Tagesblick – 15.3.2024 Freitag

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FAZIT DES TAGES

Märkte – Report

Israel, Ukraine

Meldungen

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Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

HELLMEYER-Report (gekürzt)

  • Märkte: US-Daten belasten
  • IW-Studie: Ausländische Investitionen niedrig wie lange nicht
  • IFO-Barometer für Wohnungsbau auf Rekordtief

Märkte: US-Daten belasten

Die internationalen Finanzmärkte zeigten sich gestern nach der Veröffentlichung der höher als

erwartet ausgefallen US-Erzeugerpreise und schwächer als erwarteten US-

Einzelhandelsumsätzen in „verschnupfter“ Verfassung. Eine Liquiditätspräferenz war messbar.

Positiv waren die Entwicklungen bei der Konsumstimmung in China und Indien (siehe

Datenpotpourri). Die Nachrichtenlage aus Deutschland (siehe unten) ist weiter kritisch.

Aktienmärkte gaben nach. Der Late-DAX sank um 0,32%, der EuroStoxx 50 um 0,35%. In den USA

fielen der Dow Jones um 0,52%, der S&P 500 um 0,39% und der Citi US Tech 100 um 0,49%. In

Fernost gab der Nikkei (Japan) Stand 06:57 Uhr um 0,33% nach. Der CSI 300 (China) verlor 0,06%,

der Hangseng (Hongkong) 1,87% und der Sensex (Indien) 0,74%.

An den Rentenmärkten kam es zu Zinsversteifungen. 10 jährige Bunds rentieren mit 2,43% (Vortag 2,37%), 10-jährige US-Treasuries mit 4,28% (Vortag 4,20%). Der USD gewann an Boden (EUR).

IW-Studie: Ausländische Investitionen niedrig wie lange nicht

Der Rückgang ausländischer Investitionen signalisiert einer Studie des IW Köln zufolge eine

Deindustrialisierung in Deutschland. Mit circa 22 Mrd. EUR investierten ausländische

Unternehmen so wenig vor Ort wie seit 10 Jahren nicht mehr. Der Nettoabfluss von

Direktinvestitionen stellte sich 2023 auf 94 Mrd. EUR. Nur in den beiden Vorjahren 2021 (100 Mrd.

EUR) und 2022 (125 Mrd. EUR, Rekord) war mehr Geld aus Deutschland abgeflossen. O-Ton IW:

„Die wiederholt hohen Netto-Abflüsse deuten darauf hin, dass es sich nicht um

Ausnahmeerscheinungen, sondern um erste Symptome einer Deindustrialisierung handelt.“

Kommentar: Diese Entwicklung in den letzten drei Jahren ist Ausdruck des Verfalls der

Konkurrenzfähigkeit Deutschlands im internationalen Standortwettbewerb. Das ist seit 1949

einmalig! Das ist prekär (Kapitalstock!)! Wie aktiv agiert Berlin, um die offensichtlichen Defizite, die

Deutschlands Zukunftsfähigkeit bedrohen, erfolgreich zu bekämpfen? Oder verweigert sich Berlin

einer Realitätsnähe und damit der Verantwortung? Was muss denn noch passieren?

Deutschland: IFO-Barometer für Wohnungsbau auf Rekordtief

Das IFO-Barometer des Geschäftsklimas im deutschen Wohnungsbau sank per Berichtsmonat

Februar auf -61,9 Punkte (Vormonat -60,7). Mehr als jede zweite Baufirma sei mit der aktuellen

Geschäftslage unzufrieden. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate steckten im

negativen Bereich fest.

Dazu der Leiter der IFO-Umfragen Wohlrabe: „Der Wohnungsbau sieht derzeit nirgendwo einen

Hoffnungsschimmer! Weiterhin werden Aufträge storniert. Gleichzeitig sind die

Baugenehmigungen für Wohnungen im Sinkflug.“

Im Februar berichteten 56,1% der Betriebe von einem Auftragsmangel, nach 52,5% im Januar.

Auch bei den Stornierungen gab es einen Anstieg von 17,4% auf 17,7%. Deshalb muss

vielerorts die Bauaktivität heruntergefahren werden. Laut Wohlrabe würden einige

Unternehmen versuchen, mit Preissenkungen der Auftragsschwäche zumindest etwas

entgegenzusetzen.

Kommentar: Fraglos belastet das veränderte Zinsniveau zu großen Teilen. Das ist es aber nicht

alleine (siehe andere Länder). Die politischen Rahmendaten (überfordernde Regulierung)

stimmen nicht. Die Ziele der Regierung im Wohnungsbau sind vor diesem Hintergrund

illusionär. Die gegebene Wohnraummangellage verschärft sich damit weiter. Das wirkt

gesellschaftspolitisch destabilisierend.

Weniger kostenintensive Regulierung entspräche dem politischen Mandat, Schaden

abzuwenden. Der Bürger badet das Problem der Überforderung durch Politik aus. Je länger die

Bundesregierung in Berlin Deregulierung außer Acht lässt, desto größer wird das Problem.

Regulierung entzieht Freiheit, Deregulierung schafft Freiheit!

Auch der Tiefbau (u.a. Straßenbau) befindet sich laut IFO-Institut in wirtschaftlich schwierigen

Zeiten, wenn auch nicht so stark wie der Hochbau. Die Urteile zur aktuellen Lage sind leicht im

Plus. Gegenwärtig berichten 23,5% der Unternehmen von Auftragsmangel. Der Ausblick auf die

kommenden Monate sei jedoch auch sehr pessimistisch.

Kommentar: Der Tiefbau ist bisher in der Gesamtschau ein Stabilisator. Hier ist staatliches

Agieren ein dominanter Faktor. Das sollte trotz der Sorgen bezüglich des Ausblicks absehbar

so bleiben, denn die Notwendigkeiten, die Infrastruktur auf ein konkurrenzfähiges Niveau zu

bringen, sind für die strukturelle und konjunkturelle Erholung Deutschlands (Aspekt

Attraktivität als Investitionsstandort, Kapitalstock) unabdingbar.

Nachrichten in Kurzform:

• Berlin: Laut Statistischem Bundesamt erhalten 77,9% der Tarifangestellten eine

Inflationsprämie seitens des Arbeitgebers (steuerfreie Zahlung bis zu 3.000 EUR).

• Berlin: Die „Taurus-Offensive“ der CDU/CSU Bundestagsfraktion ist gestern im

Bundestag gescheitert.

• Frankfurt: EZB-Direktorin Schnabel erwartet, dass sich die „Überschussliquidität“

bis Ende 2025 von jetzt rund 3,5 Billionen EUR um 1,4 Billionen EUR auf 2,1 Billionen

EUR reduzieren wird.

• Frankfurt: EZB-Chefvolkswirt Lane will kalenderbasierte Orientierung durch EZB

vermeiden. Er betonte, dass man sich wegen Zinssenkungen Zeit lassen müsse.

Deutschland: IFO-Barometer für Wohnungsbau auf Rekordtief

Das IFO-Barometer des Geschäftsklimas im deutschen Wohnungsbau sank per

Februar auf -61,9 Punkte (Vormonat -60,7). Mehr als jede zweite Baufirma sei mit der

aktuellen Geschäftslage unzufrieden. Auch die Erwartungen für die kommenden

Monate steckten im negativen Bereich fest. Dazu der Leiter der IFO-Umfragen

Wohlrabe: „Der Wohnungsbau sieht derzeit nirgendwo einen Hoffnungsschimmer!

Weiterhin werden Aufträge storniert. Gleichzeitig sind die Baugenehmigungen für

Wohnungen im Sinkflug.“

IW-Studie: Ausländische Investitionen niedrig wie lange nicht

Der Rückgang ausländischer Investitionen signalisiert einer Studie des IW Köln zufolge

eine Deindustrialisierung in Deutschland. Mit circa 22 Mrd. EUR investierten

ausländische Unternehmen so wenig vor Ort wie seit 10 Jahren nicht mehr. Der

Nettoabfluss von Direktinvestitionen stellte sich 2023 auf 94 Mrd. EUR. Nur in den

beiden Vorjahren 2021 (100 Mrd. EUR) und 2022 (125 Mrd. EUR, Rekord) war mehr

Geld aus Deutschland abgeflossen. O-Ton IW: „Die wiederholt hohen Netto-Abflüsse

deuten darauf hin, dass es sich nicht um Ausnahmeerscheinungen, sondern um erste

Symptome einer Deindustrialisierung handelt.“

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Konsumstimmung in Deutschland etwas aufgehellt

Spanien: Gemäß finaler Berechnung der Verbraucherpreise ergab sich per Februar im

Monatsvergleich ein Anstieg um 0,4% (Prognose und vorläufiger Wert 0,3%). Im

Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,8% (vorläufiger Wert und Prognose 2,8%).

Deutschland: Der von LSEG/IPSOS ermittelte Konsumklimaindex stellte sich per Berichtsmonat März auf 47,55 nach zuvor 46,86 Punkten.

Schweiz: Erzeugerpreise (J) bei -2,0%

Die Erzeugerpreise legten per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich um 0,1% zu

(Vormonat -0,5%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 2,0% nach zuvor -2,3% (auslaufende Basiseffekte).

USA: Höhere Erzeugerpreise, Einzelhandel schwächer als erwartet

Die Erzeugerpreise nahmen per Februar im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,3% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,6% (Prognose 1,1%) nach zuvor 1,0% (revidiert von 0,9%).

Die Einzelhandelsumsätze verzeichneten per Februar im Monatsvergleich ein Plus in Höhe von 0,6% (Prognose 0,8%) nach zuvor -1,1% (revidiert von -0,8%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,50% nach zuvor 0,04% (revidiert von 0,65%). Die Datenreihe ist nicht inflationsbereinigt.

Die Arbeitslosenerstanträge lagen per 9. März bei 209.000 (Prognose 218.000) nach zuvor

210.000 (revidiert von 217.000).

China: Hauspreise fallen stärker, Konsumstimmung legt zu

Die Hauspreise sanken per Februar im Jahresvergleich um 1,4% nach zuvor -0,7%. Es ist der größte Rückgang seit Januar 2023 (-1,5%). Aus deutscher Sicht ist es eine bemerkenswerte Stabilität (siehe aktuell Vonovia Abschreibungen auf Immobilienvermögen).

Der von LSEG/IPSOS ermittelte Konsumklimaindex stellte sich per Berichtsmonat März auf

71,14 nach zuvor 69,21 Punkte (Unterschied zu Deutschland, siehe oben).

Indien: Großhandelspreise entspannt, Konsumstimmung legt zu

Die Großhandelspreise verzeichneten per Berichtsmonat Februar im Jahresvergleich einen

Anstieg um 0,20% (Prognose 0,25%) nach zuvor 0,27%.

Der von LSEG/IPSOS ermittelte Konsumklimaindex stellte sich per Berichtsmonat März auf

72,17 nach zuvor 69,38 Punkte (Unterschied zu Deutschland, siehe oben).

Russland: Devisenreserven legen zu

Die Devisenreserven stellten sich per Stichtag 8. März 2024 auf 591,2 Mrd. USD nach zuvor

581,1 Mrd. USD.

Hier den Hellmeyer Report lesen! (inkl. Graphiken und Tabellen!)

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

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ISRAEL, UKRAINE

n-tv aktuell ISRAEL

ROUNDUP: Ringen um Geisel-Deal zwischen Israel und Hamas – Nacht im Überblick

GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) – Die Islamistenorganisation Hamas hat eigenen Angaben zufolge in den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln einen umfassenden Vorschlag vorgelegt. Dieser sehe unter anderem ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen, Hilfslieferungen für die Bevölkerung und die Entlassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln vor, teilte die Hamas am Donnerstagabend auf Telegram mit. Sie pocht aber weiter auf einen Abzug der israelischen Truppen aus dem Küstengebiet, was Israel ablehnt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros, die Hamas halte weiterhin an „unrealistischen Forderungen“ fest. Während in Israel und den Palästinensergebieten die Spannungen weiter zunehmen, wird Bundeskanzler Olaf Scholz Medienberichten zufolge am Sonntag zu einem Besuch in Israel erwartet.

Der Druck, den Katar als Vermittler zwischen Israel und der palästinensischen Seite auf die Hamas ausübe, beginne zu wirken, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Demnach soll das Golfemirat damit gedroht haben, Mitglieder der Islamistenorganisation aus Katar auszuweisen und ihnen kein Geld mehr zu geben, sollten sie bei den Verhandlungen nicht einlenken. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Bundeskanzler Scholz bekräftigte zuletzt, dass Israel jedes Recht habe, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen. Er warb aber auch erneut für eine länger anhaltende Waffenruhe im Gazastreifen, um die aus Israel entführten Geiseln freizubekommen und humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Die bevorstehende Reise des Kanzlers nach Israel und Jordanien wurde der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag aus deutschen Regierungskreisen bestätigt. Es wird Scholz‘ zweiter Besuch in Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sein.

Deutschland leistet nach Angaben der Bundesregierung einen Beitrag zum geplanten Hilfskorridor für Gaza auf dem Seeweg. Die deutsche Luftwaffe hat außerdem ein erstes Transportflugzeug für den Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen nach Jordanien verlegt. Die Hilfsgüter sollen in Jordanien eingeladen werden und die Abwürfe noch in dieser Woche beginnen. Die Bundeswehr stellt dafür zwei Transportflugzeuge vom Typ C-130 Hercules bereit, die jeweils bis zu 18 Tonnen Last transportieren können.

US-Senator kritisiert Netanjahu

Seitens der USA wird derweil die Kritik an Israels Ministerpräsident Netanjahu immer lauter. Der einflussreiche demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, forderte Neuwahlen in Israel. Er glaube, dass der Regierungschef „vom Weg abgekommen ist, indem er sein politisches Überleben über die besten Interessen Israels gestellt hat“, sagte Schumer, der selbst jüdisch ist und sich als eisernen Unterstützer Israels bezeichnete. Netanjahu habe sich in eine Koalition mit Rechtsextremisten begeben und sei infolgedessen „zu sehr bereit, die zivilen Opfer im Gazastreifen zu tolerieren“. Die weltweite Unterstützung für Israel sei deshalb auf einen historischen Tiefstand gefallen. Israel könne aber nicht überleben, wenn es zu einem „Paria“ werde.

Netanjahus konservative Likud-Partei kritisierte Schumers Äußerungen scharf. „Israel ist keine Bananenrepublik, sondern eine unabhängige und stolze Demokratie“, hieß es in einer Erklärung der Partei. Der Regierungschef sei gewählt worden, seine „entschlossene Politik“ werde von einer großen Mehrheit unterstützt. Laut aktuellen Umfragen müsste Netanjahus rechtsreligiöse Koalition bei einer Neuwahl allerdings mit massiven Verlusten rechnen.

Schumer bezeichnete Netanjahu als Hindernis für den Frieden – unter anderem durch seine Ablehnung einer Zweistaatenlösung. Netanjahus Likud-Partei entgegnete, das israelische Volk sei gegen eine internationale Anordnung zur Errichtung eines Palästinenserstaats.

EU-Parlament: Israel muss Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza zulassen

Ägypten pocht unterdessen auf mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen auf dem Landweg. Die von den USA geplante Errichtung eines temporären Hafens dauere zu lange, sagte der ägyptische Außenminister Samih Schukri am Donnerstag. Land-Korridore stünden hingegen schon jetzt zur Verfügung. Schukri zufolge gelangen am Grenzübergang Rafah derzeit etwa 200 Lastwagen täglich in den Gazastreifen. Das sei aber noch immer nicht ausreichend, um die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu versorgen. Israel wiederum argumentiert, es kämen derzeit mehr Hilfen in das Küstengebiet als vor Kriegsbeginn. Probleme gebe es vielmehr bei der Verteilung der Güter vor Ort.

Auch das EU-Parlament forderte Israel am Donnerstag dazu auf, sofort die uneingeschränkte Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen über alle bestehenden Grenzübergänge zu ermöglichen. Die Abgeordneten seien zutiefst besorgt über die katastrophale humanitäre Lage in dem Küstengebiet. Eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten stimmte für eine – rechtlich nicht bindende – Resolution, in der auch die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln gefordert wird. Darin heißt es, dass es keine Aussicht auf Frieden, Sicherheit, Stabilität und Wohlstand für den Gazastreifen geben könne, solange die Hamas und andere terroristische Gruppen dort entscheidenden Einfluss haben.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Sie ermordeten dabei mehr als 1200 Menschen und verschleppten 250 weitere in das Küstengebiet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Nach Darstellung der dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sollen seither mehr als 31 400 Palästinenser getötet worden sein. Die kaum unabhängig zu überprüfende Zahl fasst getötete Zivilisten und Kämpfer zusammen.

Israeli stirbt nach Messerattacke

Während Muslime in Israel und den Palästinensergebieten derzeit den Fastenmonat Ramadan begehen, könnten die Spannungen in der Region – wie auch in den Vorjahren während dieser Zeit – weiter zunehmen. Bei einer Messerattacke im Süden Israels wurde am Donnerstag nach Angaben der Armee ein Unteroffizier getötet. „Der Terrorist, der die Messerattacke ausführte, wurde vor Ort ausgeschaltet“, teilte die Polizei mit. Israelischen Medien zufolge soll der mutmaßliche Täter ein arabischer Israeli sein, der ursprünglich aus dem Gazastreifen stammt.

Als Reaktion auf die wachsenden Spannungen im Westjordanland verhängte die US-Regierung Einreiseverbote und Vermögenssperren gegen drei israelische Siedler, denen sie vorwirft, sich an Gewalt gegen palästinensische Zivilisten beteiligt zu haben. Zuletzt hatte die US-Regierung schon andere israelische Siedler im Westjordanland sanktioniert.

Abbas ernennt neuen Ministerpräsidenten

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ernannte am Donnerstagabend laut der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa einen neuen Ministerpräsidenten. Der Ökonom und ehemalige Weltbank-Mitarbeiter Mohammed Mustafa erhielt demnach den Auftrag, eine neue palästinensische Regierung zu bilden – mutmaßlich mit weiteren Kabinettsmitgliedern ohne Parteibindung. Sein Vorgänger Mohammed Schtaje hatte auf Druck arabischer Länder und der USA Ende Februar seinen Rücktritt eingereicht.

Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende und von Abbas geführte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) umgestaltet wird und dann auch im Gazastreifen wieder die Kontrolle übernimmt. Damit will Washington auch eine Zweistaatenlösung als umfassenden Ansatz zur Befriedung des Nahen Ostens vorantreiben. Die Hamas hatte die PA 2007 gewaltsam aus dem Küstenstreifen vertrieben./cir/DP/zb

MENA Watch 14.3.2024

Wo soll ich anfangen diese Woche? Wissen Sie was? Ich zähle einfach ein paar Lowlights der jüngsten Zeit auf und Sie entscheiden selbst, ob irgendetwas davon noch im Mindesten mit Anstand, Verstand, Fairness oder Humanismus zu tun hat.

  • Am U-Bahnhof Augsburger Straße in Berlin hängt ein Plakat, das handschriftlich auffordert: »Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht bei Juden!« Meines Wissens ist bislang noch niemand von offizieller Seite dagegen eingeschritten oder hat es auch nur aus Zivilcourage entfernt.
  • Am Union Square in New York City werden Flyer verteilt und an Laternenmasten und Wänden plakatiert, auf denen (auf englisch) steht: »Babys sind auch Besatzer« und »Vergewaltigung ist Widerstand«. Darunter ist zu lesen: »Free Palestine by any means necessary.« Mit allen Mitteln also …
  • Judith Butler, die in den 1990er Jahren im akademischen Umfeld berühmt wurde und das vielleicht auch mit allen Mitteln bleiben möchte, sieht dies ähnlich: Das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 betrachtet sie nicht als Terrorismus, sondern als »bewaffneten Widerstand«, und ob die längst dokumentierten, brutalen Vergewaltigungen stattgefunden hätten, bezweifelt sie. Die Autorin Julya Rabinowich hat es auf X treffend zusammengefasst: »Am Vorabend des Frauentags: Butler gibt bekannt, dass sie ein alter, weißer Mann ist.«
  • Laut Zahlen der UN-Flüchtlingshilfe und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sind Zehntausende Kriegstote und allein vier Millionen vertriebener Kinder im Sudan zu beklagen. Eine UN-Sicherheitsresolution verlangte einen sofortigen Waffenstillstand. Den es nicht gibt. – Und? Wo bleibt der Aufschrei der Weltöffentlichkeit? Es gibt ihn nicht, es herrscht nur Schweigen. Was ist mit Aufrufen zur Verhältnismäßigkeit? Sind muslimische Opfer, wenn sie von Muslimen umgebracht und vertrieben werden, nicht erwähnenswert? Verdienen sie kein Interesse und keine internationalen Demonstrationen in allen Hauptstädten der Welt?

Auf der positiven Seite zu vermerken: Wie ich aus den weltweit irrenden X- und Instagram-Blasen universitärer Aktivisten für »Free Palestine from the river to the sea«, also für die Vernichtung Israels, erfahre, konnte ein Artikel zumindest an einer Universität eine hetzerische, antisemitische Lehrveranstaltung aufzeigen und verhindern. – Vorerst.

Daher, vorerst: Kompliment an die Universität Wien. Eine Gelegenheit für Judenvernichtungsfantasien weniger. Vielleicht nimmt sich die eine oder andere, sei es deutsche, sei es amerikanische Universität oder eine sonstige Institution ein Beispiel daran.

Man wird ja noch träumen dürfen.

Ihr
Erwin Javor

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n-tv aktuell UKRAINE

+++ 09:39 Bodentruppen in der Ukraine? Macron-Plan „kann nur als gefährlich bezeichnet werden“ +++
Die Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland seien offensichtlich, urteilt Albrecht von Lucke. In der Diskussion um die Unterstützung der Ukraine müsse sich der französische Präsident Emmanuel Macron massive Vorwürfe gefallen lassen, so der Politikwissenschaftler. Bodentruppen in der Ukraine? Macron-Plan „kann nur als gefährlich bezeichnet werden“

+++ 07:35 Medwedew veröffentlicht „Friedensformel“ und macht klar, was der Kreml will +++
In seinem aktuellen Lagebericht geht das Institute for the Study of War (ISW) ausführlich auf einen Telegram-Post des stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, ein. Darin fordert der Putin-Vertraute die vollständige Beseitigung des ukrainischen Staates und seine Aufnahme in die Russische Föderation im Rahmen einer euphemistisch betitelten „Friedensformel“.

Medwedews Forderungen seien laut ISW nicht neu, sondern stellten vielmehr die tatsächlichen Absichten des Kremls in Bezug auf die Ukraine dar. Und diese Absichten ließen keinen Raum für Verhandlungen zu anderen Zwecken als der Festlegung der genauen Bedingungen für die vollständige Kapitulation der Ukraine.

Medwedew beginnt den „Friedensplan“, indem er die Ukraine als „ehemaliges“ Land bezeichnet und den Namen Ukraine in Anführungszeichen setzt. Dann zählt er sieben Punkte seiner „Friedensformel“ auf, die er sarkastisch als „ruhig“, „realistisch“, „menschlich“ und „sanft“ betitelt. Dazu zählen unter anderem die vollständige und bedingungslose Kapitulation, die „Entmilitarisierung“, die Anerkennung des „Nazi-Charakters“ der Ukraine durch die internationale Gemeinschaft, die Absage des Beitritts in ein Militärbündnis sowie die Eingliederung in die Russische Föderation.

Medwedews „Friedensformel“ mache deutlich, was Wladimir Putin und der Kreml seit Langem in etwas beschönigenderen Formulierungen forderten, schreiben die Experten des US-Thinktanks: Dass Frieden für Russland das Ende der Ukraine als souveräner und unabhängiger Staat mit irgendwelchen Grenzen bedeutet. „Diejenigen, die dafür plädieren, die Ukraine zu Verhandlungen mit Russland zu drängen, täten gut daran, mit dieser ständig wiederholten russischen Position zu rechnen“, so das ISW.

+++ 06:28 ISW: Russische Truppen stellen Reserven bereit, um Offensivoperationen zu beschleunigen +++
Die russischen Streitkräfte könnten derzeit taktische und operative Reserven für Kampfhandlungen in der Ostukraine bereitstellen, um die Geschwindigkeit der laufenden russischen Offensivoperationen beizubehalten und möglicherweise zu erhöhen. Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht unter Berufung auf den ukrainischen Militärbeobachter Kostjantin Maschowets. Dieser erklärte demnach am Donnerstag, dass das russische Militärkommando taktische und operative Reserven für die russischen Offensivbemühungen in Richtung Lyman, in der Nähe von Bachmut, sowie westlich und südwestlich der Oblast Donezk bereitstelle, um die ukrainischen Streitkräfte an einer weiteren Stabilisierung der Frontlinie in diesen Gebieten zu hindern. Die Experten vom ISW analysieren, dass sich die russischen Streitkräfte seit Mitte 2022 schwer getan hätten, mehr als allmähliche, marginale taktische Gewinne in der Ukraine zu erzielen. Daran dürfte auch die Einführung taktischer oder auch nur begrenzter operativer Reserven zunächst nichts ändern, denn die russischen Truppen hätten noch nicht bewiesen, dass sie in die Lage sind, solide mechanisierte Manöver durchzuführen, um große Teile des Territoriums schnell einzunehmen.

+++ 06:03 „Man darf nicht schwach sein“: Macron bekräftigt Bodentruppen-Option +++
Vor seinem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin bekräftigt der französische Präsident Emmanuel Macron, dass er ein Entsenden westlicher Bodentruppen in die Ukraine nicht ausschließt. „Alle diese Optionen sind möglich“, sagt Macron am Donnerstagabend den Fernsehsendern TF1 und France 2. „Um den Frieden in der Ukraine zu erreichen, darf man nicht schwach sein.“ Man müsse die Situation nüchtern betrachten. „Und wir müssen mit Entschlossenheit, Wille und Mut sagen, dass wir bereit sind, die Mittel einzusetzen, die nötig sind, um unser Ziel zu erreichen, dass Russland den Krieg nicht gewinnt.“ Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 23:09 Erste Wahllokale in Russland öffnen +++
Im Fernen Osten Russlands haben die ersten Wahllokale für die dreitägige Präsidentschaftswahl geöffnet. Die Wahl begann am Freitag um 08.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 MEZ) auf der Halbinsel Kamtschatka und in Tschukotka. Bis zur Schließung der letzten Wahllokale in Kaliningrad am Sonntagabend sind die Menschen im Land aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Amtsinhaber Wladimir Putin konkurriert mit drei unbedeutenden Kandidaten, die sich weder der Offensive in der Ukraine noch der zunehmenden Unterdrückung im Land entgegenstellen. Da alle bedeutenden Kritiker des Kreml-Chefs entweder tot, inhaftiert oder im Exil sind, ist eine Wiederwahl so gut wie sicher. Putin lässt sich wiederwählen Russland zwischen Massenmobilisierung und Spoilerpartei

ROUNDUP: Selenskyj dankt Scholz für Unterstützung – Die Nacht im Überblick

KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz trotz der abgelehnten Lieferung von Taurus-Marschflugköpern für Deutschlands Militärhilfe gedankt. Die deutsche Unterstützung sei vielfältig, sagte Selenskyj nach einem Telefonat mit Scholz in seiner abendlichen Videobotschaft am Donnerstag. Geplant sei zudem eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine im Juni in Berlin, wie es sie unter anderem schon in London gab.

An diesem Freitag empfängt Scholz in Berlin den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Polens Regierungschef Donald Tusk zum ersten Gespräch auf Spitzenebene des sogenannten Weimarer Dreiecks seit Juni 2023. Bei dem ausführlichen Telefonat habe er sich mit Schulz auch wegen des Treffens abgestimmt, bei dem es offensichtlich vor allem um die Ukraine gehe, sagte Selenskyj.

Das Dreiergespräch in Berlin findet vor dem Hintergrund massiver deutsch-französischer Differenzen in der Ukraine-Politik statt. Macron schließt die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nicht aus, Scholz hingegen schon. Der Kanzler widersprach dem Franzosen in diesem Punkt mehrfach öffentlich.

Kiew hofft auf Rüstungshilfe und EU-Beitritt

Ein Sprecher der Bundesregierung sagte, Scholz habe der Ukraine in dem Telefonat weitere militärische Hilfe zugesichert. Unterstützung brauche die Ukraine auf Staats- und Firmenebene bei der gemeinsamen Produktion von Waffen, sagte Selenskyj. Er erwarte, dass Rüstungsbetriebe in der Ukraine angesiedelt werden. Er hatte immer wieder davon gesprochen, das Land zu einem der größten Rüstungsproduzenten der Welt zu machen. Gebraucht würden gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie und Flugabwehr, sagte Selenskyj.

„Und natürlich haben wir auch über die Europäische Union gesprochen, darüber, dass die Verhandlungen über den vollen Beitritt der Ukraine so schnell wie möglich beginnen“, sagte der Staatschef, dessen Land den Status eines EU-Beitrittskandidaten hat. Kiew habe alle Schritte erfüllt; nun sei es Sache der EU-Mitglieder, ihrer Verantwortung der Ukraine gegenüber gerecht zu werden.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen den Angriffskrieg Russlands. Dabei wird das Land vom Westen militärisch und finanziell unterstützt, allen voran von den USA und von Deutschland. Die von der Ukraine geforderte Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern lehnte der Bundestag aber am Donnerstag mit großer Mehrheit ab. Auch Scholz ist strikt dagegen.

Weiter Spannung in russischen Grenzregionen Belgorod und Kursk

In den grenznahen russischen Regionen Belgorod und Kursk war die Lage indes nach den jüngsten Angriffen von ukrainischer Seite weiter angespannt. Die Partisanenbewegung Legion Swoboda Rossii (auf Deutsch: Freiheit Russlands) kündigte Gefechte in den Gebieten an und rief die Bevölkerung auf, die Flucht zu ergreifen. Die Menschen sollten bis Freitag, 7.00 Uhr morgens Ortszeit (5.00 MEZ), die Ortschaften verlassen, um ihr Leben zu retten, schrieb die Bewegung im Nachrichtenkanal Telegram. Am Morgen solle ein neuer massiver Angriff auf die russischen Streitkräfte beginnen. Russland greift von dort aus die Ukraine an.

Die Legion besteht aus russischen Nationalisten, die aufseiten der Ukrainer kämpfen. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte mehrere Angriffe in den vergangenen Tagen, sprach aber von ukrainischen Kämpfern und Militärtechnik. Grenzdurchbrüche seien verhindert und die Angreifer „vernichtet“ worden, hieß es.

Auch der ukrainische Militärgeheimdienst bestätigte Berichte über andauernde Kämpfe im Grenzgebiet. „Unseren Daten nach finden aktive Kampfhandlungen in den Gebieten Kursk und Belgorod statt“, sagte Sprecher Andrij Jussow dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

In dem Krieg hatte es immer wieder Angriffe von ukrainischer Seite auf die russischen Grenzregionen gegeben. Dabei kam es zu massiven Schäden, es gab auch Tote und Verletzte. Die Folgen stehen allerdings in keinem Vergleich zu den verheerenden Zerstörungen und Opfern russischer Angriffe auf ukrainischer Seite. Russland hatte seinen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen./mau/DP/zb

MELDUNGEN

09:31ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
09:19Frankreich: Inflation sinkt weniger stark als erwartetdpa-AFX
08:46Zahl der Insolvenzen steigt im Februar um 18,1 ProzentDow Jones News
07:31PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, BranchenDow Jones News
07:07Chinas Zentralbank lässt wichtigen Referenzzins unverändertDow Jones News
DoÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoStournaras: EZB muss Zinsen vor der Sommerpause zwei Mal senkenDow Jones News
DoLane: EZB weiß im 2. Quartal mehr über Löhne und InflationDow Jones News
DoKnot: Rechne mit drei EZB-Zinssenkungen 2024Dow Jones News
DoErstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunkenDow Jones News
DoSchnabel: EZB könnte Leitzins-Spread bei Bedarf ändernDow Jones News
DoUS-Erzeugerpreise steigen im Februar stärker als erwartetDow Jones News
DoUmsätze der US-Einzelhändler steigen nicht preisbereinigt im Februar um 0,6 ProzentDow Jones News
DoUSA: Umsatz im Einzelhandel steigt weniger als erwartetdpa-AFX
DoÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoUSA: Erzeugerpreise steigen deutlich stärker als erwartetdpa-AFX
DoUSA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken überraschenddpa-AFX
DoIW: Hohe Investitionsabflüsse deuten auf Deindustrialisierung hinDow Jones News
DoÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoIfo-Institut: Stimmung im Wohnungsbau auf historischem TiefDow Jones News

G20 GDP growth continues at a steady pace in the fourth quarter of 2023

Gross domestic product (GDP) in the G20 area grew by 0.7% quarter-on-quarter in the fourth quarter of 2023 according to provisional estimates, slightly down from 0.8% in the previous quarter (Figure 1).

The economic performance of G20 countries was mixed in Q4 2023. GDP growth weakened in China (to 1.0% in Q4 compared with 1.5% in Q3) and the United States (to 0.8% in Q4 compared with 1.2% in Q3).[1] In Mexico, GDP growth fell from 1.1% in Q3 2023 to 0.1% in Q4. GDP growth slowed slightly in Australia and turned negative in Germany and the United Kingdom (-0.3% in Q4 in both countries).

GDP growth accelerated in the remaining G20 countries, most notably in Türkiye (to 1.0% in Q4 compared with 0.3% in Q3) and recovered in Canada and Japan after contractions in the previous quarter. In Saudi Arabia, GDP contracted, but by much less than the previous quarter (-0.6% in Q4 compared with -2.3% in Q3). Growth remained unchanged from Q3 in Indonesia (1.2%), Korea (0.6%), Italy (0.2%), and Brazil (0.0%).

Initial annual estimates indicate that G20 GDP growth was 3.2% in 2023, the same as in 2022 (Figure 2). This contrasts with a slowdown in the OECD, as GDP growth fell to 1.7%[2] in 2023 from 2.9% in 2022 (see GDP Growth – Fourth quarter of 2023, OECD).

Four G20 countries recorded higher GDP growth in 2023 than in 2022. In India, growth accelerated to 7.7% compared with 6.5% in 2022 – the highest annual growth rate among G20 countries for which data is available. India’s growth in 2023 was driven primarily by an 8.5% increase in investment. Growth in China recorded an increase to 5.2% in 2023 up from 3.0% in 2022. Annual growth also increased in the United States and Japan. In 2023, GDP contracted only in Saudi Arabia (-0.8%) and Germany (-0.3%), while growth weakened but remained positive in the remaining 11 G20 countries for which data is available.

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OECD unemployment rate unchanged at 4.8% in January 2024

The OECD unemployment rate was broadly stable at 4.8% in January 2024, having remained below 5.0% since July 2022 (Figure 1 and Table 1). The rate was unchanged in 23 OECD countries in January, rose in 6 countries, and declined in only 3 countries. The number of unemployed persons in the OECD decreased to 33.5 million in January, mainly driven by a decrease in the number of unemployed younger workers (aged 15-24) (Table 2).

In January 2024, the OECD unemployment rate for women remained broadly stable at 5.0%, 0.3 percentage point higher than the rate for men, which also remained stable. The unemployment rate for women also exceeded that of men in the European Union, the euro area and 21 OECD countries in January 2024 (or in the latest period available) with the largest gender gaps in Greece, Colombia, Türkiye, and Spain. By contrast, the unemployment rate for women was lower than that for men in 16 OECD countries, and the unemployment rate for women and men was the same in Sweden (Figure 3 and Table 3). The OECD unemployment rate was stable for workers aged 25 and above while it declined for younger workers (Table 4). 

In the European Union and the euro area, the unemployment rate remained at record lows of 6.0% and 6.4%, respectively. In January 2024, it was stable or increased in most OECD euro area countries. Only Austria recorded a marked decrease (Table 1).

Outside the European OECD countries, unemployment rates in January 2024 were also stable or declined. The largest decrease was recorded in Colombia (Table 1). In February 2024, the unemployment rate was broadly stable at 5.8% in Canada, while it increased in the United States to 3.9%, its highest level since January 2022.

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Nur wenige Ultrareiche Philantropen: 2023 mehr Wohltätigkeitsgelder kommen von Superreichen

Während die Spenden für wohltätige Zwecke gestiegen sind, schrumpft der Pool der Spender, da sich die Philanthropie laut einer neuen Studie stark auf eine kleine Gruppe ultrareicher Megaspender konzentriert.

Ein neuer Bericht von Altrata kommt zu dem Schluss, dass 38 % aller Privatspenden auf der Welt auf besonders vermögende Privatpersonen (Personen mit einem Vermögen von 30 Millionen US-Dollar oder mehr) entfallen. Anders ausgedrückt: 400.000 Menschen machen mehr als ein Drittel der weltweiten Wohltätigkeitsorganisationen aus.

Noch extremer wird es, wenn man sich Milliardäre ansieht. Die 3.200 Milliardäre der Welt (die 0,00004 % der Weltbevölkerung ausmachen) sind für 8 % der individuellen Philanthropie verantwortlich.

Das Geben der Spitzenkräfte ist natürlich positiv. Während es sich lohnt, darüber zu diskutieren, ob die Reichen genug spenden (siehe den jüngsten jährlichen Brief von Mark Suzman, CEO der Gates Foundation, in dem es darum geht, wie die Reichen ihre Spenden verstärken müssen), nehmen die Spenden insgesamt weiter zu.

Die Herausforderung für Vermögensberater und gemeinnützige Organisationen besteht darin, sich an eine neue, äußerst kopflastige Landschaft der Philanthropie anzupassen. Gemeinnützige Organisationen, die jahrelang von einem breiten Spektrum an Spendern profitierten, sind nun auf eine kleinere Gruppe von Superspendern angewiesen, die bereits mit Anfragen überschwemmt werden. Gemeinnützige Zwecke werden abhängig von den Interessen und Zielen einer kleinen Gruppe von Mega-Geldgebern steigen oder fallen. Und das Spenden insgesamt wird volatiler, da das Wohlwollen von Milliardären und Superreichen zu einem großen Teil von den Aktienkursen bestimmt wird.

Amir Pasic, Dekan der Lilly Family School of Philanthropy der Indiana University, sagt, das sogenannte „Dollars rauf, Spender runter“-Phänomen habe gemeinnützige Organisationen dazu veranlasst, ihre Spendenbeschaffung und Strategien zu überdenken.

„Viele gemeinnützige Organisationen konzentrieren sich verstärkt auf diese großen Spenden und versuchen herauszufinden, wie sie Zugang zu wohlhabenden Spendern und Stiftungen erhalten“, sagte er.

Gleichzeitig, sagte er, versuchen einige gemeinnützige Organisationen, den Wohlstand zu wenden und mithilfe von Technologie und kreativeren Outreach-Programmen eine größere Gemeinschaft kleinerer, jüngerer Spender anzusprechen.

„Es ist eine Zwickmühle“, sagte er. „Jeder stürmt an die Spitze der Pyramide, aber die Konzentration ist so groß, dass sie möglicherweise vernachlässigt, wie wichtig es ist, die Spender von morgen zu erreichen.“

Laut Altrata sind die heutigen ultrareichen Megaspender größtenteils männlich, wobei die Mehrheit über 70 Jahre alt ist und über einen höheren Anteil an liquidem Vermögen (d. h. Bargeld) verfügt als die breitere ultravermögende Bevölkerung. Frauen sind jedoch eine aufstrebende Kraft. Während Frauen 11 % der sehr vermögenden Bevölkerung ausmachen, sind es laut der Studie 22 % der größeren Spender.

Die ultrareichen Spender von heute spenden auch lieber über private Stiftungen und von Spendern beratene Fonds – was ihnen mehr Kontrolle gibt – als einfach Schecks an das Rote Kreuz oder United Way auszustellen. Nach Angaben der Federal Reserve hat sich das Vermögen privater Stiftungen seit 2005 auf über 1,2 Billionen US-Dollar mehr als verdoppelt.

Laut Altrata hat fast jeder Fünfte aller sehr vermögenden Privatpersonen eine Privatstiftung, und 30 % derjenigen, die 100 Millionen US-Dollar oder mehr haben, haben eine Stiftung.

Auch die Spendenprioritäten der Wohlhabenden unterscheiden sich von denen der breiten Öffentlichkeit, was dazu führen könnte, dass mehr Geld für Zwecke fließt, die den Wohlhabenden oder sogar einer Untergruppe einiger weniger Personen vorbehalten sind. Laut Altrata war Bildung (mit 54 %) der wichtigste wohltätige Zweck für besonders wohlhabende Spender. Es folgten Kunst und Kultur (32 %), Gesundheitswesen und medizinische Forschung (28 %), soziale Dienste (23 %) und Umwelt/Naturschutz/Tiere (14 %).

Während die Religion bei den Amerikanern mit Abstand der wichtigste wohltätige Zweck ist, sagte Altrata, dass Religion nicht zu den sieben wichtigsten Zwecken für die Superreichen gehöre, obwohl Altrata anmerkte, dass Spenden für die Religion oft „anonymer und unterschiedlicher Natur“ seien Die tatsächliche Zahl kann tatsächlich höher sein.

„Es gibt Hinweise darauf, dass die Gruppe der sehr vermögenden Privatpersonen andere Unterschiede aufweist als die Gesamtbevölkerung“, sagte Pasic. „Und das kann auch durch eine kleine Anzahl sehr großer Spenden für einen Zweck verzerrt werden.“

Stimmung im Wohnungsbau bleibt im Keller – ifo-Geschäftsklima-Index notiert im Februar bei minus 61,9 Punkten, nach minus 60,7 im Januar

(pte024/14.03.2024/13:45) – Trotz sinkender Inflation hat das ifo-Geschäftsklima im deutschen Wohnungsbau einen neuen Tiefststand erreicht. Laut dem Münchener Institut fiel der Index im Februar 2024 auf minus 61,9 Punkte, nach minus 60,7 im Januar. Mehr als jedes zweite Bauunternehmen ist mit der aktuellen Lage demnach unzufrieden.

„Kein Hoffnungsschimmer“

„Der Wohnungsbau sieht derzeit nirgendwo einen Hoffnungsschimmer. Weiterhin werden Aufträge storniert. Gleichzeitig sind die Baugenehmigungen für Wohnungen im Sinkflug“, konstatiert ifo-Umfragen-Leiter Klaus Wohlrabe.

Im Februar berichteten 56,1Prozent der Betriebe von einem Auftragsmangel, nach 52,5 Prozent im Januar. Auch bei den Stornierungen gab es wieder einen Anstieg: 17,7 Prozent, nach 17,4 Prozent im Vormonat. Deshalb muss vielerorts schon seit einiger Zeit die Bauaktivität heruntergefahren werden.

Preissenkungen als Strategie

„Einige Unternehmen versuchen mit Preissenkungen der Auftragsschwäche zumindest etwas entgegenzusetzen“, sagt Wohlrabe. Laut der ifo-Statistik steckt auch der Tiefbau in der Krise. Die Urteile zur aktuellen Lage sind leicht im Plus. Derzeit berichten dort 23,5 Prozent von Auftragsmangel. Der Ausblick auf die kommenden Monate ist jedoch auch sehr pessimistisch. (Ende)

„Welle hat gerade erst begonnen“ Tausende Restaurants müssen schließen

Die Corona-Krise und die gestiegene Inflation zwingen zahlreiche Gastronomen in die Insolvenz. Trotz Mehrwertsteuersenkungen ist 2023 mit 14.000 geschlossenen Betrieben ein Rekordjahr. Branchenvertreter geben noch lange keine Entwarnung und rechnen mit einem weiteren Rekordjahr.

Seit 2020 mussten bundesweit etwa 48.000 Restaurants schließen und mehr als 6100 Gastronomen mussten einen Insolvenzantrag stellen. Das zeigt eine Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Die Experten rechnen damit, dass die Branche noch weiter ausdünnen wird. „Die Welle hat gerade erst begonnen“, sagte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung.

Allein im vergangenen Jahr hat der Studie zufolge jedes zehnte Unternehmen in der Gastronomie aufgegeben. Die Zahl der Schließungen lag 2023 mit 14.000 höher als in den drei Jahren zuvor, aber noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Dasselbe gilt für die Zahl der Insolvenzfälle. Einen Grund dafür sieht Hantzsch in den Staatshilfen während der Lockdowns. Diese hätten das Überlieben vieler Unternehmen gesichert und Schließungen zunächst verzögert.

Dennoch haben mehrere Faktoren die Branche in den letzten Jahren schwer belastet. „Die Gastronomie ist einer der Hauptverlierer der Krisenabfolgen der letzten Jahre. Das Gastgewerbe hatte sich noch nicht von der Coronakrise erholt, da kam mit der Inflation der nächste Nackenschlag“, erklärte Hantzsch. Den gestiegenen Kosten sei die Branche ausgeliefert und die notwendigen Preiserhöhungen würden die Kundschaft verjagen. Dadurch bedingt lägen die preisbereinigten Umsätze und Erträge unter dem Stand vor der Pandemie. „Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für das Gastgewerbe derzeit alles andere als günstig. Die Anhebung der Umsatzsteuer für Speisen Anfang des Jahres hat sicherlich nicht zur Entspannung beigetragen.“

Die Bundesregierung hatte den Steuersatz auf Speisen in Restaurants Mitte 2020 während der Corona-Pandemie vorübergehend von 19 auf 7 Prozent gesenkt – unter anderem zur Abfederung der Energiekrise und der hohen Inflation. Ende Dezember ist diese Regelung jedoch ausgelaufen, seit Januar gelten wieder die 19 Prozent. Trotz Steuersenkung lag der preisbereinigte Umsatz von Gastronomiebetrieben im Jahr 2023 allerdings knapp 13 Prozent niedriger als 2019, laut Statistischen Bundesamt.

Insolvenzen treffen vor allem kleine, junge Firmen

Als „bitter“ bezeichnet die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), Ingrid Hartges, die Entwicklung. „Wir waren in den drei Pandemie-Jahren neun Monate im Lockdown und hatten in der gesamten Zeit bis Frühjahr 2022 viele Auflagen. „Dies alles führte zu erheblichen Umsatzverlusten“, sagte sie. Die Branche leide unter höheren Personalkosten, gestiegenen Lebensmittelpreisen, Personalmangel und der Mehrwertsteuererhöhung. „Das macht den Betrieben sehr zu schaffen. Die meisten Gäste halten uns die Treue, aber es sind leider weniger geworden.“

Die Zahl der Insolvenzen in der Gastronomie ist im vergangenen Jahr laut Creditreform mit 27 Prozent stärker gestiegen als in der Gesamtwirtschaft. Mit 67 Prozent mehr Insolvenzen waren Caterer und Verpflegungsdienstleister besonders stark getroffen. 88 Prozent aller Insolvenzen gehen auf Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern zurück. 49 Prozent trafen junge Unternehmen, die maximal fünf Jahre alt waren.

Auch für 2024 gibt es keine Entwarnungen durch Creditreform und den Finanzinformationsdienst CRIF. Ende des Jahres schätzten die Experten die Zahl der insolvenzgefährdeten Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland auf mehr als 15.000.  Quelle: ntv.de, gri/dpa

Nachwuchs-Fachkräfte wandern ab: Fast jeder siebte Studierende will im Ausland arbeiten

Jeder zweite Betrieb in Deutschland klagt laut DIHK über Fachkräftemangel. Die Hoffnung ruht zum Teil auf Nachwuchskräften, die studieren und in deren Ausbildung Deutschland viel Geld investiert. Eine besorgniserregend hohe Zahl an jungen Menschen will aber gar nicht in Deutschland bleiben.

In Deutschland herrscht akuter Fachkräftemangel. Aufgrund der Zuwanderungspolitik gestaltet sich nicht nur der Zuzug dringend benötigter Arbeitskräfte schwierig. Auch die Ausbildung des Nachwuchses, insbesondere in den wichtigen MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik -, scheint die Lage in Zukunft kaum zu bessern. Denn laut einer repräsentativen Studie, die ntv.de vorliegt, wollen immer mehr angehende Fachkräfte, die in Deutschland ausgebildet werden, nicht hier bleiben, sondern ins Ausland gehen.

Fast jeder fünfte Studierende ist demnach überzeugt, dort nach dem Studium bessere Jobchancen zu haben. Das geht aus Umfragen des Personaldienstleisters Jobvalley und des Departments of Labour Economics der Universität Maastricht hervor. Befragt wurden im Oktober und November 2023 hierfür insgesamt 12.343 Studierende aus ganz Deutschland.

Bei den dringend benötigten Nachwuchskräften aus den MINT-Fächern liegt der Wert sogar bei über 22 Prozent. Eine besorgniserregende Entwicklung, denn schon jetzt sind laut Branchenverband Bitkom 49.000 IT-Stellen in Deutschland unbesetzt, 12.000 mehr als vor einem Jahr. Im Gesundheitswesen – dazu zählen auch angehende Ärztinnen und Ärzte – liegt die Quote sogar bei 26,9 Prozent. Der Trend verschärfe sich zunehmend, schreiben die Studienautoren.

Ausbildung in Deutschland ja, arbeiten nein

Die Einschätzung der Jobchancen hat Folgen, denn 13,3 Prozent aller befragten Studierenden haben bereits konkrete Abwanderungspläne. Das ist jeder siebte bis achte Studierende. Wie die Studie zeigt, erwägen Studierende mit Migrationshintergrund dabei deutlich häufiger eine Auswanderung – und das unabhängig davon, ob sie ihre Studienberechtigung in Deutschland erworben haben oder nicht. In der ersten Gruppe planen 17,5 Prozent auszuwandern, in der zweiten (Schulabschluss im Ausland erworben) 20,2 Prozent. „Besonders alarmierend ist, dass wir Gefahr laufen, jeden fünften bis sechsten Studierenden mit Migrationshintergrund zu verlieren – obwohl die Betroffenen sowohl Schule als auch Studium in der Bundesrepublik absolviert haben“, warnt Jobvalley-Chef Clemens Weitz.

Die Zahlen sind auch deshalb besorgniserregend, weil sie einen Braindrain, also die Abwanderung überdurchschnittlich gut ausgebildeter junger Menschen, quer durch alle Berufsgruppen zeigen. Weitz spricht hier von einer „Bedrohung für den Wirtschaftsstandort Deutschland“. Bereits jedes zweite Unternehmen klagt nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) über Fachkräftemangel. Die Entwicklung, dass sich junge Fachkräfte neu orientieren, verschärfe die aktuelle Misere auf dem Arbeitsmarkt, sagt Weitz. „Wir müssen gleichzeitig unsere eigenen Fachkräfte im Land halten und bessere Perspektiven schaffen.“

Um den Fachkräftenachwuchs in Deutschland zu halten und den Abwanderungsprozess zu verlangsamen, brauche es neue Ansätze, so der Jobvalley-Chef. Die Nachfrage der Studierenden nach Perspektiv-Gesprächen beispielsweise zeige, dass sie sich mehr Unterstützung von den Unternehmen wünschten. Sie müssten früh ansetzen, um den Studierenden möglichst klare berufliche Perspektiven aufzuzeigen.

Bei der Abwanderungsentscheidung der angehenden Fachkräfte scheint auch die mangelnde Attraktivität des Standorts Deutschland eine Rolle zu spielen. Denn nicht nur die Karrierechancen in Deutschland werden überwiegend pessimistisch eingeschätzt. Auch die aktuelle und zukünftige wirtschaftliche Lage Deutschlands wird überwiegend negativ beurteilt. Die aktuelle Lage schätzen 33,6 Prozent als „eher schlecht“ ein, die Zukunft der Wirtschaft sogar 35,6 Prozent. Umgekehrt beurteilen 27,5 Prozent die aktuelle Lage als „eher gut“ und 33,7 Prozent die Zukunft der Wirtschaft als „eher gut“. Quelle: ntv.de, ddi

Jeder Zweite würde Job wechseln Sieben Millionen Deutsche haben innerlich gekündigt

Die Corona-Pandemie wirbelt die Arbeitswelt erheblich durcheinander. Viele Menschen bringt sie dazu, ihren Job grundsätzlich zu überdenken. Immer weniger Arbeitnehmer sind bereit, in ihren Unternehmen zu bleiben. Mehr noch: Millionen haben innerlich bereits gekündigt, wie eine Studie belegt.

Beschäftigte in Deutschland sind einer neuen Umfrage zufolge zunehmend bereit, den Job zu wechseln. So stimmten nur rund 53 Prozent der Befragten der Aussage vollständig zu, sie beabsichtigten, in einem Jahr noch bei derselben Firma beschäftigt zu sein. 2018 lag dieser Anteil bei rund 78 Prozent, seither sinkt er kontinuierlich. Das geht aus einer aktuellen Befragung des Beratungsunternehmens Gallup hervor, die vorgestellt wird.

Der Umfrage zufolge sanken zuletzt die Bindung und das Vertrauen der Beschäftigten in die Perspektiven ihres Unternehmens. Demnach gaben 19 Prozent der Befragten an, keine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber zu haben – der höchste Stand seit 2012. Hochgerechnet auf die Beschäftigten ab 18 Jahren in Deutschland seien das 7,3 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer, die innerlich gekündigt hätten, teilte Gallup mit. Gleichzeitig gaben in der Befragung nur noch rund 40 Prozent an, uneingeschränktes Vertrauen in die finanzielle Zukunft ihres Arbeitgebers zu haben – damit sinkt dieser Wert mit Ausnahme eines Hochs zur Corona-Zeit seit Jahren.

Es gebe eine stärkere Wechselbereitschaft auf dem Arbeitsmarkt als zu Corona-Zeiten, bestätigt auch der Experte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Dabei handelt es sich aus seiner Sicht um eine Normalisierung auf das Niveau vor der Pandemie.

Beschäftigte wechselten den Job, wenn es gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt gebe, erläuterte Weber. „Das ist aktuell der Fall.“ Außerdem stellten Unternehmen verstärkt ein und werben dafür auch Arbeitskräfte anderswo ab. Ein weiterer Grund für die gestiegene Wechselbereitschaft könne sein, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht mehr zufrieden mit ihrem Job seien oder es Umbrüche gebe, sodass sie sich eine lukrativere Beschäftigung suchten – wie es aktuell im Zuge der Digitalisierung geschehe. „Das ist etwas, das in der Transformation passiert. Ich würde das nicht als Warnsignal sehen“, betonte Weber.  Quelle: ntv.de, als/dpa

Steuerpolitik von unten: Mini-Österreich ist startklar zur Verteilung von Marlene Engelhorns Erbe

Die 50 Personen, die über die Verwendung von 25 Millionen Euro entscheiden sollen, stehen fest. Am Wochenende tagt der „Gute Rat für Rückverteilung“ zum ersten Mal

Beim ersten Treffen des „Guten Rats für Rückverteilung“ in Salzburg wird die Initiatorin des Projekts, die ihr Millionenerbe in einem demokratischen Prozess loswerden will, kurz dabei sein – danach aber überlässt Marlene Engelhorn die gesamte Entscheidung den 50 für Österreich repräsentativ ausgewählten Ratsmitgliedern.In zwei Tagen geht es los: Am Samstag treffen einander in Salzburg 50 Menschen, die über 25 Millionen Euro entscheiden sollen. Der von der Wiener Millionenerbin und Aktivistin Marlene Engelhorn initiierte „Gute Rat für Rückverteilung“ nimmt nämlich seine Arbeit auf. An sechs Wochenenden wird dieser Bürger:innenrat über Vermögens- und Verteilungsgerechtigkeit diskutieren und die konkrete Verwendung des von Engelhorn abgegebenen Erbes ihrer Großmutter aushandeln – in einem demokratischen Prozess, der Initiatorin Engelhorn besonders wichtig ist für ihr Rückverteilungsprojekt. Am 8. und 9. Juni ist das letzte Treffen geplant, dann wird sich zeigen, auf welche Verwendung des Geldes sich die Gruppe einigen konnte.

So realitätsnah wie möglich

Die Gruppe ist quasi Österreich im Minimundus-Format oder geschrumpft von den 9.159.993 Einwohnerinnen und Einwohnern, die laut Statistik Austria mit Stichtag 1. Jänner 2024 hier lebten, auf 50 Personen über 16, die hier leben und in neun Kriterien dem „großen“, echten Österreich entsprechen – mit einer minimalen Abweichung von der Gesamtbevölkerung von im Schnitt 1,5 Prozent, wie das Organisationsteam mitteilte. „Mit diesen 50 Mitgliedern kommt der ‚Gute Rat‘ der Idee des Bürger:innenrats, eine Art ‚Mini-Österreich‘ zu schaffen, so nahe, wie es nur möglich ist“, sagte Projektleiterin Alexandra Wang.

Man habe „eine nahezu perfekte Geschlechterparität“ erreicht (25 Frauen, 24 Männer, eine diverse Person), auch die Verteilung nach Altersgruppen sei ausgeglichen. Bildungsniveaus, Erwerbsformen und Einkommensverteilung seien so wie Menschen mit Migrationshintergrund oder solche, die nicht in Österreich geboren sind, gut abgebildet und „realitätsnah“ berücksichtigt. Um den Rat so inklusiv und barrierefrei wie möglich zu organisieren, wird für vier Ratsmitglieder alles in Dari, Türkisch und Kroatisch gedolmetscht, auch für Kinderbetreuung ist gesorgt.

Ein inhaltlich wichtiges Kriterium wurde im Registrierungsfragebogen ebenfalls erhoben: die Einstellung zur gegenwärtigen Vermögensverteilung. Auch hier ist man im Mini-Österreich ganz nah an Daten aus aktuellen Studien. In der Gesamtbevölkerung halten 75,5 Prozent die Vermögensverteilung für ungerecht, im 50er-Österreich sind es 76 Prozent (38 Personen). Rund ein Viertel beurteilt sie als gerecht (siehe Grafik). https://datawrapper.dwcdn.net/gbCrG/4/ Gefühlte Repräsentation wichtig

Ausgewählt wurden die 50 aus jenen 1.424 Personen, die den zu Jahresbeginn verschickten Fragebogen korrekt ausgefüllt und sich registriert haben. Ein für Bürgerbeteiligungsprojekte erprobtes statistisches Verfahren hat Schieflagen, die sich nach der Anmeldung ergeben haben – etwa eine Überrepräsentanz von Menschen mit hoher Bildung, hohem Einkommen oder aus dem urbanen Bereich und deutlich weniger mit Pflichtschulabschluss – ausgeglichen, erklärt der wissenschaftliche Leiter, Martin Haselmayer vom Foresight-Institut. Eine Abweichung von 1,5 Prozent sei im internationalen Vergleich „hervorragend und eine ausgezeichnete Basis für die Aufgaben des Guten Rats“. Neben der statistischen Repräsentation sei für derartige Partizipationsprojekte wichtig, „dass auch außenstehende Menschen den Eindruck haben, in diesem Rat repräsentiert zu werden“. (Lisa Nimmervoll, Grafik: Moritz Leidinger, 14.3.2024)

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von Statistik Austria finden Sie als PDF

MEDIZIN

Studie: COVID-19 hat Lebenserwartung erstmals seit 1950 weltweit gesenkt

Seattle – Nachdem die Lebenserwartung der Menschen zwischen 1950 und 1999 weltweit um fast 23 Jahre gestiegen war, ist es den ersten beiden Pandemiejahren erstmals zu einem Rückgang um 1,6 Jahre gekommen – trotz einer weiteren Abnahme der Kindersterblichkeit.

Dies ergab eine Analyse der Global Burden of Disease Study im The Lancet (2024; DOI: 10.1016/S0140-6736(24)00476-8), nach der es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern und Regionen gibt.

Natürlich ist die Lebenserwartung seit 1950 nicht in allen Ländern kontinuierlich gestiegen. Die vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) in Seattle ermittelten Zahlen zeigen die bekannten Narben der jüngsten Geschichte, wie die Hungersnot in China zwischen 1959 und 1961 (als die Mao-Administration zum vermeintlich „Großen Sprung nach vorn“ ansetzte).

Im Nahen Osten gab es gleich mehrere Dellen, in denen die Lebens­erwartung vor allem bei jüngeren Männern kriegsbedingt zurückging.

Zu den humanitären Katastrophen gehörten auch die Kriege in Indien, Pakistan und Bangladesch und der Völkermord in Bangladesch von 1971, der Krieg und der Völkermord in Kambodscha in den 1970er Jahren, der Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 und das Erdbeben in Haiti im Jahr 2010.

Die HIV-Pandemie hatte ab Mitte der 1980er Jahre vor allem in Afrika zu einem Rückgang der Lebenserwartung geführt. In Lateinamerika und der Karibik kam es in den 2000er Jahren zu geringen Verlusten. Ende der 2010er Jahre wurde ein leichter Rückgang auch in einigen reicheren Ländern beobachtet wie den USA, Kanada und Spanien.

Alle Ereignisse waren lokal begrenzt und die Auswirkungen auf die globale Lebenserwartung minimal. Dies änderte sich erstmals mit COVID-19. In den Jahren 2020 und 2021 ist die globale Lebenser­wartung, die 1999 durchschnittlich 71,7 Jahre erreicht hatte, um 1,6 Jahre gefallen.

Nach den Berechnungen von Austin Schumacher und Mitarbeitern waren 172 von 204 Ländern und Territorien (84 %) von einem Rückgang betroffen. Am stärksten war er in Lateinamerika und der Karibik mit 3,7 Jahren. Einen Anstieg der Lebenserwartung gab es 2000/21 nur in 32 Ländern und Territorien (15,7 %).

Die IHME-Forscher schätzen, dass es aufgrund der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 weltweit 5,89 Millionen und im Jahr 2021 9,97 Millionen zusätzliche Todesfälle gegeben hat.

Die Superregionen mit der höchsten Übersterblichkeit waren Zentral­europa (ehemaliger Warschauer Pakt), Osteuropa und Zentralasien (Ex-UdSSR) mit 269,7 zusätzlichen Todesfällen pro 100.000 Einwohnern sowie Lateinamerika und die Karibik mit einer Exzessmortalität von 199,0/100.000 Einwohnern.

Die Superregionen mit der niedrigsten Übersterblichkeit waren Südostasien, Ostasien und Ozeanien (23,8/100.000 Einwohner sowie einkommensstarke Regionen (90,2/100.000 Einwohner).

Auf nationaler Ebene war die Übersterblichkeit in Bulgarien (520,8/100.000 Einwohner) und Lesotho (447,0/100.000 Einwohner) am höchsten. Für sieben Länder und Territorien (Taiwan, Mongolei, Japan, Neuseeland, Island, Antigua und Barbuda/Barbados) war die Übersterblichkeit negativ. Hier kam es 2020 und 2021 zu weniger Todesfällen als nach den langjährigen Trends zu erwarten gewesen wäre.

Ein positiver Aspekt ist laut Schumacher, dass sich der langjährige Rückgang der Kindersterblichkeit fortgesetzt hat. Anders als zunächst befürchtet, sind nur wenige Kinder an COVID-19 gestorben. Die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren ist zwischen 2019 bis 2021 um weitere 7 % gesunken. © rme/aerzteblatt.de

72 Jahre in Unterdruckkammer: Rekordhalter in Eiserner Lunge ist tot

Als Kind erkrankt Paul Alexander an Polio und kann seitdem nur mithilfe einer Eisernen Lunge atmen. Das zwei Meter lange und 300 Kilo schwere Gerät begleitet ihn sein ganzes Leben. Nach 72 Jahren in der Röhre stirbt er nun – als „ein glücklicher Mann“.

Paul Alexander, der Mensch, der am längsten in einer Eisernen Lunge lebte, ist tot. Er wurde 78 Jahren Jahre alt. Der Mann soll laut Medienberichten an einer Corona-Infektion in einem Krankenhaus in Dallas m US-Bundesstaat Texas gestorben sein.

Die Eiserne Lunge ist eine Druckkammer, die die Beatmung des Patienten übernimmt. Der Patient steckt bis zum Hals in der gut zwei Meter langen und rund 300 Kilo schwerer Stahlröhre fest. Mit Über- und Unterdruck wird die Lungenfunktion aufrechterhalten. Die Patienten können nur stundenweise mit einem mobilen Atemgerät aus der Zwangslage befreit werden.

Paul Alexander lebte 72 Jahre mit der „Alten Dame“, wie er das Gerät laut dem „Süddeutsche Zeitung Magazin“ nannte. Im Jahr 1952, als er sechs Jahre alt war, hatte sich Alexander mit Polio infiziert. Die Krankheit, die auch als Kinderlähmung bekannt ist, greift das Nervensystem an und kann zu Lähmungen führen, bis die Atemmuskulatur versagt und der Erkrankte erstickt. Alexander hatte Glück im Unglück – er kam rechtzeitig ins Krankenhaus und wurde in eine Eiserne Lunge gelegt. Er überlebte, konnte aber seitdem nur mithilfe des Geräts atmen. Bis vor wenigen Jahren konnte Alexander die Unterdruckkammer stundenlang verlassen, zuletzt fehlte ihm dazu die Kraft, berichtete das SZ-Magazin.

Alexanders Arme und Beine waren gelähmt, aber er konnte den Kopf drehen und durch einen Spiegel sein Zimmer betrachten. Trotz allem hatte der Mann studiert und als Anwalt gearbeitet. 2020 erschien seine Autobiografie. Seine Partnerin Kathy Gaines, die mehr als 30 Jahre an seiner Seite war, starb erst vor Kurzem. Im Gespräch mit dem „SZ-Magazin“ bezeichnete sich Alexander im Januar als „einen glücklichen Mann“.

Eiserne Lunge wurde in den frühen 1920er Jahren entwickelt und wird seit 1970 nicht mehr hergestellt. In den vergangenen 20 Jahren mussten Freunde von Alexander Reparaturen erledigen – seit 2004 wird keine Wartung mehr angeboten. Paul Alexander war wohl einer der letzten Menschen auf der Welt, der durch eine Eiserne Lunge am Leben gehalten wurde. Es sind noch zahlreiche weitere Fälle von Menschen dokumentiert, die Jahrzehnte mit einer Eisernen Lunge lebten. Medienberichten zufolge gilt nun Martha Lillard aus dem US-Bundesstaat Oklahoma als eine der letzten oder gar als letzter Mensch, die mit Hilfe des Geräts ihr Leben bestreiten.

Poliomyelitis, kurz Polio, ist bis heute zwar nicht vollständig ausgerottet. Seit den 1950er Jahren sind aber Impfstoffe verfügbar, die Erkrankungszahlen sind seitdem stark rückläufig.

Korrekturhinweis: Alexander war in einer früheren Version der Meldung als (wohl) letzter Menschen bezeichnet worden, der mit einer Eisernen Lunge lebte. Mehreren Medienberichten zufolge lebt die US-Amerikanerin Martha Lillard aber weiterhin mit einer Eisernen Lunge. Quelle: ntv.de, uzh

PSYCHOLOGIE

Ohne Smartphone werden Teenager ängstlich – Pew Research Center hat Jugendliche und deren Eltern zu deren digitalen Gewohnheiten befragt

(pte003/14.03.2024/06:10) – 44 Prozent der US-Jugendlichen haben Angstgefühle, wenn sie ihr Smartphone nicht dabei haben, zeigt eine Umfrage des Pew Research Center. Andererseits genießen 72 Prozent der jungen Leute vorübergehend den Frieden, den das Fehlen des Smartphones beschert. Befragt worden sind 1.453 US-amerikanische Teenager im Alter von 13 bis 17 Jahren und deren Eltern.

Social Skills bleiben außen vor

Für 69 Prozent der Jugendlichen erleichtern Smartphones ihren Alltag in Bezug auf Hobbys und Interessen. Aber nur 30 Prozent glauben, dass sie ihnen helfen, gute soziale Fähigkeiten zu erlernen. Etwa vier von zehn Jugendlichen sind der Meinung, dass Smartphones die Entwicklung guter Freundschaften erleichtern, während jeweils 31 Prozent sagen, dass sie es schwieriger oder weder einfacher noch schwieriger machen.

Die Hälfte der Eltern gab an, dass sie schon einmal das Telefon ihrer Teenager überprüft haben. Etwa vier von zehn Eltern und Jugendlichen berichten, dass sie sich regelmäßig über die Zeit streiten, die sie mit ihrem Handy verbringen. Fast die Hälfte der Jugendlichen (46 Prozent) gibt an, dass ihre Eltern zumindest manchmal durch ihre Telefone abgelenkt sind, wenn sie versuchen, mit ihnen zu sprechen.

40 Prozent durchaus selbstkritisch

95 Prozent der Jugendlichen haben Zugang zu einem Smartphone, und etwa sechs von zehn geben an, dass sie TikTok, Snapchat oder Instagram nutzen. Rund 40 Prozent sind durchaus selbstkritisch und sagen, dass sie zu viel Zeit mit ihren Telefonen verbringen. Etwa ein Viertel meint, dass sie zu lange in den sozialen Medien unterwegs sind. Mädchen sind in diesem Punkt einsichtiger als Jungen.

Die meisten Jugendlichen finden laut der aktuellen Pew-Untersuchung jedoch, dass die Zeit, die sie mit ihrem Smartphone (51 Prozent) oder mit sozialen Medien (64 Prozent) verbringen, in etwa richtig ist. Verschwindend wenige sagen hingegen, dass sie ihre Smartphones zu selten nutzen. (Ende)

Mental Health: Der Hälfte der Studierenden geht es psychisch schlecht – 16.1.2024

Weibliche Studierende leiden stärker unter mentalen und körperlichen Belastungen als ihre männlichen Kommilitonen. Und das, obwohl die Lebensqualität steigt

Zuerst die gute Nachricht: Die Lebensqualität der Studierenden hat sich insgesamt verbessert. Allerdings gibt es auch schlechte Neuigkeiten: Die Hälfte der Studierenden gibt an, dass es ihnen psychisch nicht gut bis schlecht geht – und das im dritten Jahr in Folge. Insbesondere Studentinnen leiden signifikant stärker unter mentalen und körperlichen Belastungen als ihre männlichen Kommilitonen.

Diese und weitere Erkenntnisse liefert das Mental-Health-Barometer 2023, eine Initiative von Instahelp, einer Plattform für psychologische Onlineberatung, und Studo, einer Studierenden-App. Vom 6. bis 13. November 2023 beantworteten 7.936 Studierende aus Österreich und Deutschland die Onlineumfrage vollständig. Neben Fragen zur mentalen Gesundheit spielen im diesjährigen Barometer das aktuelle Weltgeschehen und die Teuerung eine große Rolle.

Obwohl sich das mentale Wohlbefinden und die Lebensqualität seit der ersten Umfrage im Jahr 2021 leicht verbessert haben, wirken sich globale Ereignisse negativ auf die geistige Gesundheit aus. Hinzu kommt, dass sich rund 81 Prozent der Studierenden aus Österreich und Deutschland durch ihr Studium gestresst fühlen.

Drei große Belastungen

Überforderung und Arbeitsaufwand im Studium, die Teuerung und damit verbunden die eigene finanzielle Situation, psychische Probleme und Prüfungen sind auch heuer die häufigsten Belastungsfaktoren für Studierende. Die diesjährige Studie hebt aber auch die Auswirkungen der aktuellen globalen Geschehnisse hervor: Mehr als die Hälfte der Studierenden gibt an, vom aktuellen Weltgeschehen psychisch belastet zu werden. Über zwei Drittel fühlen sich auch aufgrund ihrer finanziellen Situation beeinträchtigt.

javascript:(function()%7breturn;%7d)() „Dass sich das mentale Wohlbefinden der Studierenden im Vergleich zu den letzten beiden Jahren leicht verbessert hat, stimmt positiv. Trotzdem leiden viele Studierende aktuell stark unter dem Stress im Studium. Der Arbeitsaufwand in vielen Studien ist sehr hoch, wenn dazu dann noch finanzielle Sorgen und mentale Herausforderungen kommen, sind das Belastungen, die auf Dauer nur schwer zu stemmen sind“, sagt Studo-Geschäftsführer Lorenz Schmoly.

Zuversichtlich stimmen zumindest die Ergebnisse der wahrgenommenen Lebensqualität der Studierenden. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren lässt sich hier ein Aufwärtstrend erkennen: 71 Prozent berichteten von einer guten, sehr guten oder ausgezeichneten Lebensqualität. Im Vergleich dazu lag der Wert im Jahr 2021 bei lediglich 18 Prozent (Pandemiejahr) und im Jahr 2022 bei 69 Prozent.

Gesellschaftliches Tabu

Laut der Umfrage erkennen die Studierenden die Gleichwertigkeit von körperlicher und geistiger Gesundheit an. Das spiegelt sich aber nicht in den Gewohnheiten wider, da die meisten nur eine Stunde oder weniger pro Woche für mentale Verbesserungen aufwenden. Hingegen investiert die Hälfte der Studierenden im Schnitt zwei bis fünf Stunden in ihre körperliche und ihre soziale Gesundheit.

Hinzu kommt, dass das Thema psychische Gesundheit auch weiterhin ein gesellschaftliches Tabu ist. Zwar gaben im Vergleich zu den Vorjahren prozentual weniger Studierende an, dass ein Stigma rund um mentale Belastungen besteht. Dennoch haben knapp zwei Drittel der Befragten das Gefühl, nach wie vor nicht offen über ihre psychische Gesundheit sprechen zu können.

Trotz eines deutlichen Bedarfs (86 Prozent) an psychologischer Unterstützung zeigt die Realität eine Diskrepanz: Nur 44 Prozent halten es für wahrscheinlich, tatsächlich Hilfe in Anspruch zu nehmen. Würden Kosten keine Rolle spielen, wäre das deutlich anders: Dann würden Studierende am liebsten psychologische Beratung oder Therapie vor Ort, Studierendenberatung oder Onlineberatung nutzen.

Aktuell helfen sich die Studierenden hauptsächlich durch Selbstrecherche. Fast ein Drittel der Befragten gibt an, bisher noch gar keine Unterstützungsangebote genutzt zu haben. „Die Hälfte aller Studierenden ist psychisch belastet – und das hat sich seit drei Jahren nicht verändert. Es braucht dringend Maßnahmen, um die mentale Gesundheit von Studierenden zu stärken und angemessene Unterstützung bereitzustellen“, sagt Instahelp-CEO Bernadette Frech. Außerdem solle verstärkt in die Prävention investiert werden – gerade bei jungen Menschen. (red, 16.1.2024)

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Experten: Europäische Wälder und Holzmarkt steuern auf Krise zu

Massive Auswirkungen durch den Klimawandel, veränderte Einstellungen der Waldbesitzer und widerstrebende Ansätze in der Politik: Die europäischen Wälder, aber auch die Holzindustrie können nur durch ein rasches Gegensteuern nachhaltig gesichert werden, geht aus einem in Wien vorgestellten Bericht internationaler Forscherinnen und Forscher hervor.

„Der Klimawandel schreitet rascher voran, als wir alle gedacht haben. Wir haben keine Zeit mehr, Fehler zu machen“, erklärte Florian Kraxner vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien und Mitautor der Studie „Europas Holzversorgung in Zeiten des Umbruchs“. Er verwies bei einer Pressekonferenz der „International Union of Forest Research Organizations“ (IUFRO), einem in Wien ansässigen Forschungsverbund rund um das Thema Wald, auf immer wärmere Temperaturen, von denen der Alpenraum besonders stark betroffen sein werde, eine Zunahme von Dürreereignissen, Borkenkäferbefall, Hitzewellen und Waldbränden.

Erhöhte Brandgefahr

Die Waldbrandgebiete könnten sich in Europa mehr als verdoppeln, wenn die Pariser Klimaziele nicht erreicht würden. „Auch wir werden davon nicht verschont bleiben“, so Kraxner. Weniger Wasser in den Flüssen erschwere wiederum die Löscharbeiten. Natürlich sei es notwendig, gegen den Klimawandel anzukämpfen, es brauche aber auch eine Anpassung, um die Biodiversität im Wald und den Rohstoff Holz zu erhalten. Dem Waldwachstum würden die zunehmenden Schäden durch Stürme, Schädlinge und Feuer zwar regional unterschiedlich zusetzen. Ein leichtes Plus Anfang des Jahrhunderts im Norden könne aber Verluste in Zentral- und Südeuropa nicht ausgleichen.

Ein wichtiger Schlüssel seien neue, resilientere Baumarten, da die „Superbäume“ Fichte und Buche immer stärker unter Druck geraten würden. Robinien seien beispielsweise widerstandsfähiger, auch wenn die Industrie von dem Baum nicht so begeistert sei und man damit keinen Schönheitspreis gewinne. „Wir müssen das Portfolio an Baumarten rasch und massiv erweitern, daraus Superbäume machen und mit diesen Bäumen wirtschaften lernen“, sagte der Experte im Vorfeld des internationalen Tag des Waldes am 21. März. Es sei keine Zeit für Feldstudien, die 30 Jahre dauern.

Er verwies auf umfangreiche Forschungsaktivitäten in diesem Bereich, die aber eher „hinter dem Vorhang“ stattfinden würden. Der Wald werde in Zukunft jedenfalls anders aussehen. „Das fällt vielleicht nicht leicht. Aber wir müssen einige von diesen Bildern aufgeben. Die Chancen, dass wir sonst mit zwei blauen Augen davon kommen, sind gering“, so Kraxner. Er hob auch die Bedeutung einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Holzindustrie hervor. Es sollten technische Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, um aus nicht so guter Holzqualität vernünftige Baumaterialien herzustellen.

Konflikt zwischen Klimaschutz und Wirtschaft

Auf Zielkonflikte zwischen Klimaschutz und der wachsenden Nachfrage nach Holz und Holzprodukten – Stichwort Bioenergie – wies Studienleiter Metodi Sotirov von der Universität Freiburg hin. Nachdem es keine formale europäische Waldpolitik gebe, würden die Ansätze zwischen einer Einschränkung der Holznutzung bei gleichzeitiger Ausweitung der Schutzgebiete und einer forcierten Holznutzung pendeln. In Skandinavien stehe die stoffliche Nutzung im Vordergrund, während südliche Länder auf den Klimaschutz umgeschwenkt seien. Mittel- und Osteuropa würden eher ausgleichend agieren. Die Waldpolitiken sollten unter dem Motto „weniger Konflikte, mehr Synergien“ harmonisiert werden, so Sotirov.

Auf das Holzangebot auswirken würden sich auch die unterschiedlichen Typen bzw. Interessen von Waldbesitzern. Der Anteil im Privatbesitz habe zugenommen und sei heterogener geworden, zeigt die Studie, die von TEAMING UP 4 FORESTS, einer im Jahr 2021 von der IUFRO und dem Verpackungs- und Papierkonzern Mondi gegründeten Plattform, durchgeführt wurde. Die Palette reiche von den „Optimierern“, die eine intensive, gewinnorientierte Forstwirtschaft betreiben, über passive Besitzer, die wenig Lust an der Bewirtschaftung haben, bis zu Umweltschützern, die Biodiversität und Erholung in den Vordergrund stellen.

Diese Veränderung führe zu einem geringeren Interesse, den Markt mit Holz zu versorgen. Auch hier sei die Politik gefordert, die Vielfalt der Besitzer und Forstbetriebe mit verschiedenen Mitteln zu unterstützen. Aktuell befinden sich den Autoren zufolge 56 Prozent der europäischen Waldflächen in Privatbesitz, in Österreich dürften es rund 50 Prozent sein. Gefördert werden sollte auch eine Diversifizierung der Holzversorgung in Hinblick auf die geopolitische Resilienz, also die Unabhängigkeit von Importen.

Service: Der Bericht online: https://teamingup4forests.com/wood-supply-study/

IT – CYBERCRIME

BSI-Präsidentin warnt vor Cyberbedrohungen

„Die Gefährdungslage ist so hoch wie nie“, so brachte es BSI-Präsidentin Claudia Plattner vor wenigen Tagen auf einer Veranstaltung des Digitalverbandes Bitkom auf den Punkt. Die Frage sei nicht, ob ein Angriff erfolgreich sei, sondern nur noch wann. Ransomware, Desinformationskampagnen, aber auch Sicherheitslücken in Unternehmen und Behörden wurden in ihrem Vortrag als drängendste Probleme benannt. Allein im Jahr 2022 entstand der deutschen Wirtschaft durch Cyberattacken ein Schaden von 206 Milliarden Euro. Höchste Zeit also, aktiv zu werden. Parallel zur Arbeit des BSI, das bei der Vorbeugung vor Cyberangriffen und in der Notsituation nach einer Attacke helfen kann, kommt es auch auf das Engagement der Unternehmen selbst an. Claudia Plattner verwies in diesem Zusammenhang auf die „Allianz für Cyber-Sicherheit“ des BSI, ein Netzwerk, in dem sich bereits knapp 8000 Firmen zur Stärkung der Cyberresilienz zusammengeschlossen haben.

Quelle (u.a.): https://www.spiegel.de/netzwelt/bsi-praesidentin-claudia-plattner-warnt-vor-cyberangriffen-die-gefaehrdungslage-ist-so-hoch-wie-nie-a-3a6c95c6-24c0-49a8-b34c-ab06b5d79a02#ref=rss

Mehr über die Allianz für Cyber-Sicherheit erfahren Sie hier: https://www.allianz-fuer-cybersicherheit.de/Webs/ACS/DE/Home/home_node.html

Russische Attacken auf Microsoft

Seit Monaten steht Microsoft im Fokus russischer Hacker. Und die Angreifer lassen nicht nach – ganz im Gegenteil: Im Februar 2024 hätten sich die Attacken verzehnfacht, gab das Unternehmen bekannt. Durch den Zugriff auf E-Mails von Microsoft-Managern konnten Zugangsdaten, Dokumente und Software-Quellcodes entwendet werden; weitere Schwachstellen in den internen Systemen sind gefährdet. Hinter den Angriffen wird die Gruppe Midnight Blizzard vermutet. Sie gilt als ein von Russland gestützter Akteur. Microsoft ordnet die Attacken deshalb als Zeichen für eine „beispiellose globale Bedrohungslage in Hinblick auf ausgeklügelte Angriffe von Nationalstaaten“ ein. („This reflects what has become more broadly an unprecedented global threat landscape, especially in terms of sophisticated nation-state attacks.“)

Quelle u.a.: https://www.heise.de/news/Russische-Angreifer-klauen-Quellcode-von-Microsoft-9650468.html

Zur aktuellen Stellungnahme von Microsoft: https://msrc.microsoft.com/blog/2024/03/update-on-microsoft-actions-following-attack-by-nation-state-actor-midnight-blizzard/

Cybercrime-Meldungen: CAM, Proofpoint

Das Center of Automotive Management (CAM) bewertet in einer neuen Studie die Cyberkriminalität als „größte multiple Herausforderung der Automobilbranche in den nächsten Jahren“. Vernetzte Fahrzeuge und die Schnittstellen des sogenannten „automobilen Ökosystems“ – etwa Ladeinfrastruktur, SIM, WLAN, Bluetooth, USB, Funkschlüssel oder Diagnoseschnittstellen – steigern das Risiko von Cyberangriffen laut Studie erheblich. Aber auch die Lieferkette wird als mögliches Ziel von Cyberkriminalität benannt. Die Studie empfiehlt unter anderem, das Bewusstsein für die Gefahren und Risiken in der Branche zu erhöhen und Unternehmen dazu zu ermuntern, umfassende Cybersicherheitsstrategien zu entwickeln.

Quelle u.a.: https://www.security-insider.de/immer-mehr-cyberangriffe-auf-automobilbranche-und-ladenetze-a-86a48ce275a3632184d1bb7dc558c5ec/

Hier geht’s zur Studie: http://autoforschung.de/download/Automotive-Cyber-Security_Studie_Cisco_v1.01.pdf

Die Cybersicherheitsfirma Proofpoint informiert über aktuelle Zahlen zur IT-Sicherheit in Unternehmen und geht dabei vor allem auf das „Sicherheitsrisiko Mitarbeitende“ ein. Nur 21 Prozent der deutschen Firmen schulen ihre Angestellten laut der Erhebung etwa in der Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen oder im Umgang mit generativer KI. 65 Prozent der befragten Mitarbeitenden waren sich in Bezug auf ihre eigene Verantwortung für die Cybersecurity nicht sicher oder gaben an, überhaupt keine Verantwortung zu tragen.

Die Studie kann hier abgerufen werden: https://www.proofpoint.com/us/resources/threat-reports/state-of-phish

BILDUNG

Österreich erhält mit IT:U die 23. öffentliche Universität

Der Wissenschaftsausschuss sprach sich mit den Stimmen von ÖVP und Grünen für Rechtsgrundlage einer Digitaluni in Linz aus.

Die geplante Digitaluniversität in Linz befindet sich unter dem Namen „Institute of Digital Sciences Austria“ derzeit im Gründungsprozess. Nun hat sich der Wissenschaftsausschuss für ein Gesetz ausgesprochen, das der neuen Universität ermöglichen soll, mit Herbst 2024 als „Interdisciplinary Transformation University – IT:U“ einen dauerhaften Betrieb aufzunehmen. Laut Wissenschaftsminister Martin Polaschek soll die neue Universität Expertise zur digitalen Transformation in allen Lebensbereichen bereitstellen. Mit der eigens für sie geschaffenen Rechtsgrundlage werde die IT:U die 23. öffentliche Universität in Österreich werden.

Im Wissenschaftsausschuss des Nationalrats sprachen sich die Abgeordneten von ÖVP und Grünen für das Bundesgesetz aus, das die Strukturen der neuen Universität regelt. Grundsätzliche Kritik am Projekt einer eigenen Digitaluniversität kam von den Abgeordneten von SPÖ, FPÖ und NEOS, die dem Gesetz nicht zustimmten.

In einer Aussprache mit dem Wissenschaftsminister brachten die Abgeordneten eine Reihe aktueller Hochschulthemen zur Sprache. Außerdem befassten sie sich mit den Anregungen, die der Jahresbericht 2022/23 der Ombudsstelle für Studierende an die Gesetzgebung heranträgt.

Weitere Informationen

Wissenschaftsausschuss diskutiert über aktuelle Hochschulfragen und lobt Ombudsstelle für Studierende

Polaschek: Vorbereitungen auf Verhandlungen zur nächsten universitären Leistungsvereinbarungsperiode sind im Laufen

Wien (PK) – In einer Aussprache der Abgeordneten des Wissenschaftsausschusses mit Bundesminister Martin Polaschek kamen in der heutigen Sitzung vor allem hochschulpolitische Themen zur Sprache. Wissenschaftsminister Polaschek gab den Abgeordneten unter anderem Auskunft über den voraussichtlichen Zeitplan der Verhandlungen mit den Universitäten über die kommende Leistungsvereinbarungsperiode 2025-2027.

Der vom Ausschuss einstimmig zur Kenntnis genommene Jahresbericht der Ombudsstelle für Studierende für das Studienjahr 2022/23 belegt eine steigende Zahl von Anliegen, die an die Stelle herangetragen werden. Die Abgeordneten sahen im Bericht eine Reihe von wichtigen Anregungen für die Gesetzgebung.

Aussprache mit dem Wissenschaftsminister zu hochschulpolitischen Fragen

In einer Aussprache der Abgeordneten mit dem Wissenschaftsminister thematisierte Eva Blimlinger (Grüne) den Stand der Vorbereitungen zur kommenden Leistungsvereinbarungsperiode 2025 bis 2027. Sie erfuhr dazu, dass es bereits intensive Vorarbeiten des Ressorts gebe und dass der Beginn der Verhandlungen mit den Universitäten für 30. September geplant sei. Er erwarte sich einen Abschluss der Vereinbarungen noch im November, sagte der Minister. Schwerpunkte der Leistungsvereinbarungen sollen laut Polaschek unter anderem die Digitalisierung, die stärkere Profilbildung der Hochschulen, der verbesserte Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirtschaft und Frage der guten wissenschaftlichen Praxis sein.

Auf die Frage von Elisabeth Götze (Grüne), wann „ein funktionierendes Rektorat“ an Universität Salzburg zu erwarten sei, teilte der Minister mit, dass die Universität über ein funktionierendes Interimsrektorat verfüge und das er erwarte, dass bis August unter Einhaltung aller Vorgaben ein neues Rektorat bestellt werden könne.

Künsberg Sarre (NEOS) erfuhr zum angekündigten Hochschulrechtspaket, dass derzeit die Auseinandersetzung mit den eingelangten Stellungnahmen erfolge und die Finalisierung des Pakets in Abstimmung der Koalitionspartner bevorstehe. Er hoffe, das Paket noch zeitgerecht vorlegen zu können. Die Verknüpfung mit einer Dienstrechtsnovelle sei aus seiner Sicht aufgrund der im Paket enthaltenen Querschnittsmaterien sinnvoll. Insbesondere für Quereinsteiger:innen in den Pädagogikberuf sei das wichtig. Befürchtungen von Andrea Kuntzl, dass das Hochschulrechtspaket weitere Restriktionen für Studierende enthalten werde, versuchte Polaschek zu zerstreuen. Aus seiner Sicht sei ein gutes Ergebnis für die Hochschulen wie die Studierenden zu erwarten.

Die von der Abgeordneten Künsberg Sarre festgestellte nicht zufriedenstellende Zusammenarbeit von Universitäten und Pädagogischen Hochschulen könne er nicht erkennen, sagte der Minister gegenüber der NEOS-Abgeordneten. Vielmehr gebe es einen guten Austausch.

Fiona Fiedler (NEOS) sprach die Finanzierung der neuen Psychotherapieausbildung an. Der Minister erläuterte, dass diese Teil kommender Leistungsvereinbarungen sein werde. Zuerst müsse aber geklärt werden, welche Universitäten überhaupt an dieser Ausbildung teilnehmen werden. Dazu seien Gespräche mit der Universitätenkonferenz (uniko) zu führen. Zu dem von Fiedler angesprochenen Mangel an Gebärdesprachendolmetscher:innen sagte der Minister, sein Ressort sei bemüht, die Ausbildung im Rahmen der inklusiven Pädagogik attraktiver zu gestalten.

Polaschek stimmte Abgeordnetem Rudolf Taschner (ÖVP) zu, dass das Problem des Medizinstudiums nicht die Zahl der Studienplätze sei. Um genügend Plätze für österreichische Studierende zu sichern, könne man entweder die Einführung des Herkunftslandprinzips oder Ausgleichszahlungen von EU-Ländern, die von der Ausbildung in Österreich profitieren, überlegen. Bei den Gesprächen mit der EU-Kommission dazu habe Österreich auch Verbündete, berichtet der Minister. Die Kommission habe auch bereits die Erstellung einer Studie zugesagt.

Katharina Kucharowits (SPÖ) vermisste Rechtssicherheit für Studierende beim Umgang mit KI im Studium und wollte wissen, ob der Minister hier gesetzliche Maßnahmen setzen wolle.  Polaschek meinte, die bisherigen Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis seien vorerst ausreichend, man beschäftigte sich aber laufend mit dem Thema. Zum Projekt „UniNEtZ – Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele“ teilte Polaschek der Abgeordneten mit, dass die „ausgezeichnete Initiative“ fortgeführt werden solle.

Christian Hafenecker (FPÖ) kritisierte, dass an der technischen Universität eine Aktion der „Letzten Generation“ im Rahmen von Lehrveranstaltungen angekündigt sei, die angeblich mit dem Rektorat abgesprochen sei. Auf den Hinweis Hafeneckers, dass es seitens von ÖH-Fraktionen erneut Gewaltaufrufe gegen Burschenschafter gegeben habe, betonte der Minister, dass Intoleranz an Universitäten keinen Platz habe und die erwähnte Rhetorik zweifellos nicht angemessen sei. FPÖ-Abgeordnetem Martin Graf versicherte der Minister, dass im kommenden Schuljahr keine Lehrer:innenmangel zu befürchten sei, alle Stunden könnten abgedeckt werden.

Weiterhin steigende Zahl der Anliegen von Studierenden an Ombudsstelle

Zum aktuellen Jahresbericht der im Wissenschaftsministerium angesiedelten Ombudsstelle für Studierende (III-1073 d.B.) führte Wissenschaftsminister Martin Polaschek aus, dass im Studienjahr 2022/23 aus dem österreichischen Hochschulraum mit derzeit 77 hochschulischen Bildungseinrichtungen 777 Anliegen von Studierenden an die Ombudsstelle herangetragen wurden, rund 21 % mehr als im Jahr davor.

2023 sei die Ombudsstelle sowohl strukturell wie personell neu aufgestellt worden. Anna-Katharina Rothwangl habe als Leiterin die Verantwortung für die operativen Angelegenheiten der Ombudsstelle übernommen. Seit Juni 2023 unterstütze zudem Edith Littich als Hochschulombudsfrau im Auftrag des Wissenschaftsministers die Kommunikation zwischen der Ombudsstelle für Studierende, den hochschulischen Bildungseinrichtungen und dem Bundesminister, berichtete der Minister.

Am häufigsten erreichten die Ombudsstelle Anfragen zu Studienbedingungen. Als zweitgrößte Themengruppe zeigten sich Fragen der Zulassung zum Studium. Im Berichtsjahr hat sich die Ombudsstelle zudem schwerpunktmäßig mit Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis und der wissenschaftlichen Integrität befasst.

Die Leiterin der Ombudsstelle, die dem Ausschuss als Auskunftsperson zur Verfügung stand, berichtete, dass die Ombudsstelle seit dem Studienjahr 2022/23 die Ombudsstelle für an sie herangetragene Anliegen ein neues Zuordnungssystem verwendet. Damit könnten diese mehreren von insgesamt 14 Hauptthemen zugeordnet und mit Subthemen die Problemstellungen noch weiter differenziert werden. Auf Basis der an sie herangetragenen Anliegen habe die Ombudsstelle, wie auch in den vorangegangenen Jahren, 16 Vorschläge an den Gesetzgeber und 7 an Angehörige bzw. Organe der hochschulischen Bildungseinrichtungen formuliert. Vorschläge aus der Vergangenheit, die weiterhin relevant sind, habe man erneut aufgegriffen.

Die Abgeordneten des Wissenschaftsausschusses lobten die gute Arbeit der Ombudsstelle. Ihre Fragen zum Bericht zielten auf die Gründe der steigenden Zahl der Anliegen ab und darauf, welche Konsequenzen sich aus den Empfehlungen für die Gesetzgebung ergeben. So wollte Martina Künsberg Sarre (NEOS) wissen, ob die Ombudsstelle ausreichend mit Ressourcen ausgestattet sei und ob die neue Ombudsfrau ihre Arbeit auch abgegolten erhalte, oder nur ehrenamtlich tätig sei. Nico Marchetti (ÖVP) fragte nach der Vernetzung mit anderen Ombudsstellen und wollte wissen, warum Studienbedingungen ein so prominentes Thema seien. Elisabeth Götze (Grüne) merkte etwa an, dass das Problem der Zulassung zum Studium seit einigen Jahren präsent sei. Andrea Kuntzl (SPÖ) griff die Themen der Einsichtnahme in Prüfungsunterlagen und Probleme mit dem Bezug der Studienbeihilfen auf, die immer wieder auftauchen würden.

Ombudsstellen-Leiterin Rothwangl führte aus, dass die steigenden Anliegen zu einem gewissen Teil mit der zunehmenden Bekanntheit und größeren Sichtbarkeit der Stelle zu tun haben könne, um die sie auch ständig bemüht sei. Probleme mit der Zulassung hätten vor allem internationale Studierende aufgrund von Fristen, die oft schwer einzuhalten sei. Erfreulicherweise seien im letzten Hochschulpaket einige Vorschläge der Ombudsstelle umgesetzt worden. Im Bereich der Studienbeihilfe tauche immer wieder die Frage des unzureichenden Rechtsschutzes bei Mobilitätsstipendien auf. Hier brauche es mehr Informationen. Personell sei die Stelle gut aufgestellt und könne eine qualitätsvolle Behandlung der Anliegen gewährleisten. Sie sei auch im regelmäßigen Austausch mit anderen Ombudsstellen, um den Erfahrungsaustausch zu gewährleisten.

Zur Frage der Einsichtnahme in Prüfungsunterlagen meinte Wissenschaftsminister Polaschek, diese sollte aus seiner Erfahrung von Fall zu Fall an den Universitäten entschieden werden, eine generelle Regelung sei schwierig umsetzbar. Die neue Ombudsfrau Littich werde mit ihren Erfahrungen für einen rascheren Austausch zwischen Ombudsstelle und Universitäten sorgen und erhalte für ihre Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung, teilte der Minister den Abgeordneten mit. Ombudsfrau Littich hätte sich den Abgeordneten gerne persönlich vorgestellt, sei aber aufgrund eines unaufschiebbaren Termins verhindert gewesen. (Fortsetzung Wissenschaftsausschuss) sox

Studierende können Arbeit und Studium schlecht vereinbaren

Eine neue Umfrage der Arbeiterkammer zeigt, dass sich zwei Drittel der Befragten das Studium ohne Nebenjob nicht leisten können

Melissa B. studiert Raumplanung und Raumordnung an der TU Wien und nahm schon alle möglichen Nebenjobs an. Sie führte Hunde spazieren, putzte und war für einen sozialen Verein tätig. Im Sommer sammelte sie Spenden für das Rote Kreuz, robbte bei Wind und Wetter durch den Wald, um Pflanzen für eine Naturschutzorganisation zu zählen, und kellnerte in einem Wiener Restaurant.

„Meine Eltern wollen mich finanziell nicht unterstützen. Deshalb arbeite ich schon seit Studienbeginn nebenher“, erzählt Melissa, die anonym bleiben will. Studienbeihilfe bekam sie allerdings aufgrund des Einkommens ihrer Eltern nicht.

Neue Umfrage

Über die Jahre, erzählt sie, stockte sie die Stunden immer weiter auf, und das, obwohl die Arbeitslast in der Uni sich nicht verringerte. Ihr Bachelorstudium schaffte sie aufgrund der Nebenjobs nicht in der Mindeststudienzeit. Ihre Arbeitsverhältnisse waren allerdings immer äußert prekär. Viel Geld hatte sie nie. In den Sommermonaten arbeitete sie immer mehr, um für das darauffolgende Semester einen kleinen Puffer aufzubauen.

So wie für Melissa ist es für viele Studierende wichtig, nebenbei zu jobben, denn die Preiserhöhungen der letzten Jahre treffen gerade Personen mit geringerem Einkommen. Doch wie hat sich die Situation für die Jungen geändert, und wie gut sind Studium und Arbeit mittlerweile kombinierbar? Dazu veröffentlichte die Arbeiterkammer Oberösterreich im November 2023 eine Umfrage. Insgesamt 1.827 Studierende nahmen bundesweit daran teil. 80 Prozent der Befragten sind neben dem Studium berufstätig, davon arbeitet ein Viertel sogar mehr als 35 Stunden die Woche.

Studium kaum leistbar

Die Ergebnisse zeigen: Zwei Drittel der Befragten geben an, sich das Studium ohne Berufstätigkeit nicht leisten zu können. Für mehr als 20 Prozent ist das Studium zeitlich mit dem Job nicht vereinbar. Wenn es im Beruf stressig wird, vernachlässigen viele die Hochschule. Auch auffällig ist, dass knapp die Hälfte der Befragten überhaupt keine finanzielle Förderung wie Studienbeihilfe, Familienbeihilfe oder ähnliches erhalten. Nur zehn Prozent sagen, dass es ihnen gelingt, Studium und Beruf zu vereinbaren.

So verwundert es nicht, dass deren mentale Verfassung nicht gut ist. Bei vielen schlägt sich die Teuerung massiv nieder. Gespart wird vor allem dort, wo es möglich ist, nämlich beim Essen, bei sozialen Aktivitäten und bei Hobbys. Die Doppelbelastung von Studium und Beruf aufgrund finanzieller Problemen führt zu großem Druck, der sich auch auf die psychische Gesundheit niederschlägt: 47 Prozent geht es mental nicht gut. Das belegen auch andere Umfragen, wie beispielsweise das jährlich erscheinende Mental-Health-Barometer.

Nützliches rund ums Geld

Studienbeihilfe: zwischen 361 und 1.470 Euro monatlich
Studienbeihilfe nach Selbsterhalt (für Personen, die sich vor Bezug mindestens vier Jahre mit einem Einkommen von mindestens € 11.000,– jährlich „selbst erhalten“ haben): 943 bis 1.559 Euro
Zuverdienstgrenze: maximal 15.000 Euro jährlich
Studienabschlussstipendium: im Monat zwischen 741 und 1.270 Euro

Erhöhungen der Studienbeihilfe

Änderungsbedarf besteht auch bei den Studienbedingungen. Mehr als 85 Prozent der Studierenden wäre es wichtig, vermehrt online- und hybride Lehrveranstaltungen in Anspruch nehmen zu können. Ähnlich hoch ist der Wunsch nach mehr Abendterminen oder Seminaren in geblockter Form.

AK-Oberösterreich-Präsident Andreas Stangl fordert: „Die Stipendien für die Studierenden müssen verbessert werden und insbesondere die Einkommensgrenzen der Eltern, die die Basis für die Studienbeihilfe bilden, entsprechend jährlich erhöht werden. Ansonsten werden von Jahr zu Jahr weniger Studierende Anspruch auf staatliche Studienbeihilfe haben.“ Die letzte Anpassung gab es im September 2023. Dabei wurden einige Förderungsgelder um 5,8 Prozent angehoben und betragen nun zwischen 361 und 1.470 Euro monatlich.

Praxiserfahrung anrechnen

Die AK fordert zudem deutliche Verbesserungen für Berufstätige, die erst in der Mitte ihres Erwerbslebens ein Studium beginnen wollen. Dazu zählen beispielsweise ein Rechtsanspruch auf Bildungskarenz und Bildungsteilzeit, den es momentan noch nicht gibt. Ein zentrales Thema ist außerdem die Anrechenbarkeit von Kompetenzen, die vor dem Studium oder informell (zum Beispiel durch Arbeit) außerhalb von Unis und Fachhochschulen erworben wurden.

Der neue Rektor der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz, Stefan Koch, sagt bei diesem Thema Verbesserungen zu: „Die JKU will studienbezogene Praxiserfahrung verstärkt als Studienleistung anerkennen.“ Der Vizepräsident der FH Oberösterreich für Internationale Beziehungen, Andreas Zehetner, verweist darauf, dass bereits 40 Prozent der FH-Studiengänge berufsbegleitend sind, 1.700 Studierende so ein Studium in Oberösterreich betreiben und sich die FH um eine faire Anrechnung bemühe.

TU-Studentin Melissa hat noch ein paar Semester zu studieren. Gerade hat sie ihren Master begonnen. Momentan arbeitet sie nebenher 20 Stunden. „Ich achte mittlerweile noch stärker beim Einkaufen auf die Preise im Supermarkt“, sagt sie. Das belaste sie mental. Diesen Sommer möchte sie, statt Stunden aufzustocken, mit Freunden nach Kroatien fahren. Ob sich der Urlaub finanziell für sie ausgehen wird, ist aber noch nicht sicher. (Natascha Ickert, 14.3.2024)

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Wissenschaftsausschuss: Mehrheit für dauerhafte Errichtung der Interdisciplinary Transformation University in Linz

Polaschek: Universität neuen Typs soll Österreich im digitalen Wettbewerb stärken

Wien (PK) – Die derzeit in Errichtung befindliche neue Digitaluniversität in Linz erhält als „Interdisciplinary Transformation University – IT:U“ nun eine eigene Rechtsgrundlage, die ihr erlauben soll, im Herbst 2024 den Regelbetrieb aufzunehmen. Die Abgeordneten von ÖVP und Grünen sprachen sich heute im Wissenschaftsausschuss des Nationalrats für das „Bundesgesetz über das Institute of Digital Sciences Austria (Interdisciplinary Transformation University – IT:U)“ aus, das die Strukturen der neuen Universität regelt. Kritik am Gründungsprozess kam von den Abgeordneten von SPÖ, FPÖ und NEOS, die nicht zustimmten.

Polaschek: Linz erhält mit IT:U Universität neuen Typs

Das Bundesgesetz (2461 d.B.), mit dem die Interdisciplinary Transformation University (IT:U) eine dauerhafte Rechtsgrundlage erhält, umfasst die Rechtsvorschriften, die für den Betrieb der IT:U als neuer Universität erforderlich sind. Geplant ist das Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Juli 2024. Gleichzeitig werde das Bundesgesetz über die Gründung des Institute of Digital Sciences Austria außer Kraft treten, mit dem 2022 die Gründungsphase begonnen habe, heißt es in den Erläuterungen zum Gesetz. Es werde also zu keiner parallelen Anwendung der beiden Rechtsvorschriften kommen.

Als Standort für die neue Universität sei Linz gewählt worden, weil an diesem Standort bereits andere universitäre und hochschulische Einrichtungen angesiedelt seien, mit denen Kooperationen angestrebt werden sollen, führte Bundesminister Martin Polaschek in einem einleitenden Statement im Wissenschaftsausschuss. Mit den Absolvent:innen der neuen Universität solle Österreich in die Lage versetzt werden, im internationalen digitalen Wettbewerb mithalten zu können. Aufgabe der neuen Universität werde es daher sein, die transformative Dimension der Digitalisierung in allen Bereichen zu begleiten. Die IT:U werde keine Universität im Sinne des Universitätsgesetzes (UG) sein. Für sie werde eine gesonderte Rechtsgrundlage geschaffen, auf der sie als 23. öffentliche Universität Österreichs betrieben werden könne, führte Bundesminister Martin Polaschek im Ausschuss aus. Die neue „Universität sui generis“ werde in einem eigenen neuen Wirkungsbereich zur Förderung innovativer Ideen im Digitalisierungsbereich tätig werden. Mit einer schlanken und flexiblen Governance und einer zweigliedrigen Leitungsstruktur werde sichergestellt, dass sie im internationalen Wettbewerb bestehen könne, gleichzeitig aber ihre Autonomie bestmöglich abgesichert sei.

ÖVP und Grüne sehen wichtiges Zukunftsprojekt

Von ÖVP und der Grünen wurde der Schritt zur Errichtung der IT:U grundsätzlich positiv aufgenommen, wobei von beiden Fraktionen auch die anfängliche Skepsis an dem Projekt angesprochen wurde. ÖVP-Wissenschaftssprecher Rudolf Taschner meinte etwa, es werde sich erst zeigen müssen, wie sich der neue Rahmen für eine Universität in der Praxis bewähre. Das werde stark von den handelnden Personen abhängen, die ihn mit Leben erfüllen müssten. Der Fokus auf die Digitalisierung in allen Lebensbereichen sei jedenfalls für die Zukunft Österreichs von großer Bedeutung. ÖVP-Abgeordnete Andrea Holzner sah Linz als idealen Standort für eine Universität, die sich an der internationalen Spitze orientiere.

Ähnlich argumentierte auch die Wissenschaftssprecherin der Grünen, Eva Blimlinger. Wie bei anderen Neugründungen, werde es auch hier einige Jahre des Aufbaus brauchen, bis sich die entsprechenden Erfolge zeigen, meinte sie. Dem Gründungskonvent gebühre bereits jetzt Dank für die von ihm geleistete Arbeit. Bisher habe er gezeigt, dass ein guter Weg eingeschlagen werden konnte. Diese müsse nun fortgesetzt werden. Einige Neuerungen im IT:U-Gesetz, etwa bei der Gestaltung der Gremien, könnten auch Vorbildcharakter für die anderen Universitäten haben, befand die Abgeordnete.

Opposition signalisiert geschlossen Ablehnung

Seitens der anderen Fraktionen wurde überwiegend scharfe Kritik an dem Projekt geäußert. So meinte Eva Maria Holzleitner, der holprige Weg der Gründung und die Tatsache, dass eingeräumt werde, dass man erst einige Jahre auf Erfolge werde warten müssten unterstreiche, dass die Kritik am Projekt berechtigt war. Diese sei auch in vielen Stellungnahmen zum Ausdruck gebracht worden. Zweifellos wäre es vernünftiger gewesen, bereits bestehende Institutionen zu stärken, statt Zeit mit einem unklaren Projekt zu verlieren, da die Digitalisierung unaufhaltsam voranschreite.  

Nicht überzeugt zeigte sich auch NEOS-Abgeordnete Marina Künsberg Sarre. Der knappe Zeitplan der Aufnahme des regulären Universitätsbetrieb sei angesichts der Dauer von Berufungsverfahren völlig unrealistisch, meinte sie. Die Gründung hätte auch besser auf Basis des Universitätsgesetzes erfolgen sollen.

Gerhard Deimek äußerte ebenfalls eine Reihe von Kritikpunkten. Das ursprüngliche Ziel der Errichtung einer technischen Universität sei aus den Augen verloren worden, nun bestehe die Gefahr, dass eine weitere Kunstuniversität unter anderem Namen entstehe, meinte er. In der Frage der universitären Autonomie hatte Deimek Zweifel, ob das vorgesehene Kuratorium dieser Aufgabe entsprechen könne. Ausschussobmann Martin Graf meinte, es werde die Aufgabe der kommenden Bundesregierung sein, das fragwürde Projekt entweder „abzudrehen“ oder es völlig neu aufzusetzen, bevor „weiterer Schaden“ entstehe.

Polaschek: Autonomie der neuen Universität ist abgesichert

Der Kritik der Opposition hielt Bundesminister Polaschek entgegen, dass im Rahmen des bestehenden Universitätsgesetzes die Neugründung einer Universität nur schwer möglich wäre. Auch frühere Universitätsprojekte seien daher auf Basis eigener Gesetze erfolgt. Auf inhaltliche Kritik, die im Rahmen des Begutachtungsverfahrens geäußert wurde, sei eingegangen worden, betonte der Minister. Zur Frage der Autonomie wies Polaschek darauf hin, dass eine Beschickung des Kuratoriums eine mehrheitliche Vertretung der Scientific Community durch Wissenschaftler:innen bzw. Künstler:innen vorgesehen sei. Damit sei sichergestellt, dass die Universität sich selbst vertreten könne. Die weitere Entwicklung der Gremien werde davon abhängen, wann die „kritische Masse“ an Lehrenden und Studierenden erreicht sei. Dass durch die Investitionen in das Projekt ein Schaden entstanden sein könnte, wies Polaschek zurück. Die Mittel seien gut eingesetzt worden, betonte er. (Fortsetzung Wissenschaftsausschuss) sox

KI sorgt für Änderungen bei akademischen Abschlussarbeiten

Programme wie der Sprachbot ChatGPT, durch die auch Laien mit Künstlicher Intelligenz schnell und einfach maßgeschneiderte Texte formulieren lassen können, sorgen für Änderungen bei den Abschlussarbeiten an den Hochschulen. An Unis und Fachhochschulen soll künftig weniger das schriftliche Endprodukt, sondern der Forschungs- und Schreibprozess im Zentrum stehen. Gleichzeitig sollen die Studierenden einen verantwortungsvollen Umgang mit der KI erlernen.

Schon in den vergangenen Jahren hätten die Unis verstärkt Aufmerksamkeit auf den Schreibprozess gelegt, betonte Christa Schnabl, Vizerektorin der Universität Wien und Vorsitzende des Forums Lehre in der Universitätenkonferenz (uniko). Immerhin sei KI weder in der Lehre noch in der Forschung neu. Der neue Hype um Programme wie ChatGPT verstärke nun weiter die Entwicklung, dass der Gesamtprozess (also etwas das Finden der Themenstellung, Recherche, Präsentation der Ergebnisse) mehr in den Blick genommen wird. „Insgesamt ist das eine positive Entwicklung“, befand Schnabl gegenüber der APA.

Fokus auf Eigenständigkeit der Arbeit

Auch an den FHs wird der Begleitprozess zum Schreiben und die Reflexion in der Gruppe über das, was geschrieben wird, „viel wichtiger“, so die Erwartung von Andreas Breinbauer, Rektor der FH des BFI Wien und Sprecher des Ausschusses Lehre in der Fachhochschulkonferenz (FHK). Die Verteidigung der Bachelor- und Masterarbeiten werde wohl ebenfalls intensiviert und ausgebaut, um ein Vortäuschen wissenschaftlicher Leistungen schwerer zu machen, so Breinbauer im Gespräch mit der APA. „Der springende Punkt ist die Eigenständigkeit der Arbeit.“

Auch die Themenstellung werde sich an den FHs ändern müssen, eine reine Literaturarbeit werde es eher nicht mehr geben. „Das ist sinnlos, das kann die KI besser.“ Stattdessen werde es mehr in Richtung Problemstellungen, Anwendungen und eigene Fallstudien gehen – wobei Breinbauer auch hier mittelfristig Probleme durch die KI kommen sieht. Denn auch Daten und Interviews könne man fälschen – und das herauszufiltern werde „sehr, sehr schwierig“. Schon jetzt sei die Herausforderung groß, denn anders als bei Software zur Erkennung von Plagiaten stoße die KI-Detektionssoftware rasch an ihre Grenzen. An seiner FH werde trotzdem ein solches Programm eingesetzt – „auch um zu signalisieren, dass wir uns das anschauen“. Ähnliche Pläne gebe es auch an den anderen FHs.

Uni Wien-Vizerektorin Schnabl ist hier reservierter, immerhin seien die Instrumente für die Generierung der Texte über KI dieselben wie die zur Detektion eingesetzten. „Das ist ein Zirkel, in den man sich da hineinbegibt.“ Entscheidend werde ohnehin sein, dass die Lehrpersonen aufgrund ihrer Erfahrungen in der Lehrveranstaltung oder bei Prüfungen einschätzen, ob die abgegebene Arbeit eine eigenständige Leistung ist. Bei Zweifeln kann bei Bachelorarbeiten neben Diskussion in der begleitenden Lehrveranstaltung noch eine Präsentation verlangt werden. Ab der Masterarbeit ist eine Defensio ohnehin Pflicht. An den FHs ist bereits beim Bachelor standardmäßig eine Präsentation vorgesehen.

KI bei Abschlussarbeiten kontrolliert einsetzen

Wie Abschlussarbeiten konkret an die neuen Herausforderungen durch KI angepasst werden können, sieht man etwa im Studienbereich Management und Entrepreneurship an der FH Wien der WKW: Dort muss zwar weiterhin jeder und jede Studierende eine eigenständige Bachelorarbeit verfassen. Ab dem kommenden Studienjahr wird aber am Ende am Beurteilungssheet neben der Arbeit selbst auch der Erstellungsprozess stärker einfließen. Die Entwicklung der Bachelorarbeiten wird dafür noch stärker in kleinere Aufgaben aufgeteilt, z.B. Tests für Theorieeinheiten oder Entwicklung von Konzepten und Fragestellungen, die dann in der Gruppe präsentiert und diskutiert werden. Der KI werde dabei „nicht ausgewichen“, betonte FH-Rektorin Beate Huber in einer schriftlichen Stellungnahme. Sie werde vielmehr in gewissen Phasen der Entwicklung der Arbeit aktiv genutzt – „jedoch immer in kontrollierter Art und Weise und kritisch reflektiert“. Der Einsatz müsse außerdem nach den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis offengelegt und kritisch hinterfragt werden.

Eine Diskussion, schriftliche Abschlussarbeiten wegen der neuen Herausforderungen durch KI-Programme komplett abzuschaffen, gibt es an den Hochschulen zumindest derzeit noch nicht. Stattdessen setzen die FHs laut Breinbauer auf Regelungen für den KI-Einsatz auch mit Blick auf Herausforderungen wie Urheberrecht, Datenschutz, Verzerrungen bei Gender und Diversität und gleichberechtigtem Zugang zur neuen Technologie (Stichwort: kostenlose- und Bezahlvariante). Diese würden ständig verfeinert. Die Uni Wien hat sich ebenfalls umfangreiche Guidelines für den Umgang mit KI in der Lehre gegeben, auch auf den Homepages anderer Universitäten findet man Handreichungen zum Thema.

In erster Linie geht es darin auch darum, wie man Künstliche Intelligenz sinnvoll und verantwortungsbewusst nutzen kann. Immerhin seien Umgang und Verwendung von KI zu einer Schlüsselkompetenz geworden und man wolle die Studierenden optimal auf ihr Berufsleben vorbereiten, betonte Breinbauer. Die Künstliche Intelligenz könne Lehrenden und Studierenden immerhin viel Arbeit abnehmen, etwa durch Strukturierung von Daten oder das Erstellen von Grafiken.

An den Unis werde es vom jeweiligen Fach abhängen, welche Art von KI-Einsatz jeweils als legitim angesehen wird und wie intensiv die Programme dann auch in der Lehre zum Einsatz kommen, so Vizerektorin Schnabl. Fest stehe aber: „Es ist unsere Aufgabe als Universität, einen konstruktiv-kritischen Umgang damit einzuüben.“ Das sei auch grosso modo die Linie der anderen Universitäten

Künstliche Intelligenz – Wiener Unis ändern Fokus der Abschlussarbeiten

Da Wiener Studierende sich mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) ihre Abschlussarbeiten schreiben lassen können, sollen künftig bei der Universität Wien, der FH des BFI Wien und der FH der Wirtschaftskammer Wien (WKW) statt dem schriftlichen Endprodukt, die Forschungs- und Schreibprozesse im Vordergrund stehen.

WIEN. Programme wie ChatGPT, eine künstliche Intelligenz, die menschenähnliche Texte generieren kann, zwingt die Wiener Universitäten und Fachhochschulen (FH) zu einer neuen  Beurteilung der Abschlussarbeiten – das berichtete „ORF.at“.

Christa Schnabl, die Vizerektorin der Universität Wien, erklärt gegenüber „ORF.at“, dass KI weder in der Forschung noch in der Lehre neu sei. Allerdings beschleunigte der vermehrte Einsatz von ChatGPT, die Entscheidung, den Fokus der Abschlussarbeiten neu zu setzen. So werden nun etwa die Themenfindung, Recherche und die Präsentation der Ergebnisse relevanter als das schriftliche Endprodukt selbst.

Auch Andreas Breinbauer, Rektor der FH des BFI Wien und Sprecher des Ausschusses Lehre in der Fachhochschulkonferenz (FHK) betont im Gespräch mit „ORF.at“, dass die Reflexion über das Geschriebene in der Gruppe künftig eine höhere Relevanz haben wird. Zudem soll die Präsentation der Bachelorarbeit ausgebaut werden, um die Eigenständigkeit der Arbeit zu überprüfen.

Neue Themenstellungen

Neben der Herangehensweise soll sich auch die Themenstellung ändern. Da reine Literaturarbeiten sinnlos seien, sollen eher Problemstellungen, Anwendungen und eigene Fallstudien bearbeitet werden, wie Breinbauer weiter erläutert. Er will künftig eine KI-Detektionssoftware einsetzen. Hierbei sieht er aber Herausforderungen, da die Software schnell an ihre Grenzen stoßen würde, wenn es sich um die Erkennung von Plagiaten handelt.

Die Uni-Wien-Vizerektorin sieht das allerdings anders. Sie erklärt gegenüber „ORF.at“, dass die Instrumente für die Generierung der Texte über KI dieselben sind, wie jene zur Detektion. Sie wünscht sich hingegen, dass Lehrpersonen in Zukunft selbst einschätzen können, ob die Abschlussarbeit eigenständig erarbeitet wurden oder nicht. Schnabl schlägt vor, bei Zweifeln eine Präsentation der Bachelorarbeit zu verlangen, bei Masterarbeiten sei dies ohnehin verpflichtend.

KI aktiv einsetzen?

Bei der FH der Wirtschaftskammer Wien (WKW) werde man künftig der künstlichen Intelligenz nicht ausweichen, heißt es laut FH-Rektoren Beate Huber gegenüber „ORF.at“. Bei der FH der WKW soll in gewissen Prozessen der Arbeit die KI aktiv genutzt werden, jedoch soll der Einsatz von KI offengelegt und stets kritisch hinterfragt werden. 

Breinbauer spricht sich gegenüber „ORF.at“ noch nicht dafür aus, Abschlussarbeiten an Hochschulen gänzlich abzuschaffen. Stattdessen sollen bei FHs beim Einsatz von KI die Herausforderungen von Urheberrecht, Datenschutz und weiteren Faktoren vermehrt beachtet werden.

Die Verwendung von KI sei laut Breinbauer zu einer Schlüsselkompetenz geworden und wichtig, um Studierende auf das Berufsleben vorzubereiten. Auch die Uni Wien hat Guidelines für den Umgang mit KI in die Lehre aufgenommen. Welcher Art von KI eingesetzt wird und wie intensiv, hänge von der Fachrichtung ab.

KI sorgt für Änderungen bei akademischen Abschlussarbeiten

Programme wie der Sprachbot ChatGPT, durch die auch Laien mit Künstlicher Intelligenz schnell und einfach maßgeschneiderte Texte formulieren lassen können, sorgen für Änderungen bei den Abschlussarbeiten an den Hochschulen. An Unis und Fachhochschulen soll künftig weniger das schriftliche Endprodukt, sondern der Forschungs- und Schreibprozess im Zentrum stehen. Gleichzeitig sollen die Studierenden einen verantwortungsvollen Umgang mit der KI erlernen. …

Zusammenfassung

  • Hochschulen passen Abschlussarbeiten an, da KI-Tools wie ChatGPT den Schreibprozess beeinflussen; der Forschungsprozess rückt in den Vordergrund.
  • Die Universität Wien und die Fachhochschulen betonen die Wichtigkeit des eigenständigen wissenschaftlichen Arbeitens und die kritische Auseinandersetzung mit KI.
  • KI-Detektionssoftware findet ihre Grenzen, was die Identifizierung von KI-generierten Texten erschwert und neue Herausforderungen für die akademische Integrität schafft.
  • An der FH Wien der WKW wird der KI-Einsatz Teil des Bewertungsprozesses von Bachelorarbeiten, um den Erstellungsprozess stärker zu berücksichtigen.
  • Hochschulen entwickeln Richtlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit KI, um Studierende auf Schlüsselkompetenzen des Berufslebens vorzubereiten.

Einladung zum Tage der offenen Tür der Universität Klagenfurt am 15.3.

An der Universität Klagenfurt studieren aktuell rund 12.800 Menschen, mehr als 2.600 davon sind internationale Studierende. Die Bandbreite von angebotenen Studiengängen (21 Bachelorstudien, 30 Masterprogramme, 14-Lehramts-Unterrichtsfächer, 5 Doktoratsstudien) reicht von technischen Bachelorstudien wie „Robotics and Artificial Intelligence“ über kultur- und sprachwissenschaftliche Studien wie „Angewandte Kulturwissenschaft“ bis hin zu wirtschaftswissenschaftlichen Programmen wie „International Business and Economics“. Ab dem Wintersemester 2024/25 starten zwei neue Studien: das Bachelorstudium „Liberal Arts“ und das Masterstudium „Kreatives Schreiben und Schreibkulturen“. Der Tag der offenen Tür der Universität Klagenfurt ist eine schulbezogene Veranstaltung für Schüler der AHS und BHS.

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