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FAZIT DES TAGES – SOMMERAUSGABE
Man kann alles verkaufen, wenn es gerade in Mode ist. Das Problem besteht darin, es in Mode zu bringen.
Prof. Dr. Ernest Dichter, 1907-1991, österreichisch-amerikanischer Psychologe und Pionier der Marktpsychologie.
IN EIGENER SACHE: Sommerzeit – der Tagesblick wird in der kommenden Zeit weniger umfangreich erscheinen oder sogar eine Zeitlang schweigen. Der Schreiber freut sich auf erholsame Sommertage.
COMMENT – FAZIT:
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Hoffnung für einen erfolgreichen Abschluss eines Waffenstillstandsdeals wachsen.
- Ukraine-Krieg: Der ukrainische Pfahl im Fleisch Russlands bohrt weiter: Geländegewinne, Errichtung einer ukrainischen Militärkommandantur in Kursk. Zudem gibt es Nachschub für die ukrainischen Truppen an der Ostfront. Zerfahrene russische Strategieplanungen verhindern erfolgreiche Abwehr in Kursk.
- Gemischte US-Wirtschaftsdaten halten Zinssenkungshoffnungen stabil und nähren Hoffnung auf eine „weiche“ Landung der US-Wirtschaft.
- Weitere COMMENTS vorhanden
Märkte – Report
Israel, Ukraine
Meldungen
Themenreigen – Medizin: Small-Pox, Corona und andere Infektionskrankheiten u.a.m.; Umwelt: Heiße Kärntner Seen; Migration: Afghanische Schlauheit trickst deutschen Vter Staat aus; Gesellschaft: Bruchlinien in der Gesellschaft verunsichern deutsche Bevölkerung u.a.m.;
Unternehmen
- Marinomed: Insolvenzantrag
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
HELLMEYER-Report (gekürzt)
- Märkte: Börsenampel dreht auf „Grün“
- Deutschland: Eine prekäre Situation
Märkte: Börsenampel dreht auf „Grün“
An den Finanzmärkten dominiert weiter Risikobereitschaft messbar an der positiven Entwicklung
der Aktienmärkte. In der Folge drehte die DAX-Börsenampel auf „Grün“.
Gestern lieferte die Fokussierung auf positive US-Wirtschaftsdaten den maßgeblichen Katalysator
(siehe Datenpotpourri), allen voran die US-Einzelhandelsumsätze, die im Berichtsmonat Juli
deutlicher als erwartet um 1% im Monatsvergleich zulegten. Die Tatsache, dass Sondereffekte
(Discounts für Kfz) mitentscheidend waren, fiel unter den Tisch, ebenso die negative Revision des
Vormonatswerts.
Auch wurden prekäre Daten der US-Industrieproduktion und der Kapazitätsauslastung ignoriert.
Gleiches gilt für den sehr schwachen Philadelphia Fed Business Index.
Bei der Federal Reserve Atlanta, die die aktuellen Daten in eine BIP-Prognose für das laufende
Quartal umsetzt, führte die Phalanx der gestrigen Veröffentlichungen zu einer Reduktion der BIP-
Prognose für das dritte Quartal 2024 von bisher 2,9% auf 2,4% (!). Daraus lässt sich ableiten, dass
am Finanzmarkt ein Fokus auf positive Daten gegeben ist.
Die Frage, in wie weit die Erholung an den Märkten seit dem brachialen Abverkauf der
vorherigen Woche reinen Marktkräften oder aber auch exogenen Einflüssen (verdeckte
Interventionen) geschuldet ist, kann derzeit nicht eindeutig beantwortet ist.
COMMENT: Es ist nach wie vor zu viel Geld im Markt: Spielgeld, dass bei „Strohalm-Nachrichten“ sofort in Unternehmensanteile veranlagt wird. Dazu: die als „Strohalm-Nachricht“ fungierenden US-Einzelhandelsumsätze sind nicht inflationsbereinigt, weiter robuster Arbeitsmarkt, gesunkene US-Produktion, negativer Philly-Index – die Anleger reagieren nicht vorsichtig zurückhaltend, sondern gegenteilig.
Aktienmärkte: Der Late DAX stieg um 1,72%, der EuroStoxx 50 um 2,02%. In den USA legten der
US Tech 100 um 2,49%, der S&P 500 um 1,69% und der Dow Jones um 1,45% zu. In Fernost
ergibt sich Stand 07:30 Uhr: Nikkei (Japan) +3,10%, CSI 300 (China) -0,18%, Hangseng
(Hongkong) +1,90%, Sensex (Indien) +0,44% und Kospi (Südkorea) +1,82%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert aktuell mit 2,26% (Vortag 2,18%), die 10
jährige US-Staatsanleihe mit 3,92% (Vortag 3,84%).
Am Devisenmarkt konnte der USD gegenüber dem EUR zulegen und sich in der Spitze bis auf
1,0950 befestigen. Gold war wenig verändert, Silber legte gegenüber dem USD zu.
Nachrichten in Kurzform:
• Berlin: „Klima-Aktivisten“ legten die Flughäfen in Berlin, Köln-Bonn, Nürnberg und
Stuttgart lahm.
• Berlin: Laut Statistischem Bundesamt nahmen die Erzeugerpreise
landwirtschaftlicher Produkte per Juni im Jahresvergleich um 3,2% zu (Mai 3,2%).
• Berlin: Wirtschaftsminister Habeck brachte sich für eine Kanzlerkandidatur der
Grünen ins Spiel.
• Kiew: Die Ukraine wies eine Beteiligung an dem Nord-Stream Terrorakt zurück und
bezichtigte Russland unter Verweis auf notwendige Technik/Ressourcen der Tat.
• Nahost: Laut Angaben der Gaza-Gesundheitsbehörde stieg die Zahl der Toten auf
über 40.000.
• Katar: Die Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt werden heute
fortgesetzt. Laut Insidern waren die Gespräche konstruktiv.
Fed: Atlanta Fed Gouverneur Musalem impliziert nahende Zinssenkung
Der Gouverneur der Federal Reserve Atlanta Musalem erklärte, die Geldpolitik sei
moderat restriktiv. Unter der Voraussetzung des Ausbleibens exogener Schocks habe
sich die Inflation auf ein Niveau zurückgebildet, das konform mit dem Ziel sei, die
Inflation im Zeitverlauf auf das 2%-Ziel zu bringen. Seiner Ansicht nach nähere man
sich dem Zeitpunkt einer Veränderung des Leitzinses.
Bayer mit juristischem Erfolg
Ein Bundesberufungsgericht in Philadelphia wies den Vorwurf zurück, Monsanto habe
gegen die Gesetze im Bundesstaat Pennsylvania verstoßen (Warnhinweis vor Krebs).
Das Gericht entschied einstimmig, dass dies nach den Bundesvorschriften über
einheitliche Etiketten nicht zulässig gewesen wäre. Die Entscheidung steht m
Widerspruch zu früheren Urteilen. Die widersprüchlichen Entscheidungen der
Bundesberufungsgerichte machen eine Überprüfung durch den Obersten Gerichtshof
der USA erforderlich, so Bayer.
Deutschland: Eine prekäre Situation
Heute schauen wir zum Wochenende auf unser Land, auf Zusammenhänge und die prekäre
Situation. Wir hatten hier bereits das Thema der Nettokapitalabflüsse aufgenommen. In den letzten drei Jahren sind die größten Abflüsse in der Historie zu verzeichnen, weil die
Rahmendaten, die maßgeblich von der Politik gesetzt wurden und werden, die
Konkurrenzfähigkeit des Standorts erodieren oder sogar zerstören.
Metaphorische Darstellung: Jede Reduktion des Kapitalstocks (Unternehmensaufgabe,
Wegzug, Verlagerung) schlägt einen Zahn des deutschen Wirtschaftszahnrads aus. Unser
Wirtschaftszahnrad ist verbunden mit dem Zahnrad der globalen Wirtschaft. Je weniger Zähne unser Zahnrad hat , desto schlechter wird die Traktion mit der Weltwirtschaft (Leerlauf).
Das ist immer deutlicher messbar, da unsere Politik seit den Merkel-Jahren in Wirtschafts-
und Standortpolitik versagt. Die aktuelle Regierung setzte mit ihren Agenden den nächsten
Stoß gegen den Standort. Das destabilisiert nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die
Gesellschaft und Politik. Die strategische Ausrichtung der Unternehmen weg von Deutschland, ob beispielsweise BASF, ob Miele, ob Stihl oder jüngst Stiebel Eltron lässt sich nicht anders interpretieren. Die „politische Narrativgestaltung“, diese Realitäten auch mit Hilfe einiger Medien zu negieren und damit Verantwortlichkeit abzulehnen, ist für dieses Land ein historisch einmaliger Moment. Das ist nicht Ziel führend. Anbei einige Grafiken, die zeigen wie sehr wir zurückfallen, aber auch wie sehr wir vom industriellen Sektor abhängen (Geschäftsmodell).
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
UK: Gutes BIP und starke Industrieproduktion (M)
Das BIP legte im UK per 2. Quartal 2024 im Quartalsvergleich um 0,6% (Prognose 0,6%) und im Jahresvergleich um 0,9% (Prognose 0,9%) zu.
Die Industrieproduktion verzeichnete per Juni eine Zunahme um 0,8% (Prognose 0,1%) nach zuvor 0,3% (revidiert von 0,2%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 1,4%
(Prognose -2,1%) nach zuvor +0,4%.
Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Juni ein Defizit in Höhe von 18,89 Mrd. GBP
(Prognose -16,00 Mrd. GBP) nach zuvor -18,59 Mrd. GBP (revidiert von 17,92 Mrd. GBP) aus.
USA: Märkte „feiern“ Einzelhandel und ignorieren Industrieproduktion, NAHB und
Philadelphia Fed Business Index
Die Einzelhandelsumsätze nahmen per Juli im Monatsvergleich um 1,0% (Prognose 0,3%) nach zuvor -0,2% (revidiert von 0,0%) zu. Mitentscheidend waren hohe Kfz-Verkäufe dank markanter Discounts (Einmaleffekte). Ohne diesen Sektor lag der Anstieg bei 0,4%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,66% nach zuvor 2,04% (revidiert von 2,18%).
Die Industrieproduktion sank per Juli im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose -0,3%) nach
zuvor +0,3% (revidiert von +0,6%). Im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um 0,18% nach zuvor +1,14% ein (revidiert von 1,58%).
Die Kapazitätsauslastung stellte sich per Juli auf 77,8% (Prognose 78,5%) nach zuvor 78,4% (revidiert von 78,8%). Es war die schwächste Auslastung seit Februar 2022.
Der NAHB Housing Market Index sank unerwartet per August von zuvor 41 (revidiert von 42)
auf 39 Punkte (Prognose 43). Es war der tiefste Stand seit Dezember 2023.
Der New York Fed Manufacturing Index stellte sich per Berichtsmonat August auf -4,7 Punkte (Prognose -6,0, Vormonat -6,6).
Der Philadelphia Fed Business Index sank per August von zuvor +13,9 auf -7,0 Zähler
(Prognose +6,0).
Die Importpreise verzeichneten per Juli im Monatsvergleich Anstieg um 0,1% (Prognose -0,1%, Vormonat 0,0%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Plus in Höhe von 1,7% nach zuvor 1,5%.
Die Arbeitslosenerstanträge lagen per 10. August 2024 bei 227.000 (Prognose 235.000) nach zuvor 234.000 (revidiert von 233.000).
Russland: Devisenreserven etwas geringer
Die Devisenreserven lagen per 9. August 2024 bei 604,0 Mrd. USD nach zuvor 606,1 Mrd. USD.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
COMMENT: Die 18.000 Punkte im DAX wurden überschritten. Die Chartsituation wird wieder „spannend“.
Do | NACHBÖRSE/XDAX +0,1% auf 18.203 Pkt – US-Vorgaben stützen | 1.207 | Dow Jones News | |
Do | MÄRKTE USA/Starke Einzelhandelsdaten treiben Wall Street an | 1.193 | Dow Jones News | |
Do | Aktien New York Schluss: Weiter im Aufwind dank Einzelhandelsdaten | 925 | dpa-AFX | |
Do | Devisen: Euro gerät nach US-Einzelhandelsdaten unter Druck | 968 | dpa-AFX | |
Do | MÄRKTE EUROPA/US-Einzelhandelsdaten lösen Befreiungsschlag aus | 1.021 | Dow Jones News | |
Do | XETRA-SCHLUSS/US-Einzelhandelsdaten schicken DAX über 18.000 Punkte | 939 | Dow Jones News | |
Do | Aktien Schweiz sehr fest – US-Einzelhandelsdaten treiben SMI an | 1.037 | Dow Jones News | |
Do | ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax über 18.000 Punkten – Starke US-Daten | 1.415 | dpa-AFX | |
Do | Aktien Wien Schluss: Leitindex ATX legt etwas zu | 1.031 | dpa-AFX | |
Do | Dax dreht am Nachmittag richtig auf – US-Börsen in Kauflaune | 575 | dts Nachrichtenagentur | |
Do | US-Anleihen: Deutliche Kursverluste nach US-Einzelhandelsdaten NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Donnerstag nach robusten Einzelhandelsdaten deutlich nachgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) sank um 0,70 Prozent auf 113,53 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg auf 3,93 Prozent. In den USA haben die Einzelhandelsumsätze im Juli stärker als erwartet zugelegt. Die Zahlen sollten Rezessionssorgen zurückdrängen, erwartet Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die noch immer erhöhten Zinssenkungserwartungen würden tendenziell gedämpft. Nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten war an den Finanzmärkten die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank im September die Leitzinsen deutlich senken könnte. Positiv überraschten auch die Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die in der vergangenen Woche unerwartet zurückgegangen waren. Daten zur Beschäftigung werden derzeit besonders stark beachtet, da der monatliche Arbeitsmarktbericht für den Juli enttäuscht hatte. Dies schürte die Erwartungen auf deutliche Zinssenkungen in den USA. Die im Juli stärker als erwartet gesunkene Industrieproduktion stützte die Anleihen am Donnerstag in diesem Umfeld kaum./jsl/he © 2024 dpa-AFX | 502 | dpa-AFX | |
Do | Deutsche Anleihen: Deutlich gefallen FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Donnerstag nach robusten US-Einzelhandelsdaten nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Nachmittag um 0,59 Prozent auf 134,12 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,26 Prozent. In den USA haben die Einzelhandelsumsätze im Juli stärker als erwartet zugelegt. Die Zahlen sollten Rezessionssorgen zurückdrängen, erwartet Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die noch immer erhöhten Zinssenkungserwartungen würden tendenziell gedämpft. Nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten war an den Finanzmärkten die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank im September die Leitzinsen deutlich senken könnte. Positiv überraschten auch die Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die in der vergangenen Woche unerwartet zurückgegangen waren. Daten zur Beschäftigung werden derzeit besonders stark beachtet, da der monatliche Arbeitsmarktbericht für den Juli enttäuscht hatte. Dies schürte die Erwartungen auf deutliche Zinssenkungen in den USA. Die Kurse von US-Anleihen gaben daher noch deutlicher nach. Aus der Eurozone kamen kaum Impulse. Es wurden hier keine marktbewegenden Daten veröffentlicht. In wichtigen Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien ist zudem Feiertag./jsl/he © 2024 dpa-AFX | 434 | dpa-AFX |
SENTIMENT/DAX-Bullen mutieren zu Bären – Gegenläufige Entwicklung in den USA – Neutrale gewinnen dazu
FRANKFURT (Dow Jones)–Einen massiven Stimmungsumschwung hat es bei den Privatanlegern in Deutschland gegeben. In der aktuellen Umfrage hat sich die Gruppe der Optimisten um 7 Prozentpunkte verringert. Etwa die Hälfte derer hat sich direkt auf die Bärenseite geschlagen, die Engagements also um 180 Grad gedreht.
Der Bullenanteil unter den Privatanlegern fiel auf 48 Prozent, wie der wöchentlichen Sentiment-Umfrage der Deutschen Börse zu entnehmen ist. Das Bärenlager legte dagegen um vier Prozentpunkte auf nun 35 Prozent. Der Anteil der Neutralen stieg folglich um drei Prozentpunkte auf 17 Prozent.
Die Entwicklung unter den Privatanlegern an der Wall Street präsentiert sich entgegengesetzt. Nach dem deutlichen Rücksetzer in der Vorwoche ist rund die Hälfte der seinerzeitigen Abwanderer jetzt wieder im Bullenlager zu finden. Dies spiegelt die gestiegene Risikobereitschaft wider, bei einer gewissen Zurückhaltung nach dem massiven Abverkauf in Folge der Auflösung bei den sogenannten Carry-Trades.
Wie aus der wöchentlichen AAII Sentiment Survey unter privaten US-Anlegern hervorgeht, stieg der Anteil der Bullen auf 42,5 von 40,5 Prozent. Der Anteil der pessimistischen US-Privatinvestoren fiel dagegen deutlich von 37,5 auf 28,9 Prozent. Das Lager der neutral gestimmten Privatanleger stieg in Folge kräftig auf 28,6 nach 22 Prozent in der Vorwoche. DJG/thl/gos (END) © 2024 Dow Jones News
VERMÖGEN
„Exodus“ von Vermögenden Warum Europas Superreiche flüchten
Früher hätten reiche Europäer ihr Geld ins Ausland gebracht, wenn sie hohe Steuern umgehen wollen, erklärt ein Experte. Heute wanderten sie vielfach gleich selbst mit aus. Die Konkurrenz unter Steueroasen ist schärfer geworden.
Der Wettbewerb der Niedrigsteuerländer um superreiche Auswanderer verschärft sich. Während etwa Großbritannien eine bei Ausländern beliebte Steuerbegünstigung abgeschafft hat, wollen andere Länder Millionäre und Milliardäre weiterhin gezielt anlocken. Besonders Zypern, Griechenland, Italien, Malta, Portugal und Spanien machen der Steueroase Schweiz seit einiger Zeit Konkurrenz. Trotzdem sind die Vereinigten Arabischen Emirate mittlerweile für viele attraktiver.
In Großbritannien hat die neue Labour-Regierung, die seit Juli im Amt ist, eine Steuerregelung abgeschafft, die vor allem vermögenden Ausländern zugutekam. Die sogenannte „Non-Dom“ galt seit 1799 und bedeutete, dass nur in Großbritannien verdientes Geld besteuert wird. Früher kam das Adligen zugute, die so Steuern auf ihre kolonialen Besitztümer umgingen. Seit der Änderung wird das globale Einkommen versteuert. Für Neuankömmlinge gelten allerdings vorübergehende Erleichterungen. Und dennoch sei eine Flut von Umzügen gemeldet worden, berichtet die britische „Financial Times“.
Großbritannien ist damit nur ein Beispiel unter vielen: Seit Norwegen 2022 sein Vermögens- und Kapitalertragssteuersystem geändert hat, wandern stetig Superreiche in die Schweiz ab.
Auch Frankreich soll viele Notfallpläne geschmiedet haben, sollte das neue Bündnis linker Parteien im Parlament Vermögen wieder stärker besteuern.
Vermögende wollen durchs Auswandern höheren Ausgaben aus dem Weg gehen. Steuervorteile sind deshalb ein zentraler Faktor, wenn es darum geht, reiche Ausländer anzulocken, die vor Ort deutlich höherpreisig konsumieren als der Durchschnittsbürger.
Als Vorreiter gilt weiter die Schweiz. Vermögende Einzelpersonen treffen dort mit den lokalen Behörden individuelle Vereinbarungen über ihre Steuersätze.
Doch nicht nur die Schweiz buhlt um die Gunst: Zypern und Malta besteuern keine ausländischen Dividenden. Griechenland und Italien haben maximale Pauschalsteuersätze von 100.000 Euro und 200.000 Euro pro Jahr. Italien hat die jährliche Pauschalsteuer auf das ausländische Einkommen neuer Einwohner allerdings erst kürzlich wie aus dem Nichts verdoppelt – auch um den Unmut Einheimischer über die Begünstigungen zu besänftigen.
„Vermögen als leicht verfügbares Bargeld“?
Diese Erhöhung kam allerdings nicht gut an, denn die wohlhabenden Auswanderer schätzen vor allem Stabilität – sowohl politisch, wirtschaftlich als auch bei ihren eigenen Steuern. Experten verweisen darauf, dass Veränderungen in der internationalen Finanzlandschaft im vergangenen Jahrzehnt viele verstärkt dazu bewegt haben, ihr Vermögen zu schützen.
„Früher blieben die Menschen in ihrem eigenen Land und versteckten ihr Geld in Steueroasen im Ausland“, sagte Pascal Saint-Amans, ehemaliger Leiter der Steuerabteilung der OECD der „Financial Times“. „Aber das Ende des Bankgeheimnisses und der zunehmende Informationsaustausch haben dazu geführt, dass man ein Land verlässt, wenn man dort keine Steuern zahlen will.„
Anthony Richardson, Anwalt bei Church Court Chambers in London, beobachtet daher einen verstärkten „Exodus“ von Millionären und Milliardären aus Großbritannien und anderen Ländern. Das habe auch mit der massiven Verschuldung vieler Staaten während der Pandemie zu tun, sagte er der „Financial Times“. „Sie sehen die Gefahr, dass ihr Vermögen als leicht verfügbares Bargeld angesehen wird“.
Superreiche aus Europa zieht es deshalb auch zunehmend in die Vereinigten Arabischen Emirate, insbesondere nach Dubai, zeigen Erhebungen von Henley & Partners, einem Beratungsunternehmen für Investitionsmigration. Dubai erhebt für Einzelpersonen gar keine Einkommens- oder Kapitalsteuern.
Dieser Artikel erschien zuerst bei capital.de
Quelle: ntv.de
ISRAEL
ILTV – Israel Live Television (englischsprachig)
Tägliche Video-Zusammenfassungen als ILTV News Flash.
ISRAEL – UNDERSTANDIG WAR (ISW)
Tägliche Updates des Institute ort he Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Israel-Hamas-Hisbollah-Huthi-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).
ISRAEL NEWS LIVE
Nur bei Anmeldung über Whatsapp erreichbar.
Der Wahrheitsgehalt kann oft nicht überprüft werden, die Informationen dürften aber verlässlich sein, zumal sie zum Teil (angeblich) von den Israelischen Verteidigungskräften (IDF) veröffentlicht wurden.
Ein Teil der Meldungen erscheint auch jeweils als Mainstreammeldung (speziell BAHA-News) – ein Hinweis, aber kein Beweis, dass es sich bei Israel News Live nicht um einen verschwörungstheoretischen Kanal handelt, aber eben einen von Israel aus betriebenen Informationskanal mit entsprechendem mehr oder weniger ausgeprägtem Bias.
Verwendet werden neben offiziellen Veröffentlichungen viele private Aufnahmen auf Seiten Israels, aber auch auf Seiten von Hamas, Hisbollah, Iran, etc.
Die Inhalte sind zum Teil nichts für sensible Gemüter, da sie immer wieder einmal Kriegsgreuel aus israelischer Sicht ziemlich direkt zeigen.
ISRAEL im n-tv Liveticker
Hamas nur indirekt beteiligt USA: Gesprächs-Start über Gaza-Waffenruhe „vielversprechend“
Viele Parteien beraten über eine Lösung des Kriegs im Gazastreifen. Die Hamas scheint aber nur indirekt beteiligt. Dennoch sieht US-Sicherheitsberater Kirby einen positiven Start. Knackpunkte bleiben die Geiseln in Hamas-Hand und die künftige Kontrolle des Palästinensergebiets.
Gespräche zu Waffenruhe in Katar Wird der Flächenbrand in Nahost noch abgewendet?
Nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs in Teheran droht ein Vergeltungsschlag des Irans gegen Israel. Jetzt gibt es neue Hoffnung auf Deeskalation im Nahost-Konflikt. Bei Verhandlungen in Katar soll eine Waffenruhe erreicht werden. Vor Beginn der Gespräche appellieren die Vermittler noch ein letztes Mal an alle Konfliktparteien.
Wegen Umgang mit Gaza-Protesten Präsidentin der Columbia-Universität tritt ab
Nur rund ein Jahr steht Nemat Shafik an der Spitze der Columbia University. Während der Hochphase der Gaza-Proteste im Frühjahr gerät sie in die Kritik – von beiden Seiten. Jetzt zieht sie die Konsequenzen.
NAHOST-KONFLIKT n-tv aktuell
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NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL
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WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
Israels Militärchef: Israel kann Gaza-Grenze zu Ägypten überwachen
TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) – Israels Generalstabschef hat vor den Gaza-Gesprächen in Doha erklärt, die Armee könne die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten auch ohne dauerhafte physische Präsenz weiter kontrollieren. Bei einem Besuch an dem sogenannten Philadelphi-Korridor sagte Herzi Halevi nach Angaben des israelischen Rundfunks, das Militär könne im Fall einer Entscheidung zu einem Abzug von der Grenzlinie dort auch immer wieder punktuelle Vorstöße unternehmen.
Der Philadelphi-Korridor ist ein 14 Kilometer langer, schmaler Streifen, der bei Rafah auf der Gaza-Seite entlang der Grenze zu Ägypten verläuft.
Israel hatte die strategisch wichtige Zone bis zum Abzug aus dem Gazastreifen 2005 kontrolliert und dann während des Gaza-Krieges im Mai wieder erobert. Dazu gehört auch der Rafah-Grenzübergang nach Ägypten.
Der Korridor ist wichtig mit Blick auf Israels Sorge vor einem militärischen Wiederaufbau der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen.
Die Hamas fordert einen kompletten Abzug Israels. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte dagegen gesagt, Israels Armee müsse den Philadelphi-Korridor auch nach einer Waffenruhe weiter kontrollieren. Israel geht davon aus, dass die Hamas dort von Ägypten aus Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt hat. Ägypten dementiert dies.
Halevi sagte bei dem Besuch am Mittwoch, die Armee werde bis zur Freilassung der Geiseln ihre Einsätze immer weiter verschärfen. „Die Rückkehr der Geiseln ist ein Kriegsziel“, sagte er. „Was ihr über und unter der Erde macht, hat einen großen Einfluss darauf“, sagte der Generalstabschef israelischen Soldaten. „Die Hamas muss wissen, dass jeder weitere Tag, an dem sie unsere Geiseln festhält, für sie bitterer sein wird als der Tag davor.“/le/DP/mis © 2024 dpa-AFX
Google: Hacker haben es auf US-Wahlkampfteams und Israel abgesehen
WASHINGTON (dpa-AFX) – Eine den iranischen Revolutionsgarden nahestehende Hackergruppe soll versucht haben, sich Zugang zu E-Mail-Konten von Wahlkampfmitarbeitern der US-Demokraten und des republikanischen Kandidaten Donald Trump zu verschaffen. Dies geht aus einem Bericht des US-Unternehmens Google hervor. Die iranischen Revolutionsgarden sind die Elitestreitmacht der Islamischen Republik Iran.
Die Hackergruppe, die unter dem Namen APT42 bekannt ist, soll sich im Mai und Juni die persönlichen E-Mails von etwa einem Dutzend hochrangiger Mitarbeiter aus dem demokratischen und republikanischen Wahlkampflager vorgenommen haben. Damals war US-Präsident Joe Biden noch der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Demokraten, nach seinem Rückzug tritt nun Vizepräsidentin Kamala Harris gegen Trump an.
APT42 sei es gelungen, auf das persönliche Google-Mail-Konto eines hochrangigen politischen Beraters zuzugreifen, teilte das Unternehmen in einem Bericht der Threat Analysis Group (TAG) mit. Den Angaben zufolge untersuchen die Spezialisten Hackerangriffe staatlicher Akteure aus dem Ausland.
Auch Cyber-Angriffe auf User in Israel
In den vergangenen sechs Monaten galten etwa 60 Prozent der versuchten Angriffe von APT42 Zielen in den USA und Israel, wie es in dem Bericht heißt. Seit Anfang Mai habe es vermehrt Cyberattacken auf Nutzer mit Verbindungen zu dem israelischen Militär- und Verteidigungssektor sowie zu Diplomaten, Akademikern und Nichtregierungsorganisationen in Israel gegeben. Unter anderem sollen sich die Hacker als Mitarbeiter einer bekannten US-amerikanischen Denkfabrik ausgegeben haben.
APT steht für Advanced Persistent Threat (Fortgeschrittene anhaltende Bedrohung). So bezeichnen Sicherheitsbehörden von autoritären Staaten gesteuerte Gruppen, die mit der systematischen Ausführung von Cyber-Attacken beauftragt sind.
Seit Tagen Hinweise auf Hacking-Versuche aus dem Ausland
Seit dem Wochenende gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass ausländische Akteure mit Hackerangriffen versuchen, den US-Wahlkampf zu beeinflussen. Am Mittwoch hatte Harris‘ Wahlkampfteam der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, Ziel eines ausländischen Cyberangriffs geworden zu sein. Zuvor hatte das FBI mitgeteilt, wegen eines möglichen Hackerzugriffs auf interne Kommunikation von Trumps Wahlkampfteams zu ermitteln./naki/DP/men © 2024 dpa-AFX
Bericht: Israel fordert Freilassung von 33 lebenden Geiseln
TEL AVIV (dpa-AFX) – Israel fordert nach Medienberichten bei den Gaza-Gesprächen in Doha die Freilassung von 33 lebenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas in einer ersten Phase. Israelische Vertreter hätten eine Namensliste als Bedingung für eine Einigung genannt, berichtete die israelische Zeitung „Jediot Achronot“ unter Berufung auf israelische Beamte, die an den Verhandlungen beteiligt sind. Israel wolle sich nicht in einer Situation wiederfinden, „in der die Hamas vor allem Leichen übergibt“.
Bei den 33 Geiseln soll es sich nach Medienberichten um humanitäre Fälle handeln, darunter Frauen und Kinder sowie ältere und kranke Menschen. Auch Soldatinnen seien darunter.
Die Hamas hat nach israelischer Zählung noch 115 Geiseln in ihrer Gewalt, von denen Israel 41 für tot erklärt hat. Überdies dürften weitere Geiseln, deren Schicksal unbekannt ist, nicht mehr leben. Die „New York Times“ hatte vor gut drei Monaten berichtet, die islamistische Terrororganisation Hamas habe Unterhändler informiert, dass unter 33 Geiseln, die in einem ersten Schritt freigelassen werden könnten, auch Tote seien.
US-Präsident Joe Biden hatte im Mai einen Vorschlag zur Beendigung des Gaza-Kriegs in drei Phasen vorgestellt. Er sieht zunächst eine vollständige und uneingeschränkte Waffenruhe von sechs Wochen vor. In diesem Zeitraum würde eine bestimmte Gruppe von Geiseln freigelassen. Im Gegenzug würden Palästinenser freikommen, die in Israel inhaftiert sind. Danach würden die Kämpfe dauerhaft eingestellt und die verbliebenen Geiseln freigelassen. In einer letzten Phase soll demnach der Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies Vorwürfe zurück, nach Vorstellung des Plans noch neue Bedingungen gestellt zu haben./le/DP/mis © 2024 dpa-AFX
Hisbollah: US-Vermittlungsversuche sind nur „Show“
Die US-Vermittlungsversuche zwischen der Hisbollah im Libanon und Israel sind nach Auffassung des stellvertretenden Chefs der Schiitenorganisation nur „Show“.
In einem Interview mit dem Hisbollah-Fernsehsender al-Manar kritisierte der Hisbollah-Vize Naim Kassem, der US-Gesandte Amos Hochstein habe bei seinem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut keinen konkreten Vorschlag gemacht.
„Ausbruch eines größeren Kriegs verhindern“
Hochstein war am Vortag in den Libanon gereist, um sich für eine Entspannung im militärischen Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah einzusetzen. Libanons Parlamentssprecher und wichtiger Verbündeter der Hisbollah, Nabih Berri, sagte arabischen Medien zufolge, das Treffen mit Hochstein habe „positive Ergebnisse geschaffen“.
Hochstein selbst sagte nach dem Treffen mit Berri: „Er und ich sind uns einig, dass keine Zeit mehr verschwendet werden darf.“ Es gebe auch keine „gültigen Gründe“ mehr für Verzögerungen. Ein Abkommen im Gaza-Krieg werde eine „diplomatische Lösung“ im Libanon möglich machen und den Ausbruch eines größeren Kriegs verhindern.
Hisbollah-Vize Kassem selbst hat Hochstein nicht getroffen. Hochsteins Bemühungen gelten als entscheidend beim Versuch, eine noch umfassendere Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah zu verhindern. red, ORF.at/Agenturen
Hamas-Behörde: Totenzahl in Gaza übersteigt 40.000
Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zehn Monaten im Gazastreifen getöteten Menschen ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf über 40.000 gestiegen.
Mehr als 92.400 weitere Palästinenser seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde gestern mit. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Sie unterscheiden auch nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten sowie Zivilistinnen.
„Düsterer Meilenstein für die Welt“
Volker Türk, der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, sprach in einer Mitteilung von einem „düsteren Meilenstein für die Welt“. Die meisten der Toten seien Frauen und Kinder. Diese „unvorstellbare Situation“ sei „überwiegend auf wiederholte Verstöße der israelischen Streitkräfte zurückzuführen“, die sich nicht an die Regeln des Kriegs hielten.
In den vergangenen zehn Monaten seien in Gaza im Durchschnitt pro Tag etwa 130 Menschen getötet worden. Das Ausmaß der Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern, Schulen und Gotteshäusern durch das israelische Militär nannte Türk „zutiefst schockierend“. red, ORF.at/Agenturen
UMFRAGE – Knappe Mehrheit sieht in Nahost unklare Verantwortung
BERLIN (dpa-AFX) – Nach dem jüngsten Schlagabtausch in Nahost tun sich viele Deutsche schwer damit, den oder die Verantwortlichen für die aktuelle Lage klar zu identifizieren. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 26 Prozent der befragten Wahlberechtigten dem Iran, der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sowie den mit dem Iran verbündeten Milizen im Libanon und im Jemen die Verantwortung dafür. 16 Prozent der Teilnehmer der Befragung sahen die Verantwortung bei Israel.
Die Auffassung, dass der Iran und Israel beide gleichermaßen die Verantwortung für die Zuspitzung der Situation im Nahen Osten in den zurückliegenden Tagen tragen, vertraten 38 Prozent der Befragten. Fünf Prozent der Deutschen glauben demnach, dass weder Israel noch der Iran die Verantwortung für die jüngste Eskalation tragen. 15 Prozent der Befragten wussten keine Antwort auf die Frage nach der Verantwortung in diesem komplexen Konflikt. Wie die Ergebnisse der Befragung im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur belegen, gibt es hier keine allzu großen Unterschiede zwischen den Anhängern der verschiedenen Parteien.
Ältere Menschen tendierten etwas stärker dazu, den Iran, die Hamas und ihre verbündeten Milizen als Verantwortliche für die Zuspitzung der Situation zu benennen. Jüngere Menschen vertraten etwas häufiger als Ältere die Ansicht, Israel trage hierfür die Verantwortung. YouGov hatte die Befragung zwischen Freitag vergangener Woche und Dienstag durchgeführt.
Die Hamas und andere Gruppen aus dem Gazastreifen hatten am 7. Oktober vergangenen Jahres den Süden Israels überfallen, mehr als 1.200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive in Gaza. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden in dem dicht besiedelten Gebiet seither fast 40.000 Menschen getötet.
Der Iran hat einen Vergeltungsschlag für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija während eines Aufenthalts in der iranischen Hauptstadt Teheran angedroht. Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah hat Vergeltung angekündigt für die Tötung ihres Militärkommandeurs Fuad Schukr durch Israel. Die Hisbollah und Israel liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober fast täglichen Beschuss, bei dem Dutzende Zivilisten auf beiden Seiten der Grenze getötet wurden./abc/DP/mis © 2024 dpa-AFX
UKRAINE
UKRAINE – LANDKARTE
UKRAINE – UNDERSTANDIG WAR (ISW)
Tägliche Updates des Institute ort he Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Ukraine-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).
UKRAINE im n-tv Liveticker
+++ 07:22 ISW: „Strategischen Mangel an Vorstellungskraft“ bei Putin und der russischen Führung +++
Der Kreml und das russische Militärkommando haben laut Institut für Kriegsstudien (ISW) mit Verzögerung eine „komplizierte, sich überschneidende und bisher unwirksame Kommando- und Kontrollstruktur als Reaktion auf den ukrainischen Überfall auf das Gebiet Kursk“ geschaffen. Dies mache deutlich, dass der Kreml es versäumt habe, die Möglichkeit eines bedeutenden ukrainischen Einmarsches in Russland einzuplanen, so das ISW. Die Grenze sei seit Herbst 2022 als ruhender Frontabschnitt behandelt und „wahrscheinlich nicht genügend für Eventualitäten für die Verteidigung des russischen Territoriums eingeplant“ worden. Laut der US-Denkfabrik wird der Kreml jetzt genau überlegen, welche Gebiete die Ukraine entlang der Grenze noch angreifen könnte. Dies verdeutliche, dass die russische Führung „an einem strategischen Mangel an Vorstellungskraft gelitten hat“.
Medienkampagne und Ausnahmezustand Russland klagt: Sind Opfer ukrainischer Aggression
+++ 06:40 Ukraine berichtet über erfolgreichen Angriff in der Krim-Region +++
Die ukrainischen Streitkräfte sollen in der Nacht erneut die Region Krim attackiert haben. Der Sprecher der Militärverwaltung in der Region Odessa, Sergey Bratchuk, berichtet von ersten Schäden an einer Fähre im Hafen von Kertsch ganz in der Nähe der Krim-Brücke und an einem Boot in Tschornomorske in der Region Krasnodar. „Weitere Aufklärungsmaßnahmen sind im Gange“. Die Ukraine hatte in den letzten Wochen und Monaten mehrfach von der Versenkung von Fähren und Booten berichtet, die auch für militärische Zwecke genutzt worden sein sollen. Zudem gelang wohl auch die Versenkung eines U-Bootes:
Angriff auf die „Rostow am Don“ Ukraine: Haben russisches U-Boot versenkt
+++ 05:59 CNN: USA erlauben ATACMS-Einsatz in Kursk nicht – weil sie etwas anderes für sinnvoller erachten +++
Laut einem CNN-Bericht sträuben sich die USA weiterhin, den Einsatz von ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite aus amerikanischer Lieferung in der Region Kursk zu gestatten. Die Sorge vor einer Eskalation soll dieses Mal allerdings nicht der Grund dafür sein. Unter Berufung auf Regierungsvertreter berichtet der Sender, die Vereinigten Staaten seien viel mehr der Meinung, dass die ATACMS besser eingesetzt werden könnten, um die von Russland besetzte Krim anzugreifen.
+++ 05:19 Selenskyj: Nachschub für Truppen in Ostukraine eingetroffen +++
Angesichts des zunehmenden Drucks russischer Truppen in der Ostukraine widmet Kiew der Verteidigung rund um den Donbass jetzt höchste Aufmerksamkeit. „Torezk und Pokrowsk, die meisten russischen Angriffe finden dort statt“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Der dringend benötigte Nachschub sei bereits eingetroffen. „Alles, was jetzt gebraucht wird.“ Selenskyj machte jedoch keine Angaben dazu, ob auch zusätzliche Truppen in die schwer umkämpften Gebiete verlegt wurden. Zu den Angriffen auf die Verteidigungsstellungen der Ukrainer rund um den Donbass teilte der Generalstab in Kiew am Abend mit, seit Tagesbeginn habe es 68 Gefechte gegeben.
+++ 03:46 Gouverneur: Strategischer Bomber aus Russland stürzt in Sibirien ab +++
Der Gouverneur der Region Irkutsk im russischen Sibirien, Igor Kobzew, teilt den Absturz eines strategischen Bombers vom Typ Tu-22M3 mit. Der Grund soll ein technischer Defekt gewesen sein. Ein Mitglied der vierköpfigen Besatzung sei ums Leben gekommen, erklärt der Gouverneur unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Der restlichen Besatzung sei es gelungen, sich aus dem Flugzeug zu befreien. Sie seien ins Krankenhaus gebracht worden, schreibt Kobzew in der Nachrichten-App Telegram.
+++ 23:08 Ukraine bietet ausländischen Kämpfern und ihren Familien die Staatsbürgerschaft an +++
Ausländische Freiwillige, die in den ukrainischen Verteidigungsstreitkräften dienen, und ihre Familienangehörigen sollen die Möglichkeit haben, die ukrainische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Das gibt das Verteidigungsministerium der Ukraine bekannt unter Berufung auf den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Jeder Krieger, der den ukrainischen Staat verteidigt, unser Volk schützt und unsere Unabhängigkeit verteidigt, verdient Anerkennung und maximale Unterstützung. Dies gilt insbesondere für unsere Soldaten – ukrainische Legionäre -, die derzeit die Staatsangehörigkeit anderer Staaten, aber noch nicht die der Ukraine besitzen. Sie verdienen es, unsere Bürger zu sein, Bürger der Ukraine. Das gilt auch für ihre Familien, die Familien unserer Helden“, zitiert das Ministerium den Staatschef.
+++ 22:33 US-Regierung genehmigt Verkauf von bis zu 600 Patriot-Raketen an Deutschland +++
Die US-Regierung hat den Verkauf von bis zu 600 Raketen und anderer Ausrüstung für Patriot-Luftabwehrsysteme an Deutschland genehmigt. Die zuständige Behörde für internationale Sicherheitskooperation (DSCA) erklärte, das Rüstungsgeschäft im Gesamtwert von fünf Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro) stärke die Sicherheit der USA, „indem es die Sicherheit eines Nato-Verbündeten verbessert, der eine wichtige Kraft für die politische und wirtschaftliche Stabilität in Europa ist“. Deutschland hat mehrere Patriot-Systeme an die Ukraine abgegeben.
+++ 22:14 SBU: Ukraine stockt den Gefangenenaustauschpool auf +++
Die vorrangige Aufgabe des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) bestehe darin, ukrainische Verteidiger aus russischer Gefangenschaft zurückzuholen. Daher arbeite der SBU und die Verteidigungskräfte aktiv daran, „den Fonds für den Austausch von Kriegsgefangenen durch die Gefangennahme weiterer russischer Soldaten auf dem Schlachtfeld aufzufüllen.“ Dies gibt der Leiter des Sicherheitsdienstes, Vasyl Maliuk, bei einem gemeinsamen Briefing mit den Leitern des Verteidigungsministeriums, des Innenministeriums, des Verteidigungsnachrichtendienstes GUR, des Auslandsnachrichtendienstes SZRU und dem Menschenrechtsbeauftragten der Werchowna Rada bekannt. „Die Rückkehr der ukrainischen Verteidiger ist eine Aufgabe von höchster Priorität, die vom Oberbefehlshaber, Präsident Wolodymyr Selenskyj, festgelegt wurde“, zitiert ihn der Pressedienst. Nach eigene Angaben hat die ukrainische Armee bei ihrem Vorstoß über die russische Grenze in die Region Kursk über 100 russische und tschetschenische Soldaten gefangen genommen (siehe Eintrag 14:57 Uhr).
+++ 21:46 Polen würdigt Kriegshelden des Sieges über Rote Armee – und zieht Parallele zu Putin +++
Mit einer Militärparade in Warschau hat Polen an seinen Sieg über die Rote Armee erinnert. Teil der Parade waren Panzer und Soldaten, darunter auch einige aus den USA und anderen verbündeten Ländern. Kampfjets flogen über die Tausenden Zuschauer hinweg. „Wir müssen uns wappnen und ein solches Potenzial aufbauen, dass niemand es je wagen wird, uns anzugreifen“, sagte Präsident Andrzej Duda vor der Parade, die den Höhepunkt der staatlichen Gedenkfeierlichkeiten bildete. Am „Tag der polnischen Armee“ erinnert das Land an den Sieg des polnischen Militärs über die Truppen der Sowjetunion im Jahr 1920 in der Schlacht bei Warschau. Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz schreibt in einem Brief an die Soldaten, der Feiertag erinnere an die ruhmreichsten Episoden der polnischen Armee, an den Preis der Unabhängigkeit und Freiheit. „An diesem Tag würdigen wir alle Helden, die seit den Anfängen unseres Landes für das Vaterland gekämpft haben“, erklärt er.
Der 60-jährige Jacek Szelenbaum, der zu den Zuschauern gehörte, sagt, die Parade sei zwar eine Show, aber er freue sich, wenn er sehe, dass das Militär über modernere Waffen verfüge. „Wir fühlen uns etwas besser, weil wir diese gute Ausrüstung sehen und die Anwesenheit unserer Verbündeten – Amerikaner, Briten, Rumänen und andere – spüren“, sagt Szelenbaum. „Das ist in dieser Situation notwendig, denn Polen könnte sich niemals allein verteidigen. Nur in einem Bündnis können wir gegen (den russischen Präsidenten) Putin bestehen.“
+++ 20:59 Panzergeneral Freuding kündigt weitere Deutsche Militärhilfe für Ukraine an +++
Der Chefkoordinator der deutschen Militärhilfe, Generalmajor Christian Freuding, ist nach Gesprächen aus der Ukraine zurückkehrt (siehe auch Eintrag von 16:46 Uhr). Im Bundeswehr-Videoformat „Nachgefragt“ erklärt Freuding, welche Waffen Deutschland der Ukraine bis Ende des Jahres liefern wird. Demnach besteht der Schwerpunkt der militärischen Hilfe darin, zusätzliche Luftverteidigungssysteme, Artilleriesysteme, Schusswaffen, Drohnen, Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zu liefern. Insgesamt sollen bis Ende 2024 zwei Mittelstreckenbatterien IRIS-T SLM und zwei Kurzstreckenbatterien IRIS-T SLS an die Ukraine geliefert werden. Außerdem werden den Ausführungen zufolge zehn Flugabwehrkanonen vom Typ Gepard mit zwei 35-mm-Kanonen geliefert. Zusätzlich sollen etwa 30 Leopard 1A5-Panzer kommen, die derzeit von Rheinmetall-Spezialisten restauriert werden, heißt es. Außerdem sollen 400 gepanzerte MRAP-Fahrzeuge bereitgestellt werden. Die Artilleriesysteme sollen in Form von 12 selbstfahrenden Kettenartilleriesystemen PzH-2000 und vier selbstfahrenden Radartilleriehaubitzen Zuzana 2 geliefert werden.
+++ 20:20 Behörden: Fünf Zivilisten bei russischen Angriffen in Süd- und Ostukraine getötet +++
Im Süden und Osten der Ukraine sind nach Behördenangaben fünf Zivilisten durch russische Angriffe getötet worden. In der nordöstlichen Region Charkiw werden den Angaben zufolge zwei Menschen durch einen Luftangriff getötet. Einen weiteren Toten gab es bei einem Artillerieangriff in Donezk im Osten. In der südlichen Region Cherson wird ein Mann durch einen Drohnenangriff getötet. Ein weiterer, bei einem früheren Angriff verletzter Mann, stirbt im Krankenhaus, wie die Behörden in Cherson melden. Unterdessen rufen die Behörden die Bewohnerinnen und Bewohner von Pokrowsk dazu auf, die Stadt zu verlassen. „Vor allem Familien mit Kindern“ sollten fliehen, bevor es zu spät sei. Der Feind rücke „mit hoher Geschwindigkeit“ auf die Stadt in der Region Donezk vor. Die russische Armee greift laut der Regierung in Kiew vor allem im Osten der Ukraine weiterhin stark an. Moskau meldet die Rückeroberung des Dorfes Iwaniwka in Donezk, das nur rund 15 Kilometer von dem strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk entfernt liegt.
+++ 19:30 Bericht: USA und Ukraine über Lieferung von Langstrecken-Marschflugkörpern „in fortgeschrittenem Stadium“ +++
Die Gespräche zwischen der Ukraine und der Regierung von US-Präsident Joe Biden über die Lieferung von Marschflugkörpern mit großer Reichweite sollen sich „in einem fortgeschrittenen Stadium“ befinden. Das berichtet das ukrainische Nachrichtenportal „Kyiv Independent“ und zitiert eine Quelle aus dem Umfeld der Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Es sei jedoch unklar, wann die Raketen in der Ukraine eintreffen könnten, sagt die Quelle und fügt hinzu, dass ein Zeitpunkt im Herbst dieses Jahres in Betracht gezogen werde. Auch die US-amerikanische Tageszeitung „Politico“ berichtet unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass Bidens Regierung „offen“ dafür sei, Kiew mit Langstrecken-Marschflugkörpern zu versorgen, um unter anderem die kürzlich bereitgestellten F-16-Kampfjets zu verstärken. Kiew drängt die USA seit Beginn des Angriffs Russlands, den ukrainischen Streitkräften ihre Langstreckenraketen zur Verfügung zu stellen, damit diese die russische militärische Infrastruktur und Logistik tief in Russland angreifen können.
+++ 19:16 Litauen schickt neues Militärhilfepaket an die Ukraine +++
Im Rahmen der militärischen Unterstützung Litauens für die ukrainische Armee sendet Litauen ein neues Paket bestehend aus Ladern, Anhängern und Klappbetten. Das berichtet „Ukrinform“ unter Verweis auf den Pressedienst des litauischen Verteidigungsministeriums. Demnach sind im August gepanzerte Mannschaftstransportwagen, Kurzstrecken-Luftabwehrsysteme mit Raketen, Anti-Drohnen-Systeme, Anti-Drohnen-Einzelschalldämpfer, Geländewagen mit Ersatzteilen, Lader, Gewehre, Munition, Nebelladungen, Waffenzubehör und deren Teile in die Ukraine überführt worden.
+++ 18:51 Kardinal Woelki: Ukraine-Krieg darf in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten +++
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki will Hilfsorganisationen und Menschen in der Ukraine im russischen Angriffskrieg weiterhin unterstützen. Bei einem mehrtägigen Aufenthalt in dem Land habe er den Eindruck gewonnen, dass der Krieg noch länger andauern werde. Das mache ihn „tief betroffen“, sagt Woelki in Kiew. „Deswegen ist es wichtig, dass der Krieg bei uns in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten darf.“ Bei seinem voraussichtlich noch bis Montag andauernden Aufenthalt hatte Woelki Treffen mit Vertretern verschiedener Hilfsprojekte geplant. Auf seinem Programm standen unter anderem Termine in Lwiw (Lemberg), Kiew, Butscha und Irpin. Vor allem nach seinem Besuch in Butscha sei ihm bewusst geworden, wie wichtig Standards wie die Genfer Konventionen, das humanitäre Völkerrecht, seien. Vor Ort sei sehr konkret in sein Leben getreten, dass diese Standards in Butscha nicht eingehalten worden seien, sagt der Kardinal. Butscha steht wie kein anderer Ort in der Ukraine als Symbol für Gräueltaten des Krieges. Einige Leichen wurden mit gefesselten Händen auf dem Rücken gefunden. Anfang April 2022, Tage nach dem russischen Abzug, gingen die Bilder von den auf der Straße liegenden Toten um die Welt.
Seit Beginn der russischen Invasion 2022 hat das Erzbistum Köln nach eigenen Angaben Hilfsprojekte in der Ukraine mit mehr als 1,2 Millionen Euro unterstützt. Die Menschen müssten aufgefangen werden, sagt Woelki. „Da werden wir uns weiter engagieren.“ Man müsse sich an die Seite der Ukrainer stellen, aber auch sehen, dass Menschen auf der anderen Seite ebenfalls Angehörige verlieren, sagte er mit Blick auf Russland.
+++ 18:29 Ukraine meldet verstärkte Angriffe der Russen in Region Cherson +++
Russische Truppen verstärken ihre Aktivitäten in der Nähe des Dorfes Krynky in der Region Cherson. Das habe die ukrainischen Streitkräfte dazu veranlasst, neue Positionen zu suchen, sagt Dmytro Lykhovii, ein Sprecher der ukrainischen Tavria-Truppengruppe. Das kleine Dorf ist eine Schlüsselsiedlung im heftig umkämpften Dnipro-Brückenkopf im russisch besetzten Gebiet Cherson. Vor Beginn des Krieges gegen die Ukraine lebten dort weniger als 1000 Menschen. „Sieben (russische) Angriffe wurden an einem Brückenkopf am linken Ufer des Flusses Dnipro in der Oblast Cherson, nördlich des Dorfes Krynky, abgewehrt, wo unsere Einheiten neue Stellungen bezogen haben. Der Feind ist dort aktiver als in der vergangenen Woche“, sagt Lychowii im ukrainischen Staatsfernsehen. Aufgrund des sumpfigen Geländes sei es schwierig, in dem Gebiet Festungen zu errichten, Beobachtungsposten einzurichten und Feuerstellungen zu beziehen, so der Sprecher. „Wenn russische Truppen bei heißem Wetter Artillerie einsetzen und Brandmunition von Drohnen abwerfen, brechen Brände aus.“ Dies erschwere das Halten von Stellungen, und die ukrainischen Streitkräfte müssten sich verlagern, fügt Lykhovii hinzu.
+++ 18:05 Russischer Mittelstreckenbomber stürzt über Sibirien ab +++
Die russische Luftwaffe verliert einen Mittelstreckenbomber vom Typ Tu-22M3 (NATO-Code Backfire) bei einem Absturz in Sibirien. Die Maschine sei bei einem Routineflug in der Nähe von Irkutsk auf unbewohntes Gebiet gestürzt, berichtet die Staatsagentur TASS. Die Besatzung habe sich mit dem Fallschirm retten können. Als Ursache für den Zwischenfall wurde ein technisches Problem des viersitzigen Überschallbombers angenommen.
Der Bomber wurde bereits Ende der 1960er-Jahre entwickelt und bis 1993 in verschiedenen Varianten gebaut. Ursprünglich als Langstreckenbomber konzipiert, fiel nach Abrüstungsverhandlungen der Tankstutzen weg, die Maschinen wurden dadurch zu Mittelstreckenbombern. Die Tu-22 kann mit Lenkwaffen, Marschflugkörpern und möglicherweise auch mit Hyperschallrakete „Kinschal“ beladen werden.
+++ 17:34 Ukraine meldet Tote und Verletzte durch russischen Gleitbomben-Beschuss auf Region Charkiw +++
Behörden melden mehrere Angriffe der Russen mit Gleitbomben in der ostukrainischen Region Charkiw. Dabei gibt es offiziellen Angaben zufolge Tote und Verletzte. Im Bezirk Kupiansk treffen russische Truppen ein ziviles Unternehmen. Zwei Zivilisten werden getötet und einer verletzt, meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur „Ukrinform“ mit Verweis auf einen Beitrag auf Telegram von Oleh Syniehubov, Leiter der Militärverwaltung der Region. Bei einem weiteren Gleitbombenangriff auf die Stadt Solotschiw sind sechs Menschen verletzt worden, darunter ein zwölfjähriges Kind, teilt die Kommunikationsabteilung der Polizei der Region auf Telegram mit.
+++ 17:03 Lukaschenko erneut für Gespräche zwischen Russland und Ukraine +++
Vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk spricht sich der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko erneut für Verhandlungen aus. „Wir sollten uns an den Verhandlungstisch setzen und diesen Streit beenden. Weder die Ukrainer noch die Russen noch die Belarussen brauchen ihn“, sagt Lukaschenko in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen Rossija, wie die belarussische Nachrichtenagentur Belta berichtet. Belarus ist ein Verbündeter Russlands und unterstützt Moskau in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon zu Kriegsbeginn hatte das Land sein Gebiet russischen Truppen zur Verfügung gestellt, um von dort in den Norden der Ukraine einzumarschieren. Gleichzeitig hat der autoritär regierende Lukaschenko schon mehrfach seine Dienste als Vermittler für Friedensgespräche angeboten. Auch jetzt betont er, der Westen und vor allem hochrangige Vertreter der USA seien an einer Eskalation des Konflikts interessiert. „Sie wollen, dass wir uns gegenseitig vernichten“, sagt Lukaschenko. Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg.
+++ 16:46 General Freuding: Ukrainern ist Risiko ihrer Operation bewusst +++
Der militärische Chefkoordinator der deutschen Ukraine-Hilfe, Generalmajor Christian Freuding, kann den Entschluss der Ukrainer zur Offensive auf russisches Grenzgebiet „gut nachvollziehen“. „Wo immer sich für den militärischen Führer die Gelegenheit zur Initiative bietet, muss er sie nutzen. Nach meinen Eindrücken und nach meinen Gesprächen ist den Ukrainern das Risiko, dass sie mit dieser Operation eingehen, durchaus bewusst, aber es kann eben zu einer erheblichen Dynamik kommen, wenn diese Operation erfolgreich durchgeführt wird“, sagt Freuding im Bundeswehr-Videoformat „Nachgefragt“. Freuding war in den vergangenen Tagen zu Gesprächen in der Ukraine. Der Vormarsch sei ein „guter Indikator, dass die ukrainischen Streitkräfte weiter den Willen und die Fähigkeit haben, in diesem Krieg Erfolg zu haben und ihn auch zu gewinnen“, erklärt Freuding.
„Die Stärke der ukrainischen Streitkräfte für diese Angriffsoperation sind vier Brigaden. Das sind 4000 bis 6000 Soldatinnen und Soldaten“, sagt Freuding. Von ukrainischem Gebiet aus würden sie von 2000 bis 4000 Männern und Frauen durch Logistik, aber auch durch Luftverteidigung unterstützt. „Die Tiefe des genommenen Gebietes beträgt circa 30 Kilometer, die Breite circa 65 Kilometer“, sagt Freuding. „Der Gesamtraum, in dem ukrainische Kräfte operieren – nicht kontrollieren, sondern operieren – schätzen wir auf circa 1000 Quadratkilometer. Das ist deshalb interessant, weil das in etwa die Größenordnung ist, die die ukrainischen Streitkräfte verloren haben gegen die russischen Streitkräfte seit Jahresbeginn.“
+++ 16:19 Berichte: Ukraine setzt britische Challenger 2-Panzer auf russischem Gebiet ein +++
Bei dem seit letzter Woche andauernden grenzüberschreitenden Einmarsch der Ukraine in Russland setzt die ukrainische Armee britische Challenger-2-Panzer ein. Das berichten übereinstimmend die britischen Medien BBC und Sky News unter Berufung auf ungenannte Quellen. Das britische Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, dass es keine Änderung der Politik gebe und die Ukraine das Recht habe, von Großbritannien gelieferte Waffen auf russischem Territorium einzusetzen. Ausgenommen seien davon jedoch Storm Shadow-Raketen, hieß es. Das Ministerium äußerte sich nicht dazu, um welche Waffen es sich beim aktuellen Einsatz auf russischem Gebiet im Einzelnen handelt. Die anonymen Quellen erklärten gegenüber der BBC und Sky News, dass dies auch die modernen Challenger-2-Panzer einschließe. Von diesem Panzertyp seien 14 mindestens seit Januar 2023 in der Ukraine im Einsatz. Davon wurde ein britischer Panzer im September 2023 als zerstört bestätigt.
+++ 15:58 Ukraine weist Beteiligung an Nord-Stream-Sabotage erneut zurück +++
Die ukrainische Regierung weist eine Beteiligung am Sabotage-Akt gegen die Ostsee-Pipeline Nord Stream zurück. Es sei vielmehr sehr wahrscheinlich, dass Russland für den Anschlag vom September 2022 verantwortlich sei, sagt der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, der Nachrichtenagentur Reuters am heutigen Donnerstag. „So eine Tat kann nur ausgeführt werden mit großen technischen und finanziellen Ressourcen“, sagt Podoljak. „Und wer hatte all das zum Zeitpunkt des Anschlags? Nur Russland.“ Drei der vier Pipelines, durch die russisches Gas direkt nach Deutschland gepumpt wurde, wurden bei den Anschlägen zerstört. Die Ermittlungen zur Aufklärung führt der Generalbundesanwalt in Karlsruhe. Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass ein erster Haftbefehl gegen einen in Polen lebenden Ukrainer ausgestellt wurde. Der Tauchlehrer konnte sich aber in die Ukraine absetzen. Vermutet wird, dass die Tat in Zusammenhang steht mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der mit der Invasion im Februar 2022 begann.
Saluschnyj ignorierte Befehl WSJ: Selenskyj wusste von Nord-Stream-Anschlagsplänen
+++ 15:40 Selenskyj meldet Eroberung von russischer Stadt Sudscha +++
Ukrainische Soldaten bringen nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die russische Stadt Sudscha in der Region Kursk komplett unter ihre Kontrolle. Dort werde nun eine Kommandozentrale des ukrainischen Militärs errichtet, sagt Selenskyj (siehe Eintrag 15:21). Der ukrainische Fernsehsender 1+1 hatte bereits am Mittwoch Aufnahmen ausgestrahlt, die den Angaben zufolge die rund zehn Kilometer von der Grenze entfernte Kleinstadt unter ukrainischer Kontrolle zeigen sollten. Zu sehen sind ausgebrannte russische Militärfahrzeugkolonnen und ukrainische Soldaten, die Hilfsgüter an Ortsansässige verteilten und russische Flaggen von Verwaltungsgebäuden entfernten.
+++ 15:21 Ukraine richtet Militärkommandantur in Region Kursk ein +++
Nach dem Vorstoß ukrainischer Truppen in die russische Nachbarregion Kursk hat Kiew dort eine Militärkommandantur für das von ihr kontrollierte Gebiet eingerichtet. Die Kommandantur solle sich um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung und die vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmern, sagt Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj während einer Sitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Zum Leiter der Kommandantur sei Generalmajor Eduard Moskaljow ernannt worden. Syrskyj sagt weiter, das ukrainische Militär habe seit Beginn der Offensive 82 Orte und 1150 Quadratkilometer Territorium unter seine Kontrolle gebracht.
+++ 14:57 Moskau kündigt mehr Truppen für Grenzgebiet an +++
Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow kündigt mehr Truppen und Mittel für die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk an. Der Generalstab habe einen Plan mit zusätzlichen Maßnahmen vorbereitet, sagt Beloussow in Moskau. „Dabei geht es in erster Linie um die Verbesserung der Effizienz des Systems des Truppenmanagements in Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden“, sagt Beloussow bei der Sitzung zum Schutz der russischen Grenzregion. Schwerpunkt war demnach die Region Belgorod. Er werde die Umsetzung des Plans selbst kontrollieren, sagt er. Es gehe um den Schutz der territorialen Unversehrtheit Russlands, der Bevölkerung und der Infrastruktur in den Grenzregionen. Demnach sollen nun etwa auch das Verteidigungsministerium, der Inlandsgeheimdienst FSB, die Nationalgarde und andere Sicherheitsbehörden ihre Arbeit besser koordinieren. Das Verteidigungsministerium meldete indes erneut die Zerstörung von ukrainischen Stellungen auf russischem Gebiet. Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite nicht.
Im Gebiet Kursk waren am Dienstag vor einer Woche erstmals in dem seit fast zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Kiews Bodentruppen eingedrungen. Seither gibt es dort einen Vormarsch Tausender ukrainischer Soldaten, die Dutzende Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht haben. Das Eindringen der feindlichen Truppen mit Panzern und schwerer Artillerie hatte in Russland breite Verwunderung in der Bevölkerung ausgelöst über den Zustand der Staatsgrenze.
+++ 14:26 Medienkampagne und Ausnahmezustand – Russland klagt: Sind Opfer ukrainischer Aggression +++
Der Ukraine-Konflikt hat sich längst auch zu einem Krieg der Bilder entwickelt. Videoaufnahmen zeigen zerstörte Militärstellungen, Medienkanäle informieren über vermeintliche Teilsiege. Moskau nutzt nun auch die derzeit laufende Kursk-Offensive, um ein weiteres verzerrtes Narrativ in die Welt zu setzen.
Medienkampagne und Ausnahmezustand Russland klagt: Sind Opfer ukrainischer Aggression
+++ 13:58 Russen flüchten aus Grenzgebiet: „Haben uns in Büschen versteckt“ +++
Nach dem Vorstoß ukrainischer Soldaten in die russische Grenzregion Kursk berichten Geflüchtete von bangen Momenten. „Wir haben uns in den Büschen versteckt“, sagt Tatjana Anikejewa dem russischen Staatsfernsehen. Nach eigenen Angaben musste sie überstürzt die Ortschaft Sudscha verlassen. „Das Geräusch des Geschützfeuers ging pausenlos weiter. Das Haus wackelte“, sagt sie.
+++ 13:41 Gouverneur von Kursk: Ukrainische Rakete über Lgow abgefangen +++
Seit mehr als einer Woche liefern sich ukrainische Truppen nach einem unerwarteten Grenzübertritt in der russischen Region Kursk Kämpfe mit russischen Soldaten. Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, ordnete die Evakuierung des Bezirks Gluschkowo an. Dieser liegt nordwestlich von Sudscha. Die Evakuierungsanordnung legt nahe, dass die ukrainischen Soldaten dort auf dem Vormarsch sind. Nach russischen Angaben wurden bisher bereits mehr als 120.000 Bewohner der Region in Sicherheit gebracht. Russische Truppen haben über der Stadt Lgow in der russischen Region Kursk nach Angaben des dortigen amtierenden Gouverneurs Alexej Smirnow, eine ukrainische Rakete abgefangen. Herabfallende Trümmer hätten zwei Anwohner verletzt, teilt Smirnow mit.
+++ 13:18 Russland: Haben Dorf Iwaniwka in Donezk eingenommen +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau das Dorf Iwaniwka in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
+++ 12:42 Umbach: „Russland ist zu aktiver Sabotage übergegangen“ +++
Nach dem Verdacht von Sabotage in der Kaserne Köln-Wahn steht die Frage im Raum: Wie sicher ist Deutschland vor hybriden Angriffen aus Russland? Sicherheitsexperte Frank Umbach sieht nach einer Phase des Ausspähens ein neues Kapitel angebrochen. Dabei spielten Extremisten von rechts und links eine wichtige Rolle.
Extremisten als Handlanger Umbach: „Russland ist zu aktiver Sabotage übergegangen“
+++ 12:11 Kaum Entlastung für Ostfront durch Vorstoß auf russisches Gebiet +++
Die Ukraine meldet schwere Kämpfe an der Front im Osten des Landes. Trotz des ukrainischen Vorstoßes auf russisches Gebiet an der Nordgrenze werde die Hauptfront in der Ukraine nicht entlastet. „Trotz der Ereignisse auf russischem Territorium hält der Feind weiterhin den Großteil seiner Truppen in dieser Richtung (Ostfront) und versucht, Erfolge zu erzielen“, sagt der Offizier Serhij Zehozkij im Fernsehen. Der ukrainische Generalstab zählt 58 Gefechte auf. Dies sei die höchste Zahl an Gefechten, die für einen einzelnen Tag in diesem Monat berichtet wurde.
+++ 11:41 Munz: „Würde in Russland für große Aufregung sorgen“ +++
In Russland kursieren Berichte, wonach Wehrpflichtige in die Oblast Kursk versetzt werden, um den ukrainischen Vorstoß aufzuhalten. ntv-Russland-Korrespondent Rainer Munz erklärt, welche Brisanz darin steckt und berichtet über die Festnahme eines US-Amerikaners in Russland.
Wehrpflichtige in Krieg gezwungen? Munz: „Würde in Russland für große Aufregung sorgen“
+++ 11:02 Tschetschenen-Einheit will Ort in Kursk zurückerobert haben +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Kommandeurs der tschetschenischen Achmat-Einheit die Ortschaft Martynowka in der Oblast Kursk zurückerobert. Generalmajor Apti Alaudinow äußert sich im russischen Staatsfernsehen. Unabhängig bestätigen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.
+++ 10:37 Russin: Moskaus Soldaten in Kursk sind einfach abgehauen +++
Die Lage in der vom ukrainischen Militär angegriffenen Region Kursk bleibt unübersichtlich. Nun aber bringt Präsident Selenskyj etwas Licht in die Frage nach den Motiven hinter dem Überfall. Derweil beklagen Bewohner des Gebiets, von der russischen Führung und dem Militär im Stich gelassen worden zu sein.
Dynamische Lage in Kursk Russin: Moskaus Soldaten „sind einfach abgehauen“
+++ 10:13 Russland erklärt Ausnahmezustand für Region Belgorod +++
Das russische Katastrophenschutzministerium hat auch für die Oblast Belgorod den föderalen Ausnahmezustand ausgerufen. Dieser wurde bereits über die angrenzende Oblast Kursk verhängt, wo ukrainische Soldaten am 6. August überraschend eingedrungen waren. Minister Alexander Kurenko erklärt mit Blick auf Belgorod, die Lage dort bleibe komplex und angespannt. „Infolge der Terroranschläge ukrainischer bewaffneter Gruppen in der Oblast Belgorod wurden Wohnhäuser und Infrastruktureinrichtungen beschädigt, es gibt Tote und Verletzte.“
+++ 10:00 Verteidigungsminister von Ukraine und USA beraten über Lage +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow hat mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin über die Gefechtslage und den militärischen Bedarf der Ukraine beraten. Umerow habe Austin zudem für „die kontinuierliche und umfassende Unterstützung seit Beginn der großangelegten Invasion Russlands“ gedankt, teilt das Verteidigungsministerium in Kiew mit.
+++ 09:31 WSJ: Selenskyj segnete Nord-Stream-Sabotage ab +++
Private Geschäftsleute sollen eine kleine Operation, die von einem hochrangigen General beaufsichtigt wurde, zur Sabotage der Nord-Stream-Pipeline in die Wege geleitet haben. Das berichtet das „Wall Street Journal“. Präsident Selenskyj soll den Plan zunächst genehmigt und anschließend erfolglos versucht haben, ihn abzubrechen. 300.000 Dollar soll der Sabotageakt gekostet haben, der letztlich von einer kleinen Crew von sechs Mitgliedern auf einer kleinen Jacht durchgeführt wurde. „Ich lache immer, wenn ich in den Medien Spekulationen über eine riesige Operation lese, an der Geheimdienste, U-Boote, Drohnen und Satelliten beteiligt waren“, sagt ein Offizier, der an dem Komplott beteiligt war, der Zeitung. „Das Ganze ist aus einer durchzechten Nacht und der eisernen Entschlossenheit einer Handvoll Leute entstanden, die den Mut hatten, ihr Leben für ihr Land zu riskieren.“ Selenskyj habe nach Einwirken der CIA reagiert und wollte das Unterfangen stoppen, sein damaliger Oberbefehlshaber, Walerij Saluschnyj, habe die Sabotage aber weiter vorangetrieben.
+++ 08:48 Ukraine: Alle von Russland gestarteten 29 Drohnen abgeschossen +++
Die Ukraine meldet, sämtliche 29 von Russland gestarteten Drohnen in der Nacht zum Donnerstag abgeschossen zu haben. Russland habe auch drei gelenkte Ch-59-Raketen abgefeuert, heißt es weiter.
+++ 08:08 Ukraine zerstört russisches Kasta-Radar – Kostenpunkt: 60 Millionen Dollar +++
Militärische Spionageabwehrbeamte der Ukraine haben in Zusammenarbeit mit den Verteidigungskräften des Landes ein russisches Kasta-Radar im Kriegsgebiet Saporischschja zerstört. Das berichtet die Pressestelle des SBU. Das Langstrecken-Erkennungsradar kostet in der Herstellung um die 60 Millionen Dollar. „Eigentlich war dieses Radar das ‚Augenpaar‘ der russischen Luftabwehr, die unseren Luftraum kontrollierte. Der Feind versteckte es im Hintergrund, tarnte es sorgfältig und verlegte es oft. Diesmal gelang es ihnen, das Radar aufzuspüren und das Ziel anzugreifen, um es zu zerstören“, heißt es in der Erklärung. Quellen: ntv.de, rog/gut/ino/rts/AP/dpa/AFP
NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE
An Stelle der üblichen dpa-AFX-Meldung:
Selenskyj: Nachschub für Truppen in Ostukraine eingetroffen – Ukrainische Militärkommandantur in Kursk
Angesichts des zunehmenden Drucks russischer Truppen in der Ostukraine widmet Kiew der Verteidigung rund um den Donbas jetzt höchste Aufmerksamkeit. „Torezk und Pokrowsk, die meisten russischen Angriffe finden dort statt“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. Der dringend benötigte Nachschub sei bereits eingetroffen. „Alles, was jetzt gebraucht wird.“ Selenskyj machte jedoch keine Angaben dazu, ob auch zusätzliche Truppen verlegt wurden.
Zu den Angriffen auf die Verteidigungsstellungen der Ukrainer rund um den Donbas teilte der Generalstab in Kiew gestern Abend mit, seit Tagesbeginn habe es 68 Gefechte gegeben. Schwerpunkt der Gefechte waren laut Lagebericht einmal mehr die seit Wochen umkämpften Orte Torezk und Pokrowsk. Die russischen Soldaten wurden den Angaben zufolge bei ihren Attacken von Kampfflugzeugen unterstützt.
Ukraine richtet Militärkommandantur in Russland ein
Unterdessen verläuft der ukrainische Militäreinsatz in der westrussischen Region Kursk Selenskyj zufolge weiterhin zufriedenstellend. „Es gibt einen neuen Vorstoß“, sagte er, ohne weitere Angaben zu machen. Die Stadt Sudscha unweit der Grenze sei inzwischen vollständig unter ukrainischer Kontrolle. Zudem seien weitere Ortschaften und Siedlungen eingenommen worden, insgesamt bereits über 80. Diese und ähnliche Angaben beider Seiten zum Kriegsgeschehen lassen sich kaum unabhängig überprüfen.
Die Kleinstadt Sudscha liegt nur wenige Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt. Der Ort hatte vor dem Krieg knapp 6.000 Einwohner und ist das Verwaltungszentrum des Bezirks Sudscha. Jetzt wird er zum Sitz der ersten ukrainischen Militärkommandantur auf russischem Gebiet. Generalmajor Eduard Moskaljow soll nach dem Willen Kiews in den besetzten Teilen Westrusslands für Recht und Ordnung sorgen. red, ORF.at/Agenturen
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
Selensky billigte anfänglich Planung zur Sprengung von Nord Stream – Kreise
Die Zerstörung der Nord-Stream-Gaspipelines im Jahr 2022 ist nach Recherchen des Wall Street Journal (WSJ) bei einer Party von ukrainischen Militärangehörigen und Privatunternehmern ausgeheckt worden. Wie das Blatt unter Berufung auf namentliche nicht genannte Informanten berichtet, war die ukrainische Armeeführung an der Aktion beteiligt und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky gab seine Genehmigung, zog sie aber später auf Intervention des CIA zurück. Der Plot wurde mit deutlich einfacheren Mitteln ausgeführt als ein älterer, den die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten 2014 nach der russischen Annexion der Ukraine entworfen hatten. Entscheidende Hinweise auf die Aktion kamen vom niederländischen Geheimdienst. Die Festnahme eines Verdächtigen in Polen scheiterte an einer mangelnden Kooperation der dortigen Behörden. DJG/DJN/hab (END) © 2024 Dow Jones News
Lukaschenko für Gespräche zwischen Russland und der Ukraine
MOSKAU/MINSK (dpa-AFX) – Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat sich vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk erneut für Verhandlungen ausgesprochen. „Wir sollten uns an den Verhandlungstisch setzen und diesen Streit beenden. Weder die Ukrainer noch die Russen noch die Belarussen brauchen ihn“, sagte Lukaschenko in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen Rossija, wie die belarussische Nachrichtenagentur Belta berichtete.
Belarus ist ein Verbündeter Russlands und unterstützt Moskau in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon zu Kriegsbeginn hatte das Land sein Gebiet russischen Truppen zur Verfügung gestellt, um von dort in den Norden der Ukraine einzumarschieren. Gleichzeitig hat der autoritär regierende Lukaschenko schon mehrfach seine Dienste als Vermittler für Friedensgespräche angeboten.
Auch jetzt betonte er, der Westen und vor allem hochrangige Vertreter der USA seien an einer Eskalation des Konflikts interessiert. „Sie wollen, dass wir uns gegenseitig vernichten“, sagte Lukaschenko. Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg./dhe/DP/men © 2024 dpa-AFX
Ukraine rückt in Russland weiter vor
Kiew – Die Ukraine rückt nach eigenen Angaben in Russland weiter vor. Bereits am Mittwoch sei die Kontrolle über die russische Kleinstadt Sudscha eingenommen worden, teilte der ukrainische Präsident Selenskyj am Donnerstag mit, nachdem es zuvor bereits entsprechende Berichte gegeben hatte.
Mittlerweile sollen ukrainische Truppen in der Region Kursk bis zu 35 Kilometer hinter der Grenze auf russischen Territorium stehen, 1.150 Quadratkilometer und 82 Siedlungen sollen erobert worden sein. Die Ukraine zeigte am Donnerstag außerdem Bilder von angeblich rund 100 in der Region Kursk festgenommenen russischen Soldaten.
Der überraschende Einmarsch ukrainischer Truppen auf russischem Gebiet dauert nun schon über eine Woche an, ohne dass Russland dem wirkungsvoll begegnen kann. An anderer Stelle stehen russische Truppen allerdings auf ungleich größerer Fläche weiterhin tief im ukrainischen Hoheitsgebiet und rücken hier dem Vernehmen nach ebenfalls weiter vor. © 2024 dts Nachrichtenagentur
ROUNDUP: Ukraine richtet in Russland erstmals Militärkommandantur ein
KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) – Nach ihrem Vormarsch im russischen Gebiet Kursk erhöht die Ukraine den Druck auf Moskau nun mit der Einrichtung einer Militärkommandantur. Die Kommandantur unter Leitung des ukrainischen Generalmajors Eduard Moskaljow solle sich um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung und die vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmern, sagte Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj während einer Sitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die Ukraine hatte betont, sich bei ihrer seit 6. August andauernden Bodenoffensive an internationales humanitäres Recht zu halten.
Nachdem Russland die Kontrolle über ein Teil des Gebietes Kursk verloren und dort Menschen zurückgelassen habe, müsse die Versorgung aufrechterhalten werden, teilte auch das ukrainische Außenministerium in Kiew mit. Die Verteidiger der Ukraine kümmerten sich um die Sicherheit der von Russland zurückgelassen Menschen, teilte das Ministerium in Kiew mit.
Kiew: 82 Orte unter ukrainischer Kontrolle
Der Oberkommandierende der Streitkräfte, Syrskyj, sagte weiter, das ukrainische Militär habe seit Beginn der Offensive 82 Orte und 1150 Quadratkilometer Territorium unter seine Kontrolle gebracht. Demnach kamen die Kiewer Truppen erneut zwischen 500 Metern und 1,5 Kilometern voran, weniger als in den Tagen davor. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Es ist der erste Vorstoß dieser Art seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022.
Nach nicht überprüfbaren russischen Angaben sollen etwa 12.000 ukrainische Soldaten im Gebiet Kursk eingefallen sein. Sie sollen nach ukrainischen Angaben 35 Kilometer weiter auf russischem Gebiet vorgedrungen sein. Das kremlkritische unabhängige russische Nachrichtenportal „Meduza“ hielt wie zuvor auch andere Experten die ukrainischen Angaben für überzogen. Demnach kontrolliert Kiew 45 bis 50 Ortschaften auf einer Fläche zwischen 500 und 700 Quadratmetern. Die Lage in dem umkämpften Gebiet gilt als sehr dynamisch mit sich immer wieder ändernden Kräfteverhältnissen.
Moskau kündigt mehr Truppen für Grenzgebiet an
Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow rief in Moskau Vertreter des Generalstabs und andere Behördenvertreter zu einer Krisensitzung zusammen. Er kündigte dabei mehr Truppen und Mittel für die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk an. Der Generalstab habe einen Plan mit zusätzlichen Maßnahmen vorbereitet, sagte Beloussow. „Dabei geht es in erster Linie um die Verbesserung der Effizienz des Systems des Truppenmanagements in Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden“, sagte Beloussow bei der Sitzung zum Schutz der russischen Grenzregion.
Er werde die Umsetzung des Plans selbst kontrollieren, sagte er. Es gehe um den Schutz der territorialen Unversehrtheit Russlands, der Bevölkerung und der Infrastruktur in den Grenzregionen.
Sicherheitsstrukturen sollen besser koordiniert werden
Demnach sollen nun etwa auch das Verteidigungsministerium, der Inlandsgeheimdienst FSB, die Nationalgarde und andere Sicherheitsbehörden ihre Arbeit besser koordinieren. Das Verteidigungsministerium meldete indes erneut die Zerstörung von ukrainischen Stellungen auf russischem Gebiet. Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite nicht.
Das Eindringen der feindlichen Truppen mit Panzern und schwerer Artillerie hatte in Russlands Bevölkerung breite Verwunderung über den Zustand der Staatsgrenze ausgelöst. Der für die Grenzsicherung zuständige Inlandsgeheimdienst FSB meldet zwar fast täglich Festnahmen vermeintlicher und realer Saboteure, die für die Ukraine arbeiten sollen, und von Kriegsgegnern. Dem Grenzschutz entging dabei aber, dass sich im ukrainischen Gebiet Sumy vor dem Übertritt auf russisches Staatsgebiet ein ganzes Kontingent mit Kiewer Truppen für den Angriff formiert hatte.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte nun mit, die russische Armee im Gebiet Kursk habe die Kontrolle über das Dorf Krupez zurückerlangt und in einzelnen Kreisen ukrainische Angriffe erfolgreich abgewehrt. Auch russische Militärblogger, die das Ministerium zuvor wiederholt wegen unwahrer Angaben kritisiert hatten, bestätigten das. Im Gebiet Belgorod sei ein Versuch ukrainischer Soldaten, russisches Gebiet einzunehmen, zurückgeschlagen worden, hieß es.
Russland evakuiert weiteren Kreis im Gebiet Kursk
In der Region Kursk ordneten die Behörden indes die Evakuierung eines weiteren Kreises an. In Sicherheit gebracht werden sollen die Menschen im Kreis Gluschkowski, wie der Gouverneur Alexej Smirnow mitteilte. In dem Kreis etwa zehn Kilometer von der ukrainischen Grenze waren vor Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mehr als 17.500 Einwohner registriert. Smirnow meldete am Morgen auch erneut Luftalarm im Gebiet Kursk wegen drohender Raketenangriffe von ukrainischer Seite.
Smirnow traf sich auch im Atomkraftwerk (AKW) Kursk mit dem stellvertretenden Leiter der Präsidialverwaltung, Sergej Kirijenko. Der enge Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin verschaffte sich selbst einen Überblick von der Lage, nachdem die Sicherheitsvorkehrungen dort verstärkt worden waren. Nach einem Besuch auf der Baustelle für das AKW Kursk-2 sagte Smirnow, die Arbeiten für den neuen Reaktor liefen nach Plan. Im Dezember sollen sie abgeschlossen sein. Zuletzt hatte es Ängste vor Kämpfen um das AKW und einer möglichen nuklearen Gefahr gegeben.
Inzwischen sind laut Smirnow mehr als 120.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Russland hat seine grenznahen Gebiete Kursk, Belgorod und Brjansk zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt, damit setzt auch der Militärapparat mehr Personal und Mittel ein. In der Region Belgorod stufte Moskau den Ausnahmezustand wie zuvor im Raum Kursk zu einem Notstand von nationaler Bedeutung hoch.
Die Ukraine will nach Angaben Selenskyjs mit der Offensive den Druck auf Kriegsgegner Russland erhöhen, die Kämpfe zu beenden und Friedensverhandlungen zu beginnen. Dagegen meldeten die russischen Truppen im ukrainischen Gebiet Donezk die Einnahme weiterer Ortschaften./mau/DP/men © 2024 dpa-AFX
ZENTRALBANKEN
Fed/Musalem sieht „Zinsanpassung“ kommen
Die Risiken einer zu hohen Inflation und einer steigenden Arbeitslosigkeit halten sich nach Ansicht des Präsidenten der Federal Reserve Bank of St. Louis die Waage. Die Federal Reserve bereite sich darauf vor, ihre restriktive Geldpolitik zu lockern, sagte Alberto Musalem. Dies ist ein weiterer Hinweis eines Fed-Vertreters, dass eine Zinssenkung im September durchaus auf dem Tisch liegt, sofern es nicht zu einem unvorhergesehenen wirtschaftlichen Schock kommt. DJG/DJN/hab/sha (END)© 2024 Dow Jones News
PBoC verlegt Termin ihrer MLF-Kreditvergabe
SINGAPUR (Dow Jones)–Chinas Zentralbank hat den Termin für ihre monatliche mittelfristige Kreditvergabe verschoben. Dieser weithin erwartete Schritt ist Teil eines geldpolitischen Revirements, das darauf abzielt, den kurzfristigen Zinssätzen eine größere Rolle bei der Steuerung der Märkte zu geben. Die People’s Bank of China (PBoC) teilte am Donnerstag mit, dass sie den Termin, an dem sie kommerziellen Kreditgebern im August Liquidität für ein Jahr zur Verfügung stellt, auf den 26. August verlegen wird. Es wurde nicht gesagt, ob diese Verschiebung dauerhaft oder vorübergehend ist. DJG/DJN/hab(END) © 2024 Dow Jones News
Norwegens Zentralbank lässt Leitzins bei 4,50 Prozent
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 4,50 Prozent belassen und bekräftigt, dass er wahrscheinlich noch einige Zeit auf diesem Niveau bleiben wird, da die schwache Krone die Bemühungen um eine Senkung der Inflation zunichte zu machen drohe. Die Inflation hat sich seit ihrem Höchststand deutlich verlangsamt, aber ein rascher Anstieg der Unternehmenskosten wird die weitere Disinflation wahrscheinlich verlangsamen, so die Bank am Donnerstag. DJG/DJN/hab (END) © 2024 Dow Jones News
MELDUNGSÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
OLYMPIADE – MEDAILLENSPIEGEL
WELT
International: Münchner Sicherheitskonferenz in Salzburg
Seit dem geplanten Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien und der darauffolgenden Absage der Auftritte ist das Thema Terror und Sicherheit wieder hochaktuell. Am Donnerstag tagte im Schloss Leopoldskron die Münchner Sicherheitskonferenz, das ist das weltweit führende Forum für Debatten zu internationaler Sicherheitspolitik.
Wie konkret das Thema derzeit wirklich ist, zeige sich auch daran, dass die Salzburger Festspiele etwa ihr Sicherheitskonzept noch einmal evaluiert haben. Lukas Crepaz ist kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele: „Selbstverständlich stellt man sich bei solchen Anlässen die Frage, reichen die Standards aus, die wir gerade eingesetzt haben, passen die Maßnahmen? Und entsprechend waren wir da auch im Austausch mit der Behörde. Derzeit, da wir eben so hohe Sicherheitsstandards haben, mussten die Maßnahmen nicht weiter angepasst werden.“
Bernhard Rausch, der Salzburger Landespolizeidirektor, sagte dazu: „Die ‚Terrorwarnstufe hoch‘ bietet uns jetzt schon ein sehr hohes Sicherheitslevel, was auch die Maßnahmen betrifft. Konkret gibt es mit den Salzburger Festspielen schon seit Jahren einen permanenten Sicherheitsbeirat, wo die relevanten Player alle an einem Tisch sitzen und wo hier auch die Maßnahmen unter dem Jahr besprochen werden, aber auch im Anlassfall und bei Notwendigkeit dann auch angepasst werden.“
„Wir haben eine zutiefst verunsicherte Welt“
Seit 18.00 Uhr tagte im Schloss Leopoldskron die Münchner Sicherheitskonferenz, man habe sich auf Tour durch Deutschland und Österreich begeben. Konflikte, Krisen, Fake-News-Kampagnen: Die Welt erfahre eine Destabilisierung, die sich auch auf den deutschsprachigen Raum auswirke. Die Gefahr von Terroranschlägen wachse.
„Wir haben eine zutiefst verunsicherte Welt“, erklärte Wolfgang Ischinger, der Präsident der Münchner Sicherheitskonferenz: „Und wir leben mitten in Europa zwischen mehreren gleichzeitig ablaufenden Kriegen. Denken Sie an die Ukraine, denken Sie an Gaza, denken Sie an andere Konflikte in verschiedenen afrikanischen Staaten. Für mich ist das absolut keine Überraschung, dass diese Konflikte Auswirkungen in unsere friedliche Welt tragen und zumindest indirekt zu Unsicherheit auf deutschen und auf österreichischen Straßen und Konzerthallen führen.“
Schüssel: Luftraum solle gemeinsam geschützt werden
Mit dabei im Schloss Leopoldskron war auch der ehemalige österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Die Welt werde auch in Österreich bedrohlicher: „Wir müssen mehr für unsere eigene Sicherheit tun, sei es in Cyberkriminalität, gegen Terrorangriffe, sei es, dass wir militärisch wieder mehr machen müssen, auch in Kombination mit unseren Nachbarn. Vielleicht wäre es auch klug, einmal nachzudenken, dass man gemeinsam den Luftraum in Europa besser schützt“, so Schüssel. „Der Friede ist nur dann sicher, wenn man auch vorbereitet ist für schwierigere Zeiten“, so Schüssel.
In Salzburg zumindest gab es bisher keine aktuellen Warnungen. *** red, salzburg.ORF.at
US-WAHLKAMPF – Predict it
Biden und Harris demonstrieren Schulterschluss
US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris haben bei ihrem ersten gemeinsamen Wahlkampfauftritt seit Bidens Verzicht auf die erneute Präsidentschaftskandidatur den Schulterschluss demonstriert. Harris werde eine „verdammt gute Präsidentin sein“, sagte Biden gestern bei der Veranstaltung nahe Washington.
Die Präsidentschaftskandidatin pries ihrerseits Biden als „außergewöhnlichen Präsidenten“. Wenige Anführer hätten mehr für das Land geleistet als er. Harris nannte als Beispiel für Bidens Verdienste einen erweiterten Zugang zu „bezahlbarer Gesundheitsversorgung“.
Viertägiger Parteitag
Offiziell für die Wahl am 5. November nominiert wurde Harris dann bei einer elektronischen Abstimmung der Partei Anfang August. In der kommenden Woche soll dann bei einem viertägigen Parteitag in Chicago ihre Kandidatur zelebriert werden.
In mehreren landesweiten Umfragen liegt Harris inzwischen leicht vor Trump. Sie wäre die erste Frau, erste Afroamerikanerin und erste Person mit asiatischen Wurzeln im höchsten Staatsamt der USA. red, ORF.at/Agenturen
US-Importpreise steigen im Juli unerwartet
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Inflation in den USA ist auch im Juli von außenwirtschaftlicher Seite gebremst worden. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent und lagen wie im Juni um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine monatliche Preisstagnation prognostiziert. Die Einfuhrpreise unter Herausrechnung von Öl erhöhten sich um 0,2 Prozent.
Die Exportpreise stiegen um 0,7 Prozent auf Monatssicht und gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 (0,7) Prozent. Die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft zu.
DJG/DJN/hab/sha (END) © 2024 Dow Jones News
US-Industrie fährt Produktion im Juli unerwartet deutlich zurück
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Industrie in den USA hat ihre Produktion im Juli unerwartet deutlich zurückgefahren. Wie die Federal Reserve mitteilte, sank die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang von 0,1 Prozent prognostiziert, nachdem der Output im Juni um revidiert 0,3 (vorläufig: 0,6) Prozent angezogen hatte.
Die Kapazitätsauslastung verringerte sich auf 77,8 (Juni revidiert: 78,4) Ökonomen hatten 78,5 Prozent erwartet. Basis war ein vorläufiger Juni-Wert von 78,8 Prozent gewesen.
Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, sank die Produktion im Juli um 0,3 Prozent, nach einer Stagnation im Juni.
DJG/hab/sha (END) © 2024 Dow Jones News
New Yorker Konjunkturindex im August höher als erwartet
NEW YORK (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im August höher als erwartet gewesen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts stieg auf minus 4,7 (Juli: minus 6,6) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf minus 6,0 prognostiziert. Ein Wert über null signalisiert eine Expansion, ein Stand darunter eine Kontraktion. Der Index gewährt einen guten Einblick in die Lagebeurteilungen sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York.
Die Indexkomponente für den Ordereingang ging auf minus 7,9 (minus 0,6) Punkte zurück, während die für die Beschäftigung auf minus 6,7 (minus 7,9) Punkte anzog und die für die erzielten Preise auf 8,5 (6,1) Punkte.
Der New Yorker Konjunkturindex ist meist der erste regionale Indikator, der von den Fed-Filialen in einem Monat veröffentlicht wird. Ökonomen betrachten ihn ebenso wie den Indikator der Philadelphia Fed als vergleichsweise verlässlichen Vorläufer für den viel beachteten ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA.
Website: http://www.newyorkfed.org/survey/empire/empiresurvey_overview.html
DJG/DJN/hab/kla (END) © 2024 Dow Jones New
Philly-Fed-Index im August überraschend negativ
NEW YORK (Dow Jones)–Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im August deutlicher als erwartet verschlechtert. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf minus 7,0 (Juli: plus 13,9) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf plus 7,9 Punkte prognostiziert. Liegt der Philly-Fed-Index über null geht man von einer positiven Konjunkturentwicklung aus. Fällt der Index jedoch unter null wird mit einem wirtschaftlichen Abschwung im verarbeitenden Gewerbe gerechnet.
Besonders schwach entwickelte sich der Subindex für die Beschäftigung, der auf minus 5,7 (plus 15,2) Punkte fiel. Der Subindex der Auslieferung verringerte sich auf 8,5 (27,8) Punkte, währen der Index der bezahlten Preise auf 24,0 (19,8) Punkte anzog.
Der Philly-Fed-Index erfasst die Industrie in der Schlüsselregion im Nordosten und gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion.
DJG/DJN/hab/sha (END) © 2024 Dow Jones News
US-Einzelhandelsumsätze steigen weitaus deutlicher als erwartet
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Umsatz im US-Einzelhandel hat sich im Juli deutlich besser als erwartet entwickelt. Wie das Handelsministerium mitteilte, stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent, nachdem sie im Juni um 0,2 (vorläufig: 0,0) Prozent gesunken waren. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 0,3 Prozent prognostiziert.
Die Umsätze ohne Kfz erhöhten sich um 0,4 Prozent. Ökonomen hatten ein Plus von 0,1 Prozent erwartet. Im Juni waren sie um revidiert 0,5 (vorläufig: 0,4) Prozent gestiegen.
Die Einzelhandelsdaten gelten als wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher, die mit einem Anteil von rund 70 Prozent am Bruttoinlandsprodukt eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft spielen.
Die US-Einzelhandelsumsätze werden nicht um die Inflation bereinigt, sie spiegeln also nicht nur Veränderungen des Einkaufsvolumens wider, sondern auch Preisveränderungen. Die Einzelhandelsdaten erfassen weitgehend die Ausgaben für Waren, einschließlich Lebensmittel, Elektronik und Benzin. Die meisten Dienstleistungen, wie Mieten und Arztbesuche, die den Großteil der Verbraucherausgaben ausmachen, werden hingegen nicht erfasst.
DJG/DJN/hab/sha (END) © 2024 Dow Jones News
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken unerwartet
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 10. August entgegen den Erwartungen abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 7.000 auf 227.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen leichten Anstieg zum dem revidierten Wert der Vorwoche auf 234.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 234.000 von ursprünglich 233.000.
Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 4.500 auf 236.500. In der Woche zum 3. August erhielten 1,864 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 7.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
DJG/DJN/kla/hab (END) © 2024 Dow Jones News
Chinas Wirtschaftsdaten zeigen weiter ungleichmäßige Erholung
Jüngste Konjunkturdaten aus China deuten weiterhin auf eine uneinheitliche konjunkturelle Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin. Die Verbraucher sind beim Konsum nach wie vor zurückhaltend, die Arbeitslosigkeit in den Städten nimmt zu, während die Immobilienkrise anhält. Die am Donnerstag veröffentlichten Daten sind uneinheitlich, zeigen insgesamt aber eher abwärts. Es gibt zaghafte Verbesserungen in einigen Bereichen und hartnäckige Schwächen in anderen. Ökonomen, die auf größere politische Interventionen Pekings zur Ankurbelung der Wirtschaft setzen, sehen sich von den Daten in ihrer Erwartung bestärkt. DJG/DJN/hab(END) © 2024 Dow Jones News
China kündigt Exportkontrollen für wichtiges Metall an
China fügt seiner Liste für den Export beschränkter Rohstoffe Antimon hinzu. Ab dem 15. September gelten für das Metall, das auch in der Rüstung verwendet wird, Ausfuhrkontrollen, wie Handelsministerium und Zollverwaltung in Peking gestern mitteilten.
Begründet wurde das mit einem besseren Schutz der nationalen Sicherheit und die Erfüllung internationaler Verpflichtungen. Die Maßnahmen zielten nicht auf ein bestimmtes Land oder eine Region ab, so ein Sprecher des Ministeriums.
Wie der Sprecher weiter mitteilte, wolle China den Frieden in der Welt und die Stabilität in der Region sichern. Die Regierung lehne es daher ab, wenn ein Land oder eine Region beschränkte Güter verwende, die Chinas Souveränität, Sicherheit oder Entwicklungsinteressen schadeten. Nähere Angaben machte die Behörde nicht.
Für Autobatterien und Solaranlagen
Antimon ist ein silberweißes Metall, das in der Industrie kombiniert mit anderen Stoffen zum Einsatz kommt. Es wird zum Beispiel in der Herstellung von Autobatterien und Solaranlagen eingesetzt. Allerdings kann es auch beim Bau von Atomwaffen und militärischer Ausrüstung wie Nachtsichtgeräten verwendet werden.
Die USA hatten Antimon in der Vergangenheit deshalb einer Liste von Mineralien hinzugefügt, die wichtig für die wirtschaftliche und nationale Sicherheit sind. Das Metall wird auch im Bereich Flammschutz angewendet. In Verbindung mit Blei kann es als Legierung dessen Härte verbessern.
China ist ein Hauptförderer von Antimon. In den andauernden Handelsstreitigkeiten mit dem Westen beschränkte Peking bereits den Export für weitere wichtige Rohstoffe wie Graphit und Germanium. Diese seltenen Erden sind unter anderem beim Bau von Batterien – etwa für E-Autos – gefragt. red, ORF.at/Agenturen
Japans Wirtschaft wächst dank Konsumbelebung wieder
Die japanische Wirtschaft ist im Zeitraum April bis Juni wieder gewachsen. Dies deutet darauf hin, dass der von den Zentralbankern seit Langem angestrebte gesunde Wirtschaftszyklus, getrieben durch Konsumausgaben, langsam Formen annimmt. Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,8 Prozent zu, wie vorläufige Regierungsdaten am Donnerstag zeigten. Damit erholte sich die Wirtschaft von dem Rückgang um 0,6 Prozent im Zeitraum Januar bis März. Das Ergebnis fiel etwas besser aus als von Ökonomen erwartet. DJG/DJN/hab(END) © 2024 Dow Jones News
MENA-Watch 14.8.2024
Einen Tag nachdem die Hamas am Sonntag verkündet hatte, keine Vermittler zu den für Donnerstag in Ägypten oder Katar geplanten Waffenstillstandsverhandlungen mit Israel schicken zu wollen, schrieb die österreichische Tageszeitung Die Presse auf ihrer Titelseite, dass »mehrere Verhandlungspartner am Willen Israels [zweifeln], den Krieg zu beenden«. Was war passiert, das Die Presse zu dieser angesichts der Verweigerungshaltung der Hamas doch eher überraschenden Meldung veranlasste?
Die Presse selbst gab die Antwort, nämlich, dass Israel in Gaza einen »Angriff auf eine Schule mit neunzig Todesopfern« geflogen habe. Das Problem an der Geschichte war aber wieder einmal, dass diese Behauptungen allein auf Hamas-Angaben beruhten – und damit auf Angaben einer islamistischen Terrororganisation, die mittlerweile bekannt dafür sein müsste, Falschinformationen und Propaganda zu streuen, um die Stimmung der internationalen Gemeinschaft gegen Israel aufzubringen. …
COMMENT: es geht um die Darstellung des Angriffs auf eine Schule, bei dem mindestens 19 Hamas-Terroristen getötet wurden. Leider kamen zahlreiche Zivilisten ums Leben dank der perfiden Vorgangsweise der Hamas, sich dort zu verstecken, wo sich große Menschenansammlungen befinden.
Britische Wirtschaft wächst im 2Q etwas stärker als erwartet
Großbritanniens Wirtschaft ist in zweiten Quartal etwas stärker als erwartet gewachsen. Wie die Statistikbehörde ONS mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent und lag um 0,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Wachstumsraten von 0,5 und 0,6 Prozent prognostiziert. Die Investitionen sanken um 0,1 Prozent. Im Juli stagnierte das BIP auf dem Niveau des Vormonats und wuchs mit einer Jahresrate von 0,7 Prozent. Erwartet worden war ein monatlicher BIP-Anstieg von 0,1 Prozent. DJG/DJN/hab(END) © 2024 Dow Jones News
Britische Industrieproduktion wächst im Juni unerwartet stark
Die Industrieproduktion Großbritanniens ist im Juni unerwartet stark gestiegen. Wie die Statistikbehörde ONS mitteilte, erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lag um 1,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von nur 0,1 Prozent und eine Jahresrate von minus 2,1 Prozent prognostiziert. Die Güterverkehrsbilanz wies im Juni ein Defizit von 18,9 (Vormonat: 18,6) Milliarden Pfund auf. Erwartet worden waren nur 15 Milliarden Pfund. DJG/DJN/hab(END) © 2024 Dow Jones News
EUROPÄISCHE UNION
Bulgarien: LGBTQ-Aufklärung an Schulen künftig verboten
Die Aufklärung über LGBTQ-Inhalte ist an Schulen in Bulgarien künftig verboten. Der bulgarische Präsident Rumen Radew unterzeichnete gestern in Sofia eine entsprechende Änderung des Bildungsgesetzes.
Das Parlament hatte dem von der prorussischen Partei Vasradschdane (Wiedergeburt) vorgeschlagenen Verbot von LGBTQ-„Propaganda“ in der vergangenen Woche bereits mit großer Mehrheit zugestimmt.
Informationsverbot
Die Gesetzesänderung verbietet die Verbreitung von Informationen zu „nicht traditionellen sexuellen Orientierungen“ sowie einer „vom biologischen Geschlecht abweichenden“ Identität.
Vorbild für das Verbot sind ähnliche LGBTQ-feindliche Regelungen in Ungarn. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
„Tief besorgt“
70 bulgarische Menschenrechtsgruppen hatten den Präsidenten nach der Abstimmung im Parlament aufgerufen, die Gesetzesänderung nicht abzusegnen, 6.000 Menschen unterzeichneten eine entsprechende Petition.
Auch der Europäische Rat für Menschenrechte zeigte sich „tief besorgt“ und forderte die bulgarischen Behörden auf, „die Diskriminierung und die feindselige Rhetorik“ gegenüber LGBTQ-Personen einzustellen. red, ORF.at/Agenturen
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
Umfrage: Mehrheit mit Scholz und Ampel unzufrieden
BERLIN (dpa-AFX) – Eine Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung und mit Kanzler Olaf Scholz (SPD). 62 Prozent der wahlberechtigten Befragten gaben an, die Ampel-Regierung leiste schlechte Arbeit, wie aus Zahlen des ZDF-„Politbarometers“ hervorgeht.
Beim Kanzler sagten dies 58 Prozent. Kritisiert wird unter anderem eine aus der Sicht der Befragten mangelnde Führungsstärke des Regierungschefs. 76 Prozent sagten bei der repräsentativen Umfrage, Scholz habe diese in den vergangenen Wochen vermissen lassen.
Zuletzt sorgte die Koalition aus SPD, Grüne und FDP mit ihrem Streit über den Haushalt von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für Schlagzeilen. 35 Prozent der Befragten sehen die FDP als Auslöser des Streits. Genauso viele machten allerdings SPD, FDP und Grüne gleichermaßen dafür verantwortlich. Trotz der Streitereien glauben aber 74 Prozent der Befragten, dass die Koalition bis zum regulären Wahltermin 2025 halten werde.
Für dieses „Politbarometer“ hat die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 12. bis zum 14. August 1.334 Menschen telefonisch und online befragt./gut/DP/mis © 2024 dpa-AFX
Ingenieurmangel kostet 13 Mrd. Euro pro Jahr – VDI und IW zählen deutschlandweit rund 148.000 offene Stellen und verweisen auf Zuwanderung
Düsseldorf/Köln (pte032/14.08.2024/13:55) – Trotz einer um 15,6 Prozent gesunkenen Zahl auf 148.000 offene Stellen im Vergleich zum Vorjahr leidet der Standort Deutschland weiterhin unter starkem Fachkräftemangel in den Ingenieurberufen. Das führt laut dem aktuellen „Ingenieurmonitor“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zu einem jährlichen Wertschöpfungsverlust von etwa neun bis 13 Mrd. Euro.
Zuwanderung erforderlich
„Ohne die hohe Dynamik bei der Beschäftigung von ausländischen Fachkräften in Ingenieur- und Informatikberufen wäre die Anzahl der fehlenden Beschäftigten in diesen Berufen und damit der Wertschöpfungsverlust durch den Mangel in Ingenieur- und Informatikberufen gut doppelt so hoch“, so IW-Forscher Axel Plünnecke.
Die sogenannte Engpasskennziffer, also offene Stellen je 100 Arbeitslosen – liegt unverändert bei 333. Die größten Engpässe bestehen bei Ingenieurberufen in den Bereichen Energie- und Elektrotechnik (Engpassrelation 558), Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur (Engpassrelation 433) sowie Maschinen- und Fahrzeugtechnik (368) und Informatik (303).
Indien, Türkei, Italien und Co
Von Ende 2012 bis September 2023 stieg die absolute Zahl der ausländischen Beschäftigten in Ingenieurberufen laut der aktuellen Analyse von 46.489 auf 114.648 und damit um 146,6 Prozent. Der Anteil ausländischer Ingenieurbeschäftigter an allen Ingenieurbeschäftigten stieg so in diesem Zeitraum prozentual von sechs Prozent auf elf Prozent, heißt es.
Vom gesamten Beschäftigungszuwachs in Ingenieurberufen (263.760 Beschäftigte) entfielen 26 Prozent (68.159 Beschäftigte) auf Zugewanderte. Das Gros kommt aus Indien, der Türkei, Italien, China, Frankreich und Spanien. Das Durchschnitts-Bruttogehalt in akademischen MINT-Berufen liegt zwischen 5.411 Euro (25 bis 44 Jahre) und 6.750 Euro (45 plus). 13 Prozent der 2020 angemeldeten Patente in Deutschland stammen von ausländischen Fachkräften. (Ende)
Umfrage: Reparatur nur bei jedem dritten beschädigten Handy
BERLIN (dpa-AFX) – Bei einem defekten Smartphone kaufen einer Umfrage des Tüv-Verbands zufolge noch immer viele Verbraucher eher ein neues, anstatt das alte reparieren zu lassen. Bei rund einem Drittel der Befragten ist das eigene Handy in den vergangenen fünf Jahren mindestens einmal kaputt gegangen, wie der Verband mitteilte. Von diesen Betroffenen brachten wiederum lediglich ein knappes Drittel das Gerät zur Reparatur. Alle anderen machten das nicht. Es ist davon auszugehen, dass die meisten sich in diesen Fall ein neues Smartphone kauften.
Für die den Angaben nach repräsentative Untersuchung befragte das Ipsos-Institut im Auftrag des Tüv-Verbands im August 1.000 Personen ab 16 Jahren. „Die Reparatur von Smartphones ist eher die Ausnahme als die Regel, obwohl dies die deutlich nachhaltigere Variante wäre“, teilte Juliane Petrich mit, Referentin für Nachhaltigkeit und Politik beim Tüv-Verband.
Die Gründe sind unterschiedlich. Der Umfrage zufolge war aus Sicht vieler Betroffenen das eigene Handy generell nicht mehr zu retten oder eine Reparatur erschien ihnen zu teuer. Andere kamen demnach gar nicht erst auf die Idee, das Gerät reparieren zu lassen.
Wenig Angebote für Reparaturen
Ein Problem aus Sicht des Tüvs ist, dass viele Hersteller Reparaturen nur in wenigen Vertragswerkstätten anbieten und diese dann recht teuer sind. Wichtige Bauteile seien schwer erreichbar und umständlich auszutauschen.
Geht es nach der EU, soll es für Verbraucherinnen und Verbraucher einfacher werden, technische Geräte zu reparieren. Im April verabschiedete das Europaparlament das „Recht auf Reparatur“.
„Recht auf Reparatur“ in der EU
Künftig sollen sich Verbraucherinnen und Verbraucher für die Beseitigung von Mängeln direkt an die Hersteller wenden können. Auch nach Ablauf der gesetzlichen Garantie hat die Kundschaft den Regeln zufolge das Recht, gängige Haushaltsprodukte reparieren zu lassen, solange sie nach EU-Recht als technisch reparierbar gelten.
Damit sich mehr Menschen für eine Reparatur entscheiden, soll es nach einer Reparatur eine neue Gewährleistung von einem Jahr auf das Produkt geben. Die EU will außerdem unabhängige Werkstätten stärken: Die Hoffnung ist, dass diese bessere Angebote für die Reparatur machen können, sobald sie mehr Informationen zu den Produkten und sinnvolle Preise für Ersatzteile erhalten./maa/DP/stk © 2024 dpa-AFX
Deutschland: Klimaproteste legten Flughäfen lahm
Nach dem Eindringen von Klimaaktivisten und -aktivistinnen ist auf den deutschen Flughäfen Köln/Bonn und Nürnberg gestern der Flugbetrieb zwischenzeitlich eingestellt worden.
Auf dem Flughafen Köln/Bonn hätten sich Unbefugte Zutritt „zum luftseitigen Bereich des Flughafengeländes“ verschafft, aufgrund des Polizeieinsatzes sei der Flugbetrieb „aktuell eingestellt“, erklärte ein Flughafensprecher. Auch auf dem Flughafen Nürnberg war der Betrieb „bis auf Weiteres“ eingestellt. „Aktivisten haben sich auf der Rollbahn festgeklebt. (…) Passagiere müssen leider mit Verspätungen rechnen“, hieß es auf der Website des Flughafens.
Keine Einschränkungen in Berlin und Stuttgart
Zuvor hatte die Gruppe „Letzte Generation“ erklärt, Klimaaktivisten seien in Flughäfen in Berlin, Köln/Bonn, Nürnberg und Stuttgart eingedrungen.
Die Bundespolizei Berlin bestätigte gegenüber AFP, dass sich zwei Menschen unberechtigt Zugang zum Gelände des Flughafens BER verschafft und dort festgeklebt hätten. Den Angaben zufolge konnten die Behörden die Aktivisten lösen. Der Betrieb sei zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt gewesen, hieß es weiter. Auch in Stuttgart gab es keine Einschränkungen des Flugbetriebs. red, ORF.at/Agenturen
Aktionärsschützer begrüßen Lindner-Vorstoß zur Spekulationsfrist
Der Vorstoß von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für eine Spekulationsfrist auf Wertpapiergewinne stößt bei Aktionärsschützern auf Zustimmung. „Eine Spekulationsfrist ist absolut begrüßenswert. Es braucht einen großen, zugleich aber auch einfachen Wurf, damit die Bürger verstehen, wie sie mithilfe des Kapitalmarkts und des Zinseszinseffekts ihr Geld für sich arbeiten lassen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Marc Tüngler, der Funke-Mediengruppe. „Es geht nicht um Zockerei. Es geht um einen langfristigen Vermögensaufbau zur privaten Altersvorsorge.“ Er forderte auch eine Reform beim Sparerpauschbetrag: „Ungenutzte Freibeiträge sollten kumuliert werden.“ Sollte keine Spekulationsfrist kommen, müssten die Freibeträge auf eine Spanne von 2.000 bis 5.000 Euro pro Jahr angehoben werden. DJG/ank/brb (END) © 2024 Dow Jones News
Sozialverband lehnt Lindner-Forderung nach Spekulationsfrist ab
Mit scharfer Kritik hat die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, auf den Vorstoß von Finanzminister Christian Lindner (FDP) reagiert, eine Spekulationsfrist auf Wertpapiergewinne einführen zu wollen. „Das ist liberale Klientelpolitik in Reinkultur. Denn eine solche Regelung würde vor allem den Vermögenden nützen und die Reichen noch reicher machen. Mehr als die Hälfte der Deutschen hat am Monatsende keinen Euro zum Sparen übrig – für sie ist eine solche Idee ein Schlag ins Gesicht“, sagte Engelmeier der Funke-Mediengruppe. Der Vorschlag sei völlig unangebracht, insbesondere mit Blick auf die derzeitige Suche nach den 5 Milliarden Euro, die der Ampel-Koalition in ihren Haushaltsplanungen fehlten. „Denn eine solche Änderung würde im Umkehrschluss verzögerte Steuereinnahmen in Milliardenhöhe bedeuten“, sagte Engelmeier. DJG/ank/brb (END) © 2024 Dow Jones News
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN
Österreich weist Wissings Warnung vor Diesel-Stilllegung zurück
Österreich hat die Warnung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vor einer möglichen massenhaften Stilllegung von Diesel-Autos in Deutschland und Europa entschieden zurückgewiesen. „Die Gefahr einer plötzlichen Stilllegung von Millionen Fahrzeugen sehen wir aktuell als nicht gegeben“, teilte das österreichische Verkehrsministerium dem Redaktionsnetzwerk Deutschland als Reaktion auf einen Brandbrief Wissings an die EU-Kommission und alle EU-Verkehrsminister mit. Der Europäische Gerichtshof prüfe in einem konkreten Fall, „ob die relevanten Vorschriften bei der Genehmigung eines einzelnen Fahrzeugtyps eingehalten wurden“. Sollte der EuGH zu dem Schluss kommen, dass relevante Vorschriften nicht eingehalten wurden, müsse der Automobilhersteller Abhilfemaßnahmen vorschlagen. „Die Fahrzeuge müssten dann nicht außer Betrieb gesetzt werden“, stellte das Ministerium klar. DJG/ank/brb (END) © 2024 Dow Jones News
MEDIZIN
Erster Fall von Mpox außerhalb Afrikas in Schweden
In Schweden ist der erste Fall einer neuen Mpox-Variante außerhalb von Afrika aufgetreten. Die infizierte Person habe sich während eines Aufenthalts in einer afrikanischen Region angesteckt, wo es einen großen Ausbruch der Krankheit gegeben habe, sagte die Generaldirektorin der schwedischen Gesundheitsbehörde, Olivia Wigzell, auf einer Pressekonferenz gestern.
„Wir haben nun die Bestätigung erhalten, dass wir in Schweden eine ernste Variante von Mpox haben“, erklärte Gesundheitsminister Jakob Forssmed. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht eigenen Angaben zufolge mit den schwedischen Behörden in Kontakt, um das Land beim ersten Fall von Mpox der Variante „Klade Ib“ zu unterstützen.
WHO: Höchste Alarmstufe ausgerufen
Erst am Vortag hatte die WHO wegen der Ausbreitung der Viruskrankheit in Afrika zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren die höchste Alarmstufe ausgerufen. Nach Angaben des WHO-Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus handelt es sich um einen Gesundheitsnotstand von internationaler Tragweite.
Die WHO hatte bereits im Sommer 2022 den weltweiten Gesundheitsnotstand wegen Mpox ausgerufen.
Aktueller Grund ist nun ein Ausbruch der Virusinfektion in der Demokratischen Republik Kongo, der sich auch auf Nachbarländer ausgebreitet hat.
Der Ausbruch im Kongo begann mit der Verbreitung eines endemischen Stammes, bekannt als „Klade I“. Die neue Variante „Klade Ib“ scheint sich leichter durch routinemäßigen engen Kontakt, einschließlich sexuellem Kontakt, zu verbreiten. *** red, ORF.at/Agenturen
WHO erklärt Mpox-Ausbruch zur gesundheitlichen Notlage internationaler Tragweite
Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen der Ausbreitung einer gefährlicheren Variante der Mpox-Viren in Afrika eine gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite (PHEIC) ausgerufen. Der Behörde zufolge bestehe das Risiko, dass sich Mpox nach 2022 erneut international ausbreiten und in mehreren Ländern zum Gesundheitsrisiko werden könnten.
Die WHO folgte der Empfehlung von unabhängigen Mpox-Fachleuten, die auf WHO-Einladung im sogenannten WHO-Notfallausschuss getagt hatten, wie WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf sagte. „Die WHO wird in den kommenden Tagen und Monaten in enger Zusammenarbeit mit allen betroffenen Ländern (…) die globalen Gegenmaßnahmen koordinieren.“
Die Entscheidung der Mitglieder des Notfallausschusses sei einstimmig erfolgt, sagte die Ausschussvorsitzende Dimie Ogoina. „Wir stehen vor mehreren Epidemien mit verschiedenen Varianten in verschiedenen Ländern“, hatte der WHO-Generaldirektor vor der Sitzung erklärt. Auch die Übertragungswege und die Gefahren einer Erkrankung würden sich deutlich unterscheiden.
Die Sorge der WHO bezieht sich unter anderem auf eine Virusvariante, die Ende 2023 im Osten der Demokratischen Republik Kongo entdeckt worden ist. Es handelt sich um eine Sublinie der Mpox-Klade I, namens Ib. Sie könnte ansteckender sein als bisherige Varianten und schwerere Krankheitsverläufe auslösen.
Die WHO bemüht sich zudem, mehr Impfdosen zu beschaffen. Dabei will auch die Europäische Union (EU) unterstützen, indem sie etwa 215.000 Dosen des Mpox-Impfstoffs des Herstellers Bavarian Nordic für den afrikanischen Kontinent zur Verfügung stellt.
Die Verteilung der Impfstoffe übernehmen Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC) entsprechend dem regionalen Bedarf. Die Behörde hatte bereits am vergangenen Dienstag den Mpox-Ausbruch zur gesundheitlichen Notfalllage von kontinentaler Bedeutung (PHECS) erklärt.
Die Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC) hat das Risiko einer Ausbreitung der neuen Variante in Europa Ende Juli als „sehr gering“ eingeschätzt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gibt es bislang keine bekannten Fälle der Klade I in Deutschland. © afp/dpa/aks/aerzteblatt.de
MPox- Klade Ib: Bisher kein erhöhtes Risiko in Deutschland – RKI
Aufgrund eines Anstiegs von Mpox in mehreren afrikanischen Staaten, der von Mpox-Viren der Klade I ausgelöst wird, hat die WHO eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite (PHEIC) für Mpox erklärt. Auch diese Variante überträgt sich – wie die bisher in Deutschland aufgetretene Klade IIb – häufig über Sexualkontakte. Männer, die Sex mit Männern haben, gehören weiterhin zur Risikogruppe für eine Infektion. Neu ist aber: Auch der sehr enge Körperkontakt, z. B. im familiären Kontext, führt vermehrt zu Ansteckungen- auch bei Kindern und Schwangeren.
Das Risiko für Deutschland ist derzeit gering, das RKI bittet trotzdem um höhere Aufmerksamkeit zur Erkennung von möglichen Verdachtsfällen. Weitere Informationen zur Lage finden Sie hier. Außerdem stellt das RKI weitere Informationen, z.B. den RKI-Ratgeber und das Flussschema zum Erkennen und Behandeln von Verdachtsfällen bereit.
Für die medizinische Versorgung und den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Deutschland ergeben sich zunächst keine anderen Maßnahmen als für die Klade IIb. Das RKI beobachtet allerdings die Situation weiter sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an. …
STIKO-Empfehlung zur RSV-Impfung für Personen ab 75 Jahren sowie Personen ab 60 Jahren mit Risikofaktoren
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen ab 75 Jahren eine einmalige Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Außerdem wird Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, die eine schwere Form einer Grunderkrankung haben und/oder in einer Pflegeeinrichtung leben, eine einmalige RSV-Impfung empfohlen. Zu den Grunderkrankungen gehören u.a. schwere Formen chronischer Erkrankungen der Atmungsorgane, Nieren oder des Herz-Kreislauf-Systems. Die RSV-Impfung sollte möglichst im September/Anfang Oktober erfolgen, um bereits in der darauffolgenden RSV-Saison (Oktober-März) den bestmöglichen Schutz zu bieten. Diese Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für eine schwere RSV-Infektion.
Aktuelle Antworten zu häufig gestellten Fragen zur Schutzimpfung gegen RSV finden Sie unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/RSV/FAQ_Liste_RSV.html
MIS-C: Weniger Erkrankungen, Patienten immer jünger
Cincinnati/Ohio – Die Zahl der Kinder, die nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 ein multisystemisches Entzündungssyndrom (MIS-C) entwickeln, ist deutlich gesunken. Die Kinder erkranken laut einem Bericht in JAMA Pediatrics (2024; DOI: 10.1001/jamapediatrics.2024.2882 ) jedoch immer früher, und der Anteil der Todesfälle ist angestiegen.
Das MIS-C war bereits in den ersten Monaten der Pandemie aufgefallen. Obwohl die Kinder nach einer Infektion mit SARS-CoV-2, wenn überhaupt, nur leicht erkrankt waren, kam es 2 bis 6 Wochen später zu einem hohen Fieber mit Hautausschlag und Funktionsstörungen mehrerer Organsysteme, wobei ein Kreislaufversagen häufig im Vordergrund stand.
Die Erkrankung ist in den USA meldepflichtig. Bis zum 31. Juli dieses Jahres haben die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) 9.708 Fälle registriert – die meisten davon im ersten Jahr der Pandemie. Im Jahr 2023 waren es nur noch 117 Erkrankungen, wie die CDC kürzlich in MMWR (2024; DOI: 10.15585/mmwr.mm7310a2 ) bekannt gaben.
Die Meldedisziplin ist allerdings nicht sehr hoch. Das „Pediatric Health Information System“, ein Verbund von 47 Kinderkliniken der Tertiärversorgung hatte 2023 insgesamt 221 Fälle registriert. Aber auch hier bedeutet dies einen deutlichen Rückgang gegenüber 3.578 Fällen im Jahr 2021.
Anne Jackson vom Cincinnati Children’s Hospital warnt davor, die Gefahr zu unterschätzen. Das Alter der Kinder sei von durchschnittlich 9 auf 6 Jahre gesunken und der Schweregrad der Erkrankung habe zugenommen.
So sei der Anteil der Kinder, bei denen eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) durchgeführt wurde, von 1,2 % auf 2,7 % gestiegen, ebenso der Anteil der Kinder, die MIS-C nicht überlebten von 0,6 % auf 2,3 %.
Auch die Symptome scheinen sich zu verändern. War 2021 nur bei 8,5 % der Kinder ein Kawasaki-Syndrom als Zweitdiagnose genannt worden, waren es 2023 bereits 30,3 %. © rme/aerzteblatt.de
Studie: COVID-19-Impfung rettete 1,6 Millionen Leben in 34 Ländern
Oxford – Nach Schätzung von Forschenden haben die COVID-19-Impfstoffe während der SARS-CoV-2-Pandemie rund 1,6 Millionen (Spanne 1,5 bis 1,7) Menschen in 34 Ländern der europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Leben gerettet.
Die Zahl der pandemiebedingten Todesfälle bei Erwachsenen ab 25 Jahren sei dort als direkte Folge der Impfungen um geschätzt mindestens 59 % reduziert worden, berichtet ein Team der WHO/Europe in einer retrospektive Surveillance-Studie in Lancet Respiratory Medicine (2024: DOI: 10.1016/S2213-2600(24)00179-6 ).
Diese kommt zu dem Ergebnis, dass die meisten Leben in der Gruppe der ab 60-Jährigen gerettet wurden (96 %). Hervorgehoben wird insbesondere die Rolle der ersten Boosterdosis, die rund die Hälfte der Leben gerettet habe.
Dem Forschungsteam zufolge wurden die meisten Leben in der relativ langen Phase ab Dezember 2021 gerettet, in der die Omikron-Variante für extrem hohe Infektionszahlen sorgte – und in der Krankheitsverläufe im Vergleich zu früheren Virusvarianten bereits weniger schwer verlaufen seien.
Die Analyse bezieht sich auf den Zeitraum Dezember 2020 bis März 2023. In der Zeit sind dem WHO-Regionalbüro Europa aus 54 Ländern und Regionen 2,2 Millionen COVID-19-Todesfälle gemeldet worden, wobei eine Dunkelziffer angenommen wird.
Die Forschenden berücksichtigten aber nur Daten von 34 der 54 Länder und Gebiete, weil nicht überall ausreichende Angaben vorlagen. Sie nutzen etwa Werte zur wöchentlichen COVID-19-Mortalität, zu Infektionen, Impfungen und Virusvarianten, außerdem Bevölkerungsdaten.
Berechnet wurde dann der prozentuale Rückgang der Zahl der erwarteten und gemeldeten Todesfälle. Die Ergebnisse der einzelnen Länder und Gebiete unterscheiden sich recht stark: Die Werte zur durch Impfungen verringerten Mortalität geben die Autoren mit Werten zwischen 17 % (Ukraine) und 82 % (Israel) an. Die deutlichsten Erfolge erzielten laut der Studie neben Israel noch England, Finnland, Malta und Schottland.
Länder, die bei ab 60-Jährigen sehr hohe Impfraten in der frühen Phase der Delta-Variante erreichten, konnten in der Studie die Sterblichkeit besonders verringern. Für Deutschland werden eine Gesamtzahl von rund 183.000 geretteten Leben bei Menschen ab 60 Jahren und eine um 59 % reduzierte Mortalität angegeben. Detaillierte Daten zu den höheren Altersgruppen hatten für den gesamten Studienzeitraum aus Deutschland nicht vorgelegen.
Das Team führte auch mehrere Sensivitätsanalysen durch, um Unsicherheiten bezüglich der Zahl geretteter Leben zu quantifizieren. Unter anderem versuchte es auf diesem Weg, die Rolle vorheriger Infektionen und die unterschiedliche mögliche Zeitdauer bis zum Aufbau des Immunschutzes nach der Impfung ins Spiel zu bringen. Auch der Faktor der nachlassenden Impfeffektivität mit der Zeit (waning) sei berücksichtigt worden.
„Ohne die enormen Impfanstrengungen wären noch viel mehr Existenzen zerstört worden, und noch mehr Familien hätten ihre schwächsten Mitglieder verloren“, sagte Studienautorin Margaux Meslé von WHO/Europa laut einer Mitteilung.
Die WHO erinnerte angesichts der Ergebnisse daran, dass die COVID-19-Auffrischimpfung nach wie vor ein äußerst wirksames Mittel sei, um die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle bei Risikopatienten wie Immungeschwächten und Vorerkrankten zu verringern.
Das Virus zirkuliere immer noch und führe zu Erkrankungen und Todesfällen. Insbesondere in den Hochrisikogruppen würden Angebote zum Boostern kaum mehr genutzt, was besorgniserregend sei.
Finanziert wurde die Studie von der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Prevention and Control (CDC). Den Autoren zufolge scheint es sich um die erste Studie zu handeln, die zu der Fragestellung fast den gesamten Pandemiezeitraum in der WHO-Region Europa abdeckt.
Sie schränken ein, dass Faktoren wie die Kapazitäten der Gesundheitssysteme, soziodemografische Unterschiede und der Einsatz antiviraler Medikamente nicht berücksichtigt worden seien, diese könnten die Sterblichkeit beeinflussen. Auch weisen sie auf mögliche Verzerrungen in den Meldedaten aus den verschiedenen Ländern hin. Unterschiede in Abhängigkeit von dem verwendetem Impfstoff wurden nicht ermittelt.
Weitere Modellierungen sollten aus Sicht der Forschenden indirekte Effekte von Impfungen und von Public-Health-Maßnahmen in den Blick nehmen. © ggr/aerzteblatt.de
Österreich: Langes Warten auf Corona-Impftermine
Seit Juli ist der neue Corona-Impfstoff in Österreich. Da die Covid-Abwasserwerte seit dem Frühsommer steigen, empfehlen Expertinnen und Experten den Risikogruppen die Impfung nicht erst im Herbst, sondern schon jetzt. Aber es ist schwer, einen Impftermin zu finden.
Die Zeit der Impfstraßen ist vorbei. Die Corona-Schutzimpfung ist seit dem Ende der Corona-Verordnungen keine gesundheitsbehördliche Aufgabe mehr. Sie wird jetzt in erster Linie von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten abgewickelt. Mitte Juli ist der neue Impfstoff, der an die JN.1-Varianten angepasst ist, in Österreich eingetroffen. Ab der Woche danach konnten die Impfstellen den Impfstoff bestellen. Die Ärztekammer listet auf der Webseite impfordi.at mehr als 200 Ärztinnen und Ärzte auf, die in Wien die Corona-Impfung anbieten. Theoretisch.
Vor September kaum Termine
Praktisch muss man viel herumtelefonieren, um einen zeitnahen Impftermin zu erhalten. Wie ein Rundruf von ORF Wien ergeben hat, bieten nur wenige Ordinationen schon im August einen Impftermin an. In lediglich einer von zehn kontaktierten Ordinationen war ein Termin in der kommenden Woche zu bekommen. Alle anderen erteilten am Telefon die Auskunft, man habe noch keinen Impfstoff erhalten bzw. wolle erst ab September die Impfung anbieten. Viele Ordinationen haben jetzt außerdem urlaubsbedingt geschlossen.
Auf die Frage, ob es im Sinne der Ärztekammer sei, dass viele Impfordinationen nicht impfen, hieß es dazu in einem schriftlichen Statement an den ORF Wien: „Die Ärztekammer für Wien informiert die Wiener Ärztinnen und Ärzte (beispielsweise Ende Juli) auf Basis der Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums“. In einem Zeitungsinterview habe ein Mitglied des Nationalen Impfgremiums das Hauptaugenmerk bezüglich der Covid-Impfung auf September datiert. „Traditionell ist zu diesem Zeitpunkt die Impfbereitschaft in der breiten Masse höher, als es aktuell der Fall ist“, so ein Sprecher der Ärztekammer für Wien.
Expertin empfiehlt Impfung für Risikogruppe im Sommer
In einem Interview mit dem ORF Wien vor zwei Wochen hatte die Vakzinologin Ursula Wiedermann-Schmidt von der MedUni Wien, die auch dem Nationalen Impfgremium angehört, den Risikogruppen empfohlen, sich ab Verfügbarkeit des Corona-Impfstoffes, also ab Anfang August, impfen zu lassen. „Der Zeitpunkt, wo auf jeden Fall die Risikopersonen eine Impfung haben sollten, ist September, also mit Beginn des Herbstes, wenn alle wieder zurück vom Urlaub sind, wirklich viel mehr noch von den Erkrankungen eingebracht werden und auch die Leute wieder indoor sind und damit die Infektionen noch viel leichter übertragbar sind“, so Wiedermann-Schmidt im Radio-Wien-Interview.
Öffentliche Impfzentren ausgebucht für Wochen
Auch die ÖGK bietet die Covid-Schutzimpfung in ihren Zentren an. Auch dort ist mit Wartezeiten von ein paar Wochen zu rechnen. Im städtischen Impfservice TownTown sind aktuell erst ab Mitte September Impftermine verfügbar. Wenn man Glück hat, werden stornierte Impftermine für den selben oder den nächsten Tag freigeschaltet. Vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien heißt es, man habe bereits eine „Verdoppelung des Angebots im Vergleich zu den Monaten davor“ vorgenommen. „Derzeit ist keine weitere Ausweitung geplant“.
Die Nachfrage nach Impfterminen im Impfservice der Stadt Wien ist seit Anfang Juli stark gestiegen, weil viele die Gratis HPV-Impfung in Anspruch nehmen. Man biete derzeit 7.000 Impftermine monatlich an. Knapp 200 Corona-Impfungen mit den neuen Impfstoff JN.1 von Biontech-Pfizer seien bisher im Impfservice Wien verabreicht worden, so eine Sprecherin der MA 15. In zwei Wochen sollen die Impftermine für Oktober freigeschaltet werden.
„Keine Lieferschwierigkeiten“
Laut dem Verband der österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler PHAGO gibt es keine Lieferschwierigkeiten. In Bezug auf den neuen Corona-Impfstoff sei man „voll lieferfähig“, so Monika Vögele, Generalsekretärin der PHAGO.
Sobald Ärztinnen und Ärzte Impfstoff bestellen, werde er aufgetaut und am dritten Tag nach der Bestellung an die gewünschte Apotheke geliefert, wo der Impfstoff von den Ärzten abgeholt werden kann. Gekühlt sei er dann 30 Tage haltbar. Die Mindestbestellmenge betrage drei Phiolen, das ergäbe 18 Einzeldosen, so Vögele gegenüber ORF Wien. Bis Dienstagnachmittag dieser Woche seien laut Bundesbeschaffung GmbH rund 17.100 Impfdosen in Wien abgerufen bzw. von Ärzten und öffentlichen Impfstellen bestellt worden.
Die Ärztekammer für Wien hofft, dass rasch Einzeldosen zur Verfügung gestellt werden, „damit die Abwicklung über den Herbst reibungslos funktionieren kann“, so ein Sprecher der Ärztekammer in einer schriftlichen Stellungnahme. *** red, wien.ORF.at
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Epidemiologie der Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Virusinfektionen in Deutschland im Kontext der Migration, 2018–2023
Deutschland zählt in Bezug auf die Allgemeinbevölkerung zu den Niedrigprävalenzregionen. Kleinere, nicht-repräsentative Studien und Hochrechnungen gehen jedoch von einer deutlich höheren Prävalenz bei Menschen mit Migration aus Hochprävalenzländern aus. Die Bundesregierung hat sich mit der „Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) bis 2030“ die nachhaltige Eindämmung dieser Infektionskrankheiten zum Ziel gesetzt. Auch die WHO bekräftigt in ihrer Global-Health-Sektor-Strategie für HIV, virale Hepatitis und STI das Ziel der Eliminierung der Virushepatitis als eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit bis 2030. Der Fokus von Prävention, Testung und Behandlung solle auf besonders betroffenen und gefährdeten Bevölkerungsgruppen liegen sowie Lücken und gesundheitliche Ungleichheit adressieren. Der im Epidemiologischen Bulletin 30/2024 veröffentlichte Bericht gibt einen Überblick über die epidemiologische Situation der HBV- und HCV-Infektionen in Deutschland im Kontext der Migration. Mehr »
Herpes zoster fördert kognitiven Abbau im Alter
Boston – Eine Gürtelrose kann sich möglicherweise ungünstig auf die geistigen Fähigkeiten auswirken. Die Teilnehmer aus 3 großen prospektiven US-Beobachtungsstudien klagten in den Folgejahren nach einem Herpes zoster vermehrt über einen Rückgang ihrer kognitiven Leistungen. Besonders ausgeprägt war dies der Publikation in Alzheimer’s Research & Therapy (2023; DOI: 10.1186/s13195-024-01511-x ) zufolge bei Männern mit dem genetischen Alzheimer-Risiko APO-E4.
Der Herpes zoster ist Folge einer Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV). Die Erstinfektion erfolgt in der Regel in der frühen Kindheit mit den Windpocken. Die DNA-Viren überleben in den Ganglien des Nervensystems.
Dort kann es Jahrzehnte später etwa bei einer Immunschwäche zu einer erneuten Replikation der Viren kommen. Die Viren „wandern“ dann entlang der sensorischen Nerven zur Haut, wo sie die typischen Bläschen bilden.
Die Erkrankung bleibt zwar auf ein Segment der Haut beschränkt, die begleitenden Entzündungsreaktionen könnten jedoch auch das Gehirn schädigen. Bei einer VZV-Vaskulopathie würden auch die Blutgefäße angegriffen.
Eine Reihe von epidemiologischen Studien hat nach möglichen Folgen gesucht. In einer früheren Publikation im Journal of the American Heart Association (2022; DOI: 10.1161/JAHA.122.027451 ) hatte Sharon Curhan vom Brigham and Women’s Hospital in Boston bereits auf ein möglicherweise erhöhtes Schlaganfallrisiko hingewiesen.
Die Teilnehmer der 3 großen prospektiven Beobachtungsstudien („Nurses’ Health Study“, „Nurses’ Health Study 2“ und „Health Professionals Follow-up Study“) waren in den Jahren nach einem Herpes zoster zunehmend häufiger an einem Schlaganfall erkrankt. Der Anstieg war erstmals nach 5 Jahren signifikant und erreichte nach neun bis zwölf Jahren eine Hazard Ratio von 1,28 (95-%-Konfidenzintervall 1,03-1,59), um danach wieder zurückzugehen.
Jetzt hat Curhan in denselben Kohorten nach einem Anstieg des Demenzrisikos gesucht. Endpunkte waren subjektive kognitive Störungen bei Gedächtnisleistungen, bei dem Verständnis von Sachverhalten oder bei der Orientierung im Straßenverkehr. Diese Fähigkeiten hatten sich nach eigener Einschätzung der 149.327 Teilnehmer der 3 Studien in den Jahren nach einer Gürtelrose verschlechtert.
In der „Nurses’ Health Study“ ermittelt Curhan ein multivariabel-bereinigtes relatives Risiko (MVRR) auf eine subjektive Verschlechterung der kognitiven Leistungen von 1,14, das mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 1,01 bis 1,32 signifikant war. Der Zoster lag bei diesen Frauen mindestens 13 Jahre zurück.
Bei den männlichen Teilnehmern der „Health Professionals Follow-up Study“ war zu allen Zeitpunkten nach dem Zoster ein erhöhtes Risiko erkennbar. Das MVRR betrug nach 13 oder mehr Jahren 1,24 (0,97-1,58). Das Risiko scheint dabei auf Männer mit den Allel APOE-E4 beschränkt zu sein. Das MVRR betrug hier 2,83 (1,49-5,35). Bei Frauen war ein solcher Zusammenhang nicht erkennbar.
Die drei prospektiven Beobachtungsstudien zeichnen sich durch eine lange Nachbeobachtungszeit, eine große Stichprobengröße und die genaue Befragung zu möglichen anderen Begleitfaktoren aus. Beweisen können sie den Zusammenhang jedoch nicht.
Die Ergebnisse anderer epidemiologischer Studien waren gemischt. In einigen Studien erkrankten Gürtelrose-Patienten häufiger an einem Morbus Alzheimer, in anderen war kein erhöhtes Risiko erkennbar oder es erschien sogar ein Rückgang der Demenzen möglich zu sein. © rme/aerzteblatt.de
Geheilte Hepatitis C bei fortgeschrittener Lebererkrankung: Krebsrisiko bleibt
Risiko für Leberkrebs und Komplikationen der Zirrhose bleibt jahrelang bestehen
Wien (OTS) – Mit modernen Medikamenten kann Hepatitis C in nahezu allen Fällen geheilt werden. Liegt jedoch zum Zeitpunkt der Heilung bereits ein fortgeschrittener Leberschaden vor, bleibt ein Restrisiko für Leberkrebs und Komplikationen des Pfortaderhochdrucks, wie Bauchwasser, Blutungen aus dem Verdauungstrakt und Verwirrtheitszustände, weiterhin bestehen. Neue Studien einer internationalen Forschungsgruppe unter Koordinierung der MedUni Wien zeigen, dass zur Einschätzung des Risikos nach Therapieende primär die aktuelle Lebersteifigkeit herangezogen werden sollte. Die in den renommierten Fachzeitschriften Hepatology und Journal of Hepatology veröffentlichten Studienergebnisse tragen wesentlich zur Bestimmung des individuellen Risikos bei und ermöglichen eine individualisierte Nachsorge.
In der ersten der beiden aktuellen Studien analysierte die Forschungsgruppe der Universitätsklinik für Innere Medizin III (Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie) der MedUni Wien Patient:innen aus mehreren europäischen Ländern, deren Hepatitis-C-Infektion bei fortgeschrittener, jedoch noch asymptomatischer Erkrankung geheilt wurde. „Interessanterweise kommt es zu keinem weiteren Abfall des Restrisikos für Krebs und Komplikationen des Pfortaderhochdrucks, wie Bauchwasser, Blutungen aus dem Verdauungstrakt und Verwirrtheitszustände, im Langzeitverlauf, also bis zu sechs Jahre nach der Therapie“, berichtet Georg Semmler, einer der Erstautoren der Studien. „Die gute Nachricht ist jedoch, dass bei vielen Patient:innen zumindest bezüglich der oben genannten Komplikationen des Pfortaderhochdrucks, also hepatischen Dekompensationsereignissen, Entwarnung gegeben werden kann.“
Die Langzeituntersuchung hat die eigens von den Expert:innen der MedUni Wien für den international anerkannten Baveno VII Konsensus entwickelten und mittlerweile auch durch die europäische Lebergesellschaft (EASL) empfohlenen Kriterien bestätigt: Bei einer Lebersteifigkeit von <12 kPa und normaler Blutplättchenzahl nach Therapieende besteht kein Risiko für das Vorliegen eines Pfortaderhochdrucks. Bezüglich Leberkrebs ist die Situation komplexer, mit einem neuen Modell kann jedoch das individuelle Risiko eingeschätzt werden. Über eine etwaige Beendigung der Überwachung mittels sechsmonatlichem Ultraschall der Leber muss jedoch auch bei geringem individuellen Risiko gemeinsam mit den Patient:innen entschieden werden“, erläutert Georg Semmler.
Lebersteifigkeitswert nach Therapieende wegweisend
„Neben den von uns etablierten Kriterien wurde in Baveno VII auch die Veränderung der Lebersteifigkeit über die Zeit berücksichtigt. Basierend auf unseren Erkenntnissen sollte zumindest im Kontext der geheilten Hepatitis C jedoch primär auf den aktuellen Lebersteifigkeitswert geachtet werden“, hält Letztautor Mattias Mandorfer fest, der dem entsprechenden Kapitel des nächsten, international anerkannten Baveno VIII Konsensus vorstehen wird.
Publikationen:
Hepatology
Long-term outcome and risk stratification in compensated advanced chronic liver disease after HCV-cure
Georg Semmler, Sonia Alonso López, Monica Pons, Sabela Lens, Elton Dajti, Marie Griemsmann, Alberto Zanetto, Lukas Burghart, Stefanie Hametner-Schreil, Lukas Hartl, Marisa Manzano, Sergio Rodriguez-Tajes, Paola Zanaga, Michael Schwarz, María Luisa Gutierrez, Mathias Jachs, Anna Pocurull, Benjamín Polo, Dominik Ecker, Beatriz Mateos, Sonia Izquierdo, Yolanda Real, Lorenz Balcar, Juan Antonio Carbonell-Asins, Michael Gschwantler, Francesco Paolo Russo, Francesco Azzaroli, Benjamin Maasoumy, Thomas Reiberger, Xavier Forns, Joan Genesca, Rafael Bañares, Mattias Mandorfer; cACLD-SVR Study Group
https://doi.org/10.1097/HEP.0000000000001005
Journal of Hepatology
Post-treatment LSM rather than change during treatment predicts decompensation in patients with cACLD after HCV cure
Georg Semmler, Sonia Alonso López, Monica Pons, Sabela Lens, Elton Dajti, Marie Griemsmann, Alberto Zanetto, Lukas Burghart, Stefanie Hametner-Schreil, Lukas Hartl, Marisa Manzano, Sergio Rodriguez-Tajes, Paola Zanaga, Michael Schwarz, María Luisa Gutierrez, Mathias Jachs, Anna Pocurull, Benjamín Polo, Dominik Ecker, Beatriz Mateos, Sonia Izquierdo, Yolanda Real, Adriana Ahumada, David Josef Maria Bauer, Jim Benjamin Mauz, Michelle Casanova-Cabral, Michael Gschwantler, Francesco Paolo Russo, Francesco Azzaroli, Benjamin Maasoumy, Thomas Reiberger, Xavier Forns, Joan Genesca, Rafael Bañares, Mattias Mandorfer; cACLD-SVR Study Group
USA: Fehldiagnosen bei Pneumonien im Krankenhaus offenbar häufig
Salt Lake City – Die Diagnose einer Pneumonie ist schwieriger als allgemein angenommen. Dies zeigt eine Analyse der US-Veteranenbehörde in den Annals of Internal Medicine (2024; DOI: 10.7326/M23-2505 ). In mehr als der Hälfte der Fälle musste die Diagnose im Verlauf des Krankenhausaufenthaltes revidiert werden.
Die Diagnose einer Pneumonie wird in der Klinik in der Regel durch einen Röntgenthorax gesichert. Dort werden oft unscharf begrenzte Verschattungen sichtbar, zu denen es infolge der Entzündungsreaktion und von Flüssigkeitsansammlungen kommt. Doch die Befunde sind nicht immer eindeutig. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass 2 Radiologen in weniger als 90 % zur gleichen Diagnose kommen.
Wird danach eine Computertomografie (CT) angefertigt, kommt es in etwa einem Drittel der Fälle zu einer Revision der Diagnose. Dennoch ist der Röntgenthorax die Standarduntersuchung, da die CT-Kapazitäten begrenzt und die Kosten deutlich geringer sind.
Ein Hinweis auf eine diagnostische Unsicherheit ist, wenn die Diagnose im Verlauf des Krankenhausaufenthalts geändert wird. Barbara Jones von der Universität von Utah in Salt Lake City hat hierzu die elektronischen Krankenakten aus 118 Kliniken der Veteranenbehörde über einen Zeitraum von 8 Jahren ausgewertet.
Die Gesamtzahl der Pneumonien war mit 215.973 Erstdiagnosen und 239.067 Entlassungsdiagnosen ähnlich. Es waren jedoch nicht immer dieselben Patienten.
Eine Übereinstimmung zwischen Aufnahme- und Entlassungsdiagnose fanden die Forscher nur bei 38,1 % der Patienten. Bei 36,3 % hat sich die Erstdiagnose nicht bestätigt, bei 33,4 % wurde die Pneumonie erst im Verlauf der Klinikbehandlung erkannt.
Die Unsicherheit zeigte sich auch in den Notizen der Ärzte: In den Befunden der Notfallaufnahme waren sich die Ärzte in mehr als der Hälfte der Fälle (58 %) unsicher, und auch in den Entlassbriefen waren in fast der Hälfte der Fälle (48 %) Zweifel erkennbar.
Zu den Folgen gehört, dass nicht wenige Patienten während ihres Aufenthaltes wegen mehrerer Erkrankungen behandelt wurden. 10 % erhielten eine „Trifecta“ aus Antibiotika, Kortikosteroiden und Diuretika, weil die Ärzte neben der infektiösen Lungenentzündung eine COPD und eine Herzschwäche nicht ganz ausschließen wollten.
Diskordanzen zwischen Eingangs- und Entlassungsdiagnose gab es vor allem bei Patienten mit vorbestehenden Erkrankungen von Herz oder Nieren, während Patienten mit Fieber und verändertem Blutbild, erhöhtem C-reaktiven Protein und erhöhtem Procalcitonin keine Probleme aufwarfen.
Nachteile für den Patienten ergaben sich, wenn die Diagnose bei der Aufnahme der Patienten verpasst wurde. Diese Patienten hatten einen höheren „Pneumonia Severity Index“, sie wurden häufiger auf die Intensivstation eingewiesen (20,6 % versus 14,8 %) oder mussten später dorthin verlegt werden (10,5 % versus 6,5 %), und auch die 30-Tages-Sterblichkeit war in dieser Gruppe mit 14,4 % versus 10,6 % höher.
Mark Metersky von der University of Connecticut School of Medicine in Farmington/Connecticut glaubt dennoch nicht, dass ein Routine-CT bei allen Patienten mit Verdacht auf eine Pneumonie die Situation verbessern würde.
Abgesehen davon, dass dies die Ressourcen der meisten Kliniken überfordern würde, würden die Probleme offenbar bei den Patienten auftreten, bei denen die Aufnahmeärzte zunächst keine Pneumonie vermutet und deshalb auch kein CT angefordert hätten. © rme/aerzteblatt.de
Junge Frauen verzichten immer häufiger auf die Pille
Berlin – Junge Frauen in Deutschland verzichten immer häufiger auf die Pille als Verhütungsmittel. Nur noch jede vierte (25 Prozent) der unter 22-jährigen Frauen und Mädchen ließ sich im vergangenen Jahr die Pille verschreiben, wie eine Analyse des AOK-Bundesverbands zeigt.
Das ist ein Rückgang um zehn Prozentpunkte innerhalb von drei Jahren. Im Jahr 2020 ließ sich noch mehr als jede Dritte (35 Prozent) der unter 22-Jährigen die Pille verordnen.
Trotzdem bleibt die Pille insgesamt unter allen verordnungsfähigen Verhütungsmitteln, zu denen auch Spirale, Vaginalring und Hormonpflaster zählen, immer noch das am häufigsten verordnete Kontrazeptivum.
Bei den Pillenverordnungen setzt sich indes der Trend zu risikoärmeren Präparaten fort. Zu den schwerwiegenden möglichen Komplikationen bei der Pilleneinnahme gehören Thrombosen und Lungenembolien. Als risikoärmer gelten kombinierte Pillen unter anderem mit dem Gestagen Levonorgestrel.
Der Anteil von Hormonspiralen spielt bei den jungen Frauen nur eine untergeordnete Rolle. Auch Hormonpflaster und Vaginalring machen zusammen nur zwei Prozent der Verordnungen aus.
„Die Nachteile und Risiken von hormonellen Verhütungsmethoden werden heute öffentlich stärker thematisiert“, nannte Eike Eymers vom AOK-Bundesverband mögliche Gründe für den Rückgang der Verordnungen.
Auch seien die Frauen besser informiert. Das könne zu einer kritischeren Einstellung gegenüber der Einnahme von Hormonen und zu einer bewussteren Entscheidung für risikoärmere Präparate wie Kondomen führen.
Für gesetzlich Versicherte unter 22 Jahren übernimmt die Krankenkasse die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel, so dass sich der Trend anhand der Verordnungsdaten gut dokumentieren lässt. © afp/aerzteblatt.de
UMWELT
Wassertemperatur der Kärntner Seen steigt
Die Hitzewelle hat die Wassertemperatur in den Kärntner Seen kräftig ansteigen lassen. Zwischen 25 und 28 Grad warm sind sie aktuell. Die Messungen werden vom Hydrographischen Dienst des Landes durchgeführt. Das geschieht digital und alle 15 Minuten.
Bis zu eineinhalb Grad Unterschied kann es bei der Wassertemperatur geben, abhängig davon ob nachts oder tagsüber gemessen wird. Deutlich wird das am Beispiel Wörthersee: Er hat aktuell in der Nacht 26 Grad, tagsüber steigen die Werte auf 27,5 Grad. Auch für die Geosphere Austria wird regelmäßig gemessen, mit einer alternativen Methode. Erstmals wurde in dieser Woche sogar ein Wert über 29 Grad gemessen – mehr dazu in Wörthersee so warm wie noch nie.
30-Grad-Marke noch nie erreicht
Offiziell gemessen wird vom Hydrographischen Dienst pro See immer nur an einer Stelle, am Wörthersee ist das in Pörtschach. Gemessen wird nicht im unmittelbaren Uferbereich sondern an einem Steg weiter draußen, denn das seichte Uferwasser ist immer wärmer, sagt Johannes Moser vom Hydrografischen Dienst des Landes: „Je näher das an der Oberfläche gemessen wird, umso wärmer wird das, je tiefer, umso kühler wird das. Das ist standardisiert in einer Tiefe von einem halben Meter.“
Die wochenlange Hitzewelle hat nach den Aufzeichnungen des hydrographischen Dienstes heuer aber noch nie zu Rekord-Temperaturen in den Seen geführt, sagt Moser. Der Wörthersee etwa habe sich Ende Juni 2019 schon einmal auf 29 Grad erhitzt. Der Klopeinersee sogar auf 29,5 Grad. Die 30 Grad-Marke dagegen sei noch nicht erreicht worden, sagte der Hydrologe, denn mit steigenden Temperaturen steige auch die Verdunstung an den Seen und das ergebe dann einen kühlenden Effekt.
Seen in Unterkärnten wärmer
Generell erhitzen sich die Seen in Unterkärnten mehr als jene in Oberkärnten, sagt Moser: „Jetzt haben wir Seetemperaturen zwischen 27 und 28 Grad in den Unterkärntner Bereichen, etwa am Klopeiner See.“ Auch der Maltschacher See in Feldkirchen ist ein sehr warmer See, sagte Moser: „Weil er sehr flach und eher klein ist und wenig Tiefe hat.“
Im Westen, etwa am Millstätter See oder am höher gelegenen Weissensee werden Temperaturen um die 25 Grad verzeichnet. Die aktuelle Hitzewelle dürfte jedenfalls noch bis zum Wochenende anhalten. Mit einer Abkühlung der Seen ist aber noch nicht so bald zu rechnen. *** red, kaernten.ORF.at
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IT – KI – ROBOTIK – INTERNET
BSI will Zugang von Cyber-Unternehmen zu Windows-Kernel beschränken
Nach dem Blue-Screen-Debakel im vergangenen Monat hat Crowdstrike Analysen darüber, was schiefgelaufen ist, veröffentlicht, und externe Sicherheitsfirmen mit der Überprüfung seines Produkts beauftragt. Nun will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Gunst der Stunde nutzen und Tech- und Cyber-Unternehmen dazu bewegen, ihre Produkte so zu verändern, dass sich ein weiterer Meltdown in dieser Größenordnung nicht wiederholt. Dabei nimmt das BSI insbesondere den Zugang ins Visier, den Microsoft Sicherheitsanbietern zu seinem Windows-Kernel gewährt, einem zentralen Bestandteil seines Betriebssystems. Darüber hinaus strebt die Behörde grundlegende Änderungen in der Art und Weise an, wie Crowdstrike und andere Cyber-Unternehmen ihre Tools entwickeln, in der Hoffnung, diesen Zugang einzuschränken. DJG/DJN/hab (END) 2024 Dow Jones News
MIGRATION
Mit Pass-Trick auf Heimaturlaub: So fliegen Geflüchtete unbemerkt nach Afghanistan und zurück
Exklusive Recherchen von RTL zeigen, dass viele in Deutschland anerkannte Asylbewerber und Flüchtlinge auf Heimatbesuch fliegen. Dabei hatten sie doch angegeben, von dort wegen Gefahr für Leib und Leben geflüchtet zu sein. Die deutschen Behörden scheinen machtlos, das Innenministerium desinteressiert.
Der Steindamm im Hamburger Stadtteil St. Georg ist für viele Afghanen offenbar ein Tor in die alte Heimat, zum Hindukusch: Im Umkreis weniger Hundert Meter befinden sich hier gleich mehrere Reisebüros, die für Menschen aus Afghanistan, die in Deutschland Schutz suchten und bekamen, Reisen in die alte Heimat organisieren. Das Problem: Deutsche Behörden werden mutmaßlich bewusst getäuscht und bekommen daher von den Reisetätigkeiten nahezu nichts mit. Andernfalls nämlich könnte den reisenden Afghanen für einen nicht genehmigten Heimatbesuch die Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland leicht entzogen werden.
Doch wie ist eine Heimreise nach Afghanistan als Geflüchteter möglich? Wer organisiert diese Reisen? Wer weiß Bescheid? Wie groß ist die Industrie, die dahintersteckt? Wer profitiert? Und warum unternehmen die deutschen Behörden nichts dagegen? Die RTL-Sendung „Extra“ist diesen Fragen nachgegangen und hat die Ergebnisse der monatelangen Recherche am Dienstagabend ausgestrahlt.
Über soziale Medien wie TikTok zeigt sich: In Deutschland lebende Afghaninnen und Afghanen machen regelmäßig Urlaub in der alten Heimat, posten Bilder von ihren Erlebnissen vor Ort. Ist Afghanistan also sicherer als allgemein angenommen? Davon berichten afghanische Geflüchtete in einem Recherchegespräch mit „RTL Extra“. „Viele Afghanen aus Europa gehen aktuell für Urlaub zurück. Sogar aus London, aus Deutschland, machen Urlaub“, sagt ein Afghane. Und: Die Taliban seien „nett“, berichtet eine junge Afghanin.
Angebliches Reiseziel Iran
Die Recherchen am Hamburger Steindamm zeigen: Es handelt sich nicht um wenige Einzelfälle. In Deutschland lebten im vergangenen Jahr rund 400.000 Menschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit, etwa 60.000 davon haben den Blauen Pass. Diese speziellen Reiseausweise bekommen in Deutschland anerkannte „Asylberechtigte“ oder „Flüchtlinge“ als Ersatz für den Reisepass aus dem Herkunftsland ausgestellt. In den Pässen steht, dass ihre Inhaber nicht das Recht haben, in das Land zu reisen, aus dem sie geflüchtet sind. Hinzukommen Afghanen mit deutschem Aufenthaltstitel, die mit ihrem afghanischen Pass reisen.
Jede Woche reisen nach Angaben der Reisebürobetreiber allein über Hamburg Hunderte Afghanen mit sogenannten Blauen Pässen in ihr Herkunftsland. Damit fliegen sie offenbar auch über die Türkei und Iran bis nach Afghanistan. „Machen wir. Kein Problem“, heißt es auf Nachfrage immer wieder aus verschiedenen Reisebüros.
Die Reisebüros sowie die Reisenden selbst bedienen sich dabei mithilfe der iranischen Behörden eines Tricks: Sogenannte „Double Entry Visa“ ermöglichen eine Afghanistan-Reise mit Zwischenstopp in Iran. Der Iran wird den deutschen Behörden – etwa bei der Aus- und Einreise am deutschen Flughafen – als eigentliches Zielland angegeben. Die Reiseroute lautet dann zum Beispiel: Hamburg, Teheran, Kabul, Teheran, Hamburg.
Um die deutschen Behörden zu täuschen, werden die Visa, anders als üblich, nicht in die Pässe geklebt, sondern lediglich als loses Blatt Papier hineingelegt. Die Stempel der Grenzbehörden werden auf diese Weise nicht in den blauen Reisepass gestempelt, sondern nur auf das lose Blatt Papier, welches vor der Rückreise nach Deutschland rechtzeitig entsorgt werden kann. Das eigentliche Zielland Afghanistan wird so bei der Wiedereinreise nach Deutschland verschleiert. Die deutschen Behörden bekommen in den meisten Fällen nichts mit.
Keine Ahnung, keine Zahlen
Auf die Frage, ob das Bundesinnenministerium von den Heimaturlauben weiß, schiebt Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Verantwortung ab und erklärt gegenüber RTL: „Also erstmal ist es nicht unsere Aufgabe als Bundesinnenministerium, sondern der örtlichen Ausländerbehörden, darauf zu achten, dass so was nicht passiert.“ Man werde sich das Thema aber anschauen. Schriftlich gibt das Ministerium gegenüber RTL außerdem an, dass genaue Zahlen „statistisch nicht erfasst“ werden.
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Innen- und Rechtspolitik, Thorsten Frei, zeigt sich darüber empört und sieht darin ein Zeichen dafür, dass das Innenministerium „überhaupt kein Interesse“ an der Erfassung der Daten habe, es werde „ganz offensichtlich überhaupt nicht hingeguckt“.
Auch Heiko Teggatz, Vorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft übt scharfe Kritik an der Innenministerin: „Die Bundesregierung muss jetzt umgehend ein Gesetz erlassen, solche Visa fest in die Reisepässe einzubringen. Es ist für mich schleierhaft, wie ein Visum, das wie ein Beipackzettel in den Pass gelegt wird, überhaupt eine Gültigkeit entwickeln kann. Wenn Sie nach Österreich fahren und eine Autobahnvignette kaufen müssen, dann müssen Sie die auch an die Windschutzscheibe kleben und nicht einfach nur auf das Armaturenbrett legen.“
Außerdem hätten die Dienststellen der Bundespolizei an den Flughäfen nicht genug Personal, um neben den Einreisen und der Flugsicherheit auch noch die Ausreisen zu kontrollieren. „Wenn die Innenministerin behauptet, die Bundespolizei würde alles kontrollieren auf den Flughäfen, dann irrt sie sich gewaltig. Das weiß sie sicherlich auch haargenau.“
Die Sendung RTL Extra vom 13. August ist via RTL+ abrufbar
Quelle: ntv.de
GESELLSCHAFT
Umfrage zu Krisen: Die Bruchlinien machen Angst / Kommentar von Thomas Steiner
Freiburg (ots) – Drei Viertel der Deutschen finden die Spaltung der Gesellschaft bedrohlich. Die Bruchlinien machen den Menschen Angst. Nicht zuletzt, weil es so viele sind: zwischen Gut- und Schlechtverdienern, zwischen Stadt und Land, zwischen Ost- und Westdeutschland, zwischen Demokraten und Extremisten, zwischen Befürwortern von Waffenlieferungen und Rüstungsskeptikern, zwischen Autofahrern und Klimaklebern (…).
Einige dieser Gräben sind breit und tief. Die Furcht ist, dass sie nicht mehr zuzuschütten sind. Aber diese Furcht darf nicht lähmen (…). Wo immer möglich, müssen Brücken geschlagen werden. Das Land hat es selbst in der Hand, diese Krise zu bewältigen. Im Gegensatz zum Ukraine-Krieg.“ https://mehr.bz/ah240815a
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Umfrage: Fast ein Drittel der Deutschen genervt von der eigenen Reisebegleitung – Paare am häufigsten betroffen
Ludwigshafen (ots) – Zweisamkeit im Urlaub? Nicht für jede*n ein Traum. Jede*r Zehnte wünscht sich die Ferien lieber ohne die*den Partner*in zu verbringen, um sich bestmöglich zu erholen.
Häufige Störfaktoren unter Pärchen sind die schlechte Laune des anderen (26 Prozent), übermäßige Handynutzung (16 Prozent), die Erwartung, weiterhin Haushaltsaufgaben zu übernehmen (13 Prozent) beziehungsweise die Tatsache, dass der*die Partner*in arbeitet (10 Prozent). Sechs Prozent fühlen sich gestresst, weil sie ungewohnt viel Zeit miteinander verbringen. Nur 18 Prozent der Paare lassen sich durchs Nichts den Urlaub vermiesen. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Befragung „Urlaub und Partnerschaft“ der Pronova BKK, an der im April 2024 rund 1.600 Frauen und Männer teilnahmen.
Pärchen-Urlaub, Single-Reise oder Familien-Trip? Mit 61 Prozent verreisen die meisten Deutschen mit Partner*in. An zweiter Stelle stehen mit 26 Prozent die Kinder, nur 15 Prozent reisen allein.
Doch fast ein Drittel der Urlauber*innen ist mit der aktuellen Reisebegleitung unzufrieden.
Besonders häufig kommt schlechte Urlaubsstimmung in der Generation Z auf: Jede*r zweite unter 30-Jährige hadert mit der Wahl der Mitreisenden. Knapp jede*r fünfte junge Erwachsene würde lieber ohne Eltern den Haupturlaub verbringen – auch Freund*innen oder Partner*innen würden 13 Prozent gerne ausschließen.
Wer stattdessen mitfahren soll, zeigt die Umfrage: An erster Stelle stehen mit 14 Prozent Freund*innen und Bekannte, gefolgt von neun Prozent, die lieber mit ihrer Partnerin oder mit ihrem Partner verreisen würden. Fast genauso viele (8 Prozent) würden die arbeitsfreie Zeit am liebsten allein verbringen.
„Es geht oft um die Frage, welche Erwartungen meine Begleitung und ich an die gemeinsame freie Zeit haben“, sagt Patrizia Thamm, Referentin Gesundheitsförderung bei der Pronova BKK.
Um Konflikte im Urlaub zu vermeiden und sich erholen zu können, sei es wichtig, sich gut abzustimmen. Die Freiheit, selbst zu entscheiden, sei ein wichtiger Aspekt bei der Erholung. Allerdings ginge es nicht ohne Kompromisse. „Wir sind alle Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Es wird immer Dinge geben, in denen sich Reisepartner*innen unterscheiden. Daher kann es sinnvoll sein, auch im Urlaub einfach mal Zeit für sich allein einzuplanen, um den individuellen Interessen nachgehen zu können und den Energietank wieder aufzuladen“, erläutert die Resilienz- und Achtsamkeitstrainerin Thamm.
Die Top-Belastungsfaktoren im Urlaub: schlechtes Wetter und lärmende Kinder
Neben der Unzufriedenheit über die Reisebegleitung jammert mehr als die Hälfte der Bevölkerung über das schlechte Wetter im Urlaub. Von lärmenden Kindern sind 23 Prozent genervt. 20 Prozent nennen den Frust über fehlende Erholung, weil selbst während der Ferien Liegengebliebenes wie Renovierung oder Hausputz erledigt wird. Während sich 23 Prozent der Frauen genötigt fühlen, trotz Unbehagen auch im Urlaub solche Aufgaben zu erledigen, sind es bei den Männern sechs Prozentpunkte weniger. „Von äußeren Faktoren wie Schlechtwetter oder Lärm lassen sich die Deutschen am häufigsten beeinflussen. Es liegt in der menschlichen Natur, dass negative Emotionen, Gedanken oder Erlebnisse stärker wahrgenommen werden als positive. Sie wirken sich stärker auf unseren psychischen Zustand aus und wir neigen dazu, die negativen Eindrücke gegenüber den positiven zu überschätzen“, sagt die Expertin Thamm von der Pronova BKK. Zudem seien an den Urlaub oft hohe Erwartungen geknüpft, die durch äußere Umstände leicht enttäuscht werden können. „Das Jammern kann zunächst als soziales Ventil dienen. Dann sollten wir uns aber auch wieder auf die schönen und positiven Erlebnisse fokussieren und unsere Energie gezielt für Dinge einsetzen, die wir im Urlaub aktiv ändern und beeinflussen können. So bauen wir unsere Psyche auf und können den Urlaub gelassener und zufriedener trotz negativer Einflüsse genießen“, rät Thamm.
Mehr Informationen zur Studie „Urlaub und Partnerschaft 2024“ finden Sie unter diesem Link: pronovabkk.de/urlaub2024
Über die Studie:
Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Befragung „Urlaub und Partnerschaft“ der Pronova BKK, für die im April 2024 insgesamt 1.608 Frauen und Männer ab 18 Jahre online befragt wurden.
Über die Pronova BKK
Mit der Pronova BKK fühlt sich Krankenkasse leicht an. Ob analog oder digital – 630.000 Versicherte und über 86.000 Firmenkund*innen können auf den ausgezeichneten Service und das Engagement der 1.500 Mitarbeitenden zählen. Seit über 200 Jahren gestaltet sie als Betriebskrankenkasse das Gesundheitssystem von morgen mit. Neben einfachen, schnellen und klaren Prozessen liegt der Fokus der Pronova BKK auf nachhaltigem Management. Dafür wurde sie als erste Krankenkasse vom TÜV zertifiziert.
Pressekontakt:
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Tel.: 0214 32296-2305
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UNTERNEHMEN
Insolvenzantrag: Marinomed Biotech – Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt!
Marinomed Biotech AG (FN 276819m)
2100 Korneuburg, Hovengasse 25
hat ihre Zahlungen eingestellt und beim Landesgericht Korneuburg einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren wurde noch nicht eröffnet. Der KSV1870 rechnet aber mit einer zeitnahen Eröffnung des Insolvenzverfahrens.
Unternehmensgegenstand: Die Schuldnerin ist laut eigenen Angaben ein seit Jahren etabliertes biopharmazeutisches Unternehmen, das im Jahr 2006 als Spin-off der veterinärmedizinischen Universität Wien gegründet wurde. Im Februar 2019 erfolgte schließlich der Börsengang der Antragstellerin im Prime Market Segment der Wiener Börse. Die Antragstellerin entwickelt innovative Behandlungen für Indikationen in der Virologie und Immunologie. Diesbezüglich hat die Schuldnerin ein Portfolio an OTC-Produkten zur Behandlung viraler Atemwegsinfektionen entwickelt. Im Jahr 2023 wurde das Portfolio im Bereich Immunologie um ein allergenblockierendes Nasenspray und feuchtigkeitsspendende Augentropfen erweitert.
Betroffene Dienstnehmer: Es werden aktuell 48 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Löhne und Gehälter wurden bis einschließlich Juli 2024 bezahlt.
Passiva (Schuldnerangaben): Die Verbindlichkeiten und Rückstellungen per 31.07.2024 zu Buchwerten belaufen sich laut eigenen Angaben auf insgesamt rund EUR 25 Mio.
Im Liquidationsfall und einer Abwicklung im Konkurs ist von Passiva von rund EUR 31 Mio. auszugehen.
Betroffene Gläubiger: 185
Insolvenzursachen (Schuldnerangaben):
Das Geschäftsmodell des Unternehmens sieht nach eigenen Angaben eine Phase der Forschung und Entwicklung über mehrere Jahre vor, bevor entsprechende Erträge aus einer Vermarktung oder einem Verkauf der Produkte und Entwicklungen erzielt werden (zB Lizenzen, Meilensteine, Asset-Verkäufe, etc.).
Laut KSV1870 Informationen konnten nun aber Umsätze durch Verschiebungen in der Vermarktung der Leitprodukte aus der Marinosolv-Plattform in der geplanten Höhe nicht erwirtschaftet werden. Die Verzögerungen haben dazu geführt, dass die für die Entwicklung bereitstehenden Mittel aufgebraucht wurden und die zukünftigen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung über Umsätze zu decken sind. Zur Überwindung der finanziellen Krise wird eine Reorganisation mit entsprechenden finanziellen, personellen und zeitlichen Ressourcenoptimierungen angestrebt. Darüber hinaus sollen die Verhandlungen mit den Fremdkapitalgebern und Investoren vorangetrieben werden.
Ausblick: Das Unternehmen soll jedenfalls fortgeführt werden. Sanierungsmaßnahmen sind laut eigenen Angaben auch bereits eingeleitet worden. Nachfolgender Sanierungsplan soll abgeschlossen werden:
„Das Unternehmen bietet seinen Gläubigern eine Sanierungsplanquote von 20 %, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme. Inwieweit diese Quote angemessen und erfüllbar ist, wird von dem zu bestellenden Insolvenzverwalter noch geprüft werden“, so Peter Stromberger vom KSV1870.
Ab sofort können Gläubigerforderungen über den KSV1870 angemeldet werden (ins.forderungen@ksv.at).
Rückfragen:
Mag. Peter Stromberger
Referent Insolvenzen Wien/NÖ/Bgld.
E-Mail: stromberger.peter@ksv.at
Wien, 14.08.2024