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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Durchbruchinfektionen treten bei HIV-Patienten häufiger auf – 8.6.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Bayerische Impfzentren werfen 1,3 Millionen Dosen weg – 8.6.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Experten schätzen BA.2-Immunitätsrate aktuell auf 61 Prozent – Weniger Infektionen bei wärmeren Temperaturen – Bester Schutz Ende März – 8.6.2022
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – Mehr als 1000 Affenpockenfälle in früher nicht betroffenen Ländern – 8.6.2022
AFFENPOCKEN – RKI: 113 Fälle von Affenpocken in Deutschland – alle Patienten Männer – 8.6.2022
UMWELT – Giftiger Sonnenschutz – UV-Filter können Wasserlebewesen schaden – 8.6.2022
PLASTIKMÜLL – Studie: Erstmals Mikroplastik im Schnee der Antarktis nachgewiesen – 8.6.2022
CYBERCRIME – Österreich: Cyberangriff: Kärnten richtet Hotline für Betroffene ein – Hacker haben zunehmend Betriebe im Visier – 8.6.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – MEINUNG – Rogoff: Das Schlimmste für Weltwirtschaft kommt erst noch – 8.6.2022
INTERNATIONAL – ROUNDUP: UN warnen vor Hungerwelle – Hohe Kostensteigerung durch Ukraine-Krieg – 8.6.2022
INTERNATIONAL – OECD senkt BIP-Prognosen und warnt vor Nahrungsmittelkrise – OECD: 2022e weltweites BIP steigt um 3,0 (Dezember-Prognose: 4,5) Prozent, Deutschlands BIP um 1,9 Prozent – „Die Welt produziert genug Getreide“ – Geldpolitik in Europa vorsichtig normalisieren – 8.6.2022
BÖRSEN – Devisen: Euro im US-Handel nur wenig bewegt – USD/Euro bei 1,0716 – 8.6.2022
BÖRSEN – Ölpreise steigen weiter – Brent steigt 122,02 und WTI auf 120,55 USD je Fass – 8.6.2022
BÖRSEN – US-Anleihen weiten Verluste im Verlauf leicht aus – Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg auf 3,03 Prozent – 8.6.2022, 21:17
BÖRSEN – Deutsche Anleihen geben deutlich nach – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg bis auf 1,36 Prozent. Sie lag damit so hoch wie seit Mitte 2014 nicht mehr – 8.6.2022
ZENTRALBANKEN – INDIEN – Indiens Zentralbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte – 8.6.2022
USA – INTERNATIONAL – EIA: US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen – 8.6.2022
BRASILIEN – ROUNDUP: Hunger in Brasilien nimmt weiter dramatisch zu – 8.6.2022
CHINA – Peking zahlt Geldprämien für Informationen zur „nationalen Sicherheit“ – 8.6.2022
SOMALIA – Klimakrise und Ukraine-Krieg: Somalia steht vor Hungerkatastrophe – 8.6.2022
IRAN – Iran gibt Abschaltung von Kameras der Internationalen Atomenergiebehörde bekannt – 8.6.2022
RUSSLAND – Russischer Lada-Hersteller nimmt Produktion wieder auf – 8.6.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 9.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj: Kampf um Sjewjerodonezk entscheidet über Donbass – Polen kritisiert Scholz *** Großteil von Sjewjerodonezk in russischer Hand – Polens Präsident kritisiert Scholz und Macron – Ukraine und Russland tauschen weitere Leichen aus – Behörden melden getötete Zivilisten in Donezk – Ukrainischer Gesandter rechnet mit EU-Kandidatenstatus – Moskau kritisiert Mitglieder des Arktischen Rates – Das bringt der Tag – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 9.6.2022, 6:52
RUSSLAND – UKRAINE – Der 105. Kriegstag im Überblick: Sjewjerodonezk fast unter russischer Kontrolle – Lauterbach reist nach Kiew *** Ukraine hält nur noch Industriegebiet in SjewjerodonezkLauterbach fliegt am Donnerstag in die UkraineLawrow macht Ukraine für Getreideblockade verantwortlichRussland plant Referendum in SaporischschijaMoskau und Kiew tauschen Tote ausPutin verschiebt Fernseh-AudienzMelnyk über Merkel-Auftritt: „Gibt noch viele offene Fragen“ * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 8.6.2022, 21:59
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UN: Wegen Ukraine-Krieg größte Kostensteigerung seit einer Generation – Hunger und Elend droht weltweit – UN-Generalsekretär Guterres: russische Invasion muss gesstoppt werden – 8.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – RUSSLAND – Russland bleibt im Arktischen Rat wegen Ukraine-Krieg isoliert – 8.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UKRAINE – Weltbank kündigt weitere 1,5 Mrd Dollar für Ukraine an – 8.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Moskau will Tanker mit russischem Rohöl versichern – 8.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Russland zu Sicherheitsgarantien für Getreideexporte aus Ukraine bereit – 8.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – TÜRKEI – INTERNATIONAL – ROUNDUP 3: Lawrow in Ankara – Schuldzuweisung statt Lösung in Getreide-Krise – 8.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – SPANIEN – UKRAINE – Spanien macht Rückzieher bei Leopard-2-Panzer für Ukraine – Nur 10 statt 40 Panzer als Gabe in Diskussion – Politisch heikel: Spanien als Nato-Land – 8.6.2022
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROPÄISCHE UNION – EU-Parlament stimmt gegen Ausweitung des europäischen Emissionshandels – 8.6.2022
EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2: EU-Parlament für Verbot von Verbrenner-Neuwagen ab 2035 – 8.6.2022
EUROZONE – Eurozone-BIP für erstes Quartal nach oben revidiert – 8.6.2022
EUROZONE – EU-BIP 1Q nach Ländern (3. Veröffentlichung) – Tabelle – 8.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – ROUNDUP: Kohle wichtigster Energieträger für Stromproduktion in Deutschland – 8.6.2022
DEUTSCHLAND – Bauernpräsident: ‚Preise für Verbraucher werden weiter steigen‘ – „Energiepreise verdoppelt, Preis für Düngemittel vervierfacht, Futter kostet mehr“ – Land- und Ernährungswirtschaft bei Gasversorgung priorisieren – Versorgungssicherheit bis 2023Q1 gesichert – 8.6.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Produktion steigt im April um 0,7 Prozent – Bau schwach – 8.6.2022
DEUTSCHLAND – HDE: Neue EU-Anti-Geldwäschevorschriften drohen Gutscheinkauf zu erschweren – 8.6.2022
DEUTSCHLAND – Ifo: Geschäftsklima für Soloselbstständige im Mai gestiegen – 8.6.2022
DEUTSCHLAND – DGB: Rückkehr zur Schuldenbremse in 2023 keine Option – 8.6.2022
ÖSTERREICH – IHS und WIFO: Hohe Inflation ist importiert – 8.6.2022
ÖSTERREICH – Drei Viertel der Salzburger Firmen wollen Preise erhöhen – 8.6.2022
ÖSTERREICH – OECD erwartet deutlich weniger Wachstum für Österreich – 8.6.2022
ÖSTERREICH – Kurzarbeitsgeld ab Juli auf 90 Prozent für alle erhöht – 8.6.2022
ÖSTERREICH – Dokumentationsarchiv sucht neue wissenschaftliche Leitung – 8.6.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Durchbruchinfektionen treten bei HIV-Patienten häufiger auf – 8.6.2022
Baltimore – HIV-Infizierte haben ein erhöhtes Risiko, trotz einer Grundimmunisierung an COVID-19 zu erkranken. Das Risiko stieg in einer US-Kohortenstudie in JAMA Network Open (2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.15934 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) mit zunehmender Immunschwäche an.
HIV-Infizierte gehören zu den Risikogruppen für COVID-19. Dies gilt vor allem für Patienten, deren CD4-Zellen deutlich abgefallen sind. Bei diesen Personen ist auch die Wirksamkeit der Impfung herabgesetzt. Die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) raten deshalb ab einer CD4-Zahl von unter 200/mm3 zu einer 3-fachen Grundimmunisierung mit den beiden Impfstoffen von Moderna (mRNA-1273) oder Biontech/Pfizer (BNT162b2). Den Empfängern des 1-Mal-Impfstoffs von Janssen (Ad26.COV2.S) wird zu einer 2. Dosis mit einem mRNA-Impfstoff geraten.
Eine Untersuchung der Bloomberg School of Public Health in Baltimore zeigt nun, dass die Zahl der Durchbruchinfektionen für HIV-Infizierte nach einer Grundimmunisierung im letzten Jahr ingesamt nur leicht erhöht war.
Keri Althoff und Mitarbeiter ermitteln für die ersten 9 Monate nach der Grundimmunisierung eine kumulative Inzidenz von Durchbrüchen von 4,4 % gegenüber 3,5 % bei Nicht-HIV-Infizierten. Die adjustierte Hazard Ratio betrug 1,28 und war mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 1,19 bis 1,37 signifikant. Die HIV-Infizierten hatten demnach ein um 28 % erhöhtes Risiko auf eine Durchbruchinfektion.
Interessanterweise hatten jüngere HIV-Infizierte ein deutlich erhöhtes Durchbruchrisiko (Hazard Ratio HR 2,64 für die Altersgruppe 18 bis 24 Jahre), während betagte HIV-Infizierte nach einer Grundimmunisierung seltener erkrankten als jüngere (HR 0,57 für über 75-Jährige). Die Referenzgruppe waren die 45- bis 54-Jährigen. Auch eine COVID-19-Erkrankung vor der Immunisierung steigerte das Durchbruchrisiko (HR 1,96), ohne dass die Gründe hierfür bekannt sind.
Den Erwartungen entsprechend nahm das Risiko mit steigenden CD4-Zahlen (die eine erhöhte Immunkompetenz anzeigen) ab. Personen mit mehr als 500 CD4-Zellen/mm3 erlitten zu 1/3 seltener eine Durchbruchinfektion (HR 0,66) als HIV-Infizierte mit weniger als 200 CD4-Zellen/mm3. Die aktuelle Viruslast hatte dagegen keinen Einfluss auf das Risiko.
Durch eine Auffrischung können HIV-Infizierte ihr Risiko senken. Für eine 3. Dosis BNT162b2 ermittelt Althoff einen Rückgang um 29 % (HR 0,71). Für mRNA-1273 war das Risiko nach dem Booster noch niedriger (HR 0,50), wobei die Hazard Ratio hier den Vergleich zu 2 Dosierungen BNT162b2 angibt. mRNA-1273 vermittelte, vermutlich wegen der höheren Dosis, bereits nach der Grundimmunisierung einen besseren Schutz vor einer Durchbruchinfektion (HR 0,66 gegenüber 2 Impfungen mit BNT162b2).
Die Daten beruhen auf der Analyse von 4 Krankenversicherern in den USA (darunter der Veteranenbehörde). Die Ergebnisse sind deshalb nicht repräsentativ für die US-Bevölkerung und lassen sich sicherlich nicht 1 zu 1 auf Deutschland übertragen.
In der Tendenz dürften aber auch hierzulande HIV-Infizierte ein erhöhtes Risiko auf Durchbruchinfektionen haben, das mit der Immunschwäche (sinkende CD4-Zahlen) steigt. Die Analyse bezieht sich auf die Zeit vor der Omikronwelle. Das Risiko von Durchbruchinfektionen dürfte derzeit für alle Personenkreise deutlich höher sein. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134918/COVID-19-Durchbruchinfektionen-treten-bei-HIV-Patienten-haeufiger-auf
CORONA – DEUTSCHLAND – Bayerische Impfzentren werfen 1,3 Millionen Dosen weg – 8.6.2022
München – Die bayerischen Corona-Impfzentren haben bislang gut 1,3 Millionen Dosen Impfstoff weggeworfen. Hauptgrund war der Ablauf der Haltbarkeit, wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte. Zu Dosen, die etwa von Haus- und Betriebsärzten entsorgt wurden, liegen demnach keine Daten vor.
Um eine Vernichtung zu vermeiden, seien die Impfzentren unter anderem angewiesen worden, die Vakzine untereinander umzuverteilen. Bislang geschah das laut Ministerium mit gut einer halben Million Dosen.
Bereits im Sommer vergangenen Jahres, als die Impfzahlen deutlich fielen, hätten die Impfzentren im Freistaat auch vom Ablauf bedrohte Dosen für mögliche Impfstoffspenden an den Bund zurückgegeben.
Die bayerischen Impfzentren bleiben nach einer Entscheidung der Staatsregierung vom Februar mindestens bis Ende des Jahres geöffnet.
Als vorrangig gilt laut Gesundheitsministerium mittlerweile jedoch das Impfangebot von Ärzten und Apotheken. Mit den Zentren solle sichergestellt werden, dass auch bei rasch steigender Nachfrage Kapazitäten zur Verfügung stehen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134942/Bayerische-Impfzentren-werfen-1-3-Millionen-Dosen-weg
CORONA – ÖSTERREICH – Experten schätzen BA.2-Immunitätsrate aktuell auf 61 Prozent – Weniger Infektionen bei wärmeren Temperaturen – Bester Schutz Ende März – 8.6.2022
Gegen eine Infektion mit dem in Österreich dominanten Untertyp der Omikron-Variante des SARS-CoV-2-Erregers namens BA.2 waren laut einer Modellrechnung des Teams um Simulationsforscher Niki Popper Anfang Juni geschätzte 61 Prozent der Bevölkerung immun. Jener Anteil der mit Stand 1. Juni gegen diesen Subtyp geschützt war, sei in den vergangenen Wochen merklich geschrumpft, heißt es. Gegen ein „neuerliches Aufschwingen“ der Infektionen reiche der Wert aber noch aus.
*** Weniger Infektionen bei wärmeren Temperaturen
Das sei vor allem der Saisonalität zu verdanken, wie das Team auf der Website des Unternehmens dwh, einem Spin-off der Technischen Universität (TU) Wien, festhält. Bei wärmeren Temperaturen kommt es in der Regel zu insgesamt weniger Übertragungen mit Erregern aus der Gruppe der Coronaviren. Der Immunitätswert von momentan knapp über 60 Prozent drücke die effektive Reproduktionszahl – also die durchschnittliche Anzahl an Personen, die ein Infizierter ansteckt – momentan um rund 52 Prozent. In einer nicht durch Impfungen oder durchgemachte Erkrankungen teilweise immunisierte Bevölkerung wäre demnach aktuell mit etwas mehr als doppelt so vielen Neuinfektionen zu rechnen.
*** Bester Schutz Ende März
Am meisten Österreicher waren nach der Schätzung der Wissenschafter in etwa Ende März gegen BA.2-Infektionen geschützt. Damals lag der Immunisierungsgrad bei knapp über 75 Prozent der Bevölkerung. Ungefähr ab Mitte März war demnach jenes Level erreicht, durch das die Infektionskurve gedreht wurde. In den mehr als zwei Monaten danach fiel das Immunitätslevel wieder stetig. Das betrifft laut den Forschern vor allem Personen, deren Schutz von Impfungen bzw. Impfungen und durchgemachte Infektionen herrührte.
Aktuell gehen die Forscher davon aus, dass etwas weniger als 15 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung ihren momentan bestehenden Schutz gegen die Omikron-Untervariante alleine durch eine entweder nachgewiesene oder nicht detektierte Infektion aufgebaut haben. Rund 40 Prozent waren demnach Anfang Juni sowohl durch Impfung als auch durch eine durchgemachte Erkrankung immunisiert. Der Rest hat seinen Schutz rein von der Impfung.
Service: Die Analysen online: http://www.dexhelpp.at/
https://science.apa.at/power-search/9039879193201087785
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – Mehr als 1000 Affenpockenfälle in früher nicht betroffenen Ländern – 8.6.2022
GENF (dpa-AFX) – Die Zahl der gemeldeten Affenpocken-Fälle in bislang nicht betroffenen Ländern ist seit Mai auf mehr als 1000 gestiegen. Das sagte der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Mittwoch in Genf. Für Deutschland meldete das Robert Koch-Institut (RKI) Mittwoch 113 Ansteckungen.
Nach Angaben der WHO ist nicht klar, ob eine Infektion – anders als bei den 1980 ausgerotteten Pocken – lebenslange Immunität gibt. Es seien aus Afrika Fälle bekannt, in denen sich Menschen nach einer Genesung erneut infiziert hätten, sagte die Affenpocken-Expertin Rosamund Lewis. Inzwischen würden einzelne Infektionen bei Frauen gemeldet, die Mehrzahl betreffe aber Männer, die Sex mit Männern haben. Wichtig sei, dass sich Betroffene bei Anzeichen von Symptomen isolieren und auch Kontakt zu Familienmitgliedern meiden. Das Virus wird meist durch Körperkontakt übertragen.
Die WHO prüft zur Zeit, wie viel Impfstoff gegen Pocken weltweit vorhanden ist. Länder hätten immer Vorräte gehabt, um sich gegen einen möglichen neuen Ausbruch zu wappnen. Weil es sich um dieselbe Virenfamilie handelt, ist dieser Impfstoff nach WHO-Angaben auch gegen Affenpocken effektiv. Die Organisation geht davon aus, dass genügend Impfstoff vorhanden ist, um die jetzigen Ausbrüche einzudämmen. Mehr Impfstoff sei aber nötig, sollte die Zahl der Fälle stark steigen, sagte WHO-Expertin Sylvie Briand. Die WHO sei mit Impfstoffherstellern im Gespräch über Kapazitäten. Affenpocken gelten als weniger schwere Erkrankung als Pocken.
WHO-Chef Tedros erinnerte daran, dass der erste Fall von Affenpocken bei einem Menschen bereits 1970 in Afrika nachgewiesen wurde und die Erreger dort schon lange zirkulieren. Auf dem Kontinent hätten sich seit Anfang des Jahres mehr als 1400 Menschen infiziert und 66 seien gestorben. „Es ist bedauerliches Spiegelbild der Welt, in der wir leben, dass die internationale Gemeinschaft den Affenpocken erst jetzt Aufmerksamkeit schenkt, weil sie in Ländern mit hohem Einkommen aufgetreten sind“, sagte Tedros./oe/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56260669-mehr-als-1000-affenpockenfaelle-in-frueher-nicht-betroffenen-laendern-016.htm
AFFENPOCKEN – RKI: 113 Fälle von Affenpocken in Deutschland – alle Patienten Männer – 8.6.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Rund drei Wochen nach dem ersten Nachweis von Affenpocken hierzulande ist die Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) erfassten Infektionen auf 113 gestiegen. „Alle dem RKI übermittelten Fälle in Deutschland sind Männer“, teilte eine Sprecherin des Instituts am Mittwoch auf Anfrage mit. Am Dienstag waren dem RKI bundesweit 80 Fälle bekannt gewesen.
Ein großer Teil der gemeldeten Ansteckungen geht auf die Hauptstadt zurück: Die Berliner Gesundheitsverwaltung wies mit Stand Dienstagabend 72 Betroffene aus, von denen 13 im Krankenhaus behandelt würden. Deutschland scheint bisherigen Daten zufolge neben Ländern wie Großbritannien, Spanien und Portugal zu den europäischen Ländern mit besonders vielen Virus-Nachweisen zu zählen.
Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird laut RKI meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Experten hatten vor einer Weiterverbreitung des Virus, etwa bei bevorstehenden Festivals und Partys gewarnt.
Nach Angaben des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von voriger Woche lassen Untersuchungen zu den bisherigen Fällen darauf schließen, dass der Ausbruch in der WHO-Region Europa bereits Mitte April im Gang gewesen sei. Es handle sich um den größten und geografisch am weitesten verbreiteten Affenpocken-Ausbruch, über den jemals außerhalb der Endemiegebiete in West- und Zentralafrika berichtet worden sei./ggr/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56256858-rki-113-faelle-von-affenpocken-in-deutschland-alle-patienten-maenner-016.htm
UMWELT – Giftiger Sonnenschutz – UV-Filter können Wasserlebewesen schaden – 8.6.2022
Sommer, Sonne, Badezeit: Die wärmeren Temperaturen locken an die Strände und ins Wasser. Mit den Badenden gelangen allerdings große Mengen Sonnenschutzmittel in Gewässer – und die UV-Filter und Nanopartikel aus Cremes, Lotionen und Sprays können Korallen und anderen Wasserbewohnern schaden. Immer mehr Studien zeigen solche Effekte. Ersatzlösungen sind in Arbeit – bis dahin aber ist der Nutzer selbst gefragt.
https://science.apa.at/power-search/6760046927844193092
PLASTIKMÜLL – Studie: Erstmals Mikroplastik im Schnee der Antarktis nachgewiesen – 8.6.2022
WELLINGTON (dpa-AFX) – Forscher haben im Schnee der Antarktis erstmals Mikroplastik entdeckt. „Es ist unglaublich traurig, aber Mikroplastik im frischen Schnee der Antarktis zu finden, unterstreicht das Ausmaß der Plastikverschmutzung selbst in den entlegensten Regionen der Welt“, sagte die Studentin Alex Aves von der neuseeländischen Canterbury University, die die Studie zusammen mit mehreren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durchgeführt hat.
Aves und ihre Kollegen hatten im Jahr 2019 an 19 Stellen des Ross-Schelfeises, das die südliche Hälfte des antarktischen Rossmeeres bedeckt, Proben entnommen. Das Ergebnis schockierte sie: Jede einzelne Probe enthielt Mikroplastik. Damit werden biologisch nicht abbaubare, synthetische Polymere in einem Größenbereich von weniger als fünf Millimetern bezeichnet. Der Forschungsartikel wurde am Mittwoch im Wissenschaftsjournal „The Cryosphere“ veröffentlicht.
Durchschnittlich entdeckten die Forscher 29 Mikroplastik-Partikel pro geschmolzenem Liter Schnee. Dabei wurden 13 verschiedene Arten von Plastik entdeckt, vorwiegend jedoch PET (Polyethylenterephthalat), das vor allem für die Herstellung von Kunststoffflaschen und Textilfasern verwendet wird. In Proben, die in der Nähe von Forschungsstationen entnommen wurden, war die Dichte an Mikroplastik fast dreimal höher als bei Proben aus entlegeneren Gebieten.
Die Partikel könnten Tausende von Kilometern durch die Luft gereist sein, aber es sei ebenso wahrscheinlich, dass die Anwesenheit von Menschen in der Antarktis einen Mikroplastik-„Fußabdruck“ hinterlassen habe, teilten die Forscher mit. Die Auswirkungen seien in jedem Fall enorm, hieß es in dem Papier. „Antarktische Organismen haben sich über viele Millionen Jahre an extreme Umweltbedingungen angepasst, und die schnellen Umweltveränderungen durch anthropogenen Einfluss bedrohen die einzigartigen Ökosysteme der Polarregionen.“/rjl/cfn/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56253599-studie-erstmals-mikroplastik-im-schnee-der-antarktis-nachgewiesen-016.htm
CYBERCRIME – Österreich: Cyberangriff: Kärnten richtet Hotline für Betroffene ein – Hacker haben zunehmend Betriebe im Visier – 8.6.2022
Noch kann das Land nicht sagen, wie viele Bürgerinnen und Bürger vom Cyberangriff auf das Land betroffen sind. Sobald genauere Informationen vorliegen, werden diese an Betroffene weitergegeben. Ab morgen soll es eine Telefonhotline für Fragen rund um den Datendiebstahl geben und ab Freitag auch eine Internetseite mit Informationen.
*** Hacker haben zunehmend Betriebe im Visier
Die Cyberkriminalität nimmt seit Jahren stark zu. Allein in den vergangenen drei Jahren sind die Anzeigen in Österreich um über 60 Prozent gestiegen. Internetkriminalität trifft nicht nur Einzelpersonen, auch Unternehmen und ganze Landesverwaltungen können lahmgelegt werden.
https://orf.at/stories/3270169/
https://kaernten.orf.at/stories/3159877/
https://tirol.orf.at/stories/3159865/
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – MEINUNG – Rogoff: Das Schlimmste für Weltwirtschaft kommt erst noch – 8.6.2022
Der US-Ökonom Kenneth Rogoff hat vor dunklen Zeiten für die Weltwirtschaft gewarnt. „Ich fürchte, dass wir das Schlimmste noch vor uns haben“, sagte der Harvard-Professor dem Magazin Stern. „Falls China in die Rezession rutscht, steuern wir auf die schlimmste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg zu.“ Rogoff hält die Mischung der verschiedenen Krisen für hochgefährlich: die Folgen der Pandemie, die weltweite Inflation sowie der russische Krieg gegen die Ukraine – dazu komme nun der Niedergang Chinas durch die Zero-Covid-Politik.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56255166-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
INTERNATIONAL – ROUNDUP: UN warnen vor Hungerwelle – Hohe Kostensteigerung durch Ukraine-Krieg – 8.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat den UN zufolge zusammen mit anderen Krisen zu den größten Kostensteigerungen seit einer Generation geführt. „Für Menschen auf der ganzen Welt droht der Krieg in der Ukraine eine beispiellose Welle von Hunger und Elend auszulösen und ein soziales und wirtschaftliches Chaos zu hinterlassen“, warnten die Vereinten Nationen am Mittwoch. Weltweit litten 1,6 Milliarden Menschen unter der vielschichtigen Krise aus Krieg, Covid-19 und Klimawandel.
Rund um den Globus müssen wieder mehr Menschen hungern, wie die Vereinten Nationen anprangerten. Zudem stiegen die Energiekosten drastisch, während die Löhne und Gehälter gesunken seien. Die Zahl der Menschen, die mangelhaft mit Nahrungsmitteln versorgt seien, habe sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Bereits bis zum Ende des Jahres könnten weitere 47 Millionen Menschen unter Nahrungsmittelknappheit leiden. „Es gibt nur einen Weg, diesen aufziehenden Sturm zu stoppen: Die russische Invasion in der Ukraine muss beendet werden.“
Der UN-Chef betonte dabei, dass die Vereinten Nationen mit hohem Druck an einer Lösung der russischen Getreideblockade in der Ukraine arbeiteten. UN-Unterhändler hätten dafür in den vergangenen Wochen Gespräche in Moskau, Kiew, Ankara, Brüssel und Washington geführt. Diplomaten zufolge geht es bei der möglichen diplomatischen Lösung um einen Paketdeal: Während der Ukraine die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide vor allem aus der Hafenstadt Odessa durch das Schwarze Meer gestattet werden soll, sollen Russland und Belarus vor allem wieder Düngemittel auf den Weltmarkt bringen können.
Details zu den Verhandlungen wollte Guterres am Mittwoch nicht öffentlich nennen, um die Chancen auf eine Einigung nicht zu gefährden. Wegen der anstehenden Ernte in der Ukraine müsste ein Deal innerhalb weniger Wochen vereinbart werden, weil die Speicherkapazitäten im Land sonst nicht ausreichen.
Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt. Russland unterbindet in der Ukraine die Ausfuhr von 20 Millionen Tonnen Getreide vor allem nach Nordafrika und Asien, ein Großteil davon im Hafen von Odessa. Zu spüren bekommt das gegenwärtig zum Beispiel Somalia, wo die UN vor einer riesigen Hungerkatastrophe warnen. Somalia bezieht 50 Prozent seiner Weizenimporte aus der Ukraine, 35 Prozent aus Russland.
Für das nächste Jahr befürchten die Vereinten Nationen eine Hungerkatastrophe mit globalen Ausmaßen. Guterres: „Bei der diesjährigen Lebensmittelkrise geht es um mangelnden Zugang zu Nahrung. Im nächsten Jahr könnte es um Nahrungsmangel an sich gehen.“/scb/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56263218-roundup-un-warnen-vor-hungerwelle-hohe-kostensteigerung-durch-ukraine-krieg-016.htm
INTERNATIONAL – OECD senkt BIP-Prognosen und warnt vor Nahrungsmittelkrise – OECD: 2022e weltweites BIP steigt um 3,0 (Dezember-Prognose: 4,5) Prozent, Deutschlands BIP um 1,9 Prozent – „Die Welt produziert genug Getreide“ – Geldpolitik in Europa vorsichtig normalisieren – 8.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Wachstumsprognosen für das laufende und das kommende Jahr wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine deutlich gesenkt. Wie die OECD in ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick mitteilt, rechnet sie für 2022 mit einem Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,0 (Dezember-Prognose: 4,5) Prozent und für 2023 mit 2,8 (3,2) Prozent Wachstum.
Die OECD rät den Zentralbanken zu einem differenzierten Vorgehen gegen die hohe Inflation. Wo diese wie in Europa vor allem auf einem eingeschränkten Angebot beruhe, müsse die Geldpolitik behutsam vorgehen. Laut OECD droht der wirtschaftliche Preis des Krieges vor allem für die Armen hoch auszufallen, weshalb er gemeinsam getragen werden müsse.
*** OECD: Deutschlands BIP steigt 2022 um 1,9 Prozent
Die OECD erwartet, dass das US-BIP um 2,5 (2,7) und 1,2 (2,4) Prozent steigen wird und das des Euroraums um 2,6 (4,3) und 1,6 (2,5) Prozent, darunter Deutschlands um 1,9 (4,1) und 1,7 (2,4) Prozent. Für China werden Wachstumsraten von 4,4 (5,1) und 4,9 (5,1) Prozent prognostiziert und für Japan von 1,7 und 1,8 Prozent.
Die Inflation in den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) wird laut OECD im laufenden Jahr bei 7,6 Prozent liegen und 2023 auf rund 6,3 Prozent zurückgehen, für den Euroraum werden 7,0 (2,7) und 4,6 (1,8) Prozent erwartet. Ende 2023 sieht die OECD die Euroraum-Inflation bei 3,9 Prozent und die Kerninflation bei 3,7 Prozent.
*** „Die Welt produziert genug Getreide“
Priorität muss laut OECD die Vermeidung einer Nahrungsmittelkrise haben. „Die Welt produziert genug Getreide, um alle Menschen zu ernähren, aber die Preise sind sehr hoch, und es besteht die Gefahr, dass diese Produktion nicht bei denen ankommt, die sie am meisten brauchen“, warnt die Organisation. Globale Zusammenarbeit sei notwendig, um sicherzustellen, dass die Lebensmittel die Verbraucher zu erschwinglichen Preisen erreichten, insbesondere in einkommensschwachen Ländern und Schwellenländern.
Auch beim Umgang mit der hohen Inflation sieht die OECD eine Rolle für den Staat. „Die Inflation ist eine Belastung, die gerecht auf die Menschen und Unternehmen und zwischen Gewinnen und Löhnen aufgeteilt werden muss“, fordert sie. Es müssten jene Menschen gezielt unterstützt werden, die am stärksten von der steigenden Lebensmittel- und Energieinflation betroffen seien. „Sie (die Inflation) wird dazu beitragen, die Verschuldung, einschließlich der Staatsverschuldung, zu senken, aber sie untergräbt auch Realeinkommen, Ersparnisse und Kaufkraft“, merkt die OECD an.
*** Geldpolitik in Europa vorsichtig normalisieren
Die Organisation rät zu einem differenzierten Umgang der Geldpolitik mit der Inflation. „Die weltweite Rücknahme der geldpolitischen Stützung ist gerechtfertigt, aber in Europa sollte das mit besonderer Vorsicht geschehen, weil hier die angebotsgetriebene Inflation dominiert“, schreibt die OECD. Dagegen könne die Zentralbank in den USA energisch vorgehen.
Die Fiskalpolitik müsse ihre Ausgaben angesichts hoher Schuldenstände stark priorisieren. Neu hinzugekommen seien Anforderungen von der Verteidigung und vom „grünen Wandel“, es gebe aber auch Mittelbedarf im Gesundheitswesen, bei Digitalisierung, mit Bezug zu Bevölkerungsalterung sowie Ausbildung, erklärte die OECD. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56256725-oecd-senkt-bip-prognosen-und-warnt-vor-nahrungsmittelkrise-015.htm
BÖRSEN – Devisen: Euro im US-Handel nur wenig bewegt – USD/Euro bei 1,0716 – 8.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Der Euro hat sich am Mittwoch im späteren US-Handel nur wenig bewegt. Rund eine Stunde vor dem Börsenschluss an der Wall Street kostete die Gemeinschaftswährung 1,0716 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs in Frankfurt zuvor auf 1,0739 (Dienstag: 1,0662) Dollar festgesetzt. Ein Dollar hatte damit 0,9312 (0,9379) Euro gekostet./ck/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262912-devisen-euro-im-us-handel-nur-wenig-bewegt-016.htm
BÖRSEN – Ölpreise steigen weiter – Brent steigt 122,02 und WTI auf 120,55 USD je Fass – 8.6.2022
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Mittwoch im Aufwind geblieben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 122,02 US-Dollar. Das waren 1,45 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,14 Dollar auf 120,55 Dollar.
In den vergangenen Tagen sind die Erdölpreise Zug um Zug gestiegen. Aktuell liegen sie in der Nähe dreimonatiger Höchststände. Seit Jahresbeginn sind die Preise um mehr als 50 Prozent nach oben geklettert. Hauptgründe sind die Invasion Russlands in der Ukraine und scharfe Sanktionen vornehmlich westlicher Länder. Russland ist einer der größten Rohölförderer der Welt, hat sanktionsbedingt aber Probleme, Abnehmer für sein Öl zu finden.
Daten zu den wöchentlichen US-Rohölvorräten konnten die Angebotssorgen der Marktteilnehmer nicht lindern. Die Lagerbestände an Rohöl stiegen zwar überraschend, allerdings fielen die Benzinbestände unerwartet.
Unterstützung erhält der Ölmarkt derzeit auch von der weniger angespannten Corona-Lage in großen chinesischen Metropolen. Die rigorose Corona-Politik Pekings, die dem Virus mit scharfen Ausgangssperren begegnet, ist eine hohe Belastung für die chinesische Wirtschaft und den Welthandel. Die Erdölnachfrage leidet ebenfalls darunter.
Commerzbank-Experte Carsten Fritsch verwies zudem auf die Nachricht, dass in der norwegischen Öl- und Gasindustrie ein Streik drohen könnte. Zwar wären von dem Streik nur zwei Prozent der norwegischen Öl- und Gasproduktion betroffen, wobei letztere mit Rücksicht auf die derzeitige Versorgungslage vom Streik zunächst ausgenommen werden solle. Norwegen sei aber der wichtigste europäische Öl- und Gasproduzent außerhalb Russlands./la/he © 2022 dpa-AFX
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BÖRSEN – US-Anleihen weiten Verluste im Verlauf leicht aus – Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg auf 3,03 Prozent – 8.6.2022, 21:17
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Mittwoch im späteren Handelsverlauf ihre Verluste leicht ausgeweitet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,29 Prozent auf 118,61 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg auf 3,03 Prozent./ck/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262909-us-anleihen-weiten-verluste-im-verlauf-leicht-aus-016.htm
BÖRSEN – Deutsche Anleihen geben deutlich nach – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg bis auf 1,36 Prozent. Sie lag damit so hoch wie seit Mitte 2014 nicht mehr – 8.6.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch merklich unter Druck geraten. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Abend um 0,47 Prozent auf 148,86 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg bis auf 1,36 Prozent. Sie lag damit so hoch wie seit Mitte 2014 nicht mehr. Auch in anderen Euroländern zogen die Renditen weiter an.
An den Märkten gerät zunehmend die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in den Blick. Fachleute rechnen am Donnerstag wegen der hohen Inflation mit einem Ende des allgemeinen Wertpapierkaufprogramms APP. Außerdem wird ein Signal für eine erste Zinsanhebung seit mehr als einem Jahrzehnt erwartet. Die EZB würde damit die geldpolitische Wende einleiten, allerdings deutlich später als viele andere Notenbanken.
Getrieben werden die Zinsen nicht zuletzt von der Vermutung, die EZB könnte ihre Zinsstraffung rascher vollführen als bisher angenommen. An den Finanzmärkten wird mittlerweile mit zumindest einem größeren Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. In der EZB finden sich bisher nicht viele Unterstützer für einen solchen Schritt. Allerdings haben auch andere Notenbanken bereits größere Zinsschritt vorgenommen, darunter die US-Zentralbank, die Notenbank Kanadas oder die Währungshüter Australiens.
Sowohl die EZB als auch die Fed müssten ihre Geldpolitik nach dem Auslaufen der Notfallprogramme im Zuge der Corona-Pandemie nun schnell normalisieren, schrieb Analyst Jean Boivin vom Vermögensverwalter Blackrock. Beide Notenbanken seien jetzt mit hohen Inflationsständen konfrontiert. Die Treiber für die Preissteigerungen aber seien unterschiedlich. So werde die Inflation im Euroraum vor allem von höheren Energie- und Lebensmittelrechnungen getrieben. In den USA sei die Inflation breiter angelegt. Dort stiegen die Preise für Waren und Energie in etwa im gleichen Tempo./la/jha/ © 2022 dpa-AFX
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ZENTRALBANKEN – INDIEN – Indiens Zentralbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte – 8.6.2022
Angesichts der steigenden Inflation hat die indische Notenbank ihre Zinsen erneut erhöht. Der geldpolitische Rat habe entschieden, den Leitzins um 50 Basispunkte auf 4,9 Prozent anzuheben, sagte der Gouverneur der Reserve Bank of India, Shaktikanta Das. Die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen hatten mehrheitlich mit einem Zinsschritt in dieser Größenordnung gerechnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56255166-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
USA – INTERNATIONAL – EIA: US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen – 8.6.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 3. Juni wider Erwarten ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,025 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 1,9 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 5,068 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 1,8 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 0,812 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Plus von 0,3 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 0,711 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Anstieg von 1,8 Millionen Barrel angezeigt. Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,9 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,9 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56261327-us-rohoellagerbestaende-wider-erwarten-gestiegen-015.htm
BRASILIEN – ROUNDUP: Hunger in Brasilien nimmt weiter dramatisch zu – 8.6.2022
RIO DE JANEIRO (dpa-AFX) – Verstärkt durch mehr als zwei Jahre Corona-Pandemie hat sich die Ernährungskrise in Brasilien erneut zugespitzt. 125,2 Millionen Brasilianer haben keinen ausreichenden und dauerhaften Zugang zu Nahrungsmitteln, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Brasilianischen Forschungsnetzwerks für Ernährungssicherheit (Rede PENSSAN) hervorgeht. Erhoben wurden die Daten zwischen November 2021 und April 2022. Demnach litten 33,1 Millionen Menschen Hunger. Ein Jahr zuvor waren lediglich 19 Millionen Brasilianer von Hunger betroffen gewesen.
Der Wirtschaftswissenschaftler Francisco Menezes führte den Anstieg in einer Mitteilung der Hilfsorganisation Action Aid, die die Studie unterstützt, auf drei Gründe zurück: Die Verarmung der Bevölkerung in Kombination mit der Inflation, den Abbau staatlicher Hilfen und die Schwächung der bäuerlichen Familienbetriebe.
Brasilien ist immer wieder von Hunger heimgesucht worden. Der frühere Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva (2003-2011) hatte den Kampf dagegen zu einer Priorität erklärt. Hohe Rohstoffpreise und neu entdeckte Ölvorkommen halfen ihm, Sozialprogramme wie „Fome Zero“ (Null Hunger) zu finanzieren. Der seit 2019 regierende Präsident Jair Bolsonaro dagegen setzte in einer seiner ersten Amtshandlungen den Nationalen Rat für Ernährungssicherheit aus.
Nichtregierungsorganisationen wie die Açao da Cidadania sahen den Hunger bereits seit 2017 allmählich wieder zunehmen. Wirtschaftskrise und Einschnitte in den Sozialprogrammen ließen viele Menschen zurückfallen und Hunger leiden. Die Corona-Pandemie verstärkte die Entwicklung: Die Wirtschaft stürzte ab, das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte, ein Teil der Jobs fiel weg. Vor der Essensausgabestellen etwa in Rio de Janeiro bildeten sich lange Schlangen./mfa/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262913-roundup-hunger-in-brasilien-nimmt-weiter-dramatisch-zu-016.htm
CHINA – Peking zahlt Geldprämien für Informationen zur „nationalen Sicherheit“ – 8.6.2022
China will seine Bürger für Informationen zur Bedrohung der „nationalen Sicherheit“ mit bis zu 14.000 Euro belohnen. Je nachdem, welche Rolle sie bei der Aufdeckung von „Handlungen, die die nationale Sicherheit gefährden“ spielen, sollen Bürger bis zu 100.000 Yuan bekommen, berichteten staatliche Medien. Auch eine Belohnung in Form einer Auszeichnung sei möglich.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56258683-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
SOMALIA – Klimakrise und Ukraine-Krieg: Somalia steht vor Hungerkatastrophe – 8.6.2022
GENF/NEW YORK (dpa-AFX) – Somalia steht nach UN-Angaben an der Schwelle zu einer Hungerkatastrophe. In der vierten Regenzeit in Folge habe es in dem nordostafrikanischen Land nicht genug geregnet, sagte Etienne Peterschmitt, der Vertreter der UN-Agrarorganisation FAO, am Dienstag per Videoschalte aus Mogadischu zu Journalisten in Genf. Die Ernten seien praktisch ausgefallen. Es habe je nach Region 40 bis 70 Prozent weniger geregnet als üblich. Die Preise für Nahrungsmittel seien drastisch gestiegen und die nötigen Mittel für humanitäre Hilfe seien bislang nicht zusammengekommen. „Hunderttausenden Somaliern drohen Hunger und Tod“, sagte Peterschmitt.
Rund 7,1 Millionen Menschen – das sind etwa 45 Prozent der Einwohner – hätten Probleme, genügend Essen für ihre Familien zu besorgen. Seit Mitte April sei die Zahl der am schwersten Betroffenen um 160 Prozent auf 213 000 gestiegen. Ihnen drohe der Hungertod. Seit Mitte 2021 seien rund drei Millionen Tiere wegen der Dürre und Krankheiten verendet./oe/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56253560-klimakrise-und-ukraine-krieg-somalia-steht-vor-hungerkatastrophe-016.htm
IRAN – Iran gibt Abschaltung von Kameras der Internationalen Atomenergiebehörde bekannt – 8.6.2022
Der Iran hat die Abschaltung mehrerer Überwachungskameras der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in iranischen Atomanlagen bekanntgegeben. Die Kameras seien eine „Geste des guten Willens“ gewesen, von der IAEA aber als „Verpflichtung betrachtet“ worden, erklärte die iranische Atombehörde am Mittwoch. Der Abschaltung waren seit Wochen andauernde Spannungen zwischen dem Iran und westlichen Staaten vorausgegangen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262435-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262974-roundup-wegen-iaea-resolution-iran-schraenkt-atom-ueberwachung-ein-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56258458-iran-will-zwei-kameras-zur-ueberwachung-der-nuklearanlagen-abstellen-016.htm
RUSSLAND – Russischer Lada-Hersteller nimmt Produktion wieder auf – 8.6.2022
TOLJATTI (dpa-AFX) – Nach mehrmonatiger Pause hat der russische Automobilbauer Avtovaz die Lada-Produktion eingeschränkt wieder aufgenommen. „Am 8. Juni 2022 hat die Avtovaz AG wieder mit der Auslieferung von Fahrzeugen begonnen – die ersten Lada Granta Classic 2022 sind vom Fließband gelaufen“, schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Vorläufig solle die Belegschaft nur vier Tage in der Woche arbeiten. Auch das Sortiment sei wegen der Sanktionen beschränkt.
Avtovaz gehörte bis vor kurzem zur Gruppe des französischen Automobilkonzerns Renault , wurde aber nun wieder von Russland verstaatlicht. Wegen der westlichen Sanktionen sind viele zuvor importierte Ersatzteile nicht mehr verfügbar. Daher sind die Autos auch nur mit einer begrenzten Ausstattung zu haben. Medienberichten zufolge werden die Ladas künftig etwa ohne ABS und Airbags und dem elektronischen Notrufsystem „Era Glonass“ ausgeliefert.
Die wegen des Kriegs verhängten Sanktionen haben praktisch alle in Russland tätigen Autofabriken lahmgelegt. Viele westliche Autobauer erwägen die vollständige Stilllegung der Produktion in Russland. Der Verkauf von Neuwagen ist seit dem Kriegsbeginn massiv eingebrochen. So wurden im Mai gut 80 Prozent weniger Neuwagen verkauft als im Vorjahresmonat./bal/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56260252-russischer-lada-hersteller-nimmt-produktion-wieder-auf-016.htm
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 9.6.2022
https://www.n-tv.de/politik/06-42-Duda-ueber-Gespraeche-mit-Putin-Hat-jemand-so-mit-Adolf-Hitler-gesprochen–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj: Kampf um Sjewjerodonezk entscheidet über Donbass – Polen kritisiert Scholz *** Großteil von Sjewjerodonezk in russischer Hand – Polens Präsident kritisiert Scholz und Macron – Ukraine und Russland tauschen weitere Leichen aus – Behörden melden getötete Zivilisten in Donezk – Ukrainischer Gesandter rechnet mit EU-Kandidatenstatus – Moskau kritisiert Mitglieder des Arktischen Rates – Das bringt der Tag – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 9.6.2022, 6:52
Die Schlacht um Sjewjerodonezk dauert an. Für Präsident Selenskyj ist der Kampf um die ostukrainische Großstadt entscheidend für das Ringen um den Donbass. Unterdessen kritisiert Polens Präsident Scholz und Macron für ihre Telefonate mit Kremlchef Putin.
*** Großteil von Sjewjerodonezk in russischer Hand
Präsident Selenskyj bezeichnete die Schlacht um Sjewjerodonezk als richtungsweisend für den Kampf im Osten des Landes. „Sjewjerodonezk bleibt das Epizentrum der Auseinandersetzungen im Donbass“, sagte er in einer Videobotschaft. Das ukrainische Militär füge dem Gegner dort spürbare Verluste zu. „Das ist eine sehr brutale und schwere Schlacht. Vielleicht eine der schwersten dieses Krieges (…) In vielem entscheidet sich dort das Schicksal unseres Donbass.“
Nach schweren Kämpfen kontrolliert die russische Armee den größten Teil von Sjewjerodonezk. Das teilte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, in seinem Telegramkanal mit. „Was das Industriegebiet anbelangt: Dort halten sich unsere Verteidiger. Aber die Kämpfe gehen nicht nur in der Industriezone weiter – die Kämpfe finden eben in der Stadt statt.“ Die Lage im Industriegebiet sei jedoch nicht wie in der Stadt Mariupol, wo die Kämpfe direkt im Asowstal-Werk stattgefunden hatten. „Stand heute besteht keine Gefahr der Einkesselung“, meinte Hajdaj.
*** Polens Präsident kritisiert Scholz und Macron
Unterdessen kritisierte der polnische Präsident Duda, dass Kanzler Scholz und Frankreichs Präsident Macron weiter mit Putin Gespräche führen. „Diese Gespräche bringen gar nichts“, sagte Duda in einem „Bild“-Interview. Die Situation sei ähnlich wie mit Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg. „Und hat jemand während des Zweiten Weltkrieges auf diese Weise mit Adolf Hitler gesprochen?“, fragte Duda. „Sagte jemand, dass er sein Gesicht bewahren muss? Dass man es so machen müsse, dass es nicht erniedrigend ist für Adolf Hitler?“ Solche Stimmen kenne er nicht.
*** Ukraine und Russland tauschen weitere Leichen aus
Die Ukraine und Russland übergaben nach Behördenangaben aus Kiew der jeweils anderen Seite die Leichen von 50 Soldaten. Unter den getöteten Ukrainern seien 37 „Helden“, die sich an der Verteidigung des Asowstal-Werks beteiligt hätten, teilte das ukrainische Ministerium für die Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Gebiete in Kiew mit. Die Kämpfer hatten im Stahlwerk Asowstal in Mariupol die Stellung gehalten, bis Kiew die Stadt im Mai aufgab. Der Austausch fand nach ukrainischen Angaben entlang der Frontlinie im Gebiet Saporischschja im Süden des Landes statt.
*** Behörden melden getötete Zivilisten in Donezk
Bei Angriffen auf ukrainische Orte sind den Behörden zufolge mehrere Zivilisten getötet oder verwundet worden. Der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, machte Russland für vier Tote und fünf Verletzte in dem von Regierungstruppen kontrollierten Teil der Region im Osten des Landes verantwortlich. „Die Lage bleibt schwierig. Die Frontlinie steht unter ständigem Beschuss“, teilte Kyrylenko mit. Die ukrainische Armee sprach von sieben abgewehrten russischen Angriffen im Donbass. Dabei seien 31 Kämpfer getötet und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Das russische Militär habe beim Beschuss ukrainischer Orte etwa 20 Häuser sowie zwei Schulen und eine Bahnstation zerstört. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
*** Ukrainischer Gesandter rechnet mit EU-Kandidatenstatus
Selenskyjs Sondergesandter für eine EU-Beitrittsperspektive hat sich nach Gesprächen in Berlin zuversichtlich gezeigt, dass sein Land den Kandidatenstatus für die Europäische Union erhalten wird. Wenn die EU-Kommission in der kommenden Woche eine entsprechende Empfehlung abgebe, gehe er von einer Zustimmung der 27 Mitgliedstaaten bei ihrem Gipfeltreffen am 23. und 24. Juni in Brüssel aus, sagte der Minister für regionale Entwicklung, Oleksij Tschernyschow. Er rechne auch mit einer Zustimmung Deutschlands. Die Bundesregierung war bisher noch zurückhaltend. Vom Kandidatenstatus bis zur EU-Mitgliedschaft dauert es in der Regel noch viele Jahre.
*** Moskau kritisiert Mitglieder des Arktischen Rates
Wegen des Krieges bleibt Russland im Arktischen Rat weiter isoliert. „Wir beabsichtigen eine begrenzte Wiederaufnahme unserer Arbeit im Arktischen Rat in Projekten, die keine Beteiligung der Russischen Föderation beinhalten“, teilten die restlichen Mitglieder Schweden, Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen und die USA mit. Anfang März hatten die Regierungen der Länder mitgeteilt, dass sie ihre Teilnahme an Aktivitäten des Rats aussetzen. Russland hält derzeit den Vorsitz im Arktischen Rat. Das Gremium gilt als wichtigstes Forum zur Zusammenarbeit in der Region rund um den Nordpol. Deutschland hat einen Beobachterstatus. „Entscheidungen im Namen des Arktischen Rates, die ohne unser Land angenommen werden, sind illegitim und verletzen das vorgesehene Konsensprinzip“, kritisierte Russlands Botschafter in den USA, Anatoli Antonow.
*** Das bringt der Tag heute
* NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg trifft Kanzler Scholz und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht in Berlin.
* Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bricht zu einer Reise in die Ukraine auf. Der SPD-Politiker will sich dort mit dem ukrainischen Gesundheitsminister treffen. Ihm gehe es unter anderem darum, wie verletzte Menschen besser versorgt werden könnten.
* Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir besucht Polen. Es geht um die Folgen des Ukraine-Kriegs für die Lebensmittelversorgung.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-Kampf-um-Sjewjerodonezk-entscheidet-ueber-Donbass-Polen-kritisiert-Scholz-article23385897.html
Weitere Meldungen zum Ukraine -Krieg
Gefallenen-Austausch mit Kreml Ukraine erhält 37 tote „Helden“ aus Asowstal
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-erhaelt-37-tote-Helden-aus-Asowstal-article23385434.html
Sonderbeauftragter Tschernyschow „Bin erstaunt und erfreut über Ukraine-Fahnen in Berlin“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Bin-erstaunt-und-erfreut-ueber-Ukraine-Fahnen-in-Berlin-article23384980.html
Meldungen in anderen Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56264902-roundup-2-selenskyj-wichtiger-kampf-um-sjewjerodonezk-die-nacht-im-ueberblick-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56264781-roundup-selenskyj-wichtiger-kampf-um-sjewjerodonezk-die-nacht-im-ueberblick-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56263564-polen-kritisiert-telefonate-von-scholz-und-macron-mit-putin-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Der 105. Kriegstag im Überblick: Sjewjerodonezk fast unter russischer Kontrolle – Lauterbach reist nach Kiew *** Ukraine hält nur noch Industriegebiet in SjewjerodonezkLauterbach fliegt am Donnerstag in die UkraineLawrow macht Ukraine für Getreideblockade verantwortlichRussland plant Referendum in SaporischschijaMoskau und Kiew tauschen Tote ausPutin verschiebt Fernseh-AudienzMelnyk über Merkel-Auftritt: „Gibt noch viele offene Fragen“ * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 8.6.2022, 21:59
Die Kreml-Truppen stehen kurz davor, die letzte große Stadt in der Region Luhansk der Kontrolle ukrainischer Streitkräfte zu entreißen – einzig das Industriegebiet fehlt ihnen noch. Unterdessen kündigt Bundesgesundheitsminister Lauterbach eine Reise nach Kiew an.
Die Kreml-Truppen stehen kurz davor, die letzte große Stadt in der Region Luhansk der Kontrolle ukrainischer Streitkräfte zu entreißen – einzig das Industriegebiet fehlt ihnen noch. Unterdessen kündigt Bundesgesundheitsminister Lauterbach eine Reise nach Kiew an. In Ankara trägt der russische Außenminister Lawrow nicht zur Lösung der Getreidekrise bei, sondern gibt die Schuld dafür dem Nachbarland. Die Regierung Selenskyj zeigt sich derweil enttäuscht über die Aussagen von Ex-Bundeskanzlerin Merkel zu ihrer Russland-Politik. Der 105. Kriegstag im Überblick.
*** Ukraine hält nur noch Industriegebiet in Sjewjerodonezk
Nach wochenlangen schweren Kämpfen befindet sich die strategisch wichtige Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine nach Angaben des ukrainischen Gouverneurs der Region Luhansk „weitgehend“ unter russischer Kontrolle. „Das Industriegebiet gehört noch immer uns, dort gibt es keine Russen“, erklärte der Gouverneur Serhij Gajdaj im Messengerdienst Telegram. „Enorme Zerstörungen“ gebe es auch im benachbarten Lyssytschansk, fügte er hinzu.
Sjewjerodonezk war neben Lyssytschansk die letzte größere Stadt in der Region Luhansk, die noch von der Ukraine kontrolliert wurde. Gajdaj hatte im Sender 1+1 gesagt, die Verteidigung von Sjewjerodonezk gegen die russischen Truppen gleiche einer „Mission Impossible“. Die russische Armee bombardiere die Stadt „rund um die Uhr“. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am Dienstag erklärt, die russischen Streitkräfte hätten die Wohngebiete der Stadt voll unter Kontrolle. Die russische Armee versuche jedoch weiterhin, das Industriegebiet und die umliegenden Siedlungen zu erobern.
*** Lauterbach fliegt am Donnerstag in die Ukraine
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bricht am Donnerstag zu einer Reise in die Ukraine auf. Das kündigte der SPD-Politiker in Düsseldorf an. Er werde sich dort mit dem ukrainischen Gesundheitsminister treffen. Ihm gehe es unter anderem darum, wie verletzte Menschen besser versorgt werden könnten. Er wolle herausfinden, wie Menschen, die im Krieg Beine oder Arme verloren hätten, besser mit Prothesen ausgestattet werden könnten, sagte Lauterbach. Besonders gehe es auch um verletzte Kinder. Lauterbach nannte den russischen Krieg gegen die Ukraine einen „barbarischen, vernichtenden und ungerechten Angriffskrieg“. Er betonte: „Das ist ohne Zivilisation und muss verurteilt werden in jeder Form.“
Aus dem Bundeskabinett hatten zuvor Außenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungsministerin Svenja Schulze jeweils Kiew besucht. Kulturstaatsministerin Claudia Roth war vor kurzem in Odessa. Auch Oppositionsführer Friedrich Merz sowie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas waren bereits in Kiew.
*** Lawrow macht Ukraine für Getreideblockade verantwortlich
Im Streit um die Blockade von ukrainischem Getreide in Häfen am Schwarzen Meer weist Russland jegliche Schuld von sich. Außenminister Sergej Lawrow machte bei einem Besuch in der Türkei die Ukraine selbst dafür verantwortlich. Die Ukraine weigere sich bislang, ihre Häfen zu entminen oder anderweitig Durchfahrten von Frachtschiffen zu gewährleisten, sagte Lawrow nach einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Ankara. Konkrete Ergebnisse wie etwa die Einrichtung eines Sicherheitskorridors brachte das Treffen nicht. Faktisch blockiert die russische Marine seit Beginn des Angriffskriegs auf das Nachbarland vor mehr als drei Monaten die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen. Die Ukraine, weltweit der viertgrößte Getreideexporteur, sitzt deshalb auf den eigenen Vorräten fest.
*** Russland plant Referendum in Saporischschija
Die von Russland installierte Verwaltung im besetzten Teil der ukrainischen Region Saporischschija will noch in diesem Jahr ein Referendum über einen Anschluss an Russland abhalten, wie die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf ein Mitglied des Gremiums meldete. „Die Menschen werden über die Zukunft der Region Saporischschija entscheiden, das Referendum ist für dieses Jahr geplant“, wurde Verwaltungsvertreter Wladimir Rogow zitiert.
*** Moskau und Kiew tauschen Tote aus
Die Ukraine gab den neuerlichen Austausch von Toten mit Russland bekannt. 50 „Helden“ seien von Russland zurückgegeben worden, teilte das ukrainische Ministerium für Wiedereingliederung mit. Unter diesen 50 Getöteten seien 37, die sich als „Helden“ am Kampf um das ukrainische Stahlwerk Asowstahl beteiligt hätten. Der Austausch der Toten fand nach diesen Angaben in der Region von Saporischschja im Süden der Ukraine statt. Dabei habe die Regel „50 gegen 50“ gegolten. In der vergangenen Woche war bereits ein Austausch von Soldaten bekanntgegeben worden. Bei dieser Gelegenheit wurden 160 Soldaten der beiden Seiten übergeben.
*** Putin verschiebt Fernseh-Audienz
Die traditionelle TV-Bürgerfragestunde „Der direkte Draht“ von Russlands Präsident Wladimir Putin wird dieses Jahr nicht wie oft zuvor im Juni stattfinden. Die Vorbereitungen für das Ereignis liefen, einen konkreten Termin gebe es aber noch nicht, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Eine Austragung im Juni schloss er aber aus. In den vergangenen Jahren war die Fragestunde – bis auf eine Ausnahme im Covid-Jahr 2020 – immer im Juni veranstaltet worden. „Der direkte Draht“ ist eine stundenlange Live-Sendung, in der die russischen Bürger dem Kremlchef ihre persönlichen Sorgen schildern können. Der TV-Marathon gibt Putin dabei die Möglichkeit, sich der Bevölkerung als fürsorglicher Landesvater zu präsentieren.
*** Melnyk über Merkel-Auftritt: „Gibt noch viele offene Fragen“
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, lobte Altkanzlerin Angela Merkel dafür, dass sie in einem Interview Stellung zur ihrer Russlandpolitik bezogen hat. Melnyk sagte gegenüber RTL/ntv, dass es eine „Aufarbeitung der Russlandpolitik“ brauche. „Deswegen war das gut, dass die Kanzlerin sich bereit erklärt hat, Stellung zu nehmen.“ Melnyk fügt aber hinzu, dass man seitens der Ukraine „viel mehr“ an konkreten Antworten erwartet habe: „Denn wenn das alles so blendend gelaufen sein soll und gar keine Fehler begangen wurden, dann ist die Frage, wieso wir seit 105 Tagen mit diesem Angriffskrieg zu tun haben.“ Auch die ukrainische Regierung zeigte sich wenig überzeugt von den Erläuterungen Merkels. Es sei weiter nicht verständlich, warum Merkel den Bau der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2 unterstützt habe, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak auf Twitter. Podoljak begründete sein Unverständnis mit Merkels Behauptung, sie habe „immer gewusst, dass Russland einen Krieg vorbereitet“ und Präsident Wladimir Putin die EU zerstören wolle. Quelle: ntv.de, lve/dpa/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Sjewjerodonezk-fast-unter-russischer-Kontrolle-Lauterbach-reist-nach-Kiew-article23385616.html
Weitere Artikel zum Ukraine-Krieg
„Rund um die Uhr bombardiert“ Gouverneur: Müssen in Sjewjerodonezk wohl zurückweichen
https://www.n-tv.de/politik/Gouverneur-Muessen-in-Sjewjerodonezk-wohl-zurueckweichen-article23383714.html
Ausfälliger Außenminister Lawrow ätzt nach Reporter-Frage gegen alle Ukrainer
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Lawrow-aetzt-nach-Reporter-Frage-gegen-alle-Ukrainer-article23385418.html
Gefallenen-Austausch mit Kreml Ukraine erhält 37 tote „Helden“ aus Asowstal
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-erhaelt-37-tote-Helden-aus-Asowstal-article23385434.html
Von Lucke zu Auftritt in Berlin Merkel „hat zu kardinalem Punkt nicht Stellung bezogen“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Merkel-hat-zu-kardinalem-Punkt-nicht-Stellung-bezogen-article23385356.html
Ferner
Der Ampel-Rebell, der keiner sein will
https://www.n-tv.de/politik/Der-Ampel-Rebell-der-keiner-sein-will-article23382483.html
Doch, Merkel hätte sich entschuldigen müssen
https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Doch-Merkel-haette-sich-entschuldigen-muessen-article23384969.html
IOC-Boss Bach irritiert mit Rede für Russland
https://www.n-tv.de/sport/IOC-Boss-Bach-irritiert-mit-Rede-fuer-Russland-article23384982.html
Meldungen in anderen Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262712-roundup-3-lawrow-in-ankara-schuldzuweisung-statt-loesung-in-getreide-krise-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56260948-luxemburg-friert-4-3-milliarden-euro-russisches-vermoegen-ein-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56260794-gesamt-roundup-streit-um-getreideexporte-kiew-dringt-auf-eu-beitritt-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56256513-moskau-meldet-hohe-verluste-fuer-ukrainisches-militaer-im-donbass-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56256085-irlands-regierungschef-unterstuetzt-ukraine-bei-antrag-auf-eu-beitritt-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56255808-norwegen-liefert-22-panzerhaubitzen-an-ukraine-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56253755-separatisten-beginnen-prozess-gegen-auslaendische-kaempfer-in-ukraine-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56253603-selenskyj-ukraine-startet-informationssystem-zu-kriegsverbrechen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56253559-tass-mehr-als-1000-kriegsgefangene-aus-mariupol-nach-russland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56257509-spanien-macht-rueckzieher-bei-leopard-2-panzer-fuer-ukraine-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56261996-ukraine-will-deutsche-panzer-ohne-umweg-ueber-spanien-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UN: Wegen Ukraine-Krieg größte Kostensteigerung seit einer Generation – Hunger und Elend droht weltweit – UN-Generalsekretär Guterres: russische Invasion muss gesstoppt werden – 8.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Russlands Krieg in der Ukraine hat den UN zufolge zusammen mit anderen Krisen zu den größten Kostensteigerungen seit einer Generation geführt. „Für Menschen auf der ganzen Welt droht der Krieg in der Ukraine eine beispiellose Welle von Hunger und Elend auszulösen und ein soziales und wirtschaftliches Chaos zu hinterlassen“, teilten die Vereinten Nationen am Mittwoch mit und sprachen von 1,6 Milliarden Menschen weltweit, die von der vielschichtigen Krise aus Krieg, Covid-19 und Klimawandel betroffen seien.
Weltweit würden mehr Menschen hungern, die Kosten von Energieträgern stiegen drastisch an, während die Einnahmen bei einer Vielzahl von Arbeiterinnen und Arbeitern zurückgegangen seien. Die Zahl der Menschen, die von mangelhafter Versorgung mit Nahrungsmitteln betroffen seien, habe sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. „Es gibt nur einen Weg, diesen aufziehenden Sturm zu stoppen: Die russische Invasion in der Ukraine muss beendet werden.“/scb/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262356-un-wegen-ukraine-krieg-groesste-kostensteigerung-seit-einer-generation-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – RUSSLAND – Russland bleibt im Arktischen Rat wegen Ukraine-Krieg isoliert – 8.6.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine bleibt Russland im Arktischen Rat isoliert. „Wir beabsichtigen eine begrenzte Wiederaufnahme unserer Arbeit im Arktischen Rat in Projekten, die keine Beteiligung der Russischen Föderation beinhalten“, teilten die restlichen Mitglieder Schweden, Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen und die USA am Mittwoch mit. Anfang März hatten die Regierungen der Länder mitgeteilt, dass sie ihre Teilnahme an Aktivitäten des Rats aussetzen.
Russland hält derzeit den Vorsitz im Arktischen Rat. Das Gremium gilt als wichtigstes Forum zur Zusammenarbeit in der Region rund um den Nordpol. Deutschland hat einen Beobachterstatus./cy/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262184-russland-bleibt-im-arktischen-rat-wegen-ukraine-krieg-isoliert-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UKRAINE – Weltbank kündigt weitere 1,5 Mrd Dollar für Ukraine an – 8.6.2022
Die Weltbank hat weitere 1,5 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern für die Ukraine angekündigt. Die neuen Finanzmittel würden für die Bezahlung der Löhne von Regierungsangestellten und Arbeitenden im sozialen Bereich verwendet, teilte die Organisation mit. Die Organisation werbe bei Geberländern und nutze die „Flexibilität unserer verschiedenen Finanzierungsinstrumente, um den Ukrainern den Zugang zu Gesundheitsdiensten, Bildung und sozialem Schutz zu ermöglichen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56255166-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Moskau will Tanker mit russischem Rohöl versichern – 8.6.2022
MOSKAU (Dow Jones)–Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew hat zugesagt, den Versicherungsschutz für Öltanker, die russisches Rohöl transportieren, durch staatliche Garantien zu ersetzen, um einem Verbot der Europäischen Union entgegenzuwirken, solche Schiffe nach dem Einmarsch in der Ukraine zu versichern.
„Die Frage der Lieferversicherung kann auf Kosten staatlicher Garantien im Rahmen zwischenstaatlicher Abkommen mit Drittländern gelöst werden“, erklärte Medwedew, der jetzt stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, in einem Telegrammpost.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Tankerbesitzer das Angebot annehmen, da sie befürchten, von den USA und der EU auf eine schwarze Liste gesetzt zu werden, weil sie gegen die Sanktionen gegen Moskau verstoßen haben. DJG/DJN/apo/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56255934-moskau-will-tanker-mit-russischem-rohoel-versichern-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Russland zu Sicherheitsgarantien für Getreideexporte aus Ukraine bereit – 8.6.2022
Russland ist nach eigenen Angaben zu Sicherheitsgarantien für mit Getreide beladenen Schiffen aus ukrainischen Häfen bereit. Dies könne „in Zusammenarbeit mit unseren türkischen Kollegen“ geschehen, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow in Ankara bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56258683-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – TÜRKEI – INTERNATIONAL – ROUNDUP 3: Lawrow in Ankara – Schuldzuweisung statt Lösung in Getreide-Krise – 8.6.2022
ANKARA (dpa-AFX) – Im Streit um die Blockade von ukrainischem Getreide in Häfen am Schwarzen Meer hat Russland jegliche Schuld von sich gewiesen. Außenminister Sergej Lawrow machte bei einem Besuch in der Türkei am Mittwoch die Ukraine selbst dafür verantwortlich. Die Ukraine weigere sich bislang, ihre Häfen zu entminen oder anderweitig Durchfahrten von Frachtschiffen zu gewährleisten, sagte Lawrow nach einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Ankara. Konkrete Ergebnisse wie etwa die Einrichtung eines Sicherheitskorridors brachte das Treffen nicht.
Faktisch blockiert die russische Marine seit Beginn des Angriffskriegs auf das Nachbarland vor mehr als drei Monaten die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen. Die Ukraine, weltweit der viertgrößte Getreideexporteur, sitzt deshalb auf den eigenen Vorräten fest.
Nach ukrainischen Angaben können mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden. Vor dem Krieg gingen 90 Prozent des Exports über die Häfen hinaus. Drei davon – Mariupol, Berdjansk und Cherson – sind unter russischer Kontrolle. Der Hafen in Mykolajiw ist schwer beschädigt, daher laufen nun die Verhandlungen in erster Linie über die Freigabe von Odessa.
Die Gespräche sind allerdings von Misstrauen und Vorwürfen geprägt. Kiew beschuldigt Moskau etwa des Getreidediebstahls. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben die russischen Truppen aus den Besatzungsgebieten bereits eine halbe Million Tonnen Getreide geraubt.
„Wir sind bereit, die Sicherheit von Schiffen zu gewährleisten, die die ukrainischen Häfen verlassen“, sagte Lawrow weiter. Mit Blick auf die Ukraine fügte er hinzu: „Wenn sie jetzt – wie uns unsere türkischen Freunde sagen – bereit ist, entweder Minen zu räumen oder den Durchgang durch Minenfelder zu gewährleisten, dann hoffen wir, dass dieses Problem gelöst wird.“ Cavusoglu sagte, die Türkei befürworte einen Plan der Vereinten Nationen, der alle drei Länder einbeziehe. Kiew und Moskau müssten dem aber noch zustimmen.
Russland fordert die Entschärfung von Seeminen in den Gewässern vor der Schwarzmeer-Küste, damit der Schiffsverkehr sicher sei. Dabei könnten türkische Experten helfen. Die Ukraine befürchtet im Falle der Einrichtung von Durchfahrtskorridore allerdings neue Angriffe von der russischen Kriegsmarine – was Lawrow in Ankara zurückwies. Russland wiederum will verhindern, dass Schiffe verdeckt Kriegsgerät in die Ukraine bringen. Das russische Verteidigungsministerium schlug vor, den Hafen der besetzten ukrainischen Stadt Mariuopol am Asowschen Meer für den Getreideexport zu nutzen.
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak kritisierte Moskau scharf. „Russland sollte nicht über die Bedrohung durch Hunger sprechen – sie sind es, die Getreide stehlen und Getreidespeicher bombardieren“, teilte er per Twitter mit. „Russland sollte nicht über die Minenräumung von Häfen sprechen – sie haben bereits eine Hafenstadt zerstört. Russland sollte nicht über Angemessenheit und Verhandlungen sprechen – sie töten Zivilisten zum Spaß“, betonte er.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen machte Russlands Präsidenten Wladimir Putin und seinen Krieg gegen die Ukraine für drohende Hungersnöte auf der Welt verantwortlich. „Lebensmittel sind nun zu einem Teil des Terrorarsenals des Kremls geworden“, sagte die deutsche Politikerin im Straßburger Europaparlament. „Dies ist eine kalte, gefühllose und kalkulierte Belagerung durch Putin gegen einige der verletzlichsten Länder und Menschen der Welt.“
Der Sondergesandte des ukrainischen Präsidenten für die EU-Perspektive des Landes, Oleksij Tschernyschow, warnte, dass wegen der Blockade Russlands eine Hungerkrise etwa in den nordafrikanischen Ländern drohe. „Es könnte sogar zu Migrationsbewegungen kommen. Wir reden hier über Ägypten, Tunesien und andere nordafrikanische Länder“, sagte er RTL/ntv.
Lawrow spielte jedoch die weltweite Sorge vor Hungerkrisen herunter. Das Problem beim Export von ukrainischem Getreide werde vom Westen als „universelle Katastrophe“ eingestuft, obwohl der ukrainische Anteil an der weltweiten Produktion von Weizen und anderen Getreidearten weniger als ein Prozent ausmache. Später fügte Lawrow hinzu: „Von unserer Seite gab es nie irgendwelche Hindernisse, um dieses Problem – in Wirklichkeit ein Problemchen, es ist klein – zu lösen. Sollten die Kiewer Behörden reifen, werden wir nur zu gerne kooperieren.“
Russlands Außenminister erklärte zudem, dass aus Moskauer Sicht in der Ukraine militärisch alles „nach Plan“ laufe. Die Ziele der „militärischen Spezial-Operation“ – wie der Krieg gegen das Nachbarland in Russland offiziell genannt wird – würden erreicht, meinte Lawrow.
Die Türkei sieht sich seit Kriegsbeginn Ende Februar in der Vermittlerrolle und unterhält sowohl zu Russland und zu Ukraine enge Beziehungen. Ankara hat sich nicht an Sanktionen gegen Moskau beteiligt – mit Ausnahme der Sperrung ihres Luftraums für militärische und zivile Flugzeuge, die Soldaten aus Russland nach Syrien bringen. Im März hatten sich ukrainische und russische Delegationen in Istanbul getroffen. Zuvor waren Lawrow und sein ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba in der Mittelmeerstadt Antalya zusammengekommen./apo/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262712-roundup-3-lawrow-in-ankara-schuldzuweisung-statt-loesung-in-getreide-krise-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56257443-russland-gibt-ukraine-schuld-an-getreideblockade-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SPANIEN – UKRAINE – Spanien macht Rückzieher bei Leopard-2-Panzer für Ukraine – Nur 10 statt 40 Panzer als Gabe in Diskussion – Politisch heikel: Spanien als Nato-Land – 8.6.2022
Madrid/Berlin – Spanien kann offenbar deutlich weniger Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern als gedacht. Das schreibt das Magazin „Business Insider“ unter Berufung auf deutsche Regierungskreise.
Inzwischen gehe es lediglich um höchstens zehn Panzer, so Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind. Bislang war von 40 die Rede. Die spanische Tageszeitung „El Pais“ hatte berichtet, dass die spanische Regierung prüfe, bis zu 40 alte Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine zu schicken, die sie in den 90er Jahren von der deutschen Industrie gekauft hatte. Vor allem politisch wäre das extrem heikel, insbesondere für Deutschland: Es wäre das erste Mal, dass ein NATO-Mitglied moderne Panzer an die Ukraine schicken würde.
Der Druck demnach auch auf Kanzler Olaf Scholz (SPD), nachzuziehen, würde sich extrem erhöhen. Und selbst die zehn Panzer seien unsicher, da die Fahrzeuge offenbar völlig marode seien und erst in den nächsten Monaten instandgesetzt werden müssten, heißt es. Und ohnehin müsste die Lieferung in Spanien auch erstmal regierungsintern abgestimmt werden. Das sollen spanische Beamte eingeräumt haben, die sich bei der Bundesregierung für die Aufregung – und den dadurch für den Kanzler entstandenen Druck – dann auch entschuldigt haben sollen, schreibt „Business Insider“.
Es sei demnach auch kein Wunder, dass es bislang auch noch keinen Antrag bei der Bundesregierung gibt, spanische Panzer in die Ukraine zu liefern, heißt es in dem Bericht. Denn die deutsche Regierung muss gemäß sogenannter Endverbleibsklauseln in Rüstungsverträgen Weiterverkäufen deutscher Rüstungsgüter in Drittstaaten zustimmen. Diese Regelungen sollen verhindern, dass deutsche Kriegswaffen etwa in Bürgerkriegen von Diktaturen oder von Kindersoldaten genutzt werden. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56257509-spanien-macht-rueckzieher-bei-leopard-2-panzer-fuer-ukraine-003.htm
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROPÄISCHE UNION – EU-Parlament stimmt gegen Ausweitung des europäischen Emissionshandels – 8.6.2022
Das EU-Parlament hat überraschend gegen die Ausweitung des europäischen Emissionshandels (ETS) gestimmt. Bei der Abstimmung in Straßburg ging es darum, ob der Handel mit CO2-Zertifikaten auf die Bereiche Verkehr und Gebäude ausgeweitet werden soll. Diesen Vorschlag hatte die EU-Kommission vergangenes Jahr als Teil des von der EU angestrebten Klimapakets gemacht, mit dem die Europäische Union bis 2030 ihren CO2-Ausstoß um 55 Prozent verringern will. DJG/DJN/AFP/apo/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262435-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56260945-roundup-2-schwarzer-tag-daempfer-fuer-klimapaket-im-eu-parlament-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262483-umwelthilfe-verbrenner-aus-muesste-schon-2030-kommen-016.htm
EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2: EU-Parlament für Verbot von Verbrenner-Neuwagen ab 2035 – 8.6.2022
STRASSBURG (dpa-AFX) – Im Kampf für mehr Klimaschutz will das EU-Parlament den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 verbieten. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch in Straßburg dafür, dass Hersteller ab Mitte des nächsten Jahrzehnts nur noch Autos und Transporter auf den Markt bringen dürfen, die keine klimaschädlichen Treibhausgase ausstoßen. Bevor eine solche Regelung in Kraft treten kann, muss sich das Parlament darüber noch mit den EU-Staaten einig werden.
Ende des Monats wollen die Mitgliedstaaten ihre Position zu einem Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselautos festlegen. Danach müssten beide EU-Institutionen einen Kompromiss finden, damit die Vorgabe in Kraft treten kann.
Nach der Abstimmung sagte der deutsche Grünen-Abgeordnete Michael Bloss am Mittwoch: „Damit haben wir uns für die Zukunft des Automobilstandort Europa entschieden.“ Künftig würden die besten Elektroautos und neuesten Batterien aus Europa kommen. Ganz anders sieht das sein CDU-Amtskollege Jens Gieseke. „Grüne, Liberale und Sozialdemokraten setzen leider lieber alles auf die Karte Elektromobilität.“ Er fürchtet nach eigenen Worten um die Wettbewerbsfähigkeit Europas und zahlreiche Arbeitsplätze. Er räumte aber ein: „Das Verbrennerverbot 2035 wird wohl nicht mehr zu verhindern sein.“
ADAC und der Verband der Automobilindustrie (VDA) sehen die Entscheidung ebenfalls kritisch. Es wäre besser gewesen, auch eine Perspektive für klimaneutral betankte Verbrennungsmotoren zu öffnen. Die Entscheidung wolle nicht wahrhaben, so VDA-Präsidentin Hildegard Müller, dass es in weiten Teilen Europas keine ausreichende Ladeinfrastruktur für E-Autos gebe.
Die Abgeordneten sprachen sich am Mittwoch auch dafür aus, dass keine klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffe angerechnet werden können. Mit diesen könnte ein klassischer Verbrenner klimaneutral betrieben werden. Kritiker befürchten jedoch, dass es von dem „grünen“ Kraftstoff schon zu wenig für Luft- und Schifffahrt gibt, die weniger leicht als Autos oder Transporter elektrisch betrieben werden können.
Umweltorganisationen begrüßten das Ergebnis zumeist. „Heute wurde vom Europäischen Parlament ein klares Signal Richtung Antriebswechsel gesetzt“, so Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim BUND. Der Verbrennungsmotor sei ein Auslaufmodell, das müsse nun allen Beteiligten klar sein. Vom Nabu heißt es: „Das EU-Verbrenner-Aus 2035 ist ein großer Schritt und Arbeitsauftrag zugleich.“ Die Bundesregierung müsse nun dringend Maßnahmen ergreifen, damit das Ziel erreicht werde. Der Deutschen Umwelthilfe geht die Maßnahme nicht weit genug, sie fordert ein Verbrenner-Aus schon ab 2030.
Am Mittwoch fanden auch weitere Abstimmung zum Gesetzespaket „Fit for 55“ statt, mit dem die EU bis 2030 klimaschädliche Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent senken und bis 2050 klimaneutral zu werden will. Eine Reform des EU-Emissionshandels, das Herzstück der europäischen Klimapolitik, scheiterte zunächst. Eine Mehrheit der Abgeordneten lehnte eine geplante Ausweitung des Systems auf Gebäude und Verkehr ab – weil sie die Vorgaben zu lax finden. Das Gesetz wurde zurück an den Umweltausschuss verwiesen, um einen neuen Kompromiss zu finden. Wichtige Abstimmungen über einen CO2-Zoll an den EU-Außengrenzen und den Klimasozialfonds für einkommensschwache Haushalte wurden verschoben.
Der CDU-Abgeordnete Peter Liese (CDU), der für die Verhandlung des Dossiers im EU-Parlament zuständig ist, sagte: „Die Sozialdemokraten und die Grünen sind ihrer Verantwortung für Klimaschutz nicht gerecht geworden.“ Nach seiner Ansicht hätte der Vorschlag an vielen Stellen den Kommissionsvorschlag verschärft und mehr Klimaschutz bedeutet.
Aus Sicht der Grünen und Sozialdemokraten dagegen war der Text schlussendlich nicht ehrgeizig genug. „Das Europäische Parlament lehnt den von der fossilen Lobby und Allianz aufgeweichten Emissionshandel ab“, sagte Grünen-Politiker Michael Bloss.
Der Umweltausschuss hatte zuvor dafür gestimmt, den vom Emissionshandel abgedeckten Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 67 Prozent zu senken. Eine Mehrheit im Parlament stimmte letztendlich jedoch für einen Änderungsvorschlag der konservativen EVP für eine Reduktion von 63 Prozent. „Die christdemokratische EVP hat mit der rechten Seite des Hauses versucht, den Kommissionsvorschlag zu verwässern, wo es nur möglich war“, sagte Wölken von der SPD.
Der Emissionshandel ist eines der wichtigsten Instrumente zur Senkung von klimaschädlichen Emissionen und im Kampf gegen den Klimawandel. Dabei müssen etwa Teile der Industrie oder Stromproduzenten für den Ausstoß von Gasen wie Kohlendioxid (CO2) bezahlen. Vorgesehen war unter anderem die Ausweitung auf kommerzielle Gebäude und den Verkehr sowie eine schnellere Drosselung der Emissionen.
Auch der geplante EU-Grenzausgleichsmechanismus – eine Art Importzoll auf CO2-Emissionen von Waren – und der Klimasozialfonds für einkommensschwache Haushalte liegen erstmal auf Eis, da sie eng mit dem Emissionshandel zusammenhängen. Wie lange es dauern könnte, bevor das Parlament über einen neuen Kompromiss abstimmen kann, ist offen./dub/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262664-roundup-2-eu-parlament-fuer-verbot-von-verbrenner-neuwagen-ab-2035-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56262713-vda-forderung-nach-verbrenner-aus-ist-entscheidung-gegen-die-buerger-016.htm
EUROZONE – Eurozone-BIP für erstes Quartal nach oben revidiert – 8.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaft im Euroraum ist im ersten Quartal 2022 stärker gewachsen als zunächst berichtet. Der Grund für die Aufwärtsrevision dürften die Daten aus Irland sein, die bisher nicht in den Berechnungen enthalten waren. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 19 Euro-Ländern gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent.
Bei der zweiten Schätzung am 17. Mai war zunächst nur ein BIP-Plus von 0,3 Prozent gemeldet worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung dieser Rate gerechnet.
Auf Jahressicht betrug das BIP-Wachstum im Euroraum 5,4 Prozent, womit es gegenüber der zweiten Veröffentlichung von 5,1 Prozent ebenfalls zu einer Aufwärtsrevision gekommen ist.
Das irische BIP ist im ersten Quartal um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Im Jahresvergleich ergab sich eine Stagnation. Irlands BIP-Daten sind wegen der Niederlassungen vieler internationaler Großkonzerne bekanntermaßen sehr volatil.
Im ersten Quartal sanken die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Euroraum um 0,7 (Vorquartal: minus 0,3) Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen nahmen um 0,1 (3,1) Prozent zu. Die Ausfuhren stiegen um 0,4 (2,7) Prozent, die Einfuhren sanken um 0,6 (plus 4,7) Prozent.
Die Konsumausgaben der privaten Haushalte hatten im Euroraum einen negativen Einfluss auf das BIP-Wachstum von 0,3 Prozentpunkten. Die Bruttoanlageinvestitionen wirkten neutral. Der Beitrag des Handelsbilanzsaldos war mit 0,4 Punkten positiv, ebenso die Vorratsveränderungen mit 0,6 Punkten.
In den 27 EU-Ländern zusammen stieg das BIP um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal und lag um 5,6 Prozent höher als im Vorjahresquartal. DJG/apo/ros © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56256723-eurozone-bip-fuer-erstes-quartal-nach-oben-revidiert-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56259273-roundup-wachstum-im-euroraum-im-ersten-quartal-staerker-als-bisher-veranschlagt-016.htm
EUROZONE – EU-BIP 1Q nach Ländern (3. Veröffentlichung) – Tabelle – 8.6.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56256724-tabelle-eu-bip-1q-nach-laendern-3-veroeffentlichung-015.htm
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – ROUNDUP: Kohle wichtigster Energieträger für Stromproduktion in Deutschland – 8.6.2022
WIESBADEN/BERLIN (dpa-AFX) – Kohle ist nach wie vor Deutschlands wichtigster Energieträger für die Stromproduktion – aber der Anteil erneuerbarer Energien hat zuletzt zugenommen. Im ersten Quartal 2022 stammte mehr als die Hälfte (52,9 Prozent) der gesamten erzeugten Strommenge von 143,8 Milliarden Kilowattstunden nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes aus konventionellen Energiequellen wie Kohle, Erdgas und Atomkraft. Erneuerbare Energien wie Windkraft, Photovoltaik und Biogas steuerten nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Mittwoch 47,1 Prozent bei.
Während die eingespeiste Strommenge aus konventionellen Quellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent sank, gab es bei den erneuerbaren Energieträgern ein Plus von 21 Prozent.
Wichtigster Energieträger war in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres Kohle mit 31,5 Prozent Anteil an der gesamten Strommenge. Die Menge an Kohlestrom in deutschen Netzen erhöhte sich zum Vorjahresquartal um 12,5 Prozent.
Windkraft als zweitwichtigste Energiequelle steuerte im ersten Quartal 30,1 Prozent zur Stromerzeugung in Deutschland bei. Dass die Menge an Windstrom binnen Jahresfrist um 28,8 Prozent zulegte, sei vor allem darauf zurückzuführen, dass das erste Quartal 2021 relativ windarm gewesen sei, erklärten die Statistiker. Strom aus Sonnenenergie hatte mit 6,3 Prozent den zweithöchsten Anteil unter den Erneuerbaren (Vorjahr: 4,7 Prozent).
Der Erneuerbaren-Anteil von 47,1 Prozent ist der zweithöchste Wert in einem ersten Quartal seit Beginn der statistischen Erhebung durch das Bundesamt 2018. Höher habe er nur Anfang 2020 mit 51,4 Prozent gelegen, sagte ein Sprecher. Den höchsten Anteil über alle Quartale hatten die Erneuerbaren demnach im 2. Quartal 2020 mit 52,8 Prozent.
„Der hohe Anteil der Erneuerbaren Energien in der Stromeinspeisung zeigt eine positive Entwicklung“, sagte die Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Kerstin Andreae. Dennoch sei „deutlich mehr Tempo beim seit Jahren schleppenden Ausbau von Wind- und Sonnenenergie“ nötig.
Der Bundesverband Solarwirtschaft bezeichnete die weiteren Aussichten für die Solarenergie anlässlich der Zahlen als „sonnig“. So sei 2021 etwa jede zehnte Kilowattstunde aus Solarstromanlagen gekommen. „Setzt die Bundesregierung ihre Pläne um, die Solartechnik tatsächlich zu entfesseln, so könnte es in zehn Jahren bereits fast jede dritte Kilowattstunde sein“, sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Erfreut äußerte sich auch der Bundesverband Erneuerbare Energien. „Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen erneut: Auf die Erneuerbaren Energien ist Verlass“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter. Die Erneuerbaren schützten nicht nur das Klima, sondern seien selbst in Krisenzeiten „ein Garant für eine sichere und günstige Stromversorgung in Deutschland“./ben/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56261374-roundup-kohle-wichtigster-energietraeger-fuer-stromproduktion-in-deutschland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56255065-fast-ein-drittel-des-stroms-in-deutschland-aus-kohle-016.htm
DEUTSCHLAND – Bauernpräsident: ‚Preise für Verbraucher werden weiter steigen‘ – „Energiepreise verdoppelt, Preis für Düngemittel vervierfacht, Futter kostet mehr“ – Land- und Ernährungswirtschaft bei Gasversorgung priorisieren – Versorgungssicherheit bis 2023Q1 gesichert – 8.6.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Der Ukraine-Krieg hat laut Bauernpräsident Joachim Rukwied „massive Auswirkungen auf die deutsche Landwirtschaft“ – vor allem mit Blick auf die Kosten für Betriebsmittel. Das habe auch Folgen für die Verbraucher, sagte Rukwied in einem Interview der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwoch). „Die Energiepreise haben sich verdoppelt, der Preis für Düngemittel, insbesondere Stickstoffdünger, hat sich im Schnitt vervierfacht, Futter kostet mehr“, erklärte der Bauernpräsident. Die höheren Kosten auf Erzeugerseite seien aber „noch nicht alle eingepreist“, so Rukwied. „Das heißt, die Preise für die Verbraucher werden nach unserer Einschätzung weiter steigen.“
Im Falle einer Gasknappheit sei es zudem wichtig, die Land- und Ernährungswirtschaft bei der Versorgung mit Gas zu priorisieren. „Wir brauchen Gas im Düngemittel-Bereich, um Stickstoff herstellen zu können. Wenn wir dafür kein Gas bekommen, würden die Erträge je nach Kulturen kurzfristig um 30 bis 40 Prozent einbrechen“, sagte Rukwied. Die Versorgung mit Lebensmitteln sei vorerst noch sicher. „Wir gehen davon aus, dass die Versorgungssicherheit, was Lebensmittel angeht, bis zum ersten Quartal nächsten Jahres gegeben ist“, sagte der Bauernpräsident, warnte aber zugleich: „Darüber hinaus kann ich keine Prognose wagen – dazu gibt es in vielen Bereichen zu viel offene Fragen, die zum Teil nur die Politik beantworten kann.“/gma/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56253567-bauernpraesident-preise-fuer-verbraucher-werden-weiter-steigen-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Produktion steigt im April um 0,7 Prozent – Bau schwach – 8.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im April in etwa wie erwartet entwickelt, wobei die Bauproduktion zurückging. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 2,2 (März: 3,1) unter Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 1,0 Prozent prognostiziert. Der ursprünglich für März gemeldete Produktionsrückgang von 3,9 Prozent wurde auf 3,7 Prozent revidiert.
Die Industrieproduktion im engeren Sinne erhöhte sich im April auf Monatssicht um 0,3 (minus 4,0) Prozent. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern nahm um 0,4 (minus 3,5) Prozent zu und die von Investitionsgütern um 0,9 (minus 5,8) Prozent. Dagegen war die Produktion von Konsumgütern um 1,3 (minus 0,9) Prozent rückläufig.
Die Bauproduktion sank um 2,1 (minus 0,1) Prozent, während die Energieproduktion um 16,1 (minus 10,8) Prozent anzog.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wird die deutsche Industrieproduktion derzeit durch den russischen Angriffskrieg gedämpft. „Zum einen ist Deutschland als exportorientiertes Land überproportional von den Handelssanktionen gegenüber Russland betroffen. Zum anderen ergibt sich durch kriegsbedingte Produktionsausfälle und gestörte Lieferketten ein Mangel bei wichtigen Vorleistungsgütern“, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums.
Allerdings sei die Kfz-Produktion im April wieder gestiegen, nachdem zu Beginn des Kriegs fehlende Kabelbäume die Produktion gehemmt hätten. Der Maschinenbau reduzierte seine Produktion nach Angaben des Ministeriums um 1,0 Prozent.
Generell verteuerten die hohen Preise für Strom, Gas und Öl kurzfristig viele Produktionsprozesse. Im energieintensiven Bereich „Glas, Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ wurde die Produktion demnach um 3,1 Prozent gedrosselt. In der Metallerzeugung und -bearbeitung wurden die Einbußen aus dem Vormonat dagegen mit einer Steigerung um 2,3 Prozent teilweise aufgeholt. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56254650-deutsche-produktion-steigt-im-april-um-0-7-prozent-bau-schwach-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56255062-roundup-deutsche-industrie-steigert-produktion-nur-leicht-016.htm
DEUTSCHLAND – HDE: Neue EU-Anti-Geldwäschevorschriften drohen Gutscheinkauf zu erschweren – 8.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Prepaid Verband Deutschland (PVD) sehen den Verkauf von Gutscheinen und Geschenkkarten auf Basis von E-Geld durch den aktuellen Entwurf zur Überarbeitung der EU-Anti-Geldwäschevorschriften in Gefahr. Die diskutierten neuen Vorgaben würden in der Praxis dazu führen, dass bei jedem Kauf eines E-Geld-Produktes die Identität des Kunden erfasst werden müsste, warnte der HDE. „Es gibt keinen sachlichen Grund, diesen sehr erfolgreichen Geschäftszweig jetzt im Namen des Kampfes gegen die Geldwäsche einzuschränken“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Die bisherige Schwelle von 150 Euro, bis zu der der Kauf von E-Geld-Gutscheinen ohne Identitätserfassung möglich sei, habe sich bewährt. Im Internet liege die Höchstgrenze für eine Transaktion sogar nur bei 50 Euro. Es gebe bei diesen kleinen Summen in Verbindung mit den risikomindernden Maßnahmen der Herausgeber kein ernsthaft begründbares Geldwäscherisiko. Sollte die bisherige Ausnahmeregelung für risikoarme E-Geld-Produkte gestrichen werden, sehen HDE und PVD laut den Angaben die Gefahr, dass solche Produkte weitgehend vom Markt verschwinden könnten. DJG/ank/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56261720-hde-neue-eu-regeln-drohen-gutscheinkauf-zu-erschweren-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo: Geschäftsklima für Soloselbstständige im Mai gestiegen – 8.6.2022
MÜNCHEN (Dow Jones)–Das Geschäftsklima für Kleinstunternehmen und Soloselbstständige hat sich nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung deutlich verbessert. Der für dieses Segment erhobene Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Mai nicht saisonbereinigt auf minus 2,5 Punkte von minus 7,2 im April, teilte das Institut mit. „Der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate hat deutlich abgenommen“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Jedoch ist der Optimismus noch ein Stück entfernt.“
Die Unternehmen seien merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften gewesen. Auch die Erwartungen hätten sich aufgehellt. Jedoch liege der Lageindikator noch deutlich unter dem der Gesamtwirtschaft. Die Preiserwartungen der Kleinstunternehmen und Soloselbstständigen haben sich laut den Angaben der Gesamtwirtschaft angeglichen. Mindestens jedes zweite Unternehmen plane in den kommenden drei Monaten, die Preise zu erhöhen. DJG/ank/apo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – DGB: Rückkehr zur Schuldenbremse in 2023 keine Option – 8.6.2022
Berlin – Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi erteilt Plänen von Finanzminister Lindner, im kommenden Jahr die Schuldenbremse wieder einzuhalten, eine klare Absage. „Ich sehe es in der Tat so, dass es keine Zeit für die Schuldenbremse ist, und dass es keine Zeit zum Sparen ist, sondern dass jetzt gegengesteuert werden muss, damit die Kaufkraft in Deutschland nicht zusammenbricht“, sagte sie „RTL Direkt“.
Fahimi begrüßt die Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer konzertierten Aktion. Der DGB sei dazu bereit, gemeinsam Maßnahmen gegen die Inflation zu finden, so Fahimi. Es werde aber keine Lohnfindungsrunde im Kanzleramt geben: „Manche spekulieren ja schon darauf, wegen einer angeblichen Lohn-Preis-Spirale, die die Inflation weiter anheizt. Das halten wir für kompletten Unsinn.“
Die Ursache für diese Inflation sei nicht die Lohnentwicklung. „Ich glaube aber, dass es richtig ist, sich zu überlegen, wo die Politik unsere Tarifrunden noch einmal unterstützt, indem sie zu eigenen Maßnahmen greift, denn wir werden diese Krise und diese Inflation nicht alleine mit Tarifpolitik beantworten können.“ © 2022 dts Nachrichtenagentur
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ÖSTERREICH – IHS und WIFO: Hohe Inflation ist importiert – 8.6.2022
Die Inflation ist heuer so stark nach oben gesprungen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die „starke Preisdynamik“ sei zu hohen Anteilen auf gestiegene Weltmarktpreise von importieren fossilen Brennstoffen und zunehmend auch von Agrarrohstoffen zurückzuführen, hielten die Wirtschaftsforschungsinstitute IHS und WIFO heute in einer Stellungnahme fest. Binnenwirtschaftliche Maßnahmen könnten lediglich dazu beitragen, die Wohlstandsverluste gerechter zu verteilen.
Im Mai erreichte die Teuerung in Österreich mit acht Prozent ein Niveau, das sei fast 50 Jahren nicht mehr zu beobachten gewesen war. Für das Gesamtjahr 2022 rechnen die Wirtschaftsforscher – aus heutiger Sicht – mit einer Rate von 6,5 bis sieben Prozent. 2023 dürfte sich die Inflation laut IHS und WIFO zwar abschwächen, aber immer noch rund vier Prozent betragen.
Gegen die daraus resultierenden Wohlstandsverluste im Inland helfen binnenwirtschaftliche Maßnahmen nicht, wie die Ökonomen hervorstrichen. Sie könnten allerdings „dazu beitragen, die gesamtwirtschaftlichen Verluste gerechter zu verteilen“. Der Staat könne die Kosten mit höherer Schuldenaufnahme nur zeitlich strecken, den volkswirtschaftlichen Schaden aber nicht ungeschehen machen.
Vielmehr bestehe sogar „die Gefahr, dass großzügige schuldenfinanzierte Kompensationsmaßnahmen die Inflation sogar noch weiter beschleunigen, weil sie die Nachfrage nach knappen Gütern befeuern“, mahnten IHS und WIFO. Die Auswirkungen auf das Staatsbudget und die Vereinbarkeit mit den Klimazielen sollten im Auge behalten werden. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3270038/
ÖSTERREICH – Drei Viertel der Salzburger Firmen wollen Preise erhöhen – 8.6.2022
Beinahe drei Viertel der Betriebe in Salzburg planen im nächsten halben Jahr Erhöhungen bei den Verkaufspreisen. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturmonitor der Salzburger Wirtschaftskammer hervor.
882 Firmen landesweit wurden zwischen Anfang und Mitte Mai im Auftrag der Wirtschaftskammer befragt. Dabei gaben 73 Prozent an, dass sie in den nächsten sechs Monaten mit Erhöhungen der Verkaufspreise rechnen. Hauptgrund dafür sind die rapide steigenden Kosten – für Rohstoffe und vor allem auch für Energie.
*** Kammer fordert Steuersenkungen
Um jetzt aus dem Hamsterrad der Inflation zu kommen, brauche es Steuersenkungen für die Betriebe, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Peter Buchmüller. Hier gebe es einige Möglichkeiten: „Die Senkung der Erdgas- und Elektrizitätsabgabe, die Senkung der Mineralölsteuer auf EU-Mindestsatz. Das haben schon mehrere Staaten gemacht. Strompreiskompensation in der Industrie – 13 EU-Länder haben das gemacht, wir noch nicht.“
Nach der aktuellen Wirtschaftskammer-Umfrage plant lediglich ein Viertel der Firmen in Salzburg keine Preiserhöhungen in den nächsten sechs Monaten. Vor einem Jahr rechneten noch 60 Prozent der Betriebe im Bundesland mit stabilen Preisen, nur 32 Prozent planten eine Preiserhöhung. red, salzburg.ORF.at
https://orf.at/stories/3270077/
ÖSTERREICH – OECD erwartet deutlich weniger Wachstum für Österreich – 8.6.2022
Die OECD hat ihre Wachstumserwartungen für Österreich in Anbetracht des Ukraine-Krieges und der hohen Inflation deutlich zurückgenommen. Für heuer rechnet die Organisation nur noch mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,6 Prozent, im Dezember war sie noch von einem Plus von 4,6 Prozent ausgegangen.
Für 2023 beläuft sich die Prognose nur noch auf 1,4 Prozent nach 2,5 Prozent im Dezember, teilte die OECD heute mit.
Stärkster Treiber des Wachstums sei der private Konsum. Die erhöhte Unsicherheit, höhere Energiepreise, Knappheiten auf dem Arbeitsmarkt und Störungen bei den Lieferketten könnten jedoch auf das Investitions- und Exportwachstum drücken, schreibt die OECD.
GRAPHIK: OECD-Wirtschaftsprognose
https://assets.orf.at/mims/2022/24/81/crops/w=800,q=70,r=1/1379610_body_495081_oecd_wirtschaftsprognose_a_o.png
COPYRIGHT: APA/ORF.at; Quelle: OECD
*** Abflachung der Inflation 2023
Für heuer rechnet die Organisation mit einer Jahresinflation von 6,7 Prozent in Österreich. Im kommenden Jahr dürfte diese Entwicklung auf 4,7 Prozent abflachen. Die Lohnverhandlungen könnten jedoch heuer und im kommenden Jahr wieder stärkeren Druck auf die Preise ausüben.
Auch die Knappheit bei gut ausgebildeten Arbeitskräften und ein Aufflammen der Pandemie mit einhergehenden Gesundheitsmaßnahmen im Herbst könnten das Wachstum heuer hemmen. Darüber hinaus hätten auch Störungen bei der Gasversorgung negative Auswirkungen auf die Wachstumsprognose, da die Gasimporte aus Russland kurzfristig nicht ersetzt werden könnten.
*** Weltweiter Rückgang
Auch weltweit geht die OECD heuer von einem deutlich weniger starken Wachstum für 2022 aus, als sie zum Ende des Vorjahres noch angenommen hatte. Für heuer erwartet die Organisation ein Wachstum von 3,0 Prozent, im kommenden Jahr sind es 2,8 Prozent. Im Dezember des Vorjahres hatte die OECD noch ein Wachstum von 4,5 Prozent für 2022 und 3,2 Prozent für 2023 prognostiziert. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3270091/
ÖSTERREICH – Kurzarbeitsgeld ab Juli auf 90 Prozent für alle erhöht – 8.6.2022
Das Kurzarbeitsgeld, das derzeit – je nach Einkommen – zu 80, 85 oder 90 Prozent des Letztbezuges ausbezahlt wird, wird mit 1. Juli generell auf 90 Prozent erhöht.
Diese Sozialpartnereinigung für die Nettoersatzrate gilt bis Ende 2022. Mit der Attraktivierung ist auch eine strengere Kontrolle verbunden. Wer ab nächstem Monat Kurzarbeit braucht, muss vorher ein dreiwöchiges Beratungsverfahren beim AMS absolvieren, in dem Alternativen aufgezeigt werden sollen.
Als Beispiele führte AMS-Chef Johannes Kopf heute im Ö1-Mittagsjournal den Abbau von Zeitguthaben und Überstunden oder Bildungskarenz an. In Regionen mit hohem Fachkräftemangel könnte auch die Kündigung eine Alternative sein. Wenig Bedarf nach Kurzarbeit werde gesehen, wenn nur einzelne Beschäftigte dafür gemeldet werden.
*** 45 Prozent Rückgang bei Kurzarbeit
Derzeit sind rund 28.000 Personen in Kurzarbeit bei gleichzeitig fast 140.000 offenen Stellen, die beim AMS gemeldet sind. Wobei es im Wochenvergleich einen Rückgang der Kurzarbeit um 45 Prozent gegeben hat. Darüber hinaus ist auch die Zahl der Arbeitslosen weiter rückläufig.
Aktuell sind 302.081 Personen arbeitslos oder in Schulung – rund 8.000 Personen weniger als in der Vorwoche, teilte das Arbeitsministerium gestern mit. Mehr als 60 Prozent der Kurzarbeitsvoranmeldungen würden mittlerweile die Warenherstellung betreffen, in einst krisengebeutelten Branchen wie dem Tourismus und dem Handel seien die Zahlen nunmehr sehr gering. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3270137/
ÖSTERREICH – Dokumentationsarchiv sucht neue wissenschaftliche Leitung – 8.6.2022
Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) sucht eine neue geschäftsführende wissenschaftliche Leitung. Der Historiker Gerhard Baumgartner, seit 2014 in dieser Position, geht in Pension, und der oder die Nachfolger/in soll den Job mit 1. Jänner 2023 antreten. Das DÖW wird von der Republik Österreich und der Stadt Wien gefördert, die Bewerbungen nimmt Wiens Altbürgermeister Michael Häupl (SPÖ) als Vorsitzender des Stiftungsrats entgegen. …
https://science.apa.at/power-search/8420249179806620791