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COMMENT – FAZIT – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Weiterer Schlagabtausch der verfeindeten Gruppen untereinander. Auch aus Gaza fliegen wieder die Raketen.
Die medial kolportierte Opferzahl von 40.000 ist zu relativieren, darunter finden sich Tote und Verletzte sowie rund 16.000 Hamas-Kombattanten; nichts desto trotzt, schon ein bei den Feindseligkeiten zu Tode gekommener oder verletzter Zivilist ist einer zu viel – COMMENTS - Ukraine-Krieg: Diverse Analysen sehen eher die Ukraine oder Russland als künftigen Gewinner in einem Zermürbungskrieg. Die Ukraine benötigt die Erlaubnis, im russischen Hinterland mit Weitstreckenwaffen angreifen zu dürfen, um ihre Kriegschancen zu wahren.
Russland ist ein kleines Stück weit näher an Pokrowsk gerückt – nach monatelangen großen Opfern an Menschen und Kriegsmaterial. - SENTIX-Konjunkturindex vor allem für Deutschland grottenschlecht.
- Auftragseingang für die deutsche Industrie eingebrochen.
- Weitere COMMENTS vorhanden
Märkte – Report
Israel, Ukraine
Meldungen
Themenreigen – MEDIZIN: HIV-Zahlen in Deutschland. MPOX-Inpfung hält nicht ewig. Herzinfarkt-Schnelldiagnose. Mit Natur gegen Tuberkulose. Wer gibt der inneren Uhr den Takt vor? WISSENSCHAFT: Medizin-Nobelpreis. Open-Science mit Widerhaken. INNVOATION: Lignin statt Erdöl.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
US-Anleihen: Erneute Kursverluste – 10-Jahresrendite steigt über vier Prozent
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Anleihen sind am Montag erneut gefallen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) sank um 0,33 Prozent auf 112,78 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,016 Prozent. Damit befindet die 10-Jahresrendite erstmals seit Anfang August über vier Prozent.
Die Anleihen knüpften so an ihre Kursverluste vom Freitag an. Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hatte die Zinssenkungserwartungen in den USA gedämpft. Die meisten Experten rechnen jetzt für Anfang November lediglich mit einer Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed um 0,25 Prozentpunkte. Weiteren Aufschluss über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank dürften die am Donnerstag anstehenden Zahlen zu den Verbraucherpreisen im September liefern./jsl/he © 2024 dpa-AFX
Deutsche Anleihen: Erneute Kursverluste
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag erneut nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Nachmittag um 0,36 Prozent auf 133,44 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,26 Prozent.
Die Anleihen knüpften so an ihre Kursverluste vom Freitag an. Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hatte die Zinssenkungserwartungen in den USA gedämpft. Die meisten Experten rechnen jetzt für Anfang November lediglich mit einer kleinen Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed um 0,25 Prozentpunkte. Der deutsche Anleihemarkt wurde auch durch die Entwicklung am US-Markt beeinflusst. Hier stieg die Rendite zehnjähriger US-Anleihen erstmals seit dem 8. August über vier Prozent.
Schwache deutsche Industriedaten stützten die deutschen Anleihen nicht. So sind die Auftragseingänge für die deutsche Industrie im August mit minus 5,8 Prozent zum Vorjahresmonat überraschend deutlich gefallen. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 2,0 Prozent gerechnet. „Dies spricht dafür, dass die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte allenfalls stagniert“, kommentierte Ralph Solveen, Volkswirt bei der Commerzbank. „Mit einer Belebung ist erst im kommenden Jahr zu rechnen, und auch diese dürfte sehr verhalten ausfallen.“/jsl/he © 2024 dpa-AFX
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: Höherer Ölpreis und steigende Kapitalmarkzinsen belasten Aktienmärkte
- Klima: Wo steht Deutschland bei CO2 Emissionen? Klartext!
- Kein Hellmeyer Report am 09. Oktober 2024!
Märkte: Höherer Ölpreis und steigende Kapitalmarkzinsen belasten Aktienmärkte
Der Finanzmarkt ist aus guten Gründen von „Risikounlust“ geprägt. Der Anstieg der Ölpreise
(Brent seit 10. September von 69,10 USD auf aktuell 79,66 USD, +15,3%) impliziert erhöhten
Inflationsdruck und unterminiert die Zinssenkungserwartungen. Hier ist erkennbar, dass dich die
geopolitische Risikolage im Nahost-Konflikt über den Ölpreis an den Finanzmärkten auswirkt.
Auch der Renditesprung (circa 0,20% in den letzten Tagen) an den Kapitalmärkten als Reaktion
auf die veränderte Ölpreislage belastet die Aktienmärkte.
Das Datenpotpourri ist zu größten Teilen wenig erbaulich. Der US-Index „Employment Trends“
stellte sich per September auf 108,48 Punkte. Es ist der niedrigste Indexstand seit Mai 2021. Der
Indexwert steht im Widerspruch zum Arbeitsmarktbericht des US Bureau of Labor. Der
Auftragseingang der deutschen Industrie sank per Berichtsmonat August im Monatsvergleich
unerwartet um 5,8% (Prognose -2,0%). Der IFO-Index des deutschen Geschäftsklimas des
Einzelhandels sank im aktuellen Berichtsmonat Oktober von zuvor -23,1 auf -25,6 Punkte. Positiv
fiel die Entwicklung des Einzelhandels der Eurozone auf. Ebenso überzeugte die Entwicklung am
britischen Immobilienmarkt. Die Devisenreserven Chinas markierten das höchste Niveau seit Ende 2015 und China agiert mit einem Konjunkturprogramm zur Stärkung der Wirtschaft.
Aktienmärkte: Late Dax -0,91%. EuroStoxx 50 -0,49%, S&P 500 -0,91%, Dow Jones -0,89%, US
Tech 100 -1,09%
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:59 Uhr: Nikkei (Japan) -1,27%, CSI 300 (China) +6,10%
(Aufholprozess nach Feiertagen), Hangseng (Hongkong) -5,59%, Sensex (Indien) +0,22% und
Kospi (Südkorea) -0,55%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,25% (Vortag 2,21%),
während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,01% (Vortag 3,98%) abwirft.
Devisenmärkte: Der USD bleibt an den Devisenmärkten als vermeintlich „Safe Haven“ gefragt und
war im Tagesvergleich marginal schwächer (EUR/USD +0,0012). Gold (-5,40 USD) verlor leicht
gegenüber dem USD. Silber (-0,74 USD) sank dagegen deutlich.
Nachrichten in Kurzform:
• Berlin: Der Auftragseingang der Industrie sank per Berichtsmonat August im
Monatsvergleich unerwartet um 5,8% (Prognose -2,0%). Im Jahresvergleich kam es
zu einem Rückgang um 2,92%.
• Berlin: Der IFO-Index des Geschäftsklimas des Einzelhandels sank im aktuellen
Berichtsmonat Oktober von zuvor -23,1 auf -25,6 Punkte. Die Lage wurde
geringfügig schlechter bewertet, für die Zukunft ist man pessimistischer.
• Berlin, INSA-Umfrage: CDU/CSU 31,5%, AFD 20%, SPD 16%, Grüne 10,5%, BSW 8%,
FDP 4%, Linke 2,5%.
Deutschland: Lindner zeigt sich unzufrieden mit der Konjunkturlage
Die deutsche Wirtschaft trete laut Bundesfinanzminister Lindner auf der Stelle. Man
könne nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung zufrieden sein. Ein Strukturwandel
gehe mit verloren gegangener Wettbewerbsfähigkeit einher: Die Wachstumsinitiative
der Bundesregierung seit ein erster Schritt, um einen Aufschwung zu ermöglichen. Man
müsse darauf aufbauen.
Es gelte, Bundeswirtschaftsminister Habeck beim Wort zu nehmen: Habeck sagte, man
müsse mit der Kettensäge Dinge wegbolzen. Dieses Ambitionsniveau mache er sich
gerne zu eigen.
=> Nein, wir treten nicht auf der Stelle, wir verlieren, während der Rest der Welt wächst!
Herr Lindner darf sich gerne das aktuelle NTV-Interview ansehen!
Große Würfe und kein Miniatur-Schritt sind angesagt! Kein Widerspruch, ganz im
Gegenteil! Los! Bolzen!
China kündigt Konjunkturpaket an
Der Vorsitzende der Wirtschaftsplanungsbehörde des Landes kündigte an, die
Fiskalpolitik zu stärken und die Koordination verschiedener Politikbereiche zu
verbessern. Geplant seien die Ausgabe von Sonderanleihen, eine stärkere Förderung
von Kleinunternehmen sowie Schritte zur Stabilisierung des Immobilienmarktes.
Zudem wolle die Volksrepublik ausländische Investitionen fördern und langfristiges
Kapital in die Finanzmärkte lenken. Für Ausgaben und Investitionsprojekte sollen in
diesem Jahr 200 Mrd. Yuan (circa 25,7 Mrd. EUR) bereitgestellt werden.
=> Positiv, Berlin sollte sich ein Beispiel daran nehmen, u.a. Förderung KMU!
Klima: Wo steht Deutschland bei CO2 Emissionen? Klartext!
Deutschland, aber auch die EU sind bemüht, Musterschüler bei CO2 Emissionen zu sein, um
das Weltklima zu retten. Das sind wir auch!
Kommentar: Die nachfolgende Statistik belegt eindrucksvoll, dass es nicht möglich ist, noch
möglich sein wird, dass Europa alleine das Klima rettet, sofern dann CO2 wirklich das
Kardinalproblem ist (wichtiger Fragenkomplex!). Vielen Dank an Statista!
Es ist richtig, mit den Ressourcen schonend umzugehen. Das macht Europa seit Jahren
erfolgreich, erfolgreicher als andere Regionen dieser Welt.
In dem Kontext stellt sich die Frage, ob Verbotspolitik oder Anreizpolitik auch bei
technologischen Lösungen der richtige Weg ist. Wer Freiheit (Demokratie) will, hat nur eine
Wahl, Anreizpolitik! Wer ist der Souverän? Nimmt Politik den Souverän ernst (Umfragen!)?
Die vorgegebenen Ziele in der EU in der Klimapolitik sind zu großen Teilen Ausdruck elitären
ideologischen und politischen Willens (u.a. Verbrenner-Aus an der Realität der Menschen
vorbei, siehe Nachfrageentwicklung). Sie sind jedoch nicht Ausdruck eines nachhaltigen
Realitätsbewusstseins bezüglich der Aspekte Vermeidung von Kollateralschäden, Erhaltung
der Wirtschaftsstruktur, des Wohlstands, der gesellschaftspolitischen und politischen
Stabilität. Politik am Souverän vorbei hat Konsequenzen! Politik soll nicht „umerziehen“!
Demokratie ist ein „bottom up“ Prinzip, nicht ein „top-down“ Prinzip (tendenziell totalitär)!
Die Hinwendung Brüssels zu Atomenergie ist vor dem Hintergrund dessen, dass der Rest der Welt längst Atomreaktoren neuester Bauart erstellt, ein erster Ansatz von Pragmatismus.
Man rettet das Weltklima nicht durch ökonomischen Suizid, indem das uns tragende
Geschäftsmodell zerstört wird. Wir haben kein anderes Geschäftsmodell! Dann wären die notwendigen Mittel für die Transition nicht mehr verfügbar (ergo Irrsinn!)!
Deutschland ist vom 3. Platz bei den Emissionen im Jahr 1970 auf den 9. Platz im Jahr 2023
gefallen. Die Emissionen wurden in diesem Zeitraum von 1.082 Mio. Tonnen CO2 auf 583 Mio. Tonnen reduziert (wo stünden wir mit AKWs?). Die USA haben den Ausstoß dagegen per 1970 von 4.595 Mio. Tonen auf 4.682 Mio. Tonnen per 2023 leicht erhöht!
Im nachfolgenden Statista-YouTube Video sehen sie den Verlauf von 1970 bis 2023: Link.
Hier nur Screenshot 2023
Ist vor diesem Hintergrund nicht ein pragmatischer Ansatz, der die Wirtschaft mitnimmt, sie
atmen lässt, und nicht zerstörerisch auf unser Geschäftsmodell wirkt, nach den
fehlgeschlagenen Feldversuchen (siehe Daten!) der jüngeren Zeit mehr als angemessen?
Das Weltklima wird nicht in Deutschland und nicht in der EU gerettet. Wenn wir unsere
Wirtschaft opfern, werden wir die notwendigen Mittel für die Transition nicht stemmen können, denn alle Einkommen, auch die des Staats kommen ultimativ aus der Wirtschaft (Kapitalstock).
Wer den Kapitalstock gefährdet, gefährdet auch die Transition.
Können wir in Berlin und Brüssel rational und verantwortungsvoll denken und handeln?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Einzelhandelsumsatz legt zu, deutscher Auftragseingang bricht ein
Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone verzeichneten per August im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,2% (Prognose 0,2%, Vormonat revidiert von 0,1% auf 0,0%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Plus in Höhe von 0,8% (Prognose 1,0%) nach zuvor -0,1%.
Der Sentix-Konjunktur-Index der Eurozone stellte sich per Berichtsmonat Oktober auf -13,8 Punkte (Prognose -15,9) nach zuvor -15,4 Zählern.
Deutschland: Der Auftragseingang der Industrie sank per Berichtsmonat August im
Monatsvergleich unerwartet um 5,8% (Prognose -2,0%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 2,92% nach zuvor +4,54%. Der Vormonatswert wurde von +2,9% auf +3,9% revidiert.
UK: Immobilienpreise +4,7% im Jahresvergleich (Deutschland?)
Laut Halifax legten die Immobilienpreise per September im Jahresvergleich um 4,7% nach
zuvor 4,3% zu.
China: Devisenreserven auf höchstem Stand seit Ende 2015
Die Devisenreserven nahmen per September von zuvor 3.288 Mrd. USD auf 3.316 Mrd. USD zu und markierten den höchsten Stand seit Ende 2015. Kein Land unterhält so hohe Reserven wie China.
USA: Employment Trends Index auf tiefstem Stand seit 05/2021
Der Index „Employment Trends“ stellte sich per Berichtsmonat September auf 108,48 Punkte nach zuvor 109,54 Zählern (revidiert von 109,04). Es ist der niedrigste Indexstand seit Mai 2021. Der Indexwert steht im Widerspruch zum Arbeitsmarktbericht des US Bureau of Labor.
Die US-Verbraucherkredite nahmen per Berichtsmonat August um 8,93 Mrd. USD zu (Prognose 13,45 Mrd. USD). Der Vormonatswert wurde von 25,45 Mrd. USD auf 26,63 Mrd. USD revidiert.
Japan: Haushaltsausgaben im Jahresvergleich wenig erbaulich
Die Ausgaben der privaten Haushalte verzeichneten per Berichtsmonat August im
Monatsvergleich einen Anstieg um 2,0% (Prognose 0,5%), Vormonat -1,7%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 1,9% nach zuvor +0,1%.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
Experte HELLMEYER zu Wirtschaftswachstum „Fakt ist: Rahmendaten Deutschlands sind nicht gegeben“ – n-tv (4:38-min-Video)
Die Bundesregierung rechnet – anders als noch vor einigen Monaten prognostiziert – auch für 2024 mit einer Rezession. Es heißt zudem, Wirtschaftsminister Habeck sei für die beiden kommenden Jahre aber etwas optimistischer als zuletzt. Netfonds-Chefvolkswirt Folker Hellmeyer ist weniger zuversichtlich.
SENTIX
sentix Konjunkturindex: China-Impuls sorgt für (moderatem) Rückenwind
- Der Gesamtindex für die Eurozone steigt im Oktober nach 3 Rückgängen in Folge von -15,4 auf -13,8 Punkte an. Während die Lagewerte nochmals ein neues Jahrestief ausloten, steigen die Erwartungswerte auf -3,8 Punkte an. Die Wirtschaft startet den nächsten Versuch aus der Rezession/Stagnation herauszufinden.
- Die deutsche Wirtschaft verbleibt in der Rezession. Auch hier verharren die Lagewerte nahe den Jahrestiefs. Die Erwartungswerte deuten hingegen mit einem Plus von 6,8 Punkten Entspannung an. Der neue Konjunkturimpuls in China zeigt einen ersten Effekt – wenn bislang auch nur im überschaubarem Maße.
- Die globale Konjunkturtendenz spiegelt deutlichere Entspannung. Vor allem über Asien ex Japan (China) ist eine positive Dynamik angelegt. Aber auch die Regionen USA und Japan signalisieren eine Wiederbelebung der Wirtschaft. Der sentix Global Aggregate steigt um 5,5 Punkte und befindet sich somit wieder im leichten Aufschwung.
ISRAEL-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
Greta Thunberg auch in Berlin Propalästinensische Demonstranten greifen Polizei an
Der Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel hallt auch auf Berliner Straßen nach. Bei einer Kundgebung kommt es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Und auch eine prominente Aktivistin reiht sich bei der Demo ein.
„Zu viele Menschen getötet“ Steinmeier hofft auf „Ende des Sterbens“ in Nahost
Vor genau einem Jahr attackieren Hamas-Terroristen Israel. Sie töten mehr als 1000 Menschen und verschleppen Hunderte in den Gazastreifen. Der folgende Krieg hat, laut Bundespräsident Steinmeier, zu viel Leid für beide Seiten gebracht.
Von Hamas am 7. Oktober entführt Wie Emily Hand das Grauen ihrer Verschleppung verarbeitet
Im Schlafanzug wird die damals achtjährige Emily Hand am 7. Oktober 2023 von Hamas-Kämpfern aus dem Kibbuz Be’eri verschleppt. Nach 50 Tagen Geiselhaft kann ihr Vater sie wieder in die Arme schließen. Doch die Zeit im Gazastreifen, Ungewissheit und Trauer, haben Emily gezeichnet. Von Solveig Bach
Kommandeur getötet? Iran vermisst wichtigen Terror-Verbindungsmann
Die Iraner sind auf der Suche nach ihrem Terror-Kontaktmann Kaani. Der Chef der Kuds-Brigaden ist seit Luftangriffen in Beirut verschwunden – womöglich wurde er bei einem israelischen Angriff getötet. Auch von einem hochrangigen Hisbollah-Kommandeur fehlt jede Spur.
NACHTRAG
Ein Jahr Israel-Gaza-Krieg Genug der grausamen Bilder
Vor einem Jahr überfällt die Terrororganisation Hamas Israel, seither produziert die Region Bilder aus der Hölle. Damit Frieden überhaupt denkbar ist, braucht es ganz andere Bilder und Führung. Von Samira Lazarovic
Frankreich fordert Waffenruhe Macron und Netanjahu setzen Streit telefonisch fort
Kaum ein westlicher Politiker findet derart deutliche Worte gegenüber Israels Vorgehen im Nahen Osten, wie Macron. Er fordert ein Ende der Waffenlieferungen. Israels Premier Netanjahu spricht von einer Schande. Nun telefonieren beide. Aus der Welt scheint der Streit damit nicht.
Nahost-Krieg bei „Caren Miosga“ „40.000 Tote in Gaza scheinen Scholz absolut nicht zu interessieren“
Annalena Baerbock warnt bei „Caren Miosga“ vor dem „Drehbuch des Terrors“. In der Diskussion um Nahost findet sich kaum Hoffnung auf ein Ende des Leids. Experten kritisieren die Bundesregierung und mahnen, dass der Krieg im Libanon einen massiven Einfluss auf Migration nach Europa hat. Von David Bedürftig
COMMENT: Diese Opferzahl ist zu relativieren:
- Sie ist unabhängig nicht überprüfbar.
- Sie umschließt Tote und Verletzte, nicht nur Tote.
- Sie stammt vom Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde, welches eng mit der UNRWA verflochten ist, die ihrerseits Verbindungen zu Hamas-Terroristen unterhielt und wohl auch weiter unterhält.
- WICHTIG: die Zahl schließt rund 16.000 Hamas-Kombattanten.
Die Meldung kommt in dieser Hinsicht der Verbreitung einer Falschmeldung gleich. Dies gilt auch für eine Reihe anderer Agenturen und Online- sowie Print-Medien.
„Salve von Raketen“ Israel bombardiert Beirut, Hisbollah-Raketen treffen Haifa
Israel attackiert weiterhin Stellungen der Hisbollah im Libanon. Die Terrororganisation feuert ihrerseits wieder Raketen in Richtung Israel – und trifft diesmal. In der Stadt Haifa schlagen Geschosse auf einer Straße ein.
„Wir hören nicht auf“ Israels Armeeführer erklärt militärischen Hamas-Arm für besiegt
Seit einem Jahr bekämpft Israel die Hamas. Nun zieht Armeechef Halevi Bilanz: Der militärische Arm der Hamas im Gazastreifen sei zerstört, die Hisbollah habe „ihre gesamte hochrangige Führung verloren“. Beendet sei der Kampf aber noch lange nicht. Die Hamas ihrerseits feiert ihr Massaker.
Tausende protestieren bundesweit Steine fliegen: Polizei bricht Propalästina-Demo in Berlin ab
Schon vor dem Jahrestag des Massakers der Hamas-Terroristen in Israel gibt es deutschlandweit Proteste. Bundesweit gehen Tausende auf die Straße. Die Sorge vor Ausschreitungen ist bei der Polizei groß, in Berlin kommt es zu Zusammenstößen.
Expertin zum Trauma Israels „Wir ertragen einander nicht mehr“
Nun jährt sich der Tag, der Israel erschüttert hat: der Gewalt-Exzess der Hamas nahe der Grenze zum Gazastreifen. 1200 Menschen wurden bestialisch ermordet. Die Überlebenden kämpfen mit ihrem Schicksal, manche ein Leben lang.
Viele Opfer bei Angriff gemeldet Israels Armee: Dschabalija im Gazastreifen umzingelt
Israel will Dschabalija im Norden des Gazastreifens eingekesselt haben. Es gebe Hinweise auf die Präsenz von Hamas-Terroristen in dem Gebiet, teilt die israelische Armee mit. Zur Unterstützung des Einsatzes seien Dutzende militärische Ziele angegriffen worden.
Deutschland und der 7. Oktober Warum ich an der Seite Israels stehe, gerade jetzt
Der 7. Oktober steht für den größten Massenmord an Juden seit dem Holocaust. Der seither tobende Krieg in Nahost polarisiert. Die Netanjahu-Regierung verprellt Israels Freunde. Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, erklärt, warum er dennoch unbedingt solidarisch bleibt mit Israel. Ein Gastbeitrag von Michael Roth
Scholz warnt vor Israel-Hass Baerbock: Eure Sicherheit ist unsere Staatsräson
Außenministerin Baerbock bezeichnet das Hamas-Massaker vom 7. Oktober als einen Einschnitt in der jüdischen und deutschen Geschichte. Zum traurigen Jahrestag bekräftigt sie Deutschlands Solidarität mit Israel. Allerdings sei die Sicherheitslage für Jüdinnen und Juden in Deutschland beschämend.
Mindestens 24 Tote in Gaza Israel bombardiert Hamas-Zentrale in Moschee
Während die Kämpfe der israelischen Armee gegen die Hisbollah unerschütterlich weitergehen, gibt es auch im Gazastreifen keine Pause. Bei Angriffen auf eine Schule und eine Moschee kommen arabischen Berichten zufolge zwei Dutzend Menschen ums Leben. Die Gebäude sollen der Hamas gedient haben.
Nach Explosionen in Kopenhagen Dänemark kontrolliert Grenzen zu Deutschland wieder
Auch in Nordeuropa gibt es gewalttätige Reaktionen auf den Krieg im Nahen Osten. Nach Explosionen nahe der israelischen Botschaft reagiert Dänemark und kontrolliert seine Grenzen wieder stärker. Betroffen davon sind Menschen in Schweden und in Deutschland.
Zuvor Evakuierung angemahnt Israel fliegt Luftangriffe gegen Hisbollah-Stellungen in Beirut
Die Weltgemeinschaft wartet gebannt auf eine mögliche Reaktion Israels auf den iranischen Raketenangriff. Der bleibt noch aus. Dafür steigen Jets auf und beschießen den Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut. Aus Hisbollah-Stellungen fliegen zuvor wieder mehr als 100 Raketen Richtung Israel.
„Frankreich liefert keine“ Macron will Waffenlieferungen an Israel stoppen
Nach den ständigen Angriffen der Hisbollah schlägt Israel vor wenigen Tagen zurück und greift im Südlibanon an. Das missfällt dem französischen Präsidenten. Paris und Washington hatten eine Waffenruhe vorgeschlagen, Israel ignoriert dies jedoch. Die Reaktion von Macron lässt nicht lange auf sich warten.
Hunderte demonstrieren in Berlin Polizei: Gezielter Einsatz von Kindern bei Propalästina-Demo
Am 7. Oktober 2023 verüben palästinensische Terroristen ein Massaker in Israel, woraufhin das israelische Militär eine Offensive im Gazastreifen startet. Schon wenige Tage vor dem Jahrestag kommt es in Berlin zu mehreren Demonstrationen. Die Anspannung ist groß.
„Bedeutende“ Reaktion erwartet Israel plant nach iranischem Angriff Vergeltungsschlag
Am Dienstag attackiert der Iran Israel mit rund 200 Raketen. Seither wartet die Welt auf den angedrohten Vergeltungsschlag der israelischen Armee. Einem Militärvertreter zufolge wird die Reaktion auf den „beispiellosen“ Angriff derzeit vorbereitet.
Viele Proteste in Deutschland Polizei erwartet „dynamische Lage“ am 7. Oktober
Am 7. Oktober jährt sich der Überfall der Hamas auf Israel. In Berlin und anderen Städten finden bereits vor dem Jahrestag Kundgebungen und Proteste statt. Innenministerin Faeser warnt vor antisemitischen Äußerungen bei den Veranstaltungen.
Bei Angriff auf Flüchtlingslager Hamas-Kommandeur im Libanon getötet
Erstmals seit dem 7. Oktober greift die israelische Armee auch den Norden des Libanon an. Laut der radikalislamischen Hamas wird dabei ein palästinensisches Flüchtlingslager getroffen – und ein Kommandeur der Miliz getötet. Auch dessen Frau und zwei Töchter sterben.
Trotz Israels Aufforderung UNO will Friedenstruppen im Libanon nicht verlegen
Die Beziehungen zwischen Israel und den Vereinten Nationen sind schon lange angespannt. Sie verschlechtern sich weiter, als Tel Aviv UN-Generalsekretär Guterres jüngst zur „unerwünschten Person“ erklärt. Jetzt weigert sich die Organisation, eine Anweisung Israels zu befolgen.
Reaktion auf Raketenangriff Trump: Israel sollte Irans Atomanlagen bombardieren
Israel droht mit einer Reaktion auf den iranischen Raketenangriff. Treffer der Atomanlagen des Landes würden es zurückwerfen. US-Präsident Biden rät Israel davon ab. Ganz anders der republikanische Präsidentschaftsbewerber Trump.
An einem geheimen Ort Hisbollah-Anführer Nasrallah „vorläufig“ beerdigt
Vor einer Woche werden Hassan Nasrallah und weitere führende Kräfte der Hisbollah-Miliz bei einem israelischen Luftangriff getötet. Insidern zufolge wird Nasrallah jetzt in einem vorläufigen Grab beigesetzt. Eine öffentliche Trauerfeier sei noch nicht möglich.
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
One year of Sirens“: Beschüsse auf Israel nach Länderherkunft seit dem 07.10.2023 im Zeitraffer – KURZVIDEO
ANALYSE – Ein Jahr Krieg in Gaza: Was hat Israel erreicht?
Nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 hat die israelische Regierung hart durchgegriffen: Ihr Ziel: Die Geiseln befreien und die Hamas zerstören. Doch hat Israel seine Ziele erreicht?
Am 7. Oktober 2023 ist Israel von einem der tödlichsten Terroranschläge seiner Geschichte schwer getroffen worden. Von der Hamas angeführte militante Palästinensergruppen griffen aus der Luft, zu Wasser und auf dem Landweg israelisches Gebiet an. Sie töteten 1,200 Menschen und entführten 251 Personen in den Gazastreifen.
Die Hamas setzte bei ihrem Überfall Schnellboote, Gleitschirme, Drohnen und Kurzstreckenraketen ein. Ein so genannter „Multidomain-Angriff“ – ein typisches iranisches Operationskonzept, wie Israel glaubt.
Militäroperation „Eiserne Schwerter“
Noch am selben Tag startete Israel die Militäroperation „Eiserne Schwerter“ mit dem Ziel, die palästinensischen Angreifer aus Israel zu vertreiben, die Geiseln zu befreien und die Hamas zu zerschlagen.
Ein Jahr später die Bilanz: Bei den heftigen Kämpfen im Gazastreifen sind knapp 42.000 Menschen getötet worden, darunter mehr als 7.000 Kinder. Krankenhäuser, Schulen und andere soziale Einrichtungen sind zerstört. Rund 800 israelische Soldaten sind getötet worden.
COMMENT: Diese Zahl ist zu relativieren:
- Sie ist unabhängig nicht überprüfbar.
- Sie umschließt Tote und Verletzte, nicht nur Tote.
- Sie stammt vom Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde, welches eng mit der UNRWA verflochten ist, die ihrerseits Verbindungen zu Hamas-Terroristen unterhielt und wohl auch weiter unterhält.
- WICHTIG: die Zahl schließt rund 16.000 Hamas-Kombattanten.
Die Meldung kommt in dieser Hinsicht der Verbreitung einer Falschmeldung gleich. Dies gilt auch für eine Reihe anderer Agenturen und Online- sowie Print-Medien.
Bisher konnten im Rahmen eines Geisel-Deals 100 Menschen befreit werden. Schätzungsweise 68 Geiseln werden noch im Gazastreifen gefangen gehalten.
Die Hamas ist noch nicht zerschlagen
Am 31. Juli wurde bei einem israelischen Angriff in Teheran der Hamas-Anführer Ismail Haniye getötet.
Nach monatelangen erbitterten Kämpfen brachte die israelische Armee im Frühsommer die Philadelphi-Route unter ihre Kontrolle – eine Sicherheitszone, die durch den Gazastreifen bis nach Ägypten führt.
Damit hofft Israel, Waffenschmuggel zu unterbrechen und die Tunnel der Hamas-Militanten zu zerschlagen.
Doch die Hamas ist nicht zerschlagen und das Ende des Krieges ist nicht in Sicht.
Das Ende des Krieges könnte das Ende von Netanjahus Regierung bedeuten, die von Hardlinern dominiert wird, die gegen einen Waffenstillstand sind. Denn das würde vorgezogene Neuwahlen bedeuten. Dabei muss sich Netanjahu wegen Korruption vor Gericht verantworten. Außerdem droht ihm eine offizielle Untersuchung der Versäumnisse seiner Regierung vor und während des Anschlags vom 7. Oktober.
Der Hamas-Anführer Yahya Sinwar, von dem man annimmt, dass er sich in den Tunneln des Gazastreifens versteckt hält, verhandelt weiter. Seine Forderungen nach einem vollständigen israelischen Rückzug, einem dauerhaften Waffenstillstand und der Freilassung palästinensischer Gefangener im Austausch gegen israelische Geiseln wurden von Israel abgelehnt.
Die Bemühungen um einen Waffenstillstand sind ins Stocken geraten. Der Krieg dauert an. Schätzungsweise 1,9 Millionen Palästinenser sind nach wie vor im Gazastreifen auf der Flucht.
- UN-Generalversammlung: Forderung nach Waffenstillstand im Gazastreifen
- Jahrestag des Gaza-Krieges: Pro-Palästina-Kundgebungen in ganz Europa
- Israel: Die Schäden des iranischen Raketenangriffs
BERICHT – Ein Jahr nach dem Hamas-Überfall Im Süden Israels gibt es (noch) kein Leben wie zuvor – Von Tal Leder, Yad Mordechai, n-tv, 7.10.2024
Nach dem Hamas-Überfall vor einem Jahr kehrt im Süden Israels nur langsam so etwas wie Normalität zurück. Viele Menschen trauen sich nicht, in ihre Häuser zurückzuziehen. Im Kibbuz Yad Mordechai, an der Grenze zu Gaza, hat die ewige Selbstbehauptung Tradition. …
ROUNDUP: Netanjahu schwört Israelis auf weitere Kämpfe ein – [Die Nacht im Überblick]
TEL AVIV (dpa-AFX) – Ein Jahr nach dem Massaker vom 7. Oktober hat sich der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu siegesgewiss gezeigt. „Gemeinsam werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam – mit Gottes Gnade – werden wir siegen“, sagte er in einer Videobotschaft. Gleichzeitig feuerte die Schiiten-Miliz Hisbollah nach Angaben der israelischen Streitkräfte am Jahrestag des Überfalls der islamistischen Hamas und anderer Extremisten rund 190 Geschosse aus dem Libanon auf Israel. Die israelische Luftwaffe flog ihrerseits nach eigenen Angaben Dutzende Angriffe auf Ziele im Libanon.
„Wir haben die Kriegsziele festgelegt und wir erreichen sie“, versprach der israelische Regierungschef Netanjahu. Diese seien: Die Herrschaft der Hamas zu brechen, alle Geiseln nach Hause zu bringen, jede künftige Bedrohung aus dem Gazastreifen unmöglich zu machen und eine sichere Rückkehr der Bewohner des Südens und des Nordens in ihre Häuser zu ermöglichen.
Nach einem Jahr Krieg mit fast 42.000 Toten im Gazastreifen und wachsender internationaler Kritik am harten Vorgehen Israels in dem Küstenstreifen – und nun auch im Libanon – ist bisher jedoch keines der von Netanjahu genannten Kriegsziele komplett erreicht worden.
COMMENT: Diese Opfer-Zahl ist zu relativieren:
- Sie ist unabhängig nicht überprüfbar.
- Sie umschließt Tote und Verletzte, nicht nur Tote.
- Sie stammt vom Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde, welches eng mit der UNRWA verflochten ist, die ihrerseits Verbindungen zu Hamas-Terroristen unterhielt und wohl auch weiter unterhält.
- WICHTIG: die Zahl schließt rund 16.000 Hamas-Kombattanten.
Die Meldung kommt in dieser Hinsicht der Verbreitung einer Falschmeldung gleich. Dies gilt auch für eine Reihe anderer Agenturen und Online- sowie Print-Medien.
Trauer und Wut bei Gedenken in Israel an Massaker
Bei Veranstaltungen am ersten Jahrestag des schlimmsten Massakers in der Geschichte des Staates Israel gedachten Menschen in Tel Aviv der Opfer. Viele Menschen weinten bei einer Zusammenkunft von Angehörigen im Jarkon-Park, hielten sich in den Armen und trugen Fotos der Getöteten und Verschleppten. Für die noch als Geiseln im Gazastreifen festgehaltenen etwa 100 Israelis stiegen Ballons auf. Tausende riefen immer wieder das Wort „achschaw“, was auf Hebräisch „jetzt“ heißt und für die Forderung nach der sofortigen Freilassung der Verschleppten steht. Immer wieder wurde jedoch auch eine Untersuchung gefordert, wie die Sicherheitskräfte so überrumpelt werden konnten. Regierungschef Netanjahu wurde vorgeworfen, einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und damit die Freilassung der Geiseln verhindert zu haben.
Israel verhängt Blockade über Südküste des Libanons
Vor dem geplanten Einsatz der Marine verhängten die israelischen Streitkräfte eine Blockade über die südliche Mittelmeerküste des Libanons. In einer auf Arabisch veröffentlichten Mitteilung wird die Zivilbevölkerung davor gewarnt, sich an Stränden aufzuhalten oder mit Booten aufs Meer zu fahren, da die israelische Marine dort Kampfeinsätze plane. Ein Aufenthalt am Strand oder auf dem Meer sei bis auf Weiteres „lebensgefährlich“, erklärte das Militär auf der Plattform X. Die Warnung gelte für die gesamte Küste südlich der Mündung des Awali-Flusses bei Sidon. Dieser Abschnitt bis zur faktischen Grenze mit Israel ist etwa 60 Kilometer lang.
Medien: Hisbollah feuert Raketen auf Militärbasis nahe Mossad-Hauptquartier
Die Hisbollah reklamierte Medienberichten zufolge einen Raketenangriff auf eine Militärbasis nahe dem Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad für sich. Die Attacke habe dem Stützpunkt der Fernmeldeaufklärungseinheit Unit 8200 bei Tel Aviv gegolten, berichtete die Zeitung „The Times of Israel“. Die Basis liege neben dem Mossad-Hauptquartier. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden bei dem Angriff fünf Raketen abgefeuert. Einige wurden demnach abgefangen, andere gingen im offenen Gelände nieder.
Harris gibt ausweichende Antwort auf Frage zu Netanjahu
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wich bei der Frage nach der Verlässlichkeit von Israels Regierungschef Netanjahu einer klaren Antwort aus. „Ich denke, bei allem Respekt, die bessere Frage ist: Gibt es ein wichtiges Bündnis zwischen dem amerikanischen Volk und den Israelis? Und die Antwort auf diese Frage ist ja“, sagte Harris in der Politik-Sendung „60 Minutes“ auf die Frage: „Haben wir in Premierminister Netanjahu einen wirklich engen Verbündeten?“ Harris sagte weiter, dass die Arbeit der US-Regierung mit Israels Führung auf diplomatischer Ebene ein „ein ständiges Bemühen um die Verdeutlichung unserer Grundsätze“ sei. Sie fügte hinzu, dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen. Es komme aber darauf an, wie Israel das tue. „Es sind schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden. Dieser Krieg muss beendet werden.“/ro/DP/zb © 2024 dpa-AFX
Trauer und Wut bei Gedenken in Israel an Massaker
Israel: Rakete aus dem Jemen abgefangen
Israel meldet Raketenbeschuss aus dem Jemen und von der Hisbollah
EU-Abgeordnete fordert Sanktionen gegen israelische Minister
Straßburg – Hannah Neumann (Grüne), die Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zu Iran im EU-Parlament, spricht sich für Sanktionen der Europäischen Union gegen zwei israelische Minister aus.
Es gäbe „weitere Druckmittel, um Bewegung in die Lage zu bringen, vor allem gezielte Sanktionen gegen diejenigen, die die Eskalationsspirale vorantreiben“, sagte Neumann dem „Spiegel“. Möglich wären etwa „Sanktionen gegen zwei israelische Minister, die eng mit der Siedlungsbewegung verbunden sind und immer wieder mit menschenverachtender Sprache auffallen“.
Ebenso müsse die EU die Opposition im Iran stärken. „Nach all dem, was in den vergangenen Jahren passiert ist, sollten wir uns trauen, klar zu sagen: Wir wollen eine andere Regierung für die Menschen in Iran – auch um langfristigen Frieden in der Region zu erreichen„, sagte Neumann. Die meisten Menschen in Iran wollten dieses Regime nicht, sie lehnten seine „brutalen Operationen im Ausland“ ab.
„Mit diesen Menschen – nennen wir sie Opposition – sollten wir stärker zusammenarbeiten, sie treffen, schauen wie wir sie unterstützen können“, sagte Neumann. Das iranische Regime sei verhasst im Land, doch die Opposition ist zersplittert. „Einen Tisch aufzustellen, an dem von Kommunisten bis Royalisten alle miteinander reden, wäre einen Versuch wert“, sagte Neumann. © 2024 dts Nachrichtenagentur
Deutschland lehnt generelles Waffenembargo gegen Israel ab
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Deutschland ist gegen ein grundsätzliches Waffenembargo gegen Israel, sondern will im Einzelfall über mögliche Lieferungen an Israel entscheiden. Das erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann. Zuvor hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen internationalen Lieferstopp für Waffen vorgeschlagen, die Israel im Gazastreifen einsetzen will.
Bei jedem Fall würden alle Umstände in die Erwägung mit einfließen, basierend auf dem deutschen Rechtsrahmen und außen- und sicherheitspolitischen sowie humanitären Erwägungen. Dann werde über Genehmigungen im Einzelfall entschieden, so die Sprecherin auf die Frage, warum seit März keine neuen Genehmigungen erteilt worden seien.
„Es wird eben in jedem Einzelfall neu entschieden. Aber es gibt keine Entscheidung für einen generellen Waffenexportboykott gegenüber Israel vonseiten der Bundesregierung“, sagte Hoffmann.
Auch ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums betonte, dass man über Anfragen zu Waffenexporten nach Israel nicht auf Grundlage einer großen Linie, sondern nach dem Einzelfall entscheide. DJG/aat/thl (END) © 2024 Dow Jones News
Israel schickt weitere Bodentruppen in den Libanon
Scholz: Hisbollah und Iran müssen Attacken auf Israel unverzüglich einstellen
Irans Regierung warnt Israel vor Eskalation
Israel beginnt Gedenktag – Erneut Raketen aus Gaza
ROUNDUP/Jahrestag des Hamas-Terrors: Israel kämpft an allen Fronten
URAINE-KRIEG
+++ 07:07 Gouverneur will Russen mit Rekordprämie in die Armee locken +++
Der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, verspricht Einwohnern der Region einen landesweiten Rekordbetrag von 3 Millionen Rubel, umgerechnet 31.200 US-Dollar, als einmalige Prämie für den Eintritt in das Militär.
+++ 06:36 Gouverneur: Russische Rakete trifft ziviles Schiff im Hafen von Odessa +++
+++ 06:05 Harris: Friedensgespräche mit Putin nicht ohne Beteiligung der Ukraine +++
+++ 05:36 Russische Truppen dringen in ostukrainische Frontstadt Torezk ein +++
Russische Streitkräfte dringen nach Angaben des ukrainischen Militärs in die Außenbezirke der ostukrainischen Frontstadt Torezk vor. „Die Lage ist instabil, Kämpfe finden buchstäblich an jedem Eingang zur Stadt statt“, erklärt Anastasia Bobownikowa, Sprecherin der Operativen Taktischen Gruppe „Luhansk“, dem ukrainischen Staatsfernsehen. Der Vorstoß erfolgt weniger als eine Woche nach dem Fall der nahegelegenen Stadt Wuhledar. Russland kontrolliert derzeit knapp ein Fünftel des ukrainischen Territoriums und rückt seit August auf Torezk vor. Für Moskau würde die Einnahme der Stadt Präsident Wladimir Putins Ziel, den Donbass zu erobern, näherbringen. Ukrainische Militäranalysten warnen, dass ein Fall von Torezk wichtige Nachschubrouten der ukrainischen Streitkräfte gefährden könnte.
ANALYSEN
„Zermürbender Abnutzungskampf“ – Oberst Reisner: Wuhledar zeigt das Dilemma der Ukraine – n-tv, 7.10.2024 (7:34-min-VIDEO)
Immer wieder heißt es, Russland sei wegen der hohen Verluste in der Ukraine bald kriegsunfähig. Warum das nicht stimmt, erklärt Markus Reisner. Außerdem schätzt der Oberst ein, was der erzwungene Rückzug aus dem „Stützpunkt Wuhledar“ für die Ukraine bedeutet.
Taktik der Ukraine geht wohl auf: „Nicht tragbar“ – Russland erlebt verhängnisvolles Desaster bei Pokrowsk
Die russischen Truppen sollen bei ihrem Vorrücken auf Pokrowsk selbst für ihre Verhältnisse besonders massiv Kriegsgerät verlieren. Damit könnte eine ukrainische Taktik weiter aufgehen. Eine anerkannte US-Denkfabrik hält das Vorgehen der Kreml-Truppen auf Dauer für nicht tragbar.
Woche um Woche vermeldet das russische Verteidigungsministerium die Einnahme von Dörfern in der Ukraine durch seine Invasionstruppen. Schnell entsteht dadurch der falsche Eindruck, die Kreml-Truppen seien nicht zu stoppen und die Ukraine verloren. Putins Truppen rücken zwar tatsächlich vor, tun dies jedoch langsam und unter massiven Verlusten, wie sich beim Epizentrum des Krieges in Richtung Pokrowsk zeigt. Die Strategie der in ihrem Verteidigungskampf unterlegenen Ukraine könnte dadurch aufgehen.
Ein OSINT-Experte des Oryx-Projektes teilte kürzlich bemerkenswerte Verlustzahlen. So soll die Zahl der zerstörten, aufgegebenen, beschädigten und vom Feind eroberten Panzer innerhalb des letzten Jahres in Richtung Pokrowsk bei insgesamt 539 auf russischer Seite und 92 auf ukrainischer Seite liegen. Auch bei gepanzerten Kampffahrzeugen wie Schützenpanzern zeigen sich extreme Unterschiede: 1020 zu 138. OSINT-Experten beziehen ihre Daten in der Regel aus frei zugänglichem Bild- und Videomaterial in Onlinequellen. Die tatsächlichen Verluste dürften daher noch höher liegen.
Der Ex-US-Marine Rob Lee vom Foreign Policy Research Institute beschrieb die Verluste der Kreml-Truppen auf X als „außergewöhnlich hoch“. Russland hat es trotz enormer Anstrengungen bis heute nicht geschafft, nach Pokrowsk einzudringen, steht aber wenige Kilometer vor der für die Logistik der Ukrainer wichtigen Stadt.
Nur 40 Kilometer in zwölf Monaten
Auch das Institut für Kriegsstudien (ISW) hat sich in einer Einschätzung mit den OSINT-Zahlen auseinandergesetzt und teilte mit: „Die russische Militärführung ist möglicherweise nicht willens oder in der Lage, das derzeitige Ausmaß und die Geschwindigkeit der Fahrzeugverluste in den kommenden Monaten und Jahren zu akzeptieren, da die russische Rüstungsindustrie an ihre Grenzen stößt, die russischen Fahrzeugbestände aus der Sowjetzeit begrenzt sind und es dem russischen Militär nicht gelungen ist, durch mechanisierte Manöver operativ bedeutsame territoriale Fortschritte zu erzielen.“
Das ISW weist darauf hin, dass die russischen Streitkräfte seit Oktober 2023 nur etwa 40 Kilometer in Richtung Awdijiwka/Pokrowsk vorgedrungen sind. Der Verlust an Ausrüstung für solche taktischen Gewinne sei „ohne eine grundlegende Veränderung der russischen Kriegsressourcen nicht auf Dauer tragbar“.
Die US-Denkfabrik geht – wie andere Experten auch – davon aus, dass Russland in den kommenden Monaten und Jahren seine „begrenzten Waffen- und Ausrüstungsbestände aus der Sowjetzeit aufbrauchen wird“. Manche Beobachter nannten in diesem Zusammenhang vor allem das Jahr 2026, in dem es kritisch werden könnte – wenn es keine tiefgreifenden Änderungen gibt.
Da Russland laut Experten mehr Kriegsgerät verliert, als es instand setzt oder neu produziert, werde es „wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, seine Einheiten langfristig angemessen mit Material zu versorgen, ohne die russische Wirtschaft auf eine kriegstaugliche Grundlage zu stellen und die Produktionsraten der russischen Rüstungsindustrie deutlich zu erhöhen“, so das ISW.
„Tausch von Raum gegen Verluste“
Bei der ukrainischen Armee herrscht ohnehin ein Mangel an Kriegsgerät. Präsident Selenskyj fordert immer wieder eine Aufstockung der Waffenlieferungen aus dem Westen. Angesichts der Unterlegenheit gehört es zur Taktik Kiews, die russische Seite zu massiven Verlusten zu zwingen, bis sie ihren Angriffskrieg in jetziger Form nicht mehr aufrechterhalten kann – auch wenn dies den Verlust von Gebieten bedeutet.
In Richtung Pokrowsk konnten die Kreml-Truppen teilweise vorrücken, weil sich die Ukrainer zurückzogen und Ortschaften aufgaben, um Mensch und Material zu schützen und bessere Verteidigungspositionen einzunehmen, von denen sie die Angreifer eliminieren können. 70 Kilometer entfernt von Pokrowsk, in Wuhledar, zogen sich Kiews Streitkräfte zuletzt ebenfalls zurück.
Die Ukraine verfolgt eine Strategie, die Mykola Bielieskov, ein Militäranalyst am staatlichen ukrainischen Institut für strategische Studien, laut „New York Times“ als „Tausch von Raum gegen Verluste“ bezeichnet. Dabei gehe es darum, sich aus den angegriffenen Städten zurückzuziehen, nachdem man den höchstmöglichen Preis an Personal und Material bei den Russen gefordert habe.
Oleksandr Solonko, Mitglied des 411. ukrainischen Drohnenbataillons, brachte gegenüber der Zeitung auf den Punkt, was für die Ukrainer wohl so etwas wie der Schlüssel zum erfolgreichen Verteidigungskampf gegen die russischen Aggressoren ist: „Es kommt darauf an, wie viel sie verlieren, bis sie erkennen, dass es aussichtslos ist.“ Quelle: ntv.de
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
Slowakei ist gegen NATO-Beitritt der Ukraine und unterstützt ihre EU-Mitgliedschaft – Fico – UkrInform
Der slowakischen Ministerpräsident Robert Fico hat bei einem Treffen mit dem Regierungschef der Ukraine Denys Schmyhal erklärt, dass sein Land die Mitgliedschaft der Ukraine in der EU zu 100 Prozent unterstützt. Fico versprach, dass die Slowakei den Beitrittsprozess nicht stören werde.
Was der Beitritt des Landes zur NATO betrifft, diese Frage „lässt uns kalt“, betonte Fico.
Schmyhal und Fico trafen sich am Montag nahe der Regionalhauptstadt Uschhorod im Westen der Ukraine.
Harris: Keine Gespräche mit Putin ohne Ukraine-Beteiligung
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will Kremlchef Wladimir Putin im Falle eines Wahlsiegs nicht ohne Vertreter aus Kiew treffen. Auf die Frage, ob sie mit Putin zusammenkommen würde, um eine Lösung für den Krieg in der Ukraine auszuhandeln, sagte sie in der TV-Sendung „60 Minutes“: „Nicht bilateral, ohne die Ukraine. Nein, die Ukraine muss ein Mitspracherecht bei der Zukunft der Ukraine haben.“
Ausweichend antwortete die US-Vize auf die Frage nach einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. „Das sind alles Fragen, mit denen wir uns befassen werden, falls und wenn es so weit ist“, sagte die 59-Jährige mit Blick auf das Sicherheitsbündnis. „Im Moment unterstützen wir die Fähigkeit der Ukraine, sich gegen die unprovozierte Aggression Russlands zu verteidigen.“
Die USA sind unter Präsident Joe Biden der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg. Ex-Präsident Donald Trump hat für den Fall einer Wiederwahl signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder ganz einzustellen. Außerdem behauptet er wiederkehrend, er könnte den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden./nau/DP/zb © 2024 dpa-AFX
Röttgen rügt „Angstrhetorik“ von Scholz bei Ukraine-Unterstützung – 5.10.2024
Gauck pocht auf Taurus-Lieferung an Ukraine – 5.10.2024
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
Politische Macht schafft wirtschaftliche Macht – Studie der Charles Darwin University: Große Staaten der Welt beeinflussen kleineren Nationen
Sydney (pte004/26.09.2024/06:15) – Reiche und mächtige Nationen wie die USA und China haben großen Einfluss auf die Politik weniger mächtiger Volkswirtschaften. Das haben Forscher der Charles Darwin University (CDU) sowie der Griffith University festgestellt. Untersucht worden sind Wirtschafts- und Börsendaten aus 25 Jahren für elf Nationen: Australien, Kanada, China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Korea, Mexiko, das Vereinigte Königreich und die USA. Diese Regionen repräsentieren 58,05 Prozent des BIPs der globalen Märkte und 46,17 Prozent der Weltbevölkerung.
Wichtig für Investitionen
„Die Ergebnisse sind für Investoren von Bedeutung, die von internationalen Investitionen profitieren möchten. Ein Portfolio-Manager aus einem Markt mit starker globaler Macht, der von internationalen Diversifizierungsvorteilen profitieren möchte, wird wahrscheinlich weniger von einer Diversifizierung in Märkte mit stärkerer und zunehmender globaler Macht profitieren. Er wird in Märkte mit schwächerer und abnehmender globaler Macht investieren müssen“, so CDU-Forscher Rakesh Gupta.
Aber auch Bildung und Umweltbewusstsein wirken sich auf den Aktienmarkt aus. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass umweltbewusstere Investoren dazu führen, dass die Aktienmärkte voneinander abweichen. Ebenso wirkt sich ein höheres Bildungsniveau negativ auf die Konvergenz der Aktienmärkte aus. Dies kann auch so interpretiert werden, dass umweltbewusste Investoren und besser ausgebildete Investoren die heimischen Märkte positiver bewerten und somit eher vor Ort investieren“, meint Gupta.
Australien nicht mächtig
Dem Experten nach sollte Australien auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie seine wirtschaftliche Ausrichtung auf Großmächte wie die USA fortsetzen. Gupta: „Australien ist zwar entwickelt, aber aus globaler Sicht nicht mächtig und hat daher möglicherweise keinen Einfluss auf die globalen Märkte. China hingegen entwickelt sich wirtschaftlich, ist mächtig und kann mehr Einfluss ausüben. Dies hat Auswirkungen auf australische Investoren, die in ausländische Märkte investieren möchten. Um von den Vorteilen der Diversifizierung zu profitieren, müssen Investoren Engagements in Märkten in Betracht ziehen, die weniger globale Macht haben.“ (Ende)
US-WAHLKAMPF – Predict it
NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
Umfrage: Deutsche finden Robert Habeck nett, aber inkompetent
Berlin – Bei den Deutschen hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) offenbar deutlich an Strahlkraft verloren. Das zeigt eine Umfrage von Forsa für den „Stern“.
Nur bei zwei eher weichen Faktoren erreicht der Grünen-Politiker unverändert absolute Mehrheiten: Jeweils 52 Prozent finden Habeck sympathisch bzw. sagen, dass er verständlich rede. Obwohl der Vizekanzler gerade die Ablösung der grünen Parteispitzen betrieben haben soll, halten ihn nur 25 Prozent der Deutschen für führungsstark – das sind zehn Prozentpunkte weniger als vor anderthalb Jahren.
Auch beim wichtigen Kriterium der Kompetenz verliert der Wirtschaftsminister deutlich. Lediglich 36 Prozent halten Habeck für kompetent – acht Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Ähnlich groß sind die Verluste bei der Eigenschaft „weiß, was die Menschen bewegt“. Das sagen nur noch 28 Prozent über den Politiker (ein Minus von neun Prozentpunkten).
Besonders kritisch urteilen die Anhänger der AfD und des Bündnisses Sarah Wagenknecht über Habeck. Bei den verbliebenen Grünen-Anhängern kommt der Vizekanzler aber weiter gut an: Sie halten ihn zu 80 Prozent für kompetent und zu 83 Prozent für sympathisch. Auffällig ist, dass Habeck auch bei SPD-Wählern weit überdurchschnittlich abschneidet. Sie finden ihn zu 80 Prozent sympathisch und immerhin zu 59 Prozent kompetent.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den „Stern“ und RTL Deutschland zwischen am 2. und 4. Oktober telefonisch erhoben. Datenbasis: 1008 Befrage. © 2024 dts Nachrichtenagentur
Sentix-Konjunktur-Index für Deutschland im Oktober leicht erholt
FRANKFURT (Dow Jones)–Der vom Beratungsunternehmen Sentix unter institutionellen und privaten Investoren erhobene Konjunkturindex für Deutschland hat im Oktober eine leichte Erholung verzeichnet. Die deutsche Konjunktur befinde sich allerdings weiter im Rezessionsmodus, die verbesserte Perspektive beruhe bislang ausschließlich auf globalen Impulsen der Weltwirtschaft, erklärte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Der Konjunkturindex stieg auf minus 31,5 (September: minus 34,7) Punkte. Die Lagebewertung stieg marginal auf minus 47,8 (48,0) Zähler und die Erwartungen auf minus 13,5 (minus 20,3) Punkte.
„Vor allem der jüngste Wachstumsimpuls in China strahlt auf die Erwartungswerte in Deutschland aus“, erklärte Hussy. „Die Reaktion fällt jedoch immer noch überschaubar aus. Die EU-Politik schafft mit neuen Autozöllen für E-Autos aus China das nächste Wachstumshemmnis.“
Der Konjunkturindex des Euroraums stieg auf minus 13,8 (minus 15,4) Punkte. Die Lagebeurteilung sank auf minus 23,3 (minus 22,5) Zähler, während der Erwartungsindex auf minus 3,8 (minus 8,0) Punkte stieg. „Die Eurozone befindet sich weiterhin in einer misslichen wirtschaftlichen Lage“, erklärte Hussy. „Der entsprechende Teilindex lotet mit einem erneuten Rückgang ein neues Jahrestief aus. Trotzdem stimmt eine Entwicklung positiver: Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone steigen das zweite Mal.“
Die US-Konjunktur präsentiere sich hingegen weiter robust, ungeachtet zwischenzeitlicher Abschwächungstendenzen, hieß es.
Das Bild für die Weltwirtschaft helle sich in der Folge auf. Auf das Konto zahlten neben den USA auch Japan und allen voran die Region Asien ex Japan ein. Gerade der Wachstumsimpuls, den die chinesische Zentralregierung vor einigen Tagen gesetzt habe, schiebe dort die Erwartungswerte nach oben. DJG/apo/mgo (END) © 2024 Dow Jones News
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN
ALLE WAHLERGEBNISSE IM DETAIL (ORF) – Wiedergabe bis Montag, 14.10.2024
- WAHLKABINE – INFO ZU ANSICHTEN DER PARTEIEN
- SMARTVOTE (von der Universität Wien entwickelt)
- Die Parteien in Österreich – Videoserie (Der Standard)
„Österreichs Exporte im Juli 2024 gestiegen“
von Statistik Austria finden Sie als PDF
„Rascher Übergang von der Lehre in den Beruf“
von Statistik Austria finden Sie als PDF
„Arbeitsmarkt im Fokus – Übergang von der Lehre in den Beruf „
steht auf unserer Website unter Arbeitsmarkt im Fokus – Übergang von der Lehre in den Beruf (SB 5.9) als PDF
Herbstlohnrunde – vida will mehr als Teuerungsausgleich – APA
Für die im Oktober und November startenden KV-Verhandlungen in den Branchen Eisenbahn, Straße, Handel-Lagerwesen und Reinigung fordert die Gewerkschaft vida eine Abgeltung der rollierenden Teuerung und die Abgeltung „von gesteigerten Arbeitsbelastungen“. „Die Lohnerhöhungen können sich keinesfalls an der aktuellen monatlichen Teuerungsrate allein oder am prognostizierten Konjunkturrückgang orientieren“, sagte vida-Chef Roman Hebenstreit am Montag vor Journalisten.
Konkrete Lohnforderungen will die Gewerkschaft traditionell erst zu Beginn der Kollektivvertragsverhandlungen bekannt geben. Angesichts des Zwei-Jahres-KV-Abschlusses bei den Metallern im Vorjahr liegt der Fokus der Herbstlohnrunde heuer auf anderen Branchen, etwa dem Handel und der Bahn. Der erwartete Rückgang der Wirtschaftsleistung in Österreich im laufenden Jahr und das zweite Rezessionsjahr in Folge wird die KV-Verhandlungen wohl erschweren.
Im September belief sich die Inflationsrate laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf 1,8 Prozent. Die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS prognostizieren für 2024 einen Anstieg der Verbraucherpreise (VPI) um 3,1 bzw. 3,0 Prozent. Je nach Start der KV-Verhandlungen variiert die als Verhandlungsgrundlage dienende rollierende Inflation der vergangenen zwölf Monate. Für Oktober 2023 bis September 2024 kommt Wifo-Ökonom Josef Baumgartner auf eine Teuerung von 3,8 Prozent. Die Gewerkschaft vida verwies auf eine rollierende Inflation von 4,6 Prozent, ohne einen Zeitraum zu nennen.
Die Gewerkschaft vida pocht bei den KV-Mindestgehältern in den zu verhandelnden Branchen auf eine spürbare Anhebung. „Mit aktuellen Einstiegslöhnen um die 2.000 Euro brutto im Monat gibt es hier angesichts der in den letzten zweieinhalb Jahren massiv gestiegenen Lebenserhaltungskosten in einigen Branchen noch deutlichen Aufholbedarf“, sagte Hebenstreit bei einer Pressekonferenz mit anderen vida-Funktionären in Wien. Die Anti-Teuerungszahlungen der Regierung seien „verpufft“, unter anderem die Preise für Mieten und Lebensmittel weiterhin „extrem hoch“, kritisierte der vida-Chef. Die kollektivvertraglichen Vollzeit-Mindestgehälter belaufen sich aktuell auf 2.000 brutto pro Monat (rund 1.600 Euro netto) in der Reinigungsbranche, zwischen 1.923 und 2.591 Euro brutto in der Eisenbahnwirtschaft, 2.025 Euro brutto für Handelsarbeiterinnen und Handelsarbeiter, 2.043 Euro brutto in der Güterbeförderung und 2.174 Euro bzw. 2.773 Euro brutto (Fahrer/innen) bei privaten Autobusfirmen.
Die KV-Verhandlungen in der Reinigungsbranche – 54.000 Beschäftigte, davon zwei Drittel weiblich – starten bereits am Dienstag, dem 8. Oktober. Neben einer „Lohnerhöhung über der Teuerung“ fordert die stellvertretende vida-Chefin Olivia Janisch für Reinigungskräfte jedes zweite Wochenende garantiert frei und die rechtzeitige Bekanntgabe sowie Einhaltung von Dienstplänen durch die Arbeitgeber.
Nach einem 24-stündigen Warnstreik einigten sich Ende 2022 die Bahn-Arbeitgeber und die Gewerkschaft auf einen Zwei-Jahres-KV-Abschluss. Die KV-Verhandlungen für die 55.000 Bahn-Beschäftigten, davon 16 Prozent weiblich, starten dieses Jahr am 22. Oktober. Für den Vorsitzenden des vida-Fachbereichs Eisenbahn, Gerhard Tauchner, muss der KV-Abschluss „mehr sein als die Inflation“. Er gehe davon aus, dass es eine „Einsicht bei den Unternehmen“ gebe und es zu „keinen Eskalationen“ kommen werde. Tauchner verwies auch auf die angespannte Personallage in der Bahnbranche. „Der akute Personalmangel im Eisenbahnsektor führt zu mehr als 4,5 Millionen Überstunden und zahlreichen Verspätungen für Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer.“
Die erste KV-Runde für die rund 50.000 Beschäftigten in der Güterbeförderungsbranche, davon 14 Prozent weiblich, startet am 11. November. Für die privaten Autobusbetriebe steht noch kein fixer Termin fest. „Nur eine Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Kombination mit der Anhebung von Mindestlöhnen sichert langfristig den Arbeitskräftebedarf“, so vida-Generalsekretärin Anna Daimler. Für die angestrebte Mobilitätswende inklusive Ausbau des öffentlichen Busverkehrs brauche man „immer noch tausende Fahrerinnen und Fahrer“.
Die KV-Verhandlungen für die rund 150.000 Beschäftigten im Handel-Lagerwesen, davon 54 Prozent weiblich, starten am 24. November. Auch in dieser Branche müssten die Arbeitgeber mit „höherer Entlohnung und besseren Arbeitsbedingungen dem Arbeitskräftebedarf gegensteuern“, sagte die stellvertretende vida-Chefin Janisch.
MEDIZIN
HIV bei mehr als 3.300 Menschen entdeckt
Berlin – Im vergangenen Jahr haben etwa gleich viele Menschen die Diagnose HIV erhalten wie im Jahr zuvor. Genau 3.321 HIV-Neudiagnosen wurden 2023 gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in einem Bericht mitteilte. Darunter waren auch 23 Kinder, die das HI-Virus von ihrer Mutter erhielten.
Das Humane Immunschwächevirus (HIV) ist die Ursache für die Immunschwächekrankheit Aids. Das Virus verursacht laut RKI aber über Jahre keine auffälligen Beschwerden, deswegen passiert die Diagnose in der Regel später als die Infektion, oft sogar Jahre später.
Bereits im Juli hatte das RKI bekannt gegeben, im vergangenen Jahr hätten Schätzungen zufolge etwa 2.200 Menschen in Deutschland neu mit dem Virus angesteckt.
Das RKI erfasst in den meisten Fällen auch die Herkunftsländer. Mehr als die Hälfte der Neudiagnosen bezogen sich auf Menschen, die nicht aus Deutschland stammten. Darunter waren auch viele Menschen aus der Ukraine. Das RKI weist darauf hin, dass es sich teilweise nicht um tatsächliche Neudiagnosen handelt, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland.
Welche Gruppe macht den größten Anteil aus?
Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), machten 2023 den größten Anteil der Neudiagnosen aus (1.010). Darauf folgten Neudiagnosen bei Menschen mit heterosexuellen Kontakten (674) und Personen, die Drogen spritzten (165). Für 932 Menschen wurden laut RKI keine Angaben zum Übertragungsweg gemacht.
Die Zahl der Neudiagnosen bei MSM in Deutschland ist seit dem Jahr 2014 deutlich gesunken. Laut RKI dürften dazu frühere Diagnosen, früher einsetzende wirksame Behandlungen von HIV-positiven Menschen und die zunehmende Verwendung der sogenannten Präexpositionsprophylaxe (HIVPrEP) beigetragen haben.
Durch die Einnahme von HIV-Medikamenten haben Infizierte, die rechtzeitig mit einer Therapie beginnen, nach Angaben der Deutschen Aidshilfe gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Dafür sei es wichtig, dass die Infektion rechtzeitig durch einen HIV-Test festgestellt werde. Durch die Einnahme von Medikamenten könne eine Aids-Erkrankung verhindert werden. © dpa/aerzteblatt.de
Mpox: Impfschutz hält nur wenige Monate
Boston – Während die Pockenimpfung nach heutiger Kenntnis einen lebenslangen Schutz gewährt, scheint die Wirksamkeit gegen Mpox zeitlich begrenzt zu sein. Eine Studie in JAMA (2024; DOI: 10.1001/jama.2024.20951 ) deutet auf eine bereits nach wenigen Monaten nachlassende Antikörperantwort hin.
Obwohl die Affenpocken, wie Mpox damals noch genannt wurden, seit den 1970er-Jahren in Afrika immer wieder Epidemien ausgelöst hatten, stand Mitte 2022 kein Impfstoff zur Verfügung, als sich die Viren erstmals in den reicheren Ländern ausbreiteten und die Zahl der Infizierten innerhalb weniger Wochen stark anstiegen.
Die Ärzte mussten auf den einzigen zugelassenen Impfstoff (Jynneos/Imvanex) gegen die echten Pocken ausweichen. Doch auch dieser wurde schnell knapp. Die Gesundheitsbehörden empfahlen, den Impfstoff zu „strecken“: Statt der vorgesehenen Dosis vom 0,5 ml subkutan sollten 0,1 ml intradermal appliziert werden, in der Hoffnung, dass die dortigen Antigen-präsentierenden Zellen einen verstärkten Immunschutz vermitteln.
Die Strategie erwies sich zunächst als effektiv. Die Pandemie konnte dank der gezielten Impfung der Risikogruppen innerhalb weniger Monate eingedämmt werden – wobei nicht auszuschließen ist, dass ein vorsichtigeres Sexualverhalten der Männer, die Sex mit Männern haben, dazu beigetragen hat.
Inzwischen droht das Virus erneut von Afrika in die reicheren Länder in Europa und Nordamerika überzuschwappen. Und die hochpathogene Klade Ib des Mpox-Virus könnte dieses Mal zu mehr Todesfällen führen. Impfstoffe stehen derzeit in ausreichender Menge zur Verfügung, sodass zuletzt auch Afrika beliefert wurde.
Nach den jetzt von Dan Barouch vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston vorgestellten Ergebnissen wird der Impfstoff auch in Europa und Nordamerika benötigt.
Der Virologe hat die Antikörper-Reaktion von 45 jungen Erwachsenen (medianes Alter 25 Jahre) untersucht, von denen die Hälfte nur eine der beiden vorgesehenen Impfdosen erhalten hatte. Bei 30 Patienten war die Impfung intradermal mit der fünffach verminderten Dosierung durchgeführt worden.
In den ersten Wochen kam es bei allen Patienten zur Bildung von Antikörpern gegen verschiedene Antigene des Mpox-Virus. Der Titer der neutralisierenden Antikörper war jedoch deutlich geringer als bei 3 Personen, die eine Erkrankung mit Mpox überstanden hatten. Hinzu kam, dass die Konzentration der einzelnen Antikörper in den folgenden Monaten rasch zurückging.
Besonders deutlich war dies bei den Personen, die nur eine Dosis erhalten hatten. Beispielsweise war der IgG-Titer gegen das Mpox-Antigen M1R von einem Ausgangswert von 28 nach 3 Monaten auf 112 (beide Impfdosen) und 45 (einzelne Dosis) gestiegen.
Nach 6 Monaten war der Titer bereits wieder auf 62 beziehungsweise 38 und nach 12 Monaten auf 38 beziehungsweise 33 abgefallen. Er lag damit nur unwesentlich über dem Ausgangswert.
Dies und die im Vergleich zu den drei Rekonvaleszenten verminderte neutralisierende Wirkung der Antikörper – die allerdings nicht mit der Zeit nachgelassen hat – deuten darauf hin, dass die schützende Immunität bei Personen, die im Jahr 2022 mit Jynneos/Imvanex geimpft wurden, nachlässt und dass möglicherweise eine Auffrischung erforderlich ist, um ein robustes Maß an schützender Immunität aufrechtzuerhalten, schreibt Baruch.
Dass die Sorgen nicht unbegründet sind, zeigt ein Cluster, zu dem es im Frühjahr vergangenen Jahres kam. In Chicago erkrankten damals 40 jüngere Erwachsene aus der Risikogruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, obwohl sie gegen Mpox geimpft waren.
22 hatten beide Dosierungen von Jynneos/Imvanex oder eine Dosis von ACAM2000 erhalten – einem weiteren inzwischen zur Einmalgabe zugelassenen Impfstoff. Dass sie dennoch erkrankten spricht für einen zeitlich begrenzten Schutz. Epidemiologen aus Chicago hatten die Fälle in MMWR (2023; DOI: 10.15585/mmwr.mm7225a6 ) vorgestellt. © rme/aerzteblatt.de
Schneller Bluttest für drohenden Herzinfarkt – University of California Los Angeles: Diagnose mit Deep Learning innerhalb von 15 Minuten
Los Angeles (pte016/07.10.2024/12:30) – Forscher der University of California Los Angeles können mit einem papierbasierten Immunassay die Gefahr eines Herzinfarktes innerhalb von 15 Minuten nachweisen. Dazu brauchen sie nur einen Tropfen Blut. Das Verfahren ähnelt dem eines Schwangerschafts- oder Corona-Nachweises.
Kostengünstige Alternative
Als Immunassays werden eine Reihe von Methoden in der Bioanalytik bezeichnet, deren gemeinsames Grundprinzip die Erkennung und damit der Nachweis eines bestimmten Stoffes, in diesem Fall Troponin, durch die Bindung eines Antigens an einen Antikörper ist.
„Unsere papierbasierte Plattform, die auf Deep Learning basiert, bietet eine effektive Alternative zu den sperrigen, teuren Instrumenten, die derzeit in Krankenhäusern eingesetzt werden. Fortschrittliche kardiologische Diagnostik für unterversorgte Bevölkerungsgruppen könnte somit weltweit zugänglich werden“, sagt Entwickler Aydogan Ozcan.
Das zweistufige System beginnt mit einer Immunoassay-Phase, gefolgt von einer Signalverstärkungsphase. In der ersten verwendet der Test Goldnanopartikel-Konjugate, um Troponin im Serum zu binden. In der zweiten werden Goldionen durch Nanopartikel katalysiert, was zur Farbänderung führt, die von einem speziell entwickelten, tragbaren Lesegerät erfasst wird. Deep-Learning-Algorithmen analysieren dann diese Zeitrafferbilder, um die Empfindlichkeit und Genauigkeit der Troponin-Erkennung zu verbessern. Die Nachweisgrenze liegt bei 0,2 Pikogramm pro Milliliter.
Für Rettungswagen und Praxen
Diese Empfindlichkeit übertrifft die heutiger Point-of-Care-Geräte bei weitem und erfüllt die klinischen Anforderungen für hochempfindliche Troponin-Tests, die für die frühzeitige Diagnose eines akuten Myokardinfarkts unerlässlich sind.
Point-of-Care-Geräte sind Diagnosesysteme, für die kein Labor nötig ist. Sie werden patientennah eingesetzt, etwa in Rettungswagen oder Arztpraxen. Der neue Test ist ähnlich zuverlässig wie Laboranalysegeräte, die als Goldstandard gelten.
„Die Möglichkeit, Troponin-Werte in verschiedenen Umgebungen schnell zu erkennen und zu quantifizieren, könnte eine schnellere und effektivere Behandlung von Herzinfarktpatienten ermöglichen“, so Gyeo-Re Han, der bei Ozcan promoviert hat und an der Entwicklung des Tests maßgeblich beteiligt war. (Ende)
Natürliche Waffe gegen Tuberkulose entdeckt – Mohn- und Rautengewächse liefern der University of British Columbia zufolge den Wirkstoff
Vancouver (pte002/07.10.2024/06:05) – Gegen Tuberkulose (TBC) hat ein Team um Jim Sun von der University of British Columbia ein neues halbsynthetisches Präparat entwickelt. Dieses basiert auf der natürlichen Verbindung Sanguinarin und kommt in vielen Mohn- und Rautengewächsen vor. Es hat zudem eine starke Wirkung gegen den TBC-Erreger Mycobacterium tuberculosis und andere arzneimittelresistente Stämme.
Für Lungengesundheit
Die neue Verbindung „BPD-9“ bietet ein vielversprechendes chemisches Gerüst für die Entwicklung neuer wirksamer TBC-Medikamente, sagen die Entwickler. Die derzeitig eingesetzten Antibiotika zur Behandlung von TBC sind veraltet, erfordern längere Behandlungszyklen oder wirken aufgrund von Arzneimittelresistenzen gar nicht mehr.
TBC ist eine hochansteckende Krankheit. Sie befällt in erster Linie die Lunge. TB ist durch Symptome wie anhaltenden Husten, Fieber und Gewichtsverlust gekennzeichnet und wird durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen. Sanguinarin wurde in der traditionellen und alternativen Medizin für Tiere verwendet, ist jedoch wegen seiner Toxizität in seiner reinen Form für Menschen ungeeignet.
„Gute“ Bakterien verschont
Die Forscher haben Sanguinarin nach den Grundsätzen der medizinischen Chemie modifiziert, um eine wirksamere antibakterielle Verbindung mit geringerer Toxizität herzustellen. In Studien in Reagenzgläsern und an Mäusen tötete die verbesserte Version von Sanguinarin sogar Stämme des TBC-Bakteriums ab, die gegen alle in Kliniken zur Behandlung gegen die Krankheit eingesetzten Antibiotika resistent sind.
Darüber hinaus war BPD-9 wirksam gegen nicht replizierende (ruhende) und intrazelluläre M. tuberculosis – zwei entscheidende Aspekte, die die Wirksamkeit der derzeitigen TBC-Medikamente einschränken. Die Forscher haben zudem festgestellt, dass BPD-9 nur gegen pathogene Bakterien derselben Gattung wie M. tuberculosis wirksam ist. Das Mikrobiom und andere nützliche Bakterien, die durch die meisten Antibiotika geschädigt werden, bleiben dagegen verschont. (Ende)
Geheimnis der inneren Uhr endlich gelüftet – Protein CK1δ agiert gewissermaßen als eine Art Schrittmacher für den Schlaf-Wach-Rhythmus
Singapur/Santa Cruz (pte007/07.10.2024/10:30) – Forscher der Duke-NUS Medical School und der University of California Santa Cruz haben das Geheimnis zur Regulierung der inneren Uhr des Menschen gelüftet. Demnach befindet sich dieser Regulator direkt am Ende von Casein Kinase 1 delta (CK1δ). Dabei handelt es sich um ein Protein, das als Schrittmacher für unsere innere biologische Uhr oder den natürlichen zirkadianen Rhythmus agiert, der den Schlaf-Wach-Rhythmus kontrolliert. Die im „PNAS“ veröffentlichten Ergebnisse könnten den Weg für neue Ansätze zur Behandlung von Krankheiten ebnen, die mit der inneren Uhr in Zusammenhang stehen.
Geringfügige Unterschiede
CK1δ reguliert die zirkadianen Rhythmen, indem es andere Proteine, die bei der inneren Uhr eine Rolle spielen, identifiziert und so das Timing dieser Rhythmen genau abstimmt. Zusätzlich zur Modifizierung anderer Proteine kann auch CK1δ selbst markiert werden und so seine Fähigkeit zur Regulierung der Proteine, die beim Betrieb der inneren Uhr eine Rolle spielen, verändern.
Frühere Studien hatten bereits zwei unterschiedliche Versionen von CK1δ, die Isoforme δ1 und δ2, identifiziert, die sich nur durch 16 Aminosäuren am Ende des Proteins, dem sogenannten Schwanz, unterscheiden. Diese geringfügigen Unterschiede wirken sich jedoch maßgeblich auf die Funktion von CK1δ aus. Bekannt war auch, dass eine Markierung dieser Proteine dazu führt, dass ihre Fähigkeit zur Regulierung der inneren Uhr abnimmt. Nun ist bekannt, wie das genau vonstatten geht.
Mittels Advanced-Spectroscopy- und Spektrometrie-Techniken konnten die Forscher auf diese Enden der Proteine zoomen und herausfinden, dass die Art und Weise, wie diese Proteine markiert werden, von ihren ausgeprägte Schwanzsequenzen bestimmt wird. Laut der korrespondierenden Autorin Carrie Partch von der University of California Santa Cruz verweisen die neuen Ergebnisse auf drei spezifische Bereiche am Schwanz von CK1δ, wo sich Phosphatgruppen anbinden können.
Diese Stellen sind für die Kontrolle der Aktivität des Proteins von entscheidender Bedeutung. Werden diese Punkte mit einer Phosphatgruppe markiert, wird CK1δ weniger aktiv. Das bedeutet, dass es die innere Uhr nicht mehr so wirksam beeinflussen kann. Laut David Virshup, der sich seit Jahrzehnten mit diesem Protein beschäftigt, gibt es jetzt endlich eine Antwort auf die Frage, die die Forschung sehr mehr als 25 Jahren beschäftigt hat.
CK1δ von großer Bedeutung
Der co-korrespondierende Autor hat nachgewiesen, dass der δ1-Schwanz umfassender mit dem Hauptteil des Proteins interagiert. Das führe zu einer größeren Selbsthemmung von δ2 und bedeute, dass das Isoform δ1 strenger von seinem Ende her kontrolliert wird als δ2. Mutieren diese Stellen oder werden sie entfernt, wird δ1 aktiver. Das führe zu Veränderungen der zirkadianen Rhythmen. Im Gegensatz dazu verfügt δ2 von seinem Schwanz her nicht über die gleiche regulierende Wirkung.
Damit ist nachgewiesen, wie ein kleiner Teil von CK1δ seine gesamte Aktivität beeinflussen kann. Diese Selbstregulierung ist für den Erhalt einer ausgewogenen Aktivität von CK1δ von entscheidender Bedeutung, die wiederum dabei hilft, den zirkadianen Rhythmus zu kontrollieren.
CK1δ spielt jedoch bei vielen anderen Vorgängen im Körper ebenfalls eine fundamentale Rolle. Dazu gehören die Zellteilung sowie das Entstehen von Krebs und bestimmter neurodegenerativer Erkrankungen. Also könnten diese Forschungsergebnisse zu neuen Behandlungsansätzen für eine ganze Reihe von Krankheiten beitragen. (Ende)
WISSENSCHAFT
Medizin-Nobelpreis für microRNA-Entdecker – APA
Der Nobelpreis für Medizin oder Physiologie ist am Montag den US-Forschern Victor Ambros und Gary Ruvkun für die Entdeckung der microRNA (miRNA) zuerkannt worden. Dabei handle es sich um die „Entdeckung eines grundlegenden Prinzips, für die Regulierung der Genaktivität“, dessen Potenzial auch in der Therapieentwicklung ausgelotet wird, so das Karolinska-Institut in Stockholm. Die Verkündung der Medizin-Auszeichnung bildet traditionell den Auftakt für die Nobelpreis-Woche.
Victor Ambros (70) arbeitet an der University of Massachusetts Medical School, Gary Ruvkun (72) an der Harvard Medical School sowie am Massachusetts General Hospital. Als der Preis bekanntgegeben wurde, war es an der US-Ostküste noch zeitig in der Früh. Ruvkun wurde deswegen vom Anruf der Nobelversammlung geweckt und klang am Telefon noch sehr müde. Ambros hingegen ging zunächst gar nicht ans Telefon, wie der Sekretär der Nobelversammlung des Karolinska-Instituts, Thomas Perlmann, sagte.
Ruvkun äußerte sich im schwedischen Radiosender SR überwältigt, nachdem er mitten in der Nacht den Anruf des Nobelpreiskomitees bekommen hatte: „Das ist eine große Sache. Wirklich groß. Es ist ein Erdbeben“, sagte der Forscher: „Unser Hund ist völlig verwirrt, weil wir im Haus herumrennen, obwohl es draußen stockdunkel ist.“ Ambros erhielt die gute Nachricht dann schlussendlich von einem SR-Reporter: „Wow, das ist unglaublich! Das wusste ich gar nicht“, war seine erste Reaktion.
Ursprünglich waren die beiden Forscher daran interessiert, wie sich verschiedene Zelltypen aus der jeweils gleichen Erbinformation herausbilden, die in allen Zellen in identischer Form enthalten ist. Dabei fanden sie winzige Erbgut-Teile – genannt microRNA – in Fadenwürmern (Caenorhabditis oder C. elegans), die sich später als auch in anderen Organismen aktiv herausstellten. So wisse man heute, dass das menschliche Genom die Bauanleitung für über tausend microRNAs enthält. Sie nehmen eine wichtige Rolle in der gezielten Umsetzung von genetischer Information in bestimmte Eiweiße (Proteine) ein.
Als Schlüssel zu der Entdeckung von Ambros und Ruvkun entpuppte sich der unscheinbare Fadenwurm, an dem die beiden Wissenschafter ab den 1980er-Jahren forschten. Dieses winzige Tier verfügt trotz seiner Größe über verschiedene Zelltypen. Seit den 1960er-Jahren dachte man, dass die Übersetzung der DNA über sogenannte Transkriptionsfaktoren geregelt wird, die an bestimmte DNA-Regionen anbinden, die dortigen Informationen in Messenger-RNA (mRNA) übersetzen, die dann jenen Strukturen in der Zelle sozusagen den Auftrag erteilt, ein bestimmtes Protein aufzubauen. Bis die beiden nunmehrigen Medizin-Nobelpreisträger im Jahr 1993 ihre grundlegende Arbeit im Fachmagazin „Cell“ veröffentlichten, in der sie einen weiteren Regulationsweg vorstellten, ging man in der Wissenschaft davon aus, dass der Zugang über die mRNA der einzige Weg war.
Die beiden US-Forscher interessierten sich dafür, wie bei C. elegans über Gene die zeitliche Abfolge der Programme zur Bildung von verschiedenen Zelltypen wie Nerven- oder Muskelzellen geregelt wird. Bei zwei mutierten Wurmstämmen namens „lin-4“ und „lin-14“ war diese Abfolge gestört. Bei der Analyse der Funktion der hier veränderten Erbgut-Teile wurde ihnen klar, dass „lin-4“ auch das Gen „lin-14“ beeinflusste. Wie dies geschah, konnten Ambros und Ruvkun in der Folge klären.
So erkannte Ambros, dass „lin-4“ ein erstaunlich kurzes RNA-Molekül herstellte, das keinen genetischen Code enthielt, mit dem es die Proteinproduktion anregen könnte. Es schien also als ob diese „microRNA“ für die Hemmung des Gens „lin-14“ verantwortlich war. Wie dies vonstatten ging zeigte wiederum Gary Ruvkun, der dem „Scientific Advisory Board“ des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien angehört. Der Forscher, der erst vergangene Woche zu Besuch in Wien war, erkannte wie diese microRNA nicht etwa die Bildung von mRNA auf Basis von „lin-14“, sondern die Produktion des Eiweißstoffes auf dessen Basis unterbindet.
Für IMBA-Wissenschafter Julius Brennecke sind Ambros und Ruvkun zwei Topwissenschafter deren Arbeit eine „absolute Pionierleistung“ war, die aus dem Bereich der „von Neugier getriebenen Grundlagenforschung“ herausgekommen ist. Ihre Erkenntnisse hätten eine neue Dimension eröffnet „an die überhaupt niemand gedacht hat“. Das galt auch für die erste Publikation zu dem neuen Grundprinzip der Genregulation: Sie stieß zunächst nicht auf großen Widerhall in der Fachwelt.
Das änderte sich allerdings um das Jahr 2000, als klar wurde, dass dieser Mechanismus nicht wie vielfach angenommen eine Eigenart der Biologie der kleinen Fadenwürmer war. Wiederum war es damals Ruvkuns Forschungsgruppe, die über die Entdeckung einer weiteren microRNA berichtete. Um diese Zeit arbeitete die Wiener Biologin Kristin Tessmar-Raible am Labor des Neo-Medizin-Nobelpreisträgers mit: „Ich habe damals mitgenommen, dass man mutig Wissenschaft machen kann und coole Sachen dabei rauskommen können.“ Daraus lasse sich lernen: „Selbst wenn etwas erst einmal komisch aussieht, dann muss da wohl das Komische die Wahrheit sein.“
Mittlerweile sei klar, dass es eine Unzahl an microRNAs gibt, die in verschiedensten, auch komplexen Organismen eine entscheidende Rolle spielen: Diese „unerwartete Ebene“ der Genregulation, sei „während der gesamten tierischen Entwicklung, wie auch bei der Entwicklung von erwachsenen Zelltypen von entscheidender Bedeutung“, heißt es. Michael Jantsch von der Medizinischen Universität Wien strich hervor, dass man nun die Idee verfolgt, microRNAs als Therapeutika anzuwenden. Es liefen bereits „viele klinische Studien“, von denen einige schon in Phase-II seien, etwa gegen Hepatitis C. Auch Therapien gegen Krebserkrankungen könnten künftig auf miRNA-Basis möglich sein.
Victor Ambros forscht und lehrt im Nordosten der USA. Er wurde im US-Bundesstaat New Hampshire geboren und wuchs im benachbarten Vermont auf. Seine Doktorarbeit schrieb er am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Dort begann er als Postdoc auch, die Entwicklung der Fadenwürmer zu untersuchen. Nach langjährigen Stationen an der Harvard University und an der Dartmouth Medical School erhielt er eine Professur an der University of Massachusetts Medical School.
Gary Ruvkun stammt aus Berkeley im US-Bundesstaat Kalifornien und verbrachte sein bisheriges Berufsleben ebenfalls in den USA. Er studierte an der University of California und der Harvard University, ehe er an das MIT in Cambridge wechselte. Dort untersuchte er, wie auch Ambros, in den 1980er-Jahren Fadenwürmer im Labor von Robert Horvitz, der 2002 den Nobelpreis erhielt. Danach forschte Ruvkun am Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School, wo er derzeit Professor für Genetik ist.
Der Nobelpreis-Reigen wird am Dienstag mit der Bekanntgabe der Auszeichnung für Physik fortgesetzt, Chemie folgt am Mittwoch, Literatur am Donnerstag, der Friedens-Nobelpreis am Freitag und am Montag darauf die Wirtschaftswissenschaften. Die Preise sind heuer mit je elf Millionen Schwedischen Kronen (969.000 Euro) dotiert. Die Überreichung findet am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, statt.
Wirtschaftsforschung: Open Science am Limit – ZBW-Umfrage unter 314 Experten zeigt hohe Gebühren, rechtliche Bedenken und kaum Anreize
Kiel (pte020/26.09.2024/13:00) – Open-Science-Praktiken finden laut einer Befragung von 314 Forschern durch das ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft zwar immer größeren Anklang in den Wirtschaftswissenschaften. Deutliche Hindernisse wie hohe Publikationsgebühren, rechtliche Bedenken und fehlende Anreize für offene und transparente Forschung bleiben oftmals jedoch bestehen.
Aufwand oft zu hoch
Die Nutzung von offenen Forschungsdaten und die Publikation eigener Daten und Codes werden durch den hohen Aufwand und potenzielle Wettbewerbsnachteile erschwert, heißt es in der Erhebung.
Auch würden rechtliche und finanzielle Barrieren sowie der Zeitmangel und die fehlende Anerkennung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft die volle Open-Science-Umsetzung in der Wirtschaftsforschung behindern.
Mehr Unterstützung
Die Studienautoren betonen vor diesem Hintergrund die Unterstützung für Forscher in den Wirtschaftswissenschaften im Bereich Open Science zu intensivieren, um die Offenheit und Reproduzierbarkeit weiter zu fördern. (Ende)
TECHNIK – TECHNOLOGIE – INNOVATION
Naturprodukt Lignin soll Erdöl bald ersetzen – Mechanische Kräfte machen Biomaterial laut US-Wissenschaftlern überaus vielseitig einsetzbar
Atlanta/Upton (pte003/07.10.2024/06:10) – Lignin könnte laut Forschern des Georgia Institute of Technology (GaTech) und des Brookhaven National Laboratory künftig Öl zur Produktion vieler Produkte ersetzen. Neben Cellulose und Chitin ist es das häufigste Polymer in der Natur, zudem ein Abfallprodukt aus der Papierherstellung und das einzige, das viele aromatische Verbindungen enthält.
Lignin unter wirbelnden Kugeln
Statt es mit Lösungsmitteln, Säuren oder anderen Ingredientien zu versuchen, setzen die Experten auf rohe Gewalt. Sie packen das Lignin in eine Kugelmühle, die mit tausenden kleinen Stahlkugeln gefüllt ist. Wie die Trommel einer Waschmaschine im Schleudergang rotiert die Mühle, in der sich Stege befinden, die die Kugeln wild durcheinanderwirbeln lassen. Mit großer Wucht treffen sie aufeinander, und angesichts der großen Zahl an Kugeln ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ligninteilchen zwischen die aufeinanderprallenden Kugeln geraten.
Diese brachiale Gewalt zerstört die Struktur des Lignins, und zwar besonders effektiv, wenn noch ein Palladium-Katalysator eingesetzt wird. Die sogenannte Depolimerisation und Neuformierung unter Einschluss von einströmendem Wasserstoff gelingt auf diese Art 300 Mal schneller als beim Einsatz eines Nickel-Katalysators.
Nickel geht auch, dauert jedoch
„Diese bemerkenswerte Effizienzsteigerung bedeutet, dass der Prozess in kürzerer Zeit mehr Phenol und andere wertvolle Chemikalien produzieren kann, was ihn zu einem vielversprechenden Ansatz für die großtechnische Umwandlung von Biomasse macht“, so die Master-Studentin Erin Phillips, die von den GaTech-Professoren Carsten Sievers und Marta Hatzell betreut wird. Phillips war maßgeblich an der Entwicklung des Verfahrens beteiligt.
Die Gruppe um Sievers hatte bereits zuvor gezeigt, dass Ligninverbindungen mit Wasserstoff und einem Nickelkatalysator in einer Reaktion namens Hydrogenolyse aufgebrochen werden können. Die für diese Reaktion erforderliche Zeit war jedoch unerträglich lang. Die jetzige Lösung, so die Entwickler, kann den Weg für neue Technologien ebnen, um das große Potenzial von Lignin zum Ersatz von Erdöl in der chemischen Industrie zu nutzen. (Ende)
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