Tagesblick – 13.3.2024 Mittwoch

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HELLMEYER-Report (gekürzt)

Nicht eingelangt wie angekündigt

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

MÄRKTE USA/Höhere Inflation belastet nicht – Oracle-Zahlen treiben an

NEW YORK (Dow Jones)–Trotz höher als erwartet ausgefallener Inflationsdaten ging es an der Wall Street am Dienstag deutlich nach oben. Überzeugende Zahlen von Oracle sorgten vor allem im Technologie-Sektor für kräftige Gewinne. Die Aktie des Software-Konzerns stieg um 11,7 Prozent. Besonders gut kam dabei an, dass Oracle von einer „enormen“ KI-Nachfrage berichtete. Das lieferte weitere Nahrung für die jüngste „KI-Rally“. Im Fahrwasser ging es auch für die zuletzt gefallene Nvidia-Aktie um 7,2 Prozent nach oben. Der Semiconductor-Subindex im S&P-500 stieg um 4,0 Prozent.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 39.005 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 1,1 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 1,5 Prozent nach oben. An der Nyse wurden 1.562 (Montag: 1.413) Kursgewinner gezählt und 1.286 (1.397) -verlierer. Unverändert schlossen 62 (98) Titel.

Im Februar sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat insgesamt um 0,4 Prozent und in der Kernrate um ebenfalls 0,4 Prozent geklettert. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent bzw. in der Kernrate um 0,3 Prozent vorhergesagt. Auf Jahressicht erhöhten sich die Preise in der Kernrate um 3,8 Prozent. Das war zwar etwas mehr als die von Ökonomen veranschlagten 3,7 Prozent, aber weniger als die im Januar verzeichneten 3,9 Prozent. Die Realeinkommen stagnierten im Februar.

„Angesichts einer etwas höher als erwartet ausgefallenen Inflation halten wir es für ungewiss, ob die Fed die Zinssätze im Juni senkt oder ob sie einen konservativeren Ansatz wählt und bis September wartet“, kommentierte Marktstratege Skyler Weinand von Regan Capital. Die Fed habe die Inflation von 9 Prozent „ziemlich schnell verlangsamt, aber der Weg zum 2-Prozentziel könnte länger dauern als erwartet.“ Fed-Chairman Jerome Powell hatte jüngst gesagt, dass Zinssenkungen nicht mehr weit entfernt seien. Allerdings wolle die Fed mehr Sicherheit, dass die Inflation wieder auf das Ziel von 2 Prozent zurückgehe.

Anleihen mit Inflation unter Druck

Die Aussicht auf eine Verschiebung der ersten Zinssenkung stützte die Renditen der US-Staatsanleihen, diese zogen mit sinkenden Notierungen an. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 5,7 Basispunkte auf 4,15 Prozent.

Der Dollar legte nach den Inflationsdaten leicht zu. Der Dollar-Index stieg um 0,1 Prozent. Die Daten machen eine baldige Zinssenkung durch die Fed weniger wahrscheinlich. Gerrit Smit, Manager beim Stonehage Fleming Global Best Ideas Fund, ist jedoch der Meinung, dass die Daten nicht viel für die US-Leitzinsen bedeuten werden. Der Anstieg sei in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Energiekosten weniger stark gesunken seien als im Januar. Dagegen sei die Mietinflation weiter zurückgegangen. „Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass die Inflation in den USA gut unter Kontrolle ist“, so der Teilnehmer.

Der Goldpreis gab mit der Aussicht auf länger höhere Zinsen nach. Dazu kam der steigende Dollar. Für die Feinunze ging es um 1,1 Prozent auf 2.157 Dollar nach unten.

Die Ölpreise schlossen nach einem volatilen Handel mit leichten Abgaben. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um bis zu 0,2 Prozent. Im Februar hätten Saudi-Arabien und Libyen ihre Fördermengen erhöht, so die Opec unter Verweis auf Sekundärquellen. Von Analystenseite hieß es, Irak und Kasachstan hätten sich weiterhin nicht an die vereinbarten Produktionskürzungen gehalten. …

MÄRKTE EUROPA/US-Inflation abgehakt – Autos und Banken gefragt

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)–Auch unerwartet hohe US-Inflationsdaten haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag nur vorübergehend gebremst. Der DAX stieg um 1,2 Prozent auf das neue Allzeithoch von 17.965 Punkten. Damit hat er nun bereits die 18.000er Marke fest im Visier. Der Euro-Stoxx-50 gewann 1,1 Prozent auf 4.983 Punkte. „Auch wenn die letzten Meter zum Inflationsziel der US-Notenbank holprig sind und die Zinssenkungen möglicherweise etwas später kommen, Hauptsache die Fantasie bleibt im Markt“, so ein Händler. Zudem profitierten die Banken davon, dass die Zinsen nun möglicherweise etwas länger höher bleiben. Und die Autos profitierten von der guten Stimmung für die Porsche AG, deren Aktien nach schwachem Beginn deutlich ins Plus gedreht haben.

XETRA-SCHLUSS/Rekordjagd geht weiter – DAX hat 18.000 im Visier

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)–Die Aktien der Banken- und der Autotitel haben den DAX am Dienstag weiter nach oben getrieben. Der DAX stieg um 1,2 Prozent auf das neue Allzeithoch von 17.965 Punkten. Damit schloss er nur 8 Punkte unter seinem Tageshoch und hat nun bereits die 18.000er Marke fest im Visier. In der zweiten Reihe ging es mit MDAX und TecDAX ebenfalls kräftig aufwärts. Neue US-Inflationsdaten fielen zwar höher aus als erwartet. Händler betonten aber, dass die Abweichungen von den Prognosen relativ gering waren: „Auch wenn die letzten Meter zum Inflationsziel der US-Notenbank von 2 Prozent holprig sind und die Zinssenkungen möglicherweise etwas später kommen, Hauptsache die Fantasie auf sinkende Zinsen bleibt im Markt“, so ein Händler.

Zudem profitierten die Finanzwerte davon, dass die Zinsen nun möglicherweise etwas länger höher bleiben. Und die Autos profitierten von der guten Stimmung für die Porsche AG, deren Aktien nach schwachem Beginn deutlich ins Plus gedreht sind.

Deutsche Anleihen: Kursverluste nach US-Inflationsdaten

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank bis zum Nachmittag um 0,19 Prozent auf 133,12 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundeswertpapiere stieg auf 2,32 Prozent.

Belastet wurden die Anleihen durch Inflationsdaten aus den USA. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate von 3,1 Prozent erwartet. Die Erwartungen auf baldige Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed wurden so gedämpft.

Die Zahlen sind von großer Bedeutung für die Geldpolitik der Fed. Sie hat ihre Leitzinsen in den vergangenen Monaten stabil gehalten. An den Finanzmärkten werden für dieses Jahr überwiegend Zinssenkungen ab Juni erwartet. Vertreter der Fed haben die Erwartungen zuletzt gedämpft. Man wolle zunächst die weitere Inflationsentwicklung abwarten.

„Die Daten bestätigen die Vorsicht der Fed, die sich geweigert hatte, bereits den Sieg über die Inflation auszurufen und lieber weitere Daten abwarten wollte“, kommentierten die Ökonomen der Commerzbank. „Übertriebene Erwartungen hinsichtlich rascher und umfänglicher Zinssenkungen werden damit wohl kaum eintreten.“ Die Daten erhöhten das Risiko, dass die Fed erst nach dem Juni zur Tat schreite./jsl/jha/

Aktien Wien Schluss: ATX legt zu

WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Dienstag mit freundlicher Tendenz geschlossen. Der Leitindex ATX stieg um 0,32 Prozent auf 3364,01 Zähler. Auch das internationale Börsenumfeld zeigte sich von seiner positiven Seite. In den Fokus rückten neben Unternehmensnachrichten vor allem aktuelle Inflationsdaten aus den USA.

Dort hat sich der Preisauftrieb unerwartet beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten im Schnitt eine unveränderte Rate von 3,1 Prozent erwartet. Die Kerninflationsrate betrug 3,8 Prozent – nach 3,9 Prozent im Vormonat. Allerdings hatten Ökonomen hier einen stärkeren Rückgang auf 3,7 Prozent erwartet. …

Mayr-Melnhof Karton blieb im Vorjahr deutlich unter dem Rekordniveau aus 2022 und musste einen Gewinneinbruch hinnehmen. Die Aktien büßten deutliche 7,3 Prozent ein und waren damit größter Verlierer im Prime Market. …

Die Ölwerte waren gut gefragt. So schlossen OMV 0,8 Prozent fester. Schoeller-Bleckmann legten um 1,2 Prozent auf 40,95 Euro zu. Die Analysten der Erste Group hatten ihr Kursziel von 72,7 auf 71,8 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung „Buy“ aber bestätigt. …

Telekom Austria schlossen unverändert bei 7,60 Euro. Laut einem Marktbeobachter senkt HSBC die Einstufung für die Titel auf „Hold“ und nennt ein Kursziel von 8,0 Euro./ger/mik/APA/stw

ISRAEL, UKRAINE

n-tv aktuell ISRAEL

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n-tv aktuell UKRAINE

+++ 04:54 Putin: Russland wäre technisch auf Atomkrieg vorbereitet +++
Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sein Land für einen Atomkrieg gerüstet. Aus militärisch-technischer Sicht sei Russland bereit, Atomwaffen einzusetzen, wenn die Existenz des russischen Staates bedroht sei, sagt Putin in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur RIA und des Senders Rossija-1. Seine nuklearen Waffen seien moderner als die anderer Länder. Es habe aber nie die Notwendigkeit bestanden, Atomwaffen in der Ukraine einzusetzen. Russland sei zu Gesprächen über die Ukraine bereit, aber nur, wenn diese auf „Realitäten“ beruhten. Dies heißt vor allem, dass die Ukraine die russischen Forderungen bedingungslos erfüllt.

+++ 23:28 Slowakei: Tausende protestieren gegen prorussische Politik +++
In der Slowakei protestieren mehrere Tausend Menschen gegen die slowakische Regierung und ihre Außenpolitik. Organisator der Kundgebung auf dem Freiheitsplatz vor dem Regierungsamt in Bratislava war die Initiative „Friede der Ukraine“, die sich für eine entschlossene militärische Unterstützung des von Russland angegriffenen Nachbarlands einsetzt. Der Dreiparteien-Regierung unter Führung des linksnationalen Ministerpräsidenten Robert Fico werfen die Demonstranten eine prorussische Politik vor. Fico hat zwar den russischen Angriffskrieg wiederholt verurteilt und von Russland verlangt, „das Völkerrecht mit seiner Garantie der territorialen Unverletzlichkeit und Souveränität von Staaten zu respektieren“. Zugleich aber betonen er und sein Außenminister seit ihrem Amtsantritt im Oktober, dass es für den Ukrane-Krieg „keine militärische Lösung“ gebe.

+++ 22:31 Selenskyj kündigt Vergeltung für Raketenangriff an +++
Nach einem schweren russischen Raketenangriff auf seine Geburtsstadt Krywyj Rih kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Vergeltung an. „Wir werden dem russischen Staat als Reaktion darauf Verluste zufügen“, sagt Selenskyj. „Sie im Kreml müssen lernen, dass Terror für sie nicht ungestraft bleibt.“ Bei dem Raketenangriff auf Krywyj Rih waren am späten Nachmittag zwei Wohnhäuser getroffen und in Brand gesetzt worden. Bis zum Abend bargen die Helfer mindestens drei Tote aus den Trümmern. Weitere 36 Menschen wurde verletzt, unter ihnen sieben Kinder.

+++ 21:16 Ukraine will zunehmend Roboter an der Front nutzen +++
Die Ukraine plant die Massenproduktion von mobilen Robotern für die Front. Die unbemannten Fahrzeuge sollen in der Lage sein, Minen zu legen, feindliche Minen zu entfernen, Kampfdrohnen zu bedienen, verwundete Soldaten zu evakuieren und Munition zu transportieren, kündigt der Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov, an. So will man die menschliche Beteiligung auf dem Schlachtfeld auf ein Minimum beschränken. „Die Roboter haben sich auf dem Übungsplatz erfolgreich bewährt, in einigen Monaten werden sie auf dem Schlachtfeld zum Einsatz kommen“, sagt Fjodorow. Demnach sind derzeit 140 Robotersysteme auf einer staatlichen Koordinierungs-Plattform registriert, von denen 96 erfolgreich getestet wurden.

+++ 20:44 Russland: Ein Toter, zehn Verletzte bei Angriffen pro-ukrainischer Milizen +++
Bei Angriffen pro-ukrainischer Kämpfer auf russische Grenzorte werden laut örtlichen Behörden ein Mensch getötet und zehn weitere verletzt. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, die Angreifer seien von der russischen Armee durch die Luftwaffe, Raketen und Artilleriefeuer vertrieben worden. Den Angaben Moskaus zufolge drangen aus der Ukraine kommende Kämpfer am Morgen unter anderem mit Panzern in die russischen Grenzregionen Belgorod und Kursk vor. Russische Milizen, die auf der Seite Kiews kämpfen, hatten zuvor erklärt, sie seien in die Regionen Kursk und Belgorod eingedrungen und hätten dabei eine grenznahe Ortschaft unter ihre Kontrolle gebracht. Belgorod liegt kurz hinter der Grenze, nördlich von Charkiw.

ROUNDUP: Selenskyj kündigt Vergeltung an – Die Nacht im Überblick

KIEW (dpa-AFX) – Nach einem russischen Raketenangriff auf seine Geburtsstadt Krywyj Rih mit mehreren Todesopfern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Vergeltung angekündigt. „Wir werden dem russischen Staat als Reaktion darauf Verluste zufügen“, sagte Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. „Sie im Kreml müssen lernen, dass Terror für sie nicht ungestraft bleibt“, warnte er. „Nichts wird diese Patienten von ihrem Übel heilen, aber sie werden die Verluste spüren.“

Bei dem Raketenangriff auf Krywyj Rih waren am späten Nachmittag nach Angaben des ukrainischen Militärs zwei Wohnhäuser getroffen und in Brand gesetzt worden. Bis zum Abend bargen die Helfer mindestens drei Tote aus den Trümmern. Weitere 38 Menschen seien verletzt worden, unter ihnen zehn Kinder. „Dies sind nicht die endgültigen Zahlen, denn die Bergungsarbeiten dauern an“, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram.

USA kündigen Not-Militärpaket für Ukraine an

Nach monatelanger Pause hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden ein weiteres Not-Hilfspaket mit militärischer Ausrüstung für die Ukraine angekündigt. Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte am Dienstag im Weißen Haus in Washington, das geplante Paket habe einen Umfang von 300 Millionen US-Dollar (275 Millionen Euro) und enthalte unter anderem eine große Zahl an Artilleriegeschossen.

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 hat Bidens Regierung militärische Hilfe in Höhe von mehr als 44 Milliarden US-Dollar (rund 40 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt. Zuletzt hatte das US-Verteidigungsministerium Ende Dezember ein Militärhilfepaket für die Ukraine angekündigt. Seitdem wartete Kiew auf neue finanzielle Zusagen und weitere Waffen und Munition aus den USA. Hintergrund ist eine innenpolitische Blockade im US-Kongress, wo Republikaner weitere Hilfen für Kiew bislang verweigern.

Der US-Senat hat inzwischen zwar ein Hilfspaket für Kiew im Umfang von rund 60 Milliarden Dollar (rund 55 Milliarden Euro) verabschiedet, die Zustimmung der anderen Parlamentskammer steht aber noch aus.

Neue Hilfe aus Dänemark

Auch Dänemark hat für die Ukraine ein neues Hilfspaket mit militärischer Ausrüstung geschnürt. Das Paket beinhaltet neben Artillerie-Selbstfahrlafetten und Minenwerfern auch die entsprechende Munition, wie das Verteidigungsministerium in Kopenhagen am Dienstag mitteilte. Es ist bereits das 16. dänische Hilfspaket für die Ukraine seit Kriegsausbruch vor über zwei Jahren.

Selenskyj begrüßt Rahmenwerk zum EU-Beitritt

Der ukrainische Präsident hat die von der Europäischen Kommission vorgelegten Vorschläge für den sogenannten Verhandlungsrahmen für den EU-Beitritt der Ukraine und der Republik Moldau begrüßt. Dies sei ein „wichtiger und rechtzeitiger Schritt“ hin zum praktischen Beginn der Verhandlungen. „Wir sind der Europäischen Union einen Schritt näher gekommen, jetzt liegt die Entscheidung bei den Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft“, sagte er am Dienstagabend in seiner Videoansprache.

„Unsere europäische Entscheidung wird umgesetzt, und der Tag des Beitritts der Ukraine zur EU rückt näher“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X (vormals Twitter). „Wir bewegen uns Seite an Seite (mit Moldau) auf die EU-Mitgliedschaft zu.“ Es gebe „keine Alternative zu einer erweiterten und gestärkten Europäischen Union, die langfristig Frieden und Wohlstand für alle Europäer sichern wird“.

Die EU-Kommission unter der Leitung von Ursula von der Leyen legte den Regierungen der Mitgliedstaaten am Dienstag Vorschläge für die sogenannten Verhandlungsrahmen vor. Mit diesen werden Leitlinien und Grundsätze für die Beitrittsgespräche mit jedem Kandidatenland festgelegt. Dazu gehören zum Beispiel auch die Verhandlungsthemen. Über die Vorschläge werden nun die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten beraten. Von EU-Diplomaten hieß es zuletzt, die Annahme werde vermutlich erst nach den Europawahlen Anfang Juni erfolgen. Sie ist Voraussetzung für den offiziellen Start der Beitrittsgespräche.

Das wird am Mittwoch wichtig

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellt sich am Mittwoch zum ersten Mal in diesem Jahr im Bundestag den Fragen der Abgeordneten. Die Union hat bereits angekündigt, ihn zu seiner Absage an eine Lieferung der Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine befragen zu wollen./cha/DP/zb

MELDUNGEN

DiÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DiEZB/Buch: Banken müssen Modelle dem Zinsumfeld anpassenDow Jones News
DiScholz: Migrationspartnerschaft mit Philippinen soll ausgebaut werdenDow Jones News
DiUS-Realeinkommen stagnieren im FebruarDow Jones News
DiUS-Inflation steigt im Februar auf 3,2 ProzentDow Jones News
DiApple ändert Pläne für App-Store in Europa ein zweites MalDow Jones News
DiÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DiUSA: Inflation legt unerwartet zudpa-AFX
DiEZB-Bankenaufsicht zieht Ende 2025 ins „Galileo“ umDow Jones News
DiBanken fragen 1,196 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nachDow Jones News
DiHDE will bedarfsgerechten Ausbau von E-LadeinfrastrukturDow Jones News
DiFinanzminister dringen auf Maßnahmen für EU-KapitalmarktunionDow Jones News
DiEZB hebt Mindestreserveanforderung vorerst nicht an – AgenturDow Jones News
DiÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DiDeutsche HVPI-Inflation sinkt im Februar auf 2,7% (3,1%) – Nationale Verbraucherpreisrate 2,5% (2,9%), Kernrate stagniert bei 3,4%Dow Jones News
DiGroßbritannien: Arbeitslosigkeit steigt leicht andpa-AFX

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Trump und Biden sichern sich Delegiertenzahlen

US-Präsident Joe Biden und sein Wahl-Herausforderer Donald Trump haben sich bei den laufenden Vorwahlen die nötige Zahl an Delegiertenstimmen für erneute Präsidentschaftskandidaturen gesichert. Biden und Trump gewannen laut Prognosen der großen US-Fernsehsender die Vorwahlen ihrer Parteien in den Bundesstaaten Georgia, Mississippi und Washington.

Trump überschritt damit die Zahl von 1.215 Delegierten, die er braucht, um erneut zum Präsidentschaftskandidaten seiner Republikanischen Partei gekürt zu werden. Biden wiederum überschritt die Zahl von 1.968 Delegierten, die er bei seiner Demokratischen Partei braucht. Damit läuft die Präsidentschaftswahl am 5.November auf eine Neuauflage der Wahl 2020 heraus, bei der Biden den damaligen Amtsinhaber Trump besiegt hatte.

Beide Kandidaten ohne Gegner

Der 77-jährige Rechtspopulist Trump stand seit dem Ausstieg seiner letzten innerparteilichen Rivalin Nikki Haley aus dem Präsidentschaftsrennen nach dem Superwahltag „Super Tuesday“ vergangene Woche faktisch als Präsidentschaftskandidat der Republikaner fest. Bei den Demokraten stand der Ausgang der Vorwahlen quasi von Beginn an fest: Biden hatte keine ernsthaften Konkurrenten aus den eigenen Reihen.

Formal gekürt werden die Präsidentschaftskandidaten der beiden großen US-Parteien nach Abschluss der noch bis Juni laufenden landesweiten Vorwahlen bei Parteitagen im Sommer. Der Parteitag der Republikaner findet im Juli in Milwaukee statt, der Parteitag der Demokraten im August in Chicago.

Wirtschaftsstandort Deutschland ist in Gefahr – „Business Destination Germany 2024“: Für jeden zweiten CFO andere Länder wachstumsstärker

(pte021/12.03.2024/13:47) – Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland ist laut der neuen Studie „Business Destination Germany 2024“ des Wirtschaftsprüfers KPMG in Gefahr. Befragt worden sind 350 CFOs der größten deutschen Töchter internationaler Konzerne aus den wichtigsten Investorenländern.

„Aktuell schätzt fast jeder zweite internationale CFO andere Länder und Regionen als wachstumsstärker ein. Neue Investitionen in den kommenden fünf Jahren werden sie prioritär dort tätigen“, so KPMG-Bereichsvorstand Andreas Glunz.

Abrutschen ins Mittelfeld

Deutschland als die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt rutscht der Erhebung zufolge im EU-Vergleich ins Mittelfeld ab. So weist der KPMG-Standort-Index, in den 23 Standortfaktoren einfließen, nur noch einen Wert von 1,2 auf der Skala von 10 (Spitze im EU-Vergleich) bis minus 10 (Schlusslicht im EU-Vergleich) auf. Dies entspricht einer Halbierung gegenüber dem Wert der Studie aus 2021 (2,4). 2017 lag der Wert noch bei 3,1.

Die Nennungen Deutschlands als Spitzenreiter oder Top-5-EU-Land haben bei vielen individuellen Standortfaktoren im Vergleich mit dem Standort-Index 2021 stark abgenommen: politische Stabilität (minus 22 Prozentpunkte), Arbeitsproduktivität (minus 17 Prozentpunkte) und logistische/physische Infrastruktur (minus16 Prozentpunkte); Forschungslandschaft (minus 13 Prozentpunkte) sowie Innovationsfreundliches Umfeld (minus acht Prozentpunkte) ebenso.

Hemmschuh Digitalisierung

Am schlechtesten schneidet Deutschland bei der Digitalisierung der Verwaltung (minus 4,1) und digitaler Infrastruktur (minus 2,0) sowie Betroffenheit vom demografischen Wandel (minus 1,2) ab.

Größte Investitionshemmnisse sind mangelnder Digitalisierungsgrad der öffentlichen Verwaltung (minus 4,1). Jeder vierte internationale CFO nennt Deutschland als Schlusslicht. 36 Prozent sehen die Bundesrepublik unter den fünf schwächsten Ländern im EU-Vergleich.

Ähnlich negativ wird die digitale Infrastruktur (minus 2,0) bewertet. Lediglich elf Prozent der internationalen Investoren in Deutschland sehen diese noch unter den Top 5 in der EU. Im Gegensatz dazu stufen neun Prozent sie als die schlechteste in der gesamten EU ein. (Ende)

Euro 2.0 – der Euro wird (auch) digital – Konferenz von OeNB und WKÖ diskutiert mögliche Einführung eines digitalen Euro

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) diskutierte auf einer gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) organisierten Konferenz zum Thema „Euro 2.0 – der Euro wird (auch) digital“ mit Vertreter:innen aus dem Finanzsektor sowie aus Handel und Wirtschaft über eine mögliche Einführung eines digitalen Euro als Ergänzung zum Bargeld. „Für die Zentralbanken des Eurosystems ist der offene Austausch mit allen Interessengruppen von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass der digitale Euro höchsten Ansprüchen gerecht wird“, so OeNB-Gouverneur Robert Holzmann.

Gouverneur Holzmann erinnerte in seinen Eröffnungsworten auch an die Geschichte des Euro, der vor 25 Jahren als Buchgeld in zwölf EU-Mitgliedstaaten eingeführt wurde. Drei Jahre später folgte mit 1. Jänner 2002 die Einführung von Euro-Bargeld. Heute haben 20 Länder den Euro als gemeinsame Währung. Was ein digitaler Euro als Ergänzung von Bargeld bedeuten würde, beschreibt Gouverneur Holzmann so: „Mit dem digitalen Euro könnte eine neue Ära der Währungsunion eingeleitet werden. Erstmals würden Privatpersonen einen Zugang zu digitalem Zentralbankgeld erhalten, also zu öffentlichem Geld, mit dem sie im gesamten Euroraum digital bezahlen könnten. Der digitale Euro würde jene Lücken schließen, wo Bargeld nicht hinreicht, wie zum Beispiel im elektronischen Handel. Und er würde sicherstellen, dass auch benachteiligte Menschen mit einem öffentlichen, kostenlosen Zahlungsmittel digital zahlen können.“

Dass der digitale Euro und Euro-Bargeld zwei einander ergänzende Erscheinungsformen von öffentlichem Geld sind, ist Gouverneur Holzmann besonders wichtig: „Der digitale Euro wird die sicherste Ergänzung zu Bargeld sein. Er wird auch das erste europäische Zahlungsmittel, mit dem im gesamten Euroraum digital gezahlt werden kann. Er sichert die unabhängige Geldpolitik, die Autonomie Europas und die Resilienz im Zahlungsverkehr.“

Petia Niederländer, Direktorin der OeNB-Hauptabteilung für Zahlungsverkehr, Risikoüberwachung und Finanzbildung, ergänzt: „Im Vergleich zu privaten mobilen Zahlungslösungen, die oftmals nur regional akzeptiert werden, wird der digitale Euro im ganzen Euroraum ein gesetzliches Zahlungsmittel sein. Er wird auf dem bestehenden Finanzsystem aufbauen und über eine europäische Zahlungsplattform abgewickelt werden. Die Ausgabe sowie alle Basisleistungen in Verbindung mit dem digitalen Euro werden kostenfrei sein. Das Eurosystem wird die Kosten für die Zahlungsinfrastruktur selbst tragen und Zahlungsdienstleistern werden keine Teilnahmegebühren verrechnet.“

„Auf unserem Weg ins digitale Zeitalter würde ein digitaler Euro das Bargeld ergänzen – als einfache, private und kostenfreie digitale Zahlungsmöglichkeit“, erklärte Adviser Alessandro Giovannini von der Europäischen Zentralbank (EZB). „Seit über 20 Jahren können die Menschen überall im Euroraum mit Euro-Bargeld bezahlen. Ein digitaler Euro würde sicherstellen, dass wir künftig auch digital überall mit einem von der Europäischen Zentralbank herausgegebenen Geld bezahlen können und somit eine Lücke im Zahlungsverkehr schließen. Denn bislang dominieren hier private, außereuropäische Zahlungsanbieter. Der digitale Euro betrifft aber nicht nur den Zahlungsverkehr; er bringt auch die Europäerinnen und Europäer näher zusammen.“

„Der Euro ist ein Erfolgsprojekt, das die EU für die Bürgerinnen und Bürger greifbar und verständlich macht. Dass wir heute über die Weiterentwicklung unserer gemeinsamen Währung sprechen, ist nur legitim. Dabei gilt es jedoch, Chancen und Bedenken klug und umsichtig abzuwägen und transparent zu kommunizieren. Wie bei jeder Innovation steht die Wirtschaft einer solchen aufgeschlossen gegenüber. Klar ist aber auch: Der digitale Euro sollte nicht einfach ein Konkurrenzprodukt zu privaten Zahlungslösungen sein, sondern muss der Wirtschaft und der Bevölkerung, aber auch den Banken und sonstigen Zahlungsdienstleistern einen echten Mehrwert bringen“, sagte WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady, der weiter betonte: „Gerade bei weitreichenden Entscheidungen in besonders sensiblen Bereichen der Gesellschaft ist ein offener Dialog entscheidend für die Akzeptanz. Mit unserer Veranstaltung möchten wir einen Beitrag dazu leisten und den Austausch der Argumente fördern.“

MEDIZIN – FORSCHUNG

Lebenserwartung durch Corona-Krise stärker gesunken als angenommen

Die Corona-Krise hat laut einer Studie die Lebenserwartung weltweit stärker sinken lassen als bisher angenommen. In den ersten zwei Pandemie-Jahren 2020 und 2021 sei die durchschnittliche weltweite Lebenserwartung um 1,6 Jahre zurückgegangen, wie die Untersuchung hunderter Wissenschafter ergab, die im Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht wurde.

Für die Untersuchung hatten hunderte Wissenschafter Daten des in den USA ansässigen Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) ausgewertet. „Für die Erwachsenen in aller Welt hatte die Corona-Pandemie schwerere Folgen als alle anderen Ereignisse in einem halben Jahrhundert, darunter Konflikte und Naturkatastrophen“, bilanzierte IHME-Forscher Austin Schumacher, der federführend an der Studie beteiligt war.

„Zerstörerische“ Auswirkungen des Virus sichtbar

In den Jahren 2020/2021 sank der Auswertung zufolge die Lebenserwartung in 84 Prozent der 204 untersuchten Länder und Gebiete. Dies mache die „zerstörerischen“ Auswirkungen neuer Viren deutlich.

In den ersten beiden Corona-Jahren lag die Übersterblichkeit, also die Differenz zwischen der tatsächlichen Totenzahl und der Totenzahl, die ohne eine Pandemie zu erwarten gewesen wäre, laut der IHME-Studie weltweit bei 15,9 Millionen Todesfällen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) war bisher von einer um eine Million geringeren Übersterblichkeitszahl ausgegangen.

Die Todesrate bei Männern und Burschen ab 15 Jahren stieg der Studie zufolge 2020/2021 um 22 Prozent und bei Frauen und Mädchen um 17 Prozent.

Zu den Orten, an denen die Lebenserwartung in den Corona-Jahren am stärksten zurückging, zählen Peru, Bolivien und Mexiko-Stadt.

Sterblichkeit bei Kindern ging sogar zurück

Der Rückgang der Lebenserwartung ist umso frappierender, als die weltweite durchschnittliche Lebensdauer in den vergangenen Jahrzehnten stetig angestiegen war. Anders als bei den Erwachsenen ging die Sterblichkeit bei kleinen Kindern unter fünf Jahren laut der IHME-Auswertung aber auch in den Corona-Jahren weiter zurück. Demnach starben 2021 weltweit etwa eine halbe Million weniger kleine Kinder als 2019.

Längerfristig betrachtet leben die Menschen trotz des Corona-Rückschlags immer noch deutlich länger als früher. Betrug die Lebenserwartung 1950 im weltweiten Durchschnitt 49 Jahre, seien es 2021 72 Jahre gewesen, erläuterten die IHME-Forscher. Die Menschheit müsse sich allerdings auf „die nächste Pandemie“ vorbereiten und „die großen Ungleichheiten zwischen den Ländern bei der Gesundheitsversorgung“ bekämpfen, mahnte IHME-Forscherin Hmwe Hmwe Kyu.

Neurologen diskutieren, „wie wir unser Gehirn fit halten“ können

Das menschliche Gehirn ist zentral für die physische, mentale und soziale Gesundheit, durch zunehmende Belastungen im Alltag wird es aber immer öfter krank. Die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) steht daher ganz unter dem Motto, „wie wir unser Gehirn fit halten“, sagte Tagungspräsident Thomas Berger bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Veranstaltung in Wien mit 1.000 Fachleuten zum Thema „Brain Health“ und Fokus auf Vorsorge.

Zur Erhaltung von Gehirngesundheit tragen laut den Vortragenden „kognitive Aktivitäten, Neugier und soziale Interaktionen, gesunde Ernährung, guter Schlaf und körperliche Betätigung“ bei.

Vorsorge umfasse die „Reduzierung von Alkohol- und Zuckerkonsum, Blutfettwerten, Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes mellitus, Nikotinabstinenz, die Vermeidung von Schädelhirntraumata und die Behandlung von Depressionen, Hör- und Sehminderungen“.

Zwei Studien und der „Neurologie-Report 2022“ der ÖGN beleuchten die Folgen neurologischer Erkrankungen: Sie sind demnach weltweit die Hauptursache für in Behinderung verbrachte Lebensjahre, verursachen die höchste Zahl an DALYs – disability-adjusted life years, das sind verlorene Lebensjahre durch krankheitsbedingte Behinderung oder vorzeitigen Tod – und die zweithäufigste Todesursache.

In Österreich wurden 2017 bei einer Gesamtbevölkerung von 8,8 Millionen Menschen 5,5 Millionen neurologische Erkrankungen erfasst. Somit seien mehr als 60 Prozent betroffen. Die krankheitsbedingten Kosten betrugen 2016 etwa 16 Milliarden Euro, hieß es. Für 2023 gehe man „von einer Vervielfachung in Richtung 100 Milliarden Euro aus“.

Je älter die Bevölkerung, desto mehr neurologische Erkrankungen

Durch die Alterung der Bevölkerung stehe noch eine erheblichen Zunahme von neurologischen Erkrankungen bevor. Dazu zählen altersassoziierte Schlaganfälle, Morbus Parkinson, Demenz, Epilepsien und Polyneuropathien.

Bis zu 40 Prozent aller Demenzfälle weltweit könnten laut den Fachleuten verhindert werden, wenn modifizierbare Risikofaktoren gezielt ins Visier genommen würden. So leiden in Österreich etwa zehn Prozent der Bevölkerung an Diabetes mellitus, die Hälfte habe bereits oder entwickle eine diabetische Neuropathie, die durch Prävention zu einem großen Teil vermeidbar wäre.

Die Medizinische Universität Wien hat beispielsweise ein digitales Lebensstilinterventionsprogramm namens LETHE erstellt. Die Anwendbarkeit wird in vier klinischen europäischen Zentren untersucht. Die Teilnehmenden werden mit einer App begleitet. „Die Eckpfeiler eines zukünftigen präventiven Ansatzes in Gedächtnisklinken sind die Bewertung genetischer und potenziell veränderbarer Risikofaktoren, die Risikokommunikation, die Risikominderung mit Interventionen in mehreren Bereichen und die kognitive Verbesserung mit kognitivem und körperlichem Training“, wurde die Alzheimer-Spezialistin Elisabeth Stögmann in der Presseunterlage zitiert.

Auch der Schlaganfall gilt als eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit, in Österreich erleidet alle 27 Minuten eine Person einen. Das Risiko könne mit fünf einfachen Maßnahmen um bis zu 80 Prozent gesenkt werden, verwies die Neurologin Julia Ferrara auf körperliche Aktivität, Gewichtskontrolle, Tabakverzicht, mediterrane Kost und geringen bis keinen Alkoholkonsum. Dass die sogenannte Primärprävention greife, sehe man daran, „dass die altersbezogene Schlaganfall-Inzidenz in Österreich abnimmt, das Alter eines ersten ischämischen Schlaganfalls zunimmt und eine signifikante Abnahme der Schwere des Schlaganfalls besteht“, so Ferrari.

Service: 21. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie von 13. bis 15. März in der Wiener Hofburg unter dem Motto „Brain Health“

Forscher lesen soziales Verhalten in den Hirnströmen

Menschen mit mehr Tiefschlaf-Hirnwellen in einer bestimmten Hirnregion verhalten sich sozialer als andere. Das haben Forschende der Universität Bern in einer neuen Studie im Fachblatt „The Journal of Neuroscience“ gezeigt.

„Je mehr langsame Hirnwellen eine Person im Tiefschlaf in der sogenannten rechten temporo-parietalen Verbindung (TPJ) aufweist, desto prosozialer handelt sie oder er“, erklärte Studienleiterin Daria Knoch in einer Mitteilung der Universität Bern vom Montag.

Unter sogenanntem prosozialem Verhalten verstehen die Forschenden Handlungen, die darauf abzielen, das Wohlergehen anderer zu fördern, ohne dass die handelnde Person notwendigerweise selbst davon profitiert. Dazu gehören beispielsweise Spenden an Hilfsorganisationen oder ehrenamtliche Arbeit.

Das betroffene Hirnareal ist unter anderem an der Perspektivenübernahme, also der Fähigkeit, sich in ein Gegenüber hineinzuversetzen, beteiligt. Die Forschenden hoffen laut der Universität, mit dem besseren Verständnis über den Zusammenhang von Mechanismen im Gehirn und prosozialem Verhalten Ansätze zu inspirieren, die solches Verhalten fördern könnten.

Für ihre Studie montierten die Forschenden 54 Personen je 66 Elektroden am Kopf. Während sieben bis acht Stunden Schlaf massen sie ihre Hirnströme.

Wie prosozial sich jemand verhält, wurde dann in einem „Öffentlichen-Gut-Spiel“ eruiert. Die Versuchspersonen erhielten dafür je 20 Punkte im Wert von 50 Rappen und mussten anonym entscheiden, ob sie die Punkte behalten oder in einen gemeinsamen Topf werfen wollten. Jeder Punkt, der in den gemeinsamen Topf wanderte, wurde von der Spielleitung verdoppelt. Die Endsumme des Topfes wurde dann gleichmäßig an alle Teilnehmenden ausgezahlt. Auch diejenigen, die nicht in den Topf einzahlten, erhielten ihren Anteil.

Diejenigen, die in diesem Spiel großzügiger waren, hatten während des Schlafs eine viel stärkere Aktivität der langsamen Hirnwellen in der rechten temporo-parietalen Verbindung gezeigt. Es sei also nicht die Schlafdauer, die die Kooperationsbereitschaft beeinflusse, betonte die Universität Bern in der Mitteilung. Entscheidend sei, dass der Tiefschlaf in der richtigen Hirnregion stattfinde.

SOCIAL MEDIA

USA: Social Web fördert politischen Zynismus – Demokratie und Rechtsstaat wird von Usern mit hasserfüllten Kommentaren umfassend abgelehnt

(pte018/12.03.2024/11:30) – Politische Wut und Zynismus in den sozialen Medien werden laut einer Studie der University of Michigan immer radikaler. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Ariel Hasell nutzen zum Beispiel viele US-Amerikaner das Social Web, um Informationen und Neuigkeiten über die Politik zu erfahren. Ein Großteil dieses Contents in den Feeds sei jedoch feindselig, grob und attackierend. Menschen, die online mehr politischen Angriffen ausgesetzt sind, werden auch politisch zynischer, so die Experten. Diese Ergebnisse basieren auf einer Panelbefragung von 1.800 erwachsenen US-Amerikanern, die während der Wahl 2020 durchgeführt worden war.

Misstrauen und Systemabkehr

Die Wissenschaftler definieren politischen Zynismus als eine Haltung, die im Misstrauen gegenüber den Motivierungen der politischen Akteure ihren Ursprung hat. Diese Haltung geht weiter als eine gesunde Skepsis, betonten die Forscher. Dabei handle es sich um eine umfassende Ablehnung von Personen und Prozessen einer Demokratie. Dem zugrunde liegt die Auffassung, dass Politiker von korrupten, eigennützigen sowie persönlichen Interessen geleitet werden und nicht vom Dienst am Gemeinwohl. Sind soziale Medien die hauptsächliche Nachrichtenquelle, wird laut Hasell auch die Politik eher als feindselig und wütend wahrgenommen.

Neben den dadurch ausgelösten Gefühlen geht es dabei auch darum, wie die Menschen die Temperatur der öffentlichen Emotionen deuten. Denn das kann die Beurteilung des Wohlbefindens des Landes und seiner Fähigkeit Probleme zu lösen sowie Ziele zu erreichen, beeinflussen.

Die Studienteilnehmer wurden hinsichtlich ihrer Nutzung der sozialen Medien befragt und ob sie dort mit politischen Attacken gegen Ex-Präsident Donald Trump und die Republikaner oder gegen den amtierenden Präsidenten Joe Biden und die Demokraten in Berührung gekommen sind. Zusätzlich sollten die Fragen das Ausmaß des politischen Zynismus und die Gefühle über den US-Staat als Land ermitteln.

Wut und Zynismus kombiniert

Angst gilt als weiteres negatives Gefühl, das durch Unsicherheit, Risikovermeidung und Bedrohungen ausgelöst wird. Das gilt vor allem für Bedrohungen, die als vage, unbekannt und außerhalb der eigenen Kontrolle wahrgenommen werden.

Politische Panikmache und die Toxizität der sozialen Medien können die Angstgefühle während einer Präsidentenwahl verstärken. Hasell betont jedoch auch, dass negative Gefühle für eine Demokratie nicht unbedingt schlecht sind. Sie können die Menschen auch zu mehr politischem Engagement motivieren.

Eine unablässige Negativität über den Zustand eines Landes als unter einer Bedrohung leidend, kann zu Frust, Unzufriedenheit und Loslösung führen, unterstreichen die Wissenschaftler. Die Studie verdeutlicht auch, dass der Kontakt mit politischen Angriffen, die in den sozialen Medien stattfinden, zu Angst, Wut und politischem Zynismus beitragen. Dabei ist jedoch die Wut das Gefühl, das mit dem Zynismus in Zusammenhang steht. Die Forschungsergebnisse wurden im „International Journal of Press/Politics“ veröffentlicht. (Ende)

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EQS-News: Wienerberger AG: wienerberger erhält Top-Bewertungen für Nachhaltigkeit von globalen ESG-Agenturen

  • Ratingagenturen bestätigen die Leistungen von wienerberger im Bereich Umwelt und Soziales
  • CDP stuft wienerberger in der zweithöchsten Kategorie aller bewerteten Unternehmen ein

Wien, 12. März 2024 – Die von wienerberger im Jahr 2023 durch kontinuierliche Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit erzielten Ergebnisse wurden von weltweit führenden ESG-Ratingagenturen anerkannt. Für die im Umwelt- und Sozialbereich erzielten Fortschritte hat wienerberger erneut Spitzenbewertungen erhalten.

Das Carbon Disclosure Project (CDP) bestätigt, dass wienerberger koordinierte Maßnahmen zum Klimaschutz setzt und hat das Unternehmen daher durch Zuerkennung eines „B“-Rating in der zweithöchsten Kategorie aller bewerteten Unternehmen eingestuft.

Auch von anderen Ratingagenturen wurde die Nachhaltigkeitsleistung von wienerberger 2023 bewertet. So hat wienerberger von MSCI insgesamt zum achten Mal in Folge die höchste von der Agentur vergebene ESG-Bewertung von „AAA“ erhalten. Mit dem von Institutional Shareholder Services (ISS ESG) erhaltenen „Prime“-ESG-Rating ist wienerberger in das oberste Dezil der bewerteten Unternehmen der Baustoffindustrie aufgestiegen. Dieser Status wurde wienerberger von ISS ESG bereits im Jahr 2013 zum ersten Mal zuerkannt.

Schließlich hat die auf Nachhaltigkeitsbewertungen fokussierte Ratingagentur EcoVadis durch die Verleihung einer Platin-Medaille wienerberger einen Platz unter den obersten 1 % aller in der Branche bewerteten Unternehmen gesichert. Das Unternehmen Sustainalytics, das auf die Bewertung des Risikos wesentlicher finanzieller Auswirkungen von ESG-Faktoren auf Unternehmen spezialisiert ist, stufte wienerberger als „Low Risk“ ein.

„Nachhaltigkeit war schon immer ein zentraler und äußerst wichtiger Faktor der wienerberger Unternehmensstrategie, dies kommt auch in den uns verliehenen Auszeichnungen und den externen Ratings zum Ausdruck. Die Bewertungen bestätigen, dass Transparenz, Konsistenz und Ehrgeiz Veränderungen bewirken und zu positiven Auswirkungen auf unseren Planeten führen. Ein eindeutiges Zeichen, dass wir die richtigen Schritte gesetzt haben. Durch noch innovativere und ökologischere Lösungen für Neubau, Renovierung und Infrastruktur im Bereich Wasser- und Energiemanagement, sowie durch unseren Einsatz für soziale Themen, werden wir weiterhin die Lebensqualität der Menschen verbessern und sicherstellen, dass zukünftige Generationen die gleichen Chancen haben, wie wir heute“ betont Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG.

Alle drei Jahre ein neues Nachhaltigkeitsprogramm

Die ESG-Bemühungen von wienerberger werden durch das Nachhaltigkeitsprogramm gesteuert, das die strategische und operative Stoßrichtung für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung vorgibt und konkrete Ziele und Schritte festlegt. Das Programm wird alle drei Jahre aktualisiert. Nachdem wienerberger die Ziele seines Nachhaltigkeitsprogramms 2023 erreicht hat, wurden diese bis 2026 ausgeweitet und im Umweltbereich noch ehrgeiziger gestaltet, vor allem im Hinblick auf eine weitere Senkung der Emissionen und die Förderung der Kreislaufwirtschaft. Das Nachhaltigkeitsprogramm 2026 enthält unter anderem neue Ziele in Bezug auf Wasser- und Abfallwirtschaft. Außerdem wird wienerberger bis 2026 75 % seines Gesamtumsatzes aus Bausystemen und Lösungen erwirtschaften, die zur Errichtung von klimaneutralen und emissionsfreien Gebäuden beitragen, wie zum Beispiel integrierte Dachlösungen, Außenwände und Fassaden, Heizungs- und Kühllösungen sowie Anlagen zur Nutzung von Solarenergie. Gleichermaßen setzt wienerberger auf die Förderung von Diversität und Inklusion im Zuge neuer sozialer Ziele.

wienerberger
wienerberger ist führender Anbieter von innovativen, ökologischen Lösungen für die gesamte Gebäudehülle in den Bereichen Neubau und Renovierung sowie für Infrastruktur im Wasser- und Energiemanagement. Mit mehr als 20.000 Mitarbeitern weltweit ermöglicht wienerberger mit seinen Lösungen energieeffizientes, gesundes, klimafreundliches und leistbares Wohnen. wienerberger ist der größte Ziegelproduzent weltweit und Marktführer bei Tondachziegeln in Europa sowie bei Betonflächenbefestigungen in Osteuropa. Bei Rohrsystemen (Steinzeug- und Kunststoffrohre) zählt das Unternehmen zu den führenden Anbietern in Europa. Mit der Akquisition von Meridian Brick hat wienerberger seine Position als ein führender Anbieter von Fassadenprodukten in Nordamerika weiter ausgebaut. Mit gruppenweit mehr als 200 Produktionsstandorten erwirtschaftete wienerberger im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 4,2 Mrd. € und ein operatives EBITDA von 811 Mio. €.