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FAZIT DES TAGES – SOMMERAUSGABE
Alles auf der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und auf einen festen Entschluss an.
Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher, einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.
IN EIGENER SACHE: Sommerzeit – der Tagesblick wird in der kommenden Zeit weniger umfangreich erscheinen oder sogar eine Zeitlang schweigen. Der Schreiber freut sich auf erholsame Sommertage.
COMMENT – FAZIT:
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Hamas-Funktionäre nach Großeinsatz auf der Westbank für Selbstmordattentate. UNO und EU (Borrell) wettern gegen Israel.
- Ukraine-Krieg: Schnelleres Vorrücken der russischen Armee als erwartet auf die kriegswichtige Stadt Pokrowsk zu. Vorwärtsbewegung der ukrainischen Armee in der Region Kursk verlangsamt, angeblich kam es zu Rückgewinnungen besetzter Ortschaften durch Russland. NATO-Rat will Ukraine weiter unterstützen, doch der ukrainische Außenminister ortet Angst bei den Alliierten vor einer Eskalation.
- Kursabsturz: Nvidia erfüllt Gewinnerwartungen der Anleger nicht. Negative Auswirkungen auf Aktienmärkte sind möglich.
- Weitere COMMENTS vorhanden
Märkte – Report
Israel, Ukraine
Meldungen
Themenreigen – Medizin; Gesundheitssystem; Suchtmittel; Social Media; Schulen.
Unternehmen
- Nvidia
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
HELLMEYER-Report (gekürzt)
- Märkte konsolidieren
- Deutschland: Wo wir stark sind? Kartoffeln!
- Deutschland: IFO-Beschäftigungsbarometer auf tiefstem Stand seit 02/2021
Märkte konsolidieren
An den Finanzmärkten wird auf den etablierten Niveaus mäandert. An den Aktienmärkten als auch an den Rentenmärkten dominiert weitgehend Konsolidierung.
Gestern standen US-Aktienmärkte im Zuge der Quartalsergebnisse von Nvidia, aber auch wegen anderer Themen Super Micro (-19% wegen Verzögerung einer 10-K-Veröffentlichung) unter Druck. Die europäischen Aktienmärkte konnten die Tageshochs (DAX 18.860) nicht halten,
schlossen aber mit Gewinnen.
Das Datenpotpourri (siehe unten) lieferte ein heterogenes Bild. Das Geldmengenwachstum als
auch die Kreditvergabe enttäuschten [?] und signalisieren weiter eine unterproportionale
Performance der Wirtschaft der Eurozone. Frankreichs Verbrauchervertrauen legte
erwartungsgemäß leicht zu, aller Voraussicht nach bedingt durch die Olympiade, ergo ein
temporäres Phänomen. Der MBA-Hypothekenmarktindex (USA) fiel marginal höher aus. Die
Wirtschaftsdaten Russlands sind weiter stark.
Exkurs Deutschland: Das IFO-Beschäftigungsbarometer sank per August von 95,3 auf 94,8
Punkte. Das ist der 3. Rückgang in Folge und der niedrigste Wert seit Februar 2021 (siehe unten).
Das DIW-Barometer sank um knapp vier auf 83,4 Punkte im Monatsvergleich (100 Punkte
durchschnittliches Wachstum).
Kommentar: Die Alarmglocken läuten, ist Berlin taub?
Aktienmärkte: Late Dax +0,45%, EuroStoxx 50 +0,21%, S&P 500 -0,62%, Dow Jones -0,42%, und US Tech 100 -1,22%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:35 Uhr: Nikkei (Japan) -0,07%, CSI 300 (China) -0,07%,
Hangseng (Hongkong) -0,65%, Sensex (Indien) +0,29% und Kospi (Südkorea) -0,91%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,25% (Vortag 2,28%),
während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,84% (Vortag 3,83%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR hat gegenüber dem USD leicht an Boden verloren. Im Zuge der erhöhten
USD-Nachfrage verlor. Gold marginal gegenüber dem USD (-0,04%). Silber stand dagegen
deutlicher unter Druck (-1,53%).
Nachrichten in Kurzform:
• Berlin: Laut Analyse des Digitalverbands Bitkom ergaben sich in den
zurückliegenden 12 Monaten für deutsche Unternehmen Schäden in Höhe von 267
Mrd. EUR durch Angriffe.
=> Eigener IT-Airbus? Snowden/US-Spionage! Höchste Zeit!
• Papenburg: Der Staat steigt mindestens temporär mit 80% bei der Meyer-Werft in
Papenburg ein.
=> Schauen wir mal!
• Paris: Telegram-Chef Durow kam unter Auflagen frei. Es wurden formelle
Ermittlungen gegen ihn eingeleitet.
=> Kritisch
• Gaza-Konflikt: Das Auswärtige Amt zeigt sich besorgt über die Lage im West-
jordanland wegen mangelnden Schutzes der Zivilbevölkerung (Genfer Konvention).
=> Kritisch
Deutschland: IFO-Beschäftigungsbarometer
Die Unternehmen zeigen sich laut IFO-Barometer so zurückhaltend bei ihrer
Personalplanung wie seit Februar 2021 nicht mehr. Das Beschäftigungsbarometer
sank per August von 95,3 auf 94,8 Punkte. Das ist der 3. Rückgang in Folge und der
niedrigste Wert seit Februar 2021.
=> Ungemach „ante portas“!
Kommentar: Jeder Experte weiß, dass Arbeitsmarktdaten nachlaufende Wirtschaftsindikatoren sind. Anders als in der Eurozone (Arbeitslosenquote mit 6,5% knapp über Allzeittief bei 6,4%) hat sich die Quote in Deutschland ausgehend von 5% (Mai 2022) mittlerweile auf 6% erhöht (von Tendenz her Schwachpunkt der Eurozone!).
Das aktuelle IFO-Barometer weist weiter den Weg zu Arbeitsmarktschwäche. Leser dieses
Reports kann das nicht verwundern.
Lassen wir IFO-Experten zu Wort kommen: „Die schwache Wirtschaftsentwicklung schlägt sich auch in einer schwachen Beschäftigungsentwicklung nieder“, erklärte Ifo-Umfragechef
Wohlrabe den negativen Trend. „Der Auftragsmangel bremst die Unternehmen bei
Neueinstellungen.“
Besonders in der Industrie (circa 28% des BIP) sei das Barometer merklich gesunken. „Immer mehr Unternehmen denken über einen Abbau von Arbeitsplätzen nach“, betonte das Ifo-Institut. „Ähnliches gilt für den Handel, wo Kunden in den Geschäften fehlen.“
Im Baugewerbe sollen dagegen trotz der anhaltend schweren Krise die Mitarbeiter gehalten
werden. Nur bei den Dienstleistern gebe es eine positive Einstellungstendenz: Dies gilt
insbesondere für die IT-Branche und den Tourismus.
Kommentar: Die Arbeitsmarktlage korreliert mit der Strukturlage (Aristoteles), die die
Konjunkturlage determiniert.
Der Verfall der strukturellen Konkurrenzfähigkeit, allen voran bezüglich der Themen
Energiepreise im internationalen Vergleich (3-Jahres Vergleich Erdgas (Daten finanzen.net:
USA -55,9%, Europa -24,9%) und der nachhaltigen Versorgungssicherheit (nicht
gewährleistet!), aber auch aller anderen Themen (Bürokratie, Hochsteuerland, IT, Infrastruktur, Forcierung der Anspruchsgesellschaft, Ablehnung der Leistungsgesellschaft, Nivellierung des Bildungsniveaus) wirkten und wirken sich belastend aus.
Wann reagiert unsere Politik im Interesse des Landes, der Unternehmen und der Bürger? Nur das ist ihr Job! Es bedarf einer 180 Grad Wende in vielen Feldern!
P.S. Heute gibt es Pellkartoffeln mit Heringsdip, Conny und ich leben unsere Stärken!
DIW sieht dunkle Wolken am Konjunkturhimmel
Die deutsche Wirtschaft hat laut DIW im August spürbar an Schwung verloren. Das auf
einer Auswertung zahlreicher Konjunkturdaten und Umfragen basierende DIW-
Barometer sank um knapp vier auf 83,4 Punkte im Monatsvergleich (100 Punkte
durchschnittliches Wachstum).
=> Negativ, so viele Fragen an Herrn Fratzscher, dazu Video-Link: „Locker durch die
Ukraine: Schuldenschnitt von internationalen Gläubigern steht
Mit 97% Zustimmung der internationalen Investoren sei die erforderliche Quote für
einen Schuldenschnitt übertroffen worden, so Kiew. Bei der Verständigung mit privaten
Gläubigern geht es um Anleiheschulden der Ukraine im Volumen von 19,7 Mrd. USD
(rund 15% der Gesamtschulden). Die Gläubiger wollen auf 37% ihrer Gelder verzichten.
Deutschland: Wo wir stark sind? Kartoffeln!
In der Zeit der Dürre bezüglich positiver Wirtschaftsmeldungen aus Deutschland, gibt es
Lichtblicke. Man muss sie finden wollen. Deutschland ist zwar letzter der Wachstumsstatistik
innerhalb der Eurozone, der EU und des Westens, aber es gibt einen Sektor, in dem wir
innerhalb Europas führend sind. Es ist die Kartoffelproduktion.
Erinnert sei daran, dass Friedrich der Große (Preußen) für die Verbreitung hier wesentlich
Verantwortung trug und trägt.
Werfen wir einen Blick auf die Statistik und danken unseren Agronomen für dieses
Leistungsprofil (Ernst gemeint! Ich ziehe meinen Hut vor dieser Branche!). Deutschland ist in
der EU mit einem Anteil per 2023 von 24,0% klar führend.
Wer so viel Kartoffeln hat, der kann sie auch exportieren. Auch diesbezüglich bietet Statista
eine aussagefähige Grafik. Wir versorgen unsere europäischen Freunde, aber auch hier fällt
Russland als Absatzmarkt auf.
Kommentar: Kann uns die Kartoffel retten? Dazu muss man wissen, dass die
Bruttowertschöpfung des Sektors Landwirtschaft rund 0,8% unseres BIP ausmacht. Die
Kartoffel macht 2% der Agraranbaufläche aus. Ergo lautet das Urteil, dass die Kartoffel unser
Geschäftsmodell nicht retten kann. Trotzdem ist es schön, dass wir in einer Statistik der EU
führend sind. Meine Frau Conny will jetzt mit mir über das Stilmittel der Ironie reden! ☺
Jetzt aber zurück zu entscheidenden Themen, die etwas mit dem Rückgrat der Stabilität der
Wirtschaft, der Gesellschaft und der Politik zu tun haben. IFO-Barometer liefern Erkenntnisse!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Geldmenge und Kreditvergabe schwach
Die Geldmenge M-3 verzeichnete per Berichtsmonat Juli eine Zunahme um 2,3% (Prognose
2,7%) nach zuvor 2,2% im Jahresvergleich. Die Kreditvergabe an private Haushalte legte per
Juli im Jahresvergleich um 0,5% nach zuvor 0,3% zu, während die Kreditausweitung an
Unternehmen um 0,6% nach zuvor 0,7% stieg.
Kommentar: Das sind Strukturdaten! Das Wachstum der Aggregate ist unterproportional
(Verhältnis zur Inflation), es ist schwach. Zwecks Visualisierung werfen wir einen Blick auf den Chart der Kreditvergabe an Unternehmen.
Frankreich: Der Index des Verbrauchervertrauens legte per August von zuvor 91 auf 92 Punkte zu (Prognose 92). Der „Olympiaeffekt“ hat dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Rolle gespielt.
USA: Wenig Veränderung bei dem MBA-Hypothekenmarktindex
Der MBA Hypothekenmarktindex stellte sich per 23. August 2024 auf 226,9 nach zuvor 225,8 Punkte.
Russland: Starke Daten aus Moskau
Das BIP nahm per Berichtsmonat Juli im Jahresvergleich um 3,4% nach zuvor 3,0% zu.
Die Industrieproduktion stieg per Berichtsmonat Juli im Jahresvergleich um 3,3% (Prognose 2,2%) nach zuvor 1,9%.
Die Einzelhandelsumsätze legten per Juli im Jahresvergleich um 6,1% (Prognose 5,4%) nach zuvor 6,3% zu.
Die Reallöhne (nach Inflation) nahmen per Juni im Jahresvergleich um 6,2% (Prognose 8,3%) nach zuvor 8,8% zu.
Die Arbeitslosenrate lag per Berichtsmonat Juli bei unverändert 2,4% (Allzeittief).
Japan: Index des Verbrauchervertrauens unverändert
Der Index des Verbrauchervertrauens stellte sich per Berichtsmonat August unverändert auf
36,7 Punkte.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
Mi | MÄRKTE USA/Wall Street mit Abgaben – Vorsicht vor Nvidia-Zahlen | 1.087 | Dow Jones News | |
Mi | NACHBÖRSE/XDAX +0,1% auf 18.792 Pkt | 929 | Dow Jones News | |
Mi | Aktien New York Schluss: Verluste vor Nvidia-Bericht | 1.090 | dpa-AFX | |
Mi | MÄRKTE EUROPA/Gute Stimmung hält an – Erneut Übernahmegerüchte bei Covestro | 1.313 | Dow Jones News | |
Mi | Aktien Wien Schluss: ATX schließt gut behauptet | 1.117 | dpa-AFX | |
Mi | XETRA-SCHLUSS/Fester – DAX kratzt am Allzeithoch | 1.144 | Dow Jones News | |
Mi | Aktien Schweiz mit leichten Aufschlägen | 1.039 | Dow Jones News | |
Mi | Aktien Europa Schluss: Moderat höher vor Nvidia-Realitätscheck | 1.184 | dpa-AFX | |
Mi | ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax nah am Rekord vor Nvidia-Zahlen | 1.179 | dpa-AFX | |
Mi | Deutsche Anleihen leicht gestiegen FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch etwas zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am späten Nachmittag um 0,09 Prozent auf 134,06 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,26 Prozent. Der Handel verlief ohne größere Impulse. Im Tagesverlauf standen kaum wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren konnten. Das Interesse an den Finanzmärkten richtet sich bereits auf die Quartalszahlen des US-Chipkonzerns Nvidia. Diese werden nach US-Aktienbörsenschluss erwartet und stehen derzeit stark im Fokus der Märkte und könnten generell für größere Kursbewegungen sorgen. Darüber hinaus warten die Anleger auf neue Hinweise für die weitere Geldpolitik in der Eurozone. Vor diesem Hintergrund haben Investoren Daten zur Preisentwicklung in den größten Volkswirtschaften des Währungsraums im Blick, die in den kommenden Tagen erwartet werden. „Je stärker der Rückgang bei der Inflationsrate ausfällt, desto sicherer kann sich der Markt sein, dass die Zinssenkung im September wie erwartet kommt und die EZB den Zinssenkungszyklus auch darüber hinaus fortführt“, sagte Expertin Antje Praefcke von der Commerzbank./jkr/he © 2024 dpa-AFX | 519 | dpa-AFX |
AKTIENMARKT
Aktie eingebrochen: Nvidia kann mit Ausblick nicht überzeugen
Dank des anhaltenden Booms bei künstlicher Intelligenz (KI) hat Nvidia Umsatz und Gewinn erneut mehr als verdoppelt. „Nvidia hat einen Rekordumsatz erzielt, da weltweit Rechenzentren für KI aufgerüstet werden“, sagte Firmenchef Jensen Huang gestern.
Mit seinem Ausblick blieb der weltweit größte Anbieter von KI-Hochleistungschips aber im Rahmen der Markterwartungen. Die Aktie brach daher im nachbörslichen Handel an der Wall Street um knapp sieben Prozent ein.
Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Quartal den Angaben zufolge um 122 Prozent auf 30 Milliarden Dollar. Damit wuchs die Firma das fünfte Quartal in Folge prozentual dreistellig. Analysten hatten mit einem Plus von 112 Prozent gerechnet. Der bereinigte Gewinn legte im Berichtszeitraum 152 Prozent auf 0,68 Dollar je Aktie zu.
red, ORF.at/Agenturen
ISRAEL
ILTV – Israel Live Television (englischsprachig)
Tägliche Video-Zusammenfassungen als ILTV News Flash.
ISRAEL – UNDERSTANDIG WAR (ISW)
Tägliche Updates des Institute ort he Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Israel-Hamas-Hisbollah-Huthi-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).
ISRAEL NEWS LIVE
Nur bei Anmeldung über Whatsapp erreichbar.
Der Wahrheitsgehalt kann oft nicht überprüft werden, die Informationen dürften aber verlässlich sein, zumal sie zum Teil (angeblich) von den Israelischen Verteidigungskräften (IDF) veröffentlicht wurden.
Ein Teil der Meldungen erscheint auch jeweils als Mainstreammeldung (speziell BAHA-News) – ein Hinweis, aber kein Beweis, dass es sich bei Israel News Live nicht um einen verschwörungstheoretischen Kanal handelt, aber eben einen von Israel aus betriebenen Informationskanal mit entsprechendem mehr oder weniger ausgeprägtem Bias.
Verwendet werden neben offiziellen Veröffentlichungen viele private Aufnahmen auf Seiten Israels, aber auch auf Seiten von Hamas, Hisbollah, Iran, etc.
Die Inhalte sind zum Teil nichts für sensible Gemüter, da sie immer wieder einmal Kriegsgreuel aus israelischer Sicht ziemlich direkt zeigen.
ISRAEL im n-tv Liveticker
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NAHOST-KONFLIKT n-tv aktuell
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NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL
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WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
EU-Chefdiplomat legt Vorschlag für Israel-Sanktionen vor
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den Regierungen der 27 EU-Staaten einen Vorschlag für Sanktionen gegen israelische Regierungsmitglieder unterbreitet. Bestraft werden sollen demnach Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, wie mehrere EU-Beamte der Deutschen Presse-Agentur kurz vor einem EU-Außenministertreffen an diesem Donnerstag bestätigten. Sowohl Smotrich als auch Ben-Gvir sorgten zuletzt mit Äußerungen gegen Palästinenser für Empörung und sind rechtsextreme Koalitionspartner von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Zudem sind beide Verfechter der aus Sicht des höchsten UN-Gerichts illegalen Siedlungspolitik in besetzten Gebieten.
Ben-Gvir hatte sich zuletzt unter anderem dafür ausgesprochen, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu stoppen, um die dort herrschende Terrororganisation Hamas zum Aufgeben zu bewegen. Ähnlich äußerte sich Finanzminister Smotrich. Er bezeichnete eine mögliche Blockade von Hilfsgütern bis zur Freilassung aller israelischen Geiseln der Hamas als moralisch und gerechtfertigt, selbst wenn dies den Hungertod von zwei Millionen Menschen im Gazastreifen bedeute.
Die Hamas hat nach israelischer Zählung derzeit noch 107 Geiseln in ihrer Gewalt. Mindestens ein Drittel davon gilt als tot. Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 250 Menschen aus Israel in das Küstengebiet. Rund 1.200 Menschen wurden bei dem beispiellosen Terroranschlag getötet. Israels Armee reagierte mit verheerenden Angriffen in Gaza, bei denen nach palästinensischen Angaben bereits mehr als 40.000 Menschen getötet wurden.
Dem Vorstoß von Borrell zufolge könnten die Sanktionen gegen Smotrich und Ben-Gvir wegen Aufstachelung zu Hass und Menschenrechtsverletzungen verhängt werden. Demnach müssten von ihnen in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren werden und sie dürften nicht mehr in die EU einreisen./aha/DP/zb
© 2024 dpa-AFX
ROUNDUP: USA sanktionieren israelische NGO im Westjordanland
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung verhängt wegen extremistischer Siedlergewalt Sanktionen gegen die israelische Nichtregierungsorganisation Haschomer Josch im Westjordanland. Ende Januar seien die Bewohner des palästinensischen Beduinen-Dorfs Chirbet Zanuta bei Hebron dazu gezwungen worden, ihr Dorf zu verlassen, teilte das US-Außenministerium mit. Freiwillige der NGO hätten das Dorf daraufhin umzäunt und die Rückkehr der Bewohner verhindert. Die US-Regierung wirft Freiwilligen der NGO zudem vor, bestimmte Siedlungen zu „bewachen“, indem sie dort Herden hüteten. Auch diese Siedler würden sanktioniert, hieß es.
Die US-Regierung verhängte zudem Sanktionen gegen den Sicherheitskoordinator der Siedlung Jitzhar im Westjordanland. Im Februar 2024 habe er eine Gruppe bewaffneter Siedler angeleitet, Straßensperren zu errichteten und Patrouillen durchzuführen, um Palästinenser anzugreifen und sie gewaltsam von ihrem Land zu vertreiben. Die USA haben schon mehrfach extremistische Siedler im Westjordanland sanktioniert.
„Extremistische Siedlergewalt im Westjordanland verursacht großes menschliches Leid, schadet der Sicherheit Israels und untergräbt die Aussichten auf Frieden und Stabilität in der Region“, teilte das Ministerium mit. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass die israelische Regierung alle Personen und Einrichtungen, die für die Gewalt gegen Zivilisten im Westjordanland verantwortlich seien, zur Rechenschaft ziehe.
Israel will Angelegenheit diskutieren
„Israel betrachtet die Verhängung von Sanktionen gegen israelische Bürger mit größter Ernsthaftigkeit“, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit. Die Angelegenheit werde mit den USA diskutiert.
Als Folge der Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA blockiert. US-Bürgern oder Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, sind Geschäfte mit den sanktionierten Organisationen und Personen untersagt. Banken, die mit ihnen Geschäfte machen, drohen ebenfalls Sanktionen./trö/DP/he
© 2024 dpa-AFX
Hamas-Funktionär ruft zu Selbstmordattentaten im Westjordanland auf
Khaled Mashal, ehemaliger Vorsitzender des Politbüros der Hamas, rief die palästinensische Organisation dazu auf, die Selbstmordattentate im Westjordanland wieder aufzunehmen, berichtete Sky News Arabia am Mittwoch. „Dies ist eine Situation, die nur durch einen offenen Konflikt gelöst werden kann“, sagte der Hamas-Funktionär auf einer Konferenz, nachdem das israelische Militär Razzien im Westjordanland durchgeführt hatte, bei denen mindestens 10 Palästinenser getötet wurden.
„Der Feind hat den Konflikt an allen Fronten eröffnet und sucht uns alle, ob wir nun kämpfen oder nicht“, sagte Maschal. Er kritisierte auch die Vereinigten Staaten dafür, dass sie Waffen an Israel verkaufen, während sie gleichzeitig bei den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas vermitteln, und nannte Washington einen „Partner der Aggression“.
Baha Breaking News (BBN) / DJ *** Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
UNO: „Tödliche Kriegstaktiken“ Israels im Westjordanland
Die Vereinten Nationen kritisierten die Härte des großangelegten Militäreinsatzes Israels im nördlichen Westjordanland. Die Menschen in der besetzten Region seien „zunehmend tödlichen Kriegstaktiken ausgesetzt, die die internationalen Standards für die Strafverfolgung zu überschreiten scheinen“, sagte der Sprecher von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, Stephane Dujarric, gestern in New York unter Verweis auf das UNO-Nothilfebüro (OCHA).
Tödliche Gewalt und Schusswaffen dürften von Sicherheitskräften nur als letztes Mittel bei unmittelbarer Todesgefahr und schwerer Verletzung eingesetzt werden.
Beim israelischen Einsatz im Westjordanland wurden nach offiziellen palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet. Die Armee drang nach eigenen Angaben in der Nacht in mehrere Orte ein, darunter Tulkarem und Dschenin. Lesen Sie mehr …
red, ORF.at/Agenturen
ROUNDUP 5: Israels Armee beginnt Großeinsatz im Westjordanland
TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) – Israel hat einen großangelegten Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland gestartet, bei dem nach offiziellen palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden sind. Die Armee drang nach eigenen Angaben in der Nacht in mehrere Orte ein, darunter Tulkarem und Dschenin. Die Vereinten Nationen kritisierten die Härte des Vorgehens.
Nach Medienberichten setzte das Militär neben zahlreichen Infanteristen auch Drohnen und Scharfschützen ein, zerstörte Infrastruktur mit Bulldozern und sperrte sämtliche Zufahrtswege nach Dschenin. Es sei zu Feuergefechten mit bewaffneten Palästinensern gekommen. Mehrere gesuchte Palästinenser seien festgenommen worden.
Dem palästinensischen Gesundheitsministerium im Westjordanland zufolge wurden in Tubas – ebenfalls im nördlichen Westjordanland – sieben Tote in ein Krankenhaus gebracht. Außerdem bestätigte das Ministerium zwei Tote in Dschenin und einen weiteren in einem Ort in der Nähe der Stadt.
Israelischen und palästinensischen Medien zufolge umstellten die Einsatzkräfte auch Krankenhäuser in beiden Städten und blockierten Krankenwagen. Die Armee kontrolliere den Zutritt zu den Klinikgebäuden, um zu verhindern, dass sich Militante dort verschanzen, sagte ein israelischer Armeesprecher.
Armee: Militäreinsatz wegen Anstiegs von Anschlägen
Hintergrund des Einsatzes sei eine zuletzt deutlich gestiegene Anzahl von Anschlägen auf Israelis, die im nördlichen Westjordanland ihren Ursprung gehabt hätten, sagte der Sprecher. Er verwies dabei auch auf die jüngste Explosion eines Sprengsatzes in Tel Aviv, bei dem der Attentäter getötet und ein Passant verletzt worden waren.
Nach israelischer Darstellung ist Ziel des großangelegten Einsatzes vor allem in Dschenin und Tulkarem ein vom Iran unterstütztes Terrornetzwerk. Beide Städte gelten als Hochburgen militanter Palästinenser. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten seien allein von dort aus rund 150 Anschläge mit Schusswaffen und Sprengsätzen auf Israelis verübt worden, sagte der Militärsprecher.
Der israelische Außenminister Israel Katz schrieb bei X: „Wir müssen mit der Bedrohung genauso umgehen wie mit der Terror-Infrastruktur in Gaza, einschließlich der vorübergehenden Evakuierung palästinensischer Zivilisten.“ Es sei „ein Krieg in jeder Hinsicht, und wir müssen dabei siegen“. Der Armeesprecher sagte dazu, ihm sei zu möglichen Evakuierungsplänen der Zivilbevölkerung im nördlichen Westjordanland nichts bekannt.
Bericht: Militäreinsatz im Westjordanland könnte Tage dauern
Die Militäroperation könnte nach Informationen der „Times of Israel“ noch länger dauern. Er sei Quellen in der Armee zufolge auf mehrere Tage angelegt.
„Die israelische Armee geht seit heute Nacht mit aller Macht in den Flüchtlingslagern von Dschenin und Tulkarem gegen ein islamistisch-iranisches Terrornetzwerk vor“, schrieb Außenminister Katz. Der Iran arbeite daran, ähnlich wie im Gazastreifen und dem Libanon „durch die Finanzierung und Aufrüstung von Terroristen sowie Schmuggel fortschrittlicher Waffen über Jordanien eine östliche Terrorfront gegen Israel in Judäa und Samaria (Westjordanland) aufzubauen“.
Während eines Einsatzes in dem Flüchtlingsviertel Nur Schams in Tulkarem beschädigten israelische Einsatzkräfte Armeeangaben zufolge versehentlich eine Wasserleitung, als sie vergrabene Sprengsätze freilegten. Die Wasserversorgung laufe über andere Quellen. Das Militär erlaube es Anwohnern, das Gebiet zu verlassen, hieß es weiter. Es gebe für sie aber keine Anweisung, dies zu tun, betonte Israels Militär.
630 Palästinenser seit dem 7. Oktober getötet
Die ohnehin angespannte Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker mit 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Beginn des Gaza-Kriegs deutlich verschärft. Seitdem wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 630 Palästinenser getötet.
Vor allem in Dschenin und Tulkarem gibt es immer wieder Razzien der israelischen Armee. Erst am Montag kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei einem israelischen Luftangriff in dem Flüchtlingsviertel Nur Schams in Tulkarem fünf Menschen ums Leben. Das Bombardement hatte nach Angaben der israelischen Armee militante Palästinenser zum Ziel.
UN-Menschenrechtsbüro kritisiert Israel
Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf warnte, dass die Militäraktion die schon „katastrophale Lage“ im Westjordanland verschlimmern könnte. Bei den israelischen Militäreinsätzen seit dem 7. Oktober seien viele Minderjährige getötet worden, die etwa Steine geworfen hätten, aber keine Bedrohung für Leib und Leben von anderen dargestellt hätten, hieß es.
„Eine solche unnötige oder unverhältnismäßige Gewaltanwendung und die Zunahme offensichtlich gezielter und anderer summarischer Tötungen sind alarmierend“, sagte die Sprecherin Ravina Shamdasani. Israel verstoße gegen Menschenrechtsnormen und -standards, die für Strafverfolgungsmaßnahmen gelten.
Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, sagte in New York, dass die Menschen in der besetzten Region zunehmend „tödlichen Kriegstaktiken“ ausgesetzt seien, „die die internationalen Standards für die Strafverfolgung zu überschreiten scheinen“. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte auf X, der Einsatz dürfe nicht die Voraussetzung dafür schaffen, den Krieg im Gazastreifen auszuweiten.
Bemühungen um Gaza-Waffenruhe gehen weiter
Unterdessen gehen die Kämpfe im Gazastreifen ebenso weiter wie die Bemühungen um eine Waffenruhe und Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas.
Eine israelische Delegation sollte zu weiteren Gesprächen über ein Abkommen mit der Hamas nach Doha reisen. Die indirekten Verhandlungen, bei denen Katar sowie Ägypten und die USA zwischen den Konfliktparteien vermitteln, treten seit Monaten auf der Stelle./mak/DP/he
© 2024 dpa-AFX
UMFRAGE von ZAPP / NDR: Wenig Vertrauen in deutsche Berichterstattung zum Gaza-Israel-Krieg
Hamburg (ots) – Eine repräsentative Umfrage von Infratest Dimap für das NDR Medienmagazin ZAPP zeigt: Fast die Hälfte der Befragten (48 %) hat wenig oder gar kein Vertrauen in die deutsche Berichterstattung zum Krieg in Gaza und Israel. 38 % der Befragten empfinden die Berichterstattung als ausgewogen. Gleichzeitig glaubt fast jeder Dritte (31 %), dass deutsche Medien zu sehr Partei für Israel ergreifen, während 5 % der Meinung sind, die Berichterstattung bevorzuge die palästinensische Seite.
Medienforschung: Misstrauen geht über allgemeines Grundmisstrauen hinaus
Nach Einschätzung der Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Carola Richter von der Freien Universität Berlin gehen diese hohen Misstrauenswerte über das ohnehin schon bestehende Grundmisstrauen in Medien hinaus: „Das deutet darauf hin, dass in der Berichterstattung ein Problem besteht, wenn es darum geht, Glaubwürdigkeit bei den Rezipient*innen zu schaffen.“
ARD-Chefredakteur Oliver Köhr äußert sich im ZAPP-Interview ebenfalls besorgt: „Ich finde, das sind erschreckende Zahlen“. Auf die Frage, wie er sich den Eindruck der Unausgewogenheit erklärt, antwortet er: „Es gibt mit Sicherheit ganz viele Gründe. Einer mag auch sein, dass in diesem Konflikt in der Nahostfrage sehr viele Menschen nach meinem Eindruck sehr fest auf einer Seite stehen und es deswegen auch schwierig ist, in deren Augen objektiv zu berichten.“
ZAPP-Dokumentation geht Kritik nach
Das NDR Medienmagazin ZAPP mit den Autorinnen und Autor Noura Mahdhaoui, Klaas-Wilhelm Brandenburg und Atiena Abednia (Redaktion: Katharina Schiele) nimmt diese Ergebnisse zum Anlass, in einer Dokumentation am 28. August der Frage nachzugehen, woher das Gefühl der Unausgewogenheit kommt. Die ZAPP-Dokumentation „Vertrauen verloren? Deutsche Medien und der Krieg in Gaza und Israel“ beleuchtet die am häufigsten genannten Kritikpunkte: eine fehlende Perspektivenvielfalt, Diffamierungsversuche palästina-solidarischer Stimmen in bestimmten Medien und journalistische Fehler. Fundierte wissenschaftliche Aussagen zur Qualität und Ausgewogenheit der Berichterstattung insgesamt gibt es bislang nicht, aber es wird deutlich: Jeder einzelne Fehler wiegt bei diesem Thema besonders schwer. In den sozialen Netzwerken verselbständigt sich die Kritik an „den Medien“ und führt teilweise dazu, dass ausgewogene Berichte nicht mehr wahrgenommen werden.
Im Film kommen verschiedene Perspektiven zu Wort. Wie blicken beispielsweise Menschen mit palästinensischem Hintergrund auf die Berichterstattung? Dazu sprechen sie mit Stand-Up Comedian Abdul Chahin und Aktivistin Jouanna Hassoun. Aus Chahins Sicht fühlen sich viele Palästinenser und Palästinenserinnen in der deutschen Berichterstattung nicht wahrgenommen: „Als ginge es nicht um Leben und Tod. Die Berichterstattung wirkt oft so distanziert, fast herzlos.“ Die deutsch-palästinensische Aktivistin Jouanna Hassoun betont die Verantwortung der Medien: „Die Medien tragen eine große Verantwortung, möglichst viele Menschen mitzunehmen, damit wir vor allem junge Menschen nicht an Fake News verlieren.“
Auch Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, äußert sich im ZAPP-Interview. Er findet es wichtig, über die Berichterstattung zu diskutieren und sie zu kritisieren, doch er warnt davor, in Verschwörungsmythen zu verfallen: „Sicherlich ist es öfter auch schief gelaufen, weil es einfach eine sehr schwierige Situation ist. Aber ich würde zu keiner Sekunde hier die These aufstellen: Es gibt hier eine geplante Kampagne, um die Meinung in der Bevölkerung in Deutschland auf die eine oder auf die andere Seite zu manipulieren.“ Weitere Stimmen in der Dokumentation sind der Journalist Ronen Steinke (Süddeutsche Zeitung), die freie Journalistin Kristin Helberg und der ARD-Auslandskorrespondent Christian Limpert (ARD-Studio Tel Aviv).
Sendehinweis: ZAPP „Vertrauen verloren? Deutsche Medien und der Krieg in Gaza und Israel“ 28. August 2024 um 23:15 Uhr im NDR-Fernsehen, ab 11 Uhr in der ARD-Mediathek und ab 16 Uhr auf dem ZAPP YouTube-Kanal.
Pressekontakt:
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Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/6561/5852453
© 2024 news aktuell
UKRAINE
UKRAINE – LANDKARTE
UKRAINE – UNDERSTANDIG WAR (ISW)
Tägliche Updates des Institute ort he Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Ukraine-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).
UKRAINE im n-tv Liveticker
+++ 08:55 Treibstofflager in russischem Rostow brennt auch einen Tag nach der Drohnenattacke noch +++
Das am Mittwoch von ukrainischen Drohnen getroffene Treibstofflager in der russischen Region Rostow hat über Nacht weitergebrannt. Dabei soll es weitere Explosionen gegeben haben. Das Feuer soll auf weitere Tanks übergegriffen haben. Angeblich fürchten russische Behörden, die gesamte Anlage in dem Feuer zu verlieren. Vor wenigen Tagen hatten die ukrainischen Streitkräfte ein Öldepot im russischen Proletarsk mit Drohnen angegriffen. Aufgrund der Intensität und der Gefahr von Explosionen konnte das Feuer auch nach zehn Tagen nicht gelöscht werden.
+++ 08:23 Kursk-Offensive der Ukraine verlangsamt sich angeblich – Militärblogger vermelden erste Rückeroberungen +++
Russische Militärblogger behaupten am Mittwoch, dass sich das Tempo der ukrainischen Offensive im Gebiet Kursk verlangsamt habe und die ukrainischen Streitkräfte nun versuchten, sich einzugraben und ausgewählte Gebiete zu halten. Das berichtet der US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW). Andere Militärblogger behaupten, dass die russischen Streitkräfte die Lage im Gebiet Kursk allmählich stabilisieren. Am Mittwoch veröffentlichte Aufnahmen, die russische Streitkräfte im östlichen Korenewo zeigen, deuten darauf hin, dass sich die ukrainischen Streitkräfte wahrscheinlich kürzlich aus dem Gebiet zurückgezogen haben und die russischen Streitkräfte einige verlorene Stellungen zurückerobert haben. So soll etwa Spalnoe wieder unter russischer Kontrolle sein. Ein russischer Militärblogger behauptet zudem, dass ukrainische Soldaten bei der Ortschaft Zhuravlevka versucht hätten, in die Region Belgorod einzudringen. Dieser Versuch sei jedoch abgewehrt worden. Belgorod ist ein wichtiges Aufmarschgebiet für russische Truppen und die Nachbarregion von Kursk.
+++ 07:49 Angst in Kursker Nachbar-Region: Behörden siedeln Bevölkerung in Dörfern in Belgorod um +++
Der Einsatzstab des russischen Gebiets Belgorod hat beschlossen, die Bewohner mehrerer Dörfer aus dem Gebiet zu verlegen. Der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, erklärt laut Nachrichtenagentur RIA Nowosti: „Es wurde beschlossen, die Bewohner der Dörfer Poroz und Dronovka im Bezirk Graiworon, sowie des Dorfes Stary Khutor und der Siedlung Pavlovka im Bezirk Waluiski umzusiedeln. Der Eingang zum Dorf Vyazovoe im Bezirk Krasnojaruschski wurde geschlossen. Es werden Kontrollpunkte eingerichtet, und es wird nur möglich sein, diese Siedlung mit Genehmigung der Verwaltung zu betreten. Leider bleibt die Situation angespannt: viele Menschen wurden verletzt und einige getötet. Wir müssen Maßnahmen ergreifen, um die Bevölkerung zu schützen“, so Gladkow.
+++ 07:22 Flugabwehr fängt Drohnen über Kiew ab – Trümmer lösen Brand und weitere Schäden aus +++
Trümmer von abgefangenen russischen Drohnen haben in der Nacht zum Donnerstag mehrere Gebäude in Kiew beschädigt, berichtet der Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko. In Kiew und im Gebiet Kiew waren mehrere Explosionen zu hören, und es herrschte Fliegeralarm. Die Luftabwehr war in den meisten Teilen der Zentral- und Nordukraine aktiv. Berichten zufolge fielen in mindestens drei Bezirken der Hauptstadt Drohnentrümmer, die in einem der Bezirke einen Brand auslösten, der inzwischen gelöscht wurde. Im Stadtteil Holosijiw beschädigten Drohnentrümmer die Türen und Fenster einer Wohnung. Nach Angaben des Bürgermeisters gibt es keine Verletzten.
+++ 06:43 Wagenknecht stellt außenpolitische Forderungen – sonst keine Koalitionsbeteiligung in Ostdeutschland +++
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht will nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland nur Bündnisse eingehen, wenn die außenpolitischen Forderungen ihrer Partei im Koalitionsvertrag verankert werden. „Wir werden nur mit Parteien in eine Koalition gehen, mit denen wir uns auf einen gemeinsamen Vertrag einigen können, der auch unsere politischen Schwerpunkte enthält“, sagt Wagenknecht der Nachrichtenagentur AFP. Dabei gehe es auch um die Außenpolitik – „das ist eine wichtige Frage für uns“. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) lehnt die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland sowie weitere Waffenlieferungen an die Ukraine ab.
+++ 06:07 Russen melden Erfolge gegen ukrainische Drohnen in Brjansk und auf der Krim +++
Russlands Streitkräfte haben in der Nacht nach eigenen Angaben mehrere ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. In der Grenzregion Brjansk seien unbemannte Fluggeräte abgeschossen worden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den Gouverneur des Gebiets. Verletzt wurde demnach niemand, Schäden habe es auch nicht gegeben. Zudem habe das russische Militär einen ukrainischen Angriff auf Sewastopol im Süden der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt. Zwei Drohnen seien über dem Meer abgeschossen worden, teilt der Gouverneur Michail Raswosschajew laut TASS mit. Zivile Einrichtungen in der Hafenstadt seien dabei nicht beschädigt worden.
+++ 05:40 Selenskyj sieht ukrainische Truppen in Kursk auf dem Vormarsch +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Invasion im russischen Gebiet Kursk nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Gebiete unter ihre Kontrolle genommen. Es gehe um Flächen an der Grenze zur Ukraine, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Details nennt der Staatschef nicht. Er betont aber, dass erneut der Bestand an russischen Kriegsgefangenen aufgefüllt worden sei für einen weiteren möglichen Austausch. „Danke Soldaten! Das ist das, was uns hilft, unsere Leute nach Hause zurückzuholen aus russischer Gefangenschaft“, sagt Selenskyj.
+++ 05:13 Russische Truppen rücken auf Selydowe vor +++
Russische Truppen nähern sich der ostukrainischen Stadt Selydowe. Das berichtet der Kyiv Independent mit Verweis auf eine Korrespondentin des ukrainischen Medienunternehmens Hromadske. Die Kämpfe um die Stadt haben demnach bereits begonnen. Die russische Armee beschießt Selydove aktiv und viele zivile Infrastruktureinrichtungen wurden zerstört, heißt es in dem Bericht. Selydowe hatte vor dem Krieg fast 21.000 Einwohner und liegt 18 Kilometer südlich von Pokrowsk, das ein Brennpunkt der russischen Offensive im Frontabschnitt Donezk ist.
+++ 04:26 Kuleba informiert EU-Außenminister +++
Die Außenminister der Europäischen Union kommen in Brüssel mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba zusammen. Kuleba will über die jüngste Welle russischer Luftangriffe gegen sein Land berichten. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte die Mitgliedsländer zu mehr Militärhilfen für Kiew aufgerufen und sich besorgt über Berichte zu möglichen Kürzungen in Deutschland geäußert. In Brüssel wird zudem der türkische Außenminister Hakan Fidan erwartet.
+++ 01:29 Plan zur Sprengung eines Rekrutierungsbüros: Russe zu 18 Jahren Haft verurteilt +++
Ein russisches Gericht hat einen Ingenieur laut Staatsmedien zu 18 Jahren Haft verurteilt, weil er ein Militär-Rekrutierungsbüro in die Luft sprengen wollte. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtet, wurde der 39-jährige Artjom L. in einem Militärprozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit des Verrats in Form von Spionage, der Vorbereitung eines „Terroranschlags“ und des illegalen Umgangs mit Sprengstoff schuldig gesprochen. Das Gericht verurteilte ihn zu drei Jahren Gefängnis sowie 15 Jahren in einer Strafkolonie mit strengen Haftbedingungen. Außerdem muss er eine Strafe von umgerechnet etwa 6870 Euro zahlen. L. hatte sich in dem Prozess schuldig bekannt.
+++ 00:30 Waffen für die Ukraine: Klingbeil wirft CDU Unredlichkeit vor +++
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil kritisiert das Erscheinungsbild der CDU in der Ukraine-Politik als verantwortungslos. „Die CDU mit Norbert Röttgen, Roderich Kiesewetter und Friedrich Merz hat uns im Bundestag versucht, mit vielen Anträgen für immer mehr Waffen vor sich her zu treiben. Jetzt aber scheint es so, dass es eine strategische Verabredung in der Union gibt, während des Wahlkampfs in Thüringen und Sachsen zu schweigen, weil es für den Wahlausgang vermeintlich opportun ist. Das ist unredlich“, sagt der SPD-Chef der „Rheinischen Post“.
+++ 23:18 Litauen leistet weitere Militärhilfe für Ukraine +++
Litauen unterstützt die Ukraine mit weiterer Militärhilfe im Abwehrkampf gegen Russland. Die ukrainische Armee habe Anti-Drohnen-Systeme, Radlader, Klappbetten und andere Ausrüstung erhalten, teilt das Verteidigungsministerium mit. Der Wert des neuen Hilfspakets des baltischen EU- und NATO-Landes wurde nicht genannt. Litauen zählt zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine und hat nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn Militärhilfe in Höhe von mehr als 647 Millionen Euro geleistet.
+++ 22:08 Alliierte sichern Kiew weitere Militärhilfe zu +++
Bei einer Sitzung des NATO-Ukraine-Rats ist der Ukraine zusätzliche Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland in Aussicht gestellt worden. „Nach dem jüngsten russischen Angriff haben Alliierten heute bekräftigt, dass sie ihre militärische Hilfe für die Ukraine verstärken“, erklärt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Anschluss an die Beratungen. Man müsse der Ukraine weiterhin die Ausrüstung und Munition bereitstellen, die sie benötige, um sich gegen die russische Invasion zu verteidigen. Es gehe darum, dass das Land im Gefecht bestehen könne.
+++ 21:39 F-16 besonders effektiv bei Raketenabwehr +++
Die ukrainischen F-16-Kampfjets kommen derzeit speziell auch bei der Abwehr russischer Marschflugkörper zum Einsatz. Dabei erweisen sich diese als besonders effektiv, schreibt das proukrainische Nachrichtenportal Defence Express. Die Verteidigung von Marschflugkörpern mit bodengestützter Flugabwehr sei grundsätzlich schwierig angesichts der geringen Größe der Raketen und am Boden stationierte Radare könnten diese zudem nur eingeschränkt orten, heißt es in dem Bericht. F-16-Jets seien aufgrund ihrer großen Reichweite dagegen außerordentlich gut geeignet.
+++ 21:10 Selenskyj: Situation bei Pokrowsk „extrem schwierig“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Situation rund um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk in der Ostukraine als „extrem schwierig“ bezeichnet. „Pokrowsk und andere Gebiete in der Region Donezk sind extrem schwierig: Die wichtigsten russischen Aktivitäten und die größten Kräfte sind dort konzentriert“, sagt Selenskyj unter Berufung auf einen Bericht von Armeechef Oleksandr Syrskyj. Der ukrainische Generalstab hatte in einem Lagebericht erklärt, dass die Situation „am heißesten im Sektor Pokrowsk ist“. Es gebe „heftige Kämpfe“ in einer Reihe von Dörfern in der Nähe der für die Logistik wichtigen Stadt. „Bisher hat der Feind 38 Versuche unternommen, ukrainische Stellungen zu stürmen. An 14 Orten wird noch gekämpft“, gibt der Generalstab an.
+++ 20:36 US-Bürger im Visier: Russland verhängt Einreiseverbote +++
Russland hat ein Einreiseverbot gegen 92 US-Bürger verhängt. Unter den Personen befinden sich Journalisten, Anwälte und Führungskräfte von Schlüsselunternehmen der Rüstungsindustrie. Der Schritt sei eine Reaktion auf den russlandfeindlichen Kurs der US-Regierung, teilt das russische Außenministerium mit. Es veröffentlichte auf Telegram eine Liste, die auch 14 Mitarbeiter des „Wall Street Journal“, fünf Journalisten der „New York Times“ und vier der „Washington Post“ umfasst. Das Ministerium nannte „führende liberal-globalistische Publikationen“, die an der Herstellung und Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte beteiligt seien.
+++ 20:09 Russland verschärft Sicherheitsmaßnahmen am AKW Kursk +++
Die Sicherheitsmaßnahmen am Atomkraftwerk Kursk in der gleichnamigen russischen Oblast werden nach Behördenangaben von Donnerstag an verschärft. Der Zugang zur Stadt Kurtschatow, wo sich das AKW befindet, werde vorübergehend eingeschränkt, teilt der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, auf Telegram mit. Ukrainische Streitkräfte haben am 6. August in einem Überraschungsangriff die Grenze zu Russland überquert und sind in der Oblast Kursk vorgerückt. Im Umkreis von etwa 40 Kilometern um die Atomanlage kommt es zu Kämpfen.
+++ 19:43 Generalleutnant „überwältigt“ von Fortschritten für deutsche Brigade in Litauen +++
Der Kommandeur des deutschen Feldheeres, Harald Gante, hat sich bei einem Besuch in Litauen positiv zu den Vorbereitungen für die Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade der Bundeswehr in dem baltischen NATO-Land geäußert. „Ich bin wirklich überwältigt zu sehen, wie sich die Dinge in Bezug auf die Infrastruktur entwickeln“, sagt der Generalleutnant auf dem Stützpunkt Rukla. Dort verschafft sich Gante ein Bild vom Bau eines großflächigen militärischen Logistikstandortes, der für die Lagerung und Wartung von Gefechtsfahrzeugen, Ausrüstung und Waffen genutzt werden und 2025 fertiggestellt sein soll.
Wettstreit der 5. Generation Das sind die modernsten Kampfjets der Welt
+++ 19:13 Russland versucht Kampfjet-Produktion zu beschleunigen +++
Eine Produktionsstätte für die russischen Kampfjets der fünften Generation vom Typ Su-57 hat neue Anlagen eröffnet. Damit solle das schleppende Auslieferungstempo erhöht werden, teilt der staatliche Luft- und Raumfahrtkonzern United Aircraft Corporation mit. Nach Angaben des Unternehmens wurden im ostrussischen Werk Komsomolsk-on-Amur neue Entwicklungseinrichtungen für das Treibstoffsystem in Betrieb genommen und mit dem Bau eines Hangars für Avioniktests begonnen. Russland hat bisher nur eine sehr geringe Anzahl an Su-57-Jets. Diese kommen dementsprechend nur eingeschränkt bei den Angriffen auf die Ukraine zum Einsatz. Die Su-57 gelten als russische Antwort auf die US-Jets F-22 und F-35. Letztere werden zukünftig auch von der Deutschen Luftwaffe eingesetzt – als Ersatz für die Tornados.
+++ 18:47 Kuleba: Verbündete haben Angst vor Eskalation +++
Das größte Problem der Ukraine im Kampf gegen Russland ist nach Einschätzung ihres Außenministers Dmytro Kuleba die Furcht der eigenen Verbündeten vor einer Eskalation. Die Verbündeten schreckten daher davor zurück, neue Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine zu genehmigen, sagt Kuleba. „Das größte Problem, mit dem die Ukraine seit Beginn der großangelegten Invasion konfrontiert ist, ist die Dominanz des Eskalationskonzepts in den Entscheidungsprozessen unserer Partner.“
+++ 18:14 Extrem ungewöhnlicher Schritt: Ukraine kann Milliarden sparen +++
Die geplante Restrukturierung von ukrainischen Staatsanleihen kann über die Bühne gehen. Mit 97 Prozent Zustimmung bei den internationalen Investoren sei die erforderliche Quote deutlich übertroffen worden, teilt die Regierung mit. Eine Restrukturierung von Anleihen mitten im Abwehrkampf gegen Russland gilt als extrem ungewöhnlich. Bei der Verständigung mit privaten Gläubigern geht es um ausstehende Anleiheschulden der Ukraine im Volumen von 19,7 Milliarden Dollar. Das sind 15 Prozent der gesamten Schulden des Landes. Die Gläubiger wollen auf 37 Prozent ihrer Gelder verzichten. Die Ukraine wird damit in den nächsten drei Jahren 11,4 Milliarden Dollar für andere Zwecke zur Verfügung haben.
+++ 17:45 CIA erwartet schwierigen Kampf rund um Kursk +++
Die ukrainischen Truppen sind nach Einschätzung des US-Geheimdienstes CIA entschlossen, das von ihnen eroberte russische Territorium „für eine gewisse Zeit“ zu halten. Eine zu erwartende russische Gegenoffensive werde ein schwieriger Kampf werden, sagt CIA-Vize-Direktor David Cohen. Am 6. August waren Tausende ukrainische Soldaten überraschend in die russische Oblast Kursk eingerückt und haben nach Angaben der Führung in Kiew mehr als 100 Ortschaften und ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern unter ihre Kontrolle gebracht. Der russische Präsident Wladimir Putin werde sich mit den „Nachwirkungen des Verlusts russischen Territoriums in seiner eigenen Gesellschaft auseinandersetzen müssen“, sagt Cohen auf einer Geheimdienstkonferenz.
+++ 17:14 Polen kündigt Rekordausgaben für Militär an +++
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat für das kommende Haushaltsjahr Rekordausgaben für Verteidigung angekündigt. Die Regierung werde dann 186 Milliarden Zloty (rund 43,4 Milliarden Euro) für eine bessere Verteidigung ausgeben, sagt Tusk. Das sei eine erhebliche Steigerung gegenüber diesem Jahr, in dem die Verteidigungsausgaben mehr als 4 Prozent der polnischen Wirtschaftsleistung entsprächen. 2025 sollen sie bei 4,7 Prozent liegen, wie Vizeverteidigungsminister Stanislaw Wziatek erklärt.
+++ 16:45 Ukraine: Kiewer Damm trotz Raketenangriff nicht in Gefahr +++
Der vor wenigen Tagen bei Kiew attackierte Damm eines Stausees droht nicht zu brechen. „Es besteht derzeit keine Gefahr, dass der Kiewer Damm bricht oder überflutet wird“, sagt der Direktor des staatlichen Energieunternehmens, Ihor Syrota, im staatlichen Fernsehen. Der Kiewer Damm ist über dem Fluss Dnipro nördlich der ukrainischen Hauptstadt gebaut. Bei dem bisher größten Luftangriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine am Montag war eine Rakete in den Damm, der Teil eines Wasserkraftwerks ist, eingeschlagen. Eine weitere verfehlte diesen und landete im angrenzenden Stausee.
+++ 16:12 Seltener ukrainischer Panzer an der Front gesichtet +++
Bei der Verteidigung der ukrainischen Region Charkiw kommt offenbar auch der bisher nur selten gesichtete Panzer T-84 Oplot zum Einsatz. Darüber berichtet der proukrainische Blog Defense Express unter Berufung auf einen Facebook-Beitrag einer ukrainischen Militäreinheit – der 3. Panzer-Brigade. Diese spricht beim Oplot vom „besten ukrainischen Panzer“. Laut dem Bericht handelt es sich um die erste Sichtung des Oplot seit Beginn der großangelegten russischen Invasion im Februar 2022. Berichten zufolge wurde bisher nur eine einstellige Zahl dieser Panzer produziert.
+++ 15:40 Sechs Tote nach russischen Angriffen +++
Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Region Donezk sind nach Angaben des Gouverneurs der Region sechs Menschen ums Leben gekommen. In seinem Telegramm-Kanal teilt Vadym Filashkin mit, dass vier Menschen im Dorf Izmailivka getötet wurden. Zwei weitere Menschen seien bei separaten Angriffen in der Nähe von Chasiv Yar ums Leben gekommen, bei denen mehr als ein Dutzend Häuser beschädigt wurden.
+++ 15:05 Russland droht mit höheren Gaspreisen +++
Russland macht Druck zur Verlängerung des Gasdurchleitungsvertrags mit der Ukraine. Sollte dieser nach Ablauf am 31. Dezember nicht verlängert werden, werde Russland alternative Routen finden, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. In dem Fall werde Gas für die Kunden in Europa aber teurer. Die Ukraine hat bereits mehrfach gesagt, dass es den Vertrag mit Russland zur Durchleitung von Gas nicht verlängern wolle.
+++ 14:32 Ukraine: Russland nimmt ukrainische Zivilbevölkerung ins Visier +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die bereits am Vortag getroffene Stadt Krywyj Rih sind nach ukrainischen Angaben vier Menschen verletzt worden. Außerdem sei zivile Infrastruktur beschädigt worden, teilt die Lokalverwaltung mit. „Während Krywyj Rih in Trauer ist, greift der Feind wieder an. Und er zielt wieder auf die Zivilbevölkerung“, sagt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak. Bei dem Angriff am Dienstag waren in einem Hotel vier Zivilisten getötet worden. Die letzte Leiche wurde heute aus den Trümmern des Gebäudes geborgen. Außerdem gab es fünf Verletzte. In Krywyj Rih wurde für heute ein offizieller Trauertag angeordnet
+++ 13:59 Erstmals Region Kirow attackiert – Ukrainische Drohne trifft 1100 Kilometer entferntes Öllager +++
Eine Drohne hat nach Angaben des russischen Regionalgouverneurs Alexander Sokolow ein Öllager in der Stadt Kotelnitsch in der Region Kirow angegriffen. Der Angriff habe weder Todesopfer noch Brände verursacht, sagt Sokolow. In Videos lokaler Telegram-Kanäle ist eine Drohne auf ihrem Flug zu sehen, nahe der Stadt Kotelnitsch gibt es eine Aufnahme von einer Explosion und einer aufsteigenden Rauchwolke. In einem dritten Video sieht man zu Beginn allerdings sehr deutlich Flammen aufsteigen. Die Stadt liegt rund 1100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Es soll das erste Mal sein, dass die Ukraine die russische Region Kirow mit Drohnen attackiert hat.
+++ 13:29 Russland will ukrainische Drohnen abgefangen haben – in Rostow brennt es dennoch +++
Die russische Luftabwehr fängt Berichten staatlicher Nachrichtenagenturen zufolge zwölf von der Ukraine eingesetzte Drohnen über den Regionen Rostow und Woronesch ab. Die Agenturen berufen sich auf eine Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums. Wenigstens eine Drohne scheint jedoch ihr Ziel gefunden zu haben. So steht seit der Nacht ein russisches Öllager in der Region Rostow in Flammen (Eintrag 04:17 Uhr).
+++ 13:06 Nach Besuch von Atombehördenchef: Russen finden angeblich HIMARS-Geschoss nahe Atomkraftwerk Kursk +++
Russische Truppen behaupten, eine nicht explodierte, von den USA gelieferte Rakete entschärft zu haben, die in der Nähe des Atomkraftwerks Kursk abgeschossen worden sein soll. Die staatliche Nachrichtenagentur TASS meldet, die Truppen hätten die Rakete von einem HIMARS-Raketenwerfer nur fünf Kilometer von der Anlage entfernt entdeckt. Moskau hat wiederholt behauptet, die Ukraine habe während ihres Einmarsches in die Region Kursk versucht, das Atomkraftwerk anzugreifen. Gestern besuchte der Chef der UN-Atomaufsichtsbehörde die Anlage und warnte vor den Risiken eines nuklearen Unfalls. Nach Einschätzung von ntv-Korrespondent Rainer Munz hatte sich Russland eine andere Reaktion Grossis erhofft. Er spricht von einem „Propaganda-Flop“ für Moskau (siehe Video 12:07 Uhr).
+++ 12:35 Bericht: London stimmt insgeheim Storm-Shadow-Nutzung in Russland zu, will aber keinen Streit mit den USA +++
Der „Telegraph“ behauptet, dass das Vereinigte Königreich inoffiziell den Einsatz von Storm-Shadow-Raketen durch die Ukraine auf russischem Staatsgebiet unterstützt, sich aber aus Sorge vor möglichen Unstimmigkeiten mit den USA nicht öffentlich dazu bekennt. Trotz der Appelle der Ukraine haben westliche Länder, darunter die USA und das Vereinigte Königreich, den Einsatz ihrer Langstreckenwaffen wie ATACMS- und Storm-Shadow-Raketen durch die Ukraine eingeschränkt, um tiefe Schläge innerhalb Russlands zu verhindern und angeblich eine Eskalation zu vermeiden. Der „Telegraph“ geht davon aus, dass das Vereinigte Königreich die USA nicht förmlich darum gebeten hat, dass die Ukraine die Raketen innerhalb Russlands einsetzen darf. Es wird angenommen, dass die USA ihre Bedenken gegen diesen Schritt deutlich gemacht haben. Eine Quelle aus dem Weißen Haus teilte dem „Telegraph“ mit, dass die Biden-Administration befürchtet, dass der Einsatz dieser Waffen, auch ohne die Zustimmung der USA, die Situation eskalieren und dazu führen könnte, dass amerikanische Truppen in den Konflikt hineingezogen werden“, schreibt die Zeitung. Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, hat wiederholt um die Erlaubnis gebeten, diese Waffen für Angriffe tief im russischen Territorium einzusetzen. Da der Einsatz von Storm-Shadow-Raketen jedoch häufig mit US-Systemen erfolgt, muss Washington dem „Telegraph“ zufolge zustimmen.
+++ 12:07 Besuch von IAEA-Chef „ist Propaganda-Flop“ für Kreml +++
Der IAEA-Chef Rafael Grossi zeigt sich bei seinem Besuch im russischen Kursk besorgt von den Kämpfen, Schuldige nennt er jedoch nicht. Nach Einschätzung von ntv-Russlandkorrespondent Rainer Munz dürfte sich der Kreml etwas anderes von der Inspektion erhofft haben.
Kämpfe rücken an AKW bei Kursk Besuch von IAEA-Chef „ist Propaganda-Flop“ für Kreml
+++ 11:32 Wütendes Video eines Russen: Werde als Grenzschützer bezahlt, kämpfe als Soldat +++
Ein großer Teil der Bevölkerung in Kursk ist nach wie vor sauer auf die Behörden vor Ort und das zögerliche Handeln des Kremls. Nun gießt ein russischer Soldat erneut Öls ins Feuer. Sein Rufzeichen ist „Kupol“ und er wütet in einem Video in sozialen Medien gegen die Militärführung. Er soll zu einer Einheit gehören, die zuvor im ukrainischen Wowtschansk kämpfte. Und das, obwohl sein Regiment „dem Papier nach“ zur Grenzsicherung in Belgorod eingeteilt ist. Sie sollen demnach gar nicht kämpfen, berichtet er. Sie tun es seit vier Monaten aber doch. Zuerst verlor das Regiment nach seiner Aussage rund die Hälfte der Männer im ukrainischen Wowtschansk, nun wurden sie in die russische Region Kursk verlegt, nachdem ukrainische Truppen dort vor drei Wochen eine Großoffensive starteten. Bezahlt werden sie auf Basis von Grenzschützern, erhielten demnach 34.000 Rubel pro Monat (333 Euro), was seiner Meinung nach viel zu wenig sei. Vor allem, da er alles selbst kaufen müsse, nichts gestellt bekomme. Die Soldaten, die offiziell an der Front eingesetzt werden, sollen angeblich 200.000 Rubel (1956 Euro) monatlich erhalten. Von seinem Sold könne er seine Familie nicht versorgen, klagt er. Vor allem nicht, wenn er eigentlich kein Grenzschützer ist und anders bezahlt werden müsse.
+++ 10:49 Ukrainischer Angriff entzündet Treibstofflager in Rostow +++
Bereits Anfang des Monats treffen ukrainische Drohnen ein Treibstoffdepot in Rostow. Russischen Angaben zufolge greift die Ukraine das Lager erneut an. Mehrere Tanks sollen offenbar Feuer gefangen haben. Handyaufnahmen zeigen das lodernde Feuer und die riesigen Rauchsäulen.
Tanks brennen lichterloh Ukrainischer Angriff entzündet Treibstofflager in Rostow
+++ 10:22 Westliche Experten haben russisches Tempo unterschätzt – schnelles Vorrücken auf Pokrowsk +++
Nach Berichten über den Rückzug ukrainischer Streitkräfte aus bestimmten Gebieten südöstlich von Pokrowsk, haben die russischen Streitkräfte dort laut US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW) erhebliche taktische Fortschritte gemacht – Karte unten ist neun Tage alt. Geolokalisiertes Bildmaterial von Dienstag bestätigt, dass die russischen Streitkräfte mehr als zwei Kilometer von ihrer letzten bestätigten Position im nordwestlichen Nowohrodiwka (südöstlich von Pokrowsk) vorgerückt sind. Zusätzliche geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte im Südosten von Hrodiwka (östlich von Pokrowsk und nordöstlich von Nowohrodiwka) geringfügig vorgerückt sind und Kalynove (weiter südöstlich von Pokrowsk und südöstlich von Nowohrodiwka) eingenommen haben.
Russische Militärblogger behaupten auch, dass die ukrainischen Streitkräfte Maryniwka (direkt südlich von Nowohrodiwka) „verloren“ hätten und Memryk (südöstlich von Nowohrodiwka) eingenommen sei. Das Tempo des russischen Vormarsches in Richtung Pokrowsk ist in letzter Zeit hoch, und die russischen Streitkräfte sind innerhalb weniger Tage in den größten Teil von Nowohrodiwka vorgedrungen. Der schnelle russische Vormarsch in den letzten 24 Stunden wurde teils durch den offensichtlichen ukrainischen Rückzug aus Nowohrodiwka ermöglicht. Das ISW hatte zuvor eingeschätzt, dass die russischen Streitkräfte länger brauchen würden, um Nowohrodiwka einzunehmen.
+++ 09:55 Russen schießen ukrainische Drohne ab – Trümmer landen nahe Munitionsdepot +++
Eine Drohne habe ein Munitionsdepot der russischen Armee im Gebiet Woronesch angegriffen und einen Brand verursacht, schreibt der Gouverneur der Region, Alexander Gussew, auf Telegram. Luftabwehrsysteme hätten sie über dem Bezirk Rossoschanski zerstört, aber die herabfallenden Trümmer hätten „einen Brand in der Nähe von explosiven Objekten verursacht“, schreibt er. In der Nähe soll sich ein Munitionsdepot befinden, was er unerwähnt lässt. „Es gab keine Detonation. Die Rettungsdienste beschlossen jedoch, die Bewohner von zwei Siedlungen vorübergehend zu evakuieren. […] Das Feuer wurde von der örtlichen Feuerwehr gelöscht“. Wie der russische Telegramkanal Astra berichtet, war das Munitionsdepot in Malaja Mezhenka das Ziel des Angriffs. Die Bewohner der Siedlung und des nahe gelegenen Yevstratovka wurden zunächst evakuiert, durften aber inzwischen wieder nach Hause zurückkehren.
+++ 09:21 Nachschub der Russen in Kursk bedroht – nach Drohnenattacken wird Verbindungsstraße gesperrt +++
Nach Angaben des russischen Kriegsbloggers Wladimir Romanow beschossen die ukrainischen Truppen in der russischen Region Kursk die wichtige Verbindungsstraße E38 mit Drohnen. Die Behörden sperrten sie daraufhin. Einem Bild zufolge scheint ein Fahrzeug getroffen worden zu sein. Die E38 verläuft in West-Ost-Richtung von der ukrainischen Grenze über die wichtigen Städte Rylsk, Kurtschatow – wo sich das Atomkraftwerk befindet – bis zur namensgebenden Stadt der Region. Die Stadt Kursk hat allein mehr als 400.000 Einwohner. Die E38 soll laut ukrainischen Angaben auch eine der wichtigsten Straßen für das russische Militär sein, um Nachschub in die Region zu bringen. Sollte es den ukrainischen Truppen gelingen, diese dauerhaft unter Feuer zu nehmen, wäre dies ein enormer Nachteil für Moskaus Truppen.
+++ 08:44 Nichts geht mehr auf dem Flughafen Kasan – Drohnengefahr 900 Kilometer von der Grenze entfernt +++
Russland hat Berichten zufolge den Flugbetrieb auf dem Flughafen Kasan wegen drohender Drohnenangriffe eingestellt. Staatliche Nachrichtenagenturen berufen sich auf die Moskauer Luftfahrtaufsichtsbehörde Rosawiatsia und teilen mit, dass der Flughafen seit 7 Uhr morgens keine Landungen und Abflüge mehr gestatte, „um die Sicherheit ziviler Flugzeuge zu gewährleisten“. Ein russischer Telegram-Kanal behauptet, die Einstellung des Flugbetriebs sei auf die Bedrohung durch Drohnenangriffe zurückzuführen. Der Flughafen Kasan, der 900 Kilometer östlich der ukrainischen Grenze liegt, wurde bereits im Juni vorübergehend aus „Sicherheitsgründen“ geschlossen.
+++ 08:17 Nahe Pokrowsk: Ukraine schießt erneut russisches Kampfflugzeug ab +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben im Gebiet um Kramatorsk ein russisches Flugzeug vom Typ Su-25 abgeschossen, wie die Streitkräftegruppe Chortyzja mitteilt. Flugabwehreinheiten sollen das Flugzeug mit einem tragbaren Luftabwehrsystem (MANPADS) abgeschossen haben, als es versuchte, auf ukrainische Truppen zu schießen. Die Su-25 ist sowjetischer Bauart und ein schwer gepanzertes Bodenangriffsflugzeug. Ein weiteres russisches Su-25-Flugzeug wurde am 23. Juli in der Nähe von Pokrowsk abgeschossen. Laut Generalstab der ukrainischen Streitkräfte wurden während des gesamten Krieges bisher 368 russische Kampfflugzeuge zerstört. Das unabhängige Portal Oryx kommt in seiner Zählung auf 127 zerstörte oder beschädigte russische Kampfflugzeuge.
Quelle: ntv.de, als/rts/AP/dpa/AFP
NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE
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WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
Nato-Ukraine-Rat: Alliierte sichern weitere Militärhilfe zu
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Bei einer Sitzung des Nato-Ukraine-Rats ist der Ukraine zusätzliche Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland in Aussicht gestellt worden. „Nach dem jüngsten russischen Angriff haben Alliierten heute bekräftigt, dass sie ihre militärische Hilfe für die Ukraine verstärken“, erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Anschluss an die Beratungen. Man müsse der Ukraine weiterhin die Ausrüstung und Munition bereitstellen, die sie benötige, um sich gegen die russische Invasion zu verteidigen. Es gehe darum, dass das Land im Gefecht bestehen könne.
Das Treffen am Mittwochnachmittag fand auf Botschafterebene statt und wurde auf Antrag der Ukraine von Stoltenberg einberufen. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow informierte die Alliierten dabei per Videoverbindung über die dringendsten militärischen Bedürfnisse seiner Streitkräfte.
Verteidigungsminister dankt Verbündeten
Nach Angaben von Diplomaten ging es zudem um die jüngsten russischen Luftangriffe, die Lage auf dem Schlachtfeld im Donbass und die Ziele der ukrainischen Operation in der russischen Region Kursk. Zudem dankte er demnach den Verbündeten für die kürzlich zugesagten Hilfen und die Bereitstellung von F-16-Kampfflugzeugen, die bereits im Einsatz sind.
Zu möglichen neuen konkreten Hilfszusagen gab es zunächst keine Angaben. Ein Teil der Sitzungsteilnehmer habe die Aufhebung aller Beschränkungen für den Gebrauch westlicher Waffen gegen Russland gefordert, hieß es von Diplomaten. Dabei sei auch betont worden, dass das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung auch Angriffe innerhalb Russlands umfasse.
Der Nato-Ukraine-Rat war zum ersten Mal im vergangenen Jahr beim Nato-Gipfel in Litauen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs zusammengekommen. Das neue Gremium wurde für den Austausch in Krisensituationen geschaffen. Zudem soll es eine engere Zusammenarbeit ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in die Nato erfüllt sind. Zu diesen zählen unter anderem ein Ende des russischen Angriffskrieges und Reformen in der Ukraine./aha/DP/nas
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POLITIK: Kreml erneuert Atomkraftwerksvorwürfe gegen Ukraine
MOSKAU (dpa-AFX) – Der Kreml hat der Ukraine erneut vorgeworfen, für Angriffe auf das Atomkraftwerk Kursk verantwortlich zu sein. „Aus verständlichen Gründen verweist die IAEA (Internationale Atomenergiebehörde) auf eine fehlende Vollmacht, um die Schuldigen an den Schlägen zu benennen, aber hier ist alles so offensichtlich, dass es natürlich keine Fragen diesbezüglich gibt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Der Chef der IAEA, Rafael Grossi, hatte am Dienstag das frontnahe Kraftwerk besucht und vor Gefahren für den Meiler durch Kriegshandlungen gewarnt. Bislang laufe der Betrieb aber normal, sagte er.
„Grossi hat die Resultate der Drohnenschläge auf das Kraftwerk gesehen, die Gefahr eingeschätzt, den diese Schläge hätten bedeuten können und die potenzielle Gefahr, die weiter besteht“, sagte Peskow. Grossi hatte zwar von einer „extrem ernsten Lage“ gesprochen, aber eher vor potenziellen Auswirkungen der Kämpfe auf die Nuklearanlage gewarnt, die im Gegensatz zu den meisten anderen Anlagen keine Schutzhülle aufweise. Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin der Ukraine einen versuchten Angriff auf das Kernkraftwerk am 22. August vorgeworfen. Beweise brachte der Kremlchef nicht.
Anfang August haben ukrainische Einheiten bei einer Gegenoffensive im Gebiet erstmals seit Beginn des von Putin befohlenen Angriffskriegs russisches Territorium besetzt. Zwar ist der genaue Frontverlauf im Norden unsicher, doch vordere ukrainische Truppenteile könnten weniger als 30 Kilometer von dem Atomkraftwerk entfernt sein.
Kreml warnt vor möglicher Eskalation
Peskow schürte in dem Zusammenhang einmal mehr die im Westen vorhandene Sorge vor einer weiteren Eskalation des Kriegs. Für Friedensverhandlungen gebe es derzeit keine Grundlage, sagte er. Attacken wie in Kursk könnten „die Spannungen bis zum Äußersten eskalieren“. Befürchtungen vor dem Ausbruch eines dritten Weltkriegs, wie von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump geäußert, hätten daher ihre Berechtigung, sagte Peskow. Der Kreml bezeichnet den von ihm begonnenen Krieg in der Ukraine mit der Zerstörung hunderter Städte und Ortschaften und der Tötung von Tausenden Zivilisten weiterhin als militärische Spezialoperation./bal/DP/mis
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Schulbeginn in der Ukraine: 3,8 Millionen Kinder müssen im Krieg lernen
Duisburg (ots) – Am 1. September beginnt in der Ukraine das dritte Schuljahr unter Kriegsbedingungen. An einen geregelten Schulalltag können 3,8 Millionen Kinder weiterhin nicht denken. Auch wenn Angriffe auf Bildungseinrichtungen nach dem humanitären Völkerrecht rechtswidrig sind, bombardiert Russland weiterhin Schulen und Krankenhäuser. „In diesem Krieg kämpfen nicht nur Soldaten, sondern auch Kinder – um ihr Recht auf Bildung“, betont Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Carsten Montag. Zerstörte Infrastruktur, Stromausfälle und Fachkräfte- sowie Lehrbuchmangel vergrößern die Bildungslücken bei Kindern und Jugendlichen. Die Kindernothilfe und ihre ukrainischen Partnerorganisationen unterstützen mit ergänzenden Bildungsangeboten und psychosozialer Hilfe.
„Es sind immer wieder die Kinder, die in bewaffneten Konflikten besonders leiden. Der Krieg hat massive Folgen auf die Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, so Montag. Laut Kindernothilfe-Partner SavED ist ein Drittel der ukrainischen Schüler*innen ins Ausland geflohen, ein anderes Drittel lernt durch Online-Unterricht und nur das letzte Drittel kann noch zur Schule gehen. Die Angst vor und die Gefahr von weiteren Angriffen bleiben, zumal viele Schulen nicht genügend Schutzräume haben. Stattdessen stehen oft nur feuchte Kellerräume zur Verfügung, in denen die Kinder krank werden, berichtet der Kindernothilfe-Partner NGO Girls.
Fernunterricht ist jedoch nicht immer möglich. „In großen Städten ist er einfacher umzusetzen als in kleineren. Zudem haben russische Soldaten in ehemals besetzten Orten häufig Computer und andere Geräte für den Zugang zum Online-Unterricht gestohlen“, erklärt SavED. Außerdem erschweren Stromausfälle den Fernunterricht. „Das beeinträchtigt die Qualität des Unterrichts und verschlechtert die schulischen Leistungen der Schüler*innen“, stellt Myrne Nebo, ein weiterer Partner der Kindernothilfe, fest. SavED organisiert deshalb für 1 000 Kinder sogenannte Blackout-Rucksäcke, die mit einem Reflektor, einer Taschenlampe, kabellosen Kopfhörern und einer Powerbank ausgestattet sind, um Stromausfälle zu überbrücken.
Für Kinder, die ohne Präsenzunterricht auskommen müssen, sind außerschulische Aktionen und Bildungszentren daher umso wichtiger. So bereitet etwa der Kindernothilfe-Partner Voice of Romni derzeit eine Feier zum Beginn des neuen Schuljahres vor. Das Programm umfasst unter anderem Tanzworkshops und wissenschaftliche Experimente. Damit die Kinder und Jugendlichen trotzdem möglichst viel Kontakt untereinander haben können, helfen alle Partner zudem mit psychosozialer Unterstützung und offenen Begegnungsangeboten.
Die Flucht der Menschen beeinflusst das Bildungssystem stark. „Unter den Geflüchteten sind viele Lehrerinnen. Die fehlen nun“, erklärt Carsten Montag. Vor allem im Bereich Mathematik und Lesen gibt es mittlerweile Defizite bei ukrainischen Kindern und Jugendlichen. „Ohne Bildung hat die Ukraine keine Zukunftsperspektive“, sagt Montag.
Die Kindernothilfe unterstützt seit 65 Jahren weltweit benachteiligte Mädchen und Jungen sowie ihre Familien. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
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Schulstart in der Ukraine: Zwei von drei Kindern in Frontgebieten können nicht in Präsenz lernen / große Hindernisse auch beim Fernunterricht
Kyjiw/Berlin (ots) – Viele Kinder in der Ukraine werden den Start ins neue Schuljahr nur am Computer erleben. Zwei Drittel der Mädchen und Jungen in den Frontregionen können nicht in Präsenz lernen, sondern sind auf Onlineunterricht angewiesen, zeigt ein neuer Bericht von Save the Children (https://www.savethechildren.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dokumente/Berichte_Studien/2024/ENG_Education_report_SCI_web.pdf). Durch den Krieg gestaltet sich aber auch das oft schwierig.
Für die Studie sprach die Kinderrechtsorganisation mit rund 1.500 Schüler*innen, Betreuenden und Lehrerenden. Von 334 befragten Kindern in sechs Regionen nahe der Frontlinie und der ukrainisch-russischen Grenze gaben 64 Prozent an, nur online am Unterricht teilnehmen zu können. Lediglich 15 Prozent gehen persönlich zur Schule, 17 Prozent lernen über das Internet und in Präsenz.
„Nach mehr als zwei Jahren Krieg gibt es in der Ukraine Tausende Kinder, die noch nie einen Fuß in ein Klassenzimmer gesetzt haben“, sagt Sonia Khush, Länderdirektorin von Save the Children in der Ukraine. „Kinder haben ein Recht auf Bildung – das darf ihnen nicht verwehrt werden. In der Schule geht es aber um mehr als Lernen und Noten. Es geht auch um das soziale Miteinander, um Kommunikation und den Umgang mit Gleichaltrigen und Erwachsenen. All das fehlt. Zivilist*innen und zivile Objekte – vor allem Orte, an denen Kinder sind, wie Schulen und Krankenhäuser – müssen nach dem humanitären Völkerrecht vor Angriffen geschützt werden.“
Viele Schulen nahe der Front bleiben aufgrund von Luftangriffen und Beschuss geschlossen, Tausende weitere im ganzen Land dürfen nicht öffnen, weil sie keine Schutzräume haben. In der Folge sind laut ukrainischem Bildungsministerium fast die Hälfte aller Kinder im schulpflichtigen Alter – rund 1,9 Millionen Mädchen und Jungen – ganz oder teilweise auf Fernunterricht angewiesen.
Im Rahmen der Studie gaben mehr als die Hälfte der Familien an, ihre Schulen seien beschädigt worden. In Regionen wie Charkiw und Donezk waren es mehr als 90 Prozent. Einige Kinder haben nur Handys mit kaputten Bildschirmen zum Lernen. Viele sagten, dass schlechtes Internet, fehlende elektronische Geräte und Strommangel ihnen den Onlineunterricht erschweren. Mehr als die Hälfte vermissen den persönlichen Kontakt mit ihren Lehrer*innen.
In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, die fast täglich bombardiert wird, haben die Behörden Klassenzimmer in U-Bahnhöfen eingerichtet; Save the Children half mit technischer Ausstattung. „Selbst wenn es Alarm oder Beschuss gibt, höre ich das gar nicht“, erzählt die 17-jährige Maryna*, die mehrmals pro Woche kommt. „Ich rede mit Freunden, lerne Neues, also gefällt es mir. Ich finde es schwieriger, zu Hause zu lernen, weil ich da oft abgelenkt bin. Hier sind wir außerdem mit den Lehrern zusammen.“
Save the Children arbeitet seit 2014 in der Ukraine und hat seine Aktivitäten 2022 stark ausgeweitet. Um Kindern landesweit Zugang zu Bildung zu ermöglichen, haben die Kinderrechtsorganisation und ihre Partner rund 90 digitale Lernzentren eingerichtet, in denen alle nötigen Geräte und geschulte Lehrkräfte bereitstehen. 70 Schulen und Kindergärten wurden bei Reparaturen unterstützt. Kinder, deren Schulen geschlossenen werden mussten, erhielten Laptops und Tablets.
Hinweise für die Redaktion:
– Der Bericht „I Want a Peaceful Sky: Education and Children’s Wellbeing in Wartime Ukraine“ steht hier im englischen Original (https://www.savethechildren.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dokumente/Berichte_Studien/2024/ENG_Education_report_SCI_web.pdf) zur Verfügung.
– In den sechs Grenzregionen Tschernihiw, Charkiw, Donezk, Dnipro, Saporischschja und Mykolajiw, die für die Studie untersucht wurden, sind nach Angaben des Staatlichen Statistikdienstes der Ukraine rund 973.000 Kinder in Schulen eingeschrieben.
– Mindestens 3.000 Bildungseinrichtungen in der Ukraine wurden bisher beschädigt und mehr als 300 zerstört.
– Lehrkräftemangel ist ein weiteres großes Problem. Mehr als 43.000 – das sind rund zehn Prozent der gesamten Lehrer*innenschaft der Ukraine – sind ins Ausland geflohen oder wurden innerhalb des Landes vertrieben.
* Name zum Schutz geändert
Zusatzmaterial zum Download:
B-Roll aus der von Save the Children unterstützten U-Bahn-Schule in Charkiw, Video-Interviews mit Schüler*innen, Lehrenden und Eltern (alles inkl. Transkript) sowie Fotos finden Sie hier:
https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SOXVDYI
Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.
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ZENTRALBANKEN
Bostic von der Fed: Mehr Daten vor Zinssenkung nötig
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, sagte in einer Rede, dass die Fed mehr Daten abwarten sollte, bevor sie die Zinssätze senkt, da es „nicht gut wäre“, die Zinssätze zu senken, um dann gezwungen zu sein, sie wieder anzuheben.
Bostic stimmte jedoch mit dem Fed-Vorsitzenden Jerome Powell überein, dass die Zentralbank nicht warten kann, bis die Inflation das 2 %-Ziel erreicht, bevor sie die Geldpolitik lockert. Er sagte, die Inflation sei schneller als erwartet gesunken und die Arbeitslosigkeit steige, was auf die Notwendigkeit einer Zinssenkung hinweise. Andererseits warnte er, dass es noch ein weiter Weg„ sei, bis die Inflation gedämpft sei, und sagte, der Arbeitsmarkt sei im historischen Vergleich immer noch recht stark“.
Baha Breaking News (BBN) / DJ *** Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
EZB: Kreditvergabe an Unternehmen steigt im Juli mit Jahresrate von 0,6 Prozent
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im Juli auf einem bereits niedrigen Niveau leicht abgeschwächt. Nach einer Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an Nicht-Finanzunternehmen mit einer Jahresrate von 0,6 (Juni: 0,7) Prozent. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Kreditvergabe um 5,1 Milliarden Euro, nachdem sie im Juni um 5,2 Milliarden zugenommen hatte.
Das Volumen der Kredite an private Haushalte erhöhte sich mit einer Jahresrate von 0,5 (0,3) Prozent. Das Volumen der Kredite für den Hauskauf stieg um 0,5 (0,4) Prozent, und das der Konsumentenkredite um 3,0 (2,8) Prozent.
Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum stieg um 0,3 (0,2) Prozent. Die Kreditvergabe an Private nahm um 0,8 (0,8) Prozent zu, die an den Staat aber um 1,1 (minus 1,4) Prozent ab.
Die Geldmenge M3, deren wichtigster bilanzieller Gegenposten die Kredite sind, stieg im Juli mit einer Jahresrate von 2,3 (2,3) Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 2,7 Prozent erwartet. Die Jahresveränderungsrate der engeren Geldmenge M1 betrug minus 3,1 (minus 3,4) Prozent. M1 umfasst neben dem umlaufenden Bargeld die Sichteinlagen bei Banken.
DJG/apo/kla (END) © 2024 Dow Jones News
COMMENT: Die leicht gestiegenen Kredite im Monatsvergleich signalisieren etwas mehr „Kredit-gestillten Geld-Durst“ der Wirtschaft inkl. der daran teilnehmenden Privathaushalte.
MELDUNGSÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
WELT
US-WAHLKAMPF – Predict it
Trump provoziert mit vulgärem Kommentar zu Harris
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump provoziert im US-Wahlkampf mit der Verbreitung einer vulgären Bemerkung über seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris. Trump teilte auf der von ihm mit begründeten Plattform Truth Social den Beitrag eines anderen Nutzers, der andeutete, dass sexuelle Gefälligkeiten Harris’ politische Karriere befördert haben könnten.
In dem Post ist ein älteres Bild von Harris zu sehen an der Seite der früheren US-Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, die 2016 im Wahlkampf gegen Trump angetreten war. Dazu der Kommentar: „Lustig, wie sich Blowjobs auf ihre beiden Karrieren unterschiedlich ausgewirkt haben…“
Die derbe Bemerkung ist eine Anspielung auf einen Skandal, in den Clintons Mann Bill während dessen Präsidentschaft (1993 – 2001) verwickelt gewesen war. Trump-Unterstützerinnen und -Unterstützer wiederum verbreiten völlig unbelegte Behauptungen über Harris, wonach die romantische Beziehung zu einem einflussreichen Politiker in Kalifornien in den 1990er-Jahren ihrer Karriere geholfen habe.
Republikaner raten zu mehr Inhalt
Trump hat Harris auch schon mit Blick auf ihre Hautfarbe und Herkunft attackiert und unter anderem behauptet, die 59-Jährige sei „vor einigen Jahren plötzlich schwarz“ geworden.
Mehrere Republikaner hatten Trump zuletzt öffentlich dazu geraten, weniger persönliche Attacken gegen Harris von sich zu geben, sondern mehr inhaltliche Punkte zu machen.
Trump wurde kürzlich bei einer Pressekonferenz auf diese Mahnungen angesprochen, tat solche Ratschläge jedoch ab. „Ich glaube, ich habe ein Recht darauf, sie persönlich zu attackieren“, sagte der 78-Jährige mit Blick auf Harris und den Wahlkampf und schob nach: „Ich muss es auf meine Art machen.“
red, ORF.at/Agenturen
Venezuela: Opposition protestiert gegen Maduros Wiederwahl
Einen Monat nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela sind gestern zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger der Opposition gegen die autoritäre Regierung von Präsident Nicolas Maduro auf die Straße gegangen.
In der Hauptstadt Caracas skandierten sie „Freiheit“ und zeigten Transparente mit der Aufschrift „Wir sind nicht die Opposition – wir sind die Regierung“. Auch in anderen Städten des südamerikanischen Landes und im Ausland demonstrierten Regierungsgegner gegen das aus ihrer Sicht manipulierte Wahlergebnis.
Auch Oppositionskandidat äußert sich
„Ich weiß, dass die letzten 30 Tage hart waren, aber sie waren auch ein Beweis für unsere Einigkeit und Entschlossenheit. Mit jedem Tag, der vergeht, wird unsere Stimme lauter und unser Kampf stärker“, schrieb der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Edmundo Gonzalez Urrutia auf der Plattform X.
„Die Venezolaner haben sich für einen friedlichen Wandel und ein besseres Leben entschieden, und wir werden dafür sorgen, dass ihr Wille respektiert wird.“
Nach der Wahl am 28. Juli hatte die regierungstreue Wahlbehörde den seit 2013 regierenden Staatschef Maduro zum Sieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bisher nicht die aufgeschlüsselten Resultate.
USA erkennen Sieg der Opposition an
Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Gonzalez. Die USA und mehrere lateinamerikanische Länder haben den Wahlsieg des Ex-Diplomaten bereits anerkannt. Auch die Europäische Union und die Organisation Amerikanischer Staaten zweifeln das offizielle Wahlergebnis an.
red, ORF.at/Agenturen
Brasilien droht X mit Sperrung
Im Streit um die Moderation von Inhalten und die Meinungsfreiheit stellt der Oberste Gerichtshof Brasiliens Elon Musk ein Ultimatum für seine Social-Media-Plattform X. Laut einem gestern veröffentlichten Gerichtsbeschluss muss der Unternehmer binnen 24 Stunden einen Rechtsvertreter für seinen Messenger-Dienst in Brasilien benennen, andernfalls droht die Sperrung der Website in dem Land.
In seiner Entscheidung wies Richter Alexandre de Moraes darauf hin, dass nach brasilianischem Internetrecht Unternehmen, die die Gesetze des Landes oder die Vertraulichkeit privater Informationen missachten, mit der vorübergehenden Einstellung ihrer Aktivitäten rechnen müssen.
Anfang des Monats hatte X angekündigt, aufgrund der „Zensuranordnungen“ von Moraes seine Geschäfte in Brasilien einzustellen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlassen.
red, ORF.at/Agenturen
MENA-Watch 28.8.2024
Editorial Raimund Fastenbauer: als Datum für die lange erwartete Revanche der Hisbollah für den Tod ihres Militärführers Fuad Shukr wählte Hassan Nasrallah, der Generalsekretär der Terrorgruppe, mit dem vergangenen Sonntag einen schiitischen Gedenktag, der an eine verlorene Schlacht erinnert. Die Wahl scheint passend gewesen zu sein.
Glaubt man den Worten des Terrorpaten, hat die Hisbollah Formidables erreicht: Als Revanche für den Angriff Israels in Beirut sollen ganze elf Militärstützpunkte getroffen worden sein, dazu noch das Hauptquartier des Mossad und der israelischen Streitkräfte – und das alles, ohne zivile Wohngegenden getroffen zu haben. Die Hisbollah soll auch dem Wunsch des Irans entsprochen haben, keine schwerwiegendere kriegerische Auseinandersetzung mit Israel auszulösen, die über den seit einem dreiviertel Jahr geführten Abnützungskrieg hinausgehen würde.
Laut der Terrorgruppe sollen die Angriffe mit Raketen und Drohnen nur aus dem südlichen Libanon geführt worden sein und nicht mit den im Raum Beirut und Baalbek stationierten, vom Iran gelieferten, weitreichenden Fateh-110– und Zelzal-Raketen. Dass Israel dem Angriff mit einem massiven Präventivschlag zuvorgekommen ist, wodurch ein Großteil der Hisbollah-Raketen zerstört wurde, noch bevor sie abgefeuert werden konnten, wischte Nasrallah als bloße Lügengeschichte beiseite.
In der wirklichen Welt, der Realität außerhalb des Verstecks, in dem sich Hassan Nasrallah vor Israel verbirgt, stellte sich der vermeintliche »Triumph« über den zionistischen Erzfeind deutlich bescheidener dar. Im Raum Akko kam es zu Sachschäden; das einzige Todesopfer auf israelischer Seite war ein Marinesoldat, der vermutlich vom Schrapnell einer israelischen Abwehrrakete getroffen wurde.
Außerhalb des Kreises von Hisbollah-Claqueuren ergossen sich in arabischen Social-Media-Kanälen Hohn und Spott über die iranische Handlangertruppe und den Umstand, dass ihre Raketen vielleicht nicht die Mossad-Zentrale zerstört, dafür aber ein nicht minder wichtiges Ziel getroffen haben: eine Hühnerfarm im Moschav Ramot Naftali im Galiläa.
Ein kuwaitischer Nutzer lud das Bild eines toten Huhns hoch und fügte hinzu: »Allah Akbar! Die Antwort von Hassan Nasrallah! Die Antwort der Hisbollah! Die Zahl der verletzten Hühner stieg auf 27, von denen fünf schwer verletzt wurden und Verbrennungen ersten Grades an Flügeln und Schnabel erlitten, nachdem der Hühnerstall als Reaktion auf die Ermordung von Fuad Shukr angegriffen wurde.«
Ein anderer kommentierte trocken: »Das Blut von Fuad Shukr entspricht dem eines Huhnes.« Ein weiterer bemerkte zu einem Video, in dem Feuerwehrleute beim Löschen der Farm und dazwischen recht entspannt wirkende Hühner zu sehen sind: »Erstaunlich ist, dass selbst israelische Hühner nicht weggelaufen, sondern standhaft geblieben sind und die Raketen überlebt haben, während sich die Hamas-Terroristen in Gaza wie Ratten verstecken.«
Währenddessen macht in Anlehnung an eine amerikanische Fastfood-Kette das Label HFC die Runde: »Hezbollah Fried Chicken.«
Aber der Nahe Osten wäre nicht der Nahe Osten, hätte der sonntägliche Schlagabtausch nicht auch Verschwörungstheorien beflügelt. So kursiert in Muslimbrüder-nahen sunnitischen Kreisen die Behauptung, die Konfrontation sei in Wahrheit nur ein abgekartetes Schauspiel gewesen. Gewittert wird eine Absprache zwischen Israel und der Hisbollah, die auf dem Taqiya-Prinzip einer religiös erlaubten, lügnerischen Irreführung beruht habe. Demnach sei alles nur eine Inszenierung gewesen, um die Auseinandersetzung weiterhin nur »auf Sparflamme« köcheln zu lassen.
Auf israelischer Seite mischt sich in die Genugtuung über das Geschehene und vor allem den erfolgreichen Präventivschlag allerdings auch Bedauern darüber, dass eine Gelegenheit nicht genutzt worden sei, die Hisbollah noch weitaus schwerer zu treffen und ihr Raketenpotenzial substanziell zu dezimieren. Offenbar scheint der Druck der USA auf Israel zu stark gewesen zu sein.
Gemeinden im Norden des Landes werfen der Regierung überdies vor, dass der Präventivschlag erst erfolgt sei, als auch das Zentrum Israels angegriffen zu werden drohte, aber untätig zu bleiben, solange nur die Orte in unmittelbarer Grenznähe dem Hisbollah-Terror ausgesetzt sind.
EUROPÄISCHE UNION
EU-Außenminister tagen in Brüssel anstatt Budapest – APA
Von Bedeutung beim ersten EU-Ministertreffen nach der Sommerpause ist nicht nur das Was – also die Inhalte – sondern auch das Wo: Die Minister hätten Ende dieser Woche im Rahmen der rotierenden ungarischen EU-Ratspräsidentschaft in Budapest zusammenkommen sollen. Als Reaktion auf das Verhalten des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán hatte EU-Chefdiplomat Josep Borrell das Treffen aber nach Brüssel verlegt. Themen sind die Lage in der Ukraine und Nahost.
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) musste seine Teilnahme krankheitsbedingt absagen. Themen sind laut Angaben aus dem Rat der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die Lage im Nahen Osten. Auch die politische Krise in Venezuela nach der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Nicolás Maduro wird Thema sein. Da es sich um einen informellen Rat handelt, sind keine Beschlüsse zu erwarten. In Brüssel erwartet werden zudem der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein türkischer Amtskollege Hakan Fidan.
Im Vorfeld unterbreitete Borrell den Regierungen der 27 EU-Staaten einen Vorschlag für Sanktionen gegen israelische Regierungsmitglieder. Bestraft werden sollen demnach Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, wie mehrere EU-Beamte der dpa bestätigten. Sowohl Smotrich als auch Ben-Gvir sorgten zuletzt mit Äußerungen gegen Palästinenser für Empörung und sind rechtsextreme Koalitionspartner von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Zudem sind beide Verfechter der aus Sicht des höchsten UNO-Gerichts illegalen Siedlungspolitik in besetzten Gebieten.
Ben-Gvir hatte sich zuletzt unter anderem dafür ausgesprochen, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu stoppen, um die dort herrschende Terrororganisation Hamas zum Aufgeben zu bewegen. Ähnlich äußerte sich Finanzminister Smotrich. Er bezeichnete eine mögliche Blockade von Hilfsgütern bis zur Freilassung aller israelischen Geiseln der Hamas als moralisch und gerechtfertigt, selbst wenn dies den Hungertod von zwei Millionen Menschen im Gazastreifen bedeute.
Unterdessen zeigte sich UNO-Generalsekretär António Guterres zutiefst besorgt über die explosive Lage im Westjordanland und Israels groß angelegten Militäreinsatz in dem besetzten Gebiet. „Er verurteilt auf das Schärfste den Verlust von Menschenleben, darunter auch von Kindern“, erklärte sein Sprecher Stéphane Dujarric. Der Generalsekretär fordere die sofortige Beendigung dieser Einsätze. Israel müsse seinen Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht nachkommen und Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung ergreifen. Israel hatte zuvor einen groß angelegten Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland begonnen, bei dem nach offiziellen palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet wurden.
Telegram-Chef unter Auflagen aus U-Haft entlassen
In Frankreich hat die Staatsanwaltschaft den festgenommenen Chef der Messenger-App Telegram, Pawel Durow, unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Wie die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau gestern mitteilte, eröffnete die Anklagebehörde zugleich ein Ermittlungsverfahren gegen den 39-Jährigen.
Durow muss demzufolge eine Kaution in Höhe von fünf Millionen Euro hinterlegen, sich zweimal pro Woche bei der Polizei melden und darf das französische Staatsgebiet nicht verlassen.
Schwere Vorwürfe
Durow, der ursprünglich aus Russland stammt und unter anderem auch französischer Staatsbürger ist, war am Samstagabend auf dem Flughafen Le Bourget bei Paris festgenommen worden.
Die französischen Behörden werfen ihm vor, er habe nicht genug dagegen getan, dass Telegram für kriminelle Zwecke genutzt wird. Zudem werden ihm nach AFP-Informationen auch „schwere Gewalttaten“ gegen eines seiner Kinder zur Last gelegt.
red, ORF.at/Agenturen
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
KI-Einsatz stagniert in deutschen Unternehmen – Nutzung smarter Lösungen seit 2021 laut ZEW-Analyse nur um einen Prozentpunkt gestiegen
Mannheim (pte013/28.08.2024/12:30) – Die Investitionen deutscher Unternehmen in Künstliche Intelligenz (KI) stagnieren laut einer Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) seit 2021. „Die Nutzung von KI ist seither nur um einen Prozentpunkt gestiegen“, konstatiert Studienautor Christian Rammer.
„Für 2023 gaben fünf Prozent aller Unternehmen keinen KI-Einsatz an, obwohl sie in einer der Vorjahreserhebungen KI-Nutzung angegeben hatten. Diese Unternehmen haben entweder zwischenzeitlich die KI-Nutzung eingestellt oder die KI-Verfahren sind ein so selbstverständlicher Teil der Geschäftsaktivitäten geworden, dass die Antwortpersonen sie nicht präsent hatten“, so Rammer.
IT und Steuerberater
Würden auch diese Unternehmen dazugerechnet, so ergebe sich für das Berichtsjahr 2023 ein deutlicher Anstieg der KI-Nutzung im Vergleich zu 2021, relativiert der Experte die Ergebnisse. Am stärksten nutzen IT-Firmen KI (42 Prozent). Ein wesentlicher Teil der KI-Aktivitäten in dieser Branche geht laut der Analyse auf die Entwicklung und Kommerzialisierung neuer KI-Anwendungen zurück.
Laut der Untersuchung folgt darauf die Branche der Rechts- und Steuerberatung (36 Prozent), die KI häufig zur automatisierten Verarbeitung oder Erstellung von Dokumenten einsetzt. Forschung und Entwicklung (FuE) liegt gleichauf. Weitere Branchen mit hoher KI-Verbreitung sind Banken (34 Prozent), Consulting-Firmen (27 Prozent), Rundfunk und Telekommunikation (26) sowie die Medien, Verlage, Film- und Tonstudios (26 Prozent).
Trotzdem über EU-Schnitt
2023 setzten im EU-Durchschnitt acht Prozent der Unternehmen KI ein. Für Deutschland beträgt der Vergleichswert 11,6 Prozent. EU-Länder mit einer größeren Verbreitung von KI im Unternehmenssektor sind Dänemark, Finnland, Belgien und die Niederlande. Deutschland liegt bei allen Branchengruppen über dem EU-Durchschnitt, halten die ZEW-Forscher fest. (Ende)
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN
„2022 wieder mehr neue Arbeitgeberunternehmen“
von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website
„Emilia und Paul beliebteste Babynamen 2023“
von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website
Umwelt – Studie zeigt „Scheinheiligkeit“ bei Einkaufsverhalten
Es gibt eine Kluft zwischen den Ansprüchen in Bezug auf umweltfreundliche Produkte und dem tatsächlichen Einkaufsverhalten der Konsumenten. Das zentrale Kaufargument sei nach wie vor der Preis.
Während viele Menschen in Österreich den Anspruch äußern, möglichst umweltfreundlich einzukaufen, sieht die Realität häufig anders aus. Denn trotz solcher Vorsätze etwa in Bezug auf Bio oder Regionales orientieren sich die Menschen im Supermarkt tendenziell doch eher am Preis, wie eine Studie der Johannes-Kepler-Universität Linz erweist. Demnach gibt fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) zu, dass sich Einstellungen und Einkaufsverhalten bei ihnen selbst nicht decken.
Noch stärker sehen die Befragten eine solche Diskrepanz bei anderen Menschen. So meinen 72 Prozent über andere Konsumentinnen und Konsumenten, diese würden zwar umweltfreundliche, biologisch produzierte oder „faire“ Waren bevorzugen, tatsächlich aber Produkte kaufen, bei denen genau dies fraglich sei. Blickt man nur auf biologische Produkte, orten zwei Drittel (66 Prozent) der Studienteilnehmer eine Abweichung von Sagen und Tun bei anderen, 47 Prozent beobachten diese bei sich selbst.
Preisaktionen und Sparzwänge
Letztlich bleibe also der Preis in vielen Fällen das zentrale Kaufargument, was auch auf die Teuerung in der jüngeren Vergangenheit zurückzuführen sei, schlussfolgern die Wissenschafter. Dieser Umstand spiegle sich auch in der Nachfrage nach Preisaktionen im Einzelhandel. Zudem würden viele Personen auf Handelsmarken umsteigen – ebenso eine weitverbreitete Reaktion auf steigende Einzelhandelspreise.
„Zwar sind Ethik, Bio, Regionalität und Qualität in unseren Köpfen längst angekommen, doch unser Handeln hinkt hinterher. Oft bleibt uns in der aktuellen Lage auch nichts anderes übrig. Wirtschaftliche Unsicherheit und Sparzwänge tragen erheblich zu dieser Diskrepanz bei. Wir erheben hier keinen Zeigefinger, wir zeigen nur das Phänomen auf – auf Basis von empirischen Daten“, kommentierte Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) der JKU, die Resultate am Mittwoch in einer Aussendung.
Für die Studie wurden rund 1.000 Menschen online befragt. Grund dafür, dass die sogenannte „selbstbezogene Diskrepanz“ geringere Werte als der Blick auf andere aufweise, sei wohl die soziale Erwünschtheit, vermuten die Studienautoren. „Jedoch sind web-basierte Befragungsmethoden, wie sie in diesem Fall angewandt wurden, gut geeignet, solche sensiblen Fragestellungen zu erheben und differenziert abzubilden.“ (APA)
Tierhaltung: Stalleinbrüche: Bauern fordern Gesetzesänderung
Nach Aufnahmen und Videos von Tierschützern, die mit ihren Aktionen Missstände in Ställen aufzeigen wollen, kommt jetzt eine Forderung von Bauern nach einer Gesetzesänderung. Sie sprechen von „Einbruch“ und wollen, dass Ställe rechtlich gleich wie Wohnhäuser behandelt werden.
Die Fronten zwischen Landwirten, die Tiere halten und Tierschutz-Aktivisten scheinen sich zu verhärten. Der Hintergrund: immer wieder gelangten in den letzten Jahren Filmaufnahmen und Fotos aus Ställen an die Öffentlichkeit, die teilweise auch Missstände aufzeigten. Diese Aufnahmen seien illegal entstanden, Unbekannte seien in die Ställe eingedrungen und hätten Kameras oder Mikrofone installiert, so die Landwirte.
Mit einer Fotoaktion, mit vermummten Gesichtern, machten steirische Jungbauern jetzt auf ihr Problem aufmerksam: Es würde in ihre Ställe „eingebrochen“ und die Tiere dort geheim gefilmt. Rechtlich hätten sie aber keine Handhabe, daher fordern sie nun eine Gesetzesänderung.
„Ställe wie Wohnhäuser behandeln“
Konkret fordern die steirischen Jungbauern, dass das Strafgesetz geändert wird und Ställe rechtlich Wohnhäusern gleichgestellt werden. Demnach könnte das unerlaubte Eindringen als Hausfriedensbruch strafrechtlich geahndet werden. Die jetzige gesetzliche Regelung, die Betriebsgebäude wie etwa Ställe weniger schützen würde als Wohnhäuser, müsse deshalb abgeändert werden.
Reagiert auf diese Forderung hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT). Demnach würde die „Tierindustrie“ die Bevölkerung mit Falschdarstellungen gegen den Tierschutz aufbringen. Auch Aussagen, wonach Ställe aufgebrochen und Gegenstände beschädigt worden seien, würde nach Wissen des VGT nicht stimmen. Bereits jetzt seien Sachbeschädigungen strafrechtlich verfolgbar. Die Aufdeckungen von Missständen in der Tierhaltung würden der Information der Konsumenten dienen, heißt es.
red, steiermark.ORF.at
Metallbolzen von Lkw traf Autofahrer im Gesicht
Bei Piesendorf (Pinzgau) ist Mittwochfrüh ein Autofahrer während der Fahrt von einem Metallbolzen im Gesicht getroffen worden. Der Bolzen hatte sich von einem entgegenkommenden Lkw gelöst und die Windschutzscheibe des Wagens des Pinzgauers durchschlagen.
Der Unfall passierte laut Polizei kurz vor 9.00 Uhr auf der Mittersiller Straße (B168) im Ortsteil Aufhausen: Der 20-jährige Pinzgauer war in Richtung Piesendorf unterwegs, als sich von einem in der anderen Fahrtrichtung vorbeifahrenden Lkw der Bolzen löste – ob von der Ladung oder vom Fahrzeug, ist noch unklar.
Fotostrecke mit 2 Bildern
25 Zentimeter lang und über ein Kilo schwer
Der etwa 25 Zentimeter lange und über ein Kilogramm schwere Bolzen durchschlug die Windschutzscheibe des Autos und traf den 20-Jährigen ins Gesicht. Er wurde dabei verletzt und musste nach der Erstversorgung ins Tauernklinikum Zell am See eingeliefert werden.
Zu dem Lkw gibt es keine näheren Informationen – der 20-Jährige konnte den Polizisten lediglich sagen, dass es sich um einen orangefarbenen Lastwagen mit Kranaufbau handelte. Deshalb bittet die Pinzgauer Polizei jetzt um Hinweise von Zeugen, um die Ursache für den Unfall rekonstruieren zu können.
red, salzburg.ORF.at
MEDIZIN
WHO: Jugendliche in Europa nutzen seltener Kondome
Sexuell aktive Jugendliche in Europa nutzen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich seltener Kondome. Die Rate an ungeschütztem Sex sei „besorgniserregend hoch“, teilte die WHO heute mit. Dies setze junge Menschen einem „signifikanten Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten und ungeplante Schwangerschaften“ aus.
Die Daten stammen aus einer Befragung von 242.000 Jugendlichen im Alter von 15 Jahren in 42 der 53 Länder, die zur Europa-Region der WHO gehören – darunter auch Zentralasien.
Sie zeigen den Angaben zufolge, dass der Anteil der sexuell aktiven Jungen, die beim letzten Sex ein Kondom benutzt haben, von 70 Prozent im Jahr 2014 auf 61 Prozent im Jahr 2022 gesunken ist. Bei den Mädchen sank der Wert demnach von 63 auf 57 Prozent.
Aufklärung laut WHO teils mangelhaft
Fast ein Drittel der Jugendlichen gab an, beim letzten Sex weder ein Kondom noch die Pille benutzt zu haben. Dies entspricht in etwa dem Wert von 2018. Die Verwendung der Pille blieb 2022 im Vergleich zu 2014 recht stabil bei 26 Prozent.
WHO-Europa-Direktor Hans Kluge kritisierte, dass eine altersgerechte umfassende Sexualaufklärung in vielen Ländern weiterhin vernachlässigt werde.
Unzureichende Aufklärung führt nach WHO-Angaben nicht nur zu höheren Raten von sexuell übertragbaren Krankheiten und ungeplanten Schwangerschaften, sondern auch zu höheren Gesundheitskosten und Beeinträchtigungen bei den Bildungs- und Berufswegen junger Menschen.
red, ORF.at/Agenturen
Fleisch erhöht Risiko für Diabetes signifikant – Schon zwei Scheiben Schinken pro Tag erhöhen Erkrankungswahrscheinlichkeit um 15 Prozent
Cambridge (pte002/28.08.2024/06:05) – Der Verzehr von Fleisch, insbesondere von verarbeitetem und unverarbeitetem rotem Fleisch, ist mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden. Diese Schlussfolgerung basiert auf einer Analyse der Daten von 1,97 Mio. Teilnehmern durch ein Team unter der Leitung von Forschern der University of Cambridge. Die Experten haben hierbei Faktoren wie Alter, Geschlecht, gesundheitsbezogene Verhaltensweisen, Energieaufnahme und Body-Mass-Index berücksichtigt.
Auch Geflügel birgt Gefahren
Vor allem der gewohnheitsmäßige Verzehr von 50 Gramm verarbeitetem Fleisch pro Tag – das entspricht zwei Scheiben Schinken – ist mit einem 15 Prozent höheren Risiko verbunden, in den nächsten zehn Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Beim Verzehr von 100 Gramm unverarbeitetem rotem Fleisch pro Tag – das entspricht einem kleinen Steak – erhöht sich das Risiko um zehn Prozent. Bei 100 Gramm Geflügel pro Tag erhöht sich das Risiko um acht Prozent.
„Unsere Forschung liefert den bisher umfassendsten Beweis für einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Fleisch und einem erhöhten Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken“, so Forscherin Nita Forouhi. Die Forscher haben Daten eines globalen Projekts analysiert. Auf diese Weise konnten die Autoren nicht weniger als 31 Studien in die Analyse einbeziehen, von denen 18 zuvor keine Ergebnisse über den Konnex zwischen Fleischkonsum und Typ-2-Diabetes veröffentlicht hatten.
Unterrepräsentierte Populationen
Durch die Einbeziehung dieser bisher unveröffentlichten Studiendaten konnten die Autoren die Evidenzbasis erheblich erweitern und die Gefahr einer Verzerrung durch den Ausschluss bereits vorhandener Forschungsergebnisse verringern, heißt es. Die meisten dieser Studien stammten aus Europa und Nordamerika.
„InterConnect ermöglichte es uns, die Risikofaktoren für Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes in Populationen in vielen verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt zu untersuchen, was dazu beiträgt, Populationen einzubeziehen, die in herkömmlichen Meta-Analysen unterrepräsentiert sind“, resümiert Wissenschaftler Nick Wareham. (Ende)
Lärm gefährdet das Herz
Eine ständige Lärmbelastung bedeutet für Menschen auch ein Herzrisiko. Das ergibt sich aus zwei wissenschaftlichen Studien, die beim Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC, 30. August bis 2. September) präsentiert werden.
Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, mangelnde Bewegung und Diabetes sind besonders wichtige Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch auch Umweltbelastungen spielen eine Rolle. Dazu gehört offenbar auch der Umweltfaktor Lärm.
Stadtlärm kann das Risiko erheblich erhöhen
„Unsere DECIBEL-MI-Studie zeigt, dass junge Patienten im Alter von 50 Jahren oder jünger, die einen Herzinfarkt erlitten hatten, einem höheren Lärmpegel ausgesetzt waren als die Allgemeinbevölkerung. Die Studie belegt, dass Stadtlärm das Risiko eines frühzeitigen Herzinfarkts bei jungen Menschen mit geringen traditionellen Risikofaktoren erheblich erhöhen kann“, erklärte Studienleiter Hatim Kerniss von der Klinikgruppe Gesundheit Nord in Bremen in Deutschland anlässlich des bevorstehenden ESC-Jahreskongresses, der dieses Jahr in London stattfindet.
An der DECIBEL-MI-Studie nahmen 430 Patienten im Alter von 50 Jahren oder jünger teil, die in Bremen (Deutschland) mit einem akuten Herzinfarkt in eine Klinik eingeliefert wurden. Bei der Berechnung der Lärmbelastung in deren Wohngebieten stellten die Forscher fest, dass die Lärmbelastung dieser Patienten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung derselben Region höher war. Patienten mit Herzinfarkt und einem niedrigen LIFE-CVD-Score (von weniger als 2,5 Prozent), was auf ein niedriges Maß an traditionellen Risikofaktoren wie Rauchen oder Diabetes hinweist, hatten eine deutlich höhere Lärmbelastung als Patienten mit einem hohen LIFE-CVD-Score.
Die europäische Kardiologengesellschaft: „Dies ist von entscheidender Bedeutung, da herkömmliche Modelle zur Risikobewertung das Herz-Kreislauf-Risiko bei jungen Menschen unterschätzen könnten, die ansonsten als risikoarm gelten. Durch die Einbeziehung der Lärmbelastung in diese Modelle können Personen mit erhöhtem Herzinfarktrisiko genauer identifiziert und so gezielter gezielte Präventionsmaßnahmen und Interventionen ergriffen werden.“
Auch französische Studie findet Zusammenhang zwischen Herz und Lärm
In einer weiteren Studie in Frankreich wurde der Einfluss von Lärmbelastung auf das weitere Schicksal von Patienten nach einem ersten Herzinfarkt untersucht. „In der ENVI-MI-Studie haben wir einen starken Zusammenhang zwischen Lärmbelastung in der Stadt, insbesondere nachts, und einer schlechteren Prognose ein Jahr nach einem ersten Herzinfarkt festgestellt“, erklärte die Studienleiterin Marianne Zeller von der Universität Burgund und dem Krankenhaus von Dijon.
Für die wissenschaftliche Untersuchung wurden aus der französischen RICO-Datenbank Informationen zu 864 Patienten erhoben, die wegen eines akuten Herzinfarkts im Krankenhaus waren und mindestens 28 Tage nach dem Herzinfarkt überlebten. Bei einer Nachuntersuchung nach einem Jahr zeigte sich, dass 19 Prozent ein schwerwiegendes kardiovaskuläres Ereignis (MACE; Herztod, Wiedereinweisung wegen Herzschwäche, neuerlicher Herzinfarkt, Schlaganfall, Angina pectoris und/oder instabile Angina pectoris) erlitten hatten. Die am jeweiligen Wohnort jedes Patienten gemessenen täglichen Lärmbelastungspegel wurden dem gegenübergestellt.
Zehn Dezibel Lärmzunahme während der Nacht reichen aus
Die Kardiologengesellschaft in einer Aussendung: „Bemerkenswert ist, dass pro zehn Dezibel Lärmzunahme während der Nacht ein um 25 Prozent erhöhtes Risiko für ein schwerwiegendes Herz-Kreislauf-Ereignis (MACE; Anm.) MACE bestand – unabhängig von Luftverschmutzung, sozioökonomischem Niveau und anderen Faktoren.“
„Diese Daten liefern einige der ersten Erkenntnisse darüber, dass Lärmbelastung die Prognose (von Herzpatienten; Anm.) beeinflussen kann“, erklärte die Kardiologin. Würde sich das auch in die Zukunft gerichteten (prospektiven) Studien so zeigen, könnte man neue Möglichkeiten zur Verhinderung weiterer Herzprobleme nach einer ersten akuten Erkrankung identifizieren und umweltbezogene Präventionsstrategien entwerfen.
Betonung der Gefahren erhöht Impfwilligkeit – 72,9 Prozent der Menschen lassen sich laut wissenschaftlicher Studie zu COVID-19 überzeugen
Chengdu (pte006/28.08.2024/10:30) – Die Betonung der Nachteile durch eine Nicht-Immunisierung forciert die Impfbereitschaft des Einzelnen und stärkt damit die öffentliche Gesundheit. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der University of Electronic Science and Technology of China. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn Impfungen gegen Grippe, Lungenentzündung oder HPV freiwillig erfolgen.
Für die aktuelle Studie haben die Experten ein experimentelles Szenario entworfen, das aus drei Teilnehmergruppen und einer Kontrollgruppe besteht. Auf diese Weise sollte die Wirksamkeit von verschiedenen Messaging-Strategien getestet werden, die Menschen dazu bringen sollen, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen.
Botschaft ausschlaggebend
Die Teilnehmer der ersten Gruppe erhielten Infos zu den persönlichen Vorteilen einer Impfung: „Die Impfung kann zur Bildung von Antikörpern gegen COVID-19 führen und damit die Wahrscheinlichkeit einer Infektion und schwerer Symptome nach der Erkrankung verringern.“
Die zweite Gruppe hingegen erhielt Botschaften, die die Vorteile einer Impfung für andere Menschen betonten: „Das Impfen kann die Ausbildung einer Herdenimmunität in der Gesellschaft fördern und damit die Wahrscheinlichkeit einer Infektion der Menschen verhindern.“
Die dritte Teilnehmergruppe bekam Infos zu den möglichen Folgen einer fehlenden Impfung: „Ohne Impfung werden keine Antikörper gegen COVID-19 gebildet und dadurch besteht eine höhere Anfälligkeit für COVID-19 sowie eine größere Wahrscheinlichkeit des Entstehens schwerer Symptome nach einer Infektion.“
Vorteile für andere sekundär
Die Studienergebnisse belegen, dass alle Gruppen, denen eine Impfung nahegelegt wurde, sich eher dafür entschieden als die Kontrollgruppe. Der Hinweis auf mögliche negative Folgen führte mit 72,6 Prozent jedoch zur höchsten Wahrscheinlichkeit der Zustimmung zu einer Impfung. Die Botschaft, die die persönlichen Vorteile betonte, führte immerhin zu einer Wahrscheinlichkeit von 65,5 Prozent. Die Betonung der Vorteile für andere Menschen überzeugte nur 62 Prozent.
Laut Forschungsleiter Ke Feng haben frühere Studien zu den Auswirkungen der Präsentation von Botschaften zur Impfung nur selten die verschiedenen Phasen bei der Lancierung eines Impfstoffes berücksichtigt. „Diese Studie hat die Auswirkungen von Infos auf die Impfung in den späten Stadien der Einführung eines Impfstoffes untersucht – also zu einem Zeitpunkt, an dem seine Wirksamkeit bereits bestätigt war.“ Details sind im „Journal of Public Health“ veröffentlicht. (Ende)
Winzige Chips lesen Buchstaben im Gehirn – Neues Implantat namens „MiBMI“ der EPFL für motorisch geschädigte Patienten präsentiert
Lausanne/San Francisco (pte009/28.08.2024/11:30) – Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben mit „MiBMI“ eine neue implantierbare Gehirn-Maschine-Schnittstelle vorgestellt. Das System basiert auf zwei Chips und hat eine Gesamtfläche von acht Quadratmillimetern. Zudem verarbeiten die Halbleiter die Daten der gemessenen Gehirnströme selbst, während NeuraLink von Tesla-Chef Elon Musk sie an einen externen Computer sendet. Den EPFL-Experten nach verbraucht ihr System erheblich weniger Strom.
Trefferquote bei 91 Prozent
Das MiBMI liest die Gehirnaktivität und übersetzt diese in reale Ausgaben wie Text auf einem Bildschirm. Denkt der Nutzer an Buchstaben, fließen im Gehirn bestimmte Ströme, die das Gerät erkennt und in Texte umsetzt. Die Trefferquote liegt laut den Fachleuten bei 91 Prozent und verweisen dabei auf die Ergebnisse entsprechender Simulationen.
Der Chipsatz kann 31 verschiedene Zeichen entschlüsseln – eine Leistung, die von keinem anderen integrierten System erreicht wird. „Wir sind zuversichtlich, dass wir bis zu 100 Zeichen dekodieren können“, so Mohammed Ali Shaeri, Postdoc im EPFL-Labors für integrierte Neurotechnologien. An Menschen ist der Chipsatz noch nicht getestet worden.
Genau, wenig Stromverbrauch
„MiBMI ermöglicht es uns, komplexe neuronale Aktivitäten mit hoher Genauigkeit und geringem Stromverbrauch in lesbaren Text umzuwandeln. Dieser Fortschritt bringt uns in die Nähe praktikabler implantierbarer Lösungen, die die Kommunikationsfähigkeit von Menschen mit schweren motorischen Beeinträchtigungen erheblich verbessern können“, so Mahsa Shoaran, Leiterin des Neurotechnologie-Labors.
Um die riesige Menge an Infos, die von den MiBMI-Elektroden erfasst werden, zu verarbeiten, mussten die Forscher einen völlig anderen Ansatz für die Datenanalyse wählen. Sie entdeckten, dass die Gehirnaktivität für jeden Buchstaben, den der Patient in Gedanken von Hand schreiben will, sehr spezifische Marker enthält, die die Forscher als distinktive neuronale Codes (DNCs) bezeichnet haben.
Anstatt Tausende von Bytes an Daten für jeden Buchstaben zu verarbeiten, muss der Mikrochip nur die DNCs verarbeiten, die etwa 100 Bytes groß sind. Das macht das System schnell, genau und stromsparend. Dieser Durchbruch ermöglicht auch eine kürzere Einarbeitungszeit, was das Erlernen des Umgangs von Patienten mit dem BMI einfacher und leichter zugänglich macht. (Ende)
GESUNDHEITSSYSTEM
Suizidraten im Arztberuf zurückgegangen, aber Ärztinnen weiterhin stark gefährdet
Wien (OTS) – Die Suizidraten unter Ärzt:innen sind im Laufe der Zeit zurückgegangen, aber das Risiko für Frauen im Arztberuf ist im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung immer noch deutlich höher, so das Ergebnis einer aktuell im British Medical Journal veröffentlichten Analyse einer Forschungsgruppe der MedUni Wien von Daten aus 20 Ländern.
Das Forschungsteam am Zentrum für Public Health rund um Studienleiterin Eva Schernhammer (Leiterin der Abteilung für Epidemiologie) und ihrer Kollegin Erstautorin Claudia Zimmermann untersuchte in Form einer Meta-Analyse die Ergebnisse von Beobachtungsstudien, die zwischen 1960 und 2024 veröffentlicht wurden und die Suizidraten unter Ärzt:innen mit denen der Allgemeinbevölkerung verglichen.
Insgesamt wurden 39 Studien aus 20 Ländern (hauptsächlich aus Europa, den USA und Australien) einbezogen. Insgesamt berichteten sie über 3.303 männliche und 587 weibliche Suizide in zwei Beobachtungszeiträumen (1935-2020 und 1960-2020).
Dabei zeigte sich, dass das Suizidrisiko bei männlichen Ärzten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nicht erhöht war. Bei Ärztinnen war das Suizidrisiko jedoch deutlich höher (76 %) als in der Allgemeinbevölkerung.
Die Analyse der zehn neuesten Studien im Vergleich zu älteren Studien ergab, dass die Suizidrate sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Ärzten im Laufe der Zeit zurückgegangen ist, obwohl die Rate bei weiblichen Ärztinnen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung weiterhin signifikant erhöht war (24 % höher).
Stärkere Sensibilisierung für psychische Gesundheit
Die genauen Ursachen für diesen Rückgang sind nicht bekannt, aber eine stärkere Sensibilisierung für psychische Gesundheit und die Unterstützung von Ärzt:innen am Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren könnten eine Rolle gespielt haben, so die Autor:innen.
Das hohe Maß an Variation (Heterogenität) zwischen den Studien deutet auch darauf hin, dass das Suizidrisiko von Ärzt:innen in verschiedenen Populationen nicht einheitlich ist, fügen sie hinzu. Dies ist wahrscheinlich auf die Ausbildung und das Arbeitsumfeld in den verschiedenen Gesundheitssystemen sowie auf unterschiedliche Einstellungen und Stigmatisierungen in Bezug auf psychische Gesundheit und Suizid zurückzuführen.
Eine zusätzliche Analyse ergab zudem eine signifikant (81 %) höhere Suizidrate bei männlichen Ärzten im Vergleich zu anderen Berufsgruppen mit ähnlichem sozioökonomischen Status. Bei Ärztinnen sah das Verhältnis ähnlich aus, aber die Zahl der in Frage kommenden Studien war zu gering für eine separate Analyse.
Die Autor:innen räumen mehrere Einschränkungen ein, wie den Mangel an Studien aus Ländern außerhalb Europas, der USA und Australiens und die wahrscheinlich zu geringe Zahl der Suizidfälle als Todesursache aufgrund von Stigmatisierung. Nichtsdestotrotz basierte die Analyse auf einer vollständigen Bewertung der verfügbaren Daten und untersuchte eine Reihe von Faktoren als mögliche Ursachen für die Unterschiede.
Die Autor:innen fordern daher weitere Anstrengungen bei der Erforschung und Verhütung des ärztlichen Suizides, insbesondere bei Ärztinnen, und weisen darauf hin, dass künftige Forschungsarbeiten erforderlich sind, um etwaige Auswirkungen von Covid-19 auf die Suizidrate bei Ärzt:innen in aller Welt zu bewerten.
Publikation: British Medical Journal
Suicide rates among physicians compared to the general population in studies from 20 countries: gender-stratified systematic review and meta-analysis
Claudia Zimmermann, Susanne Strohmaier, Harald Herkner, Thomas Niederkrotenthaler, Eva Schernhammer
doi: 10.1136/bmj-2023-078964
SUCHT- und GENUSSMITTEL
Irritation um Halluzinogene aus dem Automat
In einem Snack- und Getränkeautomat in Linz findet man neben Schokolade und Mineralwasser jetzt auch Drogen. Sogenannte „Legal Highs“ können dort legal rund um die Uhr um wenige Euro gekauft werden. Die Wirkung von LSA gleicht jener von LSD und ist somit bewusstseinsverändernd.
Mit der Bankomatkarte kann LSA bei einem Snack- und Getränkeautomat in der Linzer Innenstadt gekauft werden. Ein Trip um wenige Euro mit fatalen Folgen, erklärt die Vizepräsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich, Monika Aichberger.
„Ich finde, das ist wirklich eine ganz bedenkliche Situation, weil natürlich sind das hochwirksame Substanzen, von denen man leider nicht so ganz genau weiß, in welcher Konzentration sie in diesen hawaiianischen Holzrosen-Samen enthalten sind. Und das macht halt Schwierigkeiten, wenn man sich mit der Dosierung schwer tut“, so Aichberger. Laut der Expertin sollten diese Substanzen auf keinen Fall so niederschwellig, wie es etwa in Linz der Fall ist, erreichbar sein.
Wirkung wie LSD
Der Samen der sogenannten Hawaiianischen Holzrose, LSA, wirkt wie LSD. Die Wirkung setzt etwa eine Stunde nach Einnahme ein und hält ungefähr vier bis acht Stunden an. Die psychoaktiven Effekte von LSA können einem LSD-Trip durchaus ähnlich sein, das heißt es kommt zu Halluzinationen und Bewusstseinsveränderungen wie sie typisch sind für Halluzinogene. Allerdings können sich auch sehr starke unangenehme vegetative Effekte einstellen wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
„Angst um das Leben meines Kindes“
Ein betroffener Vater, dessen Tochter die Automatendroge konsumiert hat, wandte sich am Mittwoch an den ORF Oberösterreich. „Ich war völlig geschockt und nahezu hilflos, als mein Kind zitternd und schwer atmend vor mir stand. Weit aufgerissene Augen, Schweiß auf der Stirn, unfähig den Körper zu kontrollieren, Atembeschwerden, rasender Puls und fast ohnmächtig. Ich hatte urplötzlich die pure Angst um das Leben meines Kindes. Es konnte kaum sprechen, war lethargisch und zeitweise nicht ansprechbar. Schnell wurde aus den wenigen Worten klar, dass mein Kind LSA genommen hatte“, so der Vater.
Nicht als Suchtgift gelistet
Laut dem Gesundheitsministerium ist LSA international aktuell nicht als Suchtgift gelistet, auch nicht in Österreich. Man unterstütze Fachstellen für Suchtprävention, so das Gesundheitsministerium am Mittwoch auf unsere Anfrage über LSA aus dem Automaten.
SOCIAL MEDIA
TikTok verbreitet Fake News über Verhütung – University of Nevada hat 1.000 Videos untersucht – Offizielle Accounts werden kaum angesehen
Las Vegas (pte003/28.08.2024/06:10) – Das Social-Media-Portal TikTok entpuppt sich laut einer Analyse der University of Nevada als Fake-News-Schleuder in Sachen Empfängnisverhütung. Die Forscher haben von Dezember 2022 bis März 2023 rund 1.000 TikTok-Videos untersucht, die unter verschiedenen Suchbegriffen im Zusammenhang mit oralen Verhütungsmitteln abgerufen wurden.
35.000 Aufrufe pro Video
Die Experten erfassten die Inhalte der Videos, einschließlich der diskutierten Verhütungsmethoden, der Wirksamkeit, der Verträglichkeit und der Nebenwirkungen. Zwei unabhängige Gutachter bewerteten die Qualität und Zuverlässigkeit der Infos für jedes Video anhand von wissenschaftlich fundierten Kriterien.
Die Videos hatten eine durchschnittliche Länge von 27 Sekunden und wurden im Durchschnitt 35.000 Mal aufgerufen. Die Ersteller der Videos waren zu 83,3 Prozent weiblich und zu 58,7 Prozent weiß. Das am häufigsten angesprochene Thema war die Wirkung von Verhütungsmitteln.
Wenig Qualität, kaum zuverlässig
„TikTok-Videos zum Thema orale Kontrazeptiva wiesen eine geringe Qualität und Zuverlässigkeit der Informationen auf“, so das Urteil der Forscher. Die meisten Videos wurden von Personen erstellt, die nicht im Gesundheitswesen tätig sind, und am häufigsten ging es um die Auswirkungen der Verhütung. Videos, die von Fachleuten aus dem Gesundheitswesen erstellt wurden, enthielten zuverlässigere Infos zur Verhütung, wurden aber weitaus seltener abgerufen als private Videos.
„Gesundheitsdienstleister sollten bei der Beratung und Aufklärung von Patienten über reproduktive Gesundheit die Prävalenz von qualitativ schlechten Informationen über orale Kontrazeptiva in sozialen Medien berücksichtigen“, empfehlen die Studienautoren. „Es ist eine große Herausforderung für Ärzte, weil Patienten mit Fehlinformationen zu uns kommen, auf deren Bedenken wir eingehen müssen“, sagt Gynäkologin Nadia Gomez abschließend. (Ende)
BILDUNG – SCHULEN
Bildung: Regionale Unterschiede bei der Schulwahl
Bei der Schulwahl nach der Volksschule spielt nicht nur die soziale Herkunft eine Rolle, sondern auch die regionale Herkunft. Das ist das Ergebnis einer Studie der Pädagogischen Hochschule (PH) Steiermark.
In Österreich spielt die soziale Herkunft eine wichtige Rolle bei der Entscheidung über den weiteren Bildungsweg nach der Volksschule. Kinder von Eltern mit Matura bzw. Hochschulabschluss wechseln mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit ins Gymnasium als Kinder mit bildungsfernem Hintergrund – selbst bei gleicher Leistung. Dieser Mechanismus ist schon lange bekannt. Aber auch regionale Herkunft spielt eine Rolle, zeigt eine Studie der Pädagogischen Hochschule (PH) Steiermark.
Verschiedene Gruppeneinteilungen für Befragung
Aufbauend auf einer Vorgängerstudie wählte das Forschungsteam zehn Volksschulen in der Steiermark aus und führte dort Gruppeninterviews mit rund 225 Kindern sowie Lehrkräften und Schulleitungen bzw. Telefoninterviews mit Eltern, so PH-Forschungsmitarbeiterin Elisabeth Zehetner bei einem Pressegespräch von „Diskurs. Das Wissenschaftsnetz“ am Mittwoch. Dabei wurden drei Cluster gebildet: ländliche Regionen, Bezirkshauptstädte sowie Graz, wobei in Letzterem erneut in innerstädtische und Randbezirke unterteilt wurde.
Auf dem Land fällt Entscheidung öfter auf Mittelschule
In abgelegenen Gebieten würden fast alle Kinder einer Volksschule in die lokal nächstgelegene Mittelschule wechseln, meinte Zehetner. „Da macht sich niemand große Gedanken.“ Kinder würden diese unabhängig von ihrer Leistung besuchen, die Mittelschule habe dort praktisch den Charakter einer Gesamtschule.
Diese Schulen würden oft spezielle Schwerpunktklassen für die unterschiedlichen Interessen der Kinder anbieten. Ganz generell würden diese Einrichtungen als durchaus gleichwertige Basis für weiterführende Bildungswege gesehen – obwohl in der Praxis mehr Kinder als in der Stadt nach der Mittelschule eine Lehre beginnen wollen.
Auch in den Kleinstädten habe die Mittelschule einen hohen Stellenwert und gelte als gleichwertige Gymnasiumsalternative, so Zehetner.
Bei der Schulwahl würden neben der räumlichen Nähe vor allem Interessen und Begabungen der Kinder eine größere Rolle spielen, auch weil hier ein größeres Angebot an Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie IT, Sprachen bzw. Sport besteht.
Graz hat andere Voraussetzungen
Ganz anders sei es in Graz: In Volksschulen, die vor allem von Kindern mit höherem sozialen Hintergrund besucht werden, gebe es eine weitgehend ungebrochene Orientierung am Gymnasien. Diese sei auch an Schulen mit durchmischter Schülerschaft stark. „Mittelschulen werden nicht als gleichwertige Alternative angesehen.“
Ganz anders an Einrichtungen mit einem hohen Anteil an Schülern mit nicht deutscher Muttersprache bzw. aus Elternhäusern mit niedrigem sozialen Status. Hier besucht ein großer Teil die Mittelschule – „diese Wahl wird auch gar nicht weiter thematisiert“. An diesen Schulen gebe es aber auch andere Gruppen, wenn auch in geringerem Ausmaß. So sei ein Teil etwa durchaus leistungsorientiert und strebe an eine AHS. Eine dritte Gruppe wiederum sei „ratlos“: Diese wünsche sich eine bessere Schule als die wohnortnächste Mittelschule, habe aber wenig Möglichkeit zur Orientierung und auch wenig Ahnung über die Möglichkeiten.
Es brauche mehr Bildungsinformation
Die nötige Beratung bekommen generell eher Eltern, die das aktiv einfordern, konstatierte die Forscherin – und das seien ohnehin jene mit höheren sozialen Hintergründen und höheren Bildungsabschlüssen. Daher sehe man es als wichtig an, mit Bildungs- und Berufsorientierung schon an den Volksschulen anzusetzen und aktiv über Möglichkeiten zu informieren, so Zehetner. „Das wäre vor allem für Kinder aus benachteiligten Familien wichtig.“
Profitieren könnten aber auch jene, die nur am Gymnasium orientiert sind, dort aber von der Leistung her eventuell abfallen würden. In den neuen Lehrplänen seien die Grundsteine dafür schon gelegt, müssten aber auch mit Leben erfüllt werden. Ebenfalls eine Idee sei es, Mittelschulen zu forcieren, die auf ein höheres Leistungsniveau abzielen, aber auf eine positive Lernumgebung ohne Leistungsdruck setzen und von Kindern mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen besucht werden. „Die Daten zeigen, dass die Nachfrage da wäre.“
red, steiermark.ORF.at/Agenturen
Neues Schuljahr bringt Matura-Änderungen und Kinderschutzkonzepte
Ab dem neuen Schuljahr ist die Pflicht zur Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) an den AHS Geschichte. Stattdessen kommt eine „Abschließende Arbeit“, die auch Multimediaprodukt, Videoreportage oder Podcast sein kann. Bis 2028/29 können Maturantinnen und Maturanten alternativ eine zusätzliche mündliche oder schriftliche Matura wählen, ihre Entscheidung müssen sie bis 30. September treffen. An allen Schulen muss es außerdem ab Herbst Gewaltschutzkonzepte geben.
Weil die Verpflichtung, eine 40.000 bis 60.000 Zeichen lange schriftliche Arbeit zu einem bestimmten Thema auf vorwissenschaftlichem Niveau zu schreiben, für Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in Zeiten von KI-Sprachmodellen wie ChatGPT „nicht mehr zeitgemäß“ ist, sollen die jährlich rund 17.000 Maturantinnen und Maturanten an AHS künftig auch das Ergebnis eines forschenden, gestalterischen oder künstlerischen Prozesses als „Abschließende Arbeit“ vorlegen können. Zentral für die Überprüfbarkeit und Beurteilung soll dabei die Dokumentation und Reflexion des Entstehungsprozesses und der verwendeten Quellen sein. Die schriftliche Arbeit auf vorwissenschaftlichem Niveau bleibt weiter möglich. Theoretisch kann aber schon heuer eine alternative Form gewählt werden, allerdings nur, wenn der Betreuungslehrer bzw. die Betreuungslehrerin zustimmt.
Änderungen bei den Abschlussarbeiten gibt es auch an den Berufsbildenden mittleren Schulen (BMS): Diese werden komplett abgeschafft, stattdessen soll es neue Reflexionsinstrumente im Fachunterricht geben. Davon betroffen sind jedes Jahr 10.000 bis 15.000 Jugendliche.
Betrifft alle Schulen: Gewaltschutzkonzepte für Kinder
Eine Änderung, die alle Schulen betrifft, sind die neuen Gewaltschutzkonzepte: An jedem Standort muss es ab Herbst ein Kinderschutzkonzept samt Risikoanalyse und ein eigenes Kinderschutzteam geben. Die Schulordnung 2024 bringt außerdem einen Verhaltenskodex für alle Personen, die ins Schulhaus kommen, und klare Handlungsanleitungen, wie bei Verdachtsfällen vorzugehen ist. Teil des Schwerpunkts des Bildungsministeriums auf Gewaltschutz im neuen Schuljahr ist außerdem ein Projekt mit dem Innenministerium: Schulen sollen konkrete Ansprechpartner bei der Polizei bekommen, an die sie sich nach Suspendierungen oder Straftaten wenden können. Das Budget für Präventionsworkshops in Schulen wird um 50 Prozent auf 2,1 Mio. Euro erhöht.
An den Gymnasien bringt das neue Schuljahr außerdem eine Lehrplannovelle, durch die gehörlose wie auch hörende Jugendliche die österreichische Gebärdensprache (ÖGS) als Alternative zur zweiten lebenden Fremdsprache, Latein oder Griechisch und als Wahlpflichtgegenstand belegen können. Sie können damit künftig auch in diesem Fach maturieren. Die ÖGS ist zwar seit 2005 verfassungsrechtlich anerkannt, kam in den Schulen bisher aber kaum vor.
Einen Überblick über das heimische Bildungswesen soll Mitte bis Ende Dezember der alle drei Jahre erscheinende Nationale Bildungsbericht liefern, ein eigener Teil beschäftigt sich mit den „Entwicklungsfeldern“ der heimischen Schulen.
UNTERNEHMEN
Nvidia erreicht Rekordumsatz von 30 Milliarden Dollar im zweiten Quartal, verfehlt aber die Erwartungen für das dritte Quartal
Nvidia meldete am Mittwoch einen Rekordumsatz von 30 Milliarden US-Dollar für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025, was einem Anstieg von 122 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nach Angaben des Unternehmens wurde der Anstieg durch den Umsatz mit Rechenzentren angekurbelt, der mit 26,3 Milliarden US-Dollar ebenfalls einen Rekordwert erreichte und damit 16 % über dem des ersten Quartals lag.
Darüber hinaus stieg der Nettogewinn um 168 % auf 16,5 Mrd. USD bzw. 0,67 USD je verwässerter Aktie. Das Unternehmen schüttete außerdem 15,4 Mrd. USD an die Aktionäre aus und erhielt die Genehmigung für weitere 50 Mrd. USD an Aktienrückkäufen. Trotz dieser Ergebnisse rechnet das Unternehmen für das dritte Quartal mit einem Umsatz von etwa 32,5 Milliarden Dollar, plus oder minus 2 %, was leicht unter den Erwartungen liegt.
„Blackwell-Muster werden an unsere Partner und Kunden ausgeliefert. Spectrum-X Ethernet für KI und Nvidia AI Enterprise Software sind zwei neue Produktkategorien, die eine beträchtliche Größenordnung erreichen und zeigen, dass NVIDIA eine Full-Stack- und Data-Center-Scale-Plattform ist“, sagte Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia.
Die Aktien des Unternehmens fielen im nachbörslichen Handel um rund 4 %.
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