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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – MEDIZIN – Corona – Alzheimer-Symptome nach Infektion häufiger entdeckt – 28.6.2022
….. THEMENKRANZ …..
KLIMAWANDEL – Hitzewelle – Klimawandel als Treiber laut Studie wohl unterschätzt – 28.6.2022
DIGITALISIERUNG – Deutschland: Krisen der Welt bremsen digitalen Wandel aus – Investitionszurückhaltung durch gestörte Lieferketten, Inflation und Sorgen um hohe Energiepreise – Deutsche Wirtschaft fährt Investitionen zurück – NACHTRAG: 20.6.2022
CYBERKRIMINALITÄT – Österreich: Cyberangriff auf Innsbrucker Meduni: Daten im Darknet veröffentlicht – 28.6.2022
PSYCHOLOGIE – Stille – Warum unser Gehirn Ruhe braucht – 28.6.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL/G7 – G7 will 4,5 Milliarden US-Dollar für Kampf gegen Hunger geben – 28.6.2022
INTERNATIONAL/G7 – G7: Maßnahmen zu Preisanstieg-Bremsung auch durch Prüfung von Obergrenzen – 28.6.2022
INTERNATIONAL/G7 – G7/Scholz: Gipfel zeigt Geschlossenheit und Entschlossenheit der Länder – 28.6.2022
INTERNATIONAL/G7 – G7: Werden Ukraine so lange wie nötig zur Seite stehen – 28.6.2022
INTERNATIONAL/G7 – G7/Scholz: Stand heute werden G7-Staaten an G20-Treffen teilnehmen – 28.6.202
BÖRSEN-ÜBERSICHT
BÖRSEN – Moody’s stellt Zahlungsausfall von Russland fest – 28.6.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Fed/Williams: Rezession kann verhindert werden – 28.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Anleihebestände steigen in Vorwoche etwas stärker – TABELLE – 28.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB will Spread-Kontroll-Käufe über Hereinnahme von Bareinlagen der Banken [f]ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde bekräftigt Zins-Guidance: im Juli Anhebung um 0,25 Prozent, im September weitere Schritte – Spread-Kontroll-Programm: keine Details zu Anleihekäufen – Anleihekäufe müssen sicher sein, sollen weiterhin Anreiz für eine solide Finanzpolitik der einzelnen Länder haben – 28.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wieland: EZB braucht kein neues Kaufprogramm – Zeitung – 28.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Kazaks: EZB könnte großen Zinsschritt auf Juli vorziehen – TV – 28.6.2022
ZENTRALBANKEN – UNGARN – Ungarn: Notenbank hebt Leitzins stark an – Leitzins steigt um 1,85 Prozentpunkte auf 7,75 Prozent – 28.6.2022
USA – INFRASTRUKTUR – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 28.6.2022
USA – USA: Anstieg der Häuserpreise stärker als erwartet – FHFA – Jahresteuerung Häuserpreise bei 18,8 und Monatsteuerung bei 1,6 Prozent – 29.6.2022
USA – USA: Hauspreise steigen in Rekordtempo – Case-Shiller-Index – 28.6.2022
USA – Stimmung der US-Verbraucher im Juni eingetrübt – 28.6.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 29.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj nennt Russland „Terrorstaat“ – Raketeneinschläge in Charkiw *** Feuer nach Raketeneinschlägen in Charkiw – Selenskyj: Russland greift gezielt Zivilisten an – Russland kritisiert UN für Überraschungsauftritt – Suche nach Vermissten in zerstörtem Einkaufszentrum – 15.000 deutsche Soldaten für NATO-Eingreiftruppe – Johnson: Putin ist Beispiel für „toxische Männlichkeit“ – Das bringt der Tag heute – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 29.6.2022, 7:25
RUSSLAND – UKRAINE – Der 124. Kriegstag im Überblick: Streit um NATO-Beitritt gelöst – Deutschland liefert weitere Panzerhaubitzen *** Türkei unterstützt NATO-Beitritt – Drei Panzerhaubitzen aus Deutschland – Ex-Bürgermeister „endlich neutralisiert“ – Moskau: Einkaufszentrum war nicht in Betrieb – Russische Truppen stürmen Siedlung bei Lyssytschansk – London: Russen zunehmend ausgezehrt – Putin darf bei G20-Gipfel nicht erscheinen – Kreml droht im Fall einer Gaspreis-Obergrenze * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 28.6.2022, 21:13
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/G7 – CHINA – G7/Scholz: China soll Sanktionen gegen Russland nicht unterlaufen – 28.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/G7 – UKRAINE u.a – GESAMT-ROUNDUP 3/Kraftakt für Ukraine: EU, G7 und Nato bündeln Kräfte – Zusammenfassung der wichtigsten Gipfelergebnisse – 20.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – TÜRKEI u.a. – ROUNDUP 2: Nato-Streit mit Türkei gelöst – Weg frei für Beitrittsgespräche für Schweden und Finnland – 28.6.2022
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Russische Lebensmittelmärkte unter Druck – 28.6.2022
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROPA – IAB: European Labour Market Barometer sinkt im Juni – 28.6.2022
GROSSBRITANNIEN – SCHOTTLAND – Schottische Regierung plant zweites Unabhängigkeitsreferendum – 28.6.2022
EUROZONE – Unicredit: Euroraum-Inflation steigt im Juni auf 8,6 Prozent – 28.6.2022
FRANKREICH – Frankreich: Konsumstimmung auf Neunjahrestief – Inflationserwartungen steigen – 28.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Institute: Gefahr einer Gaslücke deutlich verringert – 28.6.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Zahl der Firmenpleiten trotz Ukraine-Krieg weiter rückläufig – 28.6.2022
DEUTSCHLAND – GfK-Konsumklima sinkt auf neues Rekordtief – 28.6.2022
DEUTSCHLAND – IAB-Barometer verzeichnet zweitstärksten Rückgang seit Bestehen – 28.6.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im Juni – 28.6.2022
DEUTSCHLAND – Lindner: Lemkes Haltung zu Verbrenner-Aus widerspricht Verabredungen – 28.6.202
DEUTSCHLAND – Lemke will Verbrenner-Aus bei EU-Beratungen zustimmen – 28.6.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – MEDIZIN – Corona – Alzheimer-Symptome nach Infektion häufiger entdeckt – 28.6.2022
Eine Corona-Infektion steigert einer dänischen Studie zufolge das Risiko einer Alzheimer-Diagnose in den darauffolgenden zwölf Monaten deutlich. Im Vergleich zu Nicht-Infizierten hatte bei Infizierten 3,5 Mal so häufig ein Arzt Alzheimer festgestellt, schreiben Pardis Zarifkar und ihr Team im Fachblatt „Frontiers in Neurology“.
*** Effekt nicht größer als nach einer Grippe oder bakteriellen Lungenentzündungen
Zwei deutsche Experten betonen aber, dass aus ihrer Sicht die Corona-Infektion Alzheimer bei den untersuchten Fällen nicht ausgelöst, sondern lediglich Symptome einer schon bestehenden Erkrankung zutage gefördert hat. Zuvor hatten andere Medien über die Studie berichtet.
Das Team um Zarifkar von der Uniklinik Kopenhagen hatte dänische Gesundheitsdaten ausgewertet und verglichen, wie häufig bestimmte neurodegenerative Erkrankungen im Zeitraum eines Jahres bei Menschen mit und ohne Corona-Infektion auftraten. Dabei stellten sie einen ähnlichen Zusammenhang wie bei Alzheimer auch beispielsweise bei Parkinson und Hirninfarkt fest. Die Forschenden betonen aber, dass bei den meisten untersuchten Erkrankungen – einschließlich Alzheimer – der Effekt nicht größer war als nach einer Grippe oder bakteriellen Lungenentzündungen.
*** Ergebnisse relativiert
Es ist bereits länger bekannt, dass solche Atemwegserkrankungen zu Entzündungsreaktionen führen, die einen schädigenden Einfluss auf Nervenzellen im Gehirn verstärken können, wie Anja Schneider, Forschungsgruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn erklärte. Das in der Studie gezeigte erhöhte Risiko einer Diagnose könnte möglicherweise daran liegen, dass durch eine coronabedingte Entzündungsreaktion die Schädigung von Nervenzellen beschleunigt und Symptome schneller sichtbar werden.
Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), sagte, dass man aus der Studie nicht ableiten könne, dass ein Mensch nach einer Corona-Infektion ein erhöhtes Risiko habe, zu einem späteren Zeitpunkt Alzheimer zu entwickeln. Es sei lediglich gezeigt worden, dass nach einer Infektion häufiger Symptome diagnostiziert werden. Er verweist darauf, dass auch äußere Faktoren – zum Beispiel das Verlieren des gewohnten Umfeldes, weil man in eine Klinik muss – dazu führen können, dass eine bereits bestehende Alzheimer-Erkrankung symptomatisch wird.
https://science.apa.at/power-search/16736674836137790168
….. THEMENKRANZ …..
KLIMAWANDEL – Hitzewelle – Klimawandel als Treiber laut Studie wohl unterschätzt – 28.6.2022
Die Zunahme von Hitzewellen lässt sich einer aktuellen Studie zufolge weltweit eindeutig und klar auf den Klimawandel zurückführen. Trotzdem würde das Ausmaß der Auswirkungen von Regierungen, Ökonomen und Versicherern unterschätzt, heißt es in einer im Fachmagazin „Environmental Reseach: Climate“ veröffentlichten Studie, an der unter anderem Forscher des Imperial College London und der Universität Oxford mitgearbeitet haben.
*** 2020 kam es in Sibirien zu einer Hitzewelle
So sei etwa die beispiellose Hitzewelle in Sibirien vor zwei Jahren ohne den menschengemachten Klimawandel unmöglich gewesen. Hitzewellen seien häufiger und intensiver geworden und direkt für Zehntausende Todesfälle weltweit verantwortlich, schreiben die Forscher. Dieser Einfluss werde aufgrund von großen Mängeln in der Datenlage bisher höchstwahrscheinlich deutlich unterschätzt.
*** Attributionsforschung
Die Forschenden hatten auf Basis des aktuellen Berichts des Weltklimarats (IPCC) und etlicher weiterer Studien analysiert, inwieweit konkrete Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, extreme Niederschläge, Waldbrände, tropische Wirbelstürme und Dürren eindeutig auf den Einfluss des Klimawandels zurückgeführt werden können. Das nennt sich Attributionsforschung – ein Zweig der Klimawissenschaft, der rapide Fortschritte macht. Die Erkenntnisse seien gewissermaßen „Preisschilder“ für die verschiedensten Auswirkungen des Klimawandels, die Konsequenzen für die notwendige Begrenzung der Erderwärmung und die Anpassung an das veränderte Klima hätten, schreiben die Autoren.
Nicht überall lässt sich der Zusammenhang demnach so eindeutig nachweisen wie bei Hitzewellen: So spiele etwa bei tropischen Wirbelstürmen die Region und das jeweilige Ereignis eine Rolle dabei, wie stark man diesen den Klimawandel als Ursache zuschreiben könne, heißt es in der Studie.
*** Datenweitergabe zwischen Ländern schwierig
Für eine bessere Erforschung der Zusammenhänge seien dringend transparente Informationen und Wetterdaten aus vielen Ländern notwendig. Bisher gebe es große Lücken. So behindere etwa Korruption in Südafrika die Finanzierung meteorologischer Stationen. Im dürregeplagten Somalia hätten ungeordnete Regierungswechsel zu einer Unterbrechung der Messungen geführt. In Polen und vielen anderen Ländern wiederum seien Wetterdaten nur gegen hohe Gebühren verfügbar.
„Wir haben bisher keinen vollständigen und detaillierten Überblick darüber, welche Auswirkungen der Klimawandel bereits heute hat“, sagte die am Imperial College London tätige deutsche Klimaforscherin Friederike Otto einer Mitteilung zufolge. Es gebe aber mittlerweile die Werkzeuge und das Verständnis, um einen solchen Überblick zu erarbeiten – und dies müsse unbedingt auch weltweit geschehen. „Sonst enthalten wir Ländern das Wissen vor, wie sie ihre knappen Mittel am besten nutzen können und die Menschen sich am besten und sichersten an den Klimawandel anpassen können.“
Service: Studie mit Fachartikelnummer DOI: 10.1088/2752-5295/ac6e7d
https://science.apa.at/power-search/18282845447181492458
DIGITALISIERUNG – Deutschland: Krisen der Welt bremsen digitalen Wandel aus – Investitionszurückhaltung durch gestörte Lieferketten, Inflation und Sorgen um hohe Energiepreise – Deutsche Wirtschaft fährt Investitionen zurück – NACHTRAG: 20.6.2022
Berlin (pte017/20.06.2022/12:00) – Der Weiterentwicklung der Digitalisierung in Deutschland droht ein Dämpfer. Für 94 Prozent der Unternehmen hat das Thema durch die Pandemie zwar an Bedeutung gewonnen, aber 95 Prozent erwarten, dass gestörte Lieferketten, Inflation (92 Prozent) und Unsicherheit in Bezug auf die Energieversorgung infolge des Ukraine-Krieges (78 Prozent) nun die Digitalisierung einbremsen. Das zeigt eine Umfrage des Digitalverbands BITKOM http://bitkom.org unter 604 Firmen in Deutschland.
*** Digitales gegen Krisen
Unbestritten ist die Erfordernis zum Ausbau der Digitalisierung. Zwei Drittel (69 Prozent) der Firmen gehen davon aus, dass in fünf Jahren digitale Geschäftsmodelle von sehr großer Bedeutung oder sogar entscheidend für den eigenen wirtschaftlichen Erfolg sein werden. „Digitalisierung ist das beste Mittel für Widerstandsfähigkeit und Resilienz gegenüber Krisen jeder Art“, so BITKOM-Präsident Achim Berg.
2022 investieren vier von zehn Unternehmen laut der Umfrage mehr in Digitalisierung als noch 2021, davon 28 Prozent eher mehr, 15 Prozent sogar deutlich mehr. 31 Prozent halten die Investitionen stabil. Und 17 Prozent fahren die Ausgaben eher zurück, fünf Prozent kürzen sie sogar deutlich. 2023 wollen die Unternehmen jedoch stärker auf die Investitionsbremse drücken. Dann wollen nur noch zwei Prozent deutlich mehr für die Digitalisierung ausgeben, 16 Prozent eher mehr.
*** Zurückhaltung spürbar
Aber 19 Prozent wollen eher weniger in Digitalisierung investieren, 14 Prozent sogar deutlich weniger. 42 Prozent wollen die Ausgaben verglichen mit dem laufenden Jahr unverändert lassen. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern sich und belasten auch die Unternehmen“, so Berg.
Kritisch ist der Blick auf die deutsche Wirtschaft insgesamt. Nur zwei Prozent der Unternehmen sehen Deutschland im weltweiten Vergleich bei der Digitalisierung als führend an, 24 Prozent sehen die Wirtschaft in der Spitzengruppe. Aber ein Drittel (36 Prozent) verortet Deutschland im Mittelfeld, 27 Prozent unter den Nachzüglern und acht Prozent sogar als abgeschlagen.
https://www.pressetext.com/news/20220620017
CYBERKRIMINALITÄT – Österreich: Cyberangriff auf Innsbrucker Meduni: Daten im Darknet veröffentlicht – 28.6.2022
Nach dem Hackerangriff auf die Medizinische Universität Innsbruck Mitte Juni sind offenbar Daten von Servern der Universität im Darknet veröffentlicht worden. Dies gab Meduni-Sprecherin Barbara Hoffmann-Ammann auf APA-Nachfrage bekannt. Analysen und Ermittlungen zu Ausmaß und Art der Daten seien im Gange. Indes konnte ein Großteil der zentralen Dienste wiederhergestellt werden, die Kommunikation mit Mitarbeitern und Studierenden laufe wieder via E-Mail und Intranet.
*** Mitte Juni gab es einen Hackerangriff auf die Meduni Innsbruck
Der Hackerangriff, der am 18. Juni erfolgte, hatte eine Einschränkung der IT-Services zur Folge. Über den Stand der Dinge wurde zunächst über eine eigens eingerichtete Website kommuniziert, erst einige Tage später, am Mittwoch, war die Homepage der Uni wieder online. 3.400 Studierende und 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden mit neuen Passwörtern ausgestattet.
Bezüglich Art und Weise der Cyberattacke gab sich die Meduni weiter zurückhaltend. Die Universität habe die Datenschutzbehörde informiert und das Landeskriminalamt nahm ihre Ermittlungen auf, hieß es im Rahmen einer Pressekonferenz vergangene Woche.
*** Keine weiteren Details
„Wir unterstützen die Behörden bei ihren Ermittlungen, wie bereits kommuniziert, vollumfänglich und arbeiten mit externen Experten zusammen“, sagte Hoffmann-Ammann. Weitere Details wolle sie im Moment nicht bekannt geben.
Das Landeskriminalamt hielt vergangene Woche fest, dass digitale Ermittlungen „grundsätzlich sehr komplex, aufwendig und zeitintensiv“ seien. Spuren führen oft ins Ausland, internationale Rechtshilfe werde häufig nötig. Laut Cybercrime Report des Bundeskriminalamtes steigt die Internetkriminalität laufend: Im Jahr 2021 wurden 46.179 Fälle angezeigt, um 28,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
https://science.apa.at/power-search/5355483962124559167
PSYCHOLOGIE – Stille – Warum unser Gehirn Ruhe braucht – 28.6.2022
Wann hast du das letzte Mal ein paar Minuten oder sogar Stunden in absoluter Stille verbracht – alleine, ohne Beschäftigung oder digitale Bespaßung? Vermutlich war das, wenn überhaupt, in deinem letzten Urlaub. Doch sogar in ihrer Freizeit meiden mittlerweile die meisten Menschen die Stille. Sie ertragen diese nicht mehr. Dabei wäre sie eigentlich in vielerlei Hinsicht wichtig.
*** Die unerträgliche Stille: Warum Menschen die Ruhe meiden
Früher war es normal, dass in der Nacht und manchmal auch tagsüber absolute Ruhe herrschte. Vielleicht hat mal ein Vogel gesungen oder ein Gewitter hat die friedliche Stille der Natur erschüttert, doch alles in allem war Ruhe der Normalzustand – und alles andere die Ausnahme.
Heutzutage ist das genau umgekehrt. Die meisten Menschen leben in einem ständigen Geräuschpegel. Klingt stressig? Ist es auch! Doch immer mehr Betroffene bemerken das überhaupt nicht. Sie haben sich an den Lärm und den unterschwelligen Stress gewöhnt. Viele Menschen ertragen die Stille überhaupt nicht mehr. Sie meiden diese also bewusst. Aber warum?
ZITAT: Die größten Ereignisse — das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden. (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
Ganz einfach: Lärm ist Ablenkung. Wenn du tagsüber im Großraumbüro von klingelnden Telefonen, dem neuesten Klatsch und Tratsch sowie dem Klappern der Tastatur überrannt wirst und dich zugleich noch auf deine Arbeit konzentrieren musst, kommst du nicht zum Nachdenken. Ebenso, wenn dir am Abend die Kinder von ihrem Schultag erzählen, du anschließend den Fernseher einschaltest und dich am Morgen direkt wieder durch das Radio beschallen lässt.
Denn wenn sie zum Nachdenken kämen, würden viele Menschen merken, dass sie in Wahrheit mit ihrem Leben alles andere als glücklich sind, dass sie vielleicht an ihren eigentlichen Träumen, Wünschen und Werten vorbeileben, ihre grundlegenden Bedürfnisse zurückstellen oder sich vollkommen verloren fühlen.
Dass sie Angst spüren, Schmerz und Trauer. All diese unangenehmen Emotionen sowie Gedanken lassen sich durch ständige Aktivität verdrängen – durch einen übertriebenen Aktionismus beispielsweise oder eben andauernden Lärm.
Lärm ist also eine willkommene Ablenkung von der Selbstreflexion. Du musst dich nicht mit Problemen, Ängsten oder einfach dir selbst auseinandersetzen, wenn du die Stille meidest. Das mag auch eine Zeit lang gut gehen, doch macht Lärm auf Dauer krank. Zudem führt diese Ablenkung dazu, dass du an deinem wahren Selbst vorbeilebst und eventuell eines Tages in Reue zurückblickst. Der Weg zu einem gesunden, erfüllten und glücklichen Leben geht auf Dauer nur über die Stille.
Lärmpegel im Büroalltag – Wie neben einem Rasenmäher
Wenn du im ständigen Lärm lebst, schüttet dein Körper ohne Pause die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus. Du befindest dich stets in Alarmbereitschaft und gönnst dem Körper sowie dem Gehirn keine Ruhepausen. Wusstest du, dass der Lärm in Großraumbüros vergleichbar mit jenem eines Rasenmähers ist? Würdest du den ganzen Tag neben einem solchen sitzen und arbeiten wollen? Wohl kaum! Dennoch ertragen viele von uns – zumindest eben jene, die in einem Großraumbüro arbeiten Tag für Tag diese rund 70 Dezibel.
Der Lärm begünstigt demnach ein Burnout-Syndrom sowie weitere stressbedingte psychische und physische Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Migräne, Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Depressionen und und und…
*** Warum also ist Stille so wichtig?
Absolute Ruhe ist heutzutage gerade deshalb so wichtig, weil sie zu einem seltenen Gut geworden ist. Stille bedeutet Urlaub für das Gehirn und damit auch für deinen stressgeplagten Körper. Nur durch regelmäßige Ruhepausen kannst du deine Ressourcen wieder aufladen, dich vom anstrengenden Alltag erholen und wieder zu dir selbst finden.
Glücklicherweise rückt die Bedeutung der Stille aktuell dank Trends wie Yoga oder Meditation wieder mehr in den Fokus der westlichen Gesellschaft, wo sie lange Zeit in Vergessenheit geraten war. Es gibt in Finnland mittlerweile sogar eine ganze Tourismusindustrie, die auf dem neugefundenen Bedürfnis der gestressten Deutschen nach Ruhe aufbaut. Auch hierzulande findest du immer häufiger Angebote wie „Wald-Baden“ oder „Natur-Therapie“. An sich mag daran nichts auszusetzen sein. Doch Stille sollte ein fester Bestandteil deines Lebens werden – und nicht eine einmalige Abwechslung zum üblichen Partyurlaub.
*** Stille wirkt sich positiv auf das Gehirn aus
Nur, wenn du dich regelmäßig der absoluten Stille aussetzt, kannst du von den zahlreichen positiven Konsequenzen profitieren. Laut einer Studie der WHO aus dem Jahr 2011 handelt es sich bei der Lärmbelästigung um eine der größten Gesundheitsgefahren unserer modernen Gesellschaft – eine regelrechte Plage, um wörtlich zu zitieren. Stille ist dabei das einzig wirksame Gegenmittel und das bringt deutlich mehr positive Effekte mit sich, als du vielleicht vermuten würdest. Absolute Ruhe ist wie Urlaub für dein Gehirn. Stille wirkt sich also direkt positiv auf das Gehirn aus und damit auch auf deine psychische sowie physische Gesundheit:
#1 Stille reduziert die Stresshormone
Wie du bereits weißt, werden durch kleinste Geräusche, die eine „Gefahr“ darstellen könnten, die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin sowie Cortisol ausgeschüttet. Dein Nervensystem befindet sich durch den Dauerlärm also in ständiger Alarmbereitschaft – auf gut Deutsch im Stress. Das ist nicht nur anstrengend, sondern auf lange Sicht eine echte Belastung für deine Gesundheit. Regelmäßige Auszeiten in der Stille helfen dir dabei, den Pegel der Stresshormone in deinem Körper wieder zu senken und dadurch überhaupt zu wahrer Entspannung in der Lage zu sein. Nur so kannst du deine Ressourcen wieder aufladen, um die nächste stressige Phase zu überstehen. Ansonsten brennst du immer weiter aus – schlimmstenfalls bis zum Burnout-Syndrom.
#2 Stille fördert die physische Gesundheit
Durch die Ruhe reinigst du deinen Körper also von den Stresshormonen und entlasten damit deinen Körper. Die Stresshormone sowie ihre ungesunden Nebenprodukte wie Blutfett oder Zucker werden abgebaut und damit dein gesamter Organismus gereinigt. Stille ist daher wichtig für die körperliche Gesundheit. Sie kann stressbedingte Folgeerkrankungen wie einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall präventiv verhindern und dadurch dein Leben retten. Du steigerst zudem dein Wohlbefinden und verringert stressbedingte Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Schlafprobleme, Migräne & Co.
#3 Stille erlaubt Selbstreflexion
Stille ist also nicht nur für die physische, sondern auch für die psychische Gesundheit essentiell. Sie erlaubt dir, in die Selbstreflexion zu gehen, zu dir selbst und damit auch zu deinem Glück zu finden. Nur in der Ruhe kannst du negative Erlebnisse verarbeiten, alte Glaubenssätze auflösen und neue Träume oder Ziele finden. Du kannst deinen Gedanken nachhängen, in Tagträumen versinken oder Lösungen für Probleme finden. Was auch immer du mit der Ruhe anfangen möchtest: Sie ist der Schlüssel zur Selbstreflexion und damit auch zu deinem wahren Glück. Nicht ohne Grund sind Yoga, Meditation & Co aktuell schwer im Kommen.
Sie bringen in unsere westliche Gesellschaft die Bodenständigkeit, Dankbarkeit und Genügsamkeit zurück. Stille erlaubt dir, herauszufinden, wer du bist, was du willst und was du an deiner aktuellen Lebenssituation ändern musst. Genau deshalb haben so viele Menschen aber auch Angst vor der Ruhe: Sie deckt auf, was aktuell schiefläuft, sie müssen sich Fehler eingestehen, Verluste verarbeiten und sich ihren Ängsten stellen. Wer sich diese Aufgabe nicht alleine zutraut – beispielsweise aufgrund belastender Traumata in der Vergangenheit – kann und sollte sich für die Selbstreflexion professionelle Hilfe holen. Die Stille auf Dauer zu umgehen, wird dich hingegen krank und unglücklich machen. Garantiert!
#4 Stille erhöht die Auffassungsgabe
Stelle dir das Gehirn vor wie einen Blumentopf. Jede Pflanze braucht Wasser. Doch wenn du zu viel Wasser auf einmal hineingießt, wird der Topf überlaufen. Du musst stattdessen warten, bis das Wasser versickert ist. Nur so kannst du Nachschub eingießen und die Pflanze kann in voller Pracht erblühen. Auch die Informationen sowie Geräusche, welche du Tag für Tag aufnimmst, füllen das Gehirn nach und nach. Es braucht Zeit und Stille, um diese verarbeiten und dadurch Raum für neue Informationen schaffen zu können.
ZITAT: Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille. (Paul Keller)
Ohne Ruhe sind deine Ressourcen bald ausgeschöpft. Dein Kopf fühlt sich voll an, du bist erschöpft, gestresst und überlastet. Stille ist also der „Gärtner“ deines Gehirns. Du entfernst Altlasten und schaffst dadurch Raum – damit du frisch, aufnahmefähig sowie voller Energie in den nächsten (Arbeits-) Tag starten kannst.
#5 Stille fördert die Konzentration
Mit frischen Ressourcen kannst du dich anschließend auch wieder besser konzentrieren. Zudem gibt es in einer ruhigen Umgebung natürlich deutlich weniger Ablenkung als beispielsweise im Großraumbüro mit klingelnden Telefonen, tratschenden Kollegen und klackernden Tastaturen. Stille aktiviert das sogenannte „Default Mode Netzwerk“ im Gehirn. Das bedeutet, dass Hirnregionen aktiv werden können, welche bei einer Ablenkung durch Geräusche „besetzt“ sind. In der Stille hast du also Zugriff auf mehr Gehirnareale und kannst dadurch nicht nur konzentrierter, sondern auch besser arbeiten.
#6 Stille lässt das Gehirn wachsen
Das Gehirn „wächst“ in der Stille aber nicht nur metaphorisch, indem mehr Areale frei werden. Stattdessen konnten Forscher im Jahr 2013 im Rahmen ihrer Studie „Is silence golden? Effects of auditory stimuli and their absence on adult hippocampal neurogenesis“ herausfinden, dass bei täglicher Stille neue Zellen in der Gehirnregion des Hippocampus wachsen – also in dem Areal, das für das Gedächtnis und die Lernfähigkeit verantwortlich ist.
#7 Stille macht kreativ
Zuletzt fördert die Stille auch deine Kreativität. Du hast deine Ressourcen aufgeladen, Gehirnareale freigemacht, neue Gehirnzellen gesät und kannst dadurch nun besser Zusammenhänge erschließen sowie einfacher auf Gedanken, Erinnerungen sowie Ideen zugreifen. Dein Gehirn funktioniert schlichtweg besser, vernetzter und eben kreativer. Dass du eine Auszeit brauchst, merkst du deshalb auch zuerst an deiner nachlassenden Kreativität. Wenn du nur noch „Dienst nach Vorschrift“ machst, wird es Zeit für eine kleine Ruhepause, zum Beispiel einen zehnminütigen Spaziergang im ruhigen Wald. Du wirst dafür mit mehr Kreativität und all den anderen bereits erwähnten Vorteilen belohnt.
Solltest du die Alarmsignale deines Körpers hingegen ignorieren, drohen dir früher oder später gesundheitliche Konsequenzen. Wir haben dir nun sieben mehr als gute Gründe dafür geliefert, mehr Ruhezeiten in deinen Alltag einzubauen. Die Frage ist nur: Wie?
– Kaufe dir Ohrstöpsel! So simpel dieser Tipp auch klingen mag, so wirksam ist er. Vor allem in der Nacht können Ohrstöpsel dabei helfen, unangenehme Geräusche wie den Straßenlärm oder das Schnarchen des Partners auszublenden und stattdessen geruhsamen Schlaf zu finden. So kannst du in der Stille optimal deine Ressourcen aufladen und frisch in den nächsten Tag starten.
– Richte dir einen Ruheraum ein! Wenn du ausreichend Platz in deiner Wohnung oder deinem Haus hast, richte dir einen Ruheraum ein. Lasse Telefon, Smartphone, TV & Co draußen, schließe die Tür hinter dir und lege in deiner Familie oder Wohngemeinschaft die klare Regel fest, dass du im Ruheraum nicht gestört werden darfst. Allerdings sollten die Kinder dann natürlich auch nicht schreiend über den Flur rennen oder der Partner lautstark Musik im Nebenzimmer hören.
– Übe dich in Meditation! In diesem Ruheraum, in einem geführten Kurs oder auch in einer ruhigen Minute im Schlafzimmer kannst du regelmäßig meditieren. Schon fünf bis zehn Minuten täglich können ausreichen, damit du die positiven Effekte der Stille und Meditation im Alltag spürst.
– Schreibe die Stille in deinen Kalender! Besonders gestresste Menschen, die von einem Termin zum anderen jagen, sollten sich ihre Ruhezeiten fix einplanen. Die Stille ist ab sofort Bestandteil deiner täglichen To-Do-Liste. Prüfe also jeden Tag erneut, wann du Zeit für zehn, 15 oder 30 Minuten Ruhe hast und blockiere diesen Termin in deinem Kalender. Ansonsten wirst du immer einen Grund finden, heute eine „Ausnahme“ zu machen und die Ruhezeit aus dem vollen Tagesplan zu streichen.
– Lebe azyklisch! Wenn du ohnehin lieber besonders früh oder spät aufstehst und dein Job das zulässt, lebe doch azyklisch. Wenn du schon am Morgen um vier Uhr fit sind oder am Abend bis 22 Uhr im Büro sitzt, kannst du die Stille in vollen Zügen genießen. Je mehr du gegen den Rhythmus der Gesellschaft lebst, desto ruhiger wird dein Alltag – leider aber auch umso komplizierter. Morgens um vier Uhr kannst du schließlich nur in wenigen Supermärkten einkaufen und da hat dein Kumpel gewiss auch noch keine Lust auf ein gemeinsames Bier. Ein azyklischer Lebensrhythmus sollte daher gut durchdacht sowie abgewägt sein.
– Schalte elektronische Geräte aus! Ansonsten können schon weniger drastische Maßnahmen helfen, den Lärmpegel in deinem Alltag zu reduzieren – zum Beispiel der „Off-Button“ an deinen elektronischen Geräten. Schalte Smartphone, Computer, Fernseher & Co am Abend bewusst aus und lese stattdessen in Ruhe ein Buch oder starre einfach die Decke an und hänge deinen Gedanken nach. Irgendwann wirst du dich an die neue Stille in deinem Leben gewöhnen und dann wahrscheinlich auch erst bemerken, wie nervig das ständige Klingeln des Telefons und Brabbeln des Fernsehers wirklich waren.
– Entspanne dich im Urlaub! Zuletzt solltest du natürlich nicht nur, aber auch im Urlaub zur Ruhe kommen. Du musst nicht unbedingt an den Ballermann auf Mallorca oder nach New York, um dort die Weihnachtsfeiertage zu verbringen. Wie wäre es stattdessen mit einem ruhigen Strandabschnitt, einer Hütte in den Bergen oder einfach einem Wellnesshotel mit Ruheraum und Entspannungsmassagen?
Welche weiteren Tipps hast du, um mehr Ruhe in den Alltag zu bringen? Kannst du ein Urlaubsziel für Ruhebedürftige empfehlen? Welche positiven Effekte hat die Stille in dein Leben gebracht? Wir sind gespannt auf deine Beiträge zum Thema in den Kommentaren!
https://arbeits-abc.de/stille/
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL/G7 – G7 will 4,5 Milliarden US-Dollar für Kampf gegen Hunger geben – 28.6.2022
Von Andrea Thomas
ELMAU/BERLIN (Dow Jones)–Die Gruppe sieben führender Volkswirtschaften (G7) will in diesem Jahr 4,5 Milliarden US-Dollar zusätzlich für den Kampf gegen Hunger und Unterernährung bereitstellen. Damit erhöht sich der Gesamtbeitrag der G7-Staaten für die weltweite Ernährungssicherheit auf über 14 Milliarden Dollar. Gleichzeitig appellierte die G7 an Russland, seine Blockade von ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer sowie die Zerstörung wichtiger ukrainischer Infrastruktur und den Getreidesilos zu beenden.
„Wir, die Staats- und Regierungschefs der G7, werden keine Mühe scheuen, um die weltweite Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit zu verbessern und die Schwächsten, die die Nahrungsmittelkrise am stärksten zu treffen droht, zu schützen“, erklärte die Gruppe in einem Statement zur Ernährungssicherheit zum Abschluss ihres dreitägigen Treffens im bayerischen Elmau.
Angesichts der aktuell rund 323 Millionen vom Hunger bedrohten Menschen will die G7 gemeinsam mit der Weltbank eine „Globale Allianz für Ernährungssicherheit“ als koordinierte und solidarische Antwort auf die bevorstehenden Herausforderungen aufbauen.
Die G7-Länder beschuldigten Russland, wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine die globale Hungerkrise dramatisch verschärft zu haben. Russlands Blockade von ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer und seine Angriffen auf Getreidesilos und Infrastruktur könne „nur als geopolitisch motivierter Angriff auf die weltweite Ernährungssicherheit“ bewertet werden.
Die G7 versprach daher der Ukraine, ihr bei der Produktion der nächsten Erntesaison zu helfen und verpflichtete sich, die ukrainischen Landwirte beim Zugang zu wichtigen landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und Medikamenten zu unterstützen.
Gleichzeitig stellte die G7 klar, dass ihre Sanktionen gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs nicht gegen Nahrungsmittel gerichtet seien. „Wir werden weiterhin sicherstellen, dass unsere Sanktionspakete nicht auf Lebensmittel abzielen und den freien Fluss von landwirtschaftlichen Produkten, auch aus Russland, und die Bereitstellung humanitärer Hilfe ermöglichen“, hieß es in der Erklärung.
Deutschland hat in diesem Jahr die Präsidentschaft der G7 inne. Zur G7 gehören außerdem noch die USA, Japan, Kanada, Großbritannien, Italien und Frankreich. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56415995-g7-will-4-5-milliarden-us-dollar-fuer-kampf-gegen-hunger-geben-015.htm
INTERNATIONAL/G7 – G7: Maßnahmen zu Preisanstieg-Bremsung auch durch Prüfung von Obergrenzen – 28.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Gruppe sieben führender Wirtschaftsnationen (G7) hat zum Abschluss ihres Gipfels in Elmau die Prüfung zusätzlicher Maßnahmen wie Preisobergrenzen angekündigt, um den durch die außergewöhnlichen Marktbedingungen für Energie verursachten Anstieg der Preise zu bremsen.
„Wir werden dazu beitragen, die Weltwirtschaft zu stabilisieren und umzugestalten, und gleichzeitig das Problem der steigenden Lebenshaltungskosten für unsere Bürgerinnen und Bürger bekämpfen“, erklärten die Staaten. „Wir werden unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die Energieversorgung zu sichern und den durch die außergewöhnlichen Marktbedingungen verursachten Anstieg der Preise zu bremsen, auch durch Prüfung zusätzlicher Maßnahmen wie Preisobergrenzen.“
Die G7 betonten, sie würden sich im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Sicherheit abstimmen, die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten stärken und gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleisten. „Wir bekräftigen unser Bekenntnis, unsere Abhängigkeit von russischer Energie schrittweise zu beenden, ohne Abstriche bei unseren Klima- und Umweltzielen zu machen“, hoben sie hervor.
Mit Blick auf den Klimaschutz, zu dessen Förderung bis Ende 2022 ein internationaler Klimaclub gegründet werden soll, verpflichteten sich die G7 in der Abschlusserklärung zudem dazu, den Straßenverkehrssektor bis 2030 weitgehend zu dekarbonisieren, den Stromsektor bis 2035 vollständig oder überwiegend zu dekarbonisieren sowie konkrete und zeitnahe Schritte zu unternehmen, um den Ausstieg aus der Energieerzeugung aus Kohle, bei der C02-Abscheidung und- Speicherung (CCS) nicht angewendet werde, in den jeweiligen Ländern zu beschleunigen. DJG/ank/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56416975-g7-massnahmen-zu-preisanstieg-bremsung-auch-durch-pruefung-von-obergrenzen-015.htm
INTERNATIONAL/G7 – G7/Scholz: Gipfel zeigt Geschlossenheit und Entschlossenheit der Länder – 28.6.2022
Von Andrea Thomas
ELMAU/BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das Gippfeltreffen sieben führender Wirtschaftsnationen (G7) als großen Erfolg gewertet. Man habe Geschlossenheit und Entschlossenheit demonstriert und der Ukraine volle Unterstützung zugesagt.
„Ich glaube, dass diese Gipfeltreffen weiter von größter Bedeutung sind“, sagte Scholz während der Abschlusspressekonferenz zu dem G7-Treffen auf Schloss Elmau in Bayern. Scholz war wegen Deutschlands aktueller G7-Präsidentschaft Gastgeber des Treffens. „Es ist großes Vertrauen entstanden.“
Auf ihrem Treffen signalisierten die G7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA der Ukraine finanzielle, militärische und humanitäre Hilfe im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Zudem sollen die Sanktionen gegen Russland verschärft werden, etwa um Lieferungen von Rüstungs- und Technologiegütern zu erschweren. Außerdem stellen die G7-Staaten zusätzliche Milliarden Dollar im Kampf gegen die globale Hungerkrise zur Verfügung und wollen die Anstrengungen beim Klimaschutz und Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen.
Besonders erfreut zeigte sich Scholz, dass die G7-Staaten sich auf die Gründung eines von ihm vorgeschlagenen internationalen Klimaclubs bis Ende 2022 verständigt haben. Zur Vereinbarung der G7, dass man die Einführung einer möglichen Preisobergrenze für russisches Öl prüfen wolle, sagte Scholz, dass dies ein ambitioniertes Vorhaben sei, das viel Arbeit erfordere. DJG/aat/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56417210-g7-scholz-gipfel-zeigt-geschlossenheit-und-entschlossenheit-der-laender-015.htm
INTERNATIONAL/G7 – G7: Werden Ukraine so lange wie nötig zur Seite stehen – 28.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Gruppe sieben führender Wirtschaftsnationen (G7) hat die Ukraine zum Abschluss ihres Gipfels in Elmau erneut ihrer Unterstützung versichert und zudem eine internationale Konferenz zum Wiederaufbau des Landes angekündigt. „Wir werden der Ukraine so lange wie nötig zur Seite stehen und die erforderliche finanzielle, humanitäre, militärische und diplomatische Unterstützung für die mutige Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Unversehrtheit bereitstellen“, betonten die G7 in der Abschlusserklärung ihres Treffens.
Die Staaten zeigten sich darin bereit, sich „gemeinsam mit interessierten Ländern und Institutionen sowie der Ukraine auf langfristige Sicherheitszusagen zu verständigen, um der Ukraine bei ihrer Selbstverteidigung zu helfen und ihre freie und demokratische Zukunft zu sichern“. Sie seien bereit, 29,5 Milliarden US-Dollar an Budgethilfen zu bewilligen oder hätten Mittel in dieser Höhe zugesagt und zur Verfügung gestellt.
„Wir sind fest entschlossen, den ukrainischen Wiederaufbau durch eine internationale Wiederaufbaukonferenz und einen internationalen Wiederaufbauplan zu unterstützen“, erklärten die G7. Er solle von der Ukraine in enger Abstimmung mit internationalen Partnern ausgearbeitet und umgesetzt werden. Russland werde man „erhebliche anhaltende Kosten auferlegen, um zur Beendigung dieses Krieges beizutragen“. Die G7 handelten „dabei zu jedem Zeitpunkt geeint, und werden Russlands Einnahmen verringern, auch in Bezug auf Gold“. DJG/ank/flf © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56416911-g7-werden-ukraine-so-lange-wie-noetig-zur-seite-stehen-015.htm
INTERNATIONAL/G7 – G7/Scholz: Stand heute werden G7-Staaten an G20-Treffen teilnehmen – 28.6.202
Von Andrea Thomas
ELMAU/BERLIN (Dow Jones)–Die Gruppe sieben führender Wirtschaftsnationen (G7) werden laut Bundeskanzler Olaf Scholz wohl nicht das Treffen der G20-Staaten auf Bali blockieren. Nach dem Treffen der G7 auf Schloss Elmau sagte Scholz, bei allen Gesprächen habe große Einigkeit bestanden, dass man die G20 „nicht auseinandertreiben“ wollen.
„Deshalb würde von heute an gesehen die Entscheidung der Staaten, die hier versammelt waren, lauten, dass sie sich da hinbegeben“, sagte Scholz bei der Abschlusskonferenz des dreitätigen Treffens in Bayern. „Es geht natürlich darum, dass wir gut miteinander diskutieren. Auch dazu waren die Gespräche mit den Partnern, die wir eingeladen hatten, sehr sehr wichtig“, sagte er mit Blick auf die Gastländern Indonesien und Indien, die ebenfalls am G7-Treffen teilnahmen.
Indonesien hat die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj, zum G20-Gipfel auf Bali im November eingeladen. Indien übernimmt im kommenden Jahr die G20-Präsidentschaft.
Beide Ländern seien „zwei große, wichtige Freunde und Nationen“, mit denen man eng zusammenarbeiten wolle, so Scholz. „Deshalb ist es uns auch wichtig, dass wir der Sache einen guten Drive geben. Darum werden wir uns dann kümmern“, sagte Scholz, der wegen Deutschlands aktueller G7-Präsidentschaft Gastgeber des G7-Treffens war.
Zur G7 gehören neben Deutschland noch die USA, Japan, Kanada, Großbritannien, Italien und Frankreich. DJG/aat/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56417444-g7-scholz-stand-heute-werden-g7-staaten-an-g20-treffen-teilnehmen-015.htm
BÖRSEN-ÜBERSICHT
USD/EUR
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NATURAL GAS
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LIGHT CRUDE OIL (USA)
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INFLATIONSERWARTUNG (10 Jahre, USA)
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10j. US-STAATSANLEIHEN
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DJI Future
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10j. DE-STAATSANLEIHEN
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DAX30
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WIENER BÖRSE
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BÖRSEN – Moody’s stellt Zahlungsausfall von Russland fest – 28.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Ratingagentur Moody’s hat wegen einer ausgefallenen Zinszahlung auf zwei internationale Anleihen einen Zahlungsausfall Russlands festgestellt. „Am 27. Juni haben die Inhaber russischer Staatsanleihen keine Kuponzahlungen für zwei Eurobonds im Wert von 100 Millionen Dollar bis zum Ablauf der 30-tägigen Nachfrist erhalten, was nach unserer Definition ein Ausfallereignis darstellt“, erklärte Moody’s.
„Weitere Ausfälle bei künftigen Kuponzahlungen sind wahrscheinlich“, hieß es von Moody’s weiter. „Mit einem Dekret des russischen Präsidenten vom 22. Juni wurde ein Verfahren zur Zahlung von Auslandsschulden in Rubel eingeführt. Wir haben die Ansicht vertreten, dass wir Zahlungen in Rubel bei Anleihen, die eine solche Umdenominierung in den Vertragsbedingungen nicht zulassen, wahrscheinlich als Ausfall behandeln würden.“
Wegen der internationalen Sanktionen war Russland nicht in der Lage, die Zinszahlungen zu leisten, obwohl es über das Geld verfügt. Die Reserven der russischen Zentralbank sind eingefroren, und die größten Geschäftsbanken des Landes können aufgrund der Sanktionen nach dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine nicht auf den internationalen Märkten handeln. Es war das erste Mal seit 1918, dass Russland Zinsen für seine Auslandsschulden schuldig geblieben ist.
Die Anleihegläubiger selbst werden wahrscheinlich abwarten wollen, bevor sie ein offizielles Insolvenzverfahren einleiten, in der Hoffnung, nach Beendigung des Krieges eine Rückzahlung zu erhalten. Würde Russland jetzt seinen Zahlungsverzug erklären, müsste es die Darlehenssumme sofort zurückzahlen, aber die gleichen Sanktionen, die die Zinszahlungen verhindern, würden auch diese Zahlungen stoppen. DJG/apo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56413351-moody-s-stellt-zahlungsausfall-von-russland-fest-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Fed/Williams: Rezession kann verhindert werden – 28.6.2022
Das Wachstum der US-Wirtschaft wird sich laut dem Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, abschwächen. Dies sei nötig, um die Inflation abzukühlen. Er gehe aber davon aus, dass eine Rezession verhindert werden könne. DJG/DJN/AFP/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56421370-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Anleihebestände steigen in Vorwoche etwas stärker – TABELLE – 28.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen der Anleihekaufprogramme APP und PEPP sind in der Woche zum 24. Juni 2022 etwas stärker als zuvor gestiegen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen sie um 4,5 (zuvor: 3,3) Milliarden Euro zu. Folgende Zahlen veröffentlichte die EZB:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56419341-tabelle-ezb-anleihebestaende-steigen-in-vorwoche-etwas-staerker-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB will Spread-Kontroll-Käufe über Hereinnahme von Bareinlagen der Banken sterilisieren – Agentur – Mittels Auuktionen sollen Banken Barmittel bei der EZB zu einem günstigeren Zinssatz als dem normalen Einlagenzins parken können – Vorteile: bequemere Abwicklung, keine drohenden Verluste für Zentralbanken bei Verkauf von Anleihen im Gegenzug zu Anleiheankäufen fragmentierungsgefährdeter EU-Länder – Lockere Bedingungen für begünstigte Länder – 28.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will den Liquiditätseffekt ihrer geplanten Spread-Kontroll-Käufe laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters über die Hereinnahme von Bareinlagen von Banken sterilisieren. Wie Reuters unter Berufung auf informierte Personen schreibt, erwägt die EZB, das neue Anleihekaufprogramm mit Auktionen zu verbinden, bei denen Banken Barmittel bei der EZB zu einem günstigeren Zinssatz als dem normalen Einlagenzins parken können.
Die geplante Lösung wäre bequemer als der Verkauf von Anleihen von Ländern, in denen die Kreditkosten niedriger sind und wo solche Verkäufe wahrscheinlich zu Verlusten für die nationale Zentralbank führen würden. Das neue System dürfte mit losen Bedingungen für die begünstigten Länder verbunden sein, wie zum Beispiel der Auflage, dass sie die wirtschaftlichen Empfehlungen der Europäischen Kommission einhalten. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56416230-ezb-will-spread-kontroll-kaeufe-sterilisieren-agentur-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde bekräftigt Zins-Guidance: im Juli Anhebung um 0,25 Prozent, im September weitere Schritte – Spread-Kontroll-Programm: keine Details zu Anleihekäufen – Anleihekäufe müssen sicher sein, sollen weiterhin Anreiz für eine solide Finanzpolitik der einzelnen Länder haben – 28.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT/SINTRA (Dow Jones)–Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat zur Eröffnung des geldpolitischen Symposiums im portugiesischen Sintra die Anfang des Monats vom EZB-Rat verabschiedete Zins-Guidance bekräftigt. Wie aus dem veröffentlichten Redetext außerdem hervorgeht, machte sie keine Angaben zur Ausgestaltung des Anleihekaufprogramms, mit dem die Renditedifferenzen von Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder gegenüber Bundesanleihen begrenzt werden sollen.
„Im Einklang mit unserem graduellen Ansatz haben wir angekündigt, unsere drei Leitzinsen auf unserer nächsten Sitzung am 21. Juli um 25 Basispunkte anzuheben“, sagte Lagarde demnach und fügte hinzu: „Wir haben aber auch angekündigt, dass wir die Leitzinsen voraussichtlich im September erneut anheben werden, und dass wir, wenn die mittelfristigen Inflationsaussichten unverändert sind oder sich verschlechtern, eine größere Anhebung für angemessen halten werden.“
Lagarde betonte, dass die EZB „graduell“ vorgehen müsse, wenn die Aussichten unsicher seien, dass sie aber auch die Möglichkeit habe, bei einer Verschlechterung der mittelfristigen Inflation entschlossen zu handeln – „insbesondere wenn es Anzeichen für eine Entankerung der Inflationserwartungen gibt“.
Zu dem angekündigten Spread-Kontroll-Programm äußerte sich die EZB-Präsidentin nur grundsätzlich. Sie sagte: „Das neue Instrument muss wirksam sein, gleichzeitig aber auch verhältnismäßig und mit ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen versehen, damit die Mitgliedstaaten weiterhin Anreize für eine solide Finanzpolitik haben.“ DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56414948-lagarde-bekraeftigt-zins-guidance-keine-details-zu-anleihekaeufen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wieland: EZB braucht kein neues Kaufprogramm – Zeitung – 28.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Frankfurter Ökonom Volker Wieland hat die Pläne der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert, ein Anleihekaufprogramm zur Begrenzung der Renditeabstände (Spreads) der Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder gegenüber Bundesanleihen zu begrenzen. „Mit den Outright Monetary Transactions (OMT), die an die Bedingung eines ESM-Programms gekoppelt sind, könnte die EZB Staatsanleihen einzelner Länder in großem Umfang kaufen“, sagte Wieland der Augsburger Allgemeinen.
Das habe sie zwar bisher nicht genutzt, aber selbst das Bundesverfassungsgericht habe dem unter bestimmten Bedingungen zugestimmt. „Das heißt, die Instrumente sind alle da, wir brauchen keine neuen. Der Wunsch nach neuen Instrumenten kommt nur daher, dass man die Bedingungen, die mit einem Einsatz der OMT einhergeht, nicht mag“, sagte Wieland.
Wieland forderte die EZB zu einem energischeren Vorgehen gegen die Inflation auf. „Inzwischen ist die Inflation bei uns nicht geringer als in den USA, und wenn wir die Produzentenpreise anschauen, dann sehen wir, dass diese Preisanstiege in viele Produkte hinein weitergegeben werden, auf eine Weise, die ist extrem“, sagte er.
Wieland rechnet damit, dass auch die EZB noch mehr tun muss, als sie bisher angekündigt hat: „Wir haben noch keine Zinserhöhung gesehen. Die Märkte erwarten inzwischen, dass die Notenbankzinsen bis nächstes Jahr über 2 Prozent steigen müssen. Das ist in kurzer Zeit ziemlich viel, was da noch passieren müsste.“ DJG/hab/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56418400-wieland-ezb-braucht-kein-neues-kaufprogramm-zeitung-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Kazaks: EZB könnte großen Zinsschritt auf Juli vorziehen – TV – 28.6.2022
FRANKFURT/SINTRA (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage des lettischen EZB-Ratsmitglieds Martins Kazaks prüfen, den erst für September signalisierten Zinsschritt von 50 Basispunkten auf Juli vorzuziehen. „Wenn wir sehen, dass sich die Situation verschlechtert hat, dass die Inflation hoch ist und wir negative Nachrichten in Bezug auf die Inflationserwartungen bekommen, dann wäre es meiner Meinung nach eine vernünftige Entscheidung, die Erhöhung vorzuziehen“, sagte Kazaks Bloomberg TV am Rande des geldpolitischen Symposiums im portugiesischen Sintra. DJG/hab/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56416402-kazaks-ezb-koennte-grossen-zinsschritt-auf-juli-vorziehen-tv-015.htm
ZENTRALBANKEN – UNGARN – Ungarn: Notenbank hebt Leitzins stark an – Leitzins steigt um 1,85 Prozentpunkte auf 7,75 Prozent – 28.6.2022
BUDAPEST (dpa-AFX) – Die Notenbank Ungarns hat die Finanzmärkte am Dienstag mit einer außergewöhnlich starken Zinsanhebung überrascht. Der Leitzins steigt um 1,85 Prozentpunkte auf 7,75 Prozent, wie die Zentralbank am Dienstag in Budapest mitteilte. Es ist der größte Zinsschritt seit der Finanzkrise 2008. Analysten hatten im Mittel einen Schritt um lediglich 0,5 Punkte erwartet. Neben dem Leitzins wurde auch der Zins für einwöchige Einlagen, der einige Zeit als faktischer Leitzins gedient hatte, auf dasselbe Niveau angehoben.
Hintergrund für das scharfe Gegensteuern der Notenbank ist zum einen die hohe Inflation, zum anderen die schwache Landeswährung Forint. Diese war in den vergangenen Wochen wiederholt stark unter Druck geraten und zum Euro immer wieder auf Rekordtiefs gefallen. Nach der jetzigen Zinsanhebung legte der Forint etwas zu. Die ungarische Notenbank strafft ihre Geldpolitik seit einiger Zeit. Analysten haben den Währungshütern aber immer wieder vorgehalten, dabei nicht konsequent genug vorzugehen./bgf/jsl/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56419704-ungarn-notenbank-hebt-leitzins-stark-an-016.htm
USA – INFRASTRUKTUR – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 28.6.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,8 Millionen Barrel gefallen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 5,6 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 2,9 Millionen Barrel nach plus 1,2 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,5 Millionen und bei Benzin einen Rückgang um 875.000 Barrel.
DJG/DJN/ros © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56422578-api-daten-zeigen-rueckgang-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm
USA – USA: Anstieg der Häuserpreise stärker als erwartet – FHFA – Jahresteuerung Häuserpreise bei 18,8 und Monatsteuerung bei 1,6 Prozent – 29.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – In den USA sind die Hauspreise im April etwas stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat zogen die Preise um 1,6 Prozent an, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Plus von 1,4 Prozent gerechnet. Auch im Vormonat waren sie leicht aufwärts revidiert um 1,6 Prozent gestiegen.
Im Jahresvergleich stiegen die Häuserpreise im April erneut kräftig. Die Rate betrug 18,8 Prozent. „Der Bestand an Häusern auf dem Markt bleibt gering, was den Aufwärtsdruck auf die Verkaufspreise aufrechterhält“, sagte Will Doerner, Volkswirt bei FHFA. Steigende Hypothekenzinsen hätten die Nachfrage noch nicht genug gedämpft, um die starken Preisanstiege im ganzen Land zu verhindern.
Die FHFA ist die Aufsichtsbehörde für die in der Finanzkrise verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Bei der Index-Berechnung werden die Verkaufspreise von Häusern verwendet, deren Hypotheken von den Agenturen gekauft oder garantiert worden sind./jsl/bgf/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56418948-usa-anstieg-der-haeuserpreise-staerker-als-erwartet-fhfa-016.htm
USA – USA: Hauspreise steigen in Rekordtempo – Case-Shiller-Index – 28.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Am US-Immobilienmarkt setzt sich der rapide Preisanstieg trotz anziehender Finanzierungskosten fort. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Häuserpreise im April gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 21,2 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Dies ist der stärkste Zuwachs seit Erhebungsbeginn vor etwa 35 Jahren. Analysten hatten mit der Entwicklung in etwa gerechnet.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Hauspreise um 1,8 Prozent. Im Gegensatz zu den Immobilienpreisen neigen andere Indikatoren für den US-Häusermarkt seit einiger Zeit zur Schwäche. Hintergrund ist der Kampf der US-Notenbank gegen die hohe Inflation, den sie mit deutlichen Zinsanhebungen führt. Dies verteuert Baudarlehen und lässt in einigen Segmenten die Nachfrage sinken. Unterdessen steigen die Kosten fürs Bauen aufgrund anhaltender Materialknappheiten./bgf/jsl/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56418946-usa-hauspreise-steigen-in-rekordtempo-case-shiller-index-016.htm
USA – Stimmung der US-Verbraucher im Juni eingetrübt – 28.6.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Juni abgeschwächt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 98,7 und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2021. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 100,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 103,2 von zunächst 106,4 nach unten revidiert.
Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 147,1 (Vormonat: 147,4), jener für die Erwartungen fiel auf 66,5 (73,7).
Die Kaufabsichten der Menschen haben sich seit Jahresbeginn eingetrübt, erklärte die Herausgeberin der Umfrage, Lynn Franco. Dieser Trend werde voraussichtlich anhalten, während die Fed die Zinsen aggressiv erhöht, um die Inflation in den Griff zu bekommen.
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Im Rahmen der Umfrage des Conference Board wurden insgesamt 5.000 Haushalte befragt. DJG/DJN/mgo/ros © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56419854-stimmung-der-us-verbraucher-im-juni-eingetruebt-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56419707-usa-verbrauchervertrauen-truebt-sich-staerker-als-erwartet-ein-016.htm
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 29.6.2022
https://www.n-tv.de/politik/07-58-Ukrainischer-Lagebericht-Russen-verstaerken-Bataillonsgruppe-und-greifen-Lyssytschansk-an–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj nennt Russland „Terrorstaat“ – Raketeneinschläge in Charkiw *** Feuer nach Raketeneinschlägen in Charkiw – Selenskyj: Russland greift gezielt Zivilisten an – Russland kritisiert UN für Überraschungsauftritt – Suche nach Vermissten in zerstörtem Einkaufszentrum – 15.000 deutsche Soldaten für NATO-Eingreiftruppe – Johnson: Putin ist Beispiel für „toxische Männlichkeit“ – Das bringt der Tag heute – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 29.6.2022, 7:25
Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats wird überraschend Selenskyj zugeschaltet. Russland wirft er vor, gezielt Städte zu bombardieren. Russlands Botschafter reagiert verärgert – und dementiert. Indes meldet Charkiw erneut Einschläge russischer Raketen.
*** Feuer nach Raketeneinschlägen in Charkiw
In der Nacht gingen die Kämpfe weiter. Die Nachrichtenagentur Ukrinform meldete zwei Raketeneinschläge in der Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine. Im Süden der Stadt sei ein Feuer ausgebrochen. Angaben über Verletzte und Schäden liegen noch nicht vor.
*** Selenskyj: Russland greift gezielt Zivilisten an
Bei einem überraschenden Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gefordert, Russland als „Terrorstaat“ zu bestrafen. Russland müsse aus dem Sicherheitsrat ausgeschlossen werden, sagte Selenskyj, der bei einer kurzfristig anberaumten Sitzung in New York per Video zugeschaltet war. Nach dem Beschuss eines Einkaufszentrums in der Großstadt Krementschuk warf er Russland vor, gezielt ukrainische Zivilisten anzugreifen. Seinen Worten nach hat Russland seit Kriegsbeginn 2811 Raketen auf ukrainische Städte abgefeuert. „Es ist zwingend erforderlich, ein Tribunal einzurichten, um alles zu untersuchen, was das russische Militär getan hat“, so Selenskyj.
*** Russland kritisiert UN für Überraschungsauftritt
Russland reagierte verärgert auf den Auftritt Selenskyjs im UN-Sicherheitsrat. Dieser sei im letzten Moment auf die Tagesordnung gesetzt und nicht mit allen Mitgliedern abgestimmt worden, klagte der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski. Der russische Top-Diplomat sprach von einem Verstoß gegen die übliche Praxis der Arbeit im UN-Sicherheitsrat.
Den Vorwurf eines Angriffs auf zivile Objekte stritt Poljanski ab. Zuvor hatte die russische Militärführung zwar den Beschuss von Krementschuk eingeräumt, zugleich aber dementiert, dabei das Einkaufszentrum getroffen zu haben. Vielmehr hätten die „Hochpräzisionsraketen“ Hallen mit Munition und Waffen aus den USA und Europa getroffen. Erst deren Explosion habe das Feuer in dem „nicht mehr betriebenen Einkaufszentrum“ ausgelöst, behauptete Armeesprecher Igor Konaschenkow.
*** Suche nach Vermissten in zerstörtem Einkaufszentrum
Indes suchen Rettungsteams weiter nach Vermissten in den Trümmern des Einkaufszentrums in Krementschuk. Den Behörden zufolge wurden am Dienstag noch mehr als 35 Menschen vermisst. Bislang wurden mindestens 18 Tote und 25 Verletzte gemeldet. Angehörige versammelten sich in der Nähe des Einkaufszentrums, in dem sich zum Zeitpunkt des Angriffs am Montag mehr als 1000 Menschen befunden haben sollen. Augenzeugen schilderten drastische Szenen. „Ich flog nach oben, mit dem Kopf zuerst, Splitter trafen meinen Körper. Der ganze Ort stürzte ein“, sagte die 43-jährige Ludmyla Mychailets, die nach eigenen Angaben mit ihrem Mann in dem Einkaufszentrum war, als die Rakete einschlug. „Es war die Hölle“, sagte ihr Mann Mykola. Beide wurden in der Klinik von Krementschuk behandelt.
*** 15.000 deutsche Soldaten für NATO-Eingreiftruppe
Die NATO will vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte von rund 40.000 auf mehr als 300.000 erhöhen. Deutschland beteiligt sich mit 15.000 Soldaten. Zudem werde die Bundesrepublik etwa 35 Flugzeuge und 20 Schiffe beitragen, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht in Madrid beim Gipfel der Allianz.
Die drastische Aufstockung der schnellen Einsatztruppe wird die Bundeswehr nach Einschätzung der Wehrbeauftragten des Bundestages, Eva Högl, schwer belasten. „Absehbar ist, dass die Anforderungen an Deutschland steigen werden. Für die Bundeswehr bedeutet das eine enorme Herausforderung und erfordert große Anstrengungen hinsichtlich Personal, Material, Ausrüstung und Infrastruktur“, sagte Högl der „Augsburger Allgemeinen“.
*** Johnson: Putin ist Beispiel für „toxische Männlichkeit“
Der britische Premier Boris Johnson hält das Verhalten des russischen Präsidenten Wladimir Putin für ein gutes Beispiel toxischer Männlichkeit, also einem auf Gefühllosigkeit, Härte und auch Aggressivität basierendem Rollenbild. „Wenn Putin eine Frau wäre, glaube ich einfach nicht, dass er so einen machohaften Krieg vom Zaun gebrochen hätte“, sagte Johnson in einem ZDF-Interview laut Übersetzung des Senders. „Wenn sie ein sehr gutes Beispiel haben wollen von toxischer Männlichkeit, dann haben wir das in seiner Person vor uns.“
*** Das bringt der Tag heute
* In Madrid beginnt offiziell der NATO-Gipfel, der ganz im Zeichen des russischen Kriegs gegen die Ukraine steht. Bei dem zweitägigen Gipfel will die Militärallianz unter anderem die Stärkung ihrer Ostflanke und ein neues strategisches Konzept beschließen.
* Putin reist derweil im Rahmen seiner ersten Auslandsreise nach Kriegsbeginn nach Turkmenistan in Zentralasien. Dort treffen sich die Staatschefs der Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres zu einem Regionalgipfel – neben Russland sind dies der Iran sowie die ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan.
Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-nennt-Russland-Terrorstaat-Raketeneinschlaege-in-Charkiw-article23429366.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Nach Angriff auf Einkaufszentrum Kriewald: „In Trümmern wird weiter nach Leichen gesucht“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Kriewald-In-Truemmern-wird-weiter-nach-Leichen-gesucht-article23426948.html
Intratext-Links
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-Sicherheitsrat-soll-Russland-ausschliessen-article23429167.html
https://www.n-tv.de/politik/Moskau-Einkaufszentrum-war-nicht-in-Betrieb-article23427509.html
https://www.n-tv.de/politik/Berlin-schickt-15-000-Soldaten-fuer-Eingreiftruppe-article23429080.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 124. Kriegstag im Überblick: Streit um NATO-Beitritt gelöst – Deutschland liefert weitere Panzerhaubitzen *** Türkei unterstützt NATO-Beitritt – Drei Panzerhaubitzen aus Deutschland – Ex-Bürgermeister „endlich neutralisiert“ – Moskau: Einkaufszentrum war nicht in Betrieb – Russische Truppen stürmen Siedlung bei Lyssytschansk – London: Russen zunehmend ausgezehrt – Putin darf bei G20-Gipfel nicht erscheinen – Kreml droht im Fall einer Gaspreis-Obergrenze * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 28.6.2022, 21:13
Nach ihrer Blockadehaltung macht die Türkei den Weg frei für einen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens. Deutschland und die Niederlande sichern der Ukraine sechs weitere Panzerhaubitzen zu. Aus Cherson melden prorussische Streitkräfte, den Ex-Bürgermeister „endlich neutralisiert“ zu haben. Der 124. Kriegstag im Überblick.
*** Türkei unterstützt NATO-Beitritt
Die Türkei hat ihren Widerstand gegen die Aufnahme von Schweden und Finnland in die NATO aufgegeben. Die Türkei werde während des NATO-Gipfels in Madrid die Einladung an Finnland und Schweden unterstützen, Bündnismitglied zu werden, teilte der finnische Präsident Sauli Niinistö mit. Ein entsprechendes Memorandum sei nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan unterzeichnet worden.
Ankara hatte seine Blockadehaltung mit der angeblichen schwedischen und finnischen Unterstützung von „Terrororganisationen“ wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, der syrischen Kurdenmiliz YPG und der Gülen-Bewegung begründet – in Stockholm und Helsinki wird das zurückgewiesen. Die Türkei habe in Gesprächen mit den beiden nordischen Ländern „bekommen, was sie wollte“, erklärte nun das türkische Präsidialamt.
*** Drei Panzerhaubitzen aus Deutschland
Deutschland und die Niederlande werden der Ukraine zusammen sechs weitere Modelle der Panzerhaubitze 2000 liefern. Das sagten Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und ihre niederländische Amtskollegin Kasja Ollongren am Rande des NATO-Gipfels in Madrid. Damit wird die Ukraine nun insgesamt 18 Stück des Waffensystems erhalten – eine ausreichend große Zahl für ein komplettes Artilleriebataillon. „Diese drei, die wir jetzt aus Deutschland abgeben – damit gehe ich schon an die absolute Grenze dessen, was verantwortbar ist. Es ist aber verantwortbar, weil die Ukraine jetzt unterstützt werden muss“, so Lambrecht. Ollongren sagte mit Hinweis auf die andauernden russischen Angriffe: „Die Ukraine muss wirklich wissen, dass wir ihnen helfen können.“ Bisher hatte Deutschland sieben der Panzerhaubitzen geliefert, die Niederlande fünf Stück.
*** Ex-Bürgermeister „endlich neutralisiert“
Prorussische Streitkräfte haben laut Medienberichten den gewählten Bürgermeister der südukrainischen Stadt Cherson gefangen genommen. Das frühere Oberhaupt der von Russland besetzten Stadt, Igor Kolychajew, sei festgenommen worden, sagte der stellvertretende Leiter der Besatzungsverwaltung der Region Cherson, Kirill Stremoussow, der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. „Er gilt im Nazi-Milieu als Helden-Bürgermeister. Diese Person, die dem Entnazifizierungsprozess viel Schaden zugefügt hat, wurde endlich neutralisiert.“
Kolychajews Beraterin Galyna Lyaschewska erklärte auf Facebook, der Ex-Bürgermeister sei am Morgen von prorussischen Streitkräften „entführt“ worden. Cherson war nur knapp eine Woche nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine von Moskau erobert worden und ist seitdem von der Außenwelt praktisch abgeschnitten. Die russischen Truppen hatten Ende April eine eigene „Verwaltung“ eingesetzt, Kolychajew wurde durch Alexander Kobez ersetzt. Kolychajew sagte damals, er wolle dennoch in der Stadt bleiben und sich weiter engagieren.
*** Moskau: Einkaufszentrum war nicht in Betrieb
Das russische Militär hat nach der Zerstörung eines Einkaufszentrums in der Ukraine eingeräumt, für den folgenschweren Luftangriff auf die Stadt Krementschuk verantwortlich zu sein. Die Attacke habe mehreren Hallen gegolten, in denen aus Europa und den USA gelieferte Waffen und Munition gelagert worden seien, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Detonation der Munition habe dann einen Brand in dem nahegelegenen Einkaufszentrum ausgelöst. Zwar behauptete das Ministerium, das Gebäude sei nicht mehr in Betrieb gewesen, doch Einträge örtlicher Geschäfte in sozialen Medien und auf Online-Plattformen legen das Gegenteil nahe.
Nach Darstellung der ukrainischen Behörden wurde das Einkaufszentrum von einem russischen Langstreckenbomber mit Luft-Boden-Raketen beschossen und zerstört. Mehr als 20 Menschen seien getötet und rund 60 verletzt worden. Laut der Stadtverwaltung hatte das Management des Einkaufszentrums angeordnet, den Luftalarm zu ignorieren – weswegen das Gebäude nicht geräumt worden sei. Nun liegt es komplett in Trümmern – und angesichts von offiziell 36 Vermisstenmeldungen könnten die Opferzahlen weiter steigen.
*** Russische Truppen stürmen Siedlung bei Lyssytschansk
Im Osten der Ukraine gehen derweil die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Lyssytschansk weiter. Mehrere Tausend ukrainische Soldaten sollen noch dort stationiert sein. Russische Truppen stürmten die Siedlung Wowtschojariwka südwestlich der Stadt, teilte der ukrainische Generalstab mit. Gekämpft werde zudem an einer Ölraffinerie. Ein russischer Vorstoß auf die Ortschaft Spirne in Richtung der Stadt Siwersk sei abgewehrt worden, hieß es weiter.
Die Trasse von Lyssytschansk nach Bachmut bleibt schwer umkämpft. Die Straße ist eine der wenigen verbliebenen Nachschubrouten für die ehemalige Großstadt, die die letzte von ukrainischen Truppen gehaltene größere Ortschaft im Gebiet Luhansk ist. Sie werde weiter ständig mit Mörsern und anderer Artillerie beschossen, teilte der Generalstab mit. Russische Truppen stehen bereits am Südrand der Stadt. Vertreter der prorussischen Separatisten berichteten zudem von Kämpfen bereits im Stadtgebiet. Die Verbindungen in die benachbarte Region Donezk stehen seit Tagen unter ständigem russischen Beschuss. Auch in den Gebieten Donezk und Charkiw werden demnach Positionen der ukrainischen Armee mit Artillerie angegriffen. Geländegewinne soll die russische Seite jedoch nicht gemacht haben.
*** London: Russen zunehmend ausgezehrt
Nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten sind Russlands Invasionstruppen infolge schwerer Verluste inzwischen „zunehmend ausgezehrt“. Beim Kampf um Sjewjerodonezk etwa seien die Hauptkräfte sechs russischer Armeen zum Einsatz gekommen, mit der Einnahme der ostukrainischen Stadt habe das Militär aber nur ein kurzfristiges Ziel erreicht. Die russische Truppenführung akzeptiere derzeit „ein Niveau verminderter Kampfkraft, das sich wahrscheinlich als nicht tragfähig erweisen wird“, hieß es weiter im täglichen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg.
*** Putin darf bei G20-Gipfel nicht erscheinen
Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des italienischen Regierungschefs Mario Draghi nicht persönlich zum G20-Gipfel im Herbst nach Indonesien reisen. Das habe der indonesische Präsident Joko Widodo als Gastgeber des G20-Treffens klar gesagt, berichtete Draghi nach dem G7-Gipfel, an dem Widodo zeitweise als Gast teilnahm. „Widodo schließt dies aus und war da kategorisch. Er (Putin) wird nicht kommen.“ Unklar sei, ob sich der Kremlchef per Videoschalte an dem G20-Gipfel beteiligen wolle. Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte darauf der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge: „Nun, das bestimmt nicht Draghi. Die Einladung ist eingetroffen und wir haben positiv reagiert.“
*** Kreml droht im Fall einer Gaspreis-Obergrenze
Russland droht mit einer Änderung der Gas-Lieferverträge durch den Energiekonzern Gazprom bei der Einführung einer Preisobergrenze für russisches Gas. „Es hängt von der Richtung ab, von der Entscheidung, die Gazprom trifft. Wahrscheinlich wird die Frage aufgeworfen, ob die Bedingungen bestehender Verträge oder der Preis geändert werden sollen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten hatten sich zuvor darauf geeinigt, mögliche Preisobergrenzen für russisches Öl und Gas zu prüfen. Damit sollten die Möglichkeiten der russischen Regierung zu Finanzierung ihrer Invasion in der Ukraine eingeschränkt werden. Quelle: ntv.de, chf/dpa/rts/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Streit-um-NATO-Beitritt-geloest-Deutschland-liefert-weitere-Panzerhaubitzen-article23428969.html
Weitere wichtige Artikel zum Ukraine-Krieg
Oberst a.D. zu Bündnis-Aufrüstung „Russland steht nicht im Zentrum neuer NATO-Pläne“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Russland-steht-nicht-im-Zentrum-neuer-NATO-Plaene-article23428847.html
Aufnahmen aus Sjewjerodonezk Hunderte ukrainische Zivilisten verlassen Asot-Werk
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Kanzler nach G7-Gipfel in Elmau Scholz: Es ist notwendig, weiter mit Putin zu reden
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„Kolossaler Fehler“ Russischer Oligarch wagt Kritik an Putins Krieg
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Kanzler bilanziert G7-Gipfel Scholz: „Es kann und wird kein Zurück geben“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Scholz-Es-kann-und-wird-kein-Zurueck-geben-article23428001.html
Intratext-Links
https://www.n-tv.de/politik/Tuerkei-unterstuetzt-NATO-Mitgliedschaft-fuer-Schweden-und-Finnland-article23429012.html
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-erhaelt-weitere-Panzerhaubitzen-2000-article23428993.html
https://www.n-tv.de/politik/Moskau-Einkaufszentrum-war-nicht-in-Betrieb-article23427509.html
https://www.n-tv.de/politik/Putin-darf-nicht-persoenlich-zu-G20-Gipfel-kommen-article23428391.html
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kreml-droht-mit-Anderung-von-Gas-Liefervertraegen-article23428456.html
Ferner
Wie Russland das ukrainische Getreide stiehlt
https://www.n-tv.de/politik/Wie-Russland-das-ukrainische-Getreide-stiehlt-article23427022.html
Scholz ist zufrieden – das sind die Ergebnisse des G7-Gipfels
https://www.n-tv.de/politik/Scholz-ist-zufrieden-das-sind-die-Ergebnisse-des-G7-Gipfels-article23428567.html
Wer beherrscht die Weltwirtschaft?
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wer-beherrscht-die-Weltwirtschaft-article23426361.html
Die Mächtigen mühen sich, aber zu wenig
https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Die-Maechtigen-muehen-sich-aber-zu-wenig-article23428596.html
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/G7 – CHINA – G7/Scholz: China soll Sanktionen gegen Russland nicht unterlaufen – 28.6.2022
Von Andrea Thomas
ELMAU/BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat an China appelliert, die westlichen Sanktionen gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht zu unterlaufen. „Darauf bestehen wir auch in allen Gesprächen, die wir führen und haben einander hier noch einmal versichert, dass wir das auch gemeinsam weiter tun werden“, sagte Scholz nach dem Treffen der Gruppe sieben führender Volkswirtschaften (G7) auf Schloss Elmau in Bayern.
In ihrem Abschluss-Kommunique haben die G7-Staaten betont, dass man mit China die Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt sowie andere relevante multilaterale Themen notwendig sei.
Gleichzeitig forderten die G7-Staaten China dazu auf, „seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und einen Beitrag zur internationalen Sicherheit“ zu leisten. Auch erinnerte die G7 China an die Notwendigkeit, „den Grundsatz der UN Charta über die friedliche Beilegung von Streitigkeiten einzuhalten und auf Drohungen, Zwang, Einschüchterungsmaßnahmen oder Gewaltanwendung zu verzichten“.
Scholz betonte auf der Abschlusskonferenz des G7-Gipfels, dass man in dem gemeinsamen Kommunique verschiedene Ambivalenzen beschrieben habe, die mit der Zusammenarbeit mit China verbunden seien. Man wolle als G7 allerdings auch „sehr gute Beziehungen“ entwickeln, wirtschaftlicher und politischer Art, zu den vielen anderen Ländern in Asien.
„Das wird dazu beitragen, dass die Balance der politischen Handlungsmöglichkeiten so ist, wie wir das brauchen für eine gute Entwicklung der Weltwirtschaft, aber auch der Welt“, sagte Scholz. Zur G7 gehören neben Deutschland auch die USA, Japan, Kanada, Großbritannien, Italien und Frankreich. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56417984-g7-scholz-china-soll-sanktionen-gegen-russland-nicht-unterlaufen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/G7 – UKRAINE u.a – GESAMT-ROUNDUP 3/Kraftakt für Ukraine: EU, G7 und Nato bündeln Kräfte – Zusammenfassung der wichtigsten Gipfelergebnisse – 20.6.2022
ELMAU/MADRID/KIEW (dpa-AFX) – Es ist ein historischer Kraftakt für die Verteidigung der Ukraine: Nach der EU und der G7 will auch die Nato auf einem Gipfel am Mittwoch und Donnerstag mit aller militärischer und finanzieller Kraft auf den Angriffskrieg Russlands antworten. Beim dritten Gipfeltreffen binnen einer Woche plant die westliche Allianz an ihrer Ostgrenze Abschreckung durch Aufrüstung angesichts der Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Einen ersten großen Fortschritt gab es dazu bereits am Dienstagabend: Die Türkei gab ihren Widerstand gegen die Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato auf. Die Türkei werde während des Nato-Gipfels in Madrid die Einladung an Finnland und Schweden unterstützen, Bündnismitglied zu werden, teilte der finnische Präsident Sauli Niinistö mit. Ein entsprechendes Memorandum sei nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan unterzeichnet worden.
Ebenfalls am Dienstagabend teilten Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihre niederländische Amtskollegin Kasja Ollongren mit, dass die beiden Länder der Ukraine sechs weitere Modelle der Panzerhaubitze 2000 liefern werden. Damit wird die Ukraine nun insgesamt 18 Stück des Waffensystems erhalten – eine ausreichend große Zahl für ein komplettes Artilleriebataillon.
Die Gruppe der wirtschaftlich stärksten Demokratien (G7) sicherte der Ukraine zum Abschluss ihres dreitägigen Gipfels im bayerischen Elmau umfassende Hilfe zu – „solange es nötig ist.“ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte als Gastgeber der G7-Staats- und Regierungschefs: „Wir sind uns einig: Präsident Putin darf diesen Krieg nicht gewinnen.“
Kanzler Scholz, US-Präsident Joe Biden und deren Kollegen aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada reisten nach Madrid weiter, wo sie am Vorabend des Nato-Gipfels zu einem Empfang bei Spaniens König Felipe zu einem Gala-Dinner geladen waren. Zur G7 gehört auch Japan. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel nahmen ebenfalls am Gipfel im Alpenidyll teil.
Die anstehenden Beratungen der 30 Alliierten in Madrid stehen auch unter dem Eindruck des russischen Raketenangriffs am Montag auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Stadt Krementschuk. Nach Angaben der örtlichen Behörden starben mindestens 18 Menschen, 36 Menschen wurden noch vermisst. Die G7 verurteilte den Angriff.
Das russische Militär bestätigte in Moskau den Angriff, bestritt aber, dass das Einkaufszentrum in Betrieb gewesen sei. Es habe einen Luftangriff auf Hallen in der Nähe gegeben, wo aus den USA und Europa gelieferte Waffen gelagert gewesen seien. Die Detonation habe dann den Brand „in einem nicht mehr betriebenen Einkaufszentrum“ ausgelöst. Die Kämpfe im Osten der Ukraine gingen auch im fünften Kriegsmonat unvermindert weiter.
Hier sind zusammengefasst die wichtigsten Ergebnisse des G7-Gipfels:
– Ukraine-Hilfe: Scholz versicherte, man werde „die wirtschaftlichen und politischen Kosten für Präsident Putin und sein Regime hochhalten und in die Höhe treiben.“ Der SPD-Politiker verwies auf Beschlüsse zur Unterstützung mit Budgethilfen von rund 29 Milliarden US-Dollar. Hinzu komme weitere humanitäre und militärische Hilfe.
– Nahrungsmittelhilfe: Die G7-Staaten stemmen sich mit weiteren 4,5 Milliarden US-Dollar (4,27 Mrd Euro) gegen drohende Hungersnöte wegen des Ukraine-Kriegs. Besonders in Ländern Afrikas sei die Ernährungskrise eine „existenzielle Bedrohung“ geworden, sagte Scholz. Die G7 rief Russland auf, die Blockade ukrainischer Häfen zu beenden. Die Ukraine und Russland sind die größten Weizen-Exporteure weltweit.
– Preisstopp für russisches Öl: Um gegen steigende Energiepreise anzugehen, will die G7 einen Preisdeckel auf russisches Öl prüfen. Nach Einschätzung von Scholz erfordern die Pläne noch viel Arbeit. Sie sehen vor, Russland zu zwingen, Öl künftig für einen deutlich niedrigeren Preis an große Abnehmer wie Indien zu verkaufen. In der EU und auch in den USA sind die hohen Spritpreise derzeit großes Thema.
– Kampf gegen den Klimawandel: Rückendeckung bekam Scholz für seine Idee zur Einrichtung eines internationalen Klimaclubs. Man unterstütze einen solchen „offenen und kooperativen“ Zusammenschluss und wolle ihn bis Ende 2022 einrichten, hieß es in der G7-Erklärung. Der Club soll vor allem die Minderung von Treibhausgas-Emissionen zum Ziel haben. Scholz sagte: „Wir sind uns alle einig, wo die Zukunft liegt, nämlich nicht beim Gas.“
Darum geht es beim zweitägigen Nato-Gipfel in Madrid:
– Nord-Erweiterung: Die Aufnahme Finnlands und Schwedens ist mit dem Ende der türkischen Blockade deutlich näher gerückt, der Beitrittsprozess kann nun voranschreiten. Ursprünglich gab es die Hoffnung, dass Finnland und Schweden noch in diesem Jahr offizielle Nato-Mitglieder werden können. Der Streit mit der Türkei hatte Zweifel aufgeworfen, ob dieser lose Zeitplan hält. Nach dem Abschluss des Aufnahmeverfahrens innerhalb der Nato müssen die Beitrittsprotokolle von den Parlamenten in allen 30 Bündnisstaaten ratifiziert werden, was Schätzungen von Diplomaten zufolge innerhalb von sechs bis acht Monaten abgeschlossen sein dürfte.
– Drastische Vergrößerung der schnellen Eingreiftruppe: Die Nato will angesichts der russischen Aggression die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte von rund 40 000 auf mehr als 300 000 erhöhen. Die Alliierten wollen über diesen Umbau der bisherigen Nato-Eingreiftruppe NRF beraten. Sie ist seit Monaten in Alarmbereitschaft. Die Transformation ist Teil eines neuen Streitkräfte-Modells für das gesamte Bündnisgebiet./DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56421950-gesamt-roundup-3-kraftakt-fuer-ukraine-eu-g7-und-nato-buendeln-kraefte-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – TÜRKEI u.a. – ROUNDUP 2: Nato-Streit mit Türkei gelöst – Weg frei für Beitrittsgespräche für Schweden und Finnland – 28.6.2022
MADRID (dpa-AFX) – Die Türkei hat ihren Widerstand gegen die Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato aufgegeben. „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir jetzt ein Abkommen haben, das Finnland und Schweden den Weg zum Nato-Beitritt ebnet“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstagabend nach einem Treffen mit Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson, dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan. Dies sende auch die deutliche Botschaft an Russlands Präsidenten Wladimir Putin, dass die Tür der Nato offen ist.
Die Türkei, Schweden und Finnland hätten eine Absichtserklärung unterzeichnet, die auf die türkischen Vorbehalte eingehe. Dabei gehe es unter anderem um Waffenexporte und den Kampf gegen Terrorismus. „Morgen werden die Staats- und Regierungschefs der Alliierten beschließen, Finnland und Schweden einzuladen, der Nato beizutreten“, sagte Stoltenberg.
Niinistö teilte mit, die Türkei werde während des Nato-Gipfels in Madrid die Einladung an die beiden nordischen Länder, Bündnismitglied zu werden, unterstützen. Das gemeinsame Memorandum unterstreiche die Verpflichtung Finnlands, Schwedens und der Türkei, ihre volle Unterstützung gegen die Bedrohung der Sicherheit des jeweils anderen Landes zu gewährleisten, hieß es in der Mitteilung des finnischen Präsidenten. „Dass wir Nato-Bündnispartner werden, wird diese Verpflichtung noch verstärken.“
Finnland und Schweden sind bislang keine Nato-Mitglieder, aber enge Partner des Verteidigungsbündnisses. Russlands Einmarsch in die Ukraine löste jedoch in den beiden militärisch bisher bündnisfreien Ländern intensive Debatten über eine solche Mitgliedschaft aus. Am 18. Mai beantragten sie jeweils die Aufnahme in die Nato – in der Hoffnung, das Prozedere bis zum Beitritt möglichst schnell durchlaufen zu können.
Die Türkei schob dem allerdings prompt einen Riegel vor, indem sie als einziges Nato-Mitglied den Beginn des Aufnahmeprozesses blockierte. Da Entscheidungen in der Nato nach dem Konsensprinzip und damit nicht gegen den Widerstand von Verbündeten getroffen werden, stockte der Prozess seitdem. Für das Bündnis war das ein unerwarteter Rückschlag, schließlich bemüht es sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine darum, Einheit und Geschlossenheit zu zeigen.
„Heute haben wir uns getroffen, diskutiert und eine gute Lösung gefunden“, sagte Stoltenberg am Dienstag nach dem mehr als dreistündigen Treffen. Der Nato-Beitritt der beiden nordischen Länder werde die komplette Sicherheitssituation in der Ostseeregion verändern. „Dies wird die Nato stärken und auch Finnland und Schweden stärken.“ Stoltenberg begrüßte, dass Finnland und Schweden Waffenlieferungen in die Türkei möglich machen wollen. Er sei zudem zuversichtlich, dass die Türkei, Finnland und Schweden sich an die Zusagen aus dem Memorandum hielten.
Ankara hatte seine Blockadehaltung mit der angeblichen schwedischen und finnischen Unterstützung von „Terrororganisationen“ wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, der syrischen Kurdenmiliz YPG und der Gülen-Bewegung begründet – in Stockholm und Helsinki werden diese Vorwürfe zurückgewiesen. Ankara forderte die Auslieferung mehrerer Menschen, die in der Türkei unter Terrorverdacht stehen. Auslieferungen sollen der Einigung vom Dienstag zufolge stets in Einklang mit dem Europäischen Auslieferungsabkommen stehen.
Erdogan ging es darüber hinaus um die Aufhebung von Beschränkungen für Waffenexporte in die Türkei. Nato-Partner wie Deutschland, aber auch andere EU-Länder wie Schweden haben aus Protest gegen eine türkische Offensive gegen die YPG in Nordsyrien im Jahr 2019 Rüstungslieferungen in die Türkei teilweise gestoppt. Die Türkei betrachtet das als Affront, da sie den Einsatz in Syrien als notwendigen Schritt im Kampf gegen den Terrorismus ansieht.
Für Finnland und Schweden geht es in der Nato-Frage um einen historischen Schritt, schließlich sind beide Länder traditionell in militärischer Hinsicht bislang bündnisfrei. Beide betrachten Russland schon seit längerem als Bedrohung. Im finnischen Fall hängt das auch damit zusammen, dass das Land eine mehr als 1300 Kilometer lange Grenze zu Russland hat. Kein anderes EU-Land grenzt auf solch einer Länge an das Riesenreich.
Ursprünglich gab es die Hoffnung, dass Finnland und Schweden noch in diesem Jahr offizielle Nato-Mitglieder werden können. Der Streit mit der Türkei hat Zweifel aufgeworfen, ob dieser lose Zeitplan hält. Nach dem Abschluss des Aufnahmeverfahrens innerhalb der Nato müssen die Beitrittsprotokolle von den Parlamenten in allen 30 Bündnisstaaten ratifiziert werden, was Schätzungen von Diplomaten zufolge innerhalb von sechs bis acht Monaten abgeschlossen sein dürfte./trs/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56422277-roundup-2-nato-streit-mit-tuerkei-geloest-weg-frei-fuer-beitrittsgespraeche-016.htm
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Russische Lebensmittelmärkte unter Druck – 28.6.2022
Von Raphael Bossniak
Wiens russische Lebensmittelhändler verkaufen Spezialitäten wie Wodka, Buchweizen und Schokolade. Doch seit Moskaus Einmarsch in die Ukraine lassen Importschwierigkeiten und Anfeindungen die österreich-russischen Betreiber besorgt zurück.
Zwischen den Matrjoschka-Puppen, die als Deko in den Regalen stehen, finden sich im russischen Lebensmittelladen Malvina im vierten Bezirk ukrainischer Buchweizen und armenischer Brandy: Russische Lebensmittelläden führen meist Produkte aus der ganzen ehemaligen Sowjetunion. Kurz nach Kriegsbeginn blieben die ukrainischen Produkte kurz aus, erzählt Natalya Abramova, die hinter der Theke steht, im Interview mit wien.ORF.at: „Alles was mit Weizen und Getreide aus der Ukraine zu tun hatte, wie zum Beispiel Kekse, aber auch Sonnenblumenöl, kam auf einmal nicht mehr.“
Doch momentan sind die Regale gefüllt. „Es ist alles anders gekommen als gedacht. Im Moment bekommen wir alles“, sagt Abramova. Im Moment liefert ein deutscher Unterhändler, der die Produkte aus Weißrussland importiert, weiterhin an das kleine Lebensmittelgeschäft. Doch es ist unklar, ob das so bleiben wird.
*** Unklare Nachschubsituation
Die Lebensmittelverkäufer, meist russisch-stämmige Österreicherinnen und Österreicher, sind sich unsicher, ob der Unterhändler in Deutschland weiter liefern wird. „Das sind alles Konserven“, sagt Olessia Zolotareva vom Berioska-Lebensmittelladen im ersten Bezirk und zeigt auf eingelegte Paradeiser in den Regalen. „Wir wissen nicht, ob das frisch hergestellte Produkte sind oder ob nur alter Lagerbestand verkauft wird.“ Es bestehe die Gefahr, dass der deutsche Unterhändler nicht dauerhaft weiterliefern könne.
Die EU-Sanktionen gegen Russland betreffen momentan keine Lebensmittel. Doch manche Nahrungsmittel könnten von der Regierung in Moskau zurückgehalten werden, so die Wirtschaftskammer gegenüber wien.ORF.at. Da der Transport mit Flugzeug und Schiff momentan unter Sanktionen steht, bleibt nur noch der Lkw-Transport. Das treibt die Preise in die Höhe.
Ein nicht so rosiges Bild zeichnet ein anderer Lebensmittelhändler, der anonym bleiben möchte: „Beliebte Produkte wie russische Schokolade bekomme ich nicht mehr.“ Viele Produkte seien nicht mehr verfügbar, so der Händler: „Wenn alles aufgekauft wurde, werden die Regale leer bleiben.“
*** Anfeindungen gegen russische Geschäfte
Das Fenster von Natalya Abramovas Geschäft ist zersplittert. Unbekannte hatten es über Nacht eingeschlagen. „Ich war schockiert aber es ist immerhin nichts gestohlen worden“, sagt die Eigentümerin. Seitdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist, gibt es Anfeindungen gegen russische Lebensmittelmärkte.
Auf der Glaswand Olessia Zolotarevas Laden hängt ein Schild mit der Aufschrift „Нет войне“ – Russisch für „Nein zum Krieg“. Doch trotzdem klebten auf einmal in der Früh Sticker auf ihrem Geschäft. „Nein zu russischen Schweinen“ steht darauf.
„Wir haben nie verheimlicht, dass wir ein russisches Geschäft sind. Früher war das eben mit Nostalgie verbunden“, erzählt Zolotareva, die neben einem T-Shirt mit dem Wappen der Sowjetunion steht. Doch mit dem Krieg sei das Wohlwollen vieler gegenüber allem Russischen ins Gegenteil umgeschlagen. „Ich verstehe die Abneigung von Ukrainern natürlich. Auch ich finde die Gesamtsituation peinlich“, sagt sie. Die Aufschrift „Russische Spezialitäten“ auf der Eingangstür habe sie mittlerweile zu „Ostspezialitäten“ abgeändert. Aber nicht wegen den Anfeindungen, betont sie.
*** Neue Kundschaft: Ukrainische Flüchtlinge
Trotz Anfeindungen sind die Kundinnen und Kunden nicht weniger geworden. Besonders ukrainische Flüchtlinge würden jetzt in russischen Lebensmittelläden einkaufen, erzählt Natalya Abramova: „Die Essgewohnheiten von Russen und Ukrainern ähneln sich. Viele sind noch nicht mit der österreichischen Küche vertraut und wollen Gewohntes essen. Meine Kundschaft hat sich fast verdoppelt.“
Doch die Beziehung mit den neuen Kunden ist nicht unbelastet. „Wir haben eine Kaffeemaschine mit der russischen Flagge darauf“, sagt Abramova und zeigt auf einen kleinen Bildschirm, auf dem die russische Fahne mitsamt Wappen zu sehen ist. „Einmal war eine ukrainische Frau mit ihrem Kind da. Es hat die Flagge gesehen und zu seiner Mutter gesagt: ‚Mama, gehen wir raus. Da sind Russen.‘“
Raphael Bossniak, wien.ORF.at
https://wien.orf.at/stories/3162161/
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROPA – IAB: European Labour Market Barometer sinkt im Juni – 28.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Das European Labour Market Barometer ist im Juni gesunken. Laut Mitteilung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ging es um 1,3 Punkte auf 102,9 Punkte zurück. Die Einschätzungen für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit sank um 2,0 Punkten auf 101,5 Punkte und die Einschätzung zur Beschäftigung um 0,6 Punkte auf 104,2. Laut IAB verzeichneten vor allem Deutschland, die Schweiz, Wallonien und Zypern deutliche Rückgänge. Dennoch deute der Stand des Barometers noch immer auf eine gute Entwicklung hin, denn in keinem der teilnehmenden Länder sei die neutrale Marke von 100 unterschritten worden.
„Die Arbeitsmärkte halten sich gut, aber Europa spürt die Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine und der weltweiten Lieferkettenstörungen“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Zusätzliche Risiken bestünden durch eine mögliche geopolitische Ausweitung des russischen Kriegs gegen die Ukraine oder eines weitgehenden Energie-Lieferstopps. DJG/hab/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56416173-iab-european-labour-market-barometer-sinkt-im-juni-015.htm
GROSSBRITANNIEN – SCHOTTLAND – Schottische Regierung plant zweites Unabhängigkeitsreferendum – 28.6.2022
Die schottische Regierung plant ein zweites, „konsultatives“ Referendum über die Unabhängigkeit von Großbritannien. Die Abstimmung solle am 19. Oktober 2023 stattfinden, sagte Regierungschefin Nicola Sturgeon am Dienstag im Parlament in Edinburgh. Umgesetzt werden könnte die „konsultative“ Abstimmung laut Sturgeon bei einem positiven Ausgang nur mit der Zustimmung des britischen und des schottischen Parlaments. DJG/DJN/AFP/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56421370-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROZONE – Unicredit: Euroraum-Inflation steigt im Juni auf 8,6 Prozent – 28.6.2022
Die Volkswirte von Unicredit erwarten, dass die Inflation im Euroraum im Juni ein Allzeithoch von 8,6 (Mai: 8,1) Prozent erreicht hat und rechnen mit einer Kernteuerungsrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) von 4,0 (3,8) Prozent. Sie gehen davon aus, dass die Energiepreise 0,2 Prozentpunkte zu dem Anstieg beigetragen haben und dass die Teuerung bei Nahrungsmitteln einen zweistelligen Wert erreicht hat. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56417377-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
FRANKREICH – Frankreich: Konsumstimmung auf Neunjahrestief – Inflationserwartungen steigen – 28.6.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im Juni weiter eingetrübt. Gegenüber dem Vormonat fiel der Indikator des Statistikamts Insee um drei Punkte auf 82 Zähler, wie Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Mitte 2013. Zudem liegt der Indikator nach seinem sechsten Rückgang in Folge deutlich unter seinem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Analysten hatten im Mittel 84 Punkte erwartet.
Im Detail trübte sich die Stimmung durchweg ein. Die befragten Verbraucher bewerteten ihre Finanzsituation, ihre Sparneigung und ihren Lebensstandard jeweils schlechter. Auch die Beschäftigungschancen wurden etwas ungünstiger bewertet. Die Inflationserwartungen stiegen auf den höchsten Stand seit 2008.
Aktuell beträgt die Inflation in Frankreich nach europäischer Rechnung (HVPI) 5,8 Prozent. Das ist zwar deutlich weniger als in anderen großen Euroländern wie Deutschland. Allerdings ist es für Frankreich ein Rekord seit Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. /bgf/jkr/stk © 2022 dpa-AFX
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DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Institute: Gefahr einer Gaslücke deutlich verringert – 28.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Wahrscheinlichkeit einer Versorgungslücke mit Erdgas im Fall eines Stopps russischer Lieferungen ist gegenüber April deutlich gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktualisierte Simulationsrechnung der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute. „Trotz mittlerweile deutlich besser gefüllter Speicher sind damit aber noch nicht alle Risiken für die Gasversorgung der Industrie im Winterhalbjahr 2022/2023 gebannt“, erklärten sie. „Es ist daher ratsam, zeitnah die Preissignale bei den Verbrauchern ankommen zu lassen.“
Angesichts der jüngst von russischer Seite gedrosselten Durchleitungsmengen haben die Institute den Angaben zufolge ihre Mitte April im Frühjahrsgutachten für die Bundesregierung veröffentlichten Simulationen bis Ende 2023 für die Gasverfügbarkeit und die wirtschaftlichen Effekte im Fall eines Lieferstopps aktualisiert. Im Median der Simulationsergebnisse ergebe sich bei einem sofortigen Lieferstopp keine Gasversorgungslücke bis Ende kommenden Jahres. Industrielle Verbraucher müssten dann nicht rationiert werden, die Versorgung privater Haushalte und sozialer Einrichtungen wäre ohnehin nicht gefährdet.
Bei einem sofortigen Lieferstopp im April wäre im Jahr 2023 eine Gaslücke im Umfang von 35,5 TWh aufgetreten, was die Gasversorgung für die Industrie erheblich beschnitten und dort die Produktion eingeschränkt hätte, so die Institute. Zwischenzeitlich sei mehr Gas nach Deutschland geströmt und gespeichert worden, als sonst im kommenden Jahr gefehlt hätte. Waren die deutschen Gasspeicher im vergangenen April nur zu 30 Prozent gefüllt, so habe der Füllstand zuletzt 58 Prozent erreicht.
*** Versorgung nicht zwangsläufig sicher
„Dennoch ist die Versorgung der Industrie bei einem sofortigen Lieferstopp nicht in jedem Fall gesichert“, warnten die Institute. So ergebe sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent im kommenden Jahr eine Gaslücke von mindestens 23,8 TWh, im sehr unwahrscheinlichen schlechtesten Fall fehlten sogar fast 160 TWh. Durch den daraus resultierenden Produktionsausfall in den gasintensiven Industrien und ihren unmittelbaren Abnehmern käme es den Berechnungen der Institute zufolge zu einem Wertschöpfungsverlust von rund 46 Milliarden respektive 283 Milliarden Euro. Dies entspreche 1,6 beziehungsweise 9,9 Prozent der Wirtschaftsleistung des Jahres 2021.
Die gesamtwirtschaftlichen Einbußen dürften noch deutlich größer ausfallen, da die unmittelbaren Effekte noch konjunkturell verstärkt würden. Außerdem würden den Haushalten infolge höherer Energiepreise Kaufkraft entzogen. Entwarnung gäben die jetzt berechneten Simulationen allerdings für Szenarien, in denen die derzeit auf 40 Prozent gedrosselten russischen Lieferungen fortgesetzt werden. Dann drohe auch bei ungünstigen Konstellationen kein Gasengpass für die Industrie. Die Politik sollte auf marktwirtschaftliche Instrumente setzen, um die Anpassung an den negativen Energieschock möglichst effizient zu gestalten, empfahlen die Institute.
Dazu sei es erforderlich, die gestiegenen Beschaffungskosten für Energieträger zeitnah an die Verbraucher weiterzugeben. Denn dann sinke der Energieverbrauch, und die günstigeren Konstellationen der Gasverfügbarkeit würden wahrscheinlicher. Hierzu zähle auch das Aktivieren des Preisanpassungsmechanismus gemäß Energiesicherungsgesetz. „Da höhere Preise bereits einen starken Anreiz für die Einsparung von Energie liefern, sind zusätzliche staatliche Anreize zum Energiesparen nicht notwendig und bergen das Risiko ungünstiger Verteilungseffekte“, erklärten das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. DJG/ank/apo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Deutschland: Zahl der Firmenpleiten trotz Ukraine-Krieg weiter rückläufig – 28.6.2022
NEUSS (dpa-AFX) – Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen durch den Ukraine-Krieg ist die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland gesunken. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform registrierte im ersten Halbjahr 7300 Unternehmensinsolvenzen, wie sie am Dienstag mitteilte. Das waren 2,8 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Allerdings befürchten die Experten angesichts der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen in der zweiten Jahreshälfte eine Trendumkehr.
„Trotz über zwei Jahren Corona und der zuletzt massiven Kostenexplosion gibt es keinen Anstieg bei den Insolvenzen“, berichtete der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. Doch seien die Auswirkungen der wirtschaftlichen Verwerfungen in einigen Teilen der Unternehmenslandschaft zu erkennen. Insbesondere bei Großunternehmen gebe es einen Anstieg der Insolvenzmeldungen. Prominente Beispiele im bisherigen Jahresverlauf seien die MV-Werften sowie die Modekette Orsay. Außerdem gebe es eine hohe Zahl an Insolvenzen von Selbstständigen, die meist ein vereinfachtes Insolvenzverfahren durchliefen und nicht als Unternehmensinsolvenzen gezählt würden.
Rund 68 000 Beschäftige waren laut Creditreform im ersten Halbjahr von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen. Die Schäden für die Gläubiger summierten sich auf rund 19 Milliarden Euro.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag dagegen mit 32 800 um 23 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Vor einem Jahr hatte eine Änderung des Verbraucherinsolvenzrechts deutliche Erleichterungen für überschuldete Privatpersonen gebracht. Dadurch war die Zahl der Verbraucherinsolvenzen vorübergehend nach oben geschnellt./rea/DP/jha © 2022 dpa-AFX
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DEUTSCHLAND – GfK-Konsumklima sinkt auf neues Rekordtief – 28.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat nach einer kurzen Pause ihre Talfahrt fortgesetzt. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Juli einen Rückgang ihres Indikators auf minus 27,4 Zähler von revidiert minus 26,2 (zunächst: minus 26,0) Punkte im Vormonat. Das Konsumklima hat damit ein neues Allzeittief erreicht – seit Beginn der Erhebung für Gesamtdeutschland im Jahr 1991 wurde kein niedrigerer Wert als aktuell gemessen.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 27,0 Punkte prognostiziert. „Der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie unterbrochene Lieferketten lassen vor allem die Energie- und Lebensmittelpreise explodieren und führen dazu, dass sich das Konsumklima so trüb wie noch nie zeigt“, erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. „Vor allem der Anstieg der Lebenshaltungskosten von derzeit knapp 8 Prozent drückt schwer auf die Stimmung der Verbraucher und schickt diese auf Talfahrt.“
Für eine nachhaltige Trendwende beim Konsumklima sei neben der Beendigung des Ukraine-Krieges vor allem entscheidend, dass die hohen Inflationsraten wieder zurückgeführt werden. Hier sei in erster Linie die Europäische Zentralbank (EZB) gefordert, dies durch eine angemessene Geldpolitik zu begleiten. Allerdings sollten diese Maßnahmen wohl abgewogen sein, um die ohnehin angeschlagene deutsche Wirtschaft durch eine zu restriktive Geldpolitik nicht in die Rezession zu schicken.
Die Verbraucher sähen nach wie vor ein großes Risiko dafür, dass die deutsche Wirtschaft in die Rezession abrutschen könnte. Lieferkettenprobleme sowie der Ukraine-Krieg behinderten derzeit die Produktion in Deutschland. Hinzu komme, dass aufgrund der hohen Inflation der private Konsum als wichtige Stütze für das Wachstum der Wirtschaft auszufallen drohe.
Der Befragungszeitraum war vom 2. bis 13. Juni. Die Ergebnisse basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews. DJG/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – IAB-Barometer verzeichnet zweitstärksten Rückgang seit Bestehen – 28.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Juni um 2,4 Punkte auf 102,9 Zähler gesunken. Einen stärkeren Rückgang gab es nur im April 2020, als die Pandemie um sich griff. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Juni im Vergleich zum Mai zwar um 0,5 Punkte gesunken, liegt mit 106,5 Punkten aber weiter auf einem sehr hohen Niveau.
Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit ist mit einem Rückgang von 4,3 Punkten hingegen eingebrochen und liegt aktuell bei einem Wert von 99,2 Punkten. Damit hat die Komponente Arbeitslosigkeit zum ersten Mal seit August 2020 die neutrale Marke von 100 unterschritten, was auf eine steigende Arbeitslosigkeit hinweist.
Der wesentliche Grund dafür dürfte mit dem Prozess der Integration der ukrainischen Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt und deren statistischer Erfassung in der Grundsicherung zusammenhängen, erklärte das IAB. „Hiermit ist oft eine Arbeitslosmeldung verbunden. Das wäre aber weniger ein kritisches Signal als ein wichtiger Schritt im Rahmen der Jobsuche“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs.
Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation blieben die Beschäftigungsperspektiven weiter gut, denn der Arbeitsmarkt sei aufnahmefähig. Das zeige auch der Arbeitskräfteknappheitsindex des IAB, der Schwierigkeiten bei Stellenbesetzungen widerspiegelt. Dieser ist im Juni erneut auf ein Rekordniveau gestiegen.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). DJG/apo/kla © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im Juni – 28.6.2022
MÜNCHEN (Dow Jones)–Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Juni auf 103,3 Punkte von 104,0 im Mai gesunken. „Die Unternehmen in Deutschland werden zurückhaltender bei den Neueinstellungen“, erklärte das Ifo-Institut. „Dennoch bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch. Fachkräftemangel ist immer noch ein zentrales Problem für die Unternehmen.“
In der Industrie hat das Beschäftigungsbarometer leicht nachgegeben. Während die Elektroindustrie weiterhin Personal sucht, ist in der chemischen Industrie der Einstellungsprozess erstmal gestoppt. Auch bei den Dienstleistern ist der Indikator gesunken. Trotzdem bleibt der Bedarf nach neuen Mitarbeitern in vielen Branchen hoch. Im Handel sowie im Baugewerbe gibt es keine Pläne für Neueinstellungen. © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Lindner: Lemkes Haltung zu Verbrenner-Aus widerspricht Verabredungen – 28.6.202
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat mit heftiger Kritik auf die Ankündigung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) reagiert, im EU-Umweltrat in Luxemburg für ein faktisches Verbot von Pkw mit Verbrennungsmotoren stimmen zu wollen. „Die Äußerungen der Umweltministerin zum Verbrenner-Aus sind überraschend“, erklärte Lindner über den Kurznachrichtendienst Twitter. „Sie entsprechen nicht den Verabredungen“, betonte er. „Verbrennungsmotoren mit CO2-freien Kraftstoffen sollen als Technologie auch nach 2035 in allen Fahrzeugen möglich sein. Daran ist unsere Zustimmung gebunden.“
Lemke hatte im ZDF-Morgenmagazin gesagt, beinhalte das Paket den Vorschlag der Kommission, nach 2035 keine Zulassung von Autos vorzusehen, die CO2 ausstoßen, „dann werden wir zustimmen“. Auf die Frage nach einer Beilegung des Streits mit Lindner hatte sie gesagt, „dass noch einmal deutlicher herausgearbeitet werden soll, dass es Bereiche gibt, in denn auch andere Technologien nach 2035 zum Einsatz kommen können“. Das betreffe aber nicht den Pkw-Bereich, sondern andere Kraftfahrzeugbereiche. DJG/ank/apo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Lemke will Verbrenner-Aus bei EU-Beratungen zustimmen – 28.6.2022
Von Andreas Kißler
LUXEMBURG/BERLIN (Dow Jones)–Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will im EU-Umweltrat in Luxemburg nach eigenen Angaben der Linie der Europäischen Kommission für ein faktisches Verbot von Pkw mit Verbrennungsmotoren zustimmen. „Wir richten uns hier alle auf einen langen Tag mit langen Verhandlungen ein, möglicherweise bis in die Nacht“, sagte Lemke im ZDF-Morgenmagazin in einer Videoschalte aus Luxemburg direkt vor den Verhandlungen der Mitgliedsstaaten. „Wenn das Paket dann das beinhaltet, was die Kommission vorgeschlagen hat, keine Zulassung von Autos, die CO2 ausstoßen, nach 2035, dann werden wir zustimmen.“
Ihr sei wichtig, dass die Bundesregierung bei den Beratungen die Kommission „in ihrem Ziel unterstützen wird“, sagte Lemke. „Das ist die Linie, die die Bundesregierung in den letzten Wochen und Monaten hier vertreten hat, die auch im Koalitionsvertrag niedergelegt ist, und die wir heute für die Bundesregierung vertreten.“ Darüber hinaus werde Deutschland deutlich machen, dass es Bereiche gebe wie zum Beispiel bei Feuerwehrautos oder im Schiffs- oder Flugverkehr, wo auch andere Kraftstoffe in Zukunft eingesetzt werden könnten.
Auf die Frage nach einer Beilegung des Streits mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in der Frage des Verbrenner-Aus sagte Lemke, man habe sich darauf verständigt vorzutragen, „dass noch einmal deutlicher herausgearbeitet werden soll, dass es Bereiche gibt, in denn auch andere Technologien nach 2035 zum Einsatz kommen können“. Das betreffe nicht den Pkw-Bereich, sondern andere Kraftfahrzeugbereiche. DJG/ank/apo © 2022 Dow Jones News
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