Öl und Gas sowie Kohle seien im September noch stärker als vor einem Jahr gefallen.
Verbraucherpreise nur knapp über der Nulllinie
Nach oben ging es nur mit den chinesischen Verbraucherpreisen (CPI). Sie stiegen im September um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit weniger als im August (+0,6%), so das Statistikamt. Hier trieb vor allem der Anstieg der Lebensmittelpreise im September um 3,3 Prozent zum Vorjahr.
Die Preise für Nicht-Nahrungsmittel fielen hingegen im Jahresvergleich wieder um 0,2 Prozent, nachdem sie im August aufgrund eines stärkeren Rückgangs der Energiepreise noch leicht gestiegen waren. Die chinesische Kerninflation, die die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, lag im September bei 0,1 Prozent Plus und damit dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren.
Die schwächelnde Inlandsnachfrage, die vor allem auf einen anhaltenden Abschwung auf dem Immobilienmarkt zurückzuführen ist, veranlasst Peking zu einer Reihe von Konjunkturmaßnahmen, um die angeschlagene Wirtschaft wieder anzukurbeln. DJG/mod (END) © 2024 Dow Jones News
Chinas Autoabsatz im September steigt – Kräftige E-Auto-Nachfrage
Von Clarence Leong, WSJ
FRANKFURT (Dow Jones)–Nach fünf Monaten Rückgang sind die Autoabsätze in China im September wieder angestiegen. Dank staatlicher Unterstützungen gingen die Verkäufe um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach oben auf 2,1 Million Fahrzeuge. Dies war das höchste monatliche Plus in diesem Jahr, teilte der Branchenverband China Passenger Car Association (CPCA) mit.
Vor allem bei E-Autos ging es nach oben. Hier sprang der Absatz um 50,9 Prozent zum Vorjahr und 9,6 Prozent zum Vormonat. Die Penetrations-Rate der neuen Antriebe, ein Maß für deren Popularität, kletterte im heimischen Markt auf 53,3 Prozent.
Tesla konnten im September ein Verkaufsplus von 66 Prozent zum Vorjahr verbuchen und den Marktanteil auf 6,4 Prozent ausbauen. Dominant bleiben aber BYD mit einem Anteil von 18,3 Prozent am Gesamtmarkt. Der Branchenverband erwartet, dass sich das positive Absatzmomentum auch in den Oktober hinein fortsetzt. Der Oktober gilt als saisonal starker Verkaufsmonat. Dazu komme nun auch eine deutliche Verbesserung der Konsumentenlaune durch die angekündigten staatlichen Stützungsmaßnahmen. DJG/mod (END) © 2024 Dow Jones News
China kündigt Maßnahmepaket zur Konjunkturstützung an
China will ein Paket gezielter, fiskalpolitischer Maßnahmen einführen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das Paket beinhaltet auch die Anhebung der Schuldenobergrenze in großen Umfang, um die bestehenden versteckten Schulden der lokalen Regierungen zu ersetzen und ihre Schuldenrisiken zu entschärfen, sowie noch viele andere Maßnahmen, sagte Finanzminister Lan Foan.
Taiwan says outlying islands on ‚heightened alert‘
aiwan’s defense ministry said Monday its outlying islands are on „heightened alert,“ after China launched its „Joint Sword-2024B“ military drills.
„All outlying island defense zones are on heightened alert, and our aircraft and ships will respond to enemy situations in accordance with the engagement rules issued by the ministry,“ it said, according to AFP.
The Chinese military’s Eastern Theatre Command stated that the drills serve as a warning to the „separatist acts of Taiwan independence forces.“ © Baha Breaking News (BBN) / KA
Taiwan condemns China’s military drills set around the island
Taiwan condemned China’s „irrational and provocative behavior“ after the country launched military drills around the island on Monday, saying it was a warning to the „separatist acts of Taiwan independence forces.“
The Chinese military’s Eastern Theatre Command said it dispatched „its troops of army, navy, air force and rocket force“ to carry out the „Joint Sword-2024B“ drills in the Taiwan Strait and areas to the north, south and east of Taiwan. In response, Taiwan’s defense ministry said it had „dispatched appropriate forces to respond accordingly to protect freedom and democracy, and defend the sovereignty“ of Taiwan.
Last Thursday, Taiwanese President Lai Ching-te vowed to „uphold the commitment to resist annexation or encroachment upon our sovereignty.“ © Baha Breaking News (BBN) / KA
Nordkorea versetzt Artillerie wegen angeblicher südkoreanischer Drohnengefahr in Alarmbereitschaft
Nordkorea hat am Sonntag bekannt gegeben, dass es seine Artillerieeinheiten in der Nähe der Grenze zu Südkorea angewiesen hat, sich in vollem Umfang feuerbereit zu halten.
Diese Entscheidung folgt auf die Behauptung Nordkoreas, Südkorea habe in diesem Monat dreimal Drohnen über seine Hauptstadt Pjöngjang geschickt. Kim Yo-jong, die Schwester des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-un, warnte, dass der Norden scharfe Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde, falls erneut Drohnen mit gegen Pjöngjang gerichtetem Material in seinen Luftraum eindringen sollten. Baha Breaking News (BBN) / NL
NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
Sonntagstrend: Über ein Viertel der Deutschen traut Altparteien nicht mehr
Über ein Viertel der Wähler traut den Altparteien nicht zu, die Probleme im Land zu lösen. Mit in der Summe 28 Prozent sprechen sich laut BamS-Umfrage der Wähler für neue Parteien wie BSW und AfD aus, die in den 2000er-Jahren noch nicht einmal existierten. Die BSW gewinnt zur Vorwoche 1 Prozent auf 9 Prozent, die AfD verliert 1 Punkt auf 19 Prozent. Beide zusammen werden mit ihren 29 Prozent nur von CDU/CSU übertroffen, die stärkste Kraft mit unverändert 31 Prozent bleiben. Unverändert bleiben SPD (16 Prozent), Grüne (11 Prozent), FDP (4 Prozent) und Linke (3 Prozent).
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN
ALLE WAHLERGEBNISSE IM DETAIL (ORF) – Wiedergabe bis Montag, 14.10.2024
- WAHLKABINE – INFO ZU ANSICHTEN DER PARTEIEN
- SMARTVOTE (von der Universität Wien entwickelt)
- Die Parteien in Österreich – Videoserie (Der Standard)
Vorarlberg-Wahl bringt FPÖ Gewinne, ÖVP Platz eins
Ausgerufene Duelle finden nicht immer statt. Trotz deutlicher Verluste hat die ÖVP die Vorarlberger Landtagswahl klar auf Platz eins abgeschlossen und kann nun zwischen den Freiheitlichen und den Grünen einen Koalitionspartner aussuchen. Die FPÖ würde in eine Regierungszusammenarbeit deutlich gestärkt gehen, während der bisherige Partner eine herbe Niederlage hinnehmen musste. SPÖ und NEOS stagnierten.
Laut vorläufigem Endergebnis inklusive Foresight-Wahlkartenprognose kam die ÖVP auf 38,3 Prozent, was einem Minus von 5,3 Punkten entsprechen würde. Die FPÖ verdoppelt sich auf 28 Prozent, was für Christof Bitschi nach der Delle in Folge der Ibiza-Affäre vor fünf Jahren nun ein freiheitliches Rekordergebnis ist. Die Grünen erreichen Platz drei mit 12,5 Prozent, ein Minus von gut sechs Punkten. Die SPÖ würde mit 9,1 Prozent gerade noch vor den NEOS mit 8,9 Prozent bleiben. Für die Sozialdemokraten wäre das ein Verlust von 0,4 Punkten, während die NEOS im selben Ausmaß zulegten.
Rechnerisch gehen sich zwei Zweier-Koalitionen aus, nämlich Schwarz-Blau und Schwarz-Grün. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) erfreute sich an einem „klaren Auftrag“ des Wählers und will ab Dienstag mit allen Parteien in Sondierungen gehen. Nach der kommenden Woche will der Landes-VP-Chef mit einem Partner in Koalitionsverhandlungen treten. Die Regierung soll bis zur konstituierenden Sitzung des Landtags in vier Wochen stehen.
Auch wenn Wallner keine direkte Präferenz äußerte, scheint die FPÖ die besseren Karten zu haben. Denn der Landeshauptmann betonte, dass sich aus dem Ergebnis (thematisch) auch ein „starker Veränderungswunsch“ ablesen lasse, was nicht unbedingt nach einer Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den Grünen klang.
An die Regierung denken darf so FP-Spitzenkandidat Bitschi. Erstmals nach 15 Jahren könnte die FPÖ wieder in Führungsverantwortung gelangen. Nach seinem Politikverständnis sollen die beiden erstplatzierten Parteien – ÖVP und FPÖ – versuchen eine Regierung zu bilden, sagte er am Wahlnachmittag. Zur APA meinte er, keine Vorbedingungen zu haben, schon gar keine personellen. Fragen wie etwa ob die FPÖ im Gegensatz zu den Grünen den Posten des Landesstatthalters anstreben würde, stellten sich erst ganz am Ende der Verhandlungen.
Die Freiheitlichen konnten speziell in den kleineren Gemeinden reüssieren, wo sie der ÖVP oft zweistellige Verluste zufügten. Die Volkspartei rettete sich mit einem überraschend guten Abschneiden in mittleren und größeren Gemeinden als erste ins Ziel. So verlor man etwa in der Landeshauptstadt Bregenz nur 1,5 Prozentpunkte, in Feldkirch auch nicht viel mehr. Bitter für die ÖVP ist, dass sie zumindest vor Auszählung der Wahlkarten Platz eins in Lustenau und Hohenems an die FPÖ abgeben musste.
Für die Grünen könnte nach zehn Jahren in der Regierung die Oppositionsbank drohen. Spitzenkandidat Daniel Zadra sah diesbezüglich den Landeshauptmann am Zug. Falsch gemacht haben will man nicht viel. Ebenso wie die Listenersten von SPÖ und NEOS, Mario Leiter bzw. Claudia Gamon sah er das unter den Erwartungen gebliebene Abschneiden im ÖVP-Manöver, ein Duell um den Landeshauptmann auszurufen, begründet. Gamon meinte, sie fürchte, dass letztlich auch die Stimmen gegen einen Landeshauptmann Bitschi in Schwarz-Blau münden würden.
Personell dürfte sich zumindest fürs erste nach der Wahl nicht viel tun. Auch bei den Wahlverlierern wurde betont, dass keine Personaldebatte anstehe.
Wahlmüdigkeit zeigten die Vorarlberger zwei Wochen nach der Nationalratswahl nicht. Mit gut 68 Prozent gab es einen deutlichen Anstieg gegenüber den gut 61 Prozent von 2019.
TECHNIK – TECHNOLOGIE – INNOVATION
„Tag für die Geschichtsbücher“ SpaceX gelingt erstmals Auffangen von „Starship“-Startstufe
Premiere beim US-Raumfahrtunternehmen SpaceX: Beim fünften Testflug des Raketensystems „Starship“ kehrt erstmals die Startstufe nach einem mehrminütigen Flug in dafür vorgesehenen Fangarme zurück. Bei vorherigen Tests war sie noch im Meer gelandet.
Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat beim fünften Testflug seines Raketensystems „Starship“ erstmals die Startstufe wieder eingefangen. Die 121 Meter hohe Rakete mit einer leeren „Starship“-Kapsel hob bei Sonnenaufgang (Ortszeit) im Süden von Texas nahe der mexikanischen Grenze ab. Mehrere Minuten später landete die 71 Meter lange Startstufe wieder auf der Rampe, wo sie von riesigen Metallarmen aufgefangen wurde. „Das ist ein Tag für die Geschichtsbücher der Ingenieure“, kommentierte Kate Tice aus der SpaceX-Zentrale in Hawthorne.
Bei den vorherigen Testflügen hatte das Unternehmen von Milliardär Elon Musk auf ein solches Manöver noch verzichtet und die Startstufe ins Meer stürzen lassen. Auch der Rest des Testflugs funktionierte: Die von der Startstufe getrennte Kapsel landete rund eine Stunde nach dem Start wie geplant kontrolliert im Indischen Ozean. Dieser Teil des Tests war beim Probeflug im Juni abgebrochen worden, nachdem sich Teile gelöst hatten.
Wiederverwendbares System
Das „Starship“ – bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster „Super Heavy“ und der rund 50 Meter langen ebenfalls „Starship“ genannten oberen Stufe – soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Dabei verfügt das „Starship“-System über die größte und leistungsstärkste Rakete, die je gebaut wurde. Allein die Startstufe hat 33 Triebwerke. Ein Video von deren Rückkehr zur Rampe teilte auch Elons Musks Bruder Kimbal.
Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Mit dem „Starship“ will die NASA Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, mit dem System eines Tages bis zum Mars zu kommen.
Kritik am Unternehmen
Trotz seiner Pionierarbeit ist das 2002 gegründete Unternehmen SpaceX nicht unumstritten. So sieht es sich immer wieder mit Vorwürfen der Umweltverschmutzung konfrontiert, insbesondere beim Start der „Starship“-Raketen. Beim Zünden der Triebwerke wird jedes Mal eine große Menge an Wasser ausgeschüttet, um die Schallwellen zu dämpfen und die Vibration zu begrenzen. Das System war hinzugefügt worden, nachdem beim ersten Testflug im April 2023 ein Teil der Startrampe durch den Druck des Raketenstarts zerstört worden war.
Umweltverbände prangern zudem an, dass SpaceX Tierarten gefährde, da der Weltraumbahnhof im Süden von Texas direkt neben einem Schutzgebiet gebaut wurde. Quelle: ntv.de, mpe/AP/dpa
GENDER
„Für nicht-binäre Studierende“: „Irrsinn“: Uni-Vertreter wollen Mann/Frau streichen – Heute
Der neue ÖH-Newsletter bringt die FPÖ-Jugend zum Schäumen. In dem Schreiben wird angeregt, bei Vorlesungen auf „er“ oder „sie“ zu verzichten.
„Bitte verwenden Sie keine geschlechtsspezifischen Anreden“, schlägt die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) in ihrem neuesten Newsletter den Studierenden vor. Gemeint sind damit die Pronomen „sie“ und „er“, oder die klassischen Anreden wie „Frau“ oder „Herr“. Stattdessen solle man in Vorstellungsrunden die gewünschten Pronomen abklären und im Zweifelsfall den Namen anstelle der Anrede verwenden. Bei der Freiheitlichen Jugend stößt dieser Vorschlag jedoch auf Unverständnis: Im „Heute“-Talk bezeichnet Obmann Maximilian Weinzierl den Newsletter als „Irrsinn“.
Weinzierl: „Genderwahnsinn bringt nur Verwirrung“
Der Chef der Freiheitlichen Jugend äußert sich klar gegen die Empfehlung der ÖH. „Wir sind dagegen, denn solche Maßnahmen bringen nur Verwirrung“, betont Weinzierl. Rückblickend auf die letzten 10 oder 20 Jahre stellt er fest, dass diese Diskussionen damals nicht geführt wurden. „Diese Themen werden von einer sehr kleinen Blase vorangetrieben“, fügt er hinzu.
GESELLSCHAFT
Umfrage: Jung und Alt bei nachhaltigen Themen tief gespalten
Berlin – Rund zwei Drittel der Menschen in Deutschland halten den Klimawandel mit seinen Folgen für eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Eine Umfrage von Yougov und dem Portal „Kleinanzeigen“, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben) berichten, zeigt aber auch: Nachhaltige Themen wie Tempolimit, Fleischverzicht oder auch Klimaproteste spalten Jung und Alt. Die Generationen sind zerrissen wie nie.
Jeder Dritte habe eine „positive Umwelteinstellung“, handele aber nicht danach, heißt es darin. Vor allem die Angehörigen der Generation „Millennials“ (Geburtsjahrgänge 1981 bis 1996) und der „Gen Z“ (bis 2010) fielen durch widersprüchliche Einstellungen auf. In keiner anderen Altersgruppe sei das Thema Nachhaltigkeit so wichtig geworden, das Interesse daran zugleich aber wieder gesunken. Auch bei den Babyboomern (1946 bis 1964) klaffe eine eklatante Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Laut Umfrage betrifft das vor allem die Themen Fleischkonsum und Verkehr. Babyboomer und Gen X (1965 bis 1980) etwa sind gegen einen höheren Fleischpreis, Millennials und Gen Z dafür. Gleichzeitig ist 80 Prozent der Babyboomer Tierwohl besonders wichtig. Einen „Veggie Day“ in Kantinen aber lehnen sie mehrheitlich ab.
Vor allem das Thema Verkehr spaltet. Das umstrittene Aus für Autos mit Verbrennermotorlehnen die meisten Generationen ab. Nur Millennials sind mehrheitlich dafür. Inzwischen sei in allen Generationen die Zustimmung für Neuzulassungen von Verbrennern gestiegen (von 25 auf 30 Prozent).
Bis auf die Millennials sind zudem alle Generationen mehrheitlich für einen Autobahnausbau. In der Gen X ist die Zustimmung sogar besonders hoch.
Eines aber haben alle Generationen gemeinsam: Klimaproteste wie das Festkleben auf Straßen oder Rollbahnen von Flughäfen lehnen Jung und Alt mehrheitlich ab.
Aktivisten der „Letzten Generation“ würden deutlich negativer wahrgenommen als die Bewegung „Fridays for Future“. © 2024 dts Nachrichtenagentur
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