Tagesblick – 29.10.2023 Sonntag

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HELLMEYER

ÜBERSICHT – Wiederholung von gestern, 28.10.2023

BAHA-News – Graphik-Link

Graphik-Link DAX Deutsche Börse

Ängstliche Anlegerschaft zollt dem Wochenende Tribut: DAX-Schlussstand gestern um 0,3% tiefer bei 14.687 Punkten und somit deutlich unter der magischen Schwelle von 14.730. Das Unterschreiten dieser Untergrenze der aus dem Frühjahr stammenden Widerstandszone verheißt eher nichts Gutes: Bärenstimmung. Gut so, der Markt ist viel zu teuer, es muss noch viel Geldverbrannt werden, um die Auswirkungen der jahrelangen Niedrig- und Negativ-Zins-Exzesse der Europäischen Zentralbank und überhaupt der Zentralbanken zu nivellieren. Die lange währende Umverteilung von Geldvermögen von kapitalarmen zu kapitalstarken Haushalten schuf bei Kapitalhaltern einen enormen Geldüberhang. Otto Normalverbraucher hatte nichts davon, im Gegenteil, er bekam für sein Erspartes mickrige Zinsen, während sich dicke Kapitalhalter mit Billigkrediten in Immobilien- und Aktien-Anlage-Abenteuer stürzen konnten. Eine gemähte Wiese für etliche Jahre: es ging an Immobilien- und Aktienmärkten nur aufwärts.

Zu den Folgen der notwendigen Vernichtung des Geldüberhangs siehe den gestrigen Tagesblick an dieser Stelle. FAZIT: es droht gerade auch von dorther für Aktien- und Anleihemärkte Ungemach.

Termine

DatumZeitLandRelevanzTerminVorherigPrognose
30.10.202301:30AustraliaEinzelhandelsumsätze (Monat)0,20 %0,30 %
30.10.202308:00GermanyBruttoinlandsprodukt s.a (Quartal)0,00 %-0,30 %
30.10.202308:00GermanyBruttoinlandsprodukt n.s.a (Jahr)-0,20 %
30.10.202314:00GermanyVerbraucherpreisindex (Monat)0,30 %
30.10.202314:00GermanyVerbraucherpreisindex (Jahr)4,50 %4,00 %
30.10.202314:00GermanyHarmonisierter Verbraucherpreisindex (Jahr)4,30 %3,60 %
30.10.202320:30CanadaBoC Gouverneur Macklem Rede

COMMENT: Charttechnisch gibt es dank Inflationsdaten – so sie eintreffen – Rebound-Impulse nach oben.

Marktumfeld

Raus aus Europa: Vermögensverwalter schichten massiv Geld um – Capital, Zahlpflicht

Eine exklusive Studie zeigt, wo Vermögensverwalter für ihre Kunden Wachstum und Rendite suchen: nicht in Europa, lieber in den USA

In den Depots vermögender Anleger in Deutschland hat in den vergangenen fünf Jahren eine massive Verschiebung stattgefunden: weg aus europäischen Aktien, rein in US-Titel. So stieg der Anteil von US-Aktien allein seit Beginn der Coronapandemie von etwas über 30 auf gut 40 Prozent im Durchschnitt des Jahres 2022. Der Anteil europäischer Aktienunternehmen ging in diesen drei Jahren im Gegenzug von 39,7 auf 29,9 Prozent zurück.

Zentralbanken

INTERNATIONAL

Most countries don’t observe daylight saving time

Most Europeans will adjust their clocks on Oct. 29 to “fall back” an hour, and most Americans will do the same on Nov. 5. But Europe and the United States are more the exception than the rule. Most countries do not observe daylight saving time – the practice of advancing and winding back clocks seasonally in the spring and fall.

Graphik-Link Länder mit Sommer-Winterzeit-Wechsel

Zeitumstellung: Die entschlafene Debatte

Wie jedes Jahr am letzten Wochenende im Oktober ist in der Nacht auf Sonntag die Sommerzeit zu Ende gegangen. Seit 3.00 Uhr sind die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Die „geschenkte“ Stunde erlaubt einmalig ein längeres Ausschlafen, damit ist es früher hell, dafür nachmittags früher finster. Die EU-Debatte zur Abschaffung der Zeitumstellung ist längst sanft entschlafen – außer in Deutschland, von wo die Initiative ausging.

Dass sich das jährliche Jammern in ein Politikum verwandelt hatte, war die Folge einer 2018 durchgeführten EU-weiten Onlineumfrage. Bei dieser hatten sich 84 Prozent der Teilnehmer für ein Aus der Zeitumstellung und eine dauerhafte Sommerzeit ausgesprochen. 4,6 Millionen Antworten, davon die überwiegende Mehrheit von drei Millionen aus Deutschland, gingen ein – ein Rekord, aber immer noch weniger als ein Prozent der EU-Bürger.

Das Europaparlament stimmte daraufhin im März 2019 mit großer Mehrheit für die Abschaffung der Zeitumstellung per 2021. Die EU-Kommission schlug vor, dass die Staaten stattdessen selbst entscheiden sollen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit haben wollten. Was für eine Umsetzung noch aussteht: die erforderliche Abstimmung der Mitgliedsstaaten. Die EU-Kommission wiederholt seitdem wie in Dauerschleife auf die saisonalen Anfragen: „Der Ball liegt nun im Feld der Mitgliedsstaaten.“

Österreich wäre für ständigen Sommer

Das offizielle Österreich bevorzugt bei einer Vereinheitlichung eine ständige Sommerzeit als Standardzeit, eine Umfrage 2018 kam zum selben Ergebnis in der Bevölkerung. Generell ist die Haltung gegenüber der Zeitumstellung gleichgültiger als in Deutschland, wo sich in jährlichen Umfragen traditionell recht viel Unmut zeigt. Jeder dritte Mensch in Deutschland leide unter der Zeitumstellung, so eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Das sei der höchste Wert seit zehn Jahren.

Kritikerinnen und Kritiker der Zeitumstellung führen neben gesundheitlichen Belastungen ins Feld, dass diese ihren ursprünglichen Zweck nicht erfüllt. Eigentlich sollte das Vorstellen der Uhr im Frühjahr zum Energiesparen in der hellen Jahreszeit beitragen. Die Überlegung: Wenn sich der Tag um eine Stunde nach vorn verschiebt, wird weniger Beleuchtung und damit weniger Strom verbraucht. Dadurch entstehende Energiespareffekte sind allerdings kaum nachweisbar.

Grönland schafft Zeitumstellung ab

Während Österreich und andere europäische Länder zögern, hat sich Grönland bereits entschieden und schafft die Zeitumstellung ab. Anders als in Österreich werden somit die Uhren auf der größten Insel der Erde diesmal nicht zurückgestellt. Die Grönländer wollen dadurch eine Stunde näher an Dänemark und den Rest Europas heranrücken. Die Zeitverschiebung zwischen Grönland und Österreich beträgt damit nur noch drei statt vier Stunden.

Graphik-Link Durschnittliche Tageslänge

Relikt aus Ölkrisenzeiten

Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit der Absicht, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit erst 1980 ein. Allerdings gab es in Österreich bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie von 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.

Technisch kaum mehr der Rede wert

Rein technisch ist die Zeitumstellung kaum mehr der Rede wert: Handyuhren und Zeitanzeigen von smarten Haushaltsgeräten überspringen die Stunde im Normalfall automatisch. Sie bekommen, wie auch die meisten Uhren im öffentlichen Raum, ein Signal von der Atomuhr bei Frankfurt. Eine größere Herausforderung ist für viele Menschen die Umstellung der Digitalanzeige in älteren Autos und noch schwieriger die der inneren Uhr.

Vor allem Eltern macht die Zeitumstellung oft zu schaffen, kann man den eigenen Biorhythmus doch wesentlich einfacher austricksen als jenen der Kinder. Expertinnen und Experten raten dazu, wenn möglich Routinen wie Abendessen und Bettgehrituale sukzessive über mehrere Tage nach hinten zu verlegen, um einen möglichst sanften Übergang zu schaffen.

sofe, ORF.at/Agenturen

Links:

AMERIKA: USA, VENEZUELA

Stellantis und US-Gewerkschaft einigen sich auf Arbeitsvertrag

Die Chrysler-Muttergesellschaft Stellantis und die US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) haben sich nach einem sechswöchigen Streik vorläufig auf einen neuen Arbeitsvertrag geeinigt. Genau wie die am Donnerstag mit Ford erzielte Einigung, hat auch dieser Vertrag eine Laufzeit von 4,5 Jahren und sieht Rekord-Lohnerhöhungen vor, teilte die UAW mit.

Die Vereinbarung beinhalte zudem eine 25-prozentige Lohnerhöhung für die Beschäftigten sowie eine Vereinbarung über die Wiedereröffnung des Montagewerks des Automobilherstellers in Belvidere, im US-Bundesstaat Illinois.

Wie UAW-Vizepräsident Rich Boyer in einer Videoansprache sagte, erklärt sich Stellantis auch dazu bereit, ein Batteriewerk neben dem bestehenden Werk in Belvidere zu errichten. Insgesamt habe sich der Automobilhersteller zu neuen Investitionen in Höhe von 19 Milliarden Dollar in US-Betrieben und zur Schaffung von 5.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen verpflichtet.

„Wir freuen uns darauf, unsere 43.000 Mitarbeiter wieder zur Arbeit begrüßen zu dürfen und den Betrieb wieder aufzunehmen“, teilte Stellantis mit. US-Präsident Joe Biden, der sich zu Beginn des Streiks mit den Beschäftigten von Stellantis, Ford und GM solidarisierte, begrüßte die Einigung zwischen der UAW und der Chrysler-Muttergesellschaft.

Public Trust in Government: 1958-2023 – Pew Institute, 19.9.2023

Public trust in the federal government, which has been low for decades, has returned to near record lows following a modest uptick in 2020 and 2021. Currently, fewer than two-in-ten Americans say they trust the government in Washington to do what is right “just about always” (1%) or “most of the time” (15%). This is among the lowest trust measures in nearly seven decades of polling. Last year, 20% said they trusted the government just about always or most of the time. …

ASIEN: CHINA, JAPAN u.a.

AUSTRALIEN

AFRIKA

NAH-/MITTELOST: ISRAEL u.a.

Vor Wochen verletzte 16-jährige Iranerin tot

EUROPA

—  

DEUTSCHLAND

WAHLUMFRAGEN

WEITERE MELDUNGEN

—  

ÖSTERREICH

STATISTIK AUSTRIA

WAHLUMFRAGEN

WEITERE MELDUNGEN

Nehammer will Fahnenschändung generell verbieten

MEDIZIN – PSYCHOLOGIE – FORSCHUNG

UMWELT

BILDUNG

MEDIEN – IT

RECHT

GESELLSCHAFT RELIGION – GESCHICHTE

Vor 40 Jahren: Mit Ballon aus Regenmänteln über Eisernen Vorhang

Vor 40 Jahren hat einer der spektakulärsten Fluchtversuche aus der Tschechoslowakei nach Österreich einen glücklichen Ausgang genommen. Eine Familie konnte mit ihrem aus Regenmänteln gebastelten Heißluftballon bei Falkenstein im Weinviertel landen. Mehr dazu in noe.ORF.at

RUSSLAND – UKRAINE

FAZIT: Weiter Stellungs- und Auszehrungskrieg ohne absehbares Ende.

Newsticker

DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Ukraine

Nicht eingelangt

Weitere Meldungen

ORF

Russland meldet Abschuss von 36 ukrainischen Drohnen

Malta-Treffen: Ukraine lobt „Einheit“ gegen Russland

Ukraine: Drohnen gegen Landesflucht von Wehrpflichtigen

BAHA NEWS

Fire extinguished at oil refinery near Novorossiysk port

Russia: Kiev’s nuclear plant attack must be condemned

Letzte Meldung gestern:

n-tv- Ukrainekrieg im Liveticker – 29.10.2023

FAZIT: weiterer Auszehrungs- und Stellungskrieg.

+++ 08:03 Behörde: Brand nahe Ölraffinerie in russischer Region Krasnodar ausgebrochen  +++
Am frühen Morgen gibt es russischen Angaben zufolge einen Brand nahe der Afipsky-Ölraffinerie in der russischen Region Krasnodar. Der Brand sei inzwischen gelöscht, heißt es Behördenangaben zufolge. Es sei niemand verletzt worden. Zur Brandursache wird nichts gesagt. Die russischen Nachrichtentelegram-Kanäle „Shot“ und „Baza“ schreiben, das Feuer sei durch einen Drohnenangriff verursacht worden. Unabhängig überprüfbar ist das nicht. Anwohner berichten demnach von einer Explosion. Die Raffiniere ist etwa 80 Kilometer von Noworossijsk am Schwarzen Meer entfernt – einem der wichtigsten russischen Häfen für Ölexporte.

+++ 06:42 Ex-Wagner-Söldner sollen in Richtung Awdijiwka eingesetzt sein +++
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War nimmt an, dass ehemalige Söldner der Gruppe Wagner in Einheiten der russischen Streitkräfte in der Ukraine kämpfen und in Richtung Awdijiwka eingesetzt sind. Laut einem Interview eines russischen Militärkorrespondenten sagt der Kommandeur des „Arbat“-Bataillons, dass ein Teil des Bataillons aus ehemaligen Wagner-Angehörigen bestehe. Dieses Bataillon sei in Richtung Awdijiwka im Einsatz. Der Militärkorrespondent schreibt, es sei wahrscheinlich, dass die früheren Wagner-Kräfte nach dem Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium unterschrieben haben. Auch ein ukrainischer Militärbeobachter teilt mit, dass frühere Wagner-Söldner in der Nähe von Awdijiwka kämpfen. Ehemalige Wagner-Kräfte sollen zudem für die „Achmat“-Einheiten des tschetschenischen Machthabers Kadyrow in der Ukraine kämpfen. Sie seien an verschiedenen Frontabschnitten eingesetzt, behauptet der Kommandeur der „Achmat“-Einheiten laut einem weiteren Interview.

+++ 03:49 Lukaschenko: „Die Situation ist jetzt ernsthaft festgefahren“ +++
Russland und die Ukraine befinden sich laut dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko an den Fronten in einer Pattsituation und müssen über ein Ende des Konflikts verhandeln. „Es gibt genug Probleme auf beiden Seiten und im Allgemeinen ist die Situation jetzt ernsthaft festgefahren. Niemand kann etwas tun und seine Position substanziell stärken oder voranbringen“, sagt Lukaschenko einem Frage-Antwort-Video, das auf der Website der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta veröffentlicht wurde. „Wir müssen uns an den Verhandlungstisch setzen und zu einer Einigung kommen“, so Lukaschenko.

+++ 02:51 Russland meldet Abwehr von 36 ukrainischen Drohnen +++
Russlands Luftabwehrsysteme haben dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge in der Nacht 36 von der Ukraine abgeschossene Drohnen über dem Schwarzen Meer vor der Halbinsel Krim zerstört. Das Ministerium gibt in der auf Telegram veröffentlichten Erklärung keine Auskunft darüber, ob es bei dem Angriff zu Schäden oder Opfern gekommen ist.

+++ 22:57 Selenskyj lobt Einheit gegen „Aggressor Russland“ bei Malta-Treffen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt das Treffen von Vertretern aus mehr als 60 Staaten in Malta als Zeichen der Einheit gegen den Aggressor Russland. „Die Einheit der Welt ist das, was es wirklich braucht, um den Aggressor zu schlagen“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Der Präsident dankte den Vertretern aus 66 Staaten, darunter Nationale Sicherheitsberater und Topdiplomaten, die seine vor einem Jahr erstmals präsentierte „Friedensformel“ für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges unterstützten. Das sei ein „starkes Zeichen internationaler Einheit“.

Treffen in Malta Selenskyj lobt Einheit gegen „Aggressor Russland“

+++ 20:48 Selenskyj: Globale Mehrheit vereint sich für gemeinsame Friedensvision +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj sagt in einer Abendansprache, dass sich die Mehrheit der Weltbevölkerung allmählich auf eine gemeinsame und gerechte Vision einigt, die in der ukrainischen Friedensformel zum Ausdruck kommt. „Letztes Jahr, als ich die Formel zum ersten Mal vorstellte, diskutierte die Welt noch unterschiedliche Visionen, ganz unterschiedliche Ansätze zur Wiederherstellung unserer Staatsgrenze und eines gerechten Friedens. Und die Weltmehrheit einigt sich allmählich auf eine gemeinsame und gerechte Vision, die sich in der Friedensformel niederschlägt. Die Einheit der Welt ist das, was wir wirklich brauchen, um die Aggressoren zum Scheitern zu bringen.“

+++ 20:12 Generalstab: Ukraine wehrt 48 Angriffe ab, während Russland den Osten angreift +++
Die Ukrainer haben im Laufe des vergangenen Tages 48 russische Angriffe in vielen Sektoren der Ostfront zurückgeschlagen, unter anderem in den Achsen von Awdijiwka, Kupiansk, Bachmut und Marinka, so der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seinem Abendbericht. Nach Angaben des Militärs versuchten die russischen Streitkräfte, verlorene Stellungen in der Nähe von Klischiwka und Andriwka im Sektor Bachmut zurückzuerobern. Alle sechs Angriffe wurden abgewehrt.

Meldungen vom Vortag.

+++ 19:33 Ungarn droht mit Veto gegen neues EU-Sanktionspaket +++
Ungarn wird sein Veto gegen das von der Europäischen Union vorgeschlagene 12. Sanktionspaket einlegen, wenn es die Gas-, Öl- und Kernenergiesektoren der russischen Wirtschaft einschließt, sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto in einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti. „Ich kann Ihnen mit Sicherheit sagen: Wenn das nächste Paket etwas enthält, das unseren nationalen Interessen widerspricht, werden wir seiner Annahme definitiv nicht zustimmen“, sagt Szijjarto und bezeichnet die oben genannten Sektoren als „rote Linie“. Russland habe Ungarn nichts Böses angetan, sagt er und fügt hinzu, dass Russland sogar das Leben der Ungarn gerettet habe, indem es ihnen Zugang zu Impfstoffen verschafft habe.

+++ 19:00 Selenskyj: Friedensformel spielt auch in Zukunft bedeutende Rolle fürs Völkerrecht +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj betont, dass die ukrainische Friedensformel später ein Modell für die Gewährleistung der vollen Kraft des internationalen Rechts im Falle von Aggressionen gegen andere Länder werden kann. Bei dem dritten Treffen der Berater in Malta für die Umsetzung der Friedensformel betont er, dass die Friedensformel die volle Kraft der UN-Charta gewährleiste, „um die Aggression gegen unseren Staat zu stoppen und die Folgen zu beseitigen“. Deshalb könne die Formel ein Modell werden, „das in ähnlicher Weise die volle Kraft des Völkerrechts im Falle anderer Aggressionen gewährleistet“.

+++ 18:18 Der Krieg in der Ukraine sorgt für steigende Gewinne in der US-Rüstungsindustrie +++
Die US-Rüstungsindustrie verzeichnete steigende Gewinne, da Washington anstrebt inländischen Vorräte aufzufüllen und einige europäische Länder neue Waffenbestellungen aufgegeben haben, berichtet Reuters. Einige der größten Unternehmen wie Lockheed Martin und General Dynamics melden einen Umsatzsprung, da Regierungen in aller Welt, darunter auch die USA, ihre Nachfrage nach Waffen und Munition erhöhen. Die USA haben der Ukraine eine beträchtliche Menge an militärischer Ausrüstung aus ihren Beständen geliefert, die nun durch neue Aufträge ersetzt werden muss. Die Notwendigkeit, die US-Bestände aufzufüllen, hat der einheimischen Rüstungsindustrie Auftrieb gegeben, die die Ukraine auch direkt beliefert hat.

+++ 17:47 Ukraine setzt Drohnen gegen Landesflucht von Wehrpflichtigen ein +++
Der ukrainische Grenzschutz setzt nach eigenen Angaben auch Drohnen zur Verhinderung der Flucht von Wehrpflichtigen ins Ausland ein. Im südlichen Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau seien am Freitag 14 Männer an der illegalen Ausreise gehindert worden, teilt der Grenzschutz mit. In vier Fällen sei dabei zur Aufklärung aus der Luft auch eine Drohne eingesetzt worden, hieß es. Die Grenzschützer veröffentlichten dazu ein Video. Die Männer versuchten demnach, unrechtmäßig die Grenze zu überqueren.

+++ 16:51 Lukaschenko will mit Orban über „ernsthafte Fragen“ diskutieren +++
Der belarussische Machthaber, Alexander Lukaschenko, hat den ungarischen Premierminister Viktor Orban zu einem Besuch in seinem Land eingeladen, berichtet die „European Pravda“ unter Berufung auf AP. Lukaschenko übermittelte Orban die Einladung über den ungarischen Außenminister Peter Szijjarto, der kürzlich Minsk besuchte. Der belarussische Diktator erklärte, er sei „zu einem Dialog mit den europäischen Ländern“ bereit und lud Orban ein, „ernsthafte Fragen zu diskutieren“.

+++ 14:52 Tochytskyj: Russland provoziert hybride Konflikte in Europa, Afrika und dem Nahen Osten +++
Der stellvertretende ukrainische Außenminister Mykola Tochytskyj wirft Russland auf X vor, in der Vergangenheit hybride Konflikte in Europa, Afrika und dem Nahen Osten „provoziert“ und „geschürt“ zu haben. Er betont, dass die Ukraine stets davor warnte, dass Russland den internationalen Frieden und die Sicherheit verletzen und Konflikte anheizen würde. „Die Friedensformel des Präsidenten koordiniert von ist auf 66 Länder angewachsen. Dies ist der einzige Weg, um eine sichere, auf Regeln basierende Weltordnung wiederherzustellen“, schreibt er weiter.

+++ 14:20 Russland: Ukrainische Drohne hat Lager für Atomabfälle getroffen +++
Eine ukrainische Drohne ist nach russischen Angaben am Donnerstag in ein Lager für nukleare Abfälle im Atomkraftwerk Kursk gestürzt. Dabei seien Wände des Lagers beschädigt worden, erklärt das russische Außenministerium und erhebt Vorwürfe gegen die Ukraine. Die Ukraine müsse gewusst haben, dass ihr Handeln eine nukleare Katastrophe größeren Ausmaßes hätte auslösen können. Russland hatte am Freitag erklärt, es habe den Drohnenangriff im Süden des Landes vereitelt. Zwei Medien hatten berichtet, eine Explosion habe die Fassade eines Lagerhauses für Atommüll beschädigt.

+++ 13:55 Kiew beziffert russische Verluste bei Awdijiwka auf 4000 Soldaten +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium behauptet, dass Russland bei Kämpfen im Raum Awdijiwka etwa 4000 Soldaten verloren habe. Dies habe Minister Rustem Umerov dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem Telefonat mitgeteilt, schreibt das Ministerium auf seinen Kanälen in sozialen Netzwerken.

+++ 12:35 Briten gehen von hohen russischen Verlusten bei Awdijiwka aus +++
Die Gefechte um Awdijiwka bringen Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste schwere Verluste ein. Russland habe vermutlich Teile von bis zu acht Brigaden in das Gebiet geschickt – und diese Kräfte hätten wahrscheinlich einige von Russlands bislang höchsten Verlustraten in diesem Jahr erlitten, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die schweren, aber ergebnislosen Kämpfe rund um Awdijiwka hätten sich in der vergangenen Woche fortgesetzt, schreiben die Briten. Die russische Armee hatte vor gut zwei Wochen mit neuen Angriffen nördlich und südlich von Awdijiwka begonnen.

+++ 11:24 Weichert über Symbolwert von Awdijiwka: „Putin muss liefern“ +++
Rund um die Kleinstadt Awdijiwka tobt eine verheerende Schlacht, unzählige Soldaten sterben, auf russischer, wie auch auf ukrainischer Seite. ntv-Reporter Jürgen Weichert erklärt in Odessa, warum die Eroberung der Stadt für Putin längst auch ein innenpolitisches Problem ist.

Weichert über Symbolwert Russlands Awdijiwka-Dilemma – „Putin muss liefern“

+++ 10:44 Ukraine bereitet Stromnetz auf Winter vor +++
In der Ukraine laufen nach wie vor Reparaturarbeiten am Stromnetz, seitdem Russland im vergangenen Herbst und Winter die Energieinfrastruktur unter Beschuss genommen hatte. So werde etwa daran gearbeitet, die Kapazität der Kraftwerke zur Stromerzeugung zu erhöhen, um während der kalten Jahreszeit den Verbrauch decken zu können, sagt Volodymyr Kudrytskyi, Chef des staatlichen Energieunternehmens Ukrenergo. Im vergangenen Herbst und Winter habe das russische Militär etwa die Hälfte des gesamten Stromnetzes beschädigt, sagt er im Interview mit dem US-Auslandssender „Voice of America“. Zudem sei jedes Wasser- oder Wärmekraftwerk durch den russischen Beschuss schwer beschädigt worden. Für diesen Winter erwartet das britische Verteidigungsministerium eine neue russische Angriffswelle auf die ukrainische Infrastruktur. Kudrytskyi sagt, inzwischen sei die Luftabwehr besser aufgestellt, zudem werde an zusätzlichen Schutzmaßnahmen für Teile von Energieanlagen gearbeitet – Details nennt er nicht.

+++ 09:52 Ukrainische Armee meldet weitere Raketenabschüsse +++
In der Nacht haben die ukrainischen Luftstreitkräfte nach eigenen Angaben drei Iskander-Raketen über der Region Dnipropetrovsk abgeschossen. Eine vierte russische Rakete habe ihr Ziel verfehlt, schreiben die Luftstreitkräfte, ohne dazu nähere Angaben zu machen. Die russische Armee habe die Raketen von der besetzten Krim aus gestartet. Von der Oblast Dnipropetrovsk heißt es, die vierte Rakete sei in der Luft im Raum Krywyj Rih explodiert.

+++ 09:06 Russische Panzerverluste sollen sprunghaft angestiegen sein +++
Die russische Armee soll im Oktober bereits mehr Panzer verloren haben als in jedem anderen Monat seit sie die Ukraine angegriffen hat. Das ukrainische Nachrichtenportal „Euromaidan Press“ spricht von 443 beschädigten oder zerstörten Panzern und beruft sich dabei auf Angaben des ukrainischen Generalstabs. Im Durchschnitt habe Russland jeden Monat 245 Panzer verloren, heißt es weiter in dem Bericht. Die russischen Panzerverluste seien sprunghaft angestiegen, nachdem Russland am 10. Oktober seine Angriffe bei Awdijiwka verstärkte.

Richter über Brennpunkt „In Awdijiwka gibt es apokalyptische Szenen“

Letzte Meldung gestern:

Richter über Brennpunkt „In Awdijiwka gibt es apokalyptische Szenen“ +++ 08:21 Raketen und Drohnen im Süden laut Armee abgeschossen +++
Das ukrainische Militär meldet den Abschuss von Lenkflugkörpern und Drohnen im Süden des Landes. Über der Region Mykolajiw seien am Freitag drei Lenkflugkörper zerstört worden, sowie zwei Angriffsdrohnen über der Region Cherson, schreibt das „Kommando Süd“ der ukrainischen Luftstreitkräfte bei Facebook.

ISRAEL – HAMAS

FAZIT: weitere Eskalation. Internationale Stimmung wendet sich gegen Israel, die der Bevölkerung und speziell der Geiselfamilien gegen Netanjahu.

Newsticker

DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Israel

Nicht eingelangt – An dessen Stelle eine Übersicht von Euronews:

Israelische Bodentruppen rücken in Gaza vor – gleichzeitig schwere Luftangriffe

Die israelischen Streitkräfte haben ihren Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen ausgeweitet. Gleichzeitig werden Ziele laut einem Armeesprecher von See und aus der Luft beschossen.

Die israelischen Streitkräfte haben ihren Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen ausgeweitet. Gleichzeitig werden Ziele laut einem Armeesprecher von See und aus der Luft beschossen. Eines der Ziele ist die Zerstörung von Tunneln, die Hamas-Kämpfer als Verstecke, Flucht- und Angriffsmöglichkeit nutzen.

Gallant: „Neue Phase des Krieges“

Dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant zufolge ist der Krieg Israels gegen die Hamas in eine neue Phase eingetreten. „Heute Nacht hat die Erde in Gaza gebebt. Wir haben aus dem Himmel und aus dem Untergrund angegriffen, wir haben Terroristen auf allen Ebenen und überall ins Visier genommen“, äußerte er.

Volker Türk, UNO-Kommissar für Menschenrechte, befürchtet, dass es bei einer israelischen Bodenoffensive in Gaza weitere tausende zivile Opfer geben könnte.

Hamas: 7700 Tote in Gaza seit Kriegsbeginn

Die Hamas meldet, dass seit dem Beginn des israelischen Gegenschlages im Gazastreifen inzwischen mehr als 7700 Menschen getötet worden seien. Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober geht Israel mit Luftangriffen und seit Kurzem auch mit Bodentruppen gegen die islamistische Gruppierung vor. In Israel wurden am 7. Oktober und den folgenden Tagen rund 1400 Menschen durch die Hamas getötet und 229 als Geiseln genommen.

Angehörige der Geiseln wollen Treffen mit Netanjahu

Einige Angehörige der Geiseln forderten an diesem Samstag, so schnell wie möglich ein Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu anzuberaumen. Sie fürchten, dass die in Gaza festgehaltenen Geiseln bei den Angriffen der israelischen Armee zu Schaden kommen könnten. Die Hamas gab bekannt, dass rund 50 Geiseln aufgrund der Luftangriffe ums Leben gekommen sind.

Nach wir sind israelische Städte Raketenbeschuss ausgesetzt. Unter anderem in Ashkelon nördlich des Gazastreifens heulten an diesem Samstag wieder die Warnsirenen.

Finanznachrichten

Weitere Meldungen

Widerstand bei US-Demokraten Biden fliegt Unterstützung für Israel um die Ohren

Die USA stehen an der Seite Israels, so war es immer und so ist es auch diesmal. Doch bei den Demokraten regt sich an allen Ecken und Enden Widerstand, von Unmut bis offizielle Beschwerden. Sogar die Unterstützung für Präsident Biden schwindet.

Am 7. Oktober greift die radikalislamische Hamas mit brutalsten Methoden israelische Siedlungen und Städte an. 1400 Menschen sterben, mehr als 200 weitere werden entführt. US-Präsident Joe Biden reagiert umgehend, verspricht Israel die „felsenfeste und standhafte“ Unterstützung der USA. Inzwischen sind über 5000 Menschen tot, im Gazastreifen herrscht eine humanitäre Krise. Der dortige israelische Bodeneinsatz wird weitere Opfer nach sich ziehen.

Jetzt zeichnet sich deutlich ab, dass den US-Präsidenten die bedingungslose Unterstützung Israels einige in der eigenen Partei kostet. Die Zustimmung für den Demokraten ist im Oktober auf einen Tiefstwert von 37 Prozent gefallen, schreiben die Meinungsforscher von Gallup. Im April war dies schon einmal geschehen, aber diesmal ist der Absturz alarmierend: Bei seinen eigenen Wählern verlor Biden 11 Prozent, nur noch 75 Prozent sind mit seiner Amtsführung einverstanden; deutlich unter dem Schnitt von 86 Prozent seiner bisherigen Amtszeit.

Die Meinungsforscher gehen von einem direkten Zusammenhang mit der Terrorattacke der Hamas sowie den Reaktionen Israels und der USA darauf aus. Auch junge Wähler und Progressive kritisieren die offenbar bedingungslose Unterstützung Israels scharf. Sie waren mitentscheidend für den Wahlsieg der Demokraten 2020. Auch im Außenministerium regt sich Widerstand.

Bidens Balanceakt mit dem Krieg in der Ukraine, in Israel, sowie innenpolitischen Problemen wird immer herausfordernder. In einem Jahr will er sich zur Wiederwahl stellen. Dann kommt es aller Voraussicht nach zur Neuauflage des Duells Biden gegen dessen Vorgänger Donald Trump.

Vertrauensverlust bei Wählern

Ein schnelles Ende der Kampfhandlungen im Nahen Osten läge in Bidens eigenem Interesse. „Joe Biden hat fast jeden arabisch-amerikanischen und muslimischen Wähler in Michigan vor den Kopf gestoßen“, sagte der Demokrat Alabas Farhat aus dem dortigen Repräsentantenhaus dem US-Fernsehsender NBC. „Bidens Regierung und die Demokraten müssen eine Menge dafür tun, um wieder ein gewisses Vertrauen hier aufzubauen.“ Farhat vertritt Dearborn, eine Vorstadt von Detroit und eine der größten arabisch-amerikanischen Gemeinden der USA.

Die Situation für den Präsidenten ist ein Jahr vor der Wahl schwierig. Bidens sofortige Unterstützung für Israel und die offensichtlich mangelhafte humanitäre Hilfe für den Gazastreifen hat einen Teil seiner Wähler abgeschreckt. Zu den Unterstützern des Demokraten hatten 2020 auch viele Moslems gehört: Fast zwei Drittel nichtchristlicher Wähler entschieden sich 2020 für Biden. Ein fast ebenso großer Anteil von ihnen hatte Hillary Clinton ihre Stimme im Jahr 2016 gegeben, ebenfalls im Duell gegen Trump.

Michigan war 2020 einer der wahlentscheidenden Bundesstaaten für Bidens Sieg und wird auch im kommenden Jahr umkämpft sein. In fünf von sieben besonders umkämpften Bundesstaaten tendieren die US-Amerikaner laut Bloomberg/MorningConsult derzeit ohnehin schon zu Trump. Nur in Nevada führt demnach Biden. Insgesamt würden sich 91 Prozent derer, die den Ex-Präsidenten 2020 wählten, auch 2024 für ihn entscheiden. Von den Biden-Wählern sagten dies nur 86 Prozent. Hauptgrund ist die Wirtschaftspolitik, die Demokraten selbst „Bidenomics“ nennen.

Laut einer Umfrage des progressiven Meinungsforschungsinstituts „Data for Progress“ wollten zwei Drittel der Wähler, dass sich die Vereinigten Staaten zumindest bis zu einem gewissen Maß für einen Waffenstillstand und „Deeskalation der Gewalt“ im Gazastreifen einsetzen: „Die USA sollten ihre engen diplomatischen Beziehungen zu Israel nutzen, um weitere Gewalt und zivile Todesopfer zu vermeiden.“ Bei Republikanern sprachen sich 56 Prozent dafür aus, unter Demokraten waren es sogar 80 Prozent.

Widerstand im Außenministerium

In der vergangenen Woche hatten 400 vernehmlich jüdische und muslimische Kongressmitarbeiter einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie einen sofortigen Waffenstillstand für Gaza fordern. Sie seien „tief beunruhigt“ über die kaum gezeigte „Menschlichkeit“ gegenüber den Palästinensern. Im Außenministerium kündigte ein hochrangiger Mitarbeiter, der für Waffenlieferungen verantwortlich war, aus Protest über die „blinde Unterstützung für eine Seite“, die zu „kurzsichtigen, zerstörerischen, ungerechten und widersprüchlichen“ Entscheidungen führe, die mit den von den USA öffentlich vertretenen Werten kollidierten.

Der leitende Mitarbeiter war seit 11 Jahren auf seinem Posten gewesen – und laut US-Medien nicht der einzige Unzufriedene im Ministerium. „Es formiert sich im Grunde eine Meuterei“, wurde einer von ihnen in der vergangenen Woche in der „Huffington Post“ zitiert. Es wurden demnach interne Beschwerdeprozesse angeschoben.

Unter Demokraten hat in den vergangenen Jahren ein historischer Umschwung stattgefunden. Nie sympathisierten weniger von ihnen mit Israel, nie mehr mit den Palästinensern. Anfang des Jahres waren es in einer 20-jährigen Umfrageserie erstmals mehr: 49 Prozent unterstützten eher die Palästinenser, 38 Prozent eher Israel. 2022 lagen die Antworten noch gleichauf. Unter Republikanern sehen 82 Prozent Israel positiv, aber nur 9 Prozent von ihnen sagen das Gleiche über die Palästinenser.

Wie von Biden angekündigt, steht die US-Regierung fest an der Seite Israels. Eine Waffenruhe helfe derzeit nur der Hamas, sagte am Dienstag John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus. Für eine Bodenoffensive im Gazastreifen hätten die Vereinigten Staaten im Gespräch mit Israel auch nicht über rote Linien gesprochen oder sie definiert. Am Donnerstag sagte er, zusätzliche humanitäre Hilfe für den Gazastreifen habe für Biden eine „hohe Priorität“. Zwölf Lastwagen hätten es in den vergangenen 24 Stunden hineingeschafft.

Laut den Vereinten Nationen erreichten vor dem Terrorangriff der Hamas jeden Tag 500 Lkw den Küstenstreifen. In den vergangenen Tagen seien es im Durchschnitt nur 12 pro Tag gewesen. Die humanitäre Versorgung im Gazastreifen stehe vor einem „völligen Zusammenbruch“. Mit unvorstellbaren Folgen für mehr als zwei Millionen Zivilisten. Quelle: ntv.de

Siehe dazu: Pew Institute

Public Trust in Government: 1958-2023 – Pew Institute, 19.9.2023

Public trust in the federal government, which has been low for decades, has returned to near record lows following a modest uptick in 2020 and 2021. Currently, fewer than two-in-ten Americans say they trust the government in Washington to do what is right “just about always” (1%) or “most of the time” (15%). This is among the lowest trust measures in nearly seven decades of polling. Last year, 20% said they trusted the government just about always or most of the time. …

ORF

ORF-Liveticker – Israel nicht eingelangt

Iran: Israel hat rote Linien überschritten

Bericht: Teils wieder Internet und Mobilfunk im Gazastreifen

Propalästinensische Demo in Salzburg verlief friedlich

BAHA NEWS

Islamic Resistance attacks again US base in Syria

Phone, internet services slowly returning to Gaza Strip

Death toll in Gaza tops 8,000

Israeli govt says Netanyahu wasn’t warned of Hamas attack

Qatar hints Israel-Hamas prisoner swap deal is near

Israel strikes back Hezbollah’s military compounds in Lebanon

Saudi defense minister to visit US next Monday

UAE condemns Israeli ground operations in Gaza

Israel to do everything to stop use of Starlink in Gaza

Gallant: Pressuring Hamas militarily will lead to hostage release

Israeli PM: We have entered second phase of war

Chief: Israeli army at ‚high level‘ of readiness on northern front

Cohen says Israel to reassess ties with Turkey

Hamas: Internet blackout Israel’s attempt to hide truth

Borrell says attacks on Gaza against int’l law

Erdogan accuses Israel of ‚war crimes‘ in Gaza

Israel urges Gazans to flee south ahead of ground op

Israeli envoy claims Hamas has millions of liters of fuel

Musk to provide Starlink service to aid groups in Gaza

Iran: Gaza to become burial ground for Israel if it invades

Hamas trying to find 8 Russian hostages to free them

Qassam Brigades fire barrage of missiles at Israeli base

Rescue service: Hundreds of buildings destroyed in Israeli bombing

Israel thwarts ground-to-air missile from Lebanon

Israeli forces arrest 7 Palestinians in West Bank

Lavrov: Impossible to eliminate Hamas without destroying Gaza

Israeli army confirms its forces inside Gaza

Letzte Meldung gestern:

Israeli army vows to continue ground operation in Gaza

Schlagzeile (und Meldung?) geändert in: Israeli army confirms its forces inside Gaza

n-tv-Israel-Krieg im Liveticker – 29.10.2023

+++ 08:18 Katar: Bodenoffensive wird „katastrophale Auswirkungen“ auf Region haben +++
Israels Einmarsch in den Gazastreifen werde „katastrophale Auswirkungen“ auf die Stabilität in der Region haben, warnte das Außenministerium von Katar auf X. Die Operation sei Teil einer Politik der „kollektiven Bestrafung und des Versuchs, das palästinensische Volk gewaltsam zu vertreiben“, schrieb das Ministerium weiter. Es warf Israel vor, gegen internationales und humanitäres Recht zu verstoßen, indem es Zivilisten zur Flucht in Nachbarländer zwingt. „Der Staat Katar bringt seine tiefe Besorgnis über den israelischen Einmarsch in den Gazastreifen zum Ausdruck und betrachtet ihn als eine gefährliche Entwicklung, die verheerende Auswirkungen auf die Sicherheit und die humanitäre Lage im Gazastreifen haben wird, insbesondere auf die Sicherheit von Zivilisten und Geiseln“, heißt es in einer Erklärung.

+++ 07:50 Bericht: UN-Sicherheitsrat beruft Dringlichkeitssitzung zu Bodenoffensive ein +++
Der UN-Sicherheitsrat hat auf Antrag der Vereinigten Arabischen Emirate, dem arabischen Vertreter im Rat, eine Dringlichkeitssitzung zur israelischen Bodeninvasion in Gaza angesetzt. Diese soll am Montagnachmittag stattfinden, wie die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet. Zuvor teilte die Sprecherin der VAE-Mission bei den Vereinten Nationen, Shahad Matar, den Antrag auf Twitter. „Die VAE haben um die schnellstmögliche Einberufung einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates gebeten, nachdem Israel angekündigt hat, seine „Bodenoperationen“ im Gazastreifen auszuweiten“, schrieb sie dazu. Die VAE sind für die Jahre 2022-2023 nichtständiges Mitglied des Sicherheitsrates.

+++ 07:17 Iran: Israel hat rote Linien überschritten +++
Israel hat nach Worten des iranischen Präsidenten mit den Angriffen auf Gaza rote Linien überschritten. „Die Verbrechen der zionistischen Einheit, humanitär und militärisch, haben die roten Linien überschritten, die alle zum Handeln zwingen könnten“, sagte Regierungschef Ebrahim Raisi in einem Interview mit dem arabischen Sender Al-Dschasira. In den vergangenen Wochen nach dem Hamas-Großangriff hatte Irans politische und militärische Führung den traditionellen Erzfeinden USA und Israel gedroht.

+++ 06:55 IDF erhöht Dringlichkeit seiner Warnung an Gaza-Bewohner +++
Das israelische Militär hat die Zivilbevölkerung im Gazastreifen erneut aufgefordert, nach Süden zu ziehen. In dem Aufruf auf X vom frühen Sonntagmorgen bekräftigte IDF-Sprecher Daniel Hagari, dass Israel die nächste Phase des Krieges gegen die Hamas in Gaza „aus der Luft, vom Land und vom Meer“ starte. Er sagte, Israel habe die Bewohner des Gazastreifens wiederholt gewarnt, sich von den „Hamas-Hochburgen“ zu entfernen, und fügte hinzu: „Heute erhöhen wir die Dringlichkeit dieser Warnung.“ „Die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen und in Gaza-Stadt sollte sich vorübergehend südlich des Wadi Gaza in ein sichereres Gebiet begeben, wo sie Wasser, Lebensmittel und Medikamente erhalten können.“ Die von Ägypten und den Vereinigten Staaten geleiteten humanitären Bemühungen für den Gazastreifen würden Sonntag ausgeweitet, sagte Hagari.

+++ 06:30 Kommunikationsausfall in Gaza behinderte medizinische Versorgung +++
Der Kommunikationsausfall hat die Arbeit des medizinischen Personals im Gazastreifen in der vergangenen Nacht stark beeinträchtigt. Demnach konnten Sanitäter die Verletzten in der Nacht nur mit Verzögerung erreichen, wie Mohamad Al-Rayan, Arzt im Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus im Zentrum des Gazastreifens zu CNN sagte. „Die Verletzten kamen viele Stunden später im Krankenhaus an, weil wir sie nicht schnell und direkt erreichen konnten.“ Auch hätten die Krankenhäuser untereinander den Kontakt verloren, was die Verlegung von Patienten, die eine Spezialoperation benötigten, zwischen den Krankenhäusern noch schwieriger machte. Angaben eines Online-Monitors zufolge funktionieren Internet und Telefonie nun wieder.

+++ 04:00 Internet und Telefon im Gazastreifen funktionieren wieder +++
Die Kommunikationswege im Gazastreifen sind zwei Tage nach ihrem Ausfall durch israelische Bombardements den Angaben eines Online-Monitors zufolge wieder zugänglich. „Netzwerkdaten in Echtzeit zeigen, dass die Internetverbindung im Gazastreifen wiederhergestellt wird“, erklärt die Internetüberwachungsseite Netblocks bei X. Ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP in Gaza-Stadt berichtete, kurz nach 4 Uhr (3 Uhr MEZ) habe das Internet funktioniert und Anrufe in den Süden des Gazastreifens seien möglich gewesen.

+++ 00:31 Saudi-Arabien verurteilt „jegliche Bodenoffensiven“ Israels +++
Saudi-Arabien verurteilt „jegliche Bodenoffensiven“ Israels im Gazastreifen und bezeichnet sie als Bedrohung für palästinensische Zivilisten. Die Palästinenser seien dadurch „mehr Gefahren und unmenschlichen Zuständen“ ausgesetzt, teilt das Außenministerium in Riad mit. Saudi-Arabien sprich von einem „eklatanten Bruch und einem ungerechtfertigten Verstoß gegen internationales Recht“. Mit Sorge betrachte das Königreich die militärische Eskalation im Gazastreifen, die „ernsthafte Folgen für die Stabilität der Region sowie den regionalen und internationalen Frieden“ habe. Saudi-Arabien ist eine wichtige Schutzmacht der Palästinenser und war über Jahrzehnte mit Israel verfeindet. Vor Beginn des Gaza-Kriegs deutete viel auf eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zu Tel Aviv unter Vermittlung der USA hin. Wegen des erneut gewaltsam eskalierten Konflikts im Nahen Osten hat Riad die Gespräche über eine mögliche Normalisierung aber gestoppt.

+++ 00:04 Zentralrats-Chef Schuster kritisiert deutsche Enthaltung +++
Der Zentralrat der Juden kritisiert die Enthaltung Deutschlands bei einer UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas. Zentralratspräsident Josef Schuster spricht im „Tagesspiegel am Sonntag“ von einer „Enttäuschung für die Juden in Deutschland“. Deutschland habe mit seiner Enthaltung die „relativierende Haltung der UN gegenüber Israel“ unterstützt. Deutschland hätte die Resolution ablehnen sollen, so Schuster. Damit hätten „die mantrahaft vorgetragenen Solidaritätsbekundungen mit Israel“ auch „im Gegenwind der UN-Vollversammlung“ hochgehalten werden können.

UN-Abstimmung zu Nahost Zentralrats-Chef Schuster kritisiert deutsche Enthaltung

+++ 22:45 Angehörige der Geiseln fordern Gefangenenaustausch +++
Nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Netanjahu fordern Vertreter der Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln einen Gefangenenaustausch. Israel solle die Freilassung aller palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Austausch für alle aus Israel entführten Geiseln erwägen, schlagen die Angehörigenvertreter israelischen Medien zufolge vor. Bei einer Pressekonferenz im Anschluss sagt Israels Regierungschef, ein Gefangenenaustausch werde debattiert. Details will er nicht nennen. Die Bedingungen eines solchen Abkommens offenzulegen, werde nicht dabei helfen, ihn zu verwirklichen, so Netanjahu.

+++ 22:10 Insider: Verhandlungen zwischen Israel und Hamas gehen weiter +++
Die von Katar vermittelten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas sind trotz der Ausweitung der Boden-Offensive israelischer Truppen im Gazastreifen fortgesetzt worden, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings sei das Tempo der Verhandlungen seit der Eskalation der Kämpfe sehr viel langsamer geworden, sagt die Person, die anonym bleiben möchte.

Meldungen vom Vortag.

+++ 21:12 Israel will Starlink-Einsatz in Gaza verhindern +++
Der israelische Kommunikationsminister, Shlomo Karhi, schreibt auf X, Israel werde „alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen“, um den Einsatz von Starlink zur Unterstützung von Hilfsorganisationen in Gaza zu bekämpfen. Zuvor hatte Elon Musk erklärt, das Satelliten-Kommunikationssystem internationalen Hilfsorganisationen in Gaza zur Verfügung stellen zu wollen. Karhi schreibt, wenn das Satelliteninternet eingesetzt werde, „wird die Hamas es für terroristische Aktivitäten nutzen. Daran gibt es keinen Zweifel, wir wissen es, und Musk weiß es“.

+++ 20:41 Emirate verurteilen israelisches Vorgehen +++
Die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilen die Ausweitung der israelischen Bodentruppen im Gazastreifen. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur WAM mit Verweis auf das Außenministerium. Demnach äußert der Golf-Staat seine tiefe Besorgnis über die militärische Eskalation der Israelis und die Verschärfung der humanitären Krise. Es drohe der Tod von weiteren Zivilisten. Die Emirate waren der erste Golf-Staat, der 2020 seine Beziehungen zu Israel normalisierte.

+++ 20:14 Netanjahu zu Geiselbefreiung: „Druck ist der Schlüssel“ +++
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu trifft sich mit einigen Angehörigen der in den Gazastreifen von Hamas-Kämpfern verschleppten Geiseln. In einem von seinem Büro veröffentlichtem Video erklärt er, die Befreiung der Geiseln sei ein „integraler“ Bestandteil der militärischen Ziele. „Druck ist der Schlüssel. Je größer der Druck, desto größer die Chancen“, sagt der Regierungschef.

+++ 19:16 EU-Beauftragter Borrell: Israel verletzt Völkerrecht +++
Nach Ansicht von EU-Chefdiplomat Josep Borrell verstößt Israel mit seinen Angriffen im Kampf gegen die Terrororganisation Hamas gegen das Völkerrecht. „Gaza ist im kompletten Blackout und isoliert, während der schwere Beschuss anhält“, schreibt Borrell auf X. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge warne vor der verzweifelten Lage der Menschen in Gaza ohne Strom, Nahrung und Wasser. „Viel zu viele Zivilisten, darunter auch Kinder, sind getötet worden. Das ist gegen das humanitäre Völkerrecht.“ Eine Pause der Kämpfe sei dringend notwendig, um humanitären Zugang zu ermöglichen, schreibt Borrell weiter. „Wir verurteilen alle Angriffe auf Zivilisten, einschließlich den anhaltenden wahllosen Raketenbeschuss auf Israel, und fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln.“

+++ 19:00 Israel zieht Diplomaten aus der Türkei ab +++
Das israelische Außenministerium ruft seine Diplomaten in der Türkei zurück. „Angesichts der schwerwiegenden Äußerungen aus der Türkei habe ich die Rückkehr der diplomatischen Repräsentanten angeordnet, um eine Neubewertung der Beziehungen zwischen Israel und der Türkei vorzunehmen“, teilt Außenminister Eli Cohen per X mit. Welche Äußerungen gemeint sind, sagt Cohen nicht. Der türkische Präsident Erdogan hatte zuvor im Zuge der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen von „Wahnsinn“ gesprochen und seine Solidarität mit dem palästinensischen Volk bekundet.

+++ 18:40 Israels Armee: Hamas bestätigt Nutzung von Gaza-Klinik +++
Israels Armee hat Videos veröffentlicht, in denen mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Hamas die Nutzung des größten Krankenhauses im Gazastreifen für ihre Zwecke bestätigen. Unter dem Schifa-Krankenhaus gebe es „unterirdische Ebenen“, sagt ein Terrorist laut einem der Videos in einem Verhör. Die Hamas transportiere dort etwa ihre Sprengstoffe, Waffen, Lebensmittel und medizinische Ausrüstung, heißt es darin. Aus dem Video geht auch hervor, dass Hamas-Mitglieder sich bei israelischen Angriffen in Kliniken oder Schulen versteckten. Grund dafür sei, dass Israel diese nicht bombardiere.

+++ 18:26 Binnenflüchtlinge stürmen UN-Lebensmittellager +++
Im Gazastreifen haben palästinensische Binnenflüchtlinge ein UN-Lebensmittellager gestürmt. Sie trugen laut dem Bericht eines AFP-Korrespondenten Säcke und Kartons aus dem Gebäude des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge in Deir al-Balah, das südlich der Stadt Gaza liegt. „Wir haben kein Mehl, keine Hilfe, kein Wasser, nicht mal Toiletten. Unsere Häuser wurden zerstört. Keiner kümmert sich um uns“, sagt Abdulrahman al-Kilani. „Wir hätten das nicht getan, wenn wir nicht bedürftig wären“, begründet er die Plünderung. Auch Um Samer al-Atta verweist auf die Not der Binnenflüchtlinge im Gazastreifen. „Wir brauchen frisches Wasser, wir brauchen Lebensmittel, wir hungern“, sagt er. „Unsere Kinder können nicht schlafen. Wir müssen ihnen Wasser und Nahrung geben.“

+++ 18:09 Hamas beschießt mehrere israelische Städte +++
Israelische Städte sind weiter vom palästinensischen Gazastreifen aus beschossen worden. In den Ortschaften im Grenzgebiet zu dem Küstenstreifen heulten mehrmals Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilt. Auch im Großraum Tel Aviv gab es erneut Raketenalarm, ebenso in der Küstenstadt Aschkelon. In der Wüstenstadt Beerscheva wurde nach Polizeiangaben ein Gebäude durch eine Rakete getroffen. Israelische Medien berichten,

 auch in den Städten Holon und Kiriat Ono, beides Vororte von Tel Aviv, seien Raketen eingeschlagen. Es gibt zunächst keine Berichte zu Verletzten. Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas, bekennen sich zu den Angriffen.

+++ 17:19 Israels Armee warnt Palästinenser: Gaza-Stadt jetzt ein „Schlachtfeld“ +++
Die israelische Armee warnt die palästinensische Zivilbevölkerung, dass Gaza-Stadt und Umgebung inzwischen zu einem „Schlachtfeld“ geworden seien. Die Schutzräume in dieser Zone seien „nicht sicher“, erklärt die Armee am in Flugblättern, die aus Kampfflugzeugen über dem Gazastreifen abgeworfen wurden. Darin werden die Zivilisten aufgefordert, „unverzüglich“ in Richtung Süden zu flüchten. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 17:08 Libanon entwickelt Notfallplan für den Kriegsfall +++
Die Regierung des Libanons bereitet nach Worten ihres geschäftsführenden Premierministers Nadschib Mikati einen Notfallplan vor, falls sich der Gaza-Krieg ausweiten sollte. Damit sollten „Folgen von Israels Aggression im Süden und den anhaltenden Attacken auf palästinensische Brüder gemildert“ werden, sagt Mikati laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA. Details zu dem Plan nannte er nicht. Die libanesische Regierung versuche mit „diplomatischen und politischen Bemühungen, sowohl regional als auch international“, Israels Angriffe zu stoppen. Mikati äußert sich nach einem Treffen mit dem sunnitischen Großmufti des Libanons, Scheich Abdul Latif Derian. Beide hätten vor allem über Israels Angriffe auf den Gazastreifen und die Lage im Süd-Libanon gesprochen. An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu gewaltsamen Konfrontationen. Auf beiden Seiten gibt es bereits Todesopfer.

+++ 16:52 Ärztliche Versorgung ist laut Gaza-Behörde „komplett paralysiert“ +++
Die ärztliche Versorgung im Gazastreifen ist der dortigen Gesundheitsbehörde zufolge wegen eines Blackouts bei Telefon- und Internetverbindungen „komplett paralysiert“. Das sagt der Sprecher Aschraf al-Kudra. Krankenwagen und Ärzte-Teams könnten ihre Arbeit nicht mehr machen. Die Behörde untersteht der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

+++ 15:45 Musk will Hilfsorganisationen in Gaza Starlink bereitstellen +++
Tech-Milliardär Elon Musk will nach eigenen Angaben mithilfe des Satelliten-Kommunikationssystem Starlink seiner Firma SpaceX dabei helfen, die derzeit unterbrochene Kommunikation zu international anerkannten Hilfsorganisationen im Gazastreifen wieder herzustellen. „Starlink wird die Konnektivität zu international anerkannten Hilfsorganisationen in Gaza unterstützen“, kündigt Musk auf X an. Details nennt er nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:00 Israel: „Sind in neuer Phase des Krieges“ +++
Israel Verteidigungsminister Yoav Gallant zufolge hat der Krieg gegen die Hamas eine neue Dimension erreicht. „Wir sind in eine neue Phase des Krieges eingetreten. Heute Nacht bebte der Boden in Gaza. Wir haben über und unter der Erde angegriffen, wir haben Terroristen auf allen Ebenen und an allen Orten angegriffen“, sagt Gallant laut der Zeitung „Haaretz“ nach einer Lagebeurteilung. Die Militäroperation im Gazastreifen werde „bis zu einem neuen Befehl“ fortgesetzt.

+++ 14:47 Al-Sisi nach Drohnen-Vorfall: „Ägypten ist ein sehr starkes Land“ +++
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi fordert nach dem Niedergang zweier Drohnen in Ägypten, dass die Souveränität seines Staates respektiert wird. „Von welchem Ort (die Drohnen) auch immer kamen, eine Erweiterung des Konflikts liegt nicht im Interesse der Region„, sagt Al-Sisi in Kairo mit Bezug auf den Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas. „Ägypten ist ein souveräner Staat. Ich hoffe, wir alle respektieren seine Souveränität und sein Ansehen. Ägypten ist ein sehr starkes Land, das nicht angerührt werden kann„, sagt der frühere General.

Mehrere Verletzte in Ägypten Israel gibt Huthi-Rebellen Schuld an Drohnenabsturz in Taba

+++ 14:32 Geisel-Familien: „Wir sind der Parolen überdrüssig“ +++
Das Forum der Geiseln- und Vermisstenfamilien, dass die Angehörigen der von der Hamas entführten Geiseln repräsentiert, will heute Abend Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant treffen. Das berichtet „Haaretz“. „Wir sind der Parolen überdrüssig. Die Zeit unserer Geliebten läuft ab. Wir erwarten, dass der Premierminister und der Verteidigungsminister sich heute mit uns treffen, uns in die Augen schauen und eine klare Antwort auf die Frage geben: Gefährdet die Intensivierung der Militäroperation in Gaza die Sicherheit der 229 Geiseln?“, zitiert die Zeitung aus einer Erklärung. Zuvor hatte Gallant angekündigt, sich am Sonntag mit den Angehörigen treffen zu wollen.

+++ 14:16 Israelischer Arzt bereut einstige Rettung von Hamas-Chef +++
Ein Arzt, der den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar während dessen Haft in Israel häufig behandelt hat, bedauert heute, dass israelische Mediziner ihm damals das Leben gerettet haben. Juval Biton erzählt dem israelischen TV-Sender Channel 12, er sei damals für die Zahnbehandlung von Sinwar und anderen Hamas-Häftlingen zuständig gewesen. Bei den Massakern von Hamas-Terroristen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet sei sein Neffe aus dem Kibbutz Nir Oz in den Gazastreifen entführt worden. Sinwar habe während der Haft einen eitrigen Hirnabzess gehabt, erinnert Biton sich. „Wenn er geplatzt wäre, hätte er sich verabschieden können“, sagt Biton, der damals auch Leiter der Geheimdienstabteilung der israelischen Gefängnisbehörde wurde. „Israelische Ärzte retteten sein Leben.“ Heute bedauere er dies zutiefst. „Dass wir sein Leben gerettet haben, hat Hunderten von Kindern und alten Leuten das Leben gekostet“, sagt Biton mit Tränen in den Augen.

+++ 13:52 Iran verschärft Drohungen gegen USA +++
Irans Revolutionsgarden bekräftigen angesichts des Gaza-Kriegs ihre Warnungen gegen die USA. Die Unterstützer Israels sollten sich bewusst sein, dass „einige Hände, die nicht in der Lage sind, dieses Regime zu erreichen, amerikanische Streitkräfte erreichen können, die diesen Krieg steuern“, zitiert die iranische Nachrichtenagentur General Ramesan Scharif. Alle US-Militärstützpunkte und ihre Flüge würden genau beobachtet, so der Sprecher. Die USA hatten gestern in Syrien als Reaktion auf Angriffe proiranischer Milizen Luftangriffe geflogen.

„Schläge zur Selbstverteidigung“ USA greifen iranische Revolutionsgarden in Syrien an

+++ 13:33 Scharfe Kritik an Deutschlands Enthaltung bei UNO +++
Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, fordert die Bundesrepublik auf, seinem Land bei den Vereinten Nationen klar den Rücken zu stärken. „Wir brauchen Deutschlands Unterstützung bei der UNO“, sagt Prosor. Sich bei einer Abstimmung zu enthalten, „weil man nicht direkt sagen kann, dass Hamas für dieses grausame Massaker verantwortlich ist, ist nicht genug“, kritisiert er. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft verurteilt die Enthaltung Deutschlands bei der Abstimmung über eine UN-Resolution zur humanitären Lage in Gaza ebenfalls. „Wie kann Deutschland sich bei einer UN-Resolution enthalten, die als alleiniges Ziel hat, Israels Recht auf Selbstverteidigung zu delegitimieren? Deutschland hätte klar mit Nein stimmen sollen“, empört sich der Präsident der Gesellschaft, Volker Beck.

Deutschland enthält sich UN-Vollversammlung stimmt für sofortige Waffenruhe in Gaza

+++ 13:16 Israels Militär beginnt mit „Mosaik-Kriegsführung“ +++
Steht die Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazstreifen kurz bevor? Ralph Thiele sieht die Vorbereitungen dazu als abgeschlossen. Der Militärexperte spricht auch über das Tunnelsystem der Hamas und die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen in Gaza:

Thiele über Strategiewechsel Israels Militär beginnt mit „Mosaik-Kriegsführung“

+++ 13:00 Israel meldet erneut Rakete aus Libanon +++
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge eine Boden-Luft-Rakete aus dem Libanon abgefangen, die auf eine israelische Drohne zielte. Im Gegenzug greife Israel den Abschussort der Rakete an.

+++ 12:43 Hamas hortet offenbar Treibstoff und Nahrungsmittel im großen Stil +++
Arabische und westliche Beamte halten einem Bericht zufolge Vorwürfe Israels für berechtigt, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas große Vorräte an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff angelegt hat. Die Hamas habe Dutzende Kilometer lange Tunnel gebaut und dort Vorräte an praktisch allem angehäuft, was sie für einen langwierigen Kampf benötige, schreibt die „New York Times“ unter Berufung auf Experten. Neben Hunderttausenden Litern Treibstoff für Fahrzeuge und Raketen sollen sich demnach in den Hamas-Tunneln auch Munition, Sprengstoff und Rohmaterialien für eine weitere Fertigung befinden, zudem Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 12:24 Berichte über massive Zerstörung in Gaza +++
Nach den jüngsten israelischen Luftangriffen wird aus dem Gazastreifen von massiver Zerstörung berichtet. Der palästinensische Zivilschutz, der der radikalislamischen Hamas unterstellt ist, sprach von Hunderten zerstörten Gebäuden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP, die nächtlichen Angriffe hätten sich auf die Umgebung von zwei Krankenhäusern konzentriert. Zahlreiche Gebäude seien zerstört, die Angriffe hätten zudem riesige Krater in Straßen hinterlassen. Wenige Stunden vor Beginn der Angriffe am Freitagabend hatte die israelische Armee der Hamas vorgeworfen, den Krieg von Krankenhäusern aus zu führen und die Bevölkerung als „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen.

Welche Toten sind wirklich tot? „Pallywood“-Propaganda von Hamas und Israel

+++ 12:00 Berlins Polizei stoppt pro-palästinensische Demos +++
Die Berliner Polizei hat am Freitagabend im Bezirk Mitte mehrere pro-palästinensische Demonstrationen aufgelöst. Auf dem Alexanderplatz versammelten sich trotz einer Verbotsverfügung rund 100 Menschen, die „offensiv angesprochen und konsequent des Platzes verwiesen wurden“, wie es in einer Mitteilung der Polizei heißt. Später am Abend stellten Einsatzkräfte demnach auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor rund 100 Personen fest, die pro-palästinensische Parolen riefen.

Zu Beginn von Israels Offensive Polizeichefin warnt vor neuen Spannungen in Berlin

+++ 11:52 Neue Raketenangriffe aus Gaza auf israelische Grenzorte +++
Israelische Grenzorte sind auch heute vom palästinensischen Gazastreifen aus beschossen worden. In den Ortschaften im Grenzgebiet zu dem Küstenstreifen heulten mehrmals Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilt. Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, bekannten sich zu einem Angriff auf den Ort Zikim.

+++ 11:32 Israelische Polizei verbietet Protest vor Netanjahus Haus +++
Israels Polizei erlaubt keine Demonstrationen vor dem Haus von Premier Netanjahu gegen die Versäumnisse, die den Großangriff der Hamas auf Israel ermöglicht haben. Das meldet der deutsche Journalist Richard Schneider auf der Plattform X. Begründet werde das Verbot damit, dass Demonstrationen zu politischen und sicherheitsrelevanten Themen während des Krieges nicht erlaubt seien.

+++ 10:56 Militärexperte: Bilder aus Gaza nicht zugunsten Israels +++
Begleitet von schweren Angriffen der israelischen Armee fallen in weiten Teilen Gazas sowohl das Internet als auch das Mobilfunknetz aus. Militärexperte Thomas Wiegold vermutet eine gezielte Aktion, die für die israelischen Streitkräfte gleich zwei Vorteile hätte:

Handynetz „gezielt gestört“ Wiegold: „Bilder aus Gaza sind nicht zugunsten Israels“

+++ 10:51 Israel will humanitäre Hilfe ausweiten +++
Die israelische Armee kündigt nach Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen eine Verstärkung der humanitären Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung an. „Für die Einwohner des Gazastreifens, die in das Gebiet südlich von Wadi Gaza gegangen sind, weiten wir die humanitäre Hilfe aus“, sagt Armeesprecher Daniel Hagari. Man werde im Verlauf des Tages die Einfuhr von Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in den Süden des Küstenstreifens ermöglichen.

+++ 10:39 Israel: Befehlshaber des versuchten Angriffs übers Meer getötet +++
Bei den israelischen Luftangriffen ist auch Ratib Abu Tzahiban abgeschossen worden, der Hamas-Kommandeur, der den versuchten Angriff übers Meer in der Nacht auf Mittwoch geplant und befehligt haben soll. Das meldet Israels Armee bei Telegram.

Bericht über erneutes Eindringen Israel: Hamas-Terroristen wollten übers Meer angreifen

+++ 10:21 Erdogan wirft Israel „Zustand des Wahnsinns“ vor +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert ein Ende israelischer Angriffe im Gazastreifen. „Israel muss diesen Zustand des Wahnsinns sofort beenden und seine Angriffe einstellen“, schreibt der Präsident auf der Plattform X. Gleichzeitig ruft Erdogan zu einer für heute geplanten propalästinensischen Demonstration in Istanbul auf.

„Wollen nur ihr Land schützen“ Erdogan nennt Hamas „Befreiungsgruppe“

+++ 10:05 Hunderte Festnahmen bei jüdischem Anti-Kriegs-Protest in New York +++
Bei einer von einer jüdischen Gruppe organisierten Demonstration gegen die israelischen Angriffe in Gazastreifen sind in New York mehrere Hundert Menschen festgenommen worden. Die Polizei meldete am Freitag (Ortszeit) mindestens 200 Festnahmen, die Organisatoren erklärten, bei der Auflösung der Versammlung im New Yorker Bahnhof Grand Central seien mehr als 300 Menschen festgenommen worden. Den Organisatoren zufolge hatten mehrere Tausend Menschen teilgenommen und die volle Bahnhofshalle blockiert. Sie sprechen vom „größten zivilen Ungehorsam, den New York City in den vergangenen 20 Jahren erlebt hat“. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 09:12 Israel beschießt Hisbollah-Stellungen +++
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon beschossen. Das Militär berichtet von einem Angriff am Freitag. Die Miliz nördlich von Israel unterstützt die Hamas. Zuvor habe die Gruppierung versucht, Raketen auf Israel abzufeuern. Diese landeten jedoch laut israelischen Angaben in Syrien. Die israelische Luftwaffe antwortete demnach mit einem Gegenangriff.

Letzte Meldung gestern:

+++ 08:26 US-Bürger sollen Libanon verlassen +++
Das US-Außenministerium rät seinen Staatsbürgern im Libanon zur sofortigen Ausreise. Grund sei eine „unvorhersehbare Sicherheitssituation“, schreibt die Botschaft in Beirut auf X. Die Empfehlung komme jetzt, da kommerzielle Flüge noch verfügbar seien. Das Ministerium weist weiter darauf hin, dass es keine Garantie dafür gebe, dass die Vereinigten Staaten US-Bürger und ihre Familienangehörigen in einer Krisensituation ausfliegen.