Views: 49
ROUNDUP: Experten sollen AKW Saporischschja erreichen – Die Nacht im Überblick
KONJUNKTURDATEN
ÜBERBLICK AM ABEND – 1.9.2022
ISM-Index für US-Industrie im August unverändert
S&P Global: US-Industrie wächst im August langsamer
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet
US-Produktivität sinkt im 2. Quartal um 4,1 Prozent
Regierung chartert weiteres Flüssiggasterminal
Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik an Haushaltspolitik der „Ampel“
Polen will von Deutschland 1,3 Billionen Euro an Weltkriegs-Reparationen
Berlin ordnet zu Beerdigung von Gorbatschow Trauerbeflaggung an
ÜBERBLICK AM MITTAG – 1.9.2022
Euroraum-Industrie schrumpft im August wie erwartet
Euroraum-Arbeitslosenquote sinkt im Juli
S&P Global: Deutsche Industrie im August schwächer als erwartet
VDMA erwartet für 2022 weiterhin Produktionswachstum
HWWI: Deutsche Wirtschaft gleitet in Rezession
Österreichs BIP steigt im 2. Quartal um 1,5% gg Vorquartal
ADAC: Preise an den Zapfsäulen am Donnerstagmorgen kräftig gestiegen
Techniker Krankenkasse: Krankenstand im ersten Halbjahr 2022 auf Rekordhoch
Berlin fordert von China sofortige Freilassung aller in Xinjiang Inhaftierten
Spanien senkt Mehrwertsteuer auf Gas auf 5 Prozent
Corona-Lockdown für chinesische 16-Millionen-Einwohner-Stadt Chengdu verhängt
Belgien meldet ersten Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken
ÜBERBLICK AM MORGEN – 1.9.2022
Deutscher Einzelhandelsumsatz im Juli deutlich höher als erwartet
Chinas Industrie schrumpft im August
Bank of Mexico senkt Wachstumsprognose für 2023
Lufthansa-Piloten wollen am Freitag streiken
EU-Außenbeauftragter hält neues Iran-Atomabkommen „in kommenden Tagen“ für möglich
Syrien: Israel beschießt Flughafen im syrischen Aleppo
Truss und Sunak liefern sich im Rennen um Johnson-Nachfolge letztes Rededuell
Sarah Palin unterliegt bei Nachwahl für US-Repräsentantenhaus
UN-Bericht sieht mögliche „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in Xinjiang
…oooOOOooo…
Zur freundlichen Erinnerung:
…oooOOOooo…
RUSSLAND – UKRAINE
ROUNDUP: Experten sollen AKW Saporischschja erreichen – Die Nacht im Überblick
KIEW (dpa-AFX) – Nach Wochen der Sorge um das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine werden Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Donnerstag dort zu einer Inspektion erwartet. Das teilte die russische Besatzungsverwaltung in der eroberten Region mit. Die 14 Experten mit IAEA-Direktor Rafael Grossi an der Spitze trafen am Mittwoch in der gleichnamigen Großstadt Saporischschja ein, die in ukrainischer Hand ist. Von dort sind es 120 Kilometer Fahrt bis in die Stadt Enerhodar zu Europas größtem AKW. Es wurde in den vergangenen Wochen immer wieder beschossen.
Für die Ukraine ist Donnerstag der 190. Tag in dem Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Zugleich beginnt am 1. September nach den Sommerferien wieder die Schule – diesmal unter den Bedingungen des Krieges. Nach ukrainischen Angaben seien bis Mitte August 2300 Bildungseinrichtungen beschädigt und 286 vollständig zerstört worden, berichtete Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Auch in Russland ist ab dem 1. September wieder Schulunterricht.
Atomenergiebehörde will ständige Vertreter in AKW
Nach Ankunft im Süden der Ukraine sagte IAEA-Chef Grossi, die Mission in dem Kernkraftwerk werde mehrere Tage dauern. „Wenn wir eine ständige Präsenz aufbauen können, wird es länger dauern“, wurde Grossi in ukrainischen Medienberichten zitiert. „Aber dies ist unser erster Aufenthalt, der mehrere Tage dauern wird.“ Auch der russische Stadtchef von Enerhodar, Alexander Wolga, bestätigte, dass die IAEA eine ständige Präsenz von sechs bis acht Spezialisten im AKW plane.
Die Atom-Spezialisten sollen überprüfen, in welchem Zustand die Anlage mit ihren sechs Reaktoren ist, unter welchen Bedingungen die ukrainische Bedienungsmannschaft arbeitet, ob alles Nuklearmaterial noch vorhanden ist. In dem AKW befinden sich russische Soldaten. Die Anlage und ihre Umgebung sind in den vergangenen Wochen immer wieder beschossen worden, wobei Russen und Ukrainer sich gegenseitig die Schuld zuschieben. International gab es große Sorge vor Schäden am Werk und einem Austritt von Radioaktivität.
Die Experten sind in der Ukraine mit einem Konvoi starker Geländewagen der Vereinten Nationen unterwegs. Auf dem Weg zum AKW müssen sie die Front in das russisch besetzte Gebiet durchqueren.
Selenskyj berät wieder mit seinen Militärs
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beriet sich am Mitwoch binnen weniger Tage zum zweiten Mal mit den Chefs von Armee, Geheimdienst und Polizei. Die Militärs hätten Bericht erstattet zur Entwicklung an der Front, sagte er. Details wolle er nicht nennen. Er danke aber allen Leuten im Süden und auf der Halbinsel Krim, die dem Geheimdienst Informationen geliefert hätten. Diese würden maximal genutzt, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache.
Zuletzt hatte Selenskyj am Sonntag von einer solchen Sitzung berichtet, worauf am Montag die verstärkten ukrainischen Angriffe im russisch besetzten Gebiet Cherson im Süden begannen. Details zu dieser Gegenoffensive sind weiterhin nicht bekannt, zumal das ukrainische Militär eine Informationssperre verhängt hat.
Russische Quellen sprachen ohne Belege von einem Scheitern der Offensive. Dagegen beobachtet das US-Verteidigungsministerium einige Fortschritte. „Uns sind ukrainische Militäroperationen bekannt, die eine gewisse Vorwärtsbewegung gemacht haben, und aus der Region Cherson wissen wir, dass russische Einheiten in einigen Fällen zurückfallen“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Die USA wollten weiter sicherstellen, dass die Ukraine alle Kapazitäten hat, um sich gegen die russischen Streitkräfte zu verteidigen.
Die Ukraine werde nicht nur im Süden, sondern an allen Fronten angreifen, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. Nur sehe diese Offensive anders aus als bei den Russen, die nach sowjetischer Tradition starke Kräfte sammelten, um nur wenige Hundert Meter Gelände zu erobern. Die Ukraine zerstöre mit ihren Mehrfachraketenwerfern systematisch den russischen Nachschub.
Schulbeginn in der Ukraine
Wegen des Kriegs wird der Schulunterricht in der Ukraine nach den Sommerferien unterschiedlich aussehen. In Regionen, die von Kämpfen weniger betroffen sind, soll in den Schulen unterrichtet werden. Wo es gefährlich ist, setzen die Schulen auf den seit Corona-Zeiten bewährten Online-Unterricht. 59 Prozent der Eltern wollten ihre Kinder aus Sicherheitsbedenken nicht zur Schule schicken, zitierte das Portal „Ukrajinska Prawda“ eine Umfrage. Die größten Sorgen seien fehlende Schutzräume und eine mangelnde Vorbereitung der Lehrkräfte auf Notfälle. Nur 26 Prozent hatten demnach keine Bedenken.
Die deutsche Bildungsministerin Stark-Watzinger sagte der dpa zur Lage der ukrainischen Schulen: „Das macht noch einmal deutlich, mit welcher Brutalität Russland vorgeht, wie Putin zerstört und verwüstet und dabei auch vor Kindern und Jugendlichen, ihrem Leben und ihrer Zukunft keinen Halt macht.“ Auch deshalb brauche die Ukraine weiterhin Solidarität und Unterstützung. In deutschen Schulen seien inzwischen mehr als 160 000 ukrainische Schüler angemeldet.
In den russisch besetzten Gebieten der Ukraine ist auch Schulbeginn. Dort sind die Schulen auf russische Lehrpläne umgestellt worden.
Das wird am Donnerstag wichtig
Ebenfalls zum Schuljahresbeginn trifft sich der russische Präsident Wladimir Putin mit Kindern und Jugendlichen in der Ostsee-Exklave Kaliningrad. Außerdem beginnt Russland im Osten des Landes das alljährliche strategische Militärmanöver. Die Übung „Wostok-2022“ (Osten-2022) soll bis zum 9. September dauern. Medien zufolge sollen auch Soldaten aus China, Indien und anderen Ländern teilnehmen./fko/DP/zb
KONJUNKTURDATEN
BRASILIEN
BIP 2Q +3,2% gg Vorjahr
BIP 2Q +1,2% gg Vorquartal
USA
Bauausgaben Juli -0,4% (PROG: -0,4%) gg Vm
FRANKREICH
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug 50,6 (2. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug PROG: 49,0
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Juli war 49,5
GROßBRITANNIEN
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug 47,3
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug PROG: 46,0
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli war 52,1
Nationwide Hauspreisindex Aug +0,8% gg Vm; +10,0% gg Vj
Nationwide Hauspreisindex PROG: unverändert gg Vm: +8,9% gg Vj
ITALIEN
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug 48,0
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug PROG: 48,0
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli bei 48,5
SCHWEIZ
Aug Einkaufsmanagerindex 56,4
Juli Einkaufsmanagerindex war 58,0
INDONESIEN
Kernverbraucherpreise Aug +3,04% gg Vorjahr (Juli: +2,86%)
JAPAN
Kfz-Absatz Aug -13,3% gg Vorjahr
SCHWEIZ
Aug Verbraucherpreise +0,3% gg Vormonat
Aug Verbraucherpreise +3,5% (PROGNOSE: +3,4%) gg Vorjahr
Juli Einzelhandelsumsatz nominal sb +4,6% gg Vj
Juli Einzelhandelsumsatz real sb +2,6% gg Vj
SÜDKOREA
BIP 2Q revidiert +0,7% (vorläufig: +0,7%) gg Vorquartal
BIP 2Q revidiert +2,9% (vorläufig: +2,9%) gg Vorjahr
ISM-Index für US-Industrie im August unverändert
Die Aktivität in der US-Industrie ist im August nach Aussage des Institute für Supply Management (ISM) mit konstantem Tempo gewachsen. Der vom ISM berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes verharrte auf dem Vormonatsniveau von 52,8. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Rückgang auf 51,8 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum signalisiert. Unter den stark beachteten Unterindizes stieg der für Neuaufträge auf 51,3 (Vormonat: 48,0), jener für die Beschäftigung legte auf 54,2 (49,9) zu.
S&P Global: US-Industrie wächst im August langsamer
Das Wachstum der Aktivität in der US-Industrie hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im August im Vergleich zum Vormonat verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 51,5 von 52,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 51,3 erwartet, dem Stand der ersten Veröffentlichung für den Monat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb eine schrumpfende Wirtschaft. „Abgesehen von den ersten Monaten der pandemiebedingten Lockdowns ist dies der stärkste Rückgang seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2009“, kommentierte Chefvolkswirt Chris Williamson die Daten.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 27. August 2022 niedriger als erwartet gewesen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl saisonbereinigt um 5.000 auf 232.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 245.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach unten revidiert, auf 237.000 von ursprünglich 243.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 4.000 auf 241.500. In der Woche zum 20. August erhielten 1,438 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung, 26.000 mehr als in der Vorwoche.
US-Produktivität sinkt im 2. Quartal um 4,1 Prozent
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA hat im zweiten Quartal weniger als bisher angenommen abgenommen. Wie das US-Arbeitsministerium in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank die Produktivität gegenüber dem Vorquartal um 4,1 Prozent. In erster Veröffentlichung war das Minus auf 4,6 Prozent beziffert worden, Volkswirte hatten eine Revision auf 4,3 Prozent prognostiziert. Die Lohnstückkosten stiegen in zweiter Schätzung um 10,2 Prozent. In erster Schätzung war ein Kostenzuwachs von 10,8 Prozent gemeldet worden. Volkswirte hatten für die zweite Schätzung 10,6 Prozent prognostiziert.
Regierung chartert weiteres Flüssiggasterminal
Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein fünftes schwimmendes Flüssigerdgasterminal gechartert. Das gab Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei einer Pressekonferenz mit Unternehmensvertretern bekannt. Es solle bis zum Winter 2023/2024 zur Verfügung stehen und so einen weiteren Baustein liefern, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Damit komme zu den bislang vier staatlich gemieteten Spezialschiffen eine fünfte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) hinzu.
Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik an Haushaltspolitik der „Ampel“
Der Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik am Entwurf für den Bundeshaushalt 2023. „Aus dem Haushaltsentwurf wird die wahre Lage der Bundesfinanzen nicht deutlich“, heißt es in einem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Bericht, der am Donnerstag an den Bundestags-Haushaltsausschuss ging. „Die Verlagerung von Ausgaben und Schulden in Sondervermögen sowie Buchungspraktiken verstellen das Bild.“ Die „echte Nettokreditaufnahme“ sei mit rund 78 Milliarden Euro vierfach höher als im Bundeshaushaltsplan ausgewiesen.
Polen will von Deutschland 1,3 Billionen Euro an Weltkriegs-Reparationen
Polen fordert von Deutschland Reparationen für im Zweiten Weltkrieg erlittene Schäden in Höhe von umgerechnet 1,3 Billionen Euro. Warschau wolle mit Berlin über Entschädigungen in diesem geschätzten Volumen verhandeln, sagte am Donnerstag der Vorsitzende der rechtspopulistischen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski. Bis Polen jedoch Reparationen erhalte, sei ein „langer und schwieriger“ Prozess zu durchlaufen.
Berlin ordnet zu Beerdigung von Gorbatschow Trauerbeflaggung an
Die Stadt Berlin hat anlässlich der Beerdigung des ehemaligen sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow Trauerbeflaggung angeordnet. Die Anordnung gilt für den Samstag, an dem Gorbatschow zu Grabe getragen werden soll, teilte der Senat am Donnerstag mit.
ÜBERBLICK AM MITTAG – 1.9.2022
Euroraum-Industrie schrumpft im August wie erwartet
Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat im August wie erwartet abgenommen. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) sank in zweiter Veröffentlichung auf 49,6 (Juli: 49,8) Punkte. In erster Veröffentlichung, deren Bestätigung erwartet worden war, waren 49,7 Punkte gemeldet worden. Laut S&P Global wurde die Produktion im August wie schon im Vormonat zurückgefahren und die Auftragseingänge sanken stark.
Euroraum-Arbeitslosenquote sinkt im Juli
Die Arbeitslosenquote des Euroraums ist im Juli wegen einer Aufwärtsrevision des Vormonatswerts gesunken. Wie Eurostat mitteilte, lag die Quote bei 6,6 Prozent und blieb damit gegenüber dem vorläufig gemeldeten Juni-Wert unverändert, was die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen so auch prognostiziert hatten. Allerdings wurde die Arbeitslosenquote für Juni auf 6,7 Prozent hochrevidiert.
S&P Global: Deutsche Industrie im August schwächer als erwartet
Die Aktivität in der deutschen Industrie ist im August deutlicher als bisher angenommen geschrumpft. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank in zweiter Veröffentlichung auf 49,1 von 49,3 Punkten im Juli. In erster Veröffentlichung, deren Bestätigung erwartet worden war, war dagegen ein Anstieg auf 49,8 gemeldet worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Laut S&P Global wirkte sich der anhaltende Rückgang beim Auftragseingang sowohl auf die Produktionsrate als auch auf das Beschäftigungswachstum negativ aus.
VDMA erwartet für 2022 weiterhin Produktionswachstum
Die Produktion im deutschen Maschinen- und Anlagenbau wird nach Einschätzung des Branchenverbands VDMA im laufenden Jahr trotz der vielen Probleme leicht wachsen. Der VDMA bestätigte seine Prognose eines preisbereinigten Produktionszuwachses von 1 Prozent und meldete zugleich einen deutlichen Rückgang der Auftragseingänge im Juli. Für 2023 wird eine rückläufige Produktion erwartet. Die Auftragseingänge lagen im Juli um 14 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, die Auftragsbestände waren jedoch weiterhin sehr hoch.
HWWI: Deutsche Wirtschaft gleitet in Rezession
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat der deutschen Wirtschaft ein Abgleiten in die Rezession prognostiziert. Für 2022 erwartet das Institut eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,2 Prozent, für 2023 aber einen Rückgang um 0,5 Prozent, wie das HWWI in Hamburg mitteilte. „Die Gasmangellage wird die Produktion dämpfen und die Inflation höher halten als vormals erwartet“, betonte das Institut. Das reduziere die Kaufkraft der Haushalte weiter und beeinträchtige auch die Investitionsbereitschaft.
Österreichs BIP steigt im 2. Quartal um 1,5% gg Vorquartal
Österreichs Wirtschaft ist im zweiten Quartal erneut kräftig gewachsen. Wie Statistik Austria mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent und lag um 6,0 (Vorquartal: 10,2) Prozent über den Niveau des Vorjahreszeitraums. Fast alle Wirtschaftsbereiche trugen zum Wachstum bei, zum Beispiel Industrie, Energieversorger, Handel oder der Verkehrsbereich. Beherbergung und Gastronomie wuchsen überaus kräftig. Sorgen bereitete dagegen die hohe Inflation, die den Konsum belastete. Die Zahl der offenen Stellen erreichte einen neuen Höchststand.
ADAC: Preise an den Zapfsäulen am Donnerstagmorgen kräftig gestiegen
Mit dem Ende des Tankrabatts sind die Preise an den Zapfsäulen in Deutschland am Donnerstag kräftig gestiegen. Wie der ADAC auf Anfrage zur Situation am Morgen mitteilte, hat sich Sprit „noch einmal deutlich verteuert“. Mineralölkonzerne hätten rund 25 Cent bei E10 und rund 10 Cent beim Diesel „aufgeschlagen“. Im Tagesverlauf können sie indes noch stark schwanken.
Techniker Krankenkasse: Krankenstand im ersten Halbjahr 2022 auf Rekordhoch
Berufstätige waren einer Erhebung der Techniker Krankenkasse zufolge im ersten Halbjahr 2022 so lange krankgeschrieben wie noch nie im selben Zeitraum. Im Schnitt hätten die bei ihr versicherten Beschäftigten während dieser sechs Monate 9,1 Tage am Arbeitsplatz gefehlt, teilte die Kasse am Montag in Hamburg mit. Hauptgrund für das Rekordhoch seien Atemwegserkrankungen wie Grippe und Erkältung gewesen, auch Fehlzeiten wegen Covid-19 hätten deutlich zugenommen.
Berlin fordert von China sofortige Freilassung aller in Xinjiang Inhaftierten
Nach dem UN-Bericht zur Lage der Menschenrechte in der chinesischen Region Xinjiang hat die Bundesregierung die sofortige Freilassung aller dort Inhaftierten gefordert. „Wir rufen die chinesische Regierung dazu auf, allen Menschen in Xinjiang umgehend in vollem Umfang ihre Menschenrechte zu gewähren“, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Donnerstag in Berlin. „Alle willkürlich Inhaftierten müssen sofort freigelassen werden.“
Spanien senkt Mehrwertsteuer auf Gas auf 5 Prozent
Im Kampf gegen die hohe Inflation in Spanien senkt die Regierung die Mehrwertsteuer auf Gas auf das vorgeschriebene europäische Mindestmaß. Ab Oktober würden statt 21 Prozent vorübergehend nur 5 Prozent fällig, kündigte Regierungschef Pedro Sánchez am Donnerstag an. Die Maßnahme ist demnach befristet bis zum Jahresende.
Corona-Lockdown für chinesische 16-Millionen-Einwohner-Stadt Chengdu verhängt
Zur Eindämmung eines Corona-Ausbruchs in Chengdu ist für die 16-Millionen-Einwohner-Stadt im Südwesten Chinas ein Lockdown verhängt worden. Von Donnerstagabend an müssen die Einwohner grundsätzlich zu Hause bleiben, wie die Behörden mitteilten. Jeweils ein Haushaltsmitglied darf Lebensmittel und andere lebensnotwendige Produkte einkaufen gehen, wenn es einen negativen Corona-Test vorweisen kann, der nicht älter als 24 Stunden ist.
Belgien meldet ersten Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken
Belgien hat seinen ersten Todesfall im Zusammenhang mit den Affenpocken registriert. Das belgische Gesundheitsinstitut Sciensano meldete in seinem wöchentlichen Bericht den Tod eines mit Affenpocken infizierten Menschen. Die Person habe bereits Vorerkrankungen gehabt. Dem Bericht zufolge gab es Ende August in dem 11,5-Millionen-Einwohner-Land 706 bestätigte Fälle von Affenpocken.
ÜBERBLICK AM MORGEN – 1.9.2022
Deutscher Einzelhandelsumsatz im Juli deutlich höher als erwartet
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel haben sich im Juli deutlich besser als erwartet entwickelt. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis)stiegen sie gegenüber dem Vormonat preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,9 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 1,5 Prozent gesunken waren. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 0,3 Prozent prognostiziert. Ihr Vorjahresniveau unterschritten die Umsätze um 2,6 Prozent. Ohne Preisbereinigung stiegen sie um 2,4 Prozent auf Monats- und 6,1 Prozent auf Jahressicht.
Chinas Industrie schrumpft im August
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im August verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global (ehemals IHS Markit) ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,5 (Juli: 50,4) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im August auf 49,4 (Vormonat: 49) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.
Bank of Mexico senkt Wachstumsprognose für 2023
Die Bank of Mexico senkt ihre Wachstumsprognose für 2023 aufgrund der Erwartung einer langsameren globalen Wirtschaftstätigkeit und einer schwächeren Auslandsnachfrage nach mexikanischen Waren, insbesondere aus den USA. Die Zentralbank geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im nächsten Jahr um 1,6 Prozent wachsen wird, nachdem die Prognose zuvor noch 2,4 Prozent betragen hatte.
Lufthansa-Piloten wollen am Freitag streiken
Fluggäste müssen sich auf einen neuen Streik bei der Lufthansa schon an diesem Freitag einstellen: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat im Tarifkonflikt mit der Fluggesellschaft zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Verhandlungen mit der Lufthansa seien erneut gescheitert, erklärte die Gewerkschaft in der Nacht auf Donnerstag. Die Pilotinnen und Piloten seien nun am 02. September bei der Lufthansa Cargo sowie der Deutschen Lufthansa AG von 0.01 Uhr bis 23.59 Uhr zum Streik aufgerufen.
EU-Außenbeauftragter hält neues Iran-Atomabkommen „in kommenden Tagen“ für möglich
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hält eine Einigung über ein neues Atomabkommen mit dem Iran nach eigenen Aussagen für greifbar nahe. Er hoffe, dass eine Neuauflage der Übereinkunft aus dem Jahr 2015 „in den kommenden Tagen“ abgeschlossen werden könne, sagte Borrell nach einem Treffen der EU-Außenminister in Prag. Es sei „klar“, dass nun eine Einigung vorliege, die die „Anliegen aller“ berücksichtige.
Syrien: Israel beschießt Flughafen im syrischen Aleppo
Israel hat nach syrischen Angaben am Mittwoch mehrfach den Flughafen der Stadt Aleppo beschossen. Der „israelische Feind“ habe den Flughafen gegen 20 Uhr Ortszeit mit Raketen beschossen und „Sachschäden“ verursacht, schrieb die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden „vier israelische Raketen“ auf die Startbahn und Lagerhäuser nahe des Flughafens abgefeuert, in denen sich iranische Raketen befunden hätten.
Truss und Sunak liefern sich im Rennen um Johnson-Nachfolge letztes Rededuell
Im Rennen um die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson haben Außenministerin Liz Truss und der frühere Finanzminister Rishi Sunak sich ein letztes Rededuell geliefert. In der Wembley Arena in London versprach die hoch favorisierte Truss dabei am Mittwoch vor tausenden Mitgliedern der konservativen Tory-Partei, sie wolle sich im Falle eines Siegs auf „Energiepreise für Verbraucher“ und eine Ankurbelung der Wirtschaft konzentrieren. Sunak vermied scharfe Angriffe auf Truss und grenzte sich vielmehr von Johnson ab.
Sarah Palin unterliegt bei Nachwahl für US-Repräsentantenhaus
Die frühere US-Vizepräsidentschaftskandidaten Sarah Palin ist bei ihrem politischen Comeback mit dem Versuch gescheitert, sich in das Repräsentantenhaus in Washington wählen zu lassen. Die erzkonservative Politikerin und Anhängerin von Ex-Präsident Donald Trump unterlag am Mittwoch bei einer Nachwahl im Bundesstaat Alaska der Demokratin Mary Peltola.
UN-Bericht sieht mögliche „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in Xinjiang
Die Vereinten Nationen haben „schwere Menschenrechtsverletzungen“ in der chinesischen Region Xinjiang angeprangert und sehen Hinweise auf „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Die scheidende UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet legte am späten Mittwochabend nur Minuten vor dem Ende ihrer Amtszeit ihren mit Spannung erwarteten Bericht zur Lage der muslimischen Minderheit der Uiguren in Xinjiang vor. Darin ist unter anderem von „glaubhaften“ Foltervorwürfen die Rede