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FAZIT DES TAGES
Märkte – Report
Israel, Ukraine
Meldungen
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Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
HELLMEYER-Report (gekürzt)
- Märkte: Inflation auf Rückzug
- Reallohnentwicklung erstmals seit 2019 wieder leicht positiv
- G-20 Treffen in Sao Paulo: Im Klammergriff der Konflikte
Berlin: Die Reallohne nahmen gemäß Statistischem Bundesamt im letzten Jahr
erstmalig seit 2019 wieder zu. Der Anstieg stellte sich auf 0,1%.
Frankfurt: Die Bundesbank verfolgt die Krise am Gewerbeimmobilienmarkt mit
größter Aufmerksamkeit. => Zu Recht!
Gaza-Konflikt. Die Zahl der Toten hat die Marke von 30.000 überschritten. US-
Verteidigungsminister Austin sprach im US-Kongress von 25.000 toten Frauen und
Kindern auf Seiten Palästinas. Israel beschlagnahmte Grundstücke im
Westjordanland. UN-Generalsekretär Guterres verurteilte den jüngsten IDF-Angriff,
bei dem mehr als 100 Tote zu beklagen waren, und fordert eine Untersuchung. => Kritisch
G-20 Treffen in Sao Paulo: Im Klammergriff der Konflikte
Das G-20 Treffen ist gescheitert. Die Gruppe konnte sich nicht auf ein Abschlusspapier
mit gemeinsamen Zielen verständigen. Stattdessen soll es eine Zusammenfassung der
Gespräche geben. Laut Insidern hätte es Uneinigkeit bezüglich der Bewertung der
Krisen in der Ukraine und im Gazastreifen gegeben. Brasilien wollte diese Punkte
ausklammern und sich auf wirtschaftspolitische Themen konzentrieren. Westliche
Länder waren dagegen. => Es ist ein G-13 und G-7 Treffen unter dem Schirm von G-20, das alte Format ist „tot“ …
Kommentar: Das G-20 Treffen hatte seitdem es existiert immer den Fokus auf Themen der
Wirtschaft. Der Versuch der westlichen Länder, es geopolitisch zu nutzen, lässt sich nicht
durchsetzen. Einer der Gründe für die Ablehnung der Position des Westens ist darin zu sehen,
dass der Westen Maßstäbe des internationalen Rechts nach Gutdünken vertritt. Das Format G-
20 ist in seiner bisherigen Form „tot“. Es ist ein G-13 und G-7 Treffen unter dem Schirm von G-
20. Die G-13 Länder und der Globale Süden setzen die Globalisierung untereinander fort und
nutzen das positive Potential, das historische nachweisbar ist. Der Westen ist in einer immer
isolierteren Position. So isoliert wie jetzt war der Westen noch nie in der Nachkriegsphase (!).
Märkte: Risikoaktiva im Vordergrund
Die Internationalen Finanzmärkte „frohlockten“! Risikoaktiva waren gefragt. Aktienmärkte
reüssierten. Renditen an den Rentenmärkten sanken ein wenig.
Die Geopolitik leistete dazu keinen Beitrag. Im Gaza-Konflikt nehmen Kampfhandlungen nicht ab.
Der Blutzoll steigt täglich, damit auch das Potential einer Eskalation. Im Ukraine-Konflikt ist eine
Neuausrichtung pro Diplomatie nicht ansatzweise erkennbar. Nachrichten (Link New York Times)
über ausgeprägte CIA-Aktivitäten seit 2014 in der Ukraine werfen ein neues Licht auf die
Bewertung des Konflikts. Das G-20 Treffen in Sao Paulo ist gescheitert und endet ohne
Abschlusskommuniqué (siehe unten).
Das Datenpotpourri (siehe unten) lieferte den Katalysator für die Risikobereitschaft. Die Phalanx
der gestern veröffentlichten Inflationsdaten signalisiert eine Fortsetzung des Rückgang der
Anstiege. Deutsche Verbraucherpreise bei nur noch 2,5% (VM 2,9%), Frankreichs
Verbraucherpreise bei 3,1% (VM 3,4%), Portugals bei 2,1% (VM 2,3%), Spaniens bei 2,9% (VM 3,5%)
als auch der US-PCE Preisindex bei 2,4% (VM 2,6%) belegen ein entspannteres Inflationsbild, das
sich den Zielgrößen der Notenbanken (2%) annähert. Schwache Konjunkturdaten flankierten
dieses Bild (deutscher Einzelhandel, deutsche Arbeitslosenrate, Chicago PMI, US-Index
anhängiger Hausverkäufe).
Der bedeutende Chef der Federal Reserve New York Williams konstatierte gestern, dass es zu
Zinssenkungen kommen werde.
Die PMIs aus China waren heute früh stabil, der Index aus Russland stark (54,7, VM 52,4).
An den Aktienmärkten dominierte die Farbe „grün“. Der Late DAX stieg um 0,78% (neuer Rekord),
der EuroStoxx 50 um 0,34%. US-Märkte legten zu. Der S&P 500 nahm um 0,65% zu, der Dow Jones
um 0,38% und der Citi US Tech 100 um 1,19%. In Fernost stieg der Nikkei (Japan) Stand 07:05 Uhr
um 2,02%, der Sensex (Indien) um 1,12%, der CSI 300 (China) um 0,45% und der Hangseng
(Hongkong) um 0,62%. Dagegen sank der Kospi (Südkorea) um 0,37%.
An den Rentenmärkten ergab sich geringfügige Entspannung. 10 jährige Bundesanliehen rentieren
mit 2,42% (Vortag 2,45%), 10 jährige US-Staatsanleihen mit 4,25% (Vortag 4,28%).
Der USD verlor gegenüber Gold und Silber Boden, gegenüber dem EUR ist er kaum verändert
Reallohnentwicklung erstmals seit 2019 wieder leicht positiv
O-Ton von dem Statistischem Bundesamt: „Der Nominallohnindex in Deutschland ist im Jahr
2023 um 6,0% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Index bildet die Entwicklung der
Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschließlich
Sonderzahlungen ab. Die kräftigen Steigerungen der Nominallöhne sind vor allem durch
Zahlungen der Inflationsausgleichsprämie sowie die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro im
Oktober 2022 bedingt. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um 5,9%. Wie das
Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stiegen die Reallöhne im Jahr 2023 damit um 0,1%
gegenüber 2022 – dies war der erste Anstieg seit 2019. Während im Jahr 2020 insbesondere
der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung
beigetragen hatte, zehrte 2021 und 2022 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf.“
Kommentar: Die Reallohnverluste waren in der Phase 2019 – 2022 signifikant. Erfreulich ist
der Ansatz der Trendwende, aber es ist noch ein weiter Weg, die Verluste aufzuholen.
Neben den Reallohnverlusten haben sich aber auch Wohlstandsverluste (u.a.
Immobilienbewertung im Kontext Heizungsgesetz und Zinsniveau) ergeben, die nicht außer
Acht gelassen werden sollten. Von Pandemiebeginn bis Ende 2023 bezifferte das IW Köln die
Wohlstandsverluste auf 595 Mrd. EUR. Der Saldo baut sich weiter auf (u.a. Wirtschaftsverluste,
Immobilienbewertung). Die aufgelaufenen Schäden sind signifikant. Das gilt in einer realen
Betrachtung (Inflation) als auch in einer relativen Betrachtung zu dem Rest der Welt.
Deutschland ist zurückgefallen und fällt weiter zurück (relativer Vergleich zu USA etc.).
Hier den Hellmeyer Report lesen! (inkl. Graphiken und Tabellen!)
ISRAEL, UKRAINE
ISRAEL
ROUNDUP/Israels Armee: Haben Konvoi nicht attackiert – Die Nacht im Überblick
TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) – Während die genauen Umstände der tödlichen Katastrophe bei der Ankunft eines Hilfsgüterkonvois im Gazastreifen weiter unklar sind, sieht sich Israel mit massiven Vorwürfen konfrontiert. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigte sich in der Nacht zum Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter) empört über die Bilder, „die uns aus Gaza erreichen, wo Zivilisten von israelischen Soldaten ins Visier genommen wurden“. Der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur warf Israel die vorsätzliche Tötung von Palästinensern vor. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari wies die Vorwürfe zurück: „Es gab keinen Angriff des israelischen Militärs auf den Hilfskonvoi.“ Der Weltsicherheitsrat in New York konnte sich bei einem Treffen zunächst auf keine gemeinsame Stellungnahme verständigen.
USA: Werden auf Antworten drängen
Die US-Regierung steht mit der israelischen Regierung wegen des Vorfalls in Kontakt und verlangt Antworten. Es sei das Verständnis der USA, dass eine Untersuchung im Gange sei, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Donnerstag (Ortszeit). „Wir werden diese Untersuchung genau verfolgen und auf Antworten drängen.“ Man habe keine gesicherten Erkenntnisse über die Geschehnisse, so Miller. Die „Tragödie“ könne die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas komplizierter machen.
Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stephane Dujarric, sagte zu dem Vorfall, man kenne nicht alle Fakten und sei sich bewusst, dass es unterschiedliche Darstellungen gebe. „Es wird eine Zeit der Verantwortung geben“, sagte Dujarric.
Palästinensischer UN-Botschafter: Israels Armee hat gezielt getötet
Der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge sollen bei dem Vorfall mehr als hundert Menschen getötet und mehrere Hunderte verletzt worden sein. Laut dem palästinensischen UN-Botschafter Mansur hatten sich Tausende Menschen bei der Ankunft der Hilfsgüter im Norden Gazas versammelt. „Und dann begann die israelische Armee plötzlich, auf sie zu schießen, und den uns vorliegenden Informationen zufolge haben Dutzende von ihnen Kugeln im Kopf. Es ist nicht so, als würde man in den Himmel schießen, um Menschen zurückzuhalten, wenn Verwirrung und Chaos herrschten. Es wurde absichtlich gezielt und getötet“, sagte Mansur am Donnerstag in New York. Seine Behauptungen ließen sich zunächst ebenso wenig unabhängig überprüfen wie die widersprüchlichen Angaben von israelischer Seite.
Israels Armee: Haben nicht auf Hilfesuchende geschossen
Das israelische Militär stellte den Vorgang nämlich völlig anders dar. Die Armee habe am Morgen einen Lastwagenkonvoi mit humanitären Hilfsgütern koordiniert, der Bewohner im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens erreichen sollte, sagte Armeesprecher Hagari. Bei der Ankunft seien zahlreiche Menschen auf die Lastwagen gestürmt und es sei zu chaotischem Gedränge gekommen. „Einige fingen an, andere gewaltsam zu schubsen und zu Tode zu trampeln und plünderten die humanitären Hilfsgüter“, sagte der Armeesprecher.
Ein anderer Sprecher des israelischen Militärs, Peter Lerner, sagte dem Fernsehsender CNN, nach ersten Erkenntnissen habe sich kurze Zeit darauf eine Gruppe von Menschen israelischen Soldaten genähert. Das Militär habe daraufhin Warnschüsse in die Luft abgegeben. Die Gruppe habe sich den Soldaten jedoch weiter genähert und eine Bedrohung dargestellt, woraufhin die Soldaten das Feuer eröffnet hätten. Laut israelischen Medienberichten sollen sie auf die Beine gezielt haben. Eine Handvoll Menschen sei bei dem Vorfall verletzt worden, sagte Lerner. Der Vorgang werde untersucht. Auch Hagari betonte: „Wir haben weder auf Hilfesuchende noch auf den humanitären Konvoi geschossen, weder am Boden noch aus der Luft.“
Frankreichs Außenministerium: Beschuss von Zivilisten nicht zu rechtfertigen … …. …
Netanjahu: Setzen Krieg bis zum Sieg fort … … …
Bundesregierung stockt humanitäre Hilfe auf … … …
Was am Freitag wichtig wird
Während die Untersuchung zur Katastrophe am Hilfskonvoi im Gazastreifen andauert, gehen die Kämpfe in dem Küstengebiet unerbittlich weiter. Bei den indirekten Verhandlungen um eine Waffenruhe klaffen die Positionen der Kriegsparteien weiter weit auseinander. Für die Hunderttausenden von Zivilisten ist ein Ende des Horrors und des Leidens nicht in Sicht./ln/DP/zb
UKRAINE
LONDON IST ‚NOT AMUSED‘ ÜBER SCHOLZ: In der Taurus-Debatte sorgt der Kanzler nicht nur bei uns für anhaltende Kontroverse, sondern hat auch eine handfeste diplomatische Krise mit London ausgelöst. Dort ist man bis in höchste politische und militärische Kreise über Olaf Scholz verärgert, es fallen scharfe Worte wie Unprofessionalität und sogar Geheimnisverrat.
Der Anlass: Anfang der Woche hatte Scholz sein „Nein“ zur Taurus-Lieferung erstmals öffentlich begründet und dabei angedeutet, dass Paris und London Soldaten in der Ukraine stationiert haben. „Das, was an Zielsteuerung und Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden.“
Experten wussten das zwar schon: Doch Scholz’ Worte gelten als Bestätigung von höchster Ebene – und nähren einen hässlichen Vorwurf: In seiner Sorge, Deutschland zur aktiven Kriegspartei zu machen und russische Vergeltung fürchten zu müssen, habe der Kanzler ausgerechnet seine Verbündeten hintergangen und eben jenem Risiko russischer Vergeltung ausgesetzt.
Wütende Reaktionen aus London: Die Kommentare des Kanzlers seien „falsch, unverantwortlich und ein Schlag ins Gesicht der Verbündeten“, sagte die Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im britischen Parlament, Alicia Kearns. „Scholz sollte Taurus geben und aufhören, die Sicherheit Europas zu behindern.“ Ex-Verteidigungsminister Ben Wallace polterte, Scholz sei „der falsche Mann, im falschen Job zur falschen Zeit“.
Auch das Militär wird deutlich: Der ehemalige britische Brigadegeneral John Deverell glaubt zwar „nicht, dass die Russen von den Äußerungen des deutschen Bundeskanzlers über britisches Personal in der Ukraine überrascht sein werden.“ Aber: „Seine Bemerkungen kommen in einer schwierigen Zeit, in der das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten in der Lage sein müssen, sich aufeinander zu verlassen.“
Deutliche Kritik kommt auch aus der SPD: „Unsere Geschlossenheit war bislang unser stärkstes Pfund gegen Putin“, sagte Michael Roth unserem Korrespondenten Henry Donovan. In der aktuellen Lage „sollten wir gegenüber unseren wichtigsten Bündnispartnern verbal abrüsten und gegen Putin aufrüsten“, so der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses.
Der Blick aus Frankreich: Der Abgeordnete Benjamin Haddad von Emmanuel Macrons Renaissance-Partei findet: „Berlin ist stark isoliert.“
Das Kanzleramt hält sich bedeckt: „Das kommentieren wir nicht,“ so ein Regierungssprecher zu der Kritik. Der Kanzler selbst wiederholte am Donnerstagabend seine Argumentation zum Taurus-Nein, drückte sich aber vorsichtiger aus (mehr dazu unten).
PUTIN ESKALIERT DERWEIL: In seiner Rede zur Lage der Nation drohte der russische Präsident der Nato am Donnerstag mit einem Atomschlag, falls sie Truppen in die Ukraine entsendet.
Der Grüne Robin Wagener dazu: „Durch Zögerlichkeit in der Unterstützung und Anzeichen von Spaltung im Westen fühlt Wladimir Putin sich bestärkt“, sagte uns der Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe.
SCHOLZ IN DRESDEN
SCHÖNEN DANK FÜR DIE FRAGE: Olaf Scholz stellte sich am Abend den Fragen der Dresdner. Kein Heimspiel zwar, aber die Stimmung war insgesamt moderat.
Die großen Themen: Scholz erneuerte seine Aussage, es werde mit ihm „keine deutschen Soldaten und keine Nato-Soldaten auf ukrainischem Boden geben“.
Die Kreml-Sorge: Bei „einer Waffe wie Taurus, die 500 Kilometer weit reicht und die, wenn sie falsch eingesetzt wird, ein konkretes Ziel in Moskau erreichen kann“, könne nicht „nebenbei” entschieden werden, wie sie eingesetzt wird.
Und noch einmal die Alliierten (diesmal ohne sie direkt zu nennen): „Ich formuliere das in aller demokratischen Abstraktheit“, begründete Scholz die Ablehnung von Taurus, „auch andere hätten Sorge getragen, dass sie genau wissen wo was landet“. Für Deutschland hätte dies eine Kriegsbeteiligung bedeutet, daher sein „Nein“.
Scholz und Nahost: Israel müsse sich verteidigen können, sagte Scholz. Aber: „Wenn man sich verteidigt, muss man trotzdem die Regeln des internationalen Völkerrechts beachten. Wir wollen nicht, dass es zu einer großangelegten Invasion auf Raffah kommt.“
Die eigentliche News des Abends: Scholz will, dass die Bundesregierung auf TikTok aktiv wird. „Die Bundesregierung diskutiert das und ich halte das für richtig.“
ROUNDUP: Selenskyj drängt auf weitere Militärhilfe – Die Nacht im Überblick
KIEW (dpa-AFX) – Angesichts der schwierigen Lage an der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr um militärische Unterstützung aus dem Westen im Abwehrkampf gegen Russland geworben. „Die globale Stabilität beruht ausschließlich auf dem Mut und der Hingabe der ukrainischen Kämpfer und unserer ganzen Nation“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. Es sei offensichtlich, dass Putins Ambitionen weit über die Ukraine hinaus reichten.
„Eine Welt, in der der Terror gewinnt, würde niemandem gefallen. Deshalb muss Putin verlieren“, sagte Selenskyj. „Unsere Leute in der Ukraine sind in der Lage, das zu gewährleisten – mit ausreichender Unterstützung.“ Zugleich zeigte er sich zufrieden mit seinen Besuchen in Albanien und Saudi-Arabien in den vergangenen Tagen.
Vor rund zwei Wochen musste sich die ukrainische Armee nach schweren Kämpfen aus der östlichen Stadt Awdijiwka zurückziehen. Seitdem hat sie Probleme, die Frontlinie zu stabilisieren. Harte Kämpfe fänden an dem Frontabschnitt entlang der Linie der Dörfer Tonenke, Orliwka, Semeniwka und Berdytschi statt, teilte der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj via Telegram mit. Der Generaloberst war an den Abschnitt im Donezker Gebiet gereist, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.
Forderungen nach Taurus-Lieferungen an Ukraine … … …
Siegessicherer Putin warnt Westen vor Truppeneinsatz in Ukraine … … …
Polen fordert Änderungen an EU-Agrarpolitik … … …
Was am Freitag wichtig wird nicht eingelangt
MELDUNGEN
ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Rekordjagd geht weiter – nicht nur beim Dax
Großbritannien: Industriestimmung erholt sich etwas mehr als erwartet
ROUNDUP: Tarifverdienste bleiben weiter hinter Inflation zurück
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die Verdienste der Tarifbeschäftigten sind im vergangenen Jahr erneut hinter der allgemeinen Preisentwicklung zurückgeblieben. Die tariflich bezahlten Arbeitnehmer erhielten zwar durchschnittlich 3,7 Prozent mehr Geld als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete. Das war die höchste Steigerung seit Einführung der Statistik im Jahr 2010. Ihr stand aber eine Inflation von 5,9 Prozent gegenüber. 2023 war damit trotz deutlicher Lohnsteigerungen das dritte Jahr in Folge mit kräftigen Kaufkraftverlusten für die Tarifbeschäftigten. 2022 war das Verhältnis noch ungünstiger bei 2,2 Prozent höheren Verdiensten, die einer Inflation von 6,9 Prozent gegenüberstanden.
Einen großen Teil der aktuellen Verdienststeigerungen machen die tariflich vereinbarten Sonderzahlungen aus. Ohne sie wären die Gehälter nur um 2,4 Prozent gestiegen. Typischerweise wurden sogenannte Inflationsausgleichsprämien ausgehandelt, die vom Staat bis zu einer Höhe von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei gestellt werden. Diese Festbeträge bewirken in den unteren Lohngruppen höhere Effekte. Ungelernte und angelernte Arbeitskräfte konnten so die prozentual höchsten Steigerungen realisieren. Nach Branchen aufgeteilt waren die Zuwächse am höchsten bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+7,8 Prozent), im Gastgewerbe (+7,1 Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe (+5,4 Prozent)./ceb/DP/ngu
Arbeitsgelegenheiten für Asylbewerber werden nur mäßig genutzt
Berlin – Die Zahl der Asylbewerber, die Arbeitsgelegenheiten wahrnehmen, lag in den vergangenen Jahren meist über 10.000 – angesichts der Zahl der Asylbewerber ist das mäßig. Das geht aus Zahlen des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) hervor, über die ntv berichtet.
2018 nahmen demnach 13.325 Menschen, die Asylbewerberleistungen beziehen, eine solche Tätigkeit auf. 2019 waren es 12.320 Menschen, im Jahr darauf 9.320. Im Jahr 2021 nahmen 10.615 Menschen Arbeitsgelegenheiten wahr, 2022 stieg die Zahl auf 17.100. Für 2023 liegen noch keine Zahlen vor.
Unklar ist, ob mehr Asylbewerber die sogenannten 80-Cent-Jobs hätten annehmen können. „Wie hoch die Anzahl der bereitgestellten Arbeitsgelegenheiten ist, liegt dagegen nicht vor“, sagte ein BMAS-Sprecher. Damit kann nicht ermittelt werden, wie viele der von den Kommunen geschaffenen Stellen nicht besetzt wurden.
Zum Vergleich: 2018 wurden 185.853 Asylanträge in Deutschland gestellt, 2019 waren es 165.938 und im Jahr darauf 122.170. Danach stieg die Zahl auf 190.816 im Jahr 2021 und 2022 auf 244.132.
Zwischen 2016 und 2020 bestand zudem die Möglichkeit von Arbeitsgelegenheiten im Rahmen der Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM). Diese waren eine Reaktion auf die große Zahl ankommender Flüchtlinge. Mit dem Programm wurden 100.000 Teilnehmer pro Jahr angestrebt, doch es stieß nur auf geringes Interesse. „Bereits kurz nach Inkrafttreten der Förderrichtlinie Mitte 2016 wurde klar, dass diese Zielgröße deutlich über dem tatsächlichen Bedarf lag“, heißt es vom BMAS.
2017 lag demnach der Bestand an Teilnehmern im Jahresdurchschnitt bei knapp unter 6.000 und sank bereits 2018 stark auf nur noch etwa 2.500. Im Jahr 2019 betrug die Zahl etwa 1.600, im Jahr darauf nur noch 900. Das Programm lief dann wie geplant zum Jahresende 2020 aus.
Der Landrat des ostthüringischen Saale-Orla-Kreises, Christian Herrgott (CDU), hatte die erneute Debatte um Arbeitsgelegenheiten angestoßen. Er kündigte an, Asylbewerber künftig zur Arbeit zu verpflichten. Sein Vorschlag basiert auf Regelungen im Asylbewerberleistungsgesetz, die im Prinzip seit 1993 gelten. Die von ihm genannte Aufwandsentschädigung von 80 Cent steht bereits seit 2016 im Gesetz.
„Inflation im Februar 2024 laut Schnellschätzung bei 4,3 %“ von Statistik Austria finden Sie als PDF
„Unterdurchschnittliche Weinproduktion 2023“ von Statistik Austria finden Sie als PDF
Arsen in Büchern: Nationalbibliothek erlässt vorübergehenden Ausgabestopp
Laut aktuellen Forschungsergebnissen soll in grünen Farbpigmenten giftiges Arsen enthalten sein. … … …
Erst seit Kurzem gebe es in diesem Zusammenhang neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Alle 60.000 Bücher und Zeitschriften aus der entsprechenden Zeit wurden daraufhin – unabhängig von der Farbgebung – für die Ausleihe gesperrt.
Ähnlich reagierte auch die Österreichische Nationalbibliothek. Es sei ein vorübergehender Ausgabestopp geplant, teilte Generaldirektorin Johanna Rachinger auf Anfrage von wien.ORF.at mit. Man sei darüber in Kenntnis, dass Arsen möglicherweise in den Grünpigmenten enthalten sein könnte.
„Das bekannteste Pigment namens ‚Schweinfurtergrün‘ wurde ab 1882 in Deutschland verboten“, erklärte Rachinger. Es sei unter anderem zur Kolorierung von Buchschnitten verwendet worden. „Ab sofort werden keine Bücher, die einen grünen Buchschnitt aus dem 19. Jahrhundert aufweisen, ausgegeben, sondern zuvor im hauseigenen Institut für Restaurierung auf Arsen getestet.“
Eine kleine Anzahl an Büchern sei bereits überprüft worden. Die entsprechenden grünen Buchschnitte hätten bisher kein Arsen enthalten, heißt es im ORF-Bericht.
Auch in der Bibliothek der Universität Wien kennt man das Problem. Hier laufen entsprechende Überprüfungen, ob Bücher aus dem 19. Jahrhundert Arsen enthalten.
https://www.meinbezirk.at/wien/c-lokales/arsen-in-buechern-wiener-bibliotheken-alarmiert_a6556611
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