Views: 39
# # # THEMENKRANZ # # #
EUROPA – EMA weitet Zulassung von Pockenimpfstoff Imvanex auf Affenpocken aus – 22.7.2022
# # # BÖRSEN-ÜBERSICHT # # #
# # # ZENTRALBANKEN # # #
ZENTRALBANKEN – RUSSLAND – Russische Notenbank senkt Leitzins um 150 Basispunkte – 22.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Ökonomen sehen Euroraum-Inflation langfristig über 2 Prozent – 22.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Großunternehmen sehen weiterhin Aktivitätswachstum – 22.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Deutsche Bank: Die Forward Guidance ist tot – 22.7.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Streit unter Mercosur-Staaten um mögliches Handelsabkommen mit China – 22.7.2022
USA – S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft im Juli verlangsamt – 22.7.2022
JAPAN – Verbraucherpreise in Japan legen im Juni um 2,4 Prozent zu – 22.7.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
RUSSLAND – UKRAINE – Der 148. Kriegstag im Überblick: Kiew setzt Kamikaze-Drohnen ein – Russland sanktioniert mehrere EU-Mitglieder – 22.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Ukraine und Russland laut Türkei vor Getreide-Abkommen – 22.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – Belarussischer Machthaber warnt vor „Atomkrieg“
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROLAND – S&P Global: Euroraum rutscht im Juli in Kontraktionszone – 22.7.2022
EUROLAND – DWS: Euroraum-Wertschöpfung stagniert im zweiten Halbjahr bestenfalls – 22.7.2022
ITALIEN – In Italien wird nach Draghi-Rücktritt neu gewählt – Umfragen sehen 45-jährige Neofaschistin Giorgia Meloni als Nachfolgerin – 22.7.2022
DEUTSCHLAND – S&P Global: Deutsche Wirtschaft schrumpft im Juli – 22.7.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – OMV: Gaslieferungen auf Niveau vor „Nord Stream“-Wartung – E-Control: „Gasflüsse konstant“ – 22.7.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Tempo 100 auf Autobahnen: Debatte über Temporeduktion neu entfacht – 22.7.2022
…oooOOOooo…
Zur freundlichen Erinnerung:
…oooOOOooo…
# # # THEMENKRANZ # # #
EUROPA – EMA weitet Zulassung von Pockenimpfstoff Imvanex auf Affenpocken aus – 22.7.2022
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat ihre Zulassung des Pockenimpfstoffs Imvanex auch für den Schutz gegen Affenpocken erweitert. Der Ausschuss für Humanarzneimittel habe empfohlen, Imvanex auch für den Schutz von Erwachsenen vor den Affenpocken zuzulassen, erklärte die EMA am Freitag in Den Haag.
# # # BÖRSEN-ÜBERSICHT # # #
USD/EUR
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FX%3AEURUSD
Bericht:
NATURAL GAS
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CURRENCYCOM%3ANATURALGAS
LIGHT CRUDE OIL (USA)
https://de.tradingview.com/chart/?symbol=NYMEX%3ACL1!
Bericht:
INFLATIONSERWARTUNG (10 Jahre, USA)
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FRED%3AT10YIE
10j. US-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3AUS10Y
Bericht:
DJI Future
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CBOT_MINI%3AYM1!
10j. DE-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3ADE10Y
Bericht: Zehnjährige Bund-Rendite erstmals seit Ende Mai unter 1%
Wachsende Konjunktursorgen treiben die Anleger in den „sicheren Hafen“ des Anleihemarkts. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen rutschte am Freitag erstmals seit Ende Mai unter die Marke von 1,0 Prozent.
DAX30
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=OANDA%3ADE30EUR
Bericht:
WIENER BÖRSE
https://www.wienerborse.at/#tab-content-210
Bericht:
# # # ZENTRALBANKEN # # #
ZENTRALBANKEN – RUSSLAND – Russische Notenbank senkt Leitzins um 150 Basispunkte – 22.7.2022
Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins zum fünften Mal seit Anfang April gesenkt und erklärt, dass weitere Senkungen möglich sind, wenn die Inflationsrate weiter sinkt. Die Notenbank kappte ihre Leitzins um 150 Basispunkte auf 8,00 Prozent. Ökonomen hatte eine Senkung um 50 bis 100 Basispunkte erwartet.
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Ökonomen sehen Euroraum-Inflation langfristig über 2 Prozent – 22.7.2022
Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Professional Forecasters haben ihre Prognosen für die Inflation im Euroraum angehoben und rechnen nun auch längerfristig mit einer Inflation von über 2 Prozent. Laut dem aktuellen Survey of Professional Forecasters prognostizieren die Experten für 2022 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 7,3 (bisher: 6,0) Prozent und für das Jahr 2023 von 3,6 (2,4). Für das Jahr 2024 wird eine Teuerungsrate 2,1 (1,9) Prozent erwartet. Langfristig sehen die Experten die Inflation sogar bei 2,2 (2,1) Prozent.
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Großunternehmen sehen weiterhin Aktivitätswachstum – 22.7.2022
Die Geschäfte von Unternehmen im Euroraum laufen nach Erkenntnissen der Europäischen Zentralbank (EZB) trotz des widrigen Umfelds gut. Wie die EZB im Ergebnis einer Umfrage unter 71 Großunternehmen mitteilte, variiert die Aktivität zwischen und innerhalb von Sektoren, ist aber insgesamt besser als erwartet. „Trotz Anzeichen einer schwächeren Nachfrage in einigen Sektoren war die Gesamtaktivität in den vergangenen Monaten widerstandsfähiger als viele angesichts der durch den Krieg in der Ukraine verursachten Unsicherheit und der steigenden Inflation erwartet hatten“, schreibt die EZB in ihrem Bericht.
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Deutsche Bank: Die Forward Guidance ist tot – 22.7.2022
Die Analysten der Deutschen Bank ziehen aus der unerwarteten Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte durch die Europäische Zentralbank (EZB) den Schluss, dass das Konzept der Forward Guidance „tot“ ist. „Man muss sich klarmachen, dass die Möglichkeit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte erst zu Beginn dieser Woche nach einer Reihe von Medienberichten ernst genommen wurde“, schreiben sie in einem Kommentar und fahren fort: „Wir müssen uns also möglicherweise an eine Welt gewöhnen, in der die Entscheidungen der Zentralbank bis wenige Tage vor der Sitzung im Ungewissen bleiben.“
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Streit unter Mercosur-Staaten um mögliches Handelsabkommen mit China – 22.7.2022
Unter den Mitgliedstaaten des Mercosur-Handelsbundes gibt es Streit um den Umgang mit China. Uruguays Präsident Luis Lacalle Pou kündigte beim Gipfeltreffen mit Argentinien, Paraguay und Brasilien im paraguayischen Asunción an, die Bemühungen um ein Abkommen mit Peking notfalls auch im Alleingang zu betreiben. Er verwies insbesondere auf die „Unruhe und Unsicherheit“ wegen fehlender Fortschritte beim Mercosur-Abkommen mit der EU.
USA – S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft im Juli verlangsamt – 22.7.2022
Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Juli verlangsamt. Der von S&P Global (ehemals IHS Markit) erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel auf 47,5 von 52,3 Punkten im Vormonat.
JAPAN – Verbraucherpreise in Japan legen im Juni um 2,4 Prozent zu – 22.7.2022
Der Inflationsdruck in Japan steigt: Der Verbraucherpreisindex kletterte im Juni um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Inflation den dritten Monat in Folge über der Zielmarke der Bank of Japan von 2 Prozent. Nach am Freitag veröffentlichten Regierungsdaten wuchs die Kerninflation – ohne die volatilen Preise für frische Lebensmittel – im Juni um 2,2 Prozent, während der Index ohne frische Lebensmittel und Energiepreise um 1 Prozent zulegte.
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
RUSSLAND – UKRAINE – Der 148. Kriegstag im Überblick: Kiew setzt Kamikaze-Drohnen ein – Russland sanktioniert mehrere EU-Mitglieder – 22.7.2022
Im Kampf gegen die russischen Invasoren setzt die Ukraine auf moderne Kampfmittel. Ein Angriff auf Stellungen rund um das AKW Enerhodar erfolgte lauf Kiew mit Kampfdrohnen. Derweil kommen die russischen Truppen aus Expertensicht nur langsam voran.
https://www.n-tv.de/politik/Kiew-setzt-Kamikaze-Drohnen-ein-Russland-sanktioniert-mehrere-EU-Mitglieder-article23483115.html
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Ukraine und Russland laut Türkei vor Getreide-Abkommen – 22.7.2022
Die Ukraine und Russland wollen laut der Türkei am Freitag ein Abkommen zur Ausfuhr von Getreide und anderer landwirtschaftlicher Güter unterzeichnen. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan und UN-Generalsekretär António Guterres sollen bei der Unterzeichnung in Istanbul anwesend sein, wie das türkische Präsidialamt mitteilte. Das Abkommen betrifft demnach sowohl ukrainische als auch russische Getreideexporte. Die Ausfuhr von in der Ukraine blockierten Gütern über gesicherte Korridore im Schwarzen Meer soll nach Angaben von Diplomaten durch örtliche Waffenruhen ermöglicht werden.
RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – Belarussischer Machthaber warnt vor „Atomkrieg“ – 22.7.2022
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat angesichts des Ukraine-Konflikts vor einem „Atomkrieg“ gewarnt. Lukaschenko rief den Westen, die Ukraine und Russland auf, den Konflikt zu beenden, um eine drohende atomare Eskalation abzuwenden. „Wir müssen aufhören und ein Abkommen schließen, um dieses Chaos, diesen Einsatz und den Krieg in der Ukraine zu beenden“, sagte Lukaschenko in einem Exklusivinterview mit der Nachrichtenagentur AFP. „Wir dürfen nicht weiter gehen“, fügte der belarussische Präsident hinzu.
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROLAND – S&P Global: Euroraum rutscht im Juli in Kontraktionszone – 22.7.2022
Die Wirtschaft in der Eurozone hat im Juli erstmals seit den Corona-Lockdowns Anfang 2021 wieder eine Kontraktion verzeichnet. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel auf 49,4 Zähler von 52,0 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen leichteren Rückgang auf 51,0 Punkte vorhergesagt.
EUROLAND – DWS: Euroraum-Wertschöpfung stagniert im zweiten Halbjahr bestenfalls – 22.7.2022
Der unerwartet deutliche Rückgang der Einkaufsmanagerindizes (PMI) des Euroraums und Deutschlands deutet nach Aussage von DWS-Chefvolkswirt Jörg Zeuner darauf hin, dass die Wertschöpfung im Euroraum im zweiten Halbjahr bestenfalls stagnieren wird. „In Deutschland wird sie sogar zurückgehen“, schreibt Zeuner in einem Kommentar. Die Teilkomponenten des Index zeigten dies deutlich: Nach vorn gerichtete Indikatoren wie die Auftragseingänge und die Unternehmenserwartungen hätten über die vergangenen Monate noch stärker nachgegeben.
ITALIEN – In Italien wird nach Draghi-Rücktritt neu gewählt – Umfragen sehen 45-jährige Neofaschistin Giorgia Meloni als Nachfolgerin – 22.7.2022
Nach tagelangem politischen Tauziehen in Italien ist nun die Entscheidung gefallen: Es muss neu gewählt werden. Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Mario Draghi löste Präsident Sergio Mattarella das Parlament auf und machte damit den Weg für Neuwahlen frei. Diese sollen nach Angaben aus Regierungskreisen am 25. September stattfinden. Als potenzielle Nachfolgerin Draghis gilt Umfragen zufolge die 45-jährige Neofaschistin Giorgia Meloni.
DEUTSCHLAND – S&P Global: Deutsche Wirtschaft schrumpft im Juli – 22.7.2022
Die deutsche Wirtschaft hat im Juli erstmals seit Dezember wieder Einbußen verzeichnet und schrumpfte so stark wie zuletzt vor über zwei Jahren. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel auf 48,0 von 51,3 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung hervorgeht.
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – OMV: Gaslieferungen auf Niveau vor „Nord Stream“-Wartung – E-Control: „Gasflüsse konstant“ – 22.7.2022
Der russische Gaskonzern Gasprom hat laut OMV und E-Control die für gestern nominierten Mengen tatsächlich geliefert. Die Gaslieferungen „entsprechen damit der Hälfte der von uns gemäß Vertrag nominierten (bestellten) Mengen“, so ein OMV-Sprecher auf Anfrage der APA. Für heute sei die gleiche Menge bestätigt worden. Das entspreche dem Niveau vor den Wartungsarbeiten an der „Nord Stream 1“.
*** E-Control: „Gasflüsse konstant“
Auch Carola Millgramm, Leiterin der Gasabteilung der Regulierungsbehörde E-Control, bestätigte im Ö1-Morgenjournal, dass das Gas wie angekündigt geflossen sei. Genau seien es 29,2 Gigawattstunden pro Stunde gewesen. „Wenn man das hochrechnet, kommt man wieder auf einen Wert von ungefähr 700 Gigawattstunden pro Tag, das ist der gleiche Wert wie gestern“, so Millgramm. Somit würden 40 Prozent der technischen Kapazität der Gaspipeline „Nord Stream 1“ genutzt. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3277479/
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Tempo 100 auf Autobahnen: Debatte über Temporeduktion neu entfacht – 22.7.2022
Die Energiekrise hat die Debatte über eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h auf Autobahnen und Schnellstraßen erneut entfacht. Dafür ausgesprochen hat sich etwa der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) – tags darauf zog auch der Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) nach. Während man sich auf Nachfrage von ORF.at im Klimaministerium dem Vorstoß gegenüber zurückhaltend zeigte, verwies der ÖAMTC auf alternative Lösungsansätze.
Es sei eine Maßnahme, mit der sich nicht nur Geld, sondern auch Energie sparen ließe und daher nicht nur in Hinblick auf die Teuerung, sondern auch auf die Klimakrise eine gute Lösung biete, so der Tenor der Befürworter und Befürworterinnen des Tempolimits.
So könnte sich Landeshauptmann Kaiser etwa sehr wohl vorstellen, die Geschwindigkeit auf den Straßen zu beschränken. Dazu gefragt, sagte er in der ZIB2: „Wenn es etwas ist, wo du abwägen musst, habe ich lieber wichtige Industrien, die ich am Laufen halte, und dafür eine Temporeduzierung um einige km/h, dann weiß ich, wofür ich mich entscheide, nämlich für das Tempolimit.“
Kritik an Kaisers Aussagen kam von ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner. „Tempo 100 auf Autobahnen bringt wenig Nutzen und sorgt nur für Ärger bei den Betroffenen. Als Volkspartei steht für uns die Eigenverantwortung im Vordergrund. Wir sind gegen Verbote und Schikanen für Autofahrer und Pendler“, sagte Sachslehner.
*** VCÖ: Maßnahme einfach und schnell umsetzbar
Eine Steilvorlage für den VCÖ – der Mobilitätsclub verwies am Donnerstag auf eine Studie des Umweltbundesamtes. Laut der verursacht ein PKW, der statt 130 nur 100 km/h fährt, im Schnitt um fast die Hälfte weniger Stickoxide, ein gutes Drittel weniger Feinstaub und verbraucht rund ein Viertel weniger Sprit.
„Niedrigere Tempolimits sind eine Maßnahme, die einfach und schnell umsetzbar sind, wenig kosten, aber einen sehr großen und vielfachen Nutzen bringen“, so Michael Schwendinger vom VCÖ.
Datenschutz-Info
*** Appell zum Energiesparen, „wo immer es möglich ist“
In der momentanen Situation gehe es darum, Energie zu sparen, wo immer es möglich sei, so Schwendinger. Ein Tempolimit sei hier ein einfacher, aber wirksamer Schritt. Bei einer Reduktion von 130 auf 110 km/h sinke der Verbrauch um 17, bei 100 km/h sogar um 23 Prozent. Für Freilandstraßen spricht sich der VCÖ daher für Tempo 80 statt 100 aus.
Analog dazu sinkt auch der CO2-Ausstoß. Ein Pkw, der bei 130 km/h sieben Liter pro 100 Kilometer verbraucht, benötigt bei 110 km/h nur 5,8 Liter und bei Tempo 100 nur 5,4 Liter. Oder anders formuliert: Mit einer 50-Liter-Tankfüllung kommt dieser Pkw mit Tempo 130 714 Kilometer weit, mit Tempo 100 hingegen 925 Kilometer.
*** Laut VCÖ bringt ein Tempolimit einen um 23 Prozent geringeren Spritverbrauch. Laut ÖAMTC sind es nur drei Prozent.
Schon 1973 wurde unter dem damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky als Reaktion auf die erste Ölkrise ein temporäres Tempolimit von 100 km/h eingeführt. „Wir befinden uns heute in einer noch größeren Energiekrise, gleichzeitig in einer sich verschärfenden Klimakrise. Wir müssen alle Möglichkeiten des Energiesparens nutzen, um die gefährliche Abhängigkeit von fossilen Energieimporten – und dazu zählen auch die Erdölimporte – zu reduzieren“, warnt Schwendinger.
*** Hohes Reduktionspotenzial in Österreich
Der Sachstandsbericht Mobilität des Umweltbundesamtes habe für das Jahr 2019 bei einer Temporeduktion auf 100 km/h das österreichweite Reduktionspotenzial mit 460.000 Tonnen CO2 angegeben. Das entspreche einer Reduktion des Spritverbrauches um rund 180 Millionen Liter pro Jahr und einer Ersparnis bei heutigen Spritpreisen von 360 Millionen Euro.
Bereits damals war darin zu lesen: „Mit der Reduktion fossiler Energieträgerimporte wird zudem die Versorgungssicherheit Österreichs massiv gestärkt, Kapitalabfluss und Abhängigkeit verringert sowie österreichischen bzw. regionalen Energieproduzenten neue Absatzmöglichkeiten geboten.“ Als „erfolgskritisch“ wird in diesem Zusammenhang vor allem der politische Wille bei der Durchsetzung von Maßnahmen genannt.
*** Klimaministerium setzt auf Freiwilligkeit
Zumindest, was ein verpflichtendes Tempolimit auf Österreichs Straßen betrifft, gibt man sich im Klimaministerium aber eher defensiv und setzt auf Freiwilligkeit. So heißt es gegenüber ORF.at: „Wer langsamer mit dem Auto fährt, kann damit einen wichtigen Beitrag leisten. Ein bisschen weniger Tempo spart Sprit und Geld. Und schützt dabei unser Klima. Diese Entscheidung können alle Menschen in unserem Land treffen. Und das ist auch gut so.“
Auch auf Nachfrage, ob das Ministerium den Vorschlag Kaisers unterstütze, heißt es lediglich, dass eine Geschwindigkeitsreduktion zwar als „wichtiger Beitrag zum Energiesparen“ erachtet werde – doch „die Entscheidung, ob und wie viel sie langsamer fahren, obliegt den Menschen in Österreich“.
*** ÖAMTC sieht Alternativen
Für Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, sei ein spritsparender und damit umweltschonender Fahrstil zwar unbestritten sinnvoll, eine generelle Senkung des Tempolimits auf Autobahnen auf 100 km/h spare insgesamt aber nur ein bis drei Prozent Sprit.
„Sinnvoller wäre es aus Sicht des ÖAMTC, eine ‚Grüne Welle‘ bei Ampeln in der Stadt oder auf Autobahnen ein Verbot von ‚Elefantenrennen‘ – also ein Lkw-Überholverbot auf zweispurigen Autobahnen – einzuführen. Man muss verhindern, große Massen unnötig abzubremsen und wieder zu beschleunigen. Das spart objektiv am meisten Kraftstoff ein.“
Zusätzlich würden einer Umfrage des ÖAMTC niedrigere Tempolimits bei der Mehrheit der Bevölkerung keine Unterstützung finden. Nur drei Prozent würden langsamer fahren wollen. Im Klimarat sprach sich indes lediglich eine kleine Gruppe der insgesamt 100 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger gegen Tempo 100 auf der Autobahn aus. sita, ORF.at
https://orf.at/stories/3277321/
Links:
VCÖ zu Tempolimit
https://www.vcoe.at/publikationen/vcoe-factsheets/detail/vcoe-factsheet-tempo-reduktion-im-verkehr-bringt-vielfachen-nutzen#::text=VC%C3%96%2DEmpfehlungen&text=Auf%20%C3%9Cberlandstra%C3%9Fen%20ist%20das%20Tempolimit,Verkehrsunf%C3%A4llen%20um%20rund%2075%20Prozent.
Umweltbundesamt-Studie
https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/mobilitaet/mobilitaetsdaten/tempo/faq-tempolimits#::text=Weniger%20Schadstoffe%2C%20weniger%20Treibstoffverbrauch%2C%20weniger,34%2C2%25%20weniger%20Feinstaub.
Sachstandsbericht
https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/rep0667bfz.pdf
ÖAMTC zu Tempolimits
https://www.oeamtc.at/presse/oeamtc-einspareffekt-von-niedrigeren-tempolimits-wird-deutlich-ueberschaetzt-50055788
Klimarat
https://klimarat.org/wp-content/uploads/Klimarat-Endbericht-WEB.pdf