Tagesblick – 27.8.2024 Dienstag

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FAZIT DES TAGES – SOMMERAUSGABE

Es ist unmöglich, den Augenblick zu leben. Man steht immer mit einem Bein in der Vergangenheit, mit dem anderen in der Zukunft.
Jules Romains, 1885-1972, französischer Schriftsteller. Nachdem er zunächst mit Lyrik  im Geiste der Lebensphilosophie (La Vie Unanime, in etwa: Das Leben in Einstimmigkeit, Gedichtband 1908) und satirischen Dramen auf sich aufmerksam gemacht hatte, nahm er um 1930 den seine Epoche spiegelnden großangelegten 28-bändigen Romanzyklus ‚Die guten Willens sind‘ in Angriff, den er 1946 beendete. Darin geht es um die „allbeseelende Einheit“, die sich im Kollektiv verwirklicht. Einsichtige „Auserwählte“ sollten die Menschheit von Krieg und Ungerechtigkeit erlösen, doch sie scheitern mit ihrer Mission des Frieden- und Gerechtigkeitstiftens. Der Romanzyklus endet in von Romains akzeptierter Resignation. Der Unanimismus ist eine literarische Bewegung, „die sich als Abkehr vom Naturalismus und vom psychologischen Roman verstand: Nicht das Individuum mit seinen inneren Spannungen und Problemen bildet den Mittelpunkt der Betrachtung, der Unanimismus versucht vielmehr die Gesamtwirklichkeit des Menschen und der Welt zu erfassen.“ Romains Weltsicht schillert zwischen der hergebrachten christlich-revolutionären Brüderlichkeit und dem heraufklingenden Gleichmarsch totalitärer Regimes.

1936 wird Romains zum Vorsitzenden des internationalen P.E.N.-Clubs berufen, was jedoch wegen seiner Kontakte zur NS-nahen Organisation Comité-France-Allemagne (CFA) auf geteilten Beifall stößt. Tatsächlich wird er deshalb auf dem in London tagenden P.E.N.-Kongress von 1941wieder abgewählt. Romains zählte schon 1935 zu den Gründern des Comité-France-Allemagne (CFA), einer von den Nazis  initiierten Propagandaorganisation, die Frankreichs Faschisierung unter dem Deckmantel der Völkerverständigung zu fördern verstand.

Aus dem Ersten Weltkrieg war Romains nach eigener Aussage mit dem Schwur zurückgekommen, künftig alles zu versuchen, einen weiteren Krieg zu verhindern. Auf dieser Linie sah er offenbar auch seine Mitarbeit in der CFA. Zeitgenössische Beobachter wie TIME bescheinigten ihm deshalb allerdings die mit Tom Sawyers Freude an Verschwörungen gepaarte Einfalt des erfolglosesten Friedensbringers Europas.

IN EIGENER SACHE: Sommerzeit – der Tagesblick wird in der kommenden Zeit weniger umfangreich erscheinen oder sogar eine Zeitlang schweigen. Der Schreiber freut sich auf erholsame Sommertage.

COMMENT – FAZIT:

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Waffenstillstandsgespräche gehen weiter.
  • Ukraine-Krieg: Heftige russische Angriffe auf die Ukraine und speziell Kiew mit Ziel der Energieinfrastruktur. Angebliche Gebietsrückgewinne in der Region Kursk durch die russische Armee. Unterdessen versucht die ukrainische Armee bei Belgoraod die russische Grenze zu durchbrechen. Heftige Kämpfe im Raum Pokrowsk ohne Durchbruch für Russland.

  • Wirtschaftsnachrichten in der Übersicht
  • Weitere COMMENTS vorhanden

Märkte – Report

Israel, Ukraine

Meldungen

Themenreigen – Medizin; Umwelt; Innovation; Social Media; Medien; Schulen-Universitäten

Unternehmen

  • Ikea
  • Grazer Start-up

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

HELLMEYER-Report (gekürzt)

  • Märkte konsolidieren jüngste Bewegungen
  • Geschäftsmodell Europa: Bestandsaufnahme Industrie

Märkte konsolidieren jüngste Bewegungen

An den Finanzmärkten werden die jüngsten Ergebnisse erhöhter Risikobereitschaft konsolidiert.

Gestern markierte der Dow Jones im Tageshandel ein neues Allzeithoch bei 41.444,21 Punkte, das

dann aber abverkauft wurde.

Das Datenpotpourri war überschaubar und bestätigt die Divergenz zwischen Europa und den USA

in der Grundtendenz.

Während der deutsche IFO-Index den vierten Monat in Folge nachgab und selbst IFO-Chef Fuest

davon redet, dass die deutsche Wirtschaft zunehmend in eine Krise käme (siehe dazu heute

„Geschäftsmodell Europa“), reüssierte der Standort USA mit unerwartet starken

Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter. Auch der Dallas Fed Manufacturing Business

Index verbesserte sich deutlich, verbleibt aber auf negativem Terrain.

Heute früh erreichte uns die Nachricht, dass die Gewinne der Industrieunternehmen Chinas etwas

besser sprudeln (Jahresvergleich) als im Vormonat.

Von Seiten der Fed-Vertreter kamen weiter „ermunternde“ Worte. Barkin sagte, man werde bei den

Zinssenkungen einen „Test- und Lernansatz“ verfolgen. Daly argumentierte, dass die US-

Notenbank schon seit mehreren Monaten auf dem Pfad zu Zinssenkungen gewesen sei, man

brauchte lediglich mehr Zuversicht.

Aktienmärkte: Late Dax +0,05%, EuroStoxx 50 -0,13%, S&P 500 -0,7%, Dow Jones +0,23% und US

Tech 100 -0,90%. In Fernost ergibt sich Stand 07:07 Uhr folgendes Bild: Nikkei (Japan) +0,16%,

CSI 300 (China) -0,66%, Hangseng (Hongkong) -0,07%, Sensex (Indien) +0,06% und Kospi

(Südkorea) -0,27%).

Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,25% (Vortag 2,22%),

während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,83% (Vortag 3,79%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR mäandert gegenüber dem USD im Dunstkreis der zuletzt markierten

Höchstkurse. Gold korrigierte marginal, während Silber gegenüber dem USD zulegte

Nachrichten in Kurzform:

• Welt: Mark Zuckerberg (Facebook) gab in einem Brief (Link) im Rahmen einer

Untersuchung des US-Kongresses an, dass die Regierung Biden/Harris und das FBI

Facebook unter Druck setzte, Inhalte zu zensieren.
=> Wer greift Demokratie an? Regierung ist nicht gleich Staat!

Berlin: der IFO-Geschäftsklimaindex sank per August den vierten Monat in Folge

und konterkariert die Erwartu8ngshaltungen in Politik und Bundesbank. O-Ton IFO-

Chef Fuest: „Die Deutsche Wirtschaft gerät zunehmend in die Krise!“
• Berlin: Im Zuge des Terrorakts in Solingen wollen Kanzler Scholz und

Oppositionsführer Merz über die Migrationspolitik beraten.
=> Innere Sicherheit ist in Standortdebatte wichtig!

• Ukrainekonflikt: Die militärischen Aktionen nehmen an Schärfe deutlich zu. Gestern

kam es zu massiven Angriffen auf die Energie- und Wasserinfrastruktur der

Ukraine.

• Nahostkonflikt: Laut Gesundheitsbehörde stieg die Zahl der Toten Palästinenser im

Gazastreifen auf 40.435. Die Zahl der Verletzten liege bei 93.534.

Deutschland: Verbraucherpreisanstieg (J) fällt auf 2,1%?

Laut einer Reuters-Umfrage unter Ökonomen soll sich der Verbraucherpreisanstieg im

Jahresvergleich in Deutschland per August auf 2,1% (Vormonat 2,3%) stellen, es wäre

der geringste Anstieg seit April 2021.
=> Schauen wir mal, die Veröffentlichung (vorläufige Werte) erfolgt am Donnerstag um

14 Uhr!

China: Profite der Industrie nehmen um 3,6% (J) zu

Die Profite der Industrieunternehmen verzeichneten per Juli im Jahresvergleich einen

Anstieg um 3,6% nach zuvor 3,5%.

Frankreich: Politische Instabilität

Präsident Macron lehnte eine Regierungsbildung durch das Linksbündnis „Neue

Volksfront“ (Grüne, Sozialisten, Linkspopulisten und Kommunisten) aus

Vertrauensgründen innerhalb der Nationalversammlung ab. Die Aktion des Präsidenten

wurde als „völlig inakzeptabler, antidemokratischer Gewaltstreich“ tituliert.

Geschäftsmodell Europa: Bestandsaufnahme Industrie

Faktenorientierung hilft, um zu erkennen, wo Stärken und Schwächen in der Ökonomie liegen.

Hinsichtlich der Industrie reden wir von Strukturdaten, die Auskunft über zukünftige

Tragfähigkeiten geben, die für das Thema Lieferketten von hoher Bedeutung sind und die auch partiell Auskunft über Autarkie geben.

Nachfolgende Grafik von Statista belegt, dass Europa sehr stark vom industriellen Sektor

geprägt ist. Im EU-Durchschnitt liegt der Anteil am BIP bei 23,7%. In Deutschland stellt sich der Anteil auf 28,1%. Im Vergleich zu den USA (circa gut 10%) ist dieser Sektor massiv.

Er stellt das Geschäftsmodell Europas dar. Dieses Geschäftsmodell erfordert freie Import- und Exportmärkte, um das in diesem Sektor vorhandene Potential zu heben, um damit stabile

ökonomische Rahmendaten nach innen und außen zu liefern, um daraus

gesellschaftspolitische und politische Stabilität zu generieren.

Nachfolgende Grafik von Statista belegt die Schwäche dieses Sektors und damit die Schwäche unseres Geschäftsmodells. Diese Schwäche ist zu maßgeblichen Teilen bedingt durch die diskretionäre Politik der EU und Deutschlands, den Sanktionspolitiken der USA zu folgen (Einschränkung der Import- und Exportmärkte), dem Eingriff in die Souveränität von

Drittstaaten (Verletzung Artikel 2 der UN-Charta durch Flankierung der US Regime-Change

Politik, Durchsetzung unserer Standards in diesen Ländern) und mangelnde Reformpolitik.

Die Daten belegen, dass Europa der Verlierer im internationalen Vergleich ist. Deutschland ist

der Verlierer innerhalb Europas. Ergo gibt es keinen größeren Verlierer als Deutschland in der

Welt der bedeutenden Volkswirtschaften.

Was macht unsere Regierung, was macht die EU-Kommission, um unser Geschäftsmodell als Grundlage der Versorgung und der Stabilität zu erhalten? Hörte und hört man auf die Stimmen, die zeitig vor der aktuellen Entwicklung warnten, die Chancen aufzeichneten (Teilnahme an BRI, IT-Airbus etc.) oder pflegt man in Eitelkeit und Realitätsverweigerung Echokammern?

Erkennt man die veränderten quantitativen globalen Strukturen (Global South circa 70% des

BIP Basis Kaufkraftparität, BIP-Wachstum 4%+, ergo auf dem Weg zu 75%), aber auch die

qualitativ besseren Strukturdaten (u.a. Handels- und Leistungsbilanz, Devisenreserven,

Verschuldung) im Globalen Süden an, oder will man mit offenen oder hybriden Wirtschafts-

und Stellvertreterkriegen diese Realität ,in eigener Schwäche (Struktur) gefangen, negieren?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: IFO-Index schwächer, aber etwas besser als erwartet

Deutschland: Der IFO-Geschäftsklimaindex stellte sich per Berichtsmonat August auf 86,6

Punkte (Prognose 86,0, Vormonat 87,0). Es war der vierte Rückgang in Folge. Das Niveau ist

und bleibt historisch betrachtet (siehe Grafik) prekär.

Der IFO-Lageindex fiel von zuvor 87,1 auf 86,6 Zähler (Prognose 86,5), während der Erwartungsindex von 87,0 (revidiert von 86,9) auf 86,8 Punkte nachgab (Prognose 86,5).

USA: Flugzeuge lassen Auftragseingang abheben

Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter nahm per Berichtsmonat Juli im

Monatsvergleich um 9,9% (Prognose 5,7%) n ach zuvor -6,9% (revidiert von -6,7%) zu. Ohne

Militäraufträge und Flugzeugindustrie kam es zu einem Rückgang um 0,1%.

Der Dallas Fed Manufacturing Business Index stellte sich per Berichtsmonat August auf -9,7

nach zuvor -17,5 Punkte.

China: Profite der Industrie nehmen um 3,6% (J) zu

Die Profite der Industrieunternehmen verzeichneten per Juli im Jahresvergleich einen Anstieg um 3,6% nach zuvor 3,5%.

Hier den Hellmeyer Report lesen!

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

MoNACHBÖRSE/XDAX +0,1% auf 18.631 Pkt938Dow Jones News
MoMÄRKTE USA/Uneinheitlich – Chipwerte mit deutlichen Abgaben1.113Dow Jones News
MoAktien New York Schluss: Nur Dow im Plus – Tesla und Nvidia schwach1.062dpa-AFX
MoAktien Wien Schluss: ATX leicht im Plus – Ölwerte gesucht1.072dpa-AFX
MoMÄRKTE EUROPA/Kaum Bewegung – „Mini-Crash ist ausgebügelt“1.147Dow Jones News
MoXETRA-SCHLUSS/DAX verteidigt Rally-Gewinne994Dow Jones News
MoAktien Schweiz gut behauptet zu Wochenbeginn1.008Dow Jones News
MoROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax holt Anfangsverluste fast auf731dpa-AFX
MoDeutsche Anleihen geben nach FRANKFURT (dpa-AFX) – Am deutschen Anleihemarkt sind die Kurse am Montag gesunken. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am späten Nachmittag um 0,25 Prozent auf 134,22 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,25 Prozent. Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den Festverzinslichen keinen Auftrieb verliehen. Im August hatte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima war um 0,4 Punkte auf 86,6 Zähler gefallen. Allerdings ist der Rückgang nicht so stark ausgefallen, wie am Markt befürchtet worden war. Dagegen waren am Nachmittag veröffentlichte Daten aus der US-Wirtschaft besser als erwartet ausgefallen, was die Risikofreude der Anleger stützte und die Nachfrage nach Festverzinslichen bremste. Im Juli war der Auftragseingang für langlebige Güter in der größten Volkswirtschaft der Welt überraschend stark gestiegen. Mittlerweile rechnen die meisten Investoren im September mit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank – eine Erwartung, die am Freitag durch eine Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole untermauert worden war. Die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA belastete die Renditen am deutschen Anleihenmarkt am Montag aber nicht weiter./jkr/he © 2024 dpa-AFX514dpa-AFX
MoDax reduziert Verluste – Kleines Minus bleibt527dts Nachrichtenagentur
MoUS-Anleihen kaum verändert NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Anleihen haben sich am Montag kaum verändert. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) legte um 0,08 Prozent auf 113,80 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 3,79 Prozent. Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten konnten die Kurse im frühen Handel nicht belasten. Im Juli ist der Auftragseingang für langlebige Güter deutlich stärker als erwartet ausgefallen. Ohne Transportgüter wie Flugzeuge zeigte sich allerdings ein völlig anderes Bild: In dieser Betrachtung gingen die Aufträge im Monatsvergleich um 0,2 Prozent zurück. Im Vergleich zum Freitag hielten sich die Kursbewegungen am US-Anleihemarkt in engen Grenzen. Fed-Chef Jerome Powell hatte Ende vergangener Woche beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole deutlich gemacht, dass in den Vereinigten Staaten der Zeitpunkt für sinkende Zinsen gekommen ist. Dies hatte die Renditen für US-Anleihen unter Druck gesetzt./jkr/he © 2024 dpa-AFX464dpa-AFX

FINANZDIENSTLEISTER

Massiver Einnahmeschwund: Schlechte Zeiten für Vermögensverwalter – Handelsblatt

Für Vermögensverwalter sind harte Zeiten angebrochen: Zum einen leiden sie unter massivem Einnahmeschwund. Das wird erst jetzt offensichtlich, weil die unabhängigen Vertreter der Branche ihre Unternehmensdaten mit großem Zeitverzug vorlegen können. Zum anderen ist keine wirkliche Besserung in Sicht. 

Viele unabhängige Asset-Manager werden im laufenden Jahr keine deutlich besseren Firmenergebnisse liefern als in den Vorjahren. Das ergab eine Umfrage des Handelsblatts unter deutschen unabhängigen Adressen. Mit Flossbach von Storch steht der weitaus größte Vertreter dieser Gruppe stellvertretend für die Branche. „Bei uns dürften die Netto-Provisionseinnahmen auf dem Niveau des Vorjahres 2023 liegen, wenn an den Börsen nichts Maßgebliches mehr passiert, und damit auch wieder fast punktgenau den 2022er-Wert abbilden“, sagt Kurt von Storch, Mitgründer der über 70 Milliarden Euro verwaltenden Gesellschaft Flossbach von Storch.

Die Netto-Provisionseinnahmenfür 2022 für die Top-Ten-Anbieter sind wegen schlechter Kursentwicklungen bei Aktien wie auch Anleihen im Jahresvergleich um 40 Prozent abgestürzt, auf zusammen 730 Millionen Euro.

ISRAEL

ILTV – Israel Live Television (englischsprachig)

Tägliche Video-Zusammenfassungen als ILTV News Flash.

ISRAEL – UNDERSTANDIG WAR (ISW)  

Tägliche Updates des Institute ort he Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Israel-Hamas-Hisbollah-Huthi-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).

ISRAEL NEWS LIVE

Nur bei Anmeldung über Whatsapp erreichbar.

Der Wahrheitsgehalt kann oft nicht überprüft werden, die Informationen dürften aber verlässlich sein, zumal sie  zum Teil (angeblich) von den Israelischen Verteidigungskräften (IDF) veröffentlicht wurden.

Ein Teil der Meldungen erscheint auch jeweils als Mainstreammeldung (speziell BAHA-News) – ein Hinweis, aber kein Beweis, dass es sich bei Israel News Live nicht um einen verschwörungstheoretischen Kanal handelt, aber eben einen von Israel aus betriebenen Informationskanal mit entsprechendem mehr oder weniger ausgeprägtem Bias.

Verwendet werden neben offiziellen Veröffentlichungen viele private Aufnahmen auf Seiten Israels, aber auch auf Seiten von Hamas, Hisbollah, Iran, etc.

Die Inhalte sind zum Teil nichts für sensible Gemüter, da sie immer wieder einmal Kriegsgreuel aus israelischer Sicht ziemlich direkt zeigen.

ISRAEL im n-tv Liveticker

27.08.2024 08:58

2020 noch hinter Biden gestellt Ex-Kandidatin der Demokraten unterstützt Trump

2019 bewirbt sich die damalige hawaiianische Abgeordnete Tulsi Gabbard als Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten. Als sie aufgibt, stellt sie sich hinter Biden. Inzwischen preist sie Trump als einzig wahren Kandidaten und verspricht, alles für seine Wiederwahl zu tun.

27.08.2024 07:40

Massenweise Firmen sind dicht Israels Wirtschaft leidet stark unter dem Gaza-Krieg

Die vollständige Zerschlagung der Hamas ist das erklärte Ziel der israelischen Regierung. Es ist ein langwieriges Unterfangen, da sich die Terror-Organisation im Gazastreifen immer wieder neu formiert. In der Heimat wird derweil immer deutlicher, wie hoch die Kosten des Krieges für die Wirtschaft sind.

25.08.2024 10:29

Sorge vor Flächenbrand Hisbollah erklärt Angriff für beendet – Israel spricht von Vereitelung

Der Angriff der Hisbollah auf Israel liegt seit Wochen in der Luft. Nun startet die radikal-islamische Gruppe nach eigenen Angaben ihre „erste Phase“ der Vergeltung und feuert Hunderte Raketen ab. Israel will dem Angriff zuvorgekommen sein und bombardiert Ziele im Libanon.

NAHOST-KONFLIKT n-tv aktuell

NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL  

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

Konfrontation mit Siedlern: Israelischer Araber erschossen

Ein israelischer Araber ist nach Medienberichten erschossen worden, nachdem israelische Siedler in eine palästinensische Ortschaft im Süden des Westjordanlands eingedrungen waren. Es gab widersprüchliche Berichte über den genauen Hergang des tödlichen Vorfalls.

Palästinensische Medien berichteten, der etwa 40-Jährige sei von Siedlern erschossen worden. Laut israelischen Medien waren es dagegen Soldaten, die die Schüsse abgegeben haben sollen. Vier Palästinenser wurden den Angaben zufolge verletzt.

Unterschiedliche Angaben über Hergang

Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, die Siedler seien nach Vorwürfen, Palästinenser hätten israelische Fahrzeuge in der Region mit Steinen beworfen, in die Ortschaft südlich von Bethlehem eingedrungen.

Nach anderen Berichten seien dagegen zuerst Steine von Siedlern auf palästinensische Fahrzeuge geworfen worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man untersuche den Vorfall von gestern Abend.

Tote bei Luftangriff

Unterdessen sollen gestern bei einem israelischen Luftangriff im nördlichen Westjordanland nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums fünf Menschen getötet worden sein.

Die israelische Armee teilte mit, es sei ein Kontrollraum militanter Palästinenser in dem örtlichen Flüchtlingsviertel Nur Schams bombardiert worden. Nach palästinensischen Angaben feuerte eine Drohne bei dem Vorfall mehrere Geschoße auf eine Gruppe von Menschen.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen und eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 620 Palästinenser und Palästinenserinnen getötet. Auch die Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser nahm zu.

red, ORF.at/Agenturen

ROUNDUP 2/Nach Hisbollah-Angriff auf Israel: Fokus auf Gaza-Waffenruhe

TEL AVIV (dpa-AFX) – Nach den außergewöhnlich heftigen gegenseitigen Angriffen zwischen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und der israelischen Armee rücken die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wieder in den Vordergrund. Intensive Vermittlungsgespräche in Kairo haben zwar bisher keinen Durchbruch erzielt. Laut US-Regierung setzen aber Arbeitsgruppen in den kommenden Tagen in der ägyptischen Hauptstadt die Gespräche über offene Detailfragen fort. Die Aussichten auf einen schnellen Erfolg gelten aber als gering.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz hatte am Sonntagmorgen aus dem Libanon zahlreiche Raketen und Drohnen auf israelische Ziele gelenkt. Israels Armee hatte aber nach eigenen Angaben „die unmittelbare Gefahr“ für seine Bürger erkannt und vorab begonnen, mit 100 Kampfflugzeugen Ziele im Südlibanon zu attackieren.

Israel und Hisbollah setzen gegenseitige Angriffe fort

Die Armee teilte mit, 90 Prozent der von der Hisbollah abgefeuerten Raketen seien von zivilen Gebieten und Einrichtungen aus abgeschossen worden. Es seien rund 230 Geschosse und 20 Drohnen auf israelisches Gebiet gelangt. Auch am Montag kam es erneut zu gegenseitigen Angriffen Israels und der Hisbollah. Eine befürchtete, größere Eskalation blieb jedoch aus. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten feuern die Konfliktparteien fast täglich aufeinander. Dabei wurden sowohl in Israel als auch im Libanon Zivilisten getötet, Zehntausende sind wegen der Kämpfe aus dem Grenzgebiet geflohen.

Iran und Katar fordern Gaza-Waffenruhe

Irans Außenminister Abbas Araghchi und sein katarischer Kollege Mohammed bin Abdulrahman Al Thani forderten eine Waffenruhe im Gazastreifen. Die Islamische Republik begrüße die katarischen Vermittlungen, sagte der iranische Chefdiplomat laut Staatsagentur Irna. Der islamistischen Hamas sicherte er Rückendeckung zu.

Ägypten, Katar sowie die USA vermitteln zwischen Israel und der Hamas, weil beide Seiten nicht direkt miteinander verhandeln. Einer der größten Streitpunkte ist Israels Forderung, die südliche Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten dauerhaft zu kontrollieren, um Waffenschmuggel zu verhindern. Die islamistische Terrororganisation Hamas fordert dagegen einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, das US-Team vor Ort stufe die Gespräche weiter als konstruktiv ein. Kirby widersprach ausdrücklich der Darstellung, dass die Gespräche gescheitert seien.

Im Gegenteil: Die Gespräche seien „so weit gediehen, dass der nächste logische Schritt darin bestand, Arbeitsgruppen auf niedrigeren Ebenen einzusetzen“, um Feinheiten auszuarbeiten, betonte Kirby. Dabei gehe es unter anderem um die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas und die Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel. Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hatte es geheißen, bei den Gesprächen in Kairo habe es eine „schwierige Pattsituation“ gegeben.

Irans Generalstabschef: Rache an Israel ist gewiss

Nach der jüngsten Tötung des Auslandschefs der Hamas, Ismail Hanija, in der iranischen Hauptstadt Teheran hatte die Staatsführung Israel mit Vergeltung gedroht. Seitdem haben sich die Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts auf weitere Länder in Nahost verstärkt. Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri sagte, sein Land werde selbst entscheiden, wann es Rache nehme. „Dieses Ereignis darf nicht in Vergessenheit geraten, und die Rache (…) ist gewiss“, sagte er.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas kam unterdessen zu einem zweitägigen Besuch in Saudi-Arabien an. Er wollte dort mit dem Kronprinzen und faktischen Herrscher, Mohammed bin Salman, zusammentreffen. Inhalt der Gespräche sollten ebenfalls die Bemühungen um eine Gaza-Waffenruhe sein.

Zahlreiche Menschen verlassen Kampfzone im Zentrum des Gazastreifens

Kämpfe und israelische Angriffe im Gazastreifen dauern derweil an. Nach einer neuen Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee haben zahlreiche Menschen ihre Unterkünfte in dem Ort Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens verlassen. Die Aufforderung betraf nach Berichten aus Gaza auch das Al-Aksa-Krankenhaus, eine der wenigen noch funktionierenden Gesundheitseinrichtungen in dem Küstenstreifen. Nach Angaben der Stadtverwaltung haben in den vergangenen Tagen rund 250.000 Menschen ihre Bleibe in Deir al-Balah wieder verlassen.

In einer der Aufforderungen der Armee hieß es, das Militär werde in Deir al-Balah „stark gegen die Hamas und gegen die Terrororganisationen in dem Gebiet vorgehen“. Zivilisten sollten zu ihrer eigenen Sicherheit in Richtung Westen bewegen. Das betroffene Gebiet in Deir al-Balah sei eine „gefährliche Kampfzone“.

Das Militär teilte mit, israelische Truppen hätten in Chan Junis im Süden des Gazastreifens sowie in den Außenbezirken von Deir al-Balah „Dutzende Terroristen ausgeschaltet und große Mengen an Waffen gefunden“. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA teilte mit, angesichts der fortwährenden Militäreinsätze in Deir al-Balah funktionierten dort nur noch drei von 18 Brunnen. Dadurch herrsche Wassermangel. „Die Menschen in Gaza leben nicht nur in ständiger Angst um ihr Leben, sondern müssen darum kämpfen, grundlegende Bedürfnisse zu erfüllen“, hieß es in einem X-Post von UNRWA./le/DP/zb

© 2024 dpa-AFX

USA: Gaza-Gespräche gehen auf Arbeitsebene weiter

Die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen werden nach Angaben der US-Regierung in Kairo auf Arbeitsebene fortgesetzt. „Es gibt weiterhin Fortschritte, und unser Team vor Ort bezeichnet die Gespräche weiterhin als konstruktiv“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, gestern.

Der Raketen- und Drohnenangriff der Hisbollah am Wochenende habe die Arbeit der Teams an Ort und Stelle „nicht beeinträchtigt“. Kirby widersprach der Darstellung, dass die Gespräche gescheitert seien. Im Gegenteil: Die Gespräche seien „so weit gediehen, dass der nächste logische Schritt darin bestand, Arbeitsgruppen auf niedrigeren Ebenen einzusetzen“, um die Feinheiten auszuarbeiten, sagte er.

Man sei so weit gekommen, dass man nicht mehr alle Vermittler und die Führungsriege dort brauchte, sagte er. Die Themen, über die nun gesprochen werde, seien sehr viel konkreter und detaillierter als bisher.

Insider: „Schwierige Pattsituation“

Die USA, die gemeinsam mit Katar und Ägypten, zwischen der islamistischen Hamas und Israel vermitteln, wollen eine Einigung unbedingt erreichen. Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hatte es geheißen, bei den Gesprächen in Kairo habe es eine „schwierige Pattsituation“ gegeben.

Laut gut informierten Kreisen auf dem Flughafen reiste die 13-köpfige israelische Delegation, die Stunden zuvor in Kairo eingetroffen war, wieder ab. Auch der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani verließ die Hauptstadt, ebenso die Vertreter der Hamas, die aus Doha angereist waren, um sich über den Verlauf der Gespräche informieren zu lassen.

red, ORF.at/Agenturen

UKRAINE

UKRAINE – LANDKARTE

UKRAINE – UNDERSTANDIG WAR (ISW)  

Tägliche Updates des Institute ort he Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Ukraine-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).

UKRAINE im n-tv Liveticker

+++ 10:02 Ukrainische Truppen versuchen, Grenze in der Region Belgorod zu durchbrechen +++
Ukrainische Streitkräfte versuchen offenbar, die russische Grenze in der südlichen Region Belgorod zu durchbrechen. Es komme derzeit zu Kämpfen, berichtet der „Guardian“ unter Berufung auf russische Telegram-Kanäle. Der Telegram-Kanal Mesch meldet demnach, dass etwa 500 ukrainische Soldaten zwei Kontrollpunkte in Nechotejewka und Schebekino in Belgorod angegriffen hätten und dass an beiden Orten Kämpfe stattfänden. Belgorod grenzt an die russische Region Kursk, in der ukrainische Streitkräfte seit Anfang August russisches Territorium erobert haben.

+++ 09:45 Kiew meldet hohe russische Verluste +++
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs innerhalb eines Tages 1280 Soldaten verloren. Die Zahl der getöteten oder außer Gefecht gesetzten russischen Soldaten steige damit seit Beginn des Krieges auf 610.100. Wie Kiew weiter mitteilt, wurden in den vergangenen 24 Stunden 12 russische Panzer, 19 gepanzerte Fahrzeuge, 52 Artillerie-Systeme, 120 Drohnen, 103 Raketen und ein Mehrfachraketenwerfer zerstört. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Russland hält sich zu eigenen Verlusten bedeckt.

+++ 09:21 „Alles, was in Richtung Hauptstadt Kiew geflogen ist, wurde zerstört“ +++
Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe fünf von Russland abgeschossene Raketen und 60 Drohnen zerstört. Insgesamt habe Russland mit zehn Raketen und 81 Drohnen auf das Land gezielt, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit. Etwa 15 Drohnen und mehrere Raketen seien rund um Kiew abgefangen worden, teilt der Chef der dortigen Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram mit. „Alles, was in Richtung Hauptstadt Kiew geflogen ist, wurde zerstört.“ Zehn Drohnen flogen mit Stand 9 Uhr Ortszeit (8 Uhr MESZ) immer noch im ukrainischen Luftraum. Andere Drohnen seien abgestürzt. Drei Hyperschallraketen Kinschal (Dolch) und zwei Raketen des Typs Iskander konnten nicht abgeschossen werden, wie Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk auf Telegram mitteilt. Die Zahlen des Militärs sind nicht bis ins Detail überprüfbar, vermitteln aber einen weitgehend genauen Überblick über das Ausmaß eines Angriffs.

+++ 08:57 Nächtliche Angriffe fordern mehrere Tote – Russland feuert Kinschals ab +++
Russland hat die Ukraine die zweite Nacht in Folge mit schweren Luftangriffen verschiedener Waffentypen überzogen. Dabei wurden nach ersten Überblicken der ukrainischen Behörden mindestens fünf Menschen getötet – zwei Menschen durch einen Raketentreffer auf ein Hotel in Krywyj Rih und drei weitere durch Drohnenangriffe auf Saporischschja. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee erneut Langstreckenbomber ein, von denen aus Marschflugkörper starten. Auch Hyperschallraketen des Typs Kinschal wurden abgefeuert.

+++ 08:33 Peking wirbt für eigenen Friedensplan +++
China ruft zu einer breiteren Unterstützung für den Friedensplan der Volksrepublik auf. Chinas Sondergesandter für eurasische Angelegenheiten, Li Hui, verweist nach diplomatischen Gesprächen mit Indonesien, Brasilien und Südafrika darauf, dass die drei Länder den Globalen Süden repräsentierten und bedeutende Kräfte im Werben für Weltfrieden seien. Sie hätten die Kommunikation sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland aufrecht erhalten und fühlten sich einer politischen Lösung des Konflikts durch Dialog und Verhandlungen verpflichtet, sagt Li. China und Brasilien hatten in diesem Jahr einen gemeinsamen Friedensplan veröffentlicht, der eine Friedenskonferenz unter Beteiligung der Kriegsparteien und keine weiteren Expansionen auf dem Schlachtfeld vorsieht. Einer Friedenskonferenz in der Schweiz blieben China und Russland im Juni fern. Russland war nicht eingeladen und China entschied sich gegen eine Teilnahme.

+++ 08:05 Tschetschenischer Achmat-Kommandeur: Zwei Siedlungen in Kursk „befreit“ +++
Bei den andauernden Kämpfen in der russischen Region Kursk will das russische Militär zwei weitere Siedlungen „befreit“ haben. Mit diesen Worten zitiert die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS den stellvertretenden Leiter der militärpolitischen Hauptabteilung der russischen Streitkräfte und Chef der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat, Generalmajor Apti Alaudinow. „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Arbat-Einheit heute die beiden Siedlungen Nishnaja Parowaja und Nechajew vollständig aufgeräumt hat, und dass das Regiment 1427 dorthin nachrückt. Es stellt sich also heraus, dass auch dieses Gebiet gesäubert und unter Kontrolle gebracht wurde“, so Alaudinow in einem Video, das auf einem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde. Die Lage an der Kampflinie habe sich heute nicht besonders verändert, sagt der General. „Der Feind hat heute in der Tat große Verluste erlitten. Er hat den ganzen Tag über angegriffen und gerade deshalb sehr große Verluste erlitten.“ Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das Institute for the Study of War (ISW) bestätigt zumindest, dass am Montag veröffentlichte geografische Aufnahmen zeigten, dass ukrainische Streitkräfte unmittelbar westlich von Nechajew operierten.

+++ 07:37 Biden nennt jüngste russische Angriffe „ungeheuerlich“ +++
US-Präsident Joe Biden verurteilt die russischen Angriffe vom Montag als „ungeheuerlich“. „Ich verurteile auf das Schärfste den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine und seine Bemühungen, das ukrainische Volk in die Dunkelheit zu stürzen“, sagt Biden. Russland werde in der Ukraine niemals Erfolg haben. Moskau übersäe „die Lebensadern“ der Ukraine mit Angriffen und versuche, „die Versorgung zu zerstören“, erklärt das Auswärtige Amt in Berlin auf X. Der britische Außenminister David Lammy verurteilt die russischen Angriffe als „feige“.

+++ 07:05 ISW: Einmarsch von Belarus in Ukraine unwahrscheinlich +++
Das Institute for the Study of War (ISW) geht nach wie vor davon aus, dass ein Einmarsch der belarussischen Streitkräfte in die Ukraine unwahrscheinlich ist. Der US-Thinktank beruft sich in seinem jüngsten Lagebericht auf eine Analyse der in der Ukraine ansässigen Open-Source-Nachrichtenorganisation Frontelligence Insight und Rochan Consulting, die nahelege, dass belarussische Kampfeinheiten in der Regel nur mit 30 bis 40 Prozent ihrer Gesamtstärke operieren und auf Mobilisierung angewiesen sind, um Einheiten zu besetzen. Eine solche Mobilisierung gibt es bislang nicht. Vielmehr gehe es vermutlich momentan darum, die ukrainischen Streitkräfte von ihren Bemühungen anderswo entlang der Frontlinie abzulenken und somit die russischen Truppen zu unterstützen. Die derzeitige Zahl der russischen Streitkräfte in Belarus reiche zudem nicht aus, um von der Grenze des Gebiets Gomel aus eine koordinierte Invasion in die Ukraine durchzuführen. Ein belarussischer Einmarsch in die Ukraine oder gar eine militärische Beteiligung Belarus am Krieg würde darüber hinaus die Fähigkeit von Machthaber Alexander Lukaschenko, sein Regime zu verteidigen, schwächen. Die Unzufriedenheit im eigenen Land könnte drastisch erhöht werden. Die nächsten Präsidentschaftswahlen sind bereits im Februar 2025.

Provokation an Grenze zu Ukraine Was einen Einmarsch von Belarus unwahrscheinlich macht

+++ 06:32 Holt USA von „Schwelle zum Krieg“: Ex-Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten wirbt für Trump +++
Die einstige demokratische Präsidentschaftsbewerberin und Kongress-Abgeordnete Tulsi Gabbard, die sich inzwischen von ihrer Partei abgewendet hat, unterstützt bei der Wahl im November den republikanischen Kandidaten Donald Trump. Sie verpflichte sich dazu, alles für seinen Wiedereinzug ins Weiße Haus zu tun, sagt Gabbard. Mit Blick auf die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine sagt die frühere Soldatin der Nationalgarde, Trump werde im Amt als Erstes dafür sorgen, die USA „von der Schwelle zum Krieg“ zurückzuholen. Gabbard bewarb sich 2020 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten – hatte aber keine ernsthaften Chancen und stellte sich nach der Aufgabe ihrer eigenen Ambitionen hinter Joe Biden, der die Wahl für die Demokraten gewann. Die Abgeordnete aus Hawaii warb in ihrem Wahlkampf damals unter anderem für eine Entmilitarisierung der US-Außenpolitik. Die heute 43 Jahre alte Politikerin musste sich gegen Anschuldigungen wehren, ihre Kandidatur werde von Russland unterstützt und ziele nur darauf ab, die Demokraten zu schwächen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:17 Modi holt sich Lob von Biden ab +++
US-Präsident Joe Biden lobt den indischen Premierminister Narendra Modi für dessen Besuch in der vergangenen Woche in der Ukraine. Modi, dessen Land im Krieg zwischen der Ukraine und Russland Neutralität beansprucht, schreibt im Netzwerk X, er habe mit Biden über Indiens vollständige Unterstützung für eine zeitnahe Rückkehr zu Frieden und Stabilität in der Ukraine gesprochen. Das Weiße Haus erklärt, Biden habe sowohl die Auseinandersetzung Modis mit der Ukraine als auch dessen Besuch in Polen in der vergangenen Woche gelobt. Warschau ist einer der engsten Verbündeten Kiews in Osteuropa. Man begrüße jedes andere Land, das sich die Perspektive des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj anhöre und ihm helfen wolle, auf einen gerechten Frieden hinzuarbeiten, sagt der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Kirby, zu Reportern.

+++ 05:45 Augenzeugen berichten von drei Explosionsserien in Kiew +++
Bei dem erneuten Drohnenangriff auf Kiew ist es Augenzeugen-Berichten zufolge zu mindestens drei Explosionsserien gekommen. Angaben über Tote oder Verletzte gibt es bisher nicht. Die Luftverteidigungssysteme in der Region Kiew seien die ganze Nacht im Einsatz, um die auf die Hauptstadt gerichteten Raketen und Drohnen abzuwehren, teilt die regionale Militärverwaltung auf Telegram mit. Die Angriffe erfolgen nur einen Tag nach dem bislang größten russischen Luftangriff in diesem Krieg.

+++ 05:03 Luftwaffe: Russische Bomber fliegen Richtung Ukraine +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben Bomber und Drohnen gestartet, die in Richtung Ukraine fliegen. Die Bomber vom Typ Tu-95ms seien vom Luftwaffenstützpunkt Engels im Südwesten Russlands gestartet, erklärt die ukrainische Luftwaffe in der Nacht auf Telegram. Auch Angriffsdrohnen seien in Richtung Ukraine unterwegs. In weiten Teilen der Ukraine wurde nach Angaben örtlicher Behörden Luftalarm ausgelöst.

+++ 04:04 Zwei Tote nach russischem Raketenangriff auf Krywyj Rih +++
Nach dem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Großstadt Krywyj Rih hat sich die Zahl der Todesopfer ukrainischen Angaben zufolge auf zwei erhöht. Den Behörden zufolge schlug eine russische Rakete in einem Hotel ein. Bis zu fünf Menschen könnten unter den Trümmern des Gebäudes verschüttet sein, die Rettungsarbeiten dauerten an, berichten ukrainische Medien unter Berufung auf die Militärverwaltungen des Bezirks und der Stadt. Die Russen hätten das Hotel mit einer ballistischen Rakete getroffen, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Energiesysteme im Visier Fünf Tote nach neuen schweren Luftangriffe auf die Ukraine

+++ 02:04 Erneuter Drohnenangriff auf Kiew +++
In der Region der Hauptstadt Kiew ist es nach ukrainischen Angaben erneut zu einem russischen Drohnenangriff gekommen. „Eine Bewegung feindlicher UAVs (unbemannter Luftfahrzeuge) wurde entdeckt“, teilt die Militärverwaltung des Gebiets Kiew auf Telegram mit. „In der Region sind Luftabwehrsysteme im Einsatz.“

+++ 00:35 Ukraine: Mindestens ein Toter bei russischem Raketenangriff auf Krywyj Rih +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf ein ziviles Infrastrukturgebäude in der zentralukrainischen Stadt Krywyj Rih ist mindestens eine Person ums Leben gekommen. Fünf weitere Personen könnten sich noch unter den Trümmern befinden, teilen die regionalen Behörden mit. Wie der Leiter der Militärverwaltung von Krywyj Rih, Oleksandr Vilkul, auf Telegram mitteilt, sind vier Menschen verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lisak, erklärt über Telegram, das zivile Gebäude sei „dem Erdboden gleichgemacht“ worden. Die Berichte können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Von russischer Seite gibt es bislang keine Stellungnahme zu dem Vorfall.

+++ 23:19 Selenskyj droht Russland mit Vergeltung wegen Luftschlägen +++
Nach den groß angelegten russischen Luftangriffen gegen die Ukraine kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Vergeltung an. Die militärische Antwort werde vorbereitet unter Einsatz der vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Details zur jetzt geplanten Vergeltung nennt Selenskyj nicht. Allerdings verweist er einmal mehr auch auf die seit drei Wochen laufende ukrainische Offensive im russischen Gebiet Kursk. Die ukrainischen Truppen hätten dort ihre Kontrolle ausgeweitet und erneut russische Kriegsgefangene genommen, was die Möglichkeiten für den Austausch von Gefangenen verbessere.

Pläne mit westlichen F-16-Jets Selenskyj droht Moskau mit Vergeltung für Luftangriffe

+++ 22:03 USA: Russland will Ukraine „in die Dunkelheit stürzen“ +++
Nach den massiven Bombardements der Ukraine werfen die USA Russland vor, es versuche, „das ukrainische Volk im beginnenden Herbst in die Dunkelheit zu stürzen“, wie der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, sagt. Die Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur seien „skandalös“. Die USA verurteilen „den andauernden russischen Krieg gegen die Ukraine“, so Kirby.

+++ 21:20 Weitere Evakuierungen im Raum Donezk +++
Die ukrainischen Behörden haben angesichts des russischen Vormarsches im Raum Donezk weitere Evakuierungen angeordnet. Wegen der verschlechterten Sicherheitslage sei die Zone für Zwangsevakuierungen ausgeweitet worden, Kinder und ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten müssten ihre Häuser verlassen, teilt der Donezker Gouverneur Wadym Filaschkin mit. Insgesamt wurden 27 Ortschaften im Raum Kostjantyniwka und Selydowe aufgelistet. Zuvor war wegen des Vorrückens der russischen Truppen bereits im Raum Pokrowsk eine Evakuierung von Dörfern angeordnet worden.

+++ 20:51 Auswärtiges Amt verurteilt Angriffe auf „Lebensadern der Ukraine“ +++
Das Auswärtige Amt verurteilt die jüngsten russischen Angriffe auf die Ukaine. „Erneut übersät Putins Russland die Lebensadern der Ukraine mit Raketen. Mit massiven Angriffen auf die Energieinfrastruktur versucht er, die Versorgung zu zerstören“, erklärt das Auswärtige Amt auf X. Die deutsche Unterstützung für die Ukraine bleibe unerschütterlich.

+++ 20:23 Selenskyj wirft Russland Angriff ziviler Ziele mit Streubomben vor +++
Nach dem massiven russischen Bombardements der Ukraine beklagt Präsident Selenskyj Hindernissse bei der Reperatur beschädigter Anlagen. „In einigen Orten hat der Terrorstaat zivile Ziele mit Streumunition angegriffen“, teilt er nach einem Treffen mit der Militärführung mit. Bevor die Reparaturen am Energiesektor beginnen könnten, müssten die Streubomben entschärft werden, sagt er.

+++ 19:58 Ukraine meldet heftige Kämpfe um Pokrowsk +++
Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte toben „heftige Kämpfe“ um die Stadt Pokrowsk. Die russischen Streitkräfte haben demnach 38 Versuche an einem Tag unternommen, ukrainische Stellungen in der Nähe des strategischen Logistikzentrums zu stürmen. Dabei sei es an 14 Orten zu Zusammenstößen gekommen sei, heißt es. Die Lage sei „nach wie vor angespannt“.

+++ 19:35 Goldschmuggel-Vorwurf: Strafverfahren gegen Deutschen in Russland +++
In Russland ist nach Behördenangaben ein Strafverfahren gegen einen Deutschen wegen des Vorwurfs des Goldschmuggels eröffnet worden. Der 58-Jährige deutsche Staatsbürger habe versucht, „13 Kilogramm schwere Goldbarren höchster Qualität in seinem Wohnmobil illegal“ ins Land zu schmuggeln, erklärt der russische Zoll. Es sei ein „Strafverfahren eingeleitet“ worden. Einzelheiten zur Identität des Mannes nennt die Behörde nicht. Die Beamten hatten den Mann demnach in der Region Pskow angehalten, die an Belarus, Lettland und Estland grenzt. Den Gesamtwert der Goldbarren beziffern die Behörden mit mehr als 90 Millionen Rubel (rund 900.000 Euro). Zollbeamte und Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB hätten „die illegale Einfuhr“ des Goldes verhindert. Wo sich der Verdächtige derzeit aufhält, teilen die Behörden nicht mit. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm den Angaben zufolge fünf Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von bis zu einer Million Rubel.

+++ 19:05 Ukraine: 102 Raketen bei „größtem Luftangriff“ abgefangen +++
Der jüngste russische Luftangriff auf die Ukraine war nach deren Angaben der schwerste des gesamten seit Februar 2022 dauernden Krieges. Die russischen Streitkräfte hätten mit jeweils mehr als hundert Raketen und Drohnen angegriffen, erklärt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, auf Telegram. 102 der insgesamt 127 russischen Raketen seien abgefangen und zerstört worden sowie 99 von 109 Drohnen. Dieser kombinierte Angriff sei „der größte Luftangriff“ gewesen.

+++ 18:40 Selenskyj schickt Verstärkung nach Pokrowsk +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj kündigt eine „weitere Verstärkung“ der Einheiten in Richtung von Pokrowsk an. Er sei von der Armeeführung über die Lage in der Region unterrichtet worden, erklärt Selenskyj auf Telegram. Das Gebiet um Pokrowsk in der Ostukraine ist nach russischen Vorstößen seit Wochen Schauplatz von erbitterten Kämpfen.

+++ 18:10 Macron: Festnahme von Telegram-Chef „keine politische Entscheidung“ +++
Zwei Tage nach der Festnahme des Telegram-Gründers Pawel Durow bestätigt Frankreich den Fall offiziell. „Die Verhaftung fand im Rahmen einer laufenden gerichtlichen Untersuchung statt“, schreibt der französische Präsident Emmanuel Macron auf X. „Das war keine politische Entscheidung.“ Die Gerichte hätten hier das letzte Wort.

+++ 17:42 Bericht: 15-Jähriger muss in Russland wegen „Terror“ ins Gefängnis +++
Ein 15-jähriger Schüler in Russland muss laut einem Bericht ins Gefängnis, weil er seine Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht hatte. Wie das russische Oppositionsmedium Mediazona berichtet, verurteilte ihn ein Gericht in der ostrussischen Stadt Chabarowsk zu viereinhalb Jahren Haft in einer Jugendstrafanstalt. Das Urteil wegen „Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation“ und der „Ausbildung für einen Terroranschlag“ wurde demnach bereits am 16. August verhängt, aber erst jetzt öffentlich bekanntgegeben. Im Mittelpunkt des Verfahrens stand nach Aussage der Großmutter des Jungen ein Telegram-Video, das ihn zeigt, wie er gemeinsam mit zwei weiteren Teenagern Molotowcocktails gegen die Wand eines verlassen Gebäudes wirft. Sie vermute, dass ihr Enkel vom russischen Geheimdienst zu der Tat angestiftet wurde, sagt sie Mediazona. Der Junge habe gegenüber Klassenkameraden und in den sozialen Medien wiederholt seine Unterstützung für die Ukraine geäußert.

+++ 17:13 Gouverneur: Staudamm-Angriff verursachte keine ernsthaften Schäden +++
Der russische Angriff auf einen Staudamm bei Kiew hat dem Gouverneur der Region zufolge keine ernsthaften Schäden verursacht. Solange es nicht zu weiteren Angriffen oder Luftangriffswarnungen komme, soll die Straße auf der Staumauer iam späteren Nachmittag wieder freigegeben werden, sagt Ruslan Krawtschenko dem ukrainischen Dienst von Radio Liberty.

+++ 16:46 Ukrainischer Verteidigungsminister kündigt Antwort auf Angriffe an +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow kündigt nach den massiven russischen Angriffen auf sein Land eine Reaktion an. „Die Ukraine bereitet ihre Antworten vor. Waffen aus eigener Produktion“, zitiert ihn das Verteidigungsministerium auf X. Zudem fordert er die westlichen Verbündeten auf, die Langstreckenfähigkeiten der Ukraine zu verbessern und die Beschränkungen für Angriffe auf militärische Einrichtungen in Russland aufzuheben.

+++ 16:12 Wagner-Gruppe behauptet: Derzeit keine Söldner in Ukraine +++
Die Gruppe Wagner behauptet, dass ihre Söldner nicht mehr an der Seite der russischen Armee in der Ukraine kämpfen. Sie operierten derzeit nur in Belarus und Afrika, heißt es in einer auf Telegram veröffentlichten Erklärung, wie „Kyiv Independent“ berichtet. Wagner-Söldner würden demnach weder in der russischen Nationalgarde, noch in den Reihen des russischen Verteidigungsministeriums agieren. „Zum jetzigen Zeitpunkt“ nehme Wagner nicht an der russischen Invasion in der Ukraine teil, behauptet die Gruppe. „Wenn sich die Situation ändert“, werde dies bekannt gegeben.

+++ 15:40 Zweitlängster Luftalarm seit Kriegsbeginn in Kiew +++
Aufgrund der massiven russischen Angriffe auf die Ukraine herrschte in Kiew für 7 Stunden und 46 Minuten Luftalarm. Das ist laut dem Journalisten Denis Trubetskoy der zweitlängste Luftalarm in der Hauptstadt seit Beginn der russischen Invasion. Der längste habe neun Minuten länger gedauert, schreibt er auf X. Laut dem ehemaligen Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Gerashchenko, habe der Luftalarm in anderen Regionen der Ukraine bis zu zehn Stunden angehalten.

+++ 15:15 Russland meldet Gegenangriff in Kursk +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die ukrainischen Soldaten an mehr als einem Dutzend Stellen an der Front in der russischen Region Kursk angegriffen. Zudem seien an sieben weiteren Orten in Kursk ukrainische Angriffe abgewehrt worden. Außerdem seien an 16 Orten die ukrainischen Streitkräfte in der Region Sumy beschossen worden. Sumy liegt auf ukrainischer Seite und grenzt ans russische Kursk.

+++ 14:55 IAEA-Direktor macht Inspektion von AKW in Kursk zur Chefsache +++
Der Generaldirektor der internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, leitet selbst die Inspektion des Atomkraftwerkes Kursk in der gleichnamigen russischen Oblast, in die ukrainische Truppen eingerückt sind. Grund dafür sei die ernste Lage, teilt Grossi auf X mit. „Ich betone noch einmal: Die Sicherheit nuklearer Anlagen darf unter keinen Umständen gefährdet werden.“ Der Besuch ist für Dienstag geplant. Tausende ukrainische Soldaten waren in dem Überraschungsangriff am 6. August in Kursk eingerückt.

+++ 14:47 Brand in Russlands größter Ölraffinerie +++
In Russlands größter Ölraffinerie in der Stadt Omsk ist nach Angaben des Betreibers Gazprom ein Brand ausgebrochen. Der Betrieb laufe aber weiter, erklärt das staatliche Energieunternehmen in einer Mitteilung. „Der Brand in der Raffinerie von Omsk ist unter Kontrolle. Das automatische Sicherheitssystem der Anlage hat ein Feuer in der technischen Ausrüstung entdeckt“, heißt es darin. Die Produktion laufe wie gewohnt weiter. Bei dem Brand wurden der russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge sieben Arbeiter verletzt. Die Agentur Interfax berichtet, dass einer von ihnen gestorben ist. Zuvor war von lediglich zwei Verletzten die Rede.

+++ 14:32 Russland will westliche Waffen und Munition beschossen haben +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau Gaskompressorstationen und Umspannwerke in der Ukraine angegriffen. Die Energieanlagen seien mit Drohnen und Raketen beschossen worden, teilt das Ministerium mit. Sie hätten den militärisch-industriellen Komplex der Ukraine mit Strom versorgt. Auch westliche Waffen und Munition, die auf zwei ukrainischen Flugplätzen gelagert gewesen seien, seien beschossen worden.

+++ 14:09 Zeitung: Mindestens 247 russische Soldaten in Kursk gefangen genommen +++
Ukrainische Truppen haben seit ihrem überraschenden Einmarsch in die russische Region Kursk Anfang August einem Bericht zufolge mehr als 240 russische Soldaten gefangen genommen. Die „Washington Post“ analysierte eigenen Angaben zufolge mehr als 130 Fotos und Videos, die seit Beginn des Einmarsches am 6. August aufgenommen wurden. Die meisten seien offenbar von ukrainischen Soldaten gefilmt und in sozialen Medien verbreitet worden. In die Analyse seien auch Fotos von einem Fotografen der Zeitung eingeflossen, die er einem Gefängnis aufgenommen habe, in dem gefangene russische Soldaten in der Ukraine untergebracht sein sollen. „Die verifizierten Bilder zeigen mindestens 247 russische Gefangene und stützen die Behauptungen der ukrainischen Behörden, Hunderte von Russen während des Einmarsches gefangen genommen zu haben“, schreibt das Blatt. Demnach seien massenhaft junge Militärangehörige festgenommen worden, die sich offenbar widerstandslos ergeben hätten.

+++ 13:43 Objekt fliegt in polnischen Luftraum und landet +++
Während des russischen Angriffs auf die Ukraine ist offenbar ein Objekt in den polnischen Luftraum geflogen und wahrscheinlich auf polnischem Gebiet gelandet. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf die Einsatzleitung der Armee. Demnach sei die Suche nach dem Objekt, bei dem es sich nicht um eine Rakete handelte, im Gange. „Während des massiven Angriffs auf ukrainisches Territorium am Montag ist wahrscheinlich ein Objekt in polnisches Territorium geflogen“, wird General Maciej Klisz, operativer Befehlshaber der Streitkräfte, von Polsat News zitiert. Der „Guardian“ berichtet unter Berufung auf einen Armeesprecher, dass es sich bei dem Objekt wahrscheinlich um eine Drohne handelt.

+++ 13:21 Mutmaßlich russische Rakete trifft Staudamm nördlich von Kiew +++
Bei dem großangelegten Luftangriff auf die Ukraine ist am Vormittag auch ein Staudamm nördlich von Kiew laut ukrainischen Medienberichten von einer russischen Rakete getroffen worden. Auf einem Video, das unter anderem der Journalist Yaroslav Trofimov vom „Wall Street Journal“ teilt, ist zu sehen, wie ein Teil des Wasserkraftwerks in Flammen steht. „Sollte der Damm brechen, könnten Millionen Menschen flussabwärts sterben“, schreibt Trofimov dazu. Offizielle Angaben zum Schaden an dem Bauwerk liegen bislang nicht vor.

+++ 12:57 Selenskyj spricht von einem „der schwersten Angriffe“ Russlands +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben bei dem jüngsten massiven Angriff mehr als 100 Raketen und beinahe 100 Drohnen eingesetzt. „Es war einer der schwersten Angriffe“, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft. Das russische Verteidigungsministerium erklärt unterdessen auf Telegram, bei massiven Angriffen auf die ukrainische Infrastruktur „alle anvisierten Ziele getroffen“ zu haben. Selenskyj erläutert, es habe sich um einen „kombinierten“ Angriff gehandelt, bei dem von Russland „mehr als 100 Raketen verschiedenen Typs“ und rund 100 Shahed-Drohnen iranischer Bauart eingesetzt worden seien. Das russische Verteidigungsministerium spricht von einem „Massenangriff mit hochpräzisen Langstreckenwaffen“ auf „wichtige Energieinfrastruktur-Einrichtungen“.

+++ 12:38 Kiew fordert: Westen sollte Angriffe weit in russisches Territorium zulassen +++
Die Ukraine fordert vom Westen, die zur Verfügung gestellten Waffen für Angriffe weit in russisches Territorium hinein nutzen zu dürfen. „Eine solche Entscheidung würde den russischen Terror schneller beenden“, schreibt der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Telegram.

+++ 12:09 Gespräche mit Ukraine laut Kremlsprecher nicht länger von Relevanz +++
Verhandlungen mit der Ukraine über einen Waffenstillstand haben nach Ansicht Russlands nahezu an Bedeutung verloren. Der Einmarsch der Ukraine in das russische Grenzgebiet Kursk könne nicht toleriert werden, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Es müsse eine Reaktion geben. Gespräche über einen Waffenstillstand habe es nicht gegeben. Das Thema sei nicht länger von Relevanz.

+++ 11:41 Munz: „Belarussische Armee ist nicht wirklich stark“ +++
Diktator Lukaschenko lässt Zehntausende Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammenziehen, das Land beobachtet die Entwicklung mit Sorge. Dabei handelt es sich nach Einschätzung von ntv-Korrespondent Rainer Munz jedoch eher um eine Drohkulisse statt einer echten Gefahr.

Beobachter fürchten Angriff Munz: „Belarussische Armee ist nicht wirklich stark“

+++ 11:25 Kreise: Hinweis auf russische Sabotage vor Geilenkirchen-Alarm +++
Hinter der vorübergehenden Anhebung der Sicherheitsstufe auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen bei Aachen steckten Geheimdiensterkenntnisse zu einer möglichen Bedrohung durch einen russischen Sabotageakt. Es habe einen ernstzunehmenden Hinweis eines ausländischen Nachrichtendienstes „auf Vorbereitungshandlungen für einen wahrscheinlich russischen Sabotageakt gegen den NATO-Stützpunkt durch Einsatz einer Drohne“ gegeben, heißt es aus deutschen Sicherheitskreisen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 11:20 Satelliten-Aufnahmen: Russen bekommen Brand im Treibstofflager Proletarsk nicht in Griff +++
Das seit mehr als einer Woche brennende Tanklager Proletarsk im Süden Russlands steht noch immer in Flammen. Das zeigen aktuelle Satellitenaufnahmen der Feuer- und Waldbrandüberwachung FIRMS der NASA. Das Feuer in dem Lager mit mehr als 70 einzelnen Tanks war in der Nacht auf den 18. August durch einen ukrainischen Drohnenangriff ausgelöst worden.

Nach inoffiziellen Angaben soll sich ein erneuter Angriff am Freitagmorgen ereignet haben. Die Regionalbehörden von Rostow riefen für den Landkreis Proletarsk den Katastrophenfall aus. Die staatliche Nachrichtenagentur TASS berichtete am Mittwoch, dass bis dahin 47 Feuerwehrleute bei dem Brand verletzt worden seien.

+++ 10:50 Polen lässt Kampfjets aufsteigen +++
Der massive Luftangriff am Morgen hat auch Auswirkungen auf ein Nachbarland der Ukraine: Wegen der Nähe der russischen Angriffe zur polnischen Grenze ließ das polnische Militär Abfangjäger aufsteigen, wie die Nachrichtenagentur PAP meldet. An dem Einsatz waren den Angaben nach auch Flugzeuge anderer Verbündeter beteiligt. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee zeitweise elf Langstreckenbomber Tu-95 ein, die Träger von Marschflugkörpern sind. Außerdem wurden demnach Hyperschallraketen Kinschal auf die Ukraine abgefeuert. Auch aus dem Schwarzen Meer sei die Ukraine beschossen worden.

+++ 10:22 Video: Ukrainischer Soldat schießt mit Maschinengewehr auf russischen Marschflugkörper +++
Ukrainische Soldaten einer Luftabwehreinheit sollen am Morgen im westlichen Gebiet Transkarpatien auf einen russischen Marschflugkörper mit einem auf einem Lastwagen montierten Maschinengewehr geschossen haben. Ein entsprechendes Video teilt Gouverneur Viktor Mykyta in den sozialen Medien. Seinen Angaben zufolge war die Rakete vom benachbarten Gebiet Lwiw aus auf das Gebiet gerichtet und wurde vom 650. separaten Flugabwehr-Maschinengewehrbataillon abgeschossen. Die Echtheit des Videos wurde vom RTL/ntv-Verifizierungsteam bestätigt. Welche Art von Rakete abgeschossen wurde, lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Wie der „Kyiv Independent“ berichtet, soll allerdings kein Treffer aus dem Maschinengewehr für den Abschuss verantwortlich sein, sondern eine Luftabwehrrakete der ukrainischen Streitkräfte. Das gibt der frühere Sprecher der Luftwaffe, Jurij Ihnhat, demnach an.

+++ 10:03 15 ukrainische Regionen von Russland angegriffen – Energieinfrastruktur im Visier +++
Mehr als die Hälfte der ukrainischen Oblaste sind nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal am frühen Morgen von Russland angegriffen worden. „Heute kamen bei einem massiven russischen Angriff 15 Regionen unter Beschuss. Der Feind hat verschiedene Waffentypen eingesetzt: Drohnen, Raketen, Kinschals (Überschallraketen). Es gibt Tote und Verletzte“, schreibt Schmyhal auf Telegram. Ukrainischen Angaben zufolge wurde Energieinfrastruktur in vier Oblasten getroffen. Behörden in Saporischschja, Sumy, Riwne und Lemberg teilen auf Telegram mit, dass die Energieinfrastruktur in ihren Regionen unter Beschuss geraten sei. In einigen Gegenden der Hauptstadt Kiew wurde die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen, so Bürgermeister Vitali Klitschko.

+++ 09:40 ISW: Russen setzen in Kursk Kräfte ein, die an weniger wichtigen Fronten in Ukraine kämpfen +++
Das russische Militär verlegt nach Kursk wahrscheinlich weiterhin Truppen aus Sektoren mit geringerer Priorität an der Front in der Ukraine. Zu diesem Schluss kommen die Experten des Institute for the Study of War (ISW). Die Kommandeure der russischen 810. Marine-Infanterie-Brigade, der 155. Marine-Infanterie-Brigade, der 11. Luftlandebrigade (WDV), des 56. WDV-Regiments (7. WDV-Division) und des 51. WDV-Regiments (106. WDV-Division) hätten den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Wochenende über Kampfeinsätze in den russischen Gebieten an der Grenze zur Ukraine unterrichtet. Damit sei wahrscheinlich das Gebiet Kursk gemeint, so der US-Thinktank in seinem aktuellen Lagebericht. Das ISW hat nach eigenen Angaben Elemente der 810. Marine-Infanterie-Brigade, der 155. Marine-Infanterie-Brigade und der 11. WDV-Brigade bei Kämpfen im Gebiet Kursk beobachtet und Hinweise darauf erhalten, dass die russische Militärführung vor kurzem Elemente des 56. WDV-Regiments aus dem Gebiet Robotyne im Westen des Gebiets Saporischschja in die Grenzregion verlegt hat. Das russische Militärkommando widerstehe dem operativen Druck, seine Kräfte von den vorrangigen Offensivbemühungen zur Einnahme von Pokrowsk im Gebiet Donezk abzuziehen, so die Experten.

+++ 09:14 Erste Todesopfer durch massiven russischen Beschuss gemeldet +++
Bei russischen Luftangriffen sind ukrainischen Behörden zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Berichte über Todesopfer gibt es in Luzk im Westen des Landes, Dnipro im Osten und Saporischschja im Süden. Luzks Bürgermeister Ihor Polischtschuk erklärt, ein Mehrfamilienhaus sei durch „einen feindlichen Angriff“ getroffen und ein Mensch getötet worden. Die Gouverneure der Regionen Odessa, Saporischschja und Charkiw teilen auf Telegram mit, es habe Explosionen in ihren Regionen gegeben und fordern die Menschen auf, Schutz zu suchen. Der Gouverneur der zentral gelegenen Region Poltawa, Filip Pronin, hatte zuvor mitgeteilt, bei einem Angriff auf eine Industrieanlage seien fünf Menschen verletzt worden. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:50 Land zieht Truppen zusammen: „Kriegseintritt von Belarus würde Front überdehnen“ +++
Die Ukraine schaut besorgt auf den Zusammenzug belarussischer Truppen nahe der gemeinsamen Grenze. Denn die Aktion ist größer als vorherige und ein Kriegseintritt des Landes könnte verheerend sein, wie ntv-Reporterin Nadja Kriewald erläutert.

Land zieht Truppen zusammen „Kriegseintritt von Belarus würde Front überdehnen“

+++ 08:22 Explosionen erschüttern mehrere ukrainische Städte – Stromausfall in Kiew +++
In mehreren ukrainischen Städten sind infolge des massiven russischen Luftangriffs (siehe Eintrag um 07.24 Uhr) Explosionen zu hören. Wie der „Kyiv Independet“ berichtet, ertönten kurz vor 6 Uhr Ortszeit im ganzen Land Luftangriffssirenen. Kurz vor 8.30 Uhr seien dann in Kiew erste Explosionen zu hören gewesen. Weitere folgten. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko sagt dem Bericht zufolge, dass in „mehreren Bezirken“ der Hauptstadt der Strom ausgefallen sei. Es gebe zudem Probleme mit der Wasserversorgung auf der rechten Seite der Stadt. Auch in Charkiw, Odessa, Winnyzja, Saporischschja, Krementschuk, Dnipro, Chmelnyzkyj, Kropywnyzkyj und Krywyj Rih seien Explosionen gemeldet worden.

+++ 07:53 Moskau: Haben 20 ukrainische Drohnen zerstört +++
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht 20 von der Ukraine auf russisches Gebiet gerichtete Drohnen zerstört. Neun davon seien über der Region Saratow, drei über Kursk und jeweils zwei über Belgorod, Brjansk und Tula abgefangen worden, teilt das Ministerium mit. Über den Regionen Orjol und Rjasa sei jeweils eine Drohne entdeckt worden.

+++ 07:24 Russland greift Ukraine massiv aus der Luft an +++
Die Ukraine wird übereinstimmenden Berichten zufolge derzeit massiv angegriffen. „Explosionen in Kiew zu dieser Stunde, da die Ukraine derzeit unter einem massiven russischen Raketen- und Drohnenangriff vom Land, aus der Luft und vom Meer aus steht“, berichtet die „Kyiv Post“ vor wenigen Minuten auf X. Der Militärexperte Nico Lange schreibt, dass Russland gleichzeitig Raketen von Schiffen aus dem Schwarzen Meer und von 11 Tu-95 Bombern aus abfeuert und Drohnen sowie ballistische Raketen einsetzt. „Der russische Luftangriff auf die Ukraine ist massiv.“ Berichten zufolge sind Explosionen in mehreren Städten zu hören.

+++ 07:07 Tschetschenen-Kommandeur berichtet von ukrainischen Verlusten in Kursk +++
Kämpfer der tschetschenischen Achmat-Spezialkräfte haben im Laufe des vergangenen Tages gemeinsam mit der 2. Brigade der Spezialkräfte in der Region Kursk nach eigenen Angaben zwei Schützenpanzer, fünf gepanzerte Kampffahrzeuge und einen leichten Panzer französischer Bauart (AMR) zerstört. Das berichtet die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den Kommandeur, Generalmajor Apti Alaudinow. „Im Laufe des vergangenen Tages haben wir auch eine Einheit von automatischen Granatwerfern und einen Mörser ausgelöscht sowie ein Geschütz zerstört“, sagt er weiter. „Durch die Angriffe auf all diese militärischen Einrichtungen haben unsere Leute den ukrainischen Truppen zahlreiche Verluste zugefügt.“ Alaudinow zufolge sei der Vorstoß der ukrainischen Truppen gestoppt worden. „Der Feind versucht in der Tat, vorzurücken, aber ohne Erfolg. Wir haben bereits in zahlreichen Gebieten damit begonnen, den Feind zu vernichten und einige Siedlungen zu befreien. Ich glaube, dass diese Arbeit mit jedem Tag weitergeht.“

+++ 06:41 Nordkorea: Kim Jong Un fordert Produktion weiterer Kamikaze-Drohnen +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ruft als „wichtigen Bestandteil der Kriegsvorbereitung“ zur Entwicklung und Produktion weiterer Kamikaze-Drohnen auf. Das sagt er einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge bei einem Test heimisch entwickelter Drohnen. Mit sogenannten Kamikaze-Drohnen sind unbemannte Flugobjekte gemeint, die mit Sprengladungen versehen in feindliche Ziele gesteuert werden. In der Ukraine setzt Russland iranische Drohnen des Typs Shahed regelmäßig ein. Nordkorea und Russland pflegen eine verstärkte militärische Zusammenarbeit. Der Drohnen-Test fand laut Angaben von KCNA bereits am Samstag vor dem Hintergrund von zunehmenden Spannungen mit dem Nachbarland Südkorea statt. Auf offiziellen Fotos ist zu sehen, wie weiße Flugobjekte mit x-förmigen Flügeln in Richtung Panzerattrappen fliegen und explodieren. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap sollen die Zielobjekte südkoreanischen Panzern des Typs K-2 nachempfunden sein. Mehr dazu lesen Sie hier.

Quellen: ntv.de, fzö/spl/rts/AP/dpa/AFP

NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE

An Stelle der üblichen dpa-AFX-Meldung:

Tote bei erneuten russischen Luftangriffen auf die Ukraine

Nach einem der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine der vergangenen Wochen haben die ukrainischen Behörden am Dienstag in weiten Teilen des Landes erneut Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe Bomber und Drohnen gestartet, die in Richtung Ukraine fliegen würden. Es gab ukrainischen Angaben zufolge erneut mehrere Tote bei russischen Angriffen.

Die Bomber vom Typ Tu-95ms seien vom Luftwaffenstützpunkt Engels im Südwesten Russlands gestartet, erklärte die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram. Auch Angriffsdrohnen seien in Richtung Ukraine unterwegs. Auch Hyperschallraketen des Typs Kinschal wurden abgefeuert.

In weiten Teilen der Ukraine wurde nach Angaben der örtlichen Behörden Luftalarm ausgelöst. In der Stadt Krywyj Rih im Zentrum des Landes seien in der Nacht auf Dienstag zwei Menschen getötet worden, erklärte örtliche Beamte. Zudem würden zwei Menschen „wahrscheinlich unter den Trümmern“ vermisst, teilte Regionalgouverneur Serhij Lysak im Onlinedienst Telegram mit. In Saporischschja im Südosten kamen offiziellen Angaben zufolge drei Menschen ums Leben.

Am Montag waren bei einem der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine in den vergangenen Wochen mindestens vier Menschen getötet und die Energieinfrastruktur stark beschädigt worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von „einem der größten russischen Angriffe“. Seinen Angaben nach feuerte Russland mindestens 127 Raketen und 109 Drohnen ab. Der Angriff führte zu großflächigen Stromausfällen.

US-Präsident Joe Biden verurteilte die russischen Angriffe vom Montag als „ungeheuerlich“. „Ich verurteile auf das Schärfste den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine und seine Bemühungen, das ukrainische Volk in die Dunkelheit zu stürzen“, sagte Biden. Russland werde in der Ukraine niemals Erfolg haben.

Moskau übersäe „die Lebensadern“ der Ukraine mit Angriffen und versuche, „die Versorgung zu zerstören“, erklärte das deutsche Außenministerium im Onlinedienst X. Der britische Außenminister David Lammy verurteilte die russischen Angriffe als „feige“.

Selenskyj forderte indes die westlichen Verbündeten dazu auf, der Ukraine beim Abschuss russischer Drohnen und anderer Flugkörper zu helfen. „In den verschiedenen Regionen der Ukraine könnten wir viel mehr tun, um Leben zu schützen, wenn die Luftwaffe unserer europäischen Nachbarn mit unseren F-16 und unserer Luftabwehr zusammenarbeiten würde“, argumentierte der ukrainische Präsident.

Der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, erklärte, die Angriffe zeigten, dass Kiew die Erlaubnis benötige, „mit westlichen Waffen tief im Territorium Russlands“ anzugreifen. Der am 6. August begonnene ukrainische Vorstoß in die russische Grenzregion Kursk sei „unter anderem ein Mittel, um die fehlende Reichweite zu kompensieren“, gab indes Selenskyj an.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte unterdessen auf Telegram, bei massiven Raketen- und Drohnenangriffen auf die ukrainische Infrastruktur „alle anvisierten Ziele getroffen“ zu haben. Das Ministerium bestätigte Angriffe auf Energieinfrastruktur-Einrichtungen und gab an, dass diese Einrichtungen zur Unterstützung des „militärischen Produktionskomplexes“ genutzt würden.

Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 gestartet. Moskaus Luftwaffe fliegt fast täglich tödliche Angriffe auf das Nachbarland. Zuletzt hatte Russland dabei wieder vermehrt Energieanlagen ins Visier genommen. Selenskyj drängt die Verbündeten seit langem, schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern.

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

Bericht: Ukrainischer Durchbruchsversuch in Belgorod

Ukrainische Truppen versuchen Berichten in russischen Telegram-Kanälen zufolge, die Grenze zur russischen Region Belgorod zu durchbrechen.

Rund 500 ukrainische Soldaten griffen Kontrollpunkte in Nechotejewka und Schebekino an, heißt es Reuters-Angaben zufolge im Kanal Masch. In beiden Gebieten werde gekämpft. Belgorod grenzt an die Ukraine und die russische Region Kursk, in die am 6. August überraschend ukrainische Truppen vorgedrungen waren.

Die Lage sei schwierig, aber unter Kontrolle, heißt es Reuters-Angaben zufolge vonseiten der russischen Regionalbehörden.

red, ORF.at/Agenturen

Auch Kiew betroffen: Erneut Luftalarm in weiten Teilen der Ukraine

Russland hat in der Nacht auf Dienstag seine Luftangriffe auf die Ukraine unvermindert fortgesetzt. Neue Angriffe gab es nach Angaben des ukrainischen Militärs von Dienstagfrüh in der Hauptstadtregion Kiew. Die Angriffe erfolgten nur einen Tag nach dem bisher größten russischen Luftangriff in diesem Krieg.

Die Luftverteidigungssysteme in der Region Kiew waren den Angaben zufolge die ganze Nacht im Einsatz, um die auf die Hauptstadt gerichteten Raketen und Drohnen abzuwehren. Augenzeugen berichteten laut Reuters von mindestens drei Explosionsserien in Kiew in den Nachtstunden.

Mindestens drei Menschen starben ukrainischen Angaben zufolge durch Drohnenangriffe auf Saporischschja. Ziel russischer Angriffe war diesmal auch die Großstadt Krywyj Rih. Bei einem Angriff auf ein ziviles Infrastrukturgebäude habe es Tote gegeben, wie der Leiter der Militärverwaltung von Krywyj Rih, Olexandr Wilkul, in der Nacht mitteilte. Eine Rakete sei in einem Hotel eingeschlagen, es gebe mindestens zwei Todesopfer, berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf die Militärverwaltungen des Bezirks und der Stadt.

Die Industriestadt Krywyj Rih im Gebiet Dnipropetrowsk ist die Geburtsstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor zweieinhalb Jahren hat das Militär die Stadt im Süden immer wieder beschossen.

Luftalarm nach Start von Langstreckenbombern

Nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte habe Russland neben Drohnen auch Langstreckenbomber Richtung Ukraine gestartet. Die Bomber vom Typ Tu-95ms seien den Angaben zufolge vom Stützpunkt Engels im Südwesten Russlands Richtung Ukraine aufgebrochen. In weiten Teilen des Landes wurde nach Angaben der örtlichen Behörden Luftalarm ausgelöst.

Wie die ukrainischen Luftstreitkräfte am Dienstagvormittag mitteilten, wurden fünf von Russland abgeschossene Raketen und 60 Drohnen zerstört. Insgesamt habe Russland mit zehn Raketen und 81 Drohnen auf das Land gezielt. Etwa 15 Drohnen und mehrere Raketen seien rund um Kiew abgefangen worden, teilte der Chef der dortigen Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram mit. „Alles, was in Richtung Hauptstadt Kiew geflogen ist, wurde zerstört.“

Am Montag waren bei einem der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine überhaupt mindestens vier Menschen getötet und die Energieinfrastruktur stark beschädigt worden. Selenskyj sprach von „einem der größten russischen Angriffe“. Seinen Angaben nach feuerte Russland mindestens 127 Raketen und 109 Drohnen ab. Der Angriff führte zu großflächigen Stromausfällen.

Vergeltung mit Einsatz von F-16 angekündigt

Selenskyj kündigte Montagabend Vergeltung für die russischen Angriffe an. Die militärische Antwort werde vorbereitet unter Einsatz der vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets, sagte Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videobotschaft ohne Angabe weiterer Details.

Einmal mehr verwies er auch auf die seit drei Wochen laufende ukrainische Offensive im russischen Gebiet Kursk. Die ukrainischen Truppen hätten dort ihre Kontrolle ausgeweitet und erneut russische Kriegsgefangene genommen, was die Möglichkeiten für den Austausch von Gefangenen verbessere.

Der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, sagte, die Angriffe zeigten, dass Kiew die Erlaubnis benötige, „mit westlichen Waffen tief im Territorium Russlands“ anzugreifen. Der am 6. August begonnene ukrainische Vorstoß nach Kursk sei „unter anderem ein Mittel, um die fehlende Reichweite zu kompensieren“, gab Selenskyj an.

Russland: „Alle Ziele getroffen“

Das russische Verteidigungsministerium erklärte unterdessen auf Telegram, bei den schweren Raketen- und Drohnenangriffen auf die ukrainische Infrastruktur „alle anvisierten Ziele getroffen“ zu haben. Das Ministerium bestätigte Angriffe auf Einrichtungen der Energieinfrastruktur und gab an, dass diese Einrichtungen zur Unterstützung des „militärischen Produktionskomplexes“ genutzt würden.

US-Präsident Joe Biden verurteilte die russischen Angriffe vom Montag als „ungeheuerlich“. „Ich verurteile auf das Schärfste den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine und seine Bemühungen, das ukrainische Volk in die Dunkelheit zu stürzen“, sagte Biden. Russland werde in der Ukraine niemals Erfolg haben.

red, ORF.at/Agenturen

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Neue russische Angriffe auf Ukraine: Mindestens fünf Tote

KIEW (dpa-AFX) – Russland hat die Ukraine die zweite Nacht in Folge mit schweren Luftangriffen verschiedener Waffentypen überzogen. Dabei wurden nach ersten Überblicken der ukrainischen Behörden mindestens fünf Menschen getötet – zwei Menschen durch einen Raketentreffer auf ein Hotel in Krywyj Rih und drei weitere durch Drohnenangriffe auf Saporischschja. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee erneut Langstreckenbomber ein, von denen aus Marschflugkörper starten. Auch Hyperschallraketen des Typs Kinschal wurden abgefeuert.

Die Angriffe richteten sich nach Einschätzung von Beobachtern erneut vor allem gegen das Energiesystem der Ukraine. Am Montag hatte Russland einen Angriff mit 127 Raketen und Marschflugkörper sowie mehr als 100 Kampfdrohnen gegen die Ukraine geflogen. Das war die höchste vom ukrainischen Militär gemeldete Zahl in zweieinhalb Jahren Krieg./fko/DP/zb

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ROUNDUP 2: Russland bombardiert Energiesystem der Ukraine

KIEW (dpa-AFX) – Bei einem der schwersten Angriffe in zweieinhalb Jahren Krieg hat Russland die Ukraine massiv mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen aus der Luft beschossen. 15 der insgesamt 24 ukrainischen Regionen seien getroffen worden, teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal auf Telegram mit. „Es gibt Tote und Verletzte.“ Das Hauptziel der Angriffe sei einmal mehr das Energiesystem der Ukraine gewesen. In der Hauptstadt Kiew und in anderen Landesteilen kam es zu Stromausfällen und Notabschaltungen.

Russland habe mehr als 100 Raketen und ähnlich viele Kampfdrohnen eingesetzt, sagte Präsident Wolodymr Selenskyj. Er erneuerte die flehentliche Kiewer Bitte an Partnerländer, den Einsatz westlicher Waffen gegen Militärziele tief im Rückraum Russlands zu erlauben. „Jeder Führer, jeder Partner von uns weiß, welche starken Entscheidungen notwendig sind, um diesen Krieg zu beenden, und zwar auf faire Weise.“ Für die Ukraine dürfe es keine Reichweitenbeschränkung geben, weil auch Russland seine Angriffe nicht beschränke. Ähnlich appellierten Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak und Außenminister Dmytro Kuleba an die Verbündeten.

Weil die Angriffe den ganzen Vormittag andauerten, sammelten sich die Angaben zu Opfern und Schäden nur langsam. In ersten Behördenberichten war von 5 Toten und 17 Verletzten in verschiedenen Landesteilen die Rede. Das Bombardement traf die Ukraine, als die Menschen nach dem Wochenende mit dem Unabhängigkeitstag wieder zur Arbeit gingen.

In Kiew war der Luftalarm erst nach fast acht Stunden gegen 13.45 Uhr Ortszeit (12.45 Uhr MESZ) vorbei, weil bis dahin immer noch Schwärme russischer Kampfdrohnen im Luftraum registriert wurden. Videos zeigten, wie die Menschen in der Millionenstadt dicht gedrängt die U-Bahnstationen als unterirdische Zuflucht nutzten.

Elf russische Langstreckenbomber in der Luft

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee zeitweise elf Langstreckenbomber Tu-95 ein, die als Abschussrampen für Marschflugkörper dienen. Außerdem wurden demnach Hyperschallraketen Kinschal auf die Ukraine abgefeuert. Auch aus dem Schwarzen Meer sei die Ukraine mit Marschflugkörpern Kalibr beschossen worden. Dazu wurden nach vorläufigen Angaben Dutzende Drohnen in der Luft geortet. Angaben zu Treffern auf militärische Ziele machte die Ukraine wie üblich nicht.

Wegen der Nähe der russischen Angriffe zur polnischen Grenze ließ das polnische Militär Abfangjäger aufsteigen, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete. An dem Einsatz waren den Angaben nach auch Flugzeuge anderer Verbündeter beteiligt.

Notabschaltungen im ukrainischen Stromnetz

„Der Feind lässt nicht von seinen Plänen ab, den Ukrainern das Licht auszuschalten“, schrieb Energieminister Herman Halutschschtenko auf Facebook. Die Lage sei schwierig. Der Stromversorger Ukrenerho und andere Energiefirmen versuchten, das Netz durch Notabschaltungen zu entlasten. Wo kein Strom ist, fällt meist auch die Versorgung mit Wasser aus.

Seit dem Jahreswechsel 2023/24 hat Russland mit mehreren kombinierten Luftangriffen versucht, Kraftwerke und die Energieinfrastruktur der Ukraine auszuschalten. Bei einem Angriff am 29. Dezember setzte die russische Armee nach Kiewer Zählung 122 Raketen und Marschflugkörper sowie 36 Drohnen ein. In der Ukraine waren mehr als 30 Tote zu beklagen.

Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine große russische Invasion ab. Am Samstag hatte die Europas zweitgrößtes Land den 33. Jahrestag seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion begangen./fko/DP/nas

© 2024 dpa-AFX

Weltkirchenrat besorgt über ukrainisches Kirchenverbot

Der Weltkirchenrat (ÖRK) hat das umstrittene Gesetz, das in der Ukraine das Verbot der moskaunahen ukrainischen orthodoxen Kirche (UOK) ermöglicht, kritisiert. Zuvar hatte unter anderen auch Papst Franziskus Kritik daran geübt.

In einem von Heinrich Bedford-Strohm, dem Vorsitzenden des ÖRK-Zentralausschusses, und Generalsekretär Jerry Pillay in Genf veröffentlichten Schreiben vom Wochenende hieß es, man sei „zutiefst beunruhigt über die Möglichkeit einer ungerechtfertigten kollektiven Bestrafung einer ganzen Religionsgemeinschaft und einer Verletzung der Grundsätze der Religions- und Glaubensfreiheit im Rahmen eines neuen Gesetzes“.

Der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen appellierte außerdem an die ukrainische Regierung, bei „Maßnahmen, die das Grundrecht auf Religions- und Glaubensfreiheit verletzen und den sozialen Zusammenhalt untergraben könnten, in dieser Zeit des nationalen Notstands Vorsicht walten zu lassen“.

Auch Rechte der Ukraine betont

Man nehme das sechsstufige Verfahren, das einem Verbot vorgeschaltet ist, zur Kenntnis. Bei einer Untersuchung müsse aber ein fairer und unvoreingenommener Ansatz verfolgt werden. Allerdings betonte der Weltkirchenrat auch, die Regierung der Ukraine habe das Recht und die Verantwortung, die territoriale Integrität des Landes zu verteidigen und seine Bürger zu schützen, insbesondere angesichts der illegalen Invasion und der bewaffneten Aggression Russlands.

Selenskyj: Schutz vor Abhängigkeit von Moskau

Vor allem darauf beruft sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er betonte am Samstag, das Gesetz befreie die ukrainische Orthodoxie von „den Moskauer Teufeln“. In der Ukraine wurden seit 2022 mehrere Dutzend Geistliche der UOK wegen Spionage für den russischen Geheimdienst und Rechtfertigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verurteilt.

Das neue Gesetz wird auch vom Oberhaupt der größten mit Rom verbundenen Kirche in der Ukraine, dem griechisch-katholischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, verteidigt. Er erklärte, Russland habe die mit Moskau verbundene Kirche in der Ukraine als ein Werkzeug der Militarisierung benutzt.

Papst Franziskus hingegen sagte am Sonntag beim Mittagsgebet im Vatikan, er fürchte um die Religionsfreiheit in der Ukraine. Beten sei kein Verbrechen, so der Papst. Man solle jeden Menschen, der beten wolle, beten lassen, und zwar in der Kirche, die er als seine Kirche ansehe. „Bitte, keine christliche Kirche sollte direkt oder indirekt verboten werden“, so Franziskus weiter: „Kirchen sind unantastbar!“

Moskauer Patriarch schreibt Kirchenoberhäuptern

Der russisch-orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill rief am Samstag die Oberhäupter der orthodoxen Kirchen zum Protest gegen das umstrittene Gesetz auf. Entsprechende Briefe richtete der enge Verbündete von Kreml-Chef Wladimir Putin neben dem Papst auch an Repräsentanten anderer Konfessionen. Das Oberhaupt der armenisch-apostolischen Kirche, Katholikos Karekin II., und der griechisch-orthodox Patriarchen von Antiochien, Johannes X. Yazigi, verurteilten das Gesetz ebenfalls.

Das ukrainische Parlament hatte am 20. August grünes Licht für ein Verbot von Gliederungen der UOK gegeben, die mit dem Moskauer Patriarchat verbunden sind. Die Regierung warf der Kirche unter dem Kiewer Metropoliten Onufrij vor, ihre Bindung an die russisch-orthodoxe Kirche nicht aufgelöst zu haben und in Russlands Angriffskrieg ein Einflussinstrument Moskaus in der Ukraine zu sein. Die Kirche hatte sich im Mai 2022 vom Moskauer Patriarchat losgesagt und weist die Anschuldigungen zurück.

Das Gesetz sieht vor, dass neun Monate nach Inkrafttreten Gerichte Gemeinden und andere Kirchenstrukturen einzeln verbieten können, wenn sie mit Russland verbunden sind oder die Ideologie der „russischen Welt“ verbreiten. Die UOK als Ganze kann nicht in einem einzigen Gerichtsverfahren komplett aufgelöst werden, weil sie keine juristische Person ist.

red, religion.ORF.at/KAP/KNA

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ZENTRALBANKEN

Fed-Bankerin deutet Zinssenkung um Viertelprozentpunkt an

Die US-Notenbankerin Mary Daly hat eine bevorstehende Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt angedeutet. „Die Zeit ist gekommen“, sagte die Chefin des Fed-Bezirks San Francisco gestern dem Sender Bloomberg TV.

Sollte die Inflation wie erwartet weiter langsam zurückgehen und der Arbeitsmarkt in einem stetigen Tempo Arbeitsplätze schaffen, erscheine eine Anpassung der Zinsen „in der regulären, normalen Kadenz“ angemessen.

Die US-Notenbank Fed passt die Zinssätze in der Regel in Schritten von 0,25 Prozentpunkten an. Fed-Chef Jerome Powell hatte den Finanzmärkten auf dem Notenbankforum in Jackson Hole das erhoffte Signal für einen Lockerungsschritt im September gegeben. Die US-Währungshüter halten den Leitzins seit über einem Jahr in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent.

red, ORF.at/Agenturen

Chinas Zentralbank startet Stresstest für Banken – Handelsblatt

Stresstests der chinesischen Zentralbank sollen zeigen, ob die Banken und Finanzinstitute der Volksrepublik größere Schwankungen am Markt für Staatsanleihen verkraften können. Hintergrund ist die seit Monaten anhaltende Sorge der Finanzpolitiker in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, dass sich die Volatilität am Anleihemarkt zu einer Liquiditätskrise im Bankensystem ausweiten und die Finanzstabilität Chinas gefährden könnte.

Die Führung in Peking hat sich wiederholt kritisch über das Ausmaß der Anleihekäufe geäußert, die die Renditen stark gedrückt haben. Die Behörden wollen mit ihren Tests herausfinden, wie die Banken auf einen plötzlichen Anstieg der Renditen um zweistellige Basispunkte reagieren.

MELDUNGSÜBERBLICK

MoUSA: Gaza-Gespräche gehen auf Arbeitsebene weiterdpa-AFX
MoÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoVCI-Präsident Markus Steilemann für zweite Amtszeit nominiertDow Jones News
MoBelgiens Geschäftsklima im August leicht eingetrübtDow Jones News
MoUS-Aufträge für langlebige Güter steigen im Juli kräftigDow Jones News
MoUSA: Aufträge für langlebige Güter stark gestiegendpa-AFX
MoÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoVDMA: Mögliche Zölle sind enormes Risiko-Potenzial für EU-MaschinenbauDow Jones News
MoIfo-Geschäftsklima im August eingetrübtDow Jones News
MoÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoMeyer Burger: Standort Thalheim bleibt Rückgrat der SolarzellenfertigungDow Jones News
MoKONJUNKTUR IM BLICK/Schlimmer geht immerDow Jones News
MoChinas Notenbank lässt Zinssatz für MLF-Kredite stabilDow Jones News

WEITERE MELDUNGEN

WELT

US-WAHLKAMPF – Predict it

Ex-Demokratin Gabbard wirbt für Trump

Die einstige demokratische Präsidentschaftsbewerberin und Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard, die sich inzwischen von ihrer Partei abgewendet hat, unterstützt bei der Wahl im November den republikanischen Kandidaten Donald Trump. Sie verpflichte sich dazu, alles für seinen Wiedereinzug ins Weiße Haus zu tun, sagte Gabbard.

Mit Blick auf die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine sagte die frühere Soldatin der Nationalgarde, Trump werde im Amt als Erstes dafür sorgen, die USA „von der Schwelle zum Krieg“ zurückzuholen.

Die demokratische Kandidatin, Vizepräsidentin Kamala Harris, stehe hingegen für die Beschneidung von Freiheit und für Machtmissbrauch, meinte Gabbard.

Gabbard bewarb sich 2020 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, hatte aber keine ernsthaften Chancen und stellte sich nach der Aufgabe ihrer eigenen Ambitionen hinter Joe Biden, der die Wahl für die Demokraten gewann.

Die Abgeordnete aus Hawaii warb in ihrem Wahlkampf damals unter anderem für eine Entmilitarisierung der US-Außenpolitik.

Reise nach Syrien und Vorwurf der Russland-Nähe

Die heute 42 Jahre alte Politikerin musste sich gegen Anschuldigungen wehren, ihre Kandidatur werde von Russland unterstützt und ziele nur darauf ab, die Demokraten zu schwächen. Trump verteidigte Gabbard damals wiederholt gegen diese Vorwürfe – weswegen manche Demokraten sie mit noch größerer Skepsis betrachteten.

Gabbard war von 2013 bis 2021 Abgeordnete im Repräsentantenhaus in Washington. Ihre Positionen standen oft im Widerspruch zu denen ihrer Partei. So reiste Gabbard 2017 nach Syrien, um Machthaber Baschar al-Assad zu treffen. Für die Reise wurde sie stark kritisiert. Nach ihrer Zeit im Parlament sagte sich Gabbard von den Demokraten los und. Seither tritt sie häufig in konservativen Medien auf.

Trump stellt TV-Duell gegen Harris infrage

Trump schürt unterdessen Zweifel daran, ob er im TV-Duell gegen Harris antreten wird. Er kritisierte den austragenden Sender ABC, dieser sei voreingenommen gegenüber den Republikanern. Hinter den Kulissen aber heißt es, Trump gefielen die Regeln des Senders bezüglich der Mikrofone nicht. Lesen Sie mehr …

red, ORF.at/Agenturen

Nach USA: Kanada verschärft Handelskonflikt mit China

Nach den USA setzt mit Kanada ein weiteres G-7-Land auf eine schärfe Konfrontation im Handelskonflikt mit China. Montreal kündigte an, künftig ebenfalls 100 Prozent Zoll auf chinesische E-Autos einzuheben. Chinesische Marken produzieren – mit teils gewaltiger staatlicher Unterstützung – große Überkapazitäten und wollen damit die westlichen Märkte erobern, so die Kritik der USA, Kanadas und auch der EU.

Mit einem Zoll von 100 Prozent auf Elektroautos aus China will Kanada diesen den Weg auf den Markt versperren. Zudem kündigte die kanadische Regierung Zölle von 25 Prozent auf chinesische Stahl- und Aluminiumprodukte an.

Die Maßnahmen sollen faire Bedingungen für die einheimische Industrie schaffen, wie Finanzministerin Chrystia Freeland betonte. Chinesische Hersteller profitierten unter anderem von einer staatlich angeordneten Politik der Überkapazitäten und lascheren Standards beim Schutz der Arbeiter und der Umwelt, argumentiert die Regierung.

Ab Oktober

Der zusätzliche Elektroautozoll soll am 1. Oktober in Kraft treten und kommt auf die bisherigen 6,1 Prozent dazu. Die Stahl- und Aluminiumzölle folgen zwei Wochen später. Außerdem will die kanadische Regierung Beratungen zu anderen Industrien wie unter anderem Batterien, Halbleiter und Solarprodukte starten.

Die US-Regierung hatte im Mai Zusatzzölle von 100 Prozent auf Elektroautos aus China angeordnet. In den USA und Kanada kann man bisher kaum chinesische Elektrofahrzeuge kaufen. In der Branche gibt es die große Sorge, nicht mit günstigen Wagen aus China konkurrieren zu können.

EU zögert noch

Die EU-Kommission zog im Juni mit eigenen Plänen nach, die aber unterschiedliche Zölle je nach Hersteller vorsehen. So sollen es nach aktuellem Stand 36,3 Prozent für den Hersteller SAIC, 17 Prozent für BYD und neun Prozent auf in China gebaute Fahrzeuge des US-Konzerns Tesla werden.

Allerdings ist noch gar nicht klar, ob die Zölle kommen. Vor allem die deutschen Autokonzerne sind dagegen, da sie im Gegenzug Sanktionen auf dem chinesischen Markt befürchten, der – derzeit noch – für ihre Gewinne entscheidend ist. Noch laufen Verhandlungen mit Peking. Jedenfalls suchte Brüssel mit den vorgeschlagenen Maßnahmen sichtlich einen Mittelweg und will nicht so konfrontativ wie die USA – und nun auch Kanada – vorgehen.

China droht mit Gegenmaßnahmen

China drohte Kanada wegen der Verhängung der Zölle umgehend mit Gegenmaßnahmen. Man werde „alle notwendigen Maßnahmen“ ergreifen, um die Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen zu schützen, teilte die chinesische Botschaft in Kanada mit.

Der Zoll in Höhe von 100 Prozent auf Elektroautos aus China werde „den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Kanada schaden“, hieß es in der Erklärung. Die kanadische Regierung handle gegen die Interessen kanadischer Verbraucher und Unternehmen. Zudem werde den globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels geschadet.

Pekings Hebel

Sollte der Handelskonflikt des Westens mit China weiter eskalieren, dürfte einer der Hebel Pekings seine Vormacht bei der Produktion bestimmter Mineralien sein, die etwa für die Halbleiterproduktion ausschlaggebend sind. Laut „Financial Times“ wurden die Exporte von Germanium und Gallium, die nicht nur für Halbleiter, sondern auch für militärische Kommunikationsgeräte benötigt werden, bereits im Verlauf des letzten Jahres gedrosselt.

Das habe schon zu einer Verdoppelung des Preises geführt. Laut „Financial Times“ produziert das Land 98 Prozent des weltweiten Angebots von Gallium und 60 Prozent von Germanium.

China verhängte die Ausfuhrbeschränkungen – die es mit „nationalen Sicherheitsinteressen“ begründet – als Reaktion auf von den USA eingeführte Exportbeschränkungen hoch entwickelter Computerchips.

guti, ORF.at/Agenturen

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Venezuela: Druck auf Opposition steigt nach Wahl

In Venezuela spitzt sich der Konflikt zwischen Regierung und Opposition über die jüngste Wahl weiter zu. Die Generalstaatsanwaltschaft lud den Oppositionsführer Edmundo Gonzalez zum zweiten Mal im Zusammenhang mit Vorwürfen der Amtsanmaßung, Urkundenfälschung und Anstiftung zu illegalen Handlungen vor.

Bereits vor seiner ersten Vorladung für gestern äußerte sich Gonzalez kritisch: „Ich werde ohne klare Angabe der Bedingungen vorgeladen und werde im Voraus der nicht begangenen Verbrechen beschuldigt“, schrieb der 74-jährige ehemalige Diplomat in sozialen Netzwerken.

Gonzalez soll sich zu einer oppositionellen Website äußern, die detaillierte Ergebnisse der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom vergangenen Monat veröffentlicht hatte. Er erschien nicht zur ersten Anhörung.

Zweifel an Ergebnissen

Die Regierung von Präsident Nicolas Maduro steht unter internationalem Druck, vollständige Wahlergebnisse zu veröffentlichen. Mehrere westliche Länder und internationale Organisationen haben die Transparenz der Wahl infrage gestellt.

Gestern wies das einzige Oppositionsmitglied in der weitgehend regierungstreuen Wahlbehörde CNE auf „Unregelmäßigkeiten“ hin. Juan Carlos Delpino verwies unter anderem auf eine Unterbrechung bei der Übermittlung der Ergebnisse aus den Wahllokalen, für welche die Behörden einen „heftigen Cyberangriff“ verantwortlich machten. Zudem seien Beobachter der Opposition nach dem Ende der Wahl der Wahllokale verwiesen worden.

Die Spannungen im Land nehmen zu. Seit der Wahl kam es bei Protesten zu mindestens 27 Todesfällen und 2.400 Festnahmen. Die Regierung geht verstärkt gegen Oppositionelle und zivilgesellschaftliche Organisationen vor.

red, ORF.at/Agenturen

Britische Wirtschaft wächst in gleichmäßigem Tempo – Mix aus positiven Faktoren wie höherem Wachstum und niedrigerer Inflation sorgt für Optimismus

London (pte004/26.08.2024/06:05) – Großbritanniens Wirtschaft scheint robuster als gedacht und wird in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich in gleichmäßiger Geschwindigkeit wachsen. Diesen Trend zeigt der neueste, kürzlich veröffentlichte „Flash Purchasing Managers‘ Index (PMI)“ der Ratingagentur S&P, der im August 2024 auf 53,4 anstieg und auf einer Umfrage unter Entscheidungsträgern britischer Unternehmen basiert. Im Vormonat hatte er noch bei 52,8 gelegen. Ökonomen im Vereinigten Königreich hatten zuvor nur mit 52,9 gerechnet.

Mehr Arbeitsplätze

„Im August ist eine willkommene Kombination aus stärkerem Wirtschaftswachstum, verbesserter Schaffung von Arbeitsplätzen und niedrigerer Inflation zu beobachten“, sagt Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence. „Sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor melden ein solides Produktionswachstum und eine Zunahme der Arbeitsplätze und das Vertrauen der Unternehmen ist im historischen Vergleich weiterhin hoch„, wie das Londoner Wirtschaftsportal City AM berichtet. Der jüngste Regierungswechsel kurbelt die Produktion im Land offenbar mit an, wie pressetext kürzlich berichtet hat.

Laut S&P-Umfrage gibt es einen „robusten Aufschwung“ bei den Neuaufträgen aus dem Inland, da die Kunden aufgrund des geringeren Inflationsdrucks und der niedrigeren Kreditkosten eher bereit sind, Geld auszugeben.

Aufgrund der stärkeren Nachfrage stieg das Beschäftigungswachstum auf den höchsten Stand seit Juni letzten Jahres. Die Umfrageteilnehmer merkten auch an, dass das zunehmende Vertrauen in die inländischen Aussichten für die Wirtschaft die Bemühungen um eine Steigerung der Unternehmenskapazitäten beflügelt habe. Der Optimismus der Unternehmen beruht unter anderem auf der geringeren politischen Unsicherheit und der Aussicht auf weiteren Zinssenkungen.

Leichte Rezession überwunden

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,6 Prozent gewachsen ist, nachdem sie im ersten Quartal um 0,7 Prozent zugelegt hatte. Ashley Webb, S&P-Wirtschaftsexperte für Großbritannien, hält den aktuellen PMI für einen weiteren Beleg dafür, dass ein Teil der jüngsten wirtschaftlichen Stärke auf ein „Aufholwachstum nach der leichten Rezession“ im vergangenen Jahr zurückzuführen sei. Zudem sank die Inflation auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Dies war in erster Linie auf nachlassenden Kostendruck im Dienstleistungssektor zurückzuführen. „Die jüngsten Umfragedaten tragen dazu bei, die Messlatte für weitere Zinssenkungen zu senken“, bilanziert Williamson. (Ende)

EUROPÄISCHE UNION

Halbe-Halbe-Kommission: EU-Staaten lassen von der Leyen auflaufen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in ihrer zweiten Amtsperiode große Probleme, auf die von ihr gewünschte 50-50-Quote in der nächsten EU-Kommission zu kommen. Der Grund: Die EU-Staaten nominierten für die 26 zu besetzenden Posten bisher vor allem Männer – darunter auch Österreich mit Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). Die Zeit wird knapp, von der Leyen hat aber auch Druckmittel.

Wie bei ihrer ersten Amtsperiode hatte von der Leyen nach ihrer Wahl Mitte Juli die EU-Staaten eigentlich aufgefordert, jeweils einen Mann und eine Frau für das Amt eines EU-Kommissars bzw. einer EU-Kommissarin vorzuschlagen. Zeit dafür ist bis Ende August. Wer welches Ressort bekommt, liegt dann in der Verantwortung von von der Leyen. Das neue Team soll zum 1. November seine Arbeit aufnehmen können, davor muss es vom EU-Parlament aber noch bestätigt werden.

Laut Plan will von der Leyen die Nominierten bis Mitte September befragen, die am besten geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten auswählen und ihnen Aufgabenbereiche zuordnen. Erstmals soll es beispielsweise Kommissare für Themen wie Verteidigung und Wohnen geben. Fix ist bisher Kaja Kallas aus Estland als EU-Außenbeauftragte und Kommissionsvizepräsidentin.

Für die 26 noch zu besetzenden Posten kamen bisher als Vorschlag 16 Männer und fünf Frauen. Ausnahmslos wurde laut Ö1-Morgenjournal dabei jeweils auch nur eine Person genannt. Fünf Nennungen sind noch offen, wobei die Gründe dafür unterschiedlich sind. Belgien und Bulgarien etwa haben nach den jüngsten Parlamentswahl noch keine Regierung bzw. Regierungsmehrheit.

Sechs Finanzminister als Kandidaten

Mehrere Staaten schickten aktive Minister ins Rennen, darunter Österreich, aber auch Tschechien. Tschechien etwa argumentierte, dass ihr Kandidat Jozef Sikela, bisher Industrie- und Handelsminister, die beste Wahl des Landes sei. Sikela selbst brachte sich bereits Mitte 2023 in einem Interview ins Spiel für einen EU-Posten.

Der irische Kandidat, Michael McGrath, ist wie Brunner Finanzminister. Während Brunner bis zum Hearing vorerst weiter sein Ministeramt ausübt, hat McGrath sein Amt bereits zurückgelegt. Eine weitere Person zu nominieren wäre unfair, argumentierte hier die irische Regierung. Auch Kallas hatte ihr Amt als Ministerpräsidentin zurückgelegt, eine Woche nach ihrem Rücktritt Mitte Juli wurde in Estland eine neue Regierung angelobt. Ihr Amt übernahm Parteikollege Kristen Michal.

Ressortverteilung als Ass im Ärmel

Offiziell gibt es kein Statement von von der Leyen dazu, im Endeffekt habe sie aber nur zwei Optionen, meinte die Politologin Sophia Russack vom Centre for European Policy Studies in Brüssel gegenüber Ö1. Entweder sie arbeite mit den Vorschlägen der EU-Staaten und dem Argument, dass es eben nicht geklappt habe, oder sie mache „nochmal richtig Druck“ auf einzelne Staaten, vor allem jene, die noch keine Nominierung abgegeben haben.

Dabei habe von der Leyen mit der Ressortverteilung ein wichtiges Ass im Ärmel, so Russack, denn jeder EU-Staat wünsche sich ein gewichtiges Amt mit entsprechender Finanzstärke. Das dürfte allerdings schwierig werden: Alleine unter den bisher Nominierten sind sechs Finanzminister.

Brunner selbst meinte anlässlich seiner Nominierung auch, er sehe sich am besten im wirtschaftlichen und finanziellen Umfeld aufgehoben. Sollte es bei den fünf ausstehenden Nominierungen nun Frauen geben, könnten diese nun allerdings bessere Karten für ein wichtiges Ressort haben als die bereits genannten Männer, sagte Russack.

EU-Parlament könnte bei Ausgleich helfen

Eine durchaus gewichtige Rolle kommt zudem dem EU-Parlament zu, dem sich das fertige Kommissionsteam Ende September in einem Hearing stellen muss. Russack zeigte sich sicher, dass dabei auch Kandidaten bzw. Kandidatinnen abgelehnt werden, das biete vielleicht auch die Möglichkeit, bei der Geschlechterparität „nachzujustieren“.

Eine gesetzliche Möglichkeit dafür hat von der Leyen jedenfalls nicht, und schon bei der bisherigen Besetzung dominierten die Männer. Schon dem Wunsch nach zwei Vorschlägen müssen die EU-Staaten nicht nachkommen, es sei keine Muss-Bestimmung, erklärte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), warum Österreich nur einen Namen genannt hatte.

red, ORF.at/Agenturen

Dieser Beitrag begleitet die Sendung Ö1-Morgenjournal, 26. August 2024.

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Bericht: U-Haft von Telegram-Chef Durow verlängert

Der in Frankreich festgenommene Chef der Messenger-App Telegram, Pawel Durow, muss in Untersuchungshaft bleiben. Die U-Haft sei bis morgen verlängert worden, wie die Nachrichtenantur AFP in der Nacht mit Verweis auf Ermittlerkreise berichtete.

Durow war Samstagabend im Flughafen Le Bourget bei Paris festgenommen worden. Die Behörden werfen ihm vor, er habe nicht genug dagegen getan, dass Telegram für kriminelle Zwecke genutzt wird. Die U-Haft zur Befragung kann bis zu maximal 96 Stunden verlängert werden.

Anschließend muss der Untersuchungsrichter entscheiden, ob er Durow auf freien Fuß setzt oder ein Ermittlungsverfahren einleitet. Telegram hat sich seit Gründung 2013 als eine Alternative zu US-Plattformen etabliert. Dabei verweigert Telegram in der Regel jegliche Herausgabe von Nutzerdaten an Behörden, selbst bei Straftaten.

Zahlreiche Vorwürfe

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb gestern auf X, dass die Festnahme keine politische Entscheidung gewesen sei, sondern im Rahmen von laufenden Ermittlungen erfolgte. Die französische Staatsanwaltschaft verwies auf Ermittlungen im Zusammenhang unter anderem mit der mutmaßlichen Verbreitung von Kinderpornografie.

In einer Stellungnahme wurden weitere mögliche Straftaten aufgelistet, darunter illegale Überweisungen und Betrug, Geldwäsche, Drogenhandel und die Bereitstellung kryptografischer Dienste für Kriminelle über den Onlinedienst.

red, ORF.at/Agenturen

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

Umfrage: Mehrheit verspricht sich wenig von Neuwahlen

Berlin – Die Mehrheit der Deutschen erhofft sich von Neuwahlen und einer danach mutmaßlich unionsgeführten Bundesregierung wenig. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für den „Stern“ und RTL.

Nur eine Minderheit von 37 Prozent erwartet, dass das Land nach Neuwahlen besser regiert würde als von der gegenwärtigen Ampelkoalition. 59 Prozent glauben das nicht: 43 Prozent erwarten keine größeren Unterschiede zwischen einer unionsgeführten und der jetzigen Regierung; 16 Prozent meinen sogar, dass das Land schlechter geführt werde als heute. 4 Prozent äußern sich nicht.

Wenig überraschend ist, dass Wähler von CDU/CSU zu 78 Prozent eine Verbesserung erwarten, aber immerhin ein Fünftel von ihnen (18 Prozent) sieht keine nennenswerten Unterschiede. Verschlechterungen erwarten mit 45 Prozent am ehesten die Anhänger der Grünen. Die Wähler anderer Parteien gehen überwiegend nicht von größeren Veränderungen aus. So sehen das je 54 Prozent der Anhänger von SPD, FDP und des Bündnisses Sahra Wagenknecht, aber auch 49 Prozent der Wähler der AfD.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa am 22. und 23. August 2024 telefonisch erhoben. Datenbasis: 1.006 Befragte. Die Fragestellung lautete: „Wenn es in Deutschland zu Neuwahlen kommen sollte und die Bundesregierung danach von der CDU und CSU angeführt würde: Würde das Land dann besser regiert als von der gegenwärtigen Regierung aus SPD, Grünen und FDP, würde das Land schlechter regiert oder gäbe es da keine größeren Unterschiede?“

© 2024 dts Nachrichtenagentur

Deutsche Wirtschaft taumelt in die Krise – Geschäftsklimaindex des ifo Instituts sinkt im August auf 86,6 Punkte immer weiter ab

München (pte021/26.08.2024/13:30) – Deutsche Unternehmen beurteilen die Wirtschaftslage weiter schlecht. So ist der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts im August nach 87 Punkten im Juli im August auf 86,6 Punkte abgesackt. Zudem fielen die Erwartungen pessimistischer aus als zuvor. Die deutsche Wirtschaft gerät zunehmend in die Krise.

Industrie fehlen Aufträge

Im Verarbeitenden Gewerbe hat der Index stark nachgegeben. Die Firmen waren deutlich unzufriedener mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen fielen auf den niedrigsten Wert seit Februar. Die Unternehmen klagen erneut über rückläufige Auftragsbestände. Insbesondere die Investitionsgüterhersteller sind in einer schwierigen Lage.

Auch im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Dies ist insbesondere auf skeptischere Erwartungen zurückzuführen. Zudem hat sich die aktuelle Lage etwas verschlechtert. Im Handel ist das Geschäftsklima nach zwei Rückgängen in Folge wieder leicht gestiegen. Grund dafür sind die etwas weniger pessimistischen Erwartungen. Mit den laufenden Geschäften zeigen sich die Händler hingegen unzufriedener. (Ende)

LBBW warnt vor mehr Kreditausfällen – Handelsblatt

In Deutschland schwächelt weiterhin die Wirtschaft. Das dürfte nach Ansicht der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zu steigenden Belastungen durch Ausfälle von Firmenkrediten führen. „Im zweiten Halbjahr 2024 und 2025 gehen wir von einer Verschärfung der Lage aus“, sagte LBBW-Finanzvorständin Stefanie Münz dem Handelsblatt. „Der Schwerpunkt der Kreditausfälle liegt vermutlich noch vor uns.“

Bei der größten deutschen Landesbank stieg die Risikovorsorge im ersten Halbjahr konzernweit um 37 Prozent auf 118 Millionen Euro, womit das Institut im Trend liegt. Zuletzt hatten bereits die Deutsche Bank, die BayernLB, die Helaba und die Hamburg Commercial Bank über steigende Risikokosten berichtet.

Bei der LBBW entfiel der größte Teil der Vorsorge mit 106 Millionen Euro erneut auf das Immobiliensegment. Dieses steht wegen gestiegener Zinsen und Baukosten sowie des Trends zu mehr Homeoffice schon länger unter Druck.

Solingen: Debatte über Abschiebungen

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht für eine konsequentere Abschiebung von Ausreisepflichtigen die deutschen Bundesländer in der Pflicht. Es gebe bereits entsprechende gesetzliche Grundlagen, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Entscheidend sei vor allem, dass die neuen Befugnisse und Regeln umgesetzt werden. Die Länder hätten dafür „jede Unterstützung des Bundes“, so Faeser.

Der jüngste Anschlag in Solingen (Nordrhein-Westfalen) hat die Debatte über die Migrationspolitik und Abschiebungen neu befeuert. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, hätte eigentlich im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden sollen, was aber nicht gelang.

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Von Jänner bis Juli gab es laut dem deutschen Innenministerium 11.102 Abschiebungen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 9.185 Abschiebungen, das entspricht einer Zunahme von rund 20 Prozent.

red, ORF.at/Agenturen

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN  

„60 % der Kinder sind in Betreuung, die auf Vollzeitjobs abgestimmt ist“

von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website.

„Österreichischer Zahlenspiegel August 2024“

steht auf unserer Website unter Österreichischer Zahlenspiegel August 2024 als PDF bereit.

Grüne nehmen neuen Anlauf für Erneuerbares-Gas-Gesetz

In einem zweiten Anlauf wollen die Grünen das Erneuerbares-Gas-Gesetz (EGG) doch noch im September durchbringen. Im ersten Anlauf scheiterten ÖVP und Grüne mit dem Gesetzesentwurf an den Stimmen der SPÖ. Dieser sah eine „Grüngas“-Quote für Gasversorger vor.

Die SPÖ stieß sich am Passus, dass eine Verordnung erlassen werden könne, um eine „außergewöhnlich hohe Belastung“ für Endverbraucher zu lindern. Diese Kann-Bestimmung wurde nun durch eine verbindliche ersetzt.

Im neuen Entwurf wurde der entsprechende Paragraf geändert. Es kann eine Verordnung erlassen werden, die die Voraussetzungen für die Vergabe an Förderungen an Endverbraucher – und nicht an die Versorger – regelt.

Mit ÖVP abgestimmt

„Wir sind der SPÖ nun ein weiteres Mal entgegengekommen“, so der grüne Klima- und Energiesprecher Lukas Hammer in einer Stellungnahme. Der neue Entwurf sei auch mit dem Regierungspartner ÖVP abgestimmt, sagte ein Sprecher der Grünen zur APA.

Wenn es nach Hammer geht, soll der neue Entwurf im letzten Plenum im September beschlossen werden. Für den Beschluss ist eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat notwendig, Hammer zählt auf die Stimmen von ÖVP, Grünen und SPÖ. Die FPÖ hatte im Juli geschlossen dagegen gestimmt.

red, ORF.at/Agenturen

ÖVP in Umfragen hinter FPÖ: Nehammer verspricht bei Wahlsieg Steuersenkungen

Ende September wird in Österreich ein neues Parlament gewählt. Kanzler Nehammer kann sich Hoffnungen auf eine weitere Amtszeit machen. Mit dem Versprechen, die Steuern zu senken, lockt der ÖVP-Chef.

Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer hat gut einen Monat vor der Wahl eines neuen Parlaments Steuersenkungen in Aussicht gestellt. Vor allem die „breite Mitte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“ will der ÖVP-Regierungschef entlasten, wie er in Wien sagte. „Daher wollen wir die Senkung zunächst einmal des Eingangssteuersatzes von 20 auf 15 Prozent.“ Davon würden vor allem niedrige Einkommen sowie Pensionistinnen und Pensionisten profitieren.

Zudem will Nehammer die zweitletzte Steuerstufe von 48 Prozent streichen und Überstunden künftig nicht mehr besteuern. Die Pläne sind nicht gänzlich neu. Sie finden sich bereits im sogenannten Österreichplan, den Nehammer im Januar vorgestellt hatte. Mit 20 Prozent werden in der Alpenrepublik Jahreseinkommen bis zu 20.818 Euro besteuert, für Lohnbestandteile darüber steigt der Steuersatz dann an. Einkommen bis 12.816 Euro sind steuerfrei.

In Österreich soll am 29. September der Nationalrat – die große Kammer des Parlaments – neu gewählt werden. Nehammer steht an der Spitze einer Koalitionsregierung aus Österreichischer Volkspartei (ÖVP) und Grünen. Umfragen sehen in der Wählergunst aktuell die rechtspopulistische FPÖ auf Platz eins vor der ÖVP und den Sozialdemokraten (SPÖ). Zur Wahl aufgerufen sind 6,4 Millionen Menschen.

Eine spannende Rolle kommt Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen zu. Der 80-jährige ehemalige Grünen-Chef hat mehrfach betont, dass er nicht unbedingt den Wahlsieger mit der Regierungsbildung beauftragen muss. „Der Bundespräsident ist völlig frei, jemanden mit der Regierungsbildung zu beauftragen“, sagt der Verfassungsrechtler der Universität Innsbruck, Peter Bußjäger. Eine Begründung zur Verhinderung einer FPÖ-geführten Regierung könne sein, dass das Staatsoberhaupt auf einem dezidiert EU-freundlichen Kabinett bestehe.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

„Sommergespräche“: Babler kritisiert „Bremser“ in der SPÖ

Beim vorletzten ORF-„Sommergespräch“ ist am Montagabend SPÖ-Chef Andreas Babler zu Gast bei Martin Thür gewesen. Nach dem Rücktritt des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger sowie der Kritik von SPÖ-Urgestein Doris Bures am SPÖ-Wahlprogramm verteidigte Babler den „sehr offenen Prozess“ bei der Entwicklung des Programms und äußerte Kritik an jenen, die glauben, „bremsen zu müssen“. Sein Wahlziel sei nach wie vor, Bundeskanzler zu werden.

Es beschäftige ihn, dass das SPÖ-Papier, an dem Bures den „Verdacht der Unernsthaftigkeit“ kritisiert hatte, aus einem Kreis von dreizehn Personen geleakt worden ist, so Babler. Er beklagte sich über den Vertrauensbruch. Das werde er „irgendwann stoppen müssen“, so der SPÖ-Vorsitzende. Das SPÖ-Programm werde von allen, bis auf eine Person, bei der es sich nicht um Bures handelt, mitgetragen. Es sei „unser Programm“, so Babler. Zugleich verteidigte er die Öffnung der Partei durch ihn.

Babler beklagte zudem, es seien immer dieselben „vier, fünf Personen“, die sich regelmäßig melden würden. Im Gegensatz zu anderen werde der SPÖ immerhin attestiert, dass sie für ihr forderungsreiches Wahlprogramm auch Gegenfinanzierungen aufzeigen würde. Thür listete in seiner Frage eine Reihe an Beispielen auf, unter anderem mehrere kostenlose Essensangebote sowie Zahnbehandlungen für Kinder, und fragte nach den Kosten.

Vage bei Frage, ob Reichensteuer Koalitionsbedingung

Babler meinte, es bringe einen „Überschuss im Budget“. Er rechne mit sechs Milliarden Euro aus Vermögens- und Erbschaftssteuern. Ebenfalls würde weiters Geld durch die „Rücknahme der Geschenke“, die die Bundesregierung gemacht habe, hereinkommen. Darauf gefragt, ob eine Reichensteuer eine Koalitionsbedingung sei, reagierte Babler ausweichend und verwies darauf, das Leben in Österreich „leichter und leistbarer machen zu wollen“.

Dann ging es im Gespräch um soziale Themen. Von Thür darauf angesprochen, warum er in den Wahlprogrammentwürfen der SPÖ keine Vorstellungen zu einer Neuregelung der Sozialhilfe – einem Kernthema der Sozialdemokratie – finde, verteidigte sich Babler, dass er gar nicht mehr in „diesem alten System“ denke. Konkret meinte er damit, die Kindergrundsicherung von der Sozialhilfe loszulösen und als eigenen Punkt zu behandeln.

Kindergrundsicherung wichtiges Thema

Die Kindergrundsicherung sei eine „klare Positionierung“, um aus der Mindestsicherung rauszukommen – vor allem aufgrund der steigenden Kinderarmut, so Babler. Die Mindestsicherung an sich sei eine Absicherung, um niemanden zurückzulassen. Statt viel über Mindestsicherung zu reden, wolle Babler lieber, dass Menschen „arbeiten und Steuern zahlen“, statt „Steuern zu bekommen und in der Armut zu sein“.

Der SPÖ-Chef wolle Menschen so schnell wie möglich in Beschäftigung bekommen, vor allem durch eine größere Einbindung des Arbeitsmarktservice (AMS) bzw. die AMS-Kriterien. Daher fordere er mehr Ressourcen für das AMS. Auf die Frage von Thür, ob das von Babler angedachte Wiener Modell der Kindergrundsicherung – jedes Kind bekommt gleich viel – fair sei, antwortete Babler, dass es eine bundeseinheitliche Regelung brauche und dieses Modell auch in SPÖ-Gremien auf keinen Widerstand gestoßen sei.

Kindern müsse eine „Perspektive auf ein eigenes Leben“ gegeben werden – mit einem Universalbetrag für jedes Kind und für arme Familien einem einkommensabhängigen Teil. Auf die Nachfrage von Thür, dass Expertinnen und Experten wie die AMS-Chefin Petra Draxl meinten, ab einer gewissen Anzahl die Auszahlungen zu reduzieren, reagierte Babler ausweichend und verwies auf eine steigende Zahl von armutsgefährdeten Kindern.

Andere Erzählung in Causa Luger „Kindergarten“

In der Causa um den Rückzug des Linzer Bürgermeisters Luger meinte Babler, dass es notwendig war, dass der Parteivorsitzende die notwendigen Konsequenzen sofort in den Raum gestellt hat. Erzählungen, Babler habe Luger erst nach dessen Rücktrittsentscheidung aufgefordert, sich zurückzuziehen, seien „völliger Kindergarten“, so Babler. Er könne den Gegenbeweis antreten, dass es anders war, so der SPÖ-Chef. Er lasse jedoch „Interna als Interna“. Er wisse, dass es intern Widerstände gebe, aber er wolle jedoch in eine neue Zeit aufbrechen, sagte Babler.

Darauf angesprochen, ob die nun erstmals stärkere Einbindung der SPÖ-Mitglieder – auch die einer Abstimmung über eine allfällige zukünftige Koalition – funktionieren würde, meinte Babler, dass das davon abhänge, wie stark die Sozialdemokratie bei der Wahl abschneiden würde. Die Zielsetzung Bablers bleibe das Bundeskanzleramt. Unbedingt „Regieren des Regierens willens“ sei jedoch nicht sein Konzept, so Babler. Seine politische Agenda und Aufgabe sei, das Land besser zu gestalten. Das könne man dann umsetzen, wenn man „sehr stark“ sei.

Asyl und Migration: Menschlichkeit „oberstes Prinzip“

In den Bereichen Asyl und Migration sah Babler einen „entscheidenden Kurswechsel“. Man habe ein Papier, in dem Menschlichkeit als oberstes Prinzip verankert sei. Jemand, der einen rechtlichen Fluchtgrund hat, werde in Österreich bleiben. Thür warf ein, dass sich am bestehenden Kaiser-Doskozil-Papier unter Babler kein Beistrich geändert habe. Hier reagierte Babler ausweichend und verwies auf seine Zeit als Traiskirchener Bürgermeister.

Ungarn beschuldigte Babler „jahrelanger Rechtsbrechungen“ und mangelnder Rechtsdurchsetzung. Darum wolle er auch klagen. Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer warf er vor, „Bussi, bussi“-Fotos mit dem ungarischen Premier Viktor Orban zu machen. Und Kickl mache ihn „zum Vorbild“, rege sich jedoch gleichzeitig über hohe Asylzahlen auf, weil Orban sich nicht an Gesetze halten würde.

Babler wolle mit seiner Asylpolitik dafür sorgen, dass Menschen, bei denen man wüsste, dass sie „eh da bleiben“, schnell Deutschkompetenzen erlernen, Berufschecks durchmachen und möglichst schnell Steuern zahlen und nicht Steuern kosten. Thür konfrontierte Babler damit, dass Kärnten als SPÖ-geführtes Bundesland die niedrigste Quote an aufgenommenen Asylwerberinnen und Asylwerbern habe.

Babler konterte und sprach von einer „unlauteren Statistik“, weil dort auch Ukraine-Vertriebene reinfallen würden. Ansonsten blieb Babler bei diesem Punkt jedoch eher vage. Man müsse jedoch zu einer verpflichtenden Quote in Österreich kommen.

Babler verteidigt Neutralität

Ob die SPÖ bzw. Österreich die Haltung in Bundesheerfragen ändern sollte, verneinte Babler. Es müsse jedoch ein größerer Zugang gefunden werden. Er habe sich in der Friedensbewegung engagiert, denn er sehe „Frieden als das Wichtigste“. Erst dann komme die Neutralität ins Spiel. Diese könne – wie Babler meinte – Experten zufolge in der Zukunft ein „wahnsinnig wichtiges Element“ sein, um Frieden zu schaffen, zu behalten und zu garantieren.

NATO-Partnerschaften und auch gemeinsame Übungen sieht Babler mit der Neutralität vereinbar. Jedoch brauche es keine weitere Verdichtung bzw. keinen Beitritt zu einem Militärpakt. Der FPÖ warf Babler vor, das Land „immer schon“ in die NATO geführt haben zu wollen. Und auch der ÖVP wolle er die Neutralität Österreichs „nicht gerne anvertrauen“, so Babler.

Analyse: Kritik vor allem an eigenen Reihen

In der ZIB2 analysierten Politologe Peter Filzmaier und „Presse“-Journalistin Hanna Kordik die Aussagen Bablers und konstatierten, dass die eigene Partei wesentlich schlechter davon kam als die politischen Mitbewerber. Filzmaier sagte etwa, dass die FPÖ „gezählte dreimal vorgekommen“ sei. Dass er die eigenen Funktionäre kritisierte, bezeichnete Filzmaier als nicht „super schlau“, vor allem im Hinblick darauf, dass die Wahl in wenigen Wochen sei. Es gehe stattdessen darum, die eigenen Reihen zu schließen.

Kordik sagte, Babler habe die Funktionäre gar „abgewatscht“, was sie überrascht habe. Die Frage sei, „wie informativ das für Wählerinnen und Wähler ist“. Filzmaier und Kordik zeigten sich auch überrascht davon, dass Babler mit einer Reaktion auf die parteiinterne Kritik an seinem Programm bis zum „Sommergespräch“ gewartet habe. „Bei einer so gewichtigen Kritik muss ich schnell reagieren“, so Filzmaier im Hinblick auf Bures’ gewichtige Position in der Partei.

flam, ORF.at

Dieser Beitrag begleitet die Sendung ORF-„Sommergespräch“, ORF2, 26. August 2024.

Links:

Babler sieht SPÖ-Programm fast einstimmig unterstützt

SPÖ-Chef Andreas Babler hat sich am Montag vom internen Streit über das Wahlprogramm seiner Partei unbeeindruckt gezeigt. Im ORF-„Sommergespräch“ erklärte er, dass es von 60 Personen eine einzige Gegenstimme gegeben habe. Diese sei nicht Doris Bures gewesen. Die Zweite Nationalratspräsidentin hatte zuletzt in einem Schreiben an das Präsidium noch heftige Kritik an dem Programm, speziell bezüglich der Finanzierbarkeit der Forderungen geübt.

Um welches Gremium es sich bei der Zustimmung gehandelt hat, sagte Babler nicht. Aus seinem Büro hieß es nach der Sendung auf APA-Anfrage, dass man das Papier an den Vorstand ausgeschickt habe. Bis auf eine Stimme habe es da „keinen Widerspruch“ gegeben.

Für Babler war es „legitim“, dass Bures inhaltliche Kritik geäußert habe. Weniger gefallen hat dem Parteichef, dass es jemanden gegeben habe, der das Papier an die Öffentlichkeit gespielt habe – das offenbar nicht mit guten Absichten. Es gebe immer welche, die bremsen müssten. Das seien immer die vier, fünf gleichen, die sich regelmäßig meldeten.

Die Zweite Präsidentin hatte auch kritisiert, dass das Programm nicht breit genug getragen sei. Babler bestritt das vehement. Früher sei es so gewesen, dass eine kleine Runde die Vorhaben durchgewinkt habe. Er hingegen habe ein sehr offenes Verfahren gewählt: „Es war der größte Mitmachprozess für so ein Programm seit Bruno Kreisky.“ Über 1.000 Experten seien eingebunden worden.

Ausfinanziert sieht Babler das „beste Programm“ jedenfalls. Es sei auch unter Experten außer Streit gestanden, dass die von ihm bereits präsentierten 24 Punkte durchfinanziert seien. Das Programm bringt seinen Angaben zu Folge sogar einen Überschuss im Budget.

Zu Kernforderungen der letzten Monate steht Babler trotz manchen Gegenwinds. So bewarb der SPÖ-Chef ein weiteres Mal das Modell einer Kindergrundsicherung, wobei er jedem Geschwisterkind eine gleich hohe Leistung zukommen lassen will. Zum Argument, dass jüngere Geschwister oft z.B. Kleidung der älteren übernehmen würden, meinte Babler, das sei natürlich so, aber niemand sollte dazu gezwungen sein.

In der Asylpolitik blieb der SP-Vorsitzende eher vage. Zentral bei seinen Forderungen ist eine bessere Verteilung in Europa, aber auch in Österreich. Auch hierzulande werde es eine verpflichtende (verbindliche) Quote zwischen den Bundesländern brauchen.

Innerparteilich sieht sich Babler als Erneuer. So reklamierte er einmal mehr den Rücktritt des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger (SPÖ) nach dem Brucknerhaus-Skandal für sich und bestritt vehement, dass er quasi erst aufgesprungen sei, als der Stadtchef ohnehin schon intern seinen Abtritt klar gemacht hatte. Für den SP-Chef ist jedenfalls deutlich geworden, dass er auch in der eigenen Partei „klare Kante“ zeige.

Für die Zeit nach der Wahl als Zielsetzung gab er aus, als Kanzler das Land zu führen. Ob er auch Vizekanzler werden würde, ließ Babler offen.

Nicht hold war dem SP-Chef das Wetterglück. Als erster der Spitzenkandidaten musste er sein Sommergespräch indoor führen, nachdem es vor Beginn der Sendung zu regnen begonnen hatte.

Siehe dazu:

Bures kritisiert SP-Programmentwurf: „Unernsthaftigkeit“ – APA, 24.8.2024

Die SPÖ hat ihr Programm für die Nationalratswahl praktisch fertiggestellt. Im Parteipräsidium diese Woche wurde ein Entwurf vorgestellt, der der APA vorliegt und viele bekannte Forderungen wie die Millionärssteuer, eine Facharzt-Garantie und einen Testlauf für eine Vier-Tage-Woche enthält. Dazu kommen zahlreiche finanziell aufwändige Wünsche. Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) befürchtet in einem Brief an das Präsidium den Verdacht der „Unernsthaftigkeit“.

Aus dem Schreiben der Wiener Spitzenkandidatin an die Mitglieder des Spitzengremiums der Sozialdemokraten zitiert die „Kronen Zeitung“ umfangreich. „Die Schwerpunktsetzung auf zahllose Steuererhöhungen bei gleichzeitigen Forderungen nach zahlreichen kostenlosen staatlichen Leistungen könnte im Angesicht der von der ÖVP-Regierung verursachten schwierigen finanzpolitischen Lage der Republik den Verdacht der Unernsthaftigkeit entstehen lassen.“

Tatsächlich nimmt sich die SPÖ in ihrem Programmentwurf einiges vor, was Ausgaben angeht. Das Feld dabei ist breit von kostenloser Zahnbehandlung für Unter-23-Jährige über die Gelegenheit für jedes Kind, ein Musikinstrument kennenzulernen, kostenloses Mittagessen (und in weiteren Etappen auch Frühstück und Jause) für Schüler, eine Schule ohne private Nachhilfe, ein Nein zu Studienbeiträgen bis zu einem Rechtsanspruch sogar auf geblockte Altersteilzeit. Eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters wird ausgeschlossen.

Breiten Raum nimmt auch das Klimakapitel ein. 20 Milliarden bis 2040 sieht SP-Chef Andreas Babler in dem Entwurf für einen Klima-Transformationsfonds vor, der unter der Ägide der ÖBAG stehen soll.

Einnahmenseitig setzt man wiederum auf eine Millionärssteuer für ein Nettovermögen von über einer Million. Zusätzlich wäre das selbst bewohnte Eigenheim bis zu einer „Luxusgrenze“ von 1,5 Millionen Euro ausgenommen. Eine Schenkungs- und Erbschaftssteuer soll es nur für Millionen-Erbschaften geben, wobei Eigenheime, die an Lebensgefährten oder Kinder weitergegeben werden, komplett steuerfrei blieben.

Anheben will die Babler-SPÖ die Banken-Abgabe, weiters soll die Körperschaftssteuer-Senkung rückgängig gemacht werden. Die Digitalsteuer soll auf Plattformumsätze ausgeweitet werden, betroffen wäre z.B. Airbnb, wobei die SPÖ die Dienste des Privatwohnungsvermieters ohnehin einschränken will. Auch sollen Supermärkte nur noch in Ortszentren entstehen dürfen.

Das Papier mit seinen gut 60 Seiten ist durchaus detailverliebt, was Bures offenbar nicht goutiert: „Die Relationen der einzelnen Politikfelder zeigen zu wenig Schwerpunktsetzungen und Priorisierungen, verlieren sich aber dafür – in relativ unbedeutenden Bereichen – in liebevollen Details“, zitiert die „Krone“ ihren Brief: „Beim Forschungsthema wird lapidar die erhöhte Finanzierung für Grundlagenforschung avisiert, während im Landwirtschaftsteil die Erhöhung des Anteils der Bio-Imker von derzeit drei auf zehn Prozent angekündigt wird.“

Das ist nicht das einzige Beispiel, wo sich die SPÖ im Programm-Entwurf Themen annimmt, die bisher wenig im Mittelpunkt standen. Gefordert werden beispielsweise ein Recht auf „analoges Leben“ für Bauern, ein Recht auf persönliche Banktermine, Wartemöglichkeiten an Stationen im Schatten, eine „feministische Außenpolitik“ und die Etablierung Österreichs als „diplomatischer Verkehrsknotenpunkt“.

Klar abgelehnt wird ein Beitritt Österreichs zur NATO, gleichzeitig ein Bekenntnis zur Beibehaltung der Wehrpflicht abgegeben.

Was den Nahost-Konflikt angeht, unterstützt die SPÖ internationale Friedensbemühungen, um eine für Israelis und Palästinenser „gerechte Zweistaatenlösung“ zu erreichen.

Die russische Aggression gegen die Ukraine wird verurteilt, jedoch spricht man sich für ein Offenhalten von Gesprächskanälen für Verhandlungen ein, um zu einem Ende des Kriegs zu finden.

Ziemlich rigide zeigt sich die SPÖ, was die Asylpolitik angeht. Es wird zwar angemerkt, wie stolz Österreich darauf sein kann, was es schon mit der Aufnahme von Flüchtlingen geleistet hat, jedoch wird gleichzeitig betont: „Es ist aber klar, dass wir nicht die gesamte Verantwortung alleine tragen können.“ Mehr oder weniger auf einer Linie mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) befindet man sich, wenn im Papier gefordert wird, in der EU abgelehnte Asylwerber in „sichere Drittstaaten“ abzuschieben, wenn eine Rückkehr in das Heimatland nicht möglich ist. Eine Ausnahme vorgesehen ist für junge Flüchtlinge, wenn sie eine Ausbildung absolviert haben. Diese könnten unter bestimmten Umständen eine andere Aufenthaltsberechtigung erhalten.

Was das Schulwesen angeht, setzt die SPÖ jetzt in erster Linie auf die Ganztagsschule, aber nicht nur auf die verschränkte Form. Man werde darauf achten, dass auch das Modell mit vormittags Unterricht und nachmittags Betreuung angeboten werde.

Wie breit die Erarbeitung des Programms war, ist umstritten. Bures meint in dem Brief an die Präsidiumsmitglieder: „Es ist leider nicht das erste Mal, dass bei öffentlich präsentierten Forderungen der SPÖ insinuiert wird, dass diese auf breiter demokratischer Basis beschlossen worden seien. Auf diese Fehlentwicklung wollte ich hinweisen, weil wir uns dadurch nach innen und außen schwächen und angreifbar machen.“

Ein Fünftel des Schulessens landet im Müll

233 Wiener Schulen werden täglich mit Mittagessen beliefert, rund 50.000 Schülerinnen und Schüler profitieren davon. Doch etwa 10.000 Mittagessen – ein Fünftel – landen im Müll. Die Schulverwaltung will gegensteuern.

Die MA 56, die in Wien das Schulessen reglementiert, nennt eine Verlustquote (vermeidbarer Lebensmittelabfall im Verhältnis zur ausgegebenen Speisemenge) von 20 Prozent und beruft sich dabei auf das Abfall-Monitoring „Moneytor“ der Plattform „United Against Waste“, berichtete das Newsportal „Newsflix“ unlängst.

Diese Zahlumfasst auch die übrig gelassene Reste, vor allem aber all das, was gar nicht auf den Teller gekommen ist – weil die Kinder fehlen, die Mittagspause zu kurz ist oder den Kindern das Schulessen schlicht nicht schmeckt.

„Je weniger bestellt wird, desto weniger bleibt übrig“

Wenn Pizza, Spaghetti, Hühner- und Putenfleisch am Speiseplan stehen, werde das meiste aufgegessen, heißt es in dem Bericht weiter. Doch an manchen Tagen lande ein Drittel des Mittagessens im Müll – manchmal sogar die Hälfte.

Rund neun Millionen Euro im Jahr werden auf diese Weise verschwendet. Die Schulverwaltung wolle den Speiseplan der beiden Großlieferanten „Gourmet“ und „MAX“ optimieren, heißt es. So könnten immer mehr Schüler mitbestimmen, was auf den Teller kommt. Fehlen Kinder, werde kurzfristig weniger geliefert, erläuterte Andrea Trattnig, Leiterin der MA 56, am Dienstag gegenüber Radio Wien: „Je weniger bestellt wird, desto weniger Essen bleibt übrig.“

Weitergabe an Wiener Tafel nicht erlaubt

Fürs Mittagessen sollen die Kinder etwa mehr Zeit bekommen. Auch die Aufklärung über Essensverschwendung soll verstärkt werden. Und – damit nicht soviel übrig bleibt, dürfen die Lehrer seit dem letzten Schuljahr übriggebliebene Menüs für 2,40 Euro essen.

„Wir setzen viele Initiativen, um die Lebensmittelverschwendung zu minimieren oder überhaupt zu vermeiden“, heißt es bei der MA56: Geht es nach Trattnig, sollte übrig gebliebenes Schulessen auch an die Tafel weitergegeben werden können, was zur Zeit aus Haftungsgründen noch nicht zulässig ist. Auch die Verfütterung an Schweine ist verboten.

Initiative fordert bessere Verpflegung

Aktuelle Studien zeigen unterdessen Mängel bei der Versorgung mit warmen Mittagessen sowie ungesunde Ernährungsgewohnheiten in österreichischen Kindergärten und Schulen auf.

Dem gegenüber ergab eine Befragung der Parlamentsparteien eine Diskrepanz zwischen betonter Bedeutung von Schulessen und der Bereitschaft, dementsprechende Maßnahmen zu setzen, kritisierte am Montag eine Initiative aus den Organisationen Zukunft Essen, der Volkshilfe, SIPCAN und Netzwerk Kinderrechte.

red, wien.ORF.at

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Lungenentzündung: Schallenberg im Spital

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) befindet sich seit Samstag aufgrund einer Lungenentzündung in stationärer Behandlung im Krankenhaus. Das teilte sein Büro der APA gestern mit.

Alle für diese Woche geplanten Termine und Reisen seien daher abgesagt bzw. verschoben worden. Weiters hieß es seitens des Außenministeriums: „Es geht ihm gut, und er dankt den behandelnden Ärztinnen und Ärzten sowie dem Pflegepersonal ausdrücklich für die hervorragende Versorgung.“

Der ÖVP-Minister hätte zu Wochenbeginn beim Europäischen Forum Alpbach auftreten und unter anderen mit seinen Amtskollegen und Amtskolleginnen aus Kroatien, Gordan Grlic Radman, und Rumänien, Luminita Odobescu, konferieren sollen. Für Donnerstag und das Wochenende waren Teilnahmen am informellen EU-Außenministerrat in Brüssel sowie am GLOBSEC-Forum in Prag geplant gewesen.

red, ORF.at/Agenturen

MEDIZIN

Resistente Bakterien etablieren sich jahrelang in Spitälern

Gefährliche und gegen die meisten Antibiotika resistente Bakterien können sich jahrelang in Kliniken „herumtreiben“. Nach vermehrten, länger dauernden Ausbrüchen in einem oberösterreichischen Spital sequenzierten Experten der Agentur für Ernährungssicherheit und Gesundheit (AGES) Keime und konnten die Ursachen identifizieren. Gegenmaßnahmen waren erfolgreich.

„Im Frühjahr 2022 wurde an einem oberösterreichischen Krankenhaus ein Anstieg der Infektionen mit Metallo-Beta-Laktamase-produzierenden Pseudomonas aeruginosa-Keimen (MBLA-Pa) entdeckt“, schrieben die Wissenschafter mit Erstautorin Adriana Cabal vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der AGES und ihre Co-Autoren in „Microbiology Spectrum“ der amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie (DOI: 10.1128/spectrum.00740-24) .

Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten deutlich eingeschränkt

Bakterien, die sogenannte Beta-Laktamasen produzieren, schützen sich dadurch vor Antibiotika und sind resistent. Das führt im Falle von Infektionen bei Schwerkranken zu einer erhöhten Sterblichkeit. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten sind deutlich eingeschränkt. Pseudomonas aeruginosa-Keime zählen laut dem deutschen Robert Koch-Institut weltweit zu den „häufigsten Ursachen von spitalsbedingten Lungenentzündungen bei (künstlicher; Anm.) Beatmung, Wund- und Harnwegsinfektionen.“ Sie können auch lebensgefährliche Sepsis hervorrufen.

Aufgrund des vermehrten Auftretens der Pseudomonas aeruginosa-Infektionen in dem Spital in Oberösterreich entschloss man sich zu einer intensiven Aufarbeitung der Sachlage. Zunächst konzentrierte man sich auf alle Fälle zwischen den Jahren 2020 und 2023, dann wurden die Erhebungen bis auf das Jahr 2017 ausgedehnt. Man konnte 54 Keim-Proben von Patienten und acht Isolate aus dem Spital untersuchen. Zur Aufklärung der „Verwandtschaftsverhältnisse“ der Bakterien wurden deren Genome sequenziert.

Verbreitung durch Abflüsse im Waschraum der Intensivstation

Die Ergebnisse: Alle bis auf neun der Keim-Isolate gehörten drei Clustern von Pseudomonas aeruginosa-Erregern mit Resistenzgenen an. Man stieß auch auf die möglichen Verbreitungswege der Keime. „Die wahrscheinlichste Infektionsquelle für den Cluster 1 (…) und den Cluster 2 (…) waren (Wasser-; Anm.) Abflüsse im Waschraum der Intensivstation (ICU). Der Cluster 3-(Bakterien-; Anm.) Klon könnte seinen Ursprung im Jahr 2020 auf der urologischen Bettenstation gehabt haben und sich Jahre später auf die Intensivstation verbreitet haben“, stellten die Fachleute fest. Resistente Bakterien können sich jahrelang im Spitalsumfeld etablieren und für Ausbrüche sorgen.

Die Experten bekamen jedenfalls die Situation in den Griff. „Im März 2023, nach der Anwendung von Kontrollmaßnahmen (Handling der Kleidung, Isolierung betroffener Patienten, Überwachung und tägliche Desinfektion), wurden keine Metallo-Beta-Laktamase-produzierenden Pseudomonas-Keime mehr entdeckt. Der Ausbruch wurde als beendet betrachtet“, heißt es in der wissenschaftlichen Arbeit. Speziell auf Intensivstationen sollte die Überwachung auf gefährliche Keime engmaschig sein.

Auch Erdäpfel halten gesund

Erdäpfel galten bisher im Gegensatz zu verschiedenen Gemüsearten als nicht besonders gesund. Doch das könnte sich jetzt ändern. Wer täglich zumindest zwei Erdäpfel zu sich nimmt, hat eine um zwölf Prozent geringere Sterblichkeits-Wahrscheinlichkeit. Das haben norwegische Wissenschafter in einer Studie mit 77.000 Probanden und über vier Jahrzehnte hinweg entdeckt.

Obwohl Kartoffel in der Vergangenheit in vielen europäischen Ländern fixer Bestandteil einer zumeist wenig Fleisch-basierten Ernährung waren, kamen sie interessanterweise nicht in die „Fünf an einem Tag“-Empfehlung, in der man verschiedene Obst- und Gemüsesorten findet, erklärte jetzt Erik Arnesen vom Institut für Medizin-Grundlagenforschung der Universität in Oslo.

Der Wissenschafter und sein Team haben im „Journal of Nutrition“ (https://jn.nutrition.org/article/S0022-3166(24)00288-8/fulltext) eine Langzeitstudie mit 77.000 Norwegern als Probanden und einer Laufzeit von 40 Jahren veröffentlicht. „Jene Menschen, die in den 1970er- und 1980er-Jahren täglich zumindest zwei Erdäpfel aßen, zeigten in den vier Jahrzehnten darauf eine um zwölf Prozent geringere Gesamtmortalität (alle Ursachen; Anm.). Diese geringere Sterblichkeitsrate ist ähnlich jener, die wir bei Menschen mit einem hohen Gemüsekonsum sehen“, sagte Arnesen.

Erdäpfel waren in der Vergangenheit oft die Basis für die Ernährung

Erdäpfel waren in der Vergangenheit lange Zeit in vielen Regionen die Basis für die Ernährung. In Norwegen zum Beispiel waren in den 1980er-Jahren 90 Prozent aller Fisch- und 80 Prozent aller Fleischmahlzeiten von Kartoffeln begleitet. Im Gegensatz zu den Trends der jüngeren Vergangenheit handelte es sich aber vor allem um Erdäpfel in gekochter Form, nicht um Pommes frites und in Form von Kartoffelpüree, die viel Fett aufweisen.

Die Wissenschafter werteten die Zahlen aus den landesweiten Umfragen zur Ernährung zwischen 1974 und 1988 aus und setzten sie in Verbindung mit den Mortalitätsdaten 40 Jahre später. Der Trend: Für je hundert Gramm Erdäpfel pro Tag reduzierte sich das Sterblichkeitsrisiko um vier Prozent. Das galt auch für Herzkrankheiten. Laut den Wissenschaftern sind die Erdäpfel vor allem gesund, weil sie eine Quelle für Vitamin C und Kalium sowie faserreich sind. Studien, welche ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes bei häufigem Konsum von Kartoffeln gezeigt haben, hätten auch Pommes frites und Püree umfasst, betonten die norwegischen Experten.

Wissen um familiäre Erbkrankheiten wichtig – Reden über psychische Probleme von Familienmitgliedern nicht nur in den USA oft stigmatisiert

Ann Arbor (pte014/26.08.2024/10:30) – Eines von fünf Elternteilen in den USA hat bei zumindest bei einem Kind eine Erbkrankheit diagnostizieren lassen. Und fast die Hälfte ist besorgt, dass eine derartige Krankheit auftreten könnte. Zwei Drittel verlangen von Gesundheitsdienstleistern Möglichkeiten zur Verhinderung gesundheitlicher Probleme bei Krankheiten, die bereits in der Familie vorgekommen sind. Zu dem Ergebnis kommt eine Umfrage der University of Michigan auf Basis von 2.057 Antworten von Eltern mit Kindern von eins bis 18 Jahren. Laut Co-Direktorin Sarah Clark sollten Eltern genauer über ihre familiäre Krankengeschichte Bescheid wissen.

Allergien werden nach Elternmeinung vererbt

Ein Viertel der Befragten hat ihren Gesundheitsdienstleister ersucht, ihr Kind auf in der Familie vorkommende Krankheiten zu testen. Sieben Prozent haben bereits Gentest durchführen lassen. Laut den befragten Eltern trägt eine familiäre Vorgeschichte zum höheren Krankheitsrisiko ihrer Kinder bei. Bei Allergien sind 41 Prozent der Teilnehmer davon überzeugt, bei psychischen Erkrankungen 33 Prozent, bei ADHS 23 Prozent, bei Fettleibigkeit 22 Prozent, bei Herzerkrankungen und Krebs 20 Prozent. Bei Alkoholismus liegt der Prozentsatz bei 18 Prozent, bei Autoimmunerkrankungen bei 13 Prozent und bei Autismus bei sechs Prozent. Bei anderen chronischen Erkrankungen sind es 29 Prozent.

Obwohl viele psychische Erkrankungen auch einen genetischen Anteil haben, wissen die befragten Eltern eigenen Angaben nach mehr über die Familiengeschichte von körperlichen Erkrankungen als von psychischen. Zusätzlich redeten die Teilnehmer mit älteren Kindern häufiger über die körperlichen Probleme in der Familie. Diese mangelnde Bereitschaft, offen über psychische Erkrankungen von Familienmitgliedern zu reden, dürfte, so Clark, das Stigma widerspiegeln, dass über Generationen und Kulturen hinweg noch vorhanden ist. Die Krankengeschichte könnte helfen, jene Kinder zu identifizieren, bei denen die Wahrscheinlichkeit für Herzleiden, Bluthochdruck, Schlaganfall, Krebs, Fettleibigkeit und Diabetes höher ist.

Rechtzeitig gegensteuern

Clark zufolge handelt es sich dabei jedoch um komplexe Erkrankungen, die durch eine Kombination von genetischen Faktoren, Umgebungsbedingungen und Lebensstilentscheidungen beeinflusst werden. Verfügen Eltern über ein entsprechendes Wissen, so die Wissenschaftlerin abschließend, dann können sie gezielt Schritte unternehmen, um das Erkrankungsrisiko ihres Kindes zu verringern. (Ende)

UMWELT

Waldbrände in Brasilien laut Behörden unter Kontrolle

Nach tagelangem Kampf gegen Waldbrände in Brasiliens südöstlichem Bundesstaat Sao Paulo sind diese laut Behördenangaben unter Kontrolle gebracht. Gestern (Ortszeit) habe es keine Feuer mehr gegeben, sagte Gouverneur Tarcisio de Freitas in lokalen Medien.

Soldaten und Feuerwehrleute seien aber weiterhin im Einsatz, um ein Wiederaufflammen der Brände angesichts einer erwarteten Trockenperiode zu verhindern.

In dem riesigen Agrarstaat waren seit Donnerstag rund 2.700 Brände gemeldet worden. In mehr als 40 Gemeinden galt die höchste Alarmstufe. Zur Bekämpfung der Flammen schickte Brasiliens Regierung Militärflugzeuge. Nach Angaben der Behörden wurden bei den Waldbränden mehr als 20.000 Hektar Land zerstört.

Laut Satellitendaten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) erlebt Sao Paulo mit 3.480 einzelnen Brandherden den schlimmsten August seit Beginn der Zählungen im Jahr 1998. Die Zahl der Waldbrände ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Im brasilianischen Amazonas-Gebiet wüten noch immer mehrere Brände.

red, ORF.at/Agenturen

Rekord an Tropennächten in Wien

2024 könnte den bisherigen Temperaturen zufolge das heißeste Jahr in der Messgeschichte Österreichs werden, geht aus Daten der Geosphere Austria hervor. Und einen Rekord gibt es bereits in Wien: Hier gab es bisher so viele Tropennächte wie noch nie.

Bei der Wetterstation Innere Stadt in Wien wurden in diesem Jahr bereits 42 solcher warmen Nächte registriert, wie Alexander Orlik von der Geosphere gegenüber der Tageszeitung „Standard“ (Dienstag-Ausgabe) sagte.

41 Tropennächte 2018 und 2019

Der bisherige Rekord waren demnach jeweils 41 Tropennächte in den Jahren 2018 und 2019. Zwischen 1991 und 2020 gab es durchschnittlich etwas mehr als 21 Tropennächte pro Jahr. Als Tropennacht wird in der Meteorologie eine Nacht bezeichnet, in der die Lufttemperatur nicht unter 20 Grad fällt.

Zwar neigt sich der August bereits dem Ende zu, ein Ende der Hitze gibt es in Wien aber noch nicht. Nach einer kurzen Entspannung wird es in den kommenden Tagen wieder sehr heiß. Ab Mittwoch klettern die Temperaturen wieder über die 30-Grad-Marke. Und auch die eine oder andere Tropennacht in Wien könnte diese Woche noch folgen.

Auch Rekord auf Hoher Warte wackelt

Nicht nur in der Innenstadt: Auch der Rekord der Wetterstation Hohe Warte in Döbling wackelt. Dort wurden heuer bisher 22 Tropennächte registriert. Der bisherige Rekord von 23 Tropennächten stammt aus dem Jahr 2015 und könnte heuer ebenfalls noch überboten werden.

red, wien.ORF.at

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TECHNIK – TECHNOLOGIE – INNOVATION

Kunststoffe zerstören sich auf Kommando – Shenzhen Institute of Advanced Technology: Integrierte Sporen von Bakterien lösen Prozess aus

Shenzhen (pte017/26.08.2024/11:30) – Mit einem eingebauten biologischen Selbstzerstörungsmechanismus wollen Forscher des Shenzhen Institute of Advanced Technology ein Plastikmüll-Problem entschärfen. Sie reichern Polycaprolacton (PCL) mit speziellen Sporen an, die das Material innerhalb kürzester Zeit zersetzen, wenn sie in Kontakt mit der Atmosphäre kommen. Normalerweise sind sie von Plastik dagegen abgeschirmt. PCL ist zwar biologisch abbaubar, doch das dauert einige Wochen.

Genetischer Schaltkreis

Mithilfe der synthetischen Biologie hat das Team Bacillus subtilis mit einem genetischen Schaltkreis ausgestattet, der die Sekretion eines kunststoffabbauenden Enzyms (Lipase BC aus Burkholderia cepacia) steuert. Unter dem Stress von Schwermetallionen bildet Bacillus subtilis Sporen. Diese vermischen die Forscher mit PCL-Granulat, aus dem sie dann per Extrusion Bauteile herstellen, die sich im praktischen Gebrauch von denen aus sporenfreiem Granulat nicht unterscheiden.

Die Sporen bleiben inaktiv, so lange das Bauteil benutzt wird. Um es zu zerlegen, müssen die Sporen befreit werden, sodass das kunststoffabbauende Enzym tätig werden kann. Die Forscher haben in einem Test das Enzym Lipase CA eingesetzt, das die Kunststoffoberfläche abträgt, sodass die Sporen ihre Freiheit zurückbekommen. Spontan beginnen sie zu keimen und setzen Lipase BC frei, das sich an die PCL-Polymerketten klammert und sie in sechs bis sieben Tagen vollständig zerstört. Normal kompostiert dauert es 55 Tage

Sporen sind hart im Nehmen

In weiterer Folge haben die Wissenschaftler das Sporenverfahren auch mit anderen biologisch abbaubaren Kunststoffen getestet. Sie konnten in allen Fällen nachweisen, dass zum einen die Qualität der Bauteile durch die Integration der Sporen nicht leidet; zum anderen, dass die Zersetzung erheblich schneller geht als ohne biologische Hilfsmittel.

Im Übrigen sind die Sporen hart im Nehmen. Sie halten ohne weiteres Temperaturen von 300 Grad Celsius aus, wie sie bei Extrudieren auftreten können, unterstreichen die Materialforscher. Selbst wenn sie mechanisch zerkleinert werden, rappeln sich die Bruchstücke auf und vervollständigen sich wieder, um ihre wichtige Zerstörungsarbeit leisten zu können, heißt es abschließend. (Ende)

SOCIAL MEDIA

Social-Media-Schlaftrend „Bettfäule“ kontraproduktiv – Generation Z probiert laut US-Umfrage der American Academy of Sleep Medicine am meisten aus

Darien (pte006/26.08.2024/06:15) – „Bed Rotting“ („Bettfäule“) ist unter US-Amerikanern der Generation Z der beliebteste der sogenannten Schlaftrends, die in sozialen Medien wie TikTok gehypt werden, um den Schlaf zu verbessern. Einer kürzlich veröffentlichten Umfrage im Auftrag der American Academy of Sleep Medicine (AASM) zufolge gaben 24 Prozent der Befragten der Jahrgänge 1995 bis 2010 zu, diesen Trend zu praktizieren. Ärztin und AASM-Sprecherin Anne Marie Morse hält ihn allerdings für eine schlechte Angewohnheit – zumindest für jene, die besser schlafen wollen.

Schlaflos im Bett

Die AASM hat im Mai 2024 über 2.000 erwachsene US-Amerikaner zu acht Social-Media-Schlaftrends befragt. Demnach hat über ein Drittel der Befragten (37 Prozent) mindestens einen Social-Media-Schlaftrend ausprobiert, in der Gen Z sind es sogar 55 Prozent. Am meisten verbreitet ist Bettfäule, was bereits 14 Prozent aller Befragten ausprobiert haben. Das heißt, über einen längeren Zeitraum, womöglich einen Tag oder länger, im Bett zu bleiben und dabei anderen Aktivitäten als dem Schlafen nachzugehen, um sich zu erholen und zu entspannen. Dazu gehören Lesen, Videospielen oder im Internet zu surfen.

Die weiteren, wenn auch weniger praktizierten Schlaftrends sind die „Skandinavische Schlafmethode“, bei der jeder Bettpartner seine eigene Decke hat (zehn Prozent), in 90-Minuten-Schritten zu schlafen sowie Magnesiumdrinks oder den „Sleepy Girl Mocktail“ trinken (je neun Prozent), anderen beim Livestreaming ihres Schlafs zusehen (acht Prozent), den eigenen Schlaf per Livestreaming zu übertragen (sieben Prozent), Salatwasser trinken (sechs Prozent) und den Mund abzukleben (fünf Prozent).

Hälfte will nicht gleich schlafen

Außerdem erklären 51 Prozent der Umfrageteilnehmer, über 30 Minuten im Bett zu verbringen, bevor sie versuchen, einzuschlafen. Und 27 Prozent gaben an, dies morgens vor dem Aufstehen zu tun.

Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, gut und ausreichend zu schlafen. Angesichts dessen sieht Anne Marie Morse die viralen Schlaftrends kritisch. Es sei wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Bett in erster Linie für langen Schlaf reserviert sein sollte – besonders für diejenigen, die Probleme haben, eine gute Nachtruhe zu finden. Wer die Schlafqualität durch Bettfäule verbessern wolle, sei damit nicht gut beraten.

„Es ist wichtig zu unterscheiden, ob der Grund für das Experimentieren mit neuen ‚Schlaftrends‘ in bestehenden Schlafproblemen oder unbefriedigendem Wachsein liegt, da die Anwendung von Trends wie ‚Bettfäule‘ das bestehende Schlafproblem noch verschlimmern kann“, erläutert Morse.

Wer Probleme habe, gut zu schlafen, ist laut der Ärztin besser beraten, gesunde Schlafgewohnheiten beizubehalten, zum Beispiel einen konsequenten Schlafrhythmus mit einheitlichen Zubettgeh- und Aufwachzeiten.
Auch sei es ratsam, erst ins Bett zu gehen, wenn man müde und fast schlafbereit ist. (Ende)

MEDIEN

Medien für Verbraucherschutz am wichtigsten – Aufsichtsbehörden in Bezug auf erforderliche Rückrufaktionen häufig überlastet und überfordert

Montreal (pte018/26.08.2024/12:30) – Journalisten und Social-Media-Nutzer geben am häufigsten den Anstoß zu Rückrufaktionen für schadhafte oder gar gefährliche Produkte. Zu dem Schluss kommt Vivek Astvansh von der McGill University. „Obwohl die beiden Gruppen keine direkte Autorität gegenüber den Managern haben, haben sie einen großen Einfluss auf Rückrufentscheidungen“, schreibt Astvansh in einem Beitrag für die Online-Plattform „The Conversation“.

Risiko für Verbraucher

Bei einer Rückrufaktion muss sich der Hersteller nach Kräften bemühen, die Verbraucher über die unsicheren Produkte zu informieren, die betroffenen Artikel bei Bedarf zurückzuholen und angemessene Abhilfemaßnahmen wie Rückerstattung oder Ersatz anzubieten.

„Wie nicht anders zu erwarten, sind diese Bemühungen jedoch unzureichend, da systembedingte Einschränkungen bestehen, zum Beispiel die Unfähigkeit, die Käufer kontaminierter Lebensmittel zu ermitteln oder die Verwendung veralteter Methoden für die Herausgabe von Rückrufwarnungen“, so der Wissenschaftler und ergänzt: „Infolgedessen tragen die Verbraucher weiterhin das Risiko, unsicheren Produkten ausgesetzt zu sein.“

Ruf der Unternehmen

Fahrzeughersteller beispielsweise benötigten im Schnitt 465 Tage, bis sie von einem Defekt erfahren und betroffene Fahrzeuge zurückrufen.

Hersteller im Gesundheitssektor schneiden besser ab: Zwischen dem Bekanntwerden eines Mangels und der Einleitung eines Rückrufs vergehen durchschnittlich 136 Tage.

„Diese langen Verzögerungen werfen die kritische Frage auf, warum es so lange dauert, bis die Verbraucher über potenziell gefährliche Produkte informiert werden“, sagt Astvansh.

Eine Erklärung könne sein, dass Manager ein Produkt nicht zu früh als unsicher abstempeln wollen, um den Ruf des Unternehmens nicht zu schädigen.

„Eine zynischere Sichtweise verweist jedoch auf finanzielle Beweggründe: Produktrückrufe können den Absatz eines Produkts und die Aktienkurse eines Herstellers beeinträchtigen.“ Daher hätten Manager einen starken Anreiz, die Ankündigung eines Rückrufs so lange wie möglich hinauszuzögern.

Erschwerend komme hinzu, dass die Aufsichtsbehörden über wenig Ressourcen verfügen und die Hersteller nur begrenzt überwachen können. Infolgedessen seien sie manchmal nicht in der Lage, rechtzeitige Rückrufe durchzusetzen, wodurch die Verbraucher gefährdet würden. „Da die behördliche Aufsicht eingeschränkt ist, fällt die Aufgabe, die Hersteller zur Verantwortung zu ziehen, zunehmend Journalisten und Nutzern sozialer Medien zu“, meint Astvansh abschließend. (Ende)

Politische Einflussnahme der türkischen Botschaft: Absage einer geplanten ÖJC-Pressereise in die Türkei

Leider sieht sich der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) gezwungen, die für Anfang September geplante Pressereise in die Türkei abzusagen. 

Anlass ist die Ablehnung von vier ÖJC-Mitgliedern, die sich für die Pressereise in die Republik Turkiye von 8.-10.9.2024 angemeldet haben. Die türkische Botschaft in Wien schrieb dazu: „… wäre es wünschenswert, die folgenden Teilnehmer durch andere Namen zu ersetzen“. Weiters wird mitgeteilt, dass „.. die aktuelle Teilnehmerliste in der vorliegenden Form von der Generaldirektion nicht akzeptiert werden würde.“ Der ÖJC ist ein unabhängiger Verein, unabhängig von jeder Einflussnahme seitens der Politik, sei es aus dem In- oder Ausland. Genau so werten wir das Ansinnen der türkischen Botschaft: als politische Einflussnahme.   


Weiters weist der ÖJC auch den Versuch der türkischen Botschaft zurück, eine Auswahl von Medien, die der türkischen Seite „genehm“ sind, zu verlangen. Denn es heißt wörtlich: „Die Generaldirektion für Kommunikation legt großen Wert auf diese Pressereise und erwartet eine qualitativ hochwertige Berichterstattung über die Erlebnisse und Erkenntnisse während der Termine in der Türkei. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass insbesondere Journalisten, die für österreichische Mainstream-Medien (wie z.B. Die Presse, Der Standard, Kurier, Kronen Zeitung, Profil, News, ORF, Servus TV, ATV etc.) auf Deutsch berichten, an dieser Reise teilnehmen. Zudem ist es essenziell, dass nicht nur lokale, sondern auch bundesweite Medien angemessen vertreten sind.“ 


So dreist nicht genehme Journalisten auszuwählen und auch noch Art und Weise des Mediums und der Berichterstattung vorzuschreiben, entlarvt den Zustand der Medien und der „freien“ Berichterstattung in der heutigen Türkei. Aus all diesen Gründen sah sich der Vorstand des ÖJC daher veranlasst, diese mit der türkischen Botschaft lange geplante Pressereise abzusagen. Der ÖJC weist jede politische Einflussnahme auf Auswahl und Inhalte seiner Themensetzung sowie seiner Pressereisen auf das Entschiedenste zurück – und setzt sich vehement für die Achtung der Pressefreiheit ein.

BILDUNG – SCHULEN – UNIVERSITÄTEN

Polaschek will neue Spezial-Deutschförderklassen

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) will spezielle Deutschförderklassen für jene Kinder, denen neben Deutschkenntnissen auch die üblicherweise im Kindergarten erlernten Vorläuferfähigkeiten für die Schule fehlen. Solche sind vor allem im Rahmen des Familiennachzugs ins Land gekommen. Diese Vorbereitungsklassen sollen ein halbes Jahr oder Jahr dauern und vorschulähnlich organisiert sein, so Polaschek zur APA. Der Fokus soll noch stärker auf dem Deutschlernen liegen.

Derzeit wird im Ministerium an den nötigen Lehrplanänderungen dafür gearbeitet. „Die Vorstellung, dass Kinder in Schulklassen kommen und dort aufgrund des ‚Sprachbads‘ mit anderen Kindern spielerisch Deutsch lernen, funktioniert nicht, wenn der Großteil der Kinder nicht in Ansätzen Deutsch spricht“, meinte Polaschek. Für diese Kinder brauche es daher ein eigenes Angebot. Dieses müsse mehr umfassen als etwa die in Wien eingeführten „Orientierungsklassen“, in denen Kinder, die noch nicht schulreif sind, bis zu zwei Monate lang auf den Regelunterricht vorbereitet werden. Dafür werde es auch gesetzliche Anpassungen brauchen. „Das ist aber vor allem eine Sache für die nächste Legislaturperiode.“

Spezial-Deutschförderklassen unter dem Motto „Deutsch lernen“

In den Spezial-Deutschförderklassen soll der Fokus voll auf dem Motto „Deutsch lernen“ liegen, so Polaschek. Anders als in den derzeitigen Deutschförderklassen, wo die Kinder einer Regelklasse zugeteilt sind, mit der sie auch Fächer wie Werken, Musik oder Turnen verbringen, soll ein Wechsel ins Regelschulsystem erst nach Absolvierung der Spezialklasse möglich sein. „Das wäre viel klüger als das, was sich manche vorstellen: Nämlich dass sie ein bisserl Deutsch lernen und dann werden sie es irgendwann schon können.“ Den so entstandenen Aufholbedarf würden die Kinder sonst die ganze Schullaufbahn mittragen.

Ausgebaut werden sollen nach Ansicht Polascheks in der nächsten Legislaturperiode die Ganztagsschulen. Ein Problem dabei sei aber, dass das geplante neue Dienstrecht für pädagogisches Unterstützungspersonal noch nicht umgesetzt werden konnte. Die Verhandlungen mit der GPA über die Einbeziehung der Freizeitpädagogen sind vorerst gescheitert. „Wenn es uns gelungen wäre, die Freizeitpädagogik zu integrieren und ein neues Arbeitsmodell zu schaffen, hätten wir mehr Möglichkeiten.“ Dann könnten etwa mehr freiwillige Betreuungsangebote am Nachmittag angeboten werden, bei denen die Kosten wegfallen. In dieses neue Dienstrecht würden neben den Freizeitpädagogen auch anderes Unterstützungspersonal wie Psychologen, Logopäden, Sozialarbeiter etc. fallen. Bisher nicht abgeschlossen werden konnten die Verhandlungen mit der Gewerkschaft wegen unterschiedlicher Vorstellungen bei Gehalt und Qualifikationen. „Nach meinem Verständnis wäre das ausgeräumt gewesen – wir waren da schon sehr weit.“

Mehr Chancengerechtigkeit und mehr Mittel

Neben der Förderung besonders begabter Kinder sollte nach Ansicht des Ministers in der nächsten Legislaturperiode auch beim Thema Chancengerechtigkeit etwas getan werden. Für Schulen mit besonderen Herausforderungen soll es demnach mehr Mittel geben – dazu läuft derzeit ein Pilotprojekt mit 100 ausgewählten Volks- und Mittelschulen, das nächstes Jahr abgeschlossen wird. „Für diese Schulen werden wir einen eigenen Schlüssel finden müssen.“ Allerdings dürfe man hier „nicht mit der Gießkanne vorgehen“, wie es sich einige Oppositionsparteien wünschen würden, meinte der Minister. Die Zwischenergebnisse des Projekts zeigten nämlich, dass die Schulen sich ganz unterschiedliche Dinge gewünscht hätten – von mehr Lehrern über mehr Unterstützungspersonal bis zu anderen Räumlichkeiten. Die Schulen sollten also Spielräume bei Einsatz der Zusatzmittel bekommen.

Fortsetzen will Polaschek auch die von ihm gestartete Leseinitiative. Ab dem kommenden Schuljahr wird es etwa neu bundesweite Lesegütesiegel für Schulen – zunächst an Volksschulen – geben. Schon seit dem Vorjahr sind außerdem berühmte Persönlichkeiten als Lesebotschafter im Einsatz.

Umsetzen würde Polaschek seine Pläne auch gerne selbst

Umsetzen würde er seine Pläne auch gerne selbst. „Wenn die Rahmenbedingungen passen, stehe ich gerne wieder als Minister zur Verfügung“, so Polaschek. Er habe sich bewusst dazu entschieden, nicht für den Nationalrat zu kandidieren. „Ich bin als parteifreier Experte in die Regierung gekommen. Ich sehe mich nicht als Parlamentarier, sondern komme aus dem Bildungsmanagement.“ Kein Regierungsamt annehmen würde er allerdings in einer Koalition mit der FPÖ. „Die FPÖ ist für mich kein Partner, auch über Herbert Kickl hinaus.“

Polaschek kündigt mehr unbefristete Stellen für Postdocs an

Jungforscher sind an Österreichs Universitäten oft prekär beschäftigt. Bei den Prädocs (Uni-Assistenten) sind es 81 Prozent. Bei den Postdocs von Mitte 30 bis Mitte 40, die schon den Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere hinter sich haben und deren Stellen über Drittmittel finanziert werden, hat immer noch die Hälfte einen befristeten Vertrag – deutlich mehr als in anderen EU-Ländern. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) will nun für mehr unbefristete Stellen sorgen.

Konkret soll bis 2027 ein Viertel der befristeten Drittmittel-Verträge von Postdocs entfristet werden, wie das laut Ressort beim gesamten wissenschaftlichen Personal schon jetzt der Fall ist. Für zwölf der 23 öffentlichen Unis soll diese neue Vorgabe in den Leistungsvereinbarungen mit dem Ministerium für die Jahre 2025 bis 2027 festgeschrieben werden. „Das bedeutet ein Plus von 452 unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen, mehr Planungssicherheit für Nachwuchswissenschafterinnen und Nachwuchswissenschafter und noch mehr internationale Konkurrenzfähigkeit unseres Wissenschafts- und Forschungsstandorts„, so der Minister in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA. Für die Forschenden brächten unbefristete Stellen eine echte Karriereperspektive in der Wissenschaft, die Unis könnten ihre wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter langfristig halten.

Dass das neue Regime in einem ersten Schritt nur für einen Teil der Unis gelten soll, begründet das Ministerium mit den unterschiedlichen Voraussetzungen. An einigen Unis wie etwa der Boku gebe es nämlich schon jetzt einen 25-Prozent-Anteil an unbefristeten Dienstverhältnissen, an anderen wie etwa den Kunstuniversitäten herrschten indes „besondere Rahmenbedingungen“.

Konkret betroffen von der neuen Regelung sind mit der kommenden Leistungsvereinbarung die Unis Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt, die Wirtschaftsuni, die Medizinischen Unis Wien, Graz und Innsbruck, die Technischen Unis Wien und Graz und die die Veterinärmedizinische Uni in Wien.

An den zwölf betroffenen Standorten haben laut Ministerium 110 der 2.248 Postdocs, die über Drittmittel finanziert werden, schon jetzt einen unbefristeten Vertrag. Um die 25-Prozent-Quote zu erreichen, seien bis 2027 noch insgesamt 452 Beschäftigungsverhältnisse zu entfristen.

Keine Änderung wird die neue Regelung bei den umstrittenen Kettenverträgen an den Unis bringen, gegen die Jungwissenschafter wiederholt mobil gemacht haben. Anders als im allgemeinen Arbeitsrecht ist an den Unis das Aneinanderreihen befristeter Verträge erlaubt. Seit der Novelle des Uni-Gesetzes von 2021 gilt eine Höchstdauer von sechs Jahren, anschließend darf höchstens zweimal verlängert bzw. ein neuer befristeter Vertrag geschlossen werden. Die maximale Höchstdauer aller befristeten Verträge sind in der Regel acht Jahre, danach muss der betreffende Forscher entweder einen unbefristeten Vertrag bekommen oder die betreffende Uni verlassen.

Das wird auch nach Einführung von Höchstquoten für befristete Uni-Verträge so bleiben, wie das Ministerium im Frühjahr in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage betont hat. „Auswirkungen auf den § 109 Universitätsgesetz ergeben sich durch die Quoten nicht, da die Höchstbefristungsdauer selbst unverändert bleibt“, hieß es darin.

Großer Lesesaal der Hauptbibliothek der Universitätsbibliothek Wien: Schließung ab 23. September aufgrund umfassender Sanierung – Transport der Bestände in neues Bücherdepot in Floridsdorf beginnt Ende Oktober – UNI WIEN

Alle Infos im Überblick: 

  • Der Große Lesesaal schließt ab 23. September 2024
  • Infos zu alternativen Lernorten gibt es hier
  • Der Große Lesesaal wird fachgerecht saniert und restauriert, in seinem historischen Erscheinungsbild jedoch nicht verändert
  • Bücherbestellungen aus den Beständen der Hauptbibliothek sind von 28. Oktober 2024 bis Jänner 2025 nicht möglich 
  • Bücher aus den Beständen der Hauptbibliothek können bis zum 27. Oktober entlehnt werden und bleiben während der Schließung im Umlauf
  • Alle anderen Services der Hauptbibliothek werden weiterhin angeboten
  • Aufgrund der Übersiedlung der Bücher werden 5.000 m² Fläche frei, nach dem Umbau gibt es doppelt so viele Lern- und Arbeitsplätze wie bisher 

Im Herbst startet die Sanierung der Hauptbibliothek der Universitätsbibliothek Wien durch die Bundesimmobiliengesellschaft, um in Zukunft doppelt so vielen Studierenden attraktiven und den Bedürfnissen der Zeit entsprechenden Platz zu bieten. Konkret bedeutet das eine Sperre des Großen Lesesaals ab 23. September 2024. Für alternative Lernorte mit entsprechenden Öffnungszeiten ist gesorgt. Die knapp drei Millionen Bücher der Hauptbibliothek werden in Folge in das neu errichtete Depot in Floridsdorf übersiedelt, wo eine fachgerechte Konservierung nach neuesten Standards gewährleistet ist. Während der Übersiedlungsphase (28. Oktober 2024 bis Jänner 2025) ist die Bestellung der Bestände der Hauptbibliothek nicht möglich. 

Alle Bücher, die zu diesem Zeitpunkt entlehnt sind, bleiben in Umlauf und können wie bisher verlängert bzw. von anderen Benützer*innen vorgemerkt werden. Die Entlehnabteilung der Hauptbibliothek bleibt daher auch während der Übersiedlungsphase in Betrieb, um etwaige Rückgaben bzw. Bereitstellungen vorgemerkter Bücher abzuwickeln.  

Wie kann man sich die neue Universitätsbibliothek vorstellen?

Mit dem Umbau folgt die Universitätsbibliothek Wien den Bedürfnissen der Zeit und möchte ein Ort bleiben, der State of the Art ist: Die letzte Sanierung der Hauptbibliothek fand in den 1960er Jahren statt. Die Anforderungen an universitäre Lern- und Arbeitsräume haben sich seitdem stark verändert, weshalb über die gesetzlich vorgeschriebenen Anpassungen des Brandschutzes und der Fluchtwege hinaus deutliche Verbesserungen in puncto Barrierefreiheit, Raumstrukturierung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geplant sind. Bibliotheksdirektor Andreas Brandtner: „Der Umbau der Hauptbibliothek bietet eine einzigartige Gelegenheit – die Nutzer*innen können sich auf einen einladenden Wissens- und Inspirationsort freuen, der modernste Standards mit historischem Charme vereint.“

Dank der Übersiedlung der Bestände der Hauptbibliothek in das Bücherdepot werden 5.000 m² Fläche frei, dafür gibt es nach dem Umbau doppelt so viele Lern- und Arbeitsplätze wie bisher. Nikolaus Hautsch, Vizerektor für Infrastruktur der Universität Wien, dazu: „Die Universität soll ein Ort sein, an dem sich Studierende wohlfühlen und an dem sie gut studieren können. Die Erneuerung der Universitätsbibliothek wird einen großen Beitrag dazu leisten.“

Gestaltet wird deshalb eine Mischung aus Projekt-, Lern- und Kommunikationszonen sowie Gruppen- und Einzelarbeitsplätzen. Zudem wird die Bibliothek über den Arkadenhof, mehrere Zugänge in verschiedenen Stockwerken sowie einen separaten Eingang an der Rückseite des Gebäudes (über die Reichsratsstraße) erreichbar sein.

Der beliebte Große Lesesaal wird fachgerecht saniert und restauriert, in seinem historischen Erscheinungsbild jedoch nicht verändert.

Abgesehen von der temporären Schließung des Großen Lesesaals und der kurzen Phase ab Ende Oktober 2024, in der die Entlehnung von im Magazin befindlichen Beständen der Hauptbibliothek nicht möglich sein wird, bleiben alle Services der Hauptbibliothek für die Bibliotheksnutzer*innen nutzbar. Studierende wie auch Wissenschafter*innen können sich bis zum 27. Oktober 2024 bestmöglich mit benötigter Literatur versorgen. Die UB Wien ermutigt sogar zu vielen Entlehnungen: Denn je weniger Bücher sich zum Zeitpunkt der Übersiedlung physisch in der Bibliothek befinden, desto schneller kann der Transport abgeschlossen werden.

Alternative Lernorte

Für alternative Lernorte zum Großen Lesesaal ist ebenso gesorgt wie für Alternativen bei der Literaturversorgung: Neben der Hauptbibliothek gehören zur Universitätsbibliothek die Fachbereichsbibliotheken, die sich auf über 40 Standorte in Wien verteilen und in Summe knapp fünf Mio. Bücher – meist in Freihandaufstellung – beherbergen. Der größere Anteil des in Summe acht Millionen Bücher umfassenden Bestandes der UB Wien bleibt also in jedem Fall zugänglich. Einige Fachbereichsbibliotheken verlängern ab Herbst 2024 ihre Öffnungszeiten, um die Schließung des Großen Lesesaals auszugleichen. Das Atrium Hof 7 im Hauptgebäude stockt seine Lernplätze auf. In unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes bietet sich der Lesesaal in der Teinfaltstraße als Ersatzlocation an.

Darüber hinaus haben Leser*innen weiterhin die Möglichkeit, ortsunabhängig und rund um die Uhr (24/7) auf das große Angebot an elektronischen Medien und digitalisierten Büchern der Universitätsbibliothek Wien zuzugreifen. Ab Jänner 2025 wird die Bestellung von Büchern der Hauptbibliothek dann wieder wie gewohnt möglich sein.

Sanierung von Uni-Bibliothek läuft an – ORF

Die Bibliothek der Universität Wien wird in den nächsten Jahren renoviert und umgebaut. Als erster Schritt wird der Große Lesesaal am 23. September gesperrt. Bücher können noch bis Ende Oktober entliehen werden, ehe das einige Monate lang nicht möglich ist.

Knapp drei Millionen Bücher befinden sich in der Hauptbibliothek der Uni Wien. Sie werden ab 28. Oktober in das neue Bücherdepot in Floridsdorf übersiedelt. Die Übersiedlung bedeutet auch Einschränkungen für die Studierenden und Forschenden an der Uni Wien. Sie können bis Jänner 2025 keine Bücher entleihen. Die Universität appelliert, Bücher unbedingt davor anzufragen. Je mehr Bücher entleiht sind, umso besser, heißt es in einer Aussendung. So könne der Übersiedlungsaufwand reduziert werden.

Großteil der Bücher bleibt entleihbar

Ein Großteil des Buchbestands der Universität bleibt jedoch auch während der Übersiedlung zugänglich. In den Fachbereichsbibliotheken, die auf über 40 Standorte in Wien verteilt sind, lagern fünf Millionen Bücher. Zahlreiche Fachbereichsbibliotheken verlängern ihre Öffnungszeiten.

Dort finden sich auch alternative Lernplätze, da der Große Lesesaal in der Hauptbibliothek ab 23. September gesperrt bleibt. Im Atrium im Hof 7 des Universitätscampus Altes AKH werden die Lernplätze aufgestockt. Darüber hinaus sei die umfangreiche Online-Sammlung weiterhin zugänglich. Ab Jänner wird die Entleihung wieder möglich sein. Eine Rückgabe von Büchern ist auch in der Zwischenzeit möglich.

Fertigstellung für 2027 geplant

Beim Umbau der Universitätsbibliothek sind neben notwendigen Anpassungen des Brandschutzes und der Fluchtwege auch Verbesserungen bei der Barrierefreiheit, Raumstrukturierung und Energieeffizienz geplant, heißt es von der Uni Wien. Zudem stehen durch die Absiedlung der Bücher in das neue Depot 5.000 Quadratmeter zusätzlich zur Verfügung. Damit sollen künftig doppelt so viele Lern- und Arbeitsplätze geben. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2027 geplant.

red, wien.ORF.at

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UNTERNEHMEN

Konkurrenz für Kleinanzeigen Ikea startet Plattform für gebrauchte Möbel

Ikea-Kunden sollen künftig auf einem unternehmenseigenen Portal ihre ausrangierten Billy-Regale und Co weiterverkaufen sowie gebrauchte Möbelstücke und Accessoires kaufen können. In zwei Städten läuft der Secondhand-Markt bereits, geplant ist er weltweit.

Ikea testet einen eigenen Online-Marktplatz für gebrauchte Ikea-Produkte. Bis Ende des Jahres können Kunden in Oslo und Madrid auf der Plattform Ikea preowned kaufen und verkaufen, wie die „Financial Times“ das Unternehmen zitiert. Ziel ist demnach, das Angebot weltweit einzuführen.

Die Nutzung des Portals ist bisher kostenlos. Den Preis für angebotene Ikea-Ware aus zweiter Hand legen die Verkäufer selbst fest, die Plattform unterstützt mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Preisfindung je nach Alter und Neuwert der Produkte. Wer sich nicht direkt vom Käufer auszahlen lässt, sondern den Erlös in Form eines Ikea-Gutscheins wählt, erhält von dem Handelsriesen 15 Prozent zusätzlich, also einen Rabatt beim nächsten Einkauf. Das soll Kunden locken.

Aktuell werden auf der Plattform – deren Name übersetzt „Ikea gebraucht“ bedeutet – Sofas für mehrere Hundert Euro, aber auch Klopapierhalter für wenige Euro angeboten. Der Marktplatz ist Teil der Unternehmenstransformation hin zu mehr Online-Handel sowie Serviceangeboten und soll zudem dabei helfen, Ikeas Klimabilanz und Kreislaufwirtschaft zu verbessern. Gebrauchte Produkte kaufen schon jetzt auch Filialen unter bestimmten Bedingungen zurück und verkaufen diese weiter.

Die digitale Transformation war nach Unternehmensangaben in der Corona-Pandemie, als die Filialen schließen mussten, überlebenswichtig. Auch online möchte Ikea nicht weniger als die erste Anlaufstelle für Möbel werden, der neue Marktplatz für Gebrauchtes soll dabei eine entscheidende Rolle spielen. Hinzukommen könnten weitere Dienstleistungen, zum Beispiel Hilfe beim Planen der eigenen vier Wände.

Quelle: ntv.de, chl

Grazer Start-up will Recycling von E-Auto-Batterien regionalisieren

Lithium, Kobalt, Nickel: Alte Lithium-Ionen-Akkus aus E-Autos beinhalten wertvolle Materialien. Sie können recycelt werden, doch das ist leichter gesagt als getan, denn nur wenige Entsorgungsunternehmen verfügen bisher über entsprechende Recycling Anlagen für die leicht entzündlichen Akku-Packs. Ein Spin-off an der Uni Graz entwickelt eine kompakte Anlage zur Wiederverwertung der wertvollen Materialien – sie ist nicht größer als ein gewöhnlicher Container.

Nach Schätzungen der Europäischen Kommission werden 2030 voraussichtlich mindestens 30 Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen der EU unterwegs sein, deren Batterien mit der Zeit entsorgt werden müssen. In Österreich fällt zurzeit laut Tobias Kopp, Co-Founder des Grazer Start-up „ProtectLiB“ jährlich ein hoher, dreistelliger Wert von Altbatterien von E-Autos an. Die Tendenz ist steigend, Studien gehen davon aus, dass dieses Volumen schon vor 2030 einen fünfstelligen Betrag erreichen dürfte.

Transport von alten Lithium-Ionen-Akkus ist gefährlich und teuer

Nur wenige Entsorgungsunternehmen verfügen über Anlagen zur Wiederverwertung von Lithium-Ionen-Batterien. Und selbst die alten Akkus dorthin zu bringen, ist gefährlich. Dafür braucht es eigene, gesicherte Transporte und das ist wiederum teuer. Kopp hat gemeinsam mit seinen Kollegen Jürgen Abraham und Chris Pichler ein Recyclingverfahren in Form einer kompakten Recyclinganlage entwickelt. Sie ist so groß wie ein gewöhnlicher Container, sodass Fahrzeugbatterien direkt vor Ort verarbeitet werden können. Das Start-up tritt dabei selbst als Entsorgungsunternehmer auf und betreibt die Anlage.

Die Prozesstechnologie wurde bereits zur Patentierung eingereicht, berichtete Kopp gegenüber der APA. „Wir können Lithium, Kobalt und Nickel von den flüssigen Elektrolyten trennen. Im Gegensatz zu bestehenden Verfahren gelingt uns das ohne Hitze“, erläuterte Kopp gegenüber der APA. Im Prinzip besteht die Anlage aus einer Maschine zum sicheren Zerkleinern der Batterien, einer mechanischen Separierung der Bestandteile und einer chemischen Nachbehandlung.

Der Vorteil solcher regionaler Recycling-Anlagen: Wenn die Reststoffe nicht mehr gefährlich sind, werden Weiterverarbeitung und Transport erheblich günstiger. „Durch unser Konzept ermöglichen wir, die Wertschöpfung lokal, die entstehenden Rohstoffe aber wieder international bzw. europäisch zugänglich zu machen“, wie Kopp schilderte. In Österreich könnte man mit „einigen wenigen“ Anlagen den Recycling-Bedarf decken.

Die Universität Graz hat einen einsatzbereiten Prototypen

Ein einsatzbereiter Prototyp der Anlage steht seit rund einem Monat am Gelände der Universität Graz. Es wurde ein erster Kunde aus dem Automotive-Bereich im Süden von Graz gewonnen. „Dort werden Batterie-Prototypen für den Verkehr entwickelt. Diese will das Unternehmen mit der Technologie von ProtectLib künftig direkt vor Ort recyceln“, wie Kopp schilderte. In einem nächsten Schritt will man diese Lösung skalieren und weiterentwickeln.

In der EU sind 2023 neue Regeln für umweltfreundlichere und sicherere Batterien in Kraft getreten. Sie sehen unter anderem Zielvorgaben für die Recyclingeffizienz vor: So muss bei Lithium-Batterien bis spätestens bis zum 31. Dezember 2025 eine Aufbereitung und Wiederverwendung von 65 Prozent des durchschnittlichen Gewichts sichergestellt werden. Noch strengere Vorgaben müssen dann bis Ende 2027 beziehungsweise bis Ende 2030 umgesetzt werden.