Tagesblick – Sommerausgabe, 17.10.2022 Montag

Views: 35

Russland – Ukraine – 17.10.2022: ROUNDUP: Selenskyj verteidigt den Getreidedeal – Die Nacht im Überblick

KONJUNKTURDATEN

INDONESIEN
Indonesien Exporte Sep 24,80 Mrd USD
Indonesien Importe Sep 19,81 Mrd USD
Indonesien Handelsbilanz Sep Überschuss 4,99 Mrd USD (PROG Überschuss 5,30 Mrd USD)

ÜBERBLICK AM ABEND – 17.10.2022

New Yorker Konjunkturindex fällt im Oktober deutlich
Britischer Schatzkanzler räumt Steuerpläne von Truss ab
Grünen-Vorsitzende erwartet keinen Koalitionsbruch wegen Atomstreit
Banken: Vorhaben für Kapitalmarktunion in nächsten Monaten vorantreiben
EU verhängt Sanktionen gegen iranische Sittenpolizei

ÜBERBLICK AM MITTAG – 17.10.2022

Ifo-Institut: Volkswirte erwarten weltweit sehr hohe Inflation
China verschiebt die für Dienstag geplante BIP-Veröffentlichung
Britischer Schatzkanzler räumt Steuerpläne von Truss ab
Scholz zuversichtlich über „zeitnahe“ Beilegung des Atomstreits
FDP-Generalsekretär erwartet Montag oder Dienstag Lösung im Atomstreit
BND geht im kommenden Jahr von Fortsetzung des Krieges aus
Wissing warnt vor neuen Angriffen auf kritische Infrastruktur
EU-Außenminister wollen neue Ukraine-Mission beschließen
Ifo warnt vor Wohlstandsverlusten wegen wachsender Lernrückstände
EU besiegelt Frauenquote für Aufsichtsräte
Schwedens Parlament wählt Kristersson zum Ministerpräsidenten
Macron kündigt Erhöhung von E-Auto-Förderung auf 7.000 Euro pro Haushalt an

ÜBERBLICK AM MORGEN – 17.10.2022

Zahl der Regelinsolvenzen sinkt im September
Deutsche Elektroexporte legen im August prozentual zweistellig zu
Regierungsvertreter: Chinas Wirtschaft im 3Q „signifikant verbessert“
Chinas Zentralbank hält MLF-Zins stabil
Britischer Schatzkanzler kündigt Statement am Montag an
Frankreichs Regierung droht mit weiteren Dienstverpflichtungen wegen Streiks
Biden plant kein Treffen mit saudi-arabischem Kronprinzen auf G20-Gipfel
Umfrage: Lula zwei Wochen vor Stichwahl sechs Prozentpunkte vor Bolsonaro

…oooOOOooo…

Zur freundlichen Erinnerung:

…oooOOOooo…

Russland – Ukraine – 17.10.2022: ROUNDUP: Selenskyj verteidigt den Getreidedeal – Die Nacht im Überblick

KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Hintergrund zunehmender Drohungen Moskaus, das Getreideabkommen zu beenden, dessen Bedeutung für die Hungerbekämpfung betont. Er kündigte an, die Exporte weiter auszubauen. Derweil baut die Ex-Sowjetrepublik Belarus mit seinem Nachbarn, dem kriegführenden Russland, eine gemeinsame Militäreinheit auf, die ersten russischen Soldaten trafen ein. Gleichzeitig werden alle Sicherheitsorgane, darunter auch der Zivilschutz, bewaffnet und die Schutzbunker im Land für den Ernstfall gerüstet. In der Ukraine beginnt am Montag der 236. Tag des Kriegs.

Selenskyj will mehr Getreide exportieren und Strom sparen

Selenskyj sagte am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache, obwohl der Krieg die Exporte weiter behindere, habe die Ukraine seit dem Inkrafttreten des Getreideabkommens fast acht Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Seeweg ausgeführt. „Das sind mehr als 300 Schiffe. 60 Prozent der Menge sind nach Afrika und Asien gegangen.“ Erst vor wenigen Tagen hatte Russland damit gedroht, den Getreidedeal zu stoppen und die ukrainischen Häfen wieder zu blockieren, weil nach Moskaus Ansicht Versprechungen gegenüber Russland nicht eingehalten worden seien und zudem angeblich der Sprengstoff für den Anschlag auf die Krim-Brücke über den Seeweg aus der Ukraine geschmuggelt worden sei.
Nach dem Anschlag hatte Russland in der vergangenen Woche die Raketenangriffe auf die Ukraine – und speziell die Energieinfrastruktur – massiv verschärft. Deswegen bat Selenskyj seine Landsleute nun darum, Strom zu sparen. „Aufgrund des russischen Raketenterrors ist es in einigen Städten und Regionen der Ukraine notwendig, die Stromversorgung zu begrenzen, damit das gesamte System stabil funktioniert“, sagte er. Gerade in den Stoßzeiten am Abend sei es notwendig, Strom zu sparen, da es sonst zu Überlastungen komme und die Elektrizitätswerke zu Abschaltungen gezwungen seien.

Belarus bewaffnet seinen Zivilschutz

In Belarus steigen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die eigenen militärischen Aktivitäten. „Jetzt haben wir alle Waffen vom Verteidigungsministerium erhalten, die wir bekommen sollten, und haben sie in den Waffenkammern gelagert“, teilte der Chef des belarussischen Zivilschutzes, Wadim Sinjawski, am Sonntag im Staatsfernsehen mit. Es seien zugleich Einheiten gebildet worden, die zusammen mit dem Militär „zur Verteidigung des Vaterlands“ herangezogen werden könnten.

Der ranghohe Beamte sprach zugleich von rund 5000 unterirdischen Anlagen, die in Belarus als Bombenschutzkeller verwendet werden könnten. Der belarussische Grenzschutz teilte derweil mit, seine Einheiten an der Grenze „wegen der verstärkten Aufklärungstätigkeit der Ukraine“ verstärkt zu haben.

Erste russische Soldaten für gemeinsame Truppe in Belarus

Derweil schickte Russland erste Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland. „Die ersten Truppenzüge mit russischen Soldaten (…) kamen in Belarus an“, zitierte die russische Agentur Tass am Sonntag einen Sprecher des Verteidigungsministeriums in Minsk. „Die Verlegung wird mehrere Tage dauern. Die Gesamtzahl wird etwas weniger als 9000 Menschen betragen“, hieß es. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am vergangenen Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekanntgegeben. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen. Lukaschenko dementiert, dass sein Land selbst am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teilnehmen werde.

Ukraine setzt hohes Kopfgeld auf Ex-Separatistenführer Girkin aus

Teilnehmen will derweil der ehemalige Anführer der Separatisten im Donbass, Igor Girkin, bekannt unter seinem Decknamen Strelkow. Russischen Militärbloggern zufolge meldete sich Girkin bei einem Freiwilligenbataillon zum Einsatz in der Ukraine. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR setzte 100 000 Dollar (rund 103 000 Euro) Kopfgeld für die Ergreifung des einstigen russischen Geheimdienstoffiziers aus. Girkin wird unter anderem für den Abschuss eines Passagierflugzeugs über dem Donbass verantwortlich gemacht.

Noch kein Zugang zu Kriegsgefangenen: Rotes Kreuz weist Kritik zurück

Das Rote Kreuz wehrt sich gegen Kritik aus Kiew, dass es zahlreiche Kriegsgefangene noch nicht besucht habe. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) habe moralische Verpflichtungen, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vergangene Woche gesagt und umgehende Besuche verlangt. „Es hilft weder den Kriegsgefangenen noch ihren Familien, wenn dem IKRK die Schuld dafür gegeben wird, dass ihm der uneingeschränkte und sofortige Zugang verweigert wird“, teilte das IKRK am Sonntagabend mit. Elf Mitarbeiter, darunter ein Arzt, stünden in der von Russland besetzten Region Donezk für solche Besuche bereit, hätten aber bislang keine Erlaubnis erhalten.

Diese müsse von den beteiligten Staaten kommen. Sie seien nach den Genfer Konventionen verpflichtet, dem IKRK Zugang zu gewähren. Das IKRK verlange seit fast acht Monaten vergeblich, sämtliche Orte, an denen Kriegsgefangene interniert seien – darunter das Gefangenenlager Oleniwka – ungehindert und regelmäßig besuchen zu können.

Das wird am Montag wichtig

Die Außenminister der EU-Staaten beraten an diesem Montag (9.30 Uhr) in Luxemburg unter anderem über die weitere Unterstützung der Ukraine. Bei dem Treffen sollen ein Ausbildungseinsatz für die ukrainischen Streitkräfte sowie der Einsatz von weiteren 500 Millionen Euro für den Kauf von Waffen und Ausrüstung beschlossen werden.

Vor dem Hintergrund der Spannungen mit Russland beginnt die Nato ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen. An der Übung „Steadfast Noon“ werden nach Nato-Angaben neben Deutschland 13 weitere Staaten beteiligt sein. Schauplatz ist insbesondere der Luftraum über Belgien, Großbritannien und der Nordsee./bal/DP/zb

KONJUNKTURDATEN

INDONESIEN
Indonesien Exporte Sep 24,80 Mrd USD
Indonesien Importe Sep 19,81 Mrd USD
Indonesien Handelsbilanz Sep Überschuss 4,99 Mrd USD (PROG Überschuss 5,30 Mrd USD)

ÜBERBLICK AM ABEND – 17.10.2022

New Yorker Konjunkturindex fällt im Oktober deutlich

Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Oktober stärker gefallen als erwartet. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts verringerte sich auf minus 9,1. Es war der dritte Rückgang in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf minus 5,0 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei minus 1,5 gelegen.

Im Atomstreit der Ampel-Koalition hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein Machtwort gesprochen: Alle drei noch am Netz befindlichen deutschen Atomkraftwerke sollen bis Mitte April 2023 laufen können, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Schreiben von Scholz an das Bundeskabinett. Der Kanzler berief sich dabei auf seine Richtlinienkompetenz innerhalb der Bundesregierung.

Britischer Schatzkanzler räumt Steuerpläne von Truss ab

Der neue britische Schatzkanzler Jeremy Hunt will fast alle von der Regierung vorgeschlagenen Steuersenkungen rückgängig machen und die Subventionen für die Energiepreise senken. Damit räumt er den von Premierministerin Liz Truss vorgelegten Plan für ein schuldenfinanziertes Wachstum ab, um die Märkte hinsichtlich der Stabilität der Staatsfinanzen zu beruhigen. Hunt sagte im Vorfeld einer Dringlichkeitserklärung vor dem Parlament über die Wirtschaft: „Das wichtigste Ziel für unser Land ist im Moment die Stabilität“.

Grünen-Vorsitzende erwartet keinen Koalitionsbruch wegen Atomstreit

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang erwartet wegen des Atomstreits kein Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition. Gleichzeitig forderte sie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine klare Positionierung in der zwischen den Grünen und der FDP strittigen Frage. „Es ist natürlich kein schöner Zustand im Moment. Aber die Koalition wird weiter zusammenarbeiten, wird weiter sich den Herausforderungen stellen“, sagte Lang nach den Beratungen des Grünen-Bundesvorstandes.

Banken: Vorhaben für Kapitalmarktunion in nächsten Monaten vorantreiben

Die privaten Banken haben Fortschritte für die Europäische Kapitalmarktunion angemahnt und betont, aus ihrer Sicht müssten mehrere Vorhaben „in den nächsten Monaten mit Ehrgeiz vorangetrieben werden“. Nötig sei ein angemessener regulatorischer Rahmen, der Marktintegrität, Finanzstabilität und Anlegerschutz gewährleiste. „Zu detaillierte oder engmaschige Vorgaben, die unnötige Komplexität oder Bürokratie schaffen, gehen allerdings zulasten der Markteffizienz und sollten korrigiert werden“, forderte der Bundesverband deutscher Banken in einem Positionspapier.

EU verhängt Sanktionen gegen iranische Sittenpolizei

Wegen der Gewalt gegen Demonstranten im Iran haben die Außenminister der Europäischen Union Sanktionen gegen die Sittenpolizei und weitere Verantwortliche des Landes beschlossen. Auf der im Amtsblatt der EU veröffentlichten Sanktionsliste stehen elf Verantwortliche sowie vier Organisationen, darunter neben der Sittenpolizei auch die Cyber-Einheit der Revolutionsgarden. Gegen alle Betroffenen werden Einreiseverbote verhängt, zudem wird ihr Vermögen in der EU eingefroren.

ÜBERBLICK AM MITTAG – 17.10.2022

Ifo-Institut: Volkswirte erwarten weltweit sehr hohe Inflation

Volkswirte erwarten nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung weltweit hohe Inflationsraten in diesem und im nächsten Jahr. Für 2022 liegt die erwartete Rate bei 9,5 Prozent, zeigt der neue Economic Experts Survey (EES), eine vierteljährliche Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik mit 1.687 Teilnehmenden aus über 100 Ländern. „Ihre Inflationserwartungen für 2022 sind im Vergleich zum zweiten Quartal noch einmal deutlich um 1,8 Prozentpunkte gestiegen“, sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke. Auch für die kommenden Jahre sehen die Teilnehmer nun höhere Inflationsraten. Für die abgefragten Jahre 2023 und 2026 erwarteten sie weltweit 7,5 Prozent und 5,0 Prozent.

China verschiebt die für Dienstag geplante BIP-Veröffentlichung

China hat die Veröffentlichung der Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das dritte Quartal abrupt verschoben. Das ist ein ungewöhnlicher Schritt, da die regierende Kommunistische Partei des Landes diese Woche eine wichtige politische Versammlung abhält. Die BIP-Zahlen sowie eine Reihe anderer wichtiger Wirtschaftsindikatoren, darunter Einzelhandelsumsätze, Immobilienverkäufe und Anlageinvestitionen, die ursprünglich am Dienstag veröffentlicht werden sollten, wurden am Montagnachmittag auf der Website des chinesischen Statistikamtes als „verschoben“ gekennzeichnet.

Britischer Schatzkanzler räumt Steuerpläne von Truss ab

Der neue britische Schatzkanzler Jeremy Hunt will fast alle von der Regierung vorgeschlagenen Steuersenkungen rückgängig machen und die Subventionen für die Energiepreise senken. Damit räumt er den von Premierministerin Liz Truss vorgelegten Plan für ein schuldenfinanziertes Wachstum ab, um die Märkte hinsichtlich der Stabilität der Staatsfinanzen zu beruhigen.

Scholz zuversichtlich über „zeitnahe“ Beilegung des Atomstreits

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach Angaben der stellvertretenden Regierungssprecherin Christiane Hoffmann zuversichtlich, dass die Ampel-Koalition „zeitnah“ ihren Atomstreit beilegen und sich auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Laufzeit der Atomkraftwerke einigen wird. Kompromisslinien wollte Hoffmann nicht nennen. „Es macht keinen Sinn, jetzt in diesem Moment der Verhandlungen öffentlich hier Inhalte festzuzurren.“

FDP-Generalsekretär erwartet Montag oder Dienstag Lösung im Atomstreit

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat die Position seiner Partei für eine Laufzeitverlängerung aller drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke bekräftigt und betont, er erwarte eine Lösung im Streit mit den Grünen am Montag oder Dienstag. „Ich gehe nach wie vor davon aus, dass wir heute oder morgen auch ein Ergebnis haben werden“, sagte Djir-Sarai nach einer Sitzung des Parteipräsidiums. „Wir müssen aus meiner Sicht spätestens morgen ein Ergebnis haben.“ Nötig sei eine Lösung für die kommende Sitzungswoche im Bundestag. Wichtig sei, das sie „vernünftig und zielführend“ und ein echter Beitrag zur Energiesicherheit sei.

BND geht im kommenden Jahr von Fortsetzung des Krieges aus

Der Bundesnachrichtendienst (BND) rechnet auch im kommenden Jahr mit einer Fortsetzung des Ukraine-Krieges. „Beide Konfliktparteien im Ukraine-Krieg suchen weiterhin die Entscheidung auf dem Schlachtfeld“, sagte BND-Präsident Bruno Kahl bei einer öffentlichen Anhörung im Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags. „Nahezu sicher werden die Kampfhandlungen auch im nächsten Jahr fortgeführt.“ Russlands Präsident Wladimir Putin gehe es um die Wahrnehmung Russlands als Supermacht, sagte Kahl.

Wissing warnt vor neuen Angriffen auf kritische Infrastruktur

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) warnt vor weiteren Angriffen auf die kritische Infrastruktur auch in Deutschland. Er verwies dabei in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Dieser Krieg hat gezeigt, dass Infrastrukturen ein wichtiges Ziel militärischer Strategie und damit auch potenzieller Angriffe sind.“ Auf die Frage, ob er nach den Sabotageakten gegen die Bahn in Norddeutschland mit weiteren Anschlägen rechne, sagte Wissing: „Unsere Infrastrukturen sind die Lebensadern unserer Gesellschaft. Das macht sie aus der Sicht potenzieller Angreifer zu einem attraktiven Ziel.“

EU-Außenminister wollen neue Ukraine-Mission beschließen

Die Außenminister der Europäischen Union wollen bei ihrem Treffen in Luxemburg eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine beschließen. Russland verliere seinen Angriffskrieg „moralisch, politisch und auch militärisch“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. „Deshalb müssen wir die Ukraine weiterhin unterstützen.“ Wie von Borrell vorgeschlagen, wollen die Außenminister die militärische Hilfe zudem um weitere 500 Millionen Euro auf dann 3 Milliarden Euro aufstocken.

Ifo warnt vor Wohlstandsverlusten wegen wachsender Lernrückstände

Das Ifo-Institut hat vor langfristigen Wohlstandseinbußen wegen der hohen Lernrückstände bei deutschen Grundschülern gewarnt. Es habe noch nie einen solchen Rückgang bei den Lernergebnissen gegeben, wie Ifo-Bildungsexperte Ludger Wößmann erklärte. Der Lernverlust von einem Drittel Schuljahr gehe über das gesamte Berufsleben gerechnet im Durchschnitt mit rund 3 Prozent geringerem Erwerbseinkommen einher, sagte Wößmann weiter. Für die Volkswirtschaft insgesamt könnte das zu einem um durchschnittlich 1,5 Prozent niedrigeren Bruttoinlandsprodukt über den Rest des Jahrhunderts führen.

EU besiegelt Frauenquote für Aufsichtsräte

In den Führungsgremien börsennotierter Unternehmen gilt künftig eine europaweite Frauenquote. Die EU-Staaten besiegelten die Vorgabe, wie der Rat mitteilte. Dies werde helfen, „die Hürden abzubauen, die Frauen oft in ihrer Karriere vorfinden“, erklärte der stellvertretende tschechische Ministerpräsident Marian Jurecka, dessen Land bis Jahresende den Mitgliedstaaten vorsteht.

Schwedens Parlament wählt Kristersson zum Ministerpräsidenten

Der Vorsitzende der konservativen Moderaten Partei Schwedens, Ulf Kristersson, ist vom Parlament zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Kristersson steht an der Spitze der schwedischen Rechtskoalition, die im September in einer knappen Wahl das amtierende Mitte-Links-Bündnis verdrängte. Bei der Abstimmung über das Amt des Ministerpräsidenten erhielt er im Parlament 176 Stimmen – 173 Stimmen waren dagegen.

Macron kündigt Erhöhung von E-Auto-Förderung auf 7.000 Euro pro Haushalt an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Erhöhung der Kaufprämie auf E-Autos von 6.000 auf 7.000 Euro pro Haushalt angekündigt. Elektroautos sollten „für alle zugänglich“ sein, auch für Menschen mit niedrigeren Einkommen, sagte Macron der Wirtschaftszeitung Les Echos. Die sogenannte Umweltprämie gilt für Modelle mit einem Kaufpreis bis 47.000 Euro, also für Kompaktwagen wie den Renault Mégane, nicht jedoch für Teslas.

ÜBERBLICK AM MORGEN – 17.10.2022

Zahl der Regelinsolvenzen sinkt im September

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist im September nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 20,6 Prozent gegenüber August gesunken. Im August war sie um 6,6 Prozent gegenüber Juli gestiegen. „Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Verfahren erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen“, hieß es von Destatis. „Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.“

Deutsche Elektroexporte legen im August prozentual zweistellig zu

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im August 2022 prozentual zweistellig gewachsen. Sie erhöhten sich gegenüber Vorjahr um 15,8 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro, wie der ZVEI Verband der Elektro- und Digitalindustrie bekanntgab. „Wie zu erwarten war, haben sich die Exportzahlen der Branche damit im August ähnlich positiv entwickelt wie Auftragseingänge, Produktion und Umsatz“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Im Gesamtzeitraum Januar bis August lagen die kumulierten Elektroausfuhren demnach bei 156,8 Milliarden Euro und markierten damit ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Regierungsvertreter: Chinas Wirtschaft im 3Q „signifikant verbessert“

Chinas Wirtschaft hat sich nach Aussage eines Regierungsvertreters im dritten Quartal „signifikant verbessert“. Die wirtschaftliche Aktivität – Industrieproduktion, Investitionen und Konsum – steige weiterhin an, sagte Zhao Chenxin, Vize-Chef der Nationalen Entwicklung- und Reformkommission, am Rande des Parteitags der Kommunistischen Partei Chinas einen Tag vor Bekanntgabe der offiziellen Wachstumszahlen.

Chinas Zentralbank hält MLF-Zins stabil

Die People’s Bank of China (PBoC) hat einen wichtigen Zins konstant gehalten, was bedeuten könnte, dass sie die Leitzinsen im Laufe des Monats ebenfalls beibehalten wird. Die Zentralbank stellte über ihre mittelfristige Kreditfazilität (MLF) Liquidität in Höhe von 500 Milliarden Yuan (70 Milliarden Euro) bereit, wie aus einer offiziellen Erklärung auf ihrer Website hervorgeht. Der Zinssatz für die mittelfristige Kreditfazilität beträgt 2,75 Prozent und ist gegenüber der letzten Operation unverändert, die Laufzeit beträgt ein Jahr.

Britischer Schatzkanzler kündigt Statement am Montag an

Der britische Schatzkanzler Jeremy Hunt wird im Laufe des Montags eine Erklärung abgeben, in der er neue Pläne für öffentliche Ausgaben und Steuern ankündigt, um die Märkte zu beruhigen. Die früheren Steuersenkungspläne von Premierministerin Liz Truss hatten die Märkte in Aufruhr versetzt. Das britische Finanzministerium teilte mit, dass Hunt im Laufe des Tages eine Erklärung abgeben und auch vor dem Parlament sprechen wird. Der Steuerplan sollte eigentlich am 31. Oktober bekannt gegeben werden.

Frankreichs Regierung droht mit weiteren Dienstverpflichtungen wegen Streiks

Angesichts der fortdauernden Streiks in französischen Raffinerien und Treibstofflagern hat Premierministerin Elisabeth Borne mit weiteren Dienstverpflichtungen des nötigen Personals gedroht. Sollte die Lage am Montag weiterhin „sehr angespannt sein“, würden weitere Arbeiter zum Dienst verpflichtet, sagte Borne im Fernsehsender TF1. Derzeit hätten rund 30 Prozent der Tankstellen Versorgungsprobleme bei mindestens einer Treibstoffart. Dies sei „zu viel“.

Biden plant kein Treffen mit saudi-arabischem Kronprinzen auf G20-Gipfel

US-Präsident Joe Biden plant kein Treffen mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman auf dem G20-Gipfel in Indonesien im November. Es gebe „keine Pläne“ für ein solches Treffen, sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan dem Sender CNN. Die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien sind angespannt.

Umfrage: Lula zwei Wochen vor Stichwahl sechs Prozentpunkte vor Bolsonaro

Zwei Wochen vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien liegt der rechtsextreme Amtsinhaber Jair Bolsonaro laut einer Umfrage weiter hinter seinem linksgerichteten Herausforderer Luiz Inacio Lula da Silva. Der Befragung zufolge, die das Institut Datafolha am Freitag veröffentlichte, kann Lula bei der Stichwahl am 30. Oktober auf 53 Prozent der Stimmen hoffen, Bolsonaro hingegen nur auf 47 Prozent.