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HELLMEYER
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ÜBERSICHT
Graphik-Link DAX Deutsche Börse
Ängstliche Anlegerschaft zollt dem Wochenende Tribut: DAX-Schlussstand gestern um 0,3% tiefer bei 14.687 Punkten und somit deutlich unter der magischen Schwelle von 14.730. Das Unterschreiten dieser Untergrenze der aus dem Frühjahr stammenden Widerstandszone verheißt eher nichts Gutes: Bärenstimmung. Gut so, der Markt ist viel zu teuer, es muss noch viel Geld verbrannt werden, um die Auswirkungen der jahrelangen Niedrig- und Negativ-Zins-Exzesse der Europäischen Zentralbank und überhaupt der Zentralbanken zu nivellieren. Die lange währende Umverteilung von Geldvermögen von kapitalarmen zu kapitalstarken Haushalten schuf bei Kapitalhaltern einen enormen Geldüberhang. Otto Normalverbraucher hatte nichts davon, im Gegenteil, er bekam für sein Erspartes mickrige Zinsen, während sich dicke Kapitalhalter mit Billigkrediten in Immobilien- und Aktien-Anlage-Abenteuer stürzen konnten. Eine gemähte Wiese für etliche Jahre: es ging an Immobilien- und Aktienmärkten nur aufwärts.
Zu den Folgen der notwendigen Vernichtung des Geldüberhangs siehe den gestrigen Tagesblick an dieser Stelle. FAZIT: es droht gerade auch von dorther für Aktien- und Anleihemärkte Ungemach.
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NACHBÖRSE/XDAX -0,3% auf 14.636 Punkte
Aktien New York Schluss: Gaza-Krieg belastet Dow – Amazon stützt Nasdaq
NEW YORK (dpa-AFX) – Die deutlich angeschlagene Technologiebörse Nasdaq hat sich am Freitag stabilisiert. Zu einer echten Erholung jedoch kam es trotz erfreulicher Quartalsberichte vom Online-Handelskonzern Amazon und dem Chip-Riesen Intel letztlich nicht. Die Gewinne bröckelten vor allem im späteren Handel ab. Anleger sind vor dem Wochenende darüber besorgt, dass die israelitische Armee laut dem jordanischen Außenminister Aiman Safadi den Bodenkrieg in Gaza gegen die Hamas begonnen hat. Zudem sorgte die in der neuen Woche anstehende US-Leitzinsentscheidung bereits für etwas Nervosität.
Der Dow Jones Industrial gab letztlich um 1,12 Prozent auf 32 417,59 Punkte nach, wodurch sich der Wochenverlust auf 2,1 Prozent beläuft. Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag um 0,48 Prozent auf 4117,37 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 rückte um 0,50 Prozent auf 14 180,42 Zähler vor, nachdem er tags zuvor den tiefsten Stand seit Ende Mai erreicht hatte. Sein Wochenminus beträgt 2,6 Prozent.
Laut Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank kehrte dank Amazon zunächst wieder eine gewisse Entspannung im US-Technologiesektor ein. Der zu den „Magnificent 7“ zählende Online-Handelsgigant habe die Umsatz- und Gewinnschätzungen für das dritte Quartal übertroffen und ermutigende Aussagen über die Aussichten des wichtigen Cloud-Computing-Geschäfts abgegeben, sagte Reid. Jefferies-Analyst Brent Thill lobte: Die Profitabilität verbessere sich, das Cloud-Geschäft dürfte bald stärker wachsen und Künstliche Intelligenz (KI) sorge für Rückenwind. Die zuletzt besonders seit Mitte Oktober erneut abgestrafte Aktie erholte sich mit einem Kursplus von knapp sieben Prozent und war einer der gefragtesten Werte im Nasdaq-Auswahlindex.
Zu den sogenannten „Magnificent 7“ zählen die größten und bedeutendsten US-Tech-Konzerne Alphabet , Meta , Microsoft , Tesla und Amazon, die allesamt inzwischen ihre Quartalsberichte vorgelegt haben. Zudem gehören Apple und Nvidia dazu, deren Berichte noch ausstehen.
Mit Blick auf die Fed-Sitzung in der neuen Börsenwoche sieht Deutsche-Bank-Experte Reid nach den jüngsten US-Konjunkturdaten unverändert eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Zinspause kommen wird. Zudem gilt aktuell am Markt auch eine Zinsanhebung im Dezember eher als unwahrscheinlich.
COMMENT: da bin ich mir nicht so sicher. Diese Dame auch nicht:
Es gibt aber auch andere Stimmen: Sophie Lund-Yates, leitende Aktienanalystin bei Hargreaves Landsdown, spricht von zuletzt überhitzten Wirtschaftsdaten, weshalb das Narrativ von höheren und längeren Zinssätzen lauter und deutlicher werde. Das aber würde besonders Aktien von Technologieunternehmen negativ treffen. Sie gelten als Wachstumsunternehmen mit vor allem in der Zukunft liegenden Gewinnen. Diese aber sind in einem Umfeld hoher Zinsen aus heutiger Sicht weniger wert.
Unter den Einzelwerten überzeugte neben Amazon auch Intel. Der Chiphersteller rechnet im laufenden letzten Jahresabschnitt dank einer anziehenden Nachfrage, Fortschritten beim Umbau der Produktion und des Booms rund um KI-Angebote endlich wieder mit einem Umsatzplus. Zudem soll sich der um Sondereffekte bereinigte Gewinn weiter verbessern. Die Papiere legten an der Dow-Spitze um etwas mehr als neun Prozent zu.
Chevron nahmen im Wall-Street-Index Dow den letzten Platz ein und büßten fast sieben Prozent ein. Der Ölkonzern meldete für das dritte Quartal einen überraschend starken Gewinnrückgang. Vor einem Jahr hatte der Krieg Russlands gegen die Ukraine die Ölpreise in die Höhe schnellen lassen und zu einer Gewinnschwemme unter den Ölkonzernen geführt.
Auch der Autobauer Ford enttäuschte, denn er verliert weiterhin viel Geld mit seinen Elektro-Fahrzeugen. Das beförderte die Aktien an das Ende des S&P 100 , wo sie um etwas mehr als zwölf Prozent absackte.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0568 US-Dollar gehandelt, nachdem er zuvor zeitweise noch dicht unter 1,06 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0541 (Donnerstag: 1,0540) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9486 (0,9487) Euro.
Am US-Rentenmarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,13 Prozent auf 106,48 Punkte zu. Die Rendite sank auf 4,84 Prozent./ck/he
COMMENT: Flucht in den sicheren US-Anleihe-Hafen. Einstweilen sicher.
— Von Claudia Müller, dpa-AFX —
Aktien Wien Schluss: ATX am Freitag knapp behauptet – auf Wochensicht im Minus
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Freitag nach der feiertagsbedingten Pause etwas tiefer geschlossen. Der ATX ging um 0,13 Prozent im Minus bei 3020,72 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht gab der heimische Leitindex damit um 0,45 Prozent nach. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,14 Prozent auf 1519,38 Zähler nach und verbucht ein Wochenminus von 0,6 Prozent.
Zunehmende geopolitische Risiken, hohe Renditen auf US-Staatsanleihen sowie unterschiedlich ausgefallene Quartalsberichte hätten die Märkte in dieser Woche belastet, erklärte Analystin Martina Valenta von der Erste Group.
Zahlen von dies und jenseits des Atlantiks brachten uneinheitliche Impulse. Jedoch wurden insbesondere die am Vorabend veröffentlichten Berichte des Online-Händlers Amazon und des Chipkonzerns Intel am Markt gut aufgenommen.
Für den Wiener Aktienmarkt dürfte diesbezüglich die kommende Woche richtungsweisend werden, wenn mit Erste Group , OMV , Verbund und Andritz die größten ATX-Schwergewichte Einblick in ihre Bücher geben.
Unterstützung brachten dem heimischen Leitindex Zuwächse im Bankensektor. Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI) verbesserten sich um 1,2 Prozent. Hier sind wieder Dividendenzahlungen in Aussicht, nachdem wegen der Unsicherheit im Russland-Geschäft zunächst auf eine Ausschüttung verzichtet worden war. Eine außerordentliche Hauptversammlung soll diesbezüglich nun eine Entscheidung bringen.
Die Öltitel SBO und OMV hatten zunächst gestützt, Quartalszahlen der US-Konkurrenten Chevron und Exxon waren wiederum hinter den Erwartungen geblieben.
Die Anteilsscheine von Andritz schlossen mit minus 0,5 Prozent. Der Anlagenbauer hat eine Vereinbarung mit der US-Firma Flowserve Corporation zum Kauf der NAF AB unterzeichnet. NAF AB sei ein führender Anbieter in der Bereitstellung von Prozessregelventilen für die Zellstoff- und Papierindustrie, teilte Andritz mit.
Im Blick standen auch Halbleiterwerte nach überraschend starke Zahlen des US-Konzerns Intel. Am heimischen Aktienmarkt bestritten AT&S mit plus 2,6 Prozent einen versöhnlichen Wochenabschluss. In der ersten Wochenhälfte war es für die AT&S-Papiere jedoch deutlich bergab gegangen, weswegen dennoch eine negative Wochenbilanz bleibt./spa/DP/zb
Termine
Datum | Zeit | Land | Relevanz | Termin | Vorherig | Prognose | |
30.10.2023 | 01:30 | Australia | Einzelhandelsumsätze (Monat) | 0,20 % | 0,30 % | ||
30.10.2023 | 08:00 | Germany | Bruttoinlandsprodukt s.a (Quartal) | 0,00 % | -0,30 % | ||
30.10.2023 | 08:00 | Germany | Bruttoinlandsprodukt n.s.a (Jahr) | -0,20 % | |||
30.10.2023 | 14:00 | Germany | Verbraucherpreisindex (Monat) | 0,30 % | |||
30.10.2023 | 14:00 | Germany | Verbraucherpreisindex (Jahr) | 4,50 % | 4,00 % | ||
30.10.2023 | 14:00 | Germany | Harmonisierter Verbraucherpreisindex (Jahr) | 4,30 % | 3,60 % | ||
30.10.2023 | 20:30 | Canada | BoC Gouverneur Macklem Rede |
COMMENT: Charttechnisch gibt es dank Inflationsdaten – so sie eintreffen – Rebound-Impulse nach oben.
Marktumfeld
FT: Big asset managers snap up Treasuries after bond rout
Heavy-hitting investors are snapping up US government bonds with longer maturities, betting the pain in the Treasury market is nearly over and an elusive slowdown in the US economy may be on the horizon.
Money managers including Pimco, Janus Henderson, Vanguard and BlackRock are taking the plunge — a bold bet after a multi-month rout in bond prices that has repeatedly wrongfooted asset managers and sent the 10-year Treasury yield above 5 per cent this week for the first time since 2007.
The US economy is in strikingly rude health for now. Data this week showed an annualised growth rate of 4.9 per cent in the third quarter. But investors are starting to plot out what happens a little further down the line, especially as the jump in bond yields jacks up borrowing costs for companies, households and the government. If the long-awaited slowdown does bite, that should push bond prices back up.
“These higher yields will eventually slow growth,” said Mike Cudzil, a portfolio manager at bond giant Pimco. “We are set up to play offence in the event the economy begins to slow.”
Bonds that mature far out in to the future, 10 years or more, have suffered particularly badly as markets have struggled to digest the message from the US Federal Reserve that interest rates will stay at high levels for the long haul, and as the economy has confounded downbeat forecasts. But Cudzil said that sector of the market was due a reprieve.
“We’re adding duration to our portfolios,” said Cudzil, referring to longer-dated debt. “We’re going overweight duration. And we’re overweight fixed income relative to equities.”
Confidence in a rebound in bonds is fanning across the market. EPFR data shows weekly inflows in to long-dated US sovereign debt funds were the highest on record in the seven days ending on October 25, at $5.7bn.
Nicht verlinkbare Graphik: zuletzt stark gestiegener Geldzufluss in den US-Anleihemark
Dipping in to bonds, especially long-dated bonds, has burnt investors repeatedly this year. Analysts and economists have been expecting a recession all year long, but a slowdown has yet to materialise. Yields have risen relentlessly, punishing investors who piled into fixed income betting that 2023 would be the “year of the bond”. The 10-year Treasury, which had its worst year on record in 2022, is down again this year.
In a note this month, BlackRock said it had adjusted its positioning in long-dated bonds, although it remains cautious on the debt longer-term.
“We have been underweight long-term US Treasuries since late 2020 as we saw the new macro regime heralding higher rates,” it said. “US 10-year yields at 16-year highs show they have adjusted a lot, but we don’t think the process is over. We now turn tactically neutral as policy rates near their peak.”
The analysts noted, however, that BlackRock expects to remain strategically underweight longer-term.
Investors are confident the Fed will keep interest rates at the current high level for a long period, but expectations it will raise rates again have diminished. Traders in the futures market put the chances that the Fed would raise interest rates at their meeting next week at less than 2 per cent. The odds of a rise by December are around 20 per cent.
Jim Cielinski, global head of fixed income at Janus Henderson Investors, nonetheless said it can make sense for certain portfolios to scoop up long-dated bonds, given the sell-off has left the regular interest payments they offer at the highest level in years. “We are going long duration in the more aggressive strategies,” he said. “If you can bear the volatility, the attractive yields plus opportunity for capital appreciation is there over the next six to 12 months. But people are so burned and so scarred because they have been calling a recession for the last year.”
Longer-dated Treasury bonds are a traditional haven asset, a magnet to investors during moments of market volatility and geopolitical instability. Some investors said they are buying in order to protect their portfolios from a potential slide in riskier assets like equities.
“I think the key thing with bonds right now is that when economic news really turns, like back in March during the Silicon Valley Bank turmoil or when there is a recession, only bonds actually protect your capital,” said Ales Koutny, head of international fixed income at Vanguard.
Koutny said the short-term outlook for the 10-year is uncertain, but “taking a step back” the next large move in yields is likely to be lower. “We think that from a pure-risk reward perspective, allocating into bonds, even at the 10-year point, makes a lot of sense here.”
Zentralbanken
Bank of Russia lifts rate by 200 basis points to 15%
ECB survey: 2025 inflation expectations slightly down
INTERNATIONAL
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AMERIKA: USA, VENEZUELA
US-Kerninflationsdruck sinkt im September wie erwartet leicht
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in den USA hat im September wie erwartet leicht abgenommen. Wie das Bureau für Economic Analyses (Bea) mitteilte, stieg der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag um 3,7 (Vormonat: 3,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das entsprach der Prognose der Dow Jones Newswires befragten Volkswirte. Der Kern-PCE-Deflator ist die von der US-Notenbank bevorzugte Messgröße. Der Gesamt-PCE-Deflator erhöhte sich um 0,4 und 3,4 (3,4) Prozent.
Die persönlichen Konsumausgaben erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent, erwartet worden waren 0,5 Prozent. Der Vormonatszuwachs von 0,4 Prozent wurde bestätigt. Die persönlichen Einkommen stiegen um 0,3 Prozent, prognostiziert wurden 0,4 Prozent. Das Vormonatsplus von 0,4 wurde auf 0,3 Prozent revidiert.
USA: Michigan-Konsumklima trübt sich weniger als erwartet ein
MICHIGAN (dpa-AFX) – Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober weniger eingetrübt als erwartet. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel von 67,9 Punkten im Vormonat auf 63,8 Punkte, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung waren noch 63,0 Punkte ermittelt worden. Analysten hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet.
Die aktuelle Lage wurde schlechter bewertet als im Vormonat, wenn auch nicht so schlecht wie zunächst ermittelt. Auch die Erwartungen der Verbraucher trübten sich ein.
Die Inflationserwartungen der Verbraucher stiegen merklich. Auf Sicht von einem Jahr legten sie von 3,2 Prozent auf 4,2 Prozent zu. Zunächst waren 3,8 Prozent ermittelt worden. Die längerfristigen Inflationserwartungen legten ebenfalls zu. Demnach wird in den kommenden fünf bis zehn Jahren eine Inflationsrate von 3,0 Prozent erwartet.
In den USA stehen die Inflationserwartungen besonders im Fokus, nachdem die US-Notenbank Fed die künftigen Zinsentscheidungen von der Entwicklung von Wirtschaftsdaten abhängig gemacht hatte. Auf ihrer jüngsten Sitzung hatte die Fed ihre Zinsen nicht angehoben.
Der Indikator der Universität Michigan misst das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter etwa 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen./jsl/zb
DJI: Webseite: http://www.sca.isr.umich.edu/
USA: Konsumausgaben legen erneut zu
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Konsumausgaben und Einkommen der US-Haushalte sind im September erneut gestiegen. Im Monatsvergleich legten die Konsumausgaben um 0,7 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Die Einkommen der Haushalte erhöhten sich um 0,3 Prozent. Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,4 Prozent prognostiziert. Bereits in den Monaten zuvor waren Ausgaben und Einkommen jeweils gestiegen.
Der von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Preisindex PCE stieg im Jahresvergleich wie schon im Vormonat um 3,4 Prozent. Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel verringerte sich hingegen auf 3,7 Prozent, nach 3,8 Prozent im Monat zuvor.
Die Fed hat sich seit März 2022 mit teils kräftigen Zinserhöhungen gegen die hohe Teuerung gestemmt. Auf ihrer jüngsten Sitzung ließ sie jedoch die Leitzinsen unverändert. Auch in der kommenden Woche dürfte die Notenbank die Leitzinsen laut Ökonomen nicht verändern./jsl/jkr/mis
Agreement reached for Biden-Xi talks in November
Biden tells Wang US, China must address challenges together
UNTERNEHMEN
GM-Tochter Cruise stoppt vorerst alle Robotaxis
Nach dem Entzug der Fahrerlaubnis in San Francisco hat das US-Unternehmen Cruise vorerst alle seine Robotaxis gestoppt. Aktuell sei es das Wichtigste, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen, wie die Tochter des Automobilkonzerns General Motors gestern (Ortszeit) mitteilte.
Die Verkehrsbehörde im US-Bundesstaat Kalifornien hatte Cruise am Dienstag nach mehreren Unfällen mit fahrerlosen Autos die Betriebserlaubnis in San Francisco entzogen. Autos von Cruise ohne Fahrer waren seit Mitte August in der Stadt unterwegs. San Francisco gilt als großes Testfeld für Robotaxis – unter anderem sind dort auch fahrerlose Autos der Alphabet-Tochter Waymo unterwegs.
ASIEN: CHINA, JAPAN u.a.
Agreement reached for Biden-Xi talks in November
Biden tells Wang US, China must address challenges together
AUSTRALIEN
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AFRIKA
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NAH-/MITTELOST: ISRAEL u.a.
Ohne Kopftuch in U-Bahn: Vor Wochen verletzte Iranerin tot
Eine 16-jährige Iranerin ist nach einer mutmaßlichen Konfrontation mit der Religionspolizei gestorben. Die Schülerin starb heute in einer Klinik in der Hauptstadt Teheran, wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete. Bereits vor rund einer Woche war die junge Frau für hirntot erklärt worden. Der Fall hatte weit über die Landesgrenzen des Iran hinaus für große Empörung gesorgt.
Die junge Frau soll Berichten von Menschenrechtlern zufolge vor rund einem Monat in einer U-Bahn von Vertretern der Religionspolizei konfrontiert worden sein, weil sie kein Kopftuch trug. Staatsmedien dementierten den Vorwurf. Garawand sei wegen niedrigen Blutdrucks gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen, lautete die offizielle Erklärung. Seit Wochen lag die 16-Jährige im Koma.
Garawands Schicksal erinnert viele Iranerinnen und Iraner an den Fall der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini, die im Herbst 2022 von den Sittenwächtern wegen eines angeblich schlecht sitzenden Kopftuchs festgenommen worden war. Amini fiel ins Koma und starb. Ihr Tod löste im vergangenen Jahr die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus. Seitdem ignorieren viele Frauen demonstrativ die Kopftuchpflicht.
EUROPA
Rufe nach mehr Geld für EU-Haushalt – Berlin will lieber umverteilen
In Brüssel zeichnen sich komplizierte Gespräche über die finanzielle Ausstattung des EU-Gemeinschaftshaushalts ab. Länder wie Slowenien, Bulgarien und Estland forderten am Freitag wie die EU-Kommission, den mehrjährigen Finanzrahmen aufzustocken. Deutschland, Schweden oder auch die Niederlande wollen hingegen lediglich bereits zugesagte Mittel umverteilen.
EU-Staaten ringen um Ukraine-Hilfe – Ungarn und Slowakei blockieren
Nach langen Gesprächen über die Haltung der Europäischen Union im Nahostkonflikt rückt am zweiten Tag des EU-Gipfeltreffens in Brüssel das Thema Ukraine wieder mehr in den Fokus. Am Freitagmorgen kündigte sich ein Ringen der 27 Staats- und Regierungschefs um weitere Hilfen für das von Russland angegriffene Land an. Ungarn und die Slowakei blockieren diese bislang.
Polen wartet: Tusk will regieren, Präsident Duda bremst
Vor knapp zwei Wochen hat Polen ein neues Parlament gewählt. Als Sieger ging zwar die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hervor, die Opposition hält nun aber gemeinsam die Mehrheit und will Donald Tusk zum Regierungschef machen. Doch dafür benötigt Tusk zunächst den Auftrag von Präsident Andrzej Duda: Dieser will sich aber Zeit lassen. …
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Angriff auf niederländischen Rechtspopulisten: Partei setzt Wahlkampf aus
Nach dem Angriff eines Mannes mit einem Regenschirm auf den niederländischen Politiker Thierry Baudet hat dessen rechtspopulistische Partei Forum für Demokratie ihren Wahlkampf ausgesetzt. Baudet habe eine leichte Gehirnerschütterung erlitten, es gehe ihm den Umständen entsprechend, teilte die Partei mit. Auf Videos in Onlinediensten war zu sehen, wie ein Mann mit Schirmmütze und Kapuze dem Politiker einen heftigen Schlag auf den Kopf versetzte, als dieser an der belgischen Universität von Gent zu einer Veranstaltung eintraf. Die Polizei nahm den Angreifer fest.
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Deutschland: Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und Schweiz verlängert
Angesichts einer weiter hohen Zahl unerlaubt einreisender Flüchtlinge hat die Bundesregierung die stationären Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz verlängert. Berlin habe die EU-Kommission informiert, dass die Kontrollen „für weitere 20 Tage“ fortgeführt würden, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Denn irreguläre Einreisen und Schleusungen Geflüchteter seien „weiterhin auf einem deutlich zu hohen Niveau“.
DEUTSCHLAND
WAHLUMFRAGEN
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WEITERE MELDUNGEN
Studie zu Lebenshaltungskosten in Deutschland: Wohnkosten sind entscheidend
Über die Höhe der Lebenshaltungskosten in Deutschland entscheiden vor allem die Wohnkosten in den einzelnen Regionen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) stellte am Freitag einen neuen Preisindex vor, der Wohn- und Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Gas und Lebensmittel für alle 400 Kreise und kreisfreien Städte vergleicht. Genau im Durchschnitt liegen demnach Braunschweig und der Landkreis Neumarkt in Bayern.
Deutsche Bahn will Konfliktvermittler bei Tarifverhandlungen mit der GDL
Die Deutsche Bahn hat zwei Wochen vor dem Beginn der Tarifgespräche mit der Lokführergewerkschaft GDL eine externe Moderation der Verhandlungen vorgeschlagen. Das Unternehmen wolle „von Anfang an mit Konfliktberatung im Stile einer Art Schlichtung moderiert ins Gespräch gehen“, sagte Personalvorstand Martin Seiler am Freitag in Berlin. Die Forderungen der GDL für die anstehenden Tarifverhandlungen nannte Seiler „unerfüllbar“.
Regierung: Siemens Energy als Unternehmen relevant für die Transformation
Die Bundesregierung hat angesichts der Verhandlungen über staatliche Bürgschaften mit Siemens Energy auf die Bedeutung des Unternehmens für den Weg hin zur Klimaneutralität hingewiesen. Weitere Details zu den Gesprächen wollte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner sowie die Sprecherinnen des Bundeswirtschaftsministeriums und Bundesfinanzministerium nicht nennen. „Die Bundesregierung ist sich bewusst, dass es sich bei Siemens Energy um ein für die Transformation relevantes Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Deutschlands handelt“, sagte Büchner auf der Regierungspressekonferenz. Man sei mit dem Unternehmen in engen und vertrauensvollen Gesprächen.
Babyboomer hinterlassen Lücke im Arbeitsmarkt – Statista, 18.1.2022
Schon jetzt gehen hierzulande pro Jahr über 1,3 Millionen Menschen in Rente. In den kommenden Jahren dürfte diese Zahl deutlich steigen. Das liegt daran, dass sich die sogenannten Babyboomer – das sind die besonders geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit (1955 bis 1969) – dem Ende ihres Erwerbsleben nähern. Wie sich die demografische Entwicklung auf den Arbeitsmarkt auswirkt, treibt auch die Analyst:innen des Statistischen Bundesamtes um. Ihrer Erwerbspersonenvorausberechnung zufolge könnte die Anzahl der Erwerbspersonen (20-66 Jahre) in Deutschland im ungünstigsten Fall bis 2030 bereits um fast vier Millionen geschrumpft sein. 30 Jahre später gebe es in diesem Szenario – von denen es in der Studie insgesamt sechs gibt – nur noch 31,5 Millionen Arbeitende. Aber selbst der Best Case geht von einem schrumpfenden Erwerbspersonen-Pool aus, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.
Graphik-Link Babyboomer verlassen deutschen Arbeitsmarkt
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Deutschland: Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und Schweiz verlängert
Angesichts einer weiter hohen Zahl unerlaubt einreisender Flüchtlinge hat die Bundesregierung die stationären Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz verlängert. Berlin habe die EU-Kommission informiert, dass die Kontrollen „für weitere 20 Tage“ fortgeführt würden, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Denn irreguläre Einreisen und Schleusungen Geflüchteter seien „weiterhin auf einem deutlich zu hohen Niveau“.
ÖSTERREICH
STATISTIK AUSTRIA
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WAHLUMFRAGEN
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WEITERE MELDUNGEN
Umsatzrückgang: Weiter Abwärtstrend in Industrie und Bau
In der Industrie und im Baugewerbe hält der Abwärtstrend an. Die Umsätze sanken im September verglichen zum Vorjahresmonat um 16,5 Prozent, wie die am Freitag veröffentlichten Frühschätzungen der Statistik Austria zeigen. Es ist der siebente monatliche Rückgang in Folge. Ein anderer Index deutet unterdessen darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Lage wieder leicht bessern könnte.
„Die österreichische Konjunktur hat sich im September 2023 weiter deutlich eingetrübt“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung. Der Umsatz des Produzierenden Bereichs sei im Vergleich zum Vorjahresmonat bereits zum siebenten Mal in Folge zurückgegangen, erklärte Thomas.
Besonders kräftig fiel der Umsatzrückgang laut Statistik-Austria-Frühschätzung in der Industrie aus: Hier beträgt das Minus im Vergleich zum Vorjahr fast ein Fünftel (18,4 Prozent). Der Baubereich entwickelte sich mit einem Minus von 4,1 Prozent ebenfalls negativ.
Weniger geleistete Arbeitsstunden
Das Arbeitsvolumen ging sowohl in der Industrie als auch auf dem Bau zurück. Während der Beschäftigtenindex leicht stieg, schrumpfte der Index der geleisteten Arbeitsstunden um 2,5 Prozent.
Das Transportaufkommen österreichischer Firmen im Gütertransport auf der Straße lag laut Frühschätzung im dritten Quartal bei 97,9 Millionen Tonnen – im Vergleichszeitraum 2022 waren es noch 102,3 Millionen Tonnen.
„Milde Rezession“
Die Zahlen der Frühschätzungen passen in das große Bild. Die Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS (Institut für Höhere Studien) erwarten für heuer eine „milde Rezession“.
Für 2023 wird ein Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 bzw. 0,4 Prozent erwartet, bei der Sommerprognose war noch ein Wirtschaftswachstum von 0,3 bzw. 0,5 Prozent prognostiziert worden. Kommendes Jahr soll es einen leichten Aufschwung geben.
„Konjunkturell ist das Jahr 2023 zum Vergessen“, sagte WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr bei der Präsentation der Konjunkturprognose Anfang Oktober. „Die gute Nachricht ist, dass die Rezession in ihren letzten Zügen liegt.“ Die Frühindikatoren würden „zaghaft auf eine Trendumkehr“ hinweisen, so Felbermayr. Für IHS-Chef Holger Bonin hat Österreichs Wirtschaft „das Schlimmste schon hinter sich“. Im nächsten Jahr gehe „es schon wieder konjunkturell aufwärts“.
Ökonom: „Talsohle bei Industriekonjunktur erreicht“
Leicht positive Signale lassen sich aus einer anderen Aufstellung herauslesen. Der Einkaufsmanagerindex der UniCredit Bank Austria stieg im Oktober leicht auf 41,7 Punkte – der beste Wert seit einem halben Jahr. Damit liegt der Index aber nach wie vor unter dem Schwellenwert von 50 Punkten, der auf ein Wachstum hinweist.
Der Rückgang des Neugeschäfts hat sich verlangsamt, daher haben auch die heimischen Betriebe die Produktion geringer reduziert als im Monat zuvor. Der Kostenrückgang dürfte sich laut dem Einkaufsmanagerindex im Oktober zwar verlangsamt haben, aber die durchschnittliche Ertragslage scheint sich verbessert zu haben – trotz leicht niedrigerer Verkaufspreise. Allerdings gab es in der Industrie einen Beschäftigungsabbau.
Gab es in den vergangenen Monaten einen deutlichen Rückgang bei den Einkäufen, so zeichnet sich hier eine Besserung ab. „Die Industrie in Österreich befindet sich weiterhin in einer Rezession“, sagte UniCredit-Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer: „Aber die Talsohle der Industriekonjunktur dürfte erreicht worden sein, denn die negativen Trends verlangsamten sich. Zudem dürfte der markante Lagerabbau der vergangenen Monate langsam enden und der Lagerzyklus somit drehen.“
Schwierige Gespräche über Metaller-KV
Das schwierige wirtschaftliche Umfeld wirft einen Schatten auf die Kollektivvertragsverhandlungen in der Metalltechnischen Industrie und der Metallindustrie. Nach dem Scheitern der Gespräche in der dritten Runde setzte die Gewerkschaft österreichweit Betriebsversammlungen an.
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten 11,6 Prozent mehr Lohn, das Angebot der Arbeitgeber liegt bei 2,5 Prozent und einer Einmalzahlung von 1.050 Euro. Zusammen mit den Antiteuerungsmaßnahmen der Regierung würde dadurch die Inflation abgedeckt, argumentiert die Arbeitgeberseite. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 2. November statt. Bleibt sie ohne Einigung, könnte es ab 6. November Maßnahmen der Gewerkschaft geben.
Ruf nach Unterstützung für schwachen Bausektor
Wenig optimistisch zeigt man sich in der Bauwirtschaft. „Im heurigen Jahr werden voraussichtlich um 28 Prozent weniger Wohneinheiten bewilligt als im Jahr davor“, teilte das Marktforschungsinstitut Branchenradar mit. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern wird ein Rückgang um 35 Prozent prognostiziert, bei Objekten mit mehreren Wohneinheiten sinkt das Bewilligungsvolumen laut Branchenradar um 24 Prozent. Als Ursachen werden die Restriktionen bei der Finanzierung, insbesondere aber die anhaltend hohen Baupreise ausgemacht.
Was die Finanzierung betrifft, gab es in den vergangenen Monaten heftige Debatten über die verschärften Kriterien für Wohnkredite. Zuletzt regte WIFO-Direktor Felbermayr an, die Bestimmungen der
Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-Verordnung) zu überdenken.
So könne man etwa überlegen, ob man anstatt der monatlichen Tilgungsrate von derzeit höchstens 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens absolute Euro-Beträge heranzieht. Das wäre ein Ansatz, um den schwächelnden Bausektor zumindest ein wenig zu unterstützen, so Felbermayr.
Grundsätzlich sei er der Überzeugung, „dass dieses Regelwerk wichtig ist“, sagte der Ökonom. Gleichermaßen gab er zu bedenken, dass sich die Krise in der Baubranche mit rückläufiger Bautätigkeit längerfristig negativ auswirken könnte, etwa mit Blick auf die grüne Transformation der Wirtschaft.
cppp, ORF.at/Agenturen
Links:
Betriebsräte fordern Arbeitszeitverkürzung im ÖGB
ÖGB-Betriebsräte fordern eine Verkürzung der Arbeitszeit innerhalb des Gewerkschaftsbundes. Man unterstütze die gewerkschaftlichen Forderungen nach einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung und verlange eine solche auch für die rund 1.800 ÖGB-Bediensteten, heißt es laut „Presse“ (Samstag-Ausgabe) in einem von mehr als 40 Betriebsrätinnen und Betriebsräten unterzeichneten Brief an ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.
„Glaubwürdigkeitsproblem“
Die Betriebsräte kritisieren gemäß einer mit 6. Oktober datierten Resolution, aus der die „Presse“ zitiert, „dass der ÖGB zunehmend an einem Glaubwürdigkeitsproblem leidet“. Die öffentlich gestellten Forderungen würden sich von der gelebten Praxis innerhalb der Gewerkschaft immer weiter entfernen, weshalb man sich „in der Argumentation für eine Arbeitszeitverkürzung immer schwerer“ tue.
Der Anspruch der Gewerkschaft solle es sein, selbst zu einem Vorreiter in Sachen Arbeitszeitverkürzung zu werden, „um den Gegnern und Skeptikern zu beweisen, dass diese Forderung keine Utopie“, sondern längst notwendig ist, heißt es weiter.
Katzian hatte im September im „ORF-Report“ erklärt, dass der ÖGB die von der SPÖ geforderte 32-Stunden-Woche nicht als Erster umsetzen werde. Das würde in der Bevölkerung zu Vorwürfen führen, die Gewerkschafter würden „es sich richten“. Es gehe darum, „im Gleichklang“ mit anderen unterwegs zu sein. Aber wenn der Betriebsrat eine Arbeitszeitverkürzung beim ÖGB fordern würde, dann würde man darüber reden, so der ÖGB-Präsident damals. Nachdem das nun passiert ist, soll es Gespräche geben, wie es vonseiten Katzians gegenüber der „Presse“ hieß.
Tausenden KELAG-Kunden droht Stromabschaltung
Im Juni hat der Energieversorger KELAG Stromkunden und Stromkundinnen über die Anhebung der Stromtarife mit einer Aufforderung zum Wechsel informiert. Wer nicht bis 1. September auf das Umstiegsangebot reagierte, werde gekündigt und müsse sich einen anderen Stromlieferanten suchen. 5.000 Kunden und Kundinnen reagierten bisher nicht. Mehr dazu in kaernten.ORF.at
Mehr Plastikmüll nach Umstellung in Kärnten
Seit 1. Jänner werden in Kärnten im Gelben Sack und der Gelben Tonne neben Plastikflaschen auch Joghurtbecher und Aludosen sowie Verpackungen gesammelt. Eine Bilanz zeigt, dass vor allem in Regionen, in denen auf das einheitliche System umgestellt wurde, die Mengen des Plastikmülls größer wurden. Mehr dazu in kaernten.ORF.at
Neuer Schlagabtausch über Bodenverbrauch
Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler schießt sich beim Bodenverbrauch auf das Land Oberösterreich und den Gemeindebund ein. Diese würden konkrete Zielvereinbarungen für mehr Bodenschutz „weiterhin vehement torpedieren“, kritisieren die Grünen. „‚Neuer Beton und altes Denken‘ – das scheint bei jenen, die sich mit aller Kraft gegen ein ehrliches und verbindliches Ziel wehren, das Motto zu sein“, sagte Kogler. Die Hagelversicherung, Greenpeace und der WWF schließen sich der Kritik an. Der Gemeindebund und Oberösterreich weisen die Kritik unterdessen zurück. Lesen Sie mehr …
Babler: Kein Problem mit dem Burgenland
Nach den Differenzen zwischen der burgenländischen und der Bundes-SPÖ wegen der Wahlliste für die EU-Wahl 2024 sieht Bundesparteichef Andreas Babler dennoch kein Problem mit dem Burgenland. Das sagte er am Samstag im Ö1-Morgenjournal.
Mit Dissonanzen ging die Erstellung der EU-Kandidatenliste der SPÖ in der vergangenen Woche über die Bühne. Die SPÖ Burgenland wird keinen Kandidaten aufstellen, weil sie der Meinung ist, dass ihr ein besserer Listenplatz als der siebente zusteht. Im Gespräch als burgenländischer SPÖ-Kandidat war Norbert Darabos – mehr dazu in EU-Wahl: SPÖ-Burgenland stellt keinen Kandidaten auf und SPÖ-Liste für EU-Wahl: Platz sieben fürs Burgenland.
Babler: Wichtig, die Hand auszustrecken
Darauf angesprochen, meinte SPÖ-Bundesparteivorsitzender Babler im Ö1-Interview: „Wir haben mit einer überwältigenden Mehrheit eine Bundesliste beschlossen, und das Burgenland hat eine andere Ansicht dazu gehabt – also die zwei burgenländischen Vertretungen. Die anderen acht Bundesländer haben es anders gesehen und einen Beschluss gefasst.“
Ihm sei es wichtig gewesen, sich darauf zu konzentrieren, die Hand auszustrecken. „Darum ist es auch gelungen, jetzt die SPÖ Burgenland wieder in die Bundesgremien mit Stimmberechtigung zurückzuholen, und das ist mir wichtig, weil Bundespartei funktioniert ja nur mit der Einbindung aller Parteien“, so Babler.
„Bundespartei sind wir alle miteinander“
Von Redakteurin Eva Haslinger darauf angesprochen, dass Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) das alles nicht so entspannt zu sehen scheine und dass dieser vonseiten der Bundespartei Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit und Berechenbarkeit vermisse, antwortete Babler: „Ja, die Bundespartei sind wir alle miteinander.“
Er zeigte sich zuversichtlich, dass die SPÖ miteinander – also auch mit der SPÖ Burgenland – in die Wahlauseinandersetzung gehen werde: „Ich habe auch nichts Gegenteiliges vom Burgenland gehört, ehrlich gesagt.“
Erhöhtes Unfallrisiko durch Wildwechsel
Im Herbst steigt die Gefahr für Wildwechselunfälle. Im Vorjahr wurden dabei in Vorarlberg laut Statistik Austria drei Menschen verletzt. Der ÖAMTC rät Autofahrern und Autofahrerinnen zu besonderer Vorsicht und gibt Verhaltenstipps für den Ernstfall. Mehr dazu in vorarlberg.ORF.at
Christbaum auf dem Rathausplatz in Wien aufgestellt
Auf dem Wiener Rathausplatz ist der Christbaum für den Christkindlmarkt aufgestellt worden. Der 28 Meter hohe Baum ist etwa 140 Jahre alt und kommt aus Südtirol. Erstmals erleuchtet wird der Baum bei der Eröffnung des Markts am 10. November. Mehr dazu in wien.ORF.at
COMMENT: Jedes Jahr früher. Money makes the world go round. Es lebe der Tourismus. Das Klima wird es danken. Wenn es um Money, Money geht: warum nicht gleich den Weihnachtsmarkt am 1. Juli aufmachen, am besten bis zum 30. Juni andauernd.
Wiener Weihnachtstraum 2023 am Rathausplatz vom 10.11. bis 26.12.2023
Der Weihnachtstraum am Wiener Rathausplatz, vom 10. November bis zum 26. Dezember 2023, ist Christkindlmarkt, Rieseneislaufplatz und Weihnachtslandschaft als Einheit im Rathauspark.
Damit zählt er wahrlich zu den Highligts der Vorweihnachtszeit in Österreich und in Europa.
Rund 100 Marktstände am Weihnachtsmarkt, etwa 3000m² Eisfläche des Kleinen Eistraums auf der einen Seite des Rathausparks und die Attraktionen der Weihnachtswelt gegenüber locken Jahr für Jahr im Advent rund 3,5 Millionen Besucherinnen und Besucher auf den Platz zwischen das Wiener Rathaus und das Burgtheater, der Universität Wien und dem Österreichischen Parlament.
Die etwas weiter gefaßte imperiale Umgebung der Wiener Ringsraße mit der Votivkirche, dem Kunsthistorischen Museum und dem Naturhistorischen Museum sowie der Wiener Hofburg gibt’s kostenfrei dazu.
Das Angebot des Marktes ist gehoben und umfangreich, kulinarische Köstlichkeiten gibt es für Groß und Klein, Musik ist ebenso angekündigt wie verschiedene Attraktionen für Kinder …
- Neu: Zwölf Meter hohes Karussell
- Riesenrad
- Rentierzug Rudolph auf Schienen
- Krippenpfad
- Mistelzweigpavillon
- Herzerlbaum
- Riesen-Rubbel-Adventkalender mit täglich drei Gewinnchancen
Wien (OTS) – Der Wiener Christkindlmarkt steht bereits in den Startlöchern. Der hierzulande, wie international so beliebte und traditionelle Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz findet heuer vom 10. November bis 26. Dezember statt.
Die feierliche Eröffnung und Illuminierung der weihnachtlichen Beleuchtung findet am Eröffnungstag im Beisein von Bürgermeister Michael Ludwig und dem Südtiroler Landeshauptmann, Arno Kompatscher, statt, dessen Provinz den Weihnachtsbaum heuer an Wien spendet.
Für die Umsetzung des weihnachtlichen Treibens zeigt sich auch in diesem Jahr wieder die stadt wien marketing gmbh – ein Tochterunternehmen der Stadt Wien – verantwortlich, das den Markt seit 2022 realisiert.
Das im Vorjahr neu entwickelte Konzept, wonach der Markt eine höhere Besuchsqualität aufweisen, familienfreundlicher und insgesamt ökologisch nachhaltiger werden soll, hat sich bewährt und wird fortgeführt.
„Christkindlmarkt von enormer Bedeutung für unsere Stadt“
Bürgermeister Michael Ludwig hob den besonderen Stellenwert des Markts hervor:„Der Wiener Christkindlmarkt hat eine lange Tradition, dessen beeindruckende Geschichte mehrere Jahrhunderte lang zurückreicht. Er ist von enormer kultureller, gesellschaftlicher, aber auch wirtschaftlicher Bedeutung für unsere Stadt. Der Markt trägt – neben den anderen Weihnachtsmärkten – maßgeblich dazu bei, Wien Jahr für Jahr in die Weihnachtshauptstadt Europas zu verwandeln. Allein letztes Jahr haben 3 Millionen Menschen den Christkindlmarkt vor dem Rathaus besucht.“
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke lobte die Neukonzipierung:„Wer an Weihnachten in Wien denkt, kommt am Rathausplatz nicht vorbei. Mit seiner Neukonzipierung stellt der Wiener Christkindlmarkt den Anspruch ein Weihnachtsmarkt für die gesamte Familie zu sein, auf dem Jung und Alt sich gleichermaßen wohlfühlen und Qualität – sowohl der angebotenen Waren als auch des Erlebnisses selbst – im Vordergrund steht, wovon sich die vielen Besucher*innen aus dem In- und Ausland im letzten Jahr überzeugen konnten.“
Der Präsident der Wirtschaftskammer Wien, Walter Ruck:„Wien hat ein ganz besonderes Flair. Nicht nur, aber vor allem auch in der Weihnachtszeit. Eines der Highlights ist mit Sicherheit der Christkindlmarkt am Rathausplatz. Wir wollen unseren Gästen, international aber auch aus Wien und Österreich, sowohl einzigartige Erlebniswelten als auch regionale und originale Produkte bieten. Das ist uns mit der Neukonzipierung des Wiener Christkindlmarkts sehr gut gelungen und wird bestens angenommen.“
100 Markstände verwöhnen die Gäste
Knapp 100 Marktstände werden in den kommenden drei Wochen bis zur Eröffnung auf dem Rathausplatz errichtet und bieten den Besucher*innen eine beachtliche Mischung an diversen Handelswaren, Geschenkideen und Mitbringsel. Etwa 22% der Markstände sind der Gastronomie zuzuordnen und verköstigen ihre Gäste mit einer Fülle an süßen und deftigen Speisen sowie bekannten Heißgetränken wie Punsch, Glühwein und co. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es heuer wieder Stände, die ausschließlich Punsch anbieten. Mindestens 75% der angebotenen Speisen und Getränke stammen aus biologischer Qualität und sind möglichst regional und saisonal produziert. Alle Gastronomiestände sind zudem durch eine Zertifizierungsstelle biozertifiziert.
Der Vergabe ging auch in diesem Jahr eine öffentliche Ausschreibung voraus, bei der knapp 350 interessierte Unternehmer*innen ihre Bewerbungen eingereicht hatten. Anschließend wurden diese von einer Kommission, bestehend aus Mitgliedern der Wirtschaftskammer Wien, der Wirtschaftsagentur Wien, des Wien Tourismus, des Marktamts der Stadt Wien sowie der stadt wien marketing gmbh als Veranstalter, gesichtet, bewertet und gereiht.
Der überwiegende Anteil der Marktstände wird von Klein- und Mittelunternehmen aus Österreich betrieben. Etwa ein Drittel der zu vergebenden Marktstände sind neu und 2023 erstmals am Rathausplatz vertreten.
Mehr Verweilqualität und zusätzliche WC-Anlagen
Von der Ringstraße kommend fällt auch heuer das große Etagenkarussell ins Auge und der im Vorjahr etablierte Herzerlflug, eine Attraktion, bei der ein zwei Meter großes leuchtendes Herz über die Köpfe der Besucher*innen hinwegschwebt, findet nun alle 30 (statt bisher 60) Minuten ab Einbruch der Dunkelheit statt.
Die Indoor-Gastronomie, in der sich Gäste während ihres Besuchs aufwärmen und Wiener Kaffeehauskultur direkt am Rathausplatz genießen können, wird aufgrund des großen Zuspruchs ausgeweitet und bietet nun bis zu 200 Gästen zeitgleich Platz.
Eine Neuanordnung einzelner Hütten um den Weihnachtsbaum soll eine Art Gassencharakter schaffen und die Aufenthaltsqualität wird weiter erhöht werden, indem noch mehr Platz für Besucher*innen entsteht. Und um Wartezeiten vor den bestehenden WC-Anlagen im Rathauspark zu reduzieren, schafft der Christkindlmarkt heuer eigene, zusätzliche WC-Container an, die während der Öffnungszeiten betreut werden und auch eine barrierefrei zugängliche Kabine beinhalten.
Attraktionen für Jung und Alt: Von der Kinderhütte bis zum Bussiplatz
Daneben sorgt der nördliche Teil des Rathausparks mit seiner weihnachtlichen Dekoration, mehreren Fahrgeschäften wie dem Riesenrad, einer eigenen Kinderhütten und verschiedenen Attraktionen für Weihnachtsstimmung:
Der bei Jung und Alt gleichermaßen beliebte Herzerlbaum kann heuer wieder (nicht nur, aber auch) vom Bussiplatz aus bestaunt werden, einem eigens aufgebauten Podest im Rathauspark, das perfekte Sicht auf den wohl romantischten Baum der Stadt bietet.
Die vergangenes Jahr besonders gut besuchte Kinderhütte findet sich heuer ebenso im Park und kann nun bis zu 90 Besucher*innen gleichzeitig aufnehmen. Kinder zwischen drei und zwölf Jahren erwartet hier täglich ein spannendes Mitmachprogramm, bei dem gebastelt und gespielt wird. Das Zahntheater der Initiative „Tipptopp. Gesund im Mund und rundherum“ der Wiener Gesundheitsförderung kommt an sechs Tagen vorbei und lässt Kinder und Eltern eine lustige und zugleich informative Aufführung rund um das Thema Mund- und Zahngesundheit erleben. Auch das Christkind hat sein Kommen bereits angekündigt und wird mehrere Male zu Besuch in der Kinderhütte sein.
Der Krippenpfad mit seinen handgefertigten Krippen und Fahrgeschäfte wie das Riesenrad sorgen für jede Menge weihnachtliche Stimmung und gute Unterhaltung abseits des Marktgeschehens.
Ab 1. Dezember geht es dreimal täglich hoch hinaus: Zuvor ausgeloste Besucher*innen haben die Chance auf dem übergroßen „Rubbellos X-large-Adventkalender“ Felder freizurubbeln und so Rubbellos-Pakete im Wert von 100, 150 oder 200 Euro zu gewinnen. Die Aktion findet in Kooperation mit den Österreichischen Lotterien statt, die für jede Teilnahmekarte einen Euro an eine soziale Einrichtung spendet.
Eistraum am Christkindlmarkt mit 3.000 Quadratmetern
Wer es etwas sportlich angehen möchte, ist in der südlichen Parkhälfte gut aufgehoben, wo auch heuer wieder der Eistraum am Christkindlmarkt stattfindet, dessen Eislandschaft knappe 3.000 Quadratmeter umfasst. Während der Wiener Christkindlmarkt und dessen Fahrgeschäfte nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag schließen, bleibt das eisige Vergnügen bis einschließlich 7. Jänner 2024 geöffnet. Tickets und Services können im Onlineshop unter www.christkindlmarkt.at um 10 Prozent vergünstigt gekauft bzw. gebucht werden.
Eine eigene Kindereisfläche bietet den jüngsten Gästen die Möglichkeit, ihre ersten Erfahrungen auf dem Eis völlig kostenfrei zu sammeln. Eislaufhilfen erleichtern die ersten Schwünge auf dem Eis. Schlittschuhe stehen in sämtlichen Kindergrößen bereit.
Mehr Sicherheit auf der Ringstraße
Den Christkindlmarkt am Rathausplatz, sowie alle anderen Wiener Adventmärkte, erreichen Besucher*innen am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Wiener Linien empfehlen eine Anreise zum Rathausplatz mit der U2 bis zum Schottentor, mit den Straßenbahnlinien 1, 2, 71 und D bis zur Haltestelle Parlament oder mit der Linie 2 bis zur Haltestelle Rathaus. Die Haltestelle Rathausplatz, Burgtheater wird ab 10. November bis 23. Dezember an Freitagen und Samstagen jeweils von 15.00 Uhr bis 22.30 Uhr durchfahren. So kann eine sichere Heimfahrt auch bei großem Andrang auf dem Christkindlmarkt gewährleistet werden.
UNTERNEHMEN
Nun offiziell: Benkos Signa Sports United ist insolvent
Signa Sports United, der Online-Sportartikelhändler rund um den Tiroler Investor Rene Benko, hat beim Amtsgericht Bielefeld am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter wurde vom Gericht bestimmt, geht aus den Insolvenzbekanntmachungen hervor. Zuerst hat das „Handelsblatt“ darüber berichtet.
Signa Sports United (SSU) hatte den Insolvenzantrag bereits vor einer Woche avisiert. Zu SSU gehören zahlreiche Onlinehändler, darunter Tennis Point, WiggleCRC, Fahrrad.de und Bikester. Das Unternehmen ist als Aktiengesellschaft in den Niederlanden eingetragen, hat jedoch seinen Hauptsitz in Berlin und notierte an der New Yorker Börse.
99 Prozent an Wert verloren
Seit der Börsennotiz 2021 hat die Aktie rund 99 Prozent des Wertes verloren, die Bewertung schrumpfte von 3,2 Mrd. Dollar auf heute elf Mio. Dollar. Die von Benko kontrollierte Signa Holding hatte vergangene Woche die Reißleine beim Onlinesportartikelhändler gezogen. Die Holding zog die Zusage für eine Eigenkapitalspritze über 150 Mio. Euro zurück.
Weiters unterhält Signa Sports United Partnerschaften zu 500 weiteren Geschäften. Die beiden Tochterunternehmen Tennis Point und Internetstores (Fahrrad.de, Bikester) haben bereits zuvor Insolvenz angemeldet. Laut „Handelsblatt“ sollen weitere Tochterunternehmen der Gruppe Insolvenz anmelden. Signa Sports United erzielte 2022 mit seinen Onlinetöchtern einen Umsatz von über einer Mrd. Euro, aber auch dreistellige Millionenverluste.
Baustopp bei Elbtower in Hamburg
Wie zuvor bereits bekannt wurde, stocken auch die Arbeiten am Hochbau des Elbtower in Hamburg, einem Prestigeprojekt des Signa-Konzerns. Die Baufirma Lupp habe die Arbeiten eingestellt, berichteten das „Hamburger Abendblatt“ und „Bild“ heute. Der Bauherr Signa Prime Selection habe nicht rechtzeitig gezahlt, so die Tageszeitungen.
Der Elbtower soll 245 Meter hoch werden, der Rohbau ist derzeit rund 100 Meter hoch. Der Geschäftsführer der Rohbaufirma, Matthias Kaufmann, beschwichtigte jedoch gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“: „Wir gehen nach heutigem Stand davon aus, dass die Wiederaufnahme der Baustellentätigkeit zeitnah erfolgen kann.“
Man führe sowohl mit Signa als auch mit Commerz Real, einer Tochter der Commerzbank, Gespräche. Die laufenden Baukosten sollen 25 Mio. Euro im Monat betragen, die Gesamtkosten werden mit einer Milliarde Euro beziffert.
Der Elbtower ist nicht das einzige Projekt in Hamburg, das Signa derzeit Kopfzerbrechen bereitet. Auch der Bau der Gänsemarktpassage wurde gestoppt. Hier sollen fehlende Büromieter der Grund für die Unterbrechung der Bautätigkeit sein. Signa gab auf APA-Anfrage zum Elbtower-Projekt vorerst keine Stellungnahme ab.
Sporthändler pleite: Benkos Signa-Imperium wackelt
Für den Tiroler Investor Rene Benko und seine Signa-Holding gibt es erneut schlechte Nachrichten. Wie das „Handelsblatt“ am Freitag berichtete, ist der Onlinesportartikelhändler Signa Sports United (SSU) offiziell pleite. Nachdem letzte Woche bereits über finanzielle Schwierigkeiten berichtet wurde, hat das Unternehmen am Mittwoch offiziell Insolvenz angemeldet. Bekannte Onlinehändler wie Tennis Point, fahrrad.de und Bikester gehören zu SSU. Zudem gibt es Zahlungsschwierigkeiten bei einem Hamburger Bauprojekt.
Dem „Handelsblatt“ zufolge hat das Unternehmen beim Amtsgericht Bielefeld in Deutschland den entsprechenden Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht bestellte zudem den Münchner Rechtsanwalt Christian Gerloff als vorläufigen Insolvenzverwalter. Dieser kümmert sich bereits um die SSU-Töchter Tennis Point und Internetstores (fahrrad.de, Bikester), die bereits zuvor Insolvenz angemeldet hatten.
Die SSU ist als Aktiengesellschaft in den Niederlanden eingetragen, hat jedoch ihren Hauptsitz in Berlin und notierte an der New Yorker Börse. Seit der Börsennotiz 2021 hat die Aktie rund 99 Prozent des Wertes verloren, die Bewertung schrumpfte von 3,2 Milliarden Dollar (rund 3,04 Mrd. Euro) auf heute elf Millionen Dollar (rund 10,3 Mio. Euro).
Die von Benko kontrollierte Signa Holding hatte vergangene Woche die Reißleine beim Onlinesportartikelhändler gezogen. Zudem wurde die Zusage für eine Eigenkapitalspritze über 150 Mio. Euro zurückgezogen. In Deutschland besitzt Signa unter anderem die Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof. Deren Chef sah heute gegenüber dem „Handelsblatt“ keine Gefahr einer finanziellen Schieflage.
Handelsblatt: Weitere Insolvenzen möglich
Signa Sports United unterhält weiters Partnerschaften zu 500 weiteren Geschäften. Neben den bereits bekannten Insolvenzen sollen laut „Handelsblatt“ auch weitere Tochterunternehmen der Gruppe Insolvenz anmelden. Signa Sports United erzielte 2022 mit seinen Onlinetöchtern einen Umsatz von über einer Mrd. Euro, aber auch dreistellige Millionenverluste.
Die Signa International Sports Holding (SISH) um Benko hielt zuletzt 48 Prozent an der börsennotierten Signa Sports United, sechs Prozent liegen beim britischen Finanzinvestor Bridgepoint, dem ehemaligen Wiggle-Eigentümer. Über jeweils 1,2 Prozent verfügen die japanische SoftBank Capital Partners, die britische MIC Capital Management und der saudi-arabische Public Investment Fund. Der Rest der SSU-Aktien befindet sich im Streubesitz.
In der vergangenen Woche wurde zudem bekannt, dass die Signa den deutschen Sportartikelhändler SportScheck nach drei Jahren an den britischen Sport- und Modehändler Frasers verkaufen wird. Zum Kaufpreis äußerte sich Frasers nicht. Mit einem Abschluss sei im ersten Quartal 2024 zu rechnen, hieß es in der Mitteilung. SportScheck gehört erst seit gut drei Jahren zu Signa Retail, der Warenhaussparte von Benko. 2020 hatte er SportScheck vom Versandhauskonzern Otto übernommen.
„Unzufrieden“: Berater Berger will Anteile verkaufen
Unterdessen wurde bekannt, dass sich Unternehmensberater Roland Berger von seinem Anteil an der Signa Prime trennen will. „Ich habe meine Verkaufsoption ausgeübt“, sagte Berger dem deutschen „Handelsblatt“ (online). Er sei bereits mit der Signa Prime in Kontakt getreten, um das Datum des Ausstiegs zu fixieren. Berger hält 1,64 Prozent an der Immobilienfirma. Die Signa Prime war für eine Stellungnahme auf APA-Anfrage nicht erreichbar.
Als Grund für seinen Rückzug führte Berger seine Unzufriedenheit darüber an, wie Benko über das Unternehmen informiert habe. Seinen Anteil am Immobilienentwickler Signa Development wolle er allerdings behalten. Über den bevorstehenden Verkauf von Bergers Anteilen an der Signa Prime hatte zuvor schon die „Wirtschaftswoche“ berichtet.
„News“: Über 500 Mio. Euro Verlust
Auch der Abschwung auf dem Immobilienmarkt trifft die Signa Holding hart. Der Verlust im Vorjahr belief sich auf rund 505 Mio. Euro, wie das Nachrichtenmagazin „News“ am Mittwoch in seiner aktuellen Ausgabe unter Verweis auf den noch nicht veröffentlichten Jahresabschluss 2022 berichtete.
Im Firmenbuch offengelegt wurde – via Protokoll zur Hauptversammlung vom 13. Juli – mittlerweile der Jahresabschluss der Signa Prime Selection AG für das Jahr 2022. Wegen hoher Abwertungen auf das Immobiliengeschäft verbucht das Unternehmen einen Nettoverlust von gut einer Milliarde Euro, nach einem Plus von 732 Millionen im Jahr 2021.
Wie am Montag bekanntwurde, holte Benko für seine Immobilienfirma den deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz an Bord. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater war durch die Insolvenzverfahren bei der Drogeriekette Schlecker und der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die ebenso zum Signa-Reich gehört, bekanntgeworden.
Berichte: Baustopp bei Hamburger Elbtower
Zuvor wurde zudem bekannt, dass die Arbeiten am Elbtower in Hamburg eingestellt wurden. Der Turm gilt als Prestigeprojekt von Signa: Nun stocken die Arbeiten am Hochbau. Die Baufirma Lupp habe die Arbeiten eingestellt, berichteten das „Hamburger Abendblatt“ und „Bild“ am Freitag. Der Bauherr Signa Prime Selection habe nicht rechtzeitig gezahlt, so die Tageszeitungen.
Der Elbtower soll 245 Meter hoch werden, der Rohbau ist derzeit rund 100 Meter hoch. Der Geschäftsführer der Rohbaufirma, Matthias Kaufmann, beschwichtigte jedoch gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“: „Wir gehen nach heutigem Stand davon aus, dass die Wiederaufnahme der Baustellentätigkeit zeitnah erfolgen kann.“
Man führe sowohl mit Signa als auch mit Commerz Real, einer Tochter der Commerzbank, Gespräche. Die laufenden Baukosten sollen 25 Mio. Euro im Monat betragen, die Gesamtkosten werden mit einer Milliarde Euro beziffert. Der Elbtower ist nicht das einzige Projekt in Hamburg, das Signa derzeit Kopfzerbrechen bereitet. Auch der Bau der Gänsemarktpassage wurde gestoppt. Hier sollen fehlende Büromieter der Grund für die Unterbrechung der Bautätigkeit sein. Signa gab auf APA-Anfrage zum Elbtower-Projekt vorerst keine Stellungnahme ab.
Signa: Keine Verzögerung bei Wiener Luxuskaufhaus
In Österreich dürfte es für Benko besser laufen: So entsteht nach wie vor auf der Mariahilfer Straße das nach der österreichischen Hollywood-Schauspielerin Hedy Lamarr benannte Luxuskaufhaus Lamarr. Das Gebäude umfasst nach der für September 2024 geplanten Fertigstellung ein Kaufhaus mit 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und ein Lifestylehotel, so die Planung der Signa-Gruppe. Im Juni konnte bei dem Gebäude bereits Dachgleiche gefeiert werden.
„Jene Baumeisterarbeiten, für die die HABAU Group von der Signa Holding beauftragt wurde, sind bereits zu 99 Prozent erfolgreich und zeitgerecht abgeschlossen“, teilte Hubert Wetschnig, CEO der HABAU Group der APA schriftlich mit. „Wir sind im besten Einvernehmen mit dem Auftraggeber und haben keinerlei Kenntnis von irgendwelchen Verzögerungen der Baustelle des Hedy-Lamarr-Kaufhauses“, so Wetschnig weiter – mehr dazu in wien.ORF.at.
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MEDIZIN – PSYCHOLOGIE – FORSCHUNG
Europaweiter Negativrekord bei sexuell übertragbaren Krankheiten
Bei sexuell übertragbaren Krankheiten hat es im Jahr 2019 mit 17 Millionen Meldungen einen Negativrekord in Europa gegeben. Von 2010 bis 2019 stiegen die Syphilis-Diagnosen bei 15- bis 49-Jährigen um 87 Prozent an. Zudem wurden fast doppelt so viel HIV-Neuerkrankungen festgestellt wie in den Jahrzehnten davor, mit derzeit rund 1,5 Millionen Betroffenen in Europa. Grund ist gestiegenes Risikoverhalten und Österreich liegt ebenfalls in diesem Trend, berichtete die MedUni Wien.
Sexuell übertragbare Infektionserkrankungen (STIs = Sexually Transmitted Infections) so weit zurückzudrängen, dass die Gefahr für die Weltbevölkerung gebannt ist, gehört zu den Zielen der UNO in der „Agenda 2030“. Um dieses Vorhaben zumindest in der Europaregion der Weltgesundheitsorganisation WHO nach der Covid-19-Pandemie wieder ins Blickfeld zu rücken, nahmen sich Wissenschafterinnen und Wissenschafter des Themas in vier aktuell veröffentlichten Untersuchungen an.
Höchstwerte bei Gonorrhoe und Chlamydien-Infektionen in Österreich
Neben den Zahlen zu Syphilis und HIV sei auch der europaweite Anstieg an Chlamydien und Gonorrhoe („Tripper“) sowie das Auftreten von Infektionen wie Hepatitis B oder Shigellose alarmierend. Österreich fällt besonders durch Höchstwerte bei Gonorrhoe und Chlamydien-Infektionen auf, erläuterten Georg Stary und Katja Knapp von der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien, die an der Artikelserie im Fachjournal „The Lancet Regional Health – Europe“ mitgewirkt haben.
Als Ursachen für diese Entwicklung sehen die Forschenden eine Zunahme an Hochrisikoverhalten bei sexuellen Kontakten, die insbesondere ungeschützten Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnerinnen und Partnern umfassen. Das werde unter anderem durch die sehr effiziente präventive Strategie der HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) unterstützt. Mit diesem vorbeugenden Medikament, das in Österreich auch bei ärztlicher Verschreibung für Risikopersonen kostenpflichtig ist, werden zwar Ansteckungen mit HIV vermieden, aber durch den Verzicht auf Kondome würde die zunehmende Verbreitung anderer STIs verursacht, warnten die Expertinnen und Experten.
So alarmierend die Zahlen sind, so begrenzt sei aufgrund länderspezifischer Bedingungen deren Aussagekraft. „Insbesondere in Österreich fehlen oftmals aussagekräftige Daten über das Vorkommen der häufigsten STIs“, kritisierte Stary in der Aussendung der MedUni Wien. „Dringend benötigt werden auch Resistenzprofile bei bakteriellen STIs, um im Bedarfsfall rasch und zielgerichtet Antibiotika verabreichen zu können“, forderte der Facharzt.
COMMENT: Sowohl die Erreger der Gonorrhoe wie der Syphilis sind seit Jahren zunehmend resistent gegen einst gängige Antibiotika geworden. Jetzt helfen nur noch „schwere Medikamente“ mit Nebenwirkungen.
UMWELT
Nationalpark Gesäuse wird um 113 Hektar erweitert
BILDUNG
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MEDIEN – IT
Wien (pts017/27.10.2023/08:50) – Wer eine Ungerechtigkeit, ein Unternehmensproblem, eine Vision, eine Mission oder ein Anliegen der Welt mitzuteilen hat, der sollte auf die Macht von Lobbying und investigativer PR setzen, um sich Gehör bei Entscheidern und Meinungsbildnern aus Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft zu verschaffen. „Dafür braucht es die richtigen Werkzeuge und Methoden, um die Botschaft zu verbreiten. Aber das ist oftmals einfacher als gedacht und funktioniert auch mit geringem Budget! Ich zeige in meinen Coachings und Schulungen, wie man sein Thema in die klassischen oder in die sozialen Medien oder an die Öffentlichkeit bringt“, so Pressetherapeut Alois Gmeiner.
Kostenlose Erstberatung: Lobbying für Unternehmen, Organisationen, Initiativen, Vereine, etc. per E-Mail an info@werbetherapeut.com – Infos dazu auf der Webseite: https://www.werbetherapeut.com/angebote/investigative-pr/
Aber wie funktionieren Lobbying und investigative PR genau?
Egal, ob es Krisen im eigenen Unternehmen gibt, Rückrufaktionen von Produkten, einen Shitstorm in den Medien oder andere Probleme: Die Fragen sind immer gleich: Wie reagieren wir darauf? Wie werden die richtigen Themen, die richtigen Kanäle, die richtigen Partner gefunden? Wie schaffen wir es, auf uns und unser Thema aufmerksam zu machen und uns positiv zu positionieren? Wie wird mit Risiken, Widerständen und Kritik von Seiten der Medien oder der Öffentlichkeit umgegangen?
Egal, welches Thema – Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit funktionieren und bringen Schlagzeilen
„Ein großes Missverständnis besteht in der Annahme, Lobbying und PR in eigener Sache wäre nur etwas für Konzerne oder die Politik. Falsch! Man kann auch als Freiberufler, mittleres oder kleines Unternehmen massiv in die öffentliche Meinung eingreifen und diese mitgestalten. Das beweisen auch immer wieder kleine Initiativen, die dann große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben“, betont Gmeiner.
Bei investigativer PR und Lobbying müssen Informationen gezielt recherchiert, aufbereitet und im Sinne des eigenen Kommunikationskonzeptes verbreitet werden, um die eigene Sache zu unterstützen. Medien, Internet und soziale Netzwerke können genutzt werden, um Aufmerksamkeit zu erregen, Emotionen zu wecken und Meinungen zu formen. Kreative Aktionen können geplant und durchgeführt werden, die für Schlagzeilen sorgen und die Zielgruppe erreichen. Es kann durch Lobbying und PR auch die eigene Position als Experte, Meinungsführer oder Problemlöser gestärkt werden.
Kostenlose Erstberatung – Lobbying für Unternehmen, Organisationen, Initiativen, Vereine, etc.
Die Macht der investigativen PR und Lobbying sollte für die eigene Sache genutzt werden!
Kontakt:
Alois Gmeiner
Tel.: 0043 (0)699 133 20 234
E-Mail: info@werbetherapeut.com
Web: https://www.werbetherapeut.com/angebote/investigative-pr/
(Ende)
Aussender: | Der Pressetherapeut |
Ansprechpartner: | Alois Gmeiner |
Tel.: | +43 699 133 20 234 |
E-Mail: | info@werbetherapeut.com |
Website: | www.pressetherapeut.com |
RECHT
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GESELLSCHAFT – RELIGION – MIGRATION
Bye Bye Bevölkerungswachstum? – Statista, 18.1.2022
10,6 Millionen Babys sind 2021 in China auf die Welt gekommen. Zuletzt wurden 1961 ähnlich wenige Geburten registriert. Damals waren die Rahmenbedingungen indes ungleich schlechter. Es war die Zeit von Maos „Großem Sprung nach vorne“ (1958-1961), der verheerende Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft hatte und zu Millionen Hungertoten führte. Das letzte Jahr ist bereits das fünfte in Folge, in dem das National Bureau of Statistics of China einen Geburtenrückgang vermeldet. Um der Entwicklung entgegenzuwirken will die Regierung ihren Bürger:innen künftig drei Kinder erlauben. Helfen wird das wohl nicht. Bereits die Aufhebung der Ein-Kind-Politik im Jahr 2016 hat kaum Auswirkungen auf die Anzahl der Geburten pro Frau in China gehabt, wie der Blick auf eine weiter Statista-Grafik zeigt. Die Zahl der Verstorbenen belief sich 2021 auf 10,1 Millionen. Daraus folgert Wang Feng, Professor für Soziologie an der University of California, in einem New York Times-Artikel: „Das Jahr 2021 wird in die chinesische Geschichte eingehen als das Jahr, in dem China zum letzten Mal in seiner langen Geschichte ein Bevölkerungswachstum verzeichnete.“
Graphik-Link Bevölkerungswachstum in China
Weltbevölkerung erreicht die 8-Milliarden-Marke – Statista, 15.11.2022
Die Zahl der Menschen auf der Welt übersteigt nach UN-Berechnungen in etwa morgen die Schwelle von acht Milliarden. Das sind mehr als dreimal so viele wie noch 1950. Da es unmöglich sei, den Überblick über hunderttausende Geburten und Todesfälle pro Tag zu behalten, haben die Vereinten Nationen die Monatsmitte für den Menschheits-Meilenstein ausgewählt.
Laut Prognose der UN Population Division wird die Weltbevölkerung im Jahr 2059 bereits die Zehn-Milliarden-Marke überschreiten. Zum Ende des Jahrhunderts wird die Zahl dann jedoch leicht zurückgehen. Das Wachstum der Weltbevölkerung verlangsamt sich bereits seit Jahrzehnten, wie die gelbe Linie in der Grafik veranschaulicht.
Das Wachstum liegt laut UN-Experten am allmählichen Anstieg der Lebenserwartung in Folge von Verbesserungen im Gesundheitswesen, der Ernährung, der persönlichen Hygiene und in der Medizin. Es sei zudem auch das Ergebnis von hohen und beständigen Geburtenraten in einigen Ländern. Die Länder mit der größten Bevölkerung 2022 sind China (1,41 Milliarden Einwohner), Indien (1,41 Milliarden Einwohner) und die USA (333 Millionen Einwohner). Bezogen auf die Bevölkerung nach Kontinenten leben Mitte des Jahres 2021 rund 59,3 Prozent der Menschen in Asien.
Momentan wächst die Weltbevölkerung jährlich um rund 82,4 Millionen Menschen. Die Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum im Jahr 2021 waren Syrien, der Niger und Equatorial Guinea, insgesamt wird das Ranking von afrikanischen Staaten dominiert. In der Liste der Länder mit dem höchsten Bevölkerungsrückgang dominieren hingegen ost- und südosteuropäische Staaten, die aufgrund des Lohn- und Entwicklungsgefälles zu Westeuropa mit hohen Auswanderungszahlen zu kämpfen haben.
Früh übt sich : Im Durchschnitt 57,21 Euro Taschengeld im Monat – FAZ, 27.10.2023
Oft mischen sich die Erwachsenen ein, wenn es um die Ausgaben der Kinder geht. Doch der Nachwuchs hat seinen eigenen Kopf – und das ist auch gut so. Je mehr, desto besser. So dürften wohl die meisten Kinder über ihr Taschengeld denken. Und am besten: mit dem Geld tun und lassen, was immer und wann immer man das auch möchte.
Die meisten Eltern sind vermutlich anderer Meinung. Loszulassen ist für viele ohnehin nicht einfach. Und dennoch ist Taschengeld für Kinder und Jugendliche immens wichtig, damit sie etwa lernen, mit ihrem Geld und Finanzen überhaupt richtig umzugehen oder eigenverantwortlich zu handeln. Dies wissen auch Erwachsene.
Ihre eigenen Taschengelderfahrungen dürften aber vermutlich nicht wirklich helfen. Ganz abgesehen von weit höheren Preisen, hat sich auch das Umfeld stark verändert. Alles ist vielfältiger und digitaler geworden, wenn es etwa um das Einkaufen oder Bezahlen geht – Tendenz zunehmend.
Und wie steht es um das Taschengeld? Im Durchschnitt nur ein Drittel der Kinder hierzulande erhält keine Vorgaben, wie sie es verwenden dürfen. Dies ergibt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage von Mastercard zusammen mit dem Fintech Bling, das sich auf Taschengeld spezialisiert hat, deren Ergebnisse der F.A.Z. vorab vorliegen. Der Marktforscher Innofact hat hierzu 1037 Personen im Alter von zehn bis 18 Jahren sowie 1039 Eltern (zwischen 25 und 69 Jahren) von Kindern dieses Alters befragt. Knapp 5 Prozent der Erwachsenen wiederum zahlen demnach gar kein Taschengeld, da sie ihrem Nachwuchs alle Ausgaben und Wünsche bezahlen. Das könnte auf noch mehr Gelassenheit hinweisen – oder aber auf das genaue Gegenteil: die volle Kontrolle.
Für rund die Hälfte ist Taschengeld für Hobbys und Freizeitaktivitäten gedacht – etwa für Sport, Kino, Konzerte, das Ausgehen mit Freunden.
Im Durchschnitt erhalten die befragten Kinder und Jugendlichen monatlich 57,21 Euro Taschengeld. Für die Zehnjährigen zum Beispiel sind es durchschnittlich 23,46 Euro, für die 18-Jährigen 91,05 Euro.
COMMENT: 91 Euro – das ist für 18-jährige m.E. stattlich. Ich lehnte Taschengeld ab und verdiente mir mein eigenes Einkommen mit Aufräumen des Hinterhofes von Tengelmann einmal in der Woche. Dafür gab es 5 DM. Immerhin: das waren 20 DM im Monat. Und die wurden gespart oder dann und wann in Bücher investiert.
Auch hier mögen es viele digital
Und wie gibt es das Taschengeld? Wie früher bar auf die Hand? Der Trend zu digitalen Zahlungen mache auch vor dem Taschengeld nicht halt, heißt es in der Analyse. Ein Drittel des befragten Nachwuchses erhält das Taschengeld auf elektronischem Weg auf das eigene Konto. Im Alter von 16 Jahren oder älter sind es sogar 44 Prozent. Auch die Höhe des Taschengelds spielt dabei eine Rolle: Beträge von mehr als 50 Euro überweist rund die Hälfte der Eltern auf das Konto der Kinder.
Diese Entwicklung verdeutliche die wachsende Bedeutung eines eigenen Kontos und des digitalen Geldes für jüngere Menschen, selbst in ganz jungem Alter, heißt es in der Analyse. Die heutigen Generationen „Alpha“ (Geburtsjahre: 2010 bis 2025) und „Z“ (1996 bis 2009) seien so digitalaffin wie keine Generation vor ihnen. Das verwundere kaum. Denn fast die Hälfte der Zehnjährigen besitze schon ein erstes eigenes Smartphone. Mit 14 Jahren seien es sogar 95 Prozent.
Die meisten Jugendlichen wünschen sich eigene Kontoaktivitäten und digitale Bezahlmethoden. Für knapp zwei Drittel der zehn bis 18 Jahre alten Befragten ist es demnach etwa wichtig, selbständig online bezahlen zu können. Dabei unterschätzten viele Eltern die Relevanz digitaler Zahlungen für den Nachwuchs offenbar stark, lediglich 36 Prozent der befragten Erwachsenen sei dies bewusst, heißt es. Nur ein Viertel sagt, dass Kinder bis 13 Jahre allein oder gemeinsam mit Eltern ihr Geld online ausgeben sollten.
Taschengeld ist natürlich nicht alles, was dem Nachwuchs zugutekommt. Neben den allgemeinen Haushaltsausgaben etwa wird auch gespart. Laut der Umfrage legen 43 Prozent der Eltern zusätzlich zum Taschengeld für ihre Kinder noch Geld auf die hohe Kante. Dabei fühlt sich nur die Hälfte von ihrem Kreditinstitut gut betreut. Mehr als ein Drittel der befragten Erwachsenen wünscht sich dagegen speziell zugeschnittene Finanzprodukte und eine passende Beratung für diese Lebenssituation.
Die Autoren der Studie raten zudem, Taschengeld regelmäßig und pünktlich an einem bestimmten Tag zu zahlen, wie ein Gehalt. Dies helfe Kindern, mit dem Geld zu planen. Damit auch ein finanzieller Rahmen eingehalten werde, sollte es – bar wie digital – zudem keine Vorschüsse geben. Denn Kinder sollten keine Schulden machen können. Zudem sollte das Taschengeld bedingungslos gezahlt werden, das Kind also selbst entscheiden können, wie es die Summe ausgeben möchte.
Familien sollten mit dem Thema Geld offen umgehen
Psychologen würden zudem empfehlen, Taschengeld nicht als Belohnung oder Strafe für Verhalten oder Leistungen zu verwenden, weil dies falsche Anreize oder Verhaltensmuster setze. Doch so mancher Erwachsene hat früher gerne kleinere Aufgaben etwa im Garten übernommen oder sich über gute Noten noch mehr gefreut, wenn sich das Taschengeld dadurch aufbessern ließ.
Und obwohl es Eltern bisweilen schwerfalle, sollten diese Fehler zulassen, heißt es weiter. Aus ihnen lerne man, auch beim Taschengeld. Sinnvoll sei es auch, Kinder und Jugendliche zu ermutigen, sich bestimmte Sparziele zu setzen etwa für besonderes Spielzeug. Generell sei es wichtig, in der Familie mit Geldthemen offen umzugehen, lautet ein weiterer Rat der Finanzexperten.
Wohnen, Essen oder Urlaub seien oft selbstverständlich. Dabei sei fast alles im Leben eng mit Finanziellem verwoben. Ein offener Dialog über Geld und Finanzen im Alltag fördere aber die ganzheitliche Finanzkompetenz.
Die wachsenden Migrationsströme in der Welt ließen sich nicht aufhalten, sagt der Politikwissenschafter Parag Khanna. Dafür sorgten der Klimawandel und Arbeitskräftemangel
Parag Khanna ist überall – auf Konferenzen, in TV-Interviews, in den Bestsellerlisten, in den sozialen Medien. Der indisch-amerikanische Politikwissenschafter publiziert zu den Themen Migration, Geopolitik und Technologie. Er ist gerade aus den USA nach Singapur übersiedelt, wo ihn DER STANDARD am Telefon erreichte.
STANDARD: Sie schrieben einst, die Zukunft liege in Asien, und Singapur sei dessen Hauptstadt. Müsste das nicht eher Peking sein?
Khanna: Es ist ein Missverständnis, dass ein starkes Asien eine chinesische Hegemonie bedeutet. Asien ist immer multipolar gewesen. Jeder Versuch, über diese Vielfalt ein Reich zu stellen, ist gescheitert.
STANDARD: Aber strebt nicht China jetzt nach einer solchen Hegemonie?
Khanna: Das tut es, aber es wird nicht das bekommen, was es will. Wir sehen, dass der Widerstand gegen China wächst. Mithilfe der USA und der Europäer, etwa der Koalition der Quad, sorgen die Staaten Asiens dafür, dass die Region multipolar bleibt.
STANDARD: Wie schaut es denn mit Ihrem Geburtsland Indien aus? Starkes Wachstum, aber eine autoritäre Entwicklung unter Premier Narendra Modi.
Khanna: Indien weist ein gutes strukturelles Wachstum auf, dank einer jungen Bevölkerung und der Digitalisierung. Aber es gibt viele Hürden. Ich habe Zweifel, ob es die Herausforderung des Klimawandels und der wachsenden Trockenheit meistern kann, vor allem im Vergleich zu China, das seit 20 Jahren eine Strategie verfolgt.
STANDARD: Ist die Sorge, dass Indien zerfällt?
Khanna: Indien wird immer von seiner Geografie zusammengehalten. Aber die Menschen können fliehen, und das tun sie auch. Indien ist das Herkunftsland der größten Auswanderung der Welt. Wenn ein Land an Talent einbüßt, dann ist das eine Gefahr.
STANDARD: Das war Thema Ihres Buches „Move“. Sie sagten darin ein Zeitalter der Migration voraus. Steht dem nicht die wachsende Abschottung in den USA und der EU entgegen?
Khanna: Massenmigration kann man nicht eindämmen. Bei freiwilligen Bewegungen sind wir bereits bei einer Milliarde Menschen, die Grenzen überquert haben, dazu kommen alle unfreiwilligen Asylwerber und Klimaflüchtlinge. Das liegt auch an der demografischen Schieflage in der nördlichen Hemisphäre. Es fehlt an jungen Menschen, an Arbeitskräften.
STANDARD: Aber auch der politische Widerstand im Norden nimmt ständig zu.
javascript:(function()%7breturn;%7d)() Khanna: Die Antimigrationsbewegung kommt immer in Wellen. In Deutschland gab es einst die NPD, dann ging sie wieder unter. Jetzt steigt es wieder mit der AfD. Aus meiner Erfahrung sollte man weniger darauf schauen, was die Politiker sagen, sondern auf die eigentlichen Zahlen, und die steigen. Man darf Antimigrationsbewegungen nicht mit der Realität verwechseln. Es gibt immer mehr Einwanderer, egal wer an der Macht ist. In Italien werden die Zahlen auch unter Giorgia Meloni steigen, das kann ich versprechen. Wir haben das in den USA gesehen, wo Donald Trump erklärt hat, er werde die Grenzen schließen. Zwar sind die Zahlen 2020 gesunken, aber das war nur wegen Covid. Im Vorjahr ging es wieder stark hinauf. Es ist egal, ob nächstes Jahr Trump oder Biden gewählt wird: Es gewinnt immer das Prinzip von Angebot und Nachfrage.
STANDARD: Aber gleichzeitig werden rechtspopulistische Parteien immer stärker. Gefährden wir damit nicht die Demokratie?
Khanna: Die Populisten werden nie lange an der Macht sein. Sie verlieren dann immer, weil sie nicht wissen, wie man regiert, wie man mit der Realität einer vielfältigen Gesellschaft umgeht. Auf die historische Dauer werden wir eine inklusive Politik haben, wir werden immer mehr wie Kanada werden und weniger wie Italien.
STANDARD: Und warum läuft die Einwanderungspolitik in Kanada so viel besser als in Italien?
Khanna: Kanada hat das Glück der Geografie. Es kann sich die talentiertesten Einwanderer aussuchen. Es kann noch eine demografische und wirtschaftliche Supermacht werden, wo eine vernünftige Politik herrscht. Aber auch Italien leidet nicht unter Einwanderung, sondern unter schlechten Politikern. Mit einer fähigen Regierung würde es anders aussehen.
STANDARD: Wie schätzen Sie die Lage in Deutschland ein, das auch nach rechts rückt?
javascript:(function()%7breturn;%7d)() Khanna: Ich beobachte dort immer noch eine Aufnahmekultur, die Bereitschaft, eine vielfältige Gesellschaft zu akzeptieren, vor allem in den Städten. Aber wir sehen eine starke Entfremdung mit der ostdeutschen Provinz, wo sich die AfD behauptet. Aber das sind auch die Gebiete, die sich entleeren, Die Leute fliehen vor dem Populismus, auch wenn sie für den Populismus stimmen.
STANDARD: Viele Wähler sind nicht gegen Migration an sich, aber gegen illegale Migration.
Khanna: Illegale Migration zu stoppen ist sinnvoll. Die Bürger wollen sich darauf verlassen, dass Einwanderung kontrolliert und gut gemanagt wird. Wir sollten mehr Ressourcen dafür einsetzen, illegale Einwanderer legal zu machen und zu schauen, wo sie nützlich sein können. Dazu braucht man Maßnahmen von Grenzkontrollen über Sprachtraining bis zu einer beruflichen Eingliederung. All das könnten wir tun. Stattdessen haben wir emotionale Debatten, die uns nicht weiterbringen.
STANDARD: Welche Rolle spielt der Klimawandel für zukünftige Migrationsströme?
Khanna: Es wird entleerte Staaten geben, in denen die Menschen nicht mehr wohnen wollen. Das gilt auch für Teile von Indien. Und trotzdem wird Indien das bevölkerungsreichste Land der Welt bleiben. Es wird niemals die Möglichkeit für alle geben auszuwandern. (Eric Frey, 27.10.2023)
Parag Khanna (46) ist im indischen Kanpur geboren und wuchs in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und Deutschland auf. Er ist Gründer von Future Map, einem daten- und szenariobasierten Strategieberatungsunternehmen.
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RUSSLAND – UKRAINE
FAZIT: weiter auszehrender Stellungskrieg für beide Seiten. Kommentator Mölling schließt Verquickung von Ukraine- und israelischem Anti-Hamas-Krieg nicht aus.
Newsticker
DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Ukraine
Nicht eingelangt
Weitere Meldungen
Scholz fordert im EU-Haushalt Umschichtungen für Ukraine-Hilfen
Bundeskanzler Olaf Scholz hat darauf gedrungen, die anstehenden weiteren Ukraine-Hilfen der Europäischen Union (EU) mit dem bereits vorgesehen Volumen des gemeinsamen EU-Haushalts zu finanzieren. Zusätzliche finanzielle Mittel der 27-EU-Mitgliedsstaaten lehnt Scholz zum Abschluss des Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel ab. Mit Blick auf Israel betonte Scholz, er habe keinen Zweifel daran, dass sich das Land bei seiner Reaktion auf den Großangriff durch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas an das Völkerrecht halten werde.
Ungarn will in Energiefragen weiter mit Russland kooperieren
„Woher man Energie kauft, hat nichts mit Politik zu tun und es ist kein politisches Statement“, sagt Ungarns Außenminister Péter Szijjártó. Man werde weiterhin pragmatisch mit Russland zusammenarbeiten. Wie viele andere auch, die sprächen nur nicht darüber.
Ungarns Außenminister hat auf einer Konferenz in Belarus erklärt, sein Land werde weiterhin mit Russland in Energiefragen zusammenarbeiten – trotz der Maßnamhen der EU, um ihre Abhängigkeit von russischem Öl und Gas zu beenden.
In seiner Rede auf dem Eurasischen Sicherheitsgipfel sagte Péter Szijjártó, Europas wirtschaftlicher Erfolg habe jahrzehntelang auf der Kombination westlicher Technologie mit billigen fossilen Brennstoffen aus dem Osten beruht.
„Wie viele andere auch, aber sie sprechen nicht darüber“
„Woher man Energie kauft, hat nichts mit Politik zu tun und es ist kein politisches Statement. Das ist eine Frage der physikalischen Realität. Und da es die Pflicht und Verantwortung der ungarischen Regierung ist, die sichere Energieversorgung des Landes zu gewährleisten, und da es ohne die russischen Quellen physisch ausgeschlossen ist, werden wir weiterhin pragmatisch mit Russland zusammenarbeiten. Wie viele andere auch, aber sie sprechen nicht darüber.“
Alle „Kommunikationskanäle zu den Russen offen“
Ungarn hat seine europäischen Partner seit Beginn des Angriffskrieg gegen die Ukaine immer wieder mit einer Russland-freundlichen Haltung überrascht und verärgert.
Für großen Unmut sorgte das jüngste des Treffen des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin auf einem Gipfel in China.
In Brüssel hatte der Austausch für Verärgerung gesorgt, weil er Putin die Gelegenheit gab, die EU als gespalten darzustellen. Ungarn trägt die EU-Sanktionen gegen Moskau nur halbherzig mit – und bezieht weiter große Mengen russischen Gases.
Zum Auftakt des EU-Gipfels verteidigte Orban sein Treffen mit Putin. Ungarn habe eine Friedensstrategie und man wolle alles tun, um Frieden zu schaffen.
Man halte alle Kommunikationskanäle zu den Russen offen, sonst gebe es keine Chance auf Frieden. Orban ergänzte: „Wir sind stolz darauf.“
Kommentare
Ukraine – Die Lage. Mit Christian Mölling (Audios)
ORF
Ukraine-Gespräche in Malta begonnen
Schwerer russischer Beschuss von Cherson gemeldet
Frachtschiffe offenbar wieder auf Weg durch Getreidekorridor
Ukraine: Russischer Pilot zu 14 Jahren Haft verurteilt
Bericht: Prorussischer Politiker Zarjow angeschossen
Verletzte bei russischem Angriff auf Feuerwache
BAHA NEWS
Medvedev says West is ‚tired of Ukraine‘
Letzte Meldung gestern:
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n-tv- Ukrainekrieg im Liveticker – 28.10.2023
+++ 08:21 Raketen und Drohnen im Süden laut Armee abgeschossen +++
Das ukrainische Militär meldet den Abschuss von Lenkflugkörpern und Drohnen im Süden des Landes. Über der Region Mykolajiw seien am Freitag drei Lenkflugkörper zerstört worden, sowie zwei Angriffsdrohnen über der Region Cherson, schreibt das „Kommando Süd“ der ukrainischen Luftstreitkräfte bei Facebook.
+++ 06:45 ISW sieht keine Belege für russische Vorstöße bei Awdijiwka +++
Nach Angaben der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) setzen die russischen Streitkräfte ihre Angriffe am Freitag in der Nähe von Awdijiwka im Osten der Ukraine fort. Es gebe jedoch keine visuellen Belege für russische Vorstöße, schreibt das ISW in seiner täglichen Einschätzung des Kriegsgeschehens. Russische Militärblogger hatten zuvor behauptet, dass russische Soldaten unter anderem die Kontrolle über Stellungen 1,5 Kilometer südwestlich von Awdijiwka erlangt hätten, zudem hätten seien Stellungen nördlich der Kleinstadt gefestigt worden. Der ukrainische Generalstab hatte am Freitagmorgen berichtet, dass die ukrainischen Truppen mehr als 20 Angriffe in der Gegend um Awdijiwka zurückgeschlagen hätten. Laut dem ISW führen die russischen Streitkräfte regelmäßig Angriffe nördlich und südlich von Awdijiwka durch, „haben aber seit dem Beginn größerer Offensivbemühungen am 10. Oktober nur einige Gewinne an der Nordflanke von Awdijiwka und nur wenige marginale Gewinne an der Südflanke erzielt“.
+++ 06:04 Ukraine wirbt bei internationaler Konferenz für Friedensplan +++
In Malta findet an diesem Wochenende eine von der Ukraine organisierte internationale Konferenz statt. Bei dem Treffen, zu dem die Organisatoren Teilnehmer aus etwa 60 Ländern erwarten, will die Ukraine für ihren Zehn-Punkte-Friedensplan werben. Dieser sieht den Rückzug der russischen Invasionstruppen aus der gesamten Ukraine vor, auch aus den von Russland annektierten und kontrollierten Gebieten. Russland ist bei dem Treffen allerdings nicht vertreten. Moskau kritisiert die Konferenz vorab als „offen anti-russische Veranstaltung“.
+++ 05:21 Ukraine entwickelt erste Maschine zur Räumung von Minen +++
Die Ukraine hat ihre erste Minenräummaschine in Charkiw entwickelt. Der Gouverneur der Oblast Charkiw, Oleh Syniehubov, sagte, die Ausrüstung sei „erheblich billiger als ausländische Pendants“, aber nicht weniger effizient. Berichten zufolge ist die Maschine in der Lage, 95 Prozent der Minen zu entschärfen. Von Russland verlegte Minen sind für die ukrainischen Soldaten ein großes Problem. Sie zu räumen kostet viel Zeit, weshalb die Truppen nur langsam vorankommen.
+++ 03:13 Russland dementiert Behauptung um Hinrichtung eigener Soldaten +++
Russische Diplomaten weisen die Behauptungen des Weißen Hauses um die Hinrichtung ihrer Soldaten als Lüge zurück. „Wer auch immer sich diese weltfremden Lügen ausgedacht hat, kann nur eine Person mit einer übertriebenen Vorstellungskraft sein“, erklärt die russische Botschaft in Washington in einer Stellungnahme, die von der Nachrichtenagentur Ria übernommen wurde. Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, hatte gegenüber Reportern gesagt, Moskaus Militär würde seine eigenen Soldaten hinrichten, wenn sie sich weigerten, Befehle auf dem Schlachtfeld in der Ukraine auszuführen.
+++ 23:42 Ukraine meldet schweren russischen Beschuss von Cherson +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben das Stadtzentrum von Cherson unter schweren Beschuss genommen. „Am Abend hat die ganze Stadt gebebt“, teilt der ukrainische Katastrophenschutz auf Telegram mit. Stadtvertreter berichten von acht Verletzten. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt nicht vor. Russland nahm Cherson zwar nach der Invasion 2022 ein, gab sie im vergangenen Jahr jedoch wieder auf.
+++ 20:54 Selenskyj: Russische Verluste nehmen deutlich zu +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von einer „bedeutenden Zunahme“ der russischen Verluste in der vergangenen Woche. „Genau wie es sein soll“, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Er bezieht sich auf die Kämpfe an mehreren Stellen der etwa 1000 Kilometer langen Front. Schon vor der Veröffentlichung des Videos telefonierte Selenskyj laut eigenen Angaben mit dem britischen Premier Rishi Sunak und sprach mit ihm über die ukrainischen Abwehrkämpfe um die Stadt Awdijiwka. „Die Eindringlinge unternahmen mehrere Versuche, Awdijiwka zu umzingeln, aber jedes Mal stoppten unsere Soldaten sie und warfen sie zurück, was schmerzhafte Verluste verursachte. In diesen Fällen hat der Feind mindestens eine Brigade verloren“, so Selenskyj.
+++ 19:33 Moskau erneut neuen Chef der Luft- und Raumfahrttruppen +++
Generaloberst Viktor Afsalow ist in Russland offiziell zum Chef der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte ernannt worden. Der 55-Jährige sei durch ein Dekret des Präsidenten im Oktober auf den Posten bestellt worden, teilt das Verteidigungsministerium auf seiner Homepage mit. Bis zum Sommer war General Sergej Surowikin Chef der Luft- und Raumfahrttruppe. Er wurde aber nach einer Meuterei der Privatarmee Wagner kaltgestellt. Afsalow wurde auf der Halbinsel Krim geboren. Er selbst hat allerdings nie in der ukrainischen Armee, sondern erst in den sowjetischen und dann in russischen Streitkräften gedient. Die letzten Jahre war er Stabschef und Vizechef der Luft- und Raumfahrttruppen. Seit der Absetzung Surowikins im Sommer übernahm er bereits kommissarisch dessen Amt.
Top-Militär kaltgestellt Moskau findet Nachfolger für „General Armageddon“
+++ 18:43 Kreml dementiert Tod Putins +++
Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnet Meldungen eines russischen Telegram-Kanals, wonach Präsident Wladimir Putin verstorben sei, gegenüber dem Staatssender Ria Nowosti als „absurde Informationsverfälschungen“. Bereits am Montag dementierte Peskow Gerüchte, Putin habe einen Herzinfarkt erlitten. Der „Bild“-Zeitung zufolge ist es ungewöhnlich, dass sich der Kreml in so kurzer Zeit gleich zweimal zu Putins Gesundheitszustand äußert. Stutzig macht demnach auch Peskows Formulierung einer „Informationsverfälschung“.
+++ 16:43 Altkanzler Schröder fordert deutsch-französische Friedensinitiative +++
Altkanzler Gerhard Schröder plädiert für eine deutsch-französische Friedensinitiative für die Ukraine. Er habe die Hoffnung, dass sich beide Länder auf Spitzenebene zusammentun, um den Krieg zu beenden, sagt Schröder am Rande seiner Ehrung für 60 Jahre SPD-Mitgliedschaft in Hannover. „Denn Waffenlieferungen alleine werden ihn ja nicht beenden. Es muss wieder die Stunde der Diplomatie kommen. Und das kann nur von Deutschland und Frankreich ausgehen.“ Schröder ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet, hat sich von dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine aber distanziert. „Ich habe deutlich gemacht, was ich von dem Krieg halte, nämlich nichts. Ich habe aber nicht vor, meine persönlichen Beziehungen zu verändern“, so Schröder in Hannover.
+++ 16:09 Russland: Haben „Agenten“-Netzwerk in Südukraine zerstört +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der besetzten südukrainischen Region Saporischschja ein Netzwerk ukrainischer „Agenten“ ausgehoben. Der russische Geheimdienst FSB erklärt, dabei sei ein Mitglied des Netzwerks getötet worden. „Drei große Agenten-Gruppen“ seien vom ukrainischen Militärgeheimdienst „koordiniert“ worden, um „Informationen zu sammeln und psychologischen Einfluss auf die Bewohner der Region auszuüben“. Die Agenten hätten die Bewohner angehalten, Informationen zu Truppenstationierungen und -bewegungen der russischen Armee zu sammeln und an sie weiterzuleiten. „An diesen illegalen Aktivitäten beteiligte ukrainische und russische Bürger wurden festgenommen“, erklärt der FSB. Ein Verdächtiger habe sich seiner Festnahme widersetzt und sei bei einem Schusswechsel getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 14:47 Ukraine erhält drittes Luftabwehrsystem IRIS-T aus Deutschland +++
Die Ukraine hat in dieser Woche ein drittes Luftabwehrsystem IRIS-T SLM aus Deutschland erhalten, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilt. Das System bestehe aus drei Startgeräten, einem Radarsensor, einem Generator und Klimagerät und den dazugehörigen Lenkflugkörpern. Die Lieferung sei auf Basis eines Vertrages mit der Firma Diehl Defence erfolgt. „Auch wenn sich die sicherheitspolitische Lage weltweit weiter verschärft und wir mit großer Besorgnis gerade nach Israel und somit in den Nahen Osten schauen, werden wir nicht aufhören, die Ukraine zu unterstützen“, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius.
+++ 14:21 Russland übergibt Ukraine 50 Soldatenleichen +++
Die Ukraine hat von Russland erneut tote Soldaten erhalten. Die Leichname von 50 Ukrainern wurden von der russischen Seite an Kiew übergeben, wie der Koordinationsstab für Kriegsgefangenenbelange mitteilt. Bei der Vermittlung habe das Internationale Rote Kreuz geholfen, heißt es. Nicht mitgeteilt wurde, ob an Russland ebenso Tote übergeben wurden. Die Kriegsparteien tauschen immer wieder getötete oder gefangene Soldaten aus.
+++ 13:55 Slowakischer Premier stellt Bedingungen für Hilfen: „Ukraine gehört zu den korruptesten Ländern der Welt“ +++
Der neue slowakische Ministerpräsident Robert Fico erklärt gegenüber anderen Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union, dass die EU-Hilfe für die Ukraine in Höhe von 50 Milliarden Euro auch Garantien dafür enthalten sollte, dass die Mittel nicht zweckentfremdet werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Ficos Büro. „Die Ukraine gehört zu den korruptesten Ländern der Welt, und wir knüpfen die übermäßige finanzielle Unterstützung an die Garantie, dass die europäischen Gelder (einschließlich der slowakischen) nicht veruntreut werden.“ Die Führung in Kiew ist seit einiger Zeit bemüht, konsequenter gegen Korruption und Bestechung im Land vorzugehen – auch mit Blick auf den von ihr angestrebten EU-Beitritt. Anfang Oktober nahmen Strafverfolgungsbehörden beispielsweise zwei hochrangige Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums wegen Korruptionsverdachts fest. Im Korruptionsindex von Transparency International liegt die Ukraine auf dem 116. von 180 Plätzen.
+++ 12:50 Kasachstan: Können mehr Öl nach Deutschland liefern +++
Kasachstan könnte nach eigenen Angaben die Ölexporte nach Deutschland über die Druschba-Pipeline auf zwei Millionen Tonnen pro Jahr erhöhen. Die Gespräche über zusätzliche Lieferungen hätten nach dem Deutschland-Besuch von Präsident Kassym-Jomart Tokajew Ende September begonnen, sagt Energieminister Almasadam Satkalijew. Einen Zeitrahmen nennt er nicht und erklärt, Details solcher Lieferungen müssten noch vereinbart werden. Über die Druschba-Pipeline wird unter anderem die Raffinerie Schwedt versorgt.
+++ 12:24 Sicherheitsexperte Mölling warnt vor Verbindung von Nahost- und Ukraine-Konflikt +++
Die Konflikte im Nahen Osten könnten nach Einschätzung des Sicherheitsexperten Christian Mölling zu einem Teil der Auseinandersetzungen um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine werden. Mölling sagt im „Stern“-Podcast „Ukraine – die Lage“, wir „könnten ganz schnell in einer Situation sein, wo wir es nicht mehr mit zwei getrennten Konflikten zu tun haben“. Er verweist auf die Gefahr, dass neue Akteure versuchten, sich im Nahost-Konflikt Vorteile zu verschaffen – dies könne zu großen Kollateralschäden führen. „Sie können relativ schnell eine ganze Masse von Akteuren haben“, sagt der Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. „Es gibt mehrere Lunten, die man zünden kann.“ Sowohl in den USA als auch in der Europäischen Union erwartet Mölling darüber hinaus schwierige Debatten um den Ukraine-Kurs. In Amerika müsse der neue Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, beweisen, „dass er nicht der Pudel von Joe Biden ist“. „Ich glaube, man muss auf alle Fälle erwarten, dass das sehr ruppig sein wird“, sagt Mölling. „Die Innenpolitik bestimmt die Außenpolitik.“
Mölling warnt vor Verbindung von Nahost- und Ukraine-Konflik t- 15-min-Audio
Christian Mölling (WIKIPEDIA) (* 1973) ist ein deutscher Politikwissenschaftler, stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und Leiter des Zentrums für Sicherheit und Verteidigung des DGAP in Berlin.
++ 11:26 London: Russischen Fernfliegerkräften fehlt Munition für Angriffe +++
Die russischen Fernfliegerkräfte haben nach britischer Einschätzung aus Mangel an Munition bereits seit mehr als einem Monat keine Luftangriffe mehr gegen die Ukraine geflogen. Es handele sich um eine der längsten Phasen ohne solche Attacken seit Kriegsbeginn im Februar 2022, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. „Russland musste die Häufigkeit seiner Angriffe mit ziemlicher Sicherheit reduzieren, um seinen schwindenden Bestand an Marschflugkörpern des Typs AS-23a Kodiak aufzufüllen“, heißt es. Auch wenn Russland über weitere Möglichkeiten für Luftangriffe verfüge, seien die Fernfliegerkräfte (Russisch: Dalnjaja awiazija) bisher „die primäre Methode zur Durchführung von Distanzangriffen“ gewesen. Das britische Ministerium warnt, Russland werde vermutlich alle Munitionsbestände der Fernflieger verwenden, um im Winter die ukrainische Energieinfrastruktur anzugreifen. Dafür dürften höchstwahrscheinlich weiterhin iranische „Kamikazedrohnen“ verwendet werden.
+++ 11:01 „Stinkefinger“ von Orban: EU-Staaten ringen um weitere Ukraine-Hilfe +++
Am Morgen des zweiten Tages des EU-Gipfeltreffens in Brüssel setzt sich das Ringen der 27 Staats- und Regierungschefs um weitere Hilfen für die Ukraine fort. Ungarn und die Slowakei blockieren diese bislang. „Es ist wirklich wichtig, dass eines der Ergebnisse dieses Treffens darin besteht, dass wir die Ukraine nicht aus den Augen verlieren“, warnt der irische Regierungschef Leo Varadkar. Die EU-Kommission hatte zuvor eine milliardenschwere Aufstockung des Gemeinschaftshaushalts vorgeschlagen, um unter anderem ukrainische Geflüchtete zu versorgen. Ungarn lehnt dies offen ab. „Wir wollen weder Geld für Migranten noch für die Ukraine ausgeben“, sagte Regierungschef Viktor Orban am Donnerstag. Mit seiner pro-russischen Haltung zeige Orban der Ukraine den „Stinkefinger“, sagt Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel. Die anderen EU-Staaten dürften hier „nicht Geiseln sein, auch nicht von Herrn Orban“. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 10:32 Enttäuschung für Selenskyj: China wird Ukraine-Gipfel in Malta laut Bericht fernbleiben +++
Bei dem Treffen von nationalen Sicherheitsberatern aus mehr als 55 Ländern in Malta an diesem Wochenende wird wahrscheinlich kein Vertreter Chinas dabei sein. Das berichtet „Bloomberg“. In Malta soll eine sogenannte Friedensformel für die Ukraine diskutiert werden. Die Abwesenheit Pekings wäre demnach eine Enttäuschung für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der versuche, internationale Unterstützung für sein Konzept für einen dauerhaften und gerechten Frieden zu gewinnen. Peking mit ins Boot zu holen, werde als entscheidend für Friedensbemühungen angesehen, da China eines der wenigen Länder sei, von denen angenommen werde, dass sie einen gewissen Einfluss auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin haben. Selenskyj hatte zuvor eine Zehn-Punkte-Formel formuliert und darin unter anderem gefordert, dass sich die russischen Truppen vollständig aus der Ukraine zurückziehen. Zuletzt hatte es Anfang August ein großes Ukraine-Treffen zu der „Friedensformel“ in Saudi-Arabien gegeben, an dem Vertreter aus etwa 40 Staaten teilnahmen. Russland ist dort nicht eingeladen. Bis Ende des Jahres will die Ukraine einen Friedensgipfel organisieren.
Letzte Meldung gestern:
+++ 10:10 Munz zu Gerüchten über Wagner und Hamas: „Das ‚Dreieck des Bösen‘ trifft sich in Moskau“ +++
Delegationen aus dem Iran und der Hamas legen den Verkehr vor dem Kreml lahm. ntv-Korrespondent Rainer Munz erläutert, welchen Bezug die palästinensischen Terroristen zu Moskau haben und was Moskau damit bezweckt. Derweil gibt es in der Ukraine Berichte über Wagner-Beteiligung am Krieg in Nahost.
ISRAEL – HAMAS
FAZIT: weitere Eskalation mit Risiko der Ausweitung. Droht ein Flächenbrand? Eine Verquickung mit dem Ukrainekrieg?
Newsticker
DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Israel
Nicht eingelangt
Finanznachrichten
Weitere Meldungen
ORF
ORF-Liveticker – Israel – 28.10.2023, 6:20
Israel: Bodentruppen weiter im Gazastreifen
Die israelischen Streitkräfte bestätigen den Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen. Infanterie und Panzer seien noch immer im Gazastreifen „und operieren tiefer in dem von der Hamas kontrollierten Gebiet als bei früheren begrenzten Einsätzen“, wie das Militär mitteilt. Dazu kommen Berichte von anhaltenden Luftangriffen – sowie von Beschuss durch Artillerie und vonseiten der israelischen Marine. Ob damit die seit Tagen erwartete Großoffensive gestartet ist, bleibt offen. …
UNO-Resolution für „humanitäre Waffenruhe“ in Gaza
Drohne: Sechs Verletzte im ägyptischen Grenzort Taba
Ärzteteam und zehn Lkws mit Hilfsgütern im Gazastreifen
Israel: Familien von 229 Geiseln der Hamas benachrichtigt
Vorstoß in Gazastreifen: Neue Anzeichen für Israels Bodenoffensive – 27.10.2023, 13:59
Israel hat seine Angriffe in Gaza ausgeweitet: In der Nacht auf Freitag haben laut israelischer Armee Bodentruppen einen gezielten Vorstoß im Zentrum des Gazastreifens durchgeführt, um „Terrorziele“ der radikalislamischen Hamas anzugreifen. Schon in der Nacht zuvor gab es im Norden Vorstöße mit Kampfpanzern. Die Anzeichen für die geplante Bodenoffensive Israels verdichten sich damit – auch wenn viele Fragen immer noch ungeklärt sind. …
„Fridays for Future“ unter Druck: Nahost-Konflikt treibt Keil in Klimabewegung
Aussagen der Umweltschutzorganisation „Fridays for Future“ („FFF“) zum Nahost-Konflikt polarisieren aktuell auf Social Media. In einem Posting sprach die internationale „FFF“-Organisation am Donnerstag von einem „Völkermord“ an Palästinensern und sparte nicht mit Kritik an Israel und Medien. Die Postings haben auch Spaltungspotenzial innerhalb der Bewegung: „FFF Austria“ distanzierte sich gegenüber ORF.at einmal mehr von den Aussagen, „FFF“-Initiatorin Greta Thunberg protestierte indes am Freitag für Palästina.
Die internationale Gruppierung sprach online von einer „Gehirnwäsche“ durch westliche Medien, die nicht die ganze Geschichte erzählen würden, und bezeichnete Israel als „Apartheid-System“. Es gebe keine zwei Seiten, sondern einen „Unterdrücker“ sowie „Unterdrückte“. „FFF Austria“ distanzierte sich in einem Posting am Donnerstag von den Aussagen der internationalen Organisation.
Auch gegenüber ORF.at sprach sich „FFF“-Pressesprecherin Klara König am Freitag „klar“ gegen Antisemitismus aus und distanzierte sich von den Aussagen der internationalen Organisation. Die aktuellen Ereignisse in Nahost würden die vielen jungen Mitglieder der Bewegung erschüttern, man sei gegen Gewalt, Terror und Diskriminierung.
Verweis auf „dezentrale Bewegung“
Man bitte zudem um Verständnis, dass es sich um eine breite und dezentrale Bewegung ohne „klare strukturelle Verankerung“ sowie geregelte Abstimmungsverfahren handle, was den Onlineauftritt betreffe. Als erste Konsequenz habe man sich bereits öffentlich von den Aussagen distanziert.
Man wolle sich nun weiter auf die Kernkompetenz der Bewegung konzentrieren und für eine Erhaltung der Lebensgrundlagen auf die Straße gehen. Auf Nachfrage von ORF.at, ob eine Neuausrichtung bzw. bessere Abstimmung der Kommunikation in sozialen Netzwerken geplant sei, hieß es, man bespreche derzeit „alles noch einmal intern“.
Schon im August hatte die deutsche Tageszeitung „Jüdische Allgemeine“ aufgrund israelfeindlicher Postings Recherchen zu den Accounts der Bewegung veröffentlicht. Den Angaben zufolge würden die Inhalte des Accounts von „FFF International“ von knapp einem Dutzend Aktivistinnen und Aktivisten maßgeblich bespielt. Keiner von ihnen sei überregional bekannt oder für seine Funktion gewählt worden. Unter ihnen befinde sich wiederum „nur eine Handvoll Personen“ mit einer „geradezu fanatisch israelfeindlichen Einstellung“, die die Positionen des Accounts zu Nahost bestimme.
Thunberg streikt vor schwedischem Parlament
Die schwedische Klimaaktivistin und „FFF“-Initiatorin Thunberg hat sich am Freitag unterdessen erneut für die Palästinenser starkgemacht. „Gerechtigkeit für Palästina“, stand auf einem Schild, das die 20-Jährige bei ihrem freitäglichen Klimaprotest vor dem schwedischen Parlament in Stockholm in den Händen hielt. Wie ein von Thunberg in den sozialen Netzwerken geteiltes Bild zeigte, hielten mehrere ihrer Mitstreiter ebenfalls Schilder mit Solidaritätsbekundungen in die Höhe.
Bereits vergangene Woche hatte ein Aufruf Thunbergs zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern für Aufregung gesorgt. Auf Social Media schrieb Thunberg: „Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza. Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern.“
Kritikerinnen und Kritiker monierten insbesondere, dass Thunberg die 1.400 Todesopfer des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel vor zwei Wochen nicht gesondert erwähnte. Zudem hatte es Kritik an einem im Bild zu sehenden Kuscheltier gegeben, das angeblich an ein antisemitisches Symbol erinnere. Thunberg schrieb in einem neuen Beitrag, ihr sei die Ähnlichkeit nicht bewusst gewesen. „Wir sind natürlich gegen jede Art von Diskriminierung und verurteilen Antisemitismus in jeglicher Form.“
Protestforscher ortet „massives Spaltungspotenzial“
Die Aussagen Thunbergs sorgten dennoch auch für Empörung in Deutschland. Dass die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer auf die Israel-Aussagen in der deutschen Klimaszene angesprochen sagte, man sei Teil einer „strukturell antisemitischen Gesellschaft“, verwische Verantwortung, schreibt etwa die „Welt“. Die Klimabewegung müsste eine Debatte über Antisemitismus in ihren eigenen Reihen anstoßen.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ging gegenüber der deutschen „Bild“ einen Schritt weiter. „Ich erwarte von Luisa Neubauer und ‚Fridays for Future Deutschland‘ eine wirkliche Abkoppelung, eine Namensänderung der Organisation und den Abbruch jeglicher Kontakte zu ‚Fridays for Future International‘“, so die Forderung Schusters.
„Man profitiert einerseits immer davon, dass man eine globale Bewegung ist, dass man sehr divers und in verschiedenen Ländern aufgestellt ist“, sagte Jannis Grimm, Protestforscher von der Freien Universität Berlin, gegenüber dem NDR zu der Kontroverse. Damit gehe aber auch einher, dass alles auch auf regionale Ableger zurückfalle. „Und da kann jetzt noch so viel Distanzierung, auch ehrliche Distanzierung von diesen Worten erfolgen: Der Branding-Effekt bleibt trotzdem bestehen. Und das hat massives Spaltungspotenzial.“
moha, ORF.at/Agenturen
Links:
- „Fridays for Future“-Website (Österreich)
- „Jüdische Allgemeine“-Artikel
- „Welt“-Artikel
- „Bild“-Artikel
- NDR-Artikel
BAHA NEWS chronologisch geordnet
Israeli army vows to continue ground operation in Gaza
Erdogan urges Israel to come out of its ’state of madness‘
Chief: WHO unable to contact staff, health facilities in Gaza
Israel says it hit 150 ‚underground targets‘ in Gaza overnight
Israeli army claims to have killed Hamas air force chief
Biden: US is ‚ready to take further action‘
Islamic Resistance attacks a new US base in Syria
Iran: Opening of new fronts is very possible
Hamas says no talks with Israel right now
Thousands of Israeli soldiers reportedly enter Gaza
Israel calls UNGA ceasefire resolution ‚despicable‘
State Department urges US citizens in Lebanon to ‚leave now‘
Israel: Operations to create ‚better conditions‘ on the ground
Qassam Brigades: Clashes taking place in northern Gaza
Hamas says is ‚ready‘ to defeat Israeli ground invasion
Israel UN envoy: We must root Hamas out of tunnels
UNGA approves resolution calling for Gaza ‚humanitarian truce‘
Israel: When conflict ends ‚Gaza will be very different‘
WH says 10 more aid trucks entered Gaza
Islamic Jihad: Rockets fired toward Israel
US said to urge Israel against major ground op in Gaza
Jordan: Israeli op will lead to epic catastrophe
Israel’s move allegedly not bigger planned ground op
sraeli tanks reportedly trying to enter Gaza
WHO chief: We plea, urge, call for Gaza ceasefire
Israel says will expand ground ops in Gaza tonight
Dow falls by 300 points as firms‘ earnings disappoint
Communication systems in Gaza reportedly disrupted
UN: Gaza humanitarian system facing ‚total collapse‘
Palestine says Gaza death toll climbs to 7,326
Hamas negates using Al Shifa hospital as HQs
Israel reportedly refusing long truce with Hamas
Israel says it will boost humanitarian efforts in Gaza
Israel-Hamas ceasefire talks reportedly progressing quickly
Hamas targets Tel Aviv again, three casualties reported
Israel: Missile that hit Egypt came from Red Sea area
US sanctions Hamas-related individuals, firms
Iran confirms its deputy FM met Hamas official
Israel: Number of Hamas hostages rose to 229
n-tv-Israel-Krieg im Liveticker – 28.10.2023
+++ 08:26 US-Bürger sollen Libanon verlassen +++
Das US-Außenministerium rät seinen Staatsbürgern im Libanon zur sofortigen Ausreise. Grund sei eine „unvorhersehbare Sicherheitssituation“, schreibt die Botschaft in Beirut auf X. Die Empfehlung komme jetzt, da kommerzielle Flüge noch verfügbar seien. Das Ministerium weist weiter darauf hin, dass es keine Garantie dafür gebe, dass die Vereinigten Staaten US-Bürger und ihre Familienangehörigen in einer Krisensituation ausfliegen.
+++ 07:56 Israelische Armee: Über Nacht 150 unterirdische Hamas-Ziele getroffen +++
Israelische Kampfflugzeuge haben bei nächtlichen Angriffen im nördlichen Gazastreifen nach Angaben der israelischen Armee 150 unterirdische Ziele getroffen. Dazu gehörten „von Terroristen genutzte Tunnel, unterirdische Kampfräume und weitere unterirdische Infrastruktur“, erklärt die israelische Armee am Samstag. Zudem seien mehrere „Terroristen“ der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden. Am Freitagabend kündigte Israel an, seine Bodeneinsätze im Gazastreifen auszuweiten.
+++ 07:05 Israels Militär: Hamas-Verantwortlicher für Drohnen „ausgeschaltet“ +++
Israel hat nach eigenen Angaben den Verantwortlichen der Islamistenorganisation Hamas für Luftverteidigung und Co-Planer der Terrorattacke vom 7. Oktober getötet. Auf Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen habe ein Kampfjet Asem Abu Rakaba „ausgeschaltet“, teilt das Militär mit. Demnach kümmerte sich Abu Rakaba für die Hamas um Drohnen, Gleitschirme sowie Luftaufklärung und -verteidigung. Die israelische Armee veröffentlicht dazu ein Video, das die Explosion eines Gebäudes aus der Luft zeigte.
Mit Kampfjet „ausgeschaltet“ Israel meldet Tötung von Hamas-Luftwaffenchef
+++ 06:45 Organisation: Seit Hamas-Attacke 29 Journalisten in Nahost getötet +++
Seit dem blutigen Massaker der Hamas vom 7. Oktober sind einer Journalisten-Organisation zufolge 29 Medienvertreter in Israel und im Gazastreifen getötet worden. Nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1992 seien in so kurzer Zeit so viele über den Nahost-Konflikt berichtende Reporter ums Leben gekommen, teilt das in New York ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (Committee to Protect Journalists, CPJ) in der Nacht auf X mit. Zudem würden Medienschaffende im Konfliktgebiet bedrängt, festgesetzt und am Berichten gehindert.
+++ 05:30 Bundeswehr verlegt mehr als 1000 Soldaten in den Nahen Osten +++
Die Bundeswehr hat für eine mögliche Evakuierung deutscher Staatsbürger inzwischen mehr als 1000 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Die ganz überwiegende Zahl der Männer und Frauen sei nun auf Zypern in Bereitschaft, heißt es aus Sicherheitskreisen. Sie seien von dort aus praktisch sofort einsatzbereit, ohne dass aber die weitere Entwicklung in der Folge des Großangriffs der Hamas auf Israel abzusehen sei.
+++ 05:07 Hamas angeblich bereit, israelischen Angriffen mit „voller Kraft“ zu begegnen +++
Nachdem Israel seine Luft- und Bodenangriffe intensiviert hat, erklärt die Hamas, ihre Kämpfer im Gazastreifen seien bereit, den israelischen Angriffen mit „voller Kraft“ zu begegnen. Das berichtet Reuters. „Netanjahu und seine besiegte Armee werden nicht in der Lage sein, einen militärischen Sieg zu erringen“, sagte die Hamas und bezog sich dabei auf den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Die militante Palästinensergruppe hatte zuvor erklärt, dass ihre Kämpfer in Gebieten nahe der israelischen Grenze mit israelischen Truppen zusammenstoßen würden.
+++ 02:18 Drohne stürzt über Ägypten ab – Israel beschuldigt Huthi-Rebellen +++
Nach einem Drohnenabsturz mit sechs Verletzten im ägyptischen Badeort Taba nahe der israelischen Grenze hat Israel die vom Iran unterstützten jemenitischen Huthi-Rebellen verantwortlich gemacht. „Eine nicht identifizierte Drohne stürzte am Freitag in der Nähe eines Anbaus des Krankenhauses von Taba ab“, erklärt ein ägyptischer Armeesprecher auf Facebook. Sechs Menschen seien leicht verletzt worden, fügt er hinzu. Taba liegt nahe der Grenze zu Israel im Nordosten der Sinai-Halbinsel am Roten Meer. Am Abend präzisierte der Militärsprecher, es habe sich um „zwei Drohnen aus dem Süden des Roten Meeres“ gehandelt, wo der Jemen liegt. Die israelische Luftwaffe erklärte ihrerseits, sie habe „eine Bedrohung aus der Luft“ über dem Roten Meer vereitelt. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, beschuldigte die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen, mit den Drohnen Israel angegriffen zu haben.
+++ 01:10 Israel: Journalisten im Gazastreifen nicht mehr sicher +++
Die israelischen Streitkräfte können nicht für die Sicherheit der Journalisten im Gazastreifen garantieren. „Die israelischen Streitkräfte zielen auf alle militärischen Aktivitäten der Hamas im gesamten Gazastreifen“, heißt es in einem Schreiben des Militärs an die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP. Sie fügt hinzu, dass die Hamas ihre Militäroperationen absichtlich „in die Nähe von Journalisten und Zivilisten“ verlege. Reuters und die AFP hatten Israel zuvor um die Sicherheit ihre Journalisten im Gazastreifen vor israelischen Angriffen gebeten.
+++ 00:57 Tausende protestieren im Westjordanland gegen Israel +++
Nach Israels Ankündigung, die Bodeneinsätze im Gazastreifen ausweiten zu wollen, haben im Westjordanland Berichten zufolge zahlreiche Palästinenser protestiert. Die „Times of Israel“ meldet Tausende Demonstranten, die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet von Hunderten allein in der Stadt Nablus. Auch in Ramallah, Hebron und vielen anderen Orten im Westjordanland gingen den Berichten zufolge Menschen auf die Straßen, um ihre Solidarität mit den Einwohnern des Gazastreifens zu zeigen. Laut Wafa kam es auch zu Zusammenstößen mit israelischen Soldaten.
+++ 00:35 Israel verurteilt UN-Resolution scharf +++
Israels Außenminister Eli Cohen hat die Verabschiedung einer UN-Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen mit scharfen Worten verurteilt. „Wir lehnen den verabscheuungswürdigen Ruf der UN-Generalversammlung nach einem Waffenstillstand entschieden ab“, schreibt Cohen auf X, früher Twitter. „Israel beabsichtigt, die Hamas zu eliminieren.“ So sei die Welt auch mit den Nazis und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) umgegangen, schreibt er weiter. Die UN-Vollversammlung hatte den von Jordanien eingebrachten Resolutionsentwurf in New York verabschiedet. 120 Länder stimmten dafür, 14 dagegen, 45 enthielten sich, darunter auch Deutschland.
Deutschland enthält sich UN-Vollversammlung stimmt für sofortige Waffenruhe in Gaza
+++ 00:14 USA: „Wir ziehen keine rote Linie für Israel“ +++
Die US-Regierung hat ihre Unterstützung für Israel nach den Angriffen der islamistischen Hamas bekräftigt. „Wir ziehen keine roten Linien für Israel“, sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, auf die Frage eines Journalisten. Man unterstütze weiter die „Sicherheitsbedürfnisse“ des Landes und Israels Recht, sich selbst zu verteidigen. „Das wird so bleiben.“ Zu Israels Ausweitung der Bodeneinsätze in Gaza äußert sich Kirby auch auf mehrere Nachfragen hin nicht. Kirby sagt, dass man aber auch von Anfang mit Israel über die „Art und Weise“ einer Reaktion auf die Terrorangriffe gesprochen habe. „Und wir haben uns nicht gescheut, unsere Besorgnis über zivile Opfer, Kollateralschäden und die Vorgehensweise, die sie wählen könnten, zum Ausdruck zu bringen.“ Das sei es, was „Freunde“ tun könnten und man werde diese Gespräche weiter führen.
+++ 20:13 USA sanktionieren Hamas-Umfeld +++
Die US-Regierung verhängt Sanktionen gegen mehrere Personen und Einrichtungen mit Verbindungen zur Terrororganisaton Hamas. Das US-Finanzministerium teilt in Washington mit, die Strafmaßnahmen richteten sich unter anderem gegen Akteure, die die Umgehung anderer Sanktionen vorantrieben. Betroffen seien unter anderem ein Hamas-Mitglied im Iran und Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden sowie eine im Gazastreifen ansässige Organisation, über die illegal Geld aus dem Iran an die Hamas geflossen sei. Etwaige Vermögenswerte der Betroffenen in den USA werden eingefroren, Geschäfte mit ihnen für Amerikaner untersagt.
+++ 19:55 Israel schießt nach Angriffen aus dem Libanon zurück +++
Nach Beschuss aus dem Libanon auf einen Posten der israelischen Armee hat diese nach eigenen Angaben zurückgefeuert. Zudem schlugen Raketen aus dem Libanon, die Richtung Israel abgefeuert wurden, in Syrien ein, teilt das Militär mit. Syrische Aktivisten bestätigen einen Einschlag im Süden des Landes. Es gibt dort zunächst keine Berichte über Verletzte. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz spricht von mehreren Angriffen auf israelische Stellungen nahe der libanesischen Grenze. In einem Fall habe es neben Schäden auch „Opfer“ gegeben, behauptet die Schiitenorganisation. Israels Armee teilt wiederum mit, es gebe keine Berichte über Verletzte.
+++ 19:34 Guterres: Humanitäre Versorgung in Gaza vor „völligem Zusammenbruch“ +++
UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert, sofort mehr Lastwagen in den Gazastreifen zu lassen. Vor dem Konflikt hätten jeden Tag 500 Lkw den Küstenstreifen erreicht, heißt es in einer Erklärung. In den vergangenen Tagen seien es im Durchschnitt nur zwölf pro Tag gewesen. Die humanitäre Versorgung im Gazastreifen stehe vor einem „völligen Zusammenbruch“ mit unvorstellbaren Folgen für mehr als zwei Millionen Zivilisten.
+++ 19:09 Israelische Soldaten greifen Gazastreifen über das Meer an +++
Israelische Soldaten sind für einen Angriff gegen die Hamas über das Mittelmeer kommend im Gazastreifen an Land gegangen und haben dabei nach eigenen Angaben Infrastruktur der Marine der islamistischen Organisation zerstört. Kriegsschiffe und Flugzeuge hätten den gezielten Einsatz flankiert, teilt Israels Militär mit. Die Armee veröffentlicht ein Video des Einsatzes, das zunächst Beschuss durch Kriegsschiffe zeigt. Im Anschluss sind Soldaten zu sehen, die in der Dunkelheit an Land aus Sturmgewehren feuern. Das Militär erklärt, die Soldaten hätten sich anschließend wieder aus dem Gebiet im südlichen Gazastreifen zurückgezogen. Der genaue Zeitpunkt des Einsatzes ist unklar.
+++ 18:41 USA: Krieg hat „gefährlichen Moment“ erreicht +++
Der Gaza-Krieg ist nach Darstellung der USA an einen „gefährlichen Moment“ angekommen. Die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, erklärt weiter, man habe Israel sowohl in öffentlichen als auch in privaten Gesprächen erklärt, dass es zwar das Recht habe, sich gegen eine Terror-Gruppe zu verteidigen. Jedoch müsse dies „im Einklang mit den Regeln des Krieges“ geschehen.
+++ 18:12 Israel: Hamas-Zentrale unter größter Klinik in Gaza +++
Angaben des israelischen Geheimdienstes zufolge missbraucht die im Gazastreifen herrschende Hamas die größte Klinik in dem Küstengebiet als Kommando- und Kontrollzentrum. „Hamas-Terroristen operieren innerhalb und unter dem Schifa-Krankenhaus“, sagt Militärsprecher Daniel Hagari. Zu der unterirdischen Basis führten Tunnel von außerhalb, zudem gebe es innerhalb der Klinik einen Eingang. Die Hamas nutze zudem auch verschiedene Abteilungen des Krankenhauses, um „Terroraktivitäten“ und Raketenabschüsse zu befehlen und zu kontrollieren, sagt er. Auch andere Kliniken würden für die Zwecke der Islamisten missbraucht.
+++ 17:55 Video: Israelischer Soldat: „Zeit, Sache zu Ende zu bringen“ +++
Seit Wochen zieht Israel für seine angekündigte Bodenoffensive Soldaten um den Gazastreifen zusammen. Das Warten auf den Angriff wird auch für die oft jungen Rekruten zum Nervenkrieg. Neben Reservisten bereite sich hier auch Teenager direkt aus der Schule auf blutige Häuserkämpfe mit der Hamas vor.
Warten wird zum Nervenkrieg Israelischer Soldat: „Zeit, Sache zu Ende zu bringen“
+++ 17:20 Israel lehnt humanitäre Feuerpause „derzeit“ ab +++
Israel spricht sich gegen die von den EU-Staaten geforderten Feuerpausen im Gazastreifen aus. „Israel lehnt einen humanitären Waffenstillstand derzeit ab“, sagt ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. Dazu zähle „jegliche Art von geforderten Feuerpausen“. Gleichwohl weist er darauf hin, dass das Land grundsätzlich jedoch erlaube, „dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt, solange sie nicht in den Händen von Terroristen der Hamas landet“.
+++ 17:04 Protest in Jordanien fordert Ende des Friedensvertrags mit Israel +++
In Jordanien demonstrieren tausende Menschen gegen die israelischen Luftangriffe im Gazastreifen und fordern eine Annullierung des 1994 mit Israel geschlossenen Friedensvertrags. Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot sind in der Hauptstadt Amman mindestens 5000 Menschen auf die Straße, berichten Journalisten Nachrichtenagentur AFP. Viele von ihnen haben Palästinenserflaggen und jordanische Fahnen bei sich.
+++ 15:25 Experte: „Überraschungsmoment der Bodenoffensive ist weg“ +++
Eine mögliche große israelische Bodenoffensive im Gazastreifen birgt in den Augen von Sicherheitsexperte Frank Umbach Eskalationsgefahr – auch, weil die Hamas sich nun habe vorbereiten können. Israel stecke aber in einem Dilemma, weil eine Bodenoffensive dennoch quasi unumgänglich sei.
Umbach sieht Israel in Dilemma „Überraschungsmoment der Bodenoffensive ist weg“
+++ 15:07 UNRWA: 53 Mitarbeiter bei Luftangriffen getötet +++
Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind auch 53 Mitarbeitende des Hilfswerks der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getötet worden. Dies teilt UNRWA-Leiter Philippe Lazzarini mit. UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani beschreibt die Umstände, unter denen UN-Mitarbeitende Hilfe leisteten: „Viele von ihnen schlafen unter freiem Himmel. (…) Sie müssen abwägen, ob es wahrscheinlicher ist, dass eine Decke über ihnen einstürzt oder sie von Granatsplittern getroffen werden.“
+++ 14:18 Russland rechtfertigt Hamas-Besuch in Moskau +++
Russland verteidigt seine Gespräche mit einer Delegation der Hamas in Moskau. Der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, sagt, Russland halte es für notwendig, mit allen Seiten im israelisch-palästinensischen Konflikt in Kontakt zu bleiben. Die Delegation habe sich mit Vertretern des russischen Außenministeriums getroffen, aber keine Kontakte mit dem Kreml gehabt. Israel hatte Russland aufgefordert, die Hamas-Delegation auszuweisen, und die Einladung als bedauerlich bezeichnet.
+++ 13:50 Greta Thunberg stellt sich erneut hinter die Palästinenser +++
Greta Thunberg ist offenbar nicht mehr nur Klimaaktivistin. Mit einem Schild, auf dem „Gerechtigkeit für Palästina“ steht, positioniert sich die 20-jährige Schwedin bei ihrem freitäglichen Klimaprotest vor dem schwedischen Parlament in Stockholm. Wie ein von Thunberg in den sozialen Netzwerken geteiltes Bild zeigte, halten mehrere ihrer Mitstreiter ebenfalls Schilder mit Solidaritätsbekundungen in die Höhe. Auf einem steht: „Klimagerechtigkeit = Keine Unterdrückung“, auf einem anderen wird für „Antirassismus“ und „Feminismus“ geworben. Bereits in der vergangenen Woche bekundete Thunberg ihre Solidarität mit den Palästinensern. Kritiker monierten, dass sie dabei die 1400 Todesopfer des Hamas-Terrors auf Israel zwei Wochen zuvor unerwähnt ließ. Später ergänzte sie: „Es versteht sich von selbst – dachte ich zumindest – dass ich gegen die schrecklichen Angriffe der Hamas bin.“
+++ 12:55 Einschlag in Taba: Ägypten hält sich alle Optionen offen +++
Der Vorfall im ägyptischen Ort Taba nahe der Grenze zu Israel wird offenbar von einer „anonym gelenkten Drohne“ – und nicht von einer Rakete – ausgelöst. Dies sagt ein Sprecher der ägyptischen Armee. Ein Sonderausschuss der betroffenen Behörden leite nun Untersuchungen ein, teilt er weiter mit. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News hatte vorher von einer Rakete berichtet und eine mögliche Reaktion nicht ausgeschlossen. „Sobald die Verantwortlichen hinter dem Raketenangriff feststehen, stehen alle Optionen zur Verfügung, um damit umzugehen“, berichtet der Sender unter Berufung auf einen Regierungsvertreter. Ägypten behalte sich das Recht vor, zu reagieren. Israels Armee erklärte zuvor, die Drohne sei aus „Nähe des Roten Meers“ gekommen (siehe Eintrag um 11:10). Bei dem Vorfall in Taba gibt es nach ägyptischen Angaben sechs Menschen.
+++ 12:35 Israelische Streitkräfte halten Mehrfrontenkrieg für möglich +++
Den israelischen Streitkräften zufolge besteht die Gefahr einer Ausweitung des Krieges. Die Hisbollah „ist am Zündeln“ und beschieße auch Israel mit Raketen, sagt Arye Sharuz Shalicar, Sprecher der Armee, bei ntv. Auch sei schon aus Syrien und aus dem Jemen auf Israel geschossen worden. Aber die israelische Arme sei auf einen Vierfrontenkrieg vorbereitet. Zu einer möglichen Offensive in den Gazastreifen erklärt Shalicar: „Wer sagt, dass es eine große Bodenoffensive wird?“ Nadelstiche könnten auch Ergebnisse bringen.
Sprecher über Pläne für Offensive Israels Armee sieht „schlechte Nachrichten für Hamas“
+++ 12:17 Noch viele Deutsche im Gazastreifen +++
Das Auswärtige Amt dringt erneut darauf, dass deutsche Staatsangehörige aus dem Libanon ausreisen. Derzeit befänden sich 1100 Personen auf der Krisenvorsorgeliste der Regierung, sagt ein Sprecher des Außenministeriums. In Israel seien rund 2700 Deutsche gelistet, in den palästinensischen Gebieten insgesamt 490. Davon befinde sich eine „niedrige dreistellige Zahl“ im Gazastreifen. Die Zahl gebe nicht die Gesamtzahl der Deutschen wider, sondern nur die, die sich auf der von der Regierung eingerichteten Liste eingetragen hätten.
+++ 11:58 „Hamas nutzt sichere Zonen für Angriffe auf Israel“ +++
Die USA, die EU und die UN fordern eindringlich Feuerpausen und Waffenruhen für den Gazastreifen. Israel lehnt das vehement ab. ntv-Reporter Gordian Fritz erklärt, welche große Gefahr Israel in solchen Vereinbarungen sieht.
Fritz erklärt Feuerpausen-Dilemma „Hamas nutzt sichere Zonen für Angriffe auf Israel“
+++ 11:28 Zahl der Geiseln im Gazastreifen noch höher +++
Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist höher als bisher von Israel angenommen. Man habe bislang die Familien von 229 Geiseln informiert, sagt der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Morgen. Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Es werde erwartet, dass die Zahl noch steigen könnte. Die vier von der islamistischen Terrororganisation Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind nach Militärangaben bei der Zahl nicht mit eingerechnet. Nach israelischen Informationen sind unter den Geiseln Bürger von 25 Staaten, darunter auch Deutsche. Die jüngste Geisel ist nach israelischen Informationen neun Monate, die wohl älteste 85 Jahre alt.
Beispielloser Terror in Israel „Bitte überprüfen Sie Ihre Meinung über den Nahostkonflikt“
+++ 11:10 Israel: Rakete auf Taba könnte aus dem Jemen stammen +++
Die Rakete, die in der ägyptischen Stadt Taba eingeschlagen ist, könnte israelischen Angaben zufolge aus dem Jemen abgefeuert sein. Dies schreibt die „Times of Israel“ unter Berufung auf die israelische Armee. Ein Raketeneinschlag in der ägyptischen Stadt Taba am Roten Meer stammte aus dem „Gebiet am Roten Meer“, so der Sprecher Daniel Hagari, offenbar in Anspielung auf den Jemen. „In den letzten Stunden wurde im Gebiet des Roten Meeres eine Bedrohung aus der Luft festgestellt. Kampfjets wurden in das bedrohte Gebiet entsandt, und die Angelegenheit wird derzeit untersucht“, wird Hagari weiter zitiert. „Nach unserem Verständnis geht der Einschlag in Ägypten auf diese Bedrohung zurück. Israel wird mit Ägypten und den USA zusammenarbeiten und die Verteidigung gegen Bedrohungen aus dem Gebiet des Roten Meeres verstärken“, fügt er hinzu. Ägyptischen Medien zufolge wurden bei einem Anschlag in Taba sechs Menschen verletzt.
+++ 10:23 Explosion offenbar auch in ägyptischer Stadt Nuweiba +++
Nach Berichten über einen Raketeneinschlag in der ägyptischen Stadt Taba gibt es offenbar einen weiteren Vorfall am Roten Meer. Wie zwei ägyptische Sicherheitsquellen der Nachrichtenagentur Reuters mitteilen, schlägt ein Projektil in der Stadt Nuweiba ein. Die Behörden sammelten derzeit noch weitere Informationen. Das Projektil sei in einem Teil der Stadt gefallen, der in der Wüste liegt, heißt es weiter. Laut einem Zeugen sei eine laute Explosion zu hören und in der Ferne Staubwolken zu sehen gewesen.
Letzte Meldung gestern:
+++ 09:40 Weißes Haus prangert „groteske“ antisemitische Aktionen an US-Unis an +++
Das Weiße Haus kritisiert scharf die „grotesken“ und „antisemitischen“ Aktionen von Studenten, die seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges an amerikanischen Universitäten gegen Israel protestieren. „Es gibt ein äußerst beunruhigendes Muster von antisemitischen Botschaften, die auf dem College-Campus verbreitet werden“, sagt der stellvertretende Pressesprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, der „Times of Israel“. „Gerade in der letzten Woche haben wir Proteste und Äußerungen auf dem Campus erlebt, die zur Vernichtung des Staates Israel und zum Völkermord am jüdischen Volk aufrufen. Jüdische Studenten mussten sich sogar in Gebäuden verbarrikadieren.“