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FAZIT DES TAGES
Meldungspotpourri
* Israel-HAMAS- und Ukrainekrieg
* Milliardäre wollen Steuern zahlen
* Nordkorea erwartet Putin
* Angriff auf US-Stützpunkt im Irak
* Wahlumfrage in Deutschland stabil
* KI in deutschen Unternehmen; Nachfolger für Unternehmen fehlen; Enkeltrick
* Österreich: Gewinnabschöpfung bei Energiekonzernen geht weiter
* Viele Meldungen zu Medinischen Themen
* Forschungen im Dienste der Umwelt
* Künstliche Intelligenz, Cybermobbing und gewalthaltige Computerspiele im Blickpunkt
* Deutsche demonstrieren gegen die AfD
* Österreich: „jeder kann Imam werden“
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HELLMEYER-Report
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ÜBERSICHT
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
Der DAX am Freitag gehalten: Schluss um 0,07% tiefer bei 16.555 Punkten und mittleren Umsätzen.
Einschätzungen
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Termine
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Marktumfeld
Konträrer können die Eindrücke beim World Economic Forum in Davos nicht sein. Auf der einen Seite forderte Argentiniens Präsident Javier Milei das „Ende aller Steuern“ und brandmarkte den Staat als Feind der Wirtschaft. Auf der anderen Seite veröffentlichten 250 Milliardäre und Millionäre gemeinsam einen offen Brief, in dem sie die Staaten weltweit auffordern, ihr Vermögen stärker zu besteuern. Ihr Ziel: Unter dem Banner „Stolz, mehr zu zahlen“ wollen sie etwa die Bildung künftiger Generationen fördern, die extreme Einkommensungleichheit bekämpfen, Umweltschutz vorantreiben und Gesundheitssysteme finanziell entlasten.
Schauspieler und Erben
Die Liste der Namen ist gespickt mit Berühmtheiten: Disney-Erbin Abigail Disney, Schauspieler Simon Pegg (bekannt unter anderem aus den „Mission Impossible“ Filmen), Brian Cox, Hauptdarsteller der Emmy-prämierten Serie „Succession“oder die Erbin des Immobilienmoguls Valerie Rockefeller – sie alle fordern eine höhere Steuer für sich selbst.
Auch zwei österreichische Unterschriften findet man darunter: Mit dabei ist die BASF-Erbin Marlene Engelhorn sowie Ernest Fuhrmann, Gründer der Organisation „Millionaires for Humanity“. Engelhorn sorgte zuletzt für Schlagzeilen, weil sie 90 Prozent ihres Erbes – das sind 25 Millionen Euro – spenden will; über den Verwendungszweck entscheidet nicht sie, sondern ein Bürgerrat aus 50 Österreichern.
Engelhorn ist mit ihrer Initiative „tax me now“ neben der NGO Oxfam eine der Mitinitiatorinnen des offenen Briefs. Sie ist derzeit selbst in Davos, um gegen das World Economic Forum zu demonstrieren. Ihre Idee einer höheren Besteuerung der Superreichen findet überraschenderweise Anklang bei jenen, die selbst davon betroffen wären: Laut einer Studie der US-Initiative „Patriotischen Millionäre“ fordern 74 Prozent der Reichen in den G-20-Staaten – also jener Menschen, die mehr als eine Million Dollar besitzen – eine höhere Besteuerung der Wohlhabenden. Konkret plädieren sie für zwei Prozentpunkte mehr Besteuerung für Menschen, die mehr als zehn Millionen US-Dollar besitzen.
Ungleiche Verteilung
OXFAM Deutschland auf X:
Unser Bericht zeigt, dass eine kleine Minderheit immer reicher wird, während Milliarden Menschen ärmer werden. Wir fordern daher eine Besteuerung hoher Vermögen, sodass endlich auch Superreiche ihren gerechten Beitrag zum Gemeinwohl leisten! #InequalityInc #FightInequality
OXFAM Deutschland auf X – Graphik-Link
Die Menschenrechtsorganisation Oxfam veröffentlichte beim Weltwirtschaftsforum in den Schweizer Alpen zudem eine Studie, die die ungleiche Verteilung von Vermögen in der Welt kritisiert.
Demnach verloren die ärmsten 60 Prozent – das sind fünf Milliarden Menschen – seit 2020 fast 20 Milliarden an Vermögen. Die Superreichen wurden aber um einiges reicher: Alle Milliardäre der Welt sind jetzt um 34 Prozent reicher als noch 2020, die fünf vermögendsten Menschen der Welt steigerten ihren Reichtum von 405 auf 869 Milliarden Dollar.
COMMENT: Preisbereinigte Steigerung von 34 Prozent? Immerhin gab es weltweit eine recht ausgeprägte Inflation.
Oxford/Melbourne (pte004/16.01.2024/06:15) – Umweltverschmutzende Unternehmen können durch Klimaklagen für Schäden in Billionenhöhe haftbar gemacht werden. Laut einer neuen Studie des Sustainable Law-Programs der University of Oxford berücksichtigen jedoch nur wenige Investoren und Regulierungsbehörden diese Gefahren bei der Bewertung der klimabezogenen Finanzrisiken von Unternehmen. Die Studie fordert eine Überarbeitung der Art und Weise, wie die Risiken von Klimastreitigkeiten bewertet werden, und bietet einen neuen Rahmen dafür.
Klimabedingte Finanzrisiken
„Finanzielle Risiken sind der vorherrschende Rahmen, durch den sich Investoren und Regulierungsbehörden mit dem Klimawandel auseinandersetzen. Doch die Analyse von Klimarisiken kann rechtliche Entwicklungen nicht zufriedenstellend berücksichtigen. Aktuelle Klimarisikobewertungen könnten Verteilung und Ausmaß klimabedingter finanzieller Risiken falsch darstellen“, heißt es in der Studie. Das bedeute, dass Investoren in die falschen Projekte investierten und Risiken eingingen, die weder sie noch die Behörden verstünden, wodurch sich die finanziellen Risiken, die der Klimawandel mit sich bringt, noch weiter verschärften, so Thom Wetzer, Direktor des Oxford Sustainable Law Program.
Insgesamt wurden weltweit bisher 2.485 Klimaklagen eingereicht, und ihre zunehmenden Auswirkungen stellen erhebliche Risiken für einige der weltweit größten CO2-Emittenten dar.
Nach Schätzungen der Autoren könnte beispielsweise allein der US-amerikanische Öl- und Gasriese Chevron für bis zu 8,5 Bio. Dollar haftbar gemacht werden. In den Jahren 1990 bis 2019 betrug der Gewinn des Unternehmens 291 Mrd. Dollar. „Es ist möglich, dass das Geschäft von Chevron tatsächlich den Nettowert zerstört“, sagt Co-Autor Rupert Stuart-Smith vom Oxford-Institut für Geografie und Umwelt.
Klimaklagen nur Randrisiken
Die Studie zeigt auch, wie Organisationen, die mit der Bereitstellung von Rahmenwerken für die Bewertung von Klimarisiken beauftragt sind, wie das International Sustainability Standards Board und das Network for Greening the Financial System, rechtliche Risiken mit „Übergangsrisiken“ in einen Topf werfen und „kaum bis gar keine“ Details liefern, um sie zu bewerten. „Das deutet darauf hin, dass sie Klimarechtsstreitigkeiten lediglich als Randrisiko betrachten, während die jüngsten Ereignisse vor Gericht zeigen, dass es sich um etwas weitaus Größeres handelt“, sagt Co-Autorin Arjuna Dibley, Leiterin der Nachhaltigkeits-Finanzforschung bei Melbourne Climate Futures.
Wetzer und sein Team stellen Möglichkeiten vor, wie klimabezogene rechtliche Risiken von Investoren und Regulierungsbehörden bewertet werden könnten, einschließlich einer Analyse der Marktauswirkungen: Analyse anhand der sozialen Kosten von CO2; Zuschreibung von Schäden durch den Klimawandel; Schätzung der Kosten eines beschleunigten Klimaschutzes und qualitative Analyse.
„Politische Entscheidungsträger, Investoren und Unternehmen haben die Notwendigkeit akzeptiert, die Klimarisiken zu verstehen. Dies jedoch sorgfältig zu tun bedeutet, sich mit dem Gesetz durch Forschung auseinanderzusetzen, die rechtliches Denken mit Finanzanalysen und Klimawissenschaft verbindet. Andernfalls werden sie bei ihrer Behandlung weiterhin blind sein“, schließt Wetzer. (Ende)
Zentralbanken
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INTERNATIONAL
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AMERIKA: USA, VENEZUELA, u.a.
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ASIEN: CHINA, JAPAN u.a.
Nordkorea: Putin für baldigen Besuch bereit
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nordkoreanischen Angaben zufolge seine Bereitschaft erklärt, das isolierte kommunistische Land bald zu besuchen. Putin habe sich für die Einladung für einen Besuch Pjöngjangs bedankt und seine Bereitschaft bekundet, Nordkorea zu einem baldigen Zeitpunkt zu besuchen, berichtete Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA heute. Man sei bereit, „den engsten Freund des koreanischen Volkes mit größter Aufrichtigkeit zu begrüßen“.
Im Ausland wird die Annäherung zwischen Moskau und Pjöngjang mit großem Misstrauen gesehen. Im Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Russland nicht nur Artilleriemunition, sondern zuletzt angeblich auch ballistische Raketen aus Nordkorea eingesetzt. Befürchtet wird, dass Russland dem diktatorisch regierten Land in Fernost technisch bei dessen Waffenprogrammen helfen könnte.
Russland hatte vergangene Woche bei einem Besuch der nordkoreanischen Außenministerin Choe Son Hui die enge Zusammenarbeit mit dem isolierten kommunistischen Land bekräftigt. Als Sinnbild der engeren Kooperation hatte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un im September 2023 den Fernen Osten Russlands besucht und sich dort mit Putin getroffen. Es folgte ein Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Pjöngjang. Eine Reise Putins nach Nordkorea steht noch aus.
AUSTRALIEN
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AFRIKA
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ZENTRALASIEN
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NAH-/MITTELOST: ISRAEL u.a.
US-Militär: Stützpunkt mit Soldaten im Irak angegriffen
Im Irak ist nach US-Angaben eine von US-Soldaten und -Soldatinnen genutzte Militärbasis angegriffen worden. Vom Iran unterstützte Kämpfer im Westirak hätten mehrere Raketen auf den Stützpunkt Ain Al-Assad abgefeuert, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X (Twitter) gestern mit. Eine Reihe von US-Soldaten werde derzeit medizinisch untersucht. Mindestens ein irakischer Soldat sei verwundet worden.
Die meisten Raketen seien von der Luftabwehr des Stützpunktes abgefangen worden, andere seien auf dem Stützpunkt eingeschlagen. Die Schadensbeurteilung dauere an, hieß es.
Rund 2.500 US-Soldaten im Irak
Im Irak sind nach US-Medienberichten derzeit an mehreren Standorten rund 2.500 US-Soldaten und -Soldatinnen stationiert. Während des Irakkriegs 2003 und der folgenden Jahre bis 2011 gehörte Ain al-Assad westlich der Hauptstadt Bagdad zu einem der größten US-Militärstützpunkte im Land. Die Basis wurde in der Vergangenheit mehrfach von der Terrormiliz IS, aber auch proiranischen Milizen im Irak angegriffen.
Als Reaktion auf den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen haben proiranische Milizen in den vergangenen Wochen ihre Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und im benachbarten Syrien verstärkt.
EUROPA
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DEUTSCHLAND
WAHLUMFRAGEN
WEITERE MELDUNGEN
Berlin (pte018/16.01.2024/13:59) – Künstliche Intelligenz (KI) hat für 28 Prozent der Deutschen bereits zu spürbaren Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Co geführt. Ebenfalls ein Viertel glaubt, dass es in den nächsten zwei bis fünf Jahren dazu kommt, 17 Prozent rechnen damit in sechs bis zehn Jahren, wie eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands BITKOM zeigt.
KI für Bürger Gewohnheit
„Viele Menschen haben durch die neuen Angebote zur Sprach- oder Bildgenerierung wie ChatGPT oder Midjourney erstmals direkten Kontakt mit KI gehabt und haben deren Potentiale ganz praktisch erleben können. Es wurde verstanden, dass KI nicht eine von vielen technologischen Innovationen ist. KI hat die Kraft, die Welt zu verändern“, so BITKOM-Präsident Ralf Wintergerst.
79 Prozent der Bundesbürger wünschen sich, dass KI für die Cyber-Sicherheit genutzt wird. Drei Viertel sprechen sich für den KI-Einsatz in der Verwaltung aus und ebenso viele wollen KI im Verkehr nutzen, also zum Beispiel mit intelligenten Ampelanlagen oder autonomen Fahrzeugen. 70 Prozent wünschen sich KI im Gesundheitswesen, etwa zur Unterstützung bei Diagnosen oder bei der Entwicklung von Medikamenten.
Kampf gegen Klimawandel
„Mit KI können wir in vielen Bereichen effizienter werden, Zeit und Geld sparen. KI kann einen wichtigen Beitrag zur Lösung der großen Herausforderungen der kommenden Jahre leisten, vom Klimawandel bis hin zur Verwaltungsmodernisierung“, so Digitalbranchen-Vertreter Wintergerst.
Keine Mehrheit findet die KI-Verwendung im Sport (44 Prozent), etwa für automatisierte Schiedsrichterentscheidungen, im Militär (43 Prozent), zum Beispiel für autonome Drohnen, und in der Politik (39 Prozent), etwa um die Auswirkung von Gesetzen vorherzusagen. Die geringste Zustimmung gibt es mit 33 Prozent zum KI-Einsatz in Kunst und Kultur, also zum Beispiel für durch KI generierte Literatur, Musik oder Bilder. (Ende)
München (pte012/15.01.2024/12:30) – Laut einer neuen ifo-Umfrage stehen in den nächsten drei Jahren bei 43 Prozent der deutschen Familienunternehmen Gesellschafts- oder Anteilsübertragungen an. Das Problem: 42 Prozent aller befragten Firmen haben noch keinen Nachfolger für die Geschäftsleitung aus der Familie.
Eigentümer immer älter
Eine weitere Herausforderung: Die Inhaber werden immer älter, und es bekommen immer weniger Familienunternehmen eine familieninterne Nachfolge hin: zuletzt nur 34 Prozent. Auch in den Aufsichtsräten ist Nachwuchs aus den eigenen Reihen rar: Nur ein Viertel der Unternehmen kann das Gremium mit Familienmitgliedern nachbesetzen, heißt es.
Das Ausscheiden der Babyboomer-Jahrgänge beeinflusst demnach nicht nur das Angebot an Fachkräften, sondern auch an Unternehmensnachfolgern.
Ein Stimmungsmonitor im Sommer 2023 hat laut den Experten zudem gezeigt, dass für 61 Prozent der Familienunternehmen die Erbschaft- oder Schenkungsteuer eine „starke oder sehr starke Belastung“ ist.
Zweite und dritte Generation
Fast die Hälfte der Familienunternehmen befindet sich in der zweiten und dritten Generation. Rund ein Fünftel schafft es laut den aktuellen Daten darüber hinaus. Die ältesten Unternehmen in der Datenbank „FamData“ existieren seit dem 14. Jahrhundert. Stolze fünf Prozent seien vor 1900 gegründet worden, weitere zehn Prozent in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. (Ende)
Bonn (pte014/15.01.2024/13:51) – Die Bundesnetzagentur hat zur Bekämpfung des Rufnummernmissbrauchs 2023 insgesamt 9.789 Rufnummern abgeschaltet. Eine weitere Nutzung der Rufnummern für missbräuchliche Zwecke, wie beispielsweise den „Enkeltrick“, wird hierdurch ausgeschlossen, heißt es. Zu 1.298 Rufnummern hat die Behörde eigenen Angaben nach zudem Fakturierungs- und Inkassierungsverbote verhängt, um Betroffene vor finanziellen Einbußen zu schützen.
143.061 Beschwerden registriert
Die in Bonn ansässige Bundesnetzagentur haben 2023 insgesamt 143.061 Beschwerden wegen Rufnummernmissbrauchs erreicht. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 150.387 Beschwerden. Verbraucher melden neben unerwünschten Werbefaxen, belästigendem Anrufverhalten, kostenpflichtigen Warteschleifen und falsche Pop-up-Fehlermeldungen auch Fake-Hotlines sowie Rufnummernmanipulation.
Schwerpunkt der Beschwerden 2023 waren jedoch unerwünschte SMS- und Messenger-Nachrichten, wie es heißt. Dominiert wurde dieser Bereich von sogenannten „Enkeltrick-Fallkonstellationen“. Allein 6.500 Rufnummern seien in dem Zusammenhang abgeschaltet worden. Betroffene werden dabei von angeblichen Verwandten, meistens Enkelkinder und Kinder, oder guten Bekannten kontaktiert und mittels erfundener Notlagen um Geld betrogen. (Ende)
Erneut deutschlandweit Demos gegen Rechtsextremismus
Deutschlandweit werden heute erneut Tausende Menschen bei Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus erwartet. Nachdem bereits am Freitag und gestern in zahlreichen Städten Hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen waren, rechneten die Veranstalter der Proteste etwa in München, Köln und Berlin heute wieder mit Tausenden Teilnehmenden. Lesen Sie mehr …
ÖSTERREICH
STATISTIK AUSTRIA
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WAHLUMFRAGEN
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WEITERE MELDUNGEN
„Krone“: Aktivistin Schilling tritt bei EU-Wahl für Grüne an
Gewinnabschöpfung bei Energiekonzernen vor Verlängerung
MEDIZIN – PSYCHOLOGIE – FORSCHUNG
COVID-19: Zunahme schwerer Erkrankungen infolge der Impfmüdigkeit
Edinburgh – Der Verzicht auf eine Auffrischung des Impfschutzes erhöht vor allem bei älteren Menschen das Risiko auf eine schwere Erkrankung an COVID-19. Dies zeigt eine umfassende Analyse des National Health Service (NHS) der 4 britischen Länder im Lancet (2024; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)02467-4), der zufolge im Sommer 2022 fast ein Fünftel der Hospitalisierungen auf die zunehmende Impfmüdigkeit in der Bevölkerung zurückzuführen war.
Großbritannien gehörte im Dezember 2020 zu den ersten Ländern, die mit einer Impfkampagne gegen COVID-19 begannen. Angesichts der steigenden Fallzahlen in der ersten Alpha-Welle der Epidemie war der Zuspruch groß.
Mehr als 90 % der Bevölkerung ließen sich impfen – sobald der Impfstoff zur Verfügung stand. Schon bei der 2. Dosis ließ das Interesse vor allem bei älteren Menschen, Menschen mit afrikanischen Wurzeln und solchen aus den ärmeren Stadtteilen der Metropolen nach. Dabei hatten erste Daten aus Israel gezeigt, dass die 2. Dosis das Risiko auf eine Hospitalisierung und einen tödlichen Verlauf weiter senkt.
Die Impfmüdigkeit nahm in der Folge weiter zu. Anfang Juni 2022 hatten in England 45,8 % und in Nordirland 48,8 % der Erwachsenen nicht an allen empfohlenen Impfungen teilgenommen. In Schottland waren es 34,2 % und in Wales 32,8 %, die auf den für sie kostenlosen Schutz teilweise verzichtet hatten.
Da in allen 4 Ländern praktisch alle Einwohner vom National Health Service medizinisch versorgt werden, konnte ein Team um Sir Aziz Sheikh, dem Leiter des Usher Institute an der Universität Edinburgh, relativ leicht ermitteln, dass 14.156 der 40.393 Briten im impffähigen Alter (über 5 Jahre), die in den Monaten Juni bis September 2022 wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, keinen vollständigen Impfschutz hatten.
Einige von ihnen wären natürlich auch nach einer Impfung erkrankt, da es damals bereits Durchbruchinfektionen gab. Die meisten Fälle wären jedoch verhindert worden.
Nach den Berechnungen des „HDR UK COALESCE Consortium“ um Sheikh hätten in den 4 Monaten 210 weniger Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren (95-%-Konfidenzintervall 94 bis 326), 1.544 weniger Jugendliche und Erwachsene (1.399-1.689) im Alter von 16 bis 74 Jahren und 5.426 weniger Senioren ab 75 Jahren (5.340-5.512) im Krankenhaus behandelt werden müssen, wenn sie einen kompletten Impfschutz gehabt hätten. Zusammen sind das 7.180 aller 40.393 Hospitalisierungen, also fast ein Fünftel (17,7 %).
Besonders riskant war der Verzicht auf die regelmäßigen Impfungen für ältere Menschen. Schon ein ausgelassener Impftermin steigerte in der Altersgruppe ab 75 Jahre das Risiko auf einen schweren Verlauf mit Hospitalisierung und eventuellem Tod (Odds Ratio 2,70; 2,61-2,78). Bei 2 versäumten Impfungen stieg die Odds Ratio auf 3,13 (2,93-3,34), bei 3 versäumten Dosen auf 3,61 (3,13-4,17) und bei 4 versäumten Dosierungen auf 3,08 (2,89-3,29).
In der Altersgruppe von 16 bis 74 Jahren betrugen die Odds Ratios 1,26 (1,19-1,32) bei einem Impfdefizit von einer Dosis, 1,88 (1,71-2,06) bei 2 verpassten Impfdosen und 1,50 (1,42-1,57) bei 3 versäumten Impfdosen.
Auch in der Gruppe der 5- bis 15-Jährigen war bei einem Defizit von 2 Dosierungen ein signifikanter Anstieg der schweren Erkrankungen (Odds Ratio 2,41; 1,76-3,30) nachweisbar, auch wenn die absolute Zahl der Erkrankungen (135) in dieser Gruppe gering war. Für eine einzelne unterlassene Impfung war das Risiko bei den Kindern nur leicht und nicht signifikant erhöht (Odds Ratio 1,28; 0,98-1,67). © rme/aerzteblatt.de
Britische Behörde besorgt wegen Häufung von Masern
Eine britische Gesundheitsbehörde ist wegen der steigenden Zahl an Maserninfektionen besorgt. Rund um Birmingham sind in den vergangenen Monaten vermehrt Ansteckungen festgestellt worden. Seit Oktober seien in der Region West Midlands mehr als 200 bestätigte Fälle und rund 100 Verdachtsfälle gemeldet worden, teilte die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency mit. 80 Prozent der Fälle seien in Birmingham aufgetreten, der Großteil davon bei Kindern unter zehn Jahren.
Die Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt. Das Virus wird zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen und ein rötlich-brauner Hautausschlag. Das Virus kann schwerwiegende Komplikationen wie Gehirnentzündungen und noch nach mehreren Jahren eine sehr seltene, aber tödliche Spätfolge nach sich ziehen – die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE).
Vorbeugende Impfung
SSPE ist in den USA und Westeuropa wegen der weit verbreiteten Masernimpfung äußerst selten. Masern können mit zwei Impfdosen verhindert werden. Allerdings kommt es tragischerweise immer wieder zur Infektion von Säuglingen, die noch nicht geimpft werden konnten – etwa wenn sich in einer Praxis zeitgleich oder Stunden zuvor ein nicht geimpfter, an Masern erkrankter Mensch aufhielt. Das Risiko, eine SSPE zu entwickeln, ist bei Menschen, die im Alter von unter zwei Jahren an Masern erkrankten, am höchsten.
Bisher lässt sich die Krankheit nicht aufhalten. Auf erste Anzeichen wie Vergesslichkeit und Reizbarkeit folgen Symptome wie Halluzinationen und Krampfanfälle. Geistiger Verfall, Sprechstörungen, Muskelsteifigkeit und Schluckstörungen folgen. Der Tod tritt meist ein bis drei Jahre nach Ausbruch ein.
Gainesville (pte009/16.01.2024/10:30) – In den USA haben 2022 rund 37,9 Mio. Menschen unter der Armutsgrenze gelebt. Dieser Wert entspricht 11,4 Prozent der Bevölkerung. Armut wirkt sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit aus. Laut Forschern der University of Florida geht Armut oft mit chronischen Entzündungen einher. Gesundheit und Lebenserwartung verschlechtern sich somit noch weiter. Das Team um Forschungsleiter Arch Mainous hat ermittelt, dass die Gesundheitsergebnisse bei armen US-Amerikanern, die auch an chronischen Entzündungen leiden, deutlich schlechter sind, als es eigentlich zu erwarten wäre.
Chronische Entzündungen
Chronische Entzündungen, die durch die Belastung mit Umweltgiften, bestimmte Arten der Ernährung, Autoimmunerkrankungen wie Arthritis oder andere chronische Erkrankungen wie Alzheimer hervorgerufen werden, sind ebenfalls bekannte Risikofaktoren für Krankheit und Sterblichkeit. Die Forscher haben Daten von Erwachsenen mit 40 Jahren und älter analysiert. Sie gehörten zwischen 1999 und 2002 zu den Teilnehmern der „National Health and Nutrition Examination Survey“ (NHANES). Diese Personen wurden bis zum 31. Dezember 2019 weiter beobachtet.
NHANES wird seit 1971 vom National Center for Health Statistics durchgeführt und untersucht in den USA die Gesundheit und den Ernährungszustand von Kindern und Erwachsenen. Darin sind 95 Mio. Erwachsene vertreten. Die Experten haben NHANES-Daten mit den Aufzeichnungen des „National Death Index“ kombiniert. Im nächsten Schritt berechneten sie die Sterblichkeitszahlen für den Zeitraum von 15 Jahren nach der Registrierung. NHANES verzeichnet unter anderem auch das Haushaltseinkommen. Anhand der offiziellen Armutsgrenze wird die „Poverty Index Ratio“ berechnet, ein Standardmaß für Armut.
Ob Teilnehmer an einer chronischen Entzündung litten, wurde mittels der Plasmakonzentration von hs-CRP geschlossen. Dieses Protein wird von der Leber als Reaktion auf die Sekretion von Interleukinen durch Immun- und Fettzellen gebildet. Normalerweise gilt eine Konzentration von mehr als 0,3 mg/dl hs-CRP als Hinweis auf eine chronische Infektion. Im Rahmen einer weiteren Analyse sind die Forscher jedoch zur Empfehlung eines Grenzwertes von 1,0 mg/dl gelangt.
Krebstod fast doppelt so oft
Die Studienautoren haben die beteiligten Personen in vier Gruppen aufgeteilt: Mit oder ohne chronische Entzündung sowie ein Leben unter der Armutsgrenze oder darüber. Durch den Vergleich der Sterblichkeit innerhalb von 15 Jahren konnten die Auswirkungen von Armut und Entzündungen getrennt, aber auch gemeinsam untersucht werden. Laut dem Zweit-Autor Frank A. Orlando verfügten Teilnehmer mit entweder einer Entzündung oder Armut allein über ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko bei der Gesamtmortalität.
Personen, die von beiden Faktoren betroffen waren, hatten ein um 127 Prozent erhöhtes Risiko des Todes aufgrund einer Herzerkrankung und ein um 196 Prozent höheres Risiko eines Todes aufgrund einer Krebserkrankung. Da die Auswirkungen der Kombination beider Faktoren so drastisch ausgefallen sind, gehen die Forscher davon aus, dass es sich um eine synergetische Auswirkung auf die Sterblichkeit handelt. Die Forschungsergebnisse wurden in „Frontiers in Medicine“ veröffentlicht. (Ende)
Zu viel Fruktose verursacht Fettleber
Gute Vorsätze zu Neujahr umfassen oft auch den Plan, mehr Früchte und Obst zu essen. Wer sich dabei aber zu sehr auf Wellness-Drinks, Smoothies und Fruchtsäfte verlässt, handelt sich leicht Probleme ein. Zu viel an enthaltener Fruktose gelangt nämlich aus dem Dünndarm direkt in die Leber. Die Folge kann eine Fettleber sein. Das belegen laut der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) auch aktuelle Studien.
Fruktose – der Zucker, der beispielsweise in Früchten und Honig vorkommt, aber in geringeren Mengen auch in Gemüse – gilt häufig als die gesunde Alternative zum Haushaltszucker. „Alle Zuckerarten finden bei Überkonsum ihren Weg in die Leber und können damit zu einer Fettleber beitragen, doch die Fruktose steigert die Fettneubildung in besonderem Maße – um das 15-Fache gegenüber der Glukose“, zitierte die deutsche Fachgesellschaft jetzt Ali Canbay, Klinikdirektor der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Fruktose ist ein sogenanntes Monosaccharid und hat einen höheren Süßwert als Haushaltszucker (Disaccharid), der aus einer Mischung zwischen Fruktose und Glukose besteht.
Der negative Effekt liegt vermutlich daran, dass die Leber eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Fruktose hat und unter bestimmten Krankheitsbedingungen vermehrt Enzyme bildet, die Fruchtzucker abbauen und Fett herstellen. Die gesteigerte Fettproduktion in der Leber kann nicht nur zu Fetteinlagerungen dort führen, sondern auch andere Stoffwechselprozesse wie die Funktion der Betazellen, die Insulinproduktion und die Insulinempfindlichkeit beeinträchtigen.
Die Fettleber ist die häufigste Lebererkrankung, die zu einer chronischen Entzündung des Organs führen kann. Dann spricht man von einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH). Unbehandelt können Lebererkrankungen zu Zirrhose und Leberkrebs führen. „Die Leber leidet lange still. Beschwerden in Form von Schmerzen oder einer Gelbfärbung der Augen und Haut zeigen sich in der Regel erst, wenn die Leber schon schwer geschädigt ist“, ergänzte Heiner Wedemeyer, Präsident der DGVS aus Hannover. Rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland hat vermutlich eine Fettleber, die häufig auch mit anderen Erkrankungen einhergeht – zum Beispiel mit Adipositas sowie Zucker- und Stoffwechselstörungen.
„Eine gesunde und ausgewogene mediterrane Ernährung kann dabei helfen, die Fetteinlagerungen in der Leber zu bekämpfen, daher begrüßen wir es sehr, dass das neue Jahr bei vielen Menschen mit guten Vorsätzen bezüglich der Ernährung einhergeht“, sagte Birgit Terjung, Ärztliche Direktorin der GFO Kliniken Bonn. Es müsse lediglich sichergestellt werden, dass mit zu viel Obst nicht unerwünschte Ergebnisse erreicht werden. „Wenn in einen frisch gepressten Orangensaft fünf Orangen wandern oder Smoothies gleich aus mehreren hundert Gramm Obst bestehen, übersteigt man schnell die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Menge an Fruktose von 25 Gramm pro Mahlzeit, maximal 80 Gramm pro Tag“, so die Expertin. Sie empfiehlt zwei Portionen Obst am Tag, die idealerweise unverarbeitet gegessen und gut gekaut werden sollten.
Hörsturz: Nutzen von Glukokortikoiden in Standarddosierung und höheren Dosen fraglich
Halle – Menschen mit Hörsturz profitieren nicht stärker von Hochdosisregimen mit Glukokortikoiden als im Vergleich zur Standarddosierung. Die aktuellen Erkenntnisse werfen sogar die Frage auf, ob Glukokortikoide als primäre Intervention bei Hörsturz einem Placebovergleich standhalten würden. Entsprechende Folgestudien und neue medikamentöse Therapiemöglichkeiten wären dringend erforderlich (NEJM Evidence 2023; DOI: 10.1056/EVIDoa2300172).
„Bisher hat man vermutet, dass eine sehr hohe Dosis von Glukokortikoiden über einen kurzen Zeitraum insgesamt besser wirkt. Wir haben die Effekte einer solchen Behandlungsstrategie in der aktuellen Studie erstmals systematisch untersucht, mit der Standardtherapie verglichen und konnten dabei so viele Betroffene berücksichtigen wie noch nie“, erklärte Studienleiter Stefan Plontke, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie an der Universitätsmedizin Halle.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden 325 Menschen mit Hörsturz (Hörsturz von mindestens 50 dB) aus 39 Behandlungszentren in drei Behandlungsarme gegliedert. Eine Gruppe erhielt die bisherige Standardtherapie (5 Tage orales Prednisolon mit 60 mg/Tag (Pred-Control)), zwei weitere Gruppen erhielten eine deutlich höhere Dosierung mit entweder 5 Tage lang hochdosiertes intravenöses Prednisolon mit 250 mg/Tag (HD-Pred) oder 5 Tage hochdosiertes orales Dexamethason mit 40 mg/Tag (HD-Dex). Jedes Dosisregime wurde danach über weitere 5 Tage ausgeschlichen.
Die mittlere Veränderung der Hörschwelle vom Ausgangswert bis Tag 30 betrug 34,2 dB (95-%-Konfidenzintervall (95 % CI) 28,4 bis 40,0) in der HD-Pred-Gruppe, 41,4 dB (95 % CI 35,6 bis 47,2) in der HD-Dex-Gruppe und 41,0 dB (95 % CI 35,2 bis 46,8) in der Pred-Control-Gruppe (p=0,09 für die Varianzanalyse). In der HD-Pred- (n=73) und HD-Dex-Gruppe (n=76) traten häufiger unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit der Studienmedikation auf, als in der Pred-Kontrollgruppe (n=46).
„Eine höhere Dosis von Glukokortikoiden zeigte keine besseren Therapieerfolge gegenüber der Standardtherapie. Allerdings traten mögliche Nebenwirkungen wie beispielsweise erhöhte Blutzuckerwerte oder eine Verschlechterung des Bluthochdrucks häufiger auf“, kommentierte Plontke.
Auch unter Standardtherapie wurde nach 30 Tagen bei 60 % der Behandelten keine vollständige Besserung verzeichnet.
„Obwohl diese Medikamente seit 50 Jahren weltweit in der Hörsturz-Erstbehandlung zum Einsatz kommen, gibt es keinen belastbaren wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit. Ob die Therapie mit Glukokortikoiden wirksam, unwirksam oder schlechter als ein Placebo ist, müsste nun in einer Folgestudie untersucht werden“, so die Auffassung von Plontke. Laut Einschätzung von Plontke werden dringend weitere neue medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Hörsturz benötigt.
Stephan Lang, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, stuft die Effektivität des bisherigen Behandlungsstandards mit Glukokortikoiden ebenfalls als fraglich ein. „Aktuell gibt es kein Medikament, das spezifisch für die Hörsturz-Therapie zugelassen ist. Wir brauchen dringend mehr belastbare Daten, um Hörsturz-Betroffene wirksam zu behandeln“, betonte Lang.
Diese Arbeit wurde durch das Deutsche Studienzentrum für HNO-Heilkunde und Kopf- und Hals-Chirurgie (DSZ-HNO) initiiert und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als 1,9 Millionen Euro gefördert. © cw/aerzteblatt.de
Madrid/Baltimore (pte001/19.01.2024/06:00) – Eine neue, höchst wirksame Waffe gegen die Ausbreitung der gefährlichen Krankheit Malaria haben Forscher der Universidad Carlos III. de Madrid (UC3M) entdeckt: ein Bakterium, das von Natur aus im Darm von Mücken vorkommt. Da es unmöglich ist, gegen Bakterien Resistenzen zu entwickeln, könnte dieses Bakterium mit der Bezeichnung Delftia tsuruhatensis TC1 für lange Zeit den Malaria-Auslöser bekämpfen. Gegen synthetische Medikamente können sich Plasmodien, die Malaria auslösen, dagegen schützen, sodass die Wirkung nachlässt.
Fünf Parasiten lösen Malaria aus
Die durch Mücken übertragene Krankheit Malaria wird durch fünf einzellige Parasiten verursacht, wobei Plasmodium falciparum der tödlichste unter ihnen ist und auf dem afrikanischen Kontinent am häufigsten vorkommt. Im Gegensatz zu seinen Verwandten infiziert P. falciparum alle Arten von roten Blutkörperchen, von unreifen jungen bis zu alten Zellen. Unbehandelt kann diese Form der Malaria innerhalb von 24 Stunden zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod führen.
Bei der Untersuchung einer Mückenkolonie im Rahmen der Forschung zur Entwicklung neuer Medikamente für den Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) haben die Forscher festgestellt, dass es immer schwieriger wurde, die Insekten mit P. falciparum zu infizieren. Bei genauerer Betrachtung der Mücken und ihrer Brutumgebung wurde festgestellt, dass die Insekten Delftia tsuruhatensis TC1 in sich trugen, das das Wachstum der Malaria-Erreger im Darm der Mücken verlangsamte, wo sie sich normalerweise entwickeln, bevor sie in die Speicheldrüsen gelangen.
Hohe Wirksamkeit im Mausmodell
Experimente mit Nagetieren an der Johns Hopkins University zeigen, dass die Störung des Plasmodium-Wachstums zur Verringerung der Übertragung führt: Nur ein Drittel der Mäuse, die von Mücken gestochen wurden, die diese Bakterien in sich trugen, wurde infiziert. Im Gegensatz dazu erkrankten 100 Prozent der Mäuse, die von Mücken gestochen wurden, die diese Bakterien nicht trugen.
Laut den Experten verbleiben die Bakterien, sobald sie im Insekt sind, dort und blockieren die Entwicklung des Parasiten kontinuierlich. „Da es sich um ein natürliches, also genetisch nicht manipuliertes Bakterium handelt, kann diese Methode schnell zur Malaria-Bekämpfung eingesetzt werden“, sagt Bioingenieur Alfonso Mendoza Losana von der UC3M. GSK hat sich die Technik mittlerweile patentieren lassen. (Ende)
Mehrheit der Bevölkerung für Weitergabe von Gesundheitsdaten an Forschung
Berlin – Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist positiv zur Nutzung von Gesundheitsdaten für Forschungszwecke eingestellt. 82,4 Prozent der Deutschen sind bereit, anonymisierte Datensätze mit Patienteninformationen für die Forschung bereitzustellen. Das hat eine Umfrage in der deutschen und israelischen Bevölkerung, durchgeführt von Mai bis Juli 2023, ergeben.
Die Umfrage wurde von der israelischen Krankenkasse Clalit und dem deutschen Marktforschungsinstitut EPatient Analystics durchgeführt. Unterstützt wurde die Befragung von der Initiative German Israeli Health Forum for Artificial Intelligence (GIHF-AI). 1.219 deutsche und 833 israelische Bürgerinnen und Bürger wurden befragt.
In der israelischen Bevölkerung liegt der Wert zur Weitergabe von anonymisierten Datensätzen an die Forschung bei ähnlichen 81,4 Prozent. Wenn es darum geht, eigene Daten für die Forschung zu spenden, fallen die Zustimmungswerte allerdings geringer aus. So sind nur noch gut die Hälfte der Deutschen (53,5 Prozent) und Israelis (58,5 Prozent) bereit, dies zu tun.
Bei der Frage, ob klinische öffentliche Einrichtungen, also etwa Ärztinnen und Ärzte oder Krankenhäuser, die Daten erhalten sollten, stimmen 83,8 Prozent der Deutschen und 79,8 Prozent der Israelis zu. Bei der Weitergabe der Daten an Krankenkassen ist die Zustimmung geringer: 49,1 Prozent der Deutschen und 63,5 Prozent der Israelis.
Allerdings unterscheidet sich die Rolle der israelischen Krankenkassen (Health Maintenance Organizations, HMO) deutlich von den deutschen Krankenversicherungen. So betreiben die HMOs beispielsweise Krankenhäuser oder Arztpraxen und stellen damit auch Ärzte ein.
Weniger Zustimmung bei Datenfreigabe an Pharmaindustrie
Besonders gering ist zudem die Unterstützung der Datenfreigabe für Pharmaunternehmen. Nur knapp ein Drittel der Deutschen (30,7 Prozent) und Israelis (28,3 Prozent) wollen, dass persönliche Gesundheitsdaten für Forschungszwecke von Pharmafirmen genutzt werden dürfen.
Dies ergebe keinen Sinn, erklärte Sylvia Thun, Direktorin der Einheit „eHealth und Interoperability“ am Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) an der Charité, vorgestern bei einem parlamentarischen Frühstück zur Vorstellung der Ergebnisse.
Denn die Forschung arbeite oft mit der Pharmaindustrie zusammen, um neue Medikamente zu entwickeln. Deshalb sei es wichtig, Bürgerinnen und Bürger entsprechend zu schulen und Vertrauen zum Thema Gesundheitsdaten aufbauen, so Thun.
Bei Big-Tech-Akteuren wie etwa Google oder Apple sinken die Zustimmungswerte auf 4,4 Prozent in Deutschland und 18,1 Prozent in Israel. In beiden Ländern gibt es zudem eine kleine Gruppe von zehn Prozent, die kategorisch ablehnen, Daten für klinische Zwecke weiterzugeben (knapp zehn Prozent).
Die Abteilungsleiterin für „Digitalisierung und Innovation“ im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Susanne Ozegowski, nannte die Umfrageergebnisse „super überraschend“ und betonte, die Werte seien eine perfekte Grundlage für die geplanten Digitalisierungsvorhaben im Gesundheitssystem.
So zeige etwa die verpflichtende Einführung des E-Rezepts, dass die Bevölkerung dies annehmen und die Umstellung funktioniert habe. Im nächsten Schritt sei es wichtig, in der Bevölkerung Vertrauen hinsichtlich der elektronischen Patientenakte (ePA) aufzubauen. Ab Januar 2025 sollen die Krankenkassen allen gesetzlich Versicherten in Deutschland eine ePA anbieten. Wer möchte, kann widersprechen. Ozegowski hofft, das dies nur wenige tun werden. © cmk/aerzteblatt.de
Zahl der Gewaltdelikte in Krankenhäusern gestiegen
Hamburg – In deutschen Krankenhäusern kommt es immer häufiger zu Gewaltdelikten wie Körperverletzung und Raub. Bundesweit stieg die Zahl sogenannter Rohheitsdelikte in medizinischen Einrichtungen zwischen 2019 und 2022 um 20 Prozent auf 6.894 Taten, wie eine heute vom Spiegel veröffentlichte Umfrage bei allen 16 Landeskriminalämtern ergab.
In Berlin liegen bereits Zahlen für 2023 vor. Im vergangenen Jahr stiegen die Gewalttaten in den Krankenhäusern der Hauptstadt um 51 Prozent. Das Saarland verzeichnete einen Zuwachs um 67 Prozent, Bremen um 55 Prozent.
In Niedersachsen stieg die Zahl um 46 Prozent auf 559 Taten, in Sachsen-Anhalt um 31 Prozent auf 406 Fälle. In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, stieg die Zahl der Gewalttaten in medizinischen Einrichtungen um 29 Prozent auf 1.571 Delikte.
In fast allen 13 Bundesländern, die seit 2019 Zahlen zu Rohheitsdelikten in Krankenhäusern erheben, ist die Tendenz steigend. Eine Ausnahme bildet nur Bayern. Dort sank die Zahl solcher Straftaten zwischen 2019 und 2022 um elf Prozent.
Nicht alle Bundesländer erheben die Zahlen laut Spiegel einheitlich, und der Tatort wurde nicht immer erfasst. Unklar ist auch, wer Opfer der Straftaten war. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen weisen Gewalttaten in Krankenhäusern erst seit 2020 gesondert aus und wurden deshalb nicht berücksichtigt.
Zuletzt hatte ein Angriff in Berlin auf das Krankenhauspersonel in der Silvesternacht bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Das Sana Klinikums Lichtenberg weitete darauf hin seinen Wachschutz aus. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte den Übergriff verurteilt. © afp/aerzteblatt.de
Innsbrucker Gerichtsmedizin entdeckte Brandopfer-Biomarker
Das Team der Innsbrucker Gerichtsmedizin unter Federführung der neuen, seit Juli 2023 amtierenden Direktorin Elke Doberentz hat im Zuge der Untersuchung von hunderten Brandopfern ein „Hitzeschock-Protein“ entdeckt. Mit diesem „Biomarker“ lasse sich bestimmen, ob die jeweilige Person bereits vor oder nach Ausbruch des Feuers tot gewesen sei, sagte Doberentz bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.
Sie und ihr Team seien zudem zur wissenschaftlichen Erkenntnis gekommen, dass sich ebenjenes „Hitzeschock-Protein“ nur dann bilde, wenn es extreme Temperatureinwirkungen auf die Organe von lebendigen Menschen gebe, so die zuletzt in Bonn tätige Gerichtsmedizinerin. „Diese Proteine sind dann vorwiegend in Nieren und Lunge zu finden“, erklärte Doberentz.
Das Prozedere selbst laufe wie folgt ab: „Zuerst werden die Proben bei der Obduktion entnommen und schließlich im Labor gefärbt“, führte Doberentz aus. Daraus gewinne man schließlich einen „sehr verlässlichen Marker“ zur Bestimmung des Todeszeitpunktes der Opfer.
Auch bei Erfrierungsopfern sind vergleichbare Marker vorhanden
Sie werde sich aber ganz sicher „nicht nur mit Brandopfern“ beschäftigten, stellte sie klar. Vergleichbare Marker – die es in nächster Zeit noch genauer zu bestimmen gelte – gebe es etwa auch bei Erfrierungstoten. „In dieser Sache sind in nächster Zeit umfangreiche Untersuchungen geplant“, strich die Wissenschafterin heraus.
Ihr Herz schlage für „die verschiedensten rechtlichen Fragestellungen“, sah Doberentz ein weites thematisches Feld, das sie bearbeiten wolle. „Ich möchte ganz grundsätzlich Marker in unterschiedlichen Bereichen finden, die in alle möglichen Routinen einfließen können.“ Mit diesem ganz konkreten Fokus möchte sie in Innsbruck auch die „forensische Medizin“ mehr und mehr etablieren.
An den sonstigen bisherigen Säulen des Institutes für Gerichtliche Medizin, das zur Medizinischen Universität Innsbruck gehört, beabsichtigte Doberentz indes nicht zu rütteln. Weiterhin werde es am Institut umfangreiche DNA-Analysen, Obduktionen oder Abwassermonitoring geben. Für letzteres ist die Innsbruck Gerichtsmedizin auch das österreichweite Referenzlabor. Genau diese Bandbreite sage ihr überaus zu: „Ich schätze es sehr, interdisziplinär zu arbeiten.“
Diese Haltung der neuen Gerichtsmedizin-Direktorin lobte auch der ebenfalls bei dem Pressegespräch anwesende Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker: „Ich bin froh, dass sie unserem Ruf gefolgt ist.“ Sie sei eine Idealbesetzung, zumal das Institut in Innsbruck „sowohl höchst wissenschaftlich arbeite, als auch die Lehre wichtig sei“, hielt der Rektor fest.
UMWELT
Upton/New York (pte004/15.01.2024/06:15) – Forscher des Brookhaven National Laboratory und der Columbia University haben ein Verfahren zur Umwandlung von CO2 in Kohlenstoffnanofasern entwickelt. Sie nutzen eine Kombination aus elektrochemischen und thermochemischen Reaktionen, die bei relativ niedrigen Temperaturen und Umgebungsdruck ablaufen. Laut dem in „Nature Catalysis“ beschriebenen Prozedere könnte dieser Ansatz CO2 in eine feste Form überführen, sodass es aus der Atmosphäre entfernt wird. Theoretisch könnte so der CO2-Gehalt in der Luft abnehmen und das Klima entlastet werden.
Zement könnte Klima entlasten
Allerdings geht es um gewaltige Mengen. Pro Jahr werden nahezu 40 Mrd. Tonnen CO2 vom Menschen emittiert. Da bei diesem Prozess Wasserstoff als Nebenprodukt entsteht, könnte das Verfahren sogar wirtschaftlich sein. „Man könnte die Fasern beispielsweise mit Zement vermischen“, sagt Jingguang Chen von der Columbia University. „Daraus hergestellter Beton würde dadurch fester. Zudem würde das Klimagas für mindestens 50 Jahre aus der Atmosphäre ferngehalten. Bis dahin sollte die Welt vorrangig erneuerbare Energiequellen nutzen, die kein CO2 verursachen.“
Die Idee, CO2 einzufangen oder in andere Materialien umzuwandeln, um den Klimawandel zu bekämpfen, ist nicht neu. Doch bei der unterirdischen Lagerung von CO2-Gas können Undichtigkeiten auftreten, sodass das Klimagas doch wieder in die Atmosphäre gelangt, was bisher allerdings noch nicht vorgekommen ist. Man kann daraus auch Chemikalien und Kraftstoffe herstellen, die allerdings sofort verwendet werden, wodurch das CO2 wieder in die Atmosphäre gelangt.
Bisher sind Temperaturen zu hoch
Der gängige Prozess zur Umwandlung von CO2 in festen Kohlenstoff erfordert Temperaturen von 1.000 Grad Celsius und hohen Druck. Das sind Bedingungen, die eine umweltverträgliche Umwandlung nahezu unmöglich machen. „Eine groß angelegte CO2-Minderung ist mit dieser Methode sehr unrealistisch“, sagt Chen.
„Wir haben dagegen einen Prozess entwickelt, der bei etwa 400 Grad Celsius abläuft, was eine viel praktischere, industriell erreichbare Temperatur ist“, so Chen weiter. Der Trick bestehe darin, die Reaktion in Phasen aufzuteilen und zwei verschiedene Arten von Katalysatoren zu verwenden, Materialien, die chemische Reaktionen massiv beschleunigen. „Durch die Kopplung von Elektrokatalyse und Thermokatalyse erreichen wir Dinge, die mit keinem der beiden Prozesse allein erreicht werden können“, unterstreicht er.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass diese Tandemstrategie eine Tür für die Dekarbonisierung von CO2 in wertvolle feste Kohlenstoffprodukte öffnet und gleichzeitig erneuerbaren Wasserstoff produziert“, so Chen. Wenn diese Prozesse durch erneuerbare Energien angetrieben würden, könne die CO2-Konzentration tatsächlich verringert werden. (Ende)
Cambridge (pte015/19.01.2024/11:30) – Das E-Auto der Zukunft bezieht seinen Strom aus Batterien, in denen das problematische Metall Kobalt fehlt. Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine Kathode auf der Basis von organischen Materialien entwickelt und neben Kobalt auch auf Nickel verzichtet. Mircea Dincă konnte an einer Batterie mit der neuen Kathode nachweisen, dass sie Strom mit ähnlichen Geschwindigkeiten leiten kann wie Kobaltbatterien. Der neue Speicher hat außerdem eine vergleichbare Kapazität und lässt sich schneller aufladen als derzeit genutzte Lithium-Ionen-Batterien.
Neuer Werkstoff schont die Umwelt
„Unsere Batterie ist mit etablierten Technologien konkurrenzfähig und kann Kosten einsparen sowie menschliches Leid und Umweltprobleme verhindern, die mit dem Abbau der Metalle verbunden sind, die derzeit in Batterien verwendet werden. Die Batterie übersteht 2000 Lade- und Entladezyklen, ohne allzu viel Kapazität zu verlieren“, sagt Dincă.
Nahezu alle E-Autos werden von Lithium-Ionen-Batterien angetrieben, die aufgeladen werden, wenn Lithium-Ionen von einer positiv geladenen Elektrode, der Kathode, zu einer negativ geladenen Elektrode, der Anode, fließen. Bei den meisten Lithium-Ionen-Batterien enthält die Kathode Kobalt, ein Metall, das eine hohe Stabilität und Energiedichte bietet.
Da es sich bei Kobalt um ein knappes Metall handelt, kann der Preis schwanken, und ein Großteil der weltweiten Vorkommen befindet sich in politisch instabilen Ländern. Kobalt wird meist unter gefährlichen Arbeitsbedingungen angebaut und es bleibt Giftmüll übrig, der das Land, die Luft und das Wasser rund um die Minen verunreinigt. „Kobaltbatterien können viel Energie speichern und verfügen über alle Leistungsmerkmale, die den Menschen wichtig sind. Allerdings wird der jetzt schon volatile Preis drastisch ansteigen, wenn sich der Anteil der E-Autos stark erhöht“, meint Dincă.
Kobalt-Alternativen mit Nachteilen
Aufgrund der vielen Nachteile von Kobalt werden weltweit Alternativen gesucht. Möglich ist der Einsatz von Lithium-Eisen-Phosphat (LFP), das einige Autohersteller bereits in E-Fahrzeugen einsetzen. Doch LFP hat nur etwa die Hälfte der Energiedichte von Kobalt-Nickel-Batterien. Eine weitere Option sind organische Materialien, doch die meisten konnten bisher nicht mit der Leitfähigkeit, Speicherkapazität und Lebensdauer kobalthaltiger Batterien mithalten. Wegen ihrer geringen Leitfähigkeit müssen solche Materialien mit Bindemitteln wie Polymeren gemischt werden, die die Speicherkapazität verringern.
Dincăs Kathode besteht aus organischen Molekülen mit dem unaussprechlichen Namen 2,3,5,6-Tetraamino-1,4-benzoquinone. Sie bilden eine graphitähnliche Struktur. Innerhalb der Moleküle befinden sich zudem chemische Gruppen, sogenannte Chinone, die als Elektronenreservoir dienen, und Amine, die dem Material helfen, starke Wasserstoffbrückenbindungen zu bilden. Diese machen das Material sehr stabil und gleichzeitig unlöslich. Das verhindert, dass sich das Material im Batterieelektrolyten auflöst, wie dies bei einigen organischen Materialien der Fall ist, was die Lebensdauer dramatisch verkürzt. (Ende)
BILDUNG
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MEDIEN – IT – KI
WHO warnt vor Risiken durch Generative Künstliche Intelligenz im Gesundheitsbereich
Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor den Risiken bei der Verwendung von Generativer Künstlicher Intelligenz im Gesundheitsbereich gewarnt. Eine in Genf veröffentlichte Analyse der WHO kommt zu dem Schluss, die neue Technologie könne zwar in verschiedenen Bereichen der Medizin hilfreich sein.
Wenn sie aber nicht mit ausreichend Daten entwickelt werde, könne sie irreführende und potenziell gefährliche Ergebnisse liefern.
Die Generative Künstliche Intelligenz wird dafür verwendet, beispielsweise in Programmen wie ChatGPT, Texte, Bilder oder Videos zu erzeugen. Die Programme können dabei mit unterschiedlichen Datenarten gespeist werden, diese umwandeln, verarbeiten und daraus neue Daten generieren.
Die WHO rechnet damit, dass Generative Künstliche Intelligenz in der Zukunft breite Anwendung in der Medizin finden wird. So könnte die Technologie bei der Diagnose, in der Forschung und Entwicklung sowie in der Bildung von Ärzten und Pflegekräften genutzt werden.
Weiteres Potenzial von Generativer Künstlicher Intelligenz sieht die WHO in der Verwaltung von Gesundheitsdaten sowie in der Unterstützung von Patienten, die sich über ihre Symptome informieren wollen.
Das Risiko in der Verwendung von Generativer Künstlicher Intelligenz liegt der Analyse zufolge in der Qualität der Daten, mit denen die Modelle trainiert werden. So verzerre eine nicht repräsentative Datenlage auch die Ergebnisse der Programme, was falsche, ungenaue, voreingenommene oder unvollständige Diagnosen zur Folge haben könne.
Die Konsequenzen seien im Gesundheitsbereich entsprechend schwerwiegend, warnte die WHO. Mit der zunehmenden Verwendung der neuen Technologie im Gesundheitsbereich seien „Fehler, Missbrauch und schlussendlich gesundheitliche Schäden einzelner Menschen unvermeidbar“, heißt es in der Analyse.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mahnt, dass es nur möglich sei, von den Vorteilen von Generativer Künstlicher Intelligenz zu profitieren, wenn alle Beteiligten transparent und verantwortungsbewusst mit der Technologie umgingen. Dazu müssten Regeln aufgestellt und medizinisches Personal sowie Patienten an der Entwicklung der KI-Programme für den Gesundheitsbereich beteiligt werden.
„Generative Künstliche Intelligenz hat die Chance, die Gesundheitsversorgung zu verbessern“, erklärte der wissenschaftliche Leiter der WHO, Jeremy Farrar. „Das gelingt jedoch nur, wenn die Entwickler, Entscheider und Nutzer die Risiken kennen und sich verantwortlich für sie fühlen.“
Die WHO sieht unter anderem große Technologieunternehmen, die Programme für den Gesundheitsbereich entwickeln, in der Pflicht. Außerdem müsse das Risiko für Cyberangriffe bei der Arbeit mit sensiblen Gesundheitsdaten bedacht werden.
Die WHO schloss ihre Einschätzung der Chancen und Risiken von Generativer Künstlicher Intelligenz für die Gesundheitsversorgung mit der Aufforderung an Regierungen, die Verwendung der neuen Technologie zu regulieren und sie regelmäßig zu überprüfen. © afp/aerzteblatt.de
KI kapituliert bei Grammatikfehlern fast immer – GPT3 und GP3.5 wissen
Berlin/Barcelona (pte001/15.01.2024/06:00) – Künstliche Intelligenz (KI) kapituliert bei Grammatikfehlern. Das haben Forscher der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) und des Catalan Institute of Research and Advanced Studies herausgefunden. Sie haben die Fähigkeiten des Menschen mit den drei besten derzeit verfügbaren großen Sprachmodellen verglichen, zwei basierend auf GPT3 und eines (ChatGPT) basierend auf GP3.5.
Viele falsche Antworten
Die Forscher haben menschlichen Probanden und den KI-gestützten Sprachmodellen korrekt formulierte und fehlerhafte Sätze vorgelegt und sie anschließend mit folgenden Fragen konfrontiert: „Ist dieser Satz grammatikalisch korrekt?“ Es zeigte sich, dass Menschen fast immer richtig antworteten, während die großen Sprachmodelle viele falsche Antworten gaben.
Tatsächlich wurde festgestellt, dass sie die Standardstrategie verwendeten, meistens mit „Ja“ zu antworten, unabhängig davon, ob die Antwort richtig war oder nicht. „Das Ergebnis ist überraschend, da diese Systeme auf der Grundlage dessen trainiert werden, was in einer Sprache grammatikalisch korrekt ist und was nicht. KI-Sprachmodelle können sehr hilfreich sein, aber wir müssen uns ihrer Mängel bewusst sein“, mahnt Evelina Leivada von der Abteilung für Katalanistik der UAB. (Ende)
Zu wenig Information über mentale Gesundheit im Netz für Jugendliche
Dreieinhalb Stunden täglich hängen Kinder und Jugendliche im Durchschnitt an ihren Smartphones und surfen meist im Internet. Geboten wird dort viel, doch eine Unterstützung für mentales Wohlbefinden ist selten dabei. In einer Studie anlässlich der seit 2023 in Schulen stattfindenden „Mental Health Days“ wurden nun Schülerinnen und Schüler zu dem Thema befragt. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) gaben etwa an, online noch nie ein Hilfsangebot zum Thema Suizid gesehen zu haben.
Dass mentale Gesundheit ein Thema ist, zeigte die nun präsentierte Umfrage unter mehr als 8.000 Kindern und Jugendlichen, 6.697 Fragebögen wurden ausgewertet. Weit mehr als die Hälfte waren Mädchen, das Durchschnittsalter lag bei 14 Jahren. Zwar sagten 74 Prozent, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind, doch 67 Prozent meinten, dass sie innerhalb der vergangenen zwei Wochen mindestens an einzelnen Tagen Niedergeschlagenheit, Schwermut oder Hoffnungslosigkeit empfunden hatten. Gar 27 Prozent gaben an, dass sie innerhalb der vergangenen 14 Tagen an einzelnen Tagen daran gedacht haben, dass sie lieber tot wären oder sich ein Leid zufügen möchten. „Das ist zu viel“, sagte einer der Studienautoren, Tobias Dienlin vom Institut für Publizist der Universität Wien. Fast 60 Prozent der Befragten klagten über Konzentrationsschwierigkeiten.
„Gefühle können ganz schön anstrengend sein. Aber Gefühle sind auch etwa ganz Normales, was zum Leben dazu gehört – positive und negative, die steuern ja unser Verhalten“, meinte der zweite Studienautor Paul Plener von der MedUni Wien. „Wenn die schlechten Gefühle aber lange andauern und ich eingeschränkt bin in meiner Freiheit, dann sollte ich mir Hilfe suchen.“ Oft gebe es so rund um das 14. Lebensjahr einen ersten Peak, was das Auftreten psychischer Erkrankungen betrifft, wie Meta-Analysen zeigten. Laut Plener manifestieren sich bis zum 18. Lebensjahr die Hälfte aller psychischen Erkrankungen, wobei Angst- und depressive Störungen am häufigsten auftreten. Nach Corona sei zwar die Zahl jener, die ab und zu suizidale Gedanken haben, gleich geblieben. Jedoch habe die Zahl jener, die täglich über Suizid nachdenken, deutlich zugenommen, sagte der Kinder- und Jugendpsychiater.
Smartphone-Nutzung nahm deutlich zu
Auch die Smartphone-Nutzung habe durch die Pandemie deutlich zugenommen. Da habe sich auch oft ein Zusammenhang zwischen einer schlechten Stimmungslage und der Nutzung von Social Media gezeigt, berichtete Plener über eine weitere Meta-Studie. Auch die am Montag in Wien präsentierte Studie, die von der Ethikkommission der Universität Wien geprüft und unter Aufsicht durchgeführt wurde, zeigt vor allem, dass das Smartphone einen wichtigen Anteil im Leben der Kinder und Jugendlichen hat. 213 Minuten verbringen Schülerinnen und Schüler am Handy, 90 Minuten in sozialen Netzwerken, 89 Minuten beim Streaming, 64 Minuten bei Videospielen und 62 Minuten in Messenger-Diensten. Viel weniger wird mittlerweile ferngesehen (40 Minuten pro Tag) und gelesen (36 Minuten pro Tag). Interessant ist, dass sich Kinder und Jugendliche bereits neun Minuten pro Tag mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen.
Dabei gaben 37 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, bereits online Suizidaufrufe gesehen zu haben. Jedoch meinten 54 Prozent, im Internet noch nie Hilfsangebote zum Thema Suizid gesehen zu haben.
Niemand würde in die Suizidalität getrieben, wenn er darauf angesprochen werde, betonte Plener. Ganz im Gegenteil, die Menschen sollten mehr dabei unterstützt werden, über Gefühle sprechen zu lernen, sagte Golli Marboe, der Initiator der Studie und der „Mental Health Days – Tage der psychischen Gesundheit“ im Schulunterricht.
Nach einer Pilotphase wurde das Projekt im Sommer 2023 begonnen. Bisher wurden mehr als 35.000 Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrlinge erreicht. Marboes Verein zur „Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien“ hat die Initiative, die auf Spenden und Förderungen angewiesen ist, ins Leben gerufen.
Marboes Sohn hat sich vor fünf Jahren das Leben genommen. „Seit damals stellen wir uns immer wieder die Fragen, was haben wir übersehen, was hätten wir besser machen können, warum haben wir nicht erkannt, dass er nicht nur schlecht drauf war, sondern eine schwere Krankheit hatte“, sagte Marboe. „Wir wussten zu wenig über die Fragen des psychischen Wohlbefindens.“ Aus dem Grund habe der Journalist und Buchautor die Imitative „Mental Health Days“ gegründet, um das Thema sichtbarer zu machen und „dass wir lernen, über unsere Gefühle zu sprechen“. 681 Module wurden bereits abgehalten. Für Marboe wäre es ein großer Wunsch, wie die jährlich abgehaltenen Sportfeste, einen fixen Tag der psychischen Gesundheit in den den österreichischen Schulen zu etablieren.
Service: Informationen und Spenden über https://www.mentalhealthdays.eu/
Mehr als 16 Prozent der Jugendlichen Opfer von Cybermobbing
Berlin – Die Fälle von Cybermobbing unter Jugendlichen häufen sich. Nach einer in Berlin veröffentlichten Umfrage für die Barmer waren im vergangenen Jahr mehr als 16 Prozent der Heranwachsenden Opfer von Cybermobbing.
Damit war der Anteil genauso hoch wie im Jahr davor. 2021 waren erst 14 Prozent der Jugendlichen betroffen.
Wie aus der Sinus-Jugendstudie für die Barmer weiter hervorgeht, hat zuletzt die Hälfte (52 Prozent) der betroffenen Jugendlichen Cybermobbing über den Messengerdienst Whatsapp erfahren. Dahinter folgen die Plattformen Tiktok und Instagram mit 34 beziehungsweise 33 Prozent.
Fast drei Viertel (74 Prozent) der Betroffenen waren dabei Mobbing in Form von Beleidigungen ausgesetzt, gefolgt vom Verbreiten von Gerüchten und dem Ausschluss aus Gruppen. Rund ein Drittel (32 Prozent) beklagte das Posten von peinlichen Bildern und Videos.
Mehr als jeder zweite Jugendliche (52 Prozent) hat zudem im vergangenen Jahr im direkten Umfeld mitbekommen, dass jemand persönlich Ziel von Cybermobbing war. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei 43 Prozent, 2022 bei 50 Prozent. Nur 28 Prozent der Mädchen und Jungen haben bislang keinerlei Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht.
Für die Sinus-Jugendstudie wurden von September bis Anfang Oktober 2023 bundesweit rund 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren befragt. © afp/aerzteblatt.de
BEZUG lt. Ärzteblatt: Sinus-Jugendstudie aus dem Oktober 2022 – Sinus, November 2022 (120-Seiten-PDF)
KORREKTER BEZUG:
Umfrage unter Jugendlichen: Cyber-Mobbing nimmt immer weiter zu – SINUS, 19.1.2024
Dieser Text ist eine Pressemitteilung der BARMER vom 19.01.2024. Das SINUS-Institut führte die Studie durch.
Junge Menschen in Deutschland sind immer stärker von Cyber-Mobbing betroffen. Mehr als jeder zweite Jugendliche hat in diesem Jahr im direkten Umfeld mitbekommen, dass jemand persönlich Ziel von Cyber-Mobbing war. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei 43 Prozent. Das geht aus der aktuellen Sinus-Jugendstudie im Auftrag der BARMER hervor, für die von September bis Anfang Oktober bundesweit rund 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren befragt wurden. Demnach waren zuletzt mehr als 16 Prozent der Heranwachsenden selbst Opfer von Cyber-Mobbing und damit zwei Prozent mehr als im Jahr 2021.
„Cyber-Mobbing ist kein Kavaliersdelikt, sondern kann für die Betroffenen zur Tortur werden. Es ist eine alarmierende Entwicklung, dass diese Form des Mobbings bei Jugendlichen immer weiter zunimmt. Je schneller die Opfer eine vertrauenswürdige Hilfe bei Eltern, Freunden, Schulen, Polizei oder Beratungsstellen bekommen, desto besser“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Eigenen Angaben zufolge hätten zuletzt 15 Prozent der befragten Betroffenen keinerlei Hilfe bei Cyber-Mobbing-Attacken erhalten. Dieser Wert sei zwar niedriger als in den Vorjahren, aber immer noch zu hoch.
Cybermobbing wird intensiver – Graphik-Link
Peinliche Bilder und Videos bei jedem dritten Mobbing-Opfer
Wie aus der aktuellen Sinus-Jugendstudie weiter hervorgeht, haben 52 Prozent der betroffenen Heranwachsenden Cyber-Mobbing über WhatsApp erfahren. Dahinter folgen Tik Tok und Instagram mit 34 beziehungsweise 33 Prozent. 74 Prozent der Betroffenen waren dabei Mobbing in Form von Beleidigungen ausgesetzt, gefolgt vom Verbreiten von Gerüchten und dem Ausschluss aus Gruppen. 32 Prozent beklagten das Posten von peinlichen Bildern und Videos.
„Jede Form von Cyber-Mobbing kann die Betroffenen massiv belasten. Deshalb ist eine niedrigschwellige Hilfe auch so wichtig. Die Opfer dürfen nicht allein gelassen werden“, sagt BARMER-Chef Straub. Dass nur 28 Prozent der Mädchen und Jungen keinerlei Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht hätten, sei ein erschreckend niedriger Wert.
Alles Wissenswerte zu Cyber-Mobbing, Tipps für Betroffene und Hilfsangeboten unter: www.barmer.de/cybermobbing
Cybermobbing-Orte und -Arten – Graphik-Link
Jena (pts008/16.01.2024/10:15) – Seit zwei bis drei Jahren beobachten Lehrende einen steigenden Trend an Psychoterror und Schikane über Internet und digitale Medien – in jeder zweiten Schule, selbst schon bei den Jüngsten. Dabei fällt auf, dass jedes Kind nicht nur Opfer, sondern auch Täter sein kann. Das sind unter anderem die Ergebnisse einer von YouGov im Auftrag vom IT-Sicherheitshersteller ESET durchgeführten repräsentativen Umfrage. Befragt wurden 350 Lehrkräfte an Grund-, Förder-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasium, Regel- und Berufsschulen.
„Mobbing an Schulen geschieht nicht nur auf dem Pausenhof, sondern wird über Soziale Medien oder in Klassenchats weitergeführt“, erklärt Ildikó Bruhns, Projektleiterin der ESET-Initiative „Safer Kids Online“. „An mehr als jeder zweiten Grundschule kam es zu ein bis zwei Vorfällen in den letzten zwölf Monaten, an jeder dritten Grundschule sogar zu drei bis fünf Cybermobbing-Fällen. Die Dunkelziffer wird deutlich höher liegen. Und die Tendenz zeigt leider seit Jahren nach oben.“
Cybermobbing: Jedes Alter und alle Schulformen betroffen
Denken Eltern an Cybermobbing, verbinden sie das Thema in erster Linie mit Jugendlichen. Und das zu Recht: Laut der aktuellen Umfrage von ESET gibt es an mehr als jeder zweiten Schule digitale Schikane, am meisten bei 12- bis 15-Jährigen (69 %) und 16- bis 18-Jährigen (42 %). An jeder zwölften Schule tritt Cybermobbing sogar häufig auf. Besonders hoch ist der Wert an Regelschulen: Hier ist jede fünfte Einrichtung betroffen.
Vereinzelte Fälle von Cybermobbing gibt es am meisten an Realschulen (75 %), gefolgt von Förderschulen (73 %).
„Auch wenn die Grundschulen den niedrigsten Wert von 51 Prozent aufweisen, ist das Ergebnis trotzdem alarmierend, dass die Jüngsten schon digitalen Angriffen ausgesetzt sind“, warnt Ildikó Bruhns. „Trotz einiger Bemühungen bleibt Cybermobbing ein unterschätztes Thema in Deutschland. Strafrechtlich existiert es nicht einmal als Tatbestand. Ein Gesetz gegen Cybermobbing, mehr Aufklärung und Offensiven an Schulen – Staat und Politik sind hier in der Pflicht, das umzusetzen.“
Fast die Hälfte aller Schulen beobachtet, dass Cybermobbing in den vergangenen Jahren etwas angestiegen ist, vor allem Realschulen sind betroffen (58 %). Beunruhigend ist, dass die Grundschulen den zweithöchsten Wert (51%) verbuchen und Cybermobbing – wenn auch nur knapp – hier stärker wächst als bei den „Großen“ in Gymnasien und Realschulen (50 %). Die Zunahme an Cybermobbing ist vielen Lehrenden nicht neu: Seit zwei bis drei Jahren beobachten sie den Negativtrend an jeder zweiten Schule. Doch auch an jeder zweiten Grundschule ist er deutlich wahrnehmbar.
Schülerinnen werden am häufigsten zum Ziel von Cybermobbing
Betroffen sind in Lehranstalten fast alle Schülerinnen (89 %), in Regel- und Berufsschulen sogar jede. In Grundschulen gerät mehr als jede zweite Lernende ins Visier von Cybermobbern, bei Schülern sind es sogar 80 Prozent. Jede vierte Lehrerin und jeder fünfte Lehrer ist im Allgemeinen digitaler Schikane ausgesetzt, selbst in Grundschulen bereits jeder zehnte Lehrende.
Bei den Ergebnissen fällt auf, dass jedes Kind nicht nur Opfer, sondern auch Täter sein kann. In der Hälfte der Fälle lassen sich die Mobber nicht nur einem Geschlecht zuordnen. Das zieht sich mehr oder weniger quer durch alle Schulformen mit Ausnahme der Hauptschule: In nur mehr als jedem achten Fall sind die Täter sowohl männlich als auch weiblich. Darüber hinaus sticht hier heraus, dass der Anteil an Täterinnen weit über Durchschnitt (13 %) liegt: Jede Zweite macht ihren Mitmenschen dort das Leben schwer.
Über alle Schulformen hinweg kommen die Mobber am häufigsten aus dem direkten Klassenumfeld (71 %), mehr als jeder Zweite (58 %) aus dem mittelbaren Umfeld, wie der Nachbarklasse oder einem höheren Jahrgang.
Prävention in Grundschulen hat Luft nach oben
Pöbeln auf dem Schulhof oder Mobbing mit technischen Hilfsmitteln – beide Formen treten laut Umfrageergebnissen fast gleich oft auf. Ein Viertel der Befragten beobachtet, dass Cybermobbing etwas häufiger vorkommt, vor allem an Berufsschulen (41 %) und Gymnasien (32 %). Über die Hälfte aller Cybermobbing-Vorfälle und damit die meisten entwickeln sich durch direkte, persönliche Beleidigung. Mit Abstand belegen hier Realschulen (88 %) einen zweifelhaften Spitzenplatz. Doch auch Grundschulen liegen mit 54 Prozent noch vor Gymnasien und Berufsschulen.
Wird ein konkreter Cybermobbing-Vorfall beobachtet, gibt es fast immer Gespräche mit den Betroffenen (88%) und in mehr als jedem zweiten Fall eine Meldung bei der Leitung (64 %). Mit Anzeigen wird lediglich in etwas mehr als jedem vierten Fall reagiert und ein Rechtsanwalt so gut wie nie eingeschaltet (5 %).
Damit es gar nicht erst zu digitalen Beleidigungen & Co. kommt, ergreifen alle Bildungseinrichtungen vorbeugende Maßnahmen, am meisten Aufklärungs- und Präventionsarbeit im Unterricht (78 %), gefolgt von Kursen, Schulungen und Projekten gegen Cybermobbing (55 %). Doch von wegen „Früh übt sich“: Grundschulen verbuchen hier jeweils den vorletzten Platz unter den Bildungseinrichtungen.
Tipps für Kinder und Jugendliche
- Kinder sollten nicht zu viel von sich preisgeben. Adresse, Telefonnummer und freizügige Bilder haben nichts auf Sozialen Medien und generell im Internet zu suchen. Was einmal dort veröffentlicht wurde, lässt sich kaum mehr löschen.
- Der Nachwuchs sollte Bilder wählen, auf dem er nicht eindeutig erkennbar ist. Bilder von anderen zu veröffentlichen, geht nur mit deren Einverständnis.
- Kinder müssen verstehen, dass man selbst schnell zum Opfer oder Täter werden kann. Eltern sollten ihnen ein Problembewusstsein schaffen und über Cybermobbing reden.
- Immer misstrauisch bleiben. Nicht jeder hat Gutes im Internet im Sinn oder erzählt die Wahrheit über sich. Also Augen auf bei der Freundeswahl.
- Nicht mitmachen! Kinder sollten sich nicht bei Streitereien einspannen lassen, schon gar nicht, wenn man andere fertig machen will. Mobbing-Attacken sollten sofort gemeldet werden, erst recht, wenn man selbst betroffen ist.
Über die Umfrage
Die Online-Umfrage wurde im Auftrag von ESET von der YouGov Deutschland GmbH durchgeführt. Befragt wurden 350 Lehrkräfte von Grund-, Förder-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasium, Regel- und Berufsschulen im Zeitraum vom 10. Bis zum 16. November 2023. (Ende)
Aussender: | ESET Deutschland GmbH |
Ansprechpartner: | Philipp Plum |
Tel.: | +49 3641 3114 141 |
E-Mail: | philipp.plum@eset.com |
Website: | www.eset.de |
Studie: Kurzzeitige Videospiel-Gewalt lässt einen nicht abstumpfen
Kriegsspiele und Co aus der Ich-Perspektive, sogenannte Egoshooter und ähnliche Videospiel-Formate, sind seit Langem sehr beliebt und werden immer realistischer. Gleichzeitig gibt es eine mitunter hitzig geführte Diskussion, ob und inwieweit solche Spiele Menschen sozusagen abstumpfen lassen gegenüber realer Gewalt. Eine Studie von Wiener Forschern zeigt nun, dass sich das im Gehirn nicht ablesen lässt – zumindest nicht nach sieben Stunden Spielzeit verteilt über zwei Wochen.
Für ihre Untersuchung ließ das Team um Claus Lamm und Lukas Lengersdorff von der Fakultät für Psychologie der Universität Wien, zu dem auch schwedische Kollegen zählten, 89 erwachsene Männer über zwei Wochen hinweg insgesamt sieben Stunden lang entweder eine äußerst gewalttätige Variante des bekannten Videospiels „Grand Theft Auto V“ (GTA 5), das u.a. mit Foltersequenzen aufwartet, oder eine Version des gleichen Spieles, aus der die Gewaltdarstellungen entfernt wurden, spielen. Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie war, dass die Teilnehmer keine oder nur sehr wenig Vorerfahrung mit dieser Art Videospielen hatten. Immerhin rund 25 Prozent der Europäer geben mittlerweile in Befragungen an, sich wöchentlich mit Computerspielen zu beschäftigen, schreiben die Forscher in ihrer Arbeit.
„Getötet“: 2.844,7 Menschen
Die 45 Versuchspersonen aus der Gewalt-Gruppe töteten in diesem Zeitraum im Schnitt 2.844,7 Menschen im virtuellen Raum. Vor und nach der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Varianten von „Grand Theft Auto V“ baten die Wissenschafter die Teilnehmer in den Magnetresonanztomografen (MRT). Während Bilder der Vorgänge im Gehirn gemacht wurden, sahen sie Bilder von Menschen, denen vorgeblich Elektroschocks verabreicht wurden – ein klassischer wissenschaftlicher Versuchsaufbau, um auf das Mitgefühl (Empathie) von Menschen schließen zu können.
Dabei offenbarte sich den Forschern, dass die zwei Wochen „GTA 5“-Erfahrung mit der gewalttätigen Version offenbar keine statistisch signifikanten Veränderungen auf die Reaktion auf die gequälten Menschen im Bildmaterial mit sich brachten. Nach der im Rahmen der Studie eher kurzen Erfahrung mit solchen Videospielen stellt sich laut den Analysen also keine offensichtliche Abstumpfung ein, so die Wissenschafter.
Dieses Ergebnis stehe durchaus im Kontrast zu anderen Untersuchungen und Theorien, schreiben die Wissenschafter, die jedoch einschränken, dass die Erkenntnisse aus dieser Untersuchung nicht überinterpretiert werden sollten. So könnte daraus keineswegs geschlossen werden, dass das auch gilt, wenn sich Menschen über lange Zeit einer solchen Freizeitgestaltung aussetzen.
Was man sagen könne ist: „Ein paar Stunden Videospielgewalt haben keinen nennenswerten Einfluss auf die Empathie von psychisch gesunden, erwachsenen Versuchspersonen“, so Lengersdorff in einer Aussendung der Uni Wien. Dass die aktuellen Ergebnisse anderen Studien zu widersprechen scheinen, dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass in vielen Untersuchungen die Empathie mehr oder weniger direkt nach dem Spielen getestet wurde.
Kurzfristige von längerfristigen Effekten trennen
Lamm plädiert angesichts dessen dafür, in der Forschung zu diesem teils sehr kontrovers diskutierten Thema besonders dafür zu sorgen, sichtbare kurzfristige von längerfristigen Effekten zu trennen. In weiterer Folge müsse man sich jedenfalls genau ansehen, was bei langfristigem Kontakt mit Gewalt in Videospielen passiert. Außerdem sei die große Frage, wie etwa Menschen aus gesellschaftlichen Gruppen darauf reagieren, die weniger gefestigt in ihrer psychischen Verfasstheit sind. So etwa Kinder und Jugendliche: „Das junge Gehirn ist hoch plastisch, wiederholter Kontakt mit Gewaltdarstellungen könnte daher einen viel größeren Effekt haben. Aber natürlich lassen sich diese Fragen nur schwer experimentell untersuchen, ohne an die Grenzen der wissenschaftlichen Ethik zu stoßen“, so Lamm.
Service: https://doi.org/10.7554/eLife.84951
RECHT
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GESELLSCHAFT – RELIGION
Erneut deutschlandweit Demos gegen Rechtsextremismus
Deutschlandweit werden heute erneut Tausende Menschen bei Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus erwartet. Nachdem bereits am Freitag und gestern in zahlreichen Städten Hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen waren, rechneten die Veranstalter der Proteste etwa in München, Köln und Berlin heute wieder mit Tausenden Teilnehmenden. Lesen Sie mehr …
Islam in Österreich: Keine einheitliche Ausbildung: „Jeder darf Imam sein“
In Frankreich dürfen seit Jahresbeginn keine ausländischen Imame predigen. Wie die Rechtslage in Österreich aussieht und warum es keine einheitliche Ausbildung für Imame gibt.
Wie soll der Islam in Europa aussehen? Diese Frage stellt sich aktuell die französische Regierung. Seit Beginn des Jahres dürfen in Frankreich keine Imame mehr in Moscheen predigen, die aus dem Ausland finanziert werden. Ein solches Gesetz ist in Österreich bereits 2015 in Kraft getreten. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden Imame aus Drittstaaten, etwa aus der Türkei, als Staatsbeamte nach Österreich entsandt und von der jeweiligen Regierung bezahlt. Das ist seit der Novellierung des Islamgesetzes 2015 verboten.
Damit soll verhindert werden, dass Imame und Moscheen in Österreich aus dem Ausland finanziert werden. Geprüft werde das vom Kultusamt, heißt es aus dem Bundeskanzleramt. Nur jene, die ihre finanziellen Mittel im Inland aufbringen können – etwa durch Mitgliedsbeiträge, vergleichbar mit der Kirchensteuer – erhalten die Berechtigung, weiterhin aktiv zu sein. „Es ist ein Gesetz mit vielen Schwachstellen“, beschreibt Ednan Aslan, Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Wien, das Islamgesetz. Da es trotzdem Verbände gäbe, die auf Umwegen Gelder aus dem Ausland beziehen.
Ausbildung im Inland
Frankreich will jetzt einen Schritt weiter gehen und hat eine zusätzliche Maßnahme angekündigt. In Zukunft sollen nur im Inland ausgebildete Imame als Prediger im Land zugelassen werden. Das ist in Österreich nicht der Fall. Obwohl die Rechtslage eine Auslandsfinanzierung untersagt, ist es weiterhin gestattet, Imame aus Drittstaaten nach Österreich zu holen. Damit könne die Ausbildung der Prediger nur schwer überprüft werden. Aslan kritisiert das: „Jeder darf Imam sein, dafür ist kein Studium notwendig, sondern die Personen werden von der Glaubensgemeinschaft ausgesucht.“
Zudem wären die Moscheeverbände auch nicht an den in Österreich ausgebildeten Imame interessiert, sagt Aslan. Das habe mit ihren eigenen ideologischen Vorstellungen zu tun. Eine „theologische Ausbildung in Europa und reformorientierte Theologen“ würden für die Verbände eine „Bedrohung“ in ihrem Glauben darstellen.
Gleichzeitig stelle sich die Frage, wer die im Inland ausgebildeten Imame finanzieren würde: „Dieser Herausforderung wird sich auch Frankreich stellen müssen. Denn die Moscheen werden nur jene Imame beschäftigen, die ihren Ideologien folgen“, erklärt Aslan.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) dementiert das. Man habe sehr wohl Interesse an einer einheitlichen Ausbildung in Österreich. Den praktischen Teil, etwa das Praktizieren von islamischen Hochzeiten oder Beerdigungen, lerne man ohnehin in der Glaubensgemeinschaft, ähnlich wie ein Priesterseminar. Am Islamisch-Theologischen Institut in Wien sind aktuell rund 370 Studierende eingeschrieben.
Die Verbände werben trotzdem mit den Universitäten in den jeweiligen Heimatländern, in der Türkei, in Bosnien-Herzegowina oder in den arabischen Ländern. „Es ist schwierig, über Nacht eine Veränderung herbeizuführen. Dafür hat man die Isolation zu lange zugelassen“, sagt Aslan.
RUSSLAND – UKRAINE
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Weitere Meldungen – Ukraine
Moskau: NATO-Manöver markiert Rückfall in Kalten Krieg – 21.1.2024, 7:44
Russland hat das am 31. Jänner beginnende NATO-Großmanöver als endgültigen Rückfall des transatlantischen Militärbündnisses in die Zeiten des Kalten Krieges kritisiert. Eine Übung dieses Ausmaßes markiere die endgültige und unwiderrufliche Rückkehr der NATO zu den Schemata des Kalten Krieges, als der militärische Planungsprozess, die Ressourcen und die Infrastruktur auf eine Konfrontation mit Russland vorbereitet worden seien, sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko.
Die NATO startet kommende Woche ihr größtes Manöver seit Jahrzehnten. An der bis Mai laufenden Übung „Steadfast Defender 2024“ sollen rund 90.000 Soldaten und Soldatinnen teilnehmen. Ziel ist es den Angaben zufolge, die Verlegung von US-Soldaten und -Soldatinnen zur Unterstützung europäischer Truppen in an Russland angrenzenden Ländern und an der NATO-Ostflanke im Fall eines Konflikts mit einem ähnlich starken Gegner zu üben.
Das Manöver sei ein weiteres Element des hybriden Krieges, den „der Westen gegen Russland entfesselt“ habe, so Gruschko gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur RIA in heute veröffentlichten Äußerungen.
Keine namentliche Erwähnung Russlands
Die NATO hat Russland bei der Ankündigung des Manövers nicht namentlich erwähnt. Im zentralen Strategiepapier der Verteidigungsallianz wird jedoch Russland als die größte Bedrohung für die Sicherheit der NATO-Länder genannt.
Die russische Führung hat seit Beginn der Ukraine-Invasion wiederholt den Vorwurf erhoben, dass der „kollektive Westen“, einen „hybriden Krieg“ gegen Russland führe, indem er die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den Aggressionskrieg Russlands durch finanzielle und militärische Hilfe unterstütze.
ORF – Ukraine
Explosionen und Brand an Gasterminal in Russland
Selenskyj erwartet bilaterale Sicherheitsabkommen
London: Russland kommt am Dnipro nicht weiter
BAHA NEWS – Ukraine
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ISRAEL – HAMAS
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Weitere Meldungen – Israel
Israel: Bewaffnete Palästinenser im Gazastreifen getötet – 21.1.2024, 9:20
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen etwa 15 bewaffnete Palästinenser getötet.
Zudem hätten in der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets, wo Israel in den vergangenen Wochen den militärischen Druck auf die militant-islamistische Palästinenser-Organisation Hamas erhöht hat, Scharfschützen mit Luftunterstützung „mehrere Terroristen eliminiert“, teilte das israelische Militär mit.
Israel verweist auf andauernde Hilfslieferungen für Gaza
Während die UNO im Gazastreifen einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe fordern und vor einer Hungersnot warnt, verweist Israel auf andauernde Lieferungen. Seit Beginn des Gaza-Krieges seien fast 10.000 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in das Küstengebiet gelangt, teilte die für die Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Behörde (COGAT) gestern auf der Plattform X (Twitter) mit.
Das waren aber nicht einmal 100 Lastwagen pro Tag. Vor Kriegsbeginn fuhren rund 500 Lkws täglich mit humanitären Gütern in das Gebiet.
Das UNO-Nothilfebüro OCHA hatte vor wenigen Tagen erneut darauf hingewiesen, dass bereits 378.000 der 2,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des palästinensischen Küstenstreifens unter einer „katastrophalen“ Mangelversorgung litten. Der Rest der Bevölkerung in Gaza sei von einer Nahrungsmittelkrise betroffen.
COGAT hatte dagegen gesagt, es gebe im Gazastreifen hinlänglich Nahrungsmittel. Seit Kriegsbeginn seien 5.328 Lastwagen mit 112.120 Tonnen an Lebensmitteln in den Gazastreifen gebracht worden, hieß es in dem X-Beitrag.
UNO-Menschenrechtler: Hunger als Kriegstaktik
Eine Gruppe von acht UNO-Menschenrechtsexpertinnen und -experten warf Israel dagegen kürzlich vor, Hunger als Kriegstaktik einzusetzen. Auslöser des Gaza-Kriegs war ein beispielloser Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels, bei dem 1.200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln entführt wurden.
Auf das schlimmste Massaker in seiner Geschichte reagierte Israel mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Seither sind nach Angaben der Hamas im Gazastreifen 24.927 Menschen getötet worden.
ORF – Israel
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BAHA NEWS – Israel
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