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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – VAKZINOLOGIE – COVID-19: Beta-Impfstoff erzielt als Booster höhere Antikörpertiter gegen Omikron – 14.6.2022
CORONA – MEDIZIN – MIS-C-Risiko bei Kindern bei Omikron-Infektion geringer als bei Delta – 14.6.2022
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – ECDC: BA.4 und BA.5 werden sich in Europa durchsetzen – Anstieg der Coronaerkrankungen erwartet – 14.6.2022
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – EU-Einigung für Verlängerung des Corona-Passes um ein Jahr – 14.6.2022
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – WHO prüft Ausrufung von internationalem Gesundheitsnotstand wegen Affenpocken – 14.6.2022
AFFENPOCKEN – WHO beruft wegen Affenpocken Notfallausschuss ein – 14.6.2022
AFFENPOCKEN – EU kauft 110.000 Dosen Affenpockenimpfstoff – 14.6.2022
AFFENPOCKEN – Deutlicher Anstieg in Deutschland: knapp 230 Fälle von Affenpocken in elf Bundesländern – Aufklärung und Impfung: Safer-Sex-Regeln und gezielte Impfungen verhüten Infektion – 14.6.2022
BORRELIOSE – Borreliose: Jeder Siebte weltweit infiziert, Mitteleuropa besonders betroffen – 14.6.2022
POLIOMYELITIS – Vor 20 Jahren wurde Europa poliofrei – doch Risiko neuer Fälle steigt – 14.6.2022
KLIMAWANDEL – Forscher zeigen wechselvolle Geschichte der Silvretta-Gletscher – Ab 1850 menschengemachter Schwnud der Gletscher – 14.6.2022
DEMENZ – Vergesslichkeit im mittleren Alter ist Demenz-Risiko – 14.6.2022
VERMÖGEN – Vermögende international und in Österreich wieder reicher geworden – Zahl der Superreichen weltweit um 9,6 Prozent angestiegen – Superreiche weltweit mit 8,1-Prozent Vermögenszuwachs – Österreich: 400 Superreiche besitzen ein Drittel des heimischen Finanzvermögens – Prognose für 2022e „deutlich verhaltener“ – 14.6.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Opec-Fördermenge sinkt im Mai wegen Einbruch in Libyen – 14.6.2022
INTERNATIONAL – Bericht: Staaten geben noch mehr Geld für Atomwaffen aus – 14.6.2022
BÖRSEN – Devisen: Euro weiter knapp über 1,04 US-Dollar – 13.6.2022
BÖRSEN – Ölpreise legen deutlich zu – Brent bei 124,05 und WTI bei 122,43 USD je Fass – Ölpreise zwischen knappem Angebot und chinesischem Corona-Lockdown – Gazprom verringert Liefermenge nach Europa um 40 Prozent: Erdgaspreise in Europa deutlich angestiegen – 14.6.2022
BÖRSEN – US-Anleihen: Renditen markieren weiteres Hoch vor Fed-Sitzung – Höchststand seit elf Jahren: zehnjährige Staatsanleihen rentieren mit knapp 3,47 Prozent – Zinsstraffungsängste: hebt FED Basiszinssatz um 0,75 Prozent an? – 14.6.2022
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Schwächer – Zehnjahresrendite steigt über 1,7 Prozent – Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe steigt auf 1,74 Prozent – Italienische Anleihe-Rendite bei bis 4,2 Prozent – Inflation und straffe Geldpolitik treiben – FED vor 0,75-Prozent-Schritt? – Japanische Zentralbank kauft Wertpapiere zwecks Unterdrückung von Marktzinsen – 14.6.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Größte Zinserhöhung der Fed seit 28 Jahren könnte ins Haus stehen – Markt setzt auf 99-Prozent-Chance einer Basiszinserhöung um 0,75 Prozent – 14.6.2022
ZENTRALBANKEN – JAPAN – Deutsche Bank: BoJ letzter Anker für Anleihemärkte – Bei Aufhebung der Zinskurvenkontrolle drohen Verwerfungen auf den internationalen Anleihemärkten – 14.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Schnabel: EZB-Bekenntnis zum Euro verhindert Fragmentierung – Flexibler Wertpapierkauf: Fragmentierung auf jeden Fall verhindern – 14.6.2022
[f]ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Knot: EZB könnte Zinsen auch im Oktober und Dezember anheben – Knot erörtert stärkere Zinsanhebung im September – Inflationsentwicklung entscheidet über Ausmaß weiterer Zinsanhebungen – 14.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Anleihebestände steigen in Vorwoche weniger stark – Tabelle – 14.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wirtschaftsweise Grimm: EZB muss Inflationserwartungen verankert halten – 14.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Flossbach/Mayer: Euro ist genuiner Nachfolger der italienischen Lira – Mayer erwartet starken liraartigen Wertverlust für den Euro – Mayersieht USD als Einäugigem unter Blinden: USD mit Aufwärtspotential – 14.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Internationale Rolle des Euro 2021 stabil – 14.6.2022
USA – INFRASTRUKTUR – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 14.6.2022
USA – US-Erzeugerpreise steigen im Mai weiter – Monatsanstieg um 0,8 und Jahresanstieg um 10,8 Prozent – Kernerzeugerpreise ohne Nahrungsmittel und Energie: Monatsanstieg um 0,5 und Jahresanstieg um 8,3 Prozent – 14.6.2022
TANSANIA – Tansania unterzeichnet Erdgasvertrag mit Shell und Equinor – Riesige Gasvorkommen vor Küste Tansanias vermutet – NACHTRAG: 12.6.2022
PAKISTAN – Pakistans Währung sinkt auf historisches Tief – Zahlungsausfall bei den internationalen Verbindlichkeiten möglich – 14.6.2022
UKRAINE – INFRASTRUKTUR – Kiew: 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche verloren – 14.6.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 15.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj hofft auf moderne Raketenabwehr – Ukraine lehnt weiteres Minsker Abkommen ab *** „Den größten Bedarf an solchen Waffen in Europa“ – Vizeministerin: Nur ein Zehntel der Waffen bekommen – Selenskyj-Berater ist gegen mögliches neues Minsker Abkommen – Selenskyj appelliert an eigene Truppen – Das wird heute wichtig – inkl. 2:08-min-Video und Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 15.6.2022, 7:07
RUSSLAND – UKRAINE – Der 111. Kriegstag im Überblick: Scholz will Hotline für Whistleblower – Gazprom dreht am deutschen Gashahn *** Scholz: Whistleblower sollen über Oligarchen informieren – Gazprom reduziert Lieferungen durch Nord Stream 1 – Bund gibt Gazprom Germania Milliarden-Spritze – Russland kündigt Fluchtkorridor für Mittwoch an – Bauern machen Druck wegen Getreideknappheit – USA: Putin peilt größere Gebietsgewinne in Ukraine an – Russland setzt britische Journalisten auf Schwarze Liste – Selenskyj: „Helft uns. Bitte.“ * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 14.6.2022, 21:15
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Selenskyj warnt Scholz vor „Spagat“ zwischen Ukraine und Beziehungen zu Russland – 14.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj will auch die Krim zurückerobern – 14.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Siemens Energy: Turbine für Nord Stream 1 wegen kanadischer Sanktionen nicht lieferbar – Gasturbine für Betrieb von Nord Stream 1 unverzichbar – Periodische Überholung von Gasturbinen nötig – 14.6.2022
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – NORDIRLAND – EUROPÄISCHE UNION – Großbritannien geht bei Nordirland-Streit mit EU auf Konfrontationskurs – 14.6.2022
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Arbeitslosigkeit steigt von niedrigem Niveau aus leicht an – 14.6.2022
EUROPÄISCHE UNION – Widerstand gegen „grüne“ Atomenergie und Gas im Europaparlament – 14.6.2022
POLEN – Polens Präsident unterzeichnet Reform umstrittenen Disziplinarsystems – Strei zwischen EU und Polen beendet – 14.6.2022
FRANKREICH – Frankreich könnte im Sommer über EDF-Renationalisierung entscheiden – 14.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Ministerium: Versorgungssicherheit mit Gas weiter gewährleistet – 14.6.2022
DEUTSCHLAND – Bundesregierung gewährt Gazprom Germania KfW-Darlehen – 14.6.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Erzeugerpreise für Agrarprodukte im April steigen im Rekordtempo um 40 Prozent – Stärkster Preisanstieg seit 1961 – 14.6.2022
DEUTSCHLAND – IMK: Inflation hat wenig mit Überhitzen zu tun – 14.6.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Großhandelspreise steigen im Mai etwas langsamer – Monatsanstieg um 1,0 Prozent, Jahresanstieg um 22,9 (April: 23,8) Prozent – Stärkste Anstiege: Mineralölerzeugnissen (63,5 Prozent), feste Brennstoffe (76,7 Prozent) sowie mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (46,0 Prozent), chemischen Erzeugnisse (43,1 Prozent) sowie Erze, Metalle und Metallhalbzeug (41,1 Prozent) – 14.6.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Inflation steigt im Mai auf 8,7 Prozent – 14.6.2022
DEUTSCHLAND – Umfrage: Größter Pessimismus unter Investoren seit 1994 – Sinkende Inflationsraten für 2023e erwartet – 14.6.2022
DEUTSCHLAND – ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Juni etwas – Anstieg auf minus 28 (Mai: minus 34,3) Punkte 14.6.2022
DEUTSCHLAND – Ostausschuss: Ukraine-Krieg hinterlässt deutliche Spuren im Handel – Deutscher Export nach Russland und Weißrussland: tiefe Einbrüche um 60 Prozent – 13.6.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Arbeitsmarktstatistiken 2021 Ergebnisse der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung und der Offenen-Stellen-Erhebung – 14.6.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Gesundheitsausgaben 2021 um 12,6 % gestiegen – 14.6.2022
ÖSTERREICH – Preise für Wohnimmobilien steigen österreichweit auch zu Jahresbeginn 2022 weiter – Preiszuwächse um 10 Prozent in Wien und österreichweit – Anstieg 2022Q1 um 3,7 Prozent – Boom im Wohnbau klingt ab – Anhaltendes Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte – inkl. Tabelle – 14.6.2022
ÖSTERREICH – Überbewertung bei heimischen Immobilien auf Rekordhoch – 14.6.2022
In Wien sind die Wohnimmobilienpreise heuer im ersten Quartal laut OeNB im Jahresabstand um 11,8 Prozent und in Restösterreich um 12,9 Prozent gestiegen.
ÖSTERREICH – Vermögende international und in Österreich wieder reicher geworden – Zahl der Superreichen weltweit um 9,6 Prozent angestiegen – Superreiche weltweit mit 8,1-Prozent Vermögenszuwachs – Österreich: 400 Superreiche besitzen ein Drittel des heimischen Finanzvermögens – Prognose für 2022e „deutlich verhaltener“ – 14.6.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – VAKZINOLOGIE – COVID-19: Beta-Impfstoff erzielt als Booster höhere Antikörpertiter gegen Omikron – 14.6.2022
Paris – Nach Moderna hat jetzt auch Sanofi erste Ergebnisse zu einem auf die Beta-Variante von SARS-CoV-2 zugeschnittenen Impfstoff vorgestellt.
Laut einem Preprint in medRxiv (2022; DOI: 10.1101/2022.05.25.22274904) wurde nach einer Boosterung eine höhere neutralisierende Wirkung erzielt als mit 2 Impfstoffen gegen den Wuhan-Typ von SARS-CoV-2.
Das Pandemievirus hat einen Vorsprung gegenüber den Impfstoffherstellern. Während SARS-CoV-2 sich genetisch immer weiter von der Omikron-Variante entfernt, testen die Hersteller noch Impfstoffe gegen die Beta-Variante, die im Oktober 2020 in Südafrika entstanden war, es aber nicht bis Europa schaffte. Der Nachfolger Omikron, der ein Jahr später ebenfalls im Süden Afrikas entstand, hat sich dagegen weltweit durchgesetzt.
Beta und Omikron stimmen in der Rezeptorbindungsstelle teilweise überein, was zu einer gewissen Kreuzimmunität führt. Die von den Herstellern hergestellten Beta-Impfstoffe könnten deshalb in der Boosterung eine bessere Wirkung erzielen als die derzeit zugelassenen Impfstoffe, die alle gegen den Wildtyp konzipiert wurden.
Im April konnte Moderna dies für einen bivalenten Impfstoff zeigen, der neben mRNA-1273 den Impfstoffkandidaten mRNA-1273.211 enthält, der Mutationen der Beta-Variante von SARS-CoV-2 berücksichtigt. Der bivalente Impfstoff erzielte bei der Boosterung mehr als doppelt so hohe Antikörpertiter wie mRNA-1273.
Jetzt stellt der Hersteller Sanofi erste Ergebnisse zu 2 Protein-basierten Impfstoffkandidaten vor. Der 1. Impfstoff MV(D614) enthält noch das Spikeprotein des Wildtyps mit der Mutation D614, im 2. Impfstoffkandidaten MV(Beta) wurde das Spikeprotein auf Beta (B.1.351) angepasst. Beide Impfstoffe enthalten das von GSK entwickelte Adjuvans AS03.
Nach den von Odile Launay vom Hôpital Cochin in Paris und Mitarbeitern vorgestellten Ergebnissen erreichte MV(Beta) ebenfalls eine stärkere Boosterwirkung gegen Omikron als MV(D614) oder der mRNA-Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer. Nach der Boosterung mit MV(D614) stieg der Titer gegen Omikron auf 123,9. Die Boosterung mit BNT162b2 erreichte einen Titer von 139,5. Nach der Auffrischung mit MV(Beta) stieg der Titer dagegen auf 253,2. Auch in den Tests zur T-Zell-Wirkung erzielte MV(Beta) die beste Wirkung.
Dies lässt hoffen, dass Impfstoffe gegen Beta im Herbst eine bessere Schutzwirkung erzielen könnten als die derzeitigen Impfstoffe. Sicher ist dies natürlich nicht, da sich die weitere Entwicklung von SARS-CoV-2 nicht vorhersagen lässt. Zu den Einschränkungen gehört auch, dass von Antikörpertitern nicht 1 : 1 auf die klinische Schutzwirkung geschlossen werden kann. Die Antikörpertests wurden außerdem bereits 15 Tage nach der Impfung durchgeführt. Wie lange die Schutzwirkung anhält, ist noch offen.
Besser als ein Wirkstoff gegen Beta könnte ein Wirkstoff gegen Omikron sein. Da sich mRNA-Impfstoffe schneller anpassen lassen, konnte Moderna kürzlich erste Studienergebnisse zu einem bivalenten Impfstoff mit Omikron-Komponente vorstellen. Wie zu erwarten, konnte die neutralisierende Wirkung noch einmal verstärkt werden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135088/COVID-19-Beta-Impfstoff-erzielt-als-Booster-hoehere-Antikoerpertiter-gegen-Omikron
CORONA – MEDIZIN – MIS-C-Risiko bei Kindern bei Omikron-Infektion geringer als bei Delta – 14.6.2022
Aarhus/Kopenhagen – Nach einer COVID-19-Erkrankung tritt bei Kindern in seltenen Fällen das multisystemische Entzündungssyndrom (MIS-C) auf. Im Vergleich zu früheren Virusvarianten scheint das Risiko nach einer Omikron-Infektion noch geringer zu sein. Und auch geimpfte Kinder erkrankten seltener an MIS-C.
Zu diesem Ergebnis kommt eine dänische Kohortenstudie, die in JAMA Pediatrics erschienen ist (DOI: 10.1001/jamapediatrics.2022.2206).
Unter den gut 580.000 schätzungsweise infizierten Kindern und Jugendlichen in Dänemark – darunter 267.086 geimpfte – wurden 1 geimpftes und 11 ungeimpfte Kinder mit MIS-C identifiziert. In etwa 31.500 Fällen ist von Reinfektionen auszugehen. Hier traten keine MIS-C-Fälle auf.
Während der Omikron-Welle hatten geimpfte gegenüber ungeimpften Kindern ein signifikant niedrigeres Risiko für MIS-C nach einer SARS-CoV-2-Infektion (RR, 0,11; 95-%-Konfidenzintervall 0,01-0,83; P = 0,007). Für ungeimpfte 0-17-Jährige lag die Fallrate bei 34,9 (17,4-62,4) pro 1 Millionen Infizierte, bei den geimpften waren es im Schnitt 3,7 (0,1-20,9) pro 1 Millionen Infizierte. Es gab 1 MIS-C-Fall bei einem 12-17 Jahre alten Jugendlichen. Am höchsten war die Fallrate bei den 5-11-Jährigen ohne Impfung: 7 Fälle, was 45,2 pro 1 Millionen entsprach. Das Konfidenzintervall war mit 18,2-93,1 jedoch sehr groß.
8 Mal mehr MIS-C-Fälle während Delta- und Wildtyp-Welle
Deutlich höhere MIS-C-Fallzahlen wurden in Dänemark bei Ungeimpften während der Delta- und Wildtyp-Welle dokumentiert (RR, 0,14; 95-%-KI, 0,07-0,29; P < .001). 51 ungeimpfte Kinder und Jugendliche von schätzungsweise 175.500 Delta-Infizierten erkrankten an MIS-C. Das entspricht einer Rate von 290,7 pro 1 Millionen. Im Gegensatz dazu erkrankte nur 1 Jugendlicher an MIS-C von fast 10.000 geimpften, die eine Durchbruchsinfektion hatten. Das entspricht etwa 100 pro 1 Million. Nach Wildtyp-Infektionen lag die Rate bei den ungeimpften Kindern und Jugendlichen bei 245,6 pro 1 Million.
Der Vergleich der MIS-C-Fallrate der ungeimpften 0-17-Jährigen, die sich mit Omikron oder Delta infiziert hatten zeigt: MIS-C trat nach Delta-Infektionen 8 Mal häufiger pro 1 Million auf als nach Omikron-Infektionen. Der Vergleich zwischen Geimpften und Ungeimpften ergab für Omikron-Infektionen einen 10-fach höheren Schutz, für Delta-Infektionen einen 2,9-fach höheren Schutz durch die Impfung. Die Konfidenzintervalle waren jedoch teilweise sehr groß und überlappten zwischen Geimpften und Ungeimpften.
Es gibt auch Hinweise dafür, dass die Impfung selbst MIS-C auslösen kann. Allerdings scheint das Risiko deutlich geringer zu sein als nach einer Infektion. Im Deutschen Ärzteblatt wurde darüber berichtet.
Der Phänotyp von MIS-C war bei der Omikron-Welle vergleichbar mit dem der Prä-Omikron-Varianten. Etwa jeder 2. MIS-C-Patient musste auf der Intensivstation behandelt werden, unabhängig von der Variante. Jene mit einer Omikron- oder Delta-Infektion blieben im Schnitt 5 Tage im Krankenhaus, nach einer Wildtyp-Infektion waren es durchschnittlich 8 Tage.
Die neuen Daten aus Dänemark deuten darauf hin, dass der Impfstoff direkt vor MIS-C nach einer Durchbruchsinfektion schützen könnte, schreiben die Autoren um Mette Holm vom Aarhus University Hospital und Ulrikka Nygaard vom Copenhagen University Hospital. Dies könnte auf eine impfstoffinduzierte Modulation des Immunsystems zurückzuführen sein, die es weniger anfällig für eine Hyperinflammation nach einer SARS-CoV-2-Infektion mache, heißt es in der Diskussion.
Einschränkend muss darauf hingewiesen werden, dass die Studie aufgrund der geringen Populationsgröße nur wenige MIS-C-Fälle untersuchen konnte. Die Schätzungen sind daher anfällig für Schwankungen.
Die Zahl der tatsächlich infizierten Kinder und Jugendlichen errechneten die Autoren, indem sie die PCR-bestätigten Fälle mit dem Faktor 1,5 bis 2,1 multiplizierten. In den USA wurden für vergleichbare Berechnungen höhere Multiplikatoren verwendet. Allerdings wurden Schüler in Dänemark alle 2 Wochen getestet. © gie/aerzteblatt.de
KASTENTEXT: MIS-C ist auch bekannt als PIMS, Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome. In Deutschland dokumentiert die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) seit Mai 2020 PIMS-Fälle. Seitdem haben etwa 58 % der Zentren (209 von etwa 360) der DGPI 858 PIMS-Fälle gemeldet, davon 3,6 % mit Folgeschäden, die meisten betrafen das Herz-Kreislaufsystem. Die SARS-CoV-2-Serologie war in 84 % positiv, in 14 % unbekannt.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135083/MIS-C-Risiko-bei-Kindern-bei-Omikron-Infektion-geringer-als-bei-Delta
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – ECDC: BA.4 und BA.5 werden sich in Europa durchsetzen – Anstieg der Coronaerkrankungen erwartet – 14.6.2022
Stockholm – Während eine erneute Coronawelle durch die Variante BA.5 in Portugal ihren Höhepunkt bereits erreicht hat, steigt in anderen europäischen Ländern der Anteil der Infektionen durch die Varianten BA.4 und BA.5. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) in Stockholm rechnet für die nächsten Wochen mit einem Anstieg der Erkrankungen.
Die Varianten BA.4 und BA.5, die im Januar und Februar 2022 zuerst in Südafrika beobachtet wurden, erreichten bereits im März Europa. Zuerst stiegen die Fallzahlen in Portugal. Dort verdrängte BA.5 in den folgenden Wochen die anderen Varianten von Omikron. Ende Mai 2022 wurden rund 87 % der Infektionen von BA.5 ausgelöst.
Inzwischen scheint ein Gipfel erreicht. Laut einem Bericht der portugiesischen Gesundheitsbehörde vom letzten Freitag sinken die Zahlen in den meisten Regionen des Landes wieder. Auch auf den Intensivstationen deutet sich eine Entspannung an.
Aus anderen europäischen Ländern, darunter Deutschland und den benachbarten Ländern Belgien, Dänemark, Frankreich, Niederlande und Österreich, werden dagegen steigende Zahlen gemeldet.
In Deutschland lag der Anteil von BA.4 und BA.5 in Woche 21 erst bei 2,1 % beziehungsweise 10,0 %, in Belgien waren es in Woche 21/22 bereits 7,5 % und 19 %, in den Niederlanden in Woche 20 5 % und 8 %.
Das ECDC geht davon aus, dass die beiden Varianten in den nächsten Wochen den gesamten EU/EWR-Raum dominieren werden, was wahrscheinlich zu einem Anstieg der COVID-19-Fälle führen werde. Bisher gebe es aber keine Hinweise darauf, dass BA.4 und BA.5 zu schwereren Erkrankungen führen. Dennoch müsse bei einer Zunahme der COVID-19-Fälle auch mit einem Anstieg der Krankenhauseinweisungen, Intensivbehandlungen und Todesfälle gerechnet werden. In Portugal waren hauptsächlich über 60-Jährige betroffen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135089/ECDC-BA-4-und-BA-5-werden-sich-in-Europa-durchsetzen
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – EU-Einigung für Verlängerung des Corona-Passes um ein Jahr – 14.6.2022
Das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten haben sich auf eine Verlängerung der europäischen Regelung für den Corona-Pass um ein Jahr verständigt. Zwar schreibt derzeit kaum ein EU-Land noch das Vorzeigen eines Impf- oder Testnachweises bei der Einreise vor, aber „die europäischen Gesetzgeber wollen sicherstellen, dass sich die europäischen Bürger frei bewegen können, falls eine neue besorgniserregende Variante auftaucht“, erklärte das Parlament. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56301926-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – WHO prüft Ausrufung von internationalem Gesundheitsnotstand wegen Affenpocken – 14.6.2022
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstands wegen der zunehmenden Verbreitung der Affenpocken prüfen. Für den 23. Juni sei eine Dringlichkeitssitzung des Notfallkomitees zu diesem Thema einberufen worden, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag vor Journalisten in Genf. „Der Affenpocken-Ausbruch ist ungewöhnlich und beunruhigend.“ DJG/DJN/AFP/apo/mgo/uxd © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56309462-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.n-tv.de/panorama/Affenpocken-Virus-verhaelt-sich-ungewoehnlich-WHO-beruft-Notfallausschuss-ein-article23398571.html
AFFENPOCKEN – WHO beruft wegen Affenpocken Notfallausschuss ein – 14.6.2022
Genf – Aus Sorge um die steigende Zahl an Affenpockenfällen in aller Welt hat WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus für kommende Woche den Notfallausschuss einberufen. Das Gremium soll entscheiden, ob es sich – wie bei Corona – um eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) handelt. Der Notfallausschuss soll am 23. Juni tagen, wie es heute von der Weltgesundheitsorganisation WHO hieß.
Die Erklärung der Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Eine solche Erklärung hat keine direkten praktischen Folgen, soll aber die Mitgliedsländer wachrütteln. Eine Notlage gilt etwa seit Ende Januar 2020 wegen des Coronavirus SARS-CoV-2. Der WHO wurden bis heute weltweit mehr als 1.600 Fälle von Affenpocken und fast 1.500 Verdachtsfälle aus 39 Ländern gemeldet.
In 32 dieser Länder gab es vor Mai keine bekannten Fälle. In den anderen sieben Länder in Afrika grassiert das Virus seit Jahrzehnten. Bislang wurden 72 Todesfälle aus den afrikanischen Ländern gemeldet. Die WHO prüfe einen möglichen Todesfall durch Affenpocken aus Brasilien, sagte Tedros.
Die Sorge der WHO beziehe sich auf drei Bereiche, sagte Tedros: das Virus verhalte sich ungewöhnlich, es seien immer mehr Länder betroffen und damit sei eine koordinierte Reaktion nötig. Tedros betonte aber, dass die Experten des Notfallausschusses die Problematik betrachten und noch nicht entschieden sei, ob sie das Ausrufen einer Notlage für nötig halten.
„Wir wollen nicht warten, bis die Situation außer Kontrolle geraten ist“, sagte WHO-Spezialist Ibrahima Socé Fall. In dem Ausschuss kommen Expertinnen und Experten zusammen, die sich mit der Krankheit besonders gut auskennen. Sie könnten die WHO am besten beraten, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, sagte Fall.
WHO-Spezialistin Rosamund Lewis betonte, dass die WHO die Mitgliedsländer schon jetzt mit zahlreichen technischen Ratschlägen zum Umgang mit Affenpockenfällen versorgt habe. „Das Wichtigste ist, Bewusstsein zu schaffen, damit die Menschen ihr eigenes Risiko abschätzen können“, sagte Lewis. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135127/WHO-beruft-wegen-Affenpocken-Notfallausschuss-ein
AFFENPOCKEN – EU kauft 110.000 Dosen Affenpockenimpfstoff – 14.6.2022
Luxemburg – Die Europäische Union hat rund 110.000 Dosen Impfstoff gegen Affenpocken gekauft. Wie die EU-Kommission mitteilte, wurde der Vertrag mit dem Unternehmen Bavarian Nordic über 109.090 Dosen Impfstoff der dritten Generation heute geschlossen. Der Impfstoff solle den 27 EU-Staaten sowie Norwegen und Island zur Verfügung stehen.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte am Rande eines EU-Ministertreffens in Luxemburg, die ersten Dosen sollten bereits Ende Juni geliefert werden. Derzeit gebe es rund 900 Affenpockenfälle in der EU, weltweit seien es rund 1.400.
Der nun gekaufte Impfstoff ist nach Angaben der EU-Kommission auf EU-Ebene bislang nur für Erwachsene gegen Pocken zugelassen. Jedoch schütze das Vakzin auch gegen Affenpocken. Einige EU-Staaten hätten auf nationaler Ebene bereits Ausnahmegenehmigungen für den befristeten Gebrauch des Impfstoffs gegen Affenpocken erteilt.
In Deutschland hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) vergangene Woche eine Affenpockenimpfung für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten, empfohlen. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht die STIKO bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben.
Zwar können sich alle Menschen über engen Körperkontakt anstecken, doch die Fälle in Deutschland seien „bisher ausschließlich bei Männern der MSM-Community aufgetreten“ schrieb die STIKO. Diese Gruppe sollte deshalb besonders geschützt werden. MSM steht für „Männer, die Sex mit Männern haben“.
Auch Personal von Speziallaboratorien komme unter Umständen für eine vorsorgliche Impfung infrage. Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren und ist noch keine endgültige offizielle Empfehlung. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135101/EU-kauft-110-000-Dosen-Affenpockenimpfstoff
AFFENPOCKEN – Deutlicher Anstieg in Deutschland: knapp 230 Fälle von Affenpocken in elf Bundesländern – Aufklärung und Impfung: Safer-Sex-Regeln und gezielte Impfungen verhüten Infektion – 14.6.2022
Berlin – Die Zahl der beim Robert-Koch-Institut (RKI) erfassten Affenpockennachweise in Deutschland ist auf mehr als 200 gestiegen. Das RKI gab die Patientenzahl heute auf seiner Webseite mit genau 229 an, nach rund 190 am Vortag.
Weiterhin seien keine Fälle bei Frauen und Kindern bekannt, teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage mit. Elf Bundesländer haben nach Angaben des Instituts Betroffene der Viruserkrankung gemeldet.
Besonders viele sind es in Berlin, wo nach aktuellstem Stand von gestern 142 Fälle registriert waren. Die Risikoeinschätzung des RKI lautet weiterhin: „Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI nach derzeitigen Erkenntnissen als gering ein.“
Es gebe immer noch vereinzelte Übertragungen, „aber der Ausbruch hat eher nicht die Eigenschaft, exponentiell wachsende Fallzahlen zu entwickeln“, teilte Timo Ulrichs, Experte für Globale Gesundheit an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin auf Anfrage mit.
Eine sexuell übertragbare Infektionserkrankung breite sich langsamer aus als eine, bei der Erreger durch die Luft übertragen werden. Seit Mai wurden Affenpocken bei Hunderten Menschen in zahlreichen Ländern außerhalb Afrikas nachgewiesen.
„Dass die Affenpocken es überhaupt aus Afrika in die Welt geschafft haben, war zwar erwartbar, aber hat in dieser Dynamik doch überrascht“, meinte Ulrichs. Die nun dokumentierten Fälle in Deutschland ließen sich durch verschiedene Maßnahmen gut begrenzen.
Dazu gehören eine flächendeckende und gute Aufklärung über Übertragungswege und Schutzmöglichkeiten – dies entspreche im Wesentlichen den Safer-Sex-Regeln – sowie gezielten Impfungen.
Wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kürzlich angekündigt hatte, sollte ab dem 15. Juni Impfstoff bereitstehen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte vorige Woche bekanntgegeben, dass für bestimmte Gruppen der Pockenimpfstoff Imvanex empfohlen werde.
Dazu zählen etwa Erwachsene, die Kontakt zu Infizierten hatten, und Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben. Wegen zunächst begrenzter Impfstoffverfügbarkeit hieß es, dass die Impfung bevorzugt Menschen angeboten werden soll, die dem Virus ausgesetzt waren. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135111/Knapp-230-Faelle-von-Affenpocken-in-elf-Bundeslaendern
BORRELIOSE – Borreliose: Jeder Siebte weltweit infiziert, Mitteleuropa besonders betroffen – 14.6.2022
Kunming – Rund jeder siebte Mensch weltweit ist bereits einmal mit Borreliose infiziert worden. Nach Angaben aus einer heute im BMJ Global Health veröffentlichten Studie weist Mitteleuropa mit 20 Prozent die höchste Infektionsrate auf (DOI: 10.1136/bmjgh-2021-007744).
Weltweit haben demnach hochgerechnet 14,5 Prozent (95-Prozent-Konfidenzintervall (CI) 12,8 bis 16,3 Prozent) der Menschen Antikörper gegen den Borrelioseerreger Borrelia burgdorferi sensu lato im Blut als Kennzeichen einer früheren Infektion.
Die Zahlen der Metaanalyse basieren auf Daten von 89 Studien mit mehr als 160.000 Teilnehmenden. Nach Mitteleuropa mit 20,7 Prozent (13,8 bis 28,6 Prozent) sind die Regionen mit den höchsten Antikörperwerten Ostasien mit 15,9 Prozent (6,6 bis 28,3 Prozent) und Westeuropa mit 13,5 Prozent (9,5 bis 18,0 Prozent). Dahinter folgt Osteuropa mit 10,4 Prozent (5,3 bis 16,9 Prozent). Die Karibik hatte mit nur zwei Prozent (0,6 bis 4,1 Prozent) die niedrigste Rate.
Das Forschungsteam weist darauf hin, dass die Zahlen durch regelmäßigere Tests in Regionen verzerrt sein könnten, in denen die Krankheit insgesamt häufiger vorkommt. Der Studie zufolge sind potenzielle Risikofaktoren im Zusammenhang mit einer Borrelieninfektion männliches Geschlecht, Alter über 40 Jahre, ein Wohnsitz in ländlichen Regionen sowie Zeckenbisse an sich.
Frühere Untersuchungen hatten zudem gezeigt, dass sich die Fallzahlen von durch Zecken übertragenen Krankheiten in den vergangenen zwölf Jahren verdoppelt haben. Dieser Anstieg ist der Studie zufolge auf längere und trockenere Sommer aufgrund der Klimakrise, die Wanderung von Tieren und den „immer häufigeren Kontakt mit Haustieren“ zurückzuführen.
Häufigste Erstmanifestation der Lyme-Borreliose ist das Erythema migrans. Seltener treten grippeähnliche Symptome, etwa Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auf. Ohne antibiotische Therapie kann sich die Krankheit über verschiedene Organsysteme ausbreiten. © mim/afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135086/Borreliose-Jeder-Siebte-weltweit-infiziert-Mitteleuropa-besonders-betroffen
POLIOMYELITIS – Vor 20 Jahren wurde Europa poliofrei – doch Risiko neuer Fälle steigt – 14.6.2022
Melik Minas war nicht mal drei Jahre alt, als er sich 1998 in der Türkei mit dem heimtückischen Poliovirus ansteckte. Der Bub war nicht geimpft und bekam Kinderlähmung. Melik, der sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) später etwas erholte, erlangte Berühmtheit: Er war der offiziell letzte Fall von Polio in Europa. Wenige Jahre später, am 21. Juni 2002, erklärte die WHO ihre Europa-Region mit mehr als 50 Ländern für polio-frei.
*** Polio konnte – wie Pocken – bis dato noch nicht ausgerottet werden
Der 20. Jahrestag ist ein Meilenstein, aber es sieht nicht in aller Welt rosig aus. Das Ziel, nach der Ausrottung der Pocken 1980 auch Polio zur Geschichte zu machen, wurde bisher verfehlt. Immer neue Konflikte, die Vertreibung von Bevölkerungen, Migration und die Corona-Pandemie dürften es in weitere Ferne gerückt haben.
*** Corona-Pandemie stört Impf-Routine
Routine-Impfungen, zu denen auch Polio gehört, seien in den Pandemie-Jahren in vielen Ländern unterbrochen worden, sagt Oliver Rosenbauer von der Polio-Ausrottungsinitiative der WHO in Genf. „In einigen Regionen sind Kinder nun einem höheren Risiko durch Infektionen wie Polio ausgesetzt“, sagt er. „Dadurch steigt auch das Risiko, das Polio sich international wieder ausbreitet.“
Polio – oder auch Kinderlähmung – ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die Lähmungen auslösen und zum Tod führen kann. Vor allem bei Kleinkindern können dauerhafte Schäden bleiben. Verbreitet wird das hoch ansteckende Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine vollständige Heilung gibt es bisher nicht.
In den vergangenen zehn Jahren wurden nach WHO-Angaben rund zehn Milliarden Impfdosen verabreicht. Ohne diesen Einsatz hätten nach ihren Angaben 6,5 Millionen Kinder Kinderlähmung bekommen.
*** Polio könnte sich wieder ausbreiten
Das Risiko einer neuen Ausbreitung in zur Zeit poliofreien Ländern ist real. Bis vor Kurzem zirkulierte das wilde Poliovirus praktisch nur noch in Pakistan und Afghanistan, mit je einer Handvoll Fällen. Aber in diesem Jahr wurden erstmals seit 2016 wieder Fälle in Malawi gemeldet, und in Mosambik, eingeschleppt vermutlich aus Pakistan. Afrika war erst 2020 als polio-frei deklariert worden.
Auch in der WHO-Europaregion, die sich von Turkmenistan bis nach Israel erstreckt, kommt es immer mal zu vereinzelten Fällen. So gab es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland Anfang der 1990er-Jahre drei Fälle, die aber keine Ausbreitung nach sich zogen.
Es gibt aber neben dem Wildvirus auch Einzelfälle, bei denen eine abgeschwächte Erkrankung durch Lebendimpfstoff ausgelöst wird. Weltweit waren es nach WHO-Angaben in zehn Jahren weniger als 800 Fälle.
*** Ziel: Ende des Wildvirus
Der Schlüssel zur Polio-Ausrottung ist das Ende des Wildvirus, sagt Rosenbauer. Wenn der nicht mehr zirkuliert, seien Impfungen nicht mehr nötig und die Gefahr von Impfpolio damit beseitigt. „Solche Impftypen entwickeln sich nur dort, wo nicht genügend geimpft wird“, sagt er. Das passierte nach Angaben der Ausrottungsinitiative jüngst noch in Israel und der Ukraine, vor dem Krieg.
Die WHO arbeitet mit Hochdruck an einer Endstrategie. Bis 2026 sollen jedes Jahr 370 Millionen Kinder in 50 Ländern geimpft werden. Dazu sind 4,8 Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) nötig, die im Oktober bei einer Geberkonferenz in Berlin zusammenkommen sollen. Die deutsche Bundesregierung gehört zu den größten Geldgebern der Polioausrottungsinitiative (GPEI). Damit soll auch das letzte Kind in der abgelegensten Region erreicht und Polio ein für alle Mal von der Erde verbannt werden.
https://science.apa.at/power-search/9811723544308332324
KLIMAWANDEL – Forscher zeigen wechselvolle Geschichte der Silvretta-Gletscher – Ab 1850 menschengemachter Schwnud der Gletscher – 14.6.2022
Die Gletscher der Silvretta-Gruppe zwischen Tirol, Vorarlberg und dem Schweizer Kanton Graubünden sind zwar seit dem Höhepunkt der letzten Eiszeit auf dem Rückzug, sie konnten sich aber dann und wann auch wieder längerfristiger stabilisieren oder weiter vorstoßen. Das zeigt eine neue Analyse von Forschern im Fachblatt „Scientific Reports“. Seit dem Ende der „Kleinen Eiszeit“ um 1850 steht aber das vom Menschen verursachte Schrumpfen der Silvretta-Gletscher im Vordergrund.
Das Team um Sandra Braumann vom Institut für Angewandte Geologie der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien wollte in Zusammenarbeit mit Kollegen von der Columbia University (USA) herausfinden, wie es Gletschern über längere Zeit hinweg in einem wärmer werdenden Klima ergeht. Seit dem letzten glazialen Maximum vor rund 22.000 Jahren wurde es wärmer. Das war allerdings keine kontinuierliche Entwicklung, denn es gab „Kälterückfälle“. Diese lassen sich erfassen, indem man nach geologischen Überbleibseln von Gletscherablagerungen, sogenannten stabilen Eisrandlagen (Moränen) in der Landschaft sucht. So lässt sich rekonstruieren, bis wohin das Eis einst gereicht hat.
*** Gestein nach Gletscher-Rückgang kosmischer Strahlung ausgesetzt
Wird Gestein, das vom Gletscher an den Eisrand transportiert wurde, im Zuge des Gletscher-Rückzuges freigelegt, ist es hochenergetischer kosmischer Strahlung ausgesetzt, die bewirkt, dass sich in Quarzmineralien das Isotop Beryllium-10 bildet. Je länger das Gestein exponiert ist, desto mehr Beryllium-10 entwickelt sich darin.
Dessen Konzentration kann dann gemessen und so das Ablagerungsalter und einstige Ausdehnung der Moräne bestimmt werden. Da die Gesteine Silvretta-Gruppe viele Quarzminerale beherbergen, hat das Team um Braumann die dortige Situation unter die Lupe genommen, erklärte die Forscherin der APA.
Die Methode der „Beryllium-10 Expositionsdatierung“ erlaubt es, kältere Perioden in den vergangenen rund 15.000 Jahre dort sehr genau zu rekonstruieren, so Braumann. Besonders interessant ist die Zeit ab rund 12.000 Jahren vor unserer Zeit, „als es wirklich rapide wärmer geworden ist“. Unmittelbar davor bedeckten die Gletscher in einer längeren Kälteperiode – der Jüngeren Dryaszeit vor etwa 12.900 bis 11.700 Jahren – auch die Talböden des Gebiets. Die Gletscherzunge des Jamtalferners lag damals wohl in etwa auf der Höhe des auf rund 1.550 Metern Seehöhe gelegenen Ortes Galtür (Tirol).
Am Anfang der darauffolgenden Warmzeit, dem frühen Holozän, zogen sich die Gletscher innerhalb weniger Jahrhunderte rasch zurück, so Braumann. Vor rund 11.000 Jahren folgte dann aber eine Stabilisierung, die die Forscher auf das Abschmelzen der großen nordamerikanischen Eisschilde zu jener Zeit zurückführen. Das brachte nämlich mehr Süßwasser in den Nordatlantik, was die warme Meereszirkulation nach Europa abschwächte und in unseren Breiten trotz Gesamt-Erwärmung eine zeitweise Abkühlung brachte.
*** Baumfunde lassen auf warme Phase schließen
Baumfunde in einem Moor im Bereich der Bielerhöhe beim Silvretta-Stausee aus der Zeit von vor 7.500 bis 7.000 Jahren auf rund 2.150 Metern Seehöhe, die in einer vorangegangenen Studie von Forschern um Kurt Nicolussi von der Universität Innsbruck analysiert wurden, lassen aber auch auf eine frühere sehr warme Phase schließen. Wie weit die Gletscher sich damals zurückgezogen haben, könne man mit der Beryllium-10-Methode aber nicht sagen.
Nochmals fast vergleichbar mit dem Zustand stärkerer Vereisung am Beginn des Holozäns war die Ausdehnung zuletzt in der „Kleinen Eiszeit“ von cirka 1250 bis 1850 unserer Zeitrechnung. In diesen Ablagerungen fanden sich allerdings auch Hinweise, dass es rund um das fünfte Jahrhundert unserer Zeitrechnung eine ähnlich große Eisausdehnung gab. Das geht mit der damaligen Völkerwanderung einher, die womöglich durch kühlere Temperaturen ausgelöst wurde.
Blickt man auf frühere massive und rasche Temperaturanstiege, die u.a. durch Veränderungen der Sonneneinstrahlung natürlich verursacht wurden, erlaube das Rückschlüsse auf das Klimasystem im sich erwärmenden Zustand. Informationen zum Tempo und der Größenordnung der natürlichen Gletscher- und Klimaänderungen während des Übergangs von der letzten Eiszeit in die aktuelle Warmzeit bieten Vergleichswerte für unseren aktuellen starken und erstmals vom Menschen verursachten, rapiden Erwärmungstrend. „Allerdings starten wir jetzt aus keiner Eiszeit heraus“, so Braumann. Insgesamt zeigt auch die neue Analyse, wie sensibel die Gletscher in den Alpen auf Klimaveränderungen reagieren und wie massiv sich die menschlichen Aktivitäten hier auswirken.
Service: https://doi.org/10.1038/s41598-022-12477-x
https://science.apa.at/power-search/7300893135895773751
DEMENZ – Vergesslichkeit im mittleren Alter ist Demenz-Risiko – 14.6.2022
Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis im mittleren Alter können ein Hinweis auf eine später auftretende Demenzerkrankung sein. Was für höhere Altersgruppen bereits bewiesen ist, haben deutsche Wissenschafter jetzt auch für Jüngere – die Altersgruppe von 50 bis 75 Jahren – belegt. Innerhalb von neun Jahren nach ersten Gedächtnisschwierigkeiten liegt das Risiko etwa beim Doppelten.
*** Auch Jüngere ab 50 können von Demenz betroffen werden
Hermann Brenner und seine Co-Autoren vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ/Heidelberg) haben Daten aus der deutschen „Esther“-Epidemiologiestudie analysiert. Mithilfe statistischer Verfahren untersuchten sie in der Altersgruppe der Über-50-Jährigen den Zusammenhang zwischen subjektiv wahrgenommenem kognitiven Leistungsabbau (Subjective cognitive decline – SCD) und dem Risiko, innerhalb von 17 Jahren eine Demenz (jeglicher Ursache, durch Erkrankungen der Gehirngefäße oder Morbus Alzheimer) zu entwickeln. Für ihre Analysen nutzten sie Daten von insgesamt 6.190 Teilnehmern, die zwischen 2000 und 2002 im Alter von 50 bis 75 Jahren in die Untersuchung im deutschen Bundesland Saarland (Krebsregister) aufgenommen worden waren. Dabei hatten die Teilnehmer mit Hilfe eines Fragebogens Angaben zu den subjektiv wahrgenommenen Fähigkeiten des Kurz- und des Langzeitgedächtnisses gemacht.
*** Nachweis, dass auch Jüngere an Demenz erkranken können, fehlte bisher
Für ältere Menschen gilt als belegt, dass das subjektiv wahrgenommene Nachlassen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses (Subjectiv cognitive decline; SCD) einen Risikofaktor für Demenzerkrankungen darstellt. Bei jüngeren Menschen war das bisher nicht dokumentiert.
„Bei 492 Probanden wurde innerhalb von 17 Jahren eine Demenzerkrankung diagnostiziert. Teilnehmer mit Problemen mit dem Kurzzeitgedächtnis hatten ein höheres Risiko für Demenzerkrankungen jeglicher Ursache und vaskulärer (durch Atherosklerose bedingter; Anm.) Demenz“, schrieben die Wissenschafter jetzt in der Fachzeitschrift „Age and Ageing“ (https://doi.org/10.1093/ageing/afac113 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ). Für Demenz insgesamt (alle Ursachen) erhöhte sich demnach das Risiko um 80 Prozent, für gefäßbedingte Demenz um hundert Prozent für den Zeitraum von neun Jahren ab Auftreten der Probleme, für den Zeitraum von bis zu 17 Jahren um die Hälfte (alle Ursachen) bzw. um plus 78 Prozent (vaskuläre Demenz). Ein statistisch signifikant höheres Risiko für Alzheimer-Demenz zeigte sich bei Personen mit Kurzzeitgedächtnis-Schwierigkeiten nur innerhalb eines Zeitraumes von sechs Jahren ab den ersten subjektiv wahrgenommenen Problemen mit dem Erinnerungsvermögen.
„Subjektiv wahrgenommene Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis können schon bei Menschen ab einem Alter von 50 Jahren auf ein erhöhtes Risiko einer Demenz hinweisen – und das bereits viele Jahre vor der Diagnosestellung“, fasste Brenner in einer DKFZ-Aussendung die Ergebnisse zusammen. „Unsere Beobachtungen unterstreichen die Bedeutung frühzeitiger präventiver Maßnahmen zur Vermeidung von Gefäßerkrankungen, die zumindest für einen Teil der Demenzerkrankungen mit verantwortlich sind.“ Das würde beispielsweise die Kontrolle von Blutdruck und die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen (Cholesterin) umfassen.
*** Depression und SCD erhöhen Demenzrisiko
Bei Probanden, bei denen zusätzlich zu den Kurzzeitgedächtnisstörungen bereits eine Depression aufgetreten war, lag das Risiko einer Demenzdiagnose im höheren Alter noch höher. „Depression und SCD sind unabhängig voneinander mit Demenz assoziiert. Treten beide Faktoren zusammen auf, erhöht sich das Risiko der Betroffenen, später an einer Demenz zu erkranken, noch einmal deutlich“, so Brenner. „Gerade für diese Personen wären deshalb frühzeitige präventive Maßnahmen besonders wichtig.“
Anderes als mit den subjektiv wahrgenommenen Störungen im Kurzzeitgedächtnis verhielt es sich in der Studie mit Problemen des Langzeitgedächtnisses. Hier stellten die Wissenschafter keinen Zusammenhang mit Demenzerkrankungen fest.
https://science.apa.at/power-search/7436138730355867439
VERMÖGEN – Vermögende international und in Österreich wieder reicher geworden – Zahl der Superreichen weltweit um 9,6 Prozent angestiegen – Superreiche weltweit mit 8,1-Prozent Vermögenszuwachs – Österreich: 400 Superreiche besitzen ein Drittel des heimischen Finanzvermögens – Prognose für 2022e „deutlich verhaltener“ – 14.6.2022
siehe unter ÖSTERREICH
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Opec-Fördermenge sinkt im Mai wegen Einbruch in Libyen – 14.6.2022
Die Ölproduktion der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist im Mai abgesackt und hat damit den Druck auf das Kartell erhöht, zur Stabilisierung des unterversorgten Ölmarktes beizutragen. Zuvor hatte die Gruppe zugesagt, die Produktion zu erhöhen, um den raschen Anstieg der Ölpreise zu bremsen. Wie aus dem Monatsbericht hervorgeht, sank die Fördermenge der 13 Opec-Länder um 176.000 Barrel pro Tag auf durchschnittlich 28,5 Millionen Barrel. Der Rückgang kam zustande, als Demonstranten wichtige Ölraffinerien im Opec-Land Libyen schlossen, wo die Produktion um 186.000 Barrel pro Tag zurückging. DJG/DJN/AFP/apo/mgo/uxd © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56309462-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
INTERNATIONAL – Bericht: Staaten geben noch mehr Geld für Atomwaffen aus – 14.6.2022
Die Atommächte geben laut einem Bericht immer mehr Geld für ihre Nuklearwaffenarsenale aus. Die Ausgaben im Jahr 2021 stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fast 9 Prozent auf insgesamt 82,4 Milliarden Dollar, wie aus einem Bericht der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican) hervorgeht. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56301926-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
BÖRSEN – Devisen: Euro weiter knapp über 1,04 US-Dollar – 13.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Der Euro hat am Dienstag im späten US-Devisenhandel die Stabilisierung fortgesetzt. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,0420 US-Dollar. In der Nacht zum Dienstag war der Eurokurs kurzzeitig unter 1,04 US-Dollar gerutscht. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0452 (Montag: 1,0455) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9568 (0,9565) Euro gekostet.
Händler sprachen von einer Stabilisierung nach den zuletzt deutlichen Verlusten. Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch hätten die Anleger eine abwartende Haltung eingenommen. Der Dollar profitierte zuletzt von der Erwartung entschlossener Zinserhöhungen in den USA. Am Mittwoch dürfte die Fed ihren Leitzins erneut deutlich anheben, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Ein größerer Schritt um 0,5 Prozentpunkte gilt als ausgemacht. Immer mehr Analysten rechnen sogar mit einer noch stärkeren Anhebung um 0,75 Punkte./bek © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56309870-devisen-euro-weiter-knapp-ueber-1-04-us-dollar-016.htm
BÖRSEN – Ölpreise legen deutlich zu – Brent bei 124,05 und WTI bei 122,43 USD je Fass – Ölpreise zwischen knappem Angebot und chinesischem Corona-Lockdown – Gazprom verringert Liefermenge nach Europa um 40 Prozent: Erdgaspreise in Europa deutlich angestiegen – 14.6.2022
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Dienstag deutlich zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 124,05 US-Dollar. Das waren 1,78 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,52 Dollar auf 122,43 Dollar.
Die Erdölpreise halten sich damit auf hohem Niveau. Seit Jahresbeginn haben sie um gut 55 Prozent zugelegt. Auch zuletzt haben sich die Ölpreise im Gegensatz zu anderen Rohstoffen sehr robust präsentiert. „Dass sich die Ölpreise so gut behaupten können, ist einem knappen Angebot zuzuschreiben“, kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank. So seien derzeit weite Teile der Ölproduktion in Libyen durch Hafenblockaden lahmgelegt. „Damit fehlen dem aufgrund des westlichen Kaufboykotts für russisches Öl und einer robusten Nachfrage ohnehin schon angespannten Markt zumindest vorübergehend weitere rund eine Million Barrel pro Tag.“
Ein Gegengewicht stellt seit einiger Zeit die angespannte Corona-Lage in China dar. Sie führt zu neuen Verspannungen im Welthandel und einer schwächeren Energienachfrage in der Volksrepublik. Letzteres lastet auf den Ölpreisen. Zudem trüben sich weltweit die Konjunkturaussichten ein. Die geldpolitische Straffung in wichtigen Ländern dürfte die Wirtschaftsentwicklung belasten und künftig die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Deutlich gestiegen sind unterdessen die Erdgaspreise in Europa. Der niederländische Erdgas-Futures TTF stieg um 14 Prozent auf 96,2 Euro je Megawattstunde. Der russische Energieriese Gazprom verringert die maximalen Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream nach Deutschland um 40 Prozent. Grund seien laut dem Staatskonzern Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch die Firma Siemens . Deshalb könnten täglich nur noch bis zu 100 Millionen Kubikmeter Gas durch die Pipeline gepumpt werden – rund 60 Prozent des bisher geplanten Tagesvolumens von 167 Millionen./jsl/he
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56308995-oelpreise-legen-deutlich-zu-016.htm
BÖRSEN – US-Anleihen: Renditen markieren weiteres Hoch vor Fed-Sitzung – Höchststand seit elf Jahren: zehnjährige Staatsanleihen rentieren mit knapp 3,47 Prozent – Zinsstraffungsängste: hebt FED Basiszinssatz um 0,75 Prozent an? – 14.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Nach einer zaghaften Erholung der Anleihekurse am US-Bondmarkt sind die Notierungen im Verlauf des Handels erneut unter Druck geraten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel Dienstag zuletzt um 0,65 Prozent auf 114,53 Punkte. Er weitete somit die hohen Verluste der vergangenen Handelstage aus. Die Renditen stiegen im Gegenzug: Zehnjährige Staatsanleihen rentierten mit knapp 3,47 Prozent erneut auf dem höchsten Stand seit elf Jahren.
Im Blickpunkt der Finanzmärkte steht die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die Währungshüter werden am Mittwoch neue Entscheidungen bekannt geben. Angesichts der hohen Inflation wird fest mit einer weiteren Zinsstraffung gerechnet, allein das Ausmaß gilt als ungewiss. Unter Analysten wird mehrheitlich eine Anhebung um 0,5 Prozentpunkte erwartet. Allerdings haben zuletzt immer mehr Fachleute ihre Erwartungen auf 0,75 Punkte angehoben. Einige Analysten haben sogar eine noch stärkere Anhebung um einen ganzen Punkt ins Spiel gebracht./bek/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56309938-us-anleihen-renditen-markieren-weiteres-hoch-vor-fed-sitzung-016.htm
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Schwächer – Zehnjahresrendite steigt über 1,7 Prozent – Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe steigt auf 1,74 Prozent – Italienische Anleihe-Rendite bei bis 4,2 Prozent – Inflation und straffe Geldpolitik treiben – FED vor 0,75-Prozent-Schritt? – Japanische Zentralbank kauft Wertpapiere zwecks Unterdrückung von Marktzinsen – 14.6.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag erneut deutlich unter Druck geraten. Der für den deutschen Markt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 1,07 Prozent auf 143,00 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um 0,13 Prozentpunkte auf 1,74 Prozent. Dies ist der höchste Stand seit Anfang 2014.
Die Rendite italienischer Staatsanleihen legte zeitweise bis auf 4,2 Prozent zu. Das war der höchste Stand seit 2013. Auch in den anderen Ländern der Eurozone kletterten die Renditen nach oben.
Entscheidend für die Anleihemärkte bleibt die Inflation und die straffere Geldpolitik vieler Zentralbanken. Am Mittwoch dürfte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins erneut deutlich anheben. Ein größerer Schritt um 0,5 Prozentpunkte gilt als ausgemacht. Immer mehr Analysten rechnen sogar mit einer noch stärkeren Anhebung um 0,75 Punkte. Hintergrund ist die hohe Inflation, die in den USA auf dem höchsten Stand seit rund 40 Jahren liegt. Die Entscheidungen der Fed haben Auswirkungen auf die Anleihemärkte weltweit.
In Japan stemmt sich die Zentralbank unterdessen weiter gegen den Zinsauftrieb am Kapitalmarkt. Am Dienstag weitete sie ihre Käufe bestimmter Wertpapiere aus, um die Marktzinsen in der von ihr angepeilten Spanne zu halten. Mit der Aktion will die Bank of Japan an ihrer lockeren Linie festhalten. Viele andere Notenbanken schlagen hingegen den entgegengesetzten Weg ein. Die Inflation in Japan ist im internationalen Vergleich relativ niedrig./jsl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56309135-deutsche-anleihen-schwaecher-zehnjahresrendite-steigt-ueber-1-7-prozent-016.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Größte Zinserhöhung der Fed seit 28 Jahren könnte ins Haus stehen – Markt setzt auf 99-Prozent-Chance einer Basiszinserhöung um 0,75 Prozent – 14.6.2022
Die Märkte stürzen ab, weil Anleger befürchten, dass die US-Notenbank die Zinssätze schneller und stärker anheben wird als bisher erwartet – und sich für die erste Anhebung des Leitzinses um 75 Basispunkte seit 1994 entscheiden könnte. Die Anleger hatten mit einer weiteren Anhebung um 50 Punkte bei der Sitzung in dieser Woche gerechnet. Da die Inflation jedoch weiter ansteigt, setzt der Markt nun auf eine 99-prozentige Chance, dass der bevorstehende Schritt der Fed noch aggressiver ausfällt und der Leitzins um 75 Punkte angehoben wird, so der FedWatch-Tracker der CME. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56301926-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – JAPAN – Deutsche Bank: BoJ letzter Anker für Anleihemärkte – Bei Aufhebung der Zinskurvenkontrolle drohen Verwerfungen auf den internationalen Anleihemärkten – 14.6.2022
Die Bank of Japan (BoJ) ist nach Aussage der Analysten der Deutschen Bank „last man standing“ am Anleihemarkt. „Je mehr der Markt die Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) angreift, desto wahrscheinlicher ist es, dass die eigene Forward Guidance der BoJ (in Form von Zinskurvenkontrolle) sehr unschön enden wird, was enorme Auswirkungen auf die weltweiten Zinssätze haben wird“, schreiben sie in ihrem Morgenkommentar. Wenn die BoJ im zweiten Halbjahr das Handtuch werfe, verlören die globalen Rentenmärkte einen wichtigen Anker. „Darauf sollte man jeden Morgen beim Aufwachen achten!“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56305576-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Schnabel: EZB-Bekenntnis zum Euro verhindert Fragmentierung – Flexibler Wertpapierkauf: Fragmentierung auf jeden Fall verhindern – 14.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten von EZB-Direktorin Isabel Schnabel entschlossen, eine „Fragmentierung“ des Euroraums auf jeden Fall zu verhindern. Schnabel sagte bei einer Rede in Paris laut veröffentlichtem Redetext, welche Instrumente sie dazu einsetzen würde, hänge von den konkreten Bedingungen ab. Ihre Möglichkeiten beschränkten sich jedenfalls nicht auf die flexible Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihen des Pandemieprogramms PEPP.
Schnabel zufolge stellt Fragmentierung einen „plötzlichen Bruch in der Beziehung zwischen Staatsanleiherenditen und Fundamentaldaten dar, der eine nicht-lineare und destabilisierende Dynamik auslöst“. Solche übermäßigen Renditebewegungen könnten durch Faktoren wie Marktliquidität oder spekulatives Marktverhalten in Form einer sich selbst erfüllenden Marktdynamik ausgelöst werden. Sie könnten auch auftreten, wenn die Märkte Schwierigkeiten hätten, Risiken zu bewerten, weil die Unsicherheit so groß ist, dass die Risikoprämien unbestimmt werden.
Als Beispiele einer solchen Fragmentierung führte die EZB-Direktorin die Marktentwicklungen während der Euro-Staatsschuldenkrise 2011 und zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 an. Keine Fragmentierung habe dagegen während der Präsidentschaftswahlen in Frankreich (2017) oder der politischen Unsicherheiten in Italien (2018) vorgelegen.
Fragmentierung führt Schnabel zufolge zu schlechteren Finanzierungsbedingungen für die Wirtschaft des betroffenen Landes und unterminiert damit die von der EZB angestrebten Bedingungen. Im schlimmsten Fall könne diese Entwicklung zu Spekulationen über ein Ausscheiden von Ländern aus dem Euro führen.
Diese Bedrohung der gemeinsamen Währung ist die EZB Schnabel zufolge nicht zu akzeptieren bereit. „Die flexible Zuteilung von PEPP-Reinvestitionen ist eine Möglichkeit, der Fragmentierung entgegenzuwirken, aber unser Engagement ist stärker als jedes spezifische Instrument“, sagte Schnabel. Das Engagement der EZB für den Euro sei ihr eigentliches Instrument gegen die Fragmentierung. „Dieses Engagement hat keine Grenzen.“ DJG/hab/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56309838-schnabel-ezb-bekenntnis-zum-euro-verhindert-fragmentierung-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Knot: EZB könnte Zinsen auch im Oktober und Dezember anheben – Knot erörtert stärkere Zinsanhebung im September – Inflationsentwicklung entscheidet über Ausmaß weiterer Zinsanhebungen – 14.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre Leitzinsen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Klaas Knot nicht nur im Juli und September, sondern auch im Oktober und Dezember anheben. In einem Interview mit der französischen Zeitung Le Monde stellte Knot laut Reuters-Bericht außerdem für September eine stärkere Zinserhöhung in Aussicht.
„Wenn die Bedingungen so bleiben, wie sie heute sind, sollten wir den Satz um mehr als 0,25 Prozentpunkte erhöhen. Die nächste Stufe ist eine weitere Anhebung um 0,50 Punkte, aber unsere Möglichkeiten sind nicht unbedingt darauf beschränkt“, sagte Knot. Alles werde von den Daten und der Wirtschaftslage abhängen, aber es bestehe eine reale Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen im Oktober und Dezember weiter steigen würden.
Die EZB hatte in der vergangenen Woche beschlossen, ihre Zinsen am 21. Juli um 25 Basispunkte anzuheben. Am 8. September wollte sie die Zinsen erneut anheben, und zwar um mehr als 25 Basispunkte – es sei denn, die Inflationsaussichten haben sich bis dahin verbessert. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56305863-knot-ezb-koennte-zinsen-auch-im-oktober-und-dezember-anheben-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Anleihebestände steigen in Vorwoche weniger stark – Tabelle – 14.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems sind in der Woche zum 10. Juni 2022 weniger stark als zuvor gestiegen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen sie um 2 (zuvor: 4) Milliarden Euro zu. Folgende Zahlen nannte die EZB: …
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wirtschaftsweise Grimm: EZB muss Inflationserwartungen verankert halten – 14.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat die Europäische Zentralbank (EZB) dazu aufgerufen, die Inflationserwartungen in Europa mit ihrer Geldpolitik verankert zu halten. „Zunächst einmal gilt es, in Europa die Inflation wieder in den Griff zu bekommen, das ist eine Aufgabe der Europäischen Zentralbank“, sagte Grimm im ZDF-Morgenmagazin. „Die EZB muss durch ihre Geldpolitik sicherstellen, dass die Inflationserwartungen verankert bleiben“ – also, dass die Menschen und Akteure im Wirtschaftsleben glaubten, dass die Inflation mittelfristig wieder bei 2 Prozent landen werde.
Das bedeute dann, dass man keine Vorratskäufe hat und die Lohnabschlüsse nicht überschießen. „Deswegen ist es so wichtig, dass durch die Geldpolitik jetzt diese Inflationserwartungen verankert bleiben“, sagte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Es gelte, „sich dieser Inflation sehr, sehr konsequent entgegenzustellen“. Die Entwicklung werde sich noch etwas hinziehen. „So schnell wird die sich nicht entspannen“, so Grimm.
Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale sei „sicherlich gewachsen“. Zu erwarten seien hohe Lohnabschlüsse. „Aber wenn die zu hoch ausfallen, dann kann das eben wieder preissteigernd wirken“, warnte sie. Grimm betonte, es bestehe eine „angebotsgetriebene Inflation“. Angesichts von Lieferengpässen könne das Angebot der hohen Nachfrage nicht entgegenkommen. „Deswegen steigen die Preise.“ Jedoch sei es schwierig, politisch Preissenkungen zu veranlassen, weil man damit noch die Nachfrage ankurbele. Den Tankrabatt nannte die Wirtschaftsweise „offensichtlich sehr problematisch“. Geboten seien vielmehr gezielte Entlastungen über Einmalzahlungen. DJG/ank/uxd © 2022 Dow Jones News
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Flossbach/Mayer: Euro ist genuiner Nachfolger der italienischen Lira – Mayer erwartet starken liraartigen Wertverlust für den Euro – Mayersieht USD als Einäugigem unter Blinden: USD mit Aufwärtspotential – 14.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt sich ihre Geldpolitik nach Aussage von Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute Köln, von den finanziellen Bedürfnissen der Euroraum-Regierungen diktieren und stützt sich zudem auf ein überholtes wissenschaftliches Konzept. Bei einer Veranstaltung des European Finance Forum (EFF) sagte Mayer: „Ich sehe den Euro auf dem Weg zur italienischen Lira.“ Die Lira habe bis zu ihrem Aufgehen im Euro 82 Prozent ihres Werts verloren. „Ich stelle mir etwas Ähnliches für den Euro vor.“ Der Euro sei ein „genuiner Nachfolger der italienischen Lira“.
Mayer, der im Lauf der vergangenen Jahrzehnte außerdem am Institut für Weltwirtschaft (IfW), beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und bei Goldman Sachs gearbeitet hat, wirft der EZB vor, sich auf ein (keynesianisches) wissenschaftliches Paradigma zu stützen, das im Niedergang begriffen sei. „Das ist gut für die, die Staatsanleihen verkaufen wollen“, sagte er und fügte hinzu: „Das ist nicht zielführend und muss im wissenschaftlichen Bereich erst niedergekämpft werden.“ Und das wiederum werde mit personellen Wechseln verbunden sein.
Mayer sieht die Welt – trotz mancher Unterschiede – in der gleich Situation wie während des ersten Ölpreisschocks in den 1970er Jahren: „Viele sagen: Es ist alles anders – aber das ist eine Anmaßung von Wissen.“ Er erklärt die aktuell hohe Inflation mit der Quantitätstheorie: Wenn die Geldmenge schneller steigt als die Wirtschaftsleistung, dann steigen die Preise – „das ist Volkshochschule Sauerland“. Gleiches gilt laut Mayer für den Ölpreis: Wenn die Ölnachfrage steigt, aber das Angebot niedrig bleibt, dann steigt der Preis.
In den 1970er Jahren, als die Gold-Bindung des Dollar aufgehoben wurde, reagierte die US-Notenbank auf zweistellige Inflationsraten, indem sie ihren Leitzins von 5 auf 20 Prozent erhöhte. (Bei der Bundesbank waren es über 7 Prozent.) Die Folge waren zwei Rezessionen, die der neue Fed-Chairman Paul Volcker wissentlich auslöste, nachdem dessen Vorgänger Arthur F. Burns ausgeschieden war. Mayer: „Man hat dieses Fiat-Geldsystem in einem unglaublichen Kraftakt noch einmal gerettet.“
Die Frage ist laut Mayer nun: „Wie weit gehen sie jetzt?“. Für den Vollgeld-Verfechter ist „der Dollar der Einäugige unter den Blinden“, der „Potenzial nach oben“ hat. Mayer ist aber nicht überzeugt davon, dass die Fed die USA erneut in eine Rezession stürzen wird. „Die reale Fed Funds Rate (minus 7,67 Prozent) ist brutal negativ, das spricht gegen eine Rezession“, sagte er. Dieser Zins sei vor Rezessionen immer positiv gewesen.
Für den Euro sieht Mayer schwarz: „Der Euro ist eine wacklige Sache, die Parität werden wir vielleicht schon am Jahresende sehen.“ Er wirft der EZB vor, sich der „fiskalischen Dominanz“ der Staaten gebeugt zu haben. „Wir haben die Unabhängigkeit der Zentralbank aufgegeben. Sie ist wieder das, was sie mal war: Staatsfinanzierer“, befindet er.
DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Internationale Rolle des Euro 2021 stabil – 14.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die internationale Rolle des Euro ist nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) im vergangenen Jahr stabil geblieben. Wie die EZB in ihrem jährlich erscheinenden Bericht mitteilte, stieg der Anteil des Euro an den weltweiten Devisenreserven um 0,5 Prozentpunkte auf 20,6 Prozent, der Anteil des Euro an den internationalen Anleiheemissionen um fast 3 Prozentpunkte auf 24,6 Prozent, und auch sein Anteil an den ausstehenden internationalen Krediten und Einlagen nahm deutlich zu.
Dagegen ging der Anteil des Euro an der Abwicklung von Devisengeschäften und an der Netto-Auslieferung von Banknoten zurück, während der Anteil am Umlauf internationaler Schuldverschreibungen sowie an der Fakturierung von Einfuhren und Ausfuhren von und nach außerhalb des Euroraums weitgehend stabil blieb. Insgesamt war der Euro laut EZB mit einem Anteil von 19 Prozent nach dem US-Dollar erneut die international am zweitmeisten genutzte Währung.
„Nach der Pandemie hat der Euroraum eine der stärksten Erholungen in seiner Geschichte erlebt, auch dank der umfangreichen finanz- und geldpolitischen Unterstützung“, schrieb EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Vorwort des Berichts. Jetzt gebe es eine steigende globale Inflation, die durch höhere Energiekosten, Versorgungsengpässe und eine sich normalisierende Nachfrage im Zuge des Wiederaufschwungs der Volkswirtschaften ausgelöst werde. „Alles in allem haben diese Entwicklungen jedoch nicht zu einer signifikanten Veränderung der internationalen Rolle des Euro geführt“, so Lagarde.
Laut EZB wird die internationale Rolle des Euro künftig in erster Linie durch eine vertiefte Wirtschafts- und Währungsunion, darunter eine weiter entwickelte Kapitalmarktunion, und eine solide Wirtschaftspolitik bestimmt werden. Die EU will die internationale Rolle des Euro – auch aus Gründen einer strategischen Autonomie – gegenüber dem US-Dollar stärken. JG/hab/rio © 2022 Dow Jones News
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USA – INFRASTRUKTUR – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 14.6.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,7 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 1,8 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 2,2 Millionen Barrel nach plus 1,8 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 1,4 Millionen und bei Benzin ein Plus von 0,1 Millionen Fass. DJG/DJN/flf © 2022 Dow Jones News
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USA – US-Erzeugerpreise steigen im Mai weiter – Monatsanstieg um 0,8 und Jahresanstieg um 10,8 Prozent – Kernerzeugerpreise ohne Nahrungsmittel und Energie: Monatsanstieg um 0,5 und Jahresanstieg um 8,3 Prozent – 14.6.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Erzeugerpreise haben im Mai ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Preise auf der Produzentenebene um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 10,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,8 Prozent prognostiziert.
Die Kernerzeugerpreise ohne die volatilen Preise von Nahrungsmitteln und Energie kletterten um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und erhöhten sich auf Jahressicht um 8,3 Prozent. Ökonomen hatten einen monatlichen Anstieg von 0,6 Prozent prognostiziert.
Die Erzeugerpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.
DJG/DJN/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
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TANSANIA – Tansania unterzeichnet Erdgasvertrag mit Shell und Equinor – Riesige Gasvorkommen vor Küste Tansanias vermutet – NACHTRAG: 12.6.2022
Tansania hat mit den britischen und norwegischen Energieriesen Shell und Equinor eine Rahmenvereinbarung für ein milliardenschweres Erdgasprojekt unterzeichnet. Die gestern unterzeichnete Vereinbarung sieht eine endgültige Investitionsentscheidung bis 2025 vor. Bis 2029 oder 2030 soll dann in der südlichen Küstenstadt Lindi am Indischen Ozean eine Anlage für Flüssigerdgas (LNG) in Betrieb genommen werden.
*** „Wird unsere Wirtschaft erheblich verändern“
Vor der Küste Tansanias werden riesige Gasvorkommen vermutet. Energieminister Jan Makamba sprach bei der Unterzeichnungszeremonie in der Hauptstadt Dodoma vom fortschrittlichsten Erdgasprojekt in der Geschichte des ostafrikanischen Landes. „Dieses Projekt wird unsere Wirtschaft erheblich verändern“, sagte er. „Die geografische Lage Tansanias macht es einfach, Erdgas in andere Länder zu transportieren, insbesondere in asiatische Länder, die nach neuen Energiequellen suchen“, fügte der Minister hinzu.
Auch Präsidentin Samia Suluhu Hassan, die ebenfalls an der Zeremonie teilnahm, begrüßte die Einigung. Die Gespräche seien zwar schon weit fortgeschritten, „aber es wartet noch viel Arbeit auf uns“, sagte sie. Die schon seit Jahren bestehenden Pläne für die LNG-Anlage waren unter ihrem Vorgänger John Magufuli ins Stocken geraten. Suluhu trieb das Projekt nach ihrem Amtsantritt 2021 dann wieder voran. Equinors Standortleiter in Tansania, Unni Fjaer, sagte, tansanisches Erdgas biete „riesige Möglichkeiten“.
Zusammen mit dem US-Konzern ExxonMobil fördert Equinor bereits Gas in einer Anlage etwa hundert Kilometer vor der Küste von Lindi. Nach Unternehmensangaben wurden dort 566 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefunden. Shell hat nach eigenen Angaben zusammen mit Ophir Energy und Pavilion Energy 453 Milliarden Kubikmeter Gas in der gleichen Region entdeckt und zwei Offshore-Anlagen aufgebaut. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3270738/
PAKISTAN – Pakistans Währung sinkt auf historisches Tief – Zahlungsausfall bei den internationalen Verbindlichkeiten möglich – 14.6.2022
Angesichts von Zweifeln über den ins Stocken geratenen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie wachsender Haushaltsdefizite ist die pakistanische Währung auf ein historisches Tief gefallen. Für einen Dollar mussten zu Börsenschluss heute mehr als 205 Rupien gezahlt werden, wie Daten der Zentralbank zeigten.
*** Milliardenschweres Hilfspaket schon zweimal ausgesetzt
Der IWF hatte gewarnt, die von der pakistanischen Regierung angekündigten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung reichten nicht aus, um das Darlehen wiederzubeleben.
Die Atommacht Pakistan hatte sich 2019 mit dem IWF auf ein Hilfspaket in Höhe von sechs Milliarden Dollar geeinigt, um eine Zahlungsbilanzkrise abzuwenden. Wegen fehlender Reformen wurde es aber bereits zweimal ausgesetzt. Dem Land drohe ein Zahlungsausfall bei den internationalen Verbindlichkeiten, falls das IWF-Paket nicht wiederbelebt werde, sagte Finanzminister Miftah Ismail.
*** Geld von Verbündeten nötig
Um die Milliardenlücken bei Leistungsbilanz und Budget zu schließen, sei viel Geld unter anderem von Verbündeten wie China und Saudi-Arabien erforderlich, sagte der Wirtschaftswissenschaftler Suhail Ahmed. Allerdings habe auch der starke Dollar zum Wertverlust der pakistanischen Währung und anderen asiatischen Währungen beigetragen.
Seit dem Misstrauensvotum im April gegen den damaligen Premierminister und früheren Kricket-Star Imran Khan ist der frühere Oppositionsführer Shehbaz Sharif Regierungschef. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3271152/
UKRAINE – INFRASTRUKTUR – Kiew: 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche verloren – 14.6.2022
Die Ukraine hat seit Beginn des russischen Angriffskrieges rund ein Viertel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche eingebüßt. Trotz dieses Verlustes könne in diesem Jahr genug angepflanzt werden, um die Nahrungsmittelsicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, sagte der stellvertretende ukrainische Landwirtschaftsminister Taras Wysozkyj. Denn der Bedarf sei aufgrund von „Massenvertreibungen“ und Abwanderung ins Ausland stark gesunken.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56301926-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 15.6.2022
https://www.n-tv.de/politik/23-11-Deutsche-sehen-Verantwortung-fuer-Krieg-seltener-bei-Russland-als-Finnen-oder-Briten–article23401816.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj hofft auf moderne Raketenabwehr – Ukraine lehnt weiteres Minsker Abkommen ab *** „Den größten Bedarf an solchen Waffen in Europa“ – Vizeministerin: Nur ein Zehntel der Waffen bekommen – Selenskyj-Berater ist gegen mögliches neues Minsker Abkommen – Selenskyj appelliert an eigene Truppen – Das wird heute wichtig – inkl. 2:08-min-Video und Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 15.6.2022, 7:07
Die Ukraine hat von ihren ausländischen Partnern erneut moderne Raketenabwehrwaffen angefordert, um russische Angriffe aus der Distanz zurückschlagen zu können. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte noch für diese Woche wichtige Gespräche über die Beschaffung solcher Systeme an. Er sagte nicht, mit wem er sprechen werde – es seien aber nicht nur europäische Politiker. Während die erbitterten Kämpfe um die Großstadt Sjewjerodonezk andauerten, lehnte ein ukrainischer Präsidentenberater vor dem erwarteten Besuch von Kanzler Olaf Scholz ein mögliches weiteres Minsker Abkommen ab.
*** „Den größten Bedarf an solchen Waffen in Europa“
Selenskyj verwies darauf, dass die Ukraine bei russischen Angriffen am Dienstag zwar einige Raketen habe abschießen können, aber nicht alle. Die Ziele des Beschusses lagen in den westukrainischen Gebieten Lwiw und Ternopil. Nach Angaben örtlicher Behörden wurden sechs Menschen verletzt. Die Trümmer einer abgeschossenen Rakete trafen demnach eine Ziegelei in Solotschiw im Gebiet Lwiw.
Die Ukraine habe schon vor der russischen Invasion vom 24. Februar um moderne Raketenabwehr gebeten, sagte der Präsident. Ein Aufschub sei nicht zu rechtfertigen. Die Ukraine habe derzeit „den größten Bedarf an solchen Waffen in Europa“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit seinem Land noch im Juni EU-Beitrittskandidat werden.
Die russische Armee feuert seit Beginn des Krieges immer wieder aus sicherer Distanz von Land, aus der Luft oder vom Meer aus Raketen und Marschflugkörper auf Ziele in der Ukraine ab. Getroffen werden nicht nur militärische Ziele, sondern auch viele zivile Gebäude in den großen Städten. Luftalarm zwingt die Bewohner immer wieder in Schutzräume.
Die Forderung der Ukraine nach einem gewaltsam durchgesetzten Flugverbot über dem Land haben ihre ausländischen Unterstützer abgelehnt. Sie wollen nicht in eine direkte militärische Konfrontation mit Russland hineingezogen werden.
*** Vizeministerin: Nur ein Zehntel der Waffen bekommen
Um Waffenlieferungen dürfte es auch gehen, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der italienische Regierungschef Mario Draghi Kiew besuchen. Die Reise wird erwartet, allerdings ist offiziell noch kein Termin mitgeteilt worden.
Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Militärführung aus dem Ausland bislang nur ein Zehntel der notwendigen Waffenhilfe bekommen. „Von dem, was die Ukraine gesagt hat, dass sie es braucht, haben wir bis heute etwa zehn Prozent“, sagte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar im ukrainischen Fernsehen. Russland sei an Rüstung und Zahl der Soldaten unendlich überlegen. „Egal wie die Ukraine sich anstrengt, egal wie professionell unsere Armee ist, ohne Hilfe von Partnern werden wir diesen Krieg nicht gewinnen können.“
*** Selenskyj-Berater ist gegen mögliches neues Minsker Abkommen
Der ukrainische Präsidentenberater Oleksiy Arestovych wies indes vor dem Besuch von Scholz, Macron und Draghi einen möglichen Friedensplan nach dem Vorbild der Minsker Vereinbarung zur Befriedung der Ostukraine zurück. „Ich fürchte, sie werden versuchen, ein Minsk III zu erreichen. Sie werden sagen, dass wir den Krieg beenden müssen, der Ernährungsprobleme und wirtschaftliche Probleme verursacht, dass Russen und Ukrainer sterben, dass wir das Gesicht von Herrn Putin wahren müssen, dass die Russen Fehler gemacht haben, dass wir ihnen verzeihen müssen und ihnen eine Chance geben müssen, in die Weltgesellschaft zurückzukehren“, sagte Arestovych der Zeitung „Bild“. Das sei ein Problem für die Ukraine.
Das Minsker Friedensabkommen wurde 2015 in der Hauptstadt von Belarus im sogenannten Normandie-Format von Russland, Ukraine, Frankreich und Deutschland unterzeichnet. Im Wesentlichen ging es darum, den Bürgerkrieg in Luhansk und Donezk zu beenden.
*** Selenskyj appelliert an eigene Truppen
Der Fluchtweg für Zivilisten aus dem Chemiewerk Azot in Sjewjerodonezk soll nach Moskauer Angaben am heutigen Mittwoch von 7 bis 19 Uhr MESZ (Ortszeit: 8 bis 20 Uhr) offen sein. Er führe in nördlicher Richtung in die Stadt Swatowe, sagte der General Michail Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium. Swatowe liegt in der von prorussischen Separatisten kontrollierten und von Russland als Staat anerkannten „Volksrepublik Luhansk“.
Moskau lehnte den ukrainischen Vorschlag ab, die Menschen auf von Kiew kontrolliertes Gebiet fliehen zu lassen. Die Ukraine wolle nur ihre Bewaffneten aus Sjewjerodonezk herausschleusen, wie zuletzt beim Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol, sagte Misinzew. Er forderte die ukrainischen Soldaten auf, sich zu ergeben.
Selenskyj rief dagegen angesichts der verlustreichen Abwehrschlacht im Osten seine Truppen zum Durchhalten auf. „Das ist unser Staat. Dort im Donbass durchzuhalten ist lebenswichtig“, sagte er. „Es gibt Verluste, und sie sind schmerzhaft.“ Doch an der Front im Osten entscheide sich, welche Seite in den kommenden Wochen dominieren werde. Je höher die Verluste des Feindes dort seien, desto weniger Kraft habe er, die Aggression fortzusetzen, sagte der Präsident.
*** Das wird heute wichtig
* Vor dem möglichen Besuch in Kiew reist der französische Präsident Macron in die Republik Moldau und trifft deren Staatschefin Maia Sandu. Die kleine Ex-Sowjetrepublik grenzt an die Ukraine und will ebenso wie diese der EU beitreten.
* Mit der veränderten Sicherheitslage in Europa durch den russischen Angriffskrieg beschäftigen sich die Verteidigungsminister der NATO-Staaten in Brüssel. Dabei geht es um die Verstärkung der Ostflanke und um die geplante Bündniserweiterung um Schweden und Finnland. Ende Juli wird die NATO ein Gipfeltreffen in Madrid abhalten.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa/rts
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-hofft-auf-moderne-Raketenabwehr-Ukraine-lehnt-weiteres-Minsker-Abkommen-ab-article23399474.html
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„Wollen alles zurückerobern“ Selenskyj pokert hoch, weil er es muss
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Schüsse in Knie und Schläfe Weiteres Butscha-Massengrab zeugt von Kriegsverbrechen
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Auch Jugend der Ampel will Tempo Union drückt bei EU-Beitritt der Ukraine aufs Tempo
https://www.n-tv.de/politik/Union-drueckt-bei-EU-Beitritt-der-Ukraine-aufs-Tempo-article23399357.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 111. Kriegstag im Überblick: Scholz will Hotline für Whistleblower – Gazprom dreht am deutschen Gashahn *** Scholz: Whistleblower sollen über Oligarchen informieren – Gazprom reduziert Lieferungen durch Nord Stream 1 – Bund gibt Gazprom Germania Milliarden-Spritze – Russland kündigt Fluchtkorridor für Mittwoch an – Bauern machen Druck wegen Getreideknappheit – USA: Putin peilt größere Gebietsgewinne in Ukraine an – Russland setzt britische Journalisten auf Schwarze Liste – Selenskyj: „Helft uns. Bitte.“ * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 14.6.2022, 21:15
Bundeskanzler Scholz setzt bei der Verfolgung von Oligarchen auf einen heißen Draht für Whistleblower, den er bald einrichten lassen will. Derweil drosselt der russische Energieriese Gazprom die Gaslieferungen durch Nord Stream 1, wobei er die Schuld dafür Siemens gibt. Die Zivilisten, die im Chemiewerk Azot in Sjewjerodonezk ausharren, können auf einen von Russland angekündigten Fluchtkorridor hoffen. Der 111. Kriegstag im Überblick.
*** Scholz: Whistleblower sollen über Oligarchen informieren
Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützt den Versuch, die Sanktionen gegen russische Oligarchen durch eine Whistleblower-Hotline effektiver zu machen. „Die Aggression Russlands gegen die Ukraine hat gezeigt, dass Sanktionen dringend wirksamer werden müssen – insbesondere gegen russische Oligarchen und deren versteckte Vermögenswerte“, sagte Scholz auf einer Veranstaltung des Financial Action Task Force (FATF), einem internationalen Gremium zur Bekämpfung und Verhinderung von Geldwäsche. Man werde in Kürze ein zweites Sanktionsvollzugsgesetz beschließen, das unter anderem ein nationales Register für Vermögenswerte vorsehe, die mit Sanktionen belegt sind oder deren Herkunft unklar ist. „Außerdem werden wir eine spezielle Hotline für Whistleblower einrichten“, kündigte der Kanzler an.
*** Gazprom reduziert Lieferungen durch Nord Stream 1
Deutschland muss sich unterdessen auf deutlich weniger Gas aus Russland im Sommer einstellen. Der Energieriese Gazprom kündigte an, die maximalen Liefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland um 40 Prozent zu reduzieren. Grund seien Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch die Firma Siemens: Ein Verdichteraggregat sei nicht rechtzeitig aus der Reparatur zurück. Deshalb könnten nun nur noch täglich bis zu 100 Millionen Kubikmeter Gas durch die Pipeline gepumpt werden – oder rund 60 Prozent des bisher geplanten Tagesvolumens von 167 Millionen Kubikmeter Gas, hieß es. „Aktuell ist die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet“, erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. „Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhalt.“
*** Bund gibt Gazprom Germania Milliarden-Spritze
Um die bundesweite Gasversorgung zu sichern, stützt der Bund das Unternehmen Gazprom Germania mit einem Milliardenbetrag. Mit dem Darlehen werde eine Insolvenz vermieden, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Nach Angaben aus Regierungskreisen geht es um eine Summe zwischen neun Milliarden und zehn Milliarden Euro. Die Treuhandverwaltung der Gazprom Germania GmbH (GPG) werde zugleich über den September hinaus ausgedehnt und könne durch die parallele Änderung der Rechtsgrundlage noch weiter mehrmals verlängert werden, hieß es weiter. Das durch Sanktionen von russischer Seite ins Straucheln geratene Unternehmen solle über ein Darlehen vor der Insolvenz bewahrt werden: „Mit diesem Vorgehen behält die Bundesregierung den Einfluss auf diesen Teil der kritischen Energieinfrastruktur und verhindert eine Gefährdung der Energiesicherheit.“
*** Russland kündigt Fluchtkorridor für Mittwoch an
Nachdem die dritte und damit letzte Brücke der Stadt Sjewjerodonezk über den Fluss Siwerskyj Donez zerstört wurde, wachsen die Sorgen um die in der Stadt verbliebenen Zivilisten. Die Lage rund um das örtliche Chemiewerk Azot sei besonders schwer, sagte der Chef der städtischen Militärverwaltung, Olexander Strjuk, im ukrainischen Fernsehen. Auf dem Werksgelände sollen demnach in Bombenschutzkellern etwa 540 bis 560 Zivilisten ausharren. „Gewisse Vorräte wurden im Azot-Werk geschaffen“, sagte Strjuk. Zudem leisteten Polizisten und Militärs Hilfe. Das Gelände stehe aber unter ständigem Beschuss, auch die Straßenkämpfe dauerten an. Russland kündigte für Mittwoch die Einrichtung eines Fluchtkorridors für die eingekesselten Zivilisten im Chemiewerk an, um die Flucht über einen humanitären Korridor ermöglichen. Der Fluchtweg soll in nördliche Richtung in die Stadt Swatowe (Swatowo) im Gebiet Luhansk führen, wie der Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, Michail Misinzew, sagte.
*** Bauern machen Druck wegen Getreideknappheit
Der Bauernverband dringt wegen knapperer weltweiter Getreidemengen infolge des Krieges in der Ukraine auf eine Produktionsausweitung auch in Deutschland. Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte auf dem Bauerntag in Lübeck, Russland setze Lebensmittel als Waffe ein. „Dieses Schwert muss stumpfer werden, und wir können es stumpfer machen.“ So könnten mit einer vorübergehenden Nutzung zusätzlicher Flächen 1,4 Millionen Tonnen Weizen mehr erzeugt werden. Er erwarte von der Politik, dass sie dieses Instrument nutze.
*** USA: Putin peilt größere Gebietsgewinne in Ukraine an
Der russische Präsident Wladimir Putin will nach Einschätzung der US-Regierung weiter große Teile der Ukraine erobern. „Ich glaube immer noch, dass er einen Blick auf einen bedeutenden Teil der Ukraine, wenn nicht sogar auf das ganze Land geworfen hat“, sagte der Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium Colin Kahl bei einer Veranstaltung der Denkfabrik Center for New American Security. Russland werde dieses Ziel jedoch nicht erreichen können. „Vielleicht können sie hier und da taktische Gewinne erzielen“, sagte Kahl. Allerdings zeigten sich die Ukrainer standhaft.
*** Russland setzt britische Journalisten auf Schwarze Liste
Russland hat 49 britische Staatsbürger, darunter zahlreiche bekannte Journalisten, auf seine Schwarze Liste gesetzt. „Die britischen Journalisten auf der Liste sind an der vorsätzlichen Verbreitung falscher und einseitiger Informationen über Russland und die Ereignisse in der Ukraine und im Donbass beteiligt“, erklärte das Außenministerium in Moskau. Außerdem würden britische Militärvertreter sanktioniert. Insgesamt finden sich 29 Journalisten auf der neuen Liste, etwa BBC-Generaldirektor Tim Davie sowie Journalisten von „The Guardian“ und der „Financial Times“. Auch die Herausgeber der Zeitungen „Times“, „The Guardian“, „Daily Mail“ und „Daily Telegraph“ sowie Radio- und Fernsehmoderatoren sind betroffen.
*** Selenskyj: „Helft uns. Bitte.“
Für den zähen Abwehrkampf gegen die russische Armee erwartet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj deutlich mehr Unterstützung des Westens. „Wir müssen noch viel mehr gemeinsam tun, um diesen Krieg zu gewinnen“, sagte Selenskyj der „Zeit“ in einem Interview. Insbesondere brauche sein Land mehr moderne Artilleriegeschütze wie etwa Mehrfachraketenwerfer. Zur Unterstützung Deutschlands sagte er, die Waffenlieferungen seien „immer noch geringer, als sie sein könnten“. Er erklärte auf die Frage, ob er sich von Bundeskanzler Scholz die klare Formulierung wünsche, die Ukraine müsse den Krieg gewinnen: „Wie auch immer der Wortlaut ist: Jeden Tag sterben Dutzende von Menschen hier in der Ukraine. Jeden Tag. Wie soll ich da ruhig bleiben?“ Russlands Präsident Wladimir Putin hasse die Idee eines freien und vereinten Lebens in Europa, und seine Soldaten hielten dagegen. „Also sagt, was ihr wollt und wie ihr es wollt, aber helft uns. Bitte.“
https://www.n-tv.de/politik/Scholz-will-Hotline-fuer-Whistleblower-Gazprom-dreht-am-deutschen-Gashahn-article23399149.html
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Laut Gazprom fehlt ein Bauteil Russland drosselt Gaslieferungen nach Deutschland
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Russland-drosselt-Gaslieferungen-nach-Deutschland-article23397617.html
Neuer Name, neues Geld Bund stützt Gazprom Germania mit Milliarden-Darlehen
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bund-stuetzt-Gazprom-Germania-mit-Milliarden-Darlehen-article23398739.html
Parallelen zu Mariupol Russland kündigt Fluchtkorridor für Zivilisten an
https://www.n-tv.de/politik/Russland-kuendigt-Fluchtkorridor-fuer-Zivilisten-an-article23397921.html
300 Züge stehen herum Probleme bei der Bahn bremsen Güterverkehr aus
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Probleme-bei-der-Bahn-bremsen-Gueterverkehr-aus-article23399004.html
General a.D. Vad zu Kiews Chancen „Die Gesamtlage der Ukrainer ist kritisch“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Die-Gesamtlage-der-Ukrainer-ist-kritisch-article23397790.html
Serap Güler im „ntv Frühstart“ Regierung „hat versagt“, aber Melnyk-Kritik „ist unfair“
https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/fruehstart/Regierung-hat-versagt-aber-Melnyk-Kritik-ist-unfair-article23396420.html
Richter zu Selenskyj-Aussage Plan zu Rückeroberung der Krim „ist primär Rhetorik“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Plan-zu-Rueckeroberung-der-Krim-ist-primaer-Rhetorik-article23396415.html
Ferner
Selenskyj pokert hoch, weil er es muss
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-pokert-hoch-weil-er-es-muss-article23398916.html
Putins „Postergirl“ bekommt Maulkorb verpasst
https://www.n-tv.de/politik/Putins-Postergirl-bekommt-Maulkorb-verpasst-article23398551.html
„Hätten wir nur Deutschland, wir würden Blut spucken“
https://www.n-tv.de/politik/Haetten-wir-nur-Deutschland-wir-wuerden-Blut-spucken-article23396430.html
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Selenskyj warnt Scholz vor „Spagat“ zwischen Ukraine und Beziehungen zu Russland – 14.6.2022
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von der Bundesregierung eine eindeutigere Haltung bei der Unterstützung seines Landes gefordert und vor einem „Spagat“ zwischen Kiew und Moskau gewarnt. Im Interview mit dem ZDF-„heute journal“ warf Selenskyj Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor, noch immer zu viel Rücksicht auf Russland zu nehmen.
DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56301926-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj will auch die Krim zurückerobern – 14.6.2022
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj will nach eigenen Angaben auch die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim zurückerobern. Wenn die ukrainische Armee entsprechende Waffen erhalte, könne sie „das Territorium befreien“, sagte Selenskyj am Montagabend in seiner täglichen Video-Ansprache. Dies betreffe nicht nur die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk, sondern auch „Mariupol und die Krim“. „Wir brauchen einfach genügend Waffen, um das alles sicherzustellen“, sagte der ukrainische Präsident. „Unsere Partner haben diese.“ Die gegenwärtige Schlacht um Sjewjerodonezk beschrieb Selenskyj als „einfach schreckenerregend“. Auf ukrainischer Seite gebe es sehr viele Opfer. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56305576-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Siemens Energy: Turbine für Nord Stream 1 wegen kanadischer Sanktionen nicht lieferbar – Gasturbine für Betrieb von Nord Stream 1 unverzichbar – Periodische Überholung von Gasturbinen nötig – 14.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Siemens Energy kann eine Gasturbine, die für den Betrieb der Pipeline Nord Stream 1 gebraucht wird, derzeit nicht liefern. Wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilte, ist es wegen der von Kanada verhängten Sanktionen „für Siemens Energy derzeit nicht möglich, überholte Gasturbinen an den Kunden zu liefern“. Die Turbine werde derzeit in Montreal überholt.
Zuvor hatte der russische Energiekonzern Gazprom mitgeteilt, dass er die Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 gedrosselt hat. Aufgrund von sich verzögernden Bauarbeiten durch Siemens könne nur noch eine Durchleitung von 100 Millionen Kubikmetern Gas am Tag anstelle der üblichen 167 Millionen Kubikmeter sichergestellt werden könnte, hieß es.
Laut Siemens-Energy-Sprecherin sind die Turbinen bereits seit mehr als zehn Jahren im Einsatz. Sie müssen regelmäßig überholt werden, um den Betrieb der Pipeline aufrechtzuerhalten. Diese Überholung sei aus technischen Gründen nur in Montreal möglich.
„Vor diesem Hintergrund hatten wir die kanadische und deutsche Regierung informiert und arbeiten an einer tragfähigen Lösung“, sagte die Sprecherin. DJG/mgo/uxd © 2022 Dow Jones News
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….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – NORDIRLAND – EUROPÄISCHE UNION – Großbritannien geht bei Nordirland-Streit mit EU auf Konfrontationskurs – 14.6.2022
London geht im Streit mit der EU um Zollvorschriften für die britische Provinz Nordirland voll auf Konfrontationskurs. Die britische Regierung schlug offiziell vor, einseitig bedeutende Änderungen am sogenannten Nordirland-Protokoll vorzunehmen. Sie riskiert damit einen Handelskrieg mit der EU. Brüssel drohte umgehend mit rechtlichen Schritten. Kritik an der Entscheidung kam auch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Außenminister Anthony Blinken. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
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GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Arbeitslosigkeit steigt von niedrigem Niveau aus leicht an – 14.6.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist im April leicht gestiegen, allerdings von niedrigem Niveau aus. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang auf 3,6 Prozent gerechnet. Im Dreimonatsvergleich ging die Quote von Februar bis April hingegen um 0,2 Punkte zurück.
Die Beschäftigung stieg weiter an. Sie liegt aber immer noch unter dem Niveau, das vor der Corona-Pandemie herrschte. Die Zahl der offenen Stellen stieg erneut auf einen Rekordwert von 1,3 Millionen. Viele Unternehmen finden derzeit nur schwer neues Personal, was unter anderem mit veränderten Berufswünschen infolge der Pandemie zu tun hat.
Das Lohnwachstum (ohne Bonuszahlungen) betrug wie im Vormonat 4,2 Prozent. Die vergleichsweise hohen Lohnsteigerungen werden nach wie vor durch die noch höhere Inflation entwertet. Unter dem Strich steht für viele Arbeitnehmer ein realer Einkommensverlust./bgf/jha/ © 2022 dpa-AFX
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EUROPÄISCHE UNION – Widerstand gegen „grüne“ Atomenergie und Gas im Europaparlament – 14.6.2022
Die Pläne der EU-Kommission zur Einstufung von Atomenergie und Gas als nachhaltig stoßen im Europaparlament auf Widerstand. Die federführenden Ausschüsse für Umwelt und Wirtschaft stimmten in Brüssel gegen die Aufnahme beider Energieformen in die sogenannte grüne Taxonomie. Europaabgeordnete der Grünen werteten dies als „herbe Niederlage“ für EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
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POLEN – Polens Präsident unterzeichnet Reform umstrittenen Disziplinarsystems – Strei zwischen EU und Polen beendet – 14.6.2022
Polen hat eine der EU versprochene Reform des umstrittenen Disziplinarsystems für Richter gesetzlich umgesetzt. Präsident Andrzej Duda unterzeichnete das entsprechende Gesetz, mit dem eine Disziplinarkammer für Richter am Obersten Gerichtshofsystem abgeschafft wird. Die Kammer hatte jahrelang für Streit zwischen Polen und der EU gesorgt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56301926-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
FRANKREICH – Frankreich könnte im Sommer über EDF-Renationalisierung entscheiden – 14.6.2022
Der französische Energiekonzern Electricite de France könnte einer Ministerin zufolge in den kommenden Monaten wieder verstaatlicht werden, wenn die derzeitige Regierung unter Präsident Emmanuel Macron eine Mehrheit in der Nationalversammlung gewinnt. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Ministerium: Versorgungssicherheit mit Gas weiter gewährleistet – 14.6.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Das Bundeswirtschaftsministerium sieht Deutschland aktuell mit ausreichend Gas versorgt. Das erklärte eine Ministeriumssprecherin nach Meldungen über weniger russische Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1.
„Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhalt. Aktuell ist die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet“, erklärte eine Sprecherin.
Zuvor hatte der russische Energiekonzern Gazprom mitgeteilt, dass aufgrund von sich verzögernden Bauarbeiten durch das Unternehmen Siemens nur noch eine Durchleitung von 100 Millionen Kubikmetern Gas am Tag anstelle der üblichen 167 Millionen Kubikmeter sichergestellt werden könnte. Damit drosselt Russland die Gaslieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream nach Deutschland um gut 40 Prozent.
Zuvor hatte auch die Bundesnetzagentur gemeldet, dass die Versorgungssicherheit mit Gas in Deutschland „weiterhin unverändert“ gewährleistet sei. In ihrem täglichen Lagebericht hieß es, dass die Gasflüsse auf üblichem Niveau seien und die Füllstände der Gasspeicher bei 55,19 Prozent lägen. DJG/aat/mgo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Bundesregierung gewährt Gazprom Germania KfW-Darlehen – 14.6.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesregierung will Gazprom Germania staatliche Hilfskredite gewähren, um so deren Insolvenz zu verhindern und Deutschlands Versorgungssicherheit mit Gas zu gewährleisten. Außerdem wird die Treuhandverwaltung für das Unternehmen über den September hinaus verlängert, indem die Treuhandstruktur für Gazprom Germania geändert wird, wie die Bundesregierung in einer Mitteilung erklärte. Die Darlehen der staatlichen Förderbank KfW belaufen sich nach Informationen von Dow Jones Newswires auf bis zu 10 Milliarden Euro.
Außerdem hat die Bundesregierung beschlossen, die Gazprom Germania GmbH (GPG) in „Securing Energy for Europe GmbH“ (SEFE) umzubenennen. Damit solle ein deutliches Signal an den Markt gehen, dass das Ziel der von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen die Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland und Europa sei. Auf dieser Grundlage werde auch das Geschäftsmodell der SEFE ausgerichtet.
„Mit diesem Vorgehen behält die Bundesregierung den Einfluss auf diesen Teil der kritischen Energieinfrastruktur und verhindert eine Gefährdung der Energiesicherheit“, erklärte die Bundesregierung zur Bereitstellung von Krediten. Mit dem staatlichen Darlehen werde ein „Kaskadeneffekt im Markt“ verhindert. Das Geld diene der Liquiditätssicherung und der Ersatzbeschaffung von Gas. „Es wird sichergestellt, dass das Darlehen nur für den Geschäftsbetrieb der GPG und zur Aufrechterhaltung der Gasversorgung eingesetzt werden darf und nicht nach Russland abfließen kann“, so die Bundesregierung.
In einem nächsten Schritt will die Bundesregierung nach eigenen Angaben Möglichkeiten prüfen, das Darlehen in Eigenkapital umzuwandeln, um so auch langfristig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
*** Treuhänderschaft kann verlängert werden
Die aktuelle Treuhandverwaltung für die Gazprom Germania ist nach dem Außenwirtschaftsgesetz (AWG) geregelt und bis zum 30. September 2022 befristet. Mit der nun beschlossenen Änderung der Treuhandstruktur nach dem Energiesicherungsgesetzes (EnSiG) kann die Bundesnetzagentur über den September hinaus als Treuhänderin fungieren. Laut Bundesregierung erhält der Treuhänder auf Basis des EnSiG außerdem mehr Möglichkeiten, die Energiesicherheit zu stärken. Zudem kann aufgrund der neuen Rechtsgrundlage die Treuhänderschaft anders als bislang mehrmals verlängert werden.
Die Bundesnetzagentur hatte am 4. April die Funktion als Gesellschafterin der Gazprom Germania übernommen, um somit die Geschäftsführung des Unternehmens sicherzustellen. Grund für die Entscheidung war der undurchsichtige Verkauf des Unternehmens durch den russischen Mutterkonzern Gazprom an eine russische Gesellschaft mit unbekanntem wirtschaftlichen Berechtigten sowie die Anordnung dieser Gesellschaft, die Gazprom Germania zu liquidieren.
Gazprom Germania spielt eine Schlüsselrolle für die Gasversorgung in Deutschland. Zu ihren Geschäftsfeldern gehören neben dem Energiehandel auch der Gastransport und der Betrieb von Gasspeichern. Die Gasversorgung zahlreicher Stadtwerke in Deutschland hängt mittelbar von dem Unternehmen ab.
„Um die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten, ist es daher notwendig, den laufenden Geschäftsbetrieb abzusichern“, so die Bundesregierung. DJG/aat/mgo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Deutschland: Erzeugerpreise für Agrarprodukte im April steigen im Rekordtempo um 40 Prozent – Stärkster Preisanstieg seit 1961 – 14.6.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte sind im April um fast 40 Prozent hochgeschossen. Das sei der größte Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1961, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Schon im März hatte es ein Rekordplus von 34,7 Prozent gegeben. Im Vergleich zum Vormonat März stiegen die Preise um 5,6 Prozent. Sowohl die Preise für pflanzliche Erzeugnisse (plus 45,7 Prozent) als auch für tierische Erzeugnisse (plus 35,8 Prozent) legten kräftig zu.
Der enorme Preisanstieg bei pflanzlichen Produkten sei unter anderem auf die seit Juli 2020 steigenden Getreidepreise zurückzuführen, berichteten die Wiesbadener Statistiker. Diese lagen im April um gut drei Viertel (77,6 Prozent) über dem Vorjahresmonat und damit noch etwas höher als im März. Der Ukraine-Krieg hat die zuvor schon angespannte Lage auf dem Weltmarkt verschärft und treibt die Preise.
Deutlich verteuert hat sich Raps (plus 77,1 Prozent). Die Erzeugerpreise für Kartoffeln haben sich zudem binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt (plus 106,2 Prozent). Das liege an witterungsbedingt geringen Ernten und einem relativ niedrigen Preisniveau im Vorjahresmonat wegen der Pandemie, so die Statistiker.
Hingegen sanken die Erzeugerpreise für Obst um fast 15 Prozent, Gemüse wurde kaum teurer (plus 1,1 Prozent). Erdbeeren verbilligten sich beinahe um ein Viertel (24 Prozent) – wegen einer frühen und reichen Ernte ist das Angebot dieses Jahr groß, während die Nachfrage schwächelt. Deutliche Anstiege gab es beim Milchpreis (plus 37 Prozent) und bei Eiern (plus 18 Prozent).
Die Erzeugerpreise beschreiben das Entgelt ohne Umsatzsteuer, das die Landwirte für ihre Produkte auf der ersten Handelsstufe erzielen. Steigende Erzeugerpreise können zu höheren Verbraucherpreisen führen./als/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56301483-deutschland-erzeugerpreise-fuer-agrarprodukte-steigen-im-rekordtempo-016.htm
DEUTSCHLAND – IMK: Inflation hat wenig mit Überhitzen zu tun – 14.6.2022
Die jüngsten Detaildaten zur Inflation belegen laut dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), dass die Teuerung derzeit vor allem auf äußeren Faktoren beruht. „Die Details für die Rekordinflation im Mai zeigen erneut, dass die Teuerung in Deutschland zum ganz überwiegenden Teil von äußeren Einflüssen getrieben wird und wenig mit einem Überhitzen der deutschen Wirtschaft zu tun hat“, sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts, Sebastian Dullien.
DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Deutsche Großhandelspreise steigen im Mai etwas langsamer – Monatsanstieg um 1,0 Prozent, Jahresanstieg um 22,9 (April: 23,8) Prozent – Stärkste Anstiege: Mineralölerzeugnissen (63,5 Prozent), feste Brennstoffe (76,7 Prozent) sowie mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (46,0 Prozent), chemischen Erzeugnisse (43,1 Prozent) sowie Erze, Metalle und Metallhalbzeug (41,1 Prozent) – 14.6.2022
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutschen Großhandelspreise sind im Mai etwas langsamer gestiegen als im April. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, erhöhten sich die Preise im Großhandel um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 22,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Im April war mit einer jährlichen Preissteigerung um 23,8 Prozent der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1962 verzeichnet worden.
„Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Großhandelspreise sind wie bereits im April auch im Mai 2022 besonders im Großhandel mit Rohstoffen und Energieträgern, aber auch mit Lebensmitteln zu beobachten“, hieß es von den Statistikern.
Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im Mai der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (63,5 Prozent). Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit festen Brennstoffen (76,7 Prozent) sowie mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (46,0 Prozent).
Erheblich höher waren auch die Preise im Großhandel mit chemischen Erzeugnissen (43,1 Prozent) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (41,1 Prozent). Im Großhandel mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten stiegen die Preise um 35,5 Prozent, im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen um 31,9 Prozent. DJG/apo/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56301481-deutsche-grosshandelspreise-steigen-im-mai-etwas-langsamer-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Inflation steigt im Mai auf 8,7 Prozent – 14.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat im Mai spürbar zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg der HVPI mit einer Jahresrate von 8,7 (Vormonat: 7,8) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit – wie von Volkswirten erwartet – ihre vorläufige Schätzung vom 30. Mai. Ähnlich hohe Inflationsraten wurden in Deutschland zuletzt im Herbst 1973 verzeichnet, als die Mineralölpreise im Zuge der ersten Ölkrise drastisch stiegen.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die ohnehin schon hohen Energiepreise noch stärker in die Höhe getrieben. Die Energiepreise lagen im Mai um 38,3 Prozent höher als vor einem Jahr.
Auch Lebensmittel verteuerten sich spürbar, die Preise zogen um 11,1 Prozent im Jahresvergleich an. Weitere Faktoren, die die Inflation in die Höhe treiben, sind pandemiebedingte Lieferengpässe und erhebliche Preissteigerungen im Zuge der wirtschaftlichen Erholung.
Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der HVPI um 1,1 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 7,9 (Vormonat: 7,4) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.
„Die Inflationsrate erreichte damit im dritten Monat in Folge einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland. Hauptursache für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln“, sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.
DJG/apo/kla © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Umfrage: Größter Pessimismus unter Investoren seit 1994 – Sinkende Inflationsraten für 2023e erwartet – 14.6.2022
Von Joe Wallace
NEW YORK (Dow Jones)–Investoren sind einer Fondsmanager-Umfrage der Bank of America Global Research zufolge bezüglich der Weltwirtschaft so pessimistisch wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. Das Bankhaus befragte mehr als 260 Anleger, die ein Vermögen von rund 750 Milliarden Dollar verwalten, ob die Wirtschaft anziehen werde. Ein Netto-Minus von 73 Prozent war der Meinung, dass dies nicht der Fall sei – der niedrigste Wert in einer Reihe von Umfragen, die bis ins Jahr 1994 zurückreicht.
Die meisten Befragten gingen davon aus, dass die Inflationsraten im nächsten Jahr sinken werden, sagten aber, dass sie im historischen Vergleich hoch bleiben würden.
Auch die Aussichten für die Unternehmen trüben sich nach Ansicht der Investoren ein. Ein Netto-Minus von 72 Prozent sagte, dass sich die weltweiten Gewinne abschwächen würden – der niedrigste Wert seit September 2008, als Lehman Brothers in Konkurs ging. Ähnlich niedrige Werte gab es zu Beginn der Covid-19-Pandemie, während der Dotcom-Pleite und als der Zusammenbruch von Long-Term Capital Management 1998 beinahe eine Finanzkrise ausgelöst hätte.
Um sich gegen die Inflation abzusichern, haben sich Anleger in Wetten auf Rohstoffe, einschließlich Öl, gestürzt, so die Investoren gegenüber der BofA. Am zweitstärksten vertreten sei die Wette auf einen stärkeren Dollar.
Die Umfrage wurde einen Tag vor der Veröffentlichung von Daten am Freitag abgeschlossen, aus denen hervorging, dass die Verbraucherpreise in den USA so schnell steigen wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. DJG/DJN/apo/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56305099-umfrage-groesster-pessimismus-unter-investoren-seit-1994-015.htm
DEUTSCHLAND – ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Juni etwas – Anstieg auf minus 28 (Mai: minus 34,3) Punkte 14.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im Juni erneut etwas aufgehellt. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Erwartungsindex stieg auf minus 28,0 (Mai: minus 34,3) Punkte, wie das ZEW mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf minus 26,3 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage erhöhte sich auf minus 27,6 (minus 36,5) Punkte. Volkswirte hatten minus 31,0 Punkte prognostiziert.
„Die Finanzmarktexpertinnen und -experten sehen weniger dunkle Wolken am Konjunkturhimmel. Zahlreiche konjunkturelle Risiken wie die Folgen der Sanktionen gegen Russland, die unklare Corona-Lage in China und der allmähliche Kurswechsel bei der Geldpolitik bleiben jedoch bestehen“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Daher hätten sich die Erwartungen zwar verbessert, lägen aber noch weit im negativen Bereich.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum stiegen auf minus 28,0 (minus 29,5) Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage zog auf minus 26,4 (minus 35,0) an. Die Inflationserwartung für den Euroraum sank auf minus 32,4 (minus 10,6) Punkte. DJG/hab/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56303855-zew-konjunkturerwartungen-steigen-im-juni-etwas-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56303649-deutschland-zew-konjunkturerwartungen-hellen-sich-leicht-auf-016.htm
DEUTSCHLAND – Ostausschuss: Ukraine-Krieg hinterlässt deutliche Spuren im Handel – Deutscher Export nach Russland und Weißrussland: tiefe Einbrüche um 60 Prozent – 13.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs haben im April laut dem Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft deutliche Spuren im Handel mit Osteuropa hinterlassen. „Tiefe Einbrüche um über 60 Prozent gab es beim deutschen Export nach Russland und Belarus“, erklärte Geschäftsführer Michael Harms. Die deutschen Lieferungen nach Russland seien um fast 1,5 Milliarden auf nur noch 829 Millionen Euro zurückgegangen. „Mit dem Krieg und seinen Folgen entzieht Russland den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen weiter die Basis“, so Harms. Sanktionen, Logistik- und Finanzierungsprobleme und der Rückzug immer mehr deutscher Unternehmen machten sich zunehmend bemerkbar.
Die deutschen Importe aus Russland legten den Angaben zufolge im April gegenüber dem Vorjahr allein aufgrund der hohen Energiepreise um 42 Prozent zu. Die hohen Preise seien auch Folge der westlichen Maßnahmen gegen russische Energieträger. Gegenüber dem Vormonat sanken die Einfuhren laut Ostausschuss dagegen deutlich um 16,4 Prozent. Mengenmäßig wurde demnach im April 26 Prozent weniger aus Russland importiert als im Vorjahresmonat. Der Importüberschuss im Außenhandel mit Russland sei dadurch auf 2,9 Milliarden Euro zurückgegangen. Bis Jahresende dürfte er weiter schrumpfen.
Die deutschen Ausfuhren in die Ukraine gingen laut den Angaben im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 34 Prozent zurück, die Einfuhren von dort sanken um 9 Prozent. Umso wichtiger sei es, die Produktion vor Ort wo immer möglich aufrechtzuerhalten, um die Wirtschaft des Landes am Laufen zu halten und den Menschen ihren Lebensunterhalt zu sichern. Dazu trügen auch die jüngsten Zollbefreiungen für ukrainische Importe bei. Wichtig für das Land und für seine Abnehmer sei es zudem, schnell Wege zu finden, ukrainisches Getreide auf den Weltmarkt zu bringen. Insgesamt habe sich der deutsche Außenhandel mit den 29 Partnerländern des Ostausschusses im April aber auf 44,3 Milliarden Euro belaufen – ein deutliches Plus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56304234-ostausschuss-ukraine-krieg-hinterlaesst-deutliche-spuren-im-handel-015.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Arbeitsmarktstatistiken 2021 Ergebnisse der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung und der Offenen-Stellen-Erhebung – 14.6.2022
https://www.statistik.at/services/tools/services/publikationen/detail/1308?cHash=99a259b88660ed985d1e9071758238c0
ÖSTERREICH – STATISTIK – Gesundheitsausgaben 2021 um 12,6 % gestiegen – 14.6.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/06/20220614Gesundheitsausgaben2021.pdf
ÖSTERREICH – Preise für Wohnimmobilien steigen österreichweit auch zu Jahresbeginn 2022 weiter – Preiszuwächse um 10 Prozent in Wien und österreichweit – Anstieg 2022Q1 um 3,7 Prozent – Boom im Wohnbau klingt ab – Anhaltendes Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte – inkl. Tabelle – 14.6.2022
Die aktuelle Ausgabe der Immobilienmarktanalyse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt eine weitere Beschleunigung des Preisanstiegs für Wohnimmobilien. Der seit der zweiten Jahreshälfte 2020 zu beobachtende Trend stark steigender Immobilienpreise hat sich weiter fortgesetzt. Zum sechsten Mal in Folge waren bei Wohnimmobilien Preiszuwächse über der 10- Prozent-Marke (jeweils im Vorjahresvergleich) sowohl in Wien als auch im restlichen Bundesgebiet zu verzeichnen. In Wien stiegen im ersten Quartal 2022 die Immobilienpreise um 11,8 % und im restlichen Bundesgebiet um 12,9 %. Für Gesamtösterreich ergab sich nach +12,6 % im vierten Quartal 2021 nun ein Zuwachs von 12,3 % im ersten Quartal 2022.
Im Vergleich zum Vorquartal nahm die Preisdynamik wieder zu. Nach einem Plus von 2,4 % im dritten Quartal 2021 stiegen die Preise österreichweit im vierten Quartal 2021 um 3,2 % und um 3,7 % im ersten Quartal 2022 (Tabelle 1). Die Dynamik im Bundesgebiet ohne Wien stieg von 1,5 % im dritten Quartal 2021 deutlich auf 4,4 % im vierten Quartal 2021 und ging nunmehr auf 3,7 % leicht zurück. …
*** Boom im Wohnbau klingt ab
Der in den letzten Jahren zu beobachtende Boom im Wohnbau klingt langsam ab. Die Rekordzahl an Wohnungsfertigstellungen der Jahre 2019 und 2020 wurde im Jahr 2021 nochmals übertroffen. Ab 2022 ist mit einer rückläufigen Anzahl an Fertigstellungen zu rechnen. Durch die hohe Bauleistung in Verbindung mit einem schwächer werdenden Bevölkerungswachstum gibt es 2022 österreichweit ein Überangebot von knapp 30.000 Wohnungen. Die daraus resultierende Abschwächung der Nachfrage in Verbindung mit Engpässen bei Baumaterialien und möglichen Zinsanstiegen lässt ein Auslaufen des Booms im Wohnbau erwarten.
*** Anhaltendes Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte
Das Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte hat sich in den ersten Monaten des Jahres 2022 weiter leicht beschleunigt und betrug im März 2022 7,2 %. Die durchschnittlichen Zinsen für Wohnbaukredite an private Haushalte in Euro waren im März 2022 mit 1,27 % zwar um 9 Basispunkte höher als vor Jahresfrist, aber noch immer niedriger als vor Beginn der Pandemie. Nach wie vor bergen die an private Haushalte vergebenen Wohnbaukredite ein erhebliches Zinsänderungsrisiko. Immer noch werden Kredite an Haushalte für Wohnbauzwecke zu mehr als einem Drittel variabel verzinst aufgenommen.
https://www.oenb.at/Presse/20220614.html
ÖSTERREICH – Überbewertung bei heimischen Immobilien auf Rekordhoch – 14.6.2022
In Wien sind die Wohnimmobilienpreise heuer im ersten Quartal laut OeNB im Jahresabstand um 11,8 Prozent und in Restösterreich um 12,9 Prozent gestiegen.
Der OeNB-Fundamentalpreisindikator, der die Abweichung der Preise vom Fundamentalpreis misst, liegt nun bei 35 Prozent, um fünf Prozentpunkte über dem Wert des Vorquartals und 16 Prozentpunkte über dem ersten Quartal 2021. Ein derart hoher Anstieg wurde laut Nationalbank seit Zeitreihenbeginn im Jahr 1989 noch nie verzeichnet.
Für Wien betrug der OeNB-Fundamentalpreisindikator 40 Prozent, was einen Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal bedeutet, wie aus der aktuellen Immobilienmarktanalyse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hervorgeht.
Der Fundamentalpreisindikator setzt sich aus den Teilindikatoren reale Immobilienpreise, Finanzierbarkeit, Immobilienpreise zu Mieten, Wohnimmobilienpreise zu Baukosten, Kredittragfähigkeit, Wohninvestitionen zu Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Zinsrisiko zusammen.
*** „Zunehmende Überhitzung“
Die Abweichung der Preisentwicklung bei Wohnimmobilien von der Entwicklung der im Fundamentalpreisindikator enthaltenen Faktoren habe „sich damit in den letzten Quartalen deutlich beschleunigt, was auf eine zunehmende Überhitzung des Wohnimmobilienmarktes“ hindeute, hieß es von der Nationalbank.
Der seit der zweiten Jahreshälfte 2020 zu beobachtende Trend stark steigender Immobilienpreise hat sich laut OeNB fortgesetzt. Das sechste Quartal in Folge waren bei Wohnimmobilien Preiszuwächse im Jahresabstand über der Zehnprozentmarke sowohl in Wien als auch im restlichen Bundesgebiet zu verzeichnen.
Die Nationalbank erwartet nun aber einen abklingenden Boom im Wohnbau. Durch die hohe Bauleistung in Verbindung mit einem schwächer werdenden Bevölkerungswachstum gebe es 2022 österreichweit ein Überangebot von knapp 30.000 Wohnungen. „Die daraus resultierende Abschwächung der Nachfrage in Verbindung mit Engpässen bei Baumaterialien und möglichen Zinsanstiegen lässt ein Auslaufen des Booms im Wohnbau erwarten“, so die OeNB.
red, ORF.at/Agenturen
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ÖSTERREICH – Vermögende international und in Österreich wieder reicher geworden – Zahl der Superreichen weltweit um 9,6 Prozent angestiegen – Superreiche weltweit mit 8,1-Prozent Vermögenszuwachs – Österreich: 400 Superreiche besitzen ein Drittel des heimischen Finanzvermögens – Prognose für 2022e „deutlich verhaltener“ – 14.6.2022
Weltweit haben Vermögende im vergangenen Jahr von gestiegenen Aktienkursen und der Konjunkturerholung nach der Coronavirus-Krise 2020 profitiert. Ihr Vermögen stieg nach Berechnungen des Beratungsunternehmens Capgemini gegenüber dem Vorjahr auf den Rekordwert von insgesamt 86 Billionen US-Dollar (rund 82 Billionen Euro). Zugleich wuchs der Club der Dollar-Millionäre. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Österreich.
Das stärkste Wachstum wurde den Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund um den Globus bei den Superreichen verzeichnet, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens 30 Millionen Dollar verfügen. Das Gesamtvermögen wuchs um 8,1 Prozent. Die Zahl der Superreichen erhöhte sich um 9,6 Prozent auf etwa 220.000. Im vergangenen Jahr wuchs auch der Club der Dollar-Millionäre weltweit den Berechnungen zufolge noch einmal kräftig um 7,8 Prozent auf 22,5 Millionen Mitglieder.
An der Spitze der Länder mit den meisten Dollar-Millionären stehen die USA (7,46 Millionen), gefolgt von Japan (3,65 Mio.). China folgt hinter Deutschland auf Rang vier mit 1,54 Millionen vermögenden Privatleuten. „Es ist eine Frage der Zeit, wann China an Deutschland vorbeizieht“, vermutet Capgemini-Experte Klaus-Georg Meyer. Insgesamt konzentrieren sich 63,6 Prozent aller Dollar-Millionäre weltweit in diesen vier Ländern.
*** Ungerechte Vermögensverteilung: Trotz Krisen und Krieges steigt weltweit die Anzahl der Superreichen
Deutschland zählt mit 1,63 Millionen Mitgliedern der Dollar-Millionäre hierbei zu den Ländern mit den meisten Reichen. Zum Vergleich: Die Dollar-Millionäre besitzen ein Geldvermögen von 6,3 Billionen Dollar. Das Gesamtvermögen der privaten Haushalte beläuft sich auf 7,6 Billionen Euro. „Es geht stetig bergauf, wenn wir die letzten Jahre Revue passieren lassen“, sagt Meyer.
*** Heimische Privatvermögen stark gestiegen
In Österreich besitzen laut einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group (BCG) 400 Superreiche ein Drittel des heimischen Finanzvermögens. BCG erwartet für Österreich bis 2026 ein jährliches Wachstum der Finanzvermögen um 3,5 Prozent auf dann 1,2 Billionen Dollar und der Sachvermögen um 6,6 Prozent auf dann 2,3 Billionen Dollar.
Prognose für 2022 „verhaltener“
Zuletzt veröffentlichte Studien zu dem Thema kommen teilweise zu einem ähnlichen Ergebnis, auch wenn die Zahlen wegen Unterschieden in der Methodik nicht identisch sind. Capgemini berücksichtigt bei dem jährlich erstellten „World Wealth Report“ Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments wie privates Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien, sofern sie nicht selbst genutzt werden. Sammlungen oder Gebrauchsgüter zählen nicht dazu.
Mit Blick auf die Gesamtentwicklung meint Meyer: „Unsere Prognose für 2022 ist deutlich verhaltener.“ Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die hohe Inflation belasten die Stimmung an den Aktienmärkten und drücken auf die Börsenkurse. Nach Schätzungen von Capgemini ist das Vermögen der Menschen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million Dollar verfügen, weltweit seit Ende vergangenen Jahres bis Ende April 2022 um etwa vier Prozent geschrumpft. red, ORF.at/Agenturen https://orf.at/stories/3270986/
Links:
Capgemini
https://www.capgemini.com/at-de/
BCG-Pressemitteilung
https://www.bcg.com/press/9june2022-global-wealth-grew-double-digits-to-530-trillion