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FAZIT DES TAGES
Ich kann in zwölf Sprachen Nein sagen – das ist unerläßlich für eine Frau, die weit herumkommt.
Sophia Loren (eigentlich: Scicolone, Sofia Villani), *1934, italienische Schauspielerin, Oscarpreisträgerin und Weltstar.
COMMENT – FAZIT – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Gegenseitige Beschießungen vom Südlibanon nach Israel und umgekehrt. Hochrangiger Hisbollah-Kommandant von Israel eliminiert. Gefahr eines Flächenbrandes in Nahost wächst.
- Ukraine-Krieg: Weiter ukrainische Nadelstiche. Russland verkündet Gebietsgewinne in Kursk. Brand in großem russischem Munitionslager bleibt nicht ohne Folgen. Weitere Drohung vor Eskalation, falls Westwaffen gegen russisches Hinterland eingesetzt würden.
- Börsen außer Rand und Band: aufwärts, aufwärts – mit Verschnaufpause am Freitag
- Opa Trump auf Verlierer-Kurs, geht es nach der Wettplattform Predict.
- Deutschland: wenigstens die Elektrobranche wittert Morgenluft.
- Wahlumfragen in Österreich weitgehend stabil, geringe Zugewinne für ÖVP, geringe Verluste für SPÖ seit Mitte August.
- Österreich-Umfrage: die stimmenstärkste Partei soll die Regierung bilden.
- Zeitgeist: Warum schneidet die AfD so gut ab? Geht unter einer FPÖ-Regierung die Demokratie flöten?
- Neu: MENA-Watch als Dauer-Link – mit kritischem Wikipedia-Beitrag dazu
- Weitere COMMENTS vorhanden
Märkte – COMMENT
Israel, Ukraine
Meldungen
Themenreigen – Medizin; Psychologie; Innovationen; Social Media; Arbeitswelt; Menschen
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
HELLMEYER-Report (gekürzt)
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
COMMENT: Der DAX hat eins auf den Deckel bekommen – wohlgemerkt: am Dreifachverfallstag auf der Terminbörse. Der DJI läuft im Zickzack-Kurs.
Beachtlich: rund 1,12 US-Dollar für einen Euro – teures Einkaufen im Euroland für Kaufwillige aus Drittstaaten. Exporte wird das nicht beflügeln.
Fr | NACHBÖRSE/XDAX +0,0% auf 18.727 Pkt – Commerzbank mit Abgaben | 1.421 | Dow Jones News | |
Fr | MÄRKTE USA/Behauptet – Intel von Übernahmespekulationen getrieben | 1.372 | Dow Jones News | |
Fr | Aktien New York Schluss: Wenig Bewegung nach Rekordjagd | 1.258 | dpa-AFX | |
Fr | Aktien Wien Schluss: Schwächer – ATX verliert ein Prozent | 1.363 | dpa-AFX | |
Fr | MÄRKTE EUROPA/Börsen unter Druck – Verfallskapriolen halten sich in Grenzen | 1.440 | Dow Jones News | |
Fr | MÄRKTE USA/Börsen nach Vortagesrally mit leichten Abgaben | 1.247 | Dow Jones News | |
Fr | Aktien Schweiz gehen mit deutlichen Abgaben ins Wochenende | 1.360 | Dow Jones News | |
Fr | XETRA-SCHLUSS/DAX legt nach Rally Verschnaufpause ein – Autos schwach | 1.231 | Dow Jones News | |
Fr | Aktien Europa Schluss: Klare Verluste nach Zinssenkungsfeier | 1.252 | dpa-AFX | |
Fr | Dax lässt deutlich nach – Sartorius hinten | 1.386 | dts Nachrichtenagentur | |
Fr | US-Anleihen: Kursverluste – Rendite 3,76% NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Anleihen haben am Freitag etwas nachgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) sank um 0,11 Prozent auf 115,05 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 3,76 Prozent. Der Handel verlief in ruhigen Bahnen. Es wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Die deutliche Zinssenkung der US-Notenbank Fed am Mittwoch hat in der ablaufenden Woche die Renditen von US-Staatsanleihen nicht belastet. Im Gegenteil: Die Rendite zehnjähriger Anleihen legte an den vergangenen Tagen sogar zu. Schließlich hatte die Fed die Erwartungen auf weiter deutliche Zinssenkungen gedämpft./jsl/zb © 2024 dpa-AFX | 1.223 | dpa-AFX | |
Fr | Deutsche Anleihen: Leichte Kursverluste – Rendite 2,22% FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag etwas nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Nachmittag um 0,20 Prozent auf 134,00 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,22 Prozent. Dem Markt fehlte es an klaren Impulsen. In Deutschland sind die Erzeugerpreise im August im Montagsvergleich unerwartet gestiegen. Volkswirte hatten hier eine Stagnation erwartet. Die Erzeugerpreise wirken auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. In Frankreich blieb das Geschäftsklima im September stabil. In der Eurozone verbesserte sich das Verbrauchervertrauen ein wenig. Die Daten wirkten sich jedoch kaum auf die Anleihemärkte aus. In den USA wurden am Nachmittag keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Die deutliche Zinssenkung der US-Notenbank Fed am Mittwoch hat in der ablaufenden Woche keine nachhaltigen Spuren am deutschen Anleihemarkt hinterlassen. Die Kurse lagen niedriger als noch zu Wochenbeginn. Schließlich hatte die Fed die Erwartungen auf weiter deutliche Zinssenkungen gedämpft. Aus der EZB gab es zuletzt zudem Signale, dass auf der nächsten Zinssitzung im Oktober keine erneute Senkung zu erwarten sei./jsl/zb © 2024 dpa-AFX | 623 | dpa-AFX |
Dividendenparadies Europa
An den Aktienmärkten in Europa sowie im Vereinigten Königreich sind die Dividendenrenditen am üppigsten.
… Japan, wo aufgrund des immer noch sehr tiefen Zinsniveaus Dividenden mehr Rendite hergeben als Bonds. Der schwächste Dividendenmarkt bleiben umgekehrt die USA, was dem hohen dortigen Anteil an Technologie- respektive Wachstumsaktien geschuldet ist, die den Gewinn eher investieren als ausschütten – alternativ werden dort Aktienrückkäufe vorgenommen.
USA – PCE-Kernrate Preisindex (Jahr) – August: stabil bei 2,6%
WOCHENAUSBLICK: Gute Rahmenbedingungen den Dax – aber kein Grund für Euphorie
FRANKFURT (dpa-AFX) – Bis zuletzt hatten Marktteilnehmer gezweifelt, doch sie hat es getan: Mit 50 Basispunkten eröffnete die US-Notenbank Fed am vergangenen Mittwoch ihren Zinssenkungszyklus mit einem Paukenschlag, der die Börsen weltweit zum Tanzen brachte. Der Dax stieg auf ein neues Rekordhoch und befreite sich aus der unentschiedenen Lage vor der US-Zinsentscheidung.
Damit haben sich nicht nur die kurzfristigen Aussichten verbessert. Auch die Chancen auf ein starkes Schlussquartal sind gestiegen. „Wenn das Aktienbarometer per Ende September Kursgewinne auf der Uhr hat, dann fällt die Performance im vierten Quartal sogar noch besser aus“, stellt der technische Analyst Jörg Scherer von HSBC mit Blick auf die Statistik fest. „Seit 1988 war das 21 Mal der Fall und hatte in den letzten drei Monaten des Jahres Kursgewinne von im Durchschnitt 8,45 Prozent zur Folge.“
Doch nicht nur der bisherige Anstieg im September macht Mut. Auch andere Erfahrungswerte stützen Hoffnungen auf ein starkes Aktienjahr. So verweist Scherer auf eine üblicherweise gute Kursentwicklung in den Jahren der Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten.
Bei allem Grund zur Zuversicht gibt es aber auch Argumente, die gegen überschäumenden Optimismus sprechen. Da ist zunächst einmal das bereits erreichte Kursniveau. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, verweist in diesem Zusammenhang auf die damit eingepreiste Erwartungshaltung an den Finanzmärkten. „Hier hatte sich schon lange im Voraus der Konsens gebildet, dass die Geldpolitik im Sommer oder im Herbst mit Lockerungen beginnen würde.“
Hinzu kommt die Konkurrenz durch die Anleihemärkte, die nach Jahren der Magerzinsen wieder attraktivere Anlagemöglichkeiten bieten und damit einen Teil des Anlegervermögens anziehen könnten.
Gerade die sinkenden Leitzinsen könnten als Einladung zu Investitionen in festverzinsliche Papiere verstanden werden, wie Analyst Jes Herdack von der Weberbank betont: „Wir bleiben bei unserer Empfehlung, die aktuellen Renditeniveaus für Investitionen in Anleihen mit mittleren bis längeren Laufzeiten zu nutzen, bevor sie in Folge der vor uns liegenden Notenbankentscheidungen wieder sinken“. Der Zeitpunkt dafür sei gerade jetzt günstig, denn „über den Kauf von festverzinslichen Anleihen kann man sich das aktuelle Zinsniveau für längere Zeit sichern“.
Zudem könnten weitere negative Nachrichten von der Konjunktur die Euphorie am Aktienmarkt bremsen. Das Zeug dazu hat besonders der am Dienstag anstehende Ifo-Geschäftsklimaindex, der ein düsteres Bild der deutschen Wirtschaft zeichnen dürfte. „Nach Sentix- und ZEW-Klima setzt auch das Ifo-Geschäftsklima im September seinen Abwärtstrend fort“ prognostiziert Volkswirt Kater. „Schwache Konjunkturindikatoren, abwärtsrevidierte Konjunkturprognosen und unklare Perspektiven lasten auf der Unternehmensstimmung.“
Damit bleiben negative Nachrichten großer Dax-Unternehmen jederzeit möglich, wie die Gewinnwarnung von Mercedes-Benz am Donnerstagabend gerade erst gezeigt hat./mf/gl/zb
— Von Michael Fuchs, dpa-AFX —
COMMENT: „Wir beten dich an, Gott Mammon! Siehst Du nicht die Dollarzeichen in unseren euphorisch verklärten Augen? Wir preisen dich, wir loben dich, schenke uns noch mehr Geld in Hülle und Fülle als wir eh schon im Übermaß haben! Wir, die Unschuldslämmer, bitten dich, bitte, bitte!“
Kein Wort im Kommentar von Herrn Fuchs zu den geopolitischen Fährnissen: Augen zu und durch oder gleich den Kopf in den Sand stecken wie Vogel Strauß.
Die Börsen haben ihre wichtigste und vornehmste Funktion verloren: Informationen über die Preise liefern und so steuernd in den Markt eingreifen, warnend oder fördernd. Es ist zu viel Geld da, die Börsen sind korrumpiert und seit längerem Spielball einer Gesinnung, die Bereits Aristoteles kritisierte: Geld aus Geld machen. „Nach oben, nach oben, näher, Gott Mammon, zu dir!“
Die Reihe der Fehlentwicklung ist rasch festgemacht:
- 15.August 1971 Nixon-Schock durch Aufhebung der Goldbindung des US-Dollars. Vielen Dank, Herr Präsident!
- Politisches Sich-Anbiedern am Keynesianischen Deficit-Spending: es gab kein Jahr, in dem man nicht noch einen Grund fand, die Staatskassen zu plündern – und den Klimawandel durch Anheizen der Wirtschaft zu fördern. Sparsamer Umgang mit Ressourcen? I wo! Das ist ja Austeritätspolitik – pfui gack aber auch! Vielen Dank, liebe europäische Sozialdemokratie!
- Hervorkramen einer Steuer- und Geldtheorie vom Anfang des 20. Jahrhunderts, nun Modern-Money-Theory geheißen. Der Staat kann Gelddrucken im Ausmaß künftiger Steuereinnahmen. Vielen Dank, liebe Wirtschaftswissenschaft!
Wir zaubern das Geldkaninchen aus dem Wissenschafts-Zylinder. Bravo – und die Erde singt dazu: „Mir ist so heiß, so heiß!“ Momentan das alleraktuellste Lied im Weltzirkus, das komischer Weise kaum einer hört, die Politiker schon gar nicht. Und die Konsumenten konsumieren und reisen auf Teufel komm raus nach dem Motto: heute rot, morgen tot.
Weit hammas bracht!
ZEITGEIST
KOMMENTAR – Falsche Nachrichten, echte Gefühle: Angst gefährdet die Demokratie – Lies nach bei Hannah Arendt, Pragmaticus, 20.9.2024
Angst ist ein mächtiger Faktor, wenn es darum geht, etwas zu glauben oder auch nicht. Das sagt der US-amerikanische Psychologe Steven Sloman in unserem aktuellen Schwerpunkt mit dem düsteren Titel „Das Ende der Wahrheit“. Starke Gefühle sind per se glaubwürdig, man fühlt es ja. Sie überdecken jeden intellektuellen Zweifel, sollte er aufkommen. Besonders gut geeignet, starke Gefühle zu erzeugen, sind Deep Fakes – Videos und Fotos, die den Grund der Angst offenbar belegen. Inzwischen, so Sloman, entgleitet dem Menschen das Vermögen, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden.
Wie hatte Hannah Arendt es formuliert?
„Dieses ständige Lügen zielt nicht darauf ab, das Volk eine Lüge glauben zu machen, sondern darauf, dass niemand mehr irgendetwas glaubt. Ein Volk, das nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann, kann auch nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden. Und ein solches Volk, das sich seiner Macht, zu denken und zu urteilen, beraubt sieht, ist auch, ohne zu wissen und zu wollen, dem Gesetz der Lüge vollständig unterworfen. Mit einem solchen Volk kann man dann machen, was man will.“
Zum Dossier über Wahrheit und Lüge bitte hier entlang.
KOMMENTAR – Warum schneidet die AfD in Deutschland so gut ab? – Zerstört die FPÖ die Demokratie? – Pragmaticus, 20.9.2024
AUS DEM EDITORIAL: Auch wenn der Abstand zur SPD schrumpft: Es sieht so aus, als ob am Sonntag bei den Landtagswahlen in Brandenburg die AfD die meisten Stimmen bekommen wird.
Falsche Brandmauer?
Brandenburg hat etwas mehr als 2,5 Millionen Einwohner, von denen die meisten in Berlin leben (warum, hat die Statistikerin Nikola Sander hier beschrieben). Es ist relativ dünn besiedelt und rüstet sich aktuell für das Hochwasser, das die Deiche an Elbe, Oder, Spree und Ucker an diesem Wochenende überfordern könnte. Wer längere Fußmärsche schaffen kann, solle sich als Deichläufer melden, so der RBB im Hochwasser-Liveticker am gestrigen Freitag.
Durch Berlin, aber auch durch die umstrittene Tesla-Fabrik in Grünheide, steht Brandenburg wirtschaftlich recht gut da. Eigentlich. Der Tesla-Effekt sei bereits verpufft urteilt die F.A.Z. und vermutet darin einen Grund für den möglichen Wahlerfolg der AfD.
Folgt man unserem Autor Thomas Eppinger, dann liegt der Grund woanders: in der Brandmauer-Rhetorik der konservativen Parteien nämlich.
Indem diese sich von der AfD über Gebühr distanzierten, bliebe den Wählern nichts anderes übrig, als AfD zu wählen. Denn was Bürger am allerwenigsten wollten, sei die links-grüne Politik, die sie von den Parteien der Mitte seit der Ära Merkel immer wieder serviert bekämen, sobald sie konservativ wählten.
Hat er Recht? Der Ministerpräsident von Brandenburg, Dietmar Woidke, will zurücktreten, sollte die AfD stimmenstärkste Partei werden und steht damit recht allein da. Friedrich Merz, frisch gekürter Kanzlerkandidat der CDU/CSU, kann sich aktuell gerade nicht erinnern, je von einer Brandmauer gesprochen zu haben. Markus Söder, kürzlich Nicht-Kanzlerkandidatgewordener Ministerpräsident von Bayern, schließt eine Koalition mit den Grünen aus.
In einer Woche wird in Österreich gewählt. Vor einer Koalition mit Herbert Kickl brauche man sich nicht zu fürchten, sagt Eppinger: „Bislang hat sich die FPÖ in Regierungsverantwortung regelmäßig selbst zerstört. Jede populistische Politik verändert sich in Verantwortung oder zerschellt an ihr.“ Die Demokratie nähme keinen Schaden. Zum Kommentar von Thomas Eppinger bitte hier entlang.
ISRAEL
ILTV – Israel Live Television (englischsprachig)
Tägliche Video-Zusammenfassungen als ILTV News Flash.
ISRAEL – UNDERSTANDIG WAR (ISW)
Tägliche Updates des Institute of the Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Israel-Hamas-Hisbollah-Huthi-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).
ISRAEL NEWS LIVE
Nur bei Anmeldung über Whatsapp erreichbar.
Der Wahrheitsgehalt kann oft nicht überprüft werden, die Informationen dürften aber verlässlich sein, zumal sie zum Teil (angeblich) von den Israelischen Verteidigungskräften (IDF) veröffentlicht wurden.
Ein Teil der Meldungen erscheint auch jeweils als Mainstreammeldung (speziell BAHA-News) – ein Hinweis, aber kein Beweis, dass es sich bei Israel News Live nicht um einen verschwörungstheoretischen Kanal handelt, aber eben einen von Israel aus betriebenen Informationskanal mit entsprechendem mehr oder weniger ausgeprägtem Bias.
Verwendet werden neben offiziellen Veröffentlichungen viele private Aufnahmen auf Seiten Israels, aber auch auf Seiten von Hamas, Hisbollah, Iran, etc.
Die Inhalte sind zum Teil nichts für sensible Gemüter, da sie immer wieder einmal Kriegsgreuel aus israelischer Sicht ziemlich direkt zeigen.
ISRAEL im n-tv Liveticker
„Israel wird sich verteidigen“ Streit zu Pager-Explosionen vor UN-Sicherheitsrat
Nach den blutigen Pager-Explosionen greift Libanons Außenminister Israel vor dem UN-Sicherheitsrat an. Das Land sei dabei, ein Schurkenstaat zu werden. Israels UN-Botschafter schließt weitere Angriffe auf die Hisbollah nicht aus und ruft die Regierung in Beirut auf, selbst gegen den Terror vorzugehen.
Nach Vorbild der Hamas IDF: Hisbollah plante Massaker in Israel
Nachdem Israel am Nachmittag eine hohe Hisbollah-Führungsebene ausgeschaltet hat, enthüllt die Armee den Hintergrund der Aktion: Die libanesische Miliz plante demnach, das Hamas-Massaker im Norden des Landes in Galiläa zu wiederholen. Drahtzieher sei der getötete Kommandeur Akil gewesen.
Luftschlag im Süden Beiruts Hisbollah bestätigt Tod von Kommandeur Akil
Auch nach der Explosion Tausender Funkgeräte lässt Israel der Hisbollah keine Ruhe. Die Miliz bestätigt, dass in Beirut ein hochrangiger Kommandeur getötet wurde. Ibrahim Akil stand als internationaler Terrorist auf US-Fahndungslisten.
„Halten dies für den besten Weg“ USA wollen Krieg zwischen Israel und Hisbollah noch abwenden
Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz setzen ihre gegenseitigen Angriffe fort. Damit wächst die Sorge vor einem größeren Krieg. Doch die US-Regierung gibt sich optimistisch und hat Pläne für eine diplomatische Lösung. Auch für den Gazastreifen legt sie Hoffnungen dar.
Hisbollah: Salven abgefeuert Israel wird massiv aus dem Libanon beschossen
Am Donnerstag beschießt Israels Armee Ziele der Hisbollah im Libanon. Jetzt rächt sich die pro-iranische Miliz offenbar. Nach israelischen Angaben feuert sie mehr als hundert Geschosse ab. Die Hisbollah reklamiert mehrere Angriffe für sich.
NAHOST-KONFLIKT n-tv aktuell
Explosionen im Süden Beiruts Hisbollah-Anführer bei israelischem Angriff getötet
In der militärischen Auseinandersetzung zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon kommt es zu einem Beschuss in Beirut. Der Angriff gilt der Armee zufolge dem hochrangingen Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil. Die libanesische Regierung meldet zwölf Tote.
NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL
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WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
GESAMT-ROUNDUP 4: Israel tötet Hisbollah-Kommandeur – Sorge vor neuem Krieg
TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) – Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Hisbollah-Militärkommandeur Ibrahim Akil bei einem gezielten Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet. Zuvor hatten israelische Kampfflugzeuge nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen eine der schwersten Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober vergangenen Jahres geflogen. Zugleich registrierte die israelische Armee 200 Geschosse, die aus dem Libanon auf Nordisrael abgefeuert wurden.
Ibrahim Akil sei tot, teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari mit. Die Hisbollah äußerte sich dazu zunächst nicht. Akil gehört zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah und wirkte insbesondere im militärischen Flügel der schiitischen Organisation. Medienberichten zufolge war er der Militärkommandeur der Hisbollah und damit der Nachfolger des am 30. August ebenfalls von Israel getöteten Fuad Schukr. Die USA hatten auf Akil ein Kopfgeld in Höhe von sieben Millionen Dollar (rund 6,27 Millionen Euro) ausgesetzt. Auch rund zehn Kommandeure der Hisbollah-Elitetruppe Radwan kamen laut israelischer Armee bei dem Luftschlag ums Leben.
Nach offiziellen libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff in dem dicht besiedelten Vorort der Hauptstadt mindestens zwölf Menschen ums Leben. Mindestens 66 weitere wurden verletzt. Auf Videos in sozialen Medien waren verheerende Szenen in dem südlichen Vorort Beiruts zu sehen, mit beschädigten Häuserfassaden und zerstörten Autos. Das Gebiet gilt als Hochburg der Hisbollah.
Israels Verteidigungsminister: werden uns weiter verteidigen
Israels Verteidigungsminister Joav Galant kündigte nach dem Angriff auf die Hisbollah-Mitglieder in Beirut an, Israel werde sich weiter gegen seine Feinde verteidigen – auch in dem südlichen Vorort von Beirut. „Die Reihe von Einsätzen in der neuen Phase des Krieges wird fortgesetzt, bis wir unser Ziel erreicht haben: die sichere Rückkehr der nördlichen Gemeinden Israels in ihre Häuser“, sagte er nach Angaben seines Büros.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte derweil mit: „Unsere Ziele sind klar und unsere Taten sprechen für sich.“
Sorge vor umfassendem Krieg und Flächenbrand wächst
Der fast tägliche gegenseitige Beschuss zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz hat sich zu einem niedrigschwelligen Krieg entwickelt. Im Libanon wurden nach amtlichen Angaben bereits etwa 600 Menschen getötet, die meisten davon Hisbollah-Mitglieder. In Israel kamen Armeeangaben zufolge 52 Menschen ums Leben, darunter 26 Zivilisten.
Trotz weltweiter Aufrufe zur Zurückhaltung setzen Israel und die Hisbollah ihre gegenseitigen Angriffe fort. Damit wächst die Sorge, dass die Kämpfe sich zu einem umfassenden Krieg sowie zu einem regionalen Flächenbrand ausweiten könnten.
Dennoch hält es die US-Regierung für möglich, einen Krieg zwischen beiden Seiten abzuwenden. „Wir glauben immer noch, dass es Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt, und wir halten dies für den besten Weg“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Ein Krieg an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sei „nicht unvermeidlich, und wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um ihn zu verhindern“.
Israel und Hisbollah setzen Beschuss fort
Vor dem mutmaßlichen Luftangriff auf den Hisbollah-Kommandeur Akil hatten Kampfflugzeuge rund 100 Raketenabschussrampen der proiranischen Miliz bombardiert, wie das israelische Militär mitteilte. Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober vergangenen Jahres.
Aus dem Libanon wurden nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Die Armee registrierte eigenen Angaben zufolge rund 200 Geschosse. Israelischen Medien zufolge brachen durch den Beschuss Brände aus. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Anwohner in zahlreichen Orten im Norden Israels sind dazu aufgerufen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.
Sorge vor israelischer Bodenoffensive wächst
Israel versucht seit Wochen, die Hisbollah-Miliz zu schwächen. Dazu gehören gezielte Angriffe auf das Führungspersonal, Infrastruktur, Raketenwerfer und Lagerhäuser. Mit diplomatischem und zunehmendem militärischem Druck möchte Israel erreichen, dass die Hisbollah sich aus dem Grenzgebiet zurückzieht, so wie es eine UN-Resolution vorschreibt. Sobald die grenznahe Region wieder sicher ist, sollen 60.000 geflüchtete Israelis in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.
Hisbollah: Beschuss Israels bis zum Ende des Gaza-Kriegs
Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah hatte in einer landesweit übertragenen Rede am Donnerstag angekündigt, den Beschuss Nordisraels fortzusetzen. Israel könne erst dann wieder Menschen in Sicherheit in den Norden zurückkehren lassen, wenn der Krieg im Gazastreifen gestoppt werde. Die Hisbollah handelt nach eigener Darstellung aus Solidarität mit der islamistischen Hamas in dem Küstengebiet. Beide Gruppen werden von der Islamischen Republik Iran unterstützt, deren Staatsführung Israel als Erzfeind betrachtet.
Zugleich beschuldigte Nasrallah Israel, für die Explosionen von Pagern und Handfunkgeräten verantwortlich zu sein. Der Hisbollah-Chef sprach von einer Kriegserklärung und kündigte Vergeltung an. Mindestens 37 Menschen kamen nach Behördenangaben am Dienstag und Mittwoch bei den Explosionen der manipulierten Geräte ums Leben. Rund 3.000 weitere wurden demnach verletzt. Israel hat sich bislang nicht öffentlich zu den Angriffen bekannt.
Bericht: Keine Einigung bei Gaza-Verhandlungen in Sicht
Da die Hisbollah ihren Beschuss Israels mit dem Gaza-Krieg verknüpft, bemühen sich internationale Vermittler um eine Feuerpause. Die Verhandlungen, bei denen die USA, Ägypten und Katar zwischen Israel und der Hamas vermitteln, drehen sich jedoch seit Monaten im Kreis.
Ranghohe US-Beamte räumten inzwischen in privaten Gesprächen ein, dass sie während der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden, die im Januar enden wird, keine Einigung zwischen Israel und Hamas mehr erwarten, berichtete das „Wall Street Journal“. „Eine Einigung steht nicht unmittelbar bevor“, sagte einer der US-Beamten. „Ich bin mir nicht sicher, ob es je zustande kommt.“/ln/DP/zb © 2024 dpa-AFX
Weiterer Hisbollah-Top-Kommandant von Israel getötet – APA
Israels Armee hat der libanesischen Hisbollah-Miliz am Freitag mit einem tödlichen Angriff auf ihre Führungsriege einen weiteren schweren Schlag versetzt. Nachdem die vom Iran unterstützte Hisbollah zunächst den Tod von Ibrahim Aqil bestätigt hatte, wurde am Samstag auch der Tod des hochrangigen Befehlshabers Ahmed Wahbi von der pro-iranischen Schiitenmiliz mitgeteilt. Auch er sei bei dem israelischen Luftschlag in Beirut am Vortag ums Leben gekommen, so die Hisbollah.
Der Hisbollah-Militärkommandant Ibrahim Aqil sei Drahtzieher eines Plans gewesen, einen ähnlich verheerenden Überfall auf Israel wie die Terrorattacke der militanten Palästinenser-Organisation Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres durchzuführen, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Die Hisbollah sprach in Bezug auf Aqil vom Märtyrertod eines ihrer „großen Anführer“. Auch rund zehn Kommandanten der Hisbollah-Elitetruppe Radwan wurden laut der israelischen Armee am Freitag in Beirut getötet.
Nach libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff in einem dicht besiedelten Vorort der Hauptstadt mindestens 14 Menschen ums Leben. Mindestens 66 weitere wurden demnach verletzt.
Medienberichten zufolge war Aqil der Nachfolger des am 30. August ebenfalls von Israel getöteten Militärkommandanten Fuad Shukr. Aqil sei de facto der Befehlshaber der Elitetruppe Radwan gewesen, sagte Hagari. In dieser Funktion sei er unter anderem für die Panzerabwehr-, Sprengstoff- und Luftabwehroperationen verantwortlich gewesen. Der Mann habe zahlreiche Terroranschläge organisiert und auch Versuche, nach Israel einzudringen.
„Aqil hatte große Mengen Blut an seinen Händen“ und sei für den „Tod vieler unschuldiger Zivilisten verantwortlich“, sagte Hagari. Die USA als Israels Verbündeter hatten auf Aqil ein Kopfgeld in Höhe von sieben Millionen Dollar (rund 6,27 Millionen Euro) ausgesetzt. Aqil sei auch Drahtzieher eines Plans der Hisbollah-Miliz für einen Angriff auf Nordisrael gewesen, sagte Hagari. Dieser „Plan zur Eroberung von Galiläa“ sah demnach vor, „Israel zu infiltrieren, die Kontrolle über die Gemeinden in Galiläa zu übernehmen und israelische Zivilisten zu töten und zu entführen, ähnlich wie es die Hamas am 7. Oktober tat“, so Hagari.
Bei jenem Angriff am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der mit der Hisbollah verbündeten Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser des Gaza-Krieges. Seither kommt es fast täglich zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israel und der Hisbollah. Die Miliz will ihre Angriffe erst bei einer Waffenruhe im Gazastreifen einstellen.
Der libanesische Außenminister Abdullah Bou Habib sieht die Gefahr eines großen Krieges.
„Entweder zwingt dieser Rat Israel, seine Aggression einzustellen“, sagte Bou Habib vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York, „oder wir werden stumme Zeugen der großen Explosion sein, die sich heute am Horizont abzeichnet.“ Bevor es zu spät sei, „müssen Sie verstehen, dass diese Explosion weder den Osten noch den Westen verschonen und uns ins dunkle Zeitalter zurückwerfen wird“. Wegen der Lage verschob Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu seine für Dienstag geplante Reise zur UNO-Generaldebatte in New York um einen Tag.
„Wir haben nicht die Absicht, mit der Hisbollah im Libanon in einen Krieg einzutreten, aber so wie bisher können wir nicht weitermachen“, sagte der israelische UNO-Botschafter Danny Danon vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Israel versucht seit Wochen, die proiranische Miliz zu schwächen. Dazu gehören gezielte Angriffe auf das Führungspersonal, Infrastruktur, Raketenwerfer und Lagerhäuser.
Mit diplomatischem und zunehmendem militärischem Druck möchte Israel erreichen, dass die Hisbollah sich aus dem Grenzgebiet zurückzieht, so wie es eine UN-Resolution vorschreibt. Sobald die grenznahe Region wieder sicher ist, sollen 60.000 geflüchtete Israelis in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.
Matthew Levitt von der Denkfabrik Washington Institute sagte dem „Wall Street Journal“, Israel wolle die Fähigkeit der Hisbollah zur Kriegsführung neutralisieren, indem es wichtige Mitarbeiter, Telekommunikationsnetze und Waffensysteme angreift. Er sagte weitere derartige Angriffe voraus, möglicherweise auch gegen Langstreckenraketen, die größere Sprengköpfe und präzisionsgelenkte Munition tragen.
„Das ist mehr als nur eine Botschaft“, sagte er der US-Zeitung. „Sie soll der Hisbollah den Teppich unter ihren militärischen Fähigkeiten wegziehen und dafür sorgen, dass sie nicht mehr die Bedrohung darstellt, die sie in den vergangenen elf Monaten ganz konkret und schon viel länger angedroht hat“, hieß es.
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant kündigte nach dem Angriff auf die Hisbollah-Mitglieder in Beirut an, Israel werde sich weiter gegen seine Feinde verteidigen. „Die Reihe von Einsätzen in der neuen Phase des Krieges wird fortgesetzt, bis wir unser Ziel erreicht haben: die sichere Rückkehr der nördlichen Gemeinden Israels in ihre Häuser“, sagte er laut seines Büros. Netanyahu sagte: „Unsere Ziele sind klar und unsere Taten sprechen für sich.“
Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah hatte in einer landesweit übertragenen Rede am Donnerstag angekündigt, den Beschuss Nordisraels fortzusetzen. Israel könne erst dann wieder Menschen in Sicherheit in den Norden zurückkehren lassen, wenn der Krieg im Gazastreifen gestoppt werde. Zugleich beschuldigte Nasrallah Israel, für die Explosionen von Pagern und Handfunkgeräten in dieser Woche verantwortlich zu sein.
Mindestens 37 Menschen kamen nach Behördenangaben dabei am Dienstag und Mittwoch ums Leben. Rund 3.000 weitere wurden demnach verletzt. Israel hat sich bisher nicht dazu bekannt. Hisbollah-Chef Nasrallah sprach von einer Kriegserklärung und kündigte Vergeltung an.
„Israel hat der Hisbollah einen sehr starken psychologischen und taktischen Schlag versetzt, der verheerend ist“, sagte Fawaz Gerges, Nahost-Experte und Professor für internationale Beziehungen an der London School of Economics, dem „Wall Street Journal“. Die Angriffe in dieser Woche würden jedoch das strategische Kalkül zwischen der Hisbollah und Israel nicht verändern. „Jeder, der die Hisbollah von innen kennt, wird Ihnen sagen, dass diese Angriffe die Haltung der Hisbollah verhärten und sie noch entschlossener machen werden, Widerstand zu leisten und ihren Weg fortzusetzen“, sagte der Experte der US-Zeitung.
Die US-Regierung arbeitet unterdessen nach Darstellung von Präsident Joe Biden weiter an einer Rückkehr der Vertriebenen aus dem israelisch-libanesischen Grenzgebiet. „Wir versuchen weiterhin, wie wir es von Anfang an getan haben, sicherzustellen, dass sowohl die Menschen im Norden Israels als auch im Süden des Libanons in ihre Häuser zurückkehren können“, sagte Biden bei einer Kabinettssitzung laut anwesenden Reportern. „Wir werden so lange daran arbeiten, bis wir es geschafft haben. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“
Israel verkündet Tötung von hochrangigem Hisbollah-Kommandeur – dts
Tel Aviv – Israels Armee behauptet, einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah getötet zu haben. Man habe mit Kampfflugzeugen in Beirut auf Ibrahim Akil, den amtierenden Kommandeur der Radwan-Einheit, gezielt, teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitagnachmittag mit.
„Bei dem Angriff wurden zusammen mit Akil die Spitzenkräfte und die Befehlskette der Radwan-Einheit eliminiert.“ Hagari kündigte an, dass die Armee weiterhin versuchen werde, die Fähigkeiten der Terrororganisation Hisbollah zu untergraben und ihr zu schaden.
Akil habe zu den Architekten des „Plans zur Besetzung Galiläas“ gehört, mit dem die Hisbollah einen ähnlichen Angriff wie am 7. Oktober 2023 geplant habe, so der Sprecher. Der getötete Kommandeur soll Hagari zufolge seine Karriere in der Hisbollah in den 1980er-Jahren begonnen haben und an zahlreichen Angriffen in verschiedenen Ländern beteiligt gewesen sein. Seit 2004 habe er als Leiter der Hisbollah-Operationen fungiert.
Die israelische Armee macht Akil verantwortlich für das Panzerabwehrfeuer auf den Avivim-Posten im Jahr 2019, für den Angriff an der Megiddo-Kreuzung im Jahr 2023 und Versuche, Hisbollah-Terroristen in das Gebiet Israels einzuschleusen. Zudem soll er den Angriff auf die US-Botschaft in Beirut im Jahr 1983 gefördert haben.
In den letzten Tagen hatte die zeitgleiche Explosion von hunderten Pagern und Funkgeräten von Hisbollah-Mitgliedern für Aufsehen gesorgt, dabei waren über 30 Menschen ums Leben gekommen und tausende verletzt worden. Israel hatte zwar nicht offiziell die Verantwortung übernommen, aber anschließend eine neue Phase im Kampf gegen die Miliz angekündigt. © 2024 dts Nachrichtenagentur
ROUNDUP 2/Behörde: Mindestens zwölf Tote nach Israels Angriff in Beirut
BEIRUT (dpa-AFX) – Bei dem Angriff der israelischen Armee auf ein Ziel in Libanons Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. 66 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Neun davon befänden sich in einem kritischen Zustand.
Zuvor hatte die libanesische Nachrichtenagentur NNA gemeldet, dass mindestens fünf Menschen getötet wurden. Es soll sich demnach um Minderjährige gehandelt haben. Der Fernsehsender der Hisbollah, Al-Manar, berichtete von einem Toten und 14 Verletzten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, ein Ziel in Beirut angegriffen zu haben. Dabei wurde nach Militärangaben ein hochrangiger Kommandeur der Hisbollah getötet./arj/DP/zb © 2024 dpa-AFX
Biden: Arbeiten an Rückkehr Vertriebener aus Nordisrael und Südlibanon
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung arbeitet nach Darstellung von Präsident Joe Biden an einer Rückkehr der Vertriebenen aus dem israelisch-libanesischen Grenzgebiet. „Wir versuchen weiterhin, wie wir es von Anfang an getan haben, sicherzustellen, dass sowohl die Menschen im Norden Israels als auch im Süden des Libanons in ihre Häuser zurückkehren können“, sagte Biden zu Beginn einer Kabinettssitzung in Washington laut anwesenden Reportern.
Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin und das ganze Team arbeiteten mit den Geheimdiensten zusammen, um dies zu erreichen. „Wir werden so lange daran arbeiten, bis wir es geschafft haben. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“ Biden war gefragt worden, was die jüngsten Angriffe im Libanon für den Friedensprozess bedeuteten.
Kürzlich hatte Israels Sicherheitskabinett neben der Befreiung der Geiseln aus dem Gazastreifen und der Zerstörung der palästinensischen Hamas auch ein weiteres Kriegsziel festgelegt: die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger in das Grenzgebiet. Seit Beginn der fast täglichen Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah vor gut einem Jahr sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund 110.000 Menschen aus dem libanesischen Grenzgebiet geflohen. Auf israelischer Seite sind es Regierungsangaben zufolge rund 60.000.
Auf die Frage, ob ein Abkommen über eine Freilassung der Geiseln und eine Waffenruhe im Gaza-Krieg noch realistisch sei oder ob mittlerweile zu viele Dinge schlimme Dinge passiert seien, sagte Biden: Es könne klappen, auch wenn es nicht realistisch aussehe. „Viele Dinge sehen nicht realistisch aus, bis wir sie erreicht haben. Wir müssen dranbleiben.“/trö/DP/zb © 2024 dpa-AFX
USA: Krieg zwischen Israel und Hisbollah lässt sich abwenden
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung hält es trotz der jüngsten Angriffe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz für möglich, einen Krieg zwischen beiden Seiten abzuwenden. „Wir glauben immer noch, dass es Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt, und wir halten dies für den besten Weg“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Ein Krieg an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sei „nicht unvermeidlich, und wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um ihn zu verhindern“.
Kirby ging nicht näher auf den jüngsten israelischen Angriff in Libanons Hauptstadt Beirut ein. Dieser sei gerade erst geschehen, und das israelische Militär müsse selbst über seine Einsätze sprechen. Auf Nachfrage sagte er, ihm sei nicht bekannt, dass die US-Regierung vorab darüber informiert gewesen sei.
Trotz weltweiter Aufrufe zur Zurückhaltung setzen Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz ihre gegenseitigen Angriffe fort. Damit wächst die Sorge, dass die Kämpfe sich zu einem umfassenden Krieg sowie zu einem regionalen Flächenbrand ausweiten könnten. Israelische Kampfflugzeuge griffen nach Armeeangaben ein Ziel in Libanons Hauptstadt Beirut an. Bei dem Angriff sind nach Behördenangaben mindestens acht Menschen getötet worden. 59 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.
Mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen sagte Kirby, die US-Regierung gebe die Hoffnung nicht auf, auch hier noch eine Vereinbarung für eine Waffenruhe und eine Freilassung von Geisel zu erreichen. Dies sei hart und gestalte sich schwierig. „Aber niemand gibt auf. (…) Wir werden es weiter versuchen.“/jac/DP/zb © 2024 dpa-AFX
UKRAINE
UKRAINE – LANDKARTE
UKRAINE – UNDERSTANDIG WAR (ISW)
Tägliche Updates des Institute ort he Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Ukraine-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).
UKRAINE im n-tv Liveticker
+++ 10:39 Russische Spezialeinheit will in Kursk vorgerückt sein +++Die Kämpfe in der russischen Region Kursk halten an – dabei wollen Soldaten der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat einen Erfolg auf einem sieben Kilometer langen Teil der Frontlinie erzielt haben. Dem russischen Staatsmedium RIA Novosti zufolge sagt ein Kommandeur, binnen fünf Tagen seien sie um anderthalb Kilometer vorgerückt. Sie hätten 120 ukrainische Soldaten ausgeschaltet. Auch der ukrainische Generalstab verkündet seinerseits Erfolge, wonach die eigenen Kräfte den Russen in der Region Kursk weitere Verluste an Personal und Ausrüstung zugefügt hätten. Zugleich ist von zahlreichen russischen Luftangriffen die Rede. Am Freitag seien es 22 Angriffe von russischen Flugzeugen gewesen, dabei hätten die Russen 25 Lenkbomben eingesetzt. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.
+++ 09:53 Irans neue Drohne kann angeblich Tausende Kilometer weit fliegen +++
+++ 07:59 Kiew berichtet von Erfolgen bei Rekrutierungen +++
+++ 07:23 Krasnodar meldet Explosion nach Drohnenangriffen +++
+++ 06:14 Spekulationen über Entlassungen im ukrainischen Verteidigungsministerium +++
+++ 05:44 Selenskyj setzt auf Stromimporte aus der EU +++
+++ 04:47 Umfrage: Jeder zweite Russe für Abzug aus der Ukraine +++
Fast 50 Prozent der russischen Bevölkerung sind für einen Truppenabzug aus der Ukraine und für Friedensverhandlungen, auch wenn die militärischen Ziele des Kremls nicht erreicht werden. Dies geht aus einer gemeinsamen Umfrage der unabhängigen Meinungsforschungsinstitute ExtremeScan und Chronicles hervor, über die der „Kyiv Independent“ berichtet. Die Zahlen stellen eine bemerkenswerte Abweichung von der überwältigenden Unterstützung für den Krieg dar, die frühere Umfragen zeigten. Eine im Februar durchgeführte Umfrage des unabhängigen russischen Meinungsforschungsinstituts Lewada ergab, dass 77 Prozent der Russen einen umfassenden Krieg in der Ukraine befürworteten.
+++ 03:45 Feinstaub: Kiew führt Liste der meist verschmutzten Großstädte +++
Kiew steht an der Spitze einer Liste der am stärksten verschmutzten Großstädte der Welt. Obwohl sich die Luftsituation in Kiew insgesamt verbessert, erreicht die Luft bereits um 1 Uhr nachts kritische Werten. Die Stadt verzeichnet dabei einen fünffachen Anstieg der Konzentration von Schwebestaubpartikeln, die Verbrennungsprodukte sind. Dies sei auf das Abbrennen von Torfmooren und Wäldern in den Regionen Tschernihiw, Sumy und Kiew zurückzuführen, teilt die staatliche Verwaltung der ukrainischen Hauptstadt mit. Ärzte empfehlen den Bürgern, sich nicht im Freien aufzuhalten, die Fenster zu schließen, die Luft mit speziellen Geräten zu reinigen und viel Wasser zu trinken.
+++ 02:37 Telegram weist Vorwurf Kiews zurück: Keine Daten weitergegeben +++
Nach dem Verbot des Messenger-Dienstes Telegram für Staatsbedienstete in der Ukraine erklärt das Unternehmen, niemals Daten von Personen oder Inhalte von Nachrichten weitergegeben zu haben. …
+++ 00:19 Drei Angriffe auf Charkiw: Mindestens 15 Verletzte +++
+++ 23:20 Insider: USA schnüren 375-Millionen-Dollar-Waffenpaket für Kiew +++
+++ 22:19 Norwegen stockt Ukraine-Hilfe nach Kritik auf +++
+++ 21:22 Scholz betont: Keine Taurus-Marschflugkörper für die Ukraine +++
+++ 20:20 Baerbock bekräftigt Ukraine-Hilfe – „ansonsten ist es das Ende“ +++
+++ 19:11 Estland: Ukraine zerstörte Munition für zwei bis drei Monate +++
Der ukrainische Drohnenangriff auf das Waffenlager in der russischen Region Twer hat estnischen Angaben zufolge ein großes Loch in den russischen Munitionsvorrat gerissen. Dies erklärte der estnische Oberst Ants Kiviselg, Leiter des estnischen Geheimdienstzentrums der Streitkräfte, wie die estnische Nachrichtenagentur ERR berichtete. Demnach seien 30.000 Tonnen Munition bei dem Angriff am 18. September zerstört worden. Das entspreche einem Munitionsvorrat von zwei bis drei Monaten, fuhr Kiviselg fort. „Die Folgen dieses Verlusts werden wir in den kommenden Wochen an der Front zu spüren bekommen.“
+++ 18:25 Ukrainische Piloten schließen Jet-Ausbildung in Frankreich ab +++
+++ 17:02 Putin lehnt Einladung aus Mexiko ab +++
Der russische Staatschef Wladimir Putin wird nicht nach Mexiko reisen, um an der Amtseinführung von Präsidentin Claudia Sheinbaum teilzunehmen. Das berichtet das Online-Medium „Ukrajinska Prawda“. Die mexikanische Regierung hatte Putin zu der Zeremonie eingeladen, wie ein russischer Sprecher bestätigt. Statt des Präsidenten werde jedoch ein Abgesandter an der Amtseinführung teilnehmen.
+++ 15:26 Ungarn für mehr wirtschaftliche Kooperation mit Russland +++
Ungarns Außenminister Peter Szijjarto spricht sich für eine Ausweitung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Russland in Bereichen aus, die nicht von den Sanktionen der Europäischen Union betroffen sind. Das sagt er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko am Rande eines Wirtschaftsforums der beiden Länder in Ungarn. Dabei bekräftigt er auch, dass die EU-Sanktionen nach Ansicht der ungarischen Regierung „einfach nicht funktionieren“. Ungarn ist Mitglied der EU und der Nato. Besuche russischer Kabinettsmitglieder in diesen Ländern sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs äußerst selten geworden.
+++ 14:43 Selenskyj will Bidens baldige Unterstützung für „Siegesplan“ +++
+++ 14:28 Russland: Werden Kontrolle über Kursk bald zurückerlangen +++
Russland wird nach eigenen Angaben die Kontrolle über die von ukrainischen Soldaten besetzte Grenzregion Kursk zeitnah zurückerlangen. „Unsere Soldaten leisten gute Arbeit, sie werden es schaffen. Die Kontrolle wird wiederhergestellt“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Zwar sei die Situation in den besetzten russischen Gebieten extrem, doch sie werde zeitnah zugunsten Russlands geändert. Die Armee werde aber nicht öffentlich darüber sprechen, wie sie dies erreichen wolle. Einen genauen Zeitpunkt nannte Peskow ebenfalls nicht.
Ex-General Ryan im Interview „Strategische Erfolge der Kursk-Offensive bleiben bislang aus“
+++ 14:03 Russland hat womöglich von Vorstoß nach Kursk gewusst +++
Behörden und Militär in der russischen Region Kursk sollen einem Bericht zufolge womöglich Hinweise auf einen ukrainischen Vorstoß gehabt haben. Das berichtet der „Guardian“ unter Berufung auf angebliche russische Dokumente, die das ukrainische Militär bei seiner Kursk-Offensive entdeckt haben will. „Der „Guardian“ konnte die Echtheit der Dokumente nicht unabhängig überprüfen, sie tragen aber die typischen Merkmale echter russischer Armeekommunikationen“, heißt es in dem Bericht. Demnach gab es innerhalb russischer Behörden und dem Militär Warnungen über konkrete ukrainische Vorstöße auf russisches Gebiet, die sich als begründet herausstellen sollten. Sie gehen demnach zurück bis zum Januar 2024. Den Unterlagen zufolge wurden bereits Mitte März Maßnahmen angeordnet, um die Verteidigung der Grenze zu verstärken. Doch noch im Juni soll es Beschwerden gegeben haben, dass die Einheiten dort durchschnittlich nur 60 bis 70 Prozent ihrer Mannschaftsstärke hatten und vornehmlich aus Reservisten mit schwachem Training bestanden. Ukrainische Einheiten drangen Anfang August in einem Überraschungsangriff in die Region Kursk ein.
+++ 13:30 BBC: 70.000 in Ukraine getötete russische Soldaten identifiziert +++
+++ 12:50 Ukraine verbietet Telegram-Nutzung für Beamte und Militär +++
+++ 12:23 Raiffeisen Bank verkauft Belarus-Tochter +++
Die Raiffeisen Bank International (RBI) wird ihre belarussische Tochter los und zieht sich damit aus dem dortigen Markt zurück. Wie die österreichische Bank mitteilte, hat sie eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Anteils von 87,74 Prozent an die Soven 1 Holding Limited unterzeichnet. Der Verkauf wird das Ergebnis erheblich belasten. Auch in Russland hat die Raiffeisen Bank International ihr Geschäft auf Druck der Europäischen Zentralbank bereits stark eingeschränkt. Ein russisches Gericht hat jedoch eine einstweilige Verfügung erlassen, die es der RBI verbietet, ihre Tochterbank in Russland zu verkaufen.
Gewinne dort bleiben hoch Russland verbietet Verkauf von Raiffeisen-Tochter
+++ 12:01 Bericht: EU plant Kredit über 35 Milliarden Euro für Ukraine +++
Die Europäische Kommission plant nach einem Medienbericht einen Kredit in Höhe von 35 Milliarden Euro für die Ukraine. Dies sei Teil der Hilfspläne der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7), berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Der Kredit ist Teil der Absicht der G7, der Ukraine 50 Milliarden Dollar (rund 46 Milliarden Euro) durch Nutzung der Gewinne aus eingefrorenen russischen Staatsvermögen zukommen zu lassen.
Inzwischen hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Finanzhilfe von bis zu 35 Milliarden Euro offiziell auf ihrem X-Account verkündet.
+++ 11:33 Russland mahnt Westen: Warnungen nicht ignorieren +++
Die Regierung in Moskau mahnt den Westen, die Warnungen vor einer Freigabe von Waffen mit größerer Reichweite gegen Ziele im russischen Landesinneren nicht zu ignorieren. In dem Fall ändere sich die Natur des Konflikts, erklärt Außenministeriums-Sprecherin Maria Sacharowa. „Sie spielen mit dem Feuer“, sagt sie auf einer Pressekonferenz. Der Konflikt könnte völlig anders werden mit gefährlichen Konsequenzen für die ganze Welt.
Raum für Verhandlungen mit den USA sieht die Sprecherin derzeit nicht.
Am Rande der UN-Vollversammlung in New York werde es nicht zu einem Treffen von Außenminister Sergej Lawrow mit seinem amerikanischen Kollegen Antony Blinken kommen, da beide Seiten „nichts zu besprechen“ hätten.
Zuletzt hatte der scheidende NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg betont, dass es schon viele rote Linien gegeben habe, die der russische Präsident Wladimir Putin gezogen habe und nicht eskalieren ließ. „Er hat das nicht getan, weil er weiß, dass die NATO das stärkste Militärbündnis der Welt ist“, sagte Stoltenberg.
COMMENT: Was aber ist, wenn in einem „Weltkonflikt“ Russland und China ihre militärischen Kapazitäten bündeln?
+++ 10:53 EU: Zwangsausweisung ukrainischer Männer „nicht möglich“ +++
Die Europäische Kommission hat erklärt, dass männliche ukrainische Staatsbürger im wehrpflichtigen Alter nicht zwangsweise aus Ländern der Europäischen Union ausgewiesen werden. Das berichtet die „Ukrajinska Prawda“. Dies sei aufgrund der Richtlinie für vorübergehenden Schutz nicht möglich, stellt die EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson klar. „Wir werden diejenigen unterstützen, die in die Ukraine zurückkehren wollen, und wir werden mit den ukrainischen Behörden und der ukrainischen Regierung darüber diskutieren, wie dies am besten geschehen kann. Wir werden niemanden aus der EU ausweisen“, betont sie. Polens Außenminister Radosław Sikorski hatte laut Bericht zuvor westeuropäische Länder aufgefordert, ukrainische Männer im wehrpflichtigen Alter zur Rückkehr in die Ukraine zu ermutigen. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha unterstützte die Idee demnach.
+++ 10:12 General Freuding sieht „Schlupflöcher“ bei Russland-Sanktionen +++
Der militärische Chefkoordinator der deutschen Ukraine-Hilfe, Christian Freuding sagt mit Blick auf die Waffenproduktion Russlands: „Wir beurteilen die Situation schon so, dass es schwieriger geworden ist für die Russen, auch die Rüstungsindustrie mit ihren komplexen Komponentenzulieferungen weiter am Laufen zu halten, aber es gelingt eben immer noch. Es gelingt ihnen, indem sie Umwege gehen, und es gelingt ihnen dadurch, dass sie auf die Unterstützung von Partnern wie China, Nordkorea und Iran zählen können.“ Zwar sei zu erkennen, dass Sanktionen greifen, doch gebe es Möglichkeiten, „Schlupflöcher zu finden oder auch ganz legale Umgehungsmöglichkeiten“.
+++ 09:03 Von der Leyen sagt Ukraine weitere Unterstützung zu +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt der Ukraine zum Auftakt ihres Besuchs in Kiew weitere Unterstützung für die Energieversorgung des Landes im Winter zugesagt. „Mein achter Besuch in Kiew kommt zu einer Zeit, in der die Heizperiode bald beginnt und Russland weiterhin die Energieinfrastruktur ins Visier nimmt“, schreibt von der Leyen im Onlinedienst X. Dazu veröffentlicht sie ein Foto von ihrer Ankunft am Kiewer Bahnhof. „Wir werden die Ukraine bei ihren tapferen Bemühungen unterstützen. Ich bin hier, um über die Unterstützung Europas zu sprechen. Von der Wintervorbereitung über die Verteidigung bis hin zum Beitritt (zur EU) und den Fortschritten bei den G7-Krediten.“
+++ 08:20 „Trend zum Autoritarismus“ – EU erwägt Ende der visumfreien Einreise von Georgiern +++
Brüssel erwägt ein Ende der visumfreien Einreise von Georgiern in die Europäische Union. Ein namentlich nicht genannter EU-Sprecher begründet dies laut Politico mit demokratischen Rückschritten unter der regierenden Partei Georgischer Traum. „Alle Optionen liegen auf dem Tisch“, falls Georgien seinen Trend zum Autoritarismus nicht umkehre, „einschließlich der möglichen vorübergehenden Aussetzung der Visaliberalisierung“, sagt der Sprecher gegenüber Politico. Zuletzt verabschiedete die regierende Partei „Georgischer Traum“ ein Gesetz über ausländische Agenten, das die repressive russische Gesetzgebung widerspiegelt, mit der gegen Kritiker des Kreml-Regimes vorgegangen wird.
NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE
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WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
London: Angriff auf Munitionsdepot hat Folgen für Kursk
Der schwere ukrainische Drohnenangriff auf ein Munitionsdepot in Nordwestrussland hat nach britischer Einschätzung wohl Folgen für die russische Kriegsführung. „Obwohl Teil eines größeren Versorgungsnetzes wird der Verlust wahrscheinlich die russischen Bodenoperationen stören, vor allem im Gebiet Kursk“, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.
In London war die Rede von einem erfolgreichen ukrainischen Angriff auf das Depot nahe der Kleinstadt Toropez im Gebiet Twer in der Nacht auf den 18. September. Vermutlich sei Munition schlecht gelagert worden und dadurch Ziel unbemannter Drohnen geworden. Die Detonationen hätten dann eine Kettenreaktion im unterirdischen Bunkersystem der Anlage in Gang gesetzt, „was zu einem enormen Verlust an Munition führte“.
Verweis auf Satellitenbilder
Bei Toropez seien wahrscheinlich Munition verschiedener Kaliber, darunter vermutlich auch aus Nordkorea, gelagert worden sowie Marschflugkörper und Gleitbomben, hieß es in der Mitteilung weiter. „Die russische Flugabwehr hat weiterhin Probleme mit ukrainischen Operationen in der Tiefe, obwohl sie behauptet, mehr als 50 unbemannte ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben.“
Das britische Verteidigungsministerium verwies auf mehrere Satellitenbilder, auf denen zerstörte Bunker sowie Bombenkrater auf dem Militärgelände zu sehen sein sollen.
Das Ministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 regelmäßig Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. red, ORF.at/Agenturen
KOMMENTAR – Putin wählt mit – Pragmaticus, 20.9.2024
Seit Mitte der Woche weiß man, wer hinter der „Doppelgänger“-Kampagne steckt, die viele Tausend Fake News Accounts bedient, Social Media mit Memes geflutet, die Websites großer Medienhäuser „verdoppelt“ und in der realen Welt Demos organisiert und Graffiti gesprüht hat. Es ist die von Ilya Gambashidze betriebene „Social Design Agency“ (SDA), und somit Putin, mit dessen Büro die Agentur zusammenarbeitet. Das Ziel der Propaganda: Angst schüren, polarisieren und die AfD auf über zwanzig Prozent bringen. Inzwischen ist die AfD am Ziel, die SDA vermutlich noch nicht. Wie die SDA es selbst formuliert, sollen die USA und Europa insgesamt destabilisiert werden, das Mittel: Zukunftsangst.
ZENTRALBANKEN
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MELDUNGSÜBERBLICK
Fr | ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik | Dow Jones News | |
Fr | Lagarde: Geldpolitische Transmission könnte sich verändern Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde damit, dass strukturelle wirtschaftliche Veränderungen die Wirksamkeit ihrer geldpolitischen Maßnahmen beeinflussen werden. Lagarde sagte bei einer Veranstaltung des Internationalen Währungsfonds (IWF) laut veröffentlichtem Text, dass diese Veränderungen sowohl eine stärkere als auch eine schwächere Transmission ihrer geldpolitischen Signale auslösen könnten. Während die Stagnation und Modifikation der Globalisierung die Wirkungen von Leitzinsveränderungen auf die Wirtschaft verstärken dürften, könnte die Digitalisierung sie abschwächen. … COMMENT: Was nun? Wie nun? Eine hervorragende Feststellung, die die Unsicherheit – Volatilität! – in der Finanzwelt begünstigen könnte. Eine diplomatische Meisterleistung an Verbalakrobatik. | Dow Jones News | |
Fr | USA: Krieg zwischen Israel und Hisbollah lässt sich abwenden | dpa-AFX | |
Fr | Stimmung der Verbraucher im Euroraum hellt sich im August auf BRÜSSEL (Dow Jones)–Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im August verbessert. Der von der EU-Kommission ermittelte Index stieg um 0,5 Punkte auf minus 12,9 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 13,3 prognostiziert. Der Wert für Juli wurde auf minus 13,4 von minus 13,0 Punkte korrigiert. Für die EU-27 verbesserte sich der Wert um 0,5 Punkte auf plus 11,7. Der endgültige Indexstand des Verbrauchervertrauens für August wird in der kommenden Woche veröffentlicht. DJG/sha/hab (END) © 2024 Dow Jones News COMMENT Vom vielen Reisen leicht beschwipst, eh, beschwingt? | Dow Jones News | |
Fr | KONJUNKTUR IM BLICK/Gemäßigtes globales Gurren der geldpolitischen „Tauben“ Von Hans Bentzien FRANKFURT (Dow Jones)–Nach den Zinsentscheidungen von Europäischer Zentralbank (EZB) und Federal Resereve ist die Luft von einem gemäßigten globalen Gurren der geldpolitischen „Tauben“ erfüllt. Die Botschaft beider Zentralbanken lautet: Wir sind auf einem guten Weg, die Inflation zu besiegen. Den Finanzmärkten verleiht das ordentlich Auftrieb und lockert die Finanzierungsbedingungen zusätzlich. Und in der vor uns liegenden Woche stehen keine Daten an, die diese positive Stimmung zu trüben drohen. „Ich denke wir sind auf einem guten Weg“, sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel nach dem EZB-Beschluss, die Zinsen um 25 Basispunkte zu senken – das Inflationsbild sehe „sehr ordentlich aus“. Normalerweise warnt der „Falke“ Nagel vor den Unwägbarkeiten der Entwicklung der Dienstleistungspreise. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos, ein „moderater Falke“, sagte: „Wir haben die Leitzinsen bereits zweimal um jeweils 25 Basispunkte gesenkt, und ich denke, die wichtigste Botschaft, die wir jetzt vermitteln wollen, ist, dass sich die Inflation unserem Ziel von 2 Prozent nähert und wir davon ausgehen, dass sie das Ziel Ende 2025 erreichen wird.“ Sieht der Spanier die EZB „hinter der Kurve“? Eine ähnliche Botschaft vermittelte die Zinssenkung der Federal Reserve um 50 Basispunkte bei gleichzeitig unveränderten Wachstumsprognosen. DJG/hab/kla (END© 2024 Dow Jones News COMMENT: Was soll’s?! Die FED ist politisch unabhängig, ganz sicher aber doch. | Dow Jones News | |
Fr | ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik | Dow Jones News | |
Fr | De Guindos hofft auf „kurzfristige Fortschritte“ bei Bankenkonsoliderung Von Hans Bentzien FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) hofft nach den Worten von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos darauf, dass es im Euroraum zu mehr grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen von Banken kommt. In einem Interview mit der portugiesischen Wochenzeitung Expresso sagte De Guindos, dass eine Konsolidierung des europäischen Bankenmarkts ein wichtiges Element sei. Die verglichen den mit US-Instituten niedrige Bewertung der Banken liege unter anderem an der noch unvollständigen Bankenunion sowie noch immer bestehenden „nationalen Ansätzen“. „In diesem Zusammenhang ist die grenzüberschreitende Konsolidierung wichtig, und wir hoffen, dass sie kurzfristig weiter voranschreitet“, sagte er. Die italienische Unicredit hat 9 Prozent der Commerzbank übernommen und ist an einer vollständigen Übernahme interessiert. Das stößt in Deutschland auf Widerstand und bedürfte einer Genehmigung durch die EZB in ihrer Rolle auf Bankenaufseherin. DJG/hab/mgo (END) © 2024 Dow Jones News | Dow Jones News | |
Fr | De Guindos schließt EZB-Zinssenkung im Oktober nicht aus Von Hans Bentzien FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos bereits im Oktober erneut senken. De Guindos sagte im Interview mit der portugiesischen Wochenzeitung Expresso: „Es ist richtig, dass wir im Dezember über mehr Informationen verfügen werden als im Oktober. Wir werden mehr Informationen und eine neue Runde von Projektionen haben. Aber, wissen Sie, wir haben uns die Tür völlig offen gehalten.“ Letzten Endes werde die Entscheidung von den Daten abhängen. De Guindos verwies darauf, dass die Inflationsdaten für September aufgrund von Basiseffekten sehr positiv aussehen dürften, dass die Inflation aber im letzten Quartal des Jahres ebenfalls wegen Basiseffekten wieder steigen dürfte. Er sagte aber auch: „Wir haben die Leitzinsen bereits zweimal um jeweils 25 Basispunkte gesenkt, und ich denke, die wichtigste Botschaft, die wir jetzt vermitteln wollen, ist, dass sich die Inflation unserem Ziel von 2 Prozent nähert und wir davon ausgehen, dass sie das Ziel Ende 2025 erreichen wird.“ DJG/hab/uxd (END© 2024 Dow Jones News[MS1] | Dow Jones News | |
Fr | ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik | Dow Jones News | |
Fr | Preise für Wohnimmobilien im zweiten Quartal gesunken – Unterschiedliche Preisentwicklung je nach Kategorie WIESBADEN (Dow Jones)–Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im zweiten Quartal 2024 um durchschnittlich 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gesunken. Gegenüber dem Vorquartal stiegen sie um 1,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Dies ist der erste Anstieg gegenüber einem Vorquartal seit dem zweiten Quartal 2022. Gegenüber dem zweiten Quartal 2023 waren die Preise in den meisten Gegenden Deutschlands noch rückläufig. Gegenüber dem ersten Quartal 2024 war nur noch für Wohnungen in dünn besiedelten ländlichen Regionen ein Preisrückgang zu beobachten. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen dagegen im Durchschnitt in allen Regionstypen gegenüber dem Vorquartal. So erhöhten sich die Preise in den sieben größten Städten Deutschlands (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) um 1,6 Prozent (Wohnungen) beziehungsweise 2,3 Prozent (Ein- und Zweifamilienhäuser) gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren Wohnungen in diesen Metropolen 1,5 Prozent günstiger, Häuser kosteten 4 Prozent weniger. In anderen kreisfreien Großstädten kosteten Wohnungen 1,4 Prozent mehr als im Vorquartal, gegenüber dem Vorjahresquartal musste dagegen 0,1 Prozent weniger gezahlt werden. Ein- und Zweifamilienhäuser waren 1,3 Prozent teurer als im ersten Quartal 2024, jedoch 4,9 Prozent günstiger als im zweiten Quartal 2023. Auch in dünn besiedelten ländlichen Kreisen zahlten Käufer für Ein- und Zweifamilienhäuser 0,9 Prozent mehr als im ersten Quartal 2024, allerdings noch 5 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2023. Die Preise für Wohnungen sanken dort dagegen um 3 Prozent zum Vorquartal und um 6,5 Prozent zum Vorjahresquartal. | Dow Jones News | |
Fr | Deutsche Erzeugerpreise sinken im August auf Jahressicht WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutschen Erzeugerpreise sind im August im Jahresvergleich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, fielen die Preise auf der Erzeugerstufe um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Juli hatte der Rückgang binnen Jahresfrist ebenfalls 0,8 Prozent betragen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Minus von 1,0 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Erzeugerpreise um 0,2 Prozent. Die Prognose der Ökonomen hatte auf eine Stagnation der Preise gelautet. Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren auch im August die Preisrückgänge bei Energie, während Investitions-, Konsum- und Vorleistungsgüter teurer waren. Bei dieser Statistik werden die Preise ab Fabrik erhoben, also bevor die Produkte und Rohstoffe in den Handel kommen. Die Erzeugerpreise können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation geben. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch. DJG/apo/ros (END) © 2024 Dow Jones News | Dow Jones News | |
Fr | Deutschland: Erzeugerpreise sinken im Jahresvergleich erneut um 0,8 Prozent | dpa-AFX | |
Fr | PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen | Dow Jones News | |
Fr | Japanische Notenbank hält Zinsen stabil | Dow Jones News | |
Fr | Chinas Notenbank hält LPR-Referenzzins überraschend stabil | Dow Jones News | |
Fr | Deutsche Steuereinnahmen legen im August wieder zu Von Andreas Kißler BERLIN (Dow Jones)–Die deutschen Steuereinnahmen sind im August um 5,3 Prozent gestiegen, nachdem sie im Juli noch um 7,9 Prozent eingebrochen waren. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. „Bei den Gemeinschaftssteuern, die den größten Teil des Steueraufkommens ausmachen, war demnach ein Zuwachs von gut 3 Prozent zu verzeichnen“, hieß es darin. Aufkommensanstiegen bei der Abgeltungssteuer auf Zins- und Veräußerungserträge, der veranlagten Einkommenssteuer und der Lohnsteuer hätten Rückgänge bei den nicht veranlagten Steuern vom Ertrag, der Körperschaftssteuer und den Steuern vom Umsatz gegenüber gestanden. Ein kräftiger Aufkommenszuwachs von knapp 18 Prozent ergab sich laut den Angaben bei den Bundessteuern. „Dieser ist auf beträchtliche Einnahmen aus dem gegenüber dem Vorjahr erstmals anfallenden Energiekrisenbeitrag der Europäischen Union zurückzuführen“, erklärte das Ministerium. Ohne diesen wäre bei den Bundessteuern ein moderater Einnahmerückgang zu verzeichnen gewesen, und die Zuwachsrate bei den Steuereinnahmen hätte knapp über 2 Prozent gelegen. Der Bund verbuchte im August 6,4 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 27,1 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 28,1 Milliarden Euro um 4,3 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im August auf knapp 62,0 Milliarden Euro. In den ersten acht Monaten des Jahres nahmen die Steuereinnahmen insgesamt um 2,3 Prozent auf 540,0 Milliarden Euro zu. Der Bund verbuchte von Januar bis August einen Zuwachs um 3,5 Prozent verbuchte, nahmen die Länder um 2,5 Prozent mehr an Steuern ein. Vor dem Einbruch im Juli waren die Steuereinnahmen im Juni um 6,2 Prozent, im Mai um 2,6 Prozent und im April um 7,8 Prozent gestiegen. … DJG/ank/apo (END© 2024 Dow Jones News | Dow Jones News |
WEITERE MELDUNGEN
WELT
US-WAHLKAMPF – Predict it
Sri Lanka: Tourismus im Fokus von Präsidentenwahl
Auf Sri Lanka findet am Samstag die Präsidentschaftswahl statt. Das Land ist weiterhin von einer veritablen Wirtschaftskrise gezeichnet. Dementsprechend war der Wahlkampf nicht von teuren Versprechungen gekennzeichnet. Die Kandidaten für das Präsidentenamt haben denn auch Wirtschaftswachstum groß auf ihre Fahnen geheftet und setzen vor allem auf den Tourismus – ob es so gelingt, das Land aus der Krise zu manövrieren, ist offen. …
NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
EUROPÄISCHE UNION
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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
Deutsche Elektrobranche verhalten optimistisch – Exporte im Juli leicht gestiegen und verbuchter Zuwachs von 2,1 Prozent auf 19,8 Mrd. Euro
Frankfurt am Main (pte018/20.09.2024/12:30) – Die im erste Halbjahr geschwächte deutsche Elektro- und Digitalindustrie blickt wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Laut Branchenverband ZVEI sind die Exporte im Juli leicht gestiegen und verbuchten im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 2,1 Prozent auf 19,8 Mrd. Euro.
Ziel trotzdem verfehlt
Trotz der leichten Verbesserung verfehlten die aggregierten Lieferungen ins Ausland ihren Vorjahreswert in den zusammengenommenen ersten sieben Monaten 2024 mit 143,9 Mrd. Euro noch um 2,9 Prozent.
Bei den Importen konnte im Juli kein Anstieg verzeichnet werden. Sie verblieben mit 20,3 Mrd. Euro bei ihrem Vorjahreswert. In den gesamten ersten sieben Monaten fielen die Elektro-Einfuhren mit minus 7,9 Prozent deutlich zurück auf einen kumulierten Wert von 145,5 Mrd. Euro, heißt es.
Eurozone schwächelt
Die Exporte in die Eurozone reduzierten sich im Juli 2024 um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 6,1 Mrd. Euro, so der ZVEI. Dabei konnten die Ausfuhren nach Spanien (plus 8,4 Prozent auf 712 Mio. Euro), Belgien (plus sieben Prozent auf 430 Mio. Euro), Griechenland (plus 4,8 Prozent auf 77 Mio. Euro), Slowenien (plus vier Prozent auf 73 Mio. Euro) und in die Slowakei (plus 3,4 Prozent auf 233 Mio. Euro) gesteigert werden.
Allerdings gab es im Juli Rückgänge bei den Lieferungen nach Frankreich (minus 0,1 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro), Österreich (minus 5,6 Prozent auf 806 Mio. Euro), Irland (minus 5,9 Prozent auf 145 Mio. Euro), Italien (minus 6,6 Prozent auf 890 Mio. Euro), Portugal (minus 8,4 Prozent auf 179 Mio. Euro) und in die Niederlande (minus 9,7 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro). Die Finnland-Exporte sanken um 18,5 Prozent auf 130 Mio. Euro massiv. (Ende)
Kfz-Gewerbe fordert starke Impulse für Hochlauf der E-Mobilität
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) hat vor dem Krisengipfel der Automobilwirtschaft bei Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am kommenden Montag starke Impulse für die Elektromobilität verlangt. „Angesichts des dramatischen Absatzeinbruchs von Elektrofahrzeugen in Deutschland bedarf es maximaler gemeinsamer Anstrengungen, um die Elektromobilität zum Erfolg zu führen. Hier müssen Politik und Wirtschaft gemeinsam Maßnahmen ergreifen, die zum Erfolg führen und die Kundinnen und Kunden überzeugen“, erklärte ZDK-Präsident Arne Joswig.
Regierungsjets werden mit Raketenabwehr ausgerüstet – Magazin
Die drei neuen Regierungsjets vom Typ A350 sollen laut einem Magazinbericht möglichst schnell mit einem Abwehrsystem gegen mögliche Raketenangriffe ausgestattet werden. Das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) wolle dem Haushaltsausschuss des Bundestags noch bis Jahresende einen entsprechenden Vertrag zur Genehmigung des Budgets vorlegen, schrieb das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Das Ministerium bestätigte die grundsätzliche Absicht, nannte aber keine Details. „Wir können bestätigen, dass wir die Airbus A350 der Flugbereitschaft BMVg mit Selbstschutzsystemen ausstatten möchten“, sagte ein Sprecher des Ministeriums zu Dow Jones Newswires. Vor der parlamentarischen Befassung könne er aber keine Details bestätigen.
COMMENT: Deutschland rüstet – militärisch auf, wirtschaftlich ab. Die Wähler entrüsten sich AfD-mäßig.
Oktoberfest in München startet
„Ozapft is“, heißt es heute in München – das Oktoberfest beginnt. Um 12.00 Uhr zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier an und eröffnete damit das Volksfest.
Die erste Maß bekam der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Er stieß traditionsgemäß mit dem Rathauschef auf eine friedliche Wiesn an. Für reguläre Besucherinnen und Besucher kostet die Maß zwischen 13,60 und 15,30 Euro. Seit dem Vorjahr gibt es kostenlos Trinkwasser an Brunnen auf dem Gelände. Tafelwasser im Zelt kostet im Schnitt über zehn Euro pro Liter.
An die sechs Millionen Besucherinnen und Besucher werden bis 6. Oktober erwartet. Die Wiesn gilt als größtes Volksfest der Welt. Schon gestern füllten feiernde Wiesn-Gäste die Reisezüge.
Schärfere Kontrollen
Nach den mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlägen von Solingen und München herrschen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Die Kontrollen an den Eingängen werden intensiviert, erstmals kommen Handmetalldetektoren zum Einsatz, es wird auch Abtastungen geben. Messer, Glasflaschen und große Taschen dürfen auf das Gelände nicht mit.
Rund 600 Polizistinnen und Polizisten sollen im Dienst sein, dazu kommen Tausende Ordnerinnen und Ordner. Rund 1.200 bis 1.500 sind allein von der Stadt eingesetzt, hinzu kommen jene der Wirtinnen und Wirte. …
red, ORF.at/Agenturen
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN
COMMENT: Stabile Verhältnisse seit Monaten, geringes Vorrücken der ÖVP sowie geringes Absinken der SPÖ jeweils seit ungefähr Mitte August.
WAHLKABINE – INFO ZU ANSICHTEN DER PARTEIEN
Rekord-Unwetterschäden, großer Teil davon nicht versichert
Die Versicherungsbranche rechnet mit massiven Schadenssummen nach den jüngsten Unwettern in Österreich. Laut Versicherungsverband (VVO) werden Schäden im Wert von bis zu 600 bis 700 Millionen Euro erwartet. Das bildet allerdings nur einen kleinen Teil der tatsächlich entstandenen Schäden ab, denn viele Menschen sind nicht gegen Hochwasser- oder Sturmschäden versichert. Für Wifo-Experte Franz Sinabell wäre daher eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden denkbar.
Bei Schäden an der Immobilie greift teilweise die Eigenheim- bzw. Haushaltsversicherung, deckt aber in den meisten Fällen nur Schäden von 5.000 bis 10.000 Euro ab. Auch aus dem Katastrophenfonds bekommen Betroffene im Regelfall nur 20 Prozent des Schadens abgegolten. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss entsprechende Versicherungen wie etwa gegen Katastrophen – oder in der Landwirtschaft gegen Hagelschäden und Überschwemmung abschließen. „Es ist aber so, dass die meisten Menschen nicht versichert sind und folglich bleiben die Meisten auf einem großen Teil des Schadens sitzen und müssen ihn selber finanzieren“, sagte Sinabell am Freitag im Ö1-„Mittagsjournal“ des ORF-Radio.
Viele Betroffene stünden damit vor einer echten Notlage. „Daher sollten wir über eine Verbesserung des Systems nachdenken“, so der Wifo-Ökonom. Laut Sinabell muss man dafür ins Ausland schauen, denn in Belgien oder der Schweiz gebe es beispielsweise gut funktionierende Modelle. So könnte man mehrere Naturgefahren in einer Versicherung bündeln und eine Elementarversicherung daraus machen.
Das würde natürlich die Prämien erhöhen, aber gleichzeitig auch einen Rechtsanspruch auf Schadensabgeltung schaffen. Wie stark sich die Prämien erhöhen würden, sei schwer abschätzbar, in Deutschland seien Berechnungen zu ähnlichen Überlegungen aber auf zusätzliche Kosten von durchschnittlich 150 Euro pro Haushalt pro Jahr gekommen. Zu bedenken gebe es dabei aber, dass Haushalte in gefährdeten Gebieten höhere Prämien zahlen müssten als Haushalte in weniger gefährdeten Gebieten. Für Sinabell sind diese zu erwarteten Mehrkosten bei einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden der Hauptgrund, warum keine Partei in Österreich eine solche Art der Versicherung in ihrem Programm habe.
In der Versicherungsbranche wird eine solche Pflichtversicherung, die in eine Feuerversicherung eingebettet werden könnte, schon seit vielen Jahren diskutiert und befürwortet. „Die österreichische Versicherungswirtschaft schlägt vor, die Naturkatastrophenrisiken untrennbar mit der Feuerversicherung zu koppeln (Belgisches Modell)“, betonte der VVO auch am Freitag erneut. „Durch die Erweiterung der Solidargemeinschaft wäre es der Versicherungswirtschaft möglich, die nötigen höheren Deckungen anzubieten, bei gleichzeitig sozial verträglichen Prämien“, so VVO-Präsident Rémi Vrignaud weiter.
Das Schadensausmaß der Unwetter sei jedenfalls enorm. Das Schadensvolumen wird derzeit auf 600 bis 700 Mio. Euro geschätzt, im Extremfall könnte laut VVO sogar die Milliardengrenze erreicht werden. Zahlen von einzelnen Versicherern haben das große Ausmaß der Schäden aber bereits vermuten lassen. Vor einigen Tagen erwartete die Wiener Städtische ein Schadensvolumen von bis zu 100 Mio. Euro. Auch die Niederösterreichische Versicherung rechnet mit Rekordschäden von 80 bis 100 Mio. Euro. Niederösterreich hat in Österreich am stärksten unter den Unwettern gelitten.
Winzer erwarten sehr guten Rotwein
Die Lese der roten Trauben im Blaufränkischland ist in der Endphase. Der extrem heiße Sommer und die heftigen Regenfälle schadeten der Qualität nicht. Die Winzerinnen und Winzer rechnen mit einem extrem guten Jahrgang. …
Schwarzarbeit: Mehr Pfusch nach Unwettern
Der Linzer Ökonom Friedrich Schneider schätzt die Gesamtschäden nach den Unwettern auf 1,5 Mrd. Euro. Er rechnet auch mit einem Anstieg der Schwarzarbeit um hunderte Millionen Euro.
Die jüngsten Unwetter haben nicht nur Schäden in Milliardenhöhe angerichtet, sondern werden auch die Schwarzarbeit in den kommenden Monaten beflügeln, sagte der Linzer Ökonom Friedrich Schneider, Professor an der Johannes Kepler Universität Linz, im Gespräch mit der APA. Die Schwarzarbeit wird in den kommenden sechs Monaten – also von Oktober bis März nächsten Jahres – um 250 Mio. Euro zunehmen, sagte Schneider.
Den Gesamtumsatz der Schwarzarbeit im laufenden Jahr bezifferte der Ökonom bisher mit 34,52 Mrd. Euro. Somit sollte der Wert innerhalb von 12 Monaten auf 34,77 Mrd. Euro steigen.
Allerdings geht diese Schätzung laut Schneider davon aus, dass die Geschädigten die von der EU zugesagten Hilfsmittel in Höhe von 500 Mio. Euro erhalten. „Wenn die Gelder nicht bei den Betroffenen ankommen, steigt die Schwarzarbeit weiter“, ergänzte der Ökonom.
Den Gesamtschaden des Hochwassers schätzt der Linzer Ökonom auf rund 1,5 Mrd. Euro. Allerdings sei diese Schätzung mit einer Unsicherheit von plus/minus 20 Prozent behaftet, ergänzte Schneider. Demnach sollten die Schäden an Häusern, Pkw und der Infrastruktur bei 1,2 bis 1,8 Mrd. Euro liegen. (APA)
Rekord-Rückgang bei Asyl im August – APA
Die Zahl der Asylanträge geht immer stärker zurück. Im August wurden laut Monatsstatistik 1.704 Ansuchen abgegeben. Das sind um 74 Prozent weniger als im Vergleichsmonat 2023, als 7.043 Anträge eingereicht wurden. Damit ist der August auch der Monat mit der geringsten Zahl an Asylanträgen und jener mit dem größten Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Insgesamt wurden heuer 16.949 Anträge registriert. Das ist ein Rückgang von 53 Prozent. Damit steuert man auf die geringste Zahl an Asylansuchen seit dem ersten Corona-Jahr 2020 zu. Diese Zahlen führen auch dazu, dass die Raum-Kapazitäten zurückgenommen wurden. Mit 15. September wurden Bundesquartiere in Semmering, Klingenbach, Wien und Korneuburg still gelegt. Damit sind nur noch elf Einrichtungen in Betrieb. Zu Jahresbeginn waren es 20. In der Grundversorgung waren mit Anfang September 71.050 Personen untergebracht, wobei die Ukrainer hier die Mehrheit stellen.
Was die Herkunft der Flüchtlinge angeht, sind Syrer heuer mit über 10.000 Anträgen mittlerweile mit deutlichem Abstand die größte Gruppe. Dass die Familienzusammenführung nicht mehr derselbe Faktor ist wie zu Beginn des Jahres, sieht man am deutlichen Rückgang weiblicher Asylwerber. Im August kamen nur noch knapp 31 Prozent der Anträge von Frauen. In der ersten Jahreshälfte waren es stets zwischen 44 und 49 Prozent.
Positiv beschieden wurden heuer 19.098 Anträge, 12.688 davon betrafen Asyl. Der Rest verteilte sich auf subsidiären Schutz oder humanitären Aufenthalt.
Gemäß vorläufigen Zahlen zu den Abschiebungen in den ersten acht Monaten haben 8.912 Personen das Land verlassen, 52 Prozent davon zwangsweise. Bei dieser Gruppe waren 45 Prozent laut Innenministerium strafrechtlich verurteilt.
Schlepper würden einen Bogen um Österreich machen, resümierte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einem Statement gegenüber der APA. Er verwies darauf, dass am Freitag 30 weitere Polizistinnen und Polizisten aus Österreich an der ungarisch-serbischen Grenze ihre Arbeit aufgenommen haben.
Weiterhin mit der Situation unzufrieden ist die SPÖ Burgenland. 17.000 Asylanträge seien „noch immer viel zu viel“, meinte Klubobmann Roland Fürst, der sich erneut für eine Obergrenze von 10.000 aussprach, in einer Aussendung. Die Aufgriffe im Burgenland würden wieder steigen, „in der Vorwoche von 137 auf 150, und jetzt von 150 auf 191.“
TV-Duell: Heftiger Schlagabtausch zwischen Babler und Kickl
Hochwasser prägt TV-Debatte von Nehammer und Kogler
Erste ÖVP-Politikerin spricht sich für Koalition mit Blauen aus – Kurier (ZAHLPFLICHT)
Laura Sachslehner, Ex-Generalsekretärin der ÖVP, will wieder in den Nationalrat. Bei einer türkis-blauen Koalition würde sie auch einen Herbert Kickl nicht ausschließen. …
Mehrheit für Regierungsbildung durch Wahlsieger
67 Prozent der Befragten haben sich in einer aktuellen Unique-Research-Umfrage für die Zeitung „Heute“ dafür ausgesprochen, dass der Wahlsieger nach der Nationalratswahl auch den Auftrag zur Bildung der Regierung erhält (800 Befragte, Schwankungsbreite plus/minus 3,5 Prozent). Dafür haben sich am entschiedensten ÖVP- und FPÖ-Anhängerinnen und -Anhänger ausgesprochen, keine Wählergruppe war mehrheitliche gegen einen solchen Automatismus.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte in der Vergangenheit erklärt, FPÖ-Chef Herbert Kickl, dessen Partei in allen Umfragen führt, im Falle eines Wahlsiegs nicht automatisch einen Auftrag zur Regierungsbildung zu erteilen.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) fände es hingegen „normal“, bekäme der Erste diese Aufgabe gestellt: „Ich meine, die Menschen erwarten sich, dass der Erstplatzierte auch den Auftrag bekommt“, sagte sie zur „Presse“.
red, ORF.at/Agenturen
Benzin, Beisl, Boliden: Die Tankstelle ist 100
Vor 100 Jahren wurde in Graz die erste Tankstelle Österreichs eröffnet. Seitdem ist viel passiert. Was mit simplen Kiosken begann, hat sich mittlerweile zu Flagship-Tankanlagen mit Waschstraßen, Gastronomie und Shops entwickelt. Gleichzeitig werden viele Tankstellen vollautomatisiert, Personal gibt es dort keines. Auch der Blick in die Zukunft zeigt, dass im Zuge der notwendigen Energiewende noch einige Veränderungen auf die Tankstelle zukommen.
Klein-Meiselsdorf: Größtes Mais-Labyrinth Europas eröffnet – Schließt Ende September – ORF, 31.8.2024
In Klein-Meiseldorf (Bezirk Horn) gibt es das nach eigenen Angaben größte Kukuruz-Labyrinth Europas. Auf einer Fläche von 14 Fußballfeldern können die Besucherinnen und Besucher nicht nur ihre Orientierung, sondern auch ihr Allgemeinwissen unter Beweis stellen. …
MEDIZIN
Abwassermonitoring Österreich – Hohe Abwasserwerte: Tirol und Vorarlberg gleichauf – Wien zieht etwas an
SARS-CoV-2: Impfbedingte Myokarditis könnte langfristige Folgen haben
New York – Einige Kinder und Jugendliche, bei denen es nach der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu einer Myokarditis gekommen ist, haben möglicherweise langfristige Schäden davongetragen. Darauf deutet eine Fallserie in eClinicalMedicine (2024; DOI: 10.1016/j.eclinm.2024.102809) hin, die bei einigen Patienten ein „Late Gadolinium Enhancement“ in der Magnetresonanztomografie (MRT) des Herzmuskels gefunden hat.
Beim „Late Gadolinium Enhancement“ (LGE) ist der Abfluss des Kontrastmittels im Kardio-MRT verzögert. Es kommt zu einer (vorübergehenden) Anreicherung in Myokard oder Perikard. Dies deutet auf eine Gewebeschädigung hin, die zunächst aus einem Ödem besteht.
Das LGE kann aber auch eine Zerstörung von Herzmuskelzellen anzeigen, die langfristig das Risiko einer Fibrose und damit einer Pumpschwäche des Herzmuskels birgt. Ein LGE kann Vorbote von Herzinsuffizienz, Kardiomyopathie, Arrhythmien und einem plötzlichem Herztod sein.
Das Netzwerk MACiV („Myocarditis After COVID Vaccination“) untersucht derzeit im Auftrag der US-Arzneimittelbehörde FDA, welche Folgen die impfassoziierte Myokarditis hat, zu der es – in seltenen Fällen – nach einer Impfung mit mRNA-Impfstoffen kommen kann.
Die Komplikation ist sehr selten. Die European Society of Cardiology schätzt die Inzidenz auf 106 Fälle pro 1 Millionen Impfdosen (gegenüber einer Inzidenz der Myokarditis nach COVID-19 von 1.500/Mio.).
Die Myokarditis kann heftig sein. Von den 333 betroffenen Kindern und Jugendlichen, deren Daten das MACiV-Netzwerk um Supriya Jain vom Westchester Medical Center in Valhalla bei New York an 38 Kliniken zusammengetragen hat, mussten 299 (90 %) im Krankenhaus behandelt werden.
Insgesamt 95 % der Patienten waren mit Comirnaty von Biontech/Pfizer und 5 % mit Spikevax von Moderna geimpft worden. Die Myokarditis trat häufiger nach der ersten oder zweiten Dosis im Vergleich zur dritten Dosis des mRNA-Impfstoffs auf.
Bei 6 Patienten (2 %) kam es zu einem Kreislaufversagen, das den Einsatz von positivinotropen Medikamenten erforderlich machte, 2 Patienten (1 %) benötigten eine mechanische Beatmung und einer (0,3 %) musste an einem Gerät zur extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) angeschlossen werden. Alle Patienten überlebten laut Jain die akute Krise. Keiner benötigte ein Herzunterstützungssystem und keiner wurde für eine Herztransplantation registriert.
Die Patienten konnten nach median 2,8 Tagen aus der Klinik entlassen werden, und die meisten haben sich körperlich erholt. Bei 200 Patienten (60 %) wurden zunächst Veränderungen im EKG festgestellt mit einer diffusen ST-Streckenveränderung und/oder T-Wellen-Inversion. Bei 26 Patienten (8 %) traten Extrasystolen auf, 17 Patienten (5 %) hatten eine ventrikuläre Tachykardie, 9 von ihnen wurden mit Antiarrhythmika behandelt.
Ein Patient (0,3 %) entwickelte vorübergehend einen kompletten Herzblock, von dem er sich aber spontan erholte. Bei 53 Patienten (17 %) wurde in der Echokardiographie eine linksventrikuläre systolische Dysfunktion festgestellt, die bei 9 Patienten (3 %) als mittelschwer bis schwer eingestuft wurde.
Bei 232 Patienten wurde im Mittel 23 Tage nach der Impfung ein erstes Kardio-MRT durchgeführt. Bei 177 Patienten (82 %) wurde dabei ein LGE beobachtet. Männliche Patienten waren dreimal häufiger betroffen als weibliche (Odds Ratio 3,28; 95-%-Konfidenzintervall 0,99-10,6), Teenager über 15 Jahre häufiger als jüngere Patienten (Odds Ratio 2,74; 1,28-5,83).
Bei 98 von 161 Patienten, bei denen später ein weiteres Kardio-MRT durchgeführt wurde, war das LGE auch nach median 159 Tagen noch vorhanden. Bei 5 dieser Patienten (5 %) hatte sich das LGE verschlechtert. Darunter waren 3 Patienten mit wiederkehrenden Herzsymptomen wie Brustschmerzen, Herzklopfen, Schwindel oder Müdigkeit.
Ein Patient musste mit erhöhtem Troponin erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden, 2 hatten T-Wellen-Inversionen bei Folge-EKGs und 1 Patient litt unter einer ventrikulären Tachykardie und einer leichten systolischen Dysfunktion des linken Ventrikels.
Welche langfristigen Folgen das LGE für die Patienten haben wird, ist laut Jain noch unklar. Das LGE ist ein indirekter Hinweis auf eine Herzfibrose. Für eine Bestätigung müsste eine Herzmuskelbiopsie entnommen werden, auf die aber bei den jungen Patienten bisher verzichtet wurde.
COMMENT: Fibrosen entstehen dort, wo Zellen, hier: Herzmuskelzellen zugrunde gegangen sind. Die Fibrosen sind nichts anderes als Narben oder im Pathologie-Spachgebrauch Herzmuskel-Schwielen. Solche Schwielen können auch im hohen Alter im Herzmuskel (Myocard) entstehen bei längerer Unterversorgung mit Sauerstoff, die die Herzmuskelzellen kleinumschrieben absterben lassen. Es entstehen sozusagen in der Regel an mehreren Stellen Mini- oder Mikro-Herzinfarkte. Die Schwielen sind klein, aber mit freiem Auge sichtbar und gehen mit einer (geringen) Einschränkung der Pumpfähigkeit des Herzens – Herzinsuffizienz – einher: die Herzinssufizienz älterer Menschen kann darin ihre Ursache haben und zeigt sich wie bei jeder Herzinsuffinzienz durch geschwollene „schwere“ Füße.
Herzmuskelzellen können auch im Gefolge einer vom Coronavirus hervorgerufenen thrombembolischen Gefäßentzündung absterben, wie sie für das Coronavirus typisch ist. Diese Gefäßentzündung kann überall auftreten, in Arterien oder Venen, in großen oder kleinen Gefäßen. Das sorgt für das extrem bunte klinische Bild bei den verschiedenen Patienten.
Ob die betroffenen Patienten im späteren Leben an einer Herzinsuffizienz oder Kardiomyopathie erkranken werden oder sogar von einem plötzlichen Herztod bedroht sind, lässt sich nicht vorhersagen. Jain rät allerdings alle Patienten mit einer LGE kardiologisch zu betreuen. © rme/aerzteblatt.de
Nierensteine: Ultraschall-Restentfernung gut – Behandlung im Arztbüro dauert laut University of Washington School of Medicine nur 30 Minuten
Seattle (pte013/20.09.2024/10:30) – Das Entfernen der Reste von Nierensteinen per Ultraschall senkt das Risiko für einen erneuten Vorfall dieser Art. Das haben Forscher der University of Washington School of Medicine ermittelt. Bei 50 Prozent der Patienten, bei denen Nierensteine operativ entfernt wurden, verbleiben danach kleine Stückchen in den Nieren. Von diesen Patienten hat jeder Vierte binnen fünf Jahren eine weitere OP, bei der diese jetzt größeren Fragmente entfernt werden. Bei Patienten, bei denen eine Ultraschallbehandlung zur Entfernung der Fragmente durchgeführt wurden, ist dieses Risiko jedoch um 70 Prozent niedriger.
Handheld-Ultraschallgerät
Laut Seniorautor Jonathan Harper ist entscheidend, dass das Verfahrenr nicht-invasiv ist und anbei ein Handheld-Ultraschallgerät eingesetzt wird, um die Fragmente der Nierensteine zu entfernen. Die randomisierte und kontrollierte Studie wurde von Mai 2015 bis April 2024 durchgeführt. Fast alle der 82 Teilnehmer stammen von der Hochschule oder den VA-Puget-Sound-Gesundheitssystemen. Alle verfügten über Steinfragmente, die seit Monaten in ihren Nieren nachweisbar waren. Ihre Harnleiter waren jedoch frei von Steinen oder Fragmenten.
Im Rahmen der Studie sind 40 Personen mit Ultraschall behandelt worden, damit sich die verbliebenen Reste der Nierensteine lösen. Bei den 42 Personen der Kontrollgruppe wurde keine derartige Behandlung durchgeführt. Die behandelten Patienten waren bei der Behandlung bei Bewusstsein und in einem Büro des Krankenhauses. Die Ärzte benutzten Ultraschallimpulse, um durch die Haut Fragmente zu entfernen, die sich näher bei den Harnleitern befanden. Sie konnten daher leichter ausgeschieden werden. Das war, so Harper, häufig bereits beim nächsten Urinieren der Fall.
Schnelle Behandlung möglich
Der Urologe sieht in diesem Verfahren viel Potenzial. Es könnte so verbreitet werden, wie dass ein Patient zur Mundhygiene geht. „Sind mehrere kleine Steine vorhanden, die in der Zukunft Probleme bringen könnten, macht man sich einen Termin beim Arzt und ist innerhalb von 30 Minuten mit der Behandlung fertig“, meint Harper. Details sind im Fachmagazin „The Journal of Urology“ veröffentlicht worden. (Ende)
COMMENT: „… im Arztbüro“. Interessant …
Fischiger Geruch und Ausfluss sind nur zwei Aspekte: Bakterielle Vaginose: häufigste urogenitale Erkrankung bei sexuell aktiven Frauen – medonline (Login-Pflicht)
Dünnflüssiger, grau-weißlicher Ausfluss mit fischigem Amingeruch gilt als typisches Zeichen einer bakteriellen Vaginose. Sie erhöht das Risiko für sexuell übertragbare Erkrankungen und ist mit Schwangerschaftskomplikationen verknüpft.
Stark vermehrte Keimzahlen – allen voran 13 verschiedene Gardnerella-Subspezies – und zu wenig schützende Milchsäurebakterien kennzeichnen das Syndrom der bakteriellen Vaginose. Dabei handelt es sich um die häufigste urogenitale Erkrankung von Frauen im sexuell aktiven Alter, schreiben Prof. Dr. Alex Farr von der Medizinischen Universität Wien und Kollegen.
Eine Übertragbarkeit der Bakterien auf sexuellem Weg gilt als wahrscheinlich.
Problematisch ist, dass es bei vielen Frauen zu chronisch rezidivierenden Verläufen kommt und Therapien oftmals versagen. Zu den Risikofaktoren, die eine bakterielle Vaginose begünstigen, zählen Rauchen, Übergewicht, übertriebene Vaginalhygiene, ein liegendes Kupfer-IUD (intrauterine device), häufiger Partner(innen)-wechsel und Dauerstress. …
PSYCHOLOGIE
Entwicklungspsychologie: Kindergartenkinder rechnen mit Fingern besser
Kindergartenkinder von fünf, sechs Jahren können einer Studie zufolge besser rechnen, wenn sie ihre Finger zu Hilfe nehmen. Die Forschenden empfehlen daher, Kindern dieses Alters das Zusammenzählen mit den Fingern beizubringen, wenn sie es bisher nicht tun. Das verbessere ihre Rechenleistung deutlich.
„Unsere Ergebnisse sind sehr wertvoll, weil wir damit zum ersten Mal eine konkrete Antwort auf die seit langem gestellte Frage geben, ob Lehrer Kindern ausdrücklich beibringen sollten, ihre Finger zum Lösen von Additionsaufgaben zu verwenden – insbesondere denen, die dies nicht von Natur aus tun“, sagte Hauptautorin Catherine Thevenot vom Institut für Psychologie der Universität Lausanne in der Schweiz in einer Mitteilung der Universität. „Die Antwort lautet ja. Unsere Studie zeigt, dass das Training des Fingerrechnens bei über 75 Prozent der Kindergartenkinder wirksam ist.“
„Der nächste Schritt besteht darin, zu erforschen, wie wir die restlichen 25 Prozent der Kinder unterstützen können, die nicht so gut auf die Intervention reagiert haben“, ergänzte Thevenot. Die im Fachjournal „Child Development“ veröffentlichte Studie konzentrierte sich im Hauptteil auf 328 fünf- und sechsjährige Kindergartenkinder, die hauptsächlich in Frankreich leben, und testete ihre Fähigkeiten, einfache Additionsaufgaben zu lösen.
Die Forschenden aus Frankreich und der Schweiz verweisen zudem auf frühere Studien, denen zufolge von sich aus mit den Fingern rechnende kleine Kinder als intelligent gelten, weil sie bereits das Abstraktionsniveau erreicht haben, um zu verstehen, dass eine Menge auf verschiedene Weise dargestellt werden kann. Erst ab dem Alter von acht Jahren könne das Rechnen mit den Fingern auf mathematische Schwierigkeiten hinweisen.
red, science.ORF.at/Agenturen
UMWELT
Renaturierung verringert laut Experten Hochwassergefahr – APA
Renaturierungsmaßnahmen können die Auswirkungen von Extremereignissen wie der aktuellen Hochwasserkatastrophe stark vermindern, sagten Experten im Gespräch mit der APA. Sie bezeichneten es als „Glücksfall“, dass das EU-Renaturierungsgesetz mithilfe der Zustimmung Österreichs Mitte August in Kraft getreten ist. Intakte Flusslandschaften, Auen und Moore würden nämlich viel Wasser aufnehmen und dadurch bei starken Niederschlägen Ortschaften schützen.
„Weil sich Flüsse mit Mäandern (Schleifen, Anm.), Seitenarmen und Auen dort gut ausbreiten können und mehr Versickerungsflächen haben, kommt weniger Wasser tatsächlich in den Siedlungen an“, erklärte Katharina Rogenhofer vom Kontext-Institut für Klimafragen. Wo bereits Renaturierungsprojekte umgesetzt wurden, habe man auch in dieser Extremregensituation „nicht so viel abbekommen“, beispielsweise an der Maltsch (einem Zufluss der Moldau in Oberösterreich und Tschechien, Anm.). Auch die Flussauen der March in einem von der Naturschutzorganisation WWF betriebenen Reservat in Niederösterreich seien im Moment geflutet, berichtete Joschka Brangs vom WWF Österreich: „Da sieht man einfach, wie viel Wasser quasi dort fortgeblieben ist und nicht weiter flussabwärts läuft, wo es zum Problem wird.“
Naturschutz aus dem Blickwinkel der Sicherheit
Schon den kleinsten Bächen und Flüssen sollte man in den Oberläufen ausreichend Überschwemmungsfläche zur Verfügung stellen, sagte Gabriele Weigelhofer vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien. Dann würden Starkregenereignisse bereits dort abgepuffert. „Wenn überall ein bisschen zurückgehalten wird, kommt in Summe weniger in den großen Gewässern an und dann werden auch dort die Hochwässer geringer ausfallen“, so die Expertin. „Leider stehen bei der Raumplanung oft andere Nutzungen wie für die Landwirtschaft und Siedlungen im Vordergrund“. Die Hydrologie, also der Gewässerbau, sollte hier stärker berücksichtigt werden. „Insofern macht es auch Sinn, den Naturschutz aus dem Blickwinkel der Sicherheit zu sehen und entsprechend politisch zu priorisieren“, ergänzte Brangs.
„Eine naturnahe Au hat auch den Vorteil, dass hier Wasser für extreme Trockenzeiten gespeichert ist“, so Weigelhofer: „Man mildert also beide Extreme ab“, nämlich zu viel und zu wenig Nässe. Außerdem schaffe man Lebensraum für zahlreiche Tiere, wovon auch die Landwirtschaft profitiert, denn durch eine vielfältige Organismenschar würden Schädlinge im Zaum gehalten. „Natürlich sind solche Gebiete auch sehr schöne Naherholungsräume für die Leute, die dort leben“, erklärte Brangs. „Das ist das Schöne an diesen Renaturierungsmaßnahmen, dass man auf unterschiedlichste Arten davon profitiert“. Die Menschen hätten dann ständig eine schöne Naturlandschaft vor der Haustüre, anstatt einem Hochwasser bei Starkregen.
Dem Argument von Bundeskanzler Karl Nehammer und der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP), dass 96 beziehungsweise 94 Prozent der Fläche in Niederösterreich nicht verbaut sind, und es trotzdem zur Katastrophe kam, konnten die Experten überhaupt nichts abgewinnen. „Das Problem an dieser Aussage ist, dass sie suggerieren soll, eigentlich sei alles gut, und das ist es definitiv nicht“, sagte Brangs. „Das sehen uns spüren ja vor allem die Menschen vor Ort“. „Man hat voriges Wochenende einfach gesehen, dass es wirklich ein großes Problem gibt“, argumentierte Rogenhofer.
Es wird zu viel versiegelt und verdichtet
Das Problem heißt vor allem Bodenverdichtung, erklärte Weigelhofer. Neben der viel diskutierten exorbitanten Bodenversiegelung in Österreich durch das Zubetonieren von Flächen für Siedlungen, Einkaufszentren und andere Gewerbebetriebe sowie Straßen sind die landwirtschaftlichen Flächen durch das Bearbeiten mit sehr schweren Gerätschaften so stark verdichtet, dass sie fast kein Wasser aufnehmen. Es fließt auf Ackerboden schnell ab und wird nicht gespeichert. „Auch auf Wiesen rinnt Wasser oberflächlich ab, weil dort der Boden von Mähmaschinen ebenfalls verdichtet wird“, berichtete die Expertin. Dasselbe gilt für Forst-Monokulturen, wo ebenfalls schwere Maschinen eingesetzt werden. „Intakter Boden saugt Wasser hingegen auf wie ein Schwamm“, so Brangs. In der Land- und Forstwirtschaft sollte man demnach darauf achten, naturnah zu bewirtschaften und die Versickerungsfähigkeit des Bodens zu erhalten oder wiederherzustellen. Dann würde man auch in Dürrezeiten von dem dort gespeicherten Nass profitieren.
Laut einer aktuellen Studie sind die Menschen hierzulande fast unabhängig ihrer politischen Präferenzen mit großer Mehrheit Befürworter von Renaturierungsmaßnahmen. Das Marktforschungsinstitut „marketagent“ befragte anlässlich der bevorstehenden Nationalratswahl für das Kontext Institut mehr als tausend Wahlberechtigte (zwischen 9. und 16. September im Alter von 16 und 75 Jahren) online. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der FPÖ-Wähler-Gruppe stimmte etwa zu, dass die nächste Regierung wegen der häufiger werdenden Extremereignisse mehr Anpassungsmaßnahmen wie Flussrenaturierungen ergreifen muss. Bei den SPÖ Wählern waren es 87 Prozent, bei jenen der SPÖ 93 Prozent, und bei den Grün-Wählern fast alle (98 Prozent).
Dem EU-Renaturierungsgesetz stimmte Leonore Gewessler (Grüne) trotz massiven Widerstands der ÖVP – vor allem des Landwirtschaftsministeriums von Minister Norbert Totschnig (ÖVP) – in Luxemburg zu. Die Umweltministerin wurde deshalb von der Kanzlerpartei angezeigt, doch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sah keinen Anfangsverdacht und stellte das Verfahren ein. Nehammer hatte auch unmittelbar nach Gewesslers Zustimmung in der EU gegenüber dem damaligen belgischen Ratsvorsitz behauptet, diese wäre rechtswidrig. „Auf unserer Seite wird vom anwesenden Minister im Raum abgestimmt, so läuft das ab“, hieß es lapidar von Seiten der Belgier.
Service: Link zur Kontext-Befragung – https://go.apa.at/J8fHwkfa
„Scientists for Future“ fordert Trendwende in Raumplanung und Verkehr – APA
Nichthandeln ist keine Option. Dieser Ansicht sind Wissenschafterinnen und Wissenschafter von „Scientists for Future Österreich“, die sich am Freitag anlässlich des Klimastreiks in einer Pressekonferenz mit dem Titel „Nach dem Extremwetter – vor der Transformation“ zu Wort gemeldet haben. Urgiert wurde etwa eine Trendwende in der Raumplanung und der Verkehrspolitik. „Der Straßenausbau ist eine Klimafalle“, hieß es, die Politik sei gefordert, sich aus der Falle zu befreien.
Die von der Wissenschaft seit langem kritisierte, zunehmende Bodenversiegelung wirke etwa bei Extremwetterereignissen als Verstärker, sagte Stefanie Peer, Professorin an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU Wien) und Leiterin des Forschungsinstituts für Raum- und Immobilienwirtschaft. Rund 40 Prozent der versiegelten Flächen in Österreich seien Verkehrsflächen, doch statt eines Rückbaus dominierten Ortsumfahrungen oder neue Autobahnen die Diskussion. Zersiedelung und gleichzeitige Attraktivierung des privaten Verkehrs bildeten „eine Teufelsspirale“: „Da müssen wir uns etwas überlegen! Wir brauchen viel kräftigere Raumplanungsgesetze und ein Maßnahmenbündel, das dazu führt, dass Alternativen wie Car Sharing oder öffentlicher Verkehr attraktiver werden und privater Autoverkehr unattraktiver wird.“
Gegen die „rapide Ausbreitung der Zersiedelung“
„Ernstzunehmender Bodenschutz bedeutet einen Richtungswechsel in der Politik und klare gesetzliche Richtlinien“, sagte Anna-Katharina Brenner, die an der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien zu Siedlungsstruktur und Nachhaltigkeitstransformation forscht und für die Zeit nach 1975 eine „rapide Ausbreitung der Zersiedelung in Österreich“ festgestellt hat. Bei der herrschenden Politik werde die Auto-Abhängigkeit der Menschen vergrößert, was etwa ältere Menschen und Betreuungspersonen bei ihren Alltagswegen behindere. „Wir müssen anfangen darüber zu reden, für wen wir in welche Strukturen investieren.“ Würde man ermöglichen, mehr Alltagswege mit dem öffentlichen Nahverkehr, zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen, „würde das den Menschen einen großen Teil ihrer Wahlfreiheit zurückgeben und die Böden schützen“.
Architekt und Stadtplaner Johannes Fiedler plädierte energisch für ein Moratorium beim Straßenbau, der „budgetär und räumlich nicht mehr privilegiert werden“ dürfe. Das hochrangige Straßensystem befeuere die bestehenden „suburbanen Siedlungskatastrophen“ weiter. Die Fachgruppen „Mobilität und Stadtplanung“ und „Bodenverbrauch“ der Scientists for Future Österreich, einem Zusammenschluss von über 1800 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aller Disziplinen, haben dazu ein Positionspapier verfasst, in dem „große Investitionen in den öffentlichen Nah- und Fernverkehr“ gefordert werden – „aber nicht zusätzlich zum Ausbau des Straßennetzes, sondern stattdessen“.
Zuckerbrot ist attraktiver als Peitsche
Das werde nicht ausreichen, argumentierte Umweltökonomin Sigrid Stagl von der WU Wien. „Es ist politisch nachvollziehbar, dass Zuckerbrot viel attraktiver ist als Peitsche. Es braucht aber beides!“ So solle es etwa Förderungen für neue Busangebote nur bei gleichzeitiger Reduktion privater Kfz-Stellplätze geben. Sowohl weltweit als auch österreichweit seien die Kosten des Nichthandelns langfristig deutlich höher als jene der Transformation. Dabei seien die künftigen Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Menschen noch gar nicht eingerechnet.
Auf diese konzentrierte sich der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, dem „mittlerweile bald die Worte fehlen“, denn die Wissenschaft referiere ihre Erkenntnisse nun seit Jahrzehnten, ohne dass ausreichende politische Schritte die Folge gewesen seien. „Wie die Verantwortlichen reagieren, ist enttäuschend. Die direkten Folgen sind offensichtlich, und auch die indirekten Effekte sind definitiv da.“ So gebe es nicht nur bei Hochwässern, sondern auch bei Hitzeperioden enorme Schäden. Die üblichen Prognosen zur Zahl „vorzeitiger Todesfälle“ seien aber „weit zu kurz gegriffen“, da es auch „für die Öffentlichkeit unsichtbare Folgen“ gebe, etwa Einbußen an seelischem Wohlbefinden oder an Leistungsfähigkeit. „Diese Herausforderungen bringen unser Gesundheitssystem mittlerweile ans Limit.“ Auch das aktuelle Hochwasser könne bei Betroffenen und Helfern langfristige psychische Beeinträchtigungen hinterlassen. „Das muss so ernst genommen werden wie technischer Hochwasserschutz und Renaturierung.“
Unwetter: Wissenschaft und WWF fordern „Grünes Sicherheitsnetz“ – APA
Anlässlich der Hochwasserkatastrophe in Österreich haben der WWF und Vertreter der Wissenschaft am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz auf eine groß angelegte Naturschutz-Offensive mit einem „Grünen Sicherheitsnetz“ gedrängt. Das Netz solle einen „guten Plan zur Wiederherstellung der Natur“, einen Bodenschutz-Vertrag sowie Entsiegelungs- und Begrünungsprogramme umfassen.
Nach der akuten Soforthilfe sollten Bund und Länder rasch die notwendigen Schritte für den langfristigen Schutz der Bevölkerung beschließen, hieß es weiter. „Eine intakte Natur ist unsere beste Verbündete gegen die Klimakrise und ihre Folgen. Ihr Schutz wird immer mehr zu einer Frage der Sicherheit unserer Gesellschaft und muss daher zur politischen Priorität werden“, argumentierte WWF-Programmleiterin Hanna Simons. Genauso dringend sei ein ambitioniertes Klimaschutz-Programm.
Mehr Unwetter, Starkregen und Hitzewellen
„In Zukunft wird es mehr Unwetter, Starkregen aber auch Hitzewellen geben. Wenn wir uns gegen diese dramatischen Veränderungen wappnen wollen, müssen wir uns anpassen und deutlich mehr für den Klimaschutz tun“, warnte Herbert Formayer vom Institut für Meteorologie und Klimatologie an der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien.
Die EU-Renaturierungsverordnung spiele dabei eine Schlüsselrolle für die künftige Krisensicherheit: „Mit einem gut abgestimmten Plan können die Länder gegenseitig voneinander profitieren, weil viele Fluss-Systeme grenzüberschreitend miteinander vernetzt sind. Österreich sollte sich daher im ureigensten Interesse stark einbringen“, sagte Simons. Denn intakte Flüsse und Auen seien natürliche Wasserspeicher und helfen nicht nur bei Hochwasser, sondern auch bei Dürren.
Verbindliche Ziele bei Bodenversiegelung
Großen Handlungsbedarf sah der WWF zudem bei der Reduktion der Bodenversiegelung durch verbindliche bundesweite Ziele. „Neben vorbeugendem Bodenschutz muss die Politik mehr Entsiegelungs- und Begrünungsprogramme starten. Parallel dazu sollte die Raumordnung ökologisiert werden, damit Klimarisiken besser berücksichtigt werden“, forderte Simons.
„Wir sind von einer Rekord-Hitzewelle direkt in einen Wettersturz und eine Hochwasserkatastrophe geschlittert. Das ist eine enorme Belastung, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Einsatzkräfte“, ging indes Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien auf die physischen und psychischen Auswirkungen des Hochwassers ein. Auch Langzeitfolgen solcher Ausnahmesituationen seien zu berücksichtigen, genannt wurden etwa posttraumatische Belastungsstörungen. „Jede Maßnahme, die die Folgen der Klimakrise und ihre Ursachen bekämpft, wirkt sich daher langfristig auch positiv auf die Gesundheit der gesamten Bevölkerung aus. Klimaanpassung und Klimaschutz müssen daher immer Hand in Hand gehen“, schloss Umweltmediziner Hutter.
20 Jahre Mikroplastik: Forscher fordern globales Abkommen
Plastik ist allgegenwärtig, es findet sich in den entlegensten Weltgebieten genauso wie in tierischen Organismen. Forscher und Forscherinnen plädieren daher im Fachblatt „Science“ für ein globales Abkommen zur Eindämmung der Plastikverschmutzung. Anlass ist das 20-Jahr-Jubiläum der ersten Studie zum Thema „Mikroplastik“.
Kaum zu glauben, aber der heute weit verbreitete Begriff wurde erst in Folge der 2004 ebenfalls in „Science“ erschienenen Arbeit von dem Leiter der International Marine Litter Research Unit an der Universität von Plymouth, Richard Thompson, geprägt, heißt es in einer Aussendung der Universität Wien. Mitbeteiligt an dem aktuellen Perspektivenartikel ist neben Thompson selbst u.a. auch Sabine Pahl von der Umweltpsychologie-Arbeitsgruppe der Uni Wien.
In ihrem Beitragstitel stellt das Team die Frage: „Zwanzig Jahre Forschung zur Mikroplastikverschmutzung – was haben wir gelernt?“ – und gibt selbst eine Antwort. Diese klingt in etwa so: Auf jeden Fall genug, um sagen zu können, dass bisherige Anstrengungen, das Problem zu bewältigen, nicht ausreichen. Wie groß dieses ist, zeigt die Schätzung, dass bis zum Jahr 2040 jährlich rund 40 Megatonnen an Mikroplastik in die Umwelt gelangen dürften.
Plastik im Großen und im Kleinen
Insgesamt rund 7.000 einschlägige wissenschaftliche Studien seit 2004 zeichnen das Bild, dass die winzigen Kunststoffpartikel mittlerweile selbst in den entferntesten Winkeln der Erde zu finden sind. Zudem findet man sie in über 1.300 Wasser- und Landtierarten, wobei bisher vor allem viele Wasserorganismen stark darunter leiden. Zudem sind sie in diversen Nahrungsmitteln enthalten oder werden zum Beispiel aus Reifenabrieb stammend von Pflanzen aufgenommen. Nicht zuletzt erkenne die Forschung immer klarer, dass sie auch längst in menschlichem Gewebe angekommen sind. So zeigten kürzlich Forscher in mehreren Studien, wie sich Plastikteilchen in Nanometer-Größe u.a. im Gehirn und anderen Organen anreichern.
Verhandlungen zu globalen Vertrag
Die gesundheitlichen Auswirkungen davon sind noch weitgehend offen – allerdings gebe es zunehmende Hinweise auf negative Effekte, schreiben die Forschenden in ihrer Arbeit. Man müsse aber auch „erforschen, wie Menschen Risiken und Vorteile von Plastik wahrnehmen und welche Faktoren ihre Unterstützung von Maßnahmen und Veränderungen beeinflussen“, so Pahl.
Sie betont in dem Zusammenhang, dass die Plastikverschmutzung „vollständig durch menschliches Handeln verursacht“ wird und das Thema „eine tiefgreifende gesellschaftliche Herausforderung“ darstellt, „die nur durch interdisziplinäre, internationale Zusammenarbeit gelöst werden kann“. Dafür würden im November in Südkorea anstehende Verhandlungen seitens der Vereinten Nationen (UNO) über einen globalen Vertrag zur Plastikverschmutzung eine gute Gelegenheit bieten – die an der Analyse beteiligten Forscherinnen und Forscher sprechen gar von einer „greifbaren und historischen Gelegenheit“.
Geregelt werden sollte darin mehr oder weniger der gesamte Zyklus, den ein Plastikprodukt durchläuft – vom kompletten Bauteil bis zu den Minipartikeln, in die er einmal zerfällt, von der Produktion bis zum Recycling. Gelinge es zudem nicht, auch die hergestellten Mengen zu verringern, bestehe „ein hohes Risiko irreversibler Umweltschäden“, heißt es. red, science.ORF.at/Agenturen
- Globaler Süden am stärksten betroffen
- Mikroplastik in Halsschlagader nachweisbar
- Millionen Tonnen Plastik auf Meeresgrund
„Landkarte“ zeigt Tierwelt im Grundwasser
Im nassen Untergrund Wiens trotzt eine Vielfalt an Krebstierchen, Würmern, Schnecken und Milben widrigen Lebensumständen wie Hitze, Verschmutzung und Sauerstoffmangel. Ein Team um Ökologe Christian Griebler fand in 150 Grundwasserbeobachtungsstellen der Metropole knapp hundert Tierarten. …
TECHNIK – TECHNOLOGIE – INNOVATION
Ammoniak: Flüssiges Metall schont das Klima – Produktion des Industriestoffes wird mit Verfahren der RMIT University umweltverträglicher
Melbourne (pte003/20.09.2024/06:10) – Mit einem Flüssigmetallkatalysator aus Kupfer und Gallium reduzieren Forscher der RMIT University den Energieverbrauch bei der Herstellung von Ammoniak und der dabei entstehenden Emissionen drastisch. Der weltweite Bedarf liegt bei rund 150 Mio. Tonnen pro Jahr. Dabei fallen zwei Prozent der globalen CO2-Emissionen an. Bei dem neuen Verfahren wird der Bedarf an Prozesswärme um 20 Prozent reduziert, der Druck um 98 Prozent, verglichen mit dem seit mehr als 100 Jahren genutzten Haber-Bosch-Verfahren.
Elemente zusammen stark
„Die weltweite Ammoniakproduktion ist derzeit für doppelt so viele Emissionen verantwortlich wie ganz Australien. Wenn wir diesen Prozess verbessern und weniger energieintensiv gestalten, können wir die CO2-Emissionen erheblich senken“, so RMIT-Chemieingeneurin Karma Zuraiqi.
„Flüssige Metalle ermöglichen es uns, die chemischen Elemente auf eine dynamischere Weise zu bewegen, die alles an die Grenzfläche bringt und effizientere Reaktionen ermöglicht, ideal für die Katalyse“, sagt RMIT-Professor Torben Daeneke. Kupfer und Gallium sind einzeln eingesetzt schlechte Katalysatoren für die Herstellung von Ammoniak, bei der das reaktionsträge Element Stickstoff mit Wasserstoff vereinigt werden muss. Doch gemeinsam sind sie äußerst effektiv. Das Gallium macht den Stickstoff reaktionsbereit, das Kupfer die Wasserstoffatome.
Ziel dezentrale Herstellung
Während die Herstellung von Ammoniak nach dem traditionellen Haber-Bosch-Verfahren nur in riesigen Anlagen rentabel ist, könnte die neue Technik sowohl für die großtechnische als auch für die dezentrale Produktion geeignet sein, bei der kleine Mengen kostengünstig in Solarparks hergestellt werden, was die Transportkosten und Emissionen drastisch senken würde.
Ammoniak wird in erster Linie benötigt, um Stickstoffdünger herzustellen. Möglicherweise wächst der Bedarf künftig, weil die Chemikalie für den Transport von Wasserstoff gut geeignet ist. Wasserstoff muss künftig in riesigen Mengen von den Weltregionen, die Platz sowie viel Sonne und Wind haben und damit für die Wasserstoffproduktion bestens geeignet sind, in die Industriestaaten transportiert werden. Eine der Möglichkeiten, dies gefahrlos zu tun, ist die Bindung des Wasserstoffs in Ammoniak. (Ende)
Nuklearbatterie für Internet der Dinge gebaut – Soochow-Universität nutzt Americium – Kontinuierliche Stromerzeugung über Jahrzehnte gerantiert
Suzhou (pte015/20.09.2024/11:30) – Forscher mehrerer chinesischer Institutionen unter der Leitung der Soochow-Universität setzen bei künftigen Nuklearbatterien auf Americium, ein leicht radioaktives Element, das in der Natur nicht vorkommt. Es wird aus dem Abfall von nuklearen Reaktoren gewonnen und bisher schon als Quelle ionisierender Strahlung eingesetzt, zum Beispiel in der Fluoreszenzspektroskopie und in Ionisationsrauchmeldern.
Die Experten betten eine kleine Menge Americium in ein Polymerkristall ein, das die Alphastrahlen des Elements in grünes Licht umwandelt. Dieses fällt auf eine Solarzelle, die Strom erzeugt, und das über Jahrzehnte.
8.000 Mal effizienter
Alphastrahlen lassen sich, anders als die radioaktiven Beta- und Gammastrahlen, leicht abschirmen, sodass sie Menschen nicht gefährlich werden können. Schon ein Blatt Papier reicht aus. Die Forscher in Suzhou setzen auf Quarzglas als Abschirmung.
In Hunderten von Teststunden hat die Mikronuklearbatterie nach Angaben des Teams konstant Strom geliefert und würde dies wahrscheinlich auch noch jahrzehntelang ohne Unterbrechung tun. Den Wissenschaftlern nach war die Neuentwicklung mehr als 8.000 Mal effizienter als frühere Designs. Allerdings geht es um winzige Energiemengen.
Breite Anwendungspalette
Dennoch könnte ein solches Gerät für einige Anwendungen nützlich sein, insbesondere für Sensoren und Geräte mit geringem Stromverbrauch, die über längere Zeiträume hinweg ohne Aufsicht betrieben werden müssen und bei denen das Aufladen oder der Batteriewechsel unpraktisch und wegen des großen Aufwands extrem teuer ist, etwa auf dem Meeresboden, in abgelegenen Gebirgswetterstationen oder im Weltraum. (Ende)
SOCIAL MEDIA
Snapchat nutzt User-Selfies in der Werbung – Bearbeitung mit Künstlicher Intelligenz – App-Nutzer sollten Einstellungen bei Bedarf überprüfen
Los Angeles (pte022/20.09.2024/13:30) – Der US-Instant-Messaging-Dienst Snapchat will offenbar von einer Künstlichen Intelligenz generierte Selfies von Nutzern der Plattform für Werbezwecke nutzen. Diese Option hält sich das Unternehmen zumindest in seinen neuen Service-Bedingungen vor, wie „404 Media“ berichtet.
„Mein-Selfie“-Funktion
User sollten sich bei der Verwendung der „Mein-Selfie“-Funktion von Snapchat daher bewusst sein, was mit den Bildern unter Umständen passieren kann. Auch Nutzer in Deutschland könnten laut Support-Seite mitunter betroffen sein von dem Vorstoß bei den Werbeanzeigen.
Snapchat-Nutzer, die nicht mit ihren Selfies für Marketing-Zwecke des Unternehmens eingesetzt werden wollen, sollten die Standardeinstellung in der App „Mein Selfie in Anzeigen sehen“ deaktivieren, raten Experten und verweisen hierbei auf die Opt-out-Lösung in den Nutzungsbedingungen.
Werbepartner ausgesperrt
Laut Snapchat wird auf der Seite, die bei erstmaliger Verwendung der App angezeigt wird, auf die Verwendung der Bilder hingewiesen. Nutzer hätten zudem jederzeit die Kontrolle darüber, ob die Funktion aktiv oder inaktiv ist. Werbepartner hätten keinen Zugriff auf die Inhalte der Nutzer. (Ende)
ARBEITSWELT
Job-Hopper gefährden Unternehmenskultur – Laut Studie der University of Melbourne pflegen sie Werte mit Blick auf den nächsten Arbeitgeber
Melbourne (pte004/20.09.2024/06:15) – Führungskräfte, die häufig den Arbeitsplatz wechseln, fördern möglicherweise kulturelle Werte, die ihnen bei der Suche nach ihrem nächsten Job helfen, aber nicht diejenigen, die von ihren Mitarbeitern als wichtig erachtet werden. Damit stören sie die Unternehmenskultur oder behindern deren Entwicklung, sagen Margaret Abernethy, Chung-Yu Hung und Like Jiang von der University of Melbourne.
Wichtig für Unternehmen
Die meisten erfolgreichen Unternehmen wissen, dass der Aufbau einer effektiven Unternehmenskultur sehr lohnend, aber auch herausfordernd ist. Führungskräfte müssen daher gemeinsame Werte schaffen und diese Werte in ihre Entscheidungen und den Umgang mit den Mitarbeitern einfließen lassen, sagen die Experten.
Einige Unternehmen seien dazu in der Lage, andere hätten damit zu kämpfen.
Die Schaffung einer effektiven Kultur sei wichtig für das Funktionieren des Unternehmens, weil sich die Mitarbeiter dann mit den Werten des Unternehmens identifizieren und eher bereit seien, sich zu engagieren und ihr Bestes zu geben.
COMMENT: Wie ist das bei Gemeinschaften, in Gesellschaften, in Staaten? Es geht um Identität, mit der man sich identifizieren kann als Mitglied einer Gemeinschaft, Gesellschaft, als Staatsbürger. Falsch verstanden führt das zu seltsam-gefährlichen Bildungen wie die „Identitären“ bzw. der Neuen Rechten in Österreich. „Richtig“ verstanden führt es zur Stärkung konstruktiv-partizipativem Verhaltens des Einzelnen in z.B. einem Staatswesen.
Einiges bleibt unberücksichtigt
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass zu diesen Werten Integrität, Respekt, Teamarbeit, Qualität und Innovation gehören. Problematisch werde es jedoch, wenn ein Manager einigen Werten mehr Aufmerksamkeit schenkt als anderen, was zu einem Missverhältnis mit den Werten der Mitarbeiter führe. Die Forscherinnen haben leitende Angestellte der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen analysiert.
„Wir erhielten 56.234 Datensätze über die Beschäftigungshistorie leitender Angestellter für den Zeitraum 2002 bis 2017 und führten Analysen zu 10.932 Beobachtungen durch. Wir berechneten, wie oft die Manager einen der fünf entscheidenden Werte für den Aufbau einer Unternehmenskultur (Integrität, Respekt, Teamarbeit, Qualität und Innovation) erwähnten. Das verglichen wir mit Unternehmensbewertungen, die von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern auf einer beliebten Social-Media-Plattform veröffentlicht wurden. Dieser Vergleich ermöglichte es uns zu untersuchen, wie eng die Werte der Führungskraft mit dem übereinstimmten, was die Mitarbeiter als am wichtigsten für die Unternehmenskultur betrachteten.“
Und schließlich haben die Wissenschaftlerinnen die Beschäftigungshistorie der Manager angesehen und bewertet, ob diejenigen, die Job-Hopper waren, Werte hatten, die nicht mit den Werten ihrer Mitarbeiter übereinstimmten. „Wir stellten fest, dass ein Manager, der häufig den Job wechselt, sich eher auf Innovationen konzentriert als auf die anderen vier Werte (Integrität, Respekt, Teamarbeit, Qualität) – höchstwahrscheinlich, weil dies für künftige Arbeitgeber sichtbarer ist.“ (Ende)
MENSCHEN
Die vielleicht letzte Diva: Sophia Loren wird 90 – APA
Als Sophia Loren 1962 ihren ersten Oscar gewann, lag sie im Bett. War trotz Nominierung in Rom geblieben, weil in Hollywood noch nie eine Ausländerin in einem ausländischen Film den Preis für die beste Hauptrolle bekommen hatte. Zudem war die Konkurrenz enorm: allein schon Audrey Hepburn („Frühstück bei Tiffany“). Dann läutete in Rom das Telefon. Am Apparat war Cary Grant, der in den Hörer schrie: „Sophia, du hast gewonnen, gewonnen, gewonnen.“ Am Freitag wird Loren 90.
Das war einer der großen Glücksmomente im Leben von Sophia Loren. Davon gab es, bedenkt man ihre Herkunft, eine ganze Menge. Aus Sofia Villani Scicolone, geboren am 20. September 1934 in Rom, aufgewachsen in der Nähe von Neapel, ohne Vater, in ärmlichen Verhältnissen, mitten im Krieg, wurde ein Weltstar. Drei Jahrzehnte nach dem Kriegsdrama „Und dennoch leben sie“, für das sie 1962 ausgezeichnet wurde, bekam sie noch einen Oscar: fürs Lebenswerk. Am Freitag wird sie nun 90.
Und keine Frage: Sie ist eine echte Diva, vielleicht die letzte aus der großen Zeit des Kinos. Alles in allem drehte Loren mehr als 100 Filme, von Italo-Komödien über europäisches Autorenkino bis Hollywood. Ihre klassische Szene: eine große, schöne Frau mit Katzenaugen und großzügigem Dekolleté, die in Riesenschritten auf hohen Absätzen ihren Weg geht.
Sie war die Verkörperung von Grandezza, Selbstbewusstsein und Sex-Appeal. Nacktaufnahmen drehte sie nie. „Ich bin nicht gerade winzig“, erläuterte sie. „Wenn Sophia Loren nackt ist, ist das eine Menge Nacktheit.“
Sie konnte es sich sogar leisten, einen Heiratsantrag des großen Herzensbrechers Cary Grant abzulehnen. Stattdessen heiratete sie einen Landsmann, 20 Zentimeter kleiner und 21 Jahre älter als sie: den Filmproduzenten Carlo Ponti, der sie 1950 bei der Wahl zur „Miss Rom“ entdeckt hatte. (Sie wurde Zweite.)
Die beiden waren mehr als ein halbes Jahrhundert zusammen. Nach Pontis Tod 2007 sagte sie: „Ich habe mich für Carlo entschieden, weil er zu meiner Welt gehörte, zu meinen Leuten. Jemanden zu heiraten, der kein Italiener ist, nicht aus meiner Heimatstadt: Da wäre ich völlig verloren gewesen.“
Im Film war Marcello Mastroianni ihr Lieblingspartner, Italiener auch er und noch so ein Herzensbrecher des internationalen Kinos. Die beiden drehten 13 Filme zusammen wie „Gestern, heute und morgen“, „Hochzeit auf Italienisch“ oder „Prêt-à-Porter“. Und „Ein besonderer Tag“: der 3. Mai 1938, als Adolf Hitler für ein Treffen mit dem anderen faschistischen Diktator Benito Mussolini nach Rom kommt. Derweil trifft die Ehefrau (Loren) eines römischen Faschisten einen Schwulen (Mastroianni), der vor der Deportation steht. Diesen Film bezeichnet sie als ihren besten.
Bei all dem Erfolg gab es in ihrem Leben aber auch die schwierigen Phasen. Ponti war anfangs noch anderweitig verheiratet, Scheidung in Italien damals noch tabu. Erst 1966 schlossen sie eine rechtskräftige Ehe. Beide nahmen dafür die französische Staatsbürgerschaft an. Bis Nachwuchs kam, dauerte es ebenfalls. Loren hatte mehrere Fehlgeburten, woraus sie keinen Hehl machte.
Der „Süddeutschen Zeitung“ sagte sie einmal: „Ich hatte mir Kinder gewünscht, seit ich 16 war und bekam mein erstes Kind erst mit 34, Eduardo dann mit 38. Sie können sich vorstellen, wie lange ich gelitten habe.“ Bei beiden Schwangerschaften musste sie acht Monate liegen. Carlo Ponti junior ist heute Dirigent. Eduardo wurde Regisseur, drehte auch mit seiner Mutter.
Zu den unangenehmen Erfahrungen gehörte auch, dass sie 1982 wegen Steuerhinterziehung für 18 Tage ins Gefängnis musste. Mit 73 ließ sie sich für den legendären Pirelli-Kalender in erotischen Posen fotografieren. Seit einigen Jahren aber dreht Loren nur noch wenig. Einen der letzten Auftritte hatte sie im Netflix-Film „Was würde Sophia Loren tun?“: die Begegnung mit einer US-Hausfrau, für die sie das große Vorbild ist.
Nun verbringt sie die meiste Zeit in ihrer Villa am Genfer See. Eine Restaurantkette trägt ihren Namen, und sie bringt auch Kochbücher heraus. Das gibt ihr Gelegenheit, auch in hohem Alter den über Jahrzehnte bewährten Spruch über die eigene Figur zu wiederholen: „Alles, was Sie sehen, verdanke ich Spaghetti.“
Vor einem Jahr, kurz nach dem 89. Geburtstag, zog sie sich bei einem Sturz in ihrer Villa mehrere Frakturen an der Hüfte zu und musste operiert werden. Seither ist es recht still um sie. Im letzten Monat meldete sie sich dann aber doch wieder zu Wort, mit einem Interview in der Tageszeitung „Corriere della Sera“. Darin ging es selbstverständlich auch um die Frage, wie ihr 90. Geburtstag aussehen werde. Die Antwort der Loren war sehr italienisch. „Meine Familie hält die Feierlichkeiten geheim. Aber ich bin mir sicher, dass es viel Liebe geben wird, viel Gelächter, Musik und gutes Essen.“
KURIOSITÄTEN
„Jahrhundertfund“: US-Forscher fand in Tirol Kleist-Briefe – APA (inkl. Abbildung eines Kleistbriefs)
„Jahrhundertfund“ in einer Obstkiste: Ein US-amerikanischer Forscher hat in der Bibliothek des Landesmuseums im Innsbrucker Ferdinandeum eine mittlere Sensation zu Tage treten lassen. In Kiste 142 – insgesamt handelte es sich um 289 – entdeckte dieser fünf bisher unbekannte Briefe des deutschen Schriftstellers Heinrich von Kleist. „Das waren die aufregendsten Wochen meines Forscherlebens“, sagte der 87-jährige Literaturwissenschaftler Hermann F. Weiss [nicht nur ein Literaturwissenschaftler für deutsche Literatur, sondern auch ein Erforscher bislang unbekannter KZ-Stätten des Holocaust].
Dieser umfangreiche Teilnachlass des österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg befindet sich bereits seit 2007 in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums. „Ich habe meine Forschungen an diesem im Sommer 2022 aufgenommen“, erklärte der aus den USA zugeschaltete Weiss von der University of Michigan bei einer Hybrid-Pressekonferenz der Tiroler Landesmuseen, an der auch Wissenschafter der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft aus Berlin teilnahmen. Zuerst sei „ein Brief aufgetaucht“, was bereits „an sich eine Sensation für sich gewesen wäre“, weitere vier Briefe hätten schließlich den „Jahrhundertfund“ aus dem Lebens des 1811 verstorbenen berühmten Schriftstellers besiegelt. Es handle sich um den größten Fund an Kleist-Autografen seit über 100 Jahren.
Es sei schlicht „großartig, so etwas Vergrabenes zu finden“, sagte Weiss weiters zu seinem Fund im Teilnachlass, der ursprünglich mittels eines Schenkungsvertrages seinen Weg von Südtirol nach Innsbruck in die Landesmuseum-Bibliothek gefunden hatte. „Ich habe mich wie ein Literatur-Detektiv gefühlt“, beschrieb der Literaturwissenschafter, der vor rund zwei Jahren auf die Landesmuseen zugekommen war, seine Gefühle während seiner Entdeckungsreise, die schließlich zur „Krönung meines wissenschaftlichen Schaffens führte“.
Roland Sila, Leiter der Landesmuseum-Bibliothek, beschrieb die „skurrilen Umstände im Jahr 2007“, unter denen der Teilnachlass damals in die Landeshauptstadt und in seine Hände kam. „Ich wurde ursprünglich wegen eines anderen Nachlasses nach Südtirol gerufen“, berichtete er. In „289 Obstkisten in einem Keller“ hätten sich aber schließlich „mehrere tausend Dokumente befunden“, bei denen ad hoc klar gewesen sei, dass sie „von großem Interesse sind“.
Die Inhalte
Diese Einschätzung von Sila bestätigte sich schließlich spätestens mit der aufgenommenen Forschungstätigkeit von Weiss. Die Briefe sind zwischen dem 22. Mai 1809 und dem 28. Jänner 1810 datiert und sind somit dem späten Leben Kleists, der 1811 Suizid beging, zuzuordnen. Die Briefe sind direkt an den österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg gerichtet. Buol war Zentrum eines Kreises von patriotisch gesinnten Personen, die auf einen Kriegseintritt Preußens gegen Napoleon drängten. In einem Brief beklagt Kleist etwa, dass es „keine Rettung für Deutschland“ und keine „Hoffnung für die Publikation seiner politischen Schriften“ mehr gebe. Der fünfte und letzte Brief bleibt rätselhaft: Kleist berichtet darin von den Folgen eines nicht näher bestimmten gescheiterten Projektes, das ihn nach Frankfurt am Main führte.
Den monetären Wert dieses „Sensationsfundes“ wollte Sila auf Nachfrage vor Journalisten nicht benennen. „Uns als Gedächtnisinstitution geht es vor allem um den dokumentarischen und wissenschaftlichen Wert“, strich er heraus. Es gehe nunmehr darum, dass der Fund für den „Zugriff der Wissenschaft“ und für „weitere Forschung“ verfügbar ist, so Sila. Auch die breitere Öffentlichkeit hat darauf Zugriff: Der Fund wird im „Kleist-Jahrbuchs 2024“ veröffentlicht.
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