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FAZIT DES TAGES
COMMENT – FAZIT:
- Israel: Hamas signalisiert Zustimmung zum Waffenstillstandsabkommen
- Ukraine: Russland erobert weitere Ortschaft, Selenskyj von Russland zur Fahndung ausgeschrieben, aber auch sein Vorgänger Poroschenko
Märkte – Report und SENTIX
Israel, Ukraine
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Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
SENTIX
China-Aktien punkten weiter – Ergebnisse des sentix Global Investor Survey (KW 18-2024)
Eine unserer Empfehlungen aus dem Jahresausblick 2024 punktet bei immer mehr Anlegern: Der Strategische Bias für den CSI 300 erreicht mit +31 Prozentpunkten den höchsten Wert seit April 2021. Erfreulicherweise zeigt die Stimmung mit +14 Prozentpunkten keine Überhitzung des Marktes an. Auch die übrigen Aktienmärkte können weiteres Vertrauen bei den Anlegern gewinnen. Während in vielen Aktienmärkten der Bias zulegt, bröckelt dieser bei den Renten. Auch die Konsolidierungen bei den Edelmetallen sowie bei Bitcoins verlaufen konstruktiv.
Weitere Ergebnisse
- Aktien: Bias weiter aufwärtsgerichtet, Sentiment stützt
- Silber: Silberstreif am Horizont
- sentix Konjunkturindex: Montag, 06.05.2024, 10.30 Uhr MESZ
HELLMEYER-Report (gekürzt)
- Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten nehmen Inflationssorgen
- Standortnote Deutschland 3,4: „Besorgniserregend schlecht“
- Xi lobt bei Frankreich-Besuch gegenseitige Beziehungen
Märkte: Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten nehmen Inflationssorgen
An den Finanzmärkten kam es zum Wochenschluss zu einer merklichen Stimmungsverbesserung.
Der unerwartet schwach ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht (siehe Datenpotpourri) war dafür
verantwortlich. Die darin erkennbare Abkühlung befreite den Markt zumindest kurzfristig von US-
Inflationssorgen und ermunterte bezüglich US-Zinssenkungserwartungen. Entsprechend konnten
Aktienmärkte als auch Rentenmärkte reüssieren.
Das Datenpotpourri lieferte ansonsten durchwachsene Datensätze. Der Rückgang des ISM-
Einkaufsmanagerindex (PMI) des US-Dienstleistungssektors auf 49,9 Punkten (zarte Kontraktion)
setzte einen negativen Akzent, wurde jedoch durch den US S&P PMI, der einen Rückgang im
Monatsvergleich von 51,7 auf 51,3 Punkte (leichtes Wachstum) verzeichnete, in Teilen
konterkariert. Frankreichs Industrieproduktion enttäuschte mit einem unerwarteten Rückgang im
Monatsvergleich um 0,3%.
Der bedeutende Präsident der Federal Reserve New York Williams betonte, dass das Inflationsziel
von 2% entscheidend sei. Die Töne seitens der Granden der US-Notenbank bleiben überwiegend
leicht falkenhaft geprägt. Die Tatsache, dass die Wirtschaftsdaten zuletzt unerwartete Schwäche
signalisierten (zuletzt BIP, Optimismus kleiner Unternehmen auf tiefstem Stand seit 2012 (NFIB),
rückläufige PMIs) und im Widerspruch zu der Konjunkturbeurteilung der Federal Reserve
ausfallen, wird bisher geflissentlich ignoriert. Diese Diskrepanz wird sich auflösen müssen. Sollte
sich der Trend schwächerer US-Konjunkturdaten durchsetzen (Chance erheblich), wird Bewegung
bezüglich der Zinssenkungserwartungen kommen.
Aktienmärkte legten zu. Der Late DAX gewann 0,47%, der EuroStoxx 50 0,54%. In den USA war die
positive Stimmung ausgeprägter. Der S&P 500 nahm um 1,25% zu, der US Tech 100 um, 2,01%.
Der CSI 300 (China) stieg Stand 07:10 Uhr um 1,58% und der Sensex (Indien) um 0,38%.
An den Rentenmärkten kam es zu einer deutlichen Entspannung. 10-jährige Bundesanleihen
rentieren mit 2,49%, 10-jährige US-Staatsanleihen mit 4,51%.
Der USD ist trotz enttäuschender Daten weitgehend stabil gegenüber EUR, Gold und Silber.
Nachrichten in Kurzform:
• Berlin: Die Bundesregierung hat vor dem Europa-Besuch des chinesischen
Präsidenten Xi ihre Zurückhaltung bezüglich eines Handelskriegs um E-Autos mit
China bekräftigt.
=> Positiv
• Berlin: Der Bundesrechnungshof forderte die Regierung bezüglich des Haushalts
2025 zu einem strikten Sparkurs auf (aktuell Finanzierungslücke von 25 Mrd. EUR).
Die Steuereinnahmen sprudelten nicht mehr und Ausgaben seien überdehnt.
=> Zunehmend kritisch
• Berlin: Laut aktueller INSA-Umfrage käme die CDU/CSU auf 30%, die AFD auf 18%,
die SPD auf 15%, die Grünen auf 12%, das Bündnis Sarah Wagenknecht auf 7% und
die FDP auf 5% (Linke 4%, Freie Wähler 2%).
=> Interessant
• Paris: Chinas Präsident Xi lobte bei Frankreich-Besuch gegenseitige Beziehungen.
=> Positiv
• Washington: Der bedeutende Präsident der Federal Reserve New York betonte, dass
das Inflationsziel von 2% entscheidend sei.
=> Kenntnisnahme erfolgt
• Nahost: Die Vereinten Nationen konstatieren, dass sich die Hungersnot im
Gazastreifen ausweitet. Die US-Demokraten sehen einen Verstoß gegen US-Recht.
=> Prekär
Standortnote Deutschland 3,4 – „Besorgniserregend schlecht“
180 vom IFO-Institut befragte Wirtschaftsprofessoren stellen dem Standort
Deutschland schlechte Noten aus. Im Schnitt bewerten sie ihn mit der Schulnote 3,4.
Die Note Drei vergaben 38% von ihnen, 20% eine Zwei, 17% eine Vier und 20% die Note
Fünf. Das IFO-Institut konstatierte, dass dieses Ergebnis für die Industrienation
Deutschland besorgniserregend schlecht sei.
Kommentar: Dem Urteil des IFO-Instituts ist zuzustimmen.
Als Schwächen wurden vor allem die Bürokratie (87%), die Preise von Energie und die
Verfügbarkeit von Rohstoffen (73%) sowie die mangelnde Digitalisierung (67%) benannt.
Kommentar: Diese Themen sind hinlänglich bekannt und in diesem Format sehr frühzeitig
behandelt worden (u.a. IT-Airbus). Wie ernst werden sie von der Regierung genommen?
Als Stärken wurden die politischen Institutionen (67%), die Bildung und die Ausbildung der
Beschäftigten in Deutschland (53%) sowie die Sicherheit und die geringen geopolitischen
Risiken (43%) klassifiziert.
Kommentar: Bei dem Thema Ausbildung durch Unternehmen stimme ich zu. Dort werden
Schäden aus der vorherigen Erziehung/Bildung in Teilen „repariert“. Bei Bildung bin ich
hinsichtlich bekannter Untersuchungen, Rankings und Tendenzen mehr als irritiert.
Bei dem Thema geopolitische Risiken wurden offensichtlich Themen wie NS2 (Korrelation
Energie, Souveränität) nicht oder nur geringfügig wahrgenommen, ebenso der
Eskalationsmodus der Krisen, denn unsere Wirtschaft ist bezüglich des Geschäftsmodells
abhängiger als andere Länder von freien Import- und Exportmärkten.
IFO-Institut: „Damit es dem Wirtschaftsstandort Deutschland besser geht, werden Reformen
benötigt. Dazu zählen der Bürokratieabbau, mehr öffentliche Investitionen in die Infrastruktur
und Digitalisierung, sowie die Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung.“
Kommentar: Was fehlt bei den Empfehlungen? Das im Fokus stehende Thema Energie! Wir
leben in einem energetischen Zeitalter. Ohne Energie geht nichts! Die fehlende
Konkurrenzfähigkeit bezüglich der Preise als auch der nachhaltigen Versorgungssicherheit sind Kernkatalysatoren des Standortverfalls. In den USA wurden gerade die Sanktionen gegen russische Banken bezüglich Abwicklung des Handels mit fossilen Brennstoffen bis zum 1. November aufgehoben. Der Zusammenhang des Wunsches nach günstigen Energiepreisen bis zur US-Wahl ist offensichtlich. Die USA und Japan machen in der Energiepolitik (Russlandsanktionen) Interessenpolitik zu Gunsten ihres Landes. Was macht Deutschland, Symbolpolitik zu Lasten des Landes in Ignoranz eigener Interessen?
Deutliche Niederlage für Konservative bei Kommunalwahlen in GB
Bei den Kommunalwahlen hat die Konservative Partei von Premierminister Sunak eine
schwere Niederlage erlitten. Die Labour-Partei konnte den Druck auf Sunak erhöhen,
die erwartete Parlamentswahl vorzuziehen. Bis Januar 2025 muss abgestimmt
werden. In landesweiten Umfragen liegt Labour circa 20% vor den Konservativen.
Chinas Präsident lobt bei Frankreich-Besuch gegenseitige Beziehungen
Chinas Präsident Xi lobte zum Auftakt seines Frankreich-Besuchs die Beziehungen der beiden
Länder. Diese seien ein Modell für eine friedliche Koexistenz und Zusammenarbeit von
Staaten, die über unterschiedliche Systeme verfügten. Die Entwicklung der Beziehungen
brächten Stabilität und positive Energie in eine turbulente Welt.
Kommentar: Diplomatie ist konstruktiv und eröffnet Raum für Veränderungen im Sinne von
Interessenausgleichen. auch Augenhöhe. Friedliche Koexistenz ist für Stabilität essentiell.
Es ist Xis erster Besuch in Europa seit fünf Jahren. Heute sind Treffen mit Präsident Macron
und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen geplant. Themen werden voraussichtlich der
Ukraine-Konflikt, der Nahost-Konflikt, der Klimawandel und die Thematik der
Handelsstreitigkeiten sein, unter anderem die Debatte um chinesische E-Autos.
Kommentar: Der Besuch Xis ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Nach den undiplomatischen
Eskapaden Deutschlands ist es nicht verwunderlich, dass Xi Deutschland keinen Besuch
abstattet, obwohl Deutschland die größte Wirtschaftsnation der EU ist. „Food for thought!“
Datenpotpourri der letzten 48 Handelsstunden
Eurozone: Arbeitslosenrate unverändert – Frankreich mit schwacher Produktion
Die Arbeitslosenrate der Eurozone verharrte per März erwartungsgemäß unverändert bei 6,5%.
Frankreich: Die Industrieproduktion sank per März im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose
0,3%) nach zuvor 0,2%.
Italien: Die Arbeitslosenrate fiel per März von zuvor 7,4% (revidiert von 7,5%) auf 7,2%
(Prognose 7,5%)
USA: Arbeitsmarktbericht mit geringerer positiver Dynamik
Kommentar: Der Arbeitsmarktbericht verfehlte die Erwartungen, wie auch überwiegend die
Konjunkturdaten der jüngeren Vergangenheit.
Der vom ISM ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors sank per April von zuvor 51,4 auf 49,4 Punkte (Prognose 52,0).
Der von S&P veröffentlichte Einkaufsmanagerindex des Dienstleitungssektors stellte sich per April gemäß finaler Berechnung auf 51,3 nach vorläufig 50,9 Zählern (Vormonat 51,7) (Divergenz zu ISM).
Der S&P Composite Index (Gesamtwirtschaft) stieg laut finaler Fassung auf 51,3 nach zuvor 50,9 Punkten.
China: Dienstleistungssektor verliert zart an Aufwärtsdynamik
Der von Caixin berechnete Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors lag per April bei 52,5 nach zuvor 52,7 Punkten.
Indien: PMIs rückläufig auf sehr hohem Niveau
Hier den Hellmeyer Report lesen! (inkl. Graphiken und Tabellen!)
MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
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ISRAEL
n-tv aktuell ISRAEL
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n-tv aktuell Nahost-Konflikt
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NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL
ROUNDUP: Drei Soldaten bei Hamas-Angriff getötet – Nacht im Überblick
TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) – Während die Verhandlungen für eine Waffenruhe stocken, hat die Islamistenorganisation Hamas bei einem Raketenangriff auf einen Grenzübergang zum Gazastreifen drei israelische Soldaten getötet. Elf weitere Angehörige der Streitkräfte erlitten im südisraelischen Kerem Shalom Verletzungen, erklärte ein Sprecher des Militärs am Sonntagabend. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verurteilte den Raketenangriff scharf. Derweil will CIA-Chef William Burns im Bemühen um eine Waffenruhe an diesem Montag Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen. Das Treffen diene dazu, den Druck der USA vor allem auf Netanjahu zu erhöhen, schrieb die israelische Zeitung „Haaretz“.
Der militärische Arm der Terrororganisation Hamas reklamierte den Raketenangriff für sich. Ziel seien israelische Truppen gewesen, hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden.
Auf den gleichnamigen Grenzübergang waren demnach zehn Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. Kerem Schalom ist der wichtigste Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen. Die Armee schloss ihn nach dem Raketenangriff vorübergehend für humanitäre Transporte. Das Militär bombardierte im Anschluss nach eigenen Angaben im Gazastreifen den Ort in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zu Ägypten, von dem der Angriff ausgegangen war.
Im Rahmen der Militäreinsätze im Gazastreifen sind israelischen Medienberichten zufolge seit Kriegsbeginn inzwischen 266 Soldatinnen und Soldaten getötet worden. Der Angriff vom Sonntag stach jedoch heraus, weil es der Hamas gelungen war, einen folgenschweren Angriff gegen das Militär auf israelischem Boden durchzuführen.
Baerbock: Hamas zeigt ihr wahres Gesicht
Bundesaußenministerin Baerbock sagte am Montag während ihres Besuchs im pazifischen Inselstaat Fidschi: „Der Beschuss eines der wichtigsten Zugänge für humanitäre Hilfe zeigt erneut, dass die humanitäre Versorgung der Menschen in Gaza den Terroristen der Hamas vollkommen egal ist.“ Die Islamistenorganisation zeige damit erneut ihr wahres Gesicht. Es sei ihr nie um die Menschen in Gaza gegangen. „Das Schicksal der Menschen in Gaza ist den Terroristen vollkommen egal.“ Für Deutschland gelte das Gegenteil. Der Angriff mache zudem deutlich: Je mehr humanitäre Hilfe nach Gaza reinkomme, desto mehr werde die Hamas demaskiert.
Indirekte Verhandlungen ohne greifbare Ergebnisse
Am Sonntag war eine weitere Runde der indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Delegierten der islamistischen Hamas sowie ägyptischen und katarischen Vermittlern in Kairo ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. CIA-Direktor Burns hatte die Gespräche begleitet. Ägypten, Katar und die USA treten bei den Bemühungen um eine Beendigung des Gaza-Kriegs als Vermittler auf.
Die Hamas teilte am Sonntag über ihren Telegram-Kanal mit, ihre Delegation habe eine Antwort auf die Vorschläge der Vermittler überbracht und sie mit den Vertretern Ägyptens und Katars erörtert. Die Delegierten reisten am Sonntagabend aus Kairo ab und wollten sich mit den Führern der Organisation in Katar beraten. Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag der Vermittler, der eine mehrstufige Abmachung zwischen Israel und der Hamas vorsieht. Diese soll zur Freilassung der israelischen Geiseln, die in der Gewalt der Hamas sind, der Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie zu einer Beendigung des Gaza-Kriegs führen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Wegen der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international in der Kritik.
Verhärtete Fronten
Die Hamas betonte in ihrer Mitteilung vom Sonntag, dass sie die Verhandlungen „im positiven Geist und verantwortungsvoll“ führe. Allerdings sind die Fronten verhärtet. Die Islamisten beharren auf einem Abkommen, in dem sich Israel von vornherein zur Beendigung des Krieges und zum vollständigen Abzug seiner Truppen aus dem Gazastreifen verpflichtet. Israel lehnt aber eine derartige Verpflichtung ab und möchte sich weitere militärische Handlungsmöglichkeiten vorbehalten.
Netanjahu hatte am Wochenende mehrere Erklärungen abgegeben, in denen er sich kompromisslos zeigte. So sagte er, Israel werde selbst dann die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens angreifen, wenn ein Geisel-Deal zustande käme. Die USA, Israels wichtigster Verbündeter, lehnen eine Offensive in dem Ort an der Grenze zu Ägypten ab, solange Israel nicht plausibel darstellen kann, wie es zuvor Hunderttausende Binnenflüchtlinge in Sicherheit bringt, die sich dort drängen. Das machte auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem Telefonat am Sonntag mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant erneut deutlich. Darüber hinaus betonte er die Verpflichtung der USA, Israels Verteidigung zu unterstützen.
Netanjahu sagte aus Anlass des Holocaust-Gedenktages am Montag weiter: „Während des furchtbaren Holocausts gab es wichtige Staatenlenker, die abseits standen. Die erste Lektion aus dem Holocaust ist deshalb: wenn wir uns nicht selbst verteidigen, wird uns niemand anders verteidigen. Und wenn wir für uns alleine stehen müssen, dann werden wir für uns alleine stehen.“
Al-Dschasira-Verbot in Israel
Unterdessen schloss Israel den arabischen TV-Sender Al-Dschasira im Land. Inspektoren des Kommunikationsministeriums und Polizisten durchsuchten am Sonntag das Al-Dschasira-Büro im Hotel Ambassador in Ost-Jerusalem. Dabei seien Fernsehausrüstungen beschlagnahmt worden, bestätigte das Ministerium. Die israelischen Kabel- und Satellitennetzanbieter nahmen zudem den Sender demnach aus ihren Angeboten, der Zugriff auf seine Internet-Seiten wurde gesperrt. Zuvor hatte die Regierung einstimmig beschlossen, die Tätigkeit der Fernsehanstalt in Israel zu untersagen, wie das Regierungspresseamt mitteilte. „Al-Dschasira-Korrespondenten haben der Sicherheit Israels geschadet und gegen israelische Soldaten gehetzt“, sagte Netanjahu der Mitteilung zufolge. Es sei an der Zeit, „das Sprachrohr der Hamas aus dem Land zu werfen“.
Israel wirft Sender Voreingenommenheit vor
Al-Dschasira berichtete seit Beginn des Krieges ausführlich über die katastrophale Lage im Gazastreifen und zeigte Bilder von Tod und Zerstörung, die in israelischen TV-Sendern kaum zu sehen sind. Der Sender zeigt auch regelmäßig Videos des militärischen Arms der Hamas von Angriffen auf israelische Soldaten. Die Vorwürfe der Voreingenommenheit wies der Sender zurück. Man werde mit allen Mitteln gegen den Schritt vorgehen. Al-Dschasira wurde 1996 in Doha gegründet und galt als einer der ersten arabischen TV-Sender, der auch kritische Berichte über die Region veröffentlichte.
Die Vereinten Nationen betonten angesichts der Schließung die Bedeutung der Pressefreiheit. „Wir stehen fest gegen jede Entscheidung, die Pressefreiheit zurückzufahren“, sagte ein UN-Sprecher am Sonntag in New York. „Die freie Presse leistet einen Dienst von unschätzbarem Wert, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit informiert und engagiert ist.“/edr/le/gm/DP/zb
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
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UKRAINE
n-tv aktuell UKRAINE
NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE
ROUNDUP: Russische Angriffe auf Ukraine auch am orthodoxen Osterfest – [Nacht im Überblick], MONTAG, 6.5.2024
KIEW (dpa-AFX) – Ohne Rücksicht auf das orthodoxe Osterfest haben russische Einheiten ihre Angriffe entlang der ukrainischen Fronten fortgesetzt. Am Sonntag seien 103 Kampfhandlungen registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew am Abend in seinem Lagebericht mit. Brennpunkt sei das Gebiet westlich von Bachmut und Awdijiwka in der Ostukraine gewesen, in dem die ukrainischen Verteidiger 56 russische Angriffe, unterstützt von Artilleriefeuer, zurückgeschlagen hätten. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Über eventuelle Verluste beider Seiten lagen zunächst keine Angaben vor. Das orthodoxe Osterfest wird sowohl in der Ukraine als auch in Russland gefeiert.
Die ukrainischen Militärs berichteten zudem von zahlreichen russischen Luftangriffen, unter anderem auf die Großstadt Charkiw im Osten des Landes. Dort wurden nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung mindestens 15 Menschen verletzt. Auch aus Poltawa in der Zentralukraine wurden russische Angriffe gemeldet. 100 russische Luftangriffe seien sowohl auf ukrainische Stellungen an den Fronten als auch zivile Wohngebiete registriert worden. „Infolge dieser terroristischen Angriffe hat es leider Opfer unter der Zivilbevölkerung gegeben“, heißt es in dem Bericht des Generalstabs.
Selenskyj spricht Ukrainern in Osterbotschaft Mut zu
Zum Osterfest sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten Mut zu. Gott stehe in diesem Krieg aufseiten der von Russland angegriffenen Ukraine, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die das Präsidialamt in Kiew am Sonntag veröffentlichte. „Mit einem solchen Verbündeten wird das Leben definitiv über den Tod siegen.“ Er rief darüber hinaus zum Gebet für ukrainische Soldaten auf, die dieses Osterfest erneut in den Schützengräben an der Front verbringen müssen.
In der Ukraine feiern – ebenso wie in Russland – viele orthodoxe Christen nach dem julianischen Kalender Ostern erst am 5. Mai. Andere christliche Feiertage hingegen hat das angegriffene Land im Zuge des Angriffskriegs an den Kalender westlicher Kirchen angepasst. So ist Weihnachten mittlerweile vom 7. Januar auf den 25. Dezember vorverlegt worden.
Moderne Waffensysteme nur bei russischen Elitetruppen
Die russischen Streitkräfte in der Ukraine sind unterschiedlich gut ausgerüstet. „Nur Elite-Brigaden, wie etwa Marineinfanterie oder Luftlandetruppen, erhalten relativ neue Waffentypen oder bestenfalls aufgewertete sowjetische Systeme“, sagte Iwan Timotschko, Vorsitzender des Reservistenverbandes der ukrainischen Bodentruppen. „Alle anderen Einheiten kämpfen mit denselben Golf-Karren, die sie in China über Dritte kaufen, oder mit Ural-Lastwagen, die sie mit Eisengittern verstärken und zum Angriff schicken.“
Aktuell setzten die russischen Streitkräfte auf den Einsatz von Infanterie, sagte Timotschko. Zugleich versuchten sie, ihre gepanzerten Fahrzeuge so gut wie möglich zu schützen, mehr aus Angst vor Drohnen- als vor Artillerieangriffen. Dabei gebe es ungewöhnliche Versuche, die Fahrzeuge zu schützen – entweder mit Eisen- oder Blechplatten, aber auch Nylonnetze seien bereits gesehen worden. Vor kurzem erst waren Fotos von russischen Panzern veröffentlicht worden, die Schutzschilde wie Schildkrötenpanzer trugen./cha/DP/zb
ROUNDUP: Russen erobern weitere Ortschaft – Die Nacht im Überblick, SONNTAG, 5.5.2024
KIEW (dpa-AFX) – Die Ukraine ist an der Front im Osten des Landes stark unter Druck. Nach dem Fall der zur Festung ausgebauten Kleinstadt Awdijiwka im Februar sind die ukrainischen Streitkräfte ständig auf dem Rückzug.
Medien: Russisches Militär erobert weitere Ortschaft in Donezk
Russische Truppen rückten laut Medienberichten im Osten der Ukraine weiter vor. Das russische Militär habe die Siedlung Archanhelske besetzt, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Unian am Samstag unter Berufung auf den bekannten Militär-Telegramkanal „DeepState“. Russische Militärblogs hatten die Eroberung bereits einige Stunden zuvor gemeldet. Offiziell gab es zunächst aus Kiew keine Reaktion zu den Berichten über den Verlust einer weiteren Ortschaft.
Archanhelske liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Awdijiwka. Seit dem Verlust der Stadt gelang es Kiew nicht, die Front in dem Abschnitt zu stabilisieren. Grund sind anhaltende Probleme bei der Waffen- und Munitionsversorgung durch das lange Ausbleiben der westlichen Hilfslieferungen. Der zunächst als neue Verteidigungslinie geplante Raum zwischen Sjewerne, Orliwka und Berdytschi ist inzwischen unter russischer Kontrolle. Auch der Versuch, die Russen vor Otscheretyne zu stoppen, scheiterte. Nach Ansicht von Experten der US-Denkfabrik ISW können die russischen Angreifer nun wählen, ob sie weiter nach Westen auf die Kreisstadt Pokrowsk vorrücken oder gen Norden ziehen, um den Druck auf das strategisch wichtige Tschassiw Jar bei Bachmut zu verstärken.
Selenskyj lobt nach russischen Luftangriffen eigene Flugabwehr
Auch aus der Luft sieht sich die Ukraine weiter schweren Angriffen ausgesetzt. Die Millionenstadt Charkiw im Osten des Landes wurde innerhalb eines Tages gleich dreimal von schweren Angriffswellen erschüttert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte trotz einer Reihe von Einschlägen die eigene Flugabwehr. „Heute hatten unsere Verteidiger des Himmels den ganzen Tag über viel Arbeit“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Beschuss habe es in Charkiw, Odessa und im Gebiet Donezk gegeben.
„Besonders hervorheben möchte ich die 110. mechanisierte Brigade für den Abschuss einer weiteren russischen Su-25 über dem Gebiet Donezk heute“, sagte Selenskyj. Eine unabhängige Bestätigung für den Abschuss des Kampfflugzeugs gab es zunächst nicht. Selbst der ukrainische Generalstab hatte in seinem Lagebericht zuvor nur das Abfangen einer russischen Lenkwaffe vom Typ Ch-59 als Erfolg für die Flugabwehr vermeldet.
Selenskyj selbst wies in der Vergangenheit immer wieder auf die Probleme der Flugabwehr aufgrund des Mangels an Munition und modernen Systemen hin. Trotz der weiter schwierigen Lage an der Front sowie den Schäden und Verletzten in den Städten nach den russischen Luftangriffen demonstrierte Selenskyj diesmal allerdings Zuversicht. Russland könne zum Frieden nur gezwungen werden. Dies werde aber gelingen dank der Stärke des ukrainischen Volkes und dem internationalen Zusammenhalt, sagte er Bezug nehmend auf die Unterstützung des Landes durch westliche Partner.
Russland schreibt Selenskyj zur Fahndung aus
Derweil schrieb Russland Selenskyj russischen Nachrichtenagenturen zufolge zur Fahndung aus. Strafrechtlich gesucht werde Selenskyj, geboren 1978 in Krywyj Rih, Gebiet Dnipropetrowsk, Ukraine, heißt es dort. Den Grund für die Verfolgung nannte das Innenministerium im Fahndungsaufruf nicht. Später wurde bekannt, dass auch Selenskyjs Vorgänger Petro Poroschenko und der Chef der ukrainischen Heerestruppen, Olexander Pawljuk, zur Fahndung ausgeschrieben sind.
Was am Sonntag wichtig wird
In der Ukraine und in Russland begehen die orthodoxen Christen ihr Osterfest. Eine Feuerpause zu dem für die Orthodoxen wichtigsten Feiertag ist allerdings nicht vorgesehen./ab/DP/mis
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
Umfrage: Ukraine-Krieg belastet Nord- und Osteuropa besonders
München – Wirtschaftsexperten in Nord- und Osteuropa sehen einen negativen Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Lage in ihren Ländern durch den Krieg in der Ukraine besonders deutlich. Dies geht aus der „Economic Experts Survey“ (EES) des Ifo-Instituts und des Schweizer Instituts für Wirtschaftspolitik (IWP) hervor.
„Befragte, welche die Stichworte ‚Russland‘, ‚Ukraine‘, ‚Nato‘ oder ‚Krieg‘ in ihren Antworten nennen, bewerten die politische und wirtschaftliche Lage ihres Landes seit Ausbruch des Krieges deutlich negativer gestimmt als der Rest“, sagte Ifo-Forscherin Tuuli Tähtinen.
Besonders deutlich nehmen die Befragten in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen die Folgen des Krieges wahr. Zwischen Frühjahr 2022 und 2024 nannten durchschnittlich 22 Prozent der Befragten in Estland, 15 Prozent in Lettland und zwölf Prozent in Litauen entweder die Stichworte „Russland“, „Ukraine“, „Nato“ oder „Krieg“ in ihren Antworten. Am niedrigsten waren die negativen Wahrnehmungen des Krieges bei Experten in Polen und Ungarn sowie in Dänemark, Norwegen und Schweden. In Finnland waren es durchschnittlich sieben Prozent.
Befragt wurden Experten in den baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen), den nordeuropäischen Ländern (Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden), Ungarn und Polen sowie in der Ukraine und in Russland.
MELDUNGEN
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WEITERE MELDUNGEN
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN
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