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Russland – Ukraine – 25.10.2022: ROUNDUP: Moskau macht ’schmutzige Bombe‘ zu UN-Thema – Die Nacht im Überblick
KONJUNKTURDATEN
USA
SINGAPUR
SCHWEDEN
ÜBERBLICK AM ABEND – 25.10.2022
US-Verbraucherstimmung sinkt im Oktober stärker als erwartet
Belgisches Geschäftsklima trübt sich im Oktober ein
Lindner will kalte Progression komplett ausgleichen
Bundesregierung über chinesischen Einstieg bei Hamburger Terminal weiter uneins
Italiens Ministerpräsidentin Meloni distanziert sich von Faschismus
Buschmann bringt Nachfolgeregelung zur Vorratsdatenspeicherung auf den Weg
Vier neue Offshore-Windparks sollen Dänemarks Windstromproduktion verdoppeln
Europäische Bahnunternehmen wollen internationales Reisen erleichtern
Rishi Sunak gibt erste Top-Ministerposten in neuer britischer Regierung bekannt
ÜBERBLICK AM MITTAG – 25.10.2022
Ifo-Index sinkt im Oktober nur wenig – Erwartungen
EZB: Banken straffen Kreditstandards im 3. Quartal wie erwartet
DSGV: Hohe Inflation belastet 90 Prozent der Menschen
Bericht: Trotz Rezession rund 110 Milliarden Euro Steuer-Mehreinnahmen erwartet
Charles III. ernennt Rishi Sunak zum britischen Premierminister
BSI-Lagebericht: Gefährdungslage bei IT-Sicherheit so hoch wie nie
Weinlese fällt trotz trockenen Sommers gut aus
Meloni bekennt sich in erster Rede als Ministerpräsidentin im Parlament zu Europa
Berufsverband für Pflegeberufe sieht Deutschland vor großer Pflegekrise
Katar sieht sich wegen Fußball-WM einer „beispiellosen Kampagne“ ausgesetzt
ÜBERBLICK AM MORGEN – 25.10.2022
Deutsche Bauindustrie rechnet mit Umsatzrückgang in diesem Jahr
Auftrageingang im deutschen Bauhauptgewerbe sinkt im August
Berenberg: EZB sollte Bilanz zunächst am kurzen Zinsende verkleinern
Sunak soll am Dienstagvormittag offiziell Premierminister werden
Anklage: Chinesische Agenten wollten US-Ermittlungen gegen Huawei ausspionieren
Mehreren im Iran festgenommenen Demonstranten droht Todesstrafe
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Zur freundlichen Erinnerung:
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KIEW/BERLIN/NEW YORK/MOSKAU (dpa-AFX) – Russland bringt seine vom Westen als haltlos kritisierten Vorwürfe, die Ukraine plane im Krieg den Einsatz einer „schmutzigen“ radioaktiven Bombe, vor den UN-Sicherheitsrat. Eine entsprechende Aussprache des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen hinter verschlossenen Türen soll am Dienstag nach einem Treffen zum Konflikt in Syrien stattfinden – vermutlich gegen frühen Nachmittag (Ortszeit). Das verlautete am Montag aus Diplomatenkreisen in New York.
Trotz westlicher Zurückweisungen hält Russland an der Behauptung fest, Kiew wolle Moskau mit einer „schmutzigen“ – also atomar verseuchten – Bombe in Verruf bringen. Russland hatte die Vorwürfe am Sonntag publik gemacht, die Ukraine sowie die USA, Frankreich und Großbritannien wiesen diese zurück. Außenminister Sergej Lawrow hatte erklärte, es gebe „konkrete Informationen zu den Instituten in der Ukraine, die über entsprechende Technologien verfügen, solch eine „schmutzige Bombe“ zu bauen“.
Derweil forderte Kiew selbst eine Kontrolle durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) an. Experten der Organisation würden in den kommenden Tagen zwei ukrainische Atomanlagen untersuchen, die von Russland erwähnt worden seien, kündigte IAEA-Chef Rafael Grossi am Montagabend an. Diese Standorte würden aber ohnehin regelmäßig von der IAEA inspiziert, einer davon zuletzt im September. „Dort wurden keine unbekannten nuklearen Tätigkeiten oder Materialien entdeckt“.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte am Montag, dass an der russischen Behauptung absolut nichts dran sei. „Es ist einfach nicht wahr. Wir wissen, dass es nicht wahr ist“, sagte Kirby. „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass die Russen gelegentlich andere für Dinge verantwortlich gemacht haben, die sie vorhatten zu tun.“ Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg forderte Russland dazu auf, seine „falsche Behauptung“ zu einer nuklear verseuchten Bombe nicht als Vorwand für eine weitere Eskalation des Kriegs gegen die Ukraine zu nutzen.
Acht Monate Krieg: Selenskyj attestiert Russland breites Versagen
Acht Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges attestierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau ein Versagen auf breiter Front. „Die Ukraine bricht die sogenannte zweitstärkste Armee der Welt“, sagte Selenskyj in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Mit Blick auf den Kriegsbeginn vor acht Monaten, am 24. Februar, meinte der Präsident, dass Russlands militärischer Einfluss heute verpufft sei. „Das Gefühl einer Niederlage in Russland wird stärker“, sagte Selenskyj. Das Land werde zunehmend isoliert international.
Russland müsse heute auch etwa den Iran anbetteln wegen Drohnen und erfinde „verschiedenen Unsinn“ über die Ukraine, um vom Westen Zugeständnisse zu erreichen, sagte Selenskyj mit Blick auf die Vorwürfe Moskaus etwa zu der „schmutzigen Bombe“. Zuvor hatte Russland schon behauptet, in der Ukraine würden chemische und Biowaffen entwickelt. Echte Beweise gab es auch dafür nicht.
Selenskyj schwört Ukrainer auf „härtesten“ Winter der Geschichte ein
Selenskyj betonte erneut, dass die Ukraine den russischen Angriffen zum Trotz ihre Unabhängigkeit verteidigt habe und ihre besetzten Gebiete jeden Tag weiter befreie. Zugleich mahnte der Staatschef, nicht nachzulassen im Kampf gegen Russland und weiter bis zum Sieg zu kämpfen. Unter anderem schwor Selenskyj das Land angesichts der von russischen Raketen zerstörten Energieanlagen auf einen Winter ein, „der der härteste in unserer Geschichte werden wird“.
Weißes Haus: Keine Verhandlungen mit Russland ohne die Ukraine
Das Weiße Haus bekräftigte, dass die USA keine direkten Verhandlungen mit Russland ohne Beteiligung Kiews führen werden. Das habe man von Anfang an gesagt, „und das bleibt der Ansatz“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag. Zuvor hatten 30 Abgeordnete der Demokratischen Partei von US-Präsident Joe Biden in einem Brief an das Weiße Haus angeregt, die Tür für direkte Verhandlungen mit Moskau offenzuhalten, um ein rascheres Ende des Krieges zu erreichen. Kirby betonte, dass aus US-Sicht nur die Ukrainer über Verhandlungen zu entscheiden haben.
Lindner will mehr Mittel für militärische Unterstützung der Ukraine
Selenskyj dankte dem Westen erneut für die umfassende Hilfe im Kampf gegen Russland. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will im kommenden Jahr die Mittel zur militärischen Unterstützung der Ukraine erhöhen. Die Mittel sollen laut Ministerium auf mindestens zwei Milliarden Euro im nächsten Jahr steigen, bisher seien im Haushaltsentwurf rund 800 Millionen Euro vorgesehen. Konkret geht es um militärische „Ertüchtigungshilfe“. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatten zuvor in einem Brief an Lindner für das kommende Jahr deutlich mehr Geld für die militärische Unterstützung der Ukraine als bislang geplant gefordert. Im laufenden Haushalt sind demnach Ausgabenmittel von zwei Milliarden Euro veranschlagt.
Ukrainischer Minister: Wiederaufbau hilft auch Deutschland
Vor der Ukraine-Konferenz am Dienstag in Berlin dringt die ukrainische Regierung darauf, Investitionen in die Infrastruktur des Landes voranzutreiben. „Es ist wichtig zu verstehen, dass ungeachtet des Krieges der Wiederaufbau jetzt beginnen muss“, sagte der Minister für regionale Entwicklung, Oleksij Tschernyschow, der Deutschen Presse-Agentur. Der Wiederaufbau sei gerade in den zurückeroberten Gebieten auch im unmittelbaren deutschen Interesse. „Je schneller wir die Infrastruktur wiederherstellen, vor allem die soziale Infrastruktur wie Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Schulen, desto schneller kommen die ukrainischen Flüchtlinge zurück.“ Das würde auch die Kosten für die Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland verringern.
Die Ukraine hofft, dass Deutschland zur Finanzierung ihres Staatshaushalts in Kriegszeiten 500 Millionen Dollar (506 Millionen Euro) pro Monat überweist. „Es geht um einen verlässlichen Zeitplan – zumindest für das nächste halbe Jahr“, sagte der Wirtschaftsberater von Selenskyj, Alexander Rodnyansky, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag). „Wir brauchen jeden Monat vier bis fünf Milliarden Dollar für unseren Haushalt. Wir glauben, dass Deutschland etwa 500 Millionen Dollar pro Monat übernehmen könnte, vor allem mit Blick auf das Jahr 2023.“ Die Ukraine hoffe, dass die EU sich mit rund zwei Milliarden Dollar pro Monat beteilige.
Was am Dienstag wichtig wird
Auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beraten am Dienstag internationale Experten über den Wiederaufbau der Ukraine nach einem Ende des Krieges. An der Tagung nimmt auch der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal teil. Scholz und von der Leyen haben den Wiederaufbau als „Generationenaufgabe“ bezeichnet und einen „Marshallplan“ für das von Russland angegriffene Land gefordert – nach dem Vorbild des US-Aufbauprogramms für Deutschland und ganz Europa nach dem Zweiten Weltkrieg./mau/DP/stk
KONJUNKTURDATEN
USA
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 3 Wochen Okt +8,2% gg Vorjahr
SINGAPUR
Verbraucherpreise Sep +7,5% gg Vj (PROG: +7,65%)
Verbraucherpreise Kernrate Sep +5,3% (Aug: +5,1%) gg Vj
SCHWEDEN
Sep Erzeugerpreise +0,4% gg Vormonat
Sep Erzeugerpreise +20,6% gg Vorjahr
ÜBERBLICK AM ABEND – 25.10.2022
US-Verbraucherstimmung sinkt im Oktober stärker als erwartet
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Oktober stärker als erwartet abgeschwächt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 102,5. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 106,3 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 107,8 von zunächst 108,0 nach unten revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 138,9 (Vormonat: 150,2), jener für die Erwartungen fiel auf 78,1 (79,5).
Belgisches Geschäftsklima trübt sich im Oktober ein
Das Geschäftsklima in der belgischen Wirtschaft ist im Oktober erneut gesunken. Der von der Nationalbank erhobene Index fiel auf minus 15,5 (September: minus 11,8) Punkte, wie die Nationalbank mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Wert von minus 14,0 gerechnet. Die Verschlechterung des Geschäftsklimas war in der verarbeitenden Industrie am stärksten ausgeprägt, obwohl auch die Bauindustrie betroffen war. Allerdings verbesserte sich der Mitteilung zufolge der Vertrauensindikator im Dienstleistungssektor und im Handel.
Lindner will kalte Progression komplett ausgleichen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat einen kompletten Ausgleich der kalten Progression angekündigt. „Es ist mir ein Anliegen, die kalte Progression vollständig auszugleichen. Der Staat darf nicht Profiteur der Inflation sein“, erklärte Lindner über den Kurznachrichtendienst Twitter.
Bundesregierung über chinesischen Einstieg bei Hamburger Terminal weiter uneins
Der geplante Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen sorgt weiter für Streit innerhalb der Bundesregierung. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin erfuhr, sehen die an der Prüfung des Geschäfts beteiligten sechs Fachministerien auch einen Kompromiss über eine reduzierte Beteiligung von 24,9 Prozent nur als „Notlösung“ an. Eine „Volluntersagung“ werde weiterhin für den richtigen Weg gehalten.
Italiens Ministerpräsidentin Meloni distanziert sich von Faschismus
Die neue italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich in ihrer ersten Rede in ihrem neuen Amt vor dem Parlament in Rom zu Europa bekannt – und sich vom Faschismus distanziert. „Italien ist voll und ganz Teil Europas und der westlichen Welt“, sagte die Vorsitzende der ultrarechten Partei Fratelli d’Italia (FDI) am Dienstag. In der Migrationspolitik kündigte sie Maßnahmen gegen die illegale Einwanderung an.
Buschmann bringt Nachfolgeregelung zur Vorratsdatenspeicherung auf den Weg
Bundesjustizminister Marco Buschmann hat seinen Entwurf für die Nachfolgeregelung zu der vom Europäischen Gerichtshof gekippten Vorratsdatenspeicherung auf den Weg gebracht. Der FDP-Politiker gab die Vorlage zur Einführung der so genannten Quick-Freeze-Regelung in die Ressortabstimmung, wie am Dienstag aus Regierungskreisen verlautete. Das Verfahren sieht vor, dass Telekommunikationsdaten beim Verdacht einer erheblichen Straftat gespeichert werden können.
Vier neue Offshore-Windparks sollen Dänemarks Windstromproduktion verdoppeln
Der dänische Energiekonzern Örstedt plant vier neue Offshore-Windparks, die die Windstromproduktion des Landes verdoppeln würden. Die Anlagen sollen 2028 ans Netz gehen, wie Örstedt am Dienstag mitteilte. Für den Bau sei der Konzern eine Partnerschaft mit dem Investmentfonds Copenhagen Infrastructure Partners eingegangen. Die vier Anlagen sollen insgesamt rund 5,2 Gigawatt Windstrom erzeugen. Dänemark produzierte im vergangenen Jahr nach Angaben des Branchenverbands Wind Denmark 2,3 Gigawatt Windstrom.
Europäische Bahnunternehmen wollen internationales Reisen erleichtern
Bahnunternehmen aus 14 europäischen Ländern haben eine Vereinbarung zur Erleichterung internationaler Reisen getroffen. Reisende, die wegen Zugverspätungen ihren Anschluss verpassen, sollen künftig ohne zusätzliche Kosten an Bord des nächsten Zuges befördert werden, wenn sie eine Bescheinigung über die Verspätung vorlegen können, erklärte die Gemeinschaft der Europäischen Bahnen am Dienstag. Auch die Deutsche Bahn ist an der Verabredung beteiligt.
Rishi Sunak gibt erste Top-Ministerposten in neuer britischer Regierung bekannt
Der neue britische Premierminister Rishi Sunak hat am Dienstag erste Top-Ministerposten bekanntgegeben. Wie sein Amtssitz in der Londoner Downing Street 10 mitteilte, will Sunak den derzeitigen Finanzminister Jeremy Hunt auf dem in der derzeitigen Krise wichtigen Schlüsselposten belassen. Seinen engen Verbündeten Dominic Raab ernannte Sunak zum stellvertretenden Premierminister und Justizminister.
ÜBERBLICK AM MITTAG – 25.10.2022
Ifo-Index sinkt im Oktober nur wenig – Erwartungen
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober weniger als erwartet eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 84,3 (September revidiert: 84,4) Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 83,6 Punkte prognostiziert. Basis war ein vorläufiger September-Wert von 84,3 gewesen. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen ging auf 94,1 (Vormonat: 94,5) Punkte zurück. Erwartet worden waren 92,5. Der Index für die Geschäftserwartungen erhöhte sich auf 75,6 (revidiert 75,3) Zähler. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 75,0 Punkte erwartet. Für September waren ursprünglich 75,2 Punkte gemeldet worden.
EZB: Banken straffen Kreditstandards im 3. Quartal wie erwartet
Die Banken des Euroraums haben ihre Kreditvergabestandards im dritten Quartal verschärft und wollen das auch im laufenden vierten Quartal tun. Wie aus dem Quartalsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe hervorgeht, überstieg der Prozentsatz der Banken mit strengeren Unternehmenskreditstandards den Prozentsatz von Instituten mit lockereren Standards um 19 Punkte. Die Banken selbst hatten einen „Straffungssaldo“ von 18 Punkten erwartet. Für das vierte Quartal wird ein entsprechender Saldo von 29 Punkten prognostiziert. Im zweiten Quartal hatte der Saldo 16 Punkte betragen.
DSGV: Hohe Inflation belastet 90 Prozent der Menschen
Steigende Lebenshaltungskosten, der Krieg gegen die Ukraine und die anhaltende Coronavirus-Pandemie wirken sich laut einer Umfrage auf die finanzielle Situation der Menschen in Deutschland aus. Nur noch 34 Prozent fühlten sich finanziell gut oder sogar sehr gut aufgestellt, so der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in seinem aktuellen Vermögensbarometer. 2021 waren es demnach noch 43 Prozent. „Damit ist der positive Trend der letzten Jahre gebrochen“, erklärte der Verband. „Rund 90 Prozent der Befragten treibt die Inflation um“, sagte DSGV-Präsident Helmut Schleweis.
Bericht: Trotz Rezession rund 110 Milliarden Euro Steuer-Mehreinnahmen erwartet
Trotz Wirtschaftsabschwungs kann der Staat nach Handelsblatt-Informationen in den nächsten Jahren mit deutlich höheren Steuereinnahmen rechnen. Gegenüber der Steuerschätzung vom Mai könnten Bund, Länder und Gemeinden über den Prognose-Zeitraum von 2022 bis 2026 mit rund 110 Milliarden Euro mehr kalkulieren, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Koalitions- und Schätzerkreise. Dies gehe aus den Schätzvorlagen für die Sitzung des Arbeitskreises Steuerschätzung hervor.
Charles III. ernennt Rishi Sunak zum britischen Premierminister
König Charles III. hat den früheren Finanzminister Rishi Sunak am Dienstag zum neuen Premierminister Großbritanniens ernannt. Vom Buckingham Palast veröffentlichte Fotos zeigen, wie der Monarch Sunak bei der Ernennung die Hand schüttelt. Der 42-jährige Sunak tritt die Nachfolge von Liz Truss an, die nach nur anderthalb Monaten ihr Amt als Regierungschefin und Vorsitzende der konservativen Tories abgeben musste. Sunak sagte in seiner ersten Ansprache, er wolle „unverzüglich“ zuvor gemachte Fehler korrigieren. Auch kündigte er „schwierige Entscheidungen“ an.
BSI-Lagebericht: Gefährdungslage bei IT-Sicherheit so hoch wie nie
Die ohnehin angespannte IT-Sicherheitslage in Deutschland hat sich infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine weiter zugespitzt. „Die Bedrohung im Cyber-Raum ist damit so hoch wie nie“, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Lagebericht 2022 des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Im Berichtszeitraum von Juni 2021 bis Mai 2022 wurde wie im Vorjahr eine hohe Bedrohung durch Cyber-Kriminalität beobachtet. „Hinzu kamen verschiedene Bedrohungen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.“
Weinlese fällt trotz trockenen Sommers gut aus
Die Weinlese in Deutschland ist besser ausgefallen als angesichts des sehr trockenen Sommers erwartet. Die Erntemenge beläuft sich auf voraussichtlich rund neun Millionen Hektoliter und somit zwei Prozent mehr als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) in Bodenheim am Dienstag mitteilte. Die Qualität fiel demnach besonders bei Rotweinen sehr gut aus.
Meloni bekennt sich in erster Rede als Ministerpräsidentin im Parlament zu Europa
Die neue italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich in ihrer ersten Rede in ihrem neuen Amt vor dem Parlament in Rom zu Europa bekannt. „Italien ist voll und ganz Teil Europas und der westlichen Welt“, sagte die Vorsitzende der ultrarechten Partei Fratelli d’Italia (FDI) am Dienstag. Meloni versicherte, Italien wolle die europäische Integration nicht „bremsen oder sabotieren“.
Berufsverband für Pflegeberufe sieht Deutschland vor großer Pflegekrise
Die Präsidentin des Berufsverbands für Pflegeberufe, Christel Bienstein, sieht Deutschland vor einer großen Pflegekrise. In den kommenden zehn Jahren verliere die Branche mehrere hunderttausend Pflegende, die in den Ruhestand gingen, sagte Bienstein am Dienstag im Deutschlandfunk. Das bedeute, dass viele Menschen keinen ambulanten Pflegedienst mehr fänden. Auch werde es schwieriger, pflegebedürftige Angehörige in stationären Einrichtungen unterzubringen, weil das Personal fehle.
Katar sieht sich wegen Fußball-WM einer „beispiellosen Kampagne“ ausgesetzt
Das Golfemirat Katar sieht sich angesichts der anhaltenden Kritik an dem Land zur Ausrichtung der Fußball-WM in einem Monat einer „beispiellosen Kampagne“ ausgesetzt. Vergleichbares habe noch kein Gastgeberland erlebt, sagte Emir Scheich Tamim bin Hamad al-Thani in einer Rede am Dienstag.
ÜBERBLICK AM MORGEN – 25.10.2022
Deutsche Bauindustrie rechnet mit Umsatzrückgang in diesem Jahr
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat seine Jahresprognose kräftig nach unten korrigiert. „Wir halten einen realen Umsatzrückgang von fünf Prozent für realistisch“, sagte Präsident Peter Hübner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Anfang des Jahres hatte der Verband noch mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. Im Augenblick gehe es dem Bau zwar noch gut, sagte Hübner weiter. „Aber wir befürchten, dass den Bauherren das Geld ausgeht.“
Auftrageingang im deutschen Bauhauptgewerbe sinkt im August
Der preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe Deutschlands hat im August deutlich nachgelassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank er gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 6,0 Prozent und lag um 15,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Ohne Preisbereinigung stiegen die Auftragseingänge auf Monatssicht um 0,8 Prozent. In den ersten acht Monaten des Jahres sanken die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 5,2 Prozent, während sie aufgrund der höheren Baupreise unbereinigt um 10,3 Prozent stiegen.
Berenberg: EZB sollte Bilanz zunächst am kurzen Zinsende verkleinern
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte die anstehende Verkleinerung ihrer Bilanz nach Aussage von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding so beginnen, dass das kurze Ende der Zinskurve betroffen ist. Schmieding zufolge gelänge das am besten, wenn die EZB zunächst nicht ihre im Rahmen des APP-Programms erworbenen Anleihebestände verkleinert (was das gesamte Laufzeitenspektrum beeinflussen würde), sondern wenn sie Anreize für Banken schaffen würde, ihre im Rahmen von Repo-Geschäften (TLTRO) aufgenommene und bei der EZB geparkte Liquidität zu reduzieren.
Sunak soll am Dienstagvormittag offiziell Premierminister werden
Der designierte britische Premierminister Rishi Sunak soll am Dienstagvormittag offiziell sein Amt übernehmen. Wie der Sitz des Premierministers in der Londoner Downing Street 10 am Montag mitteilte, wird zunächst die scheidende Regierungschefin Liz Truss ihre letzte Kabinettssitzung leiten und daraufhin bei König Charles III. ihren Rücktritt einreichen. Der Monarch werde dann Sunak als ihren Nachfolger ernennen.
Anklage: Chinesische Agenten wollten US-Ermittlungen gegen Huawei ausspionieren
Chinesische Geheimagenten sollen nach Angaben der US-Justiz versucht haben, Ermittlungen gegen den Telekommunikationsgiganten Huawei auszuspionieren. US-Justizminister Merrick Garland gab am Montag Ermittlungsverfahren gegen zwei Chinesen wegen Justizbehinderung und Geldwäsche bekannt. He Guochun und Wang Zheng sollen laut Anklageschrift versucht haben, durch Bestechung an Justizunterlagen zu US-Ermittlungen gegen ein „globales Telekommunikationsunternehmen“ aus China zu gelangen.
Mehreren im Iran festgenommenen Demonstranten droht Todesstrafe
Im Zusammenhang mit den regierungskritischen Protesten im Iran sind in der Hauptstadt Teheran mehr als 300 Menschen angeklagt worden. Dem vom Justizportal „Misan Online“ zitierten Staatsanwalt von Teheran, Ali Salehi, zufolge droht einem Teil von ihnen die Todesstrafe. Demnach werde „vier Randalierern“ der Straftatbestand „Krieg gegen Gott“ (Moharebeh) vorgeworfen, der mit der Todesstrafe geahndet werden kann.