Tagesblick, 13.6.2022 Montag

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# # # CORONA-PANDEMIE # # #

CORONA – FORSCHUNG – SARS-CoV-2: Übertragung von Katze auf den Menschen erstmals durch Genomvergleich belegt – 13.6.2022
CORONA – FORSCHUNG – COVID-19: Ivermectin bleibt auch in US-Studie ohne relevante Wirkung – 13.6.2022
CORONA – CHINA – Peking startet neue Massentests nach Corona-Ausbruch – 13.6.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Neuer Gesetzentwurfzu pandemiebedingter Triage: „Ex-Post“-Triage bei Akutversorgung von behinderten Menschen gestrichen – 13.6.2022

….. THEMENKRANZ …..

AFFENPOCKEN – WHO sieht hohe Wirksamkeit von Pockenimpfung gegen Affenpocken – 13.6.2022
KLIMAWANDEL – Studie: Folgen von Klimawandel bedrohen Lebensräume von Zugvögeln – 13.6.2022
UMWELT – Schadstoffe und Lebensraumverlust bedrohen heimische Fledermäuse – 13.6.2022
PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE – Studie: Straßenlärm kann kognitive Entwicklung von Grundschülern stören – 13.6.2022

# # # AUS ALLER WELT # # #

INTERNATIONAL – UN: Ungleichheit so groß wie seit 100 Jahren nicht mehr – 13.6.2022
INTERNATIONAL – OECD-Frühindikator deutet auf Schwungverlust – 13.6.2022

BÖRSEN – Devisen: Euro-Talfahrt geht weiter – EZB-Referenzkurs bei 1,0455 (Freitag: 1,0578) Dollar – 13.6.2022

BÖRSEN – Ölpreise geben nach – Brent sinkt auf 120,64 und WTI auf 119,22 USD je Fass – 13.6.2022

BÖRSEN – US-Anleihen: Deutliche Kursverluste – Zehnjahreszins auf langjährigem Hoch – Höchster Stand seit elf Jahren: Rendite für zehnjährige Staatsanleihen bei 3,41 Prozent – 13.6.2022

BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Deutliche Kursverluste – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen steigt auf 1,63 Prozent – Italien-Rendite über vier Prozent – 13.6.2022

ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England setzt schrittweise Straffung fort – 13.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Umfrage: EZB-Zinsentscheidung für Analysten teilweise überraschend – 13.6.2022
CHINA – DEUTSCHLAND – Deutsche Importe aus China steigen im April kräftig – 13.6.2022
CHINA – Chinas Verteidigungsminister: Nukleare Aufrüstung gerechtfertigt – 13.6.2022
IRAN – Iran bezeichnet Zurückfahren von Atomverpflichtungen als „umkehrbar“ – 13.6.2022

%%% UKRAINE-KRIEG %%%

n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 14.6.2022

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj richtet sich an Kanzler Scholz – Separatisten in Donezk melden heftigen Beschuss *** Selenskyj legt Messlatte für Scholz hoch – Wann reist das Trio nach Kiew? – Selenskyj verspricht Rückeroberung der Krim – Separatisten in Donezk melden heftigen Beschuss Das wird heute wichtig * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 14.6.2022, 6:57

RUSSLAND – UKRAINE – Der 110. Kriegstag im Überblick: Russen zerstören letzte Brücke in Sjewjerodonezk – Scholz wohl am Donnerstag in Kiew *** Klare russische Übermacht in Sjewjerodonezk – Kriegsentscheidende Flussüberquerungen – Evakuierungen nach Luftangriffen im Norden – Ukraine beschießt Stadt Donezk – Ukraine meldet 12.000 getötete Zivilisten – Erneut Massengrab nahe Butscha entdeckt – Bericht über Kiew-Besuch von Draghi, Macron und Scholz – Selenskyj kritisiert Scholz‘ Zaudern – Kiew erneuert Waffen-Wunschliste * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 13.6.2022, 21:45

….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL – Selenskyj warnt vor Hungerrevolten durch Getreidekrise – 13.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Wien rechnet mit 100 zusätzlichen Ukraine-Schulklassen – 13.6.2022

# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #

GROSSBRITANNIEN – Britische Wirtschaft schrumpft im April – 13.6.2022
DEUTSCHLAND – Ministerium: Deutsche Wirtschaft robust – Unsicherheit bleibt – 13.6.2022
DEUTSCHLAND – Regelinsolvenzen steigen im Mai – 13.6.2022
DEUTSCHLAND – IG Metall droht bei Scheitern der 4. Stahlrunde mit Streik – 13.6.2022
DEUTSCHLAND – Lindner plant Flexibilisierung der Grunderwerbsteuer – 13.6.2022
DEUTSCHLAND – Ministerium will in wenigen Wochen Details zum Kartellrecht vorstellen – CSU: Kartellrechtspläne erheben Willkür zum Rechtsprinzip – 13.6.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – ÖBB prüfen rasche Güterzustellung mit Personenzügen – 13.6.2022
ÖSTERREICH – Arbeiterkammer-Studie: immer mehr Familien können sich keine Nachhilfe leisten – Rückgang auf vorpandemische Werte – Bezahlte Nachhilfe leicht angewachsen, Kosten dafür um ein Fünftel angestiegen – Hauptlast der Lernunterstützung der Kinder lastet auf Müttern – Arbeiterkammer fordert Ausbau der Ganztagsschulen – NACHTRAG: 9.6.2022
ÖSTERREICH – Heuer fielen bisher fast 2.300 Jugendliche in die Ausbildungspflicht – 13.6.2022
ÖSTERREICH – Universitäten wollen Open Science stärker ins Bewusstsein rücken – 13.6.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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# # # CORONA-PANDEMIE # # #

CORONA – FORSCHUNG – SARS-CoV-2: Übertragung von Katze auf den Menschen erstmals durch Genomvergleich belegt – 13.6.2022
Songkhla/Thailand – Eine Tierärztin aus Thailand hat sich bei der Untersuchung einer Katze mit SARS-CoV-2 infiziert. Die Übertragung konnte laut einem Bericht in Emerging Infectious Diseases (2022; DOI: 10.3201/eid2807.212605 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) durch die Genomsequenzierung von SARS-CoV-2 bei Katze und Veterinärin belegt werden.
Dass SARS-CoV-2, dessen Herkunft im Tierreich bisher nicht identifiziert wurde, auch Tiere infizieren kann, ist bekannt. Das Virus wurde außerhalb Chinas bei Nerzen, Katzen, Hunden, Löwen und Tigern gefunden sowie bei Weißwedelhirschen in den USA. In allen Ländern haben sich die Tiere beim Menschen infiziert. Eine Übertragung vom Tier auf den Menschen konnte bisher nur bei Nerzen belegt werden.
Dass auch bei Haustieren Vorsicht geboten ist, zeigt ein Fall, über den Veterinäre der Prince of Songkhla University berichten. Songkhla ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Süden Thailands, etwa 900 km von der Hauptstadt Bangkok entfernt.
Am 8. August letzten Jahres waren in der Universitätsklinik ein 64-jähriger Mann und sein 32-jähriger Sohn mit einem Krankenwagen aus Bangkok eingetroffen. Da sie in der Hauptstadt keinen Klinikplatz gefunden hatten, wollten sie sich in ihrer Heimatstadt behandeln lassen. Die beiden Patienten hatten eine Katze dabei, die nach dem Eintreffen vorsichtshalber untersucht wurde.
Als eine 32-jährige Tierärztin das sedierte Tier untersuchte, das von 2 Assistenten gehalten wurde, wurde beim Entnehmen eines Nasenabstrichs ein Niesreflex bei der Katze ausgelöst. Das Tier versprühte das mit Viren kontaminierte Aerosol der Tierärztin mitten ins Gesicht. Die Tierärztin trug zwar eine Maske und Handschuhe, aber keinen Augenschutz. 3 Tage später erkrankte sie mit Fieber, Husten und nasalem Ausfluss. Ein PCR-Test fiel positiv aus.
Wegen des Verdachts einer reversen Zoonose veranlassten Thanit Sila und Mitarbeiter von der tierärztlichen Fakultät der Universität eine Sequenzierung des Virusgenoms. Ergebnis: Die Tierärztin, die Katze und die beiden Halter waren mit einem identischen Stamm von SARS-CoV-2 infiziert. Die Sequenzen unterschieden sich von den zu der Zeit in der südlichen Provinz prävalenten Viren. Auch der einzige positiv getestete Kollege aus der Umgebung der Tierärztin war mit einem anderen Stamm von SARS-CoV-2 infiziert.
Da die Tierärztin keinen Kontakt mit den Haltern hatte – diese wurden nach ihrem Eintreffen sofort auf eine Isolierstation verlegt – muss sich die Tierärztin bei der Katze infiziert haben. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135027/SARS-CoV-2-Uebertragung-von-Katze-auf-den-Menschen-erstmals-durch-Genomvergleich-belegt

CORONA – FORSCHUNG – COVID-19: Ivermectin bleibt auch in US-Studie ohne relevante Wirkung – 13.6.2022
Durham/North Carolina – Das Antiparasitikum Ivermectin, das nach anfänglich positiven Ergebnissen mehrmals in randomisierten Studien bei COVID-19 ohne Wirkung blieb, hat auch in einer größeren US-Studie nicht überzeugen können.
Die Erkrankungsdauer wurde nach den in medRxiv (2022; DOI: 10.1101/2022.06.10.22276252) veröffentlichten Ergebnissen jedoch um etwa einen halben Tag verkürzt, weshalb eine erneute Studie mit höherer Dosis und längerer Behandlungsdauer geplant ist.
Zu Beginn der Pandemie wurde verzweifelt nach Medikamenten gesucht, die bei SARS-CoV-2 wirksam sein könnten. Ivermectin gehörte damals zu den Wirkstoffen, die in Zellkulturen die Replikation des Virus verlangsamte. Es folgten eine Reihe von kleineren Studien, die auf eine gewisse klinische Wirkung hindeuteten, wobei eine offensichtlich gefälschte Studie, in der Ivermectin angeblich das Sterberisiko um 92 % gesenkt hatte, die Ergebnisse der Metaanalysen verzerrte.
Da Ivermectin ein kostengünstiges und in ärmeren Ländern häufig in der Tiermedizin erfolgreich eingesetztes Mittel gegen Ekto- und Endoparasiten war, wurde es vor allem in Südamerika schnell populär.
Anfang diesen Jahres kam dann die in Brasilien durchgeführte TOGETHER-Studie zu einem ernüchternden Ergebnis. Eine 3-tägige Behandlung in der ersten Krankheitswoche hatte keinen relevanten Einfluss auf die Notfall- oder Hospitalisierungsrate, die in der Ivermectingruppe mit 14,7 % nur unwesentlich geringer war als in der Placebogruppe mit 16,3 %. Das relative Risiko von 0,90 war mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,70 bis 1,16) nicht signifikant (NEJM, 2022; DOI: 10.1056/NEJMoa2115869).
Jetzt liegen die Ergebnisse einer vergleichbaren Studie vor, die das „National Center for Advancing Translational Sciences“ seit Mitte letzten Jahres an 93 US-Zentren durchführen ließ. Wie in der TOGETHER-Studie nahmen an ACTIV-6 („Accelerating COVID-19 Therapeutic Interventions and Vaccines“) nur ambulante Patienten teil, deren Symptombeginn nicht länger als 7 Tage zurückliegen durfte.
Zugleich war ACTIV-6 eine der ersten klinischen „Fernstudien“: Die Teilnehmer konnten sich über das Internet anmelden. Sie erhielten die Medikamente oder Placebo mit der Post zugeschickt und gaben ihre Symptome in einem täglichen Online-Fragebogen ein. Die Ivermectindosis betrug ebenfalls 400 µg/kg Körpergewicht. Das Mittel wurde 1 Mal täglich über 3 Tage eingenommen.
ACTIV-6 hat neben Ivermectin auch die Wirksamkeit des Antidepressivums Fluvoxamin und des inhalativen Steroide Fluticason evaluiert. Von den 3.457 Teilnehmern nahmen 1.591 am Vergleich Ivermectin gegen Placebo teil: 817 wurden auf den Ivermectinarm und 774 auf die Placebogruppe randomisiert.
Wie in der TOGETHER-Studie wurde nur eine minimale Wirkung erzielt. Im primären Endpunkt, der Zeit bis zur anhaltenden Erholung, ermitteln Susanna Naggie von der Duke University School of Medicine in Durham/North Carolina und Mitarbeiter eine Hazard Ratio von 1,07, was einen leichten Vorteil anzeigt, der mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,96 bis 1,17 jedoch nicht signifikant war.
Anschaulicher ist die Auswirkung der Behandlung auf die Dauer des Unwohlseins, einem sekundären Endpunkt der Studie: In der Ivermectingruppe waren die Patienten im Durchschnitt 10,96 Tage krank, gegenüber 11,45 Tagen in der Placebogruppe. Die Differenz von 0,49 Tagen war mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,15 Tagen bis 0,82 Tagen signifikant. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung die Krankheit um 1 Tag verkürzte, lag jedoch nur bei unter 1 %.
In anderen sekundären Endpunkten sprachen die Ergebnisse eher gegen den Einsatz von Ivermectin. Es kam tendenziell häufiger zu Notfallbehandlungen, Hospitalisierungen oder Todesfällen (3,9 % versus 3,6 % in der Placebogruppe), wobei der einzige Todesfall in der Ivermectingruppe auftrat.
Bemerkenswert ist die deutlich niedrigere Hospitalisierungsrate gegenüber der TOGETHER-Studie. Dies könnte an der hohen Impfquote (47 % mit abgeschlossener Grundimmunisierung) und der Tatsache liegen, dass ACTIV-6 großenteils während der Omikron-Welle durchgeführt wurde, in der die Zahl der schweren Erkrankungen insgesamt gering war.
Die tendenziellen Vorteile von Ivermectin in der TOGETHER- und der ACTIV-6-Studie rechtfertigen nach Ansicht von Naggie eine weitere Untersuchung. Die ACTIV-6-Studie soll fortgesetzt werden.
Die Dosis von Ivermectin wurde bereits im Frühjahr um 50 % auf 600 µg/kg erhöht und die Behandlungsdauer von 3 auf 6 Tage verlängert. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135034/COVID-19-Ivermectin-bleibt-auch-in-US-Studie-ohne-relevante-Wirkung

CORONA – CHINA – Peking startet neue Massentests nach Corona-Ausbruch – 13.6.2022
Nach einem neuen und offenbar durch einen einzigen feierwütigen Bar-Besucher verursachten Corona-Ausbruch sind in Peking die Pandemie-Restriktionen erneut verschärft worden. In der chinesischen Hauptstadt begann am Montag eine neue Runde von Massentests; die eigentlich geplante Wiederöffnung der meisten Schulen fiel aus. Bisher seien von dem infizierten Bar-Besucher ausgehend 183 neue Corona-Fälle registriert worden, teilten die Behörden mit. In Chaoyang im Zentrum der chinesischen Hauptstadt, wo viele internationale Unternehmen und Botschaften sowie teure Geschäfte ansässig sind, startete am Montag ein neuer Massentest: Alle 3,5 Millionen Bewohner des Viertels sowie Millionen dort arbeitende Beschäftigte werden drei Tage lang täglich auf das Coronavirus getestet. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56294047-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Neuer Gesetzentwurfzu pandemiebedingter Triage: „Ex-Post“-Triage bei Akutversorgung von behinderten Menschen gestrichen – 13.6.2022
Berlin – Die Option einer „Ex-Post“-Triage wird seitens des Gesetzgebers offensichtlich nicht mehr in Betracht bezogen. In einem dem Deutschen Ärzteblatt vorliegenden Referentenentwurf des Bundesgesundheitsminis­teri­ums (BMG) zu möglichen Triagesituationen findet sich hierzu keine Passage mehr.
Aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) ist der Gesetzgeber gefordert, eine Regelung zu treffen, die Menschen mit Behinderung im Fall einer pandemiebedingten Triage vor Diskriminie­rung schützen soll.
Im Mai kursierte ein Referentenentwurf, in dem für den Fall pande­mie­bedingt nicht ausreichend vorhandener über­le­benswichtiger intensivmedizinischer Behandlungskapazitäten die Möglichkeit über eine Entscheidung über den Abbruch einer in­tensivmedizinischen Behandlung vorgesehen war.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich von diesen Inhalten distanziert. Er wolle und werde keine Regelung für eine Triage treffen, die den Abbruch einer intensivmedizinischen Behandlung im Krankenhaus zugunsten eines Patienten mit größeren Überlebenschancen erlaubt. Eine „Ex-Post-Triage“ sei „ethisch nicht vertretbar“, sagte er.
Im neuen Referentenentwurf mit Stand vom 2. Juni wird darauf verwiesen, dass niemand bei einer ärztlichen Entscheidung über die Zuteilung von pandemiebedingt nicht ausreichend vorhandenen überlebenswichtigen intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten – insbesondere wegen einer Behinderung, der Gebrech­lich­keit, des Alters, der ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, des Geschlechts oder der sexuel­len Orientierung – benachteiligt werden darf.
Eine Zuteilungsentscheidung dürfe „nur aufgrund der aktuellen und kurzfristigen Überlebenswahrschein­lich­keit der betroffenen Patientinnen und Patienten“ getroffen werden.
Diese Entscheidung solle laut Entwurf von zwei „mehrjährig intensivmedizinisch erfahrenen“ praktizierenden Fachärztinnen oder Fachärzten mit der Zusatzweiterbildung Intensivmedizin einvernehmlich getroffen wer­den, die den Patienten unabhängig voneinander begutachtet haben.
Besteht dann kein Einvernehmen, soll eine weitere, „gleichwertig qualifizierte ärztliche Person“ hinzugezogen und mehrheitlich entschieden werden. Bereits zugeteilte überlebenswichtige intensivmedizinische Behand­lungskapazitäten seien von der Zuteilungsentscheidung ausgenommen. © aha/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135074/Neuer-Gesetzentwurf-Ex-Post-Triage-gestrichen

….. THEMENKRANZ …..

AFFENPOCKEN – WHO sieht hohe Wirksamkeit von Pockenimpfung gegen Affenpocken – 13.6.2022
Genf – Die früher übliche Pockenschutzimpfung ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu 85 Prozent wirksam gegen eine Infektion mit Affenpocken. Das berichtete sie vorgestern in Genf unter Beru­fung auf Studien. Die routinemäßige Pockenimpfung wurde gestoppt, nachdem die Pocken 1980 als ausge­rottet erklärt wurden.
Zu Todesfällen durch die Affenpocken könne es vor allem bei kleinen Kindern und Menschen mit angegriffe­nem Immunsystem kommen, etwa durch eine HIV-Infektion, berichtete die WHO. Außerhalb Afrikas wurden seit den ersten bekannt gewordenen Fällen Mitte Mai keine Todesfälle gemeldet. Mehr als 90 Prozent der In­fizierten erholten sich nach Studien vollständig, unabhängig davon, ob sie gegen Pocken geimpft waren oder nicht.
Die Zahl der seit Mai gemeldeten Fälle von Affenpocken in Ländern außerhalb Afrikas steigt weiter. Die WHO meldete vorgestern 1.285 Fälle – bezog sich aber auf den Stand vom 8. Juni. Allein in Deutschland waren seit­dem Dutzende weitere Fälle gemeldet worden.
Das Robert-Koch-Institut nannte am vergangenen Freitag 165 Fälle aus neun Bundesländern. Betroffen sind nach WHO-Angaben mindestens 28 Länder außerhalb Afrikas. Aus acht afrikanischen Ländern, wo die Krank­heit teils seit Jahrzehnten bekannt ist, seien seit Jahresbeginn gut 1.500 Verdachtsfälle gemeldet worden. 72 Betroffene seien gestorben.
Die WHO geht davon aus, dass die Affenpocken womöglich schon seit Wochen unentdeckt in Ländern außer­halb Afrikas zirkulierten. Sie betrachtet aber das Risiko einer weltweiten Ausbreitung als moderat.
In Berlin hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am vergangenen Donnerstag eine Impfung empfohlen für Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Dazu gehören Männer, die gleichge­schlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben.
Auch Personal von Speziallaboratorien komme unter Umständen für eine vorsorgliche Impfung infrage. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht ab dem 15. Juni Impfstoff bereit. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135038/WHO-sieht-hohe-Wirksamkeit-von-Pockenimpfung-gegen-Affenpocken

KLIMAWANDEL – Studie: Folgen von Klimawandel bedrohen Lebensräume von Zugvögeln – 13.6.2022
Folgen des Klimawandels bedrohen einer Studie zufolge die Lebensräume mancher Zugvögel entlang ihrer ostatlantischen Zugrouten. In Nordwesteuropa werde der steigende Meeresspiegel bereits zu den Hauptbelastungen gezählt, teilte das Gemeinsame Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven kürzlich anlässlich der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts mit. Das Wattenmeer vor den Küsten Dänemarks, Deutschlands und der Niederlande gilt als Drehscheibe des ostatlantischen Vogelzuges.
*** Bevorzugte Vogelstandorte brauchen Schutz
In dem von der UNESCO ausgezeichneten Feuchtgebiet fressen sich Millionen Vögel Nahrungsreserven für ihren Weiterflug zwischen Afrika und der Arktis an. Alle drei Jahre werden Zugvögel entlang ihrer ostatlantischen Zugstrecke gezählt. Die Beobachtungen geben Aufschluss über die Populationen, aber auch über Einflüsse auf ihre Lebensräume. Mit Sorge blicken Forscher dabei auf den Klimawandel.
*** Einfluss auf Küstengebiete
Der weltweite Klimawandel habe auf die meisten Küstengebiete Einfluss, sagte Kristine Meise, Programmleiterin Zugweg und Biodiversität des Wattenmeersekretariats. Im Wattenmeer etwa würden neben dem Meeresspiegelanstieg zunehmend extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Stürme den Vögeln bei der Rast und Brut zusetzen. Auch im Hauptüberwinterungsgebiet vor Westafrika seien die Folgen des Klimawandels, etwa durch Erosion an den Küsten, für Zugvögel bereits zu spüren, sagte Meise. Andere Faktoren wie Überfischung, Schiffsverkehr und Holzeinschlag haben der Studie zufolge dort aber noch größeren Einfluss.
Die Einschätzungen zu den Lebensraumbelastungen sind Teil des Ende April veröffentlichten Untersuchungsberichts. Bei dem Projekt werden seit 2014 alle drei Jahre Zugvogelpopulationen entlang des ostatlantischen Vogelzuges gleichzeitig gezählt. An der letzten Zählung 2020, deren Ergebnisse nun vorliegen, waren mehr als 13.000 Menschen in 36 Ländern beteiligt.
*** Alle Orte müssen gleichzeitig erfasst werden
Solche regelmäßigen Zählungen seien wichtig, um Veränderungen in den Populationen frühzeitig zu erkennen, sagte Meise. „Die Schwierigkeit besteht darin, dass ein Zugvogel in der Regel nicht an einem Ort bleibt – und manchmal ändert er auch seine Flugroute. So kann es sein, dass die Anzahl der Vögel einer bestimmten Art im Wattenmeer sinkt, global gesehen der Bestand aber stabil bleibt oder sogar steigt.“ Um den globalen Bestand zu messen, müssten daher alle Orte, an denen die Vögel vorkommen können, gleichzeitig erfasst werden.
Die letzte Zählung ergab, dass 2020 im Vergleich zu Beobachtungsdaten, die mehrere Jahrzehnte zurückliegen, bei der Hälfte der insgesamt 83 beobachteten Zugvogelpopulationen die Bestände zunahmen. 16 Prozent der Populationen waren stabil, bei 30 Prozent verzeichneten die Forschenden eine Abnahme – etwa bei Watvögeln, die in der sibirischen Arktiks brüten.
*** Anpassung an bestimmte Zeiten
Eine mögliche Erklärung dafür seien sich ändernde klimatische Bedingungen, sagte Meise. „Die Zugvögel haben sich über Jahrtausende an bestimmte Zeiten angepasst.“ Durch den Klimawandel beginne der Frühling und damit die Schneeschmelze und der Schlupf von Insekten in der Arktis aber früher. Für die Brut und Aufzucht von Jungvögeln ergäben sich dadurch schlechtere Bedingungen, erklärte Meise. Dies könne einen Rückgang beim Bruterfolg erklären.
Um Bedrohungen entgegenzuwirken und Zugvögel zu erhalten, nennen die Autoren des Berichts als zentrale Maßnahmen den Schutz bevorzugter Vogelstandorte und die nachhaltige Bewirtschaftung von Lebensräumen.
https://science.apa.at/power-search/17294460252031662145

UMWELT – Schadstoffe und Lebensraumverlust bedrohen heimische Fledermäuse – 13.6.2022
Schadstoffe und der Verlust von Lebensraum bedrohen Fledermäuse. In einer Studie zu Beständen der Kleinen Hufeisennase – der kleinsten in Europa heimischen Fledermausart – im Bayerisch-Tiroler Alpenraum haben Forscher aus der Region erhöhte Konzentrationen von Cadmium und Blei sowie von schwer abbaubaren organischen Schadstoffen im Kot der Tiere festgestellt, teilte die Uni Innsbruck mit. Zusätzlich engen Urbanisierung und der Rückgang von Laubwäldern ihren Lebensraum ein.
Die Kleine Hufeisennase ist so groß wie ein Daumen und lebt bis zu drei Jahrzehnte lang. Ihre Bestände haben – so wie jene anderer Fledermausarten – zwischen 1950 und 1980 extrem abgenommen. Ein Forscherteam um Birgit Schlick-Steiner und Florian Steiner vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck hat die Ursachen dafür näher untersucht und dafür Kotproben der Tiere analysiert.
*** Schwermetalle verursachen Koordinationsprobleme
Dabei zeigten sich teils deutlich erhöhte Werte der Cadmium- und Bleikonzentration. Den Wissenschaftern zufolge gibt es einen starken Zusammenhang zwischen dem Aussterben von Kolonien und den erhöhten Bleiwerten. „Die Schwermetalle verursachen bei Fledermäusen Koordinationsprobleme, die den Jagderfolg reduzieren oder sogar zur Flugunfähigkeit führen können“, erklärte Schlick-Steiner. Sie stammen laut Aussendung vermutlich aus inzwischen verbotenen Treibstoffbeimischungen, aus der Industrie sowie manchen Lacken und Verunreinigungen von Kunstdünger in der Landwirtschaft.
Weiters fanden sich an einigen Standorten schwer abbaubare organische Schadstoffe, die aus mittlerweile verbotenen Holzschutzmitteln stammen, im Kot der Fledermäuse. Diese Umweltgifte mindern die Fortpflanzung und werden in den Fettreserven der Tiere gespeichert.
Die Untersuchung der Siedlungsgebiete der Fledermäuse zeigte auch, dass ein Rückgang von Laubwäldern den Lebensraum der Tiere einschränkt. Dasselbe gilt für die generell geschlossene Bauweise von Gebäuden. Der Schwund vielfältiger Lebensräume gilt gepaart mit Umweltgiften zudem als Hauptursache für das Insektensterben, das wiederum das Nahrungsangebot der Fledermäuse einschränkt.
*** Schadstoffbelastung reduzieren
Die Wissenschafter plädieren dafür, die Schadstoffbelastung in der Umwelt zu reduzieren, um den Erhalt der heimischen Fledermauskolonien sicherzustellen. „Wir sollten auf hoch toxische Holzschutzmittel verzichten und keinesfalls Altbestände aufbrauchen“, so Schlick-Steiner. Auch schwermetallhaltige Produkte wie manche industriell produzierte Düngemittel und Lacke sollten nicht mehr eingesetzt und behandeltes Altholz nicht verbrannt, sondern fachgerecht entsorgt werden, um eine Freisetzung schädlicher Schwermetalle zu vermeiden.
Notwendig wären den Forscher zufolge zudem frei zugängliche, unbeleuchtete Ein- und Ausflugsmöglichkeiten in Dachstühlen, speziell im ländlichen Raum und ein höherer Anteil von Laubbäumen in den Wäldern.
https://science.apa.at/power-search/13079923270620344286

PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE – Studie: Straßenlärm kann kognitive Entwicklung von Grundschülern stören – 13.6.2022
Barcelona – Kinder, die an Grundschulen mit einer hohen Lärmbelästigung auf dem Schulhof und in der Klasse unterrichtet werden, zeigten in einer prospektiven Beobachtungsstudie in PLOS Medicine (2022; DOI: 10.1371/journal.pmed.1004001 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) eine verlangsamte Entwicklung ihrer kognitiven Fähigkeiten.
In der Grundschulzeit lernen die Kinder nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen. Der Unterricht trainiert auch grundlegende kognitive Fähigkeiten. Dazu gehört eine Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses, also der Fähigkeit, Informationen für kurze Zeit im Kopf zu behalten und zu verarbeiten. Letzteres wird auch als komplexes Arbeitsgedächtnis bezeichnet. Eine zweite wichtige Voraussetzung für den Lernerfolg ist die Aufmerksamkeit, also die Fähigkeit, sich für längere Zeit einer Aufgabe zuzuwenden.
Für beide Fähigkeiten gibt es einfache Tests. Das Arbeitsgedächtnis wird im „n-back-Test“ geprüft, in dem die Kinder eine Taste am Computer drücken müssen, wenn es in einer Reihe von Symbolen in bestimmten Abständen zu einer Wiederholung kommt. Der „2-back-Test“ prüft das einfache und der anspruchsvollere „3-back-Test“ das komplexe Arbeitsgedächtnis. In einem „Attention Network Test“ wird geprüft, wie lange sich die Kinder mit einer Sache beschäftigen können.
Das Barcelona Institute for Global Health hat die Tests im Verlauf eines Schuljahres bei 2.680 Grundschülern im Alter von 7 bis 10 Jahren mehrmals durchgeführt. Zusätzlich wurde der Lärmpegel im Klassenraum und auf dem Schulhof gemessen. Im Klassenraum wurden auch die einzelnen Lärmspitzen gezählt, zu denen es beispielsweise kommt, wenn ein LKW an der Schule vorbeifährt.
In allen 3 Tests kam es im Verlauf des Jahres zu einer Verbesserung. Im „2-back-Test“ stieg der Punktwert von 221 auf 263, im „3-back-Test“ kam es zu einer Steigerung von 112 auf 129 Punkte. Im „Attention Network Test“ fiel der „hit reaction time standard error“ (HRT-SE), ein Maß für die Unaufmerksamkeit, von 267 auf 223 ms (was eine bessere Aufmerksamkeit anzeigt).
Wie Maria Foraster und Mitarbeiter berichten, machten die Kinder kleinere Fortschritte, wenn vor der Schule eine größere Lärmbelastung durch Verkehrslärm gemessen wurde. Der Unterschied betrug pro 5 dB Straßenlärm im „2-back-Test“ 4,83 Punkte und im „3-back-Test“ 4,01 Punkte. Im „Attention Network Test“ betrug die Differenz im HRT-SE 2,07 ms.
Dies entspricht laut Foraster einem um 11,4 % langsameren Fortschritt im Arbeitsgedächtnis und einer um 23,5 % langsameren Entwicklung im komplexen Arbeitsgedächtnis. Die Entwicklung der Aufmerksamkeit war um 4,8 % langsamer als im Durchschnitt.
Bei den Messungen im Klassenraum wurde ein Einfluss der Lärmstärke auf die Aufmerksamkeit gefunden (Differenz im HRT-SE: 2,07 ms). Für das Arbeitsgedächtnis waren die Ergebnisse nicht signifikant. Störender als der Lärmpegel wirkten sich im Klassenraum die zahlreichen Lärmspitzen aus. Foraster konnte hier einen signifikanten Einfluss auf alle 3 Tests ermitteln.
Der Lärm am Wohnort der Kinder hatte übrigens keinen erkennbaren Einfluss auf die kognitive Entwicklung der Kinder. Die Forscher konnten die Lärmwerte allerdings nicht vor Ort messen (was zu aufwändig gewesen wäre). Sie mussten sich auf ein Kataster verlassen, das auf den Ergebnissen an einigen wenigen Messstellen beruhte. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134828/Studie-Strassenlaerm-kann-kognitive-Entwicklung-von-Grundschuelern-stoeren

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INTERNATIONAL – UN: Ungleichheit so groß wie seit 100 Jahren nicht mehr – 13.6.2022
Genf – Angesichts der weltweit wachsenden Armut hat die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michel­le Bachelet, die reichen Länder zu mehr Entwicklungshilfe aufgefordert. Die ärmsten 20 Prozent der Weltbe­völkerung hätten mit der Coronapandemie die größten Einkommenseinbußen erlitten, sagte sie heute zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf.
Auch von der Klimakrise seien sie besonders stark betroffen. Die Ungleichheit in der Welt sei nach einer Un­tersuchung so groß wie seit mehr als 100 Jahren nicht mehr. Bachelet teilte heute überraschend mit, dass sie sich nicht für eine zweite Amtszeit bewirbt. Das Mandat der 70-jährigen Chilenin läuft im August ab.
Ärmere Länder ächzten unter großen Schuldenbergen. Entwicklungsländer müssten in diesem Jahr mehr als 300 Milliarden Dollar allen dafür aufbringen, Darlehen zu bedienen; Geld, das fehle, um in ihre Entwicklung zu investieren. Zur Bewältigung der Schuldenkrise müssten neue Lösungen gefunden werden.
Sie rief reiche Länder auf, ihre Anstrengungen verdoppeln, um 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für die in­ternationale Zusammenarbeit bereitzustellen. Deutschland hat dieses Ziel nach Angaben des Bundesministe­riums für wirtschaftliche Zusammenarbeit nach vorläufigen Berechnungen 2021 erreicht.
Bachelet erwähnte zahlreiche Länder mit Besorgnis erregenden Entwicklungen. Sie sprach über die verhee­renden Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und die weltweiten Folgen. Sie kritisierte die Verhaftung von Kriegsgegnern in Russland und die Einschränkung der Presse- und Redefreiheit.
Bei ihrer kürzlichen Reise nach China habe sie Sorge über die Internierung von Uiguren und anderen musli­mi­schen Minderheiten in Xinjiang und Menschenrechtsverletzungen gegen sie zur Sprache gebracht.
Die Hochkommissarin kritisierte Prozesse gegen Regierungskritiker in der Türkei wie Osman Kavala. Sie ver­langte von Israel eine lückenlose Aufklärung über den Fall der vor einigen Wochen im Westjordanland getö­teten Journalistin Schirin Abu Akle. Sie sei besorgt über Pläne der britischen Regierung, die Menschenrechts­gesetze zu beschneiden.
Im Laufe der Woche will Bachelet ausführlich über die Lage in der von Russland eingenommenen ukraini­schen Stadt Mariupol berichten. Die 47 Mitglieder des Rates erörtern in den kommenden vier Wochen die Menschenrechtslage in aller Welt.
Die im Rat vertretenen Länder – zur Zeit auch Deutschland – werden für jeweils drei Jahre von der UN-Voll­versammlung gewählt. Der Rat kann Verstöße anprangern und Untersuchungen beschließen. Konkrete Mittel, Menschenrechtsverletzungen abzustellen, hat er nicht. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135066/UN-Ungleichheit-so-gross-wie-seit-100-Jahren-nicht-mehr

INTERNATIONAL – OECD-Frühindikator deutet auf Schwungverlust – 13.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wachstum im OECD-Raum könnte in den nächsten sechs bis neun Monaten an Schwung verlieren. Darauf deutet der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Wie die OECD mitteilte, sank der Indikator im Mai um 0,11 Prozent auf 99,9 Punkte. Im April hatte der Index um 0,12 Prozent und im März um 0,14 Prozent nachgegeben.
Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen. Die Frühindikatoren liegen jetzt in den meisten großen OECD-Volkswirtschaften entweder auf oder unter dem langfristigen Trendniveau, wie die OECD meldete.
Unter dem Druck der hohen Inflation und des sehr geringen Verbrauchervertrauens deuten die Frühindikatoren auf einen Verlust der Wachstumsdynamik im Eurogebiet insgesamt, einschließlich Deutschlands, Frankreichs und Italiens, sowie im Vereinigten Königreich und Kanada hin. Im Gegensatz dazu signalisieren die Frühindikatoren weiterhin ein stabiles Wachstum in den Vereinigten Staaten und Japan.
Der Frühindikator des Euroraums fiel im Mai um 0,18 Prozent auf 99,7 Punkte, Deutschlands Indikator verringerte sich um 0,17 Prozent auf 100,0 Punkte und der US-Indikator um 0,02 Prozent auf 99,8 Punkte. Japans Indikator legte um 0,04 Prozent auf 100,7 Punkte zu. Der Indikator für China büßte 0,09 Prozent auf 98,8 Punkte ein.
Link: https://www.oecd.org/sdd/leading-indicators/publicationsdocuments/newsrelease/d.en.198621 DJG/apo/cbr © 2022 Dow Jones News
=> Leading indicators point to a loss of growth momentum in the OECD – Composite Leading Indicators (CLI), OECD, June 2022 – 13.6.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56292926-oecd-fruehindikator-deutet-auf-schwungverlust-015.htm
https://www.oecd.org/newsroom/composite-leading-indicators-cli-oecd-june-2022.htm
GRAPHIK: https://www.oecd.org/media/oecdorg/directorates/statisticsdirectorate/2022/CLI500-06-22.png

BÖRSEN – Devisen: Euro-Talfahrt geht weiter – EZB-Referenzkurs bei 1,0455 (Freitag: 1,0578) Dollar – 13.6.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Euro hat seine Talfahrt am Montag fortgesetzt. Im New Yorker Handel sank die Gemeinschaftswährung auf 1,0431 US-Dollar und büßte damit den dritten Tag in Folge deutlich ein. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0455 (Freitag: 1,0578) Dollar festgesetzt; der Dollar hatte damit 0,9565 (0,9454) Euro gekostet.
Die amerikanische Währung profitiert von der Aussicht auf rasche und deutliche Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed, die von den Inflationsdaten am Freitag nochmals untermauert worden war: Die Preissteigerung in der weltgrößten Volkswirtschaft war im Mai auf den höchsten Stand seit dem Jahr 1981 geklettert. Diese Entwicklung erhöht den Druck auf die Fed, die Zinsen noch rascher anzuheben.
Die EZB hat mittlerweile zwar auch eine Zinserhöhung in Aussicht gestellt. Allerdings hinkt sie der Fed zeitlich hinterher. Zudem belastet die trübe Stimmung an den Finanzmärkten insgesamt den Euro sowie andere Währungen gegenüber dem als Weltleitwährung angesehenen Dollar./gl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56298108-devisen-euro-talfahrt-geht-weiter-016.htm

BÖRSEN – Ölpreise geben nach – Brent sinkt auf 120,64 und WTI auf 119,22 USD je Fass – 13.6.2022
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Montag gefallen. Händler verwiesen auf den starken US-Dollar und wachsende Rezessionsängste. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 120,64 US-Dollar. Das waren 1,37 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,43 Dollar auf 119,22 Dollar.
Zu Wochenbeginn lastete der steigende Dollar auf den Erdölpreisen, da eine starke US-Währung Rohöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums verteuert und deren Nachfrage dämpfen kann. Der Rohstoff wird überwiegend in Dollar gehandelt. Der Greenback profitiert von der Aussicht auf deutliche Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed, die damit auf die hohe Inflation im Land reagiert.
In China hat sich die Corona-Lage unterdessen wieder eingetrübt. Die Metropolen Peking und Shanghai meldeten steigende Virus-Fälle. „Hoffnungen auf eine schnelle und vollständige Normalisierung der Ölnachfrage in China, dem zweitwichtigsten Ölverbrauchsland weltweit, nach der Aufhebung der vorherigen Lockdowns sind somit verfrüht gewesen“, kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.
Verstärkt haben sich zudem die Rezessionssorgen in den USA, nachdem dort die Inflationsrate im Mai überraschend erneut gestiegen ist. „Sollte die Fed die Zinsen daraufhin deutlich stärker anheben müssen und die US-Wirtschaft in die Rezession rutschen, würde das auch die Ölnachfrage im weltgrößten Ölverbrauchsland treffen“, schreibt Fritsch. Rezessionssorgen gebe es zudem auch in Europa, nachdem die EZB letzte Woche recht deutliche Zinsanhebungen angekündigt habe./jsl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56296942-oelpreise-geben-nach-016.htm

BÖRSEN – US-Anleihen: Deutliche Kursverluste – Zehnjahreszins auf langjährigem Hoch – Höchster Stand seit elf Jahren: Rendite für zehnjährige Staatsanleihen bei 3,41 Prozent – 13.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Zinsen am US-Anleihemarkt sind am Montag weiter kräftig gestiegen. Zuletzt lag die Rendite für Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren bei 3,41 Prozent, was den höchsten Stand seit über elf Jahren bedeutet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sackte im Gegenzug um 1,4 Prozent auf 115,17 Punkte ab.
Auftrieb bekommen die Zinsen seit Wochen von der Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Sie kämpft gegen die Inflation, die zuletzt auf einen 40-jährigen Höchststand gestiegen ist. Am Mittwoch dürfte deshalb der US-Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr angehoben werden. Zum zweiten Mal hintereinander wird mit einem größeren Schritt von 0,5 Prozentpunkten gerechnet. Vereinzelt schließen Bankanalysten auch einen noch größeren Schritt etwa um 0,75 Punkte nicht aus.
„Die jüngste Kombination aus Zinswendesignal seitens der EZB und neuerlichem Anstieg der US-Inflation stürzt die Rentenmärkte in immer neue Turbulenzen“, schrieb Anleiheexperte Elmar Völker von der Landesbank LBBW. Die aktuelle US-Zehnjahresrendite „markiert einen neuerlichen Höhepunkt der wiederholten Ausverkaufswellen“.
Völker warnte davor, die psychologische Wirkung dieser Entwicklung zu unterschätzen. Denn erstmals seit Jahrzehnten liege die US-Benchmarkrendite über dem Höchststand des vorherigen Zinszyklus. „Die Folge fallender Zinshochpunkte, die ein wesentliches Merkmal des jahrzehntelangen Zinsabwärtstrends darstellte, ist nunmehr durchbrochen – mithin wachsen auch die Anzeichen überdeutlich, dass der langfristige Zinsabwärtstrend selbst Geschichte ist.“/gl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56298226-us-anleihen-deutliche-kursverluste-zehnjahreszins-auf-langjaehrigem-hoch-016.htm

BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Deutliche Kursverluste – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen steigt auf 1,63 Prozent – Italien-Rendite über vier Prozent – 13.6.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Anstieg der Renditen hat sich am Montag mit hohem Tempo fortgesetzt. Bis zum Nachmittag stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen um 0,11 Prozentpunkte auf 1,63 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mitte 2014. Zweijährige Bundeswertpapiere rentierten erstmals seit 2011 mit mehr als einem Prozent. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 1,16 Prozent auf 145,19 Punkte.
Weltweit legten die Renditen merklich zu. Die am Freitag veröffentlichten US-Verbraucherpreisdaten brachten die Kurse unter Druck. Die Inflationsrate war im Mai auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren gestiegen. Die Entwicklung erhöht den Druck auf die Fed, die Zinsen noch rascher anzuheben. Es wächst die Sorge, dass auch in Europa der Inflationsdruck länger anhalten könnte.
Auch in Südeuropa setzte sich der Renditeanstieg fort. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen Italiens stieg erstmals seit mehr als acht Jahren auf zeitweise über vier Prozent. Spanische Papiere mit zehnjähriger Laufzeit rentierten mit bis zu 2,97 Prozent, griechische Papiere warfen bis zu 4,49 Prozent ab. In den vergangenen Jahren waren die Renditen der Papiere stark gefallen. Sie profitierten auch von den Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank (EZB).
In den vergangenen Wochen hat sich der Zinsabstand südeuropäischer Staatstitel zu Bundesanleihen jedoch deutlich ausgeweitet. Hintergrund ist neben der international strafferen Geldpolitik, dass die EZB wegen der hohen Inflation bald keine neuen Staatsanleihen mehr kaufen will. Damit fällt ein erheblicher Teil der Nachfrage der vergangenen Jahre weg, was auf den Kursen lastet und im Gegenzug die Zinsen steigen lässt./jsl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56296707-deutsche-anleihen-deutliche-kursverluste-italien-rendite-ueber-vier-prozent-016.htm

ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England setzt schrittweise Straffung fort – 13.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Bank of England (BoE) steht wie die meisten anderen Notenbanken dieser Welt vor den gleichen drei Problemen: Starker Arbeitsmarkt, schleppendes Wachstum und höchste Inflationsraten seit Jahrzehnten. Ökonomen rechnen für die anstehende Sitzung mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent. Im Mai hatte die BoE ihre Geldpolitik zum vierten Mal in Folge gestrafft – mit einer Anhebung um 25 Basispunkte.
Die Terminmärkte preisen eine Zinserhöhung mit einer Wahrscheinlichkeit von 117 Prozent ein – 100 Prozent für eine Erhöhung um 25 Basispunkte und 17 Prozent für eine um 50 Basispunkte. Für den Rest des Jahres gehen die Terminmärkte von einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte bei jeder Sitzung aus.
Nach Ansicht der Commerzbank könnte das Pfund Sterling leiden, da die BoE die Zinssätze im Laufe des Jahres wahrscheinlich nicht so stark anheben wird, wie es der Markt vorhersagt. Kurzfristig werde die BOE die Zinsen weiter hochnehmen, um die Inflation zu zähmen, aber sie könnte ein vorsichtigeres Tempo bevorzugen und eine Pause einlegen, wenn die Daten eine Abschwächung der Wirtschaft zeigten.
Die Ökonomen von RBC RBC Capital Markets rechnen mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte. Der Rat wird ihrer Ansicht weiter gespalten sein über das Ausmaß der Straffung – drei Ratsmitglieder dürften weiter für eine Erhöhung um 50 Basispunkte stimmen. „Wir sind jedoch der Ansicht, dass die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der Wachstumsaussichten bedeuten, dass eine Mehrheit weiterhin für eine Anhebung des Leitzinsen in 25-Basispunkt-Schritten eintreten wird.“
Die Experten von BofA Global Research erwarten ebenfalls eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte – und auch ein Votum von 6 zu 3 Stimmen. „Wir vermuten, dass die BoE-Ratsmitglieder versuchen werden, den schmalen Pfad zwischen Inflation und Rezession mit schrittweisen Erhöhungen weiter zu begehen“, hieß es in einer Researchnote. Die „Kerngruppe“ werde diesmal jedoch eine hawkishe Ausrichtung unterstützen und erklären, dass weitere Erhöhungen in den kommenden Monaten eher „wahrscheinlich“ als „möglicherweise“ angemessen wären. DJG/apo/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56295317-ausblick-bank-of-england-setzt-schrittweise-straffung-fort-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Umfrage: EZB-Zinsentscheidung für Analysten teilweise überraschend – 13.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten geldpolitischen Analysten sind von den Beschlüssen des EZB-Rats am 9. Juni teilweise überrascht worden. Wie die aus dem jetzt veröffentlichten Survey of Monetary Analysts hervorgeht, sahen die 29 Analysten im Vorfeld der Sitzung zwar eine Anhebung des Bankeinlagensatzes im Juli um 25 Basispunkte kommen, nicht aber eine Anhebung der beiden anderen Leitzinsen, des Haupt- und des Spitzenrefinanzierungssatzes, wie sie am 9. Juni für Juli angekündigt wurde.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte bereits am 23. Mai Zinsanhebungen für Juli und September angekündigt. Die Befragung fand zwischen 23. und 26. Mai statt. Die Analysten erwarteten ferner, dass der Bankeinlagensatz von minus 0,50 Prozent zum Zeitpunkt der Befragung auf 0,25 Prozent im Dezember steigen würde. Sie sahen diesen Satz langfristig (nach 2029) bei 1,25 Prozent, den Hauptrefinanzierungssatz bei 1,00 und den Spitzenrefinanzierungssatz bei 1,50 Prozent.
Der Rat hatte am 9. Juni für September einen Zinsschritt von 50 Basispunkten für den Fall in Aussicht gestellt, dass sich der Inflationsausblick nicht verändert. Lagarde hatte im Anschluss von einer Serie von Zinserhöhungen gesprochen, vor denen die EZB stehe. DJG/hab/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56292729-umfrage-ezb-zinsentscheidung-fuer-analysten-teilweise-ueberraschend-015.htm

CHINA – DEUTSCHLAND – Deutsche Importe aus China steigen im April kräftig – 13.6.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutschen Importe aus China sind im April gegenüber dem Vorjahr um 52,8 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro gestiegen. Der kräftige Zuwachs war besonders durch die Einfuhren von chemischen Erzeugnissen im Wert von 4,4 Milliarden Euro begründet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Die Importe chemischer Erzeugnisse aus China haben sich im April gegenüber dem Vorjahr fast versechsfacht (469,2 Prozent).
Nach Angaben von Destatis wurden im April verstärkt Rohstoffe für die Medikamentenherstellung in China eingekauft. Auch die Importe anderer Warengruppen aus China stiegen im April stark: Die Importe von Datenverarbeitungsgeräten erhöhten sich um 20,4 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro und die Importe von elektrischen Ausrüstungen um 27,1 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.
Die deutschen Exporte nach China gingen im April um 1,5 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zurück. Aufgrund dieser Entwicklungen verzeichnete Deutschland im Außenhandel mit China im April einen Importüberschuss von 8,4 Milliarden Euro.
*** Exporte nach Russland weiter rückläufig
Unterdessen waren die Exporte nach Russland im April weiter rückläufig, nachdem sie im März gegenüber dem Vorjahr bereits um knapp 60 Prozent eingebrochen waren. Deutschland exportierte im April Waren im Wert von 828,2 Millionen Euro nach Russland, das waren 64,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Große Rückgänge verzeichneten abermals die Exporte von Maschinen, die um 57,7 Prozent auf 226,9 Millionen Euro sanken, und die Exporte chemischer Erzeugnisse, die um 53,1 Prozent auf 114,1 Millionen Euro zurückgingen.
Dem starken Rückgang der Exporte nach Russland stand auch im April wertmäßig ein deutlicher Anstieg der Importe gegenüber. Die deutschen Importe aus Russland stiegen um 41,9 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro an. Wichtigste Importgüter aus Russland waren Erdöl und Erdgas mit einem wertmäßigen Anstieg um 37,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Weitere wichtige Importgüter waren Kokerei- und Mineralölerzeugnisse, die um 94,3 Prozent auf 0,4 Milliarden Euro zulegten sowie Kohle, bei der es einen Zuwachs um 334,7 Prozent auf 0,4 Milliarden Euro gab. DJG/apo/cbr © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56290277-deutsche-importe-aus-china-steigen-im-april-kraeftig-015.htm

CHINA – Chinas Verteidigungsminister: Nukleare Aufrüstung gerechtfertigt – 13.6.2022
Die Aufrüstung Chinas mit Atomwaffen ist nach Einschätzung des Verteidigungsministers des Landes eine angemessene Reaktion auf ein bedrohlicheres internationales Umfeld. In seiner Rede auf einer Verteidigungskonferenz in Singapur wies Wei Fenghe auch eine Behauptung des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin zurück, wonach Chinas Militär zunehmend aggressiver geworden sei. Stattdessen sei die US-Strategie im asiatisch-pazifischen Raum dafür verantwortlich, dass die beiden Seiten auf Konfrontationskurs gingen, sagte Wei. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56290606-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

IRAN – Iran bezeichnet Zurückfahren von Atomverpflichtungen als „umkehrbar“ – 13.6.2022
Der Iran hat seine Verstöße gegen das internationale Atomabkommen von 2015 heruntergespielt. Die Maßnahmen, die der Iran im Atomenergiebereich ergriffen habe, seien allesamt „umkehrbar“, sagte der iranische Außenamtssprecher Said Chatibsadeh – und deutete eine Wiedereinhaltung der Verpflichtungen Teherans an, sollte es bei den Atomgesprächen in Wien zeitnah zu einer Einigung über die Wiederbelebung des Abkommens kommen. DJG/DJN/AFP/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56297528-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

%%% UKRAINE-KRIEG %%%

n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 14.6.2022
https://www.n-tv.de/politik/20-49-Finnland-warnt-vor-Stocken-der-NATO-Beitrittsverhandlungen–article23399299.html

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj richtet sich an Kanzler Scholz – Separatisten in Donezk melden heftigen Beschuss *** Selenskyj legt Messlatte für Scholz hoch – Wann reist das Trio nach Kiew? – Selenskyj verspricht Rückeroberung der Krim – Separatisten in Donezk melden heftigen Beschuss Das wird heute wichtig * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 14.6.2022, 6:57
Vor einem möglichen Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kiew fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eindeutige Unterstützung durch Deutschland. „Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden“, sagte Selenskyj dem ZDF. Deutschland dürfe keinen Spagat zwischen der Ukraine und den Beziehungen zu Russland versuchen. Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Mario Draghi könnten Mitte der Woche die Ukraine besuchen. Im Osten der Ukraine gingen die erbitterten Kämpfe weiter.
*** Selenskyj legt Messlatte für Scholz hoch
„Deutschland ist etwas später als einige unserer Nachbarländer dazugekommen, was die Waffenlieferungen angeht“, kritisierte Selenskyj im ZDF. Doch nicht nur die baltischen Staaten und andere östliche EU-Länder, auch die USA und Großbritannien seien früher aktiv geworden. Deutschland und Frankreich hätten die Ukraine anfangs nur politisch und rhetorisch unterstützt.
Von ukrainischer Seite wurde zuletzt häufig angeprangert, dass Deutschland bereits versprochene Waffen zu zögerlich liefere. Die ukrainische Regierung erhofft sich konkrete Zusagen für eine sofortige Lieferung deutscher Panzer. Selenskyj sagte weiter, er wünsche sich, dass der Bundeskanzler persönlich die EU-Mitgliedschaft der Ukraine unterstütze. Er erwarte, dass die Europäische Union seinem Land noch im Juni den Status eines Beitrittskandidaten zuerkenne.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Wochenende in Kiew angekündigt, die Analyse des EU-Beitrittsantrags der Ukraine Ende kommender Woche abzuschließen. Auf jeden Fall dürfte die Empfehlung ihrer Behörde an die Forderung nach weiteren Reformen in der Ukraine geknüpft sein.
Scholz wies den Vorwurf zurück, bereits versprochene Waffen zu zögerlich zu liefern. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den teils sehr modernen und komplizierten Waffensysteme laufe. „Es geht um richtig schweres Gerät. Das muss man benutzen können, dafür muss man trainiert werden, das findet in der Bundesrepublik Deutschland gegenwärtig statt“, sagte Scholz. „Wir werden die Waffen, die wir auf den Weg gebracht haben, alle liefern.“
*** Wann reist das Trio nach Kiew?
Zu dem möglichen Besuch in Kiew sagte Scholz nichts. Das Verhältnis zwischen Berlin und Kiew war zu Beginn des Krieges stark abgekühlt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war in der Ukraine nicht willkommen, weil Kiew ihm seine moskaufreundliche Politik vorhielt. Hinzu kam die Kontroverse um Ausmaß und Schnelligkeit der Unterstützung Deutschlands für das angegriffene Land.
Als möglichen Termin für den Dreierbesuch von Scholz, Macron und Draghi nannte die italienische Zeitung „La Stampa“ diesen Donnerstag. Ukrainische Medien berichteten unter Berufung auf französische Diplomaten in Kiew, Macron werde schon am Mittwoch erwartet.
*** Selenskyj verspricht Rückeroberung der Krim
Kurz vor dem erwarteten Treffen stellte Selenskyj erneut klar, dass für die Ukraine die Rückholung der Halbinsel Krim von Russland ein Kriegsziel sei. „Natürlich werden wir auch unsere Krim befreien“, sagte der ukrainische Präsident. „Die ukrainische Flagge wird wieder über Jalta und Sudak, über Dschankoj und Jewpatorija wehen.“ Russland hatte die Halbinsel im Schwarzen Meer 2014 militärisch besetzt, als die Ukraine nach einem Machtwechsel geschwächt war und keinen Widerstand leisten konnte. Dann wurde ein international nicht anerkanntes Referendum abgehalten und die Krim Russland einverleibt.
Selenskyj rief die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine auf, den Kontakt in die russisch besetzten Landesteile, nach Donezk und ins Gebiet Charkiw zu halten. Auch diese Gebiete würden wieder befreit. „Sagen Sie ihnen, dass die ukrainische Armee auf jeden Fall kommen wird“, so Selenskyj. Im Osten im Donbass sei die Armee unter Druck, ihre Verluste seien fürchterlich. Die Streitkräfte bräuchten von ihren ausländischen Partnern dringend moderne Artillerie, um sich durchsetzen zu können.
*** Separatisten in Donezk melden heftigen Beschuss
Die von Russland gelenkten Separatisten in Donezk meldeten den bislang angeblich heftigsten ukrainischen Beschuss auf die Stadt seit Beginn des Krieges. Vier Menschen seien getötet und mindestens 23 Menschen verletzt worden, heißt es in örtlichen Medienberichten. Auch eine Geburtsklinik in der früheren Millionenstadt sei in Brand geraten, dort sei aber niemand verletzt worden. Die Berichte sind nicht unabhängig überprüfbar. Zum Schutz der Stadt und der „Volksrepublik Donezk“ seien weitere Truppen „verbündeter Kräfte“, also der russischen Armee nötig, sagte Separatistenführer Denis Puschilin der Agentur DAN zufolge.
*** Das wird heute wichtig
* Macron tritt eine Reise an, die ihn bereits dicht an die Konfliktregion heranführt. Er wird im NATO- und EU-Mitgliedsstaat Rumänien dorthin verlegte französische Truppen besuchen und Staatspräsident Klaus Iohannis treffen. Tags darauf soll er in der Republik Moldau deren Präsidentin Maia Sandu treffen. Die Ex-Sowjetrepublik grenzt an die Ukraine und will ebenfalls der EU beitreten.
* In Den Haag trifft sich NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit den Regierungschefs von Dänemark, Belgien, Rumänien, Polen, Lettland und den Niederlanden. Sie wollen den kommenden NATO-Gipfel vorbereiten.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-richtet-sich-an-Kanzler-Scholz-Separatisten-in-Donezk-melden-heftigen-Beschuss-article23396235.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Uneinigkeit bei Umgang mit Putin Wie kann dieser Krieg enden?
https://www.n-tv.de/politik/Wie-kann-dieser-Krieg-enden-article23395769.html
500 Panzer, 1000 Drohnen und mehr Berater: Mit diesen Waffen kann Ukraine „Krieg beenden“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Berater-Mit-diesen-Waffen-kann-Ukraine-Krieg-beenden-article23396300.html
„Wir erfinden neue Dinge“ Wie ukrainische Soldaten in Schützengräben leben
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Wie-ukrainische-Soldaten-in-Schuetzengraeben-leben-article23395030.html
Intratext-Link
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-verspricht-Rueckeroberung-der-Krim-article23396125.html

RUSSLAND – UKRAINE – Der 110. Kriegstag im Überblick: Russen zerstören letzte Brücke in Sjewjerodonezk – Scholz wohl am Donnerstag in Kiew *** Klare russische Übermacht in Sjewjerodonezk – Kriegsentscheidende Flussüberquerungen – Evakuierungen nach Luftangriffen im Norden – Ukraine beschießt Stadt Donezk – Ukraine meldet 12.000 getötete Zivilisten – Erneut Massengrab nahe Butscha entdeckt – Bericht über Kiew-Besuch von Draghi, Macron und Scholz – Selenskyj kritisiert Scholz‘ Zaudern – Kiew erneuert Waffen-Wunschliste * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 13.6.2022, 21:45
Im Donbass stehen die Zeichen für die ukrainischen Truppen derzeit nicht gut, die russische Armee ist deutlich überlegen. Vor allem bei der Artillerie haben die Verteidiger das Nachsehen. Die Opferzahlen – zivile wie militärische – steigen derweil nach ukrainischen Angaben in enorme Höhen. Nach langem Zögern könnte Bundeskanzler Scholz nun doch nach Kiew reisen. Einem Bericht zufolge begleiten ihn Italiens Regierungschef Draghi und der französische Präsident Macron am Donnerstag. Dann wird die Ukraine sicherlich ihre Wunschliste für Waffenlieferungen vorlegen, die ein Präsidentenberater aktuell präsentierte. Der 110. Kriegstag im Überblick.
*** Klare russische Übermacht in Sjewjerodonezk
Um die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk gibt es den Behörden zufolge weiter heftige Kämpfe. Auch ein Industriegebiet, in dem sich rund 500 Zivilisten verschanzt hätten, stehe unter schwerem Beschuss, erklärt der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj. Dabei dürfte es sich um das Areal handeln, auf dem sich das als Luftschutzbunker geeignete Azot-Chemiewerk befindet. Russische Truppen kontrollierten bereits rund 70 Prozent der Stadt, teilt der Gouverneur auf Facebook mit. Der Gegner habe dort sieben Bataillonsgruppen eingesetzt und eine zehnfache Feuerüberlegenheit. „Jeder Meter der ukrainischen Erde ist dort mit Blut durchtränkt – doch nicht nur mit unserem, sondern auch mit dem der Besatzer“, sagt Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj auf Facebook. Am Abend ergänzt der Gouverneur Hajdaj, auch die dritte und letzte Brücke aus der Stadt über den Fluss Siwerskyj Donez sei zerstört worden. Damit sei Sjewjerodonezk zwar nicht vollständig abgeriegelt. Es sei aber nicht möglich, Zivilisten zu evakuieren oder Hilfslieferungen in die Stadt hineinzubringen, teilt er auf Telegram mit.
*** Kriegsentscheidende Flussüberquerungen
In den kommenden Monaten werden die Überquerungen von Flüssen wahrscheinlich zu den wichtigsten kriegsbestimmenden Faktoren gehören. Das mutmaßt das britische Verteidigungsministerium in seinem jüngsten Bericht. Der zentrale Teil der Front im Donbass liegt westlich des Flusses Siwerskyj Donez. Um in der aktuellen Phase der Donbass-Offensive erfolgreich zu sein, müsse Russland „entweder ehrgeizige Flankierungsaktionen durchführen oder Flussüberquerungen im Angriffsstil vornehmen“, so das britische Verteidigungsministerium.
Evakuierungen nach Luftangriffen im Norden
Auch in anderen Landesteilen gehen die Kämpfe weiter. Nach Luftangriffen auf die nordukrainische Stadt Pryluky etwa werden vier umliegende Ortschaften evakuiert. „Der Feind hat drei Raketen auf Pryluky gefeuert“, schreibt der Gouverneur der Region Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, auf Telegram. Wegen Brandgefahr sei die Evakuierung angeordnet worden, sagt der Leiter des Zivilschutzes der Region, Sergej Boldyrew, laut der Nachrichten-Website „Suspilne“. Pryluky liegt 150 Kilometer östlich von Kiew und hat einen Militärflugplatz. Insgesamt würden die ukrainischen Truppen mittlerweile eine Front von etwa 2450 Kilometer gegen die russischen Angreifer verteidigen. „Davon werden an 1105 Kilometern aktive Kampfhandlungen geführt“, schreibt Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj bei Facebook.
*** Ukraine beschießt Stadt Donezk
Die prorussischen Separatisten in Donezk berichten von dem bislang angeblich heftigsten ukrainischen Beschuss auf die Stadt seit Beginn des Krieges. Vier Menschen seien getötet und mindestens 23 Menschen verletzt worden, heißt es in örtlichen Medienberichten. Auch eine Geburtsklinik in der früheren Millionenstadt sei in Brand geraten, dort sei aber niemand verletzt worden. Die Berichte sind nicht unabhängig überprüfbar. Zum Schutz der Stadt und der Volksrepublik Donezk seien weitere Truppen „verbündeter Kräfte“ – also der russischen Armee – nötig, sagt Separatistenführer Denis Puschilin der Agentur DAN zufolge.
*** Ukraine meldet 12.000 getötete Zivilisten
Nach ukrainischen Angaben sind den russischen Angriffen seit Kriegsbeginn mehr als 12.000 Zivilisten zum Opfer gefallen. Die meisten wurden demnach durch Explosionen getötet, sagt der Chef der ukrainischen Polizei, Ihor Klymenko, in einem von der Agentur Interfax-Ukraine veröffentlichten Interview. 75 Prozent der Getöteten seien Männer, zwei Prozent Kinder, knapp ein Viertel Frauen. „Es handelt sich um Zivilbevölkerung, diese Menschen standen in keiner Beziehung zum Militär oder den Rechtsschutzorganen“, unterstreicht Klymenko. 1200 Opfer habe man noch nicht identifizieren können.
*** Erneut Massengrab nahe Butscha entdeckt
Weitere Kriegsopfer werden auch aus der Nähe der Hauptstadt Kiew vermeldet. In der Nähe des Vororts Butscha wurden nach Polizeiangaben die Leichen von sieben weiteren Zivilisten gefunden. Sie seien „von den Russen gefoltert und dann feige mit einem Kopfschuss hingerichtet“ worden, erklärt der Polizeichef von Kiew, Andrij Nebytow, auf Facebook. Mehrere der Opfer, die in einer Grube nahe der Ortschaft Myrozke entdeckt wurden, seien an Händen und Knien gefesselt gewesen. Die Behörden arbeiten nun an der „Identifizierung der Opfer“, erklärt Nebytow.
*** Bericht über Kiew-Besuch von Draghi, Macron und Scholz
Die italienische Zeitung „La Stampa“ berichtet, dass Ministerpräsidenten Mario Draghi zusammen mit Kanzler Olaf Scholz sowie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag nach Kiew reisen wolle. Das Portal Nexta berichtet unter Berufung auf den französischen Botschafter in der Ukraine dagegen, dass die drei Staats- und Regierungschefs bereits am Mittwoch in die Ukraine reisen. Eine Bestätigung gibt es für keinen der genannten Termine.
*** Selenskyj kritisiert Scholz‘ Zaudern
Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert von Scholz eine eindeutigere Positionierung im Ukraine-Krieg. „Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden“, sagt er in einem Interview des ZDF-„heute-journals“. „Deutschland ist etwas später als einige unserer Nachbarländer dazugekommen, was die Waffenlieferungen angeht. Das ist eine Tatsache“, kritisiert das Staatsoberhaupt. Als Erstes seien unter anderem die USA, Großbritannien sowie die baltischen Staaten und andere östliche EU-Länder aktiv geworden. Deutschland und Frankreich hätten anfangs nur politisch und rhetorisch die Ukraine unterstützt.
*** Kiew erneuert Waffen-Wunschliste
Welche Waffen sich die Ukraine wünscht, wird in einer aktuellen Aufstellung deutlich. Der Berater des Präsidenten rechnet darin vor, was an militärischem Gerät langfristig nötig wäre, um den Krieg gegen Russland zu beenden. Hintergrund dafür ist allerdings das Treffen der Verteidigungsminister der westlichen Verbündeten am Mittwoch. Um Russland beim schweren Gerät ebenbürtig zu sein, bräuchte die Ukraine demnach:
* 1000 Haubitzen
* 300 Mehrfachraketenwerfer
* 500 Panzer
* 2000 gepanzerte Fahrzeuge
* 1000 Drohnen
*** Erdogan macht Hoffnung auf Verhandlungen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt die Möglichkeit neuer Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an. Das berichtet laut dem britischen „Guardian“ die türkische Zeitung „Habertürk“. Womöglich werde man noch in dieser Woche mit beiden sprechen, so Erdogan. Es gehe unter anderem darum, Exporte aus der Ukraine wieder „in eine andere Dimension“ zu bringen. Die Gespräche zwischen den Kriegsparteien hatten nach den Leichenfunden in Butscha und der völligen Zerstörung Mariupols geendet.
*** Litauen schenkt Ukraine Drohnen
Vier weitere Drohnen kommen derweil aus Litauen. Der litauische Fernsehmoderator Andrius Tapinas berichtet von einer Crowdfunding-Kampagne, durch die vier unbemannte Aufklärungsdrohnen finanziert worden seien. Diese würden sofort an die Ukraine geschickt. Tapinas schreibt, die Drohnen seien nach „Magyla“, der litauischen Göttin des Todes, benannt. Zwei weitere Drohnen würden in zwei Monaten nachgeschickt.
*** CDU fordert EU-Beitrittsstatus für Ukraine
Die Ukraine bittet allerdings nicht nur um Waffenlieferungen, sondern beantragte bereits vor einigen Wochen auch offiziell die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Die Unionsfraktion im Bundestag fordert nun eine unverzügliche EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine, aber auch für Moldau und Georgien. Die Bundesregierung solle sich dafür einsetzen, dass diesen drei Ländern schon beim Europäischen Rat am 23. und 24. Juni der Status von EU-Beitrittskandidaten zugesprochen werde, heißt es in einem Antrag.
*** Große Getreidelieferung erreicht Spanien
Ein Schiff mit 18.000 Tonnen Mais aus der Ukraine traf am Morgen in einem Hafen im Nordwesten Spaniens ein. Wie der spanische Lebensmittelverband Agafac gegenüber CNN mitteilt, handelt es sich dabei um die erste Ladung ukrainischen Getreides, bei der eine neue Seeroute genutzt wurde, um die russische Blockade der ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer zu umgehen. Das Frachtschiff Alppila, das den Mais an Bord hatte, kam vor Sonnenaufgang im Hafen von A Coruña an und soll am Dienstag entladen werden, wie die Pressestelle des Hafens gegenüber CNN erklärt. Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP/rts
https://www.n-tv.de/politik/Russen-zerstoeren-letzte-Bruecke-in-Sjewjerodonezk-Scholz-wohl-am-Donnerstag-in-Kiew-article23395941.html
Weitere Artikel rund um den Ukraine-Krieg:
Kontrollieren Großteil der Stadt Russen verdrängen Ukrainer aus Sjewjerodonezk
https://www.n-tv.de/politik/Russen-verdraengen-Ukrainer-aus-Sjewjerodonezk-article23395293.html
„Wir erfinden neue Dinge“ Wie ukrainische Soldaten in Schützengräben leben
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Wie-ukrainische-Soldaten-in-Schuetzengraeben-leben-article23395030.html
Besuch mit Draghi und Macron Bericht: Scholz reist am Donnerstag nach Kiew
https://www.n-tv.de/politik/Bericht-Scholz-reist-am-Donnerstag-nach-Kiew-article23395090.html
„Wir brauchen moderne Waffen“ Klitschko: Krieg für jeden Europäer brandgefährlich
https://www.n-tv.de/politik/Klitschko-Krieg-fuer-jeden-Europaeer-brandgefaehrlich-article23394552.html
Intratext-Links
https://www.n-tv.de/politik/Russen-verdraengen-Ukrainer-aus-Sjewjerodonezk-article23395293.html
https://www.n-tv.de/politik/Bericht-Scholz-reist-am-Donnerstag-nach-Kiew-article23395090.html
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-fordert-Entscheidung-von-Scholz-article23395984.html
Ferner
Vor allem Amerikaner und Briten: Freiwillige aus 55 Ländern kämpfen für Ukraine
https://www.n-tv.de/politik/Freiwillige-aus-55-Laendern-kaempfen-fuer-Ukraine-article23395894.html
Juristin plötzlich gegen Krieg: Putin schmeißt sein „Postergirl“ raus
https://www.n-tv.de/politik/Putin-schmeisst-sein-Postergirl-raus-article23395189.html
„Keine Lust, hier zu bleiben“: Melnyk: Ukrainer fühlen sich nicht willkommen
https://www.n-tv.de/politik/Melnyk-Ukrainer-fuehlen-sich-nicht-willkommen-article23394079.html
Uneinigkeit bei Umgang mit Putin: Wie kann dieser Krieg enden?
https://www.n-tv.de/politik/Wie-kann-dieser-Krieg-enden-article23395769.html
Nachfolger für „Leopard 2“: Rheinmetall präsentiert Kampfpanzer „Panther“
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Rheinmetall-praesentiert-Kampfpanzer-Panther-article23395247.html
Meldungen in anderen Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56297502-scholz-will-ostdeutschland-wegen-sanktionen-gegen-russland-helfen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56297170-scholz-weist-kritik-an-zoegerlichen-waffenlieferungen-zurueck-015.htm

….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL – Selenskyj warnt vor Hungerrevolten durch Getreidekrise – 13.6.2022
Kiew/Singapur – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor weltweiten Hungerrevolten als Folge des russischen Angriffskrieges gegen sein Land gewarnt.
„Wenn wir unsere Lebensmittel nicht exportieren können, dann wird die Welt mit einer schweren Lebensmit­tel­krise und Hunger in vielen Ländern Asiens und Afrikas konfrontiert werden“, sagte der 44-Jährige vor Besu­chern des Sicherheitsforums „Shangri La Dialogue“ in Singapur, dem er vorgestern per Video zugeschaltet war.
Der Lebensmittelmangel könne zu politischem Chaos und dem Sturz von Regierungen vieler Länder führen. Faktisch blockiert die russische Marine seit Beginn des Angriffskriegs vor mehr als drei Monaten die ukraini­schen Schwarzmeerhäfen oder hat die Häfen in Mariupol oder Cherson besetzt.
Die Ukraine, weltweit der viertgrößte Getreideexporteur, sitzt deshalb auf den eigenen Vorräten fest. Außer­dem wirft die Ukraine Russland den Diebstahl von großen Mengen Getreide vor.
Moskau wiederum macht für die Krise die Ukraine verantwortlich, weil die sich weigere, Seeminen zu räumen. Die Ukraine setzt nach eigenen Angaben die Minen zur Verteidigung und zum Schutz vor russischen Kriegs­schiffen ein. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135040/Selenskyj-warnt-vor-Hungerrevolten-durch-Getreidekrise

ÖSTERREICH – Wien rechnet mit 100 zusätzlichen Ukraine-Schulklassen – 13.6.2022
Wien rechnet damit, dass in den Schulen im Herbst rund 100 weitere Klassen für Kinder aus der Ukraine nötig sein werden. Das sagte Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) am Montag im Ö1-„Mittagsjournal“. 35 Klasse für Geflüchtete gibt es bereits jetzt. Die Stadt geht aber davon aus, dass viele junge Menschen aus dem Kriegsgebiet, die schon in Wien gemeldet sind, aber noch nicht hier zu Schule gehen, dies im Herbst tun werden.
*** Bildungsdirektor Heinrich Himmer rechnet mit bis zu 7.000 ukrainischen Schülern
Aktuell werden bereits rund 3.000 ukrainische Schüler in den Schulen – zum Teil auch in den Regelklassen – betreut. Rund 7.000 könnten es im neuen Schuljahr werden. Die eigenen Klassen werden laut Himmer nicht mehr „Neu in Wien“-Klassen heißen, sondern „Klassen mit ukrainisch-deutschem Schwerpunkt“.
Aufgenommen wurden bisher auch 80 Ukrainisch sprechende Pädagoginnen und Pädagogen. Deren Verträge laufen nun aus, eine Verlängerung sei jedoch geplant, sagte Himmer.
https://science.apa.at/power-search/9268286469078821338

# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #

GROSSBRITANNIEN – Britische Wirtschaft schrumpft im April – 13.6.2022
Die britische Wirtschaft ist im April geschrumpft und setzte den schwachen Trend fort, da die hohe Inflation die Aktivität bremste. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie die Statistikbehörde mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56294047-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Ministerium: Deutsche Wirtschaft robust – Unsicherheit bleibt – 13.6.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft hat sich laut Bundeswirtschaftsministerium nach der russischen Invasion in der Ukraine vorerst stabilisiert. Die Unsicherheit bleibe dennoch weiterhin hoch angesichts des anhaltenden Kriegs in der Ukraine, der hohen Inflation und des Lockdowns in China. In seinem neuesten Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland erklärte das Ministerium, dass sich die Stimmung unter den Unternehmen mit Blick auf deren aktuelle Geschäftslage zuletzt aufgehellt habe. Allerdings blieben die Erwartungen gedämpft. Auch die Verbraucher verhielten sich zurückhaltend, was der Rückgang der Umsätze im Einzelhandel im April deutlich mache.
Insgesamt stehe der Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung weiter unter dem Vorzeichen der hohen Energiepreise. Zwar werde der eingeführte Tankrabatt für eine Entlastung in den Sommermonaten sorgen, die Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung hielten jedoch an. Besonders die hohe Inflationsrate von 7,9 Prozent getrieben von den Energiepreisen und hohen Preisen für Nahrungsmittel hinterlasse ihre Spuren.
„Die Stimmung unter den Konsumenten wird maßgeblich durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation getrübt“, heißt es in dem Monatsbericht. „Eine rasche Entspannung des derzeit zu beobachtenden Inflationsdrucks ist angesichts der Unsicherheiten aufgrund des Kriegs Russlands in der Ukraine nicht absehbar.“
*** Warnungen vor möglichen Engpässen wegen Lockdowns in China
Den deutschen Außenhandel sieht das Ministerium nach seinem kriegsbedingten Rückgang auf Erholungskurs. Beim Handel mit China habe sich im April eine vorläufige Entspannung gezeigt. Trotz langem Lockdown in Shanghai und der Schiff-Staus im dortigen Hafen seien die Importe aus China um 12,3 Prozent gestiegen. Seit Mitte Mai erhole sich zudem die Zahl der Container-Abfertigungen im Hafen von Shanghai.
Allerdings warnte das Ministerium vor möglichen Lieferengpässen in Deutschland aufgrund der Null-Covid-Strategie in China. „Zwar gab es in Shanghai zuletzt weitreichende Lockerungen, sollte es aber erneut zu Lockdowns solcher Größenordnungen in China kommen, dann wären verschärfte Lieferengpässe und eine weitere Verlangsamung des Welthandels nicht auszuschließen“, erklärte das Ministerium. Insgesamt falle der Ausblick für den deutschen Außenhandel in den kommenden Monaten aber „optimistischer aus als noch im Vormonat“.
*** Wirtschaft wird unabhängiger von Russland
Der Handel mit Russland hat sich hingegen weiter verringert. Deutsche Ausfuhren nach Russland sanken aufgrund der Sanktionen im April erneut deutlich um 10 Prozent. Die Einfuhren aus Russland brachen im April sogar um 16,4 Prozent ein. „Dass die Importe aus Russland nun so kräftig zurückgingen deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft Importe aus Russland zunehmend ersetzt und unabhängiger von Russland wird“, erklärte das Ministerium.
Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich laut Ministerium weiter stabil, auch wenn der Abbau der Arbeitslosigkeit zuletzt etwas nachgelassen habe. Die Frühindikatoren ließen aber dennoch eine weiterhin günstige Entwicklung des Arbeitsmarkts erwarten. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiter auf hohem Niveau“, heißt es im Monatsbericht. Für den Juni sei dennoch ein leichter Anstieg bei der registrierten Arbeitslosigkeit denkbar aufgrund der Fluchtmigration der vergangenen Monate.
DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56292327-ministerium-deutsche-wirtschaft-robust-unsicherheit-bleibt-015.htm

DEUTSCHLAND – Regelinsolvenzen steigen im Mai – 13.6.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist im Mai wieder gestiegen, nachdem es im April einen starken Rückgang gegeben hatte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, gab es im Mai einen Anstieg um 8,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im April hatte es einen Rückgang um 20,8 Prozent gegeben.
Die Insolvenzzahlen waren im Verlauf der Corona-Pandemie durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen; seit Mai 2021 sind keine Sonderregeln aufgrund der Corona-Pandemie mehr in Kraft.
Im ersten Quartal 2022 haben die deutschen Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 3.483 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren 7,4 Prozent weniger als im ersten Quartal 2021.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den im ersten Quartal 2022 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 3,9 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2021 hatten sie bei rund 17,1 Milliarden Euro gelegen. DJG/apo/cbr © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56290195-regelinsolvenzen-steigen-im-mai-015.htm

DEUTSCHLAND – IG Metall droht bei Scheitern der 4. Stahlrunde mit Streik – 13.6.2022
Die IG Metall NRW hat mit einer Ausweitung der Warnstreiks zu Wochenbeginn vor der vierten Verhandlungsrunde am Dienstag den Druck auf die Stahl-Arbeitgeber noch einmal erhöht. Diese müssten den rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie „eine ordentliche prozentuale Erhöhung der Entgelte anbieten“, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler. „Es ist ihre letzte Chance, um ein Scheitern der Verhandlung und eine Urabstimmung im Stahl zu verhindern.“ DJG/DJN/AFP/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56297528-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Lindner plant Flexibilisierung der Grunderwerbsteuer – 13.6.2022
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plant eine Reform der Grunderwerbsteuer, die den Ländern nach einem nun vorliegenden Vorschlag die Möglichkeit geben soll, einen ermäßigten Satz bis hin zu null festzulegen. „Die Länder erhalten die Befugnis, einen ermäßigten Steuersatz bei unmittelbaren Grundstückserwerben einzuführen, wenn der oder die Erwerber des Grundstücks eine natürliche Person ist oder mehrere natürliche Personen sind und das Grundstück nach dem Erwerb den eigenen Wohnzwecken des Erwerbers oder der Erwerber dienen soll“, heißt es in einem Papier des Finanzministeriums, in das Dow Jones Newswires Einblick hatte. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56294047-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Ministerium will in wenigen Wochen Details zum Kartellrecht vorstellen – CSU: Kartellrechtspläne erheben Willkür zum Rechtsprinzip – 13.6.2022
Die Bundesregierung will angesichts der Debatte um den Tankrabatt in den kommenden Wochen Vorschläge zur Änderung des Kartellrecht vorlegen und damit die eigentlich für das kommende Jahr geplante Gesetzesnovelle vorziehen. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärte, dass man ein härteres Durchgreifen und härtere Befugnisse des Kartellamts ermöglichen wolle. Denn das aktuelle Gesetz sei wenig handhabbar, obwohl die Benzinpreise an den Tankstellen trotz des jüngsten Tankrabatts hoch blieben.
*** CSU: Kartellrechtspläne erheben Willkür zum Rechtsprinzip
Der CSU-Finanzexperte Sebastian Brehm hat Pläne zur Beschlagnahme von Gewinnen der Mineralölwirtschaft als „Angriff auf die Soziale Marktwirtschaft“ bezeichnet. „Mit ihren Plänen zur Gewinnabschöpfung bei Mineralölunternehmen versucht die Ampel-Koalition, verzweifelt von ihrer planlosen Politik zur Eindämmung der weiter steigenden Inflation abzulenken“, sagte Brehm. Dabei nähmen SPD, Grüne und FDP billigend in Kauf, die Rechtssicherheit für Unternehmen in Deutschland auszuhebeln. Dies werde über den Tag hinaus Zweifel am Standort Deutschland zur Folge haben. Brehm warf der Koalition vor, mit ihren Plänen die „Willkür zum Rechtsprinzip“ zu erheben. DJG/DJN/AFP/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56297528-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – ÖBB prüfen rasche Güterzustellung mit Personenzügen – 13.6.2022
Die ÖBB prüfen die Möglichkeit, Personenzüge für den raschen Gütertransport einzusetzen. In einem Projekt mit Wissenschaftern der Technischen Universität (TU) Wien wird untersucht, welche organisatorischen, logistischen und rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen, teilte die TU am Montag mit.
*** Projekt der ÖBB mit Forschern der TU Wien
In einem bereits abgeschlossenen Sondierungsprojekt habe man großes Potenzial für den Personenzugverkehr bei der Zustellung kleinerer Güter festgestellt, erklärte Marcel Weber vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien in einer Aussendung. Logistikunternehmen wie Fahrradbotendienste könnten Pakete zum Zug bringen und am Zielbahnhof wieder übernehmen und zustellen. Auch Abholstationen am Bahnhof wären vorstellbar.
Bedarf dafür gäbe es jedenfalls, sagen die Verkehrswissenschafter. Notwendig wäre noch die Infrastruktur dafür, etwa die erforderlichen Einrichtungen in den Personenzügen Bahnhöfen sowie die Installation eines IT-Systems für das Management des Warentransports. „Nach unseren Voruntersuchungen sind wir davon überzeugt, dass das funktionieren würde und dass dieses Konzept auch wirtschaftlich sinnvoll ist“, erklärte Weber.
In einem Nachfolgeprojekt wollen die Forscher weitere Details klären, etwa rechtliche Rahmenbedingungen, die Berechnung realistischer Zustellzeiten sowie die Durchführung von Unternehmensbefragungen.
https://science.apa.at/power-search/15568911229575601087

ÖSTERREICH – Arbeiterkammer-Studie: immer mehr Familien können sich keine Nachhilfe leisten – Rückgang auf vorpandemische Werte – Bezahlte Nachhilfe leicht angewachsen, Kosten dafür um ein Fünftel angestiegen – Hauptlast der Lernunterstützung der Kinder lastet auf Müttern – Arbeiterkammer fordert Ausbau der Ganztagsschulen – NACHTRAG: 9.6.2022
Ein Viertel der Kinder und Jugendlichen in Österreich hat im laufenden Schuljahr bzw. den vergangenen Sommerferien externe Nachhilfe genommen. 16 Prozent bzw. 164.000 Kinder und Jugendliche haben dabei bezahlte Angebote genutzt. Weitere 20 Prozent der Schüler hätten zwar (mehr) bezahlte Nachhilfe gebraucht, ihre Eltern konnten sie sich aber nicht leisten. Das sind acht Prozentpunkte mehr als vor Beginn der Coronapandemie, zeigt das Nachhilfe-Barometer der Arbeiterkammer (AK).
GRAPHIK: Bedarf an Nachhilfe
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Familien stünden unter einem enormen Druck, die Defizite des österreichischen Schulsystems auszugleichen, kritisierte AK-Präsidentin Renate Anderl bei der Präsentation der Erhebung vor Journalisten. Eigentlich sei es Aufgabe der Schule, jedes Kind ausreichend zu fördern und zu unterstützen. „Das kann die Politik nicht einfach an die Familien auslagern.“
*** Verstärkt Nachhilfe bereits für Volksschüler
Besonders erschreckend findet Anderl, dass bereits 16 Prozent der Volksschüler Nachhilfe nehmen – 2017, vor Wiedereinführung der verpflichtenden Ziffernnoten in den Volksschulen, waren es noch sechs Prozent. Sie ortete „Lerndruck und Stress schon bei den Jüngsten“. Dabei geht es in dieser Altersgruppe laut AK-Bildungsexpertin Elke Larcher vor allem darum, möglichst gute Noten zu erreichen, um den Platz am Wunsch-Gymnasium zu ergattern. Generell steht nur noch bei einem Fünftel der Nachhilfeschüler das Verhindern bzw. Ausbessern eines Fünfers im Fokus. Ziel sind vielmehr gute Ergebnisse bei Prüfungen.
Über alle Altersgruppen hinweg haben laut der Erhebung vom Frühjahr 2022 (rund 3.400 befragte Eltern von rund 5.100 Schulkindern) insgesamt 27 Prozent Nachhilfe genommen. Damit haben sich die Zahlen nach dem Ausreißer-Jahr 2021 mit seiner Häufung an coronabedingtem Fernunterricht bzw. Schichtbetrieb und Rekord-Nachhilfequoten von 37 Prozent wieder auf dem Wert vor Beginn der Pandemie eingependelt.
Bezahlte Angebote haben diesmal 16 Prozent der Schüler genutzt und dafür im Schnitt 630 Euro und damit um ein Fünftel mehr als vor Beginn der Coronapandemie ausgegeben. Je älter das Kind und je komplexer der Lernstoff, umso öfter wird dabei auf bezahlte Nachhilfe zurückgegriffen. Das sei für Familien mit geringen Einkommen eine enorme Belastung, und gerade diese würden durch die aktuelle Teuerung besonders stark getroffen, warnte Larcher. In Familien mit einem Haushaltseinkommen unter 2.000 Euro waren die Ausgaben für Nachhilfe für 60 Prozent eine starke bzw. spürbare Belastung, bei Einkommen von über 3.000 Euro nur für ein Drittel.
Deutlich weniger Bedarf an bezahlter Nachhilfe haben übrigens Kinder und Jugendliche an Schulen mit ausreichend Förderangeboten (zehn Prozent) bzw. an verschränkten Ganztagsschulen, in denen sich Unterricht, Lern- und Freizeit über den Tag abwechseln (neun Prozent).
13 Prozent der Schüler haben laut der Erhebung außerdem kostenlose externe Nachhilfe (in der Schule, über NGOs bzw. private Gratis-Lernunterstützung) bekommen. Im Vorjahr mit den vielen Gratis-Förderangeboten waren es 27 Prozent gewesen.
Die Mithilfe der Eltern wird im österreichischen Schulsystem immer noch stark vorausgesetzt, wie die Zahlen erneut zeigen: Drei Viertel der Eltern beaufsichtigen ihre Kinder zumindest hin und wieder beim Aufgabenmachen, Lernen oder Referate-Vorbereiten, mit einem Viertel der Schüler lernen die Eltern sogar täglich. Je jünger das Kind, umso höher der Aufwand.
In zwei Dritteln der Fälle übernimmt diese Aufgabe trotz Vollzeit-Job die Mutter. „Die Frauen werden zwischen Berufstätigkeit und Schulerfolg ihrer Kinder aufgerieben“, beklagte Anderl. In den Familien sorgt die vom System vorausgesetzte Mithilfe der Familie für Druck und Stress: Vier von fünf Eltern fühlen sich laut der Erhebung spürbar zeitlich belastet, vier von zehn sind fachlich mehr oder weniger überfordert.
*** AK fordert Ausbau der Ganztagesschulen
Um gegenzusteuern, fordert Anderl u.a. einen deutlichen Ausbau der Ganztagsschulen: Diese würden für die Kinder die Lernchancen und für Frauen die Vereinbarkeit mit dem Beruf verbessern. Außerdem müsse Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) endlich nachhaltig eine bessere Ausstattung der Schulen und mehr individuelle Förderung für die Schüler finanzieren, statt „das x-te Paket mit Ablaufdatum“ zu präsentieren. Auch in Sachen Lehrermangel solle er „in die Gänge kommen“, es brauche eine Ausbildungsoffensive, Imagearbeit und eine Attraktivierung des Berufs, indem Lehrer durch mehr Unterstützungspersonal wie Sozialarbeiter für ihre eigentliche pädagogische Arbeit freigespielt werden.
Für Schulen mit besonders vielen Schülern mit Förderbedarf forderte Anderl erneut mehr Mittel nach dem „Chancenindex“ der AK, angesichts der Teuerung brauche es außerdem zu Schulbeginn ein Budget für Schulmaterialien, die Lehrer unbürokratisch einsetzen können. Für armutsgefährdete Familien und Alleinerziehende fordert die AK darüber hinaus ein Entlastungspaket und Unterstützungsangebote wie Ferien- und Lerncamps.
https://science.apa.at/power-search/12349179327078760786

ÖSTERREICH – Heuer fielen bisher fast 2.300 Jugendliche in die Ausbildungspflicht – 13.6.2022
Heuer wurden bis Juni 2.283 Jugendliche im Rahmen der Ausbildungspflicht für unter 18-Jährige betreut. 96,4 Prozent der Betroffenen konnten wieder in das Unterstützungs- bzw. Ausbildungssystem integriert werden, teilte das Arbeits- und Wirtschaftsministerium am Montag mit. Außerdem seien zwischen Jahresanfang und April knapp 38.200 Jugendliche im Rahmen weiterer Programme wie dem Jugendcoaching, AusbildungsFit und Lehrlingscoachings betreut worden.
*** „Orientierung bieten und Barrieren abbauen“
Wirtschaftsminister Martin Kocher und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (beide ÖVP) besuchten am Montag gemeinsame mit AMS-Wien-Chefin Petra Draxl die #futurefactory, eine Ausbildung des AMS Wien, mit Jugend am Werk und ABZ Austria, für Frauen zwischen 21 und 25 Jahren, die einen Job suchen, aber nur eine geringe Ausbildung haben. Derzeit nehmen 132 Frauen teil, Ziel ist ihnen „Orientierung zu bieten, Barrieren abzubauen und sie für weiterführende Maßnahmen im Rahmen der Ausbildungsgarantie vorzubereiten“, so das Ministerium. Die Frauen sollen Basiskompetenzen unter anderem in den Bereichen Digitalisierung, Technik und Mathematik erwerben. Diese Maßnahme ist Teil der Ausbildungsgarantie, die jungen Menschen zwischen 18 und 24 die Möglichkeit einer Ausbildung sichert, wenn sie nur einen Pflichtschulabschluss haben. Das gilt für fast die Hälfte aller jungen Erwachsenen auf Jobsuche.
*** Minister verweist auf „Vorzeigeprojekt“
Minister Kocher bezeichnete laut Aussendung die #futurefactory als „Vorzeigeprojekt des AMS-Wien und Jugend am Werk“. Die „Orientierung und Basisausbildungen vor allem im MINT-Bereich“ sei angesichts des Fachkräftemangels wichtig, um am Arbeitsmarkt nachhaltig Fuß fassen zu können. Auch Plakolm verwies darauf, dass die Politik „Frauen nicht sich selbst überlassen“ dürfe. Wer im Jugendalter den Anschluss verliere, könne später kaum mehr aufholen. Es sei erfreulich, dass 20 Prozent der Teilnehmerinnen in Gesundheitsberufe und mehr als 10 Prozent in handwerkliche und technische Berufe gehen wollen. Draxl verwies darauf, dass letztlich das Ziel eine Ausbildung mit Formalabschluss wie eine Lehrausbildung sei. „Die Wege zum Lehrabschluss sind heute vielfältiger als vor 15 oder 20 Jahren, und hier unterstützen wir“, so die AMS-Wien-Chefin. Auch für Menschen über 20 sei die Lehre heutzutage ein richtiger Weg.
In Summe habe es in Österreich heuer 18 Prozent mehr aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Jugendliche gegeben als im Vorjahr. Das schlage sich auch in der Beschäftigung nieder, zwischen Juni 2021 und Mai 2022 haben 106.395 arbeitslose Jugendliche einen Job gefunden. Derzeit seien 48.676 Jugendlichen auf Arbeitssuche oder in Schulung, damit sei die Jugendarbeitslosigkeit so niedrig wie zuletzt 2008, heißt es in der Aussendung des Ministeriums.
https://science.apa.at/power-search/18316766854651342757

ÖSTERREICH – Universitäten wollen Open Science stärker ins Bewusstsein rücken – 13.6.2022
Die Universitätenkonferenz (uniko) will das Thema Open Science stärker ins Bewusstsein rücken. Auf der neuen Plattform Open Science Austria (OSA; http://go.apa.at/Yo6glBT5) soll ein Überblick über die Aktivitäten in diesem Bereich geboten werden, außerdem sollen Arbeitsgruppen konkrete Fragestellungen zum Thema aufarbeiten und Themen wie Open Access und Umgang mit Forschungsdaten beleuchten.
*** Open Access ist laut Seidler schon Standard an den Unis,
Die Wurzeln von Open Science liegen in der Anfang der 2000er-Jahre entstandenen sogenannten Open Access-Bewegung. Damit sollte die Dominanz kostenpflichtiger Fachjournale im Wissenschaftsbetrieb gebrochen werden – Forschungs- und Bibliotheksbetrieb kämpften mit den hohen Kosten für den Zugang zu wichtigen wissenschaftlichen Publikationen und übergeordneten Datenbanken. Die „Open Access“-Bewegung vertrat dagegen die Meinung, dass die Öffentlichkeit, die Forschung finanziert, auch freien Zugang zu deren Ergebnissen haben sollte.
*** Akteure aus allen Bereichen
Open Access sei mittlerweile Standard an den Unis, betonte uniko-Präsidentin Sabine Seidler bei einer Pressekonferenz am Montag. Open Science umfasse aber nicht nur den Umgang mit den Forschungsergebnissen, so die Vorsitzende des OSA-Steering Boards, Caroline Schober. Es gehe auch um Themen wie das gemeinsame Überlegen von Fragestellungen oder das frühe Teilen von Daten. Akteure seien dabei nicht nur Wissenschafterinnen und Wissenschafter diverser Disziplinen, sondern auch Unternehmen, Behörden, Betroffene oder Bürgerinnen und Bürger. Daher sind im Steering Board neben Vertretern von Unis auch solche des Wissenschaftsfonds FWF, der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und des Institute of Science and Technology (ISTA) vertreten.
Durch die Plattform sollen die Akteure auch den Überblick über die laut Seidler „unüberschaubare Menge an Dokumenten“ bekommen, die in diesem Bereich derzeit produziert werden. Vieldiskutierte Fragen in diesem Zusammenhang seien etwa Research Assessment, also die Beurteilung von Forschungsinstitutionen und Forschern, oder Research Careers, so Schober. „Wie schaffe ich es, diese zu optimieren und sie in der Gesellschaftsstruktur von heute interessant zu halten?“
Auch Open Access sei nach wie vor aktuell – mittlerweile hätten die Verlage ihre Geschäftsmodelle angepasst, sodass heute sogar mehr Geld dorthin fließe. Und schließlich müsse man auch für das Teilen von Daten gangbare Modelle finden. „Daten wild zur Verfügung zu stellen, bringt nicht den größten Impact“, meinte Schober. „Alles freigeben macht keinen Sinn. Damit kann ich jeden erschlagen, wenn ich alles auf einmal freigebe. Dann findet niemand mehr was drinnen – das ist fast besser als was zu verstecken.“
https://science.apa.at/power-search/15912892462329646122