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# # # BÖRSEN-ÜBERSICHT # # #
# # # ZENTRALBANKEN # # #
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB will Spreads mit Transmission Protection Mechanism (TPM) kontrollieren – Zeitpunkt unklar – Agentur – 7.7.2922
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Jurist Markus C. Kerber: Spread-Kontrolle durch EZB wäre ein Rechtsverstoß – 7.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat diskutiert über stärkere Zinserhöhungen – Protokoll – 7.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria: Banken sollten bei Ausschüttungen vorsichtig bleiben – 7.7.2022
ZENTRALBANKEN – POLEN – Polens Zentralbank hebt Leitzins auf 6,5 Prozent an – 7.7.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
USA – INFRASTRUKTUR – USA: Rohölvorräte steigen überraschend – 7.7.2022
USA – INFRASTRUKTUR – US-Rohöllagerbestände unerwartet deutlich gestiegen – 7.7.2022
USA – Defizit in der US-Handelsbilanz gesunken – 7.7.2022
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen – 7.7.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Tote bei Beschuss von Charkiw – keine „Fuchs“-Panzer für Ukraine – 8.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Der 133. Kriegstag im Überblick: Kiew meldet weiter Kämpfe bei Lyssytschansk – Litauen liefert Kampfdrohne – inkl. zahlreicher Links – 7.7.2022
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROZONE – Euro zur Wochenmitte erstmals seit 20 Jahren bei Dollarparität – Euro wieder knapp über 1,02 US-Dollar – 7.7.2022
DEUTSCHLAND – Vergleichsportal: Bauzinsen haben sich seit Jahresbeginn fast vervierfacht – 7.7.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Produktion steigt im Mai um 0,2 Prozent im Vormonats- und liegt arbeitstagebereinigt um 1,5 Prozent unter dem Vorjahresmonatsergebnis – Ukrainekrieg und gestörte Lieferketten schwächen stark – 7.7.2022
DEUTSCHLAND – IWH: Insolvenzgeschehen trotz Krisen noch erfreulich robust – 7.7.2022
DEUTSCHLAND – Arbeitsproduktivität trotz Corona-Pandemie gestiegen – 7.7.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Innovationstätigkeiten der Unternehmen rückläufig – 7.7.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Rinderbestand Dezember 2021 (SB 1.3) – 7.7.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Allgemeine Viehzählung, Dezember 2021 (SB 1.2) – Schweine, Schafe, Ziegen – 7.7.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Nahezu jedes dritte Neugeborene kam 2021 per Kaiserschnitt zur Welt – 7.7.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – WIFO: Österreich braucht andere Lieferwege für Öl – Aktuell keine unmittelbaren Versorgungsprobleme – Schwierige Umrüstung auf Öl – 7.7.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Heuer deutlich weniger Gas verbraucht als im Vorjahr – 7.7.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Hohe Spritpreise: Bruttomargen bei Raffinerien stark gestiegen – 7.7.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Fernkälte: Wien Energie investiert in Ausbau – 7.7.2022
ÖSTERREICH – Deutlich mehr Anfragen zu Mieterhöhungen – 7.7.2022
ÖSTERREICH – Managergehälter 2021 kräftig gestiegen – 7.7.2022
ÖSTERREICH – Arbeiterkammer: Kritik an Gastrobranche – 7.7.2022
ÖSTERREICH – Massiver Anstieg bei Privatinsolvenzen – 7.7.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
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USD/EUR
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INFLATIONSERWARTUNG (10 Jahre, USA)
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10j. DE-STAATSANLEIHEN
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB will Spreads mit Transmission Protection Mechanism (TPM) kontrollieren – Zeitpunkt unklar – Agentur – 7.7.2922
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg einen Namen für das Anleihekaufprogramm gefunden, mit dem sie die Renditedifferenzen (Spreads) der Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder gegenüber Bundesanleihen begrenzen will. Es sei jedoch nicht klar, ob die EZB das „Antifragmentierungsinstrument“ bereits bei der EZB-Ratssitzung am 21. Juli 2022 beschließen kann, wie die Agentur unter Berufung auf informierte Personen berichtet. Der Name ist Transmission Protection Mechanism (TPM).
Er deutet die Absicht der EZB an, über eine Begrenzung der Spreads die Übertragung des geldpolitischen Signals in alle Länder des Euroraums abzusichern. Die Staatsanleiherenditen sind eine Benchmark für alle Kredite, die an Unternehmen eines Landes vergeben werden. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte kürzlich gesagt: „Bei zwei gleichermaßen soliden Unternehmen im Euroraum sollte eine Änderung des geldpolitischen Kurses zu einer ähnlichen Reaktion bei ihren Finanzierungsbedingungen führen, unabhängig davon, in welchem Land sie ansässig sind.“
Während man in Frankfurt laut dem Bericht zuversichtlich ist, dass die grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten bezüglich des TPM letztendlich überwunden werden können, gibt es weiterhin Debatten über die Taktik, und es sind noch viele Details zu klären, wie die Personen sagten. Diskutiert wird demnach weiterhin darüber, wie verhindert werden kann, dass solche Anleihekäufe die Wirkung von Zinserhöhungen konterkarieren, und welche Bedingungen für die Regierungen gelten sollen, die von solchen Käufen profitiert. Auch rechtliche Hürden spielten eine Rolle.
DJG/hab/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56499066-ezb-will-spreads-mit-tpm-kontrollieren-zeitpunkt-unklar-agentur-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Jurist Markus C. Kerber: Spread-Kontrolle durch EZB wäre ein Rechtsverstoß – 7.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Berliner Jurist Markus C. Kerber hat die Europäische Zentralbank (EZB) davor gewarnt, die Renditedifferenzen (Spreads) der Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder gegenüber Bundesanleihen über Anleihekäufe zu begrenzen. In einer aktuellen Stellungnahme fordert Kerber zudem Bundesbankpräsident Joachim Nagel dazu auf, einen etwaigen Beschluss des EZB-Rats dieses Inhalts nicht umzusetzen.
„Beschließt die EZB … ein Zinssteuerungsinstrument zwecks Verhinderung der Zinsfragmentierung im Euroraum, wie bereits von Madame Lagarde und EZB-Direktoriumsmitglied Schnabel angekündigt, das zum gegebenenfalls unbegrenzten Aufkauf von Anleihen bestimmter Problemländer ermächtigt, so stünde dies in krassem Widerspruch zur Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts“, heißt es in einer Stellungnahme Kerbers.
Der Jurist hatte zuletzt vor dem Bundesverfassungsgericht Beschwerde gegen die Staatsanleihekäufe der EZB und zuvor gegen Pläne für Outright Monetary Transaction (OMT) Beschwerde eingelegt. „Bereits in seinem OMT-Urteil vom 21.6.2016 hatte der Zweite Senat klargestellt, dass selektive Aufkäufe von Problemländer-Anleihen nur im Zusammenhang mit einer strengen Konditionalität möglich sind und überhaupt zeitlich und quantitativ begrenzt werden müssten“, schreibt Kerber.
Berichten zufolge sehen die Pläne der EZB für ihren Transmission Protection Mechanism (TPM) nur laxe Auflagen vor. Allerdings werden die rechtlichen Implikationen des TMP noch diskutiert, und es ist nicht sicher, dass das Programm bereits bei der nächsten Sitzung am 20./21. Juli im EZB-Rat diskutiert wird.
Für den Fall seiner Umsetzung hält Kerber die Bundesregierung nicht nur für „berechtigt sondern auch verpflichtet, den Austritt aus der Währungsunion zu überprüfen“. „Doch bevor es dazu kommt, müsste der Präsident der Bundesbank überprüfen, ob er weiterhin berechtigt ist, die vom EZB-Rat gegebenenfalls gegen ihn beschlossene Geldpolitik zugunsten von Zinsnivellierungen und unter Inkaufnahme hoher Inflationsraten mitzutragen. Er darf hierzu nicht darauf warten, dass Bundestag und Bundesregierung im Rahmen ihrer Integrationsverantwortung sich zu Wort melden und trotz der Unabhängigkeit der EZB auf stabilitätspolitische Unterlassungen hinweisen.“
DJG/hab/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56499477-kerber-spread-kontrolle-durch-ezb-waere-ein-rechtsverstoss-015.htm
=> Markus C. Kerber – Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_C._Kerber
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat diskutiert über stärkere Zinserhöhungen – Protokoll – 7.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) gewinnen die geldpolitischen „Falken“ angesichts überraschend hoher Inflationszuwächse immer mehr Oberwasser. Bei den Beratungen am 8./9. Juni 2022 setzten sie die Quasi-Vorankündigung eines „großen“ Zinsschritts im September durch und forderten zudem einen großen Schritt bereits für Juli, wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll hervorgeht. Einer weiterhin „graduellen“ Normalisierung der Geldpolitik stimmten sie nur nach der Versicherung zu, dass mit graduell nicht notwendigerweise langsam gemeint sei.
Der EZB-Chefvolkswirt hatte laut dem Protokoll dem Rat vorgeschlagen, im Juni eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Juli zu signalisieren und für September eine Zinserhöhung entsprechend dem sich dann abzeichnenden Inflationsausblick in Aussicht zu stellen. Beschlossen wurde aber, dass die Zinsen im September um mehr als 25 Basispunkte erhöht werden sollen, wenn sich der Inflationsausblick nicht bessere.
*** 25 Basispunkte keine unbedingte Verpflichtung
Die Falken im Rat hatten außerdem gefordert, dass die Ankündigung von 25 Basispunkten für Juli nicht als unbedingte Verpflichtung anzusehen sind, weil „der EZB-Rat sich den Ermessensspielraum vorbehalten muss, die Höhe des Zinsschritts anzupassen, falls neue Informationen, die bis zur Juli-Sitzung vorliegen, die mittelfristigen Inflationsaussichten wesentlich beeinflussen“. Tatsächlich war die Inflation im Juni erneut stärker als erwartet gestiegen.
Die Falken drückten zudem erneut ihr Misstrauen gegenüber den Inflationsprognosen des EZB-Stabs aus, die weiterhin einen steilen Abwärtstrend für die nächsten Jahre zeigten, was wahrscheinlich auf die Konstruktion der verwendeten Modelle zurückzuführen sei. „Diese ‚eingebaute‘ Konvergenz vernachlässigt das Problem aufeinander folgender negativer Schocks und die Möglichkeit einer größeren Persistenz und/oder eines nichtlinearen Verhaltens, die derzeit die größten Herausforderungen für die Beurteilung der Inflationsaussichten darstellen“, heißt es in dem Dokument.
*** Graduell heißt nicht langsam
Die Mitglieder waren sich demnach weitgehend einig, dass der geldpolitische Normalisierungsprozess weiterhin von den vier Grundsätzen der Optionalität, der Datenabhängigkeit, des Gradualismus und der Flexibilität geleitet werden sollte. „Unterschiedliche Auffassungen gab es jedoch zur Notwendigkeit und zur Auslegung von Gradualismus sowie zu der Frage, wie der Gradualismus in der Praxis mit der Notwendigkeit der Datenabhängigkeit und der Optionalität in einem unsicheren Umfeld in Einklang gebracht werden kann.“
Laut Protokoll einigten sich die Ratsmitglieder darauf, dass „die anhaltende Abfolge von Zinserhöhungen in den kommenden Quartalen, wie sie sich in den Markterwartungen und den Projektionen der Experten widerspiegelt, als graduell bezeichnet werden kann“.
Der EZB-Rat hat die Märkte am 9. Juni erneut „hawkish“ überrascht, obwohl den Falken im Rat von EZB-Präsidentin Christine Lagarde bereits im Vorfeld die Flügel gestutzt worden waren: Keine sofortige Zinserhöhung und im Juli nur ein kleiner Zinsschritt, lautete die Vorgabe. Daran hielt sich der Rat in seinem Beschluss. Über diese Punkte hinaus signalisierte die EZB jedoch einen großen Zinsschritt im September sowie Serie von Zinsanhebungen, deren Höhe und Dauer von dem sich entwickelnden Inflationsausblick abhängen wird.
DJG/hab/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56498367-ezb-rat-diskutiert-ueber-staerkere-zinserhoehungen-protokoll-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria: Banken sollten bei Ausschüttungen vorsichtig bleiben – 7.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, hat die Banken des Euroraums aufgefordert, angesichts des unsicheren Umfelds vorsichtig bei Ausschüttungen zu sein. Bei einer Veranstaltung in Frankfurt sagte Enria laut veröffentlichtem Redetext, dass die Institute dabei auch die Möglichkeit einer Rezession im Auge behalten müssten.
„Wir fordern die einzelnen Banken auf, ihre Kapitalpläne zu überprüfen, und dabei ausreichend konservative und aktualisierte negative makroökonomische Szenarien einzubeziehen, die insbesondere auch die Annahme einer Rezession in dem von den offiziellen Prognosen gedeckten Ausmaß beinhalten“, sagte Enria. Er bezog sich dabei auf das von der EZB im Juni veröffentlichte Negativszenario, das für 2023 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,7 Prozent vorsieht.
„Im Einklang mit unserer üblichen Politik für bankenspezifische Ausschüttungen sollten diese Kapitalprognosen von den Banken bei der Ankündigung von Ausschüttungsplänen nach einem Dialog mit ihren Aufsichtsteams verwendet werden“, sagte Enria.
Der EZB-Bankenaufsichtschef warnte die Banken vor einem Szenario, in dem die Zinsen trotz einer Rezession steigen. „Sollten die Zinssätze im allgemeinen Kontext einer wirtschaftlichen Rezession steigen, würde sich die Ertragslage der Banken nicht nur durch eine wesentlich stärkere Verschlechterung der Qualität der Aktiva verschlechtern, sondern auch durch einen Rückgang der Nettozinserträge“, sagte er.
Der Druck auf die Finanzierungskosten der Banken würde überwiegen, da die gezielten Kreditgeschäfte und andere außerordentliche geldpolitische Maßnahmen allmählich zurückgenommen würden. DJG/hab/kla
© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56495734-ezb-enria-banken-sollten-bei-ausschuettungen-vorsichtig-bleiben-015.htm
ZENTRALBANKEN – POLEN – Polens Zentralbank hebt Leitzins auf 6,5 Prozent an – 7.7.2022
Polens Zentralbank hat im Kampf gegen die Inflation den Leitzins weiter angehoben. Sie setzte den Zinssatz von bisher 6,0 Prozent auf 6,5 Prozent hoch, wie sie mitteilte. In Polen lag die Inflationsrate im Juni bei 15,6 Prozent im Vorjahresvergleich. DJG/DJN/AFP/apo/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56500891-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
# # # AUS ALLER WELT # # #
USA – INFRASTRUKTUR – USA: Rohölvorräte steigen überraschend – 7.7.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Lagerbestände an Rohöl sind in der vergangenen Woche überraschend und deutlich gestiegen. Die Vorräte kletterten im Vergleich zur Vorwoche um 8,2 Millionen Barrel (159 Liter) auf 423,8 Millionen Barrel, wie das US-Energieministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang um 1,6 Millionen Barrel gerechnet.
Die Benzinbestände fielen hingegen um 2,5 Millionen auf 219,1 Millionen Barrel. Die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) gaben um 1,3 Millionen auf 111,1 Millionen Barrel nach. Die US-Ölproduktion verharrte auf 12,1 Millionen Barrel pro Tag.
Die Daten im Überblick:
Aktuell Vorwoche
Rohöllagerbestände 423,8 415,6
Benzinlagerbestände 219,1 221,6
Destillatebestände 111,1 112,4
(in Mio Barrel)
Hinweis: Abweichungen wegen Rundungen möglich.
/jsl/jha/ © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56499871-usa-rohoelvorraete-steigen-ueberraschend-016.htm
USA – INFRASTRUKTUR – US-Rohöllagerbestände unerwartet deutlich gestiegen – 7.7.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 1. Juli deutlich ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 8,234 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 1,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,8 Millionen Barrel reduziert.
Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 3,8 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 2,496 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 0,5 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 2,6 Millionen gestiegen waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 1,8 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 12,1 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,8 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56499966-us-rohoellagerbestaende-unerwartet-deutlich-gestiegen-015.htm
USA – Defizit in der US-Handelsbilanz gesunken – 7.7.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Mai weniger als erwartet gesunken. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 85,55 Milliarden Dollar nach revidiert 86,69 (vorläufig: 87,08) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 84,70 Milliarden Dollar gerechnet.
Die Exporte stiegen zum Vormonat um 1,2 Prozent auf 255,89 Milliarden Dollar, während die Einfuhren 341,44 Milliarden Dollar erreichten, ein Plus zum Vormonat von 0,6 Prozent. DJG/DJN/mus/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56498245-defizit-in-der-us-handelsbilanz-gesunken-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56498386-usa-defizit-in-der-handelsbilanz-geht-etwas-zurueck-016.htm
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen – 7.7.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 2. Juli wider Erwarten leicht zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 4.000 auf 235.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 230.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert mit 231.000 bestätigt. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 750 auf 232.500.
In der Woche zum 25. Juni erhielten 1,375 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 51.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
DJG/DJN/apo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56498310-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gestiegen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56498195-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-steigen-leicht-an-016.htm
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Tote bei Beschuss von Charkiw – keine „Fuchs“-Panzer für Ukraine – 8.7.2022
Bei Bombenangriffen auf Charkiw wurden vor allem zivile Ziele getroffen. Deutschland wird die Ukraine so lange wie nötig unterstützen, bekräftigt Kanzler Scholz. „Wir werden so lange solidarisch sein – das ist jedenfalls mein Wunsch – wie das notwendig ist, damit die Ukraine sich verteidigen kann gegen den furchtbaren und brutalen Angriff auf das eigene Land“, sagte er am Abend im ZDF. Die Forderung von CDU und CSU, der Ukraine 200 Transportpanzer vom Typ „Fuchs“ zu liefern, findet in der Nacht jedoch keine Mehrheit im Bundestag. Indes gehen die Kämpfe in der Ostukraine weiter. …
https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Beschuss-von-Charkiw-keine-Fuchs-Panzer-fuer-Ukraine-article23450072.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 133. Kriegstag im Überblick: Kiew meldet weiter Kämpfe bei Lyssytschansk – Litauen liefert Kampfdrohne – inkl. zahlreicher Links – 7.7.2022
Nach Angaben Kiews liefern sich ukrainische und russische Einheiten weiterhin Gefechte in den Außenbezirken der Großstadt Lyssytschansk. Dabei rühmt sich Moskau seit Tagen mit der vollständigen Einnahme der Region Luhansk. Während Verteidigungsministerin Lambrecht keine Transportpanzer aus Bundeswehrbeständen in die Ukraine schicken will, droht Kremlchef Putin dem Westen in einer scharfen Rede. Der 133. Kriegstag im Überblick. …
https://www.n-tv.de/politik/Putin-Haben-in-der-Ukraine-noch-nicht-mal-angefangen-Kiew-meldet-Kaempfe-bei-Lyssytschansk-article23449759.html
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROZONE – Euro zur Wochenmitte erstmals seit 20 Jahren bei Dollarparität – Euro wieder knapp über 1,02 US-Dollar – 7.7.2022
Der Euro hat sich heute Früh etwas von seinen deutlichen Verlusten der vergangenen Tage erholt. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0215 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gestern Nachmittag auf 1,0177 Dollar festgesetzt.
Zur Wochenmitte war der Euro mit 1,0162 Dollar erstmals seit knapp 20 Jahren unter die Marke von 1,02 Dollar gefallen. Die Talfahrt hält schon einige Monate an, hat sich zuletzt mit der Angst vor einer Erdgaskrise in Europa aber beschleunigt.
Ein wichtiger Grund für die grundsätzliche Schwäche der Gemeinschaftswährung ist der zögerliche Kampf der EZB gegen die hohe Inflation. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3274916/
DEUTSCHLAND – Vergleichsportal: Bauzinsen haben sich seit Jahresbeginn fast vervierfacht – 7.7.2022
Die Zinsen für einen Baukredit haben sich nach Angaben des Vergleichsportals Check24 von Januar bis Juni fast vervierfacht. Die Durchschnittszinsen für zehnjährige Baufinanzierungen stiegen von 0,8 Prozent Anfang des Jahres auf 3,0 Prozent im vergangenen Monat, teilte das Portal mit. Ein Anstieg auf 4 Prozent bis zum Spätsommer sei möglich. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56497500-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Produktion steigt im Mai um 0,2 Prozent im Vormonats- und liegt arbeitstagebereinigt um 1,5 Prozent unter dem Vorjahresmonatsergebnis – Ukrainekrieg und gestörte Lieferketten schwächen stark – 7.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Mai schwach gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 1,5 (April: 2,5) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Das Ergebnis entsprach damit in etwa der Ende vergangener Woche erhobenen Konsensprognose von 0,3 Prozent. Es war aber deutlich schwächer, als angesichts eines am Mittwoch gemeldeten Umsatzanstiegs im verarbeitenden Gewerbe von 3,2 Prozent erwartet worden war. Der ursprünglich für April gemeldete Produktionsanstieg von 0,7 Prozent wurde auf 1,3 Prozent revidiert.
Die Industrieproduktion im engeren Sinne erhöhte sich im Mai auf Monatssicht um 0,6 (plus 1,7) Prozent. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern nahm um 0,4 (plus 0,7) Prozent ab und die von Konsumgütern um 0,9 (minus 0,7) Prozent. Dagegen erhöhte sich die Produktion von Investitionsgütern um 2,2 (plus 3,7) Prozent.
Die Bauproduktion stieg um 0,4 (minus 1,7) Prozent, während die Energieproduktion um 5,8 (plus 6,5) Prozent nachließ.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wird die hohe Unsicherheit durch den Krieg und das Risiko eines weitgehenden Lieferstopps beim russischen Gas viele Industrieunternehmen in den kommenden Monaten vor sehr große Herausforderungen stellen. Grundsätzlich sei die Industrie aufgrund ihrer Exportorientierung überproportional von den Handelssanktionen gegen Russland und den gestörten Lieferketten durch den Mangel an wichtigen Vorleistungsgütern betroffen. DJG/hab/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56493536-deutsche-produktion-steigt-im-mai-um-0-2-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – IWH: Insolvenzgeschehen trotz Krisen noch erfreulich robust – 7.7.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften liegt laut Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Juni mit 709 leicht unter dem Niveau der Vormonate. Das seien nahezu exakt so viele Fälle wie im Vorjahresmonat. „Das Insolvenzgeschehen zeigt sich trotz Energiekrise, Lieferkettenproblemen und dem schrittweisen Auslaufen der Corona-Hilfen noch immer erfreulich robust“, sagte IWH-Insolvenzforscher Steffen Müller.
Die Frühindikatoren des IWH lassen laut dem Institut für die kommenden beiden Monate keine starken Veränderungen bei den Insolvenzzahlen erwarten. Die Analyse des IWH zeige, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Juni gemeldet wurde, 5.400 Jobs betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Jobs liege damit leicht unter dem Niveau der Vormonate und in etwa auf dem durchschnittlichen Niveau des Jahres 2021.
„Doch die Zumutungen für die Unternehmen werden in den nächsten Monaten nochmals deutlich steigen“, warnte Müller. Dazu gehörten die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro im Oktober, die seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleitete Zinswende und weiter zu erwartende Preissteigerungen bei der Energie. „Letztlich steigen die Erzeugerpreise auf breiter Front. Das umfasst die Lohnkosten, die Kapitalkosten und voraussichtlich auch die Energiekosten“, so der Ökonom. „Wie stark diese Belastungen auf das Insolvenzgeschehen durchschlagen, hängt auch davon ab, wie stark die Unternehmen selbst die Preise erhöhen können.“ DJG/ank/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56495938-iwh-insolvenzgeschehen-trotz-krisen-noch-erfreulich-robust-015.htm
DEUTSCHLAND – Arbeitsproduktivität trotz Corona-Pandemie gestiegen – 7.7.2022
Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität ist auch während der Corona-Pandemie gestiegen. In den Jahren 2020 und 2021, die stark von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie geprägt waren, lag die Arbeitsproduktivität je Stunde höher als im jeweiligen Vorjahr, mit Zuwächsen von 0,4 Prozent (2020) und 1,1 Prozent (2021), wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ergab sich ein Anstieg um 1,5 Prozent. Im ersten Quartal 2022 ist die Arbeitsproduktivität um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56497500-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Innovationstätigkeiten der Unternehmen rückläufig – 7.7.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/07/20220707CIS2020.pdf
ÖSTERREICH – STATISTIK – Rinderbestand Dezember 2021 (SB 1.3) – 7.7.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/publications/SB_1-3-Rinderbestand122021.pdf
ÖSTERREICH – STATISTIK – Allgemeine Viehzählung, Dezember 2021 (SB 1.2) – Schweine, Schafe, Ziegen – 7.7.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/publications/SB_1-2-Allgemeine_Viehzaehlung202.pdf
ÖSTERREICH – STATISTIK – Nahezu jedes dritte Neugeborene kam 2021 per Kaiserschnitt zur Welt – 7.7.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/07/20220707MedMerkmaleGeborene2021.pdf
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – WIFO: Österreich braucht andere Lieferwege für Öl – Aktuell keine unmittelbaren Versorgungsprobleme – Schwierige Umrüstung auf Öl – 7.7.2022
Nach der Ankündigung, dass ein für den Export von kasachischem Öl bestimmter Terminal im Schwarzen Meer auf einen Gerichtsbeschluss in Südrussland hin für 30 Tage seinen Betrieb einstellen muss, sieht das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) keine unmittelbaren Versorgungsprobleme für Österreich. Dennoch sollte sich Österreich auch nach anderen Lieferwegen für Öl umschauen, sagte WIFO-Ökonom Josef Baumgartner.
Generell sei der Ölmarkt liquide, und es gebe für die OMV die Möglichkeit, das fehlende Öl aus Kasachstan auf dem Weltmarkt zuzukaufen. Wichtig sei dabei nur, dass die Qualität jener des Öls aus Kasachstan entspricht, da die Raffinerie es sonst nicht verarbeiten könne. Das Angebot sei aber vorhanden.
Die Auswirkungen des kasachischen Ölstopps seien derzeit aber ohnehin begrenzt, da die OMV wegen der havarierten Raffinerie das Öl nur sehr eingeschränkt verarbeiten könne. Ein Knackpunkt ist jedoch der Preis: „Es wird insgesamt teurer in der Beschaffung“, so Baumgartner.
*** Schwierige Umrüstung auf Öl
Die Nachfrage der Unternehmen nach Mineralölprodukten dürfte jedenfalls steigen, nachdem die heimische Regierung diese Woche den Gasgroßverbrauchern angeordnet hat, soweit möglich auf Öl und alternative Energieträger umzusteigen. Allerdings sei fraglich, wie schnell und inwiefern so eine Umrüstung auf Öl möglich sei, so Baumgartner.
Aus umweltpolitischer Sicht betonte der Ökonom, dass das Verbrennen von Heizöl eine klar höhere CO2-Belastung habe als Gas. Längerfristig betrachtet müssten sich die Unternehmen also gut überlegen, wie es weitergehen soll, und sich darauf einstellen, dass die Gasversorgung aus Russland zurückgehen und Flüssiggas (LNG) teurer werden wird.
red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3275034/
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Heuer deutlich weniger Gas verbraucht als im Vorjahr – 7.7.2022
Österreich hat in den ersten fünf Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr 3,5 TWh weniger Gas verbraucht, sagte Energieagentur-Geschäftsführer Franz Angerer im Ö1-Morgenjournal. Hochgerechnet auf das Jahr ergebe das eine Einsparung von zehn Prozent.
Nach Daten der Energieagentur verbrauchten die Gaskraftwerke sogar mehr als im Vorjahr. Gespart wurde wegen des warmen Frühjahrs beim Heizen und wegen der hohen Preisen in Industrie und Gewerbe.
Beim Strom könnte ein Durchschnittshaushalt alleine durch Verhaltensänderungen bis zu zehn Prozent einsparen, sagte Angerer, wenn etwa Klimaanlagen auf eine Solltemperatur von 25 oder 26 Grad gestellt werden statt auf 22 Grad.
Angerer empfiehlt, Heizungen zu warten und in der Heizperiode die Temperatur zu senken. Auch könne man noch „undichte Fenster notdürftig dämmen“ und die obersten Geschoßdecken isolieren. Aber dann sei es mit den Sofortmaßnahmen, die jetzt gebraucht werden, „ziemlich vorbei“.
*** Nicht alle Kraftwerke auf Öl umrüstbar
Laut Recherche des „Standard“ können in Österreich nur Kraftwerke mit einer Leistung von rund 380 MW von Gas auf Öl umgerüstet werden. Dazu kommt noch das Kraftwerk Mellach mit 200 MW, das von Gas auf Kohle zurückgebaut werden soll.
Die gesamten Kapazitäten der thermischen Kraftwerke lägen bei etwa 4.200 Megawatt (MW). Davon ließen sich gut 3.500 MW definitiv nicht von Gas- auf Ölbetrieb umstellen.
Anders sei es bei reinen Heizkraftwerken. Eines in Salzburg sei bereits von Gas- auf Ölbefeuerung umgestellt worden, ein weiteres befindet sich dort in Umbau. Die vier Heizkraftwerke in Wien – Spittelau, Leopoldau, Inzersdorf und beim Arsenal im dritten Bezirk – können sowohl mit Gas als auch mit Öl betrieben werden. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3274957/
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Hohe Spritpreise: Bruttomargen bei Raffinerien stark gestiegen – 7.7.2022
Die Kosten fürs Autofahren sind mit den stark gestiegenen Spritpreisen enorm gestiegen, und Gerüchte über eine mögliche Dieselknappheit sorgen aktuelle für zusätzliche Verunsicherung. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat in einer Branchenuntersuchung zum heimischen Treibstoffmarkt nun eine „Entkoppelung“ zwischen den Rohöl- und Spritpreisen festgestellt. Belege für Marktmissbrauch oder ein Kartell kann die Behörde nach eigenen Angaben „nicht zur Gänze ausschließen“.
Die Bruttoraffinierungsmargen der Mineralölkonzerne hätten sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs verdreifacht, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten 93-seitigen Bericht der BWB hervor. „Aus den Daten, die der BWB vorliegen, können sich diese Bruttomargensteigerungen kaum zur Gänze aus den gesteigerten Kosten heraus erklären“, sagte die derzeitige BWB-Interimschefin Natalie Harsdorf-Borsch am Donnerstag im Ö1-„Mittagsjournal“ des ORF.
„Die Behörde kann derzeit Kartellierung und Marktmachtmissbrauch nicht zur Gänze ausschließen. Wir haben aus den Daten, die wir erhoben haben, für die Untersuchung keine gerichtsfesten Hinweise erlangt“, so Harsdorf-Borsch.
*** Starker Anstieg seit Kriegsbeginn: Bundeswettbewerbsbehörde sieht dreifach gestiegene Raffineriemargen
„Inwiefern Gewinne ebenso gestiegen sind, hängt von der Entwicklung der Kosten ab, die ebenfalls, aber nicht im gleichen Ausmaß, gestiegen zu sein scheinen“, heißt es im BWB-Bericht. „Es obliegt den Mineralölkonzernen, den Beweis anzutreten, sollte sich die bei den Bruttoraffinierungsmargen beobachtete Entwicklung nicht auf die Unternehmensgewinne durchschlagen.“
*** Kocher sieht weiteren Klärungsbedarf
ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher sieht noch weiteren Klärungsbedarf. „Das Bundesministerium erwartet nun Aufklärung durch die Branchenteilnehmer über mögliche Kostenfaktoren. Aus Sicht des Bundesministeriums müssen die Steigerungen der Bruttomargen jedenfalls erklärt werden“, so Kocher. Der betriebswirtschaftliche Begriff „Bruttomarge“ dürfe aber nicht mit Gewinnen verwechselt werden.
Die BWB hat den heimischen Treibstoffmarkt im Zeitraum Jänner bis Mitte Juni unter die Lupe genommen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar sind die Benzin- und Dieselpreise stark gestiegen. Der Spritpreisanstieg ist laut den Wettbewerbshütern zu 50 Prozent auf den gestiegenen Rohölpreis und zu 50 Prozent auf die erhöhte Bruttoraffinierungsmargen zurückzuführen.
*** 22 vs. 36 Cent
Die Berechnungen der BWB zeigen, dass in der ersten Juni-Hälfte gegenüber der Zeit vor Beginn des Ukraine-Kriegs die um rund 36 Cent pro Liter Diesel und 41 Cent pro Benzin gestiegenen Spritpreise sich von den Rohölpreisen „entkoppelt“ haben, weil die Rohölpreise nur um etwas mehr als rund 22 Cent pro Liter gestiegen sind. Der aus dem Rohölpreisanstieg „nicht erklärbare stärkere Anstieg der Preise (Entkoppelung)“ an den Tankstellen von Diesel und Benzin habe über diesen Zeitraum zu einer Verdreifachung der Bruttoraffinierungsmargen geführt, so die Wettbewerbshüter.
Erdölraffinerien verarbeiten Rohöl zu Benzin, Diesel und Kerosin. Die Bruttoraffinierungsmargen der Raffinerien von OMV, ENI, Shell, BP und Jet schnellten laut BWB im beobachteten Zeitraum bei Diesel im Schnitt um rund 14 Cent pro Liter und bei Benzin um rund 20 Cent pro Liter nach oben.
Die Bruttoraffinierungsmarge sei die Grundlage der Raffineriegewinne, es müssten aber „noch andere moderat angestiegene Kosten abgezogen werden“, heißt es von der Bundeswettbewerbsbehörde. Die berechneten Bruttomargen sind laut BWB branchenübliche Indikatoren, um die Änderung der Profitabilität bei Raffinerien darzustellen.
*** AK: „Massive Übergewinne“
Die Arbeiterkammer (AK) forderte am Donnerstag die Einleitung eines Preisüberprüfungsverfahrens nach dem Preisgesetz. „Die Mineralölunternehmen erzielen massive Übergewinne“, kritisierte AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung. Auch der ÖAMTC kritisierte, dass „allen voran die Raffinerien“ an den hohen Spritpreisen verdienen würden.
*** An Zapfsäulen nur im März „substanziell erhöhte Margen“
Bei Tankstellen konnten die Wettbewerbshüter nur für März „Hinweise auf substanziell erhöhte Bruttomargen“ feststellen. In den Folgemonaten seien die Bruttomargen nur „noch leicht über ihrem Vorkriegsniveau“ gelegen.
„Die Untersuchung auf Ebene der Tankstellen legt den Schluss nahe, dass ein fehlender Wettbewerb zwischen Tankstellen nicht die Ursache für die gestiegenen Tankstellenpreise ist, sondern die Ursache insbesondere die gestiegenen internationalen Preisnotierungen sind“, schreibt die BWB in ihrer Branchenuntersuchung.
*** BWB weist auf Handlungsgrenzen hin
Von der Branchenuntersuchung betroffene Marktteilnehmer können bis 27. Juli eine Stellungnahme zu den vorläufigen Ergebnissen der Untersuchung bei der BWB abgeben. Wenn man bei einer Branchenuntersuchung keine „gerichtsfesten Hinweise“ auf Kartellierung oder Marktmachtmissbrauch finde, könne man nicht unmittelbar strukturelle oder verhaltensbezogene wettbewerbsfördernde Auflagen anordnen bzw. beim Kartellgericht beantragen, hieß es von der Behörde. Das Instrument der Hausdurchsuchung stehe bei einer Branchenuntersuchung nicht zur Verfügung. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3275014/
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Fernkälte: Wien Energie investiert in Ausbau – 7.7.2022
Fernkälte soll in Wien weiter ausgebaut werden. Bis 2027 will Wien Energie dafür 90 Mio. Euro in die Hand nehmen. Damit könnten 100.000 Klimageräte eingespart werden, so das Unternehmen in einer Aussendung.
Aktuell versorge man 180 Gebäude mit einer Leistung von 200 Megawatt, so Wien Energie in einer Aussendung. Bis 2030 wolle man die Leistung auf 350 Megawatt ausbauen. Fernkälte wird in eigenen Zentralen mit Kältemaschinen in Form von kaltem Wasser erzeugt. Zum Betrieb der Kältemaschinen wird neben Strom auch Abwärme eingesetzt.
Wie bei der Fernwärme werden die Gebäude zentral versorgt. Über ein eigenes Fernkältenetz wird das auf etwa fünf bis sechs Grad Celsius abgekühlte Wasser direkt zu den Kundinnen und Kunden transportiert. Über die hauseigenen Kühlsysteme wird es dann in den Gebäuden verteilt. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten spart Fernkälte laut Wien Energie rund 70 Prozent Energie und 50 Prozent CO2.
*** Bis 2030 flächendeckende Fernkälte in Innenstadt
„Die Fernkälte ist insbesondere in dicht verbauten Gebieten ein wichtiger Baustein, um unsere Stadt auch in Zukunft so lebenswert zu halten. Bis 2030 wollen wir eine flächendeckende Versorgungsmöglichkeit in der Innenstadt schaffen und zur Fernkältehauptstadt Europas werden“, wird Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) in der Aussendung zitiert. Die Fernkälte werde vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung immer wichtiger.
*** Verdoppelung der Netzlänge geplant
Eine Versorgung soll es jedoch auch über die Innenstadt hinaus geben. Ausgebaut werde das Netz etwa im Nordbahnviertel in Wien-Leopoldau oder im 9. Bezirk rund um den Althangrund. Bis 2030 soll das Kältenetz auf knapp 50 Kilometer wachsen, was einer Verdoppelung entspreche.
Wien Energie hat nach eigenen Angaben derzeit 21 Kältestandorte in Betrieb, davon sieben Fernkältezentralen mit Fernkältenetz und 14 dezentrale Kältelösungen direkt bei Kundinnen und Kunden. Zu den Abnehmern zählen öffentliche Gebäude wie das Allgemeine Krankenhaus Wien, das Rathaus und die Universität Wien. Der Kundenzuwachs betrage jährlich zehn bis 15 Prozent. red, wien.ORF.at/Agenturen
https://wien.orf.at/stories/3163865/
ÖSTERREICH – Deutlich mehr Anfragen zu Mieterhöhungen – 7.7.2022
Auch Mieten und Betriebskosten bleiben nicht von der Teuerung verschont. Die finanziellen Belastungen sollen sogar noch höher werden. Immer mehr Wienerinnen und Wiener wenden sich an die Mietervereinigung und die Mieterhilfe.
Es gebe um rund 30 Prozent mehr Anfragen zur Mieterhöhung in Altbauten, sagte Christian Bartok von der Mieterhilfe gegenüber „Radio Wien“. Generell gebe es in Mietverträgen zumeist eine Indexanpassungsklausel, die sich am Verbraucherpreisindex orientiert. Meistens ist darin ein Schwellenwert von fünf Prozent festgelegt. Eine Erhöhung ist laut Bartok immer möglich, wenn diese Schwelle überschritten wird.
Hier fordert die Mieterhilfe ein Gegensteuern. Denn im Warenkorb des Verbraucherpreisindexes sind auch Wohnungen und Mieten. Somit würde eine Teuerungsspirale entstehen. Entweder man nimmt Wohnungen und Mieten aus dem Warenkorb heraus oder räumt die Möglichkeit ein, den Hauptmietzins um maximal zwei Prozent pro Jahr losgelöst vom Verbraucherpreisindex anzupassen.
*** Betriebskosten nicht an Verbraucherpreisindex gebunden
Auch die Betriebskosten steigen leicht an, zum Beispiel bei der Hausbeleuchtung durch hohe Energiekosten. Hier verwies Bartok auf die gegebene klare gesetzliche Regelung. Darin sei aufgezählt, was verrechnet werden darf und was nicht. Hier sei nichts an den Verbraucherpreisindex gekoppelt, sondern hänge von den tatsächlichen Kosten des Verbrauchs ab, etwa für die Hausbetreuung.
Zu erwarten sei, dass auch bei Strom und Gas die Preise steigen würden. Das wirke sich natürlich auch auf die Betriebskosten aus, zum Beispiel durch die Beleuchtung des Hauses. Allerdings geht Bartok davon aus, dass sich diese Teuerung bei den Betriebskosten nicht ganz so stark auswirken werde wie in einem privaten Haushalt.
Monat für Monat besser als Jahreszahlung
Was eine Erhöhung der Rücklagenzahlungen betreffe, begrüßte Bartok diese. Denn wenn die Vorauszahlungen schon jetzt erhöht werden, seien dafür nur kleinere Beträge zu zahlen. Das sei besser als Mitte nächsten Jahres einen großen finanziellen Brocken schlucken zu müssen. Es werde quasi schon jetzt Stück für Stück angespart. red, wien.ORF.at
https://wien.orf.at/stories/3163754/
ÖSTERREICH – Managergehälter 2021 kräftig gestiegen – 7.7.2022
Die Gehälter der Führungskräfte in den heimischen Unternehmen sind im zweiten CoV-Jahr 2021 kräftig nach oben gegangen. Im Schnitt verdienten die Spitzenmanager 225.680 Euro brutto pro Jahr – das waren um 4,5 Prozent mehr als 2020, wie aus einer Umfrage des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) mit Unterstützung der Industriellenvereinigung (IV) hervorgeht.
Damit kletterten die Gagen der Chefs und Chefinnen deutlich über der Inflation, die 2021 mit 2,8 Prozent den – vorerst – höchsten Wert seit zehn Jahren erreicht hatte. Auffällig ist, dass die Gesamteinkommen der zweiten Führungsebene, also Abteilungs- und Bereichsleiter mit eingerechnet, im abgelaufenen Jahr mit einem Plus von 5,1 Prozent auf durchschnittlich 142.600 Euro brutto (81.200 Euro netto) fünfmal so stark zulegten wie jene der ersten Führungsebene mit plus einem Prozent auf 250.900 Euro brutto bzw. 137.500 Euro netto.
„Was die Kaufkraft beflügelt, sind die variablen Gehaltsbestandteile, die zunehmend auf Gewinn ausgerichtet sind, auch in der zweiten Führungsebene“, erklärte Studienautor Felix Josef. „Das heißt, es gibt keine hoch dotierten Grundgehälter mehr.“ 65 Prozent der Topmanager, also Generaldirektoren und Geschäftsführer, erhalten einen wesentlichen Teil ihres Einkommens laut WdF erfolgsabhängig, in der zweiten Ebene sind es 73 Prozent. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3275047/
ÖSTERREICH – Arbeiterkammer: Kritik an Gastrobranche – 7.7.2022
Die Arbeiterkammer Wien übt Kritik an „extrem schlechten Arbeitsbedingungen“ in der Gastrobranche. Das Gastgewerbe nehme eine „traurige Spitzenposition in der Rechtsberatung“ ein, berichtete die Kammer.
Dass in der Gastrobranche händeringend nach Personal gesucht wird, hat laut der Arbeiterkammer „handfeste Gründe“. Das Gastgewerbe finde sich seit Jahren auf Platz eins bei den persönlichen Beratungen in der Wiener Kammer. In der Praxis falle die Branche durch besonders viele Arbeitsrechtsverletzungen auf. Das zeige, „dass hier einiges im Argen liegt“.
2021 hätten zehn Prozent der Beratungen die Gastronomie betroffen, obwohl nur 4,3 Prozent der Mitglieder in diesem Bereich tätig seien. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden immer wieder von Löhnen berichten, die nicht rechtzeitig, nicht in der richtigen Höhe oder gleich gar nicht ausbezahlt würden, außerdem von Schwarzzahlungen, unbezahlten Überstunden und der Nichteinhaltung der Ruhezeiten.
Arbeiterkammer: Talk zu Arbeitsbedingungen in der Gastronomie
Audio aus rechtlichen Gründen nicht mehr verfügbar.
*** „Probleme symptomatisch für die Branche“
Heuer im ersten Halbjahr habe die Arbeiterkammer Wien bereits 1.280 persönliche Beratungen für Beschäftigte im Gastgewerbe durchgeführt. In den drei Monaten März bis Mai nahm sie 190 Fälle aus der Branche genauer unter die Lupe. „Die Beschäftigten, die den Weg zu uns in die Beratung finden, zeigen, dass es sich bei den zahlreichen geschilderten Arbeitsrechtsverletzungen um keine Einzelfälle handelt, sondern dass die Probleme symptomatisch für die Branche sind“, hielt die Leiterin Arbeitsrecht der Kammer, Bianca Schrittwieser, in einer Aussendung fest.
Bei mehr als einem Drittel seien überhaupt keine Überstunden bezahlt worden, 12 Prozent hätten für Urlaub und Krankenstand gar kein Entgelt bekommen, ein Viertel habe Bar- beziehungsweise Schwarzzahlungen erhalten. Eine korrekte Lohnabrechnung habe nur ein Drittel bekommen – zwei Drittel entweder gar keine oder eine falsche.
*** Fehler bei Kündigungsfristen
Weiters seien Kündigungsfristen falsch berechnet worden, zu kurz gewesen oder gar nicht eingehalten worden. Ein Fünftel wurde für die geleistete Arbeitszeit den Angaben zufolge zu gering bei der Sozialversicherung angemeldet, in manchen Fällen wurde überhaupt nicht angemeldet.
Auch die Arbeitszeiten sind oft unattraktiv, weil nicht planbar: Jeder oder jede Vierte hatte laut Arbeiterkammer „regelmäßig geteilte Dienste“ beziehungsweise wurde der Dienstplan vom Arbeitgeber „kurzfristig einseitig geändert“. Gut ein Drittel musste regelmäßig nach 18.00 Uhr arbeiten, knapp ein Viertel regelmäßig nach 22.00 Uhr.
*** Kritik an Saisonarbeit
„Die Branche klagt darüber, offene Stellen nicht besetzen zu können. Statt aber Arbeitsplätze attraktiver zu machen und Arbeitsbedingungen zu verbessern, sollen verstärkt Arbeitskräfte aus Drittstaaten angeworben werden. Aber weder die Regelung für Stammsaisonniers noch die Rot-Weiß-Rot-Karte tragen zu besseren Arbeitsbedingungen bei – dabei sind gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung der Schlüssel für motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, betonte die Leiterin Arbeitsmarkt und Integration bei der Arbeiterkammer Wien, Silvia Hofbauer.
Saisonarbeit ist aus Sicht der Kammer „ein grundlegend falsches Migrationsmodell“. Die Regelungen – auch betreffend Rot-Weiß-Rot-Karte – böten keinen ausreichenden Schutz vor Ausbeutung, Lohn- und Sozialdumping. Die Arbeiterkammer fordert, dass die gesetzlichen Regelungen zum Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz wieder verschärft werden – dieses sei im Sommer 2021 aufgeweicht worden, die Strafen wurden gesenkt. Es müsse zudem mehr kontrolliert werden, was eine personelle Aufstockung bei Finanzpolizei und Arbeitsinspektorat erfordere.
*** Kammer fordert wieder längere Ruhezeit
Die Meldung des Gehalts und der Wochenarbeitszeit bei der Anmeldung zur Sozialversicherung soll laut Arbeiterkammer wieder verpflichtend sein, wie das bis 2019 der Fall gewesen sei. Bei Nichtausstellung eines Dienstzettels solle es Sanktionen geben.
Weiters sei der Mehrarbeitszuschlag laut Meinung der Arbeitnehmervertreter auf 50 Prozent zu erhöhen. Die Zurücknahme der täglichen Ruhezeit von zwölf auf acht Stunden, die 2018 im Arbeitszeitgesetz und Arbeitsruhegesetz verankert worden sei, sei „neu zu gestalten“. Nicht zuletzt wünscht sich die Arbeiterkammer die gesetzliche Möglichkeit einer „Tourismuskasse“, um beispielsweise Saisonverlängerungsmodelle umzusetzen. red, wien.ORF.at/Agenturen
https://wien.orf.at/stories/3163855/
ÖSTERREICH – Massiver Anstieg bei Privatinsolvenzen – 7.7.2022
In Niederösterreich ist die Zahl der eröffneten Privatinsolvenzen im ersten Halbjahr 2022 um fast die Hälfte auf 640 gestiegen. Damit liegt Niederösterreich über dem Bundesschnitt – und fast wieder auf dem Vorkrisenniveau von 2019.
Um exakt 46,1 Prozent mehr – von 438 auf 640 – eröffnete Privatinsolvenzen wurden im ersten Halbjahr 2022 in Niederösterreich verzeichnet. Dabei haben die in die private Pleite geschlitterten Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher 73 Millionen Euro an Schulden angehäuft. Diese Zahlen teilt der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) mit.
Zum Vergleichszeitpunkt 2021 sind es nur 49 Millionen Euro gewesen. Das Vorkrisen Niveau von 2019 ist allerdings noch nicht erreicht – weder was die Anzahl der Insolvenzen noch die Höhe der Verschuldung betrifft.
Schulden
*** Insolvenzen: Je älter, desto mehr Schulden
Ein Grund für den Rückgang der Privatinsolvenzen während der Corona-Pandemie sei laut KSV eine gestiegene Vorsicht im Umgang mit Geld. Zudem habe es durch die Lockdowns weniger Konsum- und Urlaubsmöglichkeiten gegeben. Dass die Insolvenzen nun so stark ansteigen, sei laut KSV der letztjährigen Insolvenznovelle zu verdanken, die deutlich leichtere Entschuldungsmöglichkeiten ermöglicht.
*** Inflation hat noch keine Auswirkungen
Die aktuelle Inflation bzw. Teuerungen wirken sich hingegen noch nicht auf die Privatinsolvenzen aus. „Es verhält sich ähnlich, wie bei der Pandemie. Ein Privatkonkurs baut sich im Regelfall über einen längeren Zeitraum auf und wird eher selten durch ein plötzlich eintretendes Ereignis ausgelöst“, heißt es vonseiten des KSV.
Wie sehr die aktuelle Situation sich künftig darauf auswirkt, bleibt noch abzuwarten. Unabhängig davon erwartet der KSV, dass sich die steigenden Privatkonkurse auch im zweiten Halbjahr 2022 fortsetzen und am Ende des Jahres zum ersten Mal seit 2019 Vorkrisenniveau erreichen. Das wären österreichweit etwa 9.500 eröffnete Schuldenregulierungsverfahren – umgerechnet 182 Fälle pro Woche. red, noe.orf.at
https://noe.orf.at/stories/3163787/