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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – FORSCHUNG – Heuschnupfen-Spray mit möglicher Wirkung gegen SARS-CoV-2 – 21.7.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Aufwärtstrend der Coronainfektionen bringt Zunahme an Krankschreibungen mit sich – 21.7.2022
# # # THEMENKRANZ # # #
AFFENPOCKEN – WHO-Notfallausschuss berät über Gefahren durch Affenpockenausbrüche – 21.7.2022
CANNABISKONSUM – USA: Mehr Verkehrsunfälle nach Marihuanafreigabe – In Einzelfällen kam es zu Rückgängen – 21.7.2022
KLIMAWANDEL – Deutschland: Tigermücke in Berlin gefunden, dauerhafte Ansiedlung zu befürchten – Übertragung von Dengue- oder Chikungunya-Viren – 21.7.2022
KLIMAWANDEL – Österreich: Klimawandel im Hochgebirge: „Müssen uns auf große Schäden einstellen“ – 21.7.2022
ERINNERUNGSKULTUR – Österreich: Spuren der NS-Zwangsarbeit sichtbar machen
Forschungsprojekt rückt historische Orte ins Gedächtnis – – 21.7.2022
# # # BÖRSEN-ÜBERSICHT # # #
# # # ZENTRALBANKEN # # #
ZENTRALBANKEN- JAPAN – Bank of Japan erwartet im laufenden Fiskaljahr 2,3% Inflation – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – JAPAN – Bank of Japan erwartet im laufenden Fiskaljahr 2,3 Prozent Inflation – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – JAPAN – Kuroda: Yen-Abwertung ist ein Problem für Japans Firmen – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – SÜDAFRIKA – Südafrikas Notenbank erhöht Leitzins um 75 Basispunkte – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – Ukraine wertet Landeswährung Hrywnja um 25 Prozent ab – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Notenbank belässt Leitzins bei 14,00 Prozent – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – 0,5 Prozent: EZB erhöht Leitzins deutlich – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Erhöhung des Baisszinssatzes von -0,62 auf -0,12 Prozent – OeNB – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB hebt Leitzinsen um 50 Basispunkte an – Transmission Protection Instrument (TPI): Spread-Kontrolle kommt – Wiederanlagehorizont für APP und für PEPP-Fälligkeiten bestätigt – PEPP-Wiederanlage soll nun zur Bekämpfung von Risiken für die ordnungsgemäße Transmission der Geldpolitik dienen – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 21.7.2022, 15:34
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – DOKUMENTATION/Text zu den EZB-Beschlüssen – 21.7.2022, 14:52
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Frühere Zins-Guidance für September gilt nicht mehr – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Inflationsrisiken haben sich intensiviert – 21.7.2022
EZB: TPI-begünstigtes Land muss Voraussetzungen erfüllen – Vier Bedingungen sind mit Blick auf EU-Vorgaben einzuhalten – Solide und nachhaltige makroökonomische Politik als Voraussetzung – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB will sich mit neuem Instrument auf öffentliche Anleihen konzentrieren – 22.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – ZEW lobt Zinsschritt und warnt vor Gefahren von TPI – BdB: EZB stellt sich Inflation entschlossen entgegen – DIHK fordert weitere wohldosierte Zinsschritte – Lindner: Rückkehr zur Schuldenbreme fügt sich in EZB-Entscheidung ein – 21.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Lars Feld kritisiert zu lasche Geldpolitik der EZB und sieht Antifragmentierungsprogramm kritisch – 21.7.2022 vormittags
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Deutsches Bundesbank erkundet mittels Studie Nutzung des Bargelds in zehn bis 15 Jahren – 21.7.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
USA – Philly-Fed-Index sinkt im Juli wider Erwarten und weiter in den negativen Bereich – Schwacher Auftragseingang – 21.7.2022
USA – Conference Board: USA: Frühindikatoren fallen stärker als erwartet – 21.7.2022
USA – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut und über Erwartung gestiegen – Lage bleibt grundsätzlich gut – 21.7.2022
JAPAN – Japans Exporte im Juni 16. Monat in Folge gestiegen – 21.7.2022
RUSSLAND – SAUDI-ARABIEN – Putin und bin Salman besprachen Lage auf Ölmarkt – Weitere Zusammenarbeit im Rahmen von OPEC+ – 21.7.2022
RUSSLAND – INFRASTRUKTUR – DIW: Russland kann sich kompletten Gaslieferstopp nicht leisten – 21.7.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
RUSSLAND – UKRAINE – Kriegsnacht im Überblick: Ukraine wertet Währung stark ab – Selenskyj optimistisch bei Getreideabkommen – inkl. Links und Kartenwerk (Frontlinien) – 22.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Der 147. Kriegstag im Überblick: London: Russischen Truppen „geht bald die Luft aus“ – Gazprom liefert wieder Gas – inkl. zahlreicher Links – 21.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – WESTSTAATEN – Moskau wirft Westen alleinige Verantwortung für Probleme bei Gaslieferungen vor – 21.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – DEUTSCHLAND – NORD STREAM 2 – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): Russland will inbetriebnahme von Nord Stream 2 erpressen – 21.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – INTERNATIONAL – FINNLAND – SCHWEDEN – Türkei prüft Einhaltung der an Schweden und Finnland gestellten Nato-Bedingungen – 21.7.2022
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Inflationshoch: Briten mit Rekord-Gehaltseinbruch konfrontiert – Reales Einkommen laut ONS-Angaben im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent gesunken – Briten müssen den Gürtel enger schnallen – 21.7.2022
GROSSBRITANNIEN – Oberster Gerichtshof befasst sich im Oktober mit zweitem schottischen Referendum – 21.7.2022
EUROPÄISChE UNION – UNGARN – EU-Kommission treibt Verfahren für Mittelkürzungen gegen Ungarn voran – 21.7.2022
EUROPÄISCHE UNION – KOMMENTAR – Pressestimme: ‚Rhein-Zeitung‘ zu Gasnotfallplan/EU: Freibrief für weitreichende Eingriffsrechte nach wenigen Tagen erteilen? – 21.7.2022
EUROZONE – Schuldenstand im Euroraum sinkt leicht auf 95,6 Prozent – 21.7.2022
ITALIEN – Nach Rücktritt Draghis am Vormittag: Italiens Präsident löst Parlament auf – Neuwahlen erforderlich – 21.7.2022
ITALIEN – MEINUNGEN – Rabobank: TPM keine Versicherung gegen Italien-Krise – Berenberg: Italien steuert langsam auf einen Unfall zu – 21.7.2022
FRANKREICH – Frankreich: Geschäftsklima trübt sich leicht ein – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Bund will gesetzlich vorgesehene Füllstände bei Gasspeichern – Kreise – Habeck kontert unsichere russische Gaslieferungen mit Einsparplan – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Netzagentur: Geringere Gasflüsse könnten Deutschland Speicher-Ziele kosten – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Bundesnetzagentur: Gasflüsse mit 40 Prozent vom Maximalvolumen höher als erwartet – Gaslieferung durch Pipeline Nord Stream 1 wurde in der Frühe zunächst reduziert wieder aufgenommen – 20.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Ifo-Chef Fuest rechnet mit reduzierter Gaslieferung – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Verein der Kohleimporteuere (VDKi) warnt vor Lieferschwierigkeiten bei der Verteilung von Steinkohle – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Steuereinnahmen sprudeln im Juni mit plus 26,3 Prozent – 21.7.2022
ÖSTERREICH – IHS-Wirtschaftsprognose: Gaslieferstopp als Damoklesschwert – Durchschnittliches Wirtschaftswachstum 2022-2026 bei 1,8 Prozent – BIP-Wachstum: 2022e bei 3,8, 2023e bei 1,4, 2025e bei 1,1 und 2026e bei 1,2 Prozent – Durchrechnung verschiedener Szenarien – Inflationserwartungen: 2022e bei 7,5, 2023e bei 4,75 und 2026e bei 2,35 Prozent – 21.7.2022
ÖSTERREICH – Leere Regale in Sozialmärkten – 21.7.2022
ÖSTERREICH – Bis zu 50.000 ukrainische Flüchtlinge an Schulen erwartet – 21.7.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – FORSCHUNG – Heuschnupfen-Spray mit möglicher Wirkung gegen SARS-CoV-2 – 21.7.2022
Erst ganz wenige Arzneimittel haben eine Wirkung gegen SARS-CoV-2 gezeigt. Viele Hoffnungen blieben unerfüllt. Doch die Suche geht weiter. Ein österreichisch-ungarisches Wissenschafterteam hat jetzt erste Hinweise dafür publiziert, dass das seit vielen Jahren als Heuschnupfen-Spray verwendete Azelastin, ein Antihistaminikum, in Zellkulturen einen Effekt hat. Erste Tests an Infizierten verliefen ebenfalls mit positivem Ergebnis.
*** Das Antiallergium Azelastin ist ein H1-Rezeptorantagonisten
Robert Konrat von den Max Perutz Labs sowie Experten von Calyxha Biotechnologies in Wien haben mit Beteiligung von Autoren vom Institut für Virologie der MedUni Innsbruck und ungarischen Forschungsstellen (z.B. Nationales Labor für Virologie in Pecs) mit einem Bioinformatik-Verfahren nach bereits zugelassenen Arzneimittel-Wirkstoffen gefahndet, die eventuell gegen Covid-19 verwendet werden könnten. Dieses „Repurposing“ (Neuverwendung; Anm.) mit der Erweiterung des Anwendungsgebietes bereits bekannter Substanzen hätte natürlich den Vorteil, dass man über ihre Struktur, Aufnahme und Abbau sowie ihre Sicherheitscharakteristiken bereits umfassend Bescheid weiß.
In der Medizin gibt es – mit viele Millionen Wirkstoffe umfassenden Substanzbanken in der pharmazeutischen Industrie und vielen Tausend zugelassenen Arzneimitteln – dafür bereits viele Beispiele. So werden ursprünglich als Antidepressiva entwickelte und häufig verschriebene Medikamente mittlerweile auch gegen Nervenschmerzen eingesetzt. Das ehemals als Blutdruckmittel vorgesehene Minoxidil erlebte eine neue „Blüte“ als Wirkstoff gegen Haarausfall. Oft war es der Zufall, der zu solchem „Repurposing“ führte, mittlerweile versucht man das gezielter auf der Basis von Substanzstrukturmodellen und anderen Informationen.
Das Experiment der Wissenschaftergruppe, wie sie es in „Frontiers of Pharmacology“ (DOI: 10.3389/fphar.2022.861295) beschreiben: „Wir verwendeten einen neuen rechnerischen Ansatz, um unter zugelassenen und kommerziell erhältlichen Arzneimitteln zu suchen. (…) Die vorhergesagte antivirale Aktivität eines dieser Mittel, Azelastin, wurde im Labor an Vero E6-Zellen (Zelllinie, abgeleitet von Nierenzellen von grünen Meerkatzen; Anm.) getestet. (…).“ Die Zellen waren so verändert worden, dass sie vermehrt die Andockstelle für SARS-CoV-2, das ACE2-Enzym, bildeten. Auch im Labor gezüchtete Nasenschleimhaut-Zellen wurden verwendet. Die Kulturen wurden mit unterschiedlichen Varianten von SARS-CoV-2 (Alpha, Beta, Delta) infiziert. Dann fügte man Azelastin hinzu.
*** Klassisches Antiallergikum
Bei Azelastin handelt es sich um einen sogenannten H1-Rezeptor-Antagonisten, der einerseits den Rezeptor für das Allergie-Symptome auslösende Histamin hemmt, andererseits die Antikörper-produzierenden Mastzellen im Rahmen von allergischen Reaktionen stabilisiert und auch eine antientzündliche Wirkung besitzt. Azelastin wird seit vielen Jahren „klassisch“ als Wirkstoff in Heuschnupfen-Nasensprays und in antiallergischen Augentropfen verwendet. Die Forschergruppe bestimmte den hemmenden Effekt verschiedener Konzentrationen auf SARS-CoV-2 im Labor.
Das Ergebnis: „Azelastin reduzierte den zellschädigenden Effekt und die Zahl der SARS-CoV-2-Partikel sowohl bei präventiver (vor Infektion; Anm.) als auch bei therapeutischer Anwendung an den Vero-Zellen (…). Für die Alpha-, Beta- und Delta-Varianten wurde eine vergleichbare Wirksamkeit festgestellt. Darüber hinaus: Auch die fünffache Verdünnung (0,02 Prozent Azelastin) eines kommerziell erhältlichen Nasensprays erwies sich als hoch potent in der Verhinderung der Vermehrung der Viren in Nasengewebe-Kulturen.“
Eventuell, so die Autoren, wäre das Antihistamin ein wirksames Mittel, um die Besiedelung des Nasentraktes mit SARS-CoV-2 zu verhindern. Die ersten Tests mit einem Spray an SARS-CoV-2-Infizierten haben bereits stattgefunden. Sie „bestätigten eine schnellere Beseitigung der Viren bei SARS-CoV-2-positiven Personen.“ Bis zu einem wirklichen Einsatz von Azelastin außerhalb solcher wissenschaftlicher Studien gegen SARS-CoV-2 müssten natürlich noch umfangreiche klinische Studien durchgeführt werden. Zumindest in der Behandlung des Heuschnupfens gibt es zu der Substanz jedenfalls jährlich millionenfache Erfahrung. Sicherheit und Verträglichkeit sind sicher kein Problem.
https://science.apa.at/power-search/7148351602665919964
CORONA – DEUTSCHLAND – Aufwärtstrend der Coronainfektionen bringt Zunahme an Krankschreibungen mit sich – 21.7.2022
Der bis vor einigen Tagen anhaltende Aufwärtstrend bei den Corona-Infektionen zeichnet sich immer deutlicher auch bei den Krankschreibungen ab. Das geht aus aktuellen Daten der Krankenkasse Barmer hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegen. Nach einem Tiefstand von 64 Arbeitsunfähigen je 10.000 Versicherten in der 22. Kalenderwoche vom 29. Mai bis 4. Juni stieg deren Zahl bis zur 26. Kalenderwoche vom 26. Juni bis 2. Juli um fast 100 Prozent auf 123 je 10.000 Versicherte. In der Woche zuvor waren noch 99 je 10.000 Versicherte wegen einer Covid-19-Infektion krankgeschrieben. (RND) DJG/mgo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56604032-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
# # # THEMENKRANZ # # #
AFFENPOCKEN – WHO-Notfallausschuss berät über Gefahren durch Affenpockenausbrüche – 21.7.2022
Genf – Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen ist heute wegen der Affenpockennachweise in vielen Ländern ein Expertenausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf zusammengetroffen.
Er sollte prüfen, ob die Situation eine größere Bedrohung der öffentlichen Gesundheit darstellt und berät die WHO darin, ob sie eine „Notlage von internationaler Tragweite“ ausrufen soll. In der Regel informiert die WHO nicht am gleichen Tag über die Ergebnisse der Beratungen.
Das Ausrufen einer Notlage ist die höchste Alarmstufe der WHO bei Gesundheitsbedrohungen. Unmittelbare Konsequenzen hat das nicht. Es soll Regierungen alarmieren, damit sie etwas tun, um ihre Bevölkerung zu schützen. Welche Maßnahmen ergriffen werden, entscheidet jedes Land für sich.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC meldete mit Datum 20. Juli mehr als 15.000 bestätigte Affenpockenfälle in diesem Jahr, die überwiegende Mehrheit in mehr als 60 Ländern, in denen Affenpocken bislang unbekannt waren. In Deutschland waren es laut Robert-Koch-Institut (RKI) Stand 21. Juli rund 2.200 Fälle.
Der Großteil der Betroffenen sind nach Angaben der WHO Männer, die Sex mit Männern haben. Generell kann sich aber jeder infizieren, der engen körperlichen Kontakt mit Infizierten hat. Der einst gegen Pocken entwickelte Impfstoff ist auch bei Affenpocken wirksam.
Den WHO-Affenpockennotfallausschuss leitet Jean-Marie Okwo-Bele aus der Demokratischen Republik Kongo, der pensionierte frühere Leiter der WHO-Abteilung Impfungen. Der Kongo gehört zu den sechs Ländern in Afrika, die seit Jahrzehnten Affenpockeninfektionen bei Menschen kennen. In dem Ausschuss sind 16 Expertinnen und Experten, die sich mit der Krankheit besonders gut auskennen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136100/WHO-Notfallausschuss-beraet-ueber-Gefahren-durch-Affenpockenausbrueche
CANNABISKONSUM – USA: Mehr Verkehrsunfälle nach Marihuanafreigabe – In Einzelfällen kam es zu Rückgängen – 21.7.2022
Ruckersville/Virginia – Die Legalisierung des Marihuanakonsums hat in mehreren US-Staaten zu einer Zunahme von Verkehrsunfällen mit Verletzten und Todesfällen geführt. Die Auswirkungen waren nach einer Studie im Journal of Studies on Alcohol and Drugs (2022; DOI: 10.15288/jsad.2022.83.494) in den Staaten, die die Droge zuerst legalisierten, am größten.
Die Auswirkungen von Marihuana auf die Verkehrstüchtigkeit mögen geringer sein als beim Alkohol, wo 0,8 Promille das Unfallrisiko um den Faktor 4 und das Risiko von tödlichen Unfällen um den Faktor 6 bis 10 steigern.
Experimente in Fahrsimulatoren haben jedoch gezeigt, dass der Konsum von Marihuana die Reaktionszeit verlangsamt, die Spurhaltung behindert und allgemein die Aufmerksamkeit herabsetzt. Einige Fahrer kompensieren dies, indem sie unter dem Einfluss von Marihuana langsamer fahren und den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug erhöhen.
Ob dies ausreicht, um Verkehrsunfälle zu verhindern, muss nach den Ergebnissen, die ein Team um Charles Farmer vom Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) in Ruckersville/Virginia vorstellt, bezweifelt werden. Das IIHS ist ein von den US-Autoversicherern finanziertes Institut, das Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr erarbeiten soll.
Farmer hat die Auswirkungen der Legalisierung am Beispiel der 5 Staaten untersucht, die den Konsum und den Verkauf von THC-haltigen Drogen als erste erlaubt haben. In Colorado und Washington wurde der Konsum im Dezember 2012 freigegeben, im Jahr darauf wurde auch der Verkauf legalisiert.
Im Jahr 2015 folgten Oregon und jeweils ein Jahr später Kalifornien und Nevada. Die Freigabe bedeutet übrigens nicht, dass in allen Orten Marihuana konsumiert werden darf. Das letzte Wort hat häufig die Bezirksregierung: In Washington ist Marihuana in jedem vierten und in Colorado in jedem zweiten County weiterhin verboten.
Die Auswirkungen der Legalisierungen könnten deshalb größer sein, als die Zahlen anzeigen. In Colorado, Washington und Nevada waren die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit am höchsten. Die Zahl der Verkehrsunfälle stieg um 8 % bis 18 % an. In Kalifornien kam es „nur“ zu einer Zunahme um 5 %, in Nevada sogar zu einem Rückgang um 6,7 %.
Eine mögliche Erklärung ist laut Farmer, dass die Einwohner dort von Alkohol auf Marihuana „umgestiegen“ sind. Erlaubt ist das Autofahren unter dem Einfluss von Marihuana übrigens nirgends. Es ist auch möglich, dass in den Staaten mit späterer Legalisierung die Kontrollen durch die Polizei größer waren, weil man von den Erfahrungen anderer Staaten gelernt hat. Klären kann die Studie dies nicht.
Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenverletzung in den 5 Staaten um 5,8 % gestiegen. Bei den tödlichen Unfällen betrug die Zunahme nur 4,1 %, was ebenfalls in einem Gegensatz zu den Erfahrungen mit Unfällen unter Alkoholeinfluss steht. Dort nehmen die tödlichen Unfälle besonders stark zu.
Der Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle entspricht übrigens den Auswirkungen, die eine Senkung der Altersgrenze für den Alkoholkonsum hat. Diese war in den 1970er vorübergehend von 21 auf 18 Jahre gesenkt worden. Während dieser Zeit stieg die Zahl der tödlichen Unfälle bei Personen unter 21 Jahren um 5 %. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136084/USA-Mehr-Verkehrsunfaelle-nach-Marihuanafreigabe
KLIMAWANDEL – Deutschland: Tigermücke in Berlin gefunden, dauerhafte Ansiedlung zu befürchten – Übertragung von Dengue- oder Chikungunya-Viren – 21.7.2022
Berlin – Erneut sind in einer Berliner Kleingartenanlage Exemplare der Asiatischen Tigermücke nachgewiesen worden. Damit sei eine erfolgreiche Überwinterung belegt und eine dauerhafte Ansiedlung zu befürchten, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit heute mit.
Die schwarz-weiß gezeichnete Mückenart sei bereits im vergangenen Jahr in der Anlage im Bezirk Treptow-Köpenick gefunden worden. Berlin sei damit der nördlichste Punkt Deutschlands, an dem eine Vermehrung Asiatischer Tigermücken nachgewiesen ist.
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist ursprünglich in Süd- und Südostasien heimisch, zunehmend aber auch in Mitteleuropa anzutreffen. In Süddeutschland existieren Angaben der Senatsverwaltung zufolge bereits einige Populationen, in Berlin wurden seit 2017 vereinzelte Exemplare gefunden.
Das Auftreten der exotischen Stechmückenart wird deshalb überwacht, weil die Tiere Krankheitserreger übertragen können, etwa Dengue- oder Chikungunya-Viren.
„Die Krankheiten, die durch diese Viren verursacht werden, sind in Deutschland bislang nicht verbreitet, die entsprechenden Erreger werden jedoch immer wieder von Reiserückkehrer:innen eingeschleppt“, heißt es in der Mitteilung der Senatsverwaltung.
Ob und wo die Exoten in Berlin zu finden sind, wird im Rahmen des Projekts „Mückenatlas“ untersucht. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Treptow-Köpenick und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) wurden im Juni diesen Jahres in 35 Parzellen der betroffenen Kleingartenanlage nach Eiern, Larven und ausgewachsenen Exemplaren der Mücke gesucht. Die Pächter der Anlage wurden bereits im Frühjahr über Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen informiert.
„Die erneuten Funde der Asiatischen Tigermücken in der Kleingartenanlage erfordern eine koordinierte Bekämpfungsstrategie, um die langfristige Ansiedlung dieser invasiven Art in Berlin zu verhindern und erste Populationen wirksam zurückzudrängen“, schreibt die Senatsverwaltung. Das LAGeSo bittet die Berliner Bevölkerung dazu auch, verdächtige Mückenexemplare an den deutschen Mückenatlas zu senden. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136113/Tigermuecke-in-Berlin-gefunden-dauerhafte-Ansiedlung-zu-befuerchten
KLIMAWANDEL – Österreich: Klimawandel im Hochgebirge: „Müssen uns auf große Schäden einstellen“ – 21.7.2022
Scheinbar idyllisch ragen riesige Gesteinsbrocken aus dem Obersulzbach. Folgt man dem Gewässer flussaufwärts Richtung Großvenediger, wird der Grund für das Geröll im Fluss sichtbar: Seit 2005 hat die Sattelkarrutschung rund 750.000 Kubikmeter Gestein am Talboden abgelagert, etwa ein Drittel davon wurde vom Obersulzbach aufgenommen und flussabwärts verfrachtet. Eine Folge des Klimawandels, wie Ingo Hartmeyer vom Salzburger Forschungsinstitut Georesearch erklärt.
Auch durch das Auftauen des Permafrosts könnten weitere 2 Mio. Kubikmeter folgen. Am Eingang des Naturschutzgebietes, das zum Nationalpark Hohe Tauern gehört, hat die Gemeinde Neukirchen bereits reagiert und 2016 die Blauseesperre errichtet, die die Fließgeschwindigkeit des Obersulzbaches reduziert und das Gestein somit abstoppt, um die unteren Tallagen zu schützen. Parallel wurde Georesearch mit einem Forschungsprojekt beauftragt, um die Sattelkarrutschung zu erforschen und – im Idealfall – auch ein Präventionskonzept zu erarbeiten, um Naturgefahren besser voraussagen zu können. Mithilfe von Drohnenbefliegungen, Temperaturmessungen und akustischer Überwachung wird die Gesteinsbewegung analysiert.
„Schuld“ an der Rutschung ist eine von einem früheren Gletscher ausgeformte Mulde, in der sich über die Jahrtausende Geröll gesammelt hat, das bisher von Permafrost fixiert wurde. „Seit der Mensch rund um 1850 begonnen hat, in großem Stil Treibhausgase auszustoßen, ist die Temperatur weltweit um circa 1 Grad angestiegen. In den Alpen ist dieser Wert etwa doppelt so hoch“, weiß Hartmeyer. Und dabei sei der aktuelle Temperaturanstieg in den Tiefen der Berge noch gar nicht angekommen – viele Gesteinsbewegungen, die wir heute erleben, seien noch auf frühere Temperaturanstiege zurückzuführen.
*** Steinschläge werden zunehmen
Auch der Rückgang der Gletscher wirke destabilisierend, dies gelte ganz besonders für das aktuelle Jahr: „Für die Gletscher gab es heuer einen perfekten Sturm an negativen Einflüssen“, fasst Hartmeyer starke Windverfrachtungen auf den Gletschern, den Eintrag von Saharastaub und hohe Temperaturen zusammen. Der Permafrostrückgang werde künftig in Kombination mit dem Abschmelzen von Gletschern öfter dafür sorgen, dass Steinschläge und Felsstürze in Regionen über 3.000 Metern Seehöhe zunehmen werden. „Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass sommerliche Niederschlagszellen große Schäden anrichten werden“, so der Geomorphologe. „Das ist zu akzeptieren; wir werden lernen müssen, damit umzugehen.“
Zwar werde immer wieder versucht, Hochwässer mit technischem Schutz abzufangen, es gebe aber Grenzen. „In einer Gebirgsregion, wo die Massenbewegungen entsprechend auf große Wassermengen reagieren, kann man sich vorstellen, was uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten blühen wird.“ Nachsatz: „In nackten Zahlen ausgedrückt, mag es sich vielleicht nur um eine relativ geringfügige Erwärmung handeln, aber die Prozesse, die hier im Hochgebirge angestoßen werden, reagieren exponentiell, weil viele Faktoren sich selbst verstärken.“
*** Derzeit keine weiteren Probleme in Sicht
Im Rahmen des Forschungsprojekts will man herausfinden, ob sich auch andere Stellen im Tal zu einer neuen, derart großen Rutschung entwickeln könnten. „Hier wollen wir frühzeitig mögliche Destabilisierungen erkennen.“ Derzeit sehe man jedoch keine Probleme in der näheren Umgebung. Der Gerölluntergrund wird hier etwa mit geophysikalischen Instrumenten gemessen, um die Beschaffenheit des Untergrunds besser verstehen zu können.
„Wir als Geowissenschafter sind in erster Linie für die Risikoanalyse zuständig und versuchen, ein robustes quantitatives Verständnis zu entwickeln, auf dessen Basis wir dann Empfehlungen abgeben.“ Die konkreten Maßnahmen lägen dann schließlich aber in politischer Hand. „Dann stellt sich immer die Frage, welches Risiko wir bereit sind, zu akzeptieren.“
Service: https://www.nationalparksaustria.at,https://hohetauern.at und https://www.georesearch.ac.at
https://science.apa.at/power-search/9991854953142410883
ERINNERUNGSKULTUR – Österreich: Spuren der NS-Zwangsarbeit sichtbar machen Forschungsprojekt rückt historische Orte ins Gedächtnis – – 21.7.2022
St. Pölten/Pulkau/Roggendorf (pts024/21.07.2022/12:30) – In Österreich gab es 2.115 NS-Lagerorte, in Niederösterreich 372. Viele der ehemaligen NS-Zwangslager sind heute als solche nicht oder kaum mehr erkennbar, weil materielle Spuren abgetragen, überbaut oder umgeformt wurden. Ein Projekt unter Beteiligung der Fachhochschule St. Pölten sammelt mit Hilfe der Bevölkerung Spuren und bereitet diese künstlerisch und medientechnisch auf, um die Geschichte der Orte in Erinnerung zu rufen – vor Kurzem etwa am Beispiel des Granitsteinbruchs in Roggendorf/Pulkau. …
https://www.pressetext.com/news/20220721024
Projekt „Spuren lesen“
https://research.fhstp.ac.at/projekte/spuren-lesbar-machen-im-ns-zwangsarbeitslager-roggendorf-pulkau
# # # BÖRSEN-ÜBERSICHT # # #
USD/EUR
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FX%3AEURUSD
NATURAL GAS
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CURRENCYCOM%3ANATURALGAS
LIGHT CRUDE OIL (USA)
https://de.tradingview.com/chart/?symbol=NYMEX%3ACL1!
INFLATIONSERWARTUNG (10 Jahre, USA)
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FRED%3AT10YIE
10j. US-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3AUS10Y
DJI Future
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CBOT_MINI%3AYM1!
10j. DE-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3ADE10Y
DAX30
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=OANDA%3ADE30EUR
WIENER BÖRSE
https://www.wienerborse.at/#tab-content-210
# # # ZENTRALBANKEN # # #
ZENTRALBANKEN- JAPAN – Bank of Japan erwartet im laufenden Fiskaljahr 2,3% Inflation – 21.7.2022
Von Megumi Fujikawa
TOKIO (Dow Jones)–In Japan dürfte die Inflation im laufenden Haushaltsjahr über das Ziel der Notenbank von 2 Prozent steigen. Wie aus dem vierteljährlichen Ausblick der Bank of Japan (BoJ) hervorgeht, rechnet sie im Fiskaljahr bis Ende März 2023 mit einer Kerninflation von 2,3 Prozent. Bisher war sie von 1,9 Prozent ausgegangen. Bei ihrer geldpolitischen Sitzung behielt die BoJ unterdessen ihre ultralockere Geldpolitik bei, um die wirtschaftliche Erholung des Landes von den Folgen der Corona-Pandemie zu unterstützen.
So hält die BoJ an ihrem Minuszins von 0,10 Prozent und an dem Zielwert für die zehnjährige Staatsanleihe von Null fest.
Im Vergleich zu den meisten anderen Volkswirtschaften hält sich die Inflation in Japan in Grenzen. In den USA stieg die Teuerung im Juni auf 9,1 Prozent. Von der Federal Reserve wird im Juli ein weiterer Zinsschritt über 0,75 Prozentpunkte erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte am heutigen Donnerstag erstmals seit fast genau elf Jahren ihre Leitzinsen anheben.
Die lockere Geldpolitik Japans hat zur Abwertung des Yen gegenüber dem Dollar beigetragen. Nach der Ankündigung der BoJ stand der Yen bei 138,21 je Dollar. Vergangene Woche war die japanische Währung auf den tiefsten Stand seit 24 Jahren gefallen.
Für das Folgejahr bis März 2024 geht die BoJ von einem Abklingen der Inflation auf 1,4 Prozent aus, im Jahr darauf rechnet sie mit einer Kernteuerung von 1,3 Prozent.
Die japanische Wirtschaft dürfte im laufenden Fiskaljahr um 2,4 Prozent wachsen. Im Bericht vor drei Monaten waren noch 2,9 Prozent projiziert worden. Für die beiden Folgejahre werden 2,0 Prozent und 1,3 Prozent Wachstum angenommen. DJG/DJN/mgo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56604033-bank-of-japan-erwartet-im-laufenden-fiskaljahr-2-3-inflation-015.htm
ZENTRALBANKEN – JAPAN – Bank of Japan erwartet im laufenden Fiskaljahr 2,3 Prozent Inflation – 21.7.2022
In Japan dürfte die Inflation im laufenden Haushaltsjahr über das Ziel der Notenbank von 2 Prozent steigen. Wie aus dem vierteljährlichen Ausblick der Bank of Japan (BoJ) hervorgeht, rechnet sie im Fiskaljahr bis Ende März 2023 mit einer Kerninflation von 2,3 Prozent. Bisher war sie von 1,9 Prozent ausgegangen. Bei ihrer geldpolitischen Sitzung behielt die BoJ unterdessen ihre ultralockere Geldpolitik bei, um die wirtschaftliche Erholung des Landes von den Folgen der Corona-Pandemie zu unterstützen. So hält die BoJ an ihrem Minuszins von 0,10 Prozent und an dem Zielwert für die zehnjährige Staatsanleihe von null fest. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56605393-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – JAPAN – Kuroda: Yen-Abwertung ist ein Problem für Japans Firmen – 21.7.2022
Der japanische Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda hat die Sorge geäußert, dass die rasche Abwertung des Yen in jüngster Zeit es den japanischen Unternehmen erschwert, Geschäftspläne zu erstellen. Dies werde sich zu einem negativen Faktor für die Wirtschaft entwickeln, sagte Kuroda bei seiner Pressekonferenz im Anschluss an die Ratssitzung. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56608921-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – SÜDAFRIKA – Südafrikas Notenbank erhöht Leitzins um 75 Basispunkte – 21.7.2022
Die südafrikanische Zentralbank hat ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf 5,50 Prozent erhöht und damit die stärkste Straffung der Geldpolitik seit fast 20 Jahren vorgenommen. „Infolge der Covid-19-Pandemie und der verschärften geopolitischen Spannungen ist die Weltwirtschaft in eine Phase anhaltend hoher Inflation und schwächeren Wirtschaftswachstums eingetreten“, erklärte Gouverneur Lesetja Kganyago. Russlands Krieg in der Ukraine werde weiterhin die Produktion und den Handel mit einer Vielzahl von Energie-, Nahrungsmittel- und anderen Rohstoffen beeinträchtigen, sagte Kganyago. DJG/DJN/AFP/apo/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56612429-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – Ukraine wertet Landeswährung Hrywnja um 25 Prozent ab – 21.7.2022
Die Notenbank der Ukraine hat die Landeswährung Hrywnja um 25 Prozent abgewertet, um ihre Devisenreserven zu schützen. Der offizielle Wechselkurs sei von 29,25 Hrywnja pro Dollar auf 36,57 Hrywnja pro Dollar herabgesetzt worden, hieß es in einer Erklärung der Nationalbank. Dadurch solle die Wettbewerbsfähigkeit ukrainischer Produkte erhöht und die wirtschaftliche Stabilität des Landes während des Krieges gefördert werden. „Der neue Hrywnja-Kurs wird ein Anker für die Wirtschaft sein und ihre Widerstandsfähigkeit unter unsicheren Bedingungen erhöhen“, hieß es in der Erklärung weiter. DJG/DJN/AFP/apo/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56612429-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Notenbank belässt Leitzins bei 14,00 Prozent – 21.7.2022
Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins trotz des anhaltenden Anstiegs der Inflationsrate und der weltweiten Tendenz zur Straffung der Geldpolitik bei 14,00 Prozent belassen. Starke Kursverluste der Lira, Preiserhöhungen bei Erdgas und Strom sowie die Erschütterung der Rohstoffmärkte durch den Krieg in der Ukraine haben die Inflationsrate in der Türkei auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten getrieben.
DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56608921-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – 0,5 Prozent: EZB erhöht Leitzins deutlich – 21.7.2022
Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht angesichts der Rekordinflation erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euro-Raum. Der Leitzins steigt kräftig von null auf 0,50 Prozent, der Negativzins von minus 0,50 Prozent für geparkte Gelder von Geschäftsbanken entfällt, wie die EZB heute in Frankfurt mitteilte.
GRAPHIK: Entwicklung der Leitzinssätze seit 2000
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Die EZB signalisierte zudem eine weitere Straffung ihrer Geldpolitik. Bei den kommenden Sitzungen des EZB-Rats werde eine weitere Normalisierung der Zinssätze angemessen sein, kündigten die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde an. Der EZB-Rat werde zudem zu einem Ansatz übergehen, bei dem Zinsbeschlüsse von Sitzung zu Sitzung gefasst würden. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3277352/
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Erhöhung des Baisszinssatzes von -0,62 auf -0,12 Prozent – OeNB – 21.7.2022
Der Basiszinssatz beträgt derzeit –0,62 % (seit 16. März 2016) und wird – aufgrund des vom EZB-Rat am 21. Juli 2022 gefassten geldpolitischen Beschlusses, den Hauptrefinanzierungszinssatz per 27. Juli 2022 um 0,5 Prozentpunkte auf 0,5 % zu erhöhen – mit Wirkung 27. Juli 2022 –0,12 % betragen.
Der Referenzzinssatz bleibt unverändert bei 0,65% (seit 11. Juni 2014).
https://www.oenb.at/Presse/20220721.html
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB hebt Leitzinsen um 50 Basispunkte an – Transmission Protection Instrument (TPI): Spread-Kontrolle kommt – Wiederanlagehorizont für APP und für PEPP-Fälligkeiten bestätigt – PEPP-Wiederanlage soll nun zur Bekämpfung von Risiken für die ordnungsgemäße Transmission der Geldpolitik dienen – 21.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat überraschend beschlossen, die Leitzinsen um 50 Basispunkte anzuheben. Die erste Zinserhöhung seit elf Jahren fiel damit stärker aus als erwartet. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten einen Zinsschritt von nur 25 Basispunkten erwartet. Zugleich stellte der EZB-Rat eine weitere Normalisierung seiner Zinsen in Aussicht, die von Sitzung zu Sitzung erfolgen werde.
Der Rat beschloss ferner ein Instrument zur Begrenzung der Renditeabstände (Spreads) zwischen Staatsanleihen des Euroraums, das er Transmission Protection Instrument (TPI) nannte. Die Forward Guidance zur Wiederanlage der Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen, die unter den Kaufprogrammen APP erworben wurden, bestätigte das Gremium. Bestätigt wurde auch der Wiederanlagehorizont für PEPP-Fälligkeiten; die Wiederanlage soll nun der Bekämpfung von Risiken für die ordnungsgemäße Transmission der Geldpolitik dienen.
DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56609919-ezb-hebt-leitzinsen-um-50-basispunkte-an-spread-kontrolle-kommt-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 21.7.2022, 15:34
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss die Einleitenden Bemerkungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom 21. Juli 2022.
Im Einklang mit unserem klaren Bekenntnis zu unserem Preisstabilitätsmandat hat der EZB-Rat heute weitere wichtige Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig zu unserem Zwei-Prozent-Ziel zurückkehrt. Wir beschlossen, die drei Leitzinsen der EZB um 50 Basispunkte anzuheben, und genehmigten das Transmissionsschutzinstrument (TPI).
Der EZB-Rat hielt es für angemessen, einen größeren ersten Schritt auf dem Weg zur Normalisierung der Leitzinsen zu tun, als er auf seiner letzten Sitzung angekündigt hatte. Diese Entscheidung beruht auf unserer aktualisierten Einschätzung der Inflationsrisiken und der verstärkten Unterstützung, die das TPI für die wirksame Transmission der Geldpolitik bietet. Er wird die Rückkehr der Inflation zu unserem mittelfristigen Ziel unterstützen, indem er die Verankerung der Inflationserwartungen stärkt und sicherstellt, dass sich die Nachfragebedingungen so anpassen, dass unser Inflationsziel mittelfristig erreicht wird.
Auf unseren nächsten Sitzungen wird eine weitere Normalisierung der Zinssätze angemessen sein. Die heutige Vorverlegung des Ausstiegs aus den Negativzinsen ermöglicht uns den Übergang zu einem sitzungsbezogenen Ansatz bei unseren Zinsentscheidungen. Unser künftiger Leitzinspfad wird weiterhin datenabhängig sein und wird uns dabei helfen, unser mittelfristiges Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. Im Zusammenhang mit der Normalisierung unserer Politik werden wir Optionen für die Verzinsung von Überschussliquidität prüfen.
Wir sind zu der Einschätzung gelangt, dass die Einführung des TPI notwendig ist, um die wirksame Transmission der Geldpolitik zu unterstützen. Insbesondere im Zuge der weiteren Normalisierung der Geldpolitik wird der TPI sicherstellen, dass unser geldpolitischer Kurs reibungslos auf alle Länder des Euroraums übertragen wird. Die Einheitlichkeit unserer Geldpolitik ist eine Voraussetzung dafür, dass die EZB ihr Preisstabilitätsmandat erfüllen kann.
Der TPI wird unser Instrumentarium ergänzen und kann aktiviert werden, um einer ungerechtfertigten, ungeordneten Marktdynamik entgegenzuwirken, die eine ernsthafte Bedrohung für die Übertragung der Geldpolitik im gesamten Euroraum darstellt. Der Umfang der TPI-Käufe hängt von der Schwere der Risiken für die Übertragung der Geldpolitik ab. Die Käufe werden nicht ex ante beschränkt. Durch die Sicherung des Transmissionsmechanismus wird der EZB-Rat durch den TPI in die Lage versetzt, sein Preisstabilitätsmandat effektiver zu erfüllen.
In jedem Fall bleibt die Flexibilität bei der Reinvestition fälliger Tilgungen im Portfolio des Pandemie-Notfallkaufprogramms (PEPP) die erste Verteidigungslinie, um Risiken für den Transmissionsmechanismus im Zusammenhang mit der Pandemie zu begegnen.
Die heute getroffenen Entscheidungen werden in einer Pressemitteilung auf unserer Website erläutert. Die Einzelheiten des TPI werden in einer separaten Pressemitteilung beschrieben, die um 15:45 Uhr MEZ veröffentlicht wird.
Ich werde nun ausführlicher darlegen, wie wir die Entwicklung von Wirtschaft und Inflation einschätzen, und anschließend unsere Einschätzung der finanziellen und monetären Bedingungen erläutern.
*** Wirtschaftstätigkeit
Die Wirtschaftstätigkeit verlangsamt sich. Die ungerechtfertigte Aggression Russlands gegenüber der Ukraine ist eine anhaltende Wachstumsbremse. Die Auswirkungen der hohen Inflation auf die Kaufkraft, die anhaltenden Lieferengpässe und die größere Unsicherheit wirken sich dämpfend auf die Wirtschaft aus. Die Unternehmen sehen sich weiterhin mit höheren Kosten und Unterbrechungen in ihren Lieferketten konfrontiert, auch wenn es erste Anzeichen dafür gibt, dass sich einige der Lieferengpässe lockern. Zusammengenommen trüben diese Faktoren die Aussichten für die zweite Hälfte des Jahres 2022 und darüber hinaus erheblich ein.
Gleichzeitig profitiert die Wirtschaftstätigkeit weiterhin von der Wiederbelebung der Wirtschaft, einem starken Arbeitsmarkt und der Unterstützung durch die Finanzpolitik. Vor allem die vollständige Wiederbelebung der Wirtschaft stützt die Ausgaben im Dienstleistungssektor. Da die Menschen wieder zu reisen beginnen, wird erwartet, dass der Tourismus die Wirtschaft im dritten Quartal dieses Jahres unterstützen wird. Der Konsum wird durch die Ersparnisse, die die Haushalte während der Pandemie angesammelt haben, und durch einen starken Arbeitsmarkt gestützt.
Die Finanzpolitik trägt dazu bei, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für diejenigen abzufedern, die die Hauptlast der höheren Energiepreise zu tragen haben. Befristete und gezielte Maßnahmen sollten so zugeschnitten sein, dass das Risiko eines verstärkten Inflationsdrucks begrenzt wird. Die Finanzpolitik sollte in allen Ländern darauf abzielen, die Tragfähigkeit der Verschuldung zu wahren und das Wachstumspotenzial nachhaltig zu steigern, um die Erholung zu fördern.
*** Inflation
Die Inflation stieg im Juni weiter auf 8,6 %. Der Anstieg der Energiepreise war erneut die wichtigste Komponente der Gesamtinflation. Marktbasierte Indikatoren deuten darauf hin, dass die Energiepreise in nächster Zeit weltweit hoch bleiben werden. Die Lebensmittelinflation stieg ebenfalls weiter an und lag im Juni bei 8,9 %, was zum Teil auf die Bedeutung der Ukraine und Russlands als Produzenten landwirtschaftlicher Güter zurückzuführen ist.
Anhaltende Versorgungsengpässe bei Industriegütern und eine sich erholende Nachfrage, insbesondere im Dienstleistungssektor, tragen ebenfalls zu den derzeit hohen Inflationsraten bei. Der Preisdruck breitet sich in immer mehr Sektoren aus, was zum Teil auf die indirekten Auswirkungen der hohen Energiekosten auf die gesamte Wirtschaft zurückzuführen ist. Dementsprechend sind die meisten Messgrößen für die zugrunde liegende Inflation weiter angestiegen.
Wir gehen davon aus, dass die Inflation aufgrund des anhaltenden Drucks durch die Energie- und Lebensmittelpreise und des Drucks durch die Pipelines in der Preiskette noch einige Zeit unerwünscht hoch bleiben wird. Ein höherer Inflationsdruck ergibt sich auch aus der Abwertung des Euro-Wechselkurses. Da jedoch keine neuen Störungen auftreten, dürften sich die Energiekosten stabilisieren und die Versorgungsengpässe abnehmen, was zusammen mit der laufenden Normalisierung der Politik die Rückkehr der Inflation zu unserem Ziel unterstützen dürfte.
Der Arbeitsmarkt bleibt stark. Die Arbeitslosigkeit fiel im Mai auf einen historischen Tiefstand von 6,6 %. Offene Stellen in vielen Sektoren zeigen, dass eine robuste Nachfrage nach Arbeitskräften besteht. Das Lohnwachstum hat sich in den letzten Monaten, auch nach den vorausschauenden Indikatoren, allmählich fortgesetzt, hält sich aber insgesamt noch in Grenzen. Im Laufe der Zeit dürften die Belebung der Wirtschaft und ein gewisser Aufholeffekt ein schnelleres Wachstum der Löhne unterstützen. Die meisten Messgrößen für die längerfristigen Inflationserwartungen liegen derzeit bei etwa zwei Prozent, wenngleich die jüngsten Korrekturen einiger Indikatoren, die über dem Zielwert liegen, eine weitere Beobachtung rechtfertigen.
*** Risikobewertung
Eine Verlängerung des Krieges in der Ukraine birgt nach wie vor ein erhebliches Abwärtsrisiko für das Wachstum, insbesondere wenn die Energielieferungen aus Russland so stark unterbrochen werden, dass es zu Rationierungen für Unternehmen und Haushalte kommt. Der Krieg könnte auch das Vertrauen weiter dämpfen und angebotsseitige Engpässe verschärfen, während die Energie- und Lebensmittelkosten weiterhin höher bleiben könnten als erwartet. Eine schnellere Verlangsamung des globalen Wachstums würde auch ein Risiko für die Aussichten des Euroraums darstellen.
Die Risiken für die Inflationsaussichten sind nach wie vor aufwärts gerichtet und haben sich vor allem auf kurze Sicht verschärft. Zu den Risiken für die mittelfristigen Inflationsaussichten gehören eine dauerhafte Verschlechterung der Produktionskapazitäten unserer Wirtschaft, anhaltend hohe Energie- und Lebensmittelpreise, Inflationserwartungen, die über unser Ziel hinausgehen, und Lohnerhöhungen, die höher ausfallen als erwartet. Eine mittelfristige Abschwächung der Nachfrage würde jedoch den Druck auf die Preise verringern.
*** Finanzielle und monetäre Bedingungen
Die Marktzinsen waren infolge der ausgeprägten wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheit volatil. Die Finanzierungskosten der Banken sind in den letzten Monaten gestiegen, was sich zunehmend in höheren Kreditzinsen, insbesondere für private Haushalte, niedergeschlagen hat. Das Volumen der Bankkredite an private Haushalte ist zwar nach wie vor hoch, wird aber angesichts der geringeren Nachfrage voraussichtlich zurückgehen. Die Kreditvergabe an Unternehmen war ebenfalls robust, da die hohen Produktionskosten, der Aufbau von Lagerbeständen und die geringere Abhängigkeit von der Marktfinanzierung zu einem anhaltenden Bedarf an Bankkrediten geführt haben. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Krediten zur Finanzierung von Investitionen zurückgegangen. Das Geldmengenwachstum hat sich aufgrund der geringeren liquiden Ersparnisse und der geringeren Ankäufe von Vermögenswerten durch das Eurosystem weiter abgeschwächt.
Unsere jüngste Umfrage über die Kreditvergabe der Banken zeigt, dass die Kreditstandards für alle Kreditkategorien im zweiten Quartal des Jahres verschärft wurden, da die Banken sich mehr Sorgen über die Risiken machen, denen ihre Kunden im derzeitigen unsicheren Umfeld ausgesetzt sind. Die Banken gehen davon aus, dass sie ihre Kreditrichtlinien im dritten Quartal weiter verschärfen werden.
*** Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Inflation weiterhin unerwünscht hoch ist und voraussichtlich noch einige Zeit über unserem Zielwert liegen wird. Die jüngsten Daten deuten auf eine Verlangsamung des Wachstums hin, was die Aussichten für die zweite Hälfte des Jahres 2022 und darüber hinaus trübt. Zugleich wird diese Verlangsamung durch eine Reihe von unterstützenden Faktoren abgefedert.
Der EZB-Rat hat heute beschlossen, die Leitzinsen der EZB anzuheben, und den TPI genehmigt. Auf unseren nächsten Sitzungen wird eine weitere Normalisierung der Zinssätze angebracht sein. Unser künftiger Leitzinspfad wird weiterhin datenabhängig sein und wird uns helfen, unser mittelfristiges Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen.
Wir sind bereit, alle unsere Instrumente im Rahmen unseres Mandats anzupassen, um sicherzustellen, dass sich die Inflation mittelfristig bei unserem Zwei-Prozent-Ziel stabilisiert. Unser neuer TPI wird die reibungslose Übertragung unseres geldpolitischen Kurses auf den gesamten Euroraum sicherstellen, da wir den Kurs immer wieder anpassen, um die hohe Inflation zu bekämpfen. DJG/apo © 2022 Dow Jones Nachrichten
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56610236-dokumentation-einleitende-bemerkungen-von-ezb-praesidentin-lagarde-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – DOKUMENTATION/Text zu den EZB-Beschlüssen – 21.7.2022, 14:52
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss die Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu den geldpolitischen Beschlüssen vom 21. Juli 2022.
…..
Im Einklang mit dem klaren Bekenntnis des EZB-Rats zu seinem Preisstabilitätsmandat hat der EZB-Rat heute weitere wichtige Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig zu ihrem Ziel von 2 % zurückkehrt. Der EZB-Rat beschloss, die drei Leitzinsen der EZB um 50 Basispunkte anzuheben, und genehmigte das Transmissionsschutzinstrument (TPI).
Der EZB-Rat hielt es für angemessen, einen größeren ersten Schritt auf dem Weg zur Normalisierung der Leitzinsen zu tun, als er auf seiner letzten Sitzung angekündigt hatte. Diese Entscheidung beruht auf der aktualisierten Einschätzung der Inflationsrisiken durch den EZB-Rat und auf der verstärkten Unterstützung der wirksamen Transmission der Geldpolitik durch das TPI. Er wird die Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Ziel des EZB-Rats unterstützen, indem er die Verankerung der Inflationserwartungen stärkt und sicherstellt, dass sich die Nachfragebedingungen so anpassen, dass das Inflationsziel mittelfristig erreicht wird.
Auf den kommenden Sitzungen des EZB-Rats wird eine weitere Normalisierung der Zinssätze angemessen sein. Die heutige Vorverlegung des Ausstiegs aus den Negativzinsen ermöglicht dem EZB-Rat den Übergang zu einem sitzungsbezogenen Ansatz bei den Zinsentscheidungen. Der künftige Leitzinspfad des EZB-Rats wird weiterhin datenabhängig sein und dazu beitragen, dass das Inflationsziel von 2 % mittelfristig erreicht wird. Im Rahmen seiner Normalisierung der Geldpolitik wird der EZB-Rat Optionen für die Verzinsung von Überschussliquidität prüfen.
Der EZB-Rat ist zu der Einschätzung gelangt, dass die Einführung des TPI notwendig ist, um die effektive Transmission der Geldpolitik zu unterstützen. Da der EZB-Rat die Normalisierung der Geldpolitik fortsetzt, wird der TPI insbesondere sicherstellen, dass der geldpolitische Kurs reibungslos in alle Länder des Euroraums übertragen wird. Die Einheitlichkeit der Geldpolitik des EZB-Rats ist eine Voraussetzung dafür, dass die EZB ihr Preisstabilitätsmandat erfüllen kann.
Die TPI wird das Instrumentarium des EZB-Rats ergänzen und kann aktiviert werden, um einer ungerechtfertigten, ungeordneten Marktdynamik entgegenzuwirken, die eine ernsthafte Bedrohung für die Übertragung der Geldpolitik auf das gesamte Euro-Währungsgebiet darstellt. Der Umfang der TPI-Käufe hängt von der Schwere der Risiken für die geldpolitische Transmission ab. Die Käufe sind nicht ex ante beschränkt. Durch die Sicherung des Transmissionsmechanismus wird der EZB-Rat durch den TPI in die Lage versetzt, sein Preisstabilitätsmandat effektiver zu erfüllen.
In jedem Fall bleibt die Flexibilität bei der Wiederanlage fälliger Tilgungen im Portfolio des Pandemie-Notkaufprogramms (PEPP) die erste Verteidigungslinie, um Risiken für den Transmissionsmechanismus im Zusammenhang mit der Pandemie zu begegnen.
Die Einzelheiten des TPI werden in einer separaten Pressemitteilung beschrieben, die um 15:45 Uhr MEZ veröffentlicht wird.
*** Leitzinsen der EZB
Der EZB-Rat hat beschlossen, die drei Leitzinsen der EZB um 50 Basispunkte anzuheben. Dementsprechend werden der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 27. Juli 2022 auf 0,50 %, 0,75 % bzw. 0,00 % angehoben.
Auf den kommenden Sitzungen des EZB-Rats wird eine weitere Normalisierung der Zinssätze angebracht sein. Die heutige Vorverlegung des Ausstiegs aus den Negativzinsen ermöglicht dem EZB-Rat den Übergang zu einem sitzungsbezogenen Ansatz bei den Zinsentscheidungen. Der künftige Leitzinspfad des EZB-Rats wird weiterhin datenabhängig sein und dazu beitragen, dass das Inflationsziel von 2 % mittelfristig erreicht wird.
*** Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (APP) und Pandemie-Notkaufprogramm (PEPP)
Der EZB-Rat beabsichtigt, die Kapitalzahlungen aus fällig werdenden Wertpapieren, die im Rahmen des APP angekauft werden, über einen längeren Zeitraum nach dem Zeitpunkt, zu dem er mit der Anhebung der EZB-Leitzinsen beginnt, und in jedem Fall so lange, wie es zur Aufrechterhaltung einer reichlichen Liquiditätsversorgung und eines angemessenen geldpolitischen Kurses erforderlich ist, vollständig zu reinvestieren.
Was das PEPP betrifft, so beabsichtigt der EZB-Rat, die Kapitalzahlungen aus fällig werdenden Wertpapieren, die im Rahmen des Programms erworben werden, mindestens bis Ende 2024 zu reinvestieren. In jedem Fall wird die künftige Umschichtung des PEPP-Portfolios so gesteuert, dass eine Beeinträchtigung des angemessenen geldpolitischen Kurses vermieden wird.
Fällige Tilgungen im PEPP-Portfolio werden flexibel reinvestiert, um den Risiken für den Transmissionsmechanismus im Zusammenhang mit der Pandemie entgegenzuwirken.
*** Refinanzierungsgeschäfte
Der EZB-Rat wird die Finanzierungsbedingungen der Banken weiterhin überwachen und sicherstellen, dass die Fälligkeit der Geschäfte im Rahmen der dritten Serie gezielter längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO III) die reibungslose Übertragung seiner Geldpolitik nicht beeinträchtigt. Der EZB-Rat wird außerdem regelmäßig prüfen, wie die gezielten Kreditgeschäfte zu seinem geldpolitischen Kurs beitragen.
***
Der EZB-Rat ist bereit, alle seine Instrumente im Rahmen seines Mandats anzupassen, um sicherzustellen, dass sich die Inflation mittelfristig bei seinem 2 %-Ziel stabilisiert. Der neue TPI des EZB-Rats wird die reibungslose Übertragung des geldpolitischen Kurses der EZB auf das gesamte Euro-Währungsgebiet sicherstellen.
Der Präsident der EZB wird die Überlegungen, die diesen Entscheidungen zugrunde liegen, heute ab 14:45 Uhr MEZ in einer Pressekonferenz erläutern. DJG/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56609609-dokumentation-text-zu-den-ezb-beschluessen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Frühere Zins-Guidance für September gilt nicht mehr – 21.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) wird über die Entwicklung der Leitzinsen im September nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf Basis der bis dahin hereinkommenden Daten entscheiden. Die frühere Zins-Guidance für September, nach der die Zinsen möglicherweise um mehr als 25 Basispunkte angehoben werden würden, gelte nicht mehr, sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten Ratssitzung. „Wir entscheiden jetzt von Sitzung zu Sitzung und von Schritt zu Schritt“, sagte sie. Dass die EZB den Abschied von negativen Zinsen beschleunigt habe, bedeute aber nicht, dass sich der mögliche Endpunkt ihrer Zinserhöhungen verändert habe.
Lagarde zufolge beschloss der EZB-Rat sowohl den unerwartet deutlichen Zinsschritt als auch das Transmission Protection Instrument (TPI) einstimmig. DJG/hab/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56611222-lagarde-fruehere-zins-guidance-fuer-september-gilt-nicht-mehr-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Inflationsrisiken haben sich intensiviert – 21.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der Auffassung, dass sich die Inflationsrisiken intensiviert haben. „Die Inflationsrisiken sind aufwärts gerichtet und haben sich intensiviert – jedenfalls kurzfristig“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei ihrer Pressekonferenz nach der aktuellen EZB-Ratssitzung. Der Rat hatte zuvor beschlossen, seine Zinsen – stärker als erwartet – um 50 Basispunkte anzuheben und ein Transmission Protection Instrument (TPI) zu etablieren, das bei Bedarf aktiviert werden kann.
Lagarde zufolge liegen die längerfristigen Inflationserwartungen weiterhin bei rund 2 Prozent. Allerdings gelte es, erste Anzeichen für ein Überschreiten dieser Marke genau zu beobachten. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56610307-lagarde-inflationsrisiken-haben-sich-intensiviert-015.htm
EZB: TPI-begünstigtes Land muss Voraussetzungen erfüllen – Vier Bedingungen sind mit Blick auf EU-Vorgaben einzuhalten – Solide und nachhaltige makroökonomische Politik als Voraussetzung – 21.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die durch gezielte Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) begünstigen Länder müssen nach Aussage der EZB bestimmte Bedingungen erfüllen. Wie die EZB mitteilte, würde einem Kauf von Anleihen unter dem Transmission Protection Instrument (TPI) eine Prüfung der Marktbedingungen und der „geldpolitischen Transmission“ vorausgehen. Damit will die EZB sicherstellen, dass sie nicht auf eine von dem Land selbst verschuldete Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen reagiert. Die EZB will sich bei ihren Käufen auf öffentliche Anleihen mit Restlaufzeiten von einem bis zehn Jahren konzentrieren.
Das TPI gibt der EZB die Möglichkeit, gezielt die Anleihen bestimmter Länder zu kaufen, deren Staatsanleiherenditen sie für zu hoch hält. Hohe Staatsanleihezinsen führen zu höheren Kreditzinsen für Unternehmen, was unter Umständen dem von der EZB angestrebten geldpolitischen Kurs widerspricht.
Folgende Zugangsvoraussetzungen für TPI-Käufe nannte die EZB:
1. Einhaltung des finanzpolitischen Rahmens der EU: kein Verfahren wegen eines übermäßigen Defizits; keine Bewertung, kein Verstoß gegen eine Empfehlung des EU-Rats gemäß Artikel 126 Absatz 7 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV)
2. Keine schwerwiegenden makroökonomischen Ungleichgewichte: kein Verfahren wegen eines übermäßigen Ungleichgewichts und keine Verweigerung der empfohlenen Korrekturmaßnahmen im Zusammenhang mit einer Empfehlung des EU-Rats gemäß Artikel 121 Absatz 4 der AEUV
3. Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen: Bei seiner Analyse, ob der Kurs der Staatsverschuldung tragfähig ist, berücksichtigt der EZB-Rat, soweit verfügbar, die Analysen der EU-Kommission, des Euro-Rettungsfonds ESM, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und anderer Institutionen, sowie eigene Analysen
4. Solide und nachhaltige makroökonomische Politik: Einhaltung der in den Konjunktur- und Resilienzplänen für die Konjunktur- und Resilienzfazilität eingegangenen Verpflichtungen sowie der länderspezifischen Empfehlungen der EU-Kommission für die öffentlichen Finanzen im Rahmen des Europäischen Semesters.
Die Entscheidung des EZB-Rats, das TPI zu aktivieren, wird auf einer umfassenden Beurteilung von Markt- und Transmissionsindikatoren beruhen, einer Bewertung der oben genannten Zugangsvoraussetzungen und der Einschätzung, dass TPI-Käufe zum Erreichen des EZB-Mandats angemessen sind.
Die Käufe würden entweder bei einer dauerhaften Verbesserung der geldpolitischen Transmission oder aufgrund der Einschätzung beendet werden, dass anhaltende Spannungen selbst verschuldet sind.
Das Eurosystem akzeptiert die gleiche Behandlung (pari passu) wie private oder andere Gläubiger in Bezug auf die erworbenen Anleihen.
Um eine Beeinträchtigung des angemessenen geldpolitischen Kurses zu vermeiden, wird der EZB-Rat die Auswirkungen der TPI-Käufe für das Volumen der Eurosystem-Bilanz und die Höhe der Überschussliquidität prüfen. „Die Ankäufe im Rahmen der TPI werden so durchgeführt, dass sie keine dauerhaften Auswirkungen für die Gesamtbilanz des Eurosystems und damit auf den geldpolitischen Kurs haben“, versicherte die EZB.
DJG/hab/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56611319-ezb-tpi-beguenstigtes-land-muss-voraussetzungen-erfuellen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB will sich mit neuem Instrument auf öffentliche Anleihen konzentrieren – 22.7.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Europäische Zentralbank (EZB) will sich mit ihrem neuen geldpolitischen Instrument TPI auf den Ankauf öffentlicher Wertpapiere konzentrieren. Dazu zählen etwa Staatsanleihen. Die Restlaufzeit der Papiere solle sich zwischen einem und zehn Jahren bewegen, teilte die EZB nach ihrer Zinssitzung am Donnerstag in Frankfurt mit. Der Kauf privater Wertpapiere, etwa Unternehmensanleihen, könne erwogen werden, falls dies erforderlich sei.
Die Notenbank hatte am Donnerstag auf ihrer Zinssitzung ein neues Instrument mit dem Namen Transmission Protection Instrument (TPI) ins Leben gerufen. Es soll helfen, die Geldpolitik der Notenbank gleichmäßig in die 19 Euroländer zu übertragen. Der EZB-Rat erachtet das Instrument angesichts der begonnenen geldpolitischen Straffung als erforderlich. Es soll gegen „ungerechtfertigte und ungeordnete“ Marktbewegungen helfen, die nicht durch länderspezifische Fundamentalentwicklungen erklärbar sind.
Das Ausmaß der jeweiligen Käufe hänge vom jeweiligen Risiko für den geldpolitischen Übertragungsweg ab und sei zunächst (ex ante) unbegrenzt. Bei seiner Entscheidung über mögliche Anleihekäufe will der EZB-Rat vier Kriterien berücksichtigen, darunter die Befolgung fiskalischer EU-Vorgaben, die Abwesenheit makroökonomischer Ungleichgewichte, fiskalische Nachhaltigkeit sowie die Qualität der Wirtschaftspolitik./bgf/la/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56611243-ezb-will-sich-mit-neuem-instrument-auf-oeffentliche-anleihen-konzentrieren-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – ZEW lobt Zinsschritt und warnt vor Gefahren von TPI – BdB: EZB stellt sich Inflation entschlossen entgegen – DIHK fordert weitere wohldosierte Zinsschritte – Lindner: Rückkehr zur Schuldenbreme fügt sich in EZB-Entscheidung ein – 21.7.2022
Ökonom Friedrich Heinemann vom ZEW Mannheim hat die deutlichen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) gelobt, gleichzeitig aber Bedenken an dem geplanten Programm zur Begrenzung der Renditeabstände von Euroraum-Staatsanleihen (TPI) angemeldet. „Es ist gut, dass sich der EZB-Rat zu einem großen Zinsschritt durchgerungen hat. Die Rückkehr der Inflation in den Zielbereich ist nicht absehbar“, erklärte Heinemann. „Während die Zinsentscheidung somit zu begrüßen ist, birgt das neue Transmissionsschutz-Instrument große Gefahren. Die EZB wird damit immer mehr zur Instanz, die über die Finanzierbarkeit hoher Staatsschulden und damit auch über das Schicksal von Regierungen entscheidet.“ Dies sei nicht mit der geldpolitischen Aufgabe einer unabhängigen Zentralbank vereinbar.
*** BdB: EZB stellt sich Inflation entschlossen entgegen
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat die Europäische Zentralbank (EZB) für ihren Zinsschritt und das Signal an die Tarifparteien gelobt. „Mit der Erhöhung der Leitzinsen um 50 Basispunkte stellt sich die EZB der Inflation entschlossen entgegen“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, mit Blick auf die Ratssitzung der EZB. „Damit beenden die europäischen Währungshüter endlich nach acht Jahren die Phase der Negativzinspolitik. Sie zeigen damit, dass sie die hohe Inflation nicht dauerhaft hinnehmen wollen. Das ist auch ein wichtiges Signal an die Tarifparteien.“
*** DIHK fordert weitere wohldosierte Zinsschritte
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat nach dem deutlichen Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) weitere wohldosierte Schritte im Kampf gegen die Inflation gefordert. „In der aktuellen Lage ist eine klare Positionierung der EZB wichtig, um die Inflationserwartungen zu dämpfen. Deshalb gibt es derzeit keine bessere Option als die Zinsen zu erhöhen, auch wenn das für sich genommen die Konjunktur belastet“, erklärte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. „Weitere wohldosierte Zinsschritte müssen folgen.“ Die Inflation sei zum großen Teil eine importierte Inflation. Daher müsse nicht nur die EZB reagieren, sondern auch die Bundesregierung sollte Maßnahmen ergreifen, die an den Ursachen der Inflation ansetzten. So sollte sie sich zum Beispiel für funktionierende Lieferketten, neue Handelsverträge sowie den Abbau von Zöllen stark machen. Die vielen exportorientierten deutschen Unternehmen werden in Zukunft noch stärker als bisher auf optimale Rahmenbedingungen für den internationalen Handel angewiesen sein.
*** Lindner: Rückkehr zur Schuldenbreme fügt sich in EZB-Entscheidung ein
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht eine Stimmigkeit zwischen der Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) und seiner Haushaltspolitik. Man habe die Zinsentscheidung im Finanzministerium zur Kenntnis genommen. „Wir erleben eine ökonomische Zeitwende. Die Planung der Bundesregierung, im kommenden Jahr zur Schuldenbremse zurückzukehren und die Staatsausgaben zu begrenzen, fügt sich in diese neue Lage ein“, erklärte Lindner auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56610486-ezb-blog-zew-lobt-zinsschritt-und-warnt-vor-gefahren-von-tpi-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Lars Feld kritisiert zu lasche Geldpolitik der EZB und sieht Antifragmentierungsprogramm kritisch – 21.7.2022 vormittags
Unmittelbar vor der historischen EZB-Zinssitzung am heutigen Donnerstag geht der Chefwirtschaftsberater von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), Lars Feld, hart mit der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Gericht. In einer Umfrage der Börsen-Zeitung unter führenden Ökonomen kritisiert Feld, dass die EZB ihr Ziel der Preisstabilität derzeit weit verfehle, und fordert deswegen kräftige Zinserhöhungen um 50 Basispunkte. Zugleich warnt er vor gefährlichen Weichenstellungen durch das avisierte neue „Antifragmentierungsinstrument“, das hoch verschuldeten Ländern wie Italien helfen soll. (Börsen-Zeitung) DJG/mgo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56604032-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Deutsches Bundesbank erkundet mittels Studie Nutzung des Bargelds in zehn bis 15 Jahren – 21.7.2022
Die Deutsche Bundesbank stellt ihre Bargeld-Strategie grundlegend auf den Prüfstand. Deutschlands Zentralbank hat eine breit angelegte Studie „Bargeld der Zukunft“ angestrengt, um zu erkunden, wie die Nutzung von Bargeld in zehn bis 15 Jahren aussehen wird. „Damit haben wir eine Vorreiterrolle inne“, erklärt das für die Bargeldversorgung zuständige Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann der Börsen-Zeitung mit Blick auf Zentralbanken andernorts: „Mit dem weit in die Zukunft reichenden Blick gehen wir ganz neue Wege.“ (Börsen-Zeitung)
DJG/mgo/kla © 2022 Dow Jones News
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# # # AUS ALLER WELT # # #
USA – Philly-Fed-Index sinkt im Juli wider Erwarten und weiter in den negativen Bereich – Schwacher Auftragseingang – 21.7.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Juli wider Erwarten eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia fiel auf minus 12,3 Punkte von minus 3,3 im Juni. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf plus 1,6 erwartet.
Liegt der Philly-Fed-Index über null geht man von einer positiven Konjunkturentwicklung aus. Fällt der Index jedoch unter null wird mit einem wirtschaftlichen Abschwung im verarbeitenden Gewerbe gerechnet.
Besonders schwach entwickelte sich der Subindex für den Auftragseingang, er fiel auf minus 24,8 Punkte von minus 12,4 im Vormonat. Der Subindex für die Beschäftigung sank auf plus 19,4 Punkte von plus 28,1 im Vormonat.
Der Philly-Fed-Index erfasst die Industrie in der Schlüsselregion im Nordosten und gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion. DJG/DJN/apo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56609828-philly-fed-index-sinkt-im-juli-wider-erwarten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56609552-usa-philly-fed-index-faellt-ueberraschend-tiefer-in-den-negativen-bereich-016.htm
USA – Conference Board: USA: Frühindikatoren fallen stärker als erwartet – 21.7.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich im Juni weiter eingetrübt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren fiel gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet. In diesem Ausmaß war der Indikator im Vormonat gefallen.
Der Sammelindex setzt sich aus zehn Indikatoren zusammen. Dazu zählen unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Neuaufträge in der Industrie, das Verbrauchervertrauen und die Baugenehmigungen. Die Indikatoren geben einen Eindruck über den Zustand der US-Wirtschaft./bgf/la/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56610874-usa-fruehindikatoren-fallen-staerker-als-erwartet-016.htm
USA – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut und über Erwartung gestiegen – Lage bleibt grundsätzlich gut – 21.7.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 16. Juli zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 7.000 auf 251.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 240.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert mit 244.000 bestätigt. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 4.500 auf 240.500.
In der Woche zum 9. Juli erhielten 1,384 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 51.000.
&&&: … Die Lage bleibt aber grundsätzlich gut. … Es ist der dritte Anstieg der Hilfsanträge in Folge.
Die Erstanträge sind ein kurzfristiger Indikator für die Entwicklung des Jobmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt. Die Lage auf dem Stellenmarkt gilt als vergleichsweise robust, worauf auch das seit längere Zeit niedrige Niveau der Hilfsanträge hindeutet.
Die US-Notenbank Fed orientiert sich bei ihrer Geldpolitik auch an der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Derzeit steht aber die hohe Inflationsrate von mehr als neun Prozent im Mittelpunkt und die Fed hat die Zinsen zuletzt deutlich angehoben. Ein robuster Arbeitsmarkt kann ein zusätzliches Inflationsrisiko darstellen, falls die Arbeitnehmer einen Lohnausgleich für die hohe Teuerung verlangen./jkr/stk © 2022 dpa-AFX
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
DJG/DJN/apo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56609987-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gestiegen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56609700-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-erneut-gestiegen-016.htm
JAPAN – Japans Exporte im Juni 16. Monat in Folge gestiegen – 21.7.2022
Japans Exporte sind im Juni den 16. Monat in Folge gestiegen. Getrieben von einer robusten Auslandsnachfrage nach Stahl und mineralischen Brennstoffen nahmen die Ausfuhren im vergangenen Monat um 19,4 Prozent zu, wie aus Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Das ist mehr, als von Factset befragte Volkswirte mit im Mittel 16 Prozent erwartet hatten. Im Mai hatten die Exporte um 15,8 Prozent zugelegt. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56605393-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – SAUDI-ARABIEN – Putin und bin Salman besprachen Lage auf Ölmarkt – Weitere Zusammenarbeit im Rahmen von OPEC+ – 21.7.2022
Russlands Präsident Wladimir Putin und der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman haben sich laut Kreml telefonisch über die Lage auf dem globalen Ölmarkt ausgetauscht. „Dabei wurde die Bedeutung einer verstärkten Koordination innerhalb der OPEC+ hervorgehoben“, erklärte der Kreml gestern. Demzufolge kamen auch der Krieg in Syrien und das Gipfeltreffen Russlands, des Iran und der Türkei in dieser Woche in Teheran zur Sprache.
Die OPEC+ umfasst die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), der auch Saudi-Arabien angehört, sowie eine weitere Gruppe von Ländern, darunter auch Russland. Putin und bin Salman hätten in ihrem Gespräch nun „mit Genugtuung“ festgestellt, „dass die Mitgliedsländer dieses Formats konsequent ihren Verpflichtungen nachkommen, um das notwendige Gleichgewicht und die Stabilität auf dem globalen Energiemarkt zu erhalten“, erklärte der Kreml.
*** Ukraine-Krieg und Rezessionssorgen
Der russische Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen hatten zuletzt für erhebliche Unsicherheiten auf dem Ölmarkt gesorgt. Die Händler schwanken derzeit zwischen der Sorge um ein mangelndes Angebot an Öl und der Befürchtung, dass eine weltweite Rezession die Nachfrage einbrechen lassen könnte. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3277420/
RUSSLAND – INFRASTRUKTUR – DIW: Russland kann sich kompletten Gaslieferstopp nicht leisten – 21.7.2022
Die Energieökonomin Claudia Kemfert sieht in den wieder angelaufenen Gaslieferungen durch Nord Stream 1 einen Beleg für die russische Abhängigkeit von Gasexporten nach Europa. „Dass Russland wieder Gas liefert – wenn auch gedrosselt -, schafft für den deutschen Gasmarkt Entspannung. Es ist aber auch Ausdruck davon, dass Russland den Bogen nicht überspannen kann, insbesondere aus wirtschaftlichen, aber vor allem politischen Gründen“, sagte die Energieexpertin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) der Rheinischen Post. „Wenn es weiterhin gelingt, Gas einzusparen, können wir die Speicher bis zu 90 Prozent zum November füllen. Das Verhalten Russlands zeigt, wie abhängig Russland selbst von den Gasverkäufen nach Europa ist.“ Laut Kemfert würde ein kompletter Lieferstopp erhebliche Einnahmeverluste für Russland bedeuten. Dieses Risiko könne Russland nicht eingehen. Zudem würde ein Lieferstopp die Energiewende hierzulande noch weiter beschleunigen und die Unabhängigkeit Deutschlands von Russland weiter voranbringen. DJG/aat/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56608683-nord-stream-blog-diw-russland-kann-sich-kompletten-gasstopp-nicht-leisten-015.htm
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
RUSSLAND – UKRAINE – Kriegsnacht im Überblick: Ukraine wertet Währung stark ab – Selenskyj optimistisch bei Getreideabkommen – inkl. Links und Kartenwerk (Frontlinien) – 22.7.2022
Der fehlende Weizenexport setzt die ukrainische Wirtschaft unter Druck. Präsident Wolodymyr Selenskyj ist jedoch optimistisch: Eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine über Getreideausfuhren ist in Sicht. Derweil beschließt die EU das siebte Sanktionspaket, während Saudi-Arabien weiterhin mit Russland zusammenarbeiten will. …
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-wertet-Waehrung-stark-ab-Selenskyj-optimistisch-bei-Getreideabkommen-article23481196.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 147. Kriegstag im Überblick: London: Russischen Truppen „geht bald die Luft aus“ – Gazprom liefert wieder Gas – inkl. zahlreicher Links – 21.7.2022
Mit Erleichterung, aber auch Skepsis wird zur Kenntnis genommen, dass wieder Gas durch Nord Stream 1 fließt. Wirtschaftminister Habeck nennt Russland aber einen „unsicheren Kantonisten“. Derweil bombardiert Russland flächendeckend den Donbass – kommt aber doch kaum voran. Einig sind sich CIA und Kreml, dass Putin kerngesund ist. Und eine gute Nachricht: Es könnte eine Einigung zu den Getreidelieferungen geben. Der 147. Kriegstag im Überblick. …
https://www.n-tv.de/politik/London-Russischen-Truppen-geht-bald-die-Luft-aus-Gazprom-liefert-wieder-Gas-article23480930.html
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – WESTSTAATEN – Moskau wirft Westen alleinige Verantwortung für Probleme bei Gaslieferungen vor – 21.7.2022
Die Regierung in Moskau hat für Probleme mit der Lieferung von russischem Erdgas westliche Sanktionen verantwortlich gemacht. Der Vorwurf, der Kreml nutze Erdgas, um andere Länder zu erpressen, sei „vollkommen“ unbegründet, sagte Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Am Donnerstag war durch die russisch-deutsche Pipeline Nord Stream 1 nach Ende mehrtägiger Wartungsarbeiten wieder Erdgas geströmt. Den ersten Daten des deutschen Gasnetzbetreibers Gascade zufolge entspricht die Menge jener von vor den Arbeiten – beläuft sich also auf etwa 40 Prozent der Höchstkapazität der Pipeline. Alle „technischen Schwierigkeiten“ bei Gaslieferungen lägen an „den Restriktionen, die europäische Staaten selbst eingeführt haben“, sagte Peskow nun. Die Sanktionen würden „Reparationen an der Ausrüstung“ verhindern, insbesondere an „Turbinen in Verdichterstationen“. Peskow bekräftigte zudem die kürzlich von Präsident Wladimir Putin getätigte Aussage, Russland werde „all seine Verpflichtungen“ erfüllen.
DJG/aat/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56609140-nord-stream-blog-netzagentur-geringe-gasfluesse-bedrohen-speicher-ziele-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – DEUTSCHLAND – NORD STREAM 2 – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): Russland will inbetriebnahme von Nord Stream 2 erpressen – 21.7.2022
Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dessen Aussage über eine jederzeit mögliche Inbetriebnahme der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 politische Taktiererei vorgeworfen. „Dass Kreml-Chef Putin nun Nord Stream 2 ins Gespräch bringt, zeigt, dass es bei Nord Stream 1 niemals um technische, sondern um reine politische Gründe ging“, sagte Kemfert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Offenbar will er die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 erpressen“, so die Einschätzung der Ökonomin. (RND) DJG/mgo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56604032-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – INTERNATIONAL – FINNLAND – SCHWEDEN – Türkei prüft Einhaltung der an Schweden und Finnland gestellten Nato-Bedingungen – 21.7.2022
Die Türkei will mit einem neuen „ständigen Ausschuss“ prüfen, ob sich die Nato-Beitrittskandidaten Schweden und Finnland an die von Ankara gestellten Bedingungen für einen Beitritt zur Militärallianz halten. „Wenn diese Länder die in dem von uns unterzeichneten Abkommen enthaltenen Punkte nicht umsetzen, werden wir das Beitrittsprotokoll nicht ratifizieren“, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu in einem Fernsehinterview. Der Ausschuss werde im August schwedische und finnische Vertreter treffen, fügte er hinzu. DJG/DJN/AFP/apo/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56612429-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Inflationshoch: Briten mit Rekord-Gehaltseinbruch konfrontiert – Reales Einkommen laut ONS-Angaben im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent gesunken – Briten müssen den Gürtel enger schnallen – 21.7.2022
London (pte004/21.07.2022/06:15) – Arbeitnehmer in Großbritannien müssen derzeit den größten Gehaltseinbruch seit über zwei Jahrzehnten wegstecken. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise, wie das britische Office for National Statistics (ONS) http://ons.gov.uk in einem Bericht feststellt. Demnach ist das reale, inflationsbereinigte Einkommen allein zwischen März und Mai im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent gesunken. Das ist der schnellste und deutlichste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001.
*** 40-Jahre-Rekordwert erreicht
„Die steigenden globalen Preise für Energie und alltägliche Verbrauchsartikel, die in den letzten Monaten durch die russische Invasion in der Ukraine weiter in die Höhe getrieben worden sind, haben die weltweite Inflation befeuert. Das fünftgrößte Wirtschaftsland der Welt ist dabei einer der größten Leidtragenden unter den reichsten Nationen“, schreibt „CNN“ anlässlich der Veröffentlichung der ONS-Zahlen. Die Preise für Konsumenten hätten im Mai mit einem Anstieg um 9,1 Prozent einen 40-Jahre-Rekordwert erreicht – den höchsten im Vergleich zu allen anderen G7-Staaten.
Diese Last sei in den britischen Haushalten deutlich zu spüren. „Die Energie- und Lebensmittelrechnungen treiben den Briten die Tränen in die Augen und setzen sie in Sachen Lebenserhaltungskosten der schlimmsten Krise der letzten Jahrzehnte aus“, betonen die Experten im Bericht. Diese wird sich auch einer aktuellen Prognose der Bank of England http://bankofengland.co.uk zufolge noch das ganze Jahr über fortsetzen. So sollen die verfügbaren Einkommen im Land ingesamt gesehen ihren zweitgrößten Rückgang seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1964 verzeichnen.
*** 470 Euro Förderung pro Familie
Um der dramatischen Entwicklung entgegenzuwirken und die Bürger zu entlasten, hat die Regierung des scheidenden Premierministers Boris Johnson staatliche Fördergelder in Höhe von 400 Pfund (rund 470 Euro) pro Familie in Aussicht gestellt. Letztendlich musste sie auch im vergangenen Monat endgültig dem öffentlichen Druck nachgeben und hat eine neue Steuerregelung auf den Weg gebracht, die insgesamt knapp fünf Mrd. Pfund an Geldern aus den wachsenden Profiten von Öl- und Gaskonzernen abschöpfen soll.
https://www.pressetext.com/news/20220721004
GROSSBRITANNIEN – Oberster Gerichtshof befasst sich im Oktober mit zweitem schottischen Referendum – 21.7.2022
Der Oberste Gerichtshof Großbritanniens wird sich im Oktober mit dem Ersuchen Schottlands um ein zweites Unabhängigkeitsreferendum befassen. Wie der Gerichtshof bekanntgab, wird voraussichtlich „zwischen dem 11. und 12. Oktober“ eine Anhörung dazu stattfinden. DJG/DJN/AFP/apo/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56612429-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISChE UNION – UNGARN – EU-Kommission treibt Verfahren für Mittelkürzungen gegen Ungarn voran – 21.7.2022
Die EU-Kommission treibt wegen anhaltender rechtsstaatlicher Verfehlungen in Ungarn ihr Verfahren zum Entzug von EU-Mitteln für das Land voran. „Die Kommission ist der Ansicht, dass Ungarn keine angemessenen Abhilfemaßnahmen vorgelegt hat“, heißt es in einem Schreiben der Brüsseler Behörde, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Haushaltskommissar Johannes Hahn wurde demnach beauftragt, ein weiteres Warnschreiben nach Budapest zu senden. DJG/DJN/AFP/apo© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56605393-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – KOMMENTAR – Pressestimme: ‚Rhein-Zeitung‘ zu Gasnotfallplan/EU: Freibrief für weitreichende Eingriffsrechte nach wenigen Tagen erteilen? – 21.7.2022
KOBLENZ: „Wenn alle Maßnahmen in ganz Europa bereits ab dem 1. August greifen sollen, hätte es größere Fristen benötigt, statt am 20. Juli etwas vorzuschlagen, was am 26. Juli vom Ministerrat beraten und verfolgt werden soll. Mit heißer Nadel ein Stück zu nähen, das tief in die Rechte der Mitgliedsländer eingreifen soll, ohne ganz konkret zu benennen, worin denn im Detail der Brüsseler Zwang zum Sparen bestehen soll, sieht bestenfalls nach vorgetäuschtem Aktionismus aus. Gewöhnlich wird um jeden Millimeter Eingriffstiefe monatelang gerungen, und hier soll ein pauschaler Freibrief binnen Tagen erteilt werden? Das riecht nach langwierigem Streit im Konfliktfall und dürfte letztlich von den geltenden EU-Verträgen nicht gedeckt sein.“/yyzz/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56603486-pressestimme-rhein-zeitung-zu-gasnotfallplan-eu-016.htm
EUROZONE – Schuldenstand im Euroraum sinkt leicht auf 95,6 Prozent – 21.7.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Staatsschulden in der Eurozone sind im ersten Quartal 2022 angesichts eines soliden Wachstums der Wirtschaft leicht gesunken. Der öffentliche Schuldenberg sank gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 95,6 von 95,7 Prozent im Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat meldete. In absoluten Zahlen stiegen die Schulden auf 11,976 von 11,736 Billionen Euro.
In der EU-27 sank die Staatsschuldenquote auf 87,8 von 88,1 Prozent, in absoluten Zahlen stiegen die Schulden auf 12,992 von 12,757 Billionen Euro.
Die höchsten Verschuldungsquoten im Verhältnis zum BIP wurden am Ende des ersten Quartals in Griechenland (189,3 Prozent), Italien (152,6 Prozent), Portugal (127,0 Prozent), Spanien (117,7 Prozent), Frankreich (114,4 Prozent), Belgien (107,9 Prozent) sowie Zypern (104,9 Prozent) verzeichnet, die niedrigsten Quoten in Estland (17,6 Prozent), Luxemburg (22,3 Prozent) und Bulgarien (22,9 Prozent).
Unterdessen sind die staatlichen Haushaltsdefizite in der Eurozone im ersten Quartal spürbar gesunken. Das saisonbereinigte öffentliche Defizit im Verhältnis zum BIP ging auf 2,3 Prozent zurück. Im vierten Quartal 2021 hatte der Wert 3,4 Prozent betragen. In der EU-27 sank das Defizit im ersten Quartal auf 2,2 Prozent von 3,3 Prozent im Vorquartal. DJG/apo/mgo © 2022 Dow Jones Newshttps://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56607005-schuldenstand-im-euroraum-sinkt-leicht-auf-95-6-prozent-015.htm
ITALIEN – Nach Rücktritt Draghis am Vormittag: Italiens Präsident löst Parlament auf – Neuwahlen erforderlich – 21.7.2022
Italiens Präsident Sergio Mattarella hat das Parlament aufgelöst, womit automatisch vorgezogene Neuwahlen nötig werden. Dies teilte der Staatschef am Donnerstag in einer kurzen Fernsehansprache mit. Der bisherige Ministerpräsident Mario Draghi hatte am Vormittag angesichts einer tiefen Krise in der Regierungskoalition seinen Rücktritt erklärt. DJG/DJN/AFP/apo/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56612429-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56608921-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ITALIEN – MEINUNGEN – Rabobank: TPM keine Versicherung gegen Italien-Krise – Berenberg: Italien steuert langsam auf einen Unfall zu – 21.7.2022
Die aktuelle Regierungskrise in Italien bietet nach Aussage von Rabobank-Volkswirt Bas van Geffen einen denkbar ungünstigen Hintergrund für die Vorstellung eines Instruments zur Begrenzung der Staatsanleihe-Spreads durch die Europäische Zentralbank (EZB). Van Geffen schreibt in einem Kommentar: „Die EZB hat gesagt, dass dieses Instrument (Transmission Protection Mechanism – TPM) dazu dienen soll, Störungen bei der Übertragung ihrer Geldpolitik zu beheben, also eine übertriebene Ausweitung der Renditeabstände (Spreads).
*** Berenberg: Italien steuert langsam auf einen Unfall zu
Italiens steuert nach Einschätzung von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding langsam auf einen Unfall zu. Drei große Probleme trüben laut Schmieding die Aussichten: Erstens eine Trendrate des realen Wirtschaftswachstums von bestenfalls 0,5 Prozent pro Jahr, zweitens eine ungünstige Demografie aufgrund einer durchschnittlichen Geburtenrate von nur 1,3 Kindern pro Frau in den vergangenen 30 Jahren und drittens eine Vorliebe für politische Theatralik. „Infolgedessen ist die langfristige Tragfähigkeit der italienischen Staatsverschuldung von fast 150 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) alles andere als gesichert“, befindet Schmieding. DJG/DJN/AFP/apo© 2022 Dow Jones News
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FRANKREICH – Frankreich: Geschäftsklima trübt sich leicht ein – 21.7.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die Unternehmensstimmung in Frankreich hat sich im Juli leicht verschlechtert. Gegenüber dem Vormonat fiel der Indikator des Statistikamts Insee um einen Punkt auf 103 Zähler, wie Insee am Donnerstag in Paris mitteilte. Die Erwartungen von Analysten wurden getroffen. Im Dienstleistungssektor, in der Industrie und am Bau trübte sich die Stimmung jeweils ein. Im Einzelhandel blieb die Stimmung stabil./bgf/stk © 2022 dpa-AFX
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DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Bund will gesetzlich vorgesehene Füllstände bei Gasspeichern – Kreise – Habeck kontert unsichere russische Gaslieferungen mit Einsparplan – 21.7.2022
Die Bundesregierung will nach Angaben aus Regierungskreisen die Vorgaben für die Gasspeicherstände verschärfen. Demnach sollen die Füllstände der Gasspeicheranlagen zum 1. Oktober bei 85 statt zuvor 80 Prozent und am 1. November 95 statt der zuvor geplanten 90 Prozent liegen. Das ist nach Angaben einer mit dem Vorgang betrauten Person Inhalt einer Ministerverordnung, die in der Ressortabstimmung ist und in den nächsten Tagen in Kraft treten soll. DJG/DJN/AFP/apo/jhe © 2022 Dow Jones News
*** Habeck kontert unsichere russische Gaslieferungen mit Einsparplan
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat ein weiteres Paket zum Einsparen von Gas vorgestellt. Er bestätigte zudem, dass die Vorgaben für die Befüllung von Gasspeicher verschärft und Braunkohlekraftwerke zum 1. Oktober aktiviert werden. Außerdem soll in öffentlichen Gebäuden Gas eingespart und die Heizungslagen in Unternehmen und Privathaushalten überprüft werden. Die Bundesnetzagentur hält zudem ein Einsparziel von 20 Prozent Gas für notwendig, damit eine Gassmangellage mit weitreichenden staatlichen Eingriffen vermieden werden kann. Habeck warf außerdem Russland Erpressung in der aktuellen Energiekrise vor.
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DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Netzagentur: Geringere Gasflüsse könnten Deutschland Speicher-Ziele kosten – 21.7.2022
Deutschland wird laut Bundesnetzagentur seine für den Herbst geplanten Gasspeicherstände nicht ohne zusätzlichen Maßnahmen erreichen können, sollten die russischen Gaslieferungen über Nord Stream 1 auf dem aktuellen Niveau verharren. In ihrem täglichen Lagebericht sagte die Behörde, dass die Gasflüsse aus der Pipeline seit Beendigung der Wartungsarbeiten bei etwa 40 Prozent der Maximalleistung lägen. „Sollten die russischen Gaslieferungen über Nord Stream 1 weiterhin auf diesem niedrigen Niveau verharren, ist ein Speicherstand von 90 Prozent bis November kaum mehr ohne zusätzliche Maßnahmen erreichbar“, so der Bericht. Von der Reduktion sei die Weitergabe von Gas in andere europäische Länder wie zum Beispiel Frankreich, Österreich und Tschechien betroffen. Die deutschen Gasspeicher sind aktuell zu 65,1 Prozent gefüllt. DJG/aat/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56609140-nord-stream-blog-netzagentur-geringe-gasfluesse-bedrohen-speicher-ziele-015.htm
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Bundesnetzagentur: Gasflüsse mit 40 Prozent vom Maximalvolumen höher als erwartet – Gaslieferung durch Pipeline Nord Stream 1 wurde in der Frühe zunächst reduziert wieder aufgenommen – 20.7.2022
Die russischen Gasflüsse über die Gaspipeline Nord Stream 1 liegen nach dem Ende der Wartungsarbeiten etwas höher als zunächst angekündigt. Nach Angaben des Chefs der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, liegen die realen Gasflüsse über der ursprünglichen Nominierung und könnten das Vor-Wartungsniveau von rund 40 Prozent Auslastung erreichen. „Die politische Unsicherheit und die 60-prozentigen Kürzung von Mitte Juni bleiben leider bestehen“, erklärte Müller auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die Auslastung liegt aktuell laut Müller bei rund 700 Gigawattstunden.
&&& DJN: … Nach der zehntätigen Wartungsarbeiten fließt seit dem Morgen wieder Gas durch die Ostseepipeline. Es hatte in der Bundesregierung Befürchtungen gegeben, dass nach Ende der Wartungsarbeiten nur wenig oder kein russisches Gas fließen könnte.
Deutschland will die Gasspeicher bis zum 1. November zu 90 Prozent befüllen. Stand Mittwoch waren die Speicher zu 65,1 Prozent gefüllt. Üblicherweise werden die Sommermonate zum Auffüllen der Gasspeicher genutzt. DJG/aat/smh
*** Gaslieferung durch Pipeline Nord Stream 1 wieder aufgenommen
Nach Beendigung der Wartungsarbeiten fließt wieder Erdgas durch die deutsch-russische Pipeline Nord Stream 1. „Es läuft an“, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Nord Stream AG am Donnerstagmorgen der Nachrichtenagentur AFP, ohne genauere Angaben zur Liefermenge zu machen. Der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, die vom russischen Gaskonzern Gazprom angekündigte Gasmenge [lag zunächst] bei 30 Prozent der möglichen Auslastung. Die angemeldete Menge sei für die ersten zwei Stunden verbindlich, Veränderungen während des Tages wären „sehr ungewöhnlich“, fuhr Müller fort. DJG/aat/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56608683-nord-stream-blog-diw-russland-kann-sich-kompletten-gasstopp-nicht-leisten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56605982-bundesnetzagentur-gasfluesse-ueber-nord-stream-1-hoeher-als-erwartet-015.htm
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Ifo-Chef Fuest rechnet mit reduzierter Gaslieferung – 21.7.2022
Der Chef des Ifo-Institutes, Clemens Fuest, rechnet nach dem Ende der Nord-Stream-1-Wartung mit reduzierten Liefermengen aus Russland. „Ich rechne damit, dass Russland die Lieferungen allenfalls anteilig wieder aufnimmt und versucht, durch ständige Verunsicherung über die Gasversorgung die politische Unterstützung der Bevölkerung für die Ukraine zu erschüttern“, sagte Fuest der Rheinischen Post. „Auch deshalb ist es entscheidend, dass wir uns entschlossen darauf vorbereiten, ohne weiteres russisches Gas durch den Winter zu kommen.“ Der Ifo-Chef sieht Deutschland in einer schlechten Lage: „Europa und insbesondere Länder wie Deutschland und Italien sind schlecht auf ein Ende der russischen Gaslieferungen vorbereitet. Insofern wäre es eine große Entlastung, wenn die Gaslieferungen wieder aufgenommen würden. Allerdings dürfen wir uns, wenn es so kommt, keinesfalls in Sicherheit wiegen.“ DJG/aat/brb © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Verein der Kohleimporteuere (VDKi) warnt vor Lieferschwierigkeiten bei der Verteilung von Steinkohle – 21.7.2022
Der Verein der Kohlenimporteure (VDKi) hat angesichts der gestiegenen Nachfrage nach Steinkohle vor schweren logistischen Problemen gewarnt und die Politik von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kritisiert. Der VDKi-Vorsitzende Alexander Bethe sagte der Bild-Zeitung: „Wir können ausreichend Steinkohle importieren. Aber wir haben die Sorge, dass die zusätzlichen Steinkohlemengen nur teilweise bei den Kraftwerken ankommen.“ Das liege „an den logistischen Kapazitäten im Schienenverkehr und der Binnenschiffsfahrt“. (Bild-Zeitung) DJG/mgo/kla © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Deutsche Steuereinnahmen sprudeln im Juni mit plus 26,3 Prozent – 21.7.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die deutschen Steuereinnahmen sind im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 26,3 Prozent gestiegen. Das Bundesfinanzministerium führte den Anstieg in seinem jüngsten Monatsbericht überwiegend auf das Plus von 29,6 Prozent bei den Gemeinschaftssteuern zurück.
Bislang liegen die Steuereinahmen in diesem Jahr damit deutlich über den Schätzungen für das Plus im Gesamtjahr und könnten damit den Druck auf weitere staatliche Entlastungen wegen der hohen Inflation erhöhen. In den Monaten Januar bis Juni erhöhten sich die gesamtstaatlichen Steuereinnahmen um 17,5 Prozent auf 407,87 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie das Steuerplus von 7,4 Prozent, das die Steuerschätzer noch im Mai für 2022 prognostiziert hatten.
*** Auftrieb durch Umsatzsteuern und Dividenden
Fast die Hälfte der Mehreinnahmen entfiel laut Finanzministerium im Juni auf die Steuern vom Umsatz. Besonders die Einfuhrumsatzsteuer stieg aufgrund kassentechnischer Buchungsverschiebungen deutlich an. Der beträchtliche Anstieg der Dividendenausschüttungen führte im Juni bei den nicht veranlagten Steuern vom Ertrag zu einem starken Einnahmezuwachs.
Körperschaftsteuer und veranlagte Einkommensteuer konnten insbesondere aufgrund der in diesem Monat fälligen Vorauszahlungen erhebliche Zuwächse verzeichnen, so das Finanzministerium. Bei der Lohnsteuer, bei der die Einnahmen im Juni um 13,7 Prozent stiegen, sorgte der robuste Arbeitsmarkt für eine kräftige Zunahme der Einnahmen.
Im Mai waren die gesamtstaatlichen Steuern im Jahresvergleich um 10,0 Prozent gestiegen und im April um 9,9 Prozent.
Der Bund alleine konnte im Juni ein Steuerplus von 15,1 Prozent auf 37,23 Milliarden Euro verzeichnen. Im ersten Halbjahr stiegen die Steuereinnahmen des Bundes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 19,9 Prozent auf 167,43 Milliarden Euro.
Das Steuerplus lag bei den Ländern im Juni bei 37,1 Prozent und bei 19,5 Prozent für den Zeitraum von Januar bis Juni. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Juni auf rund 46,31 Milliarden Euro und auf 192,93 Milliarden im ersten Halbjahr.
*** Russischer Angriffskrieg schwächt wirtschaftliche Erholung
In ihrer Beurteilung der wirtschaftlichen Lage verwiesen die Ökonomen des Finanzministeriums auf die anhaltende Belastung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Besonders die Inflation hinterlasse demnach ihre Spuren.
Zwar bestünden nach wie vor konjunkturelle Aufwärtskräfte in der deutschen Wirtschaft, die sich aus den vollen Auftragsbüchern der Industrieunternehmen sowie pandemiebedingten Nachholeffekten beim Konsum vor allem im Dienstleistungsbereich ergeben könnten. Auch wirke die positive Arbeitsmarktentwicklung stützend für die private Nachfrage.
„Allerdings dürften in diesem Jahr ein deutlich erhöhter Preisdruck, insbesondere im Bereich der Energiegüter, aber auch anhaltende Lieferengpässe und die gestiegene Unsicherheit die wirtschaftliche Erholung dämpfen“, so der Monatsbericht. Der Staat könne jedoch „nicht alle negativen wirtschaftlichen Folgen des Kriegs ausgleichen“, mahnten die Ökonomen. „Zudem gilt es, keinen zusätzlichen Preisdruck zu erzeugen.“
Das Ministerium betonte, dass wegen der aktuellen Belastungen führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute sowie nationale und internationale Organisationen ihre Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nach unten korrigiert hätten.
Nach Ansicht der Ökonomen stellt ein kompletter Lieferstopp von Erdgas aus Russland „ein gewichtiges Risiko“ dar, bei dessen Eintreten die Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts „deutlich schwächer und der Anstieg der Verbraucherpreise noch stärker“ ausfallen dürfte. DJG/aat/smh © 2022 Dow Jones News
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ÖSTERREICH – IHS-Wirtschaftsprognose: Gaslieferstopp als Damoklesschwert – Durchschnittliches Wirtschaftswachstum 2022-2026 bei 1,8 Prozent – BIP-Wachstum: 2022e bei 3,8, 2023e bei 1,4, 2025e bei 1,1 und 2026e bei 1,2 Prozent – Durchrechnung verschiedener Szenarien – Inflationserwartungen: 2022e bei 7,5, 2023e bei 4,75 und 2026e bei 2,35 Prozent – 21.7.2022
Hinter der Frage, wie es mit der Entwicklung der Wirtschaft weitergeht, steht aktuell nicht nur ein Fragezeichen. Faktoren sind eine mögliche erneute Verschärfung der CoV-Pandemie, die Inflation, der Krieg in der Ukraine, allen voran aber ein möglicher russischer Gaslieferstopp. Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat Szenarien durchgerechnet – und trotz allem nicht nur schlechte Nachrichten.
Das größte Risiko für das Gesamtszenario, das steht für das IHS außer Zweifel, sind der Krieg in der Ukraine und ein möglicher kompletter Ausfall der Gaslieferungen aus Russland. Außerdem bremst die aktuell (bei 8,7 Prozent und auf dem höchsten Stand seit 1975 liegende) Inflationsrate. In der mittelfristigen Prognose geht das Institut von einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Jahre 2022 bis 2026 von 1,8 Prozent aus – wobei der höchste Wert mit plus 3,8 Prozent heuer erreicht werden soll, wie es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz hieß.
In den kommenden vier Jahren schleift sich das Wachstum ein, auf 1,4 Prozent im nächsten Jahr, 1,3 2024, danach 1,1 und 1,2 Prozent. Im selben Tempo mit der gesamten Euro-Zone – ist das auf die Jahre 2022 bis 2026 gerechnet ein Wachstum von rund 1,75 Prozent. Das sei eine trotzdem durchaus gute Nachricht, wie es bei der Pressekonferenz hieß. Auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sollte weiter positiv verlaufen, nachdem sich dieser nach der Coronavirus-Pandemie rascher als erwartet erholt hatte.
*** Inflation sinkt nur langsam
Ein weiteres großes Thema: die Inflation, die sich derzeit auf einem langjährigen Höchststand befindet und hauptsächlich von den hohen Energiepreisen, von Strom über Erdgas bis Benzin und Diesel, angetrieben wird. Im Jahresschnitt 2022 soll sie laut IHS bei 7,5 Prozent liegen, der Preisdruck in den kommenden Monaten dürfte nur leicht nachlassen, wie Helmut Hofer vom IHS ausführte.
Mit einer leichten Entspannung bei Ölpreis und Lieferkettenproblemen in den kommenden Jahren dürfte die Teuerungsrate 2023 noch immer bei 4,75 Prozent liegen, aber in den folgenden Jahren bis 2026 auf 2,35 Prozent sinken und sich damit „deutlich zurückbilden“, wie es bei der Pressekonferenz am Donnerstag hieß. Die Arbeitslosenquote dürfte im gesamten Prognosezeitraum 6,2 Prozent betragen.
*** Folgen eines möglichen Gaslieferstopps
Den Folgen des Ukraine-Krieges und der Erdgaskrise als „Schatten“ über der Konjunkturentwicklung widmet das IHS in seiner Mittelfristprognose ein Sonderkapitel – ein russischer Gaslieferstopp hätte gravierende negative Folgen für Österreichs Wirtschaft, heißt es dort. Anmerkung: Das bedeute aber nicht, dass die Preise sinken würden, sondern weniger stark steigen, wenn etwa vom Rohölpreis „keine preistreibenden neuen Effekte mehr ausgehen“, und sich die genannte Lieferkettenproblematik entspannt.
GRAPHIK: Wirtschaftsprognose bis 2026
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Das ISH hielt auch fest: Bei der Prognose gebe es noch deutliche Risiken, die CoV-Pandemie sei noch nicht überwunden, mit einer „rein theoretisch“ neuen Variante des Virus könnte es auch neue „Einschränkungsmaßnahmen“ geben, die die Wirtschaft entsprechend träfen. Eine weiteres Fragezeichen: angesichts der hohen Inflation die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
*** Thema Nummer eins: Gaslieferstopp
Und dann das aktuelle Thema Nummer eins: Auch wenn seit Donnerstag wieder Erdgas, weniger als vor dem Ukraine-Krieg, aber doch durch die Ostseepipeline „Nord Stream 1“ nach Europa und Österreich fließt, sei die Möglichkeit eines Lieferstopps vor dem Winter, „real“, sagte Michael Reiter vom IHS bei der Pressekonferenz. Das sei der „Worst Case“, der zu gewissen Produktionseinschränkungen in der Industrie führen würde. Der Gesamtverbrauch in Österreich müsste um 27 Prozent gesenkt werden.
Dazu komme, dass es für „gasintensive“ Industriezweige schwer sei, rasch auf andere Energieträger umzusteigen, in der Stromerzeugung gebe es allerdings beachtliche Umstiegspotenziale. Auf jeden Fall könnte der europäische Großhandelspreis für Erdgas auf 280 bis 300 Euro pro Megawattstunde (MWh) stiegen, so das IHS. Gas „sparen, wo immer es geht“, laute die Devise.
**** Trotzdem kein „apokalyptisches Szenario“
Im möglichen Fall eines Lieferstopps sei kein „apokalyptisches Szenario“ zu erwarten, allerdings ein Einbruch des BIP um drei Prozent. Einsparungen bei den Haushalten und in der Stromerzeugung würden die verfügbare Gasmenge für die Industrie erhöhen und damit das BIP stützen.
Die Wirtschaftsforscher und -forscherinnen des IHS nehmen dabei an, dass das vorhandene Gas über einen Preismechanismus effizient auf die Wirtschaftssektoren aufgeteilt wird, das sei „das oberste Gebot für die Wirtschaftspolitik“. Um die unter der Energiepreisexplosion leidenden Haushalte und Unternehmen unterstützen zu können, sollte der Staat Gas auf Vorrat kaufen, sodass bei einer weiteren Erhöhung der europäischen Preise fiskalische Gewinne generiert werden können, lautet die Empfehlung.
*** Wendesituation: Einstellen auf neue Energiequelle Wasserstoff und Co
Generell, so der Leiter des IHS, Klaus Neusser, abschließend, befinde man sich in einer „Wendesituation“: Auch ohne den Krieg in der Ukraine samt Erdgaskrise müsste sich die Industrie längerfristig umstellen (Stichwort: Wasserstoff als Energieträger), Branchen müssten sich „neu erfinden“, um mit der Energiewende zurechtzukommen, nur die Förderung des technischen Fortschritts dahingehend werde langfristig „wirklich unseren Wohlstand sichern“. geka, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3277287/
Links:
IHS-Prognose
https://irihs.ihs.ac.at/id/eprint/6228/1/ihs-prognose-123-wachstum-schatten-energiewende-inflation-kurzversion.pdf
ÖSTERREICH – Leere Regale in Sozialmärkten – 21.7.2022
Immer mehr Kunden, aber weniger Waren beschäftigen die Sozialmärkte. Dort können sozial bedürftige Menschen Lebensmittel, deren Haltbarkeit bald abläuft oder gerade abgelaufen ist, billig einkaufen. Inzwischen stehen sie aber manchmal vor leeren Regalen.
Wenn die Zahl der Kundinnen und Kunden steigt, ist das normalerweise eine gute Nachricht. Bei den beiden Sozialmärkten der Volkshilfe Oberösterreich ist das aber nicht der Fall. Das Plus von gut 30 Prozent bei der Kundenzahl seit April bedeutet, dass es immer mehr Menschen gibt, denen der Einkauf im Supermarkt zu teuer kommt und die auf die billige Ware aus den Sozialmärkten angewiesen sind.
*** Bunt gemischter Kundenkreis
Ähnliches erlebt auch der Rotkreuz-Markt in Eferding. Allein in den vergangenen Wochen habe man mehr als 100 neue Berechtigungskarten für den Einkauf ausgestellt, sagt Philipp Wiatschka, der Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes. Der Kundenkreis reiche von Pensionistinnen und Pensionisten über Studierende bis zu alleinerziehenden Müttern und Menschen mit Migrationshintergrund.
Der steigenden Zahl bedürftiger Menschen steht in den Sozialmärkten aber immer weniger Ware gegenüber, so Wiatschka: „Momentan schaut es leider etwas düster aus. Wir haben teilweise wirklich leere Regale.“
*** Supermärkte verkaufen Ware selbst
Der Hintergrund dürfte sein, dass immer mehr Supermärkte ihre Ware knapp vor dem Ablaufdatum noch billig verkaufen. Ein eigentlich sinnvolles Vorgehen, die Folgen bekommen aber die auf Spenden angewiesenen Sozialmärkte schmerzhaft zu spüren. Manche Produkte müsse man bereits rationieren, sagt ein Volkshilfe-Sprecher. Er geht außerdem davon aus, dass die Zahl der Kundinnen und Kunden im Herbst noch einmal kräftig steigen wird. red, ooe.ORF.at
https://ooe.orf.at/stories/3165887/
ÖSTERREICH – Bis zu 50.000 ukrainische Flüchtlinge an Schulen erwartet – 21.7.2022
Das Bildungsministerium rechnet mit einer weiteren deutlichen Zunahme ukrainischer Kinder und Jugendliche an den heimischen Schulen. Zuletzt sind knapp 11.000 ukrainische Flüchtlinge in den Klassen gesessen. Mittelfristig werden 37.500 bis 50.000 erwartet, heißt es in der aktuellen Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS durch Minister Martin Polaschek (ÖVP). Die meisten werden es laut Projektion weiter an Volksschulen (21.300) und Mittelschulen (17.600) sein.
*** Die meisten Flüchtlingskinder an Schulen bisher inWien und Niederösterreich
Nach Bundesländern werden wie bisher die meisten ukrainischen Flüchtlinge an Schulen in Wien (rund 14.100) und Niederösterreich (11.700) erwartet, gefolgt von Oberösterreich (6.500), Steiermark (5.900), Tirol (4.000), Salzburg (2.700), Burgenland (2.200), Kärnten (1.800) und Vorarlberg (1.200).
Auf die Frage, welche Vorkehrungen das Bildungsministerium getroffen hat, um auf den erwarteten Anstieg ukrainischer Flüchtlinge im Bildungssystem zu reagieren, verweist Polaschek auf die im vergangenen Schuljahr gesetzten Maßnahmen. Diese werde man „gemäß dem tatsächlichen Bedarf und den jeweiligen Erfordernissen fortführen“. So wurden etwa über 400 ukrainischsprachige Pädagoginnen und Pädagogen aufgenommen, davon über 80 ukrainische Staatsbürger. Diese wurden als pädagogische Assistenzkräfte in Klassen mit ukrainischen Schülern eingesetzt, bei geringen Deutschkenntnissen im „Tandem“ mit einer deutschsprachigen Lehrperson.
*** 200 zusätzliche Deutschförderklassen
Außerdem wurden für ukrainische Schüler rund 200 zusätzliche Deutschförderklassen eingerichtet. Zudem kann der Einstufungstest MIKA-D, der über die Zuweisung zu einer separaten Deutschförderklasse entscheidet, zu Beginn des neuen Schuljahrs noch einmal wiederholt werden und der Aufstieg in die nächsthöhere Schulstufe wird erleichtert. Seit Mai werden für Jugendliche nach Ende der Schulpflicht, die für den Einstieg in ein Gymnasium oder eine BMHS bzw. in einen Beruf ihre Deutschkenntnisse verbessern wollen, „Übergangslehrgänge“ angeboten. Über-15-Jährige können außerdem aus dem Bereich Erwachsenenbildung Angebote zur Basisbildung bzw. zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses nutzen.
Über mehrere Schienen können Laptops bezogen werden (für Schüler der 5. Schulstufe über die Geräteinitiative des Ministeriums, die Initiative „weiterlernen.at“ oder Leihgeräte an AHS oder BMHS), über das Buddy-Programm der Initiative „weiterlernen.at“ gibt es außerdem in Kooperation mit NGOs Lernunterstützung. Um die Kommunikation zwischen Schule und Eltern zu erleichtern, wurde das bestehende Video- und Telefon-Dolmetschsystem um die ukrainische Sprache erweitert. Das Ministerium verweist außerdem auf diverse Beratungs- und Anlaufstellen für ukrainische Schüler bzw. deren Eltern und eigene Stabstellen in den Bildungsdirektionen der Länder, mit denen es wöchentliche Abstimmungen gibt.
Für Stephanie Krisper, NEOS-Sprecherin für Inneres, sind diese Maßnahmen allerdings zu wenig. Die Bundesregierung habe verabsäumt, ausreichend und vorausschauend zu planen, kritisiert sie in einer Stellungnahme gegenüber der APA. „Das Versprechen, dass ukrainische Flüchtlinge die bestmögliche Unterstützung erhalten, wurde gebrochen. Wir sehen auch, dass der Sommer nicht ausreichend genützt wird, um die Versäumnisse der letzten Monate aufzuholen und zusätzliche Maßnahmen für das kommende Schuljahr zu setzen, damit sichergestellt werden kann, dass jedes ukrainische Kind auch die beste Bildung bekommt.“ Die Regierung verspiele damit die Bildungschancen Tausender Kinder, die in Österreich neue Hoffnung schöpfen wollten, so Krisper.
https://science.apa.at/power-search/18358798035794567674
Sonstige Vermerke
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Inflationshoch: Briten mit Rekord-Gehaltseinbruch konfrontiert – Reales Einkommen laut ONS-Angaben im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent gesunken – Briten müssen den Gürtel enger schnallen – 21.7.2022
GROSSBRITANNIEN – Oberster Gerichtshof befasst sich im Oktober mit zweitem schottischen Referendum – 21.7.2022
EUROPÄISChE UNION – UNGARN – EU-Kommission treibt Verfahren für Mittelkürzungen gegen Ungarn voran – 21.7.2022
EUROPÄISCHE UNION – KOMMENTAR – Pressestimme: ‚Rhein-Zeitung‘ zu Gasnotfallplan/EU: Freibrief für weitreichende Eingriffsrechte nach wenigen Tagen erteilen? – 21.7.2022
EUROZONE – Schuldenstand im Euroraum sinkt leicht auf 95,6 Prozent – 21.7.2022
ITALIEN – Nach Rücktritt Draghis am Vormittag: Italiens Präsident löst Parlament auf – Neuwahlen erforderlich – 21.7.2022
ITALIEN – MEINUNGEN – Rabobank: TPM keine Versicherung gegen Italien-Krise – Berenberg: Italien steuert langsam auf einen Unfall zu – 21.7.2022
FRANKREICH – Frankreich: Geschäftsklima trübt sich leicht ein – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Bund will gesetzlich vorgesehene Füllstände bei Gasspeichern – Kreise – Habeck kontert unsichere russische Gaslieferungen mit Einsparplan – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Netzagentur: Geringere Gasflüsse könnten Deutschland Speicher-Ziele kosten – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Bundesnetzagentur: Gasflüsse mit 40 Prozent vom Maximalvolumen höher als erwartet – Gaslieferung durch Pipeline Nord Stream 1 wurde in der Frühe zunächst reduziert wieder aufgenommen – 20.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Ifo-Chef Fuest rechnet mit reduzierter Gaslieferung – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Verein der Kohleimporteuere (VDKi) warnt vor Lieferschwierigkeiten bei der Verteilung von Steinkohle – 21.7.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Steuereinnahmen sprudeln im Juni mit plus 26,3 Prozent – 21.7.2022
ÖSTERREICH – IHS-Wirtschaftsprognose: Gaslieferstopp als Damoklesschwert – Durchschnittliches Wirtschaftswachstum 2022-2026 bei 1,8 Prozent – BIP-Wachstum: 2022e bei 3,8, 2023e bei 1,4, 2025e bei 1,1 und 2026e bei 1,2 Prozent – Durchrechnung verschiedener Szenarien – Inflationserwartungen: 2022e bei 7,5, 2023e bei 4,75 und 2026e bei 2,35 Prozent – 21.7.2022
ÖSTERREICH – Leere Regale in Sozialmärkten – 21.7.2022
ÖSTERREICH – Bis zu 50.000 ukrainische Flüchtlinge an Schulen erwartet – 21.7.2022