Tagesblick KURZAUSGABE – 3.10.2024 Donnerstag

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COMMENT – FAZIT – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Weiter Angst vor Flächenbrand. Israel setzt Bodenoffensive fort. Schlagabtausch zwischen Israel und Hisbollah fordert Opfer. Biden unterstützt israelische Angriffe auf iranische Atomproduktionsstätten nicht.
  • Ukraine-Krieg: Russland meldet Einnahme von Wuhleda, aber die strategische Bedeutung des Orts hat abgenommen. Erneuerte Zusagen der Unterstützung der Ukraine.
  • China schwächt den Welthandel.
    Die interessante Graphik dazu zeigt noch anderes: COMMENT.
  • Bedroht der US-Hafenstreik die Wirtschaft? Politiker sind deshalb besorgt.


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Märkte – Report

Israel, Ukraine

Meldungen

Themenreigen – WISSENSCHAFT: Gefälschte Daten. MEDIZIN: Kopfschmerz-Studie; Berufstätige Männer psychisch krank. PSYCHOLOGIE: Fragwürdige Gender-Studie. SUCHTMITTEL: Cannabis im Straßenverkehr gefährlich. UMWELT: Neuer Planet entdeckt. BILDUNG: ÖH sucht Ersatz für ursprünglich gewünschtes Teilzeitstudium.

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

HELLMEYER (Märkte u.a.m.)

Nicht eigelangt

ISRAEL-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

03.10.2024 05:06

Eskalation in Nahost bei Lanz Masala: „Dann befindet sich Israel im Fünf-Fronten-Krieg“

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel könnte die Krise im Nahen Osten vollends eskalieren. Über die aktuelle Lage in dem Krisengebiet diskutiert Markus Lanz mit seinen Gästen. Von Marko Schlichting

02.10.2024 23:10

Maschine nicht voll besetzt Bundeswehr fliegt 130 Deutsche aus Libanon aus

Das Personal der deutschen Botschaft wurde bereits vor Tagen nach Deutschland zurückgeholt. Nun bringt die Bundeswehr weitere gefährdete deutsche Staatsbürger aus Beirut in Sicherheit. Zugleich transportiert das Flugzeug Hilfsgüter für den von schweren Kämpfen betroffenen Libanon.

02.10.2024 20:20

„Die Antwort ist Nein“ Biden lehnt israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen ab

Nach dem iranischen Raketenangriff verlangt der US-Präsident von Israel eine „verhältnismäßige“ Reaktion. Einen Angriff auf die Atomanlagen des Mullah-Staates lehnt Biden explizit ab. Die Regierung in Teheran betont, man wolle keinen Krieg.

02.10.2024 18:47

Liste der Toten wird länger Israel tötet einen Feind nach dem anderen

Nach dem Massaker der Hamas in Israel im Oktober 2023 startet das Land eine beispiellose Jagd auf die Verantwortlichen. Innerhalb eines Jahres sterben zahlreiche Hisbollah- und Hamas-Kommandeure. Doch ob die gezielten Tötungen tatsächlich zielführend sind, ist umstritten. Von Solveig Bach

02.10.2024 16:17

Teherans Botschafter einbestellt Außenamt fordert Deutsche zum Verlassen des Iran auf

Iran-Touristen und deutsch-iranische Doppelstaatler sind laut dem Auswärtigen Amt in akuter Gefahr und sollen das Land sofort verlassen. Auch im Libanon werde die Lage für ausreisewillige Deutsche immer schwieriger und gefährlicher, teilt die Behörde mit.

02.10.2024 15:41

Nahkämpfe mit Hisbollah Israel meldet erste Verluste bei Offensive im Libanon

Am Dienstag dringen israelische Bodentruppen in den Libanon ein. Jetzt berichtet die Armee erstmals auch von Nahkämpfen mit der Hisbollah-Miliz. Ein 22-jähriger Soldat sei gefallen. Gezielte Operationen würden fortgesetzt, kündigt Israel an.

02.10.2024 15:08

„Rückendeckung für Terroristen“ Israel verbietet UN-Chef Guterres die Einreise

UN-Generalsekretär António Guterres darf nicht nach Israel einreisen. Außenminister Israel Katz wirft Guterres Voreingenommenheit gegenüber Israel vor und erklärt ihn zur „Persona non grata“. Neuestes Ärgernis ist das jüngste Statement des UN-Chefs nach Irans Angriff auf Israel.

02.10.2024 13:16

Atomprogramm im Visier? Israel will gegen den Iran „signifikant“ zurückschlagen

Mit knapp 200 Raketen greift der Iran verschiedene Ziele in Israel an. Die Schäden sind begrenzt. Aber die israelische Regierung will eine deutliche Antwort liefern. Dabei könnten dieses Mal auch wertvolle Ziele anvisiert werden. Von Lukas Märkle

02.10.2024 10:58

Sicherheit hat ihren Preis So viel kostet Israel der Iron Dome

Der Iran feuert laut Israels Armee rund 180 Raketen Richtung Israel. Dort gibt es einige Einschläge. In der Regel werden sie vom Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Die Kosten hierfür kann die Regierung nur mit miliardenschweren Finanzspritzen des wichtigsten Verbündeten stemmen. Von Juliane Kipper

02.10.2024 09:32

Auch Schüsse in Schweden Explosionen nahe israelischer Botschaft in Kopenhagen

In der dänischen Hauptstadt kommt es zu mehreren Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft. Verletzte gibt es offenbar keine. In Stockholm gibt es einen ähnlichen Vorfall.

02.10.2024 08:37

Kämpfe im Libanon Hisbollah will Gefecht mit Israels Truppen geführt haben

Jüngst startet Israel eine „begrenzte“ Bodenoffensive gegen die Hisbollah im Libanon. Die pro-iranische Miliz meldet jetzt Kämpfe mit israelischen Soldaten. Diese hätten versucht, in ein libanesisches Dorf einzudringen.

02.10.2024 08:28

„Tödlicher Schlag“ gegen Gegner Experte: Israel sieht jetzt eine „einmalige Gelegenheit“

Der iranische Angriff wird wohl nicht unbeantwortet bleiben. Das israelische Militär kündigt bereits Vergeltung an. Für den angegriffenen Staat bietet sich aus Expertensicht jetzt womöglich eine Chance auf einen „tödlichen Schlag“ gegen all seine Gegner.

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

Selenskyj fordert Koalition für Ukraine wie im Fall Israel

Biden an Israel: „Nein“ zu Angriff auf iranische Atomanlagen

US-Präsident Joe Biden hat öffentlich gegen einen möglichen Vergeltungsschlag Israels auf iranische Atomanlagen Stellung bezogen. Auf die Frage, ob die USA ein solches Vorgehen Israels unterstützen würden, sagte Biden am Mittwoch: „Die Antwort ist nein. Wir werden mit den Israelis besprechen, was sie tun werden.“

Biden sagte, dass er „bald“ mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sprechen werde. Zwischen Israel und den USA gibt es seit Monaten große Differenzen, was Lösungsstrategien im Konflikt mit der Terrororganisation Hamas und ihren Verbündeten betrifft. Während sich die USA um einen Deal für eine Waffenruhe im Gazastreifen bemühten, wurde Hamas-Chef Ismail Hanija bei einem Anschlag in der iranischen Hauptstadt Teheran umgebracht.

Die USA stehen militärisch weiterhin fest an der Seite Israels und halfen am Dienstag bei der Abwehr des iranischen Raketenangriffs. Biden übte am Mittwoch scharfe Kritik am Iran. Dieser sei „völlig vom Kurs abgekommen“, sagte er. US-Außenstaatssekretär Kurt Campbell betonte am Mittwoch, dass Washington jede etwaige Reaktion auf den iranischen Angriff mit Israel abstimmen werde.

G-7 für neue Iran-Sanktionen

Die jüngste Eskalation in Nahost war am Mittwoch auch Anlass für ein vom derzeitigen Vorsitzland Italien initiiertes G-7-Krisengespräch. Alle G-7-Staaten seien der Meinung, dass Israel das Recht habe, auf den iranischen Raketenangriff zu antworten. „Aber die Antwort sollte verhältnismäßig sein“, wie Biden dazu sagte.

Palästinenser: Tote bei israelischem Vorstoß in Chan Junis

Erstmals Verluste für Israel bei Kämpfen im Libanon

Israel erklärt UN-Generalsekretär zur ‚unerwünschten Person‘

STICHWORT: Wie sich Israel vor Angriffen schützt

Israel verbietet UN-Generalsekretär Guterres die Einreise

Libanesische Armee: Israelische Soldaten in den Libanon eingedrungen

Schüsse auf israelische Botschaft in Stockholm

ROUNDUP: Hisbollah meldet Kämpfe mit Israels Bodentruppen

Libanon: Israels Armee greift weiter südlich von Beirut an

Steinmeier sichert Israel nach Raketenangriff Solidarität zu

PRESSESTIMME – ‚Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung‘ zu Israel/Iran

„Israel scheint fest entschlossen, die größten Bedrohungen auszuschalten. Das ist der Grund für das robuste Vorgehen im Gazastreifen und gegen die Hisbollah im Libanon. Die größte Gefahr sehen Premier Benjamin Netanjahu, seine Regierung und viele Israelis jedoch in einer iranischen Atombombe. Möglich, dass Israel nun, nachdem die Hisbollah als erste Verteidigungslinie des Mullah-Regimes enthauptet und geschwächt ist, auch das Atomprogramm ins Visier nimmt.„/yyzz/DP/ngu © 2024 dpa-AFX

URAINE-KRIEG

+++ 08:49 ISW: Russland versucht, Nahost-Eskalation auszunutzen +++

Nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) versucht Russland wahrscheinlich, die Eskalation im Nahostkonflikt für sich auszunutzen. Es gehe Moskau unter anderem darum, das Ziel einer alternativen „eurasischen Sicherheitsarchitektur“ voranzutreiben. Diese hatte Präsident Wladimir Putin in seiner Rede zur Lage der Nation im Februar erwähnt. Damals sagte er inmitten seines Angriffskriegs gegen die Ukraine, eine starke globale Ordnung sei ohne ein starkes Russland nicht möglich. Gestern kündigte der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow an, dass Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas nächsten Monat am BRICS-Gipfel in Kasan teilnehmen werde. Die Eskalation in Nahen Osten stehe auf der Tagesordnung, hieß es in russischen Medien. Bogdanow verurteilte zudem die israelische Bodenoffensive im Libanon scharf und sprach mit dem libanesischen Botschafter in Moskau über die Lage im Nahen Osten. Außenminister Sergej Lawrow traf sich russischen Medien zufolge mit nicht näher bezeichneten arabischen Botschaftern und forderte ein sofortiges Ende der Militäroperationen im israelisch-palästinensischen Konfliktgebiet. Plan für nächste sechs Jahre Putin malt sich eine schöne neue Welt

+++ 08:05 Bericht: Erstes Telefonat seit Monaten von Xi und Biden steht an +++
In den kommenden Tagen soll ein Telefonat zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden stattfinden. Das berichtet der staatliche Auslandssender der USA, Voice of America, und beruft sich auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Zuletzt hatten sie im April miteinander telefoniert. Die USA werfen China vor, Russlands Krieg gegen die Ukraine durch Exporte zu unterstützen – zum Beispiel durch Mikroelektronik für die Rüstungsproduktion. Dies solle ein zentrales Thema sein, heißt es in dem Bericht. China hingegen stellt sich im Ukraine-Krieg als neutral dar. Zudem gibt China an, Russland nicht direkt mit Waffen zu beliefern. Sanktionsgüter, Öl, Dual Use Wie sich China am Ukraine-Krieg bereichert

+++ 07:41 Belgorod-Minister wirft Ukraine Angriff auf Wohngebiete vor +++
In der russischen Grenzregion Belgorod berichten Behörden von ukrainischen Granatenangriffen. Drei Zivilisten seien getötet und 24 weitere verletzt worden, unter den Verletzten seien zwei Kinder, erklärt der regionale Gesundheitsminister Andrej Ikonnikow. Der Angriff am Mittwoch habe auf Wohngebiete gezielt, sagt der Minister der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine klagen grenznahe Regionen in Russland über zunehmenden Beschuss aus dem Nachbarland. Die Zahl der Opfer und das Ausmaß der Schäden stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den von Moskau angerichteten Zerstörungen in der Ukraine.

+++ 07:12 Lettland stationiert mobile Kampfgruppen vor russischer Grenze +++
Lettland verstärkt seine Luftverteidigung in der Nähe der russischen Grenze. Laut Verteidigungsminister Andris Spruds sind dort mobile Kampfgruppen der Luftstreitkräfte stationiert, die mit Luftabwehrraketen ausgestattet sind. Mit Hilfe spezieller Radare sollen Drohnen aufgespürt werden. Lettland reagiert damit auf den Absturz einer russischen Kampfdrohne im Land vor knapp einem Monat. Dem lettischen Militär zufolge war die Drohne mit einem Sprengsatz bestückt über Belarus nach Lettland eingeflogen und nahe der Stadt Rezekne zu Boden gegangen. Spruds geht davon aus, dass sie eigentlich gegen die Ukraine gerichtet war.

+++ 06:38 Rettungskräfte: Zahl der Verletzten steigt nach Bombenangriff auf Charkiw +++
Die Zahl der Verletzten nach einem russischen Bombenangriff auf ein Wohnviertel in Charkiw ist dem ukrainischen Rettungsdienst zufolge auf mindestens zehn gestiegen. Darunter sei ein dreijähriges Kind. Die Bombe habe ein fünfstöckiges Wohngebäude getroffen. Dabei wurden den Angaben zufolge die Fassade und mehrere Wohnungen in den oberen Stockwerken schwer beschädigt. Es brach ein Brand aus. Auch mehrere Autos fingen demnach Feuer.

+++ 06:12 Kiew wird stundenlang von Drohnen attackiert +++
Die ukrainische Hauptstadt ist in der Nacht erneut Ziel eines russischen Angriffs gewesen. „Der Feind startete die ersten Drohnengruppen vor Mitternacht, aber im Laufe der Nacht kamen immer mehr Drohnen hinzu“, schreibt Kiews Militärverwaltung. Die Flugabwehr habe alle Angriffsdrohnen über dem Raum Kiew abgeschossen – mehr als ein Dutzend. „Der Luftalarm in der Hauptstadt dauerte mehr als fünfeinhalb Stunden.“ Verletzte werden nicht gemeldet.

+++ 00:15 Angriff auf Wohnviertel in Charkiw +++
Bei einem neuen russischen Bombenangriff auf das Wohnviertel Saltiwka im Norden der ostukrainischen Großstadt Charkiw sind mehrere Menschen verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen seien acht Menschen verletzt worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend im sozialen Netzwerk X mit. Rettungskräfte seien im Einsatz, um nach möglichen weiteren Betroffenen zu suchen, hieß es. „Damit solche russischen Angriffe aufhören, muss die Ukraine die erforderliche und vor allem ausreichende Unterstützung aus der Welt, von Partnern, erhalten“, sagte Selenskyj. Die Staatenführer wüssten genau, was zu tun ist und müssten noch entschlossener handeln, meinte er.

+++ 22:26 Selenskyj fordert Koalition für Ukraine wie im Fall Israel +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert angesichts der schwierigen militärischen Lage im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg vom Westen eine entschlossenere Hilfe nach dem Vorbild Israels. „Jedes Mal im Nahen Osten während der brutalen iranischen Angriffe sehen wir die Zusammenarbeit der internationalen Koalition“, sagte Selenskyj in seiner in Kiew abendlichen Videoansprache. Er dankte allen Staaten, die dabei helfen, die ukrainische Flugabwehr zu stärken. Aber es sei mehr möglich. „Und wir können eine noch größere Wirksamkeit erreichen. Wir können dem russischen Terror ein Ende setzen, indem wir Shahed-Drohnen abschießen, indem wir in Zusammenarbeit Raketen abschießen“, sagte Selenskyj mit Blick auf russische Angriffe auch nahe der Grenze von NATO-Mitglied Rumänien. Dort hätten die russischen Drohnen zivile Infrastruktur, einen Fährhafen, Lastwagen und eine Lagerhalle mit Getreide im Visier gehabt.

+++ 22:10 Generalstab: 57 Gefechte an der Front – Lage in Kurachowe schwierig +++
Seit Beginn des Tages hat es an der Front 57 Gefechte zwischen den ukrainischen und russischen Truppen gegeben. Das teilt der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mit. Demnach sei die Lage im Raum Kurachowe in der Oblast Donezk weiterhin schwierig.

+++ 21:39 Selenskyj: Bereiten uns auf „maximale Ergebnisse“ im Herbst vor +++

Die ukrainischen Behörden bereiten sich in allen Bereichen und auf allen Ebenen darauf vor, noch in diesem Herbst „maximale Ergebnisse“ für das Land zu erzielen. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Der Staatschef hörte nach eigenen Angaben zuvor den Bericht von Oleh Iwaschchenko, Chef des Auslandsgeheimdienstes. Selenskyj sprach von „äußerst sensiblen Informationen, die unsere ukrainischen Geheimdienstoffiziere erhalten haben“. „Jetzt bereiten wir in allen Bereichen und auf allen Ebenen maximale Ergebnisse für den Staat für diesen Herbst vor“, sagte der ukrainische Präsident. Dafür würde die Ukraine die „notwendigen Inhalte für Ramstein – das Militär, das Büro, Diplomaten – alles, was unsere Partner von der Ukraine brauchen, um die verfügbaren Möglichkeiten besser zu verstehen“ sicherstellen.

+++ 20:58 12,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas lagern in ukrainischen Gasspeichern +++
In den unterirdischen Gasspeichern der Ukraine lagern nach Einschätzung des Beratungsunternehmens ExPro 12,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas (Stand: 1. Oktober). Das meldet Ukrinform. In der vergangenen Heizsaison soll die Ukraine etwa 6,8 Milliarden Kubikmeter Gas aus ihren Speichern verbraucht haben. Für die kommende Version wird von einem ähnlichen Bedarf ausgegangen.

+++ 20:26 Verteidigungsministerium: Ukraine kann bis zu vier Millionen Drohnen pro Jahr produzieren +++
Die Ukraine arbeitet daran, ihre Produktionskapazitäten für militärische Waffen wie Drohnen und Artilleriemunition weiter zu erhöhen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministerium beträgt die jährliche Produktionskapazität für Drohnen inzwischen bis zu vier Millionen Drohnen. „Jeder Eindringling erhält sein ‚feuriges Geschenk'“, kommentiert das Ministerium bei X.

+++ 19:52 Özdemir sichert Ukraine weitere deutsche Agrar-Unterstützung zu +++
Bundesagrarminister Cem Özdemir sichert der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Unterstützung für ihre Landwirtschaft zu. „Das Rückgrat der ukrainischen Wirtschaft ist der Agrarsektor, der massiv unter den anhaltenden und gezielten Angriffen leidet“, sagte der Grünen-Politiker nach dem Antrittsbesuch seines neuen Amtskollegen Witalij Kowal in Berlin. Deutschland werde die Ukraine weiter unterstützen, dass sie Agrarprodukte exportieren und Einnahmen generieren könne, um sich und ihre Souveränität zu verteidigen. Özdemir sagte, sein Ministerium werde unter anderem 900.000 Euro in Form von Gutscheinen bereitstellen. Dies soll 1.600 ländlichen Haushalten in den frontnahen Regionen Cherson und Odessa ermöglichen, Saatgut und landwirtschaftliche Betriebsmittel für die Aussaat im kommenden Frühjahr zu kaufen. Der Grünen-Politiker wandte sich gegen „russische Desinformation“ wonach ukrainische Exporte etwa für niedrige Weizenpreise hierzulande verantwortlich seien. „In Deutschland machte ukrainischer Weizen im vergangenen Jahr nur 1,8 Prozent der importierten Gesamtmenge aus. Ich warne ausdrücklich davor, der russischen Propaganda zu glauben oder sie weiterzuverbreiten.“

+++ 19:15 UN: Fast 600 ukrainische Zivilisten im Sommer bei russischen Angriffen getötet +++
In den vergangenen drei Monaten hat Russland nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) 589 ukrainische Zivilisten getötet. Dem Bericht zufolge wurden 2.685 Menschen in dem gleichen Zeitraum verletzt. Das entspricht einer Steigerung von 45 Prozent im Vergleich zum vorherigen Zeitraum.

+++ 18:37 Bericht: Russland kündigt Einberufung von Ukrainern in besetzten Gebieten in Cherson an +++
Russland kündigt in besetzten Gebieten der ukrainischen Region Cherson eine Ausweitung des Programms zur Zwangseinberufung von Ukrainern in die russische Armee an. Das berichtet die ukrainische Zeitung „Kyiv Post“. Demnach sollen die Männer in Einheiten des Südlichen Militärbezirks dienen. Der stellvertretende Vorsitzende des Regionalrats von Cherson, Yuriy Sobolevskyi, erklärte, für die in den besetzten Gebieten festsitzenden Ukrainer sei die einzige zuverlässige Möglichkeit, der Wehrpflicht zu entgehen, die Ausreise aus den besetzten Gebieten in Richtung EU-Länder oder andere sichere Regionen, nicht jedoch nach Russland.

+++ 18:04 Großteil der deutschen Rüstungsexporte geht weiterhin an die Ukraine +++
Der Großteil der deutschen Rüstungsexporte geht weiterhin an die von Russland angegriffene Ukraine. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden Exportgenehmigungen im Wert von rund 7,1 Milliarden Euro erteilt, „darunter vor allem von der Bundesregierung finanzierte Vorhaben“, wie das Bundeswirtschaftsministerium auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilt. Das entspreche einem Anteil von 64 Prozent an allen Genehmigungen. Insgesamt erteilte die Bundesregierung den Angaben zufolge von Anfang Januar bis Ende September die Erlaubnis für die Ausfuhr von Rüstungsgütern im Wert von knapp elf Milliarden Euro.

+++ 17:44 Russische Blogger feiern „Befreiung“ von Wuhledar +++
Der ukrainische Rückzug aus der lange umkämpften Stadt Wuhledar im Südosten der Ukraine ruft in der russischen Militärblogger-Szene zufriedene Reaktionen hervor. Bei den Kämpfen in der Ukraine sei die „Befreiung von Wuhledar“ das „wichtigste Ereignis der vergangenen Tage“, heißt es etwa im „Rybar“-Kanal, der dem russischen Verteidigungsministerium nahesteht. Dem Angriff auf die Bergbaustadt seien „schwere und teils auch tragische Schlachten“ vorausgegangen. Die russische Invasionsarmee hatte in den vergangenen Monaten mehrfach versucht, das Stadtgebiet von Wuhledar durch Frontalattacken zu erobern. Bei verschiedenen fehlgeschlagenen Sturmangriffen ab November 2022 sollen die Russen im Vorfeld der Stadt „katastrophale Verluste“ erlitten haben.

+++ 17:06 ntv-Korrespondent Munz: Wuhledar ist „militärisch nicht mehr zentral wichtig“ +++
Die russischen Truppen nehmen den seit Jahren umkämpften ukrainischen Ort Wuhledar ein. ntv-Reporter Rainer Munz erklärt, warum die Bergbaustadt zu anderen Zeitpunkten des Krieges strategisch wichtiger war und was der Erfolg für Russland bedeutet. Munz über eroberte Stadt Wuhledar ist „militärisch nicht mehr zentral wichtig“

+++ 16:38 „Alles ist tot“ – Ukraine beschuldigt Russland, den Fluss Desna verseucht zu haben +++
Tonnen an toten Fischen, kein Sauerstoff mehr: Nach ukrainischen Angaben ist der Fluss Desna extrem verseucht. Umweltexperten vermuten, dass Russland als Teil seiner Kriegstaktik absichtlich Chemieabfälle in den ukrainischen Fluss eingeleitet habe, um die Wasserversorgung im Land zu stören. Das berichtet die britische Zeitung „Guardian“. „Alles ist tot, von der kleinsten Elritze bis zum größten Wels“, sagte Serhij Kraskov, Bürgermeister des Dorfes Slabyn in der Region Tschernihiw, dem Bericht zufolge. Nach Auffassung ukrainischer Beamter, die die Zeitung zitiert, hätten die Russen den Fluss Seym, der in die Desna mündet, absichtlich vergiftet. Die Desna ist mit einem Stausee in der Region Kiew und einer Wasserversorgung verbunden, die von Millionen Menschen genutzt wird.

+++ 16:02 Menschenrechtler: 1,5 Millionen ukrainische Kinder könnten nach Russland verschleppt werden +++
1,5 Millionen ukrainische Kinder sind laut dem ukrainischen Menschenrechtsbeauftragten Dmytro Lubinets davon bedroht, nach Russland verschleppt zu werden. Moskau habe seit Beginn der Invasion in der Ukraine bereits mehr als 20.000 Kinder entführt, sagte Lubinets, wie die ukrainische Zeitung „Kyiv Independent“ meldet. Laut der Datenbank „Children of War“ sind bislang weniger als 400 von ihnen nach Hause zurückgekehrt. Die persönlichen Daten der Kinder werden geändert, damit ihre Angehörigen sie nicht finden und nach Hause holen können, fügte Lubinets hinzu. „Unsere Kinder werden sogar in sogenannte ‚Umerziehungslager‘ geschickt, wo sie mit russischer Propaganda zombifiziert werden. Stellen Sie sich vor: Unsere Kinder werden gezwungen, ihre ukrainische Herkunft zu verleugnen“, sagte er.

+++ 15:33 Setzt Russland in Wowtschansk eine Aerosolbombe ein? Video zeigt heftige Explosion +++
Auch Wowtschansk im Raum Charkiw gehört zu den aktuell stark umkämpften Städten in der Ostukraine. Jetzt trifft ein heftiger russischer Luftangriff den Ort. Auf einem Video ist eine starke Explosion zu sehen, die den Verdacht nähert, dass eine Bombe mit verheerender Wirkung zum Einsatz gekommen sein könnte.

Video zeigt heftige Explosion Setzt Russland in Wowtschansk eine Aerosolbombe ein?

+++ 15:14 Habeck: Konjunkturkrise wegen Ukraine-Krieg zu drei Vierteln überstanden +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht die mit dem russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöste konjunkturelle Krise in Deutschland zu weiten Teilen bewältigt. Diese konjunkturelle Krise sei „jetzt drei Viertel, würde ich sagen, bestanden“, sagte der Grünen-Politiker beim BGA-Unternehmertag in Berlin. Habeck versprach sich von der inzwischen niedrigeren Inflation und weiter sinkenden Zinsen Impulse für Bauwirtschaft und privaten Konsum. Er betonte, „dass die Preise noch nicht ganz da sind, wo wir sie haben wollen. Aber sie nähern sich wieder dem Niveau an.“ Die Inflation sei mit 1,6 Prozent überraschend stark gefallen. „Wir können hoffen, dass die nächste Zinssenkung jetzt noch einmal kommt“, sagte er.

+++ 14:56 Ukraine geht von stark schrumpfender Bevölkerung aus +++
Die Regierung der Ukraine geht auch für die Zeit nach dem Krieg von einer stark schrumpfenden Bevölkerung aus. Schätzungen des Demografie-Instituts der Akademie der Wissenschaften rechnen mit einem Rückgang auf knapp 29 Millionen bis 2041, wie einem Strategiepapier der Regierung zu entnehmen ist. Bis 2051 könnte die Bevölkerung demnach auf nur noch etwa 25 Millionen schrumpfen. Aktuell sollen noch knapp 36 Millionen Menschen auf dem ukrainischen Staatsgebiet leben, davon etwa 31 Millionen im von der Regierung kontrollierten Teil. Bei der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 hatte die Ukraine noch eine Bevölkerungszahl von 52 Millionen. Der Krieg hat dabei bestehende Probleme verschärft. Die durchschnittliche Zahl der Geburten pro Frau lag dem Demografie-Institut nach bei etwa 0,9. Vor dem russischen Einmarsch lag diese zwar noch bei 1,16, jedoch ist für einen Erhalt der Bevölkerungszahl eine Kinderzahl von mehr als zwei pro Frau erforderlich.

+++ 14:18 Bizarres Statement aus dem Kreml zum Konflikt im Nahen Osten +++
Ausgerechnet Russland, das vor über 2,5 Jahren einen groß angelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat und dort fast jeden Tag Zivilisten tötet, ruft die Konfliktparteien im Nahen Osten zur Zurückhaltung auf und kritisiert Angriffe auf die Zivilbevölkerung. „Natürlich verurteilen wir alle Handlungen, die zum Tod von Zivilisten führen“, teilt Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge mit. Direkte Kritik an dem mit Russland verbündeten Iran wegen dessen Raketenangriffs auf Israel übt Peskow nicht. „Wir haben unsere Kontakte bei allen Seiten in diesem Konflikt, wir setzen unsere Kontakte fort und rufen alle Seiten zur Zurückhaltung auf“, so der Kreml-Sprecher.

+++ 13:39 Gespräch zwischen Putin und Scholz? Kreml-Sprecher Peskow reagiert kühl +++
Der Kreml reagiert kühl auf Spekulationen über ein bevorstehendes Telefonat zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Russlands Präsident Wladimir Putin. „Auf den ersten Blick gibt es keine gemeinsamen Themen (für ein Gespräch), unsere Beziehungen wurden faktisch auf den Nullpunkt geführt und nicht auf unsere Initiative hin“, behauptet Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Putin sei und bleibe aber offen für einen Dialog, betont er dabei. Scholz hatte zuletzt im Dezember 2022 mit Putin telefoniert. Dabei hatte er eine diplomatische Lösung und den Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine gefordert.

Ruft Scholz bald im Kreml an? „Westen versucht in direkten Kontakt mit Putin zu kommen“

+++ 13:08 Ermöglicht sie Angriffe tiefer im Inneren Russlands? Ukraine hat ballistische Rakete erfolgreich getestet +++
Offiziell hat die Ukraine bis heute keine Erlaubnis aus Großbritannien, Frankreich oder den USA, Raketen mit hoher Reichweite wie Storm Shadow, SCALP oder ATACMS für Angriffe tiefer im Inneren Russlands einzusetzen. Um sich selbst zu helfen, wird eine neue ballistische Rakete entwickelt. Laut Aussagen von Präsident Selenskyj beim Internationalen Forum der Verteidigungsindustrie hat sie die Flugtests erfolgreich bestanden. Bereits vor einem Monat hatte es Berichte über erfolgreiche Tests gegeben. Selenskyj teilt laut ukrainischen Kanälen bei dem Treffen zudem mit, es würden mittlerweile 15 bis 20 der selbst entwickelten Radhaubitzen vom Typ Bohdana monatlich gebaut.

+++ 12:31 Ukrainisches Militär ordnet Rückzug seiner Truppen aus Wuhledar an +++
Die Ukraine hat den Rückzug ihrer Soldaten aus der umkämpften ostukrainischen Stadt Wuhledar angeordnet. Dadurch solle eine Einkesselung durch russische Truppen vermieden werden, teilt das für den Osten zuständige Oberkommando des ukrainischen Militärs mit. „Ziel ist es, Personal und militärisches Gerät zu bewahren und Stellungen für weitere Aktionen zu beziehen“, heißt es in der Erklärung. Zuvor hatten prorussische Kanäle über eine vollständige Einnahme der Stadt berichtet (Eintrag von 09:16 Uhr). Von Wuhledar ist kaum mehr übrig als Ruinen. Russland hat die Stadt seit Jahren unter horrenden Verlusten an Soldaten und Material attackiert. Laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) ergeben sich durch die Einnahme wohl keine größeren operativen Vorteile (Eintrag von 05:53 Uhr). Mit der Eroberung haben die russischen Truppen aber eine bessere Ausgangslage für Angriffe auf ukrainische Soldaten und Nachschubrouten für den Süden. Außerdem können sie ihre eigene Kriegslogistik besser schützen. „Ernstes Problem“ für Ukraine Russen hissen im Stadtzentrum von Wuhledar ihre Flagge

+++ 11:53 Bericht: Neue Infanterie-Taktik verhilft Russen zu Erfolgen – sie wird erbarmungslos durchgesetzt +++
Im Osten der Ukraine konnten die Russen zuletzt mehrere kleine Erfolge verzeichnen. Laut einem Bericht der „Washington Post“ auch dank einer neuen Vorgehensweise. Stürmten die Kreml-Truppen vor Monaten noch in Gruppen von 10 bis 20 Soldaten Verteidigungsanlagen, so seien es jetzt nur noch vier. Diese Praxis helfe den russischen Truppen, sich der Überwachung zu entziehen und ihre Zerstreuung mache es schwieriger, sie mit Drohnen und Artillerie anzugreifen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Aussagen von Soldaten und Analysten. Die Angriffe würden durch Nötigung und Androhung von Gewalt oder Gefängnis im Falle einer Verweigerung oder eines Rückzugs erzwungen. Reisners Blick auf die Front „Putin ist ein besserer Pokerspieler als Selenskyj“

+++ 11:15 Ärger über SPD-Politiker Ralf Stegner +++
Die Teilnahme des SPD-Politikers Ralf Stegner an einer für morgen geplanten Großkundgebung gegen die militärische Unterstützung der Ukraine sorgt für Irritationen. Der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter sagt dem „Spiegel“: „Jeder, der auf dieser Demo spricht, muss sich darüber im Klaren sein – unabhängig davon, was er sagt -, dass sein Beitrag als Unterstützung für den Kriegsverbrecher interpretiert wird.“ Mit der Kundgebung werde kein Frieden erreicht, „sondern das glatte Gegenteil“, so Hofreiter. Der russische Präsident Wladimir Putin fühle sich dadurch ermutigt, in der Ukraine weiterzumachen und weitere Länder zu überfallen. Stegner verteidigt seine Teilnahme. Er sehe kein Problem darin, mit Kritikern der Bundesregierung wie BSW-Chefin Wagenknecht auf einer Bühne zu stehen, sagt er im RBB-Inforadio. Die Friedensbewegung sei „auch immer heterogen“, fügt er hinzu. „Da waren unterschiedliche Parteien dabei, auch Leute, deren Meinung man nicht teilt.“ Neuer Friedensgipfel angekündigt Selenskyj stellt baldiges Kriegsende in Aussicht

+++ 10:38 Film veröffentlicht: Ukrainische Soldaten werden hinter feindlichen Linien bei Krynky zu „Helden“ +++

Der Gang über den Fluss Dnipro nahe der Stadt Cherson in Richtung des Dorfes Krynky ab Ende letzten Jahres ist eine der aufsehenerregendsten Aktionen der ukrainischen Armee. Dafür mitverantwortlich sind die Spezialeinheiten, die nun einen Film über den waghalsigen Vorstoß veröffentlicht haben. Es geht um eine Einheit, welche die Inseln und Sümpfe durchdrang und den Weg für die Marineinfanterie freimachte, indem sie feindliche Stellungen und Minenfelder überwand. Zu sehen sind hoch angespannte Soldaten, die sich minutiös hinter russischen Linien vorarbeiten, tagelang kaum schlafen und letztlich laut ukrainischen Angaben zu „Helden“ werden. Der Film kann mit englischen Untertiteln angeschaut werden:

+++ 10:17 China und Russland wollen enge Zusammenarbeit weiter ausbauen +++
China gibt sich immer wieder gerne als Vermittler, steht im Ukraine-Krieg aber klar auf der Seite Russlands. Anlässlich des 75. Jahrestags der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Peking und Moskau hat die chinesische Führung nur warme Worte für Russland übrig und betont, die bereits enge Zusammenarbeit weiter verstärken zu wollen. Die Volksrepublik sei „bereit“, sich dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „anzuschließen, um die umfassende pragmatische Kooperation zwischen unseren beiden Ländern dauerhaft auszubauen“, sagt Präsident Xi Jinping laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Die chinesisch-russische Freundschaft sei geprägt von einer „guten Nachbarschaft, einer umfassenden strategischen Kooperation und einer vorteilhaften Zusammenarbeit“, heißt es weiter. Wusste Peking Bescheid? China soll Russland Drohnen für Ukraine-Invasion geliefert haben

+++ 09:48 Ukrainische Rüstungsindustrie massiv hochgefahren – Produktion von mehreren Millionen Drohnen möglich +++
Die Ukraine hat ihre Verteidigungsindustrie extrem verstärkt, um schleppende oder fehlende Hilfe aus dem Westen zu kompensieren. Laut Präsident Selenskyj wurde in der ersten Hälfte dieses Jahres 25 Mal mehr Munition für Artillerie und Mörser hergestellt als im gesamten Jahr 2022. Die Kapazität zur Herstellung von Drohnen soll auf vier Millionen pro Jahr aufgebaut worden sein. 2024 werden laut Angaben aus Kiew wohl rund 1,5 Millionen Drohnen produziert. Stellung im Wald angezündet Video zeigt Einsatz von Flammenwerfer-Drohne in Ukraine

+++ 09:16 Wuhledar jetzt angeblich komplett in russischer Hand +++
Russische Soldaten haben nach Angaben von prorussischen Militärbloggern den strategisch wichtigen Ort Wuhledar im Osten der Ukraine vollständig eingenommen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen. Am Dienstag hatte ein Vertreter ukrainischer Regionalbehörden mitgeteilt, russische Truppen hätten das Zentrum von Wuhledar erreicht. Die Stadt liegt in der Region Donezk. Sie galt lange als Festung des Widerstands gegen die russischen Invasoren. Russen hissen ihre Fahnen Kämpfe im Stadtgebiet: Wuhledar steht vor dem Fall

+++ 08:26 Ukrainischer Mangel an Artilleriemunition überwunden – Bericht über Probleme bei Russen +++
Vor der Absegnung des 60-Milliarden-Dollar-Hilfspaketes in den USA und vor dem Start der tschechischen Artilleriemunitions-Initiative ist den ukrainischen Streitkräften fast die Artilleriemunition ausgegangen. Von einem Verhältnis von 10 zu 1 zugunsten der russischen Seite war zeitweise die Rede. Der Erste Stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine, Iwan Hawryliuk, sagt nun, dass das Verhältnis zwischen russischer und ukrainischer Artilleriemunition von 8 zu 1 im Winter 2024 auf 3 zu 1 Anfang Oktober 2024 gesunken sei. Ein russischer Militärblogger, auf den das Institut für Kriegsstudien (ISW) verweist, berichtet gar über einen Mangel bei den russischen Streitkräften an verschiedenen Frontabschnitten. Dies sei möglicherweise auf die verheerenden ukrainischen Angriffe auf russische Munitionsdepots zurückzuführen, so das ISW. Kiew feixt über Brand Russisches Munitionsdepot steht offenbar in Flammen

+++ 08:00 Ukraine kann auf neue Regierung in Frankreich zählen +++
Frankreichs neuer Premierminister Michel Barnier will die Ukraine weiter unterstützen. Bei einer Rede sagt er: „Dies sind Menschen, die seit zweieinhalb Jahren, seit Beginn des Angriffskrieges, für die Verteidigung ihrer Freiheit, Souveränität und territorialen Integrität kämpfen und sterben. Wir müssen verstehen, dass sie kämpfen, um die Werte zu verteidigen, die auch wir mit ihnen teilen.“ Frankreich werde sich weiterhin für den Frieden in allen Teilen der Welt einsetzen, in denen Konflikte herrschen. Laut dem Medium Ukrainska Prawda wurden Schlüsselpositionen in Barniers Regierung mit proukrainisch eingestellten Politikern besetzt. Kiew hofft derzeit insbesondere auf die Lieferung von Mirage-2000-5-Kampfjets durch Paris. Von Staatschef Macron hatte es im Sommer dazu eine Ankündigung gegeben. Paris liefert Kiew Mirage 2000-5 Macron überrascht mit Kampfjet-Hilfe für die Ukraine

+++ 07:15 Russen scheitern mit Rückeroberungs-Ziel – „Putin schweigt die ukrainische Besatzung medial tot“ +++
Einst gab Kreml-Diktator Wladimir Putin das Ziel aus, die Gebiete in der russischen Region Kursk bis zum 1. Oktober von den Ukrainern zurückzuerobern. Mittlerweile ist von Mitte Oktober die Rede – was viele Experten ebenfalls für unrealistisch halten. Der Militärexperte Nico Lange schreibt auf X: „Bisher scheint die russische Führung der Rückeroberung des eigenen Territoriums nur geringe Priorität zuzuweisen. Putin schweigt die ukrainische Besatzung medial tot und spielt sie politisch herunter. Dadurch nimmt er sich den Handlungsdruck.“ Zur russischen Offensive auf den ukrainischen Logistik-Knotenpunkt Pokrowsk schreibt Lange: „Bei Pokrowsk erreicht Russland nach schnelleren Fortschritten in den vergangenen Monaten seit etwa zwei Wochen keine Geländegewinne mehr. Die russischen Truppen stehen vor der Stadt, haben jedoch bisher nicht genügend Kräfte, um Pokrowsk anzugreifen. Eine Einnahme von Pokrowsk würde viele Monate dauern und für Russland hohe Verluste bedeuten. Sollte das letztlich gelingen, stünde Russland in etwa einem Jahr in einer strategisch günstigen Ausgangslange für Angriffe in die Oblast Dnipropetrowsk in Richtung Zentralukraine.“ Schwere Gefechte in Pokrowsk „Sie haben diesen Ort in eine tote Stadt verwandelt“

+++ 06:29 Video zeigt Einschlag von mutmaßlicher russischer Horror-Bombe in Wohngebiet +++
Ukrainische Kanäle verbreiten ein Video, das einen besonders heftigen Luftangriff der Russen auf ein Wohngebiet der von Zivilisten weitestgehend verlassenen Stadt Wowtschansk in der Region Charkiw zeigen soll. Die ntv-Verifizierung konnte den genauen Häuserblock anhand der Aufnahmen bestimmen. In dem Clip ist eine massive Explosion inmitten von ruinenartigen Gebäuden zu sehen. Ein Kanal spekuliert, dass es sich um eine ODAB-1500-Aerosolbombe handelt und spricht von der „Taktik der verbrannten Erde“, bei der die russischen Truppen großflächig alles Vorhandene bombardieren. Aerosolbomben sind verheerend, da sie auch in Bunker, Keller und Tunnel eindringen. Das entstehende Vakuum entzieht der Luft den Sauerstoff und kann zum Tod durch Ersticken führen.

+++ 05:53 Russen erobern wohl Wuhledar – keine großen Vorteile erwartet +++
Laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) bezweifeln einige russische Quellen, dass die Kreml-Streitkräfte in der Lage sein werden, unmittelbar nach der Einnahme von Wuhledar rasch vorzurücken und operativ bedeutsame Durchbrüche zu erzielen. Einige russische Militärblogger merken an, dass sie nicht erwarten, dass die Frontlinie nach der Einnahme zusammenbricht. Sie verweisen auf die ukrainischen Verteidigungsstellungen nordöstlich von Wuhledar und die Notwendigkeit für die russischen Streitkräfte, die Stadt vollständig zu räumen, um sie zu einer brauchbaren Position zu machen, von der aus sie zukünftige Angriffe starten können. Nach einer früheren Einschätzung des ISW wird die Einnahme von Wuhledar den Verlauf der Offensivoperationen im westlichen Gebiet Donezk wahrscheinlich nicht grundlegend verändern. Die Stadt sei kein besonders wichtiger Logistikknotenpunkt und die meisten Hauptstraßen hätten die Russen schon vorher kontrolliert.

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

Selenskyj fordert Koalition für Ukraine wie im Fall Israel

Weitere deutsche Agrar-Unterstützung für Ukraine

Habeck: Konjunkturkrise wegen Ukraine-Krieg zu drei Vierteln überstanden

Scholz und Macron bekräftigen weitere Unterstützung der Ukraine

Ukraine geht von stark schrumpfender Bevölkerung aus

ROUNDUP 2: Ukraine verliert im Osten ihren Vorposten Wuhledar

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

MiEZB/Schnabel: Erreichen des Inflationsziels wahrscheinlicherDow Jones News
MiEZB-Direktorin Schnabel: Werden Wachstumsabschwächung nicht ignorierendpa-AFX
MiÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MiUS-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegenDow Jones News
MiMacron: Unterstütze EU-Kommission bei EU-Zöllen auf chinesische E-AutosDow Jones News
MiLindner: Deutschland kann Handelskrieg mit China zu E-Autos nicht zustimmenDow Jones News
MiUSA: Neue UN-Sanktionen gegen Iran nötigdpa-AFX
MiSprecher: Regierung diskutiert noch über Abstimmungsverhalten zu EU-ZöllenDow Jones News
MiUSA: Privatwirtschaft schafft mehr Stellen als erwartet – ADPdpa-AFX
MiADP: US-Privatsektor schafft im September mehr Stellen als erwartetDow Jones News
MiHebestreit: Am Nachmittag Gespräch der G7-Chefs zu Iran, Naher OstenDow Jones News
MiScholz: Verhandlungen mit China zu E-Autos müssen weitergehenDow Jones News
MiÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MiEZB/De Guindos: Wirtschaftserholung sollte sich verstärkenDow Jones News
MiEurozone-Arbeitslosenquote im August unverändertDow Jones News
MiEZB teilt bei siebentägigem Dollar-Tender 154 Millionen zuDow Jones News
MiPOLITIK-BLOG/SPD für Verhandlungslösung im Streit um chinesische E-AutosDow Jones News
MiVDMA: Talsohle trotz August-Auftragsplus noch nicht erreichtDow Jones News
MiÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MiGroßbritannien: Britisches Militär in Nahost beteiligtdpa-AFX

WEITERE MELDUNGEN

Drückgang des Welthandels: die Deglobalisierung ist vor allem China geschuldet (inkl. Graphik)

Die signifikante Wachstumsverlangsamung Chinas während der letzten fünfzehn Jahre sowie zunehmende geopolitische Spannungen sind wesentlich am relativen Rückgang des Welthandels verantwortlich.

In den letzten Jahren ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Welt weit schneller gewachsen als der Welthandel. Zwar ist Letzterer – trotz Coronalockdowns – real mehr als 1% pro Jahr seit 2010 gestiegen, doch das ist weit weniger als das globale Wirtschaftswachstum. Entgegen dem jahrzehntelangen Trend nimmt somit der Welthandel als Anteil der globalen Wirtschaftskraft ab. Konkret sank dieser Anteil von seinem Höhepunkt von 26 (2007) bis auf 23% Ende 2023.Diese Entwicklung wird häufig als Deglobalisierung bezeichnet. Sie ist gerade für kleine, offene Volkswirtschaften wie der Schweiz besorgniserregend, denn sie verdanken einen beträchtlichen Teil ihres Wohlstands dem Aussenhandel.

Die Gründe für den relativ abnehmenden Welthandel liegen zum einen in der signifikanten Wachstumsabschwächung Chinas und der noch stärkeren Verlangsamung seines Aussenhandels. Als Folge sinkt die Aussenhandelsquote Chinas. Aufgrund der Grösse der chinesischen Volkswirtschaft wirkt sich das auf die Weltwirtschaft aus.

Zum anderen wirken sich auch die wachsenden geopolitischen Spannungen – gerade zwischen China und den USA – aus. Sie spiegeln sich in beidseitigen Handelshemmnissen.

US-WAHLKAMPF – Predict it

US-Hafenstreik könnte Milliarden kosten

Der seit Dienstag laufende Streik der US-Hafenarbeiter an der Ost- und Golfküste droht der US-Wirtschaft milliardenschwere Kosten einzubrocken und sorgt vor der Präsidentschaftswahl für Unruhe. Das Weiße Haus, das bisher seine Befugnisse zu Beendigung des Arbeitskampfes nicht einsetzen will, erhöhte den Druck auf die Arbeitgeber und forderte eine rasche Einigung.

Regierungsvertreter hatten sich vor dem Streik mit der Arbeitgebergruppe United States Maritime Alliance (USMX) und der Gewerkschaft International Longshoremen’s Association (ILA) getroffen, um eine Einigung zu erzielen. Die Regierung hat wiederholt ausgeschlossen, im Falle eines Scheiterns die Bundesbefugnisse zur Beendigung eines Streiks zu nutzen.

Der US-Präsident hat das Recht, gewisse Streiks zu unterbinden. Die Gewerkschaft ILA, die 45.000 Hafenarbeiter vertritt, hatte mit der USMX über einen neuen Sechsjahresvertrag verhandelt. Nach Ablauf der Frist am 30. September um Mitternacht begann der Arbeitskampf. …

Europarat: Julian Assange war politischer Gefangener

Der Europarat stuft WikiLeaks-Gründer Julian Assange als politischen Gefangenen ein. In einer Resolution verwies die Parlamentarische Versammlung des Rats gestern in Straßburg auf die schweren Vorwürfe der USA gegen Assange mit einer möglichen lebenslangen Haftstrafe „für etwas, das im Wesentlichen aus der Sammlung und Veröffentlichung von Nachrichten bestand“.

Die Versammlung forderte die USA auf, die von Assange und WikiLeaks aufgedeckten mutmaßlichen Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen. Der Umgang mit Assange habe einen „gefährlichen Abschreckungseffekt“ gehabt, der den Schutz von Journalisten und Whistleblowern auf der ganzen Welt untergrabe.

Den britischen Behörden warf der Europarat vor, das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Recht auf Freiheit von Assange nicht wirksam geschützt zu haben. Trotz des politischen Charakters der Anschuldigungen gegen Assange hätten sie ihn einer inakzeptabel langen Haft ausgesetzt. Der Europarat, dem 46 Staaten angehören und der von der EU unabhängig ist, hatte sich in der Vergangenheit immer wieder mit der menschenrechtlichen Situation Assanges auseinandergesetzt. red, ORF.at/Agenturen

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN  

ALLE WAHLERGEBNISSE IM DETAIL (ORF)

Zweiter Tag nach der Wahl: scheidender ÖVP-Nationalratsabgeordneter Hörl kritisiert eigene Landespartei scharf

Die Tiroler ÖVP sei weder in der Stadt, noch in ländlichen Gebieten erfolgreich. „Wir sind dabei, den Anspruch, ein ÖVP-Kernland zu sein, zu verlieren“, so der Hotellier

Die FPÖ hat am Sonntag erstmals bei einer Nationalratswahl Platz eins erreicht, könnte bei der Regierungsbildung aber leer ausgehen. Denn alle anderen Parteien wollen mit den Freiheitlichen unter deren Obmann Herbert Kickl nicht regieren. Knapp 29 Prozent gingen an die FPÖ, gefolgt von der ÖVP mit mehr als 26 Prozent. Die SPÖ stagnierte bei 21 Prozent. Die Neos lagen mit gut neun Prozent vor den Grünen mit mehr als acht Prozent. Die anderen Parteien scheiterten an der Vier-Prozent-Hürde.

In diesem Ticker begleiten wir Sie durch den zweiten Tag nach der Nationalratswahl. Untenstehend finden Sie Analysen zu den fünf Parlamentsparteien nach der Wahl am Sonntag. (red, APA, 1.10.2024)

Weiterlesen:

FPÖ: Kickl gewinnt historisch – und droht alleine zu bleiben

ÖVP: Türkise Aufholjagd bleibt unbelohnt

SPÖ: Ein Flop mit vielen Erklärungen: Wie Bablers Kanzlertraum geplatzt ist

Neos: Intakte Chancen für eine pinke Regierungsbeteiligung

Grüne: Die Grünen verlieren, es drohen fünf Jahre Opposition

Weitere Statements online bei Anklicken von Icons, z.B. das von IKG-Präsident Deutsch

Wasserversorgung in Viktring freigegeben

Seit fast zwei Wochen muss das Leitungswasser in Klagenfurt wegen Verkeimung abgekocht werden. Wo die Fäkalkeime in das Leitungssystem geraten, ist noch nicht klar, als wahrscheinlichste Verursacher gelten private Brunnen. Am Mittwoch konnte die Wasserversorgung in Viktring freigegeben werden.

Am Mittwoch wurde im Einsatzstab die Freigabe des Gebietes abgesegnet. Damit haben zusätzliche rund 15.000 Menschen in Klagenfurt wieder einwandfreies Trinkwasser. Das ist das dritte Gebiet nach Wölfnitz, einem Bereich im Norden von Klagenfurt und dem Versorgungsgebiet an der Sattnitz, das freigegeben worden ist. Die Suche nach der Ursache für die Verunreinigung geht indes weiter. Es gibt laut dem Geschäftsführer der Wasserschiene Krappfeld, Erich Eibensteiner, Hunderte private Brunnen, die eigentlich keine Verbindung zum Trinkwassernetz haben sollten. Doch das sei sicher nicht immer der Fall, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen würden. Für Eibensteiner sind diese Brunnen die wahrscheinlichste Eintragungsquelle, die aber noch nicht gefunden wurde.

„Quellen und Behälter sind sauber“

Die Suche sei extrem schwierig: „Nachdem wir hier schon mehrere Tage diesen Eintrag beobachten müssen und er trotz der Spülungen weniger wird, aber nicht vollständig verschwindet, denke ich doch eher an illegale Zusammenschlüsse privater Wasserversorgungen und der städtischen Wasserversorgung. Oder auch um Einträge aus privaten Aufbereitungsanlagen, die nicht sachgerecht mit dem öffentlichen Netz zusammengeschlossen sind.“

Die Brunnen und Quellen, die Klagenfurt speisen, seien sauber, ebenso wie die Behälter. Danach ströme das Wasser in das Netz, wo die Beeinträchtigung passiere, so Eibensteiner.

„Man braucht Geduld“

Die Stadtwerke würden bei der Suche alles richtig machen, so Eibensteiner: „Es werden zunehmend Ortsteile und Straßenzüge freigetestet und man rückt dem Bereich näher, wo der Fehler liegen muss. Das ist die richtige Maßnahme. Was man braucht, ist Geduld.“ Eibensteiner sagte, es gebe neben den Brunnen oder Beschädigungen bei Bauarbeiten auch noch andere Möglichkeiten, wie Keime ins System gelangen können.

Ein Punkt seien die Feuerwehrhydranten, zu denen bestimmte Personenkreise Zugang haben. Es gebe aber auch in jüngerer Zeit private Wasseraufbereitungsanlagen in mehrgeschoßigen Wohnbauten. Einerseits zur Entkalkung, aber es gebe auch Anlagen, mit denen man versuche, das Wasser energetisch zu verändern. Auch hier komme es immer wieder zu Brutstätten und zum Eintrag von Keimen.

Ursache vermutlich im Westen der Stadt

Die Frage bleibt, wie sich eine vermutlich punktuelle Verunreinigung auf das 900 Kilometer lange Netz ausbreiten konnte. Zu den Möglichkeiten, Teile zu sperren, sagte Eibensteiner: „Selbstverständlich gibt es viele Absperrschieber. Jeder kennt die metallischen Straßenkappen in Gehsteigen oder Fahrspuren. Nur muss das Wasserwerk, wenn Verletzungen passieren, auch bei Baustellen, davon Kenntnis erlangen. Dann wird der betroffene Straßenzug oder der Ortsteil sofort abgeschiebert. Dann wird die Reparatur durchgeführt, und dann geht die Versorgung nach einer Spülung ganz normal weiter.“

Als Ort der Verschmutzung kommen die Stadtteile Feschnig, St. Martin und Waidmannsdorf in Frage, sagte Stadtwerkevorstand Erwin Smole. Ein Achtel Liter Fäkalien dürfte ins Trinkwasser gelangt sein. Eine derart großflächige Trinkwasserverunreinigung sei ihm in Österreich bisher noch nicht untergekommen, sagte Umweltmediziner Hans Peter Hutter, der auch Teil des Klagenfurter Krisenstabes ist. In Summe werde das Ganze die Stadt und die Stadtwerke etwa eine Million Euro kosten, sagte Stadtwerkevorstand Smole.

„Es kann zu Verschleppungen kommen“

Werde man erst sehr spät informiert, könne es in einem Netz sehr wohl zu Verschleppungen kommen, weil Netze seien sehr vielgliedrig, sagte der Ziviltechniker: „Es gibt unterschiedliche Druckzonen, höherer Druck, niedriger Druck. Das Wasser bewegt sich immer in Richtung niedere Druckzone. Es ist möglich, dass man Einträge über weite Netzteile verschleppt.“

Die Stadt teilt weiterhin Trinkwasser aus und weist darauf hin, geöffnete Behälter nicht länger als drei Tage aufzubewahren. Unterdessen wird vom Bundesheer, das bei der Verteilung hilft, eine Trinkwasseraufbereitungsanlage aufgebaut. Alle Infos zum Wasser gibt es auf der Website der Stadtwerke. red, kaernten.ORF.at

Links:

Koalitionssuche: FPÖ-Gremien fixierten Verhandlungsteam

Die FPÖ hat am Mittwoch bei Sitzungen des Bundesparteipräsidiums und des Bundesparteivorstands nach eigenen Angaben das Ergebnis der Nationalratswahl analysiert und die Weichen für die nächsten Schritte gestellt. Dazu zählte, wie die Partei am Abend per Aussendung mitteilte, die Einigung auf ein Verhandlungsteam.

Neben Parteichef Herbert Kickl gehören auch die beiden FPÖ-Generalsekretäre Michael Schnedlitz und Christian Hafenecker dem Verhandlungsteam an. Weitere Mitglieder sind FPÖ-Klubdirektor Norbert Nemeth, FPÖ-Außenpolitik- und -Neutralitätssprecherin Susanne Fürst sowie FPÖ-Wirtschaftsexperte Arnold Schiefer und der FPÖ-Klubobmann im niederösterreichischen Landtag, Reinhard Teufel.

„Dieses Team deckt sämtliche inhaltlichen Bereiche ab, die für die Zukunft unseres Landes von Bedeutung sind“, wurde Parteichef Kickl in der Aussendung zitiert. Direkte Aussagen gab es während und nach den Sitzungen der FPÖ-Gremien keine. Sämtliche Vorstandsmitglieder enthielten sich vor Medien einer Stellungnahme.

„Gemeinsamkeiten“ mit Van der Bellen

Kickl gab sich auf dem Weg ins Parlament aber betont optimistisch und verwies angesichts des am Freitag anstehenden Gesprächs in der Hofburg auf „Gemeinsamkeiten“ mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Darauf wolle er beim anstehenden Treffen mit dem Staatsoberhaupt aufbauen. Ihm seien Demokratie und Menschen- sowie Grund- und Freiheitsrechte ebenso wichtig wie Van der Bellen, meinte der FPÖ-Obmann vor Beginn der Gremiensitzungen seiner Partei Mittwochnachmittag.

Seine nächste Stellungnahme wird der FPÖ-Chef nach seinem Gespräch mit Van der Bellen abgeben. Das sei auch eine Frage des Respekts gegenüber dem Bundespräsidenten, sagte er bei seinem Statement vor dem FPÖ-Parlamentsklub.

„Viele geeignete Kandidaten“

Weiter offen bleibt auch, wer für die FPÖ als Nationalratspräsident kandidiert. …

WISSENSCHAFT

Gefälschte Abbildungen: Manipulationsskandal erschüttert Alzheimer- und Parkinsonforschung – FAZ (ZAHLPFLICHT)

Ein führender Hirnforscher hat womöglich über Jahre hinweg mehr als 130 Studien mit gefälschten Abbildungen veröffentlicht. Die Folgen für die Erforschung von Alzheimer und Parkinson könnten weitreichend sein.

Gegen einen weltweit führenden Hirnforscher werden schwere Vorwürfe erhoben: Von den rund 900 Fachartikeln von Eliezer Masliah sollen mehr als 130 gefälschte Abbildungen enthalten, berichtet das Magazin „Science“. Die Bilder sollen den Nachweis von Proteinen oder Nervengewebe zeigen. Viele Grafiken wurden offenbar mehrfach genutzt, und das mit teilweise falschen Beschreibungen. Ein Neurowissenschaftler und ein Spezialist für Datenforensik haben ein dreihundertseitiges Dossier zu dem Fall für „Science“ angefertigt. Dieses stelle eine erheblichen Teil der wissenschaftlichen Arbeit infrage, schreiben sie. Die Gründe für die Auffälligkeiten sollten nun untersucht werden. …

MEDIZIN

Kopfschmerz- & Migräne-Report 2024 / Neue Umfrage zeigt: Stress ist Auslöser Nr. 1

Frankfurt (ots) – Es hämmert, bohrt oder klopft – die Rede ist nicht von Bauarbeiten, sondern von Kopfschmerzen: Für viele Menschen sind diese Teil ihres Alltags. Jeden Tag leiden rund 16 Prozent der Weltbevölkerung darunter.[1]

In Deutschland sind aufs Jahr gesehen 58 Prozent der Frauen und 44 Prozent der Männer davon betroffen.[2] Wie gehen Betroffene mit bekannten Auslösern um? Welche Rolle spielen Stress und Entspannung? Und was hilft ihnen, akute Attacken zu lindern?

Diese und weitere Erkenntnisse liefern die Ergebnisse des Thomapyrin® Kopfschmerz- & Migräne-Reports 2024, einer großen jährlichen Befragung von über 3.000 Betroffenen.[3] Zum Kopfschmerztag 2024 wurden diese – gemeinsam mit Prof. Gudrun Goßrau, Leiterin der Kopfschmerzambulanz des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, und der Frankfurter Psychologin Sabrina Moll vorgestellt.

Die Umfrage-Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Etwa jede dritte befragte Person leidet mehrmals im Monat unter Kopfschmerzen, mehr als jede zehnte sogar noch deutlich häufiger (10 % mehrmals in der Woche, 3 % fast jeden Tag).

Bei Migräne, die zumeist mit pochenden, oft einseitigen Schmerzen einhergeht, berichten 23 Prozent von mehreren Attacken im Monat, acht Prozent sind noch häufiger betroffen (6 % mehrmals in der Woche, 2 % fast täglich). Der Top-Trigger für die Beschwerden? Stress! Mit 63 Prozent landet dieser auf dem ersten Platz der Kopfschmerz- und Migräne-Auslöser. Vor allem Frauen scheint Stress zu belasten: Deutlich mehr Frauen (71 %) als Männer (55 %) sehen in ihm den Auslöser für ihre Symptome und Jüngere sind am stärksten betroffen (75 % der 18- bis 29-Jährigen bzw. 72 % der 30- bis 39-Jährigen vs. 32 % der 70- bis 79-Jährigen).

Haben Perfektionisten mehr Kopfschmerzen?

Dass Stress Kopfschmerzen und Migräne verursachen oder verschlimmern kann, belegen auch wissenschaftliche Studien: „Wir sehen zum Beispiel in Untersuchungen, dass Menschen mit Migräne eine niedrigere Schwelle für Reize und Schmerzen haben, das bedeutet, dass sie mehr Stressoren ausgesetzt sind bzw. sensibler für diese sind. Und auch, dass Menschen mit Migräne bereits morgens nach dem Aufwachen deutlich höhere Cortisolwerte aufweisen als Gesunde“, so Prof. Gudrun Goßrau. Gerade Spannungskopfschmerzen, die häufigste Form von Kopfschmerzen, sind oft auch auf innere Faktoren wie Druck, Ängste und Sorgen zurückzuführen.[4] Dass auch bestimmte Verhaltensmuster die Beschwerden triggern können, deckt sich mit den Erfahrungen aus der Praxis von Psychologin Sabrina Moll: „Zu den häufigsten Mustern gehören sicherlich Perfektionismus-Streben, eine geringe Abgrenzungsfähigkeit (fehlende Bedürfnisäußerung und die Unfähigkeit, „Nein“ zu sagen), die Fassade, immer zu funktionieren und durchzuhalten, Multitasking im Alltag und der Wunsch, alles unter Kontrolle zu haben. Diese Verhaltensweisen führen oft zu einem hohen Maß an innerer Anspannung und Stress, was wiederum einen äußerst ungünstigen Zusammenhang mit Kopfschmerzen oder Migräne zeigt.“ Oft sind es ebendiese Szenarien, in denen es immer wieder zu Schmerzattacken kommt.

Wenn Stressvermeidung stresst

Um Beschwerden vorzubeugen oder zumindest zu reduzieren, empfiehlt es sich deshalb, stress- und kopfschmerzrelevante Eigenschaften und Verhaltensmuster näher zu betrachten und wenn möglich positiv zu verändern. Wer seine individuellen „Schwachstellen“ kennt, kann also daran arbeiten und sein Kopfschmerzschicksal selbst in die Hand nehmen. Sabrina Moll weiß: „Es kann helfen, negative Denkmuster zu identifizieren und Bewältigungsstrategien zu erlernen sowie Achtsamkeit oder Meditation zu praktizieren – und damit Auslöser, wie zum Beispiel Stress, gezielt versuchen zu vermeiden.“

38 Prozent der Befragten gelingt das meistens oder sogar immer, 44 Prozent allerdings weniger bis nie. 18 Prozent versuchen es hingegen gar nicht erst. Aber: Die Bemühungen, Auslöser zu vermeiden, können auch selbst neuen Druck erzeugen: Etwa jede dritte befragte Person fühlt sich dadurch immer oder meistens gestresst. Willkommen im Teufelskreis! Denn durch Schuldgefühle oder das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, können die Symptome noch verstärkt werden. Was also tun, wenn es aller sinnvollen Strategien zur Stressvermeidung und -bewältigung zum Trotz doch zu den Beschwerden kommt?


Rote Karte für Kopfschmerzen und Migräne

Kopfschmerzen und Migräne kommen – auch wenn es manchmal so scheint – nicht aus dem Nichts. Gerade bei Stress sendet der Körper oft bereits im Voraus Warnzeichen, wie etwa Druckgefühl im Kopf, allgemeines Unwohlsein oder Reizbarkeit. Mehr als jeder Dritte (28 % selten, 7 % nein) achtet allerdings gar nicht auf die Vorboten des Körpers, sondern nimmt erst wahr, wenn Kopfschmerzen und Migräne da sind – und der Körper zur Pause gezwungen wird.

Und nun? Bei regelmäßigen Beschwerden ist in jedem Fall ein Arztbesuch ratsam. „In einer Kopfschmerzambulanz wird nach eingehender Anamnese und Diagnostik eine individuelle Schmerztherapie, zielgerichtet auf den Patienten bzw. die Patientin, entwickelt“, ergänzt Prof. Goßrau. „Hierbei kommen nicht-medikamentöse und medikamentöse Ansätze, sowohl eine Prophylaxe als auch Akutbehandlung, gemeinsam zum Tragen.“ Fest steht: Kopfschmerzen und Migräne sind in ihrer Entstehung sehr individuell und sollten auch so behandelt werden.

Dennoch gibt es Maßnahmen, die vielen Betroffenen helfen: Stille (53 %), Ausruhen/Termine absagen (52 %) oder Dunkelheit (45 %) scheinen gut zu tun. An erster Stelle für Linderung im Akutfall stehen bei den befragten Betroffenen Schmerzmittel (67 %).

Mit schneller Wirkung bei guter Verträglichkeit haben sich bei Kopfschmerzen und Migräne coffeinhaltige Schmerzmittelkombinationen, wie in Thomapyrin® (rezeptfrei in der Apotheke) bewährt.[5],[6],[7] Prof. Goßrau erläutert: „Nachgewiesen sind für Kombinationsanalgetika die Wirksamkeit bei der Kopfschmerzreduktion und Minderung von Lärm- und Lichtempfindlichkeit sowie die größere Wirkung im Vergleich zu 400 mg Ibuprofen.[8],[9] Wichtig ist bei jeder Schmerzmitteleinnahme der Hinweis auf das Risiko eines Schmerzmittelübergebrauchskopfschmerzes. Die Einnahmegrenzen liegen für Kombinationsanalgetika bei 9 Tagen im Monat.

Mit der Dreierkombination aus Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Coffein in Dosierungen für weniger starke Kopfschmerzen (Thomapyrin® CLASSIC) oder intensivere Kopfschmerzen und Migräne (Thomapyrin® INTENSIV) sowie dem Wirkstoffduo aus Ibuprofen und Coffein speziell bei stärkeren Kopfschmerzen (Thomapyrin® TENSION DUO) gibt es sowohl für Spannungskopfschmerzen als auch Migräne die passende Lösung. Und diese hilft jeweils schneller und stärker als ihre einzelnen Wirkstoffe.5,6

[1] Stovner LJ et al. The global prevalence of headache: an update, with analysis of the influences of methodological factors on prevalence estimates J Headache Pain 2022; 23: 34.

[2] Porst M et al. Migräne und Spannungskopfschmerz in Deutschland. Prävalenz und Erkrankungsschwere im Rahmen der Krankheitslast-Studie BURDEN 2020. Journal of Health Monitoring S6/2020. Robert Koch-Institut, Berlin.

[3] Umfrage Thomapyrin 2024, repräsentative Umfrage von Bilendi im Auftrag von Sanofi, Stichprobe: 3.051 Personen der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren, die unter Kopfschmerzen und/oder Migräne leiden, Befragungszeitraum 24.01.2024 bis 31.01.2024. Grundlage der Quotenstichprobe dieser Befragung sind die aktuellen Bevölkerungsstatistiken (Alter, Geschlecht, Bundesländer) der deutschen Bevölkerung.

[4] https://ots.de/jcL3LW (abgerufen am 9.8.2024)

[5] Diener HC et al. The fixed combination of acetylsalicylic acid, paracetamol and caffeine is more effective than single substances and dual combination for the treatment of headache: a multicentre, randomized, double-blind, single-dose, placebo-controlled parallel group study. Cephalalgia 2005; 25: 776-787.

[6] Weiser T et al. Efficacy and safety of a fixed-dose combination of ibuprofen and caffeine in the management of moderate to severe dental pain after third molar extraction. Eur J Pain 2018; 22: 28-38.

[7] Gaul C et al. Results from a pharmacy-based patient survey on the use of a fixed combination analgesic containing acetylsalicylic acid, paracetamol and caffeine by self-diagnosing and self-treating patients. SpringerPlus 2016; 5: 721. Anwenderbefragung bei 1.298 Thomapyrin® CLASSIC oder INTENSIV Verwendern.

[8] Goldstein et al. Acetaminophen, aspirin, and caffeine in combination versus ibuprofen for acute migraine: results from a multicenter, double-blind, randomized, parallel-group, single-dose, placebo-controlled study. Headache. 2006; 46 (3): 444-53.

[9] https://ots.de/iQStwj

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Mehr berufstätige Männer von psychischen Erkrankung betroffen

Hannover – Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres ist der Anteil der Männer, die wegen einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben waren, auf 35,5 Prozent angewachsen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es noch 32,4 Prozent gewesen. Das teilte die KKH heute mit.

Bei berufstätigen Männern, die beispielsweise wegen einer depressiven Episode auf der Arbeit fehlten, stieg der Wert auf 39,2 Prozent. 2019 hatte er noch bei 32,7 Prozent gelegen.

Insgesamt gab es unter den KKH-Versicherten zwischen Januar und Juni diesen Jahres 388 Fehltage pro hun­dert Berufstätige wegen Depressionen oder Angststörungen. Als einen Grund für den Anstieg nannte die Kran­kenkasse den Druck der Leistungsgesellschaft.

Hinzu komme, dass die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben immer mehr verschwimmen würden. Zwar litten Frauen durch die Doppelbelastung von Familie und Beruf nach wie vor häufiger an Depressionen, doch auch bei Männern sei der Druck längst nicht mehr nur auf den Beruf zurückzuführen. Der Stress habe vor allem bei Vätern zugenommen.

Laut einer von der KKH in Auftrag gegebenen Umfrage stand mehr als die Hälfte aller Väter mit Kindern unter 18 Jahren oft unter hohem Druck. 2019 war es noch gut ein Drittel gewesen. Zu den Ursachen dafür gehörten unter anderem Erziehung und Betreuung der Kinder und die Arbeitsbe­lastung im Haushalt. Die Werte stiegen im Fünfjahres­vergleich an.

„Unsere Daten zeigen, dass Männer zunehmend belastet sind, mittlerweile aber auch offener als noch vor ein paar Jahren über psychische Probleme sprechen“, erklärte KKH-Vorständin Stephanie Engelmann. Auch das führe zu mehr Krankschreibungen. Diese zunehmende Enttabuisierung sei ein wichtiges Signal, weil der An­stieg psychischer Belastungen ein gesamtgesellschaftliches Phänomen sei.

„Jeder sollte sich trauen können, seelische Probleme offen anzusprechen, unabhängig vom Geschlecht“, fügte Engelmann hinzu. Die Krankenkasse wertete die Daten ihrer Versicherten aus. Das Institut Forsa befragte für die KKH zudem rund tausend Menschen zwischen 18 und 65 Jahren mit Kindern unter 18 Jahren. Die Umfrage ist repräsentativ. © afp/aerzteblatt.de

PSYCHOLOGIE – GENDER

Studie zu Gender-nonkonformen Spielverhalten und Autismus bei Kindern hinterfragt

Uppsala – Schwedische Wissenschaftler detektierten angebliche Zusammenhänge zwischen Gender-nonkonfor­mem Spielverhalten und Verhaltensauffälligkeiten sowie autistischen Zügen bei Mädchen. Allerdings ordnen Forschende die Ergebnisse aus dieser Kohortenstudie äußerst kritisch ein und warnen ausdrücklich davor, gender-nonkonformes Spielverhalten zu pathologisieren (Plos One; DOI: 10.1371/journal.pone.0308605 ).

Für die Analyse wurden Eltern aus der schwedischen Längsschnittuntersuchung mit dem Titel SELMA (Swedish Environmental Longitudinal, Mother and Child, Asthma and Allergy) über ihre Kinder befragt. Dabei wurden Informationen von 718 Kinder im Alter von 7 Jahren über verschiedene Fragebögen generiert.

So wurde das Spielverhalten mithilfe des Pre-School Activities Inventory (PSAI) evaluiert. Das Verhalten sowie autistische Merkmale wurden mit dem Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) beziehungsweise mit Hilfe des Social Responsiveness Scale (SRS) abgeleitet. Allerdings kritisieren Experten an dieser Arbeit allein schon diese Messwerkzeuge.

„Grundsätzlich sind die eingesetzten Fragebögen testtheoretisch validiert und auch in vielen Studien einge­setzt worden“, sagte Christine Freitag, Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum Frankfurt.

Allerdings sei die Interpretation nicht ganz korrekt, zum Beispiel könne die Social Responsiveness Scale (SRS) nicht zwischen autistischen und ängstlichen Symptomen unterscheiden. Die Werte des SRS seien zudem bei vielen psychischen Störungen erhöht. Deshalb erscheine die Interpretation hinsichtlich einer Assoziation mit autistischen Zügen zu eng geführt.

Der ebenfalls erfasste SDQ sei zwar ein etabliertes Instrument, um Verhaltensauffälligkeiten zu erfassen. „Trotz­dem dürfen auch die Ergebnisse des SDQ ebenso wenig wie des SRS als Zeichen einer psychischen Störung in­terpretiert werden“, betonte Freitag. Die Auswertungen würden nach ihrer Auffassung somit keinerlei spezifi­sche Aussagen über Autismus erlauben.

Gemäß der Interpretation der schwedischen Wissenschaftler zeigten ihre Analysen wohl korrelative Zu­samm­enhänge bei Kindern, die häufiger gender-nonkonform spielen und Verhaltensproblemen sowie bei Mädchen, die häufiger gender-nonkonform spielen und autistischen Verhaltensweisen.

„Die Autorinnen und Autoren der Studie weisen darauf hin, dass Kinder mit geschlechtsuntypischem Spielver­halten ein höheres Risiko für die Entwicklung von autistischen Zügen sowie Verhaltensschwierigkeiten haben könnten und daher von früh an unterstützt werden sollten“, berichtete Sanna Stroth, Wissenschaftliche Mitar­beiterin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Philipps-Universität Marburg.

In Anbetracht der sehr kleinen Effekte sowie dem korrelativen Charakter der Ergebnisse warb Stroth jedoch für eine gewisse Zurückhaltung in der Interpretation dieser Ergebnisse. Freitag stuft die Schlussfolgerungen der Studienautoren ebenfalls kritisch ein: „Aus der Studie lassen sich keine klinisch relevanten Schlüsse ziehen, da sie lediglich eine Assoziationsstudie darstellt und in der Studie auch keine klinisch relevanten Diagnosen oder Einschränkungen erfragt worden sind“, kommentierte sie.

Stephan Bender, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kin­des- und Jugendalters, Uniklinik Köln, erinnerte daran, dass für die Entstehung von Autismus-Spektrum-Stö­rungen überwiegend genetische Faktoren ausschlaggebend seien.

„Entscheidend ist allerdings, nun nicht den Fehler zu begehen und unzulässig zu verallgemeinern, dass umge­kehrt und in jedem Fall nicht-genderkonformes Spielverhalten mit psychischen Störungen einhergeht oder per se schlecht sei. Dies zeigt die Studie nicht“, appellierte Bender.

Ganz im Gegenteil, Kinder sollten stehts ermutigt werden, eine breite Palette von Aktivitäten auszuprobieren, um ihre Fähigkeiten und Interessen frei und individuell zu entwickeln, befürwortete Stroth.

„Das Ziel sollte eine flexible und vielfältige Entwicklung sein, die den Kindern erlaubt, sich jenseits von Ge­schlechterstereotypen zu entwickeln und Stärken und Interessen zu entwickeln. Es wäre fatal, geschlechtsun­typisches Spiel als potenzielles Symptom von Autismus zu interpretieren“, bekräftigte Stroth. © cw/aerzteblatt.de

SUCHT- und GENUSSMITTEL

Forscher weisen auf Gefahr durch Cannabis am Steuer hin

Berlin – Der Konsum von Cannabis kann die Konzentrationsfähigkeit, Reaktionszeiten und die Bewegungs­fähigkeit einschränken. Auch die Tiefenwahrnehmung sowie die Lichtempfindlichkeit würden beeinflusst. Das hat der Toxikologe Frank Mußhoff heute anlässlich des Jahres­kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft erläutert.

Typisch seien etwa Unfälle in Kurven oder beim Linksabbiegen, weil Betroffene sowohl Geschwindigkeit als auch Entfernungen unzureichend einschätzen könnten, erklärte er. Auch gebe es Fälle, in denen Menschen behaupteten, am entgegenkommenden Fahrzeug sei das Fernlicht eingeschaltet gewesen – weil sie vom Abblendlicht stärker als üblich geblendet worden seien.

Mußhoff, der auch Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Verkehrssicherheit ist, warnte vor einer Baga­tellisierung von Cannabis im Straßenverkehr. Zuletzt war der Grenzwert für eine Ordnungswidrigkeit von 1,0 Nanogramm auf 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blut erhöht worden.

Dies sei für einmaligen Konsum in Ordnung; wenn jemand dauerhaft kiffe, erhöhe sich die Cannabis-Konzen­tration im Blut jedoch kontinuierlich. Zudem könne dieselbe Dosis bei verschiedenen Personen ganz unter­schiedliche Auswirkungen haben. Es brauche daher das Bewusstsein: „Don’t kiff and drive“, sagte der Experte.

Cannabis sei nach wie vor eine Droge, die oft müde mache oder betäube. „Das passt nicht mit einer sicheren Teilnahme am Straßenverkehr zusammen.“ Wie der ADAC riet auch Mußhoff dazu, nach Cannabiskonsum 24 Stunden lang nicht zu fahren, mindestens aber sechs bis acht Stunden. Wer sich an den Grenzwert von 3,5 Nanogramm „herankiffen“ wolle, gehe „ein unheimliches Risiko“ ein.

Beim Kongress geht es vor allem um Entwicklungen in der Augenheilkunde. Nach der Coronapandemie und angesichts von Kriegen brauche es auch in der Wissenschaft mehr Miteinander, sagte Kongresspräsident Gerd Auffarth.

Hoffnung setzen die Fachleute beispielsweise auf smarte Kontaktlinsen, die Augentropfen und andere Medi­kamente nach Bedarf abgeben können. In den USA und in Israel sind entsprechende Linsen den Angaben zufolge bereits zugelassen worden. © kna/aerzteblatt.de

UMWELT

Forschende entdeckten neuen Planeten in benachbartem Sonnensystem

Ein Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung hat einen neuen Planeten entdeckt. Er umkreist den Stern Barnard, der mit rund sechs Lichtjahren Entfernung zur Sonne einer der uns nächsten Sterne ist. Die Entdeckung, die am Dienstag in der Fachzeitschrift „Astronomy and Astrophysics“ veröffentlicht wurde, ist das Ergebnis von vierjährigen Beobachtungen mit dem Instrument Espresso am Very Large Telescope (VLT) in der Atacamawüste in Chile, wie die Universität Bern mitteilte.

Das Team von Astronominnen und Astronomen der Europäischen Südsternwarte (ESO), dem Forschende der Universitäten Bern und Genf angehörten, war laut der ESO auf der Suche nach Signalen von Exoplaneten, die sich in der sogenannten habitablen Zone von Barnards Stern befinden. Das ist jener Bereich, in dem Wasser in flüssigem Zustand auf der Planetenoberfläche existieren kann. Diese Bedingung gilt als unabdingbar für die Entstehung von Leben.

Bei „Barnard b“, wie der neue Exoplanet getauft wurde, ist dies allerdings nicht der Fall: Seine Oberfläche ist 125 Grad Celsius heiß. Laut den Forschenden der Universität Bern ist die Entdeckung aber trotzdem von Bedeutung. „Die Entdeckung von Barnard b ist nicht nur wichtig, weil er einer der kleinsten Exoplaneten ist, die wir bisher entdeckt haben, sondern auch, weil er sich in unserer stellaren Nachbarschaft befindet“, ließ sich Yann Alibert, Co-Direktor des „Centre for Space and Habitability“ der Universität Bern, in der Mitteilung zitieren. „Dies gibt uns die einmalige Gelegenheit, Planeten in unserer Nähe zu untersuchen und ihre Entstehung und Bewegung innerhalb eines Planetensystems besser zu verstehen.“

Service: DOI: 10.1051/0004-6361/202451311

BILDUNG

ÖH will Bündel an Maßnahmen statt Einheits-Teilzeitstudium

Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) verabschiedet sich von der Idee eines von ihr öfter ins Spiel gebrachten Teilzeitstudiums und setzt stattdessen auf ein Bündel an Maßnahmen. Unter anderem fordert sie ein flexibleres Lehrveranstaltungsangebot der Hochschulen, eine Anhebung der Beihilfen sowie Ausnahmen bei den Studiengebühren für Berufstätige.

Die Idee eines Teilzeit-Studiums schwirrt schon seit längerem im Forderungskatalog der ÖH herum. Grundidee: Wer nicht Vollzeit studieren kann, soll deshalb zum Beispiel nicht um Beihilfen umfallen und diese etwa auch länger beziehen können. Ein konkretes Modell dafür hat es aber nie gegeben – und wird es auch nicht. Aufgrund einer Studie des IHS sei klar geworden, dass ein „one-size-fits-all“-Modell nicht sinnvoll sei, so die ÖH-Vorsitzenden Sarah Rossmann (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS) und Nina Mathies (Verband Sozialistischer StudentInnen/VSStÖ) bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Zu unterschiedlich seien die Bedürfnisse etwa von berufstätigen Studierenden, Studierenden mit Kind oder Behinderung bzw. jenen, die mehrere Studien gleichzeitig absolvieren.

Natürlich solle auch ein klassisches Vollzeitstudium weiter möglich sein, betonte Mathies. Abseits davon müssten aber auch andere Lebensmodelle berücksichtigt und dementsprechend rechtliche Bedingungen geschaffen werden. So brauche es etwa mehr Lehrveranstaltungen auch zu Randzeiten und am Wochenende, mehr hybride Lehre und alternative Prüfungsmodalitäten. Außerdem müssten unnötige Voraussetzungsketten (Prüfungen bzw. Lehrveranstaltungen, deren Bestehen Voraussetzung für das Antreten zur nächsten sind, Anm.) abgeschafft werden, so der zweite Stellvertreter der ÖH-Vorsitzenden, Simon Neuhold (Kommunistischer StudentInnenverband-Linke Liste).

Änderungen auch bei den Studiengebühren

Änderungen brauche es auch bei den Studiengebühren. Derzeit müssen an öffentlichen Unis und an Pädagogischen Hochschulen (PH) ab dem neunten Semester im Bachelor-Studium und ab dem siebenten Semester im Masterstudium 363,36 Euro pro Semester bezahlt werden. Studierende aus Drittstaaten zahlen bereits ab dem ersten Semester den doppelten Betrag. Die ÖH fordert einerseits Ausnahmeregelungen für Berufstätige und andererseits eine Streichung der Ungleichbehandlung der Drittstaatenangehörigen. Langfristig sollen die Gebühren überhaupt gestrichen werden.

Die Studienbeihilfe will die ÖH wiederum auf die Armutsgefährdungsschwelle von 1.572 Euro pro Monat anheben. Durch eine Erhöhung bzw. Valorisierung der Einkommensgrenze für Unterhaltsleistende sollen mehr Studentinnen und Studenten Beihilfen bekommen. Außerdem wünscht sich die ÖH eine Verlängerung der Anspruchsdauer und eine Erhöhung der Zuverdienstgrenzen.

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