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Russland – Ukraine – 24.10.2022: ROUNDUP: Schmutzige Bombe? Kiew weist Vorwürfe zurück – Die Nacht im Überblick
KONJUNKTURDATEN
BRASILIEN
USA
GROSSBRITANNIEN
CHINA
ÜBERBLICK AM ABEND – 24.10.2022
S&P: Aktivität in US-Wirtschaft im Oktober deutlich verlangsamt
Sunak wird neuer Premierminister Großbritanniens
Designierter britischer Premier Sunak verspricht „Stabilität und Einheit“
Eiopa untersucht Derivate-Engagements der Versicherer
DIHK-Präsident: Ukraine braucht belastbaren Kapitalfonds
Bericht: EU-Kommission plant Einführung neuer Abgasnormen
Schirdewan wendet sich gegen Überlegungen zu Gründung neuer Partei
EU für Schutz von 30 Prozent der Land- und Meeresflächen weltweit
Israel und Libanon wollen Abkommen zu Seegrenze am Donnerstag unterschreiben
ÜBERBLICK AM MITTAG – 24.10.2022
Euroraum-Wirtschaft im Oktober schwächer als erwartet
S&P Global: Talfahrt deutscher Wirtschaft beschleunigt sich im Oktober
Habeck will Entlastung bei Strompreisen ab Januar umsetzen
Frankreich zahlt Stromrechnung der Unternehmen teilweise
Ifo-Institut: Kreditbeschaffung für Unternehmen wird schwieriger
Ein Viertel der Firmen plant laut Umfrage Arbeitsplatzabbau
Umfrage: Nur noch jeder Zweite kann Geld ansparen
Unions-Fraktionsvize Spahn offen für Aussetzung der Schuldenbremse
Europaweit einheitlicher Ladestecker USB-C kommt
Versicherungsverband: So wenige Autodiebstähle wie nie zuvor in Deutschland
Bedeutende Lithium-Mine soll bis 2027 in Zentralfrankreich entstehen
Friedensgespräche im Tigray-Konflikt sollen am Montag beginnen
ÜBERBLICK AM MORGEN – 24.10.2022
Chinas Wirtschaft wächst im dritten Quartal stärker als erwartet
Hausverkäufe in China geben in den ersten neun Monaten nach
Japans Finanzminister: Regierung handelt am Devisenmarkt wenn nötig
Trump will „wahrscheinlich“ erneut Präsident werden
Meloni in Rom mit Macron zusammengetroffen
Britischer Ex-Premier Johnson verzichtet auf neue Kandidatur
Südkorea und Nordkorea feuern Warnschüsse an umstrittener Seegrenze ab
Konservativer Kandidat Logar bei Präsidentenwahl in Slowenien vorn
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Zur freundlichen Erinnerung:
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KIEW (dpa-AFX) – Die Ukraine hat Moskauer Unterstellungen scharf zurückgewiesen, sie bereite den Einsatz einer sogenannten schmutzigen, nuklear verseuchten Bombe vor. Die Behauptung lege den Verdacht nahe, dass Moskau selber etwas Schmutziges vorhabe, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag. Er rief die Weltgemeinschaft zu entschiedenem Widerstand gegen eine Eskalation des genau acht Monate alten Krieges durch Russland auf.
Vorangegangen waren Telefonate des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu mit den Ministern der Nato-Staaten Großbritannien, Frankreich und der Türkei. Darin hatte er am Sonntag behauptet, die Ukraine wolle eine mit Atommaterial verseuchte konventionelle Bombe werfen, um dies Russland in die Schuhe zu schieben. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace und US-Außenminister Antony Blinken erklärten dies für unglaubwürdig.
Ungewöhnlich war, dass Schoigu und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Sonntag zum zweiten Mal in drei Tagen miteinander telefonierten. Nach Pentagon-Angaben nahmen Austin und Wallace nach den Anrufen Schoigus auch untereinander Kontakt auf. Experten schlossen nicht aus, dass Moskau wegen militärischer Misserfolge selbst den Einsatz eines solchen Sprengsatzes erwägen könnte.
Am Montag ist der 24. Februar und damit der Einmarsch Russlands in das Nachbarland genau acht Monate her. Für die Ukraine ist es der 243. Tag im Abwehrkampf. In Berlin soll am Montag eine Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Kiewer Ministerpräsidenten Denys Schmyhal stattfinden.
Selenskyj: Russland hinterlässt nur Massengräber und zerstörtes Land
„Wenn jemand in unserem Teil Europas Atomwaffen einsetzen kann, dann ist das nur einer – und dieser eine hat dem Genossen Schoigu befohlen, dort anzurufen“, sagte Selenskyj unter Anspielung auf Russlands Staatschef Wladimir Putin. Die Welt müsse klarstellen, dass sie nicht bereit sei, diesen „Schmutz“ zu schlucken.
„Wohin Russland auch geht, es hinterlässt Massengräber, Folterlager, zerstörte Städte und Dörfer, vermintes Land, zerstörte Infrastruktur und Naturkatastrophen“, sagte der Präsident. Die Ukraine versuche dagegen, ihren Menschen wieder ein normales Leben zu ermöglichen. „Wo die Ukraine ist, wird kein Leben zerstört.“
„Die russischen Lügen über angebliche Pläne der Ukraine, eine „schmutzige Bombe“ zu nutzen, sind so absurd, wie sie gefährlich sind“, schrieb Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. Die Ukraine stehe treu zum Atomwaffensperrvertrag. „Die Russen beschuldigen andere oft dessen, was sie selber planen.“ Kuleba schloss sich nach eigenen Angaben mit US-Außenminister Antony Blinken kurz.
Experten schließen Eskalation nicht aus
Strategische Stabilität brauche ein Minimum an Vertrauen und verlässlicher Kommunikation, schrieb der Abrüstungsexperte Jean-Marie Guéhenno auf Twitter. „Wenn der russische Verteidigungsminister seine Kollegen glatt anlügt, ist das unverantwortlich und gefährlich.“
Russland könne das ukrainische Militär nicht stoppen und wende sich deshalb an die Staaten, die Einfluss auf die Ukraine hätten, schrieb der Moskauer Politologe Wladimir Frolow auf Twitter. Angesichts der ukrainischen Erfolge in Cherson und der westlichen Unterstützung für Kiew könnte Moskau versucht sein, „etwas zu tun“, meinte der Experte Alexander Gabuev von der US-Denkfabrik Carnegie. Putin werde eine Niederlage nicht hinnehmen. Die eng getakteten Gespräche zwischen Austin und Schoigu nach fünf Monaten Funkstille erregten Besorgnis.
Weniger dramatisch schätzte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien ISW die Lage ein: Schoigus Äußerungen bereiteten keine russische Operation unter falscher Flagge vor, sie sollten die Nato-Länder einschüchtern und von der Hilfe für Kiew abhalten.
US-Verteidigungsminister Austin teilte mit, er habe jeden Vorwand für eine Eskalation zurückgewiesen. Kommunikation sei aber wertvoll gerade angesichts des „illegalen und durch nichts gerechtfertigten Krieges Russlands gegen die Ukraine“.
Ukrainer reparieren mühsam ihre Stromnetze
Nach den schweren Zerstörungen am ukrainischen Stromnetz durch russischen Beschuss vom Samstag machen die Reparaturarbeiten nach Selenskyjs Angaben Fortschritte. Es sei aber eine langwierige und komplizierte Arbeit. Er forderte die Bürger weiter zum Stromsparen auf. Seit Samstag seien 1,5 Millionen Haushalte wieder mit Strom versorgt worden, teilte der Versorger Ukrenerho mit.
Nach Regierungsangaben hat die Ukraine durch den Krieg etwa 90 Prozent ihrer Windkraft-Kapazitäten verloren. Bei Solarenergie betrage der Verlust 40 bis 50 Prozent, sagte Energieminister Herman Haluschtschenko. Vor dem Krieg habe der Anteil erneuerbarer Energien an der Produktion bei zehn bis elf Prozent gelegen. Nach dem Krieg solle der Ausbau umso schneller fortgesetzt werden.
Getreideexporte der Ukraine laufen langsam
Am Sonntag habe zum sechsten Mal ein von den UN gecharteter Frachter mit Getreide einen ukrainischen Hafen verlassen „direkt in den Jemen mit Weizen“, sagte Selenskyj. Seit Anfang August seien auf 380 Schiffen 8,5 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine nach Afrika, Asien und Europa exportiert worden, teilte das Ministerium für Infrastruktur mit. Allerdings seien die ukrainischen Häfen nur gut zu einem Viertel ausgelastet, weil Russland bremse. Unter Vermittlung der UN und der Türkei hatten Moskau und Kiew die Exporte vereinbart. Allerdings droht Russland damit, das Programm nicht zu verlängern.
Das wird am Montag wichtig
Bundeskanzler Scholz sieht im Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg eine jahrzehntelange Aufgabe der Weltgemeinschaft. Am Montag eröffnet er mit Regierungschef Schmyhal aus Kiew dazu ein deutsch-ukrainisches Wirtschaftsforum. Für Dienstag hat der Kanzler als derzeitiger Präsident der G7-Runde führender demokratischer Wirtschaftsmächte mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu einer internationalen Expertenkonferenz zu diesem Thema geladen.
Der neue ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev tritt am Montag in Berlin sein Amt an./fko/DP/zb
KONJUNKTURDATEN
BRASILIEN
Leistungsbilanz Aug Defizit 5,4 Mrd USD (Juli: Defizit 4,1 Mrd USD)
Leistungsbilanz Sep Defizit 5,7 Mrd USD (Aug: Defizit 5,4 Mrd USD)
Ausländische Direktinvestitionen Aug 8,9 Mrd USD
Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 69,2 Mrd USD
Ausländische Direktinvestitionen Sep 9,2 Mrd USD
Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 73,8 Mrd USD
USA
Chicago Fed National Activity Index Sep +0,10 (Vm: +0,10)
Chicago Fed National Activity Index Sep 3-Mon-Mittel +0,17 (Vm: +0,04)
FRANKREICH
Einkaufsmanager-Sammelindex Okt 50,0 (1. Veröff.)
Einkaufsmanager-Sammelindex Sep war 51,2
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt 47,4 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt PROGNOSE: 47,1
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep war 47,7
Einkaufsmanagerindex Service Okt 51,3 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex Service Okt PROGNOSE: 51,5
Einkaufsmanagerindex Service Sep war 52,9
GROSSBRITANNIEN
Einkaufsmanagerindex Composite Okt 47,2 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex Composite Okt PROG: 48,7
Einkaufsmanagerindex Composite Sep war 49,1
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt 45,8 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt PROG: 48,2
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep war 48,4
Einkaufsmanagerindex Service Okt 47,5 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex Service Okt PROG: 49,5
Einkaufsmanagerindex Service Sep war 50,0
CHINA
Exporte Sep +5,7% (PROG: +4,0%) gg Vorjahr
Importe Sep +0,3% (PROG: +1,0%) gg Vorjahr
Handelsbilanz Sep Überschuss 84,74 Mrd USD (PROG: Überschuss 80 Mrd USD)
Exporte Sep +10,7% in Yuan gegen Vorjahr
Importe Sep +5,2% in Yuan gegen Vorjahr
Anlageinvestitionen Städte Jan-Sep +5,9% (PROG: +6,0%) gg Vorjahr
Industrieproduktion Sep +6,3% (PROG: +5,0%) gg Vorjahr
Industrieproduktion Sep +0,84% gg Vormonat
Einzelhandelsumsatz Sep +2,5% gg Vorjahr
Einzelhandelsumsatz Sep +0,43% gg Vormonat
ÜBERBLICK AM ABEND – 24.10.2022
S&P: Aktivität in US-Wirtschaft im Oktober deutlich verlangsamt
Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Oktober deutlich verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel laut einer ersten Veröffentlichung auf 47,3 (September: 49,5). Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 49,9 (52,0) Punkte. Volkswirte hatten einen Stand von 51,8 erwartet. Der Service-PMI ging auf 46,6 (49,3) Punkte zurück. Hier hatte die Prognose auf 49,7 gelautet.
Sunak wird neuer Premierminister Großbritanniens
Ex-Finanzminister Rishi Sunak wird neuer Premierminister Großbritanniens. Dies teilte ein Vertreter der regierenden konservativen Tories am Montag in London mit. Zuvor hatte sich Penny Mordaunt, Sunaks einzige Mitbewerberin um den Posten an der Partei- und Regierungsspitze, geschlagen gegeben. Mit Ablauf einer Frist um 15.00 Uhr MESZ wurde Sunak damit automatisch neuer Parteichef und tritt somit die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss an. Mordaunt schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie ziehe sich aus dem Rennen um Downing Street 10 zurück und unterstütze Sunak „voll“.
Designierter britischer Premier Sunak verspricht „Stabilität und Einheit“
Nach seiner Ernennung durch die Mehrheit der konservativen Abgeordneten hat der designierte britische Premierminister Rishi Sunak versprochen, dem Land „Stabilität und Einheit“ zu bringen. Großbritannien sei ein „großartiges Land“, es gebe aber „keinen Zweifel, dass wir vor einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Herausforderung stehen“, sagte Sunak am Montag vor Journalisten.
Eiopa untersucht Derivate-Engagements der Versicherer
Nach den Problemen der britischen Pensionsfonds mit Derivaten müssen sich bald womöglich Europas Versicherer die Frage gefallen lassen, ob sie ebenfalls zu stark auf solche komplexen Finanzprodukte gesetzt haben. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, will die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa in den kommenden Wochen analysieren, wie sich Versicherer mit Derivaten gegen Marktschwankungen abgesichert haben. Ein Sprecher der Eiopa sagte, es gehe unter anderem um Zinsderivate. Die Untersuchung, so betonte er, drehe sich aber generell um die Absicherungsstrategien von Versicherern.
DIHK-Präsident: Ukraine braucht belastbaren Kapitalfonds
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, hat beim Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin einen „belastbaren Kapitalfonds“ der internationalen Geber angemahnt. „Für einen wirklichen Wiederaufbau der Ukraine bedarf es eines belastbaren Kapitalfonds durch die internationale Gebergemeinschaft“, sagte er laut Mitteilung. Damit ein solcher Fonds erfolgreich funktioniere, sei ein hohes Maß an Transparenz und Beteiligungsmöglichkeit nach modernen Standards erforderlich.
Bericht: EU-Kommission plant Einführung neuer Abgasnormen
Die Europäische Kommission plant einem Medienbericht zufolge die Einführung neuer Abgasnormen. Die geplante Abgasnorm Euro 7 soll eine Reihe von Zusatzkategorien erhalten, wie das Handelsblatt unter Berufung auf einem der Zeitung vorliegenden Entwurf der Brüsseler Behörde berichtete. Demnach ist etwa die Kategorie Euro 7+ für Autos vorgesehen, deren Batterie mindestens 10 Prozent länger hält als gesetzlich vorgegeben.
Schirdewan wendet sich gegen Überlegungen zu Gründung neuer Partei
Linken-Chef Martin Schirdewan hat sich gegen Gedankenspiele zur Bildung einer neuen Partei gewandt. Für ihn sei klar, dass „das öffentliche Kokettieren mit einer Neugründung der Partei nicht gut tut“, sagte Schirdewan am Montag in Berlin. Alle müssten ihrer Verantwortung gerecht werden, für eine starke Linke „auf der Basis unserer Programmatik“ zu kämpfen.
EU für Schutz von 30 Prozent der Land- und Meeresflächen weltweit
Die Europäische Union will sich bei der UN-Biodiversitätskonferenz (COP15) im Dezember in Kanada für den weltweiten Schutz von mindestens 30 Prozent aller Land- und Meeresflächen einsetzen. Die Erhaltung dieser Flächen solle zu den „Zielen und Vorgaben bis 2030“ gehören, auf die sich die Teilnehmenden der COP15 einigen könnten, teilten die EU-Mitgliedstaaten mit.
Israel und Libanon wollen Abkommen zu Seegrenze am Donnerstag unterschreiben
Israels Ministerpräsident Jair Lapid hat angekündigt, den Vertrag mit dem Libanon zur Grenzziehung im Mittelmeer noch diese Woche unter Dach und Fach zu bringen. „Am Donnerstag werden wir ein historisches Abkommen mit dem Libanon unterschreiben“, verkündete Lapid am Montag. Die von den USA vermittelte Abmachung soll die Offshore-Gasförderung im östlichen Mittelmeer ermöglichen.
ÜBERBLICK AM MITTAG – 24.10.2022
Euroraum-Wirtschaft im Oktober schwächer als erwartet
Die Aktivität in der Wirtschaft des Euroraums hat sich im Oktober deutlicher als erwartet abgeschwächt, was vor allem an der Industrie lag. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – verringerte sich auf 47,1 (September: 48,1) Punkte, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten 47,6 Punkte prognostiziert. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
S&P Global: Talfahrt deutscher Wirtschaft beschleunigt sich im Oktober
Die Aktivität in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober deutlicher als erwartet verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – verringerte sich auf 44,1 (September: 45,7) Punkte, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Das war der niedrigste Stand seit 29 Monaten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 45,7 (47,8) Punkte. Volkswirte hatten 47,1 Punkte erwartet. Der Index für den Servicesektor ging auf 44,9 (45,0) Punkte zurück. Hier hatte die Prognose auf 44,9 gelautet.
Habeck will Entlastung bei Strompreisen ab Januar umsetzen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die finanziellen Hilfen für Stromverbraucher eher als bislang erwartet starten. „Die Entlastung beim Strompreis muss in jedem Fall spätestens im Januar einsetzen“, sagte der Grünen-Politiker dem Handelsblatt. Habeck machte auf Schwierigkeiten bei der Finanzierung der Strompreisbremse aufmerksam, für die die Regierung das Geld über die Abschöpfung von Zufallsgewinnen bei den Stromproduzenten einholen will. „Die Abschöpfung der Zufallsgewinne ist eine extrem komplexe Aufgabe“, sagte Habeck. Normalerweise würde man sich dafür zwei oder drei Jahre Zeit nehmen, jetzt habe man aber nur zwei Monate. „Wir setzen damit einen politischen Auftrag um, aber es ist gefahrgeneigt.“
Frankreich zahlt Stromrechnung der Unternehmen teilweise
Der französische Staat wird einen Teil der Stromrechnungen von Unternehmen übernehmen, jedoch die großen Energieunternehmen auffordern, sich an den Kosten zu beteiligen. Wie Agnes Pannier-Runacher, Ministerin für Energiewende, dem Fernsehsender BFM Business am Sonntag sagte, wird in Kürze eine „Stromgarantie“ für das Jahr 2023 beschlossen, die einen Teil der Kosten über einen von der Regierung festgelegten Referenzpreis hinaus abdecken soll.
Ifo-Institut: Kreditbeschaffung für Unternehmen wird schwieriger
Für Unternehmen wird es nach einer Erhebung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung schwieriger, an neue Kredite zu kommen. Aktuell berichten demnach 24,3 Prozent jener Unternehmen, die gegenwärtig Verhandlungen führen, von Zurückhaltung bei den Banken. Dies sei der höchste Wert seit 2017, gehe aus den Umfragen des Instituts hervor. „Die aktuell ungünstige wirtschaftliche Entwicklung lässt die Banken vorsichtiger werden“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Für manche Unternehmen könnte das wirtschaftliche Überleben ohne neue Kredite schwierig werden.“
Ein Viertel der Firmen plant laut Umfrage Arbeitsplatzabbau
Ein Viertel der Unternehmen in Deutschland plant einer Umfrage zufolge wegen der gestiegenen Energiepreise den Abbau von Arbeitsplätzen. 57 Prozent gaben an, sie wollten deswegen geplante Investitionen verschieben. Und 17 Prozent der Firmen planten, energieintensive Geschäftsfelder ganz aufzugeben, wie aus der am Montag veröffentlichten Ifo-Umfrage für die Stiftung Familienunternehmen hervorgeht. Im April hatten die Firmen demnach noch deutlich optimistischer auf dieselben Fragen geantwortet.
Umfrage: Nur noch jeder Zweite kann Geld ansparen
Vor allem wegen der stark gestiegenen Energiepreise können immer weniger Menschen regelmäßig Geld beiseite legen. Derzeit sieht sich einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) zufolge nur noch jeder Zweite dazu in der Lage. Im vergangenen Jahr waren es 70 Prozent, wie das Institut am Montag mitteilte. Im Schnitt können Sparer demnach monatlich 550 Euro zurücklegen.
Unions-Fraktionsvize Spahn offen für Aussetzung der Schuldenbremse
Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) hat sich angesichts der Energiepreiskrise offen für eine erneute Aussetzung der Schuldenbremse im kommenden Jahr gezeigt. Wenn Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) glaubhaft darlege, dass es nicht anders gehe, „dann schauen wir uns das offen an“, sagte Spahn am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Bislang lehnte die Unionsfraktion eine Aussetzung der Schuldenbremse, für die die Feststellung einer Notsituation nötig ist, ab.
Europaweit einheitlicher Ladestecker USB-C kommt
Der Ladestecker USB-C als neuer Standard in der ganzen EU für Smartphones und Co kommt. Am Montag gaben die EU-Mitgliedstaaten in Brüssel ihre endgültige Zustimmung. Damit sollen ab Herbst 2024 alle neuen Handys, Tablets, Digitalkameras sowie Lautsprecherboxen mit dem Format USB-C aufgeladen werden können. Für Laptops soll das ab voraussichtlich Anfang 2026 der Fall sein.
Versicherungsverband: So wenige Autodiebstähle wie nie zuvor in Deutschland
Kriminelle haben in Deutschland im vergangenen Jahr so wenige Autos gestohlen wie nie zuvor. Im Jahr 2021 habe es in Deutschland zum ersten Mal seit Beginn der Statistik weniger als 10.000 Autodiebstähle gegeben, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag in Berlin mit. Demnach wurden rund 9.800 Autos gestohlen – 8 Prozent weniger als im Vorjahr.
Bedeutende Lithium-Mine soll bis 2027 in Zentralfrankreich entstehen
In Zentralfrankreich soll bis 2027 das für Elektroautos wichtige Leichtmetall Lithium in bedeutenden Mengen gefördert werden. Das Bergbau-Unternehmen Imerys kündigte am Montag die Eröffnung einer Lithium-Mine im Département Allier an. Demnach haben Untersuchungen ergeben, dass die Vorkommen in der Region ausreichen, um ab 2028 jährlich 34.000 Tonnen Lithiumhydroxid zu produzieren – genug für die Produktion von 700.000 Elektrofahrzeugen.
Friedensgespräche im Tigray-Konflikt sollen am Montag beginnen
Im Konflikt um die Region Tigray im Norden Äthiopiens sollen am Montag Friedensgespräche in Südafrika unter Leitung der Afrikanischen Union (AU) beginnen. Die TPLF-Rebellen gaben in der Nacht zum Montag im Onlinedienst Twitter die Ankunft ihrer Delegation bekannt. Die äthiopische Regierung teilte auf Twitter mit, ihre Delegation sei am Montagmorgen Richtung Südafrika gereist.
ÜBERBLICK AM MORGEN – 24.10.2022
Chinas Wirtschaft wächst im dritten Quartal stärker als erwartet
Chinas Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs in den drei Monaten bis zum 30. September im Jahresvergleich um 3,9 Prozent, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten mit einer Wachstumsrate von 3,5 Prozent gerechnet. Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal war damit deutlich stärker als im zweiten Quartal (0,4 Prozent Wachstum), als der Lockdown in Großstädten wie Schanghai die Wirtschaft lahmlegte und Millionen Menschen zu Hause blieben, manchmal wochen- oder monatelang.
Hausverkäufe in China geben in den ersten neun Monaten nach
Die Verkäufe von Eigenheimen in China sind im Zeitraum Januar bis September im Vergleich zu den ersten acht Monaten des Jahres weniger stark zurückgegangen, da lokale Regierungen Maßnahmen zur Förderung des Immobilienerwerbs ergriffen haben. Die Hausverkäufe fielen nach Wert in den ersten drei Quartalen um 28,6 Prozent, verglichen mit einem Rückgang von 30,3 Prozent im Zeitraum Januar bis August, wie das Nationale Statistikamt am Montag mitteilte.
Japans Finanzminister: Regierung handelt am Devisenmarkt wenn nötig
Japans Finanzminister Shunichi Suzuki hat nach einer scharfen Aufwertung des Yen betont, dass die Regierung wenn nötig am Devisenmarkt intervenieren werde, um „exzessive Schwankungen“ zu unterbinden. Bei einem Auftritt im Parlament sagte Suzuki nicht, ob es am Freitag und Montag tatsächlich Interventionen gegeben habe. An beiden Tagen hatte der Yen plötzlich und ohne anderen ersichtlichen Grund aufgewertet.
Trump will „wahrscheinlich“ erneut Präsident werden
Der frühere US-Präsident Donald Trump will sich nach eigenen Worten „wahrscheinlich“ erneut um dieses Amt bewerben. In einer Rede in Texas verwies Trump am Samstagabend auf seine Erfolge als Präsident und die von ihm bei der Wahl 2020 angeblich errungenen Stimmen und sagte: „Um unser Land wieder erfolgreich, sicher und ruhmreich zu machen, werde ich es wahrscheinlich wieder tun müssen.“ Zunächst aber müsse die Republikanische Partei im November einen historischen Sieg erringen.
Meloni in Rom mit Macron zusammengetroffen
Die neue italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist wenige Stunden nach ihrer Übernahme der Regierungsgeschäfte mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron zusammengetroffen. Das mehr als einstündige Treffen fand am Sonntagabend in Rom unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Macron erklärte anschließend im Onlinedienst Twitter, er setze in der Beziehung zu der neuen italienischen Regierung auf „Dialog und Ambition“.
Britischer Ex-Premier Johnson verzichtet auf neue Kandidatur
Kein Comeback-Versuch von Boris Johnson: Nach tagelangen Spekulationen hat der frühere britische Premierminister seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für das Amt erklärt. Er werde sich nicht um die Nachfolge der scheidenden Regierungschefin Liz Truss bewerben, gab Johnson am Sonntagabend bekannt. Klarer Favorit für das Amt des Partei- und damit auch Regierungschefs ist damit nun Ex-Finanzminister Rishi Sunak.
Südkorea und Nordkorea feuern Warnschüsse an umstrittener Seegrenze ab
An der umstrittenen Seegrenze zwischen Nordkorea und Südkorea haben beide Seiten Warnschüsse abgefeuert. Ein nordkoreanisches Handelsschiff habe am frühen Montagmorgen die Seegrenze zu Südkorea überquert, woraufhin die südkoreanische Armee die Warnschüsse abgegeben habe, zitierte die Nachrichtenagentur Yonhap den Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte. Das Schiff sei dann in Richtung Norden umgedreht.
Konservativer Kandidat Logar bei Präsidentenwahl in Slowenien vorn
In der ersten Runde der Präsidentenwahl in Slowenien hat der ehemalige Außenminister Anze Logar die meisten Stimmen erhalten. Nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen lag der konservative Politiker am Sonntagabend bei 34 Prozent. Die Mitte-Links-Kandidatin Natasa Pirc Musar kam auf 27 Prozent.