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# # # IN LETZTER MINUTE # # #
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – MEDIZIN – Post-COVID-Syndrom: Therapeutischer Nutzen apparativer Diagnostik gering – 1.6.2022
CHINA – Nach zwei Monaten Lockdown: Shanghai hebt viele Beschränkungen auf – Tages-Inzidenz zuletzt bei 15 Fällen – 1.6.2022
GROSSBRITANNIEN – England: Angriffe gegen medizinisches Personal haben sich in der Pandemie gehäuft – 1.6.2022
CORONA – PORTUGAL – Seit April verfachte Sieben-Tage-Inzidenz: in Portugal steigen die Coronazahlen wieder – Ausbreitung der Omikron-Subvariante BA.5 – Aktuell Maskenpflicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, Pflegeheimen und Krankenhäusern – 1.6.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Corona: Rund 17 Prozent mit Langzeitbeschwerden – 1.6.2022
ÖSTERREICH – Maskenpflicht in Österreich weitgehend ausgesetzt – 1.6.2022
ÖSTERREICH – Laut Corona-Prognose weiterer Infektionsrückgang – 1.6.2022
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – WHO Europa warnt vor Ausbreitung der Affenpocken bei Feiern und Festivals – 1.6.2022
INFLUENZA – Schwere Grippewelle in Australien nach Coronalockerungen – 1.6.2022
ANTIBIOTIKA – Antibiotikaresistenzen bedrohen weltweite Gesundheit – 1.6.2022
DIGITALISIERUNG – Autonome Autos können sich erschrecken – Bereits Kisten, Fahrräder, Mülleimer und Verkehrskegel am Straßenrand lösen einen Stopp aus – 1.6.2022
DIGITALER ZAHLUNGSVERKEHR – Probleme mit Kartenzahlung auch bei der Bahn – 1.6.2022
SOCIALMEDIA – Deutsche im Bann von WhatsApp und YouTube – „Social-Media-Atlas 2022“: Boomer und Bremer preschen vor, während Nutzung im Osten einbricht – 1.6.2022
GESELLSCHAFT – USA: Muslime kommen in Medien oft schlecht weg – Wissenschaftler der University of California haben die Berichterstattung in den USA untersucht – 1.6.2022
BILDUNG – Österreich: Heuer kein automatisches Aufsteigen mit Fünfer an Schulen – 1.6.2022
SICHERHEIT – Österreich: Beunruhigung der Österreicher über Gesundheitsrisiken gestiegen – Sorge über viele Hitzetage hat sich verstärkt – Geringe Sorge über Lebensmittelsicherheit – Internet als wichtigste Informationsquelle – Themen mit höchstem Informationsbedarf: Schadstoffe unterschiedlicher Art – 1.6.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
BÖRSEN – Ölpreise gestiegen – Setzt Opec+ Abkommen mit Russland aus? – Brent steigt auf 117,31 und WTI auf 116,19 USD je Fass – Blick auf EU-Öl-Embargo – Opec: Sudprnfirtunh Russlands beim nächsten Treffen kein Thema – Exportmenge auf Niedrigststand: Libyien mit Förderschwierigkeiten – 1.6.2022, 18:17
BÖRSEN – US-Anleihen leiden unter nachlassender Risikoscheu – Rendite für zehnjährige Staatsanleihen steigt auf 2,94 Prozent – 1.6.2022, 21:41
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Deutliche Kursverluste – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen steigt auf 1,18 Prozent – 1.6.2022, 18:17
ZENTRALBANKEN – USA – US-Notenbank: Wirtschaftswachstum schwächt sich ab – Beige Book – 1.6.2022
ZENTRALBANKEN – USA – US-Notenbank: Arbeitsmarkt und Lieferketten als Herausforderungen – 1.6.2022
ZENTRALBANKEN – KANADA – Bank of Canada erhöht Leitzins erneut um 50 Basispunkte – 1.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Decarbonisierungspolitik treibt Inflation: EZB-Präsidentin Lagarde sieht mittelfristig „Greenflation“ – 1.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde hofft auf EZB-Vorzugszinsen bei „grünen Krediten“ – Japan prüft, China wendet Fazilitäten für grüne Kredivergabe – EZB verflgt weiter die 2021 beschlosssene Geldpolitische Leitlinie einschließlich eines Klima-Aktionsplans – 1.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission: Kroatien kann Euro am 1. Januar 2023 einführen – Alle vier nominellen Konvergenzkriterien sind erfüllt – Kroatische Gesetzgebung ist mit EU-Vertrag und Statut von Eurosystem und Europäischer Zentralbank (EZB) kompatibel – 1.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Kroatiens Inflation auch künftig über EU-Durchschnitt: EZB sorgt sich um langfristige Inflationskonvergenz Kroatiens – Kroatiens Plan der Euro-Einführung zum 1. Januar 2023 unter Argusaugen – Ausreichende Haushaltsdisziplin: starker Rückgang der Schuldenquote – 1.6.2022
USA – INFRASTRUKTUR – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 1.6.2022
USA – ISM-Index für US-Industrie steigt im Mai – Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 56,1 (Vormonat: 55,4) – Auftragseingänge haben sich verbessert – Beschäftigungsindikator mit Rückgang – Nachfrage treibt weiterhin – 1.6.2022
USA – S&P Global: Aktivität in US-Industrie zeigt im Mai nachlassende Tendenz – 1.6.2022
USA – USA: Bauausgaben steigen leicht – 1.6.2022
NORDKOREA – USA – USA drohen Nordkorea mit schärferen UN-Sanktionen – 1.6.2022, 9:31
RUSSLAND – INTERNATIONAL – Investoren stufen Russland als säumigen Zahler ein – 1.6.2022
AUSTRALIEN – Australiens Wirtschaft wächst solide – Ausblick getrübt – 1.6.2022
TÜRKEI – GRIECHENLAND – Erdogan kündigt Abkommen mit Griechenland auf – 1.6.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 2.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Russen im Osten auf dem Vormarsch – Merkel beschuldigt Moskau *** Russischer Vormarsch im Osten – Ukraine: 20 Ortschaften im Süden zurückerobert – Merkel wirft Moskau Völkerrechtsbruch vor – Ungarn blockiert Sanktionen wegen Kirchenführer – Moderne Flugabwehr aus Deutschland – Polen und Ukraine prüfen gemeinsame Rüstungsbetriebe – Das bringt der Tag heute * Meldungkranz am Ende des Beitrags – 2.6.2022, 7:08
RUSSLAND – UKRAINE – Der 98. Kriegstag im Überblick: Gouverneur gibt Sjewjerodonezk noch zwei Tage – Berlin und Washington machen Kiew glücklich *** 20 Prozent von Sjewjerodonezk sind Niemandsland – ISW vermutet Kalkül – US-Mehrfachraketenwerfer bald einsetzbar – Deutschland liefert, Melnyk jubelt – Lawrow warnt vor Ausweitung des Konflikts – Ungarn blockiert Öl-Embargo erneut – Dänemark bindet sich in der Verteidigung an EU * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 1.6.2022, 22:33
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UKRAINE – Unicef: Fünf Millionen Kinder aus Ukraine brauchen humanitäre Hilfe – 1.6.2022, 6:05
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Moskau sieht wachsendes Risiko einer Konfrontation mit den USA – 1.6.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPA – Gazprom bestätigt Gas-Lieferstopp an mehrere europäische Energieversorger – 1.6.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – NATO-Papier: Krieg im Donbass könnte noch Monate dauern – Intenxivste Phase in den nächsten zwei Monaten – Russen für langer Stellungskrieg gerüstet – Russland Ziele auf Luhansk und Donbass sowie der Verbindung zur Krim gerichtet – 1.6.2022, 7:46
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Industriestimmung sinkt auf Tief seit Januar 2021 – 1.6.2022
EUROZONE – S&P Global: Eurozone-Industrie verliert im Mai an Schwung – 1.6.2022
EUROZONE – Eurozone-Arbeitslosenquote im April stabil bei 6,8 Prozent – 1.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Größter deutscher Gasspeicher wird per Verordnung befüllt – 1.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – GESAMT-ROUNDUP 2: Entlastungen für Bahn- und Autofahrer gestartet – Kein Chaos – 1.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Probleme mit Kartenzahlung auch bei der Bahn – Drogenmarktkette dm mit Zahlungseinschränkungen – 1.6.2022
DEUTSCHLAND – Kreditwirtschaft kritisiert Entwurf zur Umsetzung von Basel 3 – 1.6.2022
DEUTSCHLAND – Hohe Inflation belastet deutschen Einzelhandel im April – 1.6.2022
DEUTSCHLAND – S&P Global: Deutsche Industrie zeigt im Mai Stärke – 1.6.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Vonovia-Chef: Hohe Inflation geht an Mieten nicht vorbei – 1.6.2022
DEUTSCHLAND – Warnstreiks in der Stahlindustrie gestartet – 1.6.2022, 7:05
ÖSTERREICH – STATISTIK – „Inflation im Mai 2022 laut Schnellschätzung voraussichtlich bei 8,0% – 1.6.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Touristische Wintersaison 2021/22 schloss mit 52,7 Mio. Nächtigungen ab – 1.6.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – 8,98 Millionen Menschen oder Zuwachs von 0,36 Prozent: Trotz hoher Sterbezahlen im Jahr 2021 Bevölkerungsplus durch Zuwanderung – 1.6.2022
ÖSTERREICH – Wintertourismus noch fast 30 Prozent unter Vorkrisenniveau – 1.6.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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# # # IN LETZTER MINUTE # # #
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – MEDIZIN – Post-COVID-Syndrom: Therapeutischer Nutzen apparativer Diagnostik gering – 1.6.2022
Köln – Bei vielen Patienten bestehen auch mehr als 12 Wochen nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion noch Symptome. Dabei wird von ihnen häufig eine Dyspnoe beklagt. Der Frage, inwiefern bei dieser Patientengruppe eine apparative Diagnostik notwendig ist, sind Philipp A. Reuken, Universitätsklinikum Jena, und Co-Autoren sowie Co-Autorin nachgegangen (Deutsches Ärzteblatt, 2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0216 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Sie haben die diagnostische Wertigkeit der Computertomografie (CT) des Thorax, der Echokardiografie und der Lungenuntersuchung bei Patienten überprüft, die sich zwischen August 2020 und Dezember 2021 in der Post-COVID-Ambulanz des Universitätsklinikums Jena vorgestellt haben.
559 von 614 Patienten, die konsekutiv die Post-COVID-Ambulanz aufgesucht hatten, wiesen 12 oder mehr Wochen nach Infektion mindestens ein Symptom auf. 315 von ihnen beklagten eine persistierende Dyspnoe. Zur diagnostischen Abklärung erhielten 303 Patienten eine Lungenfunktionsuntersuchung, 179 eine Echokardiografie und 135 eine Computertomografie des Thorax.
Nur bei einer kleinen Anzahl der Patienten ergaben sich therapierelevante Befunde. So wurde lediglich bei 37 Lungenfunktionsuntersuchungen ein pathologischer Befund erhoben. In der CT-Diagnostik lag die Rate mit 26 Patienten nicht signifikant höher. Bei ausschließlicher Betrachtung von Patienten mit Dyspnoe war die diagnostische Ausbeute nur geringfügig höher. In der Echokardiografie gab es lediglich bei 3 Patienten auffällige Befunde.
Das Autorenteam kommt zu dem Schluss, dass der therapeutische Mehrwert einer apparativen Diagnostik für Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-Beschwerden gering ist. Die Wertigkeit läge vielmehr im Ausschluss anderer Erkrankungen.
Diese Ergebnisse unterstützten die Empfehlung der deutschen Leitlinie zu Post-COVID, bei Patienten ohne Alarmsymptome auf eine apparative Diagnostik zu verzichten und stattdessen eine klinische Verlaufskontrolle vorzunehmen. © Se/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134728/Post-COVID-Syndrom-Therapeutischer-Nutzen-apparativer-Diagnostik-gering
CHINA – Nach zwei Monaten Lockdown: Shanghai hebt viele Beschränkungen auf – Tages-Inzidenz zuletzt bei 15 Fällen – 1.6.2022
SHANGHAI (dpa-AFX) – In der südchinesischen Hafenmetropole Shanghai sind nach zwei Monaten strengem Lockdown mit Ausgangssperren die Beschränkungen weitgehend gelockert worden. Seit Mittwoch durften die meisten der 26 Millionen Menschen ihre Wohnungen wieder verlassen. Geschäfte öffneten. Öffentlicher und privater Verkehr wurden mit gewissen Einschränkungen wieder aufgenommen.
Das Wirtschafts- und Finanzzentrum der zweitgrößten Volkswirtschaft berichtete nur 15 Neuinfektionen am Vortag – so wenig wie seit drei Monaten nicht mehr. Auf dem Höhepunkt der Welle in Shanghai hatte es im April 27 000 Fälle an einem Tag gegeben. Landesweit meldete die nationale Gesundheitskommission 68 Fälle, davon 46 asymptomatisch.
Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt das bevölkerungsreichste Land eine rigorose Null-Covid-Strategie. Mit der Ankunft der Omikron-Variante kämpft China seit März aber gegen die größte Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. Chinesische Wissenschaftler warnten, dass eine völlige Lockerung ohne jegliche Beschränkungen in China zu 1,5 Millionen Toten in sechs Monaten führen könnte./lw/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56199892-nach-zwei-monaten-lockdown-shanghai-hebt-viele-beschraenkungen-auf-016.htm
GROSSBRITANNIEN – England: Angriffe gegen medizinisches Personal haben sich in der Pandemie gehäuft – 1.6.2022
London – In England haben in den ersten beiden Jahren der Pandemie Angriffe gegen Ärzte und Gesundheitspersonal deutlich zugenommen.
Einem Bericht im Britischen Ärzteblatt (BMJ, 2022; DOI: 10.1136/bmj.o1333 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) zufolge kommt es immer häufiger auch zu tätlichen Angriffen.
Ein Allgemeinarzt aus Belfast berichtete dem BMJ über einen Patienten, der im Verlauf einer telefonischen Konsultation immer aggressiver wurde. Es gipfelte darin, dass er drohte, auf der Stelle in die Praxis zu kommen und jemanden zu verletzen. Was er auch tat. Das Personal hatte zwar zur Vorsicht die Haustür abgeschlossen. Der Patient trat diese jedoch ein und stürmte in die Praxis. Dort begann er, das Mobiliar zu zertrümmern. Der Arzt musste sich in seinen Zimmer einschließen und die Polizei verständigen, die den Aggressor festnahm. Die Erfahrungen des Allgemeinarztes sind ein zugegeben extremes Beispiel von Aggressionen, die Ärzte in England seit Beginn der Pandemie immer häufiger erleben. Sie sind aber kein Einzelfall.
Eine Anfrage des BMJ bei 45 Polizeiwachen ergab, dass sich die Zahl der Einsätze im Gesundheitsbereich von 586 im Jahr 2017/8 auf 791 in 2020/21 erhöht hat. In 2021/22 musste die Polizei sogar 1.068 Mal ausrücken. Der Grund waren in den meisten Fällen tätliche Angriffe auf Personen, die in fast 200 Fällen zu Verletzungen führten. Der Arzt in Belfast hatte also gute Gründe, sich in seinem Sprechzimmer zu verschanzen. Zugenommen haben auch Stalking und Beleidigungen, die etwa über Email verschickt werden.
Nach einer Umfrage des National Health Service haben 14 % der Mitarbeiter in den letzten 12 Monaten wenigstens einen körperlichen Angriff von Patienten oder Angehörigen erlebt, 28 % berichteten über mindestens ein Vorfall von Belästigung, Mobbing oder Missbrauch.
Nach Auskunft des Justizministeriums wurden im Jahr 2021 17.043 Anklagen wegen Körperverletzung eines Nothelfers erhoben, die in 13.422 Fällen in einer Verurteilung endeten. Im 1. Jahr der Pandemie 2020 hatte es 13.392 Strafverfolgungen und 10.626 Verurteilungen gegeben. Im Jahr 2021 waren es 11.257 Strafverfolgungen und 9.350 Verurteilungen.
Die Regierung hat angesichts der zunehmenden Gewalt eine Verschärfung der Gesetze versprochen. Angriffe auf Notfallhelfer oder Mitarbeiter des NHS sollen in Zukunft mit einer doppelt so hohen Strafe geahndet werden könne wie bei vergleichbare Delikte gegen andere Personen.
Die Zunahme der Aggressionen wird mit einer Verunsicherung der Bevölkerung durch die Pandemie in Verbindung gebracht. Viele Patienten haben offenbar Angst, im Krankheitsfall keine medizinische Hilfe zu erhalten.
In der Bevölkerung ist laut BMJ-Mitarbeiter Gareth Iacobucci der Eindruck entstanden, dass die Arztpraxen im Lockdown geschlossen waren, was nicht zutraf. Zugenommen habe allerdings die Zahl der Telefon- und Videoberatungen, bei denen es leichter zu Missverständnissen kommen könne als bei einem persönlichen Kontakt im Sprechzimmer. Hinzu komme ein zunehmender Personalmangel – der sich durch das aggressive Auftreten der Patienten noch verstärken könnte. Viele Angestellte würden sich überlegen, ob es nicht einen sichereren Job für sie gebe. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134738/England-Angriffe-gegen-medizinisches-Personal-haben-sich-in-der-Pandemie-gehaeuft
CORONA – PORTUGAL – Seit April verfachte Sieben-Tage-Inzidenz: in Portugal steigen die Coronazahlen wieder – Ausbreitung der Omikron-Subvariante BA.5 – Aktuell Maskenpflicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, Pflegeheimen und Krankenhäusern – 1.6.2022
Lissabon – In Portugal steigen die Coronazahlen wegen der Ausbreitung des ansteckenderen Omikron-Subvariante BA.5 wieder an. Rund 87 Prozent aller registrierten Neuinfektionen entfallen nach Angaben des Nationalen Gesundheitsinstituts INSA inzwischen auf diese Variante.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen hat sich seit Mitte April auf zuletzt rund 1.800 vervierfacht. Zum Vergleich: In Deutschland gab das Robert-Koch-Institut (RKI) den Wert heute Morgen mit 207 an.
Trotz der hohen Impfquote von 87 Prozent in Portugal stieg zuletzt auch die Zahl der Krankenhauspatienten und die Sterblichkeit im Zusammenhang mit COVID-19. Coronabeschränkungen gibt es in dem Land mit gut zehn Millionen Einwohnern kaum noch.
Maskenpflicht besteht nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, Pflegeheimen und Krankenhäusern. Die Behörden raten jedoch, freiwillig einen Mund-Nasenschutz überall dort zu tragen, wo ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht.
In Deutschland war die Omikron-Subvariante BA.5 nach RKI-Angaben bis Mitte Mai wenig verbreitet. Dem bislang letzten RKI-Wochenbericht vom 23. Mai zufolge lag ihr Anteil an den SARS-CoV-2-Infektionen in der Kalenderwoche 19 (9.-15. Mai) bundesweit bei 2,5 Prozent.
Die Verbreitung nimmt jedoch zu: In der Kalenderwoche 17 hatte der Anteil von BA.5 noch 0,6 Prozent betragen, eine Woche später (Kalenderwoche 18) waren es 1,2 Prozent. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134741/In-Portugal-steigen-die-Coronazahlen-wieder
CORONA – DEUTSCHLAND – Corona: Rund 17 Prozent mit Langzeitbeschwerden – 1.6.2022
Bad Tölz – Etwa jeder sechste Coronapatient leidet einer Untersuchung im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zufolge nach der akuten Erkrankung noch lange an gesundheitlichen Folgen.
Die COVITÖLZ-Analyse kamen damit zu ähnlichen Ergebnissen wie frühere Untersuchungen, nach denen schätzungsweise 15 Prozent ehemals nachweislich Infizierter später noch Symptome und damit gesundheitliche Einschränkungen haben.
An COVITÖLZ hatten sich rund 3.000 von gut 9.000 angeschriebenen Einheimischen beteiligt, die zwischen Februar 2020 und Ende November 2021 als infiziert registriert worden waren, wie das Landratsamt gestern mitteilte. Die Hälfte der Teilnehmer habe weiter von Beschwerden berichtet.
„Wenn man annimmt, dass vor allem diejenigen geantwortet haben, denen es eher schlecht geht, dann hätten circa 17 Prozent der infizierten Einwohner des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen gesundheitliche Langzeitbeschwerden – und zwar bis zu zwei Jahre nach der Infektion“, sagte Antonius Schneider, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Klinikum rechts der Isar der TU München.
„Beunruhigend ist, dass diese Patienten im Durchschnitt einen hohen körperlichen und seelischen Leidensdruck aufweisen, bis zu 20 Prozent der von Post-COVID-Betroffenen zeigen Anzeichen einer Depression oder Angststörung“, sagte Schneider.
Der Mitinitiator der Studie und koordinierende Arzt im Landkreis, Jörg Lohse, sagte, die Ergebnisse unterstrichen einen hohen Bedarf an Unterstützungsangeboten. „Es sollten Selbsthilfegruppen geschaffen werden, die sich untereinander vernetzen, idealerweise mit professioneller Begleitung.“ Forschungsprojekte und finanzielle Ressourcen seien nötig, um Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.
Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) sagte, er hoffe, dass mithilfe der Studie bessere Therapiemöglichkeiten angeboten werden könnten. Einmal mehr zeige sich, dass das Coronavirus nicht zu unterschätzen sei und weiter ernst genommen werden müsse. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134749/Corona-Rund-17-Prozent-mit-Langzeitbeschwerden
ÖSTERREICH – Maskenpflicht in Österreich weitgehend ausgesetzt – 1.6.2022
Wien – Österreich setzt die Maskenpflicht zur Eindämmung der Coronapandemie während der Sommermonate weitgehend aus. Ab heute sind bis vorläufig Ende August auch in Supermärkten Einkäufe ohne diesen Schutz möglich.
Das Tragen von FFP2-Schutzmasken entfällt fast überall auch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Generell müssen Masken noch in Krankenhäusern und Altenheimen aufgesetzt werden.
In Wien gilt die Maskenpflicht als einzigem Bundesland auch in Bussen und Bahnen. Im Herbst könnte es wieder zu steigenden Fallzahlen bei den Coronainfektionen kommen, was wohl eine Verschärfung der Maßnahmen zur Folge hätte.
Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Österreich bei etwa 175, in Deutschland bei rund 200. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134735/Maskenpflicht-in-Oesterreich-weitgehend-ausgesetzt
ÖSTERREICH – Laut Corona-Prognose weiterer Infektionsrückgang – 1.6.2022
Das Covid-Prognosekonsortium geht für die kommende Woche in der Mehrheit der Bundesländer weiterhin von einem leichten Abwärtstrend der Infektionszahlen aus. Dies gilt auch für den Spitalsbelag, hieß es am Mittwoch in dem Update der Modellrechner von TU Wien, MedUni Wien und Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Für den kommenden Mittwoch wird eine Sieben-Tage-Inzidenz im Bereich von 120 bis 190 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet, als Mittelwert werden 140 Fälle angenommen.
*** Auch die Spitalszahlen sinken in den kommenden zwei Wochen
Die geringste Sieben-Tage-Inzidenz wird in Kärnten (68% Konfidenzintervall von 58 bis 95 Fällen) und die höchste in Wien (190 bis 310) erwartet. Das angekündigte Ende der Schultests ab der kommenden Kalenderwoche (KW 23) sei für die aktuelle Prognose noch nicht relevant. Dies werde jedoch in absehbarer Zeit zu einer veränderten Meldedynamik führen, heißt es in dem aktuellen Dokument.
In der Kurzfrist-Prognose wird noch davon ausgegangen, dass die Dynamik von der Omikron-Variante BA.2 getrieben bleibt. Die Verbreitung der Subvarianten BA.4/5 zeigt gemäß der Varianten-Surveillance der AGES eine Prävalenz von ca. sieben Prozent in ganz Österreich in KW 21. Demnach gibt es aber starke Unterschiede zwischen den Bundesländern von Wien mit rund 15 Prozent bis zur Steiermark mit weniger als einem Prozent. Der Wachstumsvorteil dieser Varianten wird auf rund 40 Prozent bei einer Varianten-spezifischen Reproduktionszahl von 1,2 geschätzt (KW 19 bis 21).
Die zwei Wochen vorausblickende Belagsprognose geht auf den Normalstationen von einem Rückgang von 432 Covid-Patienten am 31. Mai auf im Mittelwert 261 am 15. Juni aus. Auf den Intensivstationen dürfte sich die Zahl der von Infizierten belegten Betten in diesem Zeitraum von 43 auf im Mittelwert 26 verringern. In der Belagsprognose wird nicht zwischen Personen, deren Hospitalisierung kausal auf Covid-19 zurückzuführen ist, und Personen, die ursprünglich aufgrund einer anderen Diagnose hospitalisiert wurden, unterschieden.
https://science.apa.at/power-search/8263811926571733356
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – WHO Europa warnt vor Ausbreitung der Affenpocken bei Feiern und Festivals – 1.6.2022
Kopenhagen – Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Affenpocken bei bevorstehenden Festivals und großen Partys. „Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch“, heißt es in einer Erklärung des WHO-Regionaldirektors für Europa, Hans Henri Kluge.
Festivals und Feiern in den kommenden Monaten böten aber auch die Möglichkeit, um bei jungen, sexuell aktiven und mobilen Menschen das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern und das Schutzverhalten zu stärken. Für Deutschland verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) nach Angaben von heute bislang 44 Affenpockeninfektionen (Vortag: 33). Die Meldungen stammen mittlerweile aus acht Bundesländern.
Untersuchungen zu den bisherigen Fällen lassen Kluge zufolge darauf schließen, dass der Ausbruch in der WHO-Region Europa bereits Mitte April im Gang gewesen sei. Es handle sich um den größten und geografisch am weitesten verbreiteten Affenpockenausbruch, über den jemals außerhalb der Endemiegebiete in West- und Zentralafrika berichtet worden sei.
Im Zusammenhang mit der Aufhebung von Coronamaßnahmen, die Reisen und Großveranstaltungen eingeschränkt hatten, sei es zu einer schnellen, verstärkten Übertragung gekommen.
Auch wenn viele bisherige Fälle mit sexuellen Aktivitäten in Verbindung stünden, dürfe man nicht vergessen, dass das Virus jeden treffen könne. Da das Virus sich nicht auf den gleichen Wegen wie SARS-CoV-2 verbreite, seien nach derzeitigen Erkenntnissen keine so umfassenden Maßnahmen auf Bevölkerungsebene wie bei Corona nötig, so Kluge.
„Aber – und das ist wichtig – wir wissen noch nicht, ob wir seine Ausbreitung vollständig eindämmen können“, hieß es. Um dies zu schaffen, müssten Ansteckungen etwa durch klare Kommunikation, Isolierung von Infizierten und effektive Kontaktnachverfolgung reduziert werden. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134734/WHO-Europa-warnt-vor-Ausbreitung-der-Affenpocken-bei-Feiern-und-Festivals
INFLUENZA – Schwere Grippewelle in Australien nach Coronalockerungen – 1.6.2022
Sydney – Zwei Jahre lang hatte das Influenzavirus wegen der strengen Coronamaßnahmen fast überall Pause. Speziell Abstandsregeln und Maskenpflicht verhinderten eine Ausbreitung. Nun aber melden die Behörden in Australien im Zuge der Lockerungen eine starke Grippewelle in vielen Landesteilen.
Auf der Südhalbkugel bricht gerade der Winter an – und der frühe und heftige Ausbruch könnte ein Vorzeichen dafür sein, was in Europa in der kalten Jahreszeit zu erwarten ist.
Laut Zahlen des australischen Gesundheitsministeriums wurden von Januar bis November 2021 nur 598 vom Labor Influenzafälle in Down Under gemeldet. Von Januar bis zum 22. Mai 2022 waren es bereits mehr als 38.700 Fälle. Mehr als 26.000 davon wurden zwischen dem 9. und 22. Mai verzeichnet – was zeigt, wie steil die Kurve ansteigt.
Besonders stark betroffen sind die östlichen Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Queensland. Alle drei Regionen kündigten kostenlose Grippeimpfungen an, damit sich möglichst viele Bürger immunisieren lassen.
„Die Grippesaison in diesem Jahr ist sehr schlimm und vergleichbar mit den Zahlen, die wir 2017 hatten“, sagte die Premierministerin von Queensland, Annastacia Palaszczuk. „Wir müssen jetzt mit einem Präventivschlag reagieren und sicherstellen, dass wir vorbeugende Maßnahmen treffen.“
Die Grippewelle 2017 war besonders heftig: Damals waren in Australien mehr als 1.200 Menschen an dem Virus gestorben. In Deutschland grassierte 2017/2018 laut Robert-Koch-Institut (RKI) sogar die heftigste Grippewelle seit Jahrzehnten. Schätzungen zufolge starben dabei etwa 25.000 Menschen.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134727/Schwere-Grippewelle-in-Australien-nach-Coronalockerungen
ANTIBIOTIKA – Antibiotikaresistenzen bedrohen weltweite Gesundheit – 1.6.2022
Berlin – Die Zahl der Menschen, die infolge von Antibiotikaresistenzen sterben, steigt kontinuierlich an. Experten haben vor diesem Hintergrund neue Vergütungsformen für Antibiotika gefordert, um Anreize für pharmazeutische Unternehmen zu setzen, neue Antibiotika herzustellen.
Der Leiter des Fachgebiets „Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und -verbrauch“ am Robert-Koch-Institut (RKI), Tim Eckmanns, zitierte eine aktuelle Studie aus den USA, der zufolge im Jahr 2019 weltweit 1,27 Millionen Menschen wegen Antibiotikaresistenzen gestorben sind.
„Damit sind mehr Menschen an Antibiotikaresistenzen gestorben als an HIV oder an Malaria“, betonte Eckmanns gestern auf einer Podiumsdiskussion des Deutschen Netzwerks gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR) in Berlin. Und 4,95 Millionen Menschen sind der Studie zufolge an antibiotikaresistenten Erregern gestorben – wobei nicht klar ist, ob die Resistenz oder der Erreger die Todesursache war.
„Wir haben im Bereich der Antibiotikaresistenzen ein Riesenproblem, das den Menschen gar nicht bewusst ist“, sagte Eckmanns. Denn als Todesursache werde eine Sepsis oder eine Pneumonie angegeben. Dass eine Antibiotikaresistenz der Auslöser war, werde vielfach gar nicht wahrgenommen.
Globale Bedrohung
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby sprach von einer „stillen Pandemie“, die zunehmend die weltweite Gesundheit bedrohe. „Antibiotikaresistenzen führen zu einer höheren Sterblichkeit und zu höheren Behandlungskosten.
Sie haben gravierende wirtschaftliche und soziale Folgen, insbesondere auch für die Länder des globalen Südens“, betonte Diaby. „Wir müssen die Resistenzen als globale Bedrohung verstehen. Und wir müssen Lösungen auf allen Ebenen finden: auf der globalen, der nationalen und der regionalen.“
„Wir unterschätzen massiv, welchen Effekt Antibiotikaresistenzen auf die Gesundheit der Menschen haben“, sagte auch Marc Gitzinger, CEO der Schweizer Pharmafirma BioVersys und Vizepräsident der Beam Alliance, einem Netzwerk von etwa 60 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die mit ihren Produkten Antibiotikaresistenzen bekämpfen wollen.
„Viele Menschen sterben heute an Antibiotikaresistenzen – und das ist vollkommen unnötig. Denn wir haben die Möglichkeit, Antibiotika zu entwickeln. Wir machen es nur nicht, weil es sich wirtschaftlich nicht rentiert.“
Vergütung vom Verkaufsvolumen entkoppeln
Vor diesem Hintergrund forderte Gitzinger ein neues Vergütungssystem: ein System, das es Pharmafirmen ermögliche, das Entwicklungsrisiko auf sich zu nehmen und bei Erfolg vergütet zu werden. „Die Unternehmen brauchen eine planbare Situation“, so Gitzinger. „Deshalb muss die Vergütung vom Verkaufsvolumen entkoppelt werden.“
Denn im Unterschied zu Arzneimitteln, die bei chronischen Erkrankungen eingesetzt werden, würden insbesondere Reserveantibiotika so selten eingesetzt, dass sich eine am Verkaufsvolumen orientierte Vergütung für die Firmen nicht lohne.
Gitzinger schlug sogenannte Pull-Mechanismen zur Vergütung von Antibiotika vor. Dabei werden die Hersteller zum Beispiel von den einzelnen Ländern der Europäischen Union (EU) für das Bereithalten der Antibiotika bezahlt.
„Es geht um das Bestehen des Gesundheitswesens“
„Wir kennen die Gefahren. Und wir wissen, wie wir sie beheben können. Jetzt muss endlich gehandelt werden“, forderte Gitzinger. Dabei gehe es um nichts weniger als das Bestehen des Gesundheitswesens. Denn die meisten modernen Eingriffe, vom Kaiserschnitt bis zur Tumoroperation, funktionierten nicht, wenn es keinen Zugang zu wirksamen Antibiotika gebe.
Das DNAMR hat sich im Mai dieses Jahres gegründet. Es ist ein Netzwerk aus verschiedenen Verbänden, Unternehmen, Institutionen und Personen aus Wissenschaft, medizinischer Versorgung und Gesundheitswirtschaft, deren Ziel es ist, die Entwicklung resistenzbrechender Antibiotika und die dafür notwendige politische Handlungsbereitschaft voranzutreiben. © fos/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134703/Antibiotikaresistenzen-bedrohen-weltweite-Gesundheit
DIGITALISIERUNG – Autonome Autos können sich erschrecken – Bereits Kisten, Fahrräder, Mülleimer und Verkehrskegel am Straßenrand lösen einen Stopp aus – 1.6.2022
Irvine (pte001/01.06.2022/06:00) – Kisten, Fahrräder, Mülleimer und Verkehrskegel können ein fahrerloses Fahrzeug abrupt stoppen, sodass der nachfolgende Verkehr gefährdet wird. Zudem wird so die Lieferung von Passagieren und Gütern beeinträchtigt, so Informatiker Qi Alfred Chen von der University of California, Irvine http://uci.edu . Fahrzeuge könnten nicht zwischen Objekten unterscheiden, die sich rein zufällig auf der Straße befinden, und solchen, die absichtlich platziert werden.
*** Software oft zu konservativ
Chen und sein Team haben sich in ihrer Untersuchung auf Sicherheitslücken fokussiert, die für das Planungsmodul spezifisch sind, einen Teil des Software-Codes, der autonome Fahrsysteme steuert. Diese Komponente überwacht die Entscheidungsprozesse des Fahrzeugs, die unter anderem bestimmen, wann es fährt, die Spur wechselt oder langsamer wird und anhält. „Dieses Planungsmodul ist logischerweise mit einer Fülle von Vorsichtsmaßnahmen konzipiert, weil niemand will, dass fahrerlose Fahrzeuge außer Kontrolle geraten“, sagt Chens Doktorand Ziwen Wan. „Aber unsere Tests haben ergeben, dass die Software übermäßig konservativ entscheiden kann.“ Dies könne dazu führen, dass ein Auto zu einem Verkehrshindernis oder Schlimmerem wird.
Um das Problem näher zu ergründen, hat das Team ein Testwerkzeug namens „PlanFuzz“ entwickelt. Es erkennt Schwachstellen in weitverbreiteten automatisierten Fahrsystemen automatisch. Wie in Videodemonstrationen gezeigt, hat das Team PlanFuzz genutzt, um drei verschiedene Reaktionen der Open-Source-Systeme „Apollo“ und „Autoware“ für autonomes Fahren auf Industrieniveau zu bewerten. Sie fanden heraus, dass Pappkartons und Fahrräder, die am Straßenrand platziert waren, dazu führten, dass Fahrzeuge auf leeren Durchgangsstraßen und Kreuzungen dauerhaft anhielten. In einem weiteren Test wechselten autonom fahrende Autos die Spur, wenn sie eine imaginäre Bedrohung wahrnahmen.
*** Verkehrsfluss wird behindert
„Autonome Fahrzeuge waren an tödlichen Kollisionen beteiligt, die Unternehmen wie Uber und Tesla großen finanziellen und Reputationsschaden zufügten, sodass wir verstehen können, warum Hersteller und Dienstleister zur Vorsicht neigen“, sagt Chen und fügt hinzu. „Aber das übermäßig konservative Verhalten, das viele autonome Fahrsystemen zeigen, stört den reibungslosen Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit.“
https://www.pressetext.com/news/20220601001
DIGITALER ZAHLUNGSVERKEHR – Probleme mit Kartenzahlung auch bei der Bahn – 1.6.2022
siehe unter DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR
SOCIALMEDIA – Deutsche im Bann von WhatsApp und YouTube – „Social-Media-Atlas 2022“: Boomer und Bremer preschen vor, während Nutzung im Osten einbricht – 1.6.2022
Hamburg (pte029/01.06.2022/12:30) – 78 Prozent aller Deutschen nutzen das Social Web, wobei Messenger wie WhatsApp und YouTube (je 71 Prozent) dominieren. Facebook folgt mit 63 Prozent auf Platz drei. Gegenüber 2021 sind vor allem zwei User-Gruppen stärker im Web 2.0 vertreten: Boomer und Bremer. Das zeigt der neue „Social-Media-Atlas 2022“ der Kommunikationsberatung Faktenkontor http://faktenkontor.de unter 3.500 Internet-Nutzern ab 16 Jahren.
*** Sachsen-Anhalt verliert
Bundesweit liegt die Social-Media-Nutzung zwei Prozentpunkte über dem Wert der Vorjahresbefragung und damit recht stabil. Regional beweisen sich die Bayern als die eifrigsten Social-Medianer: 82 Prozent der bajuwarischen Netizens nutzen soziale Medien. Ein Sprung um fünf Prozentpunkte katapultiert den Freistaat an die Spitze der Bundesländer.
Im Gegensatz zum größten liegt die Social-Media-Nutzung im kleinsten Land zwar nur im Bundesschnitt – aber Bremen weißt hier mit einem Anstieg um sieben Prozentpunkte den größten Zuwachs vor. Am wenigsten Anklang finden TikTok, Twitter, Telegram und Co in Sachsen-Anhalt: Hier fiel der Anteil der Social-Media-Nutzer um fünf Prozentpunkte auf nurmehr 68 Prozent.
*** Junge führen, Ältere holen auf
Neun von zehn Onlinern unter 30 greifen auf Web-2.0-Dienste wie Snapchat, Instagram, Pinterest und Co zu, heißt es weiter. Unter den „Silver Surfern“ ab 60 Jahren hat die Social-Media-Nutzung nach Jahren schwindenden Interesses erstmals wieder zugelegt – und das um zehn Prozentpunkte. Zwei von drei Vertretern der „Baby Boomer“ und älterer Generationen im Internet posten, liken, konsumieren oder kommentieren in den Blogs, Foren, Chats und Netzwerken des Social Web.
https://www.pressetext.com/news/20220601029
GESELLSCHAFT – USA: Muslime kommen in Medien oft schlecht weg – Wissenschaftler der University of California haben die Berichterstattung in den USA untersucht – 1.6.2022
Stanford/Santa Barbara (pte002/01.06.2022/06:05) – „Wir fanden eine überwiegend negative Berichterstattung über Muslime, nicht nur in den USA, sondern auch in Großbritannien, Kanada und Australien.“ Zu dem Schluss kommt Muniba Saleem von der University of California, Santa Barabara http://ucsb.edu . Sie hat den Zusammenhang zwischen Medieninformationen und „stereotypen Überzeugungen, negativen Emotionen und der Unterstützung einer schädlichen Politik“ gegenüber muslimischen Amerikanern aufgezeigt.
*** Medien prägen Einstellungen
Um die Entwicklung der medialen Darstellungen von Muslimen und dem Islam besser zu verstehen, hat Saleem gemeinsam mit ihrem Team die Ausrichtung von hunderttausenden von Artikeln über Jahrzehnte analysiert. Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass negative Darstellungen von Muslimen in den Medien überwiegen.
Viele Medien, so das Fazit, liefern Infos, die solche Einstellungen gegenüber Muslimen prägen. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center http://pewresearch.org aus dem Jahr 2007 unter Amerikanern hat gezeigt, dass die negative Meinung der Menschen über Muslime hauptsächlich davon beeinflusst wird, was sie in den Medien gehört und gelesen haben.
*** Muslime geraten in die Kritik
Der Islam wird laut Saleem häufig als gewalttätige Religion dargestellt. Sie und ihr Team haben die Berichterstattung über Muslime mit der über Katholiken, Hindus und Juden analysiert, um herauszufinden, ob spezielle Muslime negativ dargestellt werden. „Unser zentrales Ergebnis ist, dass der durchschnittliche Artikel, in dem Muslime oder der Islam in den USA erwähnt werden, negativer ist als 84 Prozent der Artikel in unserer Zufallsstichprobe. Das bedeutet, dass man wahrscheinlich sechs Artikel in US-Zeitungen lesen müsste, um auch nur einen zu finden, der so negativ ist wie der durchschnittliche Artikel, der Muslime berührt.“
https://www.pressetext.com/news/20220601002
BILDUNG – Österreich: Heuer kein automatisches Aufsteigen mit Fünfer an Schulen – 1.6.2022
An den Schulen gibt es heuer keine Sonderregeln für das Sitzenbleiben. Anders als in den vergangenen beiden Jahren dürfen Schüler mit nur einem Fünfer im Zeugnis damit nicht mehr automatisch in die nächsthöhere Klasse aufsteigen. Das hat Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in einem neuen Erlass klargestellt. Außerdem entfällt parallel zum Aus für die PCR-Tests an den Schulen auch die Corona-Testpflicht für die mündliche Matura.
*** Für Schüler werden die Notenregeln wieder härter
In den vergangenen beiden Jahren galten coronabedingt Erleichterungen für die Schülerinnen und Schüler beim Sitzenbleiben. Mit einem einzigen Fünfer im Zeugnis durfte man automatisch ins nächste Schuljahr aufsteigen. Ausgeschlossen war das nur, wenn das betreffende Fach schon im Vorjahr negativ beurteilt wurde. Auch bei zwei oder mehr Fünfern konnte die Lehrer-Konferenz einen Aufstieg zulassen (auch in diesem Fall aber nur, wenn diese Fächer im Vorjahr positiv abgeschlossen wurden). Weitere Folge: Auch wer grundsätzlich nicht aufsteigen durfte, dann aber alle Nachprüfungen bis auf eine schaffte, durfte automatisch in die nächste Klasse.
Heuer gelten statt der Ausnahmeregelung wieder die normalen Vorgaben des Schulunterrichtsgesetzes, heißt es im Erlass. Damit darf man mit einem einzigen „Nicht Genügend“ im Zeugnis nur dann aufsteigen, wenn die Klassenkonferenz dem zustimmt. Tut sie das nicht, muss man zur Nachprüfung antreten.
Ferner:
*** Ab Donnerstag keine Testpflicht mehr …
*** Abwasser-Schulstandortmonitoring läuft aus …
https://science.apa.at/power-search/13683777331590915955
SICHERHEIT – Österreich: Beunruhigung der Österreicher über Gesundheitsrisiken gestiegen – Sorge über viele Hitzetage hat sich verstärkt – Geringe Sorge über Lebensmittelsicherheit – Internet als wichtigste Informationsquelle – Themen mit höchstem Informationsbedarf: Schadstoffe unterschiedlicher Art – 1.6.2022
Die Menschen in Österreich sind heute über Gesundheitsproblematiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der Umweltverschmutzung und vermehrten Hitzetagen stärker beunruhigt als vor fünf Jahren, berichtet die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Mittwoch im „Risikobarometer Gesundheit 2022“. Gleichzeitig sehen sie sich besser über mögliche Gefahren informiert, so die Experten um Ingrid Kiefer vom Fachbereich Risikokommunikation der AGES.
*** Sorge über viele Hitzetage hat sich verstärkt
Für das Risikobarometer wird seit dem Jahr 2016 jährlich eine repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung und dem Informationsstand der österreichischen Bevölkerung durchgeführt, erklärte AGES-Geschäftsführer Thomas Kickinger im Gespräch mit der APA. Das „Risikobarometer Gesundheit 2022“ wird beim „20 Jahre AGES“-Fest am Mittwoch (1. Juni) in Wien vorgestellt. Die neueste Umfrage 2022 fand genau zwei Wochen nach Kriegsbeginn in der Ukraine statt. „Sie bezieht dadurch auch diese Entwicklung ein“, sagte er.
*** Geringe Sorge über Lebensmittelsicherheit
„Die Top-Sorgen der Österreicher und Österreicherinnen sind der Klimawandel, soziale Ungleichheit und Umweltverschmutzung“, so Kickinger. Am geringsten würden sie hingegen das Risiko bei der Lebensmittelsicherheit einschätzen. „Fast drei Viertel der Befragten sorgen sich hier überhaupt nicht“, erklärte er: „Dass die Sorgen bei diesem Kernthema der AGES so niedrig sind, sehen wir als ein Zeichen, dass man unserer Arbeit großes Vertrauen schenkt.“
Durch die Covid-19-Pandemie bedingt stieg die Angst der Menschen vor Infektionskrankheiten massiv, so die Experten. „Höhepunkt der Besorgnis war 2020, also im ersten Jahr der Pandemie in Österreich, bis 2022 ist sie jedoch wieder gesunken und wurde in der Risikowahrnehmung der Bevölkerung von Bedenken zur Energieversorgung überholt“, berichtet Kickinger. Dies sei wohl auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen.
Auch andere medial sehr präsente Themen wie Mikroplastik, ein Blackout und Pestizide werden als Risiken relativ hoch eingeschätzt, ebenso Täuschung der Verbraucher und Verbraucherinnen etwa bei der Herkunft von Produkten. Nur ein geringer Anteil der österreichischen Bevölkerung würde sein Verhalten nach dem Lesen von Risikoberichten ändern, erklärte der AGES-Experte: „Wer subjektiv Risiken höher einschätzt, ist eher dazu bereit, es dauerhaft zu ändern.“ Überdies würden Frauen unabhängig vom Thema die Gefahren höher einschätzen als Männer.
*** Internet als wichtigste Informationsquelle
Als wichtigste Informationsquelle gaben die Befragten das Internet an, gefolgt von Onlinemedien und dem Fernsehen. Die AGES hat auf diesen Trend reagiert und im heurigen Jahr die Online-Präsenz modernisiert, um ihre wissenschaftlich fundierten Informationen zu den einzelnen Themen einfacher abrufbar und besser zugänglich zu machen. Außerdem sei man vermehrt in sozialen Medien aktiv.
Die AGES wird nach Konsumentenschutzorganisationen sowie der Universität Wien als besonders vertrauenswürdig angesehen, ergab die aktuelle Befragung. „Damit liegen wir noch vor anderen Universitäten, Interessenvertretungen, NGOs, Ministerien und dem ORF“, so Kickinger: „Es ist für uns eine sehr positive Aussage, dass wir in Österreich als kompetente Stelle wahrgenommen werden.“
Die weiteren Ergebnisse des Berichts sind: Die Risikowahrnehmung ist sehr hoch zur Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf die Umwelt, Flächenverbrauch durch Bebauung, Verlust von naturnahen Lebensbereichen und schwindenden Gletschern. Relativ gering ist sie bei der Wasserqualität und bei krankmachenden Keimen in Lebensmitteln.
Die Menschen in Österreich sind im Jahr 2022 vor allem über die steigende Zahl an Hitzetagen und Hitzewellen, die Flächenversiegelung und die Bodenqualität stärker beunruhigt als 2017. Deutlich weniger als noch vor sechs Jahren sorgen sich die befragten Personen über schädliche Stoffe, die bei der Zubereitung von Lebensmitteln entstehen, Antibiotikaresistenzen, Arzneimittelnebenwirkungen und hormonähnliche Stoffe in Lebensmitteln und Körperpflegeprodukten.
*** Themen mit höchstem Informationsbedarf
Rund drei Viertel der Befragten fühlen sich nicht ausreichend informiert bei hormonähnlichen Stoffen, Schimmelgiften in Lebens- und Futtermitteln, Antibiotikarückständen und bei schädlichen Stoffen, die bei der Zubereitung entstehen. Diese Themen wiesen bereits 2017 den höchsten Informationsbedarf auf. Es nahm bei allen davon bis 2022 jedoch der Anteil ab, der sich nicht informiert fühlt.
Generell sei die subjektive Einschätzung des Informationsstandes über die einzelnen Risiken dieses Jahr höher als 2017, so die Experten. Besonders groß sei der Unterschied bei neuen Krankheiten für den Menschen, Flächenverbrauch, allergenen Stoffen in der Umwelt und in Lebensmitteln sowie bei den Krankheitserregern. Weniger informiert als 2017 fühlen sich die Befragten hingegen bei den Risiken Fehl- oder Überernährung, Gefahren durch häufigere und intensive Starkniederschläge, Hitze und Wasserqualität.
Service: AGES-Risikobarometer: http://go.apa.at/kHzX1EdH
https://science.apa.at/power-search/14092331851085039151
# # # AUS ALLER WELT # # #
BÖRSEN – Ölpreise gestiegen – Setzt Opec+ Abkommen mit Russland aus? – Brent steigt auf 117,31 und WTI auf 116,19 USD je Fass – Blick auf EU-Öl-Embargo – Opec: Sudprnfirtunh Russlands beim nächsten Treffen kein Thema – Exportmenge auf Niedrigststand: Libyien mit Förderschwierigkeiten – 1.6.2022, 18:17
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Mittwoch zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 117,31 US-Dollar. Das waren 1,70 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,57 Dollar auf 116,19 Dollar. Die Ölpreise hatten nach den Öl-Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen Russland am Vortag den höchsten Stand seit Anfang März erreicht.
Ein Grund für den jüngsten Ölpreisanstieg war die Aussicht auf ein vermindertes Angebot aus Russland infolge neuer Sanktionen der Europäischen Union (EU) angesichts des Krieges in der Ukraine. Die EU-Staaten hatten sich nach wochenlangem Ringen auf einen Boykott von bestimmten Öllieferungen aus Russland verständigt.
In den Blick rückt nun das Verhalten der Mitglieder des Ölkartells Opec+, zu dem neben den Opec-Staaten unter anderem auch Russland gehört. Laut dem „Wall Street Journal“ wird erwogen, das Ölförderabkommen mit Russland auszusetzen. Denn die Sanktionen des Westens würden die Fähigkeiten des Landes untergraben, mehr Rohöl zu fördern, um die Produktionsziele des Verbundes zu erfüllen.
„Die Herausnahme Russlands würde Saudi-Arabien und anderen Länder mit freien Förderkapazitäten die Möglichkeit geben, die Produktion stärker auszuweiten“, kommentierte Carsten Fritsch, Devisenexperte bei der Commerzbank. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat jedoch von Delegierten erfahren, dass eine Suspendierung Russland auf dem Treffen an diesem Donnerstag kein Thema sein werde. Bislang geht der Markt von einer weiteren moderaten Erhöhung der Fördermenge aus.
Gestützt wurden die Ölpreise durch die Lage im Ölförderland Libyen. Dort sind die Rohölexporte im Mai auf das niedrigste Niveau seit Oktober 2020 gefallen. Das Ölförderung wird durch gewalttätige Auseinandersetzungen und eine schlechte Wartung der Ölförderanlagen belastet./jsl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56208695-oelpreise-gestiegen-setzt-opec-abkommen-mit-russland-aus-016.htm
BÖRSEN – US-Anleihen leiden unter nachlassender Risikoscheu – Rendite für zehnjährige Staatsanleihen steigt auf 2,94 Prozent – 1.6.2022, 21:41
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben zur Wochenmitte an ihre deutlichen Vortagsverluste angeknüpft. Sie litten unter der im Tagesverlauf nachlassenden Risikoscheu der Anleger. Im Gegenzug stiegen die Renditen für die als besonders sicher geltenden, festverzinslichen Wertpapiere.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) weitete angesichts schrumpfender Verluste an der Wall Street am Mittwoch sein moderates Anfangsminus aus – zuletzt verlor er 0,69 Prozent auf 119,02 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg auf 2,94 Prozent.
Als entscheidender Kursfaktor an den Märkten erwiesen sich starke Stimmungsdaten aus der US-Industrie. Dem Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zufolge verbesserte sich die Stimmung dort im Mai überraschend. Volkswirte hatten hingegen mit einer Stimmungseintrübung gerechnet./gl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56209909-us-anleihen-leiden-unter-nachlassender-risikoscheu-016.htm
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Deutliche Kursverluste – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen steigt auf 1,18 Prozent – 1.6.2022, 18:17
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch deutlich nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 0,50 Prozent auf 150,87 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 1,18 Prozent.
Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Mai überraschend verbessert. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) stieg entgegen den Erwartungen von Volkswirten an. „Die US-Konjunktur bleibt damit auf Expansionskurs, auch wenn Belastungsfaktoren wie hohe Preise und Lieferengpässe präsent bleiben“, kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Probleme bremsten die Industrie offenbar nicht aus. Die Zinserhöhungserwartungen in den USA werden so gestützt. Dies belastet die Anleihekurse.
Stimmungsdaten aus der Industrie der Eurozone bewegten die Kurse wenig. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel im Mai auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren. Die Industrie leidet schon seit längerem unter einer Vielzahl von Problemen, darunter erhebliche Lieferprobleme wegen des Ukraine-Kriegs und der scharfen Corona-Politik Chinas./jsl/he
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56208697-deutsche-anleihen-deutliche-kursverluste-016.htm
ZENTRALBANKEN – USA – US-Notenbank: Wirtschaftswachstum schwächt sich ab – Beige Book – 1.6.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Das Wirtschaftswachstum in den USA hat sich laut einem Bericht der US-Notenbank Fed zuletzt abgeschwächt. In allen zwölf Distrikten der Fed sei die Wirtschaftsleistung aber weiter gewachsen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book). Mehrheitlich sei aber nur „ein leichtes oder bescheidenes Wachstum“ beobachtet worden. Im am 20. April veröffentlichten Bericht war noch von einem insgesamt moderatem Wachstum gesprochen worden. Vier Distrikte beobachteten ausdrücklich einen Rückgang des Wachstums./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56209633-us-notenbank-wirtschaftswachstum-schwaecht-sich-ab-beige-book-016.htm
ZENTRALBANKEN – USA – US-Notenbank: Arbeitsmarkt und Lieferketten als Herausforderungen – 1.6.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Wirtschaft ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge zuletzt kontinuierlich gewachsen. Wie aus dem Konjunkturbericht Beige Book hervorgeht, meldeten die meisten Distrikte allerdings ein geringes oder moderates Wachstum. Zu den größten Herausforderungen zählten die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt und die Störungen der Lieferketten. Steigende Zinsen, die Inflation, der Ukraine-Krieg und Pandemiefolgen seien ebenfalls genannt worden.
Die Beschäftigung sei in allen Distrikten moderat gestiegen, Arbeitskräfte seien knapp. Mit Blick auf die Inflation seien in den meisten Regionen starke oder robuste Preiserhöhungen verzeichnet worden, insbesondere bei den Input-Preisen.
Mit dem Beige Book bereitet die US-Notenbank die jeweils nächste Sitzung vor. Es ist eine Zusammenfassung von Kommentaren der zwölf regionalen Zentralbanken der USA, die über die aktuelle wirtschaftliche Lage in ihren jeweiligen Regionen berichten. Die nächste Sitzung der Fed findet am 14. und 15. Juni statt.
Im Mai hat die Fed angesichts der hohen Inflation und der drohenden Überhitzung am Arbeitsmarkt den Leitzins um 50 Basispunkte erhöht, der größte Zinsschritt seit 22 Jahren. Fed-Chef Jerome Powell und einige seiner Kollegen haben bereits signalisiert, dass nach dem großen Zinsschritt im Mai ähnliche Maßnahmen bei den nächsten beiden Sitzungen folgen werden.
DJG/mgo/err © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56209737-us-notenbank-arbeitsmarkt-und-lieferketten-als-herausforderungen-015.htm
ZENTRALBANKEN – KANADA – Bank of Canada erhöht Leitzins erneut um 50 Basispunkte – 1.6.2022
Die kanadische Notenbank setzt die Straffung ihrer Geldpolitik angesichts der hohen Inflation fort. Wie die Bank of Canada mitteilte, erhöhte sie den Leitzins abermals um 50 Basispunkte auf 1,5 Prozent. Sie kündigte zudem an, sie sei bereit, noch entschiedener zu handeln, um die Inflation auf das Ziel von 2 Prozent von derzeit fast 7 Prozent zu drücken.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56209291-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56207599-kanadas-notenbank-hebt-leitzins-erneut-deutlich-an-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Decarbonisierungspolitik treibt Inflation: EZB-Präsidentin Lagarde sieht mittelfristig „Greenflation“ – 1.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Übergang zu einer Wirtschaft mit geringem CO2-Aufkommen wird die Inflation im Euroraum nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde mittelfristig antreiben. Bei einem Panel im Rahmen der „Green-Swan-Konferenz“ der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) äußerte Lagarde die Einschätzung, dass die Klimaziele möglicherweise noch ehrgeiziger als bisher ausfallen müssten, was auch einen höheren CO2-Preis nach sich ziehen würde.
„Mittelfristig wird der Kostendruck durch den grünen Übergang („Greenflation“) sicherlich stärker sein. Er wird sowohl mit der Dekarbonisierung als auch mit dem Übergang selbst zusammenhängen“, sagte Lagarde und nannte dafür drei Gründe:
1. „Wir werden wahrscheinlich ehrgeizigere Übergangsziele haben müssen, und das wird zu einer höheren CO2-Bepreisung führen“, sagte sie. Lagarde berief sich dabei auf jüngste Erkenntnisse, denen zufolge die Erderwärmung derzeit mindestens doppelt so rasch ablaufe wie geplant.
2. „Wir werden wahrscheinlich eine höhere Nachfrage nach Mineralien und Metallen haben, die dringend für den Übergang benötigt werden“, sagte die EZB-Präsidentin. Das gelte zum Beispiel für die Autoindustrie. Abhängigkeit von wenigen Lieferanten müsse hier vermieden werden. „Wir müssen den Übergang sehr vorsichtig planen.“
3. Lagarde zufolge wird es wahrscheinlich weniger Investitionen in fossile Brennstoffe geben – in die Erkundung, das Raffinieren und den Transport. „Weil die Nachfrage wahrscheinlich hoch bleiben wird, werden wir hier auch Preisdruck sehen.“
Lagarde zufolge gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Kapazität an erneuerbaren Energien „langfristig sehr wahrscheinlich zunehmen wird“, was die Preise sinken lassen dürfte. „Aber dafür müssen wir erst die kurz- und mittelfristigen Schritte gegangen sein“, sagte die EZB-Präsidentin.
Kurzfristig ist Lagarde zufolge „Greenflation“ nicht das Problem, sondern „Fossilflation“, also der Inflationsdruck durch höhere Preise fossiler Energieträger. Dagegen seien die Preise von „grünen Gütern“ wie Solarpanelen und Windturbinen über längere Zeit gesunken, und dieser Trend habe sich erst vor kurzem etwas umgekehrt.
DJG/hab/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56207112-ezb-praesidentin-lagarde-sieht-mittelfristig-greenflation-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde hofft auf EZB-Vorzugszinsen bei „grünen Krediten“ – Japan prüft, China wendet Fazilitäten für grüne Kredivergabe – EZB verflgt weiter die 2021 beschlosssene Geldpolitische Leitlinie einschließlich eines Klima-Aktionsplans – 1.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Präsidentin Christine Lagarde hofft, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in der Lage sein wird, Investitionen in umweltfreundliche Projekte mit Vorzugszinsen unterstützen zu können. Bei der „Green-Swan-Konferenz“ der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sagte Lagarde unter Bezugnahme auf die jüngste Reform der geldpolitischen Strategie: „Fazilitäten für eine grüne Kreditvergabe waren vor einem Jahr nicht vorgesehen, aber ich gebe sie noch nicht auf.“
Japan prüfe dieses Werkzeug, China wende es an – „warum sollten wir nicht offen dafür sein“. Sie wisse, dass dies nicht direkt im EZB-Mandat vorgesehen sei, aber wenn man es nicht versuche, werde man keinen Erfolg haben. „Zählen Sie auf mich.“ Sie hoffe, im nächsten Jahr beim Projekt eines „gezielten Kreditvergabemechanismus“ für grüne Investitionen voranzukommen, das sich auf die entsprechenden Erfahrungen Chinas und Japans stütze. „Ich hoffe, dass wir darüber nicht zu lange diskutieren müssen“, sagte sie.
Der Gouverneur der People’s Bank of China (PBoC), Yi Gang, hatte in der Diskussion gesagt, dass die PBoC eine Kreditfazilität mit einem Zins von 1,75 Prozent habe, mit der sie den Geschäftsbanken Anreize für eine Vergabe umweltfreundlicher Kredite geben wolle.
Die EZB hatte 2021 eine neue geldpolitische Strategie beschossen und parallel dazu einen mehrjährigen Klima-Aktionsplan auf den Weg gebracht. Die EZB will künftig beim Einsatz geldpolitischer Instrumente deren Klimawirkung berücksichtigen. Bei Verfügbarkeit gleichwertiger Instrumente soll das klimafreundlichere zur Anwendung kommen.
Zudem prüft die EZB in ihrer Rolle auf Bankenaufseherin, ob die Institute Klimarisiken ausreichend berücksichtigen. Dagegen scheint es jedoch passiven Widerstand zu geben. Lagarde wies in der Veranstaltung darauf hin, dass ausweislich des Klimastresstests 2021 die Hälfte der Banken keine konkreten Pläne dafür habe, Klimarisiken in ihrer Strategie zu berücksichtigen.
DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56206404-lagarde-hofft-auf-ezb-vorzugszinsen-bei-gruenen-krediten-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission: Kroatien kann Euro am 1. Januar 2023 einführen – Alle vier nominellen Konvergenzkriterien sind erfüllt – Kroatische Gesetzgebung ist mit EU-Vertrag und Statut von Eurosystem und Europäischer Zentralbank (EZB) kompatibel – 1.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Kroatien erfüllt nach Einschätzung der EU-Kommission alle notwendigen Voraussetzungen für den Beitritt zur Eurozone und kann die Gemeinschaftswährung am 1. Januar 2023 einführen. Wie die Kommission in ihrem Konvergenzbericht mitteilte, erfüllt das Land alle vier nominellen Konvergenzkriterien, und seine Gesetzgebung ist mit den Forderungen des EU-Vertrags und des Statuts von Eurosystem und Europäischer Zentralbank (EZB) kompatibel. Die Zahl der Euro-Länder steigt damit auf 20. Kroatien ist nach Slowenien (2007) die zweite ehemalige jugoslawische Teilrepublik, die den Euro einführt.
„Nach ihrer Bewertung und unter Berücksichtigung der zusätzlichen Faktoren, die für wirtschaftliche Integration und Konvergenz, einschließlich der Entwicklung der Zahlungsbilanzen und der Integration der Produkt-, Arbeits- und Finanzmärkte, ist die Kommission der Auffassung, dass Kroatien die Voraussetzungen für die Einführung des Euro erfüllt“, heißt es in einer Mitteilung.
Sie habe daher auch Vorschläge für einen Beschluss des Rates und eine Verordnung des Rates über die Einführung des Euro in Kroatien angenommen. „Der Rat wird die endgültigen Entscheidungen über die Einführung des Euro in Kroatien in der ersten Hälfte des Monats Juli treffen, nach Erörterungen in der Eurogruppe und im Europäischen Rat sowie nach den Stellungnahmen des Europäischen Parlaments und der EZB“, heißt es weiter. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56208204-eu-kommission-kroatien-kann-euro-am-1-januar-2023-einfuehren-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56209693-roundup-4-eu-kommission-gibt-gruenes-licht-fuer-einfuehrung-des-euro-in-kroatien-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Kroatiens Inflation auch künftig über EU-Durchschnitt: EZB sorgt sich um langfristige Inflationskonvergenz Kroatiens – Kroatiens Plan der Euro-Einführung zum 1. Januar 2023 unter Argusaugen – Ausreichende Haushaltsdisziplin: starker Rückgang der Schuldenquote – 1.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) ist besorgt darüber, dass die Inflation des Euro-Beitrittskandidaten Kroatiens längerfristig über dem Durchschnittswert des Euroraums liegen könnte. In ihrem alle zwei Jahre erscheinenden Konvergenzbericht zu den EU-Staaten, die noch nicht den Euro eingeführt haben, weist die EZB darauf hin, dass Kroatiens Inflation in den zwölf Monaten bis April 2022 zwar unterhalb des Referenzwerts gelegen habe, aber demnächst steigen dürfte. „Es gibt Bedenken, ob die Inflationskonvergenz in Kroatien längerfristig nachhaltig ist“, warnt sie.
Um den Aufbau eines übermäßigen Preisdrucks und makroökonomischer Ungleichgewichte zu verhindern, müsse der Konvergenzprozess durch geeignete Maßnahmen unterstützt werden. Kroatien will am 1. Januar 2023 den Euro einführen.
Laut EZB lag die Inflationsrate Kroatiens im Prüfzeitraum bei 4,7 Prozent und damit etwas unter dem Referenzwert von 4,9 Prozent. Dieser Referenzwert wurde allerdings nicht auf Basis des Euroraum-Durchschnitts, sondern der Entwicklung in den drei Ländern mit der niedrigsten Inflation – Finnland, Frankreich und Griechenland – ermittelt, wobei die Ausreißer Malta und Portugal ausgeklammert wurden. Für die nächsten Monate rechnet die EZB mit einem Anstieg der Inflation in Kroatien.
Die EZB weist ferner darauf hin, dass die EU-Kommission vor Risiken für die mittelfristige Schuldentragfähigkeit Kroatiens gewarnt habe. Das Land wies 2021 eine Defizitquote von 2,9 Prozent und eine Schuldenquote von 79,8 (2020: 87,3) Prozent auf. „Der starke Rückgang der Schuldenquote gewährleistet die Erfüllung des Schuldenstandskriteriums“, schreibt die EZB. Um gesunde öffentliche Finanzen zu gewährleisten und die Schuldenquote auf einen langfristigen Abwärtspfad zu bringen, müsse Kroatien aber unbedingt die geplanten Finanzreformen umsetzen.
Mit Blick auf die Konvergenz von Wechselkurs und langfristige Zinsen sowie auf die Unabhängigkeit der kroatischen Zentralbank hat die EZB keine Bedenken. Sie schreibt aber auch: „Strukturreformen würden Kroatien helfen, sein institutionelles und unternehmerisches Umfeld zu verbessern, den Wettbewerb zu fördern und die Effizienz der öffentlichen Verwaltung und des Justizsystems zu steigern.“
*** Kroatiens Großbanken werden bereits seit Oktober 2020 von der EZB überwacht.
Der Bericht enthält außerdem Stellungnahmen zu Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden. Diese Länder planen jedoch keinen unmittelbaren Euro-Beitritt. DJG/hab/apo© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56208203-ezb-sorgt-sich-um-langfristige-inflationskonvergenz-kroatiens-015.htm
USA – INFRASTRUKTUR – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 1.6.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 1,2 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 0,6 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 0,3 Millionen Barrel nach minus 4,2 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Donnerstag veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,5 Millionen und bei Benzin ein Minus von 0,1 Millionen Barrel.
DJG/DJN/err © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56210688-api-daten-zeigen-rueckgang-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm
USA – ISM-Index für US-Industrie steigt im Mai – Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 56,1 (Vormonat: 55,4) – Auftragseingänge haben sich verbessert – Beschäftigungsindikator mit Rückgang – Nachfrage treibt weiterhin – 1.6.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Mai beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 56,1 (Vormonat: 55,4). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 54,5 prognostiziert.
Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum signalisiert.
Unter den stark beachteten Unterindizes stieg der für Neuaufträge auf 55,1 (Vormonat: 53,5), jener für die Beschäftigung ging zurück auf 49,6 (Vormonat: 50,9).
Der Index für die Produktion nahm zu auf 54,2 (Vormonat: 53,6), während der Subindex der Preise einen Rückgang auf 82,2 (Vormonat: 84,6) auswies.
DJG/DJN/mus/sha © 2022 Dow Jones News
&&& dpa-AFX: … Verbessert haben sich die Auftragseingänge. Auf sehr hohem Niveau hat sich hingegen der Preisindikator eingetrübt. Verschlechtert hat sich auch der Beschäftigungsindikator. Er signalisiert sogar einen Rückgang der Stellenentwicklung.
Die Industrie werde weiterhin durch die Nachfrage angetrieben, schreibt das ISM in einer Mitteilung. Das Angebot werde jedoch durch anhaltende Lieferengpässe beschränkt. Den Unternehmen sei es gelungen, Fortschritte bei der Behebung des Arbeitskräftemangels zu erreichen.
Der Stimmungsindikator für die US-Industrie, der als Gradmesser für das gesamtwirtschaftliche Wachstum gilt, liegt weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Werte über der Marke deuten auf eine wirtschaftliche Belebung hin. Darunter signalisiert der Indikator eine Schrumpfung./jsl/bgf/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56207576-ism-index-fuer-us-industrie-steigt-im-mai-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56207604-usa-industriestimmung-steigt-ueberraschend-016.htm
USA – S&P Global: Aktivität in US-Industrie zeigt im Mai nachlassende Tendenz – 1.6.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Mai im Vergleich zum Vormonat verlangsamt. Der von S&P Global (ehemals IHS Markit) in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 57,0 von 59,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 57,3 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 57,5 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
„Eine solide Expansion im verarbeitenden Sektor im Mai sollte zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal beitragen“, sagte Chefökonom Chris Williamson. „Die Wachstumsrate hat sich allerdings verlangsamt, die Produzenten berichten von anhaltenden Problemen in den Lieferketten und auf dem Arbeitsmarkt, sowie einem langsameren Nachfragewachstum.“
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en
DJG/mgo/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56207508-s-p-global-aktivitaet-in-us-industrie-zeigt-im-mai-nachlassende-tendenz-015.htm
USA – USA: Bauausgaben steigen leicht – 1.6.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Bauausgaben im April nur leicht gestiegen. Im Monatsvergleich legten sie um 0,2 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlicheren Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat legten die Ausgaben um 12,3 Prozent zu.
Der US-Bausektor profitiert seit längerem von der hohen Nachfrage nach Wohnraum. Seit einiger Zeit wird er jedoch auch durch einige Entwicklungen gebremst, insbesondere durch erhebliche Materialengpässe, steigende Baupreise und anziehende Hypothekenzinsen./bgf/jsl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56207602-usa-bauausgaben-steigen-leicht-016.htm
NORDKOREA – USA – USA drohen Nordkorea mit schärferen UN-Sanktionen – 1.6.2022, 9:31
Die USA wollen sich für schärfere UN-Sanktionen gegen Nordkorea einsetzen, falls das Land einen Atomtest vornimmt. „Wir werden das auf jeden Fall tun“, sagte die UN-Botschafterin der USA Linda Thomas Greenfield auf eine entsprechende Journalistenfrage. Zunächst müsse die UNO jedoch die bestehenden Sanktionen durchsetzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56201315-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – INTERNATIONAL – Investoren stufen Russland als säumigen Zahler ein – 1.6.2022
Russland gilt in der Finanzwelt als säumiger Zahler. Weil das Land Verzugszinsen auf eine verzögerte Rückzahlung von Staatsanleihen nicht beglichen habe, sei ein „Failure to Pay Credit Event“ eingetreten, teilte das Investorenkomitee CDDC heute mit. Dadurch können Käufer von Zahlungsausfallversicherungen ihren Schaden bei Anbietern dieser Credit Default Swaps (CDS) geltend machen.
Im konkreten Fall ging es um ein Volumen von 1,9 Millionen Dollar. Russland, das wegen westlicher Sanktionen als Reaktion auf den Einmarsch in die Ukraine nur eingeschränkt Devisengeschäfte tätigen kann, hatte einen Anfang April fälligen Bond erst kurz vor Ablauf der Nachfrist am 2. Mai zurückgezahlt.
Da die genannten Verzugszinsen darin nicht enthalten waren, hatten Gläubiger den Fall dem CDDC vorgelegt. Das Gremium will die Causa Russland den Angaben zufolge am Montag erneut erörtern.
Weitere Zahlungsausfälle erwartet
Einige Investoren bezeichnen weitere Zahlungsausfälle Russlands als unvermeidlich, da eine Ausnahmeregelung der USA, die dem Land die Bedienung seiner Auslandsschulden ermöglichte, Ende Mai ausgelaufen ist. Das Volumen russischer Fremdwährungsanleihen beläuft sich auf etwa 40 Milliarden Dollar.
Knapp zwei Milliarden Dollar sind bis Jahresende in Form von Zinsen und Rückzahlungen fällig. Der nächste Termin ist am 23. Juni, wenn Zinsen in Höhe von 235 Millionen Dollar überwiesen werden müssen. Berechnungen der Bank JPMorgan zufolge sind derzeit CDS auf russische Anleihen im Volumen von 2,54 Milliarden Dollar im Umlauf.
Russland verfügte kurz vor Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine über Devisen- und Goldreserven von knapp 650 Milliarden Dollar. Außerdem verdient es mit Rohstoffexporten weiterhin jede Woche Milliarden. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3269036/
AUSTRALIEN – Australiens Wirtschaft wächst solide – Ausblick getrübt – 1.6.2022
Die australische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2022 solide gewachsen und hat die Unterbrechungen wegen Omikron und die Überschwemmungen an der Ostküste zu Beginn des Jahres gut überstanden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte das australische Statistikamt mit. Volkswirte hatten mit einem BIP-Wachstum von 0,6 Prozent für das Quartal und 3,0 Prozent für das Jahr gerechnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56201315-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
TÜRKEI – GRIECHENLAND – Erdogan kündigt Abkommen mit Griechenland auf – 1.6.2022
Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen der Türkei und Griechenland hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ein Abkommen mit Athen aufgekündigt. Es werde „keine bilateralen Treffen mehr“ mit führenden griechischen Politikern geben, da diese „nicht ehrlich“ seien, sagte Erdogan in einer Rede vor der Fraktion seiner Partei AKP im türkischen Parlament.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56209291-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 2.6.2022
https://www.n-tv.de/politik/06-18-CDU-laesst-deutsche-Abkehr-von-russischem-Ol-juristisch-pruefen–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Russen im Osten auf dem Vormarsch – Merkel beschuldigt Moskau *** Russischer Vormarsch im Osten – Ukraine: 20 Ortschaften im Süden zurückerobert – Merkel wirft Moskau Völkerrechtsbruch vor – Ungarn blockiert Sanktionen wegen Kirchenführer – Moderne Flugabwehr aus Deutschland – Polen und Ukraine prüfen gemeinsame Rüstungsbetriebe – Das bringt der Tag heute * Meldungkranz am Ende des Beitrags – 2.6.2022, 7:08
Im Kampf um Sjewjerodonezk setzen russische Truppen ihre schrittweise Eroberung der Großstadt Sjejwerodonezk fort. Die ukrainischen Truppen melden Erfolge im Süden. Merkel spricht erstmals über den Krieg und die Orban-Regierung verhindert zumindest vorerst weitere Strafmaßnahmen gegen Russland.
*** Russischer Vormarsch im Osten
Das ukrainische Militär gestand ein, dass russische Truppen bei Gefechten in der umkämpften ostukrainischen Großstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk „teilweise Erfolg“ haben. Der Feind habe die Kontrolle über den östlichen Teil der Stadt, teilte der Generalstab am Mittwochabend mit. Der Sturm auf die Großstadt dauere an, hieß es. Die prorussischen Separatisten behaupteten, sie hätten bereits mehr als 70 Prozent der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Sjewjerodonezk ist das Verwaltungszentrum in dem von der Ukraine kontrollierten Teil des Gebiets Luhansk. Um die Stadt wird seit Wochen gekämpft. Sollten die russischen Truppen die Stadt einnehmen, hätten sie die komplette Kontrolle über die Region Luhansk. Die Einnahme der Gebiete Luhansk und Donezk ist eins der von Putin ausgegebenen Ziele.
*** Ukraine: 20 Ortschaften im Süden zurückerobert
Die ukrainische Armee eroberte nach Militärangaben im Gebiet Cherson 20 besetzte Ortschaften zurück. Aus diesen Dörfern sei etwa die Hälfte der Bevölkerung geflüchtet, hieß es. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben nicht. Es gibt aber seit Tagen Berichte über Vorstöße der ukrainischen Armee im Süden. In Stryj in der Westukraine schlugen Mittwochabend mutmaßlich mehrere russische Raketen ein. Ersten Angaben nach wurden fünf Menschen verletzt.
*** Merkel wirft Moskau Völkerrechtsbruch vor
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte in ihrer ersten öffentlichen Rede seit rund einem halben Jahr den Angriff auf die Ukraine eine „tiefgreifende Zäsur“. Sie wolle keine Einschätzungen von der Seitenlinie abgeben, sagte Merkel in Berlin. Doch markiere Russlands Einmarsch in das Nachbarland einen eklatanten Bruch des Völkerrechts. „Meine Solidarität gilt der von Russland angegriffenen, überfallenen Ukraine und der Unterstützung ihres Rechts auf Selbstverteidigung.“ Sie unterstütze Anstrengungen der Bundesregierung, der EU, der USA, der NATO, der G7 und der UN, „dass diesem barbarischen Angriffskrieg Russlands Einhalt geboten wird“.
*** Ungarn blockiert Sanktionen wegen Kirchenführer
Die Regierung in Budapest verlangt, die geplanten Strafmaßnahmen gegen Patriarch Kirill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, zu streichen. Das bestätigten mehrere Diplomaten in Brüssel. Der Ausweg aus dieser diplomatischen Blockade ist unklar. Patriarch Kirill soll nach dem Willen der anderen EU-Staaten wegen seiner Unterstützung für den russischen Angriffskrieg auf die Sanktionsliste kommen. Dieser pflegt engen Kontakt zu Präsident Wladimir Putin. Er stellte sich in seinen Predigten immer wieder hinter den Kriegskurs und behauptete zuletzt, dass Russland noch nie ein anderes Land angegriffen habe. Der Plan in Brüssel war eigentlich, das Beschlussverfahren für das sechste Sanktionspaket am Mittwoch auf den Weg zu bringen. Ungarn setzte durch, dass Öllieferungen per Pipeline zunächst von dem geplanten Ölembargo ausgenommen werden. Konkret würden Sanktionen gegen Kirill bedeuten, dass der Geistliche nicht mehr in die EU einreisen darf. Möglicherweise vorhandene Vermögenswerte würden eingefroren.
*** Moderne Flugabwehr aus Deutschland
Bundeskanzler Scholz hatte am Mittwoch im Bundestag die Lieferung des Flugabwehrsystems IRIS-T des deutschen Herstellers Diehl an die Ukraine angekündigt. Dazu kommt ein Ortungsradar, mit dem Artilleriestellungen aufgespürt werden. Bei Letzterem dürfte es sich um das System Cobra handeln. Ein genaues Lieferdatum nannte Scholz nicht. „Aber da ist jetzt kein Hindernis mehr.“ Nach Angaben aus Regierungskreisen sollen zudem vier Mehrfachraketenwerfer MARS II aus Beständen der Bundeswehr bis Ende Juni geliefert werden. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk begrüßte die Ankündigung.
*** Polen und Ukraine prüfen gemeinsame Rüstungsbetriebe
Polen sagte dem Nachbarland bei einem Besuch von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in Kiew weitere Hilfen zu. Sein Land sei auch gebeten worden, bei der Ausfuhr von ukrainischem Getreide zu helfen. Bei den Konsultationen wurde nach Kiewer Angaben vereinbart, den Aufbau gemeinsamer Rüstungsfirmen zu prüfen. Dies werde die Militärzusammenarbeit auf eine neue Ebene heben, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal. Morawiecki und sein Vize Jaroslaw Kaczynski, der Vorsitzende von Polens nationalkonservativer Regierungspartei PiS, sprachen auch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj.
*** Das bringt der Tag heute
* In Brüssel wird weiterhin nach Wegen zur Überwindung des ungarischen Vetos gesucht.
* Währenddessen wird in der slowakischen Hauptstadt Bratislava über die Sicherheitslage im Osten Europas gesprochen. Zu den prominentesten Rednern beim Globsec Forum Bratislava 2022 zählen gleich am ersten Tag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der per Videokonferenz zugeschaltete Selenskyj.
Quelle: ntv.de, hul/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Russen-im-Osten-auf-dem-Vormarsch-Merkel-beschuldigt-Moskau-article23372193.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Kein Halten um jeden Preis Warum die Ukraine in Sjewjerodonezk den Kampf verweigert
https://www.n-tv.de/politik/Warum-die-Ukraine-in-Sjewjerodonezk-den-Kampf-verweigert-article23371629.html
Deutsche Flugabwehr für Ukraine Merz und Scholz beharken sich in Generaldebatte
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Merz-und-Scholz-beharken-sich-in-Generaldebatte-article23370683.html
Intratext-Links
https://www.n-tv.de/politik/Merkel-verurteilt-barbarischen-Angriffskrieg-article23371877.html
https://www.n-tv.de/politik/Ungarn-blockiert-EU-Sanktionspaket-erneut-article23371818.html
Meldungen in anderen Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56211977-roundup-ungarn-veto-bremst-sanktionen-gegen-moskau-die-nacht-im-ueberblick-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Der 98. Kriegstag im Überblick: Gouverneur gibt Sjewjerodonezk noch zwei Tage – Berlin und Washington machen Kiew glücklich *** 20 Prozent von Sjewjerodonezk sind Niemandsland – ISW vermutet Kalkül – US-Mehrfachraketenwerfer bald einsetzbar – Deutschland liefert, Melnyk jubelt – Lawrow warnt vor Ausweitung des Konflikts – Ungarn blockiert Öl-Embargo erneut – Dänemark bindet sich in der Verteidigung an EU * Meldungskranz am Ende des Beitrags –
1.6.2022, 22:33
Russische Soldaten stoßen in der Ostukraine weiter vor. Der Gouverneur gibt dem Widerstand in Sjewjerodonezk nur noch zwei Tage. US-Militärexperten sehen im schnellen Fall der Stadt allerdings ein kluges militärisches Kalkül. Die USA und Deutschland versprechen Kiew erstmals hochmoderne Raketenwerfer, trotz massiver Drohungen aus Moskau. Ungarn blockiert erneut das gerade verhandelte Öl-Embargo. Der 98. Kriegstag im Überblick.
*** 20 Prozent von Sjewjerodonezk sind Niemandsland
Die ukrainischen Streitkräfte halten nur noch 20 Prozent der im Osten gelegenen Stadt Sjewjerodonezk. Es bestehe aber weiter die Hoffnung, dass sie eine vollständige Einnahme durch russische Truppen verhindern könnten, sagte der Bürgermeister der in der Region Luhansk gelegenen Industriestadt, Olexandr Strjuk. Die russischen Soldaten kontrollierten 60 Prozent der Stadt. Die restlichen 20 Prozent seien zu Niemandsland geworden, sagte Strjuk.
12.000 bis 13.000 Menschen hielten sich noch in Sjewjerodonezk auf. Gegenwärtig sei es nicht möglich, sie in Sicherheit zu bringen oder ihnen Lebensmittel zu liefern. Die Frage, wo er sich selbst aufhalte, ließ der Bürgermeister unbeantwortet. Regionalgouverneur Serhij Gajdaj rechnete dagegen mit einer vollständigen Einnahme von Sjewjerodonezk in den nächsten zwei bis drei Tagen. Nach seinen Angaben ziehen sich die ukrainischen Einheiten nach Lyssytschansk zurück.
*** ISW vermutet Kalkül
Das US-Militärforschungsinstitut ISW vermutete hinter der fast kampflosen Aufgabe von Sjewjerodonezk Kalkül. Kiews Militärplaner hätten mehr Reserven und Ressourcen für die Verteidigung der Stadt bereitstellen können, sind sich die Experten sicher. Dennoch sei die Rückzug-Entscheidung strategisch vernünftig. „Die Ukraine muss mit ihren begrenzten Ressourcen sparsam umgehen und sich darauf konzentrieren, kritisches Terrain zurückzugewinnen, anstatt Boden zu verteidigen, dessen Kontrolle nicht über den Ausgang des Krieges entscheiden wird“, hieß es im aktuellen Lagebericht des ISW.
*** US-Mehrfachraketenwerfer bald einsetzbar
Washington will der Ukraine in einer ersten Tranche vier Mehrfachraketenwerfer-Systeme vom Typ HIMARS liefern und rechnet mit deren Einsatz im Kriegsgebiet in wenigen Wochen. „Wir haben die Systeme bereits in Europa vorpositioniert, sodass sie zügig geliefert werden können“, sagte der Pentagon-Spitzenbeamte Colin Kahl in Washington. „Wir gehen von drei Wochen aus, in denen die Ukrainer in der Bedienung des Systems geschult werden. Es wird noch einige zusätzliche Schulungen für die Wartung geben. Irgendwann in diesem Zeitrahmen kann man also damit beginnen, die Systeme in den Kampf zu schicken.“
Der Kreml kritisierte die von den USA angekündigte Lieferung von Mehrfachraketenwerfern an die Ukraine scharf. Washington gieße damit „absichtlich Öl ins Feuer“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. „Solche Lieferungen ermutigen die ukrainische Führung nicht, die Friedensverhandlungen wieder aufnehmen zu wollen.“
*** Deutschland liefert, Melnyk jubelt
Nach Washingtons Ankündigung zur Lieferung von Raketenwerfern zog auch die Bundesregierung nach: Bundeskanzler Olaf Scholz sagte der Ukraine im Bundestag die Lieferung eines modernen Flugabwehrsystems zu, nämlich IRIS-T des Herstellers Diehl. Außerdem will Deutschland vier Mehrfachraketenwerfer aus Bundeswehr-Beständen und ein modernes Ortungsradar zur Verfügung stellen, das Artilleriestellungen ausfindig machen soll.
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk begrüßte die Ankündigung neuer deutscher Waffenlieferungen an sein Land. „Wir sind glücklich darüber, dass nun endlich Bewegung in die Sache gekommen und das Eis gebrochen ist“, sagt Melnyk der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. „Gerade um das System IRIS haben wir uns hinter den Kulissen seit fast drei Monaten bemüht, nun hoffen wir, dass es im Sommer fertig produziert ist, im August die Ausbildung starten und im Oktober der Einsatz beginnen kann.“ Gegenüber der „Wirtschaftswoche“ sprach Melnyk von einem „echten Durchbruch“.
*** Lawrow warnt vor Ausweitung des Konflikts
Russlands Außenminister Sergej Lawrow mahnte angesichts der Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine, dass Drittstaaten in den Konflikt in dem Land hineingezogen würden. Die Ukraine bezwecke genau das mit ihren Forderungen nach der Lieferung schwerer Waffen. „Das ist eine direkte Provokation, die darauf abzielt, den Westen in militärische Handlungen zu verwickeln“, sagte Lawrow. „Es gibt Politiker, die bereit sind, sich auf diesen Wahnsinn einzulassen“, meint Lawrow. Nüchterne Politiker im Westen verstünden die Risiken genau – aber nicht alle in der EU, „besonders im nördlichen Teil“.
*** Ungarn blockiert Öl-Embargo erneut
Der rechtsnationale Regierungschef Viktor Orban hatte Garantien für den Fall verlangt, dass zum Beispiel wegen eines Anschlags kein Pipeline-Öl mehr nach Ungarn geliefert werden kann.
Ungarn verzögerte derweil die endgültige Verabschiedung des jüngsten EU-Sanktionspakets mit dem Teil-Ölembargo gegen Russland. Nach Angaben von EU-Diplomaten weigerte sich das Land am Abend bei den Detailverhandlungen, Sanktionen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill zuzustimmen.
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich am Montag auf ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland geeinigt, das unter anderem ein weitgehendes Embargo gegen russisches Erdöl umfasst. Die Einigung enthielt bereits eine Ausnahme, auf die Ungarn gepocht hatte. Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hatte seine Zustimmung zu einem Öl-Embargo wochenlang verweigert.
*** Dänemark bindet sich in der Verteidigung an EU
Bei einer Volksabstimmung in Dänemark zeichnete sich eine deutliche Mehrheit für die Abschaffung des sogenannten EU-Verteidigungsvorbehalts ab. Prognosen der Fernsehsender DR und TV2 sehen das Ja-Lager nach Schließung der Wahllokale bei fast 70 Prozent der abgegebenen Stimmen. Bei einem mehrheitlichen Ja könnte sich Dänemark künftig an der europäischen Sicherheits- und Verteidigungszusammenarbeit – zum Beispiel an militärischen EU-Missionen – beteiligen. Quelle: ntv.de, mau/dpa/rts
https://www.n-tv.de/politik/Gouverneur-gibt-Sjewjerodonezk-noch-zwei-Tage-Berlin-und-Washington-machen-Kiew-gluecklich-article23371841.html
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Fritz über Waffenlieferungen „Gegenoffensive ist großes Ziel von Selenskyj“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Gegenoffensive-ist-grosses-Ziel-von-Selenskyj-article23370244.html
Kein Halten um jeden Preis Warum die Ukraine in Sjewjerodonezk den Kampf verweigert
https://www.n-tv.de/politik/Warum-die-Ukraine-in-Sjewjerodonezk-den-Kampf-verweigert-article23371629.html
Abwehr mit Einschränkungen HIMARS – moderne Raketenwerfer für die Ukraine
https://www.n-tv.de/politik/HIMARS-moderne-Raketenwerfer-fuer-die-Ukraine-article23369649.html
Wütende Rede im Bundestag Scholz holt nach Merz-Kritik zum Gegenangriff aus
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Scholz-holt-nach-Merz-Kritik-zum-Gegenangriff-aus-article23369789.html
Lieferung von System Iris-T Melnyk dankt Scholz „von Herzen“
https://www.n-tv.de/politik/Melnyk-dankt-Scholz-von-Herzen-article23371790.html
Wegen Kirchenoberhaupt Kirill Ungarn blockiert EU-Sanktionspaket erneut
https://www.n-tv.de/politik/Ungarn-blockiert-EU-Sanktionspaket-erneut-article23371818.html
Klares Ja bei Abstimmung Mehrheit der Dänen für Teilhabe an EU-Sicherheitspolitik
https://www.n-tv.de/politik/Mehrheit-der-Daenen-fuer-Teilhabe-an-EU-Sicherheitspolitik-article23371787.html
Ferner
Drohnen und App leiten Feuer: Darum ist die ukrainische Artillerie so gut
https://www.n-tv.de/technik/Darum-ist-die-ukrainische-Artillerie-so-gut-article23369892.html
„Sehr modern, sehr effektiv“: Die deutsche Waffe, die den Unterschied macht
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„Ein Bein, das ist nichts“: Verletzter Asow-Kämpfer will zurück in den Krieg
https://www.n-tv.de/politik/Verletzter-Asow-Kaempfer-will-zurueck-in-den-Krieg-article23371534.html
Meldungen in anderen Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56210693-roundup-2-klares-ja-fuer-mehr-eu-daenen-wollen-verteidigungsvorbehalt-abschaffen-016.htm
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56206668-kreml-reagiert-gelassen-auf-oel-boykott-der-eu-016.htm
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56199672-roundup-selenskyj-fuer-neue-sanktionen-gegen-moskau-die-nacht-im-ueberblick-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56200233-russische-truppen-setzen-sich-im-zentrum-von-sjewjerodonezk-fest-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56199673-roundup-usa-liefern-moderne-raketensysteme-an-die-ukraine-biden-warnt-putin-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56200595-russen-ruecken-in-sjewjerodonezk-weiter-vor-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UKRAINE – Unicef: Fünf Millionen Kinder aus Ukraine brauchen humanitäre Hilfe – 1.6.2022, 6:05
NEW YORK (dpa-AFX) – Mehr als fünf Millionen Kinder aus der Ukraine sind nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef wegen des Krieges in ihrem Heimatland auf humanitäre Hilfe angewiesen. In der Ukraine selbst bräuchten nach dem russischen Angriff etwa drei Millionen Kinder Unterstützung, teilte die UN-Organisation am Mittwoch in New York mit. Hinzu kämen etwa 2,2 Millionen Kinder, die inzwischen in andere Länder geflohen seien. Unicef zufolge wurden seit Beginn des Kriegs am 24. Februar mindestens 262 Kinder getötet. Hunderte Schulen seien beschädigt.
Der 1. Juni sei eigentlich der internationale Tag zum Schutz von Kindern, sagte Unicef-Direktorin Catherine Russell. „Doch anstatt diesen Tag zu feiern, nähern wir uns dem 100. Tag eines Krieges, der das Leben von Millionen Kindern erschüttert. Ohne einen sofortigen Waffenstillstand und einen ausgehandelten Frieden werden die Kinder weiter leiden.“/cah/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56199513-unicef-fuenf-millionen-kinder-aus-ukraine-brauchen-humanitaere-hilfe-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Moskau sieht wachsendes Risiko einer Konfrontation mit den USA – 1.6.2022, 14:01
Moskau hat nach der Ankündigung neuer US-Waffenlieferungen an die Ukraine vor einer direkten militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland gewarnt. „Jede Waffenlieferung, die fortgesetzt wird, die zunimmt, verstärkt das Risiko einer solchen Entwicklung“, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die USA seien entschlossen, „den Krieg bis zum letzten Ukrainer zu führen, um Russland, wie sie sagen, eine strategische Niederlage zuzufügen“, fügte der Vize-Außenminister hinzu. „Das ist beispiellos und gefährlich.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56205318-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56209694-blinken-wollen-keine-eskalation-des-konflikts-mit-russland-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPA – Gazprom bestätigt Gas-Lieferstopp an mehrere europäische Energieversorger – 1.6.2022, 9:31
Der russische Energiekonzern Gazprom hat den Stopp seiner Gas-Lieferungen an mehrere europäische Energieversorger ab Mittwoch bestätigt. Das Unternehmen teilte zunächst mit, es habe die Lieferungen an den niederländischen Versorger Gasterra „vollständig beendet“, später meldete Gazprom einen Lieferstopp an das dänische Unternehmen Orsted und den britisch-niederländischen Konzern Shell. Grund sei die Weigerung der Unternehmen, in Rubel zu zahlen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56201315-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56206514-roundup-2-gazprom-bestaetigt-gaslieferstopp-an-shell-und-daenischen-konzern-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – NATO-Papier: Krieg im Donbass könnte noch Monate dauern – Intenxivste Phase in den nächsten zwei Monaten – Russen für langer Stellungskrieg gerüstet – Russland Ziele auf Luhansk und Donbass sowie der Verbindung zur Krim gerichtet – 1.6.2022, 7:46
Brüssel – Trotz der heftigen Kämpfe im ostukrainischen Donbass rechnet die NATO offenbar noch mit einem wochenlangen Krieg in der Region. Das berichtet das Portal „Business Insider“ unter Berufung auf in einen als „geheim“ eingestuften Lagebericht von Anfang dieser Woche.
„Während die Kämpfe im Donbass wahrscheinlich noch einige Monate andauern, ist die intensivste Phase – und Russlands beste Chance, seine erklärten Ziele kurzfristig zu erreichen – in den nächsten zwei Monaten“, heißt es wörtlich in dem Bericht aus Brüssel. Das Militärbündnis rechnet demnach noch mit mindestens zwei Monaten härtester kriegerischer Auseinandersetzungen, bis Russland seine Ziele erreicht haben könnte. Es ist aber möglich, dass der Krieg insgesamt sogar noch viel länger dauert. Im Papier ist von „mehreren Monaten“ im Donbass die Rede.
Russland mache in der Ostukraine lediglich „inkrementelle Fortschritte“, heißt es weiter. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt nach Informationen von „Business Insider“ auch die Bundesregierung in internen Militäranalysen. Auch hier ist von mehreren Monaten die Rede, die der Krieg noch andauern könne. Demnach gehe es Russland um die Regionen Donbass und Luhansk sowie einer Verbindung zur Krim.
Die Russen seien dafür zu einem lang anhaltenden Stellungskrieg mit Artillerie in der Lage. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) geht inzwischen auch davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin inzwischen begriffen hat, keinen schnellen Erfolg zu erreichen. Putin habe angenommen, „er könnte schnell brutal in die Ukraine einmarschieren und dann das Land niedermachen“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag der ARD. „Jetzt sieht er, dass das nicht funktioniert. Und seine Strategie ist jetzt auf Langfristigkeit angelegt.“
Das bedeute: „Wir müssen auch die Ukraine so unterstützen, dass wir einen langen Atem haben.“ © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56200078-nato-papier-krieg-im-donbass-koennte-noch-monate-dauern-003.htm
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Industriestimmung sinkt auf Tief seit Januar 2021 – 1.6.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich im Mai wieder eingetrübt. Nach der leichten Aufhellung im April fiel der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex im Monatsvergleich um 1,2 Punkte auf 54,6 Zähler, wie S&P am Mittwoch nach einer zweiten Erhebungsrunde in London mitteilte. Dies ist der tiefste Stand seit Januar 2021. Das Resultat der ersten Umfragerunde wurde damit bestätigt.
S&P begründete die Stimmungseintrübung mit einem schwächeren Wachstum der Binnennachfrage, geringeren Neuaufträgen aus dem Ausland und anhaltenden Störungen durch überdehnte Lieferketten. Zudem sei der Kostendruck gestiegen und auch der Krieg in der Ukraine habe sich negativ bemerkbar gemacht./la/jsl/jha/ © 2022 dpa-AFX
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EUROZONE – S&P Global: Eurozone-Industrie verliert im Mai an Schwung – 1.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone ist im Mai gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor fiel auf 54,6 Punkte, wie S&P Global (ehemals IHS Markit) bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der tiefste Wert seit 18 Monaten. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 54,4 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet.
Im April hatte der Index bei 55,5 Punkte gelegen. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
Der starke Inflationsdruck sorgte für das erste Auftragsminus seit knapp zwei Jahren. Die Hauptgründe waren die anhaltenden Störungen in den Lieferketten und der damit einhergehende Preisdruck, da zahlreiche Produzenten von Industrieerzeugnissen und Rohmaterialien wegen der haussierenden Energiepreise ihre Verkaufspreise abermals angehoben haben.
Webseite: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases
DJG/apo/brb © 2022 Dow Jones News
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EUROZONE – Eurozone-Arbeitslosenquote im April stabil bei 6,8 Prozent – 1.6.2022
LUXEMBURG (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im April konstant geblieben. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, verharrte die Arbeitslosenquote auf dem Vormonatsniveau von 6,8 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 6,7 Prozent prognostiziert.
In der gesamten EU-27 betrug die Arbeitslosenquote 6,2 (Vormonat: 6,2) Prozent. Nach Schätzungen von Eurostat waren im April in der Eurozone 11,18 Millionen Menschen und in der gesamten EU 13,26 Millionen Menschen arbeitslos. Bei den Eurostat-Zahlen handelt es sich um saisonbereinigte Daten, die gemäß den Kriterien der International Labour Organization (ILO) ermittelt werden. DJG/apo/brb © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Größter deutscher Gasspeicher wird per Verordnung befüllt – 1.6.2022
Der größte Gasspeicher Deutschlands in Rehden kann angesichts bisher historisch niedriger Stände nun befüllt werden. Dazu erließ der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine Ministerverordnung, wie das Ministerium gestern mitteilte.
Habeck sprach von einem weiteren wichtigen Schritt, um die Versorgungssicherheit und Vorsorge in Deutschland weiter zu stärken und um insbesondere für den nächsten Winter ausreichend gerüstet zu sein.
Der Speicher im niedersächsischen Rehden war in der Hand des russischen Staatskonzerns Gasprom – dessen Deutschland-Tochter ist inzwischen aber unter der Kontrolle der Bundesnetzagentur.
Der Gasspeicher in Rehden sei anders als Speicher anderer Eigentümer seit Monaten nur in geringfügigem Maß befüllt worden, so das Ministerium. Der Füllstand liege aktuell nur bei zwei Prozent. Insgesamt liegen die aktuellen Füllstände der Speicher in Deutschland bei 48,6 Prozent, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3269033/
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – GESAMT-ROUNDUP 2: Entlastungen für Bahn- und Autofahrer gestartet – Kein Chaos – 1.6.2022
MÜNCHEN/BERLIN/BONN (dpa-AFX) – Nur wenige Stunden nach der Senkung der Energiesteuer am Mittwoch sind die Spritpreise an den meisten Tankstellen deutlich zurückgegangen. Vor den Zapfsäulen ging es ersten Eindrücken zufolge dennoch weitgehend entspannt zu. Auch in Bussen und Bahnen blieb es im Berufsverkehr am Morgen entgegen mancher Erwartung übersichtlich. Dabei gilt ebenfalls seit diesem Mittwoch das 9-Euro-Ticket im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
„Wir entlasten damit diejenigen, die nicht aufs Auto verzichten können und all diejenigen, die täglich Bus und Bahn nutzen“ sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch im Bundestag. „Und vielleicht gewinnen wir auch die eine oder den anderen dafür, künftig etwas häufiger die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.“ Doch insbesondere beim Sprit muss aus Sicht mancher Experten mehr passieren.
E10 kostete laut ADAC zum Stichzeitpunkt 14.20 Uhr 1,853 Euro pro Liter und war damit um rund 28 Cent pro Liter billiger als 24 Stunden zuvor. Diesel schlug mit 1,906 Euro zu Buche – ein Rückgang um rund 11 Cent. „Die Senkung heute Morgen ging schneller als erwartet. Das ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es fehlt aber noch ein gutes Stück“, sagte ADAC-Experte Christian Laberer.
Die Steuersenkung macht bei E10 nämlich 35,2 Cent aus, bei Diesel 16,7. Zudem kritisierte Laberer, dass die Preisrückgänge am Vormittag noch größer gewesen seien als am Nachmittag. „Das bewegt sich aus Verbrauchersicht in die falsche Richtung.“
Vor der Steuersenkung war von vielen Experten erwartet worden, dass die Spritpreise am Mittwoch nicht abrupt fallen. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule, sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt. Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind.
Die gesunkenen Preise sorgten am Mittwoch für kräftige Nachfrage an den Tankstellen. Die Kaufzurückhaltung sei weg, hieß es vom Bundesverband freier Tankstellen (bft). Eine Shell -Sprecherin berichtete von einem Ansturm. Der Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG) sprach dagegen von einer entspannteren Situation als befürchtet. Die Preise seien zurückgegangen, „dennoch stürmen die Verbraucher bisher keineswegs die Tankstellen“. Größere Versorgungsengpässe wurden nicht bekannt.
Auch im ÖPNV blieb das große Chaos zum Start des 9-Euro-Tickets am Mittwochmorgen zunächst aus. „Der Blick auf die Betriebslage zeigt, es war ein ruhiger Start“, sagte ein Bahnsprecher in Berlin. „Die Züge waren nicht übermäßig stark belegt, aber heute ist eben auch ein ganz normaler Arbeitstag.“ Deutlich voller dürfte es am bevorstehenden Pfingstwochenende werden.
Mit dem Ticket können Bürgerinnen und Bürger im Juni, Juli und August für jeweils 9 Euro im ÖPNV durch ganz Deutschland fahren. Die Nachfrage nach den Sonderfahrkarten war hoch. Mehr als sieben Millionen Tickets wurden laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bis kurz vor dem Start bundesweit online sowie an Schaltern und Automaten verkauft.
Das Ticket soll Pendlerinnen und Pendler entlasten und mehr Menschen davon überzeugen, dauerhaft vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Zum Auftakt gab es nach einer Analyse des Verkehrsdatenanbieters TomTom für die Deutsche Presse-Agentur keinen deutlichen Effekt auf den Straßenverkehr.
Aus Sicht des Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Michael Theurer, wird die 9-Euro-Aktion ein großer Erfolg. „Ich glaube, dass das ein echter Knaller wird“, sagte der FDP-Politiker. Er erwartet wichtige Hinweise für die Zukunft des Nahverkehrs. „Wenn wir das Ziel in der Koalition, eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen, erreichen wollen, dann werden wir die Erkenntnisse aus dem 9-Euro-Ticket auch dringend brauchen.“
Wie viele zusätzliche Fahrgäste der Rabattfahrschein bringen wird, ist allerdings weiter offen. Zahlreiche Verkehrsunternehmen, darunter auch die Deutsche Bahn, wollen ihr Angebot in den nächsten Wochen soweit wie möglich ausbauen. Viele zusätzliche Fahrzeuge stehen allerdings nicht zur Verfügung./ruc/bf/maa/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56208044-gesamt-roundup-2-entlastungen-fuer-bahn-und-autofahrer-gestartet-kein-chaos-016.htm
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Probleme mit Kartenzahlung auch bei der Bahn – Drogenmarktkette dm mit Zahlungseinschränkungen – 1.6.2022
Berlin – Die Probleme mit der Kartenzahlung dauern an, und offenbar ist auch die Deutsche Bahn betroffen. „Leider kann es aktuell beim Bezahlen per EC- und Kreditkarte in den DB-Reisezentren zu technischen Einschränkungen kommen“, sagte eine Sprecherin dem „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe).
Man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung. Fahrkarten könnten die Kunden alternativ auf im Internet, per App oder an den Ticketautomaten buchen. Auch bei der Drogeriemarktkette dm gibt es noch Einschränkungen. In allen Märkten könne zwar wieder mit der Girokarte bezahlt werden, sagte Finanz-Geschäftsführer Martin Dallmeier dem Tagesspiegel, allerdings sei die Zahlung mit Kreditkarte derzeit noch nicht möglich.
Man stehe im engen Austausch mit dem Terminal-Hersteller, damit auch das bald auch wieder funktioniert.
© 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56196144-probleme-mit-kartenzahlung-auch-bei-der-bahn-003.htm
DEUTSCHLAND – Kreditwirtschaft kritisiert Entwurf zur Umsetzung von Basel 3 – 1.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die deutsche Kreditwirtschaft hat mit deutlicher Kritik auf den vom Berichterstatter des Europaparlaments vorgelegten Berichtsentwurf zur Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinien Basel 3 in der EU reagiert. Mit den darin enthaltenen Vorschlägen weiche der spanische Abgeordnete Jonas Fernandez deutlich von der vorgezeichneten Linie der EU-Kommission zu dem Bankenpaket ab.
„Die Umsetzung der Vorschläge würde vor allem die von der Kommission vorgeschlagenen Übergangsregelungen deutlich einschränken. Damit würde die europäische Wirtschaft zu einem Zeitpunkt großer Unsicherheit und hohen Investitionsbedarfs zusätzlich belastet“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, Christian Ossig.
*** Nachteile für Mittelstand
Der Bankenverband hat derzeit die Federführung bei dem Dachverband Deutsche Kreditwirtschaft (DK). Die Übergangsregeln hätten eine zeitlich begrenzte Reduzierung des Risikogewichtes für bestimmte Kredite vorgesehen, betonte Ossig. Dies gelte vor allem hinsichtlich der Regelung für bonitätsstarke Unternehmen ohne externe Ratings, die nach den Vorstellungen des Berichterstatters auf Unternehmen mit weniger als 500 Millionen Euro Umsatz begrenzt werden solle. Hierdurch würden zahlreiche Unternehmen des Mittelstands ausgeschlossen, warnte Ossig.
Auch die Anregung, die Übergangsregelung für Wohnimmobilienfinanzierungen und die Anwendung des Infrastruktur-Unterstützungsfaktors an Nachhaltigkeitskriterien zu knüpfen, reduzierten aus Sicht der DK die beabsichtigten Wirkungen erheblich. Um die negativen Auswirkungen von Basel 3 auf den Wohnimmobilienmarkt abzufedern, solle die Übergangsregelung vielmehr auf sämtliche Kredite angewendet werden. Mit Bedauern müsse die Kreditwirtschaft zudem feststellen, dass das Thema Proportionalität nicht aufgegriffen worden sei.
*** Regulierung soll Belange der Wirtschaft aufgreifen
Das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Karl-Peter Schackmann-Fallis, bezeichnete den Berichtsentwurf als „verpasste Chance“. Die Stärke Europas sei, dass die Bankenstruktur der Wirtschaftsstruktur folge. Hierzu gehöre auch eine Bankenregulierung, die diesen Belangen angemessen Rechnung trage. „Wir hätten uns gewünscht, dass das EU-Parlament seine Chance nutzt, die Vorschläge der Kommission in diese Richtung zu verändern“, sagte Schackmann-Fallis.
In seiner endgültigen Positionierung müsse das Parlament für mehr Proportionalität in der Bankenregulierung eintreten. Außerdem gelte es, höhere Kapitalanforderungen etwa im Bereich der strategischen Beteiligungen und der Immobilienfinanzierungen zu verhindern.
*** Wünsche der deutschen Genossenschaftsbanken zu wenig berücksichtigt
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) kritisierte, in dem Berichtsentwurf werde den Anliegen der deutschen Genossenschaftsbanken nicht ausreichend entsprochen. „Leider wurde die Chance nicht genutzt, die Gegebenheiten des europäischen Bankenmarktes besser zu berücksichtigen“, sagte Vorstandsmitglied Daniel Quinten.
Gerade für kleinere verbundstrukturierte Institute wie die Genossenschaftsbanken seien die Regelungen äußerst problematisch. „Völlig unverständlich“ sei für den BVR das Fehlen jeglicher Vorschläge für administrative regulatorische Erleichterungen für kleine und mittelgroße Banken, betonte Quinten.
Der BVR erwartete aufgrund des Berichtsentwurfes langwierige Verhandlungen in Brüssel. Die EU-Kommission hatte am 27. Oktober 2021 mit dem Bankenpaket ihre Vorstellungen zur Umsetzung der finalen Umsetzung des Baseler Rahmenwerks für Bankenaufsicht in europäisches Recht gemacht. Sie befinden sich nun im Gesetzgebungsprozess im Europaparlament und dem Rat der Mitgliedsstaaten.
DJG/ank/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56207653-kreditwirtschaft-kritisiert-entwurf-zur-umsetzung-von-basel-3-015.htm
DEUTSCHLAND – Hohe Inflation belastet deutschen Einzelhandel im April – 1.6.2022
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im April vor dem Hintergrund der hohen Inflation überraschend stark eingebrochen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, fielen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 5,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Damit erreichte der reale Umsatz den tiefsten Stand seit Februar 2021. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Auf Jahressicht lagen die Umsätze im April preisbereinigt um 0,4 Prozent niedriger.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln verzeichnete mit einem Minus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vormonat den größten Umsatzeinbruch seit Beginn der Zeitreihe 1994. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Umsatz um 6,5 Prozent. Im April lagen die Preise für Lebensmittel um 8,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln, der im Vergleich zum von Lockdown-Maßnahmen geprägten Vorjahresmonat zwar ein reales Umsatzplus von 7,2 Prozent erzielte, verzeichnete im April gegenüber dem Vormonat jedoch einen Rückgang von 4,4 Prozent.
Sowohl der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren als auch die Waren- und Verkaufshäuser verbuchten ein deutliches Minus von 4,3 bzw 7,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich ergaben sich jedoch Umsatzsteigerungen von 123,4 bzw 37,1 Prozent.
Der Internet- und Versandhandel erzielte im April gegenüber dem Vormonat einen Umsatzanstieg von 5,4 Prozent, büßte aber im Vergleich zum Vorjahresmonat 9,6 Prozent ein.
Während die Umsätze der freien Tankstellen im März aufgrund der deutlich gestiegenen Spritpreise einen Rückgang zum Vormonat zu verzeichnen hatten, blieben die Umsätze mit einem Minus von 0,1 Prozent im April bei fast gleichbleibenden Preisen nahezu auf dem Niveau des Vormonats.
DJG/apo/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56200809-hohe-inflation-belastet-deutschen-einzelhandel-im-april-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56206090-roundup-umsaetze-im-einzelhandel-eingebrochen-buerger-kaufen-weniger-ein-016.htm
DEUTSCHLAND – S&P Global: Deutsche Industrie zeigt im Mai Stärke – 1.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Dynamik in der deutschen Industrie hat im Mai zugelegt. Der von S&P Global (ehemals IHS Markit) in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 54,8 von 54,6 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 54,7 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 54,7 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Unterdessen ging die Anzahl der Neuaufträge aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten, stark steigender Preise sowie covidbedingter Lockdowns in China erneut zurück. Die Produktionsrate stieg dennoch leicht an, gestützt durch die Abarbeitung der Auftragsbestände, mehr Mitarbeiter und in einigen Fällen verbesserte Materialverfügbarkeit. Der Geschäftsausblick blieb allerdings im negativen Bereich.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
DJG/apo/kla © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Vonovia-Chef: Hohe Inflation geht an Mieten nicht vorbei – 1.6.2022
FRANKFURT/BOCHUM (dpa-AFX) – Die hohe Inflation wird nach Einschätzung von Deutschlands größtem Immobilienunternehmen Vonovia bei einem anhaltenden Trend auch auf das Mietpreisniveau durchschlagen. „Wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liegt, müssen auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend ansteigen“, sagte Vorstandschef Rolf Buch im Interview des „Handelsblatts“ (Mittwoch). Sonst würden viele Vermieter in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.
„Wir können nicht so tun, als wenn die Inflation an den Mieten vorbeigeht. Das wird nicht klappen“, sagte Buch. Viele Bankmanager sagten ihm, dass sie davon ausgingen, „dass wir auf Dauer mit einer höheren Teuerung als in den letzten Jahren in Deutschland leben werden müssen“. Ein Geschäftsmodell, bei dem der Umsatz stabil bleibe und die Kosten mit der Inflation stiegen, sei daher endlich.
Buch hatte sich zu dem Thema in dem Interview auf die Frage „Worauf müssen sich die Mieter der 500 000 Wohnungen von Vonovia einstellen?“ geantwortet. Eine Vonovia-Sprecherin betonte aber, dass es bei den Äußerungen um die wirtschaftliche Entwicklung gehe und nicht um eine konkrete Ankündigung. „Wir sprechen hier über wirtschaftliche Zusammenhänge auf dem Wohnungsmarkt“, unterstrich die Sprecherin. Stark gestiegene Baupreise etwa würden sich insbesondere im Neubau bemerkbar machen. Die Neuvermietungen gingen in die Mietspiegel ein.
„Wir sind in einem stark regulierten Markt unterwegs und das gilt auch weiterhin“, sagte die Vonovia-Sprecherin. Das Unternehmen halte sich auch weiter an die Zusage für den eigenen Wohnungsbestand in Berlin, dass Mieten für die nächsten drei Jahre im Durchschnitt nicht mehr als 1 Prozent stiegen und danach nicht mehr als die Inflation. Zudem könnten bei Härtefällen gemeinsame Lösungen gefunden werden.
Vonovia ist Deutschlands größter Wohnungskonzern. In Deutschland, Schweden und Österreich vermietet das börsennotierte Unternehmen mehr als 565 000 Wohnungen, davon mehr als 505 000 allein hierzulande. In Deutschland wohnte 2020 knapp die Hälfte der Bevölkerung zur Miete.
Bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2021 hatte der Vonovia-Vorstand Mitte März berichtet, dass sich die Miete im Durchschnitt auf 7,33 Euro pro Quadratmeter erhöhte – das waren 2,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Zuwachs trugen den Angaben zufolge vor allem modernisierte Wohnungen bei. Die Kosten für energetische Sanierungen wie etwa Wärmedämmung sowie Austausch alter Heizungsanlagen und Fenster können die Konzerne teilweise auf die Miete umlegen./vd/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56204453-roundup-vonovia-chef-hohe-inflation-geht-an-mieten-nicht-vorbei-016.htm
=> ROUNDUP 3: Vonovia-Chef erntet Kritik mit Äußerungen zu Mietsteigerungen – 1.6.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56207603-roundup-3-vonovia-chef-erntet-kritik-mit-aeusserungen-zu-mietsteigerungen-016.htm
DEUTSCHLAND – Warnstreiks in der Stahlindustrie gestartet – 1.6.2022, 7:05
GELSENKIRCHEN (dpa-AFX) – Im Tarifstreit der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie hat die IG Metall am Mittwoch mit ersten Warnstreiks begonnen. Bei Thyssenkrupp in Gelsenkirchen legten am Morgen fast 200 Beschäftigte die Arbeit nieder, wie ein Sprecher der Gewerkschaft IG Metall sagte. Sie wollten damit ihrer Forderung nach mehr Geld Ausdruck verleihen. Der Ausstand soll demnach bis 8.00 Uhr gehen.
Die Tarifkommission der IG Metall hatte in der vergangenen Woche Warnstreiks in mehreren Betrieben beschlossen. In Niedersachsen soll es nach Gewerkschaftsangaben bei der Salzgitter AG am Morgen eine Kundgebung geben. In Bremen sind die Beschäftigten des ArcelorMittal Stahlwerks am Donnerstag zum Ausstand aufgerufen. Die Friedenspflicht war am Dienstag abgelaufen. Zuvor war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Das Tarifgebiet der nordwestdeutschen Stahlindustrie umfasst Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. In der Branche sind dort laut IG Metall 68 000 Menschen beschäftigt. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten unter anderem 8,2 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Runde 2100 Euro als Einmalzahlung angeboten. Eine dritte Gesprächsrunde ist für den 10. Juni geplant./juh/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56199805-warnstreiks-in-der-stahlindustrie-gestartet-016.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – „Inflation im Mai 2022 laut Schnellschätzung voraussichtlich bei 8,0% – 1.6.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/128240.html
ÖSTERREICH – STATISTIK – Touristische Wintersaison 2021/22 schloss mit 52,7 Mio. Nächtigungen ab – 1.6.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/128217.html
ÖSTERREICH – STATISTIK – 8,98 Millionen Menschen oder Zuwachs von 0,36 Prozent: Trotz hoher Sterbezahlen im Jahr 2021 Bevölkerungsplus durch Zuwanderung – 1.6.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/128229.html
ÖSTERREICH – Wintertourismus noch fast 30 Prozent unter Vorkrisenniveau – 1.6.2022
In der abgelaufenen Wintersaison ist spürbar weniger Urlaub in Österreich gemacht worden als vor der Pandemie. In der Bilanz der Beherbergungsbetriebe klafft noch eine große Lücke.
Insgesamt verbuchten die Betreiberinnen und Betreiber von Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen 52,7 Millionen Nächtigungsbuchungen. Das waren um 27,8 Prozent weniger als in der letzten Normalsaison vor der Coronavirus-Krise (2018/19), wie aus vorläufigen Daten der Statistik Austria von heute hervorgeht.
Das Gros der Buchungen kam trotz anhaltender Covid-19-Pandemie aus dem Ausland: Drei Viertel aller Nächtigungen im Winter 2021/22 entfielen der Statistik zufolge auf ausländische Gäste. Insgesamt entschieden sich in Winter 2021/22 acht Millionen Gäste für einen Aufenthalt in Österreich.
GRAPHIK: Wintertourismus 2021/22
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COPYRIGHT: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria
*** Zahlen nahmen ab Februar Fahrt auf
„Nach einem schwierigen Start in die touristische Wintersaison 2021/22 aufgrund des bundesweiten Lockdowns im November/Dezember 2021 sowie der raschen Ausbreitung der Delta- und der Omikron-Varianten des Coronavirus haben die Nächtigungszahlen ab Februar 2022 wieder an Fahrt aufgenommen“, fasste Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas zusammen.
Insgesamt habe die abgelaufene Wintersaison „deutlich positiver als die vorherige Wintersaison bilanziert, die aufgrund der Corona-Pandemie nahezu vollständig entfallen war“.
*** Wintersaison 2018/19 bisher stärkste
Auf die Wintersaison 2018/19, die mit 72,9 Millionen Übernachtungen die bisher stärkste war, fehlten im abgelaufenen Winter etwa 20 Millionen Buchungen. Heuer im April, dem letzten Monat der Saison, wurden den Angaben zufolge 7,5 Millionen Nächtigungen und 2,3 Millionen Ankünfte verzeichnet. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3268926/