Tagesblick – 29.1.2024 Montag

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FAZIT DES TAGES

Israel-HAMAS-Krieg
* USA drohen nach Angriff mit Vergeltung
* Israel nennt Gespräche über neuen Geisel-Deal „konstruktiv“
* Nach Vorwürfen: Frankreich, Japan, Österreich u.a. setzen Zahlungen an Hilfswerk UNRWA aus
* Tausende fordern Rückkehr jüdischer Siedler nach Gaza, Netanjahu dazu: kein realistisches Ziel
* Montag: Weitere Erkenntnisse zum Anschlag erwartet. Im Süden des Gazastreifens, insbesondere Chan Junis, gehen die heftigen Kämpfe weiter. Laut israelischer Armee am Sonntag etliche Terroristen ausgeschaltet und große Mengen Waffen gefunden. Große Fluchtbewegung aus umkämpftem Gebiet.

Ukraine-Krieg
* Selenskyj: Kein Druck auf Deutschland bezüglich ukrainischer Wehrdienstverweigerer
* Scholz hat Putins Absichten begriffen: Putin als Bedrohung nicht nur für die Ukraine
* Selenskyj: Deutschland nicht bereit ist, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern, das liege nicht an Scholz.
* Selenskyj: enttäuschend, dass Deutschland bei der Besetzung der Krim 2014 „nicht die Rolle gespielt hat, die es hätte spielen sollen“.
* Selenskyj würde auch mit Trump reden
* Neue russische Drohnenangriffe auf Ziele in der Ukraine
* Ukraines Marine-Befehlshaber: Auch auf See „Krieg der Technologien“
* Montag: An den Fronten der Ukraine sind einmal mehr neue schwere Kämpfe zu erwarten, vor allen rund um Awdijiwka im Osten des Landes.

SENTIX
* Warnzeichen für deutsche und US-amerikanische Aktien  

MÄRKTE
* Euphorie überwiegt in den USA und Deutschland

MARKTUMFELD
* Oxfam-Studie: An der Realität vorbei
* Vermögensungleichheit nach dem Gini-Index in Österreich
* Tarifverhandlungen: 2023 wurde gestritten wie noch nie

INTERNATIONAL
* Was sind die größten Risiken für die Erde?

AMERIKA
* Trump liegt in Umfragen vor Biden
* Französische Bauern kündigen „Belagerung“ von Paris an

EUROPA
* KOMMENTAR: Europa muss sich rechnen – Plädoyer von WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr für ein zukunftsfähiges Europa (Buchankündigung)

DEUTSCHLAND
* WAHLUMFRAGEN: AfD-Stern im Sinken – aber nur wenig  
* Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im Januar
* ANALYSE: Wie viele Autos aus China gibt es in Deutschland?
* UNTERNEHMEN: Rüstungskonzern Rheinmetall lobt schnellere Beschaffungsprozesse

ÖSTERREICH
* WAHLUMFRAGEN: SPÖ kommt nicht vom Fleck
* NEOS-Kandidat für EU-Wahl: Bildung als fünfte Freiheit
* NACHTRAG: Dr. Sina seit Juli 2023 Allgemeinarzt in Bleiburg
* UNTERNEHMEN: Wolftank-Adisa Holding AG: Wolftank-Adisa beschließt Kapitalerhöhung

UMWELT
* Imker in Oberösterreich fürchten neue Hornissenart

MEDIEN
* X will mit eigenem Büro Inhalte zu sexuellem Kindesmissbrauch bekämpfen

GESELLSCHAFT – ARBEITSWELT – RELIGION
* Deutschland: Wie viele Menschen haben an Demos gegen Rechts teilgenommen?
* Studie: Jobwechselbereitschaft auch 2024 hoch
* Ohne Arbeit geht es nicht: „Arbeit ist der Kitt der Gesellschaft“ – Alten können nicht mehr, für Junge lohnt sich Arbeit nicht mehr (Interview mit Arbeitsmarktexperte)
* Jesuit und Kinderschutzexperte Hans Zollner: Auch Protestanten verschwiegen Missbrauch

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Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

HELLMEYER-Report

  • Märkte: Zumeist stabil bis freundlich
  • IFO: Stimmung bei Exporteuern negativer
  • Biden setzt Erteilung neuer LNG-Exportgenehmigungen aus

Kein Hellmeyer Report am 31.01.2024!

MÄRKTE

Märkte: Zumeist stabil bis freundlich – IFO: Stimmung bei Exporteuern negativer – Biden setzt Erteilung neuer LNG-Exportgenehmigungen aus

Die internationalen Finanzmärkte zeigen sich weiter in stabiler bis freundlicher Verfassung. Das

Datenpotpourri lieferte in den letzten 24 Handelsstunden überwiegend positive Akzente.

US-Daten konnten bezüglich Einkommens- und Konsumentwicklung, der Preisentwicklung als auch des Immobilienmarktes überzeugen. Gleiches gilt für das Verbrauchervertrauen Frankreichs und die

Gewinnentwicklung der chinesischen Industrieunternehmen. Dagegen enttäuschten die

Datensätze aus Deutschland. Das Konsumklima fiel unerwartet und das IFO-Barometer für die

Exportwirtschaft sank (Daten siehe unten).

Die Nachrichtenlage für Europa ist bezüglich der Wachstumserwartungen wenig erbaulich.

Ökonomen (Survey of Professional Forecasters, SPF) erwarten für 2024 einen Anstieg der

Verbraucherpreise um 2,4% (bisher 2,7%), für 2025 um 2,0% (bisher 2,1%). Die BIP-Prognose für

2024 wurde von 0,9% auf 0,6% und für 2025 von 1,5% auf 1,3% reduziert. Die Bundesbank erwartet

für das 1. Quartal für Deutschland bestenfalls Stagnation.

Das Thema Energieversorgungssicherheit wird für Deutschland und Europa kritischer. US-

Präsident Biden hat die Entscheidung über die Genehmigung neuer Vorhaben zum Export von

Flüssiggas temporär ausgesetzt. Die Energieministerin sagte, die Prüfung von Projekten zur

Ausfuhr von LNG nach Europa und Asien würde mehrere Monate dauern (siehe unten).

Als Fazit lässt sich ziehen, dass die Risiken für Europa zunehmen.

Aktienmärkte zeigen sich weiter widerstandsfähig. Der Late DAX stieg um 0,14%, der EuroStoxx 50

um 0,78%. In den USA legte der Dow Jones um 0,23% zu, während der S&P 500 um 0,16% und der

Citi US Tech 100 um 0,51% nachgaben. In Fernost (Stand 06:30) stieg der Nikkei um 0,83%, der

Hangseng (Hongkong) um 0,60%, der Sensex (Indien) 1,20% und der Kospi (Südkorea) um 1,24%,

dagegen sank der CSI 300 (China) um 0,25%.

An den Rentenmärkten waren die Veränderungen überschaubar. 10-jährige Bunds rentieren mit

2,30% (Vortag 2,28%) 10-jährige US-Staatsanleihen mit 4,13% (Vortag 4,10%).

Der USD ist gegenüber dem EUR Gold und Silber im Vergleich zu Freitag wenig verändert.

Berichte & Analysen – Auswahl

Nachrichten in Kurzform:

• Berlin: AFD-Chefin Weidel stellte in einem FT-Interview ein „Dexit-Referendum“ bei

zukünftiger Regierungsverantwortung der AFD in Aussicht. Das IW in Köln sieht in

einem solchen Fall das Risiko eines Verlusts von 2,2 Millionen Arbeitsplätzen.
=> Negativ – das wäre fatal für unsere Wirtschaft!

• Hongkong: Ein Gericht hat die Abwicklung des Immobilienentwicklers Evergrande

Group mangels konkreter Restrukturierungsplänen angeordnet (300 Mrd. USD

Schulden).
=> Evergrande ist das am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen der Welt

• Washington: Nikki Haley will auch nach einer Niederlage in South Carolina die

Kampagne um die Kandidatur der Republikaner fortsetzen.

=> Interessant, Thema für einen anderen Tag

IFO: Stimmung bei Exporteuern negativer

Die Erwartungen für die Export-Geschäfte in den kommenden Monaten sanken im

Januar. Das IFO- Barometer ging auf -8,4 nach zuvor -7,1 Punkten zurück. Das war der

zweite Rückgang in Folge und der schlechteste Wert seit September 2023.
=> Prekär

Eine Mehrheit der Branchen geht davon aus, dass ihre Exporte zurückgehen werden. Dazu

zählen die Kernbranchen der Industrie wie Automobilbau, Maschinenbau oder Elektrotechnik.

Von rückläufigen Aufträgen aus dem Auslandberichten aber auch die Hersteller von

Kunststoff- und Gummiwaren oder die Metallbranche.

Kommentar: Von allen Seiten ergeben sich immer weiter prekäre Datensätze, die eine

professionelle Regierung zu Neuausrichtungen zwingen würde, wenn sie ihrem Mandat,

Schaden abzuwenden, verpflichtet wäre. Die Betonung liegt auf „wenn“!

Heute erlaube ich mir einen Unternehmer aus dem Maschinenbau aus meinem Bekanntenkreis

zu Wort kommen zu lassen: „Die Firma läuft immer weniger, wenig Aufträge und Aufträge

werden storniert. Die Einzigen, die etwas zu tun haben, sind die Rüstungsfirmen. Nicht mal

verkaufen kann ich den Laden. Wer will denn schon Maschinenbau haben? Ist ja uncool!“

Wir reden hier über eine Kernbranche der deutschen Industrie! – „Food for thought!“

Ökonomen-Umfrage (SPF): Schwächere Inflation, schwächeres Wachstum in Eurozone

Ökonomen (Survey of Professional Forecasters, SPF) erwarten für 2024 einen Anstieg

der Verbraucherpreise um 2,4% (bisher 2,7%), für 2025 um 2,0% (bisher 2,1%). Die BIP-

Prognose für 2024 wurde von 0,9% auf 0,6% und für 2025 von 1,5% auf 1,3% reduziert.
=> Inflation positiv, Wachstum negativ

Bundesbank zur Lage

Das BIP wird nach Ansicht der Bundesbank im 1. Quartal 2024 bestenfalls stagnieren.

Die Erholung verzögere sich. Die Bundesbank erwartet, dass die Inflationsrate zu

Beginn des Neuen Jahres deutlich zurückgehen wird.
=> BIP-Prognose anfällig

Biden setzt Erteilung neuer LNG-Exportgenehmigungen aus

US-Präsident Biden hat die Entscheidung über die Genehmigung neuer Vorhaben zum Export

von Flüssiggas für mehrere Monate ausgesetzt. Man würde in diesem Zeitraum einen genauen

Blick auf die Auswirkungen von LNG-Exporten auf Energiekosten, Amerikas Energiesicherheit

und Umwelt werfen. Energieministerin Granholm sagte, die Prüfung von Projekten zur Ausfuhr

von LNG nach Europa und Asien würde mehrere Monate dauern.

Sie erklärte, die angekündigte Überprüfung neuer Exportgenehmigungen solle sich nicht nachteilig auf die Verbündeten der USA auswirken und sehe auch Ausnahmen vor. Die EU-Kommission erklärte, die Entscheidung würde sich kurz- und mittelfristig nicht auf die Versorgung der EU auswirken.

Kommentar: Energieversorgungssicherheit ist unverzichtbar für Deutschland und Europa. Wir

leben in einem energetischen Zeitalter. Ohne Energie geht nichts. Die aktuelle Lage beschreibt

eine Situation, die keine langfristige Versorgungssicherheit via USA gewährleistet, anders

lassen sich die Worte nicht interpretieren. Das Risiko, dass sich mit dieser US-Energieachse

auch Erpressbarkeit ergibt ist erheblich. Wie wird ein möglicher Präsident Trump dieses „Tool“

nutzen? Zwischenzeitlich fließen täglich circa 40 Mio. CBM via Sudscha-Pipeline nach Europa.

Datenpotpourri

Eurozone: Geld- und Kreditmengenaggregate leicht erholt, aber weiter schwach

Die Geldmenge M-3 stieg per Dezember im Jahresvergleich um 0,1% nach zuvor -0,9%. Kredite an Haushalte legten im Jahresvergleich um 0,3% nach zuvor 0,5% zu, während Kredite an Unternehmen um 0,4% nach zuvor 0,0% zunahmen.

Deutschland: Der GfK-Konsumklimaindex sank per Februar unerwartet von zuvor -25,4

(revidiert von -25,1) auf -29,7 Punkte (Prognose -24,5). Es war der niedrigste indexstand seit

März 2023.

Frankreich: Im Gegensatz zu Deutschland hellte sich der Index der Verbrauchervertrauens per Januar auf. Der Index stellte sich auf 91 Punkte (Prognose 90, Vormonat 89). Es ist der höchste Indexstand seit März 2022!

USA: Gute Daten – Stabiles Einkommens- und starkes Konsumwachstum

Die Persönlichen Einkommen verzeichneten per Dezember im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,3% (Prognose 0,3%, Vormonat 0,4%). Die persönlichen Konsumausgaben stiegen um 0,7% (Prognose 0,4% nach zuvor 0,4%).

Der PCE-Preisindex (Personal Consumption Expenditure) legte im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,2%, Vormonat 0,1%) und im Jahresvergleich um 2,6% (Prognose und Vormonat 2,6%) zu.

Der Index anhängiger Hausverkäufe schoss per Berichtsmonat Dezember um 8,3% (Prognose 1,5%) von 71,4 (revidiert von 71,6, zweitschwächster Wert seit 2001, schwächster Wert „Corona“ 69,0, April 2020) auf 77,3 Zähler in die Höhe.

China: Gewinne der Industrieunternehmen erholen sich

Per Dezember kam es im Jahresvergleich zu einem Anstieg um 16,8%. Die Gewinne der

Industrieunternehmen sanken im Gesamtjahr 2023 um 2,3%. Es war der geringste Rückgang seit September 2022. In der Periode Januar bis November stellte sich der Rückgang noch auf 4,4%

Hier den Hellmeyer Report lesen! (inkl. Graphiken und Tabellen!)

SENTIX

Allzeithoch in der US-Aktien-Overconfidence – Ergebnisse des sentix Global Investor Survey (04-2024)

Die technische Verfassung der Aktienmärkte ist außerordentlich robust. Dennoch nehmen die Risiken aus Sicht der sentix-Analyse zu. Dies gilt vor allem für die US-Aktienmärkte, wo der Overconfidence-Index sehr hohe Werte angenommen hat. Ein solcher Wert deutet darauf hin, dass die Kursentwicklung so einseitig war, dass Anleger beginnen Trends zu extrapolieren. Interessante Datenveränderungen gibt es auch bei Bonds und dem Rohöl zu vermelden.

Weitere Ergebnisse

  • Aktien: Strömungsabriss im Bias
  • Rohöl: Weitere Anstieg im Grundvertrauen
  • sentix Anlegerpositionierung in Aktien und Renten

ÜBERSICHT

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

DAX schließt am Freitag um 0,32 Prozent höher bei 16.961 Punkten und gestiegenen Umsätzen.     

08:17Aktien Frankfurt Ausblick: Anleger lassen Vorsicht walten – Dax-Rekord in Sicht

FRANKFURT (dpa-AFX) – Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt dürften sich die Anleger zu Beginn der neuen Börsenwoche zunächst zurückhalten. Die Quartalsberichtssaison der Unternehmen kommt langsam in Schwung. So berichteten mit Stabilus und Wacker Chemie zwei Unternehmen aus dem MDax bereits vor Handelsstart über ihre jüngste Geschäftsentwicklung. Marktbewegende Konjunkturdaten stehen am Montag nicht auf der Agenda. Der wohl wichtigste Wochentermin steht am Mittwochabend mit der Sitzung der US-Notenbank Fed an.

Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex am Montag eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,25 Prozent auf 16 918 Punkte. Dem Dax fehlten am Freitag nur 36 Zähler für ein Rekordhoch. Das Börsenbarometer schaffte dennoch einen Wochengewinn von rund zweieinhalb Prozent. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Montagmorgen kaum verändert erwartet.

Nach der starken Vorwoche sind Analysten optimistisch gestimmt: „Der Dax hat den Ausbruch aus dem Trendkanal geschafft und damit neues Aufwärtspotenzial eröffnet“, schrieb Markttechnik-Experte Christoph Geyer. Ein weiteres Rekordhoch dürfte somit in der neuen Woche „nur eine Formsache sein“.

Unternehmensseitig standen am Morgen aus dem Dax vor allem Bayer im Anlegerfokus. Die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns fielen vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schlusskurs vom Freitag um 3,2 Prozent. Mit einem Betrag von 2,2 Milliarden Dollar haben US-Geschworene Bayer zur bisher höchsten Schadenersatz-Zahlung in Prozessen um glyphosathaltige Unkrautvernichter verurteilt. Das Unternehmen will in Berufung gehen.

Eine schwache Nachfrage und ein Lagerbestandsabbau durch Kunden hat Wacker Chemie 2023 deutlich belastet. Der Umsatz fiel um 22 Prozent und der operative Gewinn (Ebitda) sogar um 60 Prozent. Unter dem Strich machte Wacker voraussichtlich 330 Millionen Euro Gewinn (Vorjahr 1,28 Mrd). Damit blieb das auf die Halbleiterindustrie spezialisierte Unternehmen leicht unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Die Wacker-Papiere büßten auf Tradegate zuletzt 2,4 Prozent ein.

Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus steigerte den Umsatz im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) um 5,1 Prozent. Dabei gingen die Erlöse in der Region Amerika aufgrund von Streiks in der US-Automobilindustrie zurück. Die operative Marge sank von 11,2 Prozent ein Jahr zuvor auf 10,9 Prozent. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die Anteilsscheine von Stabilus gaben auf Tradegate um 1,6 Prozent nach.

Die Titel von Hensoldt verteuerten sich vorbörslich um 4,7 Prozent. Die Analysten der Citigroup stuften die Aktien des Rüstungselektronikherstellers von „Neutral“ auf „Buy“ hoch und erhöhten das Kursziel auf 37,70 Euro. Auch die Papiere von ProSiebenSat.1 profitierten von einer Kaufempfehlung und kletterten um 4,2 Prozent hoch./edh/men

05:58EUREX/Bund-Future im Frühhandel höher
05:55EUREX/DAX-Future im frühen Handel knapp behauptet
05:50WOCHENAUSBLICK: Dax zwischen Zinsentscheiden und Berichtssaison auf Rekordkurs

FRANKFURT (dpa-AFX) – Auch die neue Woche steht für den Dax ganz im Zeichen der Geldpolitik. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen wie erwartet noch nicht gesenkt hat, steht nun die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed im Fokus. Passend dazu liefern der amerikanische Arbeitsmarktbericht und Inflationsdaten den Börsen sowie den Notenbanken frische Impulse. Außerdem geht die Berichtssaison in die nächste Runde. Der deutsche Leitindex bleibt derweil in Sichtweite seines Rekordhochs bei gut 17 000 Punkten. Laut Börsenexperte Andreas Lipkow wird er weiter gestützt von guten Quartalszahlen.

Trotz der Konjunktursorgen hat die EZB den Forderungen nach einer Zinssenkung vorerst nicht nachgegeben. Es sei „verfrüht, über Zinssenkungen zu diskutieren“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag. Für die Anleger kam das nicht überraschend, sie setzen weiterhin auf sinkende Zinsen im Frühjahr. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hatte Lagarde eine Zinssenkung allerdings erst im Sommer in Aussicht gestellt.

Auch die Fed wird die Zinsen am Mittwoch wohl noch nicht senken. „Wir erwarten, dass die Wetten auf eine deutlich expansivere Geldpolitik übertrieben sind, da das Wachstum und der Arbeitsmarkt robust bleiben“, kommentierte Birgit Henseler von der DZ Bank. Angesichts der robusten Konjunkturdynamik und der anhaltend hohen Inflationsraten könne sich die Fed mit der Zinswende Zeit lassen. Henseler rechnet mit dem ersten Zinsschritt erst im Juni. Fed-Chef Jerome Powell werde sich aber noch nicht auf einen konkreten Zeitpunkt festlegen.

Ob die US-Konjunktur tatsächlich robust bleibt, wird auch der Arbeitsmarktbericht am Freitag zeigen. Galina Pozdnyakova, Analystin der Deutschen Bank, erwartet für den Januar einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote, ein geringeres Stellenwachstum und weniger stark steigende Löhne. Ein sich abkühlender Arbeitsmarkt würde den Druck auf die Fed erhöhen. Im Herbst war die US-Wirtschaft allerdings noch überraschend deutlich gewachsen.

Die Konjunktur in Deutschland ist dagegen merklich angeschlagen. Das Ifo-Geschäftsklima hat sich im Januar weiter eingetrübt und zeigt eine Rezession an. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, sprach von einem schlechten Jahresauftakt. Er geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 weiter schrumpfen wird. Zudem sollte man „nicht erwarten, dass nach dem rezessiven Winterhalbjahr ein starker Aufschwung einsetzt“. Daten zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal in Deutschland und der Eurozone werden am Dienstag erwartet.

Derweil bleibt die Inflation hartnäckig. Am Mittwoch werden vorläufige Verbraucherpreisdaten für Januar in Deutschland veröffentlicht. Experte Simon Azarbayjani von Helaba rechnet mit einem Preisanstieg von 0,5 Prozent gegenüber Dezember und von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Anhebung der CO2-Steuer und die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme zum Jahreswechsel hätten einen inflationären Effekt, „wenn auch nur marginal“, schrieb Azarbayjani. Allgemein gehe die Inflation im Trend aber weiter nach unten. Am Donnerstag folgen dann Verbraucherpreisdaten aus der Eurozone.

Für weitere Impulse dürfte die Berichtssaison der Unternehmen sorgen. Aus Deutschland tun sich am Freitag die Deutsche Bank und Siemens Healthineers hervor. Vor allem in den USA stehen im Wochenverlauf zahlreiche Quartalsberichte von Technologie-Schwergewichten auf der Agenda, darunter Microsoft, Alphabet, Apple und Meta . Der Hype um Künstliche Intelligenz sorgte bei den Tech-Werten jüngst für eine Kursrally, die auch den US-Börsen zu Rekorden verhalf.

„Die Gewinnfantasie rund um Künstliche Intelligenz ist gut begründet: So werden erste KI-Anwendungen bereits monetarisiert und die Nachfrage nach entsprechenden Halbleitern ist ungebrochen“, kommentierte Frank Klumpp von LBBW. „Solange der Strom positiver Nachrichten zu diesen Unternehmen anhält, kann sich die Konzentration auf nur wenige Zugpferde fortsetzen.“ Angesichts dieser Polarisierung verdiene die laufende Berichtssaison aber besondere Beachtung.

Dank SAP griff der KI-Hype zuletzt auch auf den Dax über. Der Softwarehersteller will mit einem Großumbau das Geschäft rund um Künstliche Intelligenz anschieben. Als Schwergewicht trieb der Konzern mit deutlichen Kursgewinnen zuletzt auch den Leitindex an. Anleger sollten aber die Risiken im Blick behalten, schrieb Bastian Ernst von der Weberbank. Die Märkte seien bereits recht euphorisch gestimmt, „diese Euphorie sollte jedoch ein Warnzeichen sein“./niw/gl/he/jha/

— Von Nicklas Wolf, dpa-AFX —

Einschätzungen

Termine

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Marktumfeld

Oxfam-Studie: An der Realität vorbei Judith Niehues, Maximilian Stockhausen, IW-Nachricht 15. Januar 2024

Auch in diesem Jahr prangert die Hilfsorganisation Oxfam pünktlich zum Weltwirtschaftsforum in Davos die angeblich steigende Ungleichheit der Vermögen an. Doch die Zahlen zur Entwicklung der Vermögensungleichheit in Deutschland zeichnen ein anderes Bild, zeigen Auswertungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Glaubt man Oxfam, dürften die Reichen auch in den vergangenen Jahren wieder reicher, die Armen ärmer geworden sein. Die Erhebungen zur Vermögensverteilung zeigen für Deutschland ein anderes Bild: Nach Zahlen der Deutschen Bundesbank hat sich die Vermögensungleichheit zwischen 2017 und 2021 sogar leicht reduziert. Insgesamt sind die Vermögen nicht nur in der Breite, sondern insbesondere auch in Haushalten mit geringen Vermögen überdurchschnittlich stark gewachsen. 

Und auch die von Oxfam verwendeten Daten aus dem Credit Suisse Global Wealth Report, der Zahlen des Sozio-oekonomischen Panels aus dem Jahr 2017 bis 2022 fortschreibt, zeigen für Deutschland eine leicht rückläufige Entwicklung der Vermögensungleichheit. So sank der Gini-Koeffizient von 81,6 Punkten im Jahr 2019 auf 76,9 Punkte im Jahr 2022. Der Gini-Koeffizient ist in aller Regel zwischen 0 (alle besitzen das gleiche) und 100 (einer besitzt alles) begrenzt.

Starker Sozialstaat verzerrt Ergebnisse

Dass die Vermögensungleichheit damit merklich höher ausfällt als die Ungleichheit der Einkommen, lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Beispielsweise ist das soziale Netz in Deutschland viel stärker als in anderen Ländern. Berücksichtigt man auch die gesetzlichen Rentenansprüche, reduziert sich die Vermögensungleichheit um mehr als ein Fünftel. Auch der Umstand, dass Vermögen insbesondere mit steigendem Alter höher ausfallen, hebt statistisch die Vermögensungleichheit. Mit diesem Wissen erscheinen die Zahlen weit weniger dramatisch, auch deshalb hebt Oxfam vermutlich die Entwicklung extremer Vermögen seit dem Tiefpunkt der Aktienmarktentwicklung im März 2020 ins Bild – und fordert eine Besteuerung extremer Vermögen in Europa. 

Vermögensteuer belastet Unternehmen

Die wäre für Deutschland aber kontraproduktiv. Erst heute bestätigte das Statistische Bundesamt die Rezession im Jahr 2023, in der IW-Verbandsumfrage aus dem Dezember berichteten 30 von 47 befragten Wirtschaftsverbänden von verschlechterten Geschäften. Eine Vermögensteuer wäre in dieser Situation eine weitere Belastung für deutsche Unternehmen, das würde den Spielraum für Investitionen weiter schmälern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern.  

Vermögensungleichheit nach dem Gini-Index in Österreich von 2012 bis 2022 (0 = Völlig gleich bis 100 = Völlig ungleich)

Tarifverhandlungen: 2023 wurde gestritten wie noch nie

Im vergangenen Jahr haben die Tarifparteien in 20 ausgewählten Branchen besonders viel gestritten. Das zeigt eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Konfliktreich starten die Deutschen Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL in das neue Jahr.

Und wieder stehen die Züge still: Die Lokführergewerkschaft GDL hat erneut zum Streik aufgerufen – ganze sechs Tage lang legen die Mitglieder der Gewerkschaft ihre Arbeit nieder. Damit startet das neue Jahr ebenso konfliktreich wie das vergangene Jahr verlaufen ist. Eine neue IW-Analyse auf Basis der hauseigenen Tarifdatenbank zeigt für die zur Untersuchung herangezogenen Jahre von 2010 bis heute, dass die Verhandlungen von 20 ausgewählten Branchen im vergangenen Jahr eskaliert sind wie noch nie. Die maximale Eskalationsstufe, die mithilfe einer siebenstufigen Skala misst, bis zu welcher Stufe ein Konflikt eskaliert (0 = Verhandlung am Tisch, 7 = Streik und Aussperrung), lag 2023 im Schnitt bei 3. Das sind 0,8 Punkte mehr als im langjährigen Durchschnitt. Der bisherige Höchstwert lag im Jahr 2015 bei 2,8. 

Ruppige Verhandlungen bei Handel und öffentlichem Dienst 

Und auch die Konfliktintensität, also die Summe der Eskalationsstufen in den beobachteten Branchen, ist mit durchschnittlich 15 Punkten je Konflikt so hoch wie nie. Zum Vergleich: 2022 lag dieser Wert nur bei 5,5. Besonders heftig wurde im vergangenen Jahr im Handel gestritten. Zwar eskalierten die Streitereien hier nie weiter als bis zu einem Warnstreik (Stufe 4), aber die Verhandlungsrunden wurden ein ums andere Mal ohne Ergebnis abgebrochen – nach wie vor haben Gewerkschaften und Arbeitgeber hier keine Lösung gefunden. Und auch im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ging es zur Sache: Hier scheiterten die Verhandlungen sogar, es folgte eine Urabstimmung (Stufe 6 auf der Eskalationsskala). Die Parteien einigten sich dann aber doch ohne Arbeitskampf.

Klassenkampf statt Partnerschaft

Nach wie vor gestritten wird zwischen GDL und Bahn. „Die GDL setzt im neuen Jahr fort, was wir im Jahr 2023 bereits gesehen haben: Das Gebaren der Tarifparteien verkommt zunehmend zum Klassenkampf“, sagt Studienautor und IW-Tarifexperte Hagen Lesch. „Diese Entwicklung sollte uns Sorgen bereiten. Wir brauchen wieder mehr Partnerschaft und konstruktive Gespräche.“ Für das gemeinsame Miteinander sei es besser – und oft zielführender – wenn die Verhandler sich künftig mehr bemühten, das Gegenüber zu verstehen und beim Scheitern der Verhandlungen erst einmal einen Mediator oder Schlichter zu Hilfe riefen. Denn nur so ließen sich Konflikte schnell lösen und Arbeitskämpfe vermeiden, unter denen Unbeteiligte leiden.

Zentralbanken

INTERNATIONAL

Österreich setzt Zahlungen an UNRWA aus

Nach Staaten wie den USA, Deutschland und Japan setzt auch Österreich die Finanzierung des Hilfswerks der Vereinten Nationen für die Palästinenser im Gazastreifen (UNRWA) aus.

Das UNO-Hilfswerk steht im Verdacht, dass zwölf seiner Mitarbeiter am Großangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein könnten. „Die Anschuldigungen (…) sind zutiefst schockierend und äußerst beunruhigend“, teilte das Außenministerium heute mit.

Weiter hieß es in der Aussendung: „Wir fordern von UNRWA und den Vereinten Nationen eine umfassende, rasche und lückenlose Untersuchung der Vorwürfe. Die Vereinten Nationen müssen auch im Interesse der eigenen Glaubwürdigkeit über jede Kritik erhaben sein. Mögliche Beteiligte an der Terrorattacke vom 7. Oktober müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“

„In Abstimmung mit internationalen Partnern“

Alle Beiträge an das UNRWA seien suspendiert, „bis all diese Vorwürfe vollständig aufgeklärt sind und Klarheit über die daraus gezogenen Konsequenzen herrscht“. Österreich handle in Abstimmung mit internationalen Partnern.

Nach früheren Angaben des Außenministeriums gliedert sich der österreichische Beitrag zum UNRWA in einen jährlichen Beitrag von rund 400.000 Euro sowie in projektbezogene Beiträge von drei Millionen Euro pro Jahr für ein Gesundheitsprojekt. Das UNRWA hat 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 13.000 davon im Gazastreifen.

Guterres kündigte Konsequenzen an

Zuvor hatten u. a. Frankreich, Großbritannien, Italien und Australien beschlossen, ihre Zahlungen bis auf Weiteres auszusetzen. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte Konsequenzen und eine Überprüfung angeordnet.

Wie das Außenministerium festhielt, hilft das offizielle Österreich der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen aber über andere Kanäle weiterhin. Seit dem 7. Oktober habe man insgesamt 13 Millionen Euro an humanitärer Hilfe zu diesem Zweck bereitgestellt. red, ORF.at/Agenturen

Was sind die größten Risiken für die Erde?

In den nächsten zehn Jahren werden der Klimawandel und seine Folgen das größte Risiko für die Welt darstellen. Zu diesem Schluss kommen rund 1.500 internationale Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die für die jährliche Umfrage des Weltwirtschaftsforums zur Wahrnehmung globaler Risiken globaler Risiken befragt wurden.

Kurzfristig sieht der Global Risks Report 2024 aber erstmal vor allem Fehl- und Desinformation als größtes Risiko. Das liegt auch daran, dass in den kommenden zwei Jahren fast drei Milliarden Menschen neue Regierungen wählen können. Außerdem finden sich mit gesellschaftlicher Spaltung, Cyberunsicherheit und bewaffneten Konflikten noch drei weitere Risiken in den Top 5, die nichts mit der Umwelt zu tun haben.

Indes wird sich das mittelfristig ändern. Bereits in zehn Jahren werden die drei größten Risiken, denen die Welt ausgesetzt ist, allesamt mit dem Klimawandel zusammenhängen. Das sind namentlich extreme Wetterereignisse, kritische Veränderungen der Erdsysteme (z.B. Anstieg des Meeresspiegels, kollabierender Eisschild) sowie der Verlust der biologischen Vielfalt und der Zusammenbruch von Ökosystemen.

Größte Risiken für die Welt in 2 bzw. 10 Jahren – Graphik-Link

AMERIKA: USA, VENEZUELA, u.a.

Trump liegt in Umfragen vor Biden

Im Rennen um das Amt des US-Präsidenten liegt der Herausforderer Donald Trump (77) in Umfragen weiterhin vor Amtsinhaber Joe Biden (81). Der Abstand zwischen den beiden Kontrahenten hat sich dabei zuletzt wieder vergrößert: Trump konnte auf 47,2 Prozent zulegen, Biden ist auf 44,3 Prozent abgefallen. Aktuell liegt zwischen beiden eine Differenz von 2,6 Prozentpunkten. Am 17.12.2023 lag Trump sogar 3,5 Prozentpunkte vor Biden. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten von RealClearPolitics. RealClearPolitics ist ein Umfrageaggregator, der Umfragen, die im etwa gleichen Zeitraum erschienen sind, durch Berechnung des ungewichteten Mittelwerts miteinander kombiniert.

Immer noch lehnen mehr Menschen in den USA Donald Trump ab als dass sie ihm zustimmen, allerdings sinkt die Ablehnung seit Monaten. In einer Befragung Anfang Januar 2024 haben rund 50 Prozent der Befragten angegeben, ein negatives Bild von Donald Trump zu haben, während etwa 45 Prozent angegeben haben ein positives Bild zu haben.

Die kommenden Präsidentschaftswahlen in den USA finden am 5. November 2024 statt. In den USA wählen die Wählerinnen und Wähler den Präsidenten nicht direkt. Am sogenannten Election Day werden durch die Bevölkerung in den einzelnen Bundesstaaten lediglich die Wahlmänner und -frauen für das Electoral College bestimmt, die dann wiederum gemäß des Wahlergebnisses in den jeweiligen Bundesstaaten zu einem späteren Zeitpunkt den Präsidenten und Vizepräsidenten wählen. Je größer die Bevölkerung in einem Bundesstaat ist, desto mehr Wahlleute werden aus diesem Bundesstaat in das Electoral College entsandt.

Trump im Umfrageverlauf seit 2023-11 vor Biden – Graphik-Link

ASIEN: CHINA, JAPAN u.a.

AUSTRALIEN

AFRIKA

Putsch-Staaten: Burkina Faso, Niger und Mali verlassen ECOWAS

Nächster Paukenschlog in der afrikanischen Sahel-Zone: Die von Putschisten beherrschten Staaten Burkina Faso, Mali und Niger haben am Sonntag ihren sofortigen Austritt aus der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) bekanntgegeben. Begründet wurde der Schritt damit, dass die ECOWAS unter dem Einfluss ausländischer Mächte stehe, was die ECOWAS-Mitgliedsstaaten bedrohe.

Die ECOWAS-Länder hätten zudem irrationale und illegale Sanktionen verhängt, die gegen ihre eigenen Grundsätze verstießen, argumentierten die drei Länder ihre Entscheidung in der Mitteilung.

Die ECOWAS reagierte mit Bedauern und Entgegenkommen auf die Austrittsentscheidung der drei Länder. Mali, Niger und Burkina Faso seien „wichtige Mitglieder der Gemeinschaft“, erklärte der Zusammenschluss. ECOWAS sei daher bereit, „eine Verhandlungslösung für die festgefahrene politische Lage“ zu suchen. Formal haben Mali, Niger und Burkina Faso ihren Austritt laut ECOWAS noch nicht mitgeteilt.

Am 26. Juli war es zunächst in Niger zu einem Militärputsch gekommen, woraufhin die ECOWAS Sanktionen verhängte und mit einem Militäreinsatz drohte. Die Nachbarländer Burkina Faso und Mali stellten sich damals bereits demonstrativ an die Seite Nigers. Beide Länder werden nach Regierungsumstürzen von Militärs regiert und sind von der ECOWAS suspendiert.

Dreierallianz seit September

Im September hatten sich die drei Regierungen daher zu einer Allianz der Sahel-Staaten zusammengeschlossen. Das Abkommen ermöglicht es, gegenseitigen militärischen Beistand zu leisten. Auch geht es demnach darum, gemeinsam gegen „Terrorgruppen“ vorzugehen und die Landesgrenzen zu sichern.

Mali, Burkina Faso und Niger liegen in der Sahelzone am südlichen Rand der Sahara und werden seit Jahren von islamistischen Terrorgruppen heimgesucht, die blutige Anschläge gegen Zivilisten verüben und zunehmend Territorium kontrollieren. Alle drei Staaten haben sich im Streit von der Ex-Kolonialmacht Frankreich abgewandt, die zuvor mit Militärhilfe aktiv war.

Im Westen befürchtet man in den Ländern zudem den wachsenden Einfluss Russlands: Mali setzte im Kampf gegen Terroristen auf russische Söldner der Wagner-Gruppe, Nach dem Tod ihres Chefs, Jewgeni Prigoschin, wurde erwartet, dass die russische Hilfe womöglich durch eine andere Privatarmee weitergeführt wird.

Annäherungsversuche erfolglos

Trotz mehrerer Versuche, über eine Wiederaufnahme der Putschländer in die Wirtschaftsgemeinschaft zu verhandeln, haben sich die Beziehungen zwischen der ECOWAS und den drei Militärregierungen kontinuierlich verschlechtert. Die ECOWAS bestand bisher aus 15 Mitgliedsstaaten und bildet damit eine der größten, regionalen Wirtschaftsgemeinschaften in Afrika. Sie hat zum Ziel, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu fördern, um den Lebensstandard anzuheben.

Der Austritt dürfte für Mali, Niger und Burkina Faso den Außenhandel erschweren. Außerdem droht ihnen nun eine Verteuerung von Waren und die Wiedereinführung von Visumspflichten bei Reisen ins Ausland.

Furcht vor Flächenbrand

Niger galt lange Zeit als stabilisierender Pol der Region – und war zudem Verbündeter des Westens und insbesondere Europas. Seit dem Putsch hat sich die Lage in der Region verschärft. Nun droht eine weitere Destabilisierung in West- und Zentralafrika, wo allein in den vergangenen drei Jahren nunmehr bereits sieben Putsche verübt wurden. Die von Hunger und Gewalt geplagte Sahelzone zählt zu den ärmsten Regionen der Welt. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen, Millionen auf der Flucht, auch mit dem Ziel Europa. Speziell Niger ist zudem wegen seiner führenden Rolle bei der Bekämpfung von Islamisten in der Region sowie seiner Uran- und Ölreserven sowohl sicherheitsstrategisch als auch wirtschaftlich relevant für Europa, die USA, China und Russland.

red, ORF.at/Agenturen

Links:

ZENTRALASIEN

NAH-/MITTELOST: ISRAEL u.a.

EUROPA

Türkeio: IS reklamiert Angriff in Istanbuler Kirche für sich

Bei einem Anschlag in einer Kirche in der türkischen Metropole Istanbul ist ein Gottesdienstbesucher getötet worden. Zwei maskierte Männer eröffneten laut Innenminister Ali Yerlikaya gestern Vormittag in einer katholischen Kirche das Feuer.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich. Die zwei mutmaßlichen Täter wurden festgenommen. Die mutmaßlichen Angreifer stammten aus Tadschikistan und Russland, sagte Yerlikaya auf einer Pressekonferenz.

Mit ihrer Tat seien die Täter dem Aufruf der IS-Führung gefolgt, überall Christen und Juden zu töten, erklärte die Dschihadistenmiliz in ihrer Bekennerbotschaft im Messenger-Dienst Telegram. Zuvor hatten die Behörden die Einschätzung geäußert, der Angriff habe sich offenbar nicht gegen die katholische Kirche gerichtet.

„Wir verurteilen diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste“, erklärte Innenminister Yerlikaya. Nach seinen Angaben deutete alles darauf hin, dass die beiden Männer ihr Opfer gezielt töteten. Später teilte Yerlikaya mit, dass die Polizei zwei Verdächtige auf der Flucht vom Tatort festgenommen habe. red, ORF.at/Agenturen

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Französische Bauern kündigen „Belagerung“ von Paris an

Trotz Zugeständnissen der Regierung haben die seit Tagen demonstrierenden französischen Bauern eine „Belagerung“ von Paris angekündigt. Landwirte der angrenzenden Regionen wollen ab Montag alle wichtigen Zufahrtsstraßen zur Hauptstadt „für unbegrenzte Zeit“ blockieren, wie die Vorsitzenden der beiden größten Bauern-Gewerkschaften ankündigten. Premierminister Gabriel Attal stellte am Sonntag „zusätzliche“ Maßnahmen zum Schutz der Bauern vor unlauterem Wettbewerb aus anderen Ländern in Aussicht.

15.000 Polizisten sollen Bauernblockade von Paris verhindern

Frankreichs Polizei will die von Landwirten ab heute angedrohte Blockade von Paris mit einem Großaufgebot verhindern. Wie Innenminister Gerald Darmanin gestern Abend sagte, werden 15.000 Beamte sowie gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber mobilisiert.

Sie sollten sicherstellen, dass die Hauptstadt sowie die zwei Pariser Flughäfen und der Großmarkt Rungis erreichbar bleiben. Bilder der Pariser Polizeipräfektur zeigten am Abend, wie gepanzerte Fahrzeuge bereits Stellung bezogen.

Hauptachsen sollen blockiert werden

In ihrem Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen hatten die Landwirte angedroht, Paris zu blockieren. Alle Hauptachsen, die in die Metropole führen, sollen demnach unterbrochen werden.

Außerdem wollen Landwirte den Großmarkt Rungis blockieren. Dabei handelt es sich um einen gigantischen Umschlagplatz für Fisch, Fleisch, Geflügel, Milch- und Feinkostprodukte.

Maßnahmen für Landwirte nicht genug

Der Innenminister betonte, es gehe nicht um ein Kräftemessen, sondern einen geordneten Ablauf der Proteste. Die Polizei werde nicht an Blockadeposten selber einschreiten. Öffentliche Gebäude sollten geschützt und für ausländische Lastzüge eine sichere Fahrt durch Frankreich garantiert werden.

Verhindert werden sollte, dass wie bereits vereinzelt geschehen, Lastzüge etwa aus Spanien oder Portugal von Landwirten gestoppt und geplündert werden.

Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hatte den Landwirten angesichts tagelanger Proteste am Freitag weitreichende Hilfszusagen gemacht. Später versprach Attal beim Besuch eines Hofes zusätzliche Maßnahmen gegen unfaire Konkurrenz anderer Länder. Den Landwirten gehen die zugesagten Maßnahmen bisher nicht weit genug. red, ORF.at/Agenturen

Louvre: Suppe auf Panzerglas der „Mona Lisa“ geschüttet

Die weltberühmte „Mona Lisa“ im Pariser Louvre ist erneut Ziel einer Protestaktion geworden. Zwei Frauen schütteten Suppe auf das Panzerglas, das das Gemälde von Leonardo da Vinci schützt. Der Saal, in dem sich das Kunstwerk befindet, wurde umgehend geräumt und gereinigt.

Zu der Aktion bekannte sich eine Gruppe, die nach eigenen Angaben mit einer „Kampagne des zivilen Widerstands in Frankreich einen radikalen Wandel der Gesellschaft in klimatischer und sozialer Hinsicht anstoßen will“. Medien zufolge wurde er nach rund einer Stunde gereinigt wieder für Besucher geöffnet. Die beiden Aktivistinnen kamen in Polizeigewahrsam.„Was ist wichtiger? Kunst oder das Recht auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel?“, fragten die beiden Frauen vor dem Gemälde stehend. „Euer Agrarsystem ist krank. Unsere Bauern sterben bei der Arbeit.“ In Frankreich protestieren Bäuerinnen und Bauern seit Tagen gegen bürokratische Auflagen und eine als zu niedrig empfundene Entlohnung. red, ORF.at/Agenturen

KOMMENTAR

Europa muss sich rechnen – Plädoyer von WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr für ein
zukunftsfähiges Europa (2-Seiten-PDF)

„Europa steht besser da, als viele meinen. Um aber weiterhin Wohlstand und Sicherheit zu garantieren, muss die EU spürbare Vorteile für die Bürger:innen und für die Mitgliedsstaaten bringen“, so WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr am 29. Jänner 2024 anlässlich der Veröffentlichung seines im Brandstätter Verlag erscheinenden Buches „Europa muss sich rechnen“. …

DEUTSCHLAND

WAHLUMFRAGEN

WEITERE MELDUNGEN

Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im Januar

MÜNCHEN (Dow Jones)–Die Bereitschaft der Unternehmen in Deutschland, Personal einzustellen, hat im Januar abgenommen. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer sank im Januar auf 95,5 Punkte nach 96,5 im Dezember. „Die wirtschaftlich schwierige Lage spiegelt sich nun auch in den Personalplanungen wider“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Die Unternehmen sind eher zurückhaltend bei Neueinstellungen. Erste Entlassungen werden wahrscheinlicher.“

Die Unternehmen in der Industrie gehen immer noch von einem rückläufigen Personalbestand aus. Allerdings hat das Barometer hier leicht zugelegt, von minus 13,5 auf minus 13,0. Der Pessimismus zieht sich nahezu durch alle Branchen. Im Handel denken immer mehr Unternehmen an Entlassungen, weil die Kunden ausbleiben.

Auch im Dienstleistungssektor sank die Einstellungsbereitschaft. Dennoch soll hier unter dem Strich noch Personal eingestellt werden. Dies gilt insbesondere für die IT-Dienstleister und die Beratungsbranche. Im Baugewerbe hat das Barometer etwas nachgegeben. Die Rezession im Bau hinterlässt zunehmend Spuren in der Personalplanung.

Bahn und GDL verhandeln wieder – Streik endet vorzeitig

Der ursprünglich für sechs Tage bei der Deutschen Bank angesetzte Streik der Lokomotivführer endet vorzeitig. Die Bahn und die Gewerkschaft GDL hätten einen Wiedereinstieg in die Tarifverhandlungen gefunden, teilten beide Seiten mit. Beide Tarifpartner haben vereinbart, in den kommenden fünf Wochen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu verhandeln. Vereinbart wurde bereits eine Inflationsausgleichsprämie von 1.500 Euro, die vorab bereits im März gezahlt wird. Zudem soll es die Bereitschaft geben, Modelle zur Arbeitszeitverkürzung innerhalb der Gruppe der Schichtarbeitnehmenden zu verhandeln. Der Streik endet im Personenverkehr vorzeitig am Montag um 2 Uhr. Ursprünglich sollte der Streik bis 18 Uhr laufen.

ANALYSE

Wie viele Autos aus China gibt es in Deutschland?

Chinesische Autobauer wollen den europäischen Markt erobern. Auf deutschen Straßen sind Pkw aus China jedoch noch sehr selten anzutreffen, wie die Statista-Infografik auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zeigt. Den größten Anteil an allen Neuzulassungen hat die Marke MG Roewe. Die Marke wird in der jährlichen Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes 2023 erst zum zweiten Mal geführt. Demnach verkaufte die Marke des SAIC-Konzerns mit Sitz in Schanghai rund 21.000 Personenwagen und erreichte damit einen Marktanteil von 0,7 Prozent. Es folgen die Marken Great Wall Motor (GWM), BYD, Lynk & Co und Nio mit jeweils fünfstelligen Zulassungszahlen. Maxus und Aiways kommen mit 64 bzw. 50 zugelassenen Autos nur auf einen Marktanteil von 0,002 Prozent.

China ist der mit Abstand größte Produzent von Kraftfahrzeugen. Im Jahr 2022 wurden etwa 23,84 Millionen Personenkraftwagen und knapp 3,2 Millionen Nutzfahrzeuge gefertigt. Insgesamt ist China damit für knapp ein Drittel der weltweiten Kraftfahrzeugproduktion verantwortlich. Im Bereich der Pkw lag der Anteil sogar noch höher – 2022 wurden 38,7 Prozent aller Personenkraftwagen in China hergestellt.

Vor allem im Bereich der Elektromobilität verzeichneten die chinesischen Hersteller zuletzt große Fortschritte und stellen eine zunehmende Konkurrenz für die etablierten Hersteller dar. So wuchs zum Beispiel der Absatz des Herstellers BYD Auto zuletzt von rund 713.000 Einheiten im Jahr 2021 auf rund 1,8 Millionen im Jahr 2022.

Chinesische Automarken auf Straßen Deutschlands – Graphik-Link

UNTERNEHMEN

Rüstungskonzern Rheinmetall lobt schnellere Beschaffungsprozesse

Der Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, hat sich zufrieden mit der von der Bundesregierung ausgerufenen Zeitenwende gezeigt und schnellere Beschaffungsprozesse gelobt. „In der militärischen Beschaffung hat sich sehr viel zum Guten verändert. Der Kanzler, der Verteidigungsminister und die Spitze des Beschaffungsamtes haben alle Hebel in Bewegung gesetzt“, sagte Papperger der Bild-Zeitung. Allein Rheinmetall habe im vergangenen Jahr von der Bundesregierung Aufträge beziehungsweise Rahmenverträge in Höhe von mehr als 10 Milliarden Euro für die Bundeswehr und die Ukraine bekommen.

ÖSTERREICH

STATISTIK AUSTRIA

WAHLUMFRAGEN

WEITERE MELDUNGEN

NACHTRAG: Bleiburg hat einen neuen Arzt – Bezirkszeitung, 21.2.2023

Hans Werner Kieninger verabschiedete sich in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Ramin Florian Sina.

BLEIBURG. Ramin Florian Sina ist 37 Jahre alt und wohnt in Radsberg. Das Interesse Arzt zu werden war bei Ramin Florian Sina schon früh da. Naturwissenschaften, Medizin und Biologie haben ihn schon immer interessiert. Auch sein Vater war Arzt.

Sein Werdegang

Ramin Florian Sina studierte bis 2015 Medizin in Wien, ehe er nach dem Abschluss nach Kärnten zog. Danach absolvierte er im Klinikum Klagenfurt die Ausbildung zum Allgemeinmediziner. Von November 2019 bis Juli 2021 war Ramin Florian Sina als Vertretung in St. Andrä im Einsatz. In den letzen zwei Jahren war sein Engagement als Pandemie- und Impfarzt sehr gefragt. Er arbeitete nicht nur in Klagenfurt, sondern auch in Wolfsberg und Spittal an der Drau. Zu der Kassenarztstelle in Bleiburg kam er, weil die Stelle ausgeschrieben war. Das Interesse war groß diese Stelle zu bekommen und es klappte auch.

Was ihm wichtig ist

„Als Arzt ist mir in erster Linie wichtig, meine eigenen Grenzen zu kennen, nach dem Grundsatz ,primum non nocere‘, zuerst nicht schaden (dem Patienten in erster Linie keinen Schaden zuzufügen), zu handeln und möglichst nach den Leitlinien der heutigen, modernen Medizin zu agieren, was für einen ,einfachen‘ Hausarzt sicher nicht immer einfach ist“, sagt Sina. Genauigkeit, Empathie, Gewissenhaftigkeit und Menschlichkeit haben bei ihm große Bedeutung. Patienten sollen bestmöglich versorgt und betreut werden.

Erfahrungen

„Als Arzt bekommt man auch viele Schicksalsschläge mit und sollte deshalb dankbar für die Zeit sein, die man hat, und wenn im privaten Bereich auch einige Schicksalsschläge passieren, wie zum Beispiel der Tod meines Freundes und Mentors Johannes Hipfl, kommt man schon ins Nachdenken und wird davon geprägt“, berichtet Sina. Eine besonders erfreuliche Erfahrung der letzten Jahre war bei Sina die Geburt seiner Tochter. „Vor allem in den ersten Jahren ist die Entwicklung so dramatisch schnell und beeindruckend“, berichtet Ramin Florian Sina.

Geplante Eröffnung

Die geplante Eröffnung seiner Ordination soll noch vor dem Juli erfolgen. Die Praxis wird in den ehemaligen Posträumlichkeiten im Stadtamt Bleiburg sein. Vor Beginn müssen aber noch diverse Planungen und bauliche Veränderungen durchgeführt werden. Erst dann kann ein Eröffnungstermin festgesetzt werden.

Balance Arbeit und Freizeit

Eine richtige Balance zwischen Arbeit und Freizeit ist dem 37-jährigen Radsberger von sehr hoher Bedeutung. „Freunde und Familie dürfen nie zu kurz kommen“, berichtet Sina. Jeder muss selbst entscheiden, was einem wichtig ist.

Freizeit

In seiner Freizeit steht seine Familie an erster Stelle. „Und der Sport, bei dem ich vor allem vor einigen Jahren teilweise über meine persönlichen Grenzen gehen konnte“, berichtet Sina. Zu seinen Hobbys zählen das Rennradfahren und das Kochen. Besondere Erfahrungen hat Sina beim Rennradfahren gemacht. „Vor allem extreme Distanzen an einem Tag haben es mir angetan“, so Sina.

EU-Wahl: Brandstätter (NEOS) will Bildung als fünfte EU-Freiheit

Helmut Brandstätter, frisch gekürter NEOS-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl, hat gestern in der ZIB2 vorgeschlagen, Bildung als die fünfte Freiheit der EU zu etablieren. Jeder und jede sollte die Möglichkeit haben, ein Semester, ein Jahr in einem anderen Land zu lernen. Das würde auch Vorurteile abbauen.

Erneut sprach sich der Spitzenkandidat für einen Ausbau der gemeinsamen Verteidigung aus – und führte dabei den russischen Präsidenten Wladimir Putin ins Treffen: Wenn wir uns nicht gemeinsam gegen Putin verteidigen, dann sind wir ihm ausgeliefert. Als Wahlziel nannte Brandstätter die Verdopplung auf zwei Mandate, dann könne man mit stärkerer Stimme für Österreich sprechen: „Eine starke EU und ein starkes Österreich gehören zusammen.“ red, ORF.at

In Wiese uriniert: 63-Jähriger vor Gericht

Das Landesverwaltungsgericht muss sich am Montag mit einer mutmaßlichen Anstandsverletzung befassen: Einem 63 Jahre alten Kärntner wird vorgeworfen, in der Südsteiermark in eine Wiese uriniert zu haben – laut BH Leibnitz eine Verwaltungsübertretung. …

UNTERNEHMEN

EQS-Adhoc: Wolftank-Adisa Holding AG: Wolftank-Adisa beschließt Kapitalerhöhung

Der Vorstand der Wolftank-Adisa Holding AG (ISIN: AT0000A25NJ6) hat – vorbehaltlich der Zustimmung durch den Aufsichtsrat – am 26.01.2024 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von derzeit EUR 5.026.311 um bis zu EUR 255.343 auf bis zu EUR 5.281.654 zu erhöhen. Dies wird durch die Ausgabe von bis zu 255.343 neuen, auf Inhaber lautende Stückaktien realisiert, wobei jede Aktie einen anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 hat und ab dem laufenden Geschäftsjahr 2024 dividendenberechtigt ist. Der Ausgabepreis beträgt EUR 12,50 je Aktie und orientiert sich am volumsgewichteten Durchschnittskurs über 60 Handelstage zum Handelsende am Stichtag 25.01.2024. Diese Kapitalerhöhung erfolgt durch teilweise Ausnützung des von der Hauptversammlung am 2.6.2023 (die „Hauptversammlung“) beschlossenen genehmigten Kapitals und wird gegen Bareinlage vorgenommen. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die neu auszugebenden Aktien ist gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung ausgeschlossen (Direktausschluss).

Die neu auszugebenden Aktien sollen im Rahmen einer Privatplatzierung bei ausgewählten, qualifizierten und langfristig orientierten institutionellen und/oder großen nicht institutionellen Investoren platziert werden. Das genaue Ausmaß (Volumen) der Kapitalerhöhung wird vom Vorstand nach Abschluss der Platzierung festgelegt, wobei sich der Vorstand vorbehält, die Platzierung jederzeit zu beenden. Die Kapitalerhöhung dient zur Stärkung der Eigenkapitalbasis, dem weiteren Wachstum und im Besonderen der Finanzierung der außergewöhnlich hohen Auftragseingänge im Bereich der Betankungsanlagen für Wasserstoff-Fahrzeuge.

Über die Wolftank Group

Die Wolftank Group ist ein weltweit agierender, führender Technologiepartner für Energie- und Umweltlösungen. Im Bereich der Mobilität und Logistik von Energieträgern unterstützt die Gruppe Kunden in über 20 Ländern, Projekte effizient und umweltschonend umzusetzen. Dafür entwickelt und implementiert sie Technologien von morgen, um den Verkehr zu dekarbonisieren und die Infrastruktur für eine emissionsfreie Mobilität zu bauen – etwa durch die schlüsselfertige Lieferung von modularen Wasserstoff- und LNG-Betankungsanlagen. Im Bereich der Umweltlösungen zählen Due Diligences für Umweltrisiken, maßgeschneiderte Services für Boden- und Grundwassersanierung sowie Recycling zum Angebot. Gesteuert werden die Tochtergesellschaften der Gruppe in acht Ländern auf drei Kontinenten durch die Wolftank-Adisa Holding AG mit Sitz in Innsbruck. Die Aktie der Wolftank-Adisa Holding AG (WKN: A2PBHR; ISIN: AT0000A25NJ6) notiert im direct market plus Segment der Wiener Börse AG und im m:access der Börse München und wird auf Xetra, der Frankfurter und Berliner Wertpapierbörse gehandelt. Weitere Informationen: www.wolftankgroup.com

Kontakt:

Wolftank-Adisa Holding AG

Telefon: +43 (512) 345726

E-Mail: investor-relations@wolftankgroup.com

MEDIZIN – PSYCHOLOGIE – FORSCHUNG

UMWELT

Imker fürchten neue Hornissenart

Eine neue Hornissenart sorgt momentan bei den Imkern in Oberösterreich für Sorgenfalten. „Vespa velutina“ heißt die Art, die aus Asien nach Europa gekommen ist. Sollte sie sich in Oberösterreich ausbreiten, rechnen die Imker mit Millionenschäden bei Bienenvölkern.

In der Folge würde die Landwirtschaft betroffen sein, weil die Bienen fehlen, um die Pflanzen zu bestäuben. Der Präsident des Landesverbandes für Bienenzucht, Herbert Vitzthum, sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „In Ungarn ist sie sprunghaft aufgetreten, an der österreichischen Grenze und in Tschechien. Und damit wissen wir, dass es eine neue Verbreitung gibt. Vermutlich über Lkws, Schiffe oder Züge schafft sie es, sozusagen mitzufahren, auszusteigen und Nester zu bauen.“

„Sofort handeln“

Man müsse sofort handeln, fordern die Imker: „Jetzt, in der frühen Phase, ist es noch sehr gut zu bearbeiten. Es gibt vielleicht ein Nest, und das wird beseitigt. Schaffen wir das aber nicht, haben wir vielleicht nächstes Jahr 200 Nester“, so Vitzthum. Die Bedrohung kommt zu einer Unzeit. Denn eigentlich sei der Winter bisher für die Imker sehr gut verlaufen und den Bienenvölkern im Land gehe es gut. red, ooe.ORF.at

BILDUNG

MEDIEN – IT

X will mit eigenem Büro Inhalte zu sexuellem Kindesmissbrauch bekämpfen

Die als Twitter bekannt gewordene Onlineplattform X will im US-Bundesstaat Texas ein Büro zur Bekämpfung von Inhalten im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern eröffnen. Das „Trust and Safety Center of Excellence“ werde 100 Moderatoren einstellen, die entsprechende Inhalte von der Plattform entfernten.

RECHT

GESELLSCHAFT ARBEITSWELT – RELIGION

Deutschland: Wie viele Menschen haben an Demos gegen Rechts teilgenommen?

Rund 1,4 Millionen Menschen in Deutschland haben laut Medienberichten am vergangenen Wochenende gegen Rechtsextremismus demonstriert. Teilweise war der Andrang so groß, dass Versammlungen aus Sicherheitsgründen vorzeitig beendet werden mussten.

Die mit Abstand größten Demonstrationen fanden am Sonntag in Berlin und München statt. Selbst nach den meistens eher zurückhaltenden Einschätzungen der Polizei beteiligten sich in beiden Großstädten jeweils mindestens 100.000 Menschen. Aber auch in anderen Städten protestierten Zehntausende gegen Rechtsextremismus, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.

Ursache für die rege Beteiligung ist eine Veröffentlichung des Recherchenetzwerks Correctiv. Der zufolge planen Neonazis und Politiker der AfD in Deutschland die „Ansiedlung von Ausländern rückabzuwickeln“. Konkret sind damit „Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und ’nicht assimilierte Staatsbürger‘ gemeint.

Demo-Teilnehmeranzahl in Deutschland – Graphik-Link

Studie: Jobwechselbereitschaft auch 2024 hoch

HAMBURG (dpa-AFX) – Die Jobwechselbereitschaft unter den Beschäftigten in Deutschland ist 2024 weiterhin hoch. Das ergab eine Studie im Auftrag des Job-Netzwerks Xing. Mit 37 Prozent sei sie auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2023, teilte Xing am Montag mit. Die Ergebnisse der seit 2012 jährlich vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführten Langzeitstudie zeigen zudem, dass sich 94 Prozent der Befragten aktuell keine Sorgen machen, ihren Job zu verlieren. Trotz allem wünschen sich mehr als zwei Drittel der Befragten einen langfristig sicheren Job. Die Studie zeige zudem, dass sich jüngere Menschen verhältnismäßig mehr Sorgen machen, gekündigt zu werden, aber auch offener sind für eine neue Beschäftigung, wie Xing weiter mitteilte. 49 Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen könnten sich vorstellen, den Job zu wechseln.

Im Vergleich zum Jahr 2023 habe sich die Lage bei den Geschlechtern geändert, teilte Xing weiter mit. Während die Umfragewerte für Männer und Frauen im Vorjahr noch deutlich auseinander lagen, hätten sie sich 2024 deutlich angenähert. 36 Prozent der Männer (2023: 40 Prozent) und 37 Prozent der Frauen (2023: 35 Prozent) sind in diesem Jahr jobwechselbereit.

„Die Zahlen zeigen, dass Unternehmen sich kontinuierlich um ihre Mitarbeiter kümmern müssen, wenn sie sie erfolgreich binden wollen“, sagte Xings Managing Director Thomas Kindler. Dabei komme es nicht nur auf ein angemessenes Gehalt an, Unternehmen müssten „auch eine Kultur der Wertschätzung leben“, so Kindler weiter.

Für diejenigen, die zumindest offen für einen Wechsel sind, sind das Gehalt (73 Prozent), ein attraktiver Standort (65 Prozent) und eine flexible Arbeitszeiteinteilung (64 Prozent) die wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines potenziellen neuen Arbeitgebers. Bei denjenigen, die bei ihrem Arbeitgeber bleiben wollen, sieht die Aufteilung etwas anders aus. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf langfristiger Sicherheit (75 Prozent), gutem Führungsverhalten (69 Prozent) und einer flexiblen Arbeitszeiteinteilung (59 Prozent).

Basis der Auswertung ist den Angaben zufolge eine Forsa-Umfrage vom Januar unter 3200 volljährigen Erwerbstätigen in Deutschland im Auftrag von Xing. Die Studie zur Wechselbereitschaft wird seit 2012 erhoben./lik/DP/zb  Quelle: dpa-AFX

„Arbeit ist der Kitt der Gesellschaft“

Interview. Für die Jungen lohnt sich Arbeit nicht mehr, die Alten können nicht mehr. Aber ohne geht‘s nicht. „So wie bisher geht‘s nicht weiter“, sagt Arbeitsforscher Hans Rusinek.

Sie forschen an der Universität St. Gallen zur Arbeitswelt: Ihre wichtigsten Erkenntnisse?

Hans Rusinek: Es gibt eine Machtverschiebung in Europa: Aufgrund des Fachkräftemangels geht es um die Bedürfnisse der Arbeitnehmer. Dazu zählt auch, dass mehr Lohn zu wenig Anreiz ist, wenn man möchte, dass jemand sich motiviert in die Arbeit wirft.

In „Work Survive Balance“ schreiben Sie, Arbeit habe einen schlechten Ruf. Wie das?

Karriere zu machen ist nicht mehr so attraktiv. Viele haben in ihrem Arbeitsleben das Gefühl, nicht an einem guten Projekt beteiligt zu sein, das die Welt besser macht. So wie bisher geht‘s nicht weiter. Dazu kommt noch, dass Arbeit weit höher besteuert ist als das Erbe.

Lohnt sich Arbeit nicht mehr?

Nicht mehr in dem Maße, in dem sie sich für unsere Eltern gelohnt hat. Das macht etwas mit einer Gesellschaft, der man suggeriert hat, dass man sich durch Leistung etwas leisten kann. Unsere Eltern konnten sich noch Immobilien leisten, weil damals die Arbeit nicht so stark besteuert war und auch die Immobilien wesentlich preiswerter waren. Für einen Mittdreißiger, der heute eine Familie gründet und einen „normalen“ Job hat, geht sich ein Eigenheim nicht mehr aus. In aktuellen Studien zeigt sich, dass Menschen, die gerade ihre Matura gemacht haben, eine ablehnende Haltung gegenüber der Arbeit haben.

Über Jahrhunderte musste man arbeiten, denn ohne Arbeit kein Brot. Ist die junge Generation in unseren Breiten zu satt?

Viele junge Menschen wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten. Wenn man sie fragt, wie sie sich das mit der Altersvorsorge vorstellen, sagen sie, dass unser Rentensystem in 40 Jahren ohnehin nicht mehr funktioniert. Nicht alle sind finanziell abgesichert, aber sie glauben auch nicht daran, dass sie das durch Arbeit schaffen. Deshalb ist die Bitcoin-Spekulation sehr angesagt bei den Jungen. Das schnelle Geld jenseits von Arbeit. Ich finde nicht, dass sich alle zu Tode arbeiten sollen, aber ich warne davor, was passiert, wenn dieser soziale Raum auseinanderfällt.

Weil Arbeit der „Kitt der Gesellschaft“ ist, wie Sie schreiben?

Es gibt wenige soziale Orte, an denen wir mit Menschen zusammenkommen, die wir uns nicht ausgesucht haben. Aber die Arbeit ist ein Ort, in der wir so eine Schicksalsgemeinschaft bilden. Das ist wichtig für eine Gesellschaft, um zusammen zu wachsen. Außerdem ist der Arbeitsplatz die Nummer eins jener Orte, an denen man seinen Partner kennenlernt. Zumindest bei Heterosexuellen. Erst danach kommen Dating Apps wie Tinder, Freunde und Urlaub.

Sie schreiben, dass Studien belegen, dass der erste Job uns mehr prägt als das erste Kind? Unmöglich!

Mit dem ersten Job lernt man die Do‘s und Dont‘s, um in dieser Welt erfolgreich und anerkannt zu sein: Man lädt sich eine soziale Verhaltenssoftware herunter. Man baut sich außerdem eine Identität auf als Journalistin, Lehrer, Installateur. Das sind ganz grundlegende Einstellungen, die man in dem ersten Job macht, und die sind meistens schon erfolgt, wenn man Vater oder Mutter wird.

Welche Auswirkung haben die aktuellen Krisen auf unsere Arbeitswelt?

Wir erlebten in der Pandemie eine resignative Stimmung, dann kam die Home-Office-Frage, die für manche auch Kriege waren, weil sie sich mit den Vorgesetzten matchen mussten. Dafür war viel Energie notwendig. Heute arbeiten alle hybrid und merken, dass das Kernproblem nicht gelöst ist: Es ist zuviel, alle sind müde. Vielleicht gibt es auch zu wenig Abgrenzung. Ich fürchte, dass sich in diesem Jahr in der Arbeitswelt die große Erschöpfung breitmachen wird.

Aber wieso?

Microsoft hat untersucht, wieviel Zeit für wirkliche Arbeit aufgewendet wird, und wieviel für digitale Kommunikation draufgeht. Das Ergebnis: Nur zu 40 Prozent wird tatsächlich gearbeitet, der Rest verpufft in Sitzungen mit Teams, Zoom, dem Pflegen von irgendwelchen Dateien. Dazu kommt, dass der Einzelne immer mehr selbst machen muss: von Arbeitszeiten und Schichten eintragen bis zu den Urlaubsanträgen. Diese Zeit fehlt in der echten Produktion. Die Über-Kommunikation führt zur Erschöpfung. 25 Prozent der Arbeitnehmer in den USA verbringen mittlerweile einen ganzen Tag pro Woche nur mit E-Mails und interner Kommunikation. Nicht nur die eigentliche Arbeit schlaucht, auch das Drumherum. Ältere müssen mit Tools arbeiten, die sie als Belastung empfinden, Jüngere hantieren selbstverständlicher damit. Die Altersdiskriminierung ist ein Riesenproblem in der Arbeitswelt. Alle wollen jung sein, alte Menschen landen sehr schnell auf dem Abstellgleis. Das müssen wir hinbekommen.

Wie?

Es braucht die einen wie die anderen. Junge Menschen haben viele Ideen, stellen „blöde“ Fragen und kommen mit innovativen Ideen. Das ist wichtig. Aber Ältere wissen, wo man diese Ideen unterbringen kann, damit sie nicht versanden. Mit wem muss ich sprechen, damit aus einer Idee etwas wird? Mit einem Älteren. Die Erfahrung ist das Privileg der Älteren. Unternehmen tun gut daran, wenn sie ihre Belegschaft altersdivers aufstellt.

Was führt zu zukunftsträchtigem Wirtschaften?

Wir brauchen einen anderen Umgang mit Zeit. Wir arbeiten viel zu gehetzt, kommen gar nicht zum Denken. Selbst die Klimakrise empfingen wir nur als weiteres To-Do. Es gibt eine interessante Studie zu richterlichen Entscheidungen: Richter fällen mildere Urteile, je mehr Zeit sie für einen Fall haben. Je gehetzter wir sind, desto radikaler entscheiden handeln wir.

Unser Tun hat letztlich zur Klimakatastrophe beigetragen: Müssen wir uns genieren?

Ja und nein. Mit der Industrialisierung stieg der Wohlstand, aber die Umweltbelastung auch. Aber wir haben seit den 1950er-Jahren auch viel geschafft in Bezug auf Recht und Bildung, die Lebenserwartung ist gestiegen, der Analphabetismus quasi abgeschafft. Wir haben den Planeten abgearbeitet, aber wir haben uns auch Rechte erarbeitet. Dass wir Menschen haben, die freitags für den Klimaschutz demonstrieren, finde ich gut. Aber wir brauchen auch jene, die darüber nachdenken, wie wir das, was wir Montag bis Freitag machen, nämlich arbeiten, gestalten. Damit es dem Planeten und uns Menschen wieder besser geht.

Zur Person: Hans Rusinek, Jahrgang 1989. Studium VWL, Philosophie, Politik (London School of Economics, Bayreuth). Forscht und lehrt an der Universität St. Gallen. Fellow im Think Tank 30 des Club of Rome Deutschland. Buchtipp: „Work Survive Balance. Warum die Zukunft der Arbeit die Zukunft unserer Erde ist“, Herder, 290 S, 22 Euro.

Hans Zollner: Auch Protestanten verschwiegen Missbrauch

Kinderschutzexperte und Jesuit Zollner nicht überrascht von jüngster Studie zum Missbrauch in Evangelischen Kirche in Deutschland

Vatikanstadt, 28.01.2024 (KAP) Der katholische Kinderschutzexperte Hans Zollner hat der Evangelischen Kirche in Deutschland geraten, die besonderen Gründe für sexuellen Missbrauch und Vertuschung in ihrem Bereich klar zu benennen. Laut Zollner ist es seit langem bekannt gewesen, dass es Missbrauch in großer Zahl auch in protestantischen Kirchen gebe. Die klerikale Struktur der katholischen Kirche und der Zölibat seien keineswegs die einzigen Ursachen für diese Straftaten, entscheidend sei vielmehr,“wie in einem System Macht ausgeübt und missbraucht werden kann“, erklärte der Jesuit.

Den evangelischen Landeskirchen in Deutschland riet Zollner, die besonderen Faktoren herauszufinden und zu benennen, die dort Missbrauch und Vertuschung begünstigten. Auch ohne Männerbünde und Priester-Hierarchie habe es offenbar in der Evangelischen Kirche ebenfalls eine Kultur des Verschweigens gegeben. Zudem habe es an klaren Zuständigkeiten gefehlt, dies habe Straflosigkeit begünstigt.

Für eine umfassende Aufarbeitung und eine spätere Heilung sei es notwendig, den Opfern Raum zu geben und nicht voreilig von Vergebung zu sprechen, betonte Zollner.

Der aus Regensburg stammende Theologe und Psychologe arbeitet seit 2012 an der Päpstlichen Universität Gregoriana zum Thema Sexueller Missbrauch in der Kirche. Er ist Mitbegründer eines wissenschaftlichen Fachzentrums für dieses Thema an der Gregoriana und hat in zahlreichen Ländern Kirchenmitarbeiter für die Prävention von sexuellem Missbrauch geschult.

RUSSLAND – UKRAINE

Newsticker

DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Ukraine

ROUNDUP/Selenskyj: Kein Druck auf Deutschland – Die Nacht im Überblick

KIEW/BERLIN (dpa-AFX) – Auch wenn er sie gerne zu Hause sehen würde, will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die ins Ausland geflüchteten Wehrdienstverweigerer nicht mit Druck zurückholen. Er fordere daher auch Bundeskanzler Olaf Scholz nicht dazu auf, diese Menschen in die Ukraine zurückzuschicken, sagte er am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Caren Miosga“. „Ich rufe definitiv nicht Olaf Scholz zu: Bringe sie schnell zurück“, sagte er. „Wir leben in einer demokratischen Welt.“

Was die Ukraine mit Blick auf Wehrdienstverweigerer brauche, sei ein „funktionierendes Gesetz“. Dies sei gegenwärtig in Vorbereitung. Er persönlich wünsche sich, dass diese Menschen zurückkehrten, schon aus Gründen der Gerechtigkeit. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp zwei Jahren waren Hunderttausende Ukrainer ins Ausland geflohen, viele von ihnen nach Deutschland. Unter ihnen befinden sich auch Männer im wehrfähigen Alter.

Scholz hat Putins Absichten begriffen

Scholz hat nach Meinung Selenskyjs die Absichten und Ziele von Kremlchef Wladimir Putin inzwischen klar erkannt. „Er hat verstanden, dass Putin nicht nur ein Name ist, sondern eine Bedrohung, und nicht nur eine Bedrohung für die Ukraine“, sagte Selenskyj in der ARD-Talkshow mit einem Blick zurück auf seinen Berlin-Besuch im Mai des Vorjahres. „Ich glaube, er spürt, dass Russland näher an Deutschland heranrückt, wenn wir nicht durchhalten.“

Ob und wann dies geschehe, welchen Nato-Staat es als ersten treffen werde, könne er nicht sagen, meinte Selenskyj weiter. „Aber mir scheint, dass der Bundeskanzler dieses Risiko begreift, und das ist definitiv der Dritte Weltkrieg.“ Somit habe Scholz die Risiken verstanden. „Olaf hat gespürt, dass er nicht nur Bundeskanzler ist, sondern einer der Leader im heutigen Europa“, wies er dem Kanzler größere Bedeutung zu. Er würde Scholz gerne zum Freund haben.

Selenskyj bedauerte einmal mehr, dass Deutschland nicht bereit ist, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Allerdings nahm er dafür nicht Scholz in die Verantwortung, wollte aber weder Details noch Hintergründe nennen. Die Entscheidung des Bundestags, der die Lieferung mehrheitlich abgelehnt hatte, sei ein klares Signal gewesen. Doch er hoffe auf eine neue Entscheidung.

Enttäuscht sei er allerdings, sagte Selenskyj, dass Deutschland bei der Besetzung der Krim 2014 „nicht die Rolle gespielt hat, die es hätte spielen sollen“. „Wir haben uns alle ein Deutschland verdient, das Russland an den Verhandlungstisch zwingt, um ihm klar zu machen, dass man das Völkerrecht nicht verletzen darf, dass man die Werte nicht verletzen darf.“

Selenskyj würde auch mit Trump reden

Zu einem möglichen Personalwechsel im Weißen Haus in Washington nach den Präsidentschaftswahlen im Herbst wollte sich Selenskyj nicht konkret äußern. „Das Leben birgt viele Überraschungen“, sagte er zu der bevorstehenden Entscheidung der Amerikaner zwischen Amtsinhaber Joe Biden und voraussichtlich dem früheren Präsidenten Donald Trump. „Ich werde mit ihm sprechen“, sagte er zu der Aussicht auf einen Wahlerfolg Trumps. Sollte Trump seine Formel umsetzen, er könne einen Frieden innerhalb von 24 Stunden herbeiführen, „werde ich ein sehr glücklicher Präsident sein“.

Neue russische Drohnenangriffe auf Ziele in der Ukraine

Das russische Militär startete nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr erneut Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine. Medienberichten zufolge erreichten die Kampfdrohnen die zentralen Regionen Saporischschja und Dnipro sowie das südliche Cherson. Informationen zu möglichen Abschüssen, Schäden oder möglichen Opfern gab es am Sonntagabend zunächst noch nicht.

Russland hatte die Ukraine in der Nacht auf Sonntag nach offiziellen Angaben erneut mit Kampfdrohnen und Raketen angegriffen. Von acht Drohnen habe die Luftverteidigung vier abwehren können, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Zudem habe die russische Armee die zentralukrainische Region Poltawa mit zwei Iskander-Raketen und das Gebiet Donezk mit umfunktionierten Flugabwehrraketen angegriffen.

Ukraines Marine-Befehlshaber: Auch auf See „Krieg der Technologien“

Die ukrainischen Seestreitkräfte spielen nach den Worten ihres Befehlshabers im Abwehrkampf gegen Russlands Marine die Rolle des David im Kampf gegen Goliath. Ohne eigene große Schiffe seien die ukrainischen Verbände bemüht, russische Kampfschiffe rund um die Krim zu bekämpfen und diese auch von der Küste der Ukraine fernzuhalten, erläuterte Vizeadmiral Olexij Neischpapa am Sonntag in einem Interview des britischen Senders Sky News.

Russland führt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit fast zwei Jahren. Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Militärhilfe. Zu den bisher größten Erfolgen der ukrainischen Seestreitkräfte gehört die Versenkung des russischen Raketenkreuzers „Moskwa“ im April 2022.

Zuletzt hat die Ukraine in geheimen Operationen mehrere Angriffe gegen die russischen Seestreitkräfte geführt. Dabei sollen unter anderem Schnellboote als Seedrohnen, Unterwasserdrohnen und selbst Jet-Skier eingesetzt worden sein. „Unsere Erfolge in den Jahren 2022 und 2023 basieren auf innovativen Lösungen“, sagte Neischpapa. Da sich Russland anpasse, müsse auch die Ukraine ihre Strategie anpassen. „Ein moderner Krieg ist ein Krieg der Technologien, und wer auch immer im technologischen Sinn gewinnt, trägt den Sieg davon.“

Was wird am Montag wichtig

An den Fronten der Ukraine sind einmal mehr neue schwere Kämpfe zu erwarten, vor allen rund um Awdijiwka im Osten des Landes./cha/DP/zb

Finanznachrichten – Ukraine


Weitere Meldungen – Ukraine

Selenskyj warnt vor Gefahr eines „Dritten Weltkriegs“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eindringlich davor gewarnt, dass bei einem Sieg Russlands über sein Land auch andere europäische Länder wie Deutschland in Gefahr sind.

In der deutschen Bundesregierung habe sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, „dass Russland näher an Deutschland heranrückt, wenn wir nicht durchhalten“, sagte Selenskyj in einem gestern Abend ausgestrahlten ARD-Interview, das am Mittwoch aufgezeichnet wurde.

Der ukrainische Staatschef fügte hinzu, ihm scheine, dass Deutschlands Kanzler Olaf Scholz „dieses Risiko begreift. Und das bedeutet ganz klar – Dritter Weltkrieg“. Ob Russland sich nach einem Sieg über die Ukraine zuerst gegen Deutschland, Polen oder die baltischen Staaten richte, könne er nicht sagen, fügte Selenskyj hinzu.

Werben für weitere Hilfen

Der ukrainische Staatschef warb für weitere Hilfen für sein Land. Für die Ukraine sei jede Unterstützung ihrer Partner sehr wichtig, „damit die Ukraine nicht das Gefühl hat, allein zu sein“. Deutschland und andere Staaten müssten zeigen, ob die Ukraine aus ihrer Sicht „recht hat und man Russland in die Schranken weisen soll“.

Selenskyj erinnerte zugleich daran, dass Deutschland Russlands Aggressionen gegen die Ukraine lange Zeit nicht ernst genug genommen habe. „Die deutsche Politik hat mich enttäuscht, die, als die Krim besetzt wurde, nicht die Rolle gespielt hat“, welche die Ukraine, Europa und die Welt „verdient“ gehabt hätten, sagte Selenskyj mit Blick auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel durch Russland im Jahr 2014.

Selenskyj verwies darauf, dass ein neues Gesetz für eine häufigere Ablösung von Frontsoldaten in Vorbereitung sei. Die Regierung in Kiew reagiert damit auf wiederholte Proteste von Angehörigen der Frontsoldaten, die eine Entlastung der Kämpfer fordern. red, ORF.at/Agenturen

Ukraine meldet neue russische Drohnenangriffe

Das russische Militär hat nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr [am Sonntag] erneut Kamikazedrohnen gegen Ziele in der Ukraine gestartet. Medienberichten zufolge erreichten die Kampfdrohnen die zentralen Regionen Saporischschja und Dnipro sowie das südliche Cherson. Informationen zu möglichen Abschüssen, Schäden oder möglichen Opfern gab es gestern Abend noch nicht.

Russland hatte die Ukraine in der Nacht auf gestern nach offiziellen Angaben erneut mit Kampfdrohnen und Raketen angegriffen. Von insgesamt acht Drohnen habe die Luftverteidigung vier abwehren können, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte in der Früh mit.

Zudem habe die russische Armee die zentralukrainische Region Poltawa mit zwei Iskander-Raketen und das östliche Gebiet Donezk mit umfunktionierten Flugabwehrraketen angegriffen. red, ORF.at/Agenturen

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DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Israel

ROUNDUP: USA drohen nach Angriff mit Vergeltung – Die Nacht im Überblick

TEL AVIV/ WASHINGTON (dpa-AFX) – Während die Gespräche über eine Feuerpause im Gaza-Krieg nach israelischen Angaben „konstruktiv“ verlaufen sind, hat ein tödlicher Angriff auf US-Soldaten in Jordanien neue Ängste vor einer Ausweitung der Krise im Nahen Osten geschürt. US-Präsident Joe Biden drohte mit Vergeltung, nachdem am Sonntag drei US-Soldaten in Jordanien nahe der syrischen Grenze bei einem Drohnenangriff getötet worden waren. „Haben Sie keinen Zweifel – wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen“, teilte Biden mit.

Pro-iranische Kämpfer in Syrien sollen laut CNN für den Drohnenangriff auf den kleinen Stützpunkt Tower 22 in Jordanien an der syrischen Grenze verantwortlich sein. Das US-Zentralkommando teilte mit, dass mindestens 34 Soldaten verletzt worden seien.

Nach dem tödlichen Angriff forderte der britische Außenminister David Cameron den Iran zur Deeskalation auf. „Wir verurteilen die Angriffe der mit dem Iran verbündeten Milizen auf die US-Streitkräfte auf das Schärfste. Wir drängen den Iran weiterhin, die Situation in der Region zu deeskalieren“, schrieb Cameron in der Nacht zu Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Israel nennt Gespräche über neuen Geisel-Deal „konstruktiv“

Derweil beschrieb Israel Gespräche in Paris über eine mögliche neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln als „konstruktiv“. Es gebe aber noch eine „erhebliche Kluft“ zwischen den verschiedenen Positionen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach einem Treffen von CIA-Geheimdienstchef William Burns mit Vertretern Israels, Ägyptens und Katars am Sonntag mit. Die Beteiligten wollten sich in dieser Woche erneut treffen, um die Diskussionen fortzusetzen.

Nach Informationen der „New York Times“ wurde in Paris ein Textentwurf der US-Regierung besprochen, der auf Vorschlägen Israels und der islamistischen Hamas fußt. Laut dem Plan sollen die palästinensischen Extremisten mehr als 100 Geiseln freilassen und Israel dafür seinen Militäreinsatz im Gazastreifen für etwa zwei Monate stoppen.

Schon während einer siebentägigen Feuerpause im November waren gefangen gehaltene israelische Kinder und Frauen gegen in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht worden. Doch etwas mehr als 130 Menschen sollen noch in der Gewalt der Terroristen sein. Zwei Kinder sowie 18 Frauen und eine 13-Jährige sollen darunter sein, wie auch mehrere Deutsche. Die älteste Geisel ist 85 Jahre alt, die jüngste ein Jahr.

Dem Entwurf zufolge sollen in einer ersten Phase die Kämpfe für 30 Tage pausieren. In dieser Zeit solle die Hamas weibliche, ältere und verletzte Geiseln freilassen. Parallel dazu sollten beide Seiten über eine zweite Phase verhandeln, in der als Geiseln genommene israelische Männer und Soldaten im Gegenzug für weitere 30 Tage Feuerpause freigelassen würden.

Frankreich und Japan setzen Zahlungen an Hilfswerk UNRWA aus

Nach anderen westlichen Staaten setzten auch Frankreich und Japan ihre Zahlungen an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) aus. Man habe im ersten Halbjahr 2024 keine neue Zahlung geplant und werde zu gegebener Zeit gemeinsam mit den Vereinten Nationen und den wichtigsten Gebern darüber entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, um sicherzustellen, dass alle Transparenz- und Sicherheitsanforderungen erfüllt werden, teilte das französische Außenministerium am Sonntag mit.

Die finanzielle Unterstützung werde bis auf weiteres nicht fortgesetzt, hieß es auch in einer Erklärung des japanischen Außenministeriums. Das UNRWA spiele eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung lebenswichtiger humanitärer Hilfe. Vor diesem Hintergrund sei Japan „äußerst besorgt“ über die mutmaßliche Verwicklung von UNRWA-Mitarbeitern in den Terroranschlag auf Israel.

Das UN-Hilfswerk steht im Verdacht, dass zwölf seiner Mitarbeiter am Großangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas gegen Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein könnten. UN-Generalsekretär António Guterres kündigte Konsequenzen und eine Überprüfung an.

Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, die USA, Großbritannien, Italien und Australien hatten bereits beschlossen, ihre Zahlungen bis auf Weiteres auszusetzen. Bei dem Angriff wurden 1200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Was am Montag wichtig wird

Nach dem tödlichen Angriff auf US-Soldaten in Jordanien wird mit weiteren Erkenntnissen zum Anschlag gerechnet. Im Süden des Gazastreifens gehen die heftigen Kämpfe weiter. Vor allem im Bereich von Chan Junis im Süden des zerbombten Küstengebiets gab es nach Angaben der israelischen Armee vom Sonntag erneut „intensive Gefechte“. Man habe etliche Terroristen ausgeschaltet und große Mengen Waffen gefunden. Angesichts massiver israelischer Angriffe flüchteten Tausende Zivilisten aus dem Gebiet von Chan Junis in Richtung Rafah an der Grenze zu Ägypten. Hilfsorganisationen warnen immer wieder vor einer Hungersnot in dem blockierten Gebiet./sg/DP/zb

Finanznachrichten – Israel

Weitere Meldungen – Israel  

Israel: Tausende fordern Rückkehr jüdischer Siedler nach Gaza

In Israel haben gestern Tausende Menschen bei einer Kundgebung in einem Kongresszentrum in Jerusalem die Rückkehr jüdischer Siedlerinnen und Siedler in den Gazastreifen gefordert. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern befanden sich auch mehrere Mitglieder der Likud-Partei von Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie einige ultrarechte Minister.

Es sei an der Zeit, die freiwillige Auswanderung der Palästinenser aus dem Gazastreifen zu fördern, sagte Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir. „Wenn wir keinen weiteren 7. Oktober wollen, müssen wir das Gebiet kontrollieren“, sagte er mit Verweis auf den Großangriff der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas auf Israel vor fast vier Monaten.

„Gaza ist Teil von Israel“

Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung trugen Waffen, während außerhalb des Kongresszentrums T-Shirts mit der Aufschrift „Gaza ist Teil von Israel“ verkauft wurden. In der Halle betonten Redner, dass die Rückkehr von jüdischen Siedlerinnen und Siedlern in den Gazastreifen die einzige Möglichkeit sei, die Sicherheit für die Menschen in Israel zu gewährleisten.

Israel hatte den Gazastreifen, das Westjordanland und Ostjerusalem seit dem Krieg von 1967 besetzt. Etwa 400.000 Israelis leben heute im Westjordanland in Siedlungen, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden.

Netanjahu: „Kein realistisches Ziel“

Im Jahr 2005 hatte sich Israel vollständig aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Aus dort abgehaltenen Wahlen ein Jahr später ging die Hamas als Siegerin hervor. Nach bewaffneten Auseinandersetzungen mit der rivalisierenden säkularen Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas übernahm sie 2007 schließlich die Kontrolle über den Gazastreifen.

Eine Rückkehr jüdischer Siedler in den Gazastreifen bezeichnete Israels Regierungschef Netanjahu als „kein realistisches Ziel“. Auch einen eigenständigen Palästinenserstaat lehnt er ab. red, ORF.at/Agenturen

Drohnenangriff: Drei US-Soldaten in Jordanien getötet

Bei einem nächtlichen Drohnenangriff auf einen US-Stützpunkt in Jordanien sind drei Soldaten der US-Armee getötet und mindestens zwei Dutzend Soldaten verletzt worden. Das bestätigte US-Präsident Joe Biden. Es war das erste Mal seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, dass US-Soldaten durch feindlichen Beschuss starben.

Der Tod der drei Soldaten in Jordanien nahe der Grenze zu Syrien wird als eine erhebliche Eskalation der bereits prekären Lage gesehen. Biden machte für den Angriff die radikalen Kämpfer einer proiranischen Gruppe verantwortlich, die in Syrien und im Irak aktiv sei. „Habt keinen Zweifel: Wir werden alle Verantwortlichen zu einem Zeitpunkt und auf eine Weise unserer Wahl zur Rechenschaft ziehen“, erklärte Biden in Washington.

Offenbar kam die Drohne aus Syrien. Allerdings bekannten sich proiranische Milizen im Irak zu der Attacke und erklärten hingegen, sie hätten vier US-Militärbasen angegriffen, davon drei in Syrien. Die iranische Vertretung bei der UNO erklärte, die Regierung in Teheran sei nicht in den Anschlag verwickelt gewesen.

Biden betonte, dass die USA „im Kampf gegen den Terrorismus“ zusammenstünden. „Es ist ein Kampf, den wir nicht aufgeben werden.“ „Heute ist das Herz der Amerikaner schwer“, sagte Biden. „Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: unerschütterlich in ihrer Tapferkeit. …

ORF – Israel

BAHA NEWS – Israel

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