Tagesblick – 30.7.2024 Dienstag

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FAZIT DES TAGES – SOMMERAUSGABE

Dem Vergangenen Dank, dem Kommenden: JA!
Dag Hammarskjöld, 1905-1961 (bis heute ungeklärter Flugzeugabsturz in Afrika), u.a. zweiter Generalsekretär der Vereinten Nationen 1954-1961, Friedensnobelpreis 1961 postum; engagierte sich für Konfliktlösungen, z.B. im Rahmen der Suez-Krise 1956.

IN EIGENER SACHE: Sommerzeit – der Tagesblick wird in der kommenden Zeit weniger umfangreich erscheinen oder sogar eine Zeitlang schweigen. Der Schreiber freut sich auf erholsame Sommertage.

COMMENT – FAZIT:

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Geringe Deeskalation: Rakete soll auf Drusensiedlung in Nordisrael soll „aus Versehen“ eingeschlagen haben, was Israel verneint. Verhandlungsstatus betreffend Waffenstillstand unklar.
  • Ukraine-Krieg: Status quo, Ukraine weiter in bedrängter Situation; Russland erleidet weitere ukrainische „Nadelstiche“.
  • Deutschland: Ifo meldet gestiegene Preiserwartungen der Industrie, aber nicht der Dienstleister, folglich folge die Inflation weiter im Abwärtstrend.
  • Bruch des Koalitionsabkommens: Behaltefrist für Aktien kommt in Österreich nicht
  • Weitere COMMENTS vorhanden

Märkte – Teure US-Aktien!

Israel, Ukraine

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HELLMEYER-Report (gekürzt)

Wie angekündigt kein Anlegerreport bis 9.8.2024. Nächster Hellmeyer-Report am Montag, den 12.8.2024. 

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

MoNACHBÖRSE/XDAX +0,2% auf 18.352 Punkte839Dow Jones News
MoMÄRKTE USA/Behauptet – Bestätigte Prognose beflügelt McDonalds774Dow Jones News
MoAktien New York Schluss: Nach deutlichen Freitagsgewinnen stabil719dpa-AFX
MoDevisen: Euro im US-Handelsverlauf kaum bewegt734dpa-AFX
MoMÄRKTE EUROPA/Leichter – Merck mit starken Zahlen840Dow Jones News
MoAktien Wien Schluss: ATX mit moderatem Minus675dpa-AFX
MoAktien Schweiz knapp behauptet – Zurückhaltung vor Zinsentscheiden768Dow Jones News
MoAktien Europa Schluss: Schwächelnde US-Börsen belasten die Stimmung570dpa-AFX
MoROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax gibt nach und bleibt auf Richtungssuche738dpa-AFX
MoDax lässt nach – Öl deutlich günstiger1.081dts Nachrichtenagentur
MoUS-Anleihen: Leichte Kursgewinne NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen sind am Montag etwas gestiegen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) legte um 0,10 Prozent auf 111,31 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel auf 4,17 Prozent. Etwas gestützt wurden die Anleihen durch Zinssenkungsfantasien. So wird die US-Notenbank Fed am Mittwoch ihre Zinsentscheidung treffen. Es wird noch keine Veränderung erwartet. Beobachter erhoffen sich jedoch Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung im September. Nach der im Juni gesunkenen Inflation erwarten Experten, dass die Fed Zinssenkungen verbal vorbereiten wird. Mit Spannung erwartet wird auch der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht. Auch die japanische Notenbank wird am Mittwoch ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Marktbewegende Konjunkturdaten stehen in den USA am Montag nicht an./jsl/he413dpa-AFX
MoDeutsche Anleihen: Kursgewinne FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future kletterte zuletzt um 0,29 Prozent auf 133,10 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,37 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach. Etwas gestützt wurden die Anleihen durch Zinssenkungsfantasien. So wird die US-Notenbank Fed am Mittwoch ihre Entscheidung treffen. Es wird noch keine Veränderung erwartet. Beobachter erhoffen sich jedoch Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung im September. Mit Spannung erwartet wird auch der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht. Auch die japanische Notenbank wird am Mittwoch ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Im Montag standen hingegen weder in der Eurozone noch in den USA wichtige Konjunkturdaten auf dem Kalender./jsl/he372dpa-AFX

„Wenn kein Wunder passiert . . .“: Wiedereinführung der Behaltefrist kommt nicht – Die Presse, 19.7.2024 (ZAHLPFLICHT)

Die ÖVP scheitert mit der Umsetzung einer steuerfreien Behaltefrist für Aktien am Koalitionspartner. Interessant dabei: Keine andere Partei hat so viele Aktienbesitzer, wie die Grünen.

In der nächsten Regierung wird vieles besser – vorausgesetzt, die ÖVP gehört ihr wieder an. Das verspricht uns zumindest die ÖVP. …

Wiedereinführung der „Behaltefrist“ bei Aktien, Kryptos und Fonds scheitert an den Grünen

Aktiengewinne waren früher in Österreich nach einer gewissen Zeit (1 Jahr Haltefrist) steuerfrei. Die türkis-grüne Regierung hat sich im Regierungsprogramm aus dem Jahr 2020 darauf geeinigt, wieder eine Haltefrist bei Wertpapieren einzuführen.

Ein Vorsorgekonto mit dem Steuervorteil war im Gespräch für langfristige Veranlagungen, was vor allem für Privatanleger in Zeiten hoher Inflation oder gar Hyperinflation sehr wichtig ist.

Ohne die Haltefrist sind Kursgewinne ewig steuerpflichtig, auch wenn diese großteils nur inflationsbedingt, nicht real anfallen. Ein Wertpapier oder ein Sparbuch kann zum Beispiel nominell steigen, aber inflationsbereinigt sogar an Wert (Kaufkraft) verlieren.

Die KESt (Kapitalertragsteuer) wirkt in diesem Fall wie eine zusätzliche Vermögenssteuer und erschwert den Aufbau von Wohlstand vor allem für Kleinanleger und den Mittelstand.

Interessantes Detail am Rande: Die ÖVP scheitert mit der Umsetzung dieser sinnvollen Maßnahme am grünen Koalitionspartner. Keine andere Partei habe so viele Aktienbesitzer wie die Grünen.

Keine Chance für eine Trump-Rally

Als Reflex könnten die US-Aktienkurse nach einer Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten steigen. Doch lange dürfte das nicht gehen.

«Trump 2.0» nennen Analysten von UBS das Szenario, dass Donald Trump im Januar nächsten Jahres noch einmal ins Weisse Haus ziehen wird. Gleichzeitig darf er sich Hoffnungen machen, dass seine «rote» Partei – die republikanische Partei – diesmal gleichzeitig die Kontrolle über den Senat und das Repräsentantenhaus gewinnt.

Viele Investoren in US-Aktien würden sich wohl darüber freuen. Man verspricht sich vom Trump-Programm wieder hohe Investitionsanreize, geringere Steuerbelastungen und mehr Schutz vor ausländischer Konkurrenz. Schon 2016 sorgte die Wahl des Immobilien-Tycoons für höhere Kurse. UBS sieht daher die Möglichkeit, dass sich die Märkte als «Muskelgedächtnis» bei einem republikanischen Wahlsieg reflexhaft nach oben bewegen werden.

Nur dürfte sich daraus keine lang anhaltende Rally entwickeln. Denn die Unterschiede zu vor acht Jahren sind in den USA und auf der Weltbühne «dramatisch», wie die UBS-Analysten ausführen. Schon allein die Bewertungen für Risikoanlagen geben wenig Spielraum für starke Wertsteigerungen.

Die obige Grafik verdeutlicht dies. Bei der Wahl von Donald Trump im Jahr 2016 («Trump 1.0» in der Grafik) lagen die Risikoaufschläge («Spread») für riskante Hochzinsanleihen bei 5 Prozentpunkten (Pp.). Der Spread ist seitdem auf unter 3 Pp. gesunken. Viel tiefer geht es nicht.

Ähnlich wenig Spielraum bieten die Bewertungen am US-Aktienmarkt. Das Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis, das die geglätteten Gewinne der Unternehmen verwendet, notiert mit 35 nahe einem Allzeithoch. Für eine starke Rally nach der Wahl müssten sich die Bewertungen aber weiter ausweiten.

ISRAEL

ILTV – Israel Live Television (englischsprachig)

Tägliche Video-Zusammenfassungen als ILTV News Flash.

ISRAEL – UNDERSTANDIG WAR (ISW)  

Tägliche Updates des Institute for the Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Israel-Hamas-Hisbollah-Huthi-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).

ISRAEL im n-tv Liveticker

 29.07.2024 18:18

Untersuchung erzürnt Ultrarechte Israelische Soldaten sollen Häftling misshandelt haben

Beobachter prangern die Verhältnisse im israelischen Gefangenenlager Sde Teiman schon länger an. Nun leitet die Armee Untersuchungen gegen mehrere Soldaten wegen „erheblicher Misshandlungen eines Häftlings ein“. Rechtsextreme Demonstranten stürmen aus Wut darüber die Einrichtung.

29.07.2024 16:10

Israel steht vor Balanceakt Was bei einer Eskalation im Libanon droht

Ein israelischer Vergeltungsschlag ist nach dem Raketenangriff auf dem Golan wohl nur eine Frage der Zeit. Im Hintergrund bemühen sich die USA um eine Abkühlung der Lage. Zwar ist die Gefahr eines offenen Krieges mit der Hisbollah so groß wie lange nicht, doch auch andere Szenarien sind denkbar.

29.07.2024 12:54

Lufthansa streicht Flüge Auswärtiges Amt fordert Deutsche im Libanon zur Ausreise auf

Die Bundesregierung ruft alle Deutschen im Libanon eindringlich auf, das Land wegen einer drohenden Eskalation in Nahost zu verlassen. Betroffen sind den Angaben des Auswärtiges Amts zufolge über 1000 Menschen, die auf der Krisenliste des Ministeriums stehen.

29.07.2024 11:04

Angst vor weiterem Krieg wächst Tote und Verletzte nach israelischem Angriff auf Libanon

Bei einem Raketenangriff auf die Golanhöhen werden zwölf Menschen getötet. Israel macht die Hisbollah dafür verantwortlich und kündigt eine Vergeltungsaktion an. Jetzt kostet ein israelischer Angriff auf den Libanon zwei Menschen das Leben.

29.07.2024 03:01

Nach Angriff auf Golanhöhen Netanjahu erhält grünes Licht für Gegenschlag auf Hisbollah

Eine vom Libanon aus abgefeuerte Rakete tötet zwölf Kinder und Jugendliche auf den Golanhöhen. Israels Premier Netanjahu macht die Hisbollah für den Angriff verantwortlich und kündigt eine harte Reaktion an. Nach einer langen Sitzung des Sicherheitskabinetts bekommt er eine offizielle Erlaubnis.  

NAHOST-KONFLIKT n-tv aktuell

NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL  

ROUNDUP/USA: Krieg zwischen Israel und der Hisbollah ist vermeidbar – Raketenabschuss wohl aus Versehen [Die Nacht im Überblick] – 30.7.2024, 6:35

TEL AVIV/BEIRUT/GAZA (dpa-AFX) – Während die diplomatischen Bemühungen um eine Deeskalation im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah auf Hochtouren laufen, werden die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen durch gegenseitige Blockadevorwürfe der Kriegsparteien erschwert. „Wir glauben, dass es noch Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, mit Blick auf die zugespitzte Lage.

Nach dem verheerenden Raketenangriff auf den israelisch besetzten Golanhöhen mit zwölf getöteten Kindern und Jugendlichen wächst die Angst vor einem größeren Krieg. Die Hisbollah, die nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas Israel zu einem Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen zwingen will, ist in Alarmbereitschaft. Sollte es zu einem Angriff kommen, werde man zurückschlagen, hieß es in Hisbollah-Kreisen. Israelischen Medien zufolge dürfte Israels Reaktion bedeutsam, aber begrenzt ausfallen.

Anzeichen für versehentlichen Raketeneinschlag

Die US-Regierung habe sich am Wochenende intensiv mit verschiedenen Akteuren ausgetauscht, sagte Kirby. „Nach den Gesprächen, die wir geführt haben, glauben wir nicht, dass dies zu einer Eskalation oder zu einem breiteren Krieg führen muss.“ Ein solches Szenario sei vermeidbar.

Die israelische Regierung macht die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah für den Raketenangriff auf dem Golan verantwortlich und bereitet einen Vergeltungsschlag vor. Auch die US-Regierung schrieb die Attacke der Hisbollah zu.

„Der Angriff wurde von der libanesischen Hisbollah durchgeführt, auch wenn sie dies bestreitet“, sagte Kirby. Die Rakete sei aus einem Gebiet abgefeuert worden, das die Miliz kontrolliere. Er betonte, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, und das Land habe selbst zu entscheiden, wie es nun reagiere. „Aber wir glauben nicht, dass dieser Angriff am Wochenende – so schrecklich er auch war – zu einer Eskalation oder einem größeren Kriegsrisiko führen muss.“ Entsprechende Vorhersagen seien übertrieben.

Es gibt Anzeichen, dass die Hisbollah den vor allem von arabischsprachigen Drusen bewohnten Ort Madschdal Schams womöglich versehentlich traf. „Die Annahme einer fehlgeleiteten Rakete ist viel glaubhafter als dass Hisbollah beschließt, ein Fußballfeld anzugreifen“, sagte Eli Hanna, ein libanesischer Ex-General, der Zeitung „L’Orient-Le Jour“. Dafür spricht auch, dass die Miliz am selben Tag mehrere andere Attacken gegen israelische Militärziele in der Nähe für sich beanspruchte.

Netanjahu: Unsere Reaktion wird hart sein

Israels Sicherheitskabinett ermächtigte am späten Sonntagabend Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant dazu, über die weitere Vorgangsweise gegen die Hisbollah zu entscheiden. Netanjahu sagte bei einem Besuch des Ortes, wo die Rakete eingeschlagen war, Israel könne nach dem Angriff nicht zur Tagesordnung übergehen. „Unsere Reaktion wird kommen, und sie wird hart sein“, sagte der 74-Jährige.

Gleichzeitig scheinen beide Seiten allen Anzeichen nach nicht daran interessiert, ihre seit fast zehn Monaten andauernden harten Gefechte noch erheblich auszuweiten. Auf libanesischer Seite wurden dabei mehr als 100 Zivilisten sowie 360 Hisbollah-Mitglieder getötet, aufseiten Israels etwa 20 Soldaten und mehr als 20 Zivilisten. 150 000 Menschen auf beiden Seiten der Grenze mussten ihre Wohnorte verlassen. Das US-Nachrichtenportal „Axios“ zitierte israelische Beamte, wonach Israels Sicherheitskabinett und das Militär „eine viel stärkere Reaktion auf die Hisbollah als alles bisher Dagewesene“ befürworten, aber keinen großen Krieg.

Bericht: Heftige Kämpfe wären schwer einzudämmen

Die US-Regierung habe Israel gewarnt, dass bei einem Beschuss der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut die Situation „wahrscheinlich außer Kontrolle geraten“ würde, berichtete „Axios“ unter Berufung auf einen israelischen und einen US-Beamten. Nach Ansicht des israelischen Militärs würde eine starke israelische Reaktion wahrscheinlich zu mehrtägigen Kämpfen mit hoher Intensität führen, die nur schwer einzudämmen wären, schrieb der gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid. „Es ist klar, dass beide Seiten einen Schritt weiter gehen werden als bisher, aber es ist nicht klar, ob sie es vermeiden können, in den Abgrund zu stürzen“, zitierte Ravid einen israelischen Beamten bei „Axios“.

Die Hamas lehnt derweil den jüngsten Vorschlag Israels für eine Waffenruhe in Gaza und die Freilassung von israelischen Geiseln in ihrer Gewalt ab. Israels Ministerpräsident sei durch neue Forderungen von den bisherigen eigenen Positionen und denen der Vermittler abgewichen, hieß es auf Telegram. „Netanjahu ist erneut zu einer Strategie des Verschleppens, Verzögerns und Ausweichens vor einer Einigung zurückgekehrt.“

Hamas und Israel werfen sich Blockadehaltung vor

Netanjahu bestritt, neue Bedingungen gestellt zu haben. „Israel hat den Entwurf (für ein Abkommen) weder verändert noch irgendwelche Bedingungen hinzugefügt“, ließ der Regierungschef über sein Büro mitteilen. Vielmehr sei es die Führung der Hamas, die eine Einigung verhindere. Da die Hamas und Israel nicht direkt miteinander verhandeln, fungieren Katar, Ägypten und die USA als Vermittler zwischen den beiden Kriegsparteien.

Die Gespräche verlaufen jedoch seit Monaten sehr schleppend. Seit Mai kreisen sie um einen mehrstufigen Plan von US-Präsident Joe Biden, der am Ende eine dauerhafte Waffenruhe vorsieht. Außerdem sollen die Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden.

Zuletzt hatte Netanjahu zusätzliche Bedingungen formuliert, die in Israels übermittelten Vorschlag einflossen. Diese zielen darauf ab, dass Israel auch nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe die Kontrolle über strategische Zonen im Gazastreifen behält. Netanjahus Büro hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass die Gespräche über die Hauptthemen in den kommenden Tagen fortgesetzt würden.

„Wir wollen nicht, dass der Krieg eskaliert“, sagte Kirby. Mit Blick auf die Lage zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet beider Länder fügte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA hinzu: „Wir wollen nicht, dass dort im Norden eine zweite Front eröffnet wird.“/ln/DP/zb – © 2024 dpa-AFX

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

ROUNDUP: Libanon befürchtet israelischen Vergeltungsschlag

TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) – In Erwartung eines israelischen Vergeltungsschlags nach dem tödlichen Raketenangriff auf den israelische besetzten Golanhöhen hat die Bundesregierung alle Deutschen im Libanon nochmals eindringlich dazu aufgerufen, das Land zu verlassen. Im Libanon wird mit einer harten israelischen Reaktion gerechnet, nachdem am Samstag bei einem der Schiiten-Miliz Hisbollah zugeschriebenen Raketenangriff auf den Ort Madschdal Schams zwölf Kinder und Jugendliche ums Leben gekommen waren.

Israels Sicherheitskabinett ermächtigte am späten Sonntagabend Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant dazu, über die weitere Vorgangsweise gegen die Hisbollah im Libanon zu entscheiden, wie Ministerpräsidentenbüro mitteilte.

Netanjahu besuchte den Ort des tödlichen Vorfalls, in dem Angehörige der drusischen Religionsgemeinschaft leben. Er sagte, die Getöteten seien „unser aller Kinder“. Israel könne nach dem Raketenangriff nicht zur Tagesordnung übergehen. „Unsere Reaktion wird kommen, und sie wird hart sein“, sagte der 74-Jährige. Bei den Drusen handelt es sich um eine aus dem schiitischen Islam hervorgegangene Religionsgemeinschaft. Sie leben heute vor allem in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien.

Aus Hisbollah-Kreisen hieß es, die Miliz sei in voller Alarmbereitschaft. Sollte es zu einem Angriff kommen, würde sie zurückschlagen.

Aus Angst vor einer Eskalation verschob die libanesische Fluggesellschaft Middle East Airlines am Abend die Rückkehr einiger ihrer Flüge. Der Lufthansa-Konzern erklärte, seine Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut vorerst einzustellen. Hin- und Rückflüge bis einschließlich kommenden Montag (5. August) werden ausgesetzt, wie das Unternehmen mitteilte. Betroffen sind die Gesellschaften Swiss, Lufthansa und Eurowings. Jordaniens Nachrichtenagentur Petra berichtete auf X, dass die nationale Fluggesellschaft Royal Jordanian Airline ihre Flüge nach Beirut bis einschließlich Dienstag einstelle.

Angesichts der Verschärfung der Lage rief die deutsche Regierung alle im Libanon befindlichen deutschen Staatsbürger erneut dazu auf, das Land zu verlassen. Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand seien noch 1.300 Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit gemeldet, die einen Aufenthalt im Libanon angeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. „Wir haben seit Oktober 2023 eine Reisewarnung und eine Ausreiseaufforderung für Libanon“, fügte er hinzu.

Internationale Diplomaten bemühen sich indes um eine Beruhigung der Lage. US-Beamte hätten sich an ihre Kollegen in Israel und im Libanon gewandt sowie Botschaften mit dem Iran ausgetauscht, um zu versuchen, die Situation zu deeskalieren, zitierte die US-Zeitung „Wall Street Journal“ mit der Angelegenheit vertraute arabische und europäische Beamte. Alle Seiten hätten angedeutet, dass sie nicht an einer Ausweitung des Konflikts interessiert seien, hieß es.

Zwei Tote nach israelischem Angriff im Libanon

Libanesische Staatsmedien berichteten unterdessen, dass bei einem israelischen Angriff in der Nacht zu Montag im Libanon zwei Menschen getötet wurden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass es bei dem Drohnenangriff auch Verletzte gegeben habe. Darunter soll auch eine minderjährige Person gewesen sein. Sie soll sich zum Zeitpunkt des Angriffs auf einem Balkon in einem nahegelegenen Gebäude befunden haben.

Israel und die USA machen die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah für den Angriff auf Madschdal Schams verantwortlich. Bei den Opfern handelte es sich übereinstimmenden israelischen Medienberichten um Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren. „Dieser Angriff wurde von der libanesischen Hisbollah verübt. Es war eine Rakete der Hisbollah, die aus einem von ihr kontrollierten Gebiet abgefeuert wurde“, sagte Adrienne Watson, Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA.

Die Hisbollah teilte in einer Erklärung mit, sie habe mit dem Angriff nichts zu tun. Laut dem US-Nachrichtenportal „Axios“ soll die Miliz den Vereinten Nationen erklärt haben, dass eine israelische Abwehrrakete die Explosion verursacht habe. Auch der Iran machte Israel selbst für den Angriff in Madschdal Schams verantwortlich. Israels Generalstabschef Herzi Halevi sagte dagegen am Ort des Einschlags, es handele sich um eine Falak-Rakete der Hisbollah.

Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Gebiet von Israel erobert und 1981 annektiert. Dies wurde international aber nicht anerkannt. Die US-Regierung stehe seit dem Angriff mit der israelischen und der libanesischen Seite in Kontakt, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats. Die Unterstützung der USA für Israels Sicherheit sei eisern und unumstößlich, hieß es.

Der Raketenangriff auf dem Golan erfolgte zu einem kritischen Zeitpunkt für die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Eine Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah könnte die seit Monaten schleppenden indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas, bei denen Katar, Ägypten und die USA als Vermittler fungieren, wieder unterbrechen. Israels Chefunterhändler David Barnea war erst am Wochenende nach einer jüngsten Verhandlungsrunde in Rom nach Israel zurückgekehrt. Die Gespräche würden in den kommenden Tagen fortgesetzt, teilte das Ministerpräsidentenamt ohne Einzelheiten mit.

Erdogan und Israel drohen sich gegenseitig

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte Israel unterdessen mit militärischer Einmischung. „So wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun“, sagte er auf einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP in Rize am Schwarzen Meer mit Blick auf Israel. Erdogan bezog sich dabei auf den Berg-Karabach-Konflikt, wo Erdogan die Konfliktpartei Aserbaidschan unter anderem mit Drohnen unterstützte. Im Bürgerkriegsland Libyen unterstützt Ankara die international anerkannte Regierung mit militärischer Ausstattung und Personal.

Der israelische Außenminister Israel Katz warnte den türkischen Präsidenten prompt: „Erdogan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel. Er soll sich nur daran erinnern, was dort geschah und wie es endete“, schrieb Katz am späten Abend auf der Plattform X. Im Jahr 2003 waren US-Truppen in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde Hussein wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei drastisch verschlechtert. Erdogan nannte die Hamas eine „Befreiungsorganisation“ und verglich Israels Regierungschef Netanjahu mit Adolf Hitler. Mitte Juli erklärte Erdogan, sein Land wolle Kooperationen zwischen der Nato und dem Partner Israel künftig nicht mehr zustimmen, bis in den palästinensischen Gebieten nachhaltiger Frieden geschaffen werde./ln/gm/DP/jha  © 2024 dpa-AFX

ROUNDUP: Zwei Tote nach israelischem Angriff im Libanon – 29.7.2024, 12:41

BEIRUT (dpa-AFX) – Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach libanesischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass es bei dem Drohnenangriff in der Nacht auf Montag auch Verletzte gegeben habe. Darunter soll eine minderjährige Person gewesen sein. Sie soll sich zum Zeitpunkt des Angriffs auf einem Balkon in einem nahegelegenen Gebäude befunden haben.

Die Hisbollah berichtete den Tod von zwei Mitgliedern. Für gewöhnlich führt die Schiitenmiliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Kämpfer ums Leben kommen.

Laut NNA wurde zunächst auf ein Auto gezielt, das auf einer Straße nahe dem Ort Mais al-Dschabal unweit der israelischen Grenze unterwegs war. Ein Motorrad habe sich daraufhin dem Auto genähert und sei auch angegriffen worden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.

Nachdem am Samstag bei einem Raketenangriff in der drusischen Ortschaft Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen mindestens zwölf Menschen getötet wurden, bereitet sich die israelische Regierung auf einen Vergeltungsschlag vor. Sie macht die Hisbollah für den Angriff verantwortlich. Die Schiitenmiliz erklärte, sie habe mit dem Angriff nichts zu tun.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah. Es besteht die Sorge, dass die Gefechte sich zu einem Krieg ausweiten könnten. Bei den Angriffen in beiden Ländern wurden auch Zivilisten getötet. Zehntausende Anwohner verließen auf beiden Seiten der Grenze ihre Heimatorte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006./arj/DP/men  © 2024 dpa-AFX

ROUNDUP 3: Israel billigt Vergeltungsschlag gegen Hisbollah – 29.7.2024, 12:05

TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) – Israels Regierung bereitet sich nach dem verheerenden Raketenangriff auf den vom jüdischen Staat annektierten Golanhöhen auf einen Vergeltungsschlag gegen die Hisbollah im Libanon vor. Das Sicherheitskabinett ermächtigte nach mehr als vierstündigen Beratungen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant, „über die Art und Weise und den Zeitpunkt des Vorgehens gegen die Terrororganisation Hisbollah zu entscheiden“, teilte das Büro des Ministerpräsidenten am Abend mit. Netanjahu hatte der proiranischen Miliz zuvor gedroht, sie werde einen „hohen Preis“ bezahlen.

Während sich die Hisbollah nach eigenen Angaben auf einen möglicherweise schweren Angriff Israels einrichtet, verschob die libanesische Fluggesellschaft Middle East Airlines nach eigenen Angaben am Abend die Rückkehr einiger ihrer Flüge. Der Lufthansa-Konzern erklärte, seine Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut vorerst einzustellen. Hin- und Rückflüge bis einschließlich kommenden Montag (5. August) werden ausgesetzt, wie das Unternehmen mitteilte. Betroffen sind demnach die Gesellschaften Swiss, sowie Lufthansa und Eurowings.

US-Beamte hätten sich an ihre Kollegen in Israel und im Libanon gewandt sowie Botschaften mit dem Iran ausgetauscht, um zu versuchen, die Situation zu deeskalieren, zitierte die US-Zeitung mit der Angelegenheit vertraute arabische und europäische Beamte. Alle Seiten hätten angedeutet, dass sie nicht an einer Ausweitung des Konflikts interessiert seien, hieß es.

Zwei Tote nach israelischem Angriff im Libanon

Libanesische Staatsmedien berichteten unterdessen, dass bei einem israelischen Angriff in der Nacht zu Montag im Libanon zwei Menschen getötet wurden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass es bei dem Drohnenangriff auch Verletzte gegeben habe. Darunter soll auch eine minderjährige Person gewesen sein. Sie soll sich zum Zeitpunkt des Angriffs auf einem Balkon in einem nahegelegenen Gebäude befunden haben.

Das israelische Militär schoss vor der Morgendämmerung nach eigenen Angaben eine Drohne ab, die aus dem Libanon in den Norden Israels eingedrungen sei. Verletzte wurden nicht gemeldet. Zuvor wurden in Israel libanesische Medien zitiert, wonach es im Süden des Libanons Luftangriffe gab. Unter anderem aus Hula habe es in der Nacht palästinensische Berichte über schwere Angriffe gegeben. Das Gebiet sei schon in den vergangenen Monaten mehrfach von Israels Luftwaffe ins Visier genommen worden.

Ob es sich um die erwartete Reaktion Israels auf den Raketenangriff auf dem Golan handelte, war zunächst jedoch unklar. Vonseiten des israelischen Militärs gab es dazu zunächst keine Mitteilung. Das israelische Militär hatte nach dem Raketenangriff auf den Golanhöhen bereits in der Nacht zum Sonntag mehrere Ziele im benachbarten Libanon angegriffen.

Israel und die USA machen die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah für den Angriff vom Samstag in der drusischen Ortschaft Madschdal Schams verantwortlich, bei dem mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen waren. Dabei handelte es sich übereinstimmenden israelischen Medienberichten um Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren. Zuvor hatte es geheißen, das älteste Opfer sei 20 Jahre alt gewesen.

„Dieser Angriff wurde von der libanesischen Hisbollah verübt. Es war eine Rakete der Hisbollah, die aus einem von ihr kontrollierten Gebiet abgefeuert wurde“, sagte Adrienne Watson, Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA. Der Angriff müsse überall verurteilt werden. UN-Vertreter riefen beide Seiten zu „größtmöglicher Zurückhaltung“ auf.

Die Hisbollah teilte in einer Erklärung mit, sie habe mit dem Angriff nichts zu tun. Laut dem US-Nachrichtenportal „Axios“ soll die Miliz den Vereinten Nationen erklärt haben, dass eine israelische Abwehrrakete die Explosion verursacht habe. Auch der Iran machte Israel selbst für den Angriff in Madschdal Schams verantwortlich. Israels Generalstabschef Herzi Halevi sagte dagegen am Ort des Einschlags, es handele sich um eine Falak-Rakete der Hisbollah.

„Wer eine solche Rakete auf ein Wohngebiet schießt, will Zivilisten töten, will Kinder töten“, sagte Halevi. Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Gebiet von Israel erobert und 1981 annektiert. Dies wurde international aber nicht anerkannt. Die US-Regierung stehe seit dem Angriff mit der israelischen und der libanesischen Seite in Kontakt, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats. Die Unterstützung der USA für Israels Sicherheit sei eisern und unumstößlich, hieß es.

USA: Arbeiten an diplomatischer Lösung

Man arbeite zugleich an einer „diplomatischen Lösung entlang der Blauen Linie“, die alle Angriffe ein für alle Mal beenden und den Bürgern auf beiden Seiten der Grenze die sichere Rückkehr nach Hause ermöglichen werde, hieß es. Bei der Blauen Linie handelt es sich um die von den Vereinten Nationen gezogene Demarkationslinie an der Grenze zwischen den beiden Ländern. Mit Ende des zweiten Libanon-Krieges 2006 war eine Pufferzone im Süden des Libanons eingerichtet worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober liefern sich die Hisbollah und Israels Armee nahezu täglich Gefechte. Die vom Iran unterstützte Miliz handelt aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen.

Der Raketenangriff auf dem Golan erfolgte zu einem kritischen Zeitpunkt für die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Eine Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah könnte die seit Monaten schleppenden indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas, bei denen Katar, Ägypten und die USA als Vermittler fungieren, wieder unterbrechen. Israels Chefunterhändler David Barnea war erst am Wochenende nach einer jüngsten Verhandlungsrunde in Rom nach Israel zurückgekehrt. Die Gespräche würden in den kommenden Tagen fortgesetzt, teilte das Ministerpräsidentenamt ohne Einzelheiten mit.

Erdogan und Israel drohen sich gegenseitig

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte Israel unterdessen mit militärischer Einmischung. „So wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun“, sagte er auf einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP in Rize am Schwarzen Meer mit Blick auf Israel. Erdogan bezog sich dabei auf den Berg-Karabach-Konflikt, wo Erdogan die Konfliktpartei Aserbaidschan unter anderem mit Drohnen unterstützte. Im Bürgerkriegsland Libyen unterstützt Ankara die international anerkannte Regierung mit militärischer Ausstattung und Personal.

Der israelische Außenminister Israel Katz warnte den türkischen Präsidenten prompt: „Erdogan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel. Er soll sich nur daran erinnern, was dort geschah und wie es endete“, schrieb Katz am späten Abend auf der Plattform X. Im Jahr 2003 waren US-Truppen in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde Hussein wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei drastisch verschlechtert. Erdogan nannte die Hamas eine „Befreiungsorganisation“ und verglich Israels Regierungschef Netanjahu mit Adolf Hitler. Mitte Juli erklärte Erdogan, sein Land wolle Kooperationen zwischen der Nato und dem Partner Israel künftig nicht mehr zustimmen, bis in den palästinensischen Gebieten nachhaltiger Frieden geschaffen werde./ln/DP/men © 2024 dpa-AFX

Briten warnen vor Eskalation zwischen Israel und Hisbollah – 29.7.2024, 10:55

LONDON (dpa-AFX) – Nach dem schweren Raketenangriff auf den Golanhöhen warnt die britische Regierung vor einer Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. „Wir sind zutiefst besorgt über das Risiko einer weiteren Eskalation und Destabilisierung. Wir haben klargemacht, dass die Hisbollah ihre Angriffe einstellen muss“, schrieb Außenminister David Lammy auf der Plattform X und verurteilte den Anschlag.

Auf den von Israel annektierten Golanhöhen waren bei dem Angriff mindestens zwölf junge Menschen ums Leben gekommen. Die israelische Regierung macht die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah verantwortlich und bereitet einen Vergeltungsschlag vor.

Das britische Kabinettsmitglied Pat McFadden sprach von einem sehr ernsten Moment. Seit dem 7. Oktober hätten sich alle auf die Situation im Gazastreifen zwischen Israel und der Hamas konzentriert, sagte er dem Sender Sky News. Die Situation im Norden Israels zwischen der Hisbollah und Israel habe das Potenzial, „noch viel ernster zu sein als die, die wir in den letzten Monaten in Gaza beobachtet haben“.

Auf die Frage, ob seine sozialdemokratische Labour-Regierung Israel bei einer Bodenoffensive gegen die Hisbollah unterstützen würde, sagte McFadden: „Wir werden immer für Israels Recht zur Selbstverteidigung eintreten. Aber wir hoffen, dass sich in dieser Situation kühlere und ruhigere Köpfe durchsetzen werden und wir keinen vollumfänglichen Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah sehen.“/kil/DP/men © 2024 dpa-AFX

ROUNDUP: Israels Außenminister warnt Erdogan und verweist auf Hussein – 29.7.2024, 10:37

TEL AVIV/ISTANBUL (dpa-AFX) – Der israelische Außenminister Israel Katz hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach dessen Drohung mit militärischer Einmischung gewarnt: „Erdogan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel. Er soll sich nur daran erinnern, was dort geschah und wie es endete“, schrieb Katz am späten Abend auf der Plattform X.

Im Jahr 2003 waren US-Truppen in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde Hussein wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet.

Erdogan hatte auf einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP in Rize am Schwarzen Meer mit Blick auf Israel gesagt: „So wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun“. Er bezog sich dabei auf den Berg-Karabach-Konflikt, in dem Erdogan die Konfliktpartei Aserbaidschan unter anderem mit Drohnen unterstützte. Im Bürgerkriegsland Libyen unterstützt Ankara die international anerkannte Regierung mit militärischer Ausstattung und Personal.

Seit Beginn des Gaza-Krieges haben sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei drastisch verschlechtert. Erdogan bezeichnete die islamistische Hamas als eine „Befreiungsorganisation“ und verglich Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler.

Das türkische Außenministerium unterstellte Netanjahu in der Nacht auf Montag in einer Mitteilung, für einen Völkermord verantwortlich zu sein – und zog erneut einen Vergleich: „Das Ende des Völkermörders Netanjahu wird so sein, wie das Ende des Völkermörders Hitler. So wie die völkermordenden Nazis zur Rechenschaft gezogen wurden, werden auch diejenigen, die versuchen, die Palästinenser zu vernichten, zur Rechenschaft gezogen werden.“

Mitte Juli hatte Erdogan erklärt, sein Land wolle Kooperationen zwischen der Nato und dem Partner Israel künftig nicht mehr zustimmen, bis in den palästinensischen Gebieten ein nachhaltiger Frieden geschaffen werde./ln/DP/men © 2024 dpa-AFX

UKRAINE

UKRAINE – LANDKARTE

UKRAINE – UNDERSTANDIG WAR (ISW)  

Tägliche Updates des Institute for the Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Ukraine-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).

UKRAINE im n-tv Liveticker

+++ 06:44 Russland zwingt verstärkt Migranten an die Front +++
Um den Personalbedarf der Armee zu decken, unternimmt die russische Regierung weitere Schritte, Migranten zum Militär zu zwingen. Die Duma bereitet eine Initiative vor, die nach Erhalt eines russischen Passes zum Militärdienst verpflichten soll, wie das Institute for the Study of War (ISW) berichtet. Zudem werden Anträge geprüft, laut denen neu eingebürgerte Staatsangehörige zwei statt einem Jahr Militärdienst leisten müssten. Menschenrechtler und Oppositionelle berichten demnach außerdem von körperlicher Misshandlung, um Zuwanderer zur Unterzeichnung von Militärverträgen zu zwingen, sowie von Drohungen, die Staatsbürgerschaft zu entziehen, und umgekehrt im Gegenzug für den Militärdienst zu versprechen.

Kanonenfutter für den Krieg Wie Russland Tausende Nepalesen an die Front lockt

+++ 06:08 Ukraine muss sich schon jetzt auf den Winter vorbereiten +++
Die Ukraine bereitet sich nach den Worten von Präsident Selenskyj schon jetzt auf den kommenden Winter vor, um eine größere Energiekrise zu verhindern. Er berichtete in seiner abendlichen Videoansprache von einem Besuch in der ostukrainischen Großstadt Charkiw, die immer wieder von russischen Angriffen getroffen wird. „Ich habe in Charkiw ein Treffen abgehalten, um Sicherheits- und Energiefragen zu erörtern, denn Energie ist immer eines der Hauptthemen“, sagte Selenskyj. Ein großer Teil der russischen Luft- und Raketenangriffe der vergangenen Monate zielte auf die Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur.

„Das ganze Land zählt auf Sie“ Selenskyj zeichnet Truppen an Charkiw-Front aus

+++ 05:29 Russische Marine beginnt umfangreiche Flottenübungen +++
Die russische Marine beginnt mit großangelegten Flottenübungen unter Beteiligung von rund 20.000 Soldaten und 300 Schiffen und U-Booten. Bei dem Manöver sollen die militärischen Kommandostrukturen von drei Flotten sowie der Kaspischen Flottille getestet werden, wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium berichten. Neben den Schiffen und U-Booten kommen rund 50 Flugzeuge und mehr als 200 Einheiten militärischer Spezialtechnik zum Einsatz.

+++ 03:48 Wadephul: Raketenstationierung „notwendige Antwort der NATO“ +++
Verteidigungsexperte der Unionsfraktion Johann Wadephul sieht weiterhin den Bedarf für eine Bundestagsdebatte über die geplante Stationierung von US-Langstreckenwaffen in Deutschland. „Natürlich muss der Bundestag diese Frage diskutieren. Die Kommunikation der Bundesregierung dazu ist unterirdisch“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“. „Wenn eine derart wichtige Entscheidung nur per Pressekonferenz mitgeteilt wird, verlieren wir die notwendige Unterstützung im Parlament und in der Öffentlichkeit“, warnt Wadephul. Dabei gebe es überzeugende Argumente, so der Verteidigungsexperte. „Die Stationierung ist die notwendige Antwort der NATO auf eine bereits bestehende Bedrohung durch von Russland im Gebiet Kaliningrad stationierte Iskander-Raketen. Dadurch wird Deutschland unmittelbar bedroht und potenziell unsere politische Handlungsfähigkeit eingeschränkt. Insofern müssen wir die geplante Stationierung begrüßen“, meint Wadephul.

+++ 01:19 BSW: Langstreckenraketen steigern Kriegsgefahr für Deutschland +++
Die BSW-Vorsitzende Amira Mohamed Ali kritisiert in der Debatte um die Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland Bundeskanzler Olaf Scholz. „Selbstverständlich hätte Scholz eine so weitreichende Entscheidung nicht einfach am Parlament vorbei treffen dürfen“, sagte sie der „Rheinischen Post“. „Wir sprechen schließlich über eine Maßnahme, die die Kriegsgefahr für Deutschland konkret steigert.“ Mohamed Ali, die gemeinsam mit Sahra Wagenknecht BSW-Chefin ist, betont: „Die Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland ist ein weiterer Schritt in Richtung militärischer Eskalation. Das ist ein hochgefährlicher Kurs, von dem die Bundesregierung abrücken sollte.“

Siehe dazu die PRESSESTIMME zu Sarah Wagenknecht weiter unten.

+++ 23:35 USA liefern weitere Raketen an die Ukraine +++
Die US-Regierung kündigt weitere Militärhilfen für die Ukraine im Umfang von 1,7 Milliarden US-Dollar an. Zu dem umgerechnet knapp 1,6 Milliarden Euro teuren Paket gehöre Munition für Flugabwehr, Geschütze und Granatwerfer, teilt die Regierung mit (siehe auch Eintrag um 19:58 Uhr). Dazu kämen Raketen zum Bekämpfen von Schiffen und Panzern. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby sagt, die Ukraine erhalte „Schlüsselfähigkeiten für den Kampf“. Geliefert werden sollen Luftabwehrraketen vom Typ Nasams und Geschosse für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars. Das US-Verteidigungsministerium weigert sich jedoch klarzustellen, welche Waffen aufgrund einer Erlaubnis von Präsident Joe Biden aus US-Beständen entnommen und welche durch längerfristige Verträge finanziert werden und somit erst in Monaten oder Jahren an die Front kommen.

+++ 22:14 Bürgermeister: Transport russischer Militärausrüstung nach Saporischschja nimmt „stark zu“ +++
Der Transport russischer Militärausrüstung in das Gebiet Saporischschja über das besetzte Mariupol im Gebiet Donezk habe „stark zugenommen“, sagt Petro Andriuschtschenko, ein Berater des Bürgermeisters der Stadt im Exil. Die Nachricht kommt Tage nachdem ein ukrainischer Militärsprecher bestätigt hat, dass Russland seine Streitkräfte in der Oblast Saporischschja aufstockt und in den letzten Wochen mindestens 2000 weitere Soldaten dorthin entsandt hat. Obwohl Russland in dem Gebiet rund 90.000 Soldaten stationiert hat, lassen Geheimdienstinformationen aber darauf schließen, dass eine wesentliche Änderung der Feindseligkeiten in der Oblast unwahrscheinlich ist, fügt der Sprecher hinzu.

Siehe dazu Meldung zu Robotyne von 13:47.

+++ 21:07 Ukraine drängt auf Aufklärung der Hintergründe von Angriff auf Gefängnis in Oleniwka +++
Die Ukraine fordert internationale Ermittler dazu auf, die schleppende Aufklärung eines vor exakt zwei Jahren verübten tödlichen Angriffs auf ein von Russland kontrolliertes Gefängnis im Land voranzutreiben. „Vor zwei Jahren hat Russland einen terroristischen Angriff gegen ukrainische Kriegsgefangene in Oleniwka ausgeübt. Ich fordere die UNO und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz dazu auf, ihr Mandat zu erfüllen und dieses Kriegsverbrechen zu untersuchen“, schreibt der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets im Online-Dienst X. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte ebenfalls, Moskau müsse für „eines der schlimmsten russischen Verbrechen dieses Krieges“ zur Verantwortung gezogen werden. Bei dem Bombenangriff auf das von Russland kontrollierte Gefängnis in der von pro-russischen Separatisten regierten Region Donezk waren am 29. Juli 2022 mindestens 50 Kriegsgefangene aus der Ukraine getötet worden. Nach ukrainischen Angaben wurden rund 130 weitere Menschen verletzt. Russland und die Ukraine gaben sich gegenseitig die Schuld an dem Angriff.

+++ 20:35 Ukraine klagt zwei pro-russische Kollaborateure an wegen Tötung von Kriegsgefangenen +++
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft gibt bekannt, dass sie zwei pro-russische Kollaborateure identifiziert und in Abwesenheit angeklagt hat, die das russische Kriegsgefangenenlager Olenivka in den besetzten Gebieten leiteten, wo 2022 Dutzende von Kriegsgefangenen bei einer Explosion getötet wurden. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wurden bei den Ermittlungen Aussagen von 20 Opfern und 30 Augenzeugen sowie forensische Beweise der Getöteten berücksichtigt. Die beiden ehemaligen Kommandeure wurden in Abwesenheit wegen Verstoßes gegen das Kriegsrecht angeklagt. Unabhängig davon erklärt der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU), dass es sich bei den beiden ehemaligen Befehlshabern um ukrainische Kollaborateure handelt, die als Serhii Yevsiukov und sein Stellvertreter Dmytro Neiolov identifiziert wurden. Dem SBU zufolge wurden Jewsjukow und Neiolow im November 2022 aus ihren Positionen entlassen und halten sich derzeit in den von Russland besetzten Gebieten versteckt.

+++ 19:58 USA liefern Kiew Rüstungsgüter für 1,7 Milliarden Dollar +++
Die US-Regierung gibt neue Militärhilfen für die Ukraine im Wert von rund 1,7 Milliarden Dollar (1,57 Milliarden Euro) bekannt. Zu den geplanten Lieferungen gehören Munition für die Luftabwehr sowie Artilleriegeschosse, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilt. Der Mangel an Munition ist für die ukrainische Armee ein besonders gravierendes Problem in ihrem Kampf gegen die russischen Invasionstruppen. Von den neuen US-Hilfen soll den Ministeriumsangaben zufolge Material im Wert von 200 Millionen Dollar aus Lagerbeständen der US-Armee kommen. Hinzu komme Material im Wert von 1,5 Milliarden Dollar, das in der Rüstungsindustrie bestellt werden soll. Die USA sind der größte Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkrieg gegen Russland. Seit Beginn des russischen Angriffs gegen das Nachbarland im Februar 2022 haben die USA der Ukraine Waffen, Munition und andere Militärhilfen im Volumen von mehr als 55 Milliarden Dollar zugesagt.

+++ 19:14 Ukrainischer Experte erwartet von F-16 in der Ukraine einen „grundlegenden Schutz des Luftraums“ +++
Die mit Spannung am Himmel der Ukraine erwarteten Kampfflugzeuge des amerikanischen Typs F-16 könnten nach Meinung eines Experten erheblich zur Sicherung des Luftraums vor russischen Angriffen beitragen. „Schon ein Geschwader F-16 bietet viele Möglichkeiten zum grundlegenden Schutz des Luftraums“, sagt der ukrainische Luftfahrt-Experte Anatolij Chraptschinski im Fernsehen. Ein Geschwader nach NATO-Standard besteht aus 18 bis 22 Flugzeugen. Die Menge an Kampfflugzeugen könnte aktuell mehr bewirken als die gesamte Anzahl an Flugabwehr-Systemen, die die Ukraine zurzeit besitzt. Mit dem Erscheinen der ersten F-16 dürfte nach Meinung Chraptschinskis die Zahl der Raketen-Einflüge deutlich zurückgehen, da sich russische Flieger zurückhalten dürften.

Siehe dazu den Bericht der Washington Post, der das Gegenteil festzustellen glaubt; n-tv-Meldung von gestern, 29.7.2024, 14:01.

+++ 18:38 Kiews Militär bestätigt Beschädigung von russischem Tu-22M3-Bomber 1800 Kilometer von der Grenze entfernt +++
Ukrainische Streitkräfte haben den Militärflugplatz Olenya im russischen Gebiet Murmansk angegriffen und dabei einen Tu-22M3-Bomber beschädigt, bestätigt der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), Andrii Jusow, im staatlichen Fernsehen. Ukrainische Drohnen griffen in der Nacht zum 27. Juli die russischen Flugplätze Olenya im Gebiet Murmansk, Engels im Gebiet Saratow und Diagilevo im Gebiet Rjasan an. In der letztgenannten Region griff die Ukraine auch eine Ölraffinerie an. Die Beschädigung von Flugzeugen wie dem Tu-22M3-Bomber ist von entscheidender Bedeutung, da die russische Militärindustrie derzeit nicht über die Mittel zur Herstellung solcher Ausrüstung verfügt, so Jusow.

+++ 17:59 Russische Straftäter flüchten vor dem Fronteinsatz +++
Eine Gruppe von Straftätern, die das Leben im Straflager gegen den Dienst in der russischen Armee eingetauscht hat, hat sich während der Ausbildung aus dem Staub gemacht. Die neun Männer seien von dem Übungsgelände in der südrussischen Region Belgorod verschwunden, berichten russische Medien. Der Telegram-Kanal „Pepel“ veröffentlicht auch Fahndungsfotos. Demnach war auch eine Belohnung ausgeschrieben für Hinweise, die zur Ergreifung der Männer führen. Die Suche nach den Geflüchteten sei bisher erfolglos geblieben. Die neun Männer hatten sich für den Dienst in der russischen Armee im Ukraine-Krieg entschieden, um ihre Haftstrafen zu beenden. Das ist gängige Praxis in Russland. Die Straftäter erhalten von Kremlchef Wladimir Putin eine Begnadigung als Belohnung für den freiwilligen Kriegseinsatz. Die gesuchten Männer saßen unter anderem wegen Mordes, Raubs oder Drogenhandels ein.

+++ 17:33 Reisner: Für die Russen sind die massiven Verluste irrelevant +++
Die Art der russischen Kriegführung gegen die Ukraine ist vor allem auf russischer Seite mit enormen Verlusten verbunden. Aber: „Nach mittlerweile fast 890 Tagen Krieg muss man klar sagen, dass die Menschen- und Materialverluste für die Russen irrelevant sind“, sagt Oberst Markus Reisner in einem Interview, das in Kürze bei ntv.de erscheint. „Offensichtlich haben sie im Moment keine Probleme, immer wieder frische Soldaten an die Front zu schicken.“

+++ 17:08 Wie die Russen von Grüngürtel zu Grüngürtel vorrücken +++
Im Interview mit ntv.de beschreibt der österreichische Oberst Markus Reisner das Vorgehen der Russen beim langsamen Vorrücken im Donbass „Die Russen haben auf der Gefechtsebene eine eigene Taktik entwickelt“, sagt Reisner, der den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine jeden Montag bei ntv.de analysiert. „Häufig ist es eine Kombination von mehreren Angriffen gleichzeitig. Da greift beispielsweise eine kleine mechanisierte Gruppe an, bestehend meist aus einem dieser improvisiert verstärkten Kampfpanzer, einem ‚Turtle Tank‘, begleitet von zwei, drei Schützenpanzern. Diese Gruppe zieht dann das gegnerische Feuer auf sich, und während die Ukrainer beschäftigt sind, diese Gruppe abzuwehren, kommt es zu Vorstößen von anderen russischen Truppen, zum Teil auf Motorrädern – wie im Zweiten Weltkrieg, wo die sogenannten Motorradaufklärungsregimenter oder -bataillone in ähnlicher Art sehr erfolgreich eingesetzt wurden. Diese Motorräder bilden quasi einen Schleier, der über die ukrainischen Stellungen gelegt wird. Dadurch erkennen die Russen, wo ein Durchbruch möglich ist. Dieses Vorgehen hat es den Russen ermöglicht, in den letzten Monaten von einem Grüngürtel zum nächsten und von einer Ortschaft zur nächsten zu gelangen.“

https://datawrapper.dwcdn.net/jLeJj/ +++ 16:42 Mali-Rebellen posieren nach Wagner-Fiasko mit ukrainischer Fahne +++
Die ukrainische Zeitung „Kyiv Post“ veröffentlicht ein Foto, das zeigen soll, wie Tuareg-Rebellen in Mali mit einer ukrainischen Fahne posieren. Die Aufnahme entstand den Angaben zufolge, nachdem die Aufständischen der russischen Söldnergruppe Wagner eine schwere Niederlage im Norden des Landes zugefügt haben. Die malische Rebellenbewegung CSP-PSD hat am Samstag erklärt, sie habe bei Kämpfen an der Grenze zu Algerien am Donnerstag und Freitag gepanzerte Fahrzeuge, Lastwagen und Tankwagen erbeutet und Dutzende Soldaten und Wagner-Söldner getötet und verletzt. Russische Militärblogger berichten, dass mindestens 20 Wagner-Angehörige getötet und einige gefangen genommen worden seien. Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), Andrii Jusow, erklärt in einer ukrainischen Fernsehsendung, dass die Tuareg-Rebellen die notwendigen Informationen erhalten hätten, um weitere Operationen gegen die Wagner-Söldner durchzuführen.

+++ 15:58 Ukrainische Cyberattacke hackt Russlands Zentralbank +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) führt einen Cyberangriff auf die russische Zentralbank durch, wie ein Informant in der Behörde dem „Kyiv Independent“ mitteilt. Dies scheint nur der jüngste Schritt in einer laufenden Cyber-Kampagne zu sein, die am 23. Juli begann und mehrere führende russische Banken, darunter Gazprombank, VTB, Raiffeisen Bank und Alfa Bank, betraf. Die Dienste der Zentralbank sind seit etwa 11 Uhr Ortszeit nicht mehr verfügbar oder weisen erhebliche Unterbrechungen auf, so der Informant. Dies deckt sich mit einem Artikel des russischen Wirtschaftsmagazins Frank Media, in dem es heißt, dass die Nutzer der Website der Bank etwa zur gleichen Zeit Probleme hatten. Mehrere Quellen bestätigen dem Blatt, dass ein DDoS-Angriff gegen das Institut im Gange sei.

+++ 15:26 Zwei Wirtschaftsweise fordern angesichts eines möglichen Trump-Siegs höhere Ausgaben für Bundeswehr +++
Mehrere Ökonomen drängen auf höhere Ausgaben für die Bundeswehr. „Wir müssen viel mehr in unsere Verteidigungsfähigkeit investieren“, sagt die Chefin der sogenannten Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, dem Nachrichtenportal t-online. Sollte der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Wahl gewinnen, werde Deutschland weit stärker gefragt sein, wenn es um die Sicherheit in Europa geht. „Das wird uns sehr viel Geld kosten.“ Dennoch warnte Schnitzer: „Gleichzeitig dürfen wir unser Land an anderer Stelle nicht kaputtsparen.“ Großbritannien sei ein „mahnendes Beispiel“. Dort habe der Staat an der falschen Stelle gespart und die Regionen außerhalb Londons vernachlässigt. „Wir müssen uns deshalb einmal mehr die Schuldenbremse anschauen, sie engt uns mehr ein als nötig und sollte deshalb reformiert werden“, sagte die Ökonomin. „Es wird entscheidend sein, im Kernhaushalt ausreichend Platz zu schaffen für Verteidigung, perspektivisch mehr als zwei Prozent“, betont auch die Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Das NATO-Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben, will Deutschland in diesem Jahr zum ersten Mal erreichen.

+++ 14:50 Kiews Militär erklärt Hintergrund der Schläge gegen Wagner-Gruppe in Mali +++
Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), Andrii Jusow, erklärt in einer ukrainischen Fernsehsendung, dass die Tuareg-Rebellen in Mali die notwendigen Informationen erhalten hätten, um weitere Operationen gegen die Wagner-Söldner durchzuführen. Bei den schwersten Kämpfen in Mali seit Monaten haben russische Kämpfer der Söldnertruppe Wagner, die gemeinsam mit Malis Regierungsarmee kämpfen, offenbar eine schwere Niederlage erlitten. Videos und Fotos vom Wochenende zeigen Leichen von Weißen in Uniform im Wüstensand und weiße Gefangene in Obhut von Rebellen des Tuareg-Volkes. „Die Rebellen haben die notwendigen Informationen erhalten, und nicht nur die, die es ihnen ermöglicht haben, eine erfolgreiche militärische Operation gegen russische Kriegsverbrecher durchzuführen. Wir werden sicherlich nicht über die Details zu diesem Zeitpunkt sprechen, aber wir werden fortfahren“, sagt Jusow.

+++ 14:19 Selenskyj nennt Front in Charkiw „eine der schwierigsten“ – und besucht Spezialeinheiten dort +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeichnet nach eigenen Angaben bei einem Frontbesuch in der ostukrainischen Region Charkiw Soldaten für ihren Einsatz aus. „Heute hatte ich die Ehre, unseren Kämpfern der Spezialeinheiten zu gratulieren“, schreibt Selenskyj in Onlinediensten. „Ich bin dankbar für ihre Tapferkeit und ihre heldenhaften Einsätze hinter den feindlichen Linien“, fügte er hinzu. Selenskyj beschreibt bei seinem Besuch in der Gegend um die Frontstadt Wowtschansk die Front in Charkiw als „eine der schwierigsten“ und sagt den Mitgliedern der Spezialeinheiten: „Das ganze Land zählt auf Sie.“ Das ukrainische Militär erklärt, es habe den vergangenen Tag über sechs russische Angriffe entlang der Front in Charkiw abgewehrt, unter anderem bei Wowtschansk.

+++ 13:47 ISW sieht ganz Robotyne eingenommen – Kämpfer widersprechen +++
Seit Langem ringen russische und ukrainische Truppen erbittert um Robotyne in der Region Saporischschja. Laut dem Institute for the Study of War haben russische Soldaten nun wahrscheinlich „ganz Robotyne“ eingenommen. Die Denkfabrik stützt sich dabei auf geolokalisiertes Filmmaterial. Der Sprecher der Einsatzgruppe Tavria, Dmytro Lykhovii, bestreitet dies allerdings. Die Situation in diesem Sektor sei „ohne größere Veränderungen“, sagt er dem „Kyiv Independent“ Das Dorf Robotyne, das etwa 15 Kilometer südlich von Orichiw und 70 Kilometer südöstlich von Saporischschja liegt, wurde von der Ukraine während ihrer Gegenoffensive im Sommer 2023 befreit und befindet sich seitdem an der Frontlinie.

https://datawrapper.dwcdn.net/QEacY/ +++ 13:16 Bundesregierung will sich von Putins Drohungen nicht einschüchtern lassen +++
Russische Drohungen wegen der geplanten Stationierung von Langstreckenwaffen in Deutschland werden laut Bundesregierung nicht zu einem Kurswechsel führen. „Wir lassen uns von solchen Äußerungen nicht einschüchtern“, sagt ein Sprecher des Bundesaußenministeriums. Russland rüste seit Jahren auf und führe einen Angriffskrieg in Europa gegen die Ukraine. Darauf müsse Deutschland reagieren. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die USA am Wochenende vor einer Stationierung neuer Langstreckenwaffen in Deutschland gewarnt. Die USA könnten damit eine Raketenkrise im Stil des Kalten Krieges auslösen. Die USA und die Bundesregierung hatten vor gut zwei Wochen angekündigt, dass ab 2026 bis nach Russland reichende US-Waffen nach Deutschland gebracht werden sollen.

„Spiegelgerecht“ antworten Putin droht mit Reaktion auf US-Raketen in Deutschland

+++ 12:41 Gratulation aus Moskau: Putin heißt Maduro „auf russischem Boden immer willkommen“ +++
Nach der hochumstrittenen Präsidentschaftswahl in Venezuela gratuliert Russlands Präsident Wladimir Putin dem Amtsinhaber Nicolás Maduro zum Wahlsieg. Putin erklärt sich bereit, die „konstruktive Zusammenarbeit“ mit dem südamerikanischen Staat fortzusetzen, wie der Kreml mitteilt. Maduro sei „auf russischem Boden immer willkommen“, betont Putin demnach weiter. Er sei „zuversichtlich“, dass Maduro „weiterhin zu einer progressiven Entwicklung in allen Bereichen“ der Beziehungen zwischen den beiden Ländern beitragen werde. Russland ist einer der wichtigsten Partner des venezolanischen Staatschefs. Moskau unterstützte Maduro etwa, als westliche Staaten nach dessen umstrittener Wiederwahl 2018 Sanktionen verhängten. Die Wahlen in den letzten Jahren in Russland waren nicht minder umstritten.

Zweifel an Wahl in Venezuela Maduro und Opposition sehen sich beide als Sieger

+++ 12:06 Ukrainischer Geheimdienst setzt FSB-Agenten in Odessa fest +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU nimmt nach eigenen Angaben in Odessa sechs Verdächtige fest, die für Russland Sabotage betrieben haben sollen. Im Juni und Juli steckten sie demnach auf Anweisung des russischen Geheimdienstes FSB 15 Fahrzeuge der ukrainischen Streitkräfte in Brand. Offenbar waren sie dem FSB bei Telegram aufgefallen, weil sie auf leichte Art Geld verdienen wollten. Sie wurden fast gleichzeitig in verschiedenen Teilen der Stadt festgenommen. Laut dem SBU handelt es sich bei ihnen um sechs Einwohner von Odessa im Alter von 18 bis 24 Jahren, die als Kuriere für einen beliebten Lebensmittel-Lieferdienst arbeiteten. Bei einer Verurteilung drohen den Männern bis zu acht Jahre Gefängnis.

+++ 11:30 Harmonie allerorten: Lukaschenko berichtet über Gespräche mit Putin +++
Laut dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko herrschen zwischen Russland und seinem Land harmonische Beziehungen. Wie die staatliche russische Agentur RIA Nowosti berichtet, sagt Lukaschenko, dass bei den jüngsten Gesprächen mit Wladimir Putin auf der Insel Walaam im Lagodasee gegenseitiges Einvernehmen herrschte: „In allen Fragen wurde gegenseitiges Einvernehmen erzielt. Es gibt absolut keine Ablehnung.“ Bei den Gesprächen mit Putin soll es dem Politiker zufolge unter anderem um die Preise und Vorauszahlungen für Öllieferungen gegangen sein.

+++ 10:59 Es geht in die Hunderttausende – Kiew nennt russische Opferzahlen +++
Der ukrainische Generalstab beziffert wieder die Verluste der russischen Armee. Danach werden innerhalb eines Tages mehr als 1300 Soldaten ausgeschaltet. Damit steigt nach ukrainischen Angaben die Zahl der verwundeten und getöteten Russen auf 576.000. Die Zahlen westlicher Beobachter gehen teils auseinander. Die NATO schätzte die Zahl russischer Opfer – Getötete und Verletzte – Mitte März auf 350.000. Der US-Geheimdienst nahm im Dezember 2023 eine Zahl von 315.000 an. Bundeskanzler Olaf Scholz stellte bei einem Bürgerdialog Ende Mai fest: „Es gibt eine Zahl, die sagt, an toten oder schwer verletzten russischen Soldaten pro Monat – 24.000.“ Danach wären die Opferzahlen noch höher als in der Berechnung Kiews.

https://datawrapper.dwcdn.net/vA4ib/ +++ 10:30 Kreml gibt Kosten für Soldaten weiter – Russen diskutieren heftig über steigende Flugpreise +++
Immer wieder greift die Ukraine Infrastruktur in Russland an. Die Schläge haben auch eine Wirkung, dennoch sei der Kreml militärisch weiterhin gut aufgestellt, erklärt ntv-Reporter Rainer Munz. Insbesondere für die Rekrutierung von Soldaten müsse Moskau aber zunehmend höhere Summen investieren.

Kreml gibt Soldatenkosten weiter Munz: Russen diskutieren steigende Flugpreise heftig

+++ 09:59 Putin plant Treffen mit neuem iranischen Präsidenten +++
Der russische Präsident Wladimir Putin bereitet sich russischen Medienberichten zufolge auf ein bevorstehendes Treffen mit dem neugewählten iranischen Präsidenten Massud Peseschkian vor. „Die iranische Seite hat bereits eine gültige Einladung, und wir hoffen, dass der neue Präsident zum Gipfel kommen wird. Wir würden uns freuen, ihn zu sehen, und Präsident Putin bereitet sich auf den bevorstehenden Kontakt vor“, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der „Iswestija“. Die Amtseinführungszeremonie des iranischen Präsidenten findet am 30. Juli statt. An ihr wird laut dem Bericht eine russische Delegation unter Leitung des Präsidenten der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin teilnehmen.

+++ 09:35 Mindestens 23 Verletzte in der Ukraine an einem Tag +++
Bei russischen Angriffen in der Ukraine werden nach Behördenangaben am Sonntag mindestens 23 Menschen verletzt. In der Region Cherson greifen die russischen Streitkräfte 21 Siedlungen an, darunter auch das regionale Zentrum von Cherson. Elf Menschen werden dabei verletzt, darunter drei Kinder, wie Gouverneur Oleksandr Prokudin berichtet. In der Region Dnipropetrowsk attackieren russische Streitkräfte die Stadt Nikopol, die direkt gegenüber dem russisch besetzten Enerhodar und dem Kernkraftwerk Saporischschja liegt und regelmäßig Ziel russischer Angriffe ist. Acht Menschen werden verletzt, darunter zwei Mädchen im Alter von einem und zehn Jahren, so Gouverneur Serhij Lyssak. Einige Erwachsene haben auch Schrapnellwunden. In Donezk und Saporischschja werden ebenfalls mehrere Menschen verletzt.

+++ 08:59 Georgiens Opposition klagt gegen „Agentengesetz“ +++
Georgiens größte Oppositionspartei, die Vereinte Nationale Bewegung, reicht heute beim Verfassungsgericht Klage gegen das umstrittene Gesetz über „ausländische Agenten“ ein. Dies berichtet „Kyiv Independent“. Die Klage wurde demnach von 32 Abgeordneten der Opposition unterzeichnet. Das Gesetz schreibt vor, dass Organisationen, die mehr als ein Fünftel ihrer Finanzmittel aus dem Ausland erhalten, sich als „Agenten ausländischer Einflussnahme“ registrieren lassen müssen. Mit einem ähnlichen Gesetz geht der Kreml seit Jahren gegen Opposition und Zivilgesellschaft in Russland vor.

+++ 08:35 Kiew gedenkt der Getöteten von Oleniwka +++
In Kiew erinnern Tausende an die Explosion in einem von moskautreuen Separatisten kontrollierten Gefängnis in Oleniwka vor zwei Jahren. Soldaten und Zivilisten versammeln sich am Sonntag auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz, um der mehr als 50 Toten zu gedenken. Dabei rufen sie ihre Regierung dazu auf, mehr zu tun, um Russland zur Freilassung von Kriegsgefangenen zu bewegen. Die Explosion in Oleniwka war aus Sicht vieler ukrainischer Soldaten eines der schmerzvollsten Kapitel des russischen Angriffskrieges gegen ihr Land. Russland behauptet, die Explosion in Oleniwka sei von einer ukrainischen Rakete verursacht worden. Recherchen der Nachrichtenagentur AP zufolge spricht jedoch eine zunehmende Beweislast dafür, dass russische Streitkräfte die Detonation herbeiführten.

Propagandakrieg um Massenmord Hat Russland ein Massaker an Gefangenen verübt?

+++ 08:07 Neue Wasserdrohne? Mysteriöser Jetski an türkischer Küste angeschwemmt +++
Hat die Ukraine eine neue Wasserdrohne? Wie „Kyiv Post“ berichtet, wird in der vergangenen Woche vor der türkischen Küste in der Nähe von Istanbul ein stark modifizierter und waffenfähiger Yamaha „Wave Runner“-Jetski entdeckt. Laut einem Militärexperten handele es sich bei dem bisher unbekannten unbemannten Fahrzeug um ein weiteres Modell von ukrainischen Kamikaze-See-Drohnen, die im Schwarzen Meer gegen Russland eingesetzt würden. Berichten zufolge sei der Jetski mit zwei Sprengköpfen in schwarz lackierten Zylindern ausgestattet, die an jeder Seite des Fahrzeugs befestigt seien. Andere Experten vermuteten, dass es sich dabei um zusätzliche Treibstofftanks handele, um die Reichweite zu erhöhen. Die Sitze des Jetskis sind offenbar durch verschiedene elektronische Steuerkästen und eine Starlink-Antenne ersetzt, die vermutlich für Kommunikation und Lenkung verwendet wird. Der ukrainische Militärexperte Ivan Kyrychevsky warnt allerdings laut „Kyiv Post“ vor voreiligen Schlüssen. Das Fahrzeug „sieht nach etwas anderem aus als einer funktionierenden maritimen Drohne“. Es könne sich auch um eine Desinformationskampagne Moskaus handeln. Die türkischen Behörden untersuchen laut dem Bericht derzeit das Gefährt.

+++ 07:33 Ukraine fängt Großteil der russischen Drohnen ab +++
Die ukrainische Luftwaffe fängt nach eigenen Angaben in der Nacht neun von zehn russischen Drohnen ab. Außerdem sei ein Lenkflugkörper abgefangen und zerstört worden, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit. Russland seinerseit will 39 von der Ukraine abgefeuerte Drohnen abgefangen haben. „Die Flugabwehrsysteme haben 19 Drohnen in der Region Kursk, neun über Belgorod, drei über Woronesch und fünf über Brjansk abgefangen und zerstört“, erklärt das russische Verteidigungsministerium bei Telegram. Drei weitere Drohnen seien in der nordwestlich gelegenen Region Leningrad nahe der Stadt Sankt Petersburg neutralisiert worden.

+++ 07:04 Keine Filme mehr mit glücklichen Singles: Duma-Abgeordneter will „Scheidungspropaganda“ bestrafen +++
Der Duma-Abgeordnete Witali Milonow plant eine Initiative, um die Vorführung von Filmen mit glücklichen Singles zu verbieten. Das berichtet die „Nowije Iswestija“. Demnach solle eine Strafe für „Scheidungspropaganda“ im Land eingeführt werden und ein Verbot, „glückliche Alleinstehende“ zu zeigen. „Im Allgemeinen sollte jede Propaganda für Scheidung natürlich strafbar sein. Eine Scheidung ist eine Tragödie und ein Unglück, und sie irgendwie zu propagieren, vor allem für diese unrasierten Feministinnen, ist definitiv nicht erlaubt“, sagt Milonow, der stellvertretender Vorsitzender des Duma-Ausschusses für Familienschutz, Vaterschaft, Mutterschaft und Kindheit ist. Ihm zufolge solle sich die Einstellung der Gesellschaft zu alleinstehenden Männern ändern und nur diejenigen sollten zu Helden erkoren werden, die viele Kinder haben. Russland propagiert seit einigen Jahren ein zunehmend traditionelles Familienbild. Diesem kommen allerdings selbst in der politischen Führung nicht alle nach – unter anderem ist Präsident Wladimir Putin geschieden und sein Beziehungsstatus unklar.

Lwowa-Belowas neue Liebe Putins Vorzeigemutter ist untreu

Quelle: ntv.de, chl/lme/rts/AP/dpa/AFP

NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE

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WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

USA stellen Ukraine weitere Militärhilfe bereit – 29.7.2024, 20:13

WASHINGTON (dpa-AFX) – Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das neue Paket habe einen Umfang von rund 200 Millionen US-Dollar (rund 185 Millionen Euro), teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Es enthalte unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und für das Luftverteidigungssystem vom Typ Nasams sowie Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter. Die Ausrüstung stammt demnach aus Beständen des US-Militärs, was eine möglichst schnelle Lieferung sicherstellen soll.

Die US-Regierung hilft der Ukraine außerdem bei der langfristigen Aufstellung ihrer Streitkräfte. Sie kündigte hierfür nun ein Hilfspaket im Umfang von 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) an. Was genau bei diesem Langfrist-Paket bis wann an Kiew gehen soll, blieb zunächst offen. Diese Art Unterstützung des Landes ist eher auf die Zeit nach einem Ende des russischen Angriffskriegs ausgerichtet, um die Ukraine in Zukunft vor Attacken ähnlicher Art zu schützen.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs haben die USA nach Pentagon-Angaben militärische Hilfe in Höhe von mehr als 55,4 Milliarden US-Dollar (rund 51,2 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt./jac/DP/he © 2024 dpa-AFX

PRESSESTIMME: ‚Frankfurter Rundschau‘ zu Wagenknechts Ukraine-Bedingungen

„Sahra Wagenknecht spielt ein gefährliches Spiel mit den Kriegsängsten der Menschen. Sie suggeriert der Wählerschaft, dass diese mit einer Stimme für ihre neue Partei BSW bei Landtagswahlen etwas gegen eine Kriegsgefahr in Deutschland tun könnte. Damit streut die Politikerin den Menschen Sand in die Augen. Über Waffenlieferungen an die Ukraine entscheidet keine Landesregierung. Ohnehin bietet Wagenknecht keine Lösung an, wie Wladimir Putin dazu gebracht werden kann, den Krieg zu beenden. Nur dann würde die Kriegsgefahr auch für Deutschland wirklich sinken. Wagenknecht weiß natürlich, dass SPD, Grüne und FDP ebenso wie CDU und CSU Waffenlieferungen an die Ukraine befürworten. Wenn sie also die Koalitionsfrage in Thüringen, Sachsen und Brandenburg an eine Absage an Waffenlieferungen knüpft, heißt das: Entweder will sie gar nicht regieren. Oder sie strebt eine Koalition mit der AfD an. Das sollte alle Linken alarmieren, die Wagenknecht in ihre neue Partei gefolgt sind.“/DP/jha © 2024 dpa-AFX

ZENTRALBANKEN

MELDUNGSÜBERBLICK

MoÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoUSA: Eskalation zwischen Israel und Hisbollah ist vermeidbardpa-AFX
MoÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoEU prüft nach Gerichtsentscheid Condor-Beihilfen vertieftDow Jones News
MoIAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Juli leichtDow Jones News
MoPro-Kopf-Verschuldung in Deutschland lag 2023 bei 28.943 EuroDow Jones News
MoÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoIfo-Institut: Preiserwartungen wieder gestiegenDow Jones News
MoPRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, BranchenDow Jones News

WEITERE MELDUNGEN

OLYMPIADE im n-tv-Lifeticker

OLYMPIADE im ORF-Lifeticker

WELT

US-WAHLKAMPF im n-tv-Liveticker

US-WAHLKAMPF – Predict it

Umfrage: Vier von fünf Deutschen würden Harris wählen

BERLIN (dpa-AFX) – Eine große Mehrheit der Deutschen würde laut einer aktuellen Umfrage bei der US-Präsidentschaftswahl im November für Vizepräsidentin Kamala Harris stimmen. 79 Prozent der Befragten gaben in der repräsentativen Forsa-Erhebung im Auftrag von „Stern“ und RTL an, sie würden die US-Demokratin wählen, wenn sie könnten. Nur 13 Prozent würden sich demnach für Ex-Präsident Donald Trump von den Republikanern entscheiden. 8 Prozent machten keine Angaben.

Die Fragestellung lautete: „Einmal angenommen, Sie könnten an der Präsidentschaftswahl in den USA teilnehmen: Wem würden Sie dann Ihre Stimme geben: Kamala Harris oder Donald Trump?“

Unterschiede nach Parteipräferenz

Nach Angaben von Forsa erreicht Harris in Deutschland damit ähnlich hohe Sympathiewerte wie die hierzulande früher sehr beliebten US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama. Dabei zeigen sich allerdings Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während 82 Prozent der Frauen Harris bevorzugen, liegt der Wert unter den befragten Männern bei 75 Prozent. Bei ihnen ist Trump – mit 18 Prozent Zustimmung – deutlich beliebter als unter den Frauen (8 Prozent).

Auch die Parteipräferenz der Befragten spielt eine Rolle: Besonders hoch ist die Zustimmung für Harris demnach unter Anhängern der Grünen (99 Prozent), der SPD (92 Prozent), der Union (89 Prozent) und der FDP (85 Prozent). Von den Anhängern des Bündnisses Sahra Wagenknecht sind der Umfrage zufolge 52 Prozent für die US-Demokratin. Eine Mehrheit für Trump fände sich dagegen unter den AfD-Anhängern – 51 Prozent von ihnen würden ihre Stimme für den Republikaner abgeben, nur 26 Prozent gaben an, Harris zu bevorzugen./csd/DP/zb © 2024 dpa-AFX

EUROPÄISCHE UNION

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

Ifo-Institut: Preiserwartungen wieder gestiegen

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)–Die Ifo-Preiserwartungen sind im Juli auf 17,8 Punkte gestiegen, nach saisonbereinigt korrigierten 16,1 Zählern im Juni, wie das Institut bekanntgab.

Vor allem in der Industrie wollen demnach etwas mehr Unternehmen als im Vormonat ihre Preise anheben.

Die konsumnahen Bereiche planten hingegen seltener mit steigenden Preisen. „Daher dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten weiter zurückgehen“, sagte Ifo-Konjunkturexperte Sascha Möhrle.

Der Indikator fiel laut den Angaben bei den konsumnahen Dienstleistern auf 20,0 Punkte, nach korrigierten 21,9 im Juni, und damit auf den niedrigsten Wert seit April 2021.

„Wegen ihres hohen Lohnanteils an den Gesamtkosten steht diese Branche besonders im Fokus der Währungshüter, da dort die Inflation als Folge der kräftigen Lohnsteigerungen mit knapp 4 Prozent noch am höchsten ist“, sagte Möhrle.

Die Lebensmitteleinzelhändler meldeten einen deutlichen Anstieg auf 55,2 Punkte, nach korrigierten 34,3 im Juni.

Im übrigen Einzelhandel planten hingegen weniger Unternehmen mit steigenden Preisen, das Institut meldete 22,7 Punkte, nach korrigierten 23,3 im Juni.

Im verarbeitenden Gewerbe sind die Preiserwartungen laut den Angaben auf 7,3 Punkte gestiegen, nach 6,6 im Juni.

In den unternehmensnahen Dienstleistungsbereichen inklusive Großhandel und im Bauhauptgewerbe wollten hingegen weniger Unternehmen ihre Preise anheben. In diesen Bereichen fiel der Indikator auf 20,6 respektive 0,9 Punkte, nach jeweils korrigierten 22,5 und 2,1 Zählern im Juni.

Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen.

IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Juli leicht

NÜRNBERG (Dow Jones)–Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juli zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erhöhte sich um 0,3 Zähler auf 100,4 Punkte und befindet sich damit wieder im leicht positiven Bereich. Das European Labour Market Barometer festigte sich etwas und liegt ebenfalls bei 100,4 Punkten.

„Der Arbeitsmarktausblick tritt seit einem Jahr weitgehend auf der Stelle. Konjunkturelle Impulse wären wichtig“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs.

Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers zur Vorhersage der Beschäftigung verbesserte sich im Juli leicht. Sie stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 102,5 Punkte. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit legte mit einem Anstieg von 0,5 Punkten etwas deutlicher zu und erreichte 98,3 Punkte.

Die Aussichten blieben aber weiterhin pessimistisch. „Die Arbeitslosigkeit könnte etwas langsamer steigen, aber für eine Trendwende reicht es im Moment nicht“, sagte Weber.

Das European Labour Market Barometer stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 100,4 Punkte. Es festigte sich damit im positiven Bereich. Es wird erwartet, dass die Beschäftigung moderat positiv bleibt, aber die Arbeitslosigkeit noch leicht steigt. „Die europäischen Arbeitsmarktservices sind wieder ein wenig optimistischer geworden“, berichtete Weber.

Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland lag 2023 bei 28.943 Euro

WIESBADEN (Dow Jones)–Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war zum Jahresende 2023 mit 2.445,1 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach endgültigen Ergebnissen weiter mitteilte, entspricht dies einer Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland von 28.943 Euro. Das waren 778 Euro mehr als Ende 2022.

Gegenüber dem Jahresende 2022 stieg die öffentliche Verschuldung zum Jahresende 2023 um 3,3 Prozent oder 77,1 Milliarden Euro, das war erneut der höchste am Ende eines Jahres in der Schuldenstatistik gemessene nationale Schuldenstand. Der Zuwachs kam durch Schuldenanstiege beim Bund und bei den Gemeinden sowie bei der Sozialversicherung zustande, während die Länder Schulden abbauen konnten.

Der Bund war Ende 2023 mit 1.696,3 Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Jahresende 2022 um 75,9 Milliarden Euro beziehungsweise 4,7 Prozent. Die Schulden der Länder sanken im Vorjahresvergleich um 12,7 Milliarden Euro beziehungsweise 2,1 Prozent auf 594,2 Milliarden Euro. Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs im Vorjahresvergleich um 13,8 Milliarden Euro beziehungsweise 9,8 Prozent auf 154,6 Milliarden Euro. Die Schulden der Sozialversicherung erhöhten sich um 89,4 Prozent auf 41 Millionen Euro.

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN  

„Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich im Juni 2024 um 2,5 % gesunken“

von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website.

Homeoffice: Großer Graubereich bei Mitarbeiterkontrolle

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel, vor allem jüngere Menschen legen Wert darauf, von zu Hause aus oder an anderen Orten zu arbeiten. Wie Zahlen der Statistik Austria zeigen, arbeitet bereits ein Viertel aller unselbstständig Beschäftigten zumindest teilweise im Homeoffice, das Angebot an entsprechenden offenen Stellen hinkt deutlich hinterher – ebenso das Gesetz. Wie viel Kontrolle etwa dem Arbeitergeber zusteht, ist ein rechtlicher Graubereich, erklärten Fachleute am Freitag im Ö1-„Journal um acht“.

Die Staatsschulden Österreichs  bei rund 380 Mrd. Euro – Staatsschulden pro Staatsbürger bei rund 51.000 Euro – Finanzrechner.at

Staatsschulden Österreichs bei rund 376 Mrd. Euro – Staatsschulden pro Staatsbürger bei rund 51.000 Euro –  Staatsschulden.at

Keine Staatsbürgerschaft: fast ein Fünftel der über 16-Jährigen nicht wahlberechtigt

Wenn am 29. September der Nationalrat neu gewählt wird, kann sich fast jede fünfte in Österreich lebende Person im Wahlalter nicht aktiv daran beteiligen. Die seit Jahren steigende Zahl der Nichtwahlberechtigten erreicht damit einen neuen Höchststand.

Rund 6,3 Millionen Wahlberechtigten stehen fast 1,5 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen im Wahlalter gegenüber, die mangels österreichischer Staatsbürgerschaft nicht wählen können. Das entspricht einem Anteil von 19 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren.

Deutlicher Anstieg in vergangenen 20 Jahren

Im Jahre 2002 lag der Anteil der Nichtwahlberechtigten an der Gesamtbevölkerung im Wahlalter (damals 18 Jahre) gemäß einer Auswertung der APA aus Daten der Statistik Austria noch bei neun Prozent. Damals waren zum 1. Jänner von den insgesamt 6,4 Millionen Einwohnern im Wahlalter 560.000 nicht wahlberechtigt.

In den letzten 22 Jahren wuchs die Zahl der nicht wahlberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner kontinuierlich und deutlich schneller als die Zahl der wahlberechtigten, die zuletzt sogar zurückging.

Zahl der Wahlberechtigten gesunken

Konkret sind laut der vorläufigen Zahl des Innenministeriums 6.343.976 Menschen bei der Nationalratswahl zur Stimmabgabe berechtigt. Die Zahl ist um 52.836 bzw. 0,83 Prozent geringer als bei der letzten Nationalratswahl im Jahr 2019 (6.396.812 Wahlberechtigte).

Fast alle Bundesländer – mit Ausnahme von Vorarlberg, Niederösterreich und dem Burgenland – haben an Wahlberechtigten verloren. *** red, ORF.at/Agenturen

CYBERSICHERHEIT

IT-Security: Nach Crowdstrike-Fiasko soll Windows mehr wie macOS werden

Microsoft-Manager deutet Abschied von Kernelzugriff an. Nach dem Update-Fehler sind mittlerweile wieder 97 Prozent der betroffenen Rechner online

Operationsverschiebungen, Flugausfälle, Schwierigkeiten beim Geldtransfer: Ein fehlerhaftes Update für die „Falcon Sensor“-Sicherheitssoftware von Crowdstrike sorgte vor anderthalb Wochen weltweit für Probleme aller Art. 8,5 Millionen Windows-PCs waren nach Schätzung von Microsoft betroffen. Die Haftungsfrage ist allerdings ungeklärt. Auf Crowdstrike kommen eine Reihe Schadenersatzklagen zu, die auch für zukünftige Fälle dieser Natur wegweisend werden könnten.

Aber es gibt auch gute Nachrichten. Laut Firmenchef George Kurtz sind mittlerweile 97 Prozent aller betroffenen Rechner wieder im Normalbetrieb. Auch wenn die Behebung des Problems auf dem Papier einfach war, machte die schiere Anzahl an Geräten daraus eine beträchtliche Herausforderung. Laut dem Microsoft-Manager John Cable hatte man über 5000 Support-Techniker im Einsatz, die sich rund um die Uhr um die Verarztung kümmerten. Aber nicht nur das: Microsoft will aus der Causa Lehren ziehen und Windows umbauen – in Richtung von Apples macOS.

Sicherheit ohne Kernelzugriff

Man müsse mehr in die Ende-zu-Ende-Resilienz des Systems investieren, schreibt der für IT-Security-Belange zuständige Vizepräsident John Cable. Als Beispiel für eine Absicherung des Systems, die ohne Treiber mit Kernelebene auskommt, nennt er Lösungen aus Microsofts Cloudinfrastruktur. Und zwar VBS-Enklaven und Azure Attestation. Erstere beschreibt eine isolierte Ausführungsumgebung für Anwendungen, die sie vor Angriffen auf Admin-Level schützen soll. Azure Attestation ist ein Verifizierungsmechanismus für die Integrität eines Systems und darauf laufender Programme.

Die Software von Crowdstrike ist nicht die einzige Sicherheitslösung, die unter Windows auf Kernelebene – also dem „Herzen“ des Systems – läuft. Auch andere Security- und Anticheatlösungen, beispielsweise Vanguard von Riot Games, integrieren sich tief ins System. Das ermöglicht ihnen zwar umfassenderen Schutz und bessere Resilienz, erhöht aber auch das Risiko, wenn etwas schiefgeht. Zugänge wie diese bauen auf „Zero Trust“ auf, einem Zugang der sich mittlerweile in der IT-Security weitestgehend durchgesetzt hat. Sie würden einen Zugang in der Entwicklung bestärken, der ohne Kernelzugang auskommt, so Cable.

Auch wenn der Manager keine konkreten Änderungen ankündigt, ist die Stoßrichtung klar, schreibt Ars Technica. Microsoft will die Sicherheitsarchitektur von Windows so ändern, dass der Schutz des Systems auch gewährleistet werden kann, ohne ständigen Zugriff auf Kernelebene vorauszusetzen. Damit verringert man auch das Risiko für weitreichende Probleme aufgrund eines verpatzten Updates.

Vorstoß könnte von Regulatoren gebremst werden

Auf macOS ist man auf diesem Weg schon ein paar Schritte voraus. Neuere Ausgaben des Systems unterstützen keine Kernelerweiterungen von Drittanbietern mehr. Diesen Weg wollte Microsoft schon in der Vergangenheit gehen – Initiativen reichen zurück bis in die Zeit von Windows Vista (Marktstart 2007). Schon damals wollte Microsoft anderen Sicherheitsanbietern den Zugang zum Windows-Kernel abdrehen, stieß damit allerdings auf regulatorische Probleme.

Bei der Europäischen Kommission war man ob solcher Vorstöße bislang wenig begeistert, da man befürchtet, dass Microsoft den eigenen Exklusiv-Zugriff auf den Kernel dazu ausnutzen könnte, um seine marktbeherrschende Stellung am Desktop dazu zu verwenden, eigene Software und Services zu vermarkten. Ungeachtet dessen ist eine Änderung der Sicherheitsarchitektur des Betriebssystems ein langfristiges Projekt, auch weil die Softwareanbieter Zeit benötigen, um ihre Applikationen anzupassen. Es dürfte mehrere Jahre dauern, um Windows entsprechend umzurüsten.

https://9ffb1151c08804a023268d4fc0007c42.safeframe.googlesyndication.com/safeframe/1-0-40/html/container.html Die Schäden des kaputten Crowdstrike-Updates dürften nach monetären Maßstäben beträchtlich sein. Die Analysten von Parametrix veröffentlichten vor einigen Tagen eine Schätzung. Laut dieser belaufen sich die Kosten alleine für die Fortune-500-Unternehmen auf rund 5,4 Milliarden Dollar, was etwa 5 Milliarden Euro entspricht. (gpi, 29.7.2024)Links

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