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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – INFEKTIOLOGIE – Studie: Infektion mit Omikron allein schützt nicht vor anderen Varianten – 18.5.2022
CORONA – USA – COVID-19: FDA lässt Booster für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren zu – 18.5.2022
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – EMA begann Evaluierung der Zulassung von Valneva-Vakzin – 18.5.2022
CORONA – NORDKOREA – Nordkorea meldet Hunderttausende neue Fieberfälle – 18.5.2022
CORONA – GRIECHENLAND – Griechenland hebt Maskenpflicht in Innenräumen auf – 18.5.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona – Prognoseexperten sehen weiter leichten Abwärtstrend – Infektionsrückgang durch hohe Temperaturen – Sieben-Tage-Inzidenz von 240 bis 390 erwartet, aber nachlassender Impfschutz der Bevölkerung begünstigt Bestehen der Epidemie – In Österreich noch kaum vertreten: EU-Seuchenschutzbehörde ECDC stuft Virusvarianten BA.4/BA.5 sowie BA.2.12. als besorgniserregend ein – 18.5.2022
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – Affenpocken auch in Spanien und Portugal – 18.5.2022
CHRONISCH-OBSTRUKTIVE LUNGENERKRANKUNG – KHK und Lungenfunktionsparameter wichtige Prädiktoren bei COPD – 18.5.2022
KLIMAWANDEL – WMO: Vier Indikatoren für den Klimawandel auf Rekordniveau – Negative Signale senden: Anstieg des Meeresspiegels, Wärmeinhalt der Ozeane, Versauerung der Meere und Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre – 18.5.2022
UMWELT – Planetare Grenzen: Was passiert, wenn das Wasser ausgeht – ausführlicher Artikel mit instruktiven Schaubildern – 18.5.2022
EPIDEMIOLOGIE / UMWELTVERSCHMUTZUNG – Jeder sechste Todesfall weltweit geht auf Umweltverschmutzung zurück – Smog: Ärmere Länder sind besonders betroffen – Situation seit 2015 nicht verbessert – Weiter zunehmende Bleibelastung vor allem in ärmeren Ländern – Asien: durch Industrialisierung vermittelte Todesfälle nehmen zu – 18.5.2022
EPIDEMIOLOGIE / CHOLESTERIN – Praevenire – Österreich mit riesigem Cholesterin-Problem – 18.5.2022
SOCIALMEDIA – USA: Social Media für Kredit-Scoring genutzt – Bedürftigkeit der Kunden im Fokus – Rating oftmals intransparent und nicht nachvollziehbar – Daten werden oft aus Not preisgegeben – Gesetzgeber muss nachbessern – Fragwürdige Praktiken verbreitet – 18.5.2022
SOCIALMEDIA – Forscher: Ältere TikTok-Nutzer trotzen Stereotypen – Forscher über ältere Nutzerinnen: „Wild oder gar vulgär“ statt passiv – Altersdiskriminierende Stereotypen überwiegen bei jüngeren Socialmedia-Nutzern – 18.5.2022
PSYCHOLOGIE – Studie: Wer als Kind wenige Freunde hat, ist auch später öfter einsam – 18.5.2022
PSYCHOLOGIE – Einsame Kinder sind auch später oft einsam – 18.5.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Hoher Anteil variabel verzinster Anleihen: Fitch warnt vor Finanzschock für Australien, Spanien und Großbritannien – 18.5.2022
BÖRSEN – Ölpreise geben deutlich nach – Brent fällt auf 109,66 und WTI auf 110,18 USD je Fass – 18.5.2022, 18:29
BÖRSEN – US-Anleihen: Verluste in Gewinne verwandelt – Rendite für zehnjährige Staatsanleihen sinkt auf 2,89 Prozent – Inflationssorgen und Angst vor zu straffer Geldpolitik der FED: Ausverkaufsstimmung am Aktienmarkt – 18.5.2022, 21:05
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Gewinne – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fällt auf 1,03 Prozent – Kursverfall an Aktienmärkten stützt – 18.5.2022, 18:05
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Leichte Verluste – Schwache Stimmung – 18.5.2022, 18:29
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria: Leveraged Loans könnten zu Risikofaktor werden – 18.5.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Rehn: EZB-Zins relativ schnell aus negativem Bereich holen – 18.5.2022
Von Hans Bentzien
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde will mehr Diskussion im EZB-Rat ermöglichen – Agentur – 18.5.2022
USA – DJ US-Rohöllagerbestände unerwartet gesunken – 18.5.2022
USA – USA: Baubeginne und -genehmigungen gehen zurück – 18.5.2022
JAPAN – Japans Wirtschaft zu Jahresbeginn wieder geschrumpft – 18.5.2022
RUSSLAND – Russland rechnet mit Rückgang bei Öl- und Gasförderung – 18.5.2022
RUSSLAND – Russland: Wirtschaftswachstum schwächt sich zu Beginn des Kriegs ab, aber weiterhin stark – BIP 2022Q1 bei 3,5 (2021Q4: 5,0) Prozent – Energiesektor wächst 2022Q1 um 8,5 Prozent – Sanktionen erst Ende 2022Q1 spürbar – Tiefe Rezession im Verlauf 2022 erwartet – 18.5.2022
MOLDAU – Moldaus Präsidentin: ‚EU-Beitritt als Weg in Richtung Freiheit‘ – 18.5.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 19.5.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Selenskyj erwartet länger andauernden Krieg – UN besorgt wegen Getreidemangel *** Kämpfe mit zivilen Opfern im Donbass – Moskau dehnt Gebietsansprüche auf Saporischschja aus – Welt wartet auf das Getreide aus der Ukraine – Senat bestätigt neue US-Botschafterin für die Ukraine – Melnyk: NATO-Beitritt würde Risiko von Atomkrieg senken – Das bringt der Tag heute – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 19.5.2022, 6:46
RUSSLAND – UKRAINE – Der 84. Kriegstag im Überblick: Kadyrow spricht von „Fehlern“ zu Kriegsbeginn – Türkei torpediert NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens *** Russen sehen Fehler zum Start der Invasion – Briten berichten von mangelhafter Truppenverstärkung – Russland steigert Militärausgaben massiv – Noch 1000 Kämpfer in Asowstal verschanzt – Kadyrow bald „Herr über Mariupol“? – Russland kündigt Anti-Drohnen-Laser an – Human Rights Watch dokumentiert grausame Übergriffe – Erster Prozess um russische Kriegsverbrechen gestartet – Ringen um NATO-Beitritt – Türkei schießt quer – Ringtausch mit Tschechien nimmt Form an – Von der Leyen will mit neun Milliarden Euro helfen – EU setzt auf Einsparung und Erneuerbare – Russen wollen künftig Geld für ukrainischen Strom – Verhandlungen in Sackgasse – gegenseitige Vorwürfe * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 18.5.2022, 21:41
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – RUSSLAND – Baerbock: Russland benutzt Hunger als Kriegswaffe – 18.5.2022, 22:17
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – INTERNATIONAL/NATO u.a. – Türkei bleibt vorerst bei Veto zu NATO-Norderweiterung – Kurdenmilizen in Syrien im Fokus – 18.5.2022, 22:18
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – UKRAINE – EU stellt Ukraine bis zu 9 Milliarden Euro Soforthilfe in Aussicht – 18.5.2022, 14:31
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Inflation steigt auf neun Prozent – 18.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – INFRASTRUKTUR – EU legt ambitionierten Plan zur Beendigung russischer Energieimporte vor – 18.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – INFRASTRUKTUR – Unabhängiger von Russland: EU will Solarenergie bis 2025 verdoppeln – Anteil erneuerbarer Energien stark steigern – Energiesparen und neue Importländer – Auch Investitionen in Infrastruktur vorgeschlagen – Gewessler: „Viele wichtige Maßnahmen“ – Weiter kein Fortschritt bei Ölembargo – 18.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – INFRASTRUKTUR – Nordseestaaten kooperieren bei Offshore-Windenergie und Wasserstoff – 18.5.2022
EURORAUM – Euroraum-Inflation für April auf 7,4 (vorläufig: 7,5) Prozent abwärts revidiert – 18.5.2022
EURORAUM – EU-Verbraucherpreise April nach Ländern – Tabelle – 18.5.2022
BULGARIEN – Proteste gegen gestiegene Preise: Bulgarien entlastet Verbraucher – 18.5.2022
RUMÄNIEN – INFRASTRUKTUR – Rumänien macht Weg frei für Erdgas-Förderung im Schwarzen Meer – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – EUROPÄISCHE UNION – Ifo-Institut sieht EU-Regelwerk für „grüne“ Finanzanlagen kritisch – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – Ministerium: Erwarten keine Konjunkturdelle wegen chinesischem Lockdown – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – IWF warnt vor noch höherer Inflation und sorgt sich um Reduktion des internationalen Handels – Teuerungsschub durch Regionalisierung: „Ernste Gefahr, dass Wirtschaftsblöcke und deren Mitgliedsländer nur noch unter einander handeln“ – Hohe Energiepreise: Deutschland besonders in Schwierigkeiten – Lieferkettenproblemen abhelfen: statt Regionalisierung internationalen Handel mehr diversifizieren – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – Auftragsbestand der deutschen Industrie steigt im März – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – Bahnindustrie mit Rekordumsatz – Branche fordert mehr Investitionen – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – Teuer gewordene Flaschenproduktion: Brauerbund warnt vor Bierflaschen-Knappheit in Deutschland – Verbraucher sollen Leergut rasch zurückbringen – Neue Flaschen bis 80 Prozent teurer – Heißer Sommer bedroht Biervielfalt – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – Zahl der Baugenehmigungen in Deutschand fällt im März – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – Creditreform: Zinswende macht „Nachholinsolvenzen“ wahrscheinlicher – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – Kita-Erzieher bekommen mehr Geld – Gewerkschaften verzichteten in ihren schriftlichen Mitteilungen auf die Angabe von Prozentzahlen – 18.5.2022
DEUTSCHLAND – Einigung in Tarif-Streit: Mehr Geld und freie Tage für Kita-Erzieher – 18.5.2022, 23:05
DEUTSCHLAND – ROUNDUP 3: Kita-Tarifverhandlungen dauern an – Entscheidung absehbar – Forderungen: besserer Lohn, mehr Erholungszeiten, mehr Personal – 18.5.2022, 22:41
DEUTSCHLAND – Deutsche Erwerbstätigkeit übersteigt Vorkrisenniveau – 18.5.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Österreich beschließt Maßnahmen zur Nutzung eines Gazprom-Speichers – Nutzung kann für Gazprom könftig entzogen werden – Direkter Anschluss von Haidach an das österreichische Gasnetz – Aufstockung der österreichischen Gasreserven durch nicht-russische Anbeiter im Ausmaß von zwei Wintermonaten – Reduktion der Russlandabhängigkeit von 80 auf 70 Prozent – 18.5.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Nach Kundenärger: ÖBB geloben Aufstockung bei Zügen – 18.5.2022
ÖSTERREICH – Inflation im April 2022 auf 7,2% gestiegen – Ausgaben für Verkehr und Wohnen waren für drei Fünftel der Inflation verantwortlich – Inflation April 2022 gegenüber März 2022: +0,3% – Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im April 2022 bei 7,1% – Teuerung beim täglichen Einkauf höher als Gesamtinflation, Wocheneinkauf weiter massiv teurer – Mikrowarenkorb +7,7 und Miniwarenkorb +14,4 Prozent – 18.5.2022
ÖSTERRREICH – Arbeitslosengeld: Kocher will vor Sommer Paket vorlegen – Kocher: Teuerung hat keinen bleibenden Effekt auf Wohlstand – Politik-Zeit in zweieinhalb Jahren beendet: „Irgendwann gehe ich zurück in die Forschung“ – ÖVP-Beitritt „kein Thema“ – 18.5.2022
ÖSTERREICH – Österreich will nicht in die NATO – Schallenberg: „ganz, ganz überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sieht Neutralität als positiv“ – 18.5.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – INFEKTIONLOGIE – Studie: Infektion mit Omikron allein schützt nicht vor anderen Varianten – 18.5.2022
San Francisco – Eine Infektion mit Omikron erzeugt keine ausreichende Kreuzimmunität gegen andere Varianten von SARS-CoV-2.
Dies zeigen Labor- und Tierexperimente in Nature (2022; DOI: 10.1038/s41586-022-04865-0), die auch erklären, warum Omikron meist nur ein mildes COVID-19 verursacht.
Omikron unterscheidet sich deutlich von früheren SARS-CoV-2-Varianten. Von den über 50 Mutationen befinden sich 37 im Spikeprotein, das nach einer Impfung oder Infektion von den Antikörpern des Immunsystems erkannt wird. Die starken Unterschiede haben Auswirkungen auf die Kreuzimmunität, die ein Team um Melanie Ott vom Gladstone Institutes in San Francisco an Mäusen und Menschen untersucht hat.
Die transgenen Mäuse waren mit dem Gen für den humanen ACE-Rezeptor ausgestattet, so dass sie an COVID-19 erkrankten.
Infektionen mit dem Wildtyp endeten bei allen Tieren tödlich. Delta war zu 60 % letal. Eine Omikron-Infektion überlebten jedoch alle Tiere. Die Unterschiede zeigten sich bereits in den oberen Atemwegen, wo Omikron sich deutlich weniger stark vermehrte als Wildtyp und Delta. Auch die Infektionsherde in den Lungen waren kleiner, und das Hirngewebe, das von Wildtyp und Delta deutlich angegriffen wird, bleibt von Omikron verschont.
Die systemische Immunreaktion fiel bei Omikron ebenfalls schwächer aus, was in etwa den klinischen Erfahrungen bei Menschen entspricht, die nach einer Infektion mit Omikron weniger schwer erkranken als bei früheren Varianten.
Deutliche Unterschiede gab es auch bei der Reaktion des Immunsystems. Während die Seren nach einer Infektion mit dem Wildtyp die Alpha-Variante und in geringerem Ausmaß auch Delta neutralisierten, war die Kreuzimmunität gegen Beta und Omikron deutlich abgeschwächt. Die durch Omikron induzierten Antikörper scheinen dagegen nur Omikron zu neutralisieren. Andere Varianten von SARS-CoV-2 wurden von den Seren der konvaleszenten Mäuse nicht erkannt.
Ähnliche Ergebnisse wurden mit den Seren von 10 ungeimpften Personen erzielt, die sich von einer Omikron-Infektion erholt hatten. In den Laborexperimenten wurde Omikron neutralisiert, bei den anderen Varianten fiel die neutralisierende Wirkung 15-fach schwächer aus.
Anders war die Situation bei Durchbruchinfektionen, also bei Menschen, die sich nach einer Impfung mit Omikron infiziert hatten. Hier kam es nicht nur zu einer Stärkung der Immunität gegen Omikron, sondern auch gegen die anderen Varianten, was Ott als „Hybridimmunität“ bezeichnet. Dies bedeutet, dass eine Infektion mit Omikron kein Ersatz für eine Impfung ist.
Nach einer Impfung erzeugt Omikron aber eine breite Boosterwirkung. Ob sie auch vor zukünftigen Varianten schützen kann, ist natürlich offen, da nicht vorhersehbar ist, in welche Richtung sich SARS-CoV-2 entwickeln wird. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134349/Studie-Infektion-mit-Omikron-allein-schuetzt-nicht-vor-anderen-Varianten
CORONA – USA – COVID-19: FDA lässt Booster für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren zu – 18.5.2022
Silber Spring/Maryland – Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht für eine Boosterung von Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren gegeben. Grundlage sind Studien, in denen die Antikörpertiter rasch anstiegen und keine Sicherheitsprobleme beobachtet wurden.
Die FDA hatte die Notfallzulassung des Impfstoffs BNT162b2 von Biontech/Pfizer im Oktober 2021 auf die Altersgruppe der 5- bis 11-Jährigen ausgedehnt. Die Akzeptanz war eher mäßig. Von 28 Mio. Kindern sollen 8 Mio. beide Dosierungen der Grundimmunisierung erhalten haben.
Der Impfschutz gegen Omikron ist nach einer Studie der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) mit 39 % geringer als bei Teenagern mit 59 % (MMWR, 2022; DOI: 10.15585/mmwr.mm7111e1external).
Die Kinder haben jedoch ein gleich hohes Risiko, sich zu infizieren. Die Erkrankung verläuft zwar bei ihnen in der Regel milder. Schwere Erkrankungen mit einer Hospitalisierung sind jedoch möglich, und auch ein Long COVID wurde bereits beschrieben.
Hinzu kommt das (allerdings geringe) Risiko auf ein multisystemisches Entzündungssyndrom (MIS-C), das ein vorübergehendes Herz-Kreislaufversagen auslösen und eine Intensivbehandlung notwendig machen kann. Die Impfkommissionen sehen deshalb gute Gründe für eine Impfung.
Der Impfschutz lässt bei Kindern allerdings rasch nach. Die Impfstoffwirksamkeit beträgt nach einer Studie des New York State Department of Health 4 bis 5 Monate nach der 2. Dosis nur noch etwa 12 % (medRxiv, 2022; DOI: 10.1101/2022.02.25.22271454). Die Mehrheit der Kinder, die noch im November oder Dezember geimpft wurden, dürften demnach ohne Schutz vor einer Infektion sein.
Eine Boosterung kann die Schutzwirkung auffrischen. Daten zur Impfstoffwirksamkeit liegen zwar nicht vor. Die Antikörpertiter steigen laut der FDA nach der Impfung jedoch deutlich an.
Wichtig für die FDA war, dass der Booster ohne Komplikationen bleibt. Die Erfahrungen an etwa 400 Kindern zeigen, dass die Nebenwirkungen denen der Grundimmunisierung entsprechen.
Am häufigsten waren Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle sowie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen und Schüttelfrost und Fieber. Der Hersteller kündigt an, die Boosterung bei Kindern auch in Europa zu beantragen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134313/COVID-19-FDA-laesst-Booster-fuer-Kinder-im-Alter-von-5-bis-11-Jahren-zu
https://science.apa.at/power-search/1217482701965351092
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – EMA begann Evaluierung der Zulassung von Valneva-Vakzin – 18.5.2022
Wichtiger Schritt für den Corona-Impfstoff des austro-französischen Pharmakonzerns Valneva: Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat mit der Evaluierung des Zulassungsantrags für die Europäischen Union begonnen, teilte die EU-Arzneimittelbehörde EMA am Mittwoch mit. Erst am Montag hatte die Nachricht für Aufsehen gesorgt, dass die EU-Kommission den Vorabkaufvertrag kündigen will, weil bis 30. April keine Zulassung erfolgt war. Bis 12. Juni wurde eine Nachfrist gewährt.
*** Wieder Hoffnung für das austro-französische Unternehmen
Der Vertrag über den Impfstoffkauf zwischen Valneva und der EU-Kommission war im November 2021 abgeschlossen worden. Dabei wurden die Bezugsrechte von insgesamt 60 Millionen Dosen bis 2023 vereinbart. Die EMA begann das beschleunigte Zulassungsverfahren im Dezember 2021. Allerdings übermittelte sie noch Ende April eine Liste von Fragen an Valneva, die diese nach eigenen Angaben am 2. Mai beantwortete. Schon damals hatte sich der Vakzinhersteller enttäuscht über die Verzögerungen gezeigt, jedoch seine Hoffnung ausgedrückt, bis Juni 2022 eine bedingte Marktzulassung in der EU zu erhalten.
Bei VLA2001 handelt es sich um den einzigen Ganzvirus-Impfstoffkandidaten („Totimpfstoff“), der in Europa in Entwicklung ist. Valneva verfolgt eine Herangehensweise, die seit vielen Jahrzehnten erprobt ist. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentiert. Somit muss sich das Immunsystem mit allen Erreger-Teilen auseinandersetzen. Produziert wird in Schottland und Schweden, die Entwicklungsarbeit läuft aber nach Angaben des Unternehmens großteils über Wien. VLA2001 ist bereits in Großbritannien und Bahrain und seit 13. Mai auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten zugelassen.
Wie die EMA am Mittwoch auf ihrer Internetseite weiter mitteilte, wurde außerdem mit der Evaluierung einer erweiterten Zulassung des bereits verfügbaren Covid-Impfstoffs von Biontech/Pfizer begonnen. Das Vakzin namens Comirnaty könnte dann auch als Booster-Dosis für Fünf- bis Elfjährige zugelassen werden.
https://science.apa.at/power-search/17508446551091868424
CORONA – NORDKOREA – Nordkorea meldet Hunderttausende neue Fieberfälle – 18.5.2022
SEOUL (dpa-AFX) – Vor dem Hintergrund des Corona-Ausbruchs im Land hat Nordkorea erneut Hunderttausende Fieberpatienten gemeldet. Am Dienstag seien mehr als 232 000 Menschen mit Symptomen von Fieber registriert worden, berichteten die Staatsmedien am Mittwoch unter Berufung auf die staatliche Notfallzentrale zur Epidemie-Prävention. Die Zahl der fieberbedingten Todesfälle stieg demnach um sechs auf 62. Nordkorea bestätigt nicht, ob sich die Betroffenen mit dem Coronavirus infiziert haben, weil es nach Expertenangaben kaum Test-Kapazitäten gibt.
Die Gesamtzahl der Fiebererkrankungen kletterte den Berichten zufolge innerhalb von 24 Stunden auf mehr als 1,7 Millionen. Mehr als eine Million betroffene Menschen seien wieder genesen, etwa 691 000 befänden sich noch in medizinischer Behandlung.
Das abgeschottete und autoritär regierte Land hatte am vergangenen Donnerstag erstmals offiziell Infektionsfälle mit dem Krankheitserreger bestätigt. Seitdem versucht es mit einem landesweiten Lockdown, eine „Ausbreitung der Epidemie“ einzudämmen. Eine weitere Maßnahme sind Informationskampagnen, mit der die Menschen über die Medien auf die Gefahren durch die „getarnte Omikron-Variante“ sowie auf Behandlungsmethoden und Präventionsregeln hingewiesen werden sollen.
Bei einer Sitzung des Politbüros der herrschenden Arbeiterpartei warf Machthaber Kim Jong Un führenden Funktionären vor, anfangs nicht angemessen auf den Ausbruch reagiert zu haben, wie Staatsmedien berichteten. Durch ihre „Nachlässigkeit und Nicht-Aktivität“ seien die Schwachstellen des Epidemie-Präventionssystems zu Tage gefördert worden.
Nordkorea hat auf Lieferungen von Impfstoffen über das von der Weltgesundheitsorganisation WHO mitgegründete Netzwerk Covax bislang verzichtet. Die WHO hat ihre Bereitschaft zur Hilfe mehrfach betont, wurde aber nach eigenen Angaben zunächst nicht kontaktiert./dg/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56086433-nordkorea-meldet-hunderttausende-neue-fieberfaelle-016.htm
CORONA – GRIECHENLAND – Griechenland hebt Maskenpflicht in Innenräumen auf – 18.5.2022
ATHEN (dpa-AFX) – Vom 1. Juni an müssen die Menschen in Griechenland in Innenräumen von Geschäften, Gaststätten und Kultureinrichtungen wie Theatern und Museen keine Maske mehr tragen. Lediglich für Betriebe im Gesundheitssektor, etwa Krankenhäuser und Pflegeheime, gelte die Maskenpflicht auch weiterhin, teilte Gesundheitsminister Thanos Plevris am Mittwochnachmittag im Staatsfernsehen mit.
Auch Service-Mitarbeiter in Gastronomie und Hotellerie sind von Juni an von der Maskenpflicht befreit. Die Lockerung gelte vorerst bis zum 15. September und komme dann wieder auf den Prüfstand, sagte Plevris.
Athen hatte bereits Ende April zahlreiche Corona-Maßnahmen aufgehoben – so müssen die Menschen etwa beim Besuch der Innenräume von Cafés und Tavernen keinen Impfnachweis mehr vorlegen. Zudem können Besucher und Urlauber aus dem Ausland mittlerweile ohne Impfnachweis einreisen./axa/DP/stw © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56090273-griechenland-hebt-maskenpflicht-in-innenraeumen-auf-016.htm
CORONA – ÖSTERREICH – Corona – Prognoseexperten sehen weiter leichten Abwärtstrend – Infektionsrückgang durch hohe Temperaturen – Sieben-Tage-Inzidenz von 240 bis 390 erwartet, aber nachlassender Impfschutz der Bevölkerung begünstigt Bestehen der Epidemie – In Österreich noch kaum vertreten: EU-Seuchenschutzbehörde ECDC stuft Virusvarianten BA.4/BA.5 sowie BA.2.12. als besorgniserregend ein – 18.5.2022
Die Experten des Covid-Prognosekonsortiums gehen für die kommende Woche von einem weiteren, geringfügigen Abwärtstrend bei den Infektionszahlen aus. Innerhalb der Schwankungsbreite sind aber auch leichte Anstiege möglich. Für den merklichen Infektionsrückgang der Vorwoche waren möglicherweise die überdurchschnittlich hohen Temperaturen verantwortlich, heißt es in dem Update vom Mittwoch. Die Zwei-Wochen-Prognose für den Spitalsbelag zeigt ebenfalls ein leichtes Minus an.
*** Infektionsrückgang in Vorwoche wohl durch überdurchschnittlich hohe Temperaturen
Diese Meldung wurde korrigiert: Änderung der Zahlen durch nachträgliche Anpassung der Prognose (jeweils erster Satz im fünften und im letzten Absatz)
Am vergangenen Mittwoch waren die Modellrechner davon ausgegangen, dass die Infektionszahlen im Verlauf der Woche am wahrscheinlichsten (im Mittelwert) stabil bleiben – und das bei einer Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner von rund 400 Fällen, möglicherweise bis in den Sommer hinein. Am Dienstag lag der Wert nun bei rund 320.
„Aktuell wirken saisonale Effekte dämpfend auf das Infektionsgeschehen“, betonten die Experten von TU Wien, MedUni Wien und Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) rückblickend auf die vergangene Prognose. Die Fallprognose sei zudem nur in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland außerhalb des 68-prozentigen Konfidenzintervalls gelegen. „Während die prognostizierte Stagnation in den meisten Bundesländern eingetreten ist, gab es insbesondere in den östlichen Bundesländern substanzielle Rückgänge“, wurde festgehalten.
*** Sieben-Tage-Inzidenz von 240 bis 390 erwartet
„Auf der anderen Seite wirkt die Abnahme des durch Impfung bzw. Genesung erworbenen Immunschutzes infektionstreibend. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass der zweite Effekt dominiert“, warnten die Experten auch vor wieder möglichen Steigerungen der Infektionszahlen.
Für den kommenden Mittwoch wird nun eine Sieben-Tage-Inzidenz im Bereich von 230 bis 380 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet, als Mittelwert wird 290 angegeben. Die geringste Inzidenz wird in der Steiermark (200 bis 330) und die höchste Inzidenz im Burgenland (290 bis 470) erwartet.
Die Virusvarianten BA.4/BA.5 sowie BA.2.12. wurden mittlerweile von der EU-Seuchenschutzbehörde ECDC als besorgniserregende Varianten eingestuft. Gemäß internationaler Beobachtungsdaten dürften diese Mutationen über Wachstumsvorteile gegenüber ihren Vorgängerinnen verfügen. Sie sind in Österreich aber noch nicht in einer ausreichenden Anzahl nachgewiesen worden, um für die vorliegende Prognose relevant zu sein, erläuterten die Forscher.
Auf den Normalstationen wird vom 17. Mai bis 1. Juni ein Rückgang von 682 auf im Mittelwert 460 Infizierte erwartet. Die Zahl der Covid-Intensivpatienten sollte sich innerhalb der kommenden zwei Wochen von 58 auf 38 verringern, schätzen die Experten. Durch die derzeit sehr niedrigen Belagszahlen könnten übliche wochentagsbedingte Schwankungen zu hohen relativen Abweichungen führen, wurde jedoch betont.
Service: Die Prognosen auf sozialministerium.at: http://go.apa.at/SvXe0MXP)
https://science.apa.at/power-search/9643175153478834681
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – Affenpocken auch in Spanien und Portugal – 18.5.2022
Nach mehreren Fällen in Großbritannien sind die Affenpocken auch in Spanien und Portugal registriert worden. In Madrid infizierten sich acht Menschen mit dem Virus, wie die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden meldete.
Normalerweise wird das Virus über die Luft übertragen. In diesen Fällen aber gingen die Fachleute von einer Infektion durch Flüssigkeiten aus, weil es sich bei allen acht Patienten um homosexuelle Männer handle.
Ihnen gehe es den Umständen entsprechend gut. Auch in Portugal waren vor allem Männer betroffen, die Sexualkontakte zu anderen Männern hatten, meldete die Nachrichtenagentur Lusa. Die Zeitung „Publico“ berichtete von etwa 20 Infizierten.
*** Meist milder Verlauf
Angesichts der Fälle in Großbritannien hatte das Robert Koch-Institut (RKI) Ärzte und Ärztinnen für die Virusinfektion sensibilisiert. In einem vom RKI veröffentlichten Beitrag heißt es, Affenpocken sollten auch dann bei unklaren pockenähnlichen Hautveränderungen als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn die Betroffenen nicht in bestimmte Gebiete gereist seien. Affenpocken waren bisher vor allem aus einigen Regionen Afrikas bekannt.
In Großbritannien hatte sich die Zahl der erfassten Fälle der seltenen Erkrankung nach Angaben der Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) von Montag auf sieben Personen erhöht. Verbindungen zwischen Betroffenen sind nur teilweise bekannt.
Die Viruserkrankung ruft meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ansteckend seien nur symptomatisch Erkrankte bei engem Kontakt. Zu den ersten Krankheitsanzeichen zählen Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3266673/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091309-roundup-affenpocken-auch-in-spanien-und-portugal-aerzte-sollen-achtsam-sein-016.htm
CHRONISCH-OBSTRUKTIVE LUNGENERKRANKUNG – KHK und Lungenfunktionsparameter wichtige Prädiktoren bei COPD – 18.5.2022
München – Kardiale Erkrankungen haben einen hohen prädiktiven Stellenwert in Bezug auf Mortalität, wohingegen Exazerbationsrisiken wesentlich durch die jährliche Abnahme von FEV 1 und TLCO bei Patienten mit stabiler COPD vorausgesagt werden.
Der Krankheitsverlauf bei chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) wird durch Komorbidität und weitere funktionelle Parameter des Patienten beeinflusst. Es wird jedoch vermutet, dass der prädiktive Stellenwert je nach Art der Begleiterkrankung variiert.
Daher stellen Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg (2022; DOI: 10.1055/s-0042-1747692) anlässlich des 62. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) vor, welchen prädiktiven Stellenwert Komorbidität mit Fokus auf kardiale Begleiterkrankungen auf Mortalität und Exazerbationsrisiken bei COPD-Patienten hat.
Für diese Analyse wurden Registerdaten aus der deutschen COSYCONET-Kohorte („German COPD and Systemic Consequences – Comorbidities Network“) mit insgesamt 1.817 stabilen COPD-Patienten herangezogen, die von der Einschlussvisite bis zum 4. Follow-up-Termin nachbeobachtet wurden.
Die Prädiktoren umfassten Komorbiditäten einschließlich kardialer Erkrankungen, die Lungenfunktion, COPD-Symptome und Exazerbationen zum Einschlusszeitpunkt, Aktivitätsmarker und die kardiovaskuläre Medikation. Die Wechselwirkungen zwischen Prädiktoren von Mortalität und erhöhtem Exazerbationsrisiko wurden mittels multivariater Cox-Regressionen berechnet.
Prädiktoren für eine erhöhte Mortalität waren das Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung (KHK), welche nicht durch einen vorangegangenen Infarkt definiert war, eine arterielle Hypertonie und die jährliche Abnahme der TLCO (Diffusionskapazität der Lunge). Die jährliche Abnahme des FEV 1 (forcierte exspiratorische Volumen) war jedoch kein Prädiktor für eine erhöhte Mortalität, betonen die Studienautoren.
Risikofaktoren für vermehrte Exazerbationen waren die jährliche Abnahme von FEV 1 und TLCO, nicht aber kardiovaskuläre Komorbiditäten. Der stärkste Prädiktor zukünftiger Exazerbationen waren Exazerbationen in der Vorgeschichte.
Körperliche Aktivität, gemessen mit dem International Physical Activity Questionnaire (IPAQ), sowie FEV 1- und TLCO-Status zum Studieneinschluss waren relevante Prädiktoren sowohl für Mortalität und vermehrte Exazerbationen.
Die KHK im Sinne einer chronischen Erkrankung, welche nicht durch einen vorangegangenen Myokardinfarkt definiert war, erwies sich in dieser Untersuchung als stärkster Prädiktor für eine erhöhte Mortalität. Im Zusammenhang mit vermehrten Exazerbationen standen vornehmlich Parameter zur Messung der Lungenfunktion (die jährlichen Abnahme von FEV 1 und TLCO), so das Fazit der Studienautoren. © cw/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134174/KHK-und-Lungenfunktionsparameter-wichtige-Praediktoren-bei-COPD
KLIMAWANDEL – WMO: Vier Indikatoren für den Klimawandel auf Rekordniveau – Negative Signale senden: Anstieg des Meeresspiegels, Wärmeinhalt der Ozeane, Versauerung der Meere und Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre – 18.5.2022
GENF (dpa-AFX) – Vier wichtige Indikatoren für den Klimawandel haben nach dem neuen Klimazustandsbericht der Weltwetterorganisation (WMO) Rekordwerte erreicht. Das unterstreiche die verheerenden Folgen der menschlichen Aktivitäten für die Ökosysteme, die eigentlich das Überleben der Menschheit sichern sollen, berichtete die WMO am Mittwoch in Genf. Rekorde gab es beim Anstieg des Meeresspiegels, dem Wärmeinhalt der Ozeane, der Versauerung der Meere und der Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre. Dabei handelt es sich vor allem um Kohlendioxid (CO2).
Die WMO bestätigte ihre vorläufige Berechnung, dass die globale Durchschnittstemperatur 2021 etwa 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) lag und die vergangenen sieben Jahre die wärmsten waren seit Messbeginn. Sie hatte diese Besorgnis erregende Entwicklung schon in ihrem vorläufigen Zustandsbericht im Oktober angerissen. Zu dem Zeitpunkt lagen aber noch nicht alle Messwerte vor.
Nach einer WMO-Prognose von vergangener Woche könnte die globale Jahres-Durchschnittstemperatur schon bis 2026 zumindest in einem Jahr mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei fast 50 Prozent. Das heißeste Jahr war 2016 mit rund 1,3 Grad über vorindustriellem Niveau.
„Unser Klima verändert sich vor unseren Augen“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas. Die menschengemachten Treibhausgase in der Atmosphäre verhinderten die Wärmestrahlung der Erde ins All, weshalb sich der Planet noch über Generationen aufheizen werde, „wenn nicht Verfahren erfunden werden, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen“, sagte Taalas. Gleichwohl, betont die WMO, ist es wichtig, die Menge freigesetzter Treibhausgase jetzt zu reduzieren, um die Erwärmung dauerhaft unter 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten.
Zur Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre: Sie erreichte 2020 den Rekordwert von 413,2 ppm (Teilchen pro Million Teilchen). Die Durchschnittszahl für 2021 liegt noch nicht vor. Aber die Messstation Mauna Loa auf Hawaii meldete 416,45 ppm im April 2020, 419,05 ppm im April 2021 und 420,23 ppm im April 2022.
Zur Versauerung der Meere: Die Ozeane nehmen laut WMO etwa 23 Prozent des menschengemachten Kohlendioxids auf. Das Gas reagiert mit dem Wasser, was zu Versauerung führt. Das bedroht nicht nur das Ökosystem Meer. Hinzu kommt: Je saurer das Wasser, desto geringer die Kapazität, weiteres CO2 aufzunehmen. Der pH-Wert gibt die Versauerung an. Je niedriger er ist, desto saurer das Wasser. Der Weltklimarat (IPCC) berichtete vor Kurzem, dass der pH-Wert an der Oberfläche der offenen Ozeane mit großer Wahrscheinlichkeit jetzt so niedrig ist wie seit mindestens 26 000 Jahren nicht mehr.
Zum Wärmeinhalt der Ozeane: Ein annähernd global flächendeckendes System mit schwimmenden Messgeräten gibt es erst seit 2006. Davor war die Datenlage weniger gut. Alle Forschergruppen, die sich damit beschäftigen, sind sich aber einig, dass der Wärmeinhalt bis in 2000 Meter Tiefe seit Jahrzehnten steigt, besonders deutlich seit 2016.
Zum Anstieg des Meeresspiegels: Dazu tragen die thermale Expansion des Meerwassers durch die Erwärmung der Ozeane und die Zunahme des Wasservolumens durch das Abschmelzen von Eis auf dem Land bei. Der Anstieg lag laut WMO zwischen 1993 und 2002 bei etwa 2,1 Millimetern pro Jahr, zwischen 2013 und 2021 bei 4,5 Millimetern pro Jahr./oe/DP/stw
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56088025-wmo-vier-indikatoren-fuer-den-klimawandel-auf-rekordniveau-016.htm
UMWELT – Planetare Grenzen: Was passiert, wenn das Wasser ausgeht – ausführlicher Artikel mit instruktiven Schaubildern – 18.5.2022
Wasser gilt als der Blutkreislauf der Biosphäre. Bis vor Kurzem ging die Wissenschaft noch davon aus, dass ausreichend Süßwasser zur Verfügung steht. Eine Neubewertung dieser planetaren Grenze zeigt jedoch, dass die menschlichen Eingriffe bereits tiefgreifender sind als gedacht. Ungewöhnlich trockene Böden sind auch in Österreich zunehmend an der Tagesordnung – und schaden damit dem Klima nachhaltig.
Neun planetare Grenzen wurden 2009 von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Leitung von Johan Rockström – damals Direktor des Resilience Centre (SRC) an der Universität Stockholm – festgelegt. Sie sollen aufzeigen, wie viel Handlungsspielraum dem Menschen in seinem Eingreifen in natürliche Prozesse der Erde noch bleibt, bis ein gefährliches Maß erreicht wird.
Sechs dieser neun Grenzen gelten bereits als überschritten, darunter jene für Klimawandel, neuartige Gebilde, Landnutzungsänderung, Nährstoffkreisläufe und Biosphäre – sowie nun auch Süßwasser. Als nicht überschritten gelten derzeit die Stratosphäre, die atmosphärische Aerosolbelastung sowie die Ozeanversauerung.
Auch die Grenze des Süßwassers müsse mittlerweile als überschritten eingestuft werden. Denn bei der Einführung des Konzepts der planetaren Grenzen wurde nur die Verfügbarkeit und Situation des „blauen“ Wassers, also Grund- und Oberflächenwasser wie Flüssen und Seen, berücksichtigt. Eine Neubewertung, die auch das „grüne“ Wasser, das den Pflanzen im Boden zur Verfügung steht, berücksichtigt, habe die Ausgangslage nun verändert, schreiben Forschende des SRC und des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
*** Grüne Lunge braucht Bodenfeuchtigkeit
„Nach der derzeitigen Definition würde zum Beispiel die Abholzung von Wäldern, die die Funktion von grünem Wasser zugunsten einer erhöhten Verfügbarkeit von blauem Wasser verschlechtert, nicht zur Grenzüberschreitung beitragen“, so die Autorinnen und Autoren. Für die Lagebewertung des Amazonas-Regenwaldes sei jedoch die Einbeziehung des grünen Wassers essenziell, da der Regenwald maßgeblich auf Bodenfeuchtigkeit angewiesen ist.
Bei einem Sturm umgekippte Bäume liegen quer über eine Straße
Sowohl Erderhitzung als auch Abholzung setzen der „grünen Lunge der Erde“ zu und trocknen sie aus – bis der Regenwald irgendwann gänzlich kippt und zur Steppe wird. Das hat auch Folgen für andere Erdsysteme – etwa das Klima. Denn tropische Regenwälder nehmen Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre auf und wirken deshalb „wie eine natürliche Klimaanlage“ der Erderhitzung entgegen, so die Natur- und Umweltschutzorganisation WWF in einer Aussendung zum Amazonas-Regenwald.
*** Hitzestress und Dürre nehmen weltweit zu
Doch nicht nur im Regenwald, auch in Wäldern und auf Äckern seien bereits negative Auswirkungen zu beobachten, so die Forschenden des SRC und PIK. Maßgeblich für die zunehmende Bodentrockenheit ist laut der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle (EDO) vor allem der fehlende Niederschlag, der – sofern es sich nicht um Extremniederschläge handelt – trockenem Boden dabei hilft, sich zu erholen.
Jeweils dreimal pro Monat veröffentlicht die EDO einen Bodentrockenheitsindex, der identifiziert, welche Gebiete sowohl trockener als auch feuchter als gewöhnlich waren. Der Index berechnet sich aus der Abweichung des grünen Wassers, also des Wassergehalts im Boden im Bereich der Wurzelzone.
Ende April verzeichnete die Behörde in weiten Teilen Europas besonders trockene, aber auch vereinzelte ungewöhnlich feuchte Böden. Besonders konträr war die Lage in Norwegen, wo die Küstenböden sehr trocken waren, das Landesinnere aber besonders feucht. Auch österreichische Böden – vor allem im Süden – waren in diesem Zeitraum deutlich trockener als gewöhnlich. Für den Zeitraum April bis Juni prognostiziert die EDO außerdem eine „deutlich trockenere Witterung über Südeuropa“. Diese Prognosen gäben Anlass zur Sorge über die Entwicklung der derzeitigen Dürre.
Trockenperioden haben in den vergangenen Jahren bereits vereinzelt zu Engpässen geführt. Begleiterscheinungen der globalen Erhitzung – wie etwa Niederschlagsänderungen, Temperaturanstieg oder erhöhte Verdunstung – begünstigen Trockenperioden zusätzlich. Gerade Wasserdampf ist ein wenig beachtetes Treibhausgas, das laut der Wochenzeitung „profil“ als „Motor der Extremereignisse“ fungieren kann.
*** Verfügbarkeit von grünem Wasser schwankt
Die allgemeine Lage des grünen Wassers in Österreich zusammenzufassen sei schwierig, so Christine Stumpp, Leiterin des Instituts für Bodenphysik und landeskulturelle Wasserwirtschaft an der Universität für Bodenkultur (BOKU): „Der Wasserspeicher im Boden und was letztendlich für Pflanzen verfügbar ist, kann räumlich und zeitlich in Abhängigkeit der Witterung, der Bodeneigenschaften und der Pflanzen sehr stark schwanken.“
Generell sei ein West-Ost-Gefälle bezüglich der Niederschlagsmenge zu beobachten: mit mehr Niederschlag im Westen sowie in höheren Lagen und geringeren Werte im Osten und in den Ebenen. „In den niederschlagsreichen Regionen sickert dann mehr Wasser in den Boden als in den niederschlagsärmeren Regionen.“
leere Bootsanlegestellen in der Ruster Bucht
Reiche das Wasser im Boden nicht mehr aus, um gute landwirtschaftliche Erträge zu erreichen, werde mit Grund- und Oberflächenwasser – also blauem Wasser – bewässert. „In diesen Regionen wurden also schon natürliche Grenzen – zumindest zeitweise – überschritten“, so Stumpp auf ORF.at-Anfrage. Aber auch für einige Forstregionen spiele Dürre und Bodentrockenheit eine zunehmende Rolle.
*** Wasserbedarf wird steigen
Prinzipiell steht in Österreich im internationalen Vergleich viel – vor allem blaues – Wasser zur Verfügung. Die Grundwasserressourcen sind jedoch unterschiedlich verteilt. Im langjährigen Schnitt ergibt sich aus dem Regen, der auf die Landesfläche fällt, eine Wassermenge von 99,8 Milliarden Kubikmetern. Davon können insgesamt etwa fünf Prozent verwendet werden.
Laut einer Studie des Landwirtschaftsministeriums könnte diese „verfügbare Grundwasserressource“ bis 2050 um bis zu ein Viertel abnehmen. Gleichzeitig würde der Wasserbedarf in der Landwirtschaft bis 2050 jedoch zunehmen und könnte sich sogar verdoppeln. Denn aufgrund der Zunahme an Hitzetagen ist mit mehr Wasserbedarf für die Viehwirtschaft zu rechnen – mit unterschiedlich schwerwiegenden Folgen.
Die Studie stellt zwei potenzielle Szenarien auf: In einem günstigen Wasserszenario nimmt die Anzahl der Gebiete mit sehr hoher Ausnutzung zwar zu, die Nutzungsintensität bleibt aber überall unter 100 Prozent. In einem ungünstigen Szenario steigt in einigen Regionen die Nutzungsintensität, und der Bedarf übersteigt folglich die verfügbaren Grundwasserressourcen, woraus sich regionale Nutzungskonflikte ergeben könnten.
*** Saisonale Schneedecke nimmt ab
Auch die Fähigkeit der Schneedecke, Sonnenenergie zu reflektieren und Wasser zu speichern, ist essenziell für die Funktionsweise und Regulation des Klimas, analysiert die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf ihrer Website. Über den Winter werde Wasser in der Schneedecke zurückgehalten, welches bei der Schneeschmelze über Tage und Wochen langsam wieder freigegeben werde. Somit werden die Grundwasserspeicher gefüllt und auch der Boden mit dem abgeschmolzenen Wasser versorgt – der Boden und die Pflanzen sind damit für die Wachstumsperiode im Frühjahr gerüstet.
Umgekehrt bedeutet das, dass mit weniger Schnee im Winter die Wasserversorgung der Böden beeinträchtigt ist. Das führt zu tiefen Grundwasserständen und Problemen in der Landwirtschaft. Außerdem verhindere eine Schneedecke zusätzlich das Abstrahlen der gespeicherten Bodenwärme in die vergleichsweise kühlere Atmosphäre. Das isoliert auch Pflanzen und schützt sie vor Frost.
Analysen der ZAMG in verschiedenen Gebieten Österreichs zeigen, dass die winterliche Schneedecke von Jahr zu Jahr und auch räumlich sehr unterschiedlich ausfällt. Deutlich erkennbar sei jedoch eine markante Abnahme der saisonalen Schneehöhe ab dem Ende der 1980er Jahre – vermutlich aufgrund eines kombinierten Effekts aus Temperaturzunahme und Niederschlagsabnahme. Besonders in tiefen Lagen schneit es deutlich weniger. Der Winter beginnt im Herbst später und hört im Frühjahr früher auf.
*** Fleischkonsum steigert Wasserverbrauch
Die Bandbreite möglicher Maßnahmen zum Schutz des Wassers ist vielfältig. Zum einen trägt die Reduktion der Treibhausgasemissionen maßgeblich dazu bei, die Erderhitzung um 1,5 Grad einzudämmen – was auch die Dynamik von Dürre und Bodentrockenheit entschärft. Hierbei können Einzelpersonen etwa durch ihre Ernährung einen Beitrag leisten.
„Der hohe Fleischkonsum ist der Haupttreiber, dass der Planet seine Grenzen bezüglich Süßwasserverfügbarkeit, Regenwaldabholzung, Artenvielfalt und Treibhausgasemissionen überschritten hat“, so Martin Schlatzer, Ernährungsökologe am Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL), in einem Aktionsplan des WWF. Bereits eine Reduktion des Fleischkonsums auf ein- bis zweimal pro Woche könnte knapp ein Drittel an Treibhausgasen einsparen.
Auch das Klimaforschungsnetzwerk Österreich (CCCA) fasst in einem Factsheet konkrete Maßnahmen zum Schutz des – vor allem grünen – Wassers zusammen. Zur zusätzlichen Bewässerung von Pflanzen werde in Österreich bisher fast ausschließlich Trinkwasser verwendet. Effizienter wären eine Speicherung von Regenwasser und die Wiederverwendung von Wasser aus Bad und Küche, so das CCCA.
*** Wasserschutz und Bodenversiegelung
Da auch das Bebauen des natürlichen Bodens sowohl dem grünen als auch dem Grundwasser zusetzt, wird im WWF-Maßnahmenpaket für den „Wasserschatz Ostösterreich“ gefordert, den Boden konsequent zu schützen und zu entsiegeln. Fließgewässer gelte es zu renaturieren, Feuchtgebiete und Überschwemmungsräume zu bewahren und wiederherzustellen.
Vorgaben zur Versickerung von Regenwasser auf Eigengrund setze etwa die niederösterreichische Bauordnung bereits um, fasst das Umweltbundesamt Pläne des Landwirtschafts- und Klimaministeriums zusammen. Und auch Wasserrückhaltemaßnahmen wie etwa Regenwasserrückhaltebecken oder gezielte Grundwasseranreicherung seien bereits in Planung beziehungsweise Umsetzung.
Wesentlich sei, dass mit dem vorhandenen Wasser effizienter umgegangen wird. Mit Hilfe von Wasserspartechnologien neuer Haushaltsgeräte könne der Wasserverbrauch trotz zunehmender Bevölkerung konstant bleiben. Gleichzeitig seien Informationen zur Bedarfs- und Wasserressourcenentwicklung zu erarbeiten und die Datenlage zur aktuellen Wasserentnahme müsse verbessert werden. Bereits bewilligte Wassernentnahmemengen gelte es zu prüfen – und gegebenenfalls den aktuellen Entwicklungen anzupassen. Mona Harfmann, Sandra Schober, beide ORF.at
https://orf.at/stories/3263842/
Links:
„Nature“-Artikel
https://www.nature.com/articles/s43017-022-00287-8.epdf
PIK
https://www.pik-potsdam.de/de
Stockholm Resilience Center
https://www.stockholmresilience.org/
Umweltbundesamt
https://www.umweltbundesamt.at/
BOKU
https://boku.ac.at/
WWF
https://www.wwf.at/artikel/der-amazonasregenwald-brennt/
EDO-Bericht
https://edo.jrc.ec.europa.eu/documents/news/GDO-EDODroughtNews202204_Europe.pdf
Studie Wasserschatz Österreich
https://info.bmlrt.gv.at/themen/wasser/nutzung-wasser/wasserschatz-oesterreichs-studie.html
CCCA Factsheet
https://ccca.ac.at/fileadmin/00_DokumenteHauptmenue/02_Klimawissen/FactSheets/36_urbaner_wasserhaushalt_202202.pdf
ZAMG
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel/klimafolgen/schnee
„profil“-Artikel
https://www.profil.at/wissenschaft/wie-wasserdampf-einen-globalen-teufelskreis-aus-unwettern-in-gang-setzt/401998800
EPIDEMIOLOGIE / UMWELTVERSCHMUTZUNG – Jeder sechste Todesfall weltweit geht auf Umweltverschmutzung zurück – Smog: Ärmere Länder sind besonders betroffen – Situation seit 2015 nicht verbessert – Weiter zunehmende Bleibelastung vor allem in ärmeren Ländern – Asien: durch Industrialisierung vermittelte Todesfälle nehmen zu – 18.5.2022
Umweltverschmutzung ist einer Studie zufolge für weltweit jeden sechsten vorzeitigen Todesfall verantwortlich. Im Jahr 2019 starben neun Millionen Menschen verfrüht, wie aus einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift „Lancet“ veröffentlichten Studie hervorgeht. Hauptursache sind demnach schlechte Luftqualität und chemische Schadstoffe, insbesondere Blei. 6,7 Millionen vorzeitige Todesfälle waren laut der Studie auf Luftverschmutzung zurückzuführen.
*** Smog: Ärmere Länder sind besonders betroffen
Weitere 1,4 Millionen starben aufgrund von Wasserverschmutzung und 900.000 wegen Bleibelastung. Die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf die Gesundheit seien „sehr viel größer als die von Krieg, Terrorismus, Malaria, HIV, Tuberkulose, Drogen und Alkohol“, erklärten die Autoren rund um Hauptautor Richard Fuller von der Globalen Allianz für Gesundheit und Umweltverschmutzung (GAHP). Umweltverschmutzung und Abfälle, die in Luft, Wasser und Boden gelangen, führen selten direkt zum Tod. Sie können jedoch schwere Herzerkrankungen, Krebs, Atemprobleme und akuten Durchfall verursachen.
Besonders betroffen sind demnach Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Auf sie entfallen 92 Prozent der Todesfälle und ein Großteil der damit verbundenen wirtschaftlichen Verluste. Diese lagen 2019 laut der Studie bei 4,6 Billionen Dollar (4,38 Milliarden Euro) und damit etwa sechs Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.
*** Situation seit 2015 nicht verbessert
„Die Tatsache, dass die Bleibelastung vor allem in ärmeren Ländern zunimmt und die Zahl der Todesfälle steigt, ist erschreckend“, sagte Fuller. Algerien hatte 2021 als letztes Land weltweit Blei im Benzin verboten. Dennoch gelangt der Schadstoff weiterhin in die Umwelt, insbesondere durch unsachgemäßes Recycling von Blei-Säure-Batterien und Elektroschrott.
Die Zahl der Todesfälle, die durch schlechte Luftqualität in Innenräumen, unsauberes Trinkwasser und Hygienemängel verursacht wurden, ging indes zurück. Die mit der Industrialisierung in Zusammenhang stehenden Todesfälle nahmen jedoch insbesondere in Asien zu.
Die Situation hat sich den Wissenschaftern zufolge seit 2015 nicht verbessert: Bereits damals ging rund jeder sechste vorzeitige Todesfall auf Umweltverschmutzung zurück. Das Bewusstsein für das Problem und die finanziellen Mittel zur Bekämpfung seien seit 2015 nur geringfügig gestiegen, erklärte Fuller. „Wenn wir es nicht schaffen, auf saubere und grüne Weise wirtschaftlich zu wachsen, machen wir etwas furchtbar falsch.“
https://science.apa.at/power-search/9431871703331806965
EPIDEMIOLOGIE / CHOLESTERIN – Praevenire – Österreich mit riesigem Cholesterin-Problem – 18.5.2022
33.000 Menschen sterben in Österreich derzeit pro Jahr durch Atherosklerose-bedingte Herz-Kreislauferkrankungen. Bei einem hohen Anteil stecken zu hohe Blutfettwerte – das „böse“ LDL-Cholesterin – dahinter. Doch nur wenigen Betroffenen ist das diagnostiziert, bei noch viel weniger Menschen entsprechend behandelt, hieß es Mittwochvormittag bei den Praevenire-Gesundheitstagen (bis 20. Mai) im Stift Seitenstetten (NÖ).
*** 8,3 Prozent der Todesfälle sind auf zu hohe Blutfettwerte zurückzuführen
Thomas Czypionka, Leiter der Gesundheitsökonomie-Abteilung des Instituts für Höhere Studien (IHS), hat zur aktuellen Situation rund um das Cholesterin eine Studie verfasst. Doch bei der Arbeit stieß der Experte von Anfang an auf Probleme: In Österreich gibt es nach wie vor keine Diagnose-Codierung bei den niedergelassenen Ärzten. Dadurch existieren nur rudimentäre Daten zur Verbreitung der Fettstoffwechselstörungen in der Allgemeinbevölkerung. Das wichtigste Problem ist die Hypercholesterinämie mit zu hohen Blutfettwerten als Hauptrisiko für Herzinfarkt & Co.
*** Viele erreichen Zielwerte nicht
Was sich aber aus dem Umlegen deutscher Daten und der Analyse von verschieden verstreuten Informationsquellen aus Österreich ableiten lässt, so Czypionka: „Schon mit jungen Jahren, unter 30, erreichen nur drei Viertel der Menschen die Cholesterin-Zielwerte.“ Dieser Anteil sinkt mit höherem Alter auf Anteile um die 40 Prozent ab.
Die europäische Kardiologengesellschaft (ESC) fordert LDL-Cholesterinwerte von weniger als 115 Milligramm pro Deziliter Blut für Menschen ohne höheres Risiko, für Menschen mit einem hohen Risiko werden weniger als 70 Milligramm LDL-Cholesterin pro Deziliter Blut empfohlen, für Personen mit höchstem Risiko (z.B. schon ein überstandener Herzinfarkt) weniger als 55 Milligramm dieser „bösen“ Blutfette pro Deziliter.
Doch 80 Prozent der von zu hohen Blutfettwerten insgesamt Betroffenen erreichen diese Zielwerte nicht. Lebensstilmodifikationen mit gesünderer und fettärmerer Ernährung, ausreichender Bewegung und Abnehmen sind hier zumeist nicht ausreichend. Auf der anderen Seite gibt es seit gut drei Jahrzehnten mit den sogenannten Statinen gut verträgliche und hoch wirksame Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels. Für sie liegen auch viele klinische Studien zu additiven Effekten in der Krebs- und Demenzprävention vor. Mittlerweile spielen auch die Kosten für diese Medikamente durch Generika (Patente abgelaufen) nur noch eine geringe Rolle.
*** 600.000 Menschen mit hohem Risiko
Trotzdem fehlt es offenbar an entschlossenem Handeln zur Verringerung dieses Hauptrisikos für alle atherosklerotischen Erkrankungen. Dies beginnt mit flächendeckenden Laboruntersuchungen auf den Cholesterinspiegel und endet bei einer konsequenten Behandlung.
Czypionka: „Wir haben in Österreich rund 600.000 Menschen mit einem hohen Risiko. 8,3 Prozent der Todesfälle sind auf zu hohe Cholesterinwerte zurückzuführen.“ Die medizinischen Kosten der Behandlung von Menschen mit durch Hypercholesterinämie-bedingten Erkrankungen belaufe sich pro Jahr derzeit auf rund eine Milliarde Euro. Hinzu kämen noch rund 278 Millionen Euro an Produktivitätsausfällen.
Schon das Erkennen und eine wirksame Behandlung der Menschen mit hohem bzw. höchstem Atheroskleroserisiko durch zu hohe Blutfettwerte würde viel bringen: Auf sie allein entfallen 6,9 Prozent der Gesamtmortalität. Zwei Prozent der Gesamt-Gesundheitskosten entfallen auf diese Personengruppe und die Behandlung ihrer Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
https://science.apa.at/power-search/3206238839684831793
SOCIALMEDIA – USA: Social Media für Kredit-Scoring genutzt – Bedürftigkeit der Kunden im Fokus – Rating oftmals intransparent und nicht nachvollziehbar – Daten werden oft aus Not preisgegeben – Gesetzgeber muss nachbessern – Fragwürdige Praktiken verbreitet – 18.5.2022
Athens (pte017/18.05.2022/11:30) – Mit größeren Datenmengen und dem besseren Zugang zu ausgereifteren Modellierungsprogrammen verändert sich auch die Art und Weise, wie eine Kreditwürdigkeit geprüft wird. Das ist laut einer Studie der University of Georgia http://uga.edu vor allem bei jenen Personen der Fall, die über keine ausgeprägte Bonität verfügen. Damit sind eher Menschen betroffen, die auch für fragwürdige Kreditvergaben anfälliger sind.
*** Gesetzgeber muss nachbessern
Das Problem dieses Systems ist laut den Studienautoren, dass diese alternativen Bewertungen, die sich aus den verschiedensten Quellen wie sozialen Medien speisen, wie eine Black Box sein können. Laut der leitenden Wisssenschaftlerin Lindsay Sain Jones ist es daher notwendig, das Kredit-Scoring-System der USA näher unter die Lupe zu nehmen. Jones und Kollegin Janine Hiller argumentieren, dass der US-Kongress neue Verordnungen erlassen sollte, um alternative Kredit-Scoring-Services daran zu hindern, die Konsumentendaten im Kreditauskunftssystem zu missbrauchen.
Unternehmen, die alternative Kredit-Scoring-Services entwickeln, argumentieren hingegen, dass ihre Produkte unterversorgten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu diesen entscheidenden Dienstleistungen ermöglichen. Laut Jones macht die undurchsichtige Art ihrer Geschäfte sie jedoch reif für missbräuchliche Vergabepraktiken. Bei neuen Produkten wissen die Kreditnehmer nicht, welche Informationen zur Berechnung des Scores herangezogen werden. Daher können sie auch fehlerhafte Infos nicht beeinspruchen.
*** Fragwürdige Praktiken verbreitet
Manche Kredit-Scoring-Unternehmen bieten Konsumenten einen Credit-Boost im Austausch für den Zugang zu ihren früheren Ausgaben bei Strom und Miete an. Jones zufolge gibt es aber wenige Richtlinien, die regulieren, was die Unternehmen mit diesen Infos tun können und wie lange sie sie behalten dürfen. „Der Kredit wurde abgelehnt. Er wird aber gebraucht. Also geben die Menschen alle Daten her, nur um den Score zu verbessern. Die Chance, das Darlehen zu bekommen, kann sich durch verbessern oder auch nicht.“
Andere Darlehensgeber sammeln Daten von öffentlichen Dokumenten oder den sozialen Medien, um ohne Wissen des Kunden ein Profil zu erstellen. „Es gibt Unternehmen, die darauf spezialisiert sind, Daten aus Online-Quellen zu beziehen, wie die Profile bei LinkedIn und Facebook. Diese Daten werden dann in das Kreditmodell eingespeist.“ Hier kann es sich um die Bestellhistorie, wo und wann eine Person um einen Kredit angesucht hat, Infos zur Studienzeit und Berufstätigkeit sowie zu den Aktivitäten in den sozialen Medien handeln.
In diesem Fall wissen die Betroffenen nicht, nach welchen Kriterien sie beurteilt werden und können bei Fehlern auch nicht Einspruch erheben. Es gibt Jones nach auch keine Möglichkeit des Einspruchs, wenn es dem Kreditgeber nicht gefällt, wie oft Reisen gemacht oder Kleider gekauft werden. Die Forscherinnen sind auch darüber besorgt, dass viele der Datenpunkte im Zusammenhang mit dem Lebensstil, die Kreditgeber mit der Kreditwürdigkeit in Beziehung setzen, mit Ethnie, Geschlecht, Alter, dem sozioökonomischen Status, der Postleitzahl oder wo eine Person studiert hat, in Verbindung stehen.
https://www.pressetext.com/news/20220518017
SOCIALMEDIA – Forscher: Ältere TikTok-Nutzer trotzen Stereotypen – Forscher über ältere Nutzerinnen: „Wild oder gar vulgär“ statt passiv – Altersdiskriminierende Stereotypen überwiegen bei jüngeren Socialmedia-Nutzern – 18.5.2022
Ältere TikTok-Nutzerinnen und -Nutzer nutzen die Kurzvideoplattform, die vor allem für Clips tanzender Teenies bekannt ist, um gegen altersdiskriminierende Stereotypen vorzugehen. Zu dem Schluss kommt ein Forschungspapier, das demnächst im Fachmagazin „The Gerontologist“ veröffentlicht wird.
Analysiert wurden mehr als 1.300 Videos von über 60-jährigen Nutzern, die zwischen 100.000 und 5,3 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten zählen. Ein Großteil der Videos – konkret 71 Prozent – widmete sich altersdiskriminierenden Vorurteilen.
*** Forscher über ältere Nutzerinnen: Wild statt passiv
Ältere TikTok-Nutzer seien im Zuge eines „mächtigen gegenkulturellen Phänomens“, bei dem ältere Menschen altersfeindliche Stereotypen „bekämpfen, indem sie ihr Alter annehmen oder sogar feiern“, zu „erfolgreichen Gestaltern von Inhalten“ geworden, wird der Forscher Reuben Ng, Assistenzprofessor an der renommierten Universität Yale, im „Guardian“ zitiert.
Ng zufolge seien es vor allem ältere Frauen, die sich mit aller Kraft gegen Vorurteile, die sie als passiv, sanftmütig und schwach abstempeln, stemmen. Stattdessen bemühten sich ältere TikTok-Nutzerinnen, sich „wild oder gar vulgär“ zu präsentieren, so der Forscher.
„Es gibt ausreichend Beweise, dass altersdiskriminierende Stereotypen in sozialen Netzwerken bei Jüngeren überwiegen“, so Ng. Jene Vorurteile hätten im Laufe der Coronavirus-Pandemie ein Allzeithoch erreicht, da dabei immer wieder auf die negativen Folgen des Virus für ältere Personen hingewiesen wurde. red, ORF.at
https://orf.at/stories/3266552/
PSYCHOLOGIE – Studie: Wer als Kind wenige Freunde hat, ist auch später öfter einsam – 18.5.2022
Einsamkeit kann physisch und psychisch ungesund machen und nimmt im Alter zu. Dass bereits die Kindheit Einfluss auf Einsamkeit im Alter haben kann, zeigt eine neue Studie von Sophie Guthmuller von der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien im Journal „Plos One“. Wenige Freunde und eine schlechte Beziehung zur Mutter während des Aufwachsens können demnach Einsamkeit im Alter fördern. Die Autorin sprach sich für ein frühes Eingreifen aus, um diese Entwicklung zu verhindern.
*** Extrovertiertheit reduziert die Wahrscheinlichkeit, später einsam zu werden
Für die Studie verwendete Guthmuller Umfrageergebnisse von Menschen im Alter von 50 Jahren und darüber aus 17 vor allem europäischen Ländern, unter anderem aus Österreich. Krankheit im Alter ist demnach der größte Risikofaktor für Einsamkeit: 43,3 Prozent der Abweichungen in den Angaben zur Einsamkeit kann dadurch erklärt werden. 27,1 Prozent können durch soziale Unterstützung – etwa Teilnahme an sozialen Aktivitäten oder die Häufigkeit des Kontakts zur Familie – erklärt werden.
*** Persönlichkeit spielt auch eine Rolle
Diese Ergebnisse seien zwar erwartbar gewesen, meinte die Autorin. „Interessanterweise“ zeige die Studie aber auch, dass Persönlichkeitsmerkmale und Lebensumstände während der Kindheit signifikant mit Einsamkeit später im Leben assoziiert sind. Die einstigen Lebensumstände machen demnach 7,5 Prozent der Abweichung aus. Menschen, die in der Kindheit wenige oder keine Freunde hatten, bei denen sie sich wohlfühlten, hatten in der Studie eine 1,24 Mal höhere Wahrscheinlichkeit, später Einsamkeit zu erleben. Bei Menschen, die in der Kindheit eine schlechtere Beziehung zur Mutter hatten, war diese 1,34 Mal, bei jenen, die in ärmeren Verhältnissen aufwuchsen, 1,21 Mal höher.
Und auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle – sie erklärt 10,4 Prozent der Variation. Während vor allem Extrovertiertheit die Wahrscheinlichkeit, später einsam zu sein, verringert, wird diese durch eine neurotische Persönlichkeit verstärkt. Auch viele andere Faktoren spielen eine Rolle – so sind etwa Menschen mit mehr Einkommen und Bildung, aber auch jene mit Computer-Kenntnissen weniger von Einsamkeit betroffen.
Sechs Prozent der Europäer bekannten sich in einer Studie aus dem Jahr 2016 dazu, sich meistens einsam zu fühlen, bei Menschen, die 65 Jahre und älter sind, waren es sogar neun Prozent. Doch das ist nicht der einzige Grund, um die Erkenntnisse ernst zu nehmen, wie Guthmuller in einer Aussendung betonte: Im Lichte der zunehmenden Einsamkeit in der Kindheit und dem Einfluss der Covid-Pandemie auf das Leben von Kindern würden die Ergebnisse der Studie bestätigen, wie wichtig es sei, in frühen Jahren einzugreifen, um negative Effekte zu verhindern.
Publikation: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0267562
https://science.apa.at/power-search/6089213505248913584
PSYCHOLOGIE – Einsame Kinder sind auch später oft einsam – 18.5.2022
Einsamkeit ist ungesund und kann im Alter zunehmen. Wie einsam jemand später sein wird, dürfte schon in der Kindheit angelegt sein – zumindest zeigt das eine Studie: Wenige Freunde und eine schlechte Beziehung zur Mutter fördert spätere Einsamkeit. Ein frühes Eingreifen könnte diese Entwicklung verhindern.
Für die nun im Journal „PLOS ONE“ erschienene Studie verwendete Sophie Guthmuller von der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien Umfrageergebnisse von Menschen im Alter von 50 Jahren und darüber aus 17 vor allem europäischen Ländern, unter anderem aus Österreich.
Krankheit im Alter ist demnach der größte Risikofaktor für Einsamkeit: 43,3 Prozent der Abweichungen in den Angaben zur Einsamkeit kann dadurch erklärt werden. 27,1 Prozent können durch fehlende soziale Unterstützung – etwa Teilnahme an sozialen Aktivitäten oder die Häufigkeit des Kontakts zur Familie – erklärt werden.
*** Wenige Freunde
Diese Ergebnisse seien zwar erwartbar gewesen, meint die Autorin. „Interessanterweise“ zeige die Studie aber auch, dass Persönlichkeitsmerkmale und Lebensumstände während der Kindheit signifikant mit Einsamkeit später im Leben assoziiert sind. Die einstigen Lebensumstände machen demnach 7,5 Prozent der Abweichung aus.
Menschen, die in der Kindheit wenige oder keine Freunde hatten, bei denen sie sich wohl fühlten, hatten in der Studie eine 1,24 Mal höhere Wahrscheinlichkeit, später Einsamkeit zu erleben. Bei Menschen, die in der Kindheit eine schlechtere Beziehung zur Mutter hatten, war diese 1,34 mal, bei jenen, die in ärmeren Verhältnissen aufwuchsen, 1,21 mal höher.
Faktor Persönlichkeit
Und auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle – sie erklärt 10,4 Prozent der Variation. Während vor allem Extrovertiertheit die Wahrscheinlichkeit, später einsam zu sein, verringert, wird diese durch eine neurotische Persönlichkeit verstärkt. Auch viele andere Faktoren spielen eine Rolle – so sind etwa Menschen mit mehr Einkommen und Bildung, aber auch jene mit Computer-Kenntnissen weniger von Einsamkeit betroffen.
Sechs Prozent der Europäer bekannten sich in einer Studie aus dem Jahr 2016 dazu, sich meistens einsam zu fühlen, bei Menschen, die 65 Jahre und älter sind, waren es sogar neun Prozent. Doch das ist nicht der einzige Grund, um die Erkenntnisse ernst zu nehmen, wie Guthmuller in einer Aussendung betonte: Im Lichte der zunehmenden Einsamkeit in der Kindheit und dem Einfluss der CoV-Pandemie auf das Leben von Kindern würden die Ergebnisse der Studie bestätigen, wie wichtig es sei, in frühen Jahren einzugreifen, um negative Effekte zu verhindern.
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red, science.ORF.at/Agenturen
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INTERNATIONAL – Hoher ANteil variabel verzinster Anleihen: Fitch warnt vor Finanzschock für Australien, Spanien und Großbritannien – 18.5.2022
Von James Glynn
SYDNEY (Dow Jones)–Während die Zentralbanken die Zinssätze erhöhen, um den größten Inflationsanstieg seit Jahrzehnten zu bekämpfen, warnt die Ratingagentur Fitch davor, dass Australien, Spanien und Großbritannien am stärksten von einem finanziellen Schock betroffen sein würden. Die Anfälligkeit Australiens und Spaniens beruht auf dem hohen Anteil variabel verzinster Hypothekenkredite, während die Kreditnehmer in Großbritannien bereits ein relativ hohes Verhältnis von Schulden zu Einkommen aufweisen.
Der Anteil der variabel verzinsten Wohnungsbaudarlehen und die aktuellen Verschuldungsquoten der Kreditnehmer geben einen Hinweis auf die relative Anfälligkeit der Märkte für hypothekarisch gesicherte Wohnungsbaudarlehen und gedeckte Schuldverschreibungen für steigende Zinssätze, erklärt die Ratingagentur in einem Bericht.
Fitch führte einen Stresstest für das durchschnittliche Verhältnis von Schulden zu Einkommen für Kredite durch, die im Jahr 2020 vergeben wurden, und nahm an, dass die Zinssätze für variabel verzinste Kredite bis Ende 2023 um 3 Prozentpunkte über den ursprünglichen Zinssatz steigen würden, während das Einkommen unverändert bleibt.
„Sowohl bei variablen als auch bei festverzinslichen Krediten würden die Kreditnehmer in Australien, Spanien und Großbritannien in unserem Szenario die größten Zahlungsschocks erleben, gemessen am relativen Anstieg der gestressten Schulden im Verhältnis zum ursprünglichen Einkommen“, erklärt Fitch.
Variabel verzinsliche Darlehen machen in Australien, Spanien und Großbritannien einen erheblichen Teil der neu vergebenen Kredite aus, und die anfängliche Verschuldung im Verhältnis zum Einkommen liegt zwischen 26 Prozent in Australien und 34 Prozent in Großbritannien. Diese Länder schienen am empfindlichsten auf einen Anstieg der Zinssätze zu reagieren, da die Relationen auf 34 bis 39 Prozent steigen würden, führte Fitch aus.
Im März prognostizierte Fitch für das Jahr 2022 insgesamt sieben Zinserhöhungen durch die US-Notenbank und vier durch die Bank of England, wobei die Leitzinsen Ende 2023 in den USA 3,00 Prozent und in Großbritannien 1,75 Prozent erreichen würden. Ähnliche Trends wurden für Australien und Kanada prognostiziert, wo die Leitzinsen bis Ende 2023 auf 1,25 Prozent bzw. 2,00 Prozent steigen sollen.
Die höher als erwartet ausgefallene Inflation und die aggressiveren Kommentare der Zentralbanker seit März deuten jedoch auf starke Aufwärtsrisiken für diese Zinsprognosen hin, und die Finanzmärkte preisten eine noch schnellere Straffung ein, urteilt Fitch. DJG/DJN/apo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56083182-fitch-warnt-vor-finanzschock-fuer-australien-spanien-und-grossbritannien-015.htm
BÖRSEN – Ölpreise geben deutlich nach – Brent fällt auf 109,66 und WTI auf 110,18 USD je Fass – 18.5.2022, 18:29
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Mittwoch deutlich nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 109,66 US-Dollar. Das waren 2,30 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,28 Dollar auf 110,18 Dollar zu.
Die trübe Stimmung an den Finanzmärkten belastete die Ölpreise. Hinzu kamen schwache Zahlen aus der US-Bauwirtschaft. So sank im April die Zahl der Baugenehmigungen und der Baubeginne. Zuletzt litt die Bauwirtschaft unter steigenden Hypothekenzinsen und gestiegenen Materialkosten aufgrund von Lieferengpässen. Eine schwächelnde US-Wirtschaft würde auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Der Brent-Preis liegt damit deutlich unter seinem am Dienstag erreichten Tageshoch von über 115 Dollar. „Offensichtlich ist die Luft auf diesem Niveau aber bei aktueller Nachrichtenlage noch zu dünn“, zeigte sich Commerzbank-Experte Carsten Fritsch mit Blick auf weiteres Aufwärtspotenzial skeptisch. „Zum einen sind die Hoffnungen auf mehr Lockerungen in China und eine entsprechende Erholung der Ölnachfrage im zweitwichtigsten Absatzmarkt noch zu vage, zum anderen ist das Ölembargo der EU gegen Russland fürs Erste nochmal verschoben.“ Zudem sollte sich die Meldung preisbelastend auswirken, dass die USA die Sanktionen gegen Venezuela lockern könnte.
Die in der vergangenen Woche gefallen Rohöllagerbestände in den USA stützten die Preise nicht. Die Vorräte sanken im Vergleich zur Vorwoche um 3,4 Millionen Barrel (159 Liter) auf 420,8 Millionen Barrel. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg um 2,0 Millionen Barrel gerechnet. Allerdings stieg die US-Rohölförderung etwas an./jsl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091050-oelpreise-geben-deutlich-nach-016.htm
BÖRSEN – US-Anleihen: Verluste in Gewinne verwandelt – Rendite für zehnjährige Staatsanleihen sinkt auf 2,89 Prozent – Inflationssorgen und Angst vor zu straffer Geldpolitik der FED: Ausverkaufsstimmung am Aktienmarkt – 18.5.2022, 21:05
NEW YORK (dpa-AFX) – Nach weiteren Verlusten zum Handelsauftakt sind US-Staatsanleihen am Mittwoch im Verlauf in die Gewinnzone gedreht. So stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) zuletzt um 0,43 Prozent auf 119,38 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen sank im Gegenzug mit 2,89 Prozent wieder unter die Drei-Prozent-Marke. Vor etwa einer Woche hatte sie mit 3,2 Prozent den höchsten Stand seit Ende 2018 erreicht.
Am US-Aktienmarkt herrschte Ausverkaufsstimmung. Investoren sorgten sich, dass angesichts der hohen Inflation eine zu straffe Gangart der US-Notenbank Fed die Konjunktur ausbremsen könnte und flüchteten in als sicher empfundene Anlagen.
Aus der US-Bauwirtschaft kamen zudem eher schwache Signale. Die Zahl der Baugenehmigungen und Baubeginne sank. Zuletzt litt die Bauwirtschaft unter steigenden Hypothekenzinsen und gestiegenen Materialkosten aufgrund von Lieferengpässen./ajx/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56092020-us-anleihen-verluste-in-gewinne-verwandelt-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56092645-maerkte-usa-rezessionssorgen-sorgen-fuer-ausverkauf-an-der-wall-street-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56092526-aktien-new-york-schluss-einzelhaendler-und-techwerte-im-abwaertssog-016.htm
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Gewinne – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fällt auf 1,03 Prozent – Kursverfall an Aktienmärkten stützt – 18.5.2022, 18:05
FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch nach zeitweisen Verlusten zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,26 Prozent auf 152,95 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 1,03 Prozent.
Etwas gestützt wurden die Anleihen von der trüben Stimmung an den Finanzmärkten und Kursverlusten an den Aktienmärkten. Hinzu kamen schwache Daten aus der US-Bauwirtschaft. So sank die Zahl der Baugenehmigungen und der Baubeginne. Die Bauwirtschaft leidet unter steigenden Hypothekenzinsen und gestiegenen Materialkosten aufgrund von Lieferengpässen./jsl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56090790-deutsche-anleihen-gewinne-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091219-maerkte-europa-gewinnmitnahmen-beenden-erholungsbewegung-abrupt-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091051-roundup-aktien-europa-schluss-erholung-bricht-ab-inflation-und-zinsangst-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091182-aktien-osteuropa-schluss-weitere-gewinne-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091029-aktien-schweiz-schliessen-mit-gewinnmitnahmen-schwach-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56092734-nachboerse-xdax-1-0-auf-13-863-pkt-mit-us-vorgaben-nach-unten-015.htm
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Leichte Verluste – Schwache Stimmung – 18.5.2022, 18:29
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat den Handel am Mittwoch mit kleinen Abschlägen beendet. Nach Gewinnen über weite Strecken des Handelstages drehte der ATX kurz vor Sitzungsende ins Minus und gab 0,04 Prozent auf 3199,78 Punkte ab. Belastend wirkte eine klar negative Stimmung an den europäischen Leitbörsen und vor allem an der Wall Street im Verlauf. An den vorangegangenen drei Handelstagen hatte der österreichische Leitindex noch jeweils zugelegt.
Verkaufsdruck gab es in Wien bei den Aktien der Stromversorger. Die Verbund-Aktie verlor 4,1 Prozent. Der Kurs von EVN gab um 1,5 Prozent nach.
Eine gemischte Stimmung herrschte bei den Banken vor. Während Erste Group und Bawag um 1,6 Prozent und 1,1 Prozent zulegten, verbilligten sich Addiko Bank um 2,3 Prozent und Raiffeisen Bank International um 1,2 Prozent.
Die OMV-Papiere legten um ein Prozent zu. Die OMV-Chemietochter Borealis und die Ölgesellschaft Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) machen mit ihren Plänen für einen Börsengang ihres Kunststoff-Joint-Ventures Borouge Ernst. Zehn Prozent des Aktienkapitals sollen an der Börse in Abu Dhabi notieren.
Quartalszahlen rückten Semperit ins Blickfeld. Der Gummi- und Kautschukkonzern hat nach dem Auslaufen der coronabedingten Sonderkonjunktur im ersten Quartal wie erwartet deutlich weniger Gewinn erzielt. Die Aktie gab um 4,8 Prozent nach. Analysten der Erste Group bewerteten die Zahlen zum Auftaktquartal 2022 als relativ schwach, sahen sie aber über den Markterwartungen.
Lenzing-Papiere verbilligten sich um ein Prozent auf 83,10 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank hatten sowohl ihre Anlageempfehlung „Hold“ als auch das Kursziel für die Aktien des Faserherstellers bestätigt.
An diesem Donnerstag nimmt die laufende Berichtssaison in Österreich mit Zahlenvorlagen von Uniqa, Schoeller-Bleckmann und Flughafen Wien wieder etwas Fahrt auf. Der Versicherer Uniqa dürfte im Startquartal 2022 weniger Nettogewinn erzielt haben als im Jahr davor. Zugleich sollten die Bruttoprämien laut den Schätzungen der von der APA befragten Analysten leicht gestiegen sein. Die Uniqa-Titel verloren vor der Ergebnispräsentation 0,9 Prozent.
Flughafen-Wien-Papiere verloren 0,8 Prozent an Höhe. Der größte österreichische Airport dürfte laut Analystenprognosen im ersten Quartal einen deutlich höheren Umsatz verbucht haben als noch im Vorjahr. Angesichts der guten Umsatzentwicklung und des weiterhin strikten operativen Kostenmanagements des Unternehmens sollte der Flughafen auch operativ schwarze Zahlen geschrieben haben.
Die Papiere des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann schlossen einen Tag vor der Publikation der Quartalszahlen mit minus 1,4 Prozent./ste/pma/APA/stw
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091049-aktien-wien-schluss-leichte-verluste-schwache-stimmung-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria: Leveraged Loans könnten zu Risikofaktor werden – 18.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, hat davor gewarnt, dass die Kreditvergabe an hoch verschuldete Unternehmen (Leveraged Loans) in den nächsten Monaten zu einem Risiko werden könnte. In einem Interview mit der Zeitung La Repubblica sagte Enria, die in diesem Segment aktiven Banken seien den Forderungen der EZB nach einem besseren Risikomanagement und Limits nicht nachgekommen. „Wir fordern die Banken schon seit einiger Zeit auf, auf diesen Märkten vorsichtigere Strategien zu verfolgen, mit einem robusteren Risikomanagement und Systemen zur Begrenzung der Engagements“, sagte Enria.
Bislang seien diese Empfehlungen jedoch nicht in dem Maße umgesetzt worden, wie die EZB es erwartet hätte. „Wir sind nach wie vor besorgt, dass dies in den kommenden Monaten ein Risikofaktor sein könnte“, sagte Enria.
Der Bankenaufseher verwies darauf, dass sich die Engagements der Banken bei Leveraged Loans seit Anfang 2018 um 66 Prozent auf rund 500 Milliarden Euro erhöht hätten. Diese Engagements unterlägen häufig einer geringen vertraglichen Absicherung, was unter der Annahme ansonsten unveränderter Rahmenbedingungen das Risiko für die Banken erhöhe.
Enria zufolge ist die Aussicht auf eine Normalisierung der Zinsen für die Banken prinzipiell eine positive Sache, weil sie die Zinsmargen stütze, was die Banken rentabler mache. „Natürlich könnte sich diese Dynamik auch negativ auf die Kreditqualität auswirken, da es für einige Kreditnehmer schwieriger werden könnte, ihre Kredite zu tilgen“, sagte er aber auch. Ein beträchtliches Risiko – vielleicht das zweitgrößte Risiko nach dem einer deutlichen Wachstumsverlangsamung oder gar einer Rezession – bleibe, wenn es zu einer Phase hoher Volatilität sowie zu einem starken und unerwarteten Anstieg der Renditen an den Finanzmärkten komme.
„Dies könnte sich insgesamt negativ auf risikoreiche Marktsegmente auswirken, wenn die Bewertungen zu hoch sind und einige Marktteilnehmer – insbesondere Nicht-Banken – konzentrierte Positionen eingehen und Anzeichen einer sich verschlechternden Asset-Qualität ignorieren. Ein Beispiel dafür ist der Markt für Leveraged Loans. Solche Kredite werden vor allem von europäischen Großbanken vergeben. DJG/hab/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56085407-ezb-enria-leveraged-loans-koennten-zu-risikofaktor-werden-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Rehn: EZB-Zins relativ schnell aus negativem Bereich holen – 18.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Ratsmitglied Olli Rehn hat sich für eine rasche Normalisierung der Geldpolitik ausgesprochen. „Es scheint notwendig, dass wir mit unseren EZB-Leitzinsen relativ schnell aus dem negativen Bereich herauskommen und den schrittweisen Prozess der geldpolitischen Normalisierung fortsetzen“, schrieb der Gouverneur der finnischen Zentralbank im Kurznachrichtendienst Twitter.
Rehn zufolge wird der Inflationsausblick durch den russischen Krieg gegen die Ukraine allerdings „immer schwieriger“, weil sich auch die Wachstumsaussichten eintrübten. „Mittelfristig wird entscheidend sein, ob die steigenden Energiepreise die Inflationserwartungen und die Löhne heben oder das Preisverhalten der Unternehmen verändern“, argumentierte er.
Angesicht sehr hoher Inflationsraten und steigender Inflationserwartungen mehren sich die Forderungen von EZB-Offiziellen nach einer Zinsanhebung. Diese kann nach aktueller Beschlusslage allerdings erst kommen, wenn die EZB die Nettoanleihekäufe beendet hat. Analysten erwarten, dass das Anfang Juni beschlossen wird. Viele Analysten erwarten, dass die EZB ihren Einlagenzins (minus 0,50 Prozent) im Juli erstmals anheben und bis Jahresende zumindest auf null bringen wird. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56086788-rehn-ezb-zins-relativ-schnell-aus-negativem-bereich-holen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde will mehr Diskussion im EZB-Rat ermöglichen – Agentur – 18.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Präsidentin Christine Lagarde will dafür sorgen, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) vor geldpolitischen Beschlüssen ausführlicher diskutieren kann. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf namentlich nicht genannte EZB-Gewährsleute berichtet, wurde dazu bereits im April die Sitzungsdauer verlängert. Außerdem bekam EZB-Chefvolkswirt Philip Lane weniger Zeit für die Präsentation seiner Analyse und Beschlussvorlage. Volkswirte sind der Meinung, dass Lagarde mit diesen Maßnahmen, die den geldpolitischen Falken zusätzlich Auftrieb geben könnten, ihrem Kurs der Konsensbildung treu bleibt.
Der Chefökonom, der sich nicht zu dem Reuters-Bericht äußerte, ließ Ratsmitgliedern jüngst als Teil der Neuerungen schon vor der Sitzung Unterlagen zukommen. Laut EZB wird mit einem solchen Vorgehen eine umfassendere Analyse ermöglicht. Und zugleich können Präsentationen „prägnanter“ ausfallen und Wiederholungen vermieden werden. Waren Lanes Präsentation bisher mitunter bis zu 60 Seiten lang, sollen es künftig nur noch 20 sein.
Nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert zeigt sich in Lagardes Vorgehen ihr bei Amtsantritt geäußerter Vorsatz, alle Ratsmitglieder zu Wort kommen zu lassen und möglichst im Konsens zu entscheiden. „Wenn ich diese Geschichte richtig verstehe, dann hat das nicht funktioniert, weil Lane zu viel Redezeit hatte. Das ändert sie jetzt, sie tut damit das, wofür sie angetreten ist“, sagt Schubert.
Einer der befragten Gewährsleute bei der EZB ist auch der Meinung, dass Lanes Stimme in der internen Debatte bislang im Rat zu viel Gewicht gehabt habe: „Daher ist es gut, das auszubalancieren.“ Neben einer gewissen Unzufriedenheit mit Textlängen und Präsentationsstil des Harvard-Absolventen schimmert auch inhaltliche Kritik durch, weil sich die EZB-Inflationsprognosen immer wieder als zu niedrig erwiesen.
ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski ist der Ansicht, dass durch diese Neuerung die geldpolitischen Falken im Rat zusätzlichen Aufwind bekommen. „Die Falken bekommen mehr Redezeit, Lane werden die Flügel gestutzt“, bringt Brzeski es auf den Punkt. Die Frage sei, ob Lane, der immer stark mit seinen volkswirtschaftlichen Modellen argumentiere, immer noch Lagardes wichtigster geldpolitischer Berater sei.
Laut Reuters-Bericht will die EZB-Präsidentin mit ihrem neuen Vorgehen aber auch verhindern, dass immer wieder Interna aus den Beratungen nach außen dringen. „Manche Ratsmitglieder fanden wohl auch, dass ihre abweichende Meinung in den Pressekonferenzen der EZB-Präsidentin nicht ausreichend Berücksichtigung fand, was sie dann nach außen getragen haben“, sagt Commerzbank-Volkswirt Schubert. Jetzt erhielten sie mehr Zeit, ihre Meinung intern zu sagen.
Brzeski hält dieses Vorgehen aber für wenig aussichtsreich: „Der Drang der Ratsmitglieder, mit ihren Äußerungen den Markt zu beeinflussen, wird sich so kaum stillen lassen“, meint er. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56085998-lagarde-will-mehr-diskussion-im-ezb-rat-ermoeglichen-agentur-015.htm
USA – DJ US-Rohöllagerbestände unerwartet gesunken – 18.5.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 13. Mai verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,394 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 1,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 8,487 Millionen Barrel erhöht.
Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 2,4 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 4,779 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 1,0 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 3,607 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 5,1 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,9 Millionen Barrel pro Tag um 0,1 Millionen höher als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,9 Millionen Barrel.
DJG/DJN/rio/mgo © 2022 Dow Jones News
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56090341-us-rohoellagerbestaende-unerwartet-gesunken-015.htm
USA – USA: Baubeginne und -genehmigungen gehen zurück – 18.5.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Bauwirtschaft scheint sich im April eher schwach entwickelt zu haben. Die Zahl neu begonnener Häuser und die Anzahl der Baugenehmigungen gingen zurück. Die Baubeginne sanken zum Vormonat um 0,2 Prozent, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt zwar mit einem deutlicheren Rückgang um 2,1 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im Vormonat von 0,3 Prozent in einen Rückgang von 2,8 Prozent revidiert.
Die Zahl der Baugenehmigungen fiel im April deutlich um 3,2 Prozent. Hier war ein Rückgang um 3,0 Prozent erwartet worden. Im Vormonat waren die Genehmigungen leicht gestiegen. Die Baugenehmigungen laufen den Baubeginnen zeitlich voraus. Sie geben einen Hinweis auf die zu erwartende Bautätigkeit./bgf/jsl/jha/ © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56088464-usa-baubeginne-und-genehmigungen-gehen-zurueck-016.htm
JAPAN – Japans Wirtschaft zu Jahresbeginn wieder geschrumpft – 18.5.2022
TOKIO (dpa-AFX) – Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Jahres wieder geschrumpft. Nach einem Anstieg im Vorquartal ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt auf das Jahr hochgerechnet um 1,0 Prozent zurück, wie die Regierung am Mittwoch bekanntgab. Damit pendelt Japans Wirtschaft wie im Vorjahr weiter zwischen Wachstum und Schrumpfen. Ökonomen hatten damit gerechnet, dass der Aufschwung im Schlussquartal 2021 nicht andauern würde. Allerdings waren sie von einem noch stärkeren Rückgang des BIP im ersten Quartal ausgegangen.
Auf Quartalsbasis schrumpfte die Wirtschaft in den ersten drei Monaten um 0,2 Prozent. Einige Ökonomen in Tokio rechnen im laufenden Quartal nun wieder mit einem Aufschwung. Sie begründen dies damit, dass der zuvor gesunkene Privatkonsum, der in Japan zu rund 60 Prozent zum BIP beiträgt, mit der inzwischen erfolgten Aufhebung der Corona-Restriktionen wieder zulegen dürfte. Allerdings dürften die im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise die Wirtschaft belasten. Der Preisanstieg wird zusätzlich durch den schwachen Yen noch verschärft./ln/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56082215-japans-wirtschaft-zu-jahresbeginn-wieder-geschrumpft-016.htm
RUSSLAND – Russland rechnet mit Rückgang bei Öl- und Gasförderung – 18.5.2022
Angesichts westlicher Sanktionen rechnet die russische Regierung 2022 mit einem Rückgang bei der Förderung ihrer wichtigen Exportgüter Öl und Gas. Die Förderung von Öl und Ölkondensat könnte um etwa neun Prozent auf 475,3 Millionen Tonnen sinken – nach 524 Millionen Tonnen im Jahr 2021. Diese Prognose veröffentlichte das russische Wirtschaftsministerium gestern in Moskau.
Der Ölexport werde mit 228,3 Millionen Tonnen nahezu stabil bleiben, nach 231 Millionen Tonnen im Jahr 2021. Vergangenes Jahr waren für 2022 aber noch deutlich höhere Exporte erwartet worden.
*** Gasgewinnung könnte sinken
Die Gewinnung von Gas und Gaskondensat könnte nach 764 Milliarden Kubikmeter im vergangenen Jahr auf 721 Milliarden Kubikmeter sinken, meldeten russische Agenturen nach diesen Angaben.
Das Ministerium prognostizierte für 2022 die Ausfuhr von 185 Milliarden Kubikmetern nach 206 Milliarden Kubikmetern im Jahr zuvor. Auch hier waren die letzten Vorhersagen für 2022 noch optimistischer gewesen.
Wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine bemühen sich EU-Mitglieder und andere westliche Staaten, ihre Importe von Öl und Gas aus Russland zu verringern. Als Strafmaßnahme werden die russischen Energieförderer zudem nicht mehr mit westlicher Technologie oder Ersatzteilen beliefert. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3266662/
RUSSLAND – Russland: Wirtschaftswachstum schwächt sich zu Beginn des Kriegs ab, aber weiterhin stark – BIP 2022Q1 bei 3,5 (2021Q4: 5,0) Prozent – Energiesektor wächst 2022Q1 um 8,5 Prozent – Sanktionen erst Ende 2022Q1 spürbar – Tiefe Rezession im Verlauf 2022 erwartet – 18.5.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Das Wirtschaftswachstum Russlands hat sich im ersten Quartal stärker als erwartet abgeschwächt. Russland begann am 24. Februar den Krieg gegen die Ukraine, worauf Sanktionen des Westens folgten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Zeitraum Januar bis März im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 3,5 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Mittwoch bekanntgab. Im vierten Quartal 2021 war das BIP noch um 5,0 Prozent gewachsen. Volkswirte hatten eine Abschwächung des Wachstums auf 3,7 Prozent erwartet.
Die Wirtschaft wächst also trotz der Sanktionen weiter. Allerdings wurde der Energiesektor weitgehend ausgenommen. Der Bergbau, der die Öl- und Erdgasförderung mit einschließt, wuchs um 8,5 Prozent. Dieser Bereich dominiert die russische Wirtschaft. Die Sanktionen machten sich zudem erst zum Ende des Quartals bemerkbar. Experten rechnen im weiteren Jahresverlauf mit einer tiefen Rezession. Die russische Notenbank erwartet eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 10 Prozent in diesem Jahr./jsl/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091308-russland-wirtschaftswachstum-schwaecht-sich-zu-beginn-des-kriegs-ab-016.htm
MOLDAU – Moldaus Präsidentin: ‚EU-Beitritt als Weg in Richtung Freiheit‘ – 18.5.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Moldaus Präsidentin Maia Sandu hat die EU-Länder dazu aufgerufen, sich hinter die europäischen Bestrebungen ihres Landes zu stellen. „Ich möchte Sie darum bitten, die Unterstützung der EU für die Republik Moldau noch zu intensivieren für diejenigen Moldauer, die ihre Demokratie und die Freiheit bewahren möchten“, sagte sie am Mittwoch im Brüsseler EU-Parlament. Moldau hatte kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine einen Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt.
„Wir haben den EU-Beitritt als Weg in Richtung Freiheit, Wohlstand und Frieden gewählt“, sagte Sandu. „Dieser Weg wird viel Arbeit erfordern, Koordinierung und guten Willen. Aber es ist ein Weg, bei dem sich jeder Schritt lohnt.“ Die Werte der EU seien auch die Werte Moldaus.
Sandu betonte, dass die jüngsten Spannungen in der Region Transnistrien dazu geführt hätten, dass es mehr Sorgen in Bezug auf eine potenzielle Destabilisierung gegeben habe. In Moldaus seit Jahrzehnten abtrünniger Konfliktregion Transnistrien, die an die Ukraine grenzt, kam es zuletzt immer wieder zu Gewalt. Die transnistrischen Separatisten und Moskau machen dafür die Ukraine verantwortlich – Kiew dementiert dies. In der Region sind etwa 1500 russische Soldaten stationiert./ppz/DP/stw © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091185-moldaus-praesidentin-eu-beitritt-als-weg-in-richtung-freiheit-016.htm
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 19.5.2022
https://www.n-tv.de/politik/08-18-Scholz-bei-ntv-Offshore-Ausbau-ist-Signal-an-Putin–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Selenskyj erwartet länger andauernden Krieg – UN besorgt wegen Getreidemangel *** Kämpfe mit zivilen Opfern im Donbass – Moskau dehnt Gebietsansprüche auf Saporischschja aus – Welt wartet auf das Getreide aus der Ukraine – Senat bestätigt neue US-Botschafterin für die Ukraine – Melnyk: NATO-Beitritt würde Risiko von Atomkrieg senken – Das bringt der Tag heute – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 19.5.2022, 6:46
Wegen der Zunahme des Hungers in der Welt fordern die Vereinten Nationen von Russland dringend die Freigabe blockierter Getreidevorräte aus der Ukraine. In dem Kriegsland gingen unterdessen die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen auch in der Nacht weiter. Präsident Wolodymyr Selenskyj bereitete die Bevölkerung auf einen weiter andauernden Krieg vor und plädierte für die Verlängerung des Kriegsrechts um 90 Tage bis in den August. Die US-Botschaft in Kiew nahm nach fast drei Monaten Unterbrechung wieder die Arbeit auf, der US-Senat bestätigte eine neue Botschafterin.
*** Kämpfe mit zivilen Opfern im Donbass
Die Lage an den einzelnen Fronten in der Ukraine blieb weitgehend unverändert. Im Osten versuchen russische Truppen weiter, die Gebiete Donezk und Luhansk vollständig zu erobern. Die Härte der Angriffe zeige sich auch am Tod von 15 Zivilisten in der Region am Mittwoch, teilte die ukrainische Armee mit. Demnach wurde auch mindestens ein Kind getötet.
Ihrerseits nahmen die ukrainischen Streitkräfte für sich in Anspruch, im Norden der Großstadt Charkiw ein weiteres Dorf zurückerobert zu haben. In den vergangenen Wochen hatte die ukrainische Armee die russischen Truppen im Norden und Nordosten Charkiws eigenen Angaben zufolge immer weiter Richtung Grenze zurückgedrängt. Wie die meisten Militärberichte auf beiden Seiten waren auch diese Angaben nicht sofort zu überprüfen.
Russische Truppen beschossen laut Kiewer Angaben von eigenem Staatsgebiet aus auch die nordostukrainischen Gebiete Sumy und Tschernihiw. Russland machte die Ukraine wiederum für Beschuss auf das Grenzdorf Tjotkino und andere Orte im Gebiet Kursk verantwortlich.
In Kiew bereitete Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bevölkerung auf einen weiter andauernden Krieg vor und plädierte für die Verlängerung des Kriegsrechts um 90 Tage bis in den August. „Unsere Armee und alle, die den Staat verteidigen, müssen über alle rechtlichen Mittel verfügen, um in Ruhe zu agieren“, sagte der Staatschef in einer Videoansprache.
*** Moskau dehnt Gebietsansprüche auf Saporischschja aus
Als bislang ranghöchster Politiker aus Moskau besuchte Vize-Regierungschef Marat Chusnullin das teilweise eroberte Gebiet Saporischschja im Südosten der Ukraine. Die Perspektive der Region liege darin, „in unserer einträchtigen russischen Familie zu arbeiten“, sagte er in der Kleinstadt Melitopol. Die Gebietshauptstadt Saporischschja ist weiter in ukrainischer Hand. Für besondere Empörung in Kiew sorgte Chusnullins Forderung, die Ukraine solle für Strom aus dem von russischen Truppen besetzten Kernkraftwerk von Saporischschja bezahlen. Auch in Cherson sucht die Besatzungsmacht nach einem Weg, das Gebiet an Russland anzuschließen.
*** Welt wartet auf das Getreide aus der Ukraine
In New York warf Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Russland vor, die Blockade von Getreideexporten aus der Ukraine als Kriegswaffe einzusetzen. „Durch die Blockade ukrainischer Häfen, durch die Zerstörung von Silos, Straßen und Eisenbahnen und insbesondere der Felder von Bauern hat Russland einen Kornkrieg begonnen, der eine globale Nahrungsmittelkrise anfacht“, sagte sie bei dem Außenministertreffen.
Nach Angaben der Bundesregierung unterbindet Russland in der Ukraine die Ausfuhr von 20 Millionen Tonnen Getreide vor allem nach Nordafrika und Asien, ein Großteil davon im Hafen von Odessa. UN-Generalsekretär Guterres sagte, es sei notwendig, die Ukraine als großen Produzenten wieder auf den Weltmarkt zu lassen – genauso wie Russland und Belarus, die ebenfalls große Mengen Lebens- und Düngemittel produzierten.
*** Senat bestätigt neue US-Botschafterin für die Ukraine
Nach der Ankündigung der USA, ihre Botschaft in Kiew wiedereröffnen zu wollen, hat der Senat die Karrierediplomatin Bridget Brink für den Posten der Botschafterin für die Ukraine bestätigt. Zuvor hatte das Außenministerium mitgeteilt, dass die wegen des russischen Angriffskriegs geschlossene US-Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt ihren Betrieb wieder aufnimmt.
Brink war bislang die US-Gesandte in der Slowakei. Zuvor hatte sie unter anderem im Außenministerium in Washington als Expertin für Osteuropa und den Kaukasus sowie als stellvertretende Botschafterin in Usbekistan und Georgien gearbeitet.
*** Melnyk: NATO-Beitritt würde Risiko von Atomkrieg senken
Angesichts des geplanten NATO-Beitritts Schwedens und Finnlands hält der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, auch einen NATO-Beitritt seines Landes für umsetzbar. „Klar ist: Wir wollen schnell in die NATO. Das kann genauso rasch gehen wie im Fall von Schweden oder Finnland. Es bräuchte nur eine rein politische Entscheidung, um die Ukraine zügig ins Bündnis zu integrieren“, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
„Wenn die Ukraine im Bündnis wäre, sinkt das Risiko eines Atomkrieges. Dann würde Putin wissen: Würde die Ukraine mit Nuklearwaffen angegriffen, müsste er mit einem atomaren Gegenschlag rechnen. Das würde ihn davon abhalten“, sagte Melnyk. Der Botschafter hält zudem eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine innerhalb der nächsten zehn Jahre für möglich.
*** Das bringt der Tag heute
* Über die Erweiterung der NATO spricht US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus mit der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und dem finnischen Präsidenten Sauli Niniistö. Finnland und Schweden kooperieren seit Längerem mit der NATO und wollen dem Bündnis beitreten.
* In Brüssel treffen sich die obersten NATO-Militärs, die für Verteidigung zuständig sind.
* NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg trifft Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen.
* Bundeskanzler Olaf Scholz besucht die Niederlande. Die engen Verbündeten Berlin und Den Haag kooperieren auch bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-erwartet-laenger-andauernden-Krieg-UN-besorgt-wegen-Getreidemangel-article23342625.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Selenskyj verlängert Kriegsrecht Baerbock: Russland facht globale Nahrungsmittelkrise an
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Baerbock-Russland-hat-Getreide-Krieg-begonnen-article23342698.html
Nur die Hälfte ergab sich bisher Separatisten vermuten noch 1000 Kämpfer in Asow-Stahlwerk
https://www.n-tv.de/politik/Separatisten-vermuten-noch-1000-Kaempfer-in-Asow-Stahlwerk-article23341908.html
Leopard 2 für Tschechien Deutschland liefert im Ringtausch Panzer
https://www.n-tv.de/politik/Deutschland-liefert-im-Ringtausch-Panzer-article23342177.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 84. Kriegstag im Überblick: Kadyrow spricht von „Fehlern“ zu Kriegsbeginn – Türkei torpediert NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens *** Russen sehen Fehler zum Start der Invasion – Briten berichten von mangelhafter Truppenverstärkung – Russland steigert Militärausgaben massiv – Noch 1000 Kämpfer in Asowstal verschanzt – Kadyrow bald „Herr über Mariupol“? – Russland kündigt Anti-Drohnen-Laser an – Human Rights Watch dokumentiert grausame Übergriffe – Erster Prozess um russische Kriegsverbrechen gestartet – Ringen um NATO-Beitritt – Türkei schießt quer – Ringtausch mit Tschechien nimmt Form an – Von der Leyen will mit neun Milliarden Euro helfen – EU setzt auf Einsparung und Erneuerbare – Russen wollen künftig Geld für ukrainischen Strom – Verhandlungen in Sackgasse – gegenseitige Vorwürfe * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 18.5.2022, 21:41
Russische Vertreter gestehen offen Probleme beim Beginn der Invasion ein, die bestehen laut Briten aber nach wie vor. Im fast eroberten Mariupol könnte bald Kadyrow das Sagen haben. Finnland und Schweden streben derweil in die NATO, die Türkei torpediert den Antrag jedoch. Der 84. Kriegstag im Überblick.
*** Russen sehen Fehler zum Start der Invasion
Russland hat in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Schwierigkeiten und Fehler eingeräumt, aber eine Fortsetzung der Kämpfe angekündigt. „Trotz aller Schwierigkeiten wird die militärische Spezialoperation bis zum Ende fortgeführt“, sagte der stellvertretende Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Raschid Nurgalijew. Der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, Ramsan Kadyrow, sprach sogar von „Fehlern“ zum Start des am 24. Februar begonnen Krieges gegen die Ukraine. „Am Anfang gab es Fehler, einige Unzulänglichkeiten gab es, aber jetzt läuft alles hundertprozentig nach Plan“, erklärte Kadyrow auf einem politischen Forum.
*** Briten berichten von mangelhafter Truppenverstärkung
Britischen Erkenntnissen zufolge dauern die Probleme des russischen Militärs jedoch an, besonders beim Nachschub und der Truppenverstärkung. So müsse Russland viele Hilfstruppen einsetzen, um den ukrainischen Widerstand zu brechen, darunter Tausende Kämpfer aus der autonomen Teilrepublik Tschetschenien, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. „Der Kampfeinsatz so unterschiedlichen Personals zeigt die erheblichen Ressourcenprobleme Russlands in der Ukraine und trägt wahrscheinlich zu einem uneinheitlichen Kommando bei, das die russischen Operationen weiterhin behindert.“
*** Russland steigert Militärausgaben massiv
Die Ausgaben für das Militär hat Russland in den ersten vier Monaten des Jahres um fast 40 Prozent gesteigert. Das geht aus vorläufigen Daten des Finanzministeriums hervor. Demnach gab die Regierung in Moskau von Januar bis April 1,7 Billionen Rubel (25,1 Milliarden Euro) für die Verteidigung aus. Das entspricht bereits knapp der Hälfte der für das gesamte Jahr 2022 vorgesehenen Mittel.
*** Noch 1000 Kämpfer in Asowstal verschanzt
Aller Schwierigkeiten zum Trotz, kann das russische Militär Erfolge vorweisen. So ergaben sich nach russischen Angaben fast 700 weitere ukrainische Soldaten aus dem belagerten Asow-Stahlwerk in Mariupol. In den vergangenen 24 Stunden hätten sich 694 Kämpfer ergeben, unter ihnen 29 Verletzte, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Insgesamt hätten sich seit Montag somit 959 ukrainische Soldaten auf dem Werksgelände in Mariupol ergeben. Allerdings befinden sich laut Separatistenführer Denis Puschilin noch immer rund 1000 Kämpfer innerhalb des Stahlwerks. Darunter sollen sich zahlreiche Kommandeure der Truppen befinden.
*** Kadyrow bald „Herr über Mariupol“?
Die Zukunft der Stadt könnte maßgeblich durch Tschetschenenführer Kadyrow und seine Kämpfer geprägt sein. Die Online-Zeitung „Ukrajinska Prawda“ berichtete unter Berufung auf Aussagen des Beraters des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andriuschtschenko, dass es Pläne gibt, den Wiederaufbau der Stadt von Kadyrow und seinen Kadyrowzy genannten Soldaten anzuvertrauen. Ihre vornehmliche Rolle solle demnach sein, möglichen „Widerstand einzuschüchtern und zu unterdrücken“.
*** Russland kündigt Anti-Drohnen-Laser an
Auch militärisch will Russland weiter an seinem Erfolg arbeiten. Dabei helfen soll eine Art Lasersystem, das derzeit getestet werde und bald „in Serie“ in Dienst gehen könnte. Wie der russische Vizeregierungschef Juri Borissow berichtete, soll es eine Reichweite von fünf Kilometern haben und Drohnen und leichte Fluggeräte in dieser Höhe abschießen können. Angeblich würden die getroffenen Ziele binnen fünf Sekunden verbrennen, so Borissow.
*** Human Rights Watch dokumentiert grausame Übergriffe
In Regionen der Ukraine, aus denen sich die russischen Truppen bereits zurückgezogen haben, wird das Geschehen weiter aufgearbeitet. So dokumentierte etwa Human Rights Watch grausame Übergriffe auf Zivilisten in den Regionen Kiew und Tschernihiw. Dem Bericht zufolge gab es zahlreiche Angriffe auf 17 Dörfer und Städte. Nach Angaben der Organisation hielten die russischen Streitkräfte über 350 Dorfbewohner 28 Tage lang in einem Schulkeller fest. Viele von ihnen waren Kinder oder ältere Menschen. Die Bedingungen seien beengt, erstickend und unhygienisch gewesen, erklärte die Menschenrechtsorganisation. Zehn Menschen im Keller verstarben, sieben weitere wurden erschossen oder „verschwanden“.
*** Erster Prozess um russische Kriegsverbrechen gestartet
An anderer Stelle ist der Aufarbeitungsprozess bereist einen Schritt weiter. So hat am Bezirksgericht in Kiew der erste Kriegsverbrecherprozess begonnen. Angeklagt ist ein 21-Jähriger. Ihm wird vorgeworfen, am 28. Februar im nordukrainischen Dorf Tschupachiwka aus einem gestohlenen Auto heraus einen unbewaffneten Zivilisten erschossen zu haben. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe wegen Kriegsverbrechen und Mordes. Nach Angaben seines Anwalts gab er die Tötung des 62-Jährigen zu.
*** Ringen um NATO-Beitritt – Türkei schießt quer
Derweil arbeiten die Europäer weiterhin an der Unterstützung der Ukraine und an ihrer eigenen Verteidigung. Finnland und Schweden beantragten heute offiziell die NATO-Mitgliedschaft. Botschafter beider Länder übergaben NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in der Brüsseler Bündniszentrale die entsprechenden Dokumente. NATO-Mitglied Türkei hat allerdings zu Beginn der Beitrittsgespräche diese zunächst torpediert. Wie aus Bündniskreisen zu erfahren war, war es im NATO-Rat nicht wie ursprünglich geplant möglich, den für den Start des Aufnahmeprozesses notwendigen Beschluss zu fassen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft den beiden NATO-Kandidaten die Unterstützung von Terroristen der PKK vor und macht seine Zustimmung vom Zugehen auf sein Land in Sicherheitsfragen abhängig.
*** Ringtausch mit Tschechien nimmt Form an
In die Waffenlieferungen an die Ukraine könnte auch wieder ein wenig mehr Bewegung kommen. So wird Deutschland im Rahmen eines sogenannten Ringtauschs der Tschechischen Republik 15 Panzer zur Verfügung stellen und finanzieren. Die Bundeswehr übernehme zudem die Ausbildung tschechischer Soldatinnen und Soldaten, hieß es in einer Pressemitteilung des Bundesverteidigungsministeriums. Tschechien will der Ukraine zahlreiche Kampfpanzer, Schützenpanzer und Haubitzen liefern. Um keine Lücken in der Verteidigungsfähigkeit der Tschechischen Republik entstehen zu lassen, werde Deutschland 15 Leopard 2 A4-Panzer, die bei der deutschen Rüstungsindustrie stehen, liefern.
*** Von der Leyen will mit neun Milliarden Euro helfen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine zudem eine Soforthilfe von bis zu neun Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Sie schlage eine „neue einmalige Makrofinanzhilfe für die Ukraine von bis zu neun Milliarden Euro“ in diesem Jahr vor, sagte von der Leyen. Die Mittel sollen dazu beitragen, den akuten Finanzbedarf des Landes im russischen Angriffskrieg zu decken.
*** EU setzt auf Einsparung und Erneuerbare
Um unabhängiger von der Lieferung russischer Energieträger zu werden, muss die Europäische Union nach Einschätzung der EU-Kommission bis 2030 bis zu 300 Milliarden Euro investieren. Ein vorgestellter Plan sieht etwa zahlreiche Einsparungen in der Industrie und in Haushalten, den massiven Ausbau erneuerbarer Energien sowie die gemeinschaftliche Bestellung von Flüssiggas und Wasserstoff durch die EU-Staaten vor. Auch eine längere Laufzeit von Kohle- und Atomkraftwerken solle möglich sein.
*** Russen wollen künftig Geld für ukrainischen Strom
Abhängiger von russischer Energie könnte auch bald die Ukraine werden. Denn das aktuell von russischen Truppen besetzte Gebiet rund um das Atomkraftwerk Saporischschja soll nach dem Wunsch des Vize-Regierungschefs Marat Chusnullin bald zu Russland gehören. „Ich denke, die Perspektive der Region liegt darin, in unserer einträchtigen russischen Familie zu arbeiten“, erklärte er. Das Kraftwerk Saporischschja – das leistungsstärkste in ganz Europa – solle die Ukraine künftig nur noch mit Strom versorgen, wenn diese dafür bezahle.
*** Verhandlungen in Sackgasse – gegenseitige Vorwürfe
Ähnlich dominant tritt Russland auch bei den Friedensverhandlungen auf. Es hat die Ukraine für den Stillstand der Verhandlungen über eine Beilegung des Konfliktes verantwortlich gemacht. „Die Gespräche kommen in der Tat nicht voran, und wir stellen fest, dass es den ukrainischen Unterhändlern völlig am Willen mangelt, diesen Prozess fortzusetzen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Ukraine hatte am Dienstag erklärt, die Gespräche seien wegen der Haltung Russlands ausgesetzt worden. Moskau mangele es am Verständnis für „das, was derzeit in der Welt geschieht, und für seine extrem negative Rolle“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak.
Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa/rts
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – RUSSLAND – Baerbock: Russland benutzt Hunger als Kriegswaffe – 18.5.2022, 22:17
NEW YORK (dpa-AFX) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Russland vorgeworfen, die Blockade von Getreideexporten aus der Ukraine als Kriegswaffe einzusetzen. „Russland hat einen Kornkrieg begonnen, der eine globale Nahrungsmittelkrise angefacht“, sagte Baerbock (Grüne) am Mittwoch während eines Außenministertreffens bei den Vereinten Nationen in New York. Moskau tue dies, indem es nicht nur ukrainische Häfen blockiere, sondern auch Silos, Straßen, Eisenbahnen und Felder zerstöre. Nach Angaben der Bundesregierung unterbindet Russland in der Ukraine die Ausfuhr von 20 Millionen Tonnen Getreide, ein Großteil davon im Hafen von Odessa.
„Russland führt seinen brutalen Krieg nicht nur mit Panzern, Raketen und Bomben“, sagte Baerbock weiter. „Russland führt diesen Krieg mit einer anderen schrecklichen und leiseren Waffe: Hunger und Entbehrung.“ Dies passiere in einer Zeit, in der im Nahen Osten und in Afrika bereits Millionen von Hunger bedroht seien – durch die Klimakrise, die Covid-Pandemie und regionale Konflikte. Der Export von Getreide über die ukrainischen Seehäfen ist wegen des russischen Angriffskrieges gegen das Land zum Erliegen gekommen. Dies bedroht Lieferungen vor allem nach Nordafrika und Asien./scb/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56092430-baerbock-russland-benutzt-hunger-als-kriegswaffe-016.htm
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – INTERNATIONAL/NATO u.a. – Türkei bleibt vorerst bei Veto zu NATO-Norderweiterung – Kurdenmilizen in Syrien im Fokus – 18.5.2022, 22:18
Trotz Gesprächen mit den USA bleibt die Türkei vorerst bei ihrer Haltung, den Prozess für einen Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO zu blockieren. Er habe US-Außenminister Antony Blinken noch einmal die Position der Türkei zur Norderweiterung der Militärallianz deutlich gemacht, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu gestern nach einem Treffen mit Blinken. Grundsätzlich bewertete Cavusoglu die Gespräche mit seinem US-Kollegen als „äußerst positiv“.
Blinken habe gesagt, dass die Sorgen der Türkei legitim seien, so Cavusoglu. Schweden und Finnland hatten kurz vor der Sitzung des NATO-Rates offiziell die Aufnahme in die Verteidigungsallianz beantragt, allerdings blockierte die Türkei die Aufnahme des Verfahrens vorerst.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte schon zuvor mehrfach deutlich gemacht, dass er einem Beitritt Finnlands und Schwedens derzeit nicht zustimmen will.
*** Kurdenmilizen in Syrien im Fokus
Die Türkei begründete ihre Haltung bisher stets mit angeblicher Unterstützung beider Länder für die kurdische Arbeiterpartei PKK und die Kurdenmiliz YPG in Syrien. Die Türkei sieht die YPG als syrischen Ableger der PKK, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gilt. Gegen die YPG – in den USA und Europa nicht als Terrororganisation gelistet – geht die Türkei in Nordsyrien vor.
Cavusoglu warf Finnland und Schweden in New York erneut Unterstützung von Terrororganisationen vor und beschuldigte gesondert Schweden, Waffen an die YPG zu liefern. Die Sicherheitsbedenken der Türkei müssten berücksichtigt werden, betonte Cavusoglu. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3266667/
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – UKRAINE – EU stellt Ukraine bis zu 9 Milliarden Euro Soforthilfe in Aussicht – 18.5.2022, 14:31
Von Laurence Norman
BRÜSSEL (Dow Jones)–Die EU-Kommission hat bis zu 9 Milliarden Euro an Unterstützung für die Ukraine vorgeschlagen, damit sie ihre Staatsausgaben bis Ende 2022 bestreiten kann. Dies entspricht den Plänen der USA, 8,5 Milliarden Dollar an kurzfristiger Soforthilfe bereitzustellen, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.
Das Geld, das noch von den EU-Mitgliedstaaten abgesegnet werden muss, kommt zu einem Darlehen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro in diesem Frühjahr hinzu, da EU und die westlichen Verbündeten versuchen, Präsident Wolodymyr Selenskyj bei der Begleichung der Schulden und der Aufrechterhaltung der Grundversorgung inmitten der russischen Invasion zu helfen.
Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) benötigt die Ukraine rund 5 Milliarden Dollar an Unterstützung, um das Land inmitten eines massiven wirtschaftlichen Einbruchs, der durch die russische Invasion verursacht wurde, am Laufen zu halten. Zusätzlich zu den vorgeschlagenen Hilfen der USA und der EU hat der IWF ein neues Darlehen in Höhe von 5 Milliarden Dollar für die Ukraine beschlossen.
Die ukrainische Regierung geht davon aus, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um etwa 45 Prozent schrumpfen wird. Die EU-Gelder werden über ein sogenanntes Makrofinanzhilfepaket bereitgestellt, bei dem es sich in der Regel um ein langfristiges, zinsgünstiges Darlehen handelt. Es ist noch nicht klar, ob ein Teil des Geldes in Form eines Zuschusses fließen wird.
Von der Leyen sagte, die EU werde mit der Arbeit an einem langfristigen Wiederaufbauplan für die Ukraine beginnen, der nach Einschätzung internationaler Institutionen mindestens 500 Milliarden Dollar kosten könnte. Sie sagte, die EU werde gemeinsam mit der ukrainischen Regierung eine Wiederaufbauplattform einrichten, um Pläne für einen künftigen Wiederaufbau zu erstellen.
EU-Beamte haben erklärt, dass die EU einen Teil des Geldes aufbringen könnte, indem die Kommission Anleihen auf den Finanzmärkten ausgibt, so wie sie es bei der Finanzierung des Fonds zur Bekämpfung des Coronavirus getan hat.
Die EU strebt eine Partnerschaft mit den USA und anderen westlichen Partnern für einen Wiederaufbaufonds an. Von der Leyen sagte, das Geld werde an tiefgreifende wirtschaftliche und politische Reformen in der Ukraine gebunden sein. „Diese Investitionen werden der Ukraine helfen, gestärkt und widerstandsfähiger aus den von Putins Soldaten angerichteten Verwüstungen hervorzugehen.“ DJG/DJN/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56088051-eu-stellt-ukraine-bis-zu-9-milliarden-euro-soforthilfe-in-aussicht-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56089594-roundup-von-der-leyen-geld-fuer-wiederaufbau-der-ukraine-im-interesse-der-eu-016.htm
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Inflation steigt auf neun Prozent – 18.5.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Inflation in Großbritannien steigt immer weiter. Im April erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,0 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London bekanntgab. Das ist die höchste Rate seit Beginn der neuesten Aufzeichnungen im Jahr 1997. Durch Rückrechnung kommt das ONS zu dem Schluss, dass die Inflationsrate wohl zuletzt um das Jahr 1982 herum höher gewesen sein muss.
Die Markterwartungen wurden in etwa getroffen, Analysten hatten im Schnitt mit einer Inflationsrate von 9,1 Prozent gerechnet. Preisauftrieb kam im April vor allem durch teurere Elektrizität, teureres Gas und Kraftstoffe wie Benzin. Auch Gebrauchtwagen seien erneut deutlich teurer gewesen.
Die britische Notenbank hat bereits mit einer Straffung ihrer Geldpolitik auf die hohe Inflation reagiert. Ihren Leitzins hat sie seit Herbst schon viermal angehoben und gehört damit unter den großen Zentralbanken zu den Vorreitern. Hintergrund der hohen Teuerung sind vor allem erhebliche Verspannungen im Welthandel aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs./bgf/stk © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56083379-grossbritannien-inflation-steigt-auf-neun-prozent-016.htm
EUROPÄISCHE UNION – INFRASTRUKTUR – EU legt ambitionierten Plan zur Beendigung russischer Energieimporte vor – 18.5.2022
Von Matthew Dalton und Kim Mackrael
BRÜSSEL (Dow Jones)–Die Europäische Union hat einen 300 Milliarden Euro schweren Plan veröffentlicht, der die Abhängigkeit von russischer Energie innerhalb von fünf Jahren beenden soll. Damit wird der politische Wille der Gemeinschaft getestet, die Energiepolitik und Infrastruktur als Reaktion auf die Invasion in der Ukraine zu überarbeiten.
Der Plan sieht vor, dass die europäischen Länder in naher Zukunft zusammenarbeiten, um Gaslieferverträge mit Produzenten aus den USA, dem Nahen Osten und Afrika auszuhandeln, die das russische Gas ersetzen sollen. Gleichzeitig würde die EU den Bau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien massiv vorantreiben, indem sie die Finanzierung von Projekten aufstockt und die Vorschriften, die diese verlangsamen, vereinfacht.
Der Plan, der von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, zielt darauf ab, die Einfuhren von russischem Gas in diesem Jahr um zwei Drittel zu senken und die Abhängigkeit von diesem Gas bis 2027 vollständig zu beenden. Ein Großteil des Plans muss noch von den europäischen Regierungen und dem Europäischen Parlament gebilligt werden, um Gesetz zu werden.
„Es ist klar, dass wir diese Abhängigkeit so schnell wie möglich beenden müssen, und zwar viel schneller, als wir vor diesem Krieg vorausgesehen haben“, sagte der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans.
Russland ist der wichtigste Energielieferant der EU. Im vergangenen Jahr bezogen die 27 Staaten der EU etwa 45 Prozent der Erdgaseinfuhren aus dem Land. Außerdem lieferte Russland rund ein Viertel des Erdöls und fast 50 Prozent der Kohle in die EU.
„Es ist sehr ehrgeizig, was sie vorhaben“, sagte Anastasios Tomtsis, Partner bei der Anwaltskanzlei Clifford Chance. Dennoch sei der Plan wahrscheinlich realisierbar, „weil es erhebliche Anreize dafür gibt und der politische Wille vorhanden ist“.
Der Plan sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 45 Prozent der Energie aus Windturbinen, Sonnenkollektoren und anderen erneuerbaren Quellen stammen soll, während im vergangenen Jahr im Rahmen eines umfassenden Plans zur Verringerung der Treibhausgasemissionen nur 40 Prozent vorgeschlagen worden waren. Im Jahr 2020 stammten 22 Prozent der Energie in der EU aus erneuerbaren Quellen. Die Kommission räumt auch Energieeinsparungen Vorrang ein und plant, die nationalen Energieanforderungen für neue Gebäude und andere Maßnahmen zu verschärfen.
Die Kommission schätzt, dass sich die zusätzlichen Kosten für die Umsetzung des Vorschlags bis 2030 auf 300 Milliarden Euro belaufen werden. Der Plan der EU steht vor gewaltigen Hindernissen. Die EU wird in Zukunft viel stärker von Flüssiggasimporten abhängig sein, die wesentlich teurer sind als Importe aus Russland.
Um eine Gegenreaktion der Verbraucher zu vermeiden, schlägt die EU vor, den Regierungen mehr Spielraum bei der Subventionierung der Kraftstoffpreise und der Gewährung von Rabatten für die Verbraucher zu geben.
Um die Hindernisse bei der Genehmigung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien zu umgehen, schlägt die Kommission vor, den Regierungen die Einrichtung von Sonderzonen mit begrenzten regulatorischen Anforderungen zu gestatten, in denen neue Projekte in nur einem Jahr in Angriff genommen werden können, so EU-Beamte. DJG/DJN/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56088956-eu-legt-plan-zur-beendigung-russischer-energieimporte-vor-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – INFRASTRUKTUR – Unabhängiger von Russland: EU will Solarenergie bis 2025 verdoppeln – Anteil erneuerbarer Energien stark steigern – Energiesparen und neue Importländer – Auch Investitionen in Infrastruktur vorgeschlagen – Gewessler: „Viele wichtige Maßnahmen“ – Weiter kein Fortschritt bei Ölembargo – 18.5.2022
Europa will beim großen Thema Energie nicht nur kurzfristig unabhängiger von Moskau werden: Am Mittwoch hat die EU neue Pläne präsentiert, wie man weniger auf fossile Brennstoffe angewiesen sein kann. Die Ziele für erneuerbare Energien wurden nochmal deutlich angehoben – gleichzeitig soll der Energieverbrauch gesenkt werden. Doch auch bei Gas und Öl will man sich nach Alternativen umschauen.
„Wir müssen unsere Abhängigkeit von Russland im Bereich Energie so schnell wie möglich reduzieren. Ich bin überzeugt, dass wir das können“, so EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei der Präsentation des „REPowerEU“-Vorhabens in Brüssel. Man wolle das Thema auf drei Ebenen angehen: den Energiebedarf senken, die Energieimporte diversifizieren – und letztlich den Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigen.
Für diese Maßnahmen werden zusätzliche Investitionen von 210 Milliarden Euro über die kommenden fünf Jahre nötig sein, wie der niederländische Kommissionsvize Frans Timmermans sagte. Gleichzeitig verwies er darauf, dass allein die Importe von fossilen Brennstoffen aus Russland momentan jährlich 100 Milliarden Euro ausmachen.
*** Anteil erneuerbarer Energien stark steigern: EU will verstärkt auf erneuerbare Energien setzen
„Mehr denn je“ sei es nötig, dass Europa „Meister seines eigenen Schicksals“ werde, so Timmermans. Die EU will zur Erlangung von mehr Unabhängigkeit bei den eigenen Klimazielen nochmal anziehen: Bis 2030 soll das Ziel bei der Energieeffizienz von neun Prozent auf 13 Prozent angehoben werden. Bei den erneuerbaren Energien will man nun bis 2030 einen Anteil von 45 Prozent – nicht wie bisher 40 – anvisieren.
Erleichtert werden soll das unter anderem durch beschleunigte Genehmigungsverfahren. Windparks würden etwa bis zu neun Jahre für eine Genehmigung brauchen, so Energiekommissarin Kadri Simson, „Zeit, die wir nicht haben.“ Von der Leyen sprach von einem Verfahren, das nur noch ein Jahr dauern solle.
Solarenergie soll in drei Jahren verdoppelt werden
Außerdem wolle man sich viel stärker auf Solarenergie konzentrieren. Schon bis 2025, also in nur drei Jahren, will man die derzeitige Kapazität auf 320 Gigawatt ausbauen – und damit die Leistung verdoppeln. Bis 2030 sollen Solarkraftwerke insgesamt 600 Gigawatt leisten können.
Die selbst als ambitioniert bezeichneten Ziele will man durch eine großangelegte Photovoltaikoffensive erreichen. Solarpanels auf Dächern sollen für neu gebaute gewerbliche und öffentliche Gebäude schon bis 2025 verpflichtend werden. Später soll die Initiative auch auf Wohnhäuser ausgeweitet werden, hieß es bei der Präsentation in Brüssel.
*** Energiesparen und neue Importländer
Timmermans verwies auch darauf, dass die günstigste Energie jene sei, die gar nicht erst verbraucht wird. Dazu will die EU umfassend den Energieverbrauch reduzieren. Kurzfristig erwarte man sich dadurch Einsparungen von rund fünf Prozent beim Gas- und Ölbedarf – bei dem die EU besonders von Russland abhängig ist.
Darüber hinaus will man vermehrt auf gemeinsame Energieeinkäufe setzen – und Lieferungen aus anderen Ländern sichern. Einerseits will die EU die Zusammenarbeit mit Ländern wie Katar und Australien verstärken, gleichzeitig aber auch prüfen, ob man etwa mit afrikanischen Subsahara-Staaten wie Nigeria und Senegal stärker zusammenarbeiten könnte, heißt es in Dokumenten der EU-Kommission.
*** Auch Investitionen in Infrastruktur vorgeschlagen
Außerdem soll in Infrastruktur investiert werden – in Stromnetze, aber auch in Gas- und Ölleitungen. Länder wie Ungarn, die besonders von russischem Öl abhängig sind, sollen insgesamt bis zu zwei Milliarden Euro erhalten, um davon loszukommen. Abgesehen davon schlug die Behörde auch vor, Atom- und Kohlekraftwerke zur Stromgewinnung länger laufen zu lassen.
Ihre Ziele aus dem Klimapaket „Fit for 55“ will die Kommission nicht aufkündigen: Timmermans sei „überzeugt“, dass die neuen Pläne „das 55-Prozent-Ziel nicht behindern“ werden. Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen müssen noch mit den EU-Ländern und dem Europaparlament verhandelt werden.
*** Gewessler: „Viele wichtige Maßnahmen“
Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sieht in dem vorgelegten Paket „viele wichtige Maßnahmen für den Ausbau erneuerbarer Energien in Europa“. Jede Unterstützung für die Energiewende „ist gut – von mehr Investitionen bis zu schnelleren Verfahren“, so die Ministerin. „Gerade bei Verfahren gilt: Schnelle Verfahren können auch gute und naturverträgliche Verfahren sein.“ Die Vorschläge der EU-Kommission würden jetzt „gut“ geprüft werden.
„Wir werden die Abhängigkeit von russischer, fossiler Energie konsequent abbauen, damit wir nicht weiter Putins Kriegskasse füllen“, hieß es von den ÖVP-EU-Abgeordneten Angelika Winzig, Othmar Karas und Barbara Thaler in einer Aussendung. Auch SPÖ-Delegationsleiter Andreas Schieder begrüßte den Vorschlag der EU-Kommission. Claudia Gamon, EU-Abgeordnete der NEOS, verwies darauf, dass es bei schnelleren Genehmigungen solcher Projekte die Entschlossenheit der EU-Staaten brauche – die sie bei der österreichischen Regierung vermisse.
Passend zu den neuen EU-Plänen wurden am Mittwoch auch neue Zusagen für einen riesigen Offshore-Windpark in der Nordsee gemacht. Deutschland, Belgien, die Niederlande und Dänemark wollen bis 2050 mindestens 150 Gigawatt Windkapazität in der Nordsee bauen, um ein „grünes Kraftwerk“ für Europa zu schaffen. Das würde ausreichen, um 230 Millionen europäische Haushalte mit Strom zu versorgen, sagte der dänische Wirtschaftsminister Simon Kollerup.
*** Weiter kein Fortschritt bei Ölembargo
Unabhängig von den neuen Plänen will die EU weiter das sechste Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg bringen – inklusive des ins Stocken geratenen Ölembargos, gegen das sich vor allem Ungarn seit knapp zwei Wochen stemmt. Zuletzt hatte Ungarn zwischen 15 und 18 Milliarden Euro gefordert, um dem Paket zuzustimmen – eine Forderung, die die Diplomatinnen und Diplomaten ablehnen, wie die Nachrichtenseite Politico am Dienstag berichtete.
„Wir wollen alle eine Lösung für Ungarns wirtschaftliche Sorgen finden, aber diese Größenordnung steht einfach außer Frage“, zitiert die Seite einen EU-Diplomaten. Aus einem anderen Land soll es heißen, dass Ungarns Schachzug „unmoralisch“ sei – das sei nicht die Art von Verhandlungen, die man in Zeiten des Krieges führen sollte. Eine baldige Einigung, auf die zuletzt die EU-Außenministerinnen und -minister hofften, dürfte damit wohl eher unwahrscheinlich sein. bock, ORF.at, aus Brüssel/Agenturen
https://orf.at/stories/3266539/
Links:
EU-Kommission
https://ec.europa.eu/
„REPowerEU“
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_22_3131
Politico-Artikel
https://www.politico.eu/article/viktor-orban-price-what-will-it-take-to-get-hungary-to-ban-russian-oil/
EUROPÄISCHE UNION – INFRASTRUKTUR – Nordseestaaten kooperieren bei Offshore-Windenergie und Wasserstoff – 18.5.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die vier Nordsee-Anrainerstaaten der Europäischen Union haben bei ihrem Treffen in Dänemark eine Kooperationsvereinbarung für Offshore-Windenergie und grünen Wasserstoff unterzeichnet. Die Energieminister von Deutschland, Dänemark, die Niederlande und Belgien wollen künftig gemeinsam „hybride“ Offshore-Kooperationsprojekte entwickeln, die Windparks und Stromnetze vereinen und an die mehrere Mitgliedstaaten angebunden sind.
Damit soll sich der Nordseeraum als „Green Power Plant of Europe“ entwickeln und die EU mit grünem Strom versorgen, wie das Bundeswirtschaftsministerium zu dem Treffen in Esbjerg erklärte, an dem Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschafts- und Energieminister Robert Habeck teilnahmen.
„Die heutige Vereinbarung der Energieminister ist ein wichtiger Meilenstein der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Sie ist die Grundlage für die ersten echten europäischen Kraftwerke, die zudem Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. Gemeinsam mit unseren Partnerländern können wir Offshore-Windenergie im Nordseeraum noch schneller und effizienter ausbauen und neue Potenziale für grünen Wasserstoff erschließen“, erklärte Habeck.
Mit dieser Vereinbarung wollen die Länder den europäischen Ausbau erneuerbarer Energien stärken und so die Abhängigkeit von Gasimporten weiter reduzieren.
Laut dem Wirtschaftsministerium haben die vier Nordseeanrainer sich insgesamt Ausbauziele für Offshore-Windenergie von mindestens 65 Gigawatt (GW) bis 2030 und 150 GW bis 2050 gesetzt. Dies entspreche einer Verzehnfachung der heutigen Erzeugungskapazität bis 2050. Gleichzeitig soll die Kooperation bei der künftigen Erzeugung grünen Wasserstoffs aus Offshore-Windenergie und beim Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in der Region verstärkt werden.
Außerdem sprachen sich die Energieminister für Strommarktregeln auf EU-Ebene aus, die eine effektive Integration des Windstroms ins Netz ermöglichen. Sie unterstützten zudem eine faire Kosten-Nutzen-Teilung in Kooperationsprojekten zwischen den beteiligten Ländern.
Bei seinem Besuch unterzeichnete Habeck außerdem eine Absichtserklärung mit seinem dänischen Kollegen, in der sich beide Länder auf eine künftig enge Zusammenarbeit im Bereich grüner Wasserstoff und der Entwicklung grenzüberschreitender Infrastruktur verständigten. DJG/aat/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56091347-nordseestaaten-kooperieren-bei-offshore-windenergie-und-wasserstoff-015.htm
EURORAUM – Euroraum-Inflation für April auf 7,4 (vorläufig: 7,5) Prozent abwärts revidiert – 18.5.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Inflation im Euroraum hat im April auf einem hohen Niveau stagniert. Die jährliche Inflationsrate verharrte bei 7,4 (vorläufig: 7,5) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker reviderten damit ihre erste Schätzung vom 29. April leicht nach unten. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Bestätigung der vorläufigen Daten erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, stieg spürbar. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) erhöhte sich auf 3,5 (Vormonat: 3,0) Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Haupttreiber der Inflation sind die stark gestiegenen Preise für Energie, die im Zuge des Krieges in der Ukraine massiv anzogen. Die Energiepreise sanken zwar im Monatsvergleich um 4,0 Prozent, lagen aber binnen Jahresfrist um 37,5 Prozent höher. Unverarbeitete Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,8 Prozent auf Monats- und um 9,2 Prozent auf Jahressicht.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im April in der Gesamtrate um 0,6 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 1,0 Prozent. Vorläufig waren Steigerungen um 0,6 und 1,1 Prozent gemeldet worden.
DJG/apo/cbr © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56085593-euroraum-inflation-fuer-april-auf-7-4-prozent-abwaerts-revidiert-015.htm
EURORAUM – EU-Verbraucherpreise April nach Ländern – Tabelle – 18.5.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56085594-tabelle-eu-verbraucherpreise-april-nach-laendern-015.htm
BULGARIEN – Proteste gegen gestiegene Preise: Bulgarien entlastet Verbraucher – 18.5.2022
SOFIA (dpa-AFX) – Bulgariens Regierung hat angesichts von Protesten ein Paket zur Entlastung von Verbrauchern wegen der gestiegenen Preise infolge des Ukraine-Kriegs beschlossen. Damit sollen Unternehmer, sozial Schwache, junge Familien mit Kindern und Rentner unterstützt werden, wie Regierungschef Kiril Petkow am Mittwoch vor der Presse erläuterte. Das Paket des ärmsten EU-Landes soll sich auf umgerechnet etwa zwei Milliarden Lewa (rund 1 Mrd. Euro) belaufen.
Ungeachtet der angekündigten Maßnahmen protestierten Spediteure und andere Branchen mit Blockaden in und um Sofia sowie an anderen Orten gegen die schnell gestiegenen Preise. Die Spediteure fordern unter anderem, dass der verpflichtende Zusatz von Biodiesel abgeschafft und die Verbrauchssteuer halbiert werden soll. Die Inflation in Bulgarien stieg im April amtlichen Angaben zufolge auf 14,4 Prozent im Vergleich zu April 2021.
Ab 1. Juli soll nach den Plänen der Regierung etwa die Mehrwertsteuer auf Brot entfallen, zudem sollen das Kindergeld und die Renten erhöht werden. Die günstigsten Sorten Benzin und Diesel sollen um umgerechnet 0,13 Euro pro Liter billiger werden – wie das praktisch gehen soll, war vorerst unklar. Zudem soll die Mehrwertsteuer bei zentralem Heizen und Warmwasserbezug von jetzt 20 auf 9 Prozent fallen./el/DP/stw
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56088235-proteste-gegen-gestiegene-preise-bulgarien-entlastet-verbraucher-016.htm
RUMÄNIEN – INFRASTRUKTUR – Rumänien macht Weg frei für Erdgas-Förderung im Schwarzen Meer – 18.5.2022
BUKAREST (dpa-AFX) – Rumänien hat nach langem Tauziehen den Weg für die Erdgas-Förderung im Schwarzen Meer frei gemacht. Am Mittwoch beschloss das Abgeordnetenhaus in Bukarest mit großer Mehrheit die Änderung eines Gesetzes, das bisher ausländische Investoren von dem Projekt ferngehalten hat. Zuvor hatte bereits der Senat, die oberste Parlamentskammer, zugestimmt. Eine mögliche Klage vor dem Verfassungsgericht seitens der nationalistischen Oppositionspartei AUR könnte das Inkrafttreten verzögern. Die AUR hatte in beiden Parlamentskammern gegen das Gesetzesvorhaben gestimmt.
Es geht um geschätzte 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas im rumänischen Teil des Kontinentalsockels des Schwarzen Meeres, sowie um Gasförderprojekte auf dem Festland. „Wir sind sicher, dass wir binnen höchstens fünf Jahren hinsichtlich der Energie unabhängig werden können“, sagte Ministerpräsident Nicolae Ciuca zu der Neuregelung.
Die geplante Gesetzesänderung hatte seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an Fahrt gewonnen. Rumänien importiert derzeit 20 bis 30 Prozent seines Gasbedarfs aus Russland. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Virgil Popescu werde Rumänien künftig mehr Gas fördern als das Land verbraucht.
Anders als bisher sollen Investoren das in Rumänien geförderte Erdgas im Einklang mit EU-Recht frei verkaufen können. Die Pflicht, einen Anteil davon in Rumänien zu verkaufen, entfällt. Sie kann nur per Regierungserlass im Krisenfall wieder eingeführt werden. Gestrichen wurde zudem die bisherige Verpflichtung für Erdgas-Investoren, einen Teil ihrer Belegschaft in Rumänien mit rumänischen Staatsbürgern zu besetzen, ebenso wie die Pflicht, Zulieferungen und Dienstleistungen ausschließlich aus Rumänien oder anderen EU-Ländern zu beziehen.
Ferner wurde die progessive Besteuerung der Profite gemildert: Die dafür maßgeblichen Gaspreis-Schwellen wurden erhöht. Außerdem dürfen die Investoren jetzt mehr Investitionen von der Steuer absetzen./kl/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56086881-rumaenien-macht-weg-frei-fuer-erdgas-foerderung-im-schwarzen-meer-016.htm
DEUTSCHLAND – EUROPÄISCHE UNION – Ifo-Institut sieht EU-Regelwerk für „grüne“ Finanzanlagen kritisch – 18.5.2022
BERLIN (Dow Jones)–Das Ifo-Institut sieht die Einführung eines EU-Regelwerks für „grüne“ Finanzanlagen kritisch. Das als Taxonomie bekannte Regelwerk reduziere die gesamtwirtschaftliche Leistung und könnte weltweit zu weniger Klimaschutz führen, so das Fazit einer aktuellen Untersuchung von Ifo-Präsident Clemens Fuest und Ifo-Forscher Volker Meier. Erfolgsversprechender für den Klimaschutz sei jedoch der Emissionshandel.
„Die Taxonomie ist nicht mit anderen klimapolitischen Instrumenten abgestimmt, vor allem untergräbt sie die Effizienzvorteile des CO2-Preises“, sagte Fuest. Die beiden Autoren bezweifeln zudem das mögliche Ziel, künftige Regierungen auf Basis dieser EU-Verordnung an eine striktere Umweltpolitik zu binden. Zwar wäre das Kapital langfristig in „grüne“ Investments gebunden, aber die Zahlungsbereitschaft in der Bevölkerung für zusätzliche umweltpolitische Maßnahmen sinke.
„Der Emissionsrechtehandel ist als Instrument der Klimapolitik besser als die EU-Taxonomie, die quasi planwirtschaftlich definiert, was ‚grüne‘ Finanzanlagen sind und was nicht“, sagte Meier. Um die Treibgashausemissionen zu verringern, würde die EU besser damit fahren, die Emissionsrechtezuteilung direkt zu verknappen.
In der Taxonomie legt die EU-Kommission Regeln fest, welche Investitionsprodukte als nachhaltig angesehen werden. Diese Kriterien sollen helfen, Finanzmittel bevorzugt in solche „grüne“ Anlagen zu leiten. Außerdem ist damit zu rechnen, dass die EU diese Regeln bei der Finanzierung von Projekten anwendet. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56084483-ifo-institut-sieht-eu-regelwerk-fuer-gruene-finanzanlagen-kritisch-015.htm
DEUTSCHLAND – Ministerium: Erwarten keine Konjunkturdelle wegen chinesischem Lockdown – 18.5.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet trotz des coronabedingten Lockdowns in China keine Konjunkturdelle in Deutschland. Ein Ministeriumssprecher sagte, dass es bereits seit 2020 wegen der Corona-Pandemie in Europa und der Welt Schwierigkeiten mit abgerissenen Lieferketten geben habe.
„Das Problem wird weiterhin beobachtet. Auch richten wir natürlich ein besonderes Augenmerk auf China wegen der großen wirtschaftlichen Bedeutung Chinas in der Weltwirtschaft“, sagte Ministeriumssprecher Robert Säverin. „Dass ein Konjunktureinbruch zu befürchten ist, davon geht die Bundesregierung nicht aus.“
Natürlich werde die Weltkonjunktur auch von dem chinesischen Lockdown beeinflusst, aber es sei schwer einzuschätzen, in welchem Ausmaß dies der Fall sei. Man versuche damit umzugehen, dass die Lieferketten möglicherweise noch länger Zeit belastet sein würden.
Wegen des Lockdowns in China haben sich zuletzt in der Hafenstadt Schanghai und weltweit Containerschiffe gestaut. Wirtschaftsexperten rechnen damit, dass dies zu weiteren Lieferengpässen auch in Deutschland führen wird. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56088488-ministerium-erwarten-keine-konjunkturdelle-wegen-chinesischem-lockdown-015.htm
DEUTSCHLAND – IWF warnt vor noch höherer Inflation und sorgt sich um Reduktion des internationalen Handels – Teuerungsschub durch Regionalisierung: „Ernste Gefahr, dass Wirtschaftsblöcke und deren Mitgliedsländer nur noch unter einander handeln“ – Hohe Energiepreise: Deutschland besonders in Schwierigkeiten – Lieferkettenproblemen abhelfen: statt Regionalisierung internationalen Handel mehr diversifizieren – 18.5.2022
Washington – IWF-Vizechefin Gita Gopinath ist in großer Sorge über die zunehmende Fragmentierung der Weltwirtschaft – und fürchtet dadurch deutlich höhere Preise. „Wir sehen die ernste Gefahr, dass wir am Ende Wirtschaftsblöcke haben, deren Mitgliedsländer nur noch unter einander handeln statt die Produktion international zu diversifizieren“, sagte sie der FAZ (Donnerstagausgabe).
Sie verstehe angesichts der Erfahrungen mit Pandemie und russischem Krieg, dass Länder widerstandsfähig werden und nicht in Geiselhaft von Handelspartnern geraten wollen. „Nur, als Reaktion auf globale Spannungen die Produktion zurück in die Heimat zu holen, ist genauso riskant“, warnte Gopinath. Man mache sich nämlich ebenfalls von einem Standort abhängig. „Das kann sehr teuer werden. Tatsächlich kann eine solche Politik den Inflationsdruck noch erhöhen“, sagte die Ökonomin.
Trotz dieser Warnung ist die IWF-Vizechefin noch zuversichtlich, dass die Inflation in der EU schneller zurückgeht als in den USA, wo der Währungsfonds noch bis 2024 hinein mehr als 2 Prozent Inflation erwartet. Entscheidend dafür sei aber die Frage, ob die Erwartungen über künftige Inflation ins Rutschen kommen und eine Lohn-Preis-Spirale beginnt, bei der hohe Preise steigende Löhne provozieren, die wiederum steigende Preise auslösen, auf die mit neuen Lohnforderungen reagiert wird. „Das kann passieren, wenn die Inflation länger hartnäckig hoch bleibt. Das könnte eine deutlich straffere Geldpolitik nötig machen, als im Moment vorhergesagt wird“, prognostizierte Gopinath.
Deutschland mit seinem Exportmodell und seiner Abhängigkeit von russischem Gas sieht Gopinath „mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, vor allem was die Energiebeschaffung betrifft“. Der IWF registriere, „dass Deutschland natürlich durch die Erschütterungen von globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten besonders stark betroffen ist, weil es stärker als andere Wirtschaftsmächte vom Handel mit Industriegütern mit dem Rest der Welt abhängig ist“. Deutschland müsse mit einer komplett neuen Situation umgehen, in der Pandemien, Kriege oder geopolitische Spannungen Lieferbeziehungen und Produktionsketten unterbrechen.
Die klassische Lösung liege darin, den Handel zu diversifizieren, „also statt sich auf wenige Bezugsquellen zu konzentrieren die Beschaffung auf mehrere Länder zu verteilen“. Es gebe aber auch technische Antworten: „Unternehmen können ihre Produktion flexibler machen, wenn der Prozess auch Vorprodukte erlaubt, die nicht komplett den klassischen gesetzten Gütern entsprechen.“ Tesla verändere beispielsweise seine Software so, dass das Unternehmen auch Mikroprozessoren in die Fahrzeuge einsetzen konnte, die weniger knapp waren. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56088101-iwf-warnt-vor-noch-hoeherer-inflation-003.htm
DEUTSCHLAND – Auftragsbestand der deutschen Industrie steigt im März – 18.5.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im März gestiegen. Er wuchs kalender- und saisonbereinigt um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Dabei erhöhten sich die offenen Aufträge aus dem Inland um 1,2 Prozent, der Bestand an Auslandsaufträgen stieg um 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt um 20,7 Prozent höher.
„Wie in den Monaten zuvor war auch im März in vielen Branchen das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen“, erklärte Destatis. „Der Nachfrageüberhang dürfte auf die anhaltend hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein. Infolge anhaltender Einschränkungen durch die Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine haben viele Unternehmen wegen gestörter Lieferketten nach wie vor Probleme beim Abarbeiten ihrer Aufträge.“
Die Auftragsreichweite kletterte im Februar auf 8,0 (Februar: 7,9) Monate. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. Selbst wenn die Auftragseingänge abrupt stoppen würden, könnten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Durchschnitt für diese Zeitspanne weiter produzieren.
Besonders gut gefüllt sind die Auftragsbücher bei den Herstellern von Investitionsgütern. Bei ihnen reicht der Auftragsbestand für 11,8 Monate. Bei den Produzenten von Vorleistungsgütern liegt die Reichweite nur bei 4,0 Monaten, bei den Herstellern von Konsumgütern nur bei 3,5 Monaten. DJG/apo/rio © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56083402-auftragsbestand-der-deutschen-industrie-steigt-im-maerz-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56084482-auftragsbestand-im-verarbeitenden-gewerbe-steigt-003.htm
DEUTSCHLAND – Bahnindustrie mit Rekordumsatz – Branche fordert mehr Investitionen – 18.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Bahnindustrie hat die Folgen der Corona-Krise im vergangenen Jahr mit einem Rekordumsatz hinter sich gelassen – doch der Krieg in der Ukraine belastet die Lieferketten und ausbleibende Investitionen gefährden aus Sicht der Branche die Ausbauziele des Bundes. Vor allem dank eines wieder anziehenden Auslandsgeschäfts hat die Industrie im vergangenen Jahr Erlöse in Höhe von knapp 13 Milliarden Euro eingefahren, wie der Verband der Bahnindustrie (VDB) am Mittwoch mitteilte. Das waren drei Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Auftragsbücher waren so gut gefüllt wie noch nie.
Drei Viertel des Umsatzes ging auf den Bau von Lokomotiven, Zügen und Zugkomponenten zurück. Das waren allerdings rund zwei Prozent weniger als noch 2020. Dafür zog das Geschäft mit dem Ausbau von Bahninfrastruktur deutlich an. Hier stiegen die Umsätze um rund 18 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro.
„Die Bahnindustrie erlebt nach der Pandemie einen Nachholeffekt“, sagte VDB-Präsident Andre Rodenbeck laut Redetext zur Jahresbilanz. „Verschobene Projekte werden wieder aufgenommen. Aufträge, die auf Eis gelegt wurden, laufen wieder an.“
Mit Blick auf den Ukraine-Krieg wisse die Branche aber auch, „dass die letzten Monate weitreichende Folgen für die Bahnindustrie haben“. So würden die globalen Lieferketten in Folge der Pandemie sowie des russischen Angriffskriegs „durch unabwendbare Kostenanstiege und präzedenzlose Nichtlieferbarkeiten massiv beeinträchtigt“.
Unabhängig sieht der Verband zudem die Ziele der Bundesregierung für den Schienenausbau in Gefahr. Es fehle vor allem an Investitionen. Allein für die angestrebte vollständige Digitalisierung der Infrastruktur bis 2035 brauche es jährliche Mittel von zwei Milliarden Euro. „In Investitionen für eine intelligente Schieneninfrastruktur fließt nach aktuellem Bundeshaushalt jährlich davon nicht einmal die Hälfte“, sagte Rodenbeck./maa/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56088984-bahnindustrie-mit-rekordumsatz-branche-fordert-mehr-investitionen-016.htm
DEUTSCHLAND – Teuer gewordene Flaschenproduktion: Brauerbund warnt vor Bierflaschen-Knappheit in Deutschland – Verbraucher sollen Leergut rasch zurückbringen – Neue Flaschen bis 80 Prozent teurer – Heißer Sommer bedroht Biervielfalt – 18.5.2022
Berlin – Deutschlands Brauer warnen davor, dass in der warmen Jahreszeit nicht genug Bierflaschen zu Verfügung stehen. „Engpässe sehen wir spätestens im Sommer“, sagte Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutscher Brauer-Bunds, zu „Bild“ (Mittwochausgabe).
Ein Grund seien vor allem die stark gestiegenen Kosten bei der energieintensiven Flaschenproduktion. Die Lage sei „äußerst angespannt“. Zudem werde es aufgrund eines Lkw-Fahrermangels in der Logistikbranche schwieriger, die Lieferketten aufrechtzuerhalten. „Wer keine langfristigen Verträge hat, muss für neue Glasflaschen zurzeit 80 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Einigen Brauereien droht der Leerlauf, sie stehen vielleicht bald ohne Flaschen da“, so Eichele.
Auch der Bundesverband Glasindustrie warnte, die Energiepreiskrise stelle die Branche vor „große Herausforderungen“. Die Energiekosten seien im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 500 Prozent gestiegen, sagte eine Verbandssprecherin. Allein diese Kosten machten bis zu 20 Prozent der Betriebskosten der Glasindustrie aus.
Der Vize-Chef des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg, Stefan Fritsche, sagte, die Flaschenknappheit treffe vor allem kleine und mittelständische Brauereien. „Das bedroht die Vielfalt auf dem deutschen Biermarkt“, so Fritsche. „Je heißer der Sommer, desto schwieriger kann die Situation werden“, so Brauerbund-Geschäftsführer Eichele. Verbraucher sollten Leergut möglichst schnell im Handel zurückgeben, um die Situation zu entspannen. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56081108-brauerbund-warnt-vor-bierflaschen-knappheit-in-deutschland-003.htm
DEUTSCHLAND – Zahl der Baugenehmigungen in Deutschand fällt im März – 18.5.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im März gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, wurde der Bau von 34.794 Wohnungen genehmigt. Das waren 8,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis März wurden insgesamt 92.507 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt – dies waren 3,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis März insgesamt 80.603 Wohnungen genehmigt. Das waren 3,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 26,2 Prozent zurück. Auch bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 3,3 Prozent, während sie bei Mehrfamilienhäusern um 12,5 Prozent stieg. DJG/apo/cbr © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56083604-zahl-der-baugenehmigungen-in-deutschand-faellt-im-maerz-015.htm
DEUTSCHLAND – Creditreform: Zinswende macht „Nachholinsolvenzen“ wahrscheinlicher – 18.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Insolvenzgeschehen in Westeuropa ist nach Aussage von Creditreform weiterhin von den im Zuge der Corona-Pandemie aufgelegten Hilfsprogrammen geprägt. Wie der Verband der Vereine Creditreform in seinem Bericht für 2021 schreibt, lag die Zahl der Unternehmensinsolvenzen unter dem Niveau von 2020 und deutlich niedriger als 2019, was unangenehme Spätfolgen haben könne.
„Je länger die staatlichen Subventionen für die Unternehmen anhalten, desto wahrscheinlicher wird das Entstehen von Zombie-Unternehmen, die nur noch unter diesen speziellen Bedingungen überleben können“, warnte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, bei der Vorlage des Berichts.
Veränderungen wie beispielsweise eine Zinswende und ein Auslaufen der Hilfsmaßnahmen könnten den Druck auf die Unternehmensstabilität erheblich verschärfen. Eine Nachholinsolvenzwelle werde dann wahrscheinlicher. Creditreform zufolge wurden 2021 in der EU-14 sowie in Norwegen, der Schweiz und Großbritannien 110.451 (2020: 116.446) Unternehmensinsolvenzen registriert – ein Rückgang von 5,1 Prozent und 31,9 Prozent weniger als 2019.
Laut Creditreform gibt es bereits Anzeichen für eine Normalisierung des Insolvenzgeschehens in einigen Ländern. So verzeichneten Dänemark, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Italien und die Schweiz Anstiege der Insolvenzzahlen. In vielen Ländern nahmen die Insolvenzen dagegen erneut ab – so beispielsweise in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden.
Nach Wirtschaftsbereichen lassen sich laut Creditreform stärkere Rückgänge im Handel (minus 10,1 Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe (minus 8,5 Prozent) feststellen. Dagegen lagen die Insolvenzzahlen im Baugewerbe etwas höher als im Vorjahr (plus 1,2 Prozent). Um knapp 4 Prozent gingen die Zahlen im Dienstleistungssektor zurück.
„Trotz der offensichtlichen Krisenbetroffenheit von Handel und Gastgewerbe während der Corona-Zeit spiegelt sich das im Insolvenzgeschehen nicht wider“, erläuterte Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer von Creditreform Österreich. Der Anteil dieses Wirtschaftssektors an allen Insolvenzen sei aktuell mit 28,5 Prozent deutlich niedriger als vor der Corona-Krise (2019: 31,5 Prozent). „Diese Entwicklung lässt sich nur mit Sondereffekten der Pandemie-Bekämpfung erklären.“ DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56084301-creditreform-zinswende-macht-nachholinsolvenzen-wahrscheinlicher-015.htm
DEUTSCHLAND – Kita-Erzieher bekommen mehr Geld – Gewerkschaften verzichteten in ihren schriftlichen Mitteilungen auf die Angabe von Prozentzahlen – 18.5.2022
Berlin – Die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes bekommen mehr Geld und mehr freie Tage. Darauf einigten sich die Tarifparteien am Mittwoch.
Bemerkenswert: Die Gewerkschaften verzichteten in ihren schriftlichen Mitteilungen auf die Angabe von Prozentzahlen. Demnach gibt es ab dem 1. Juli je nach Entgeltgruppe eine Zulage von 130 bis 180 Euro pro Monat, sowie mindestens zwei weitere „Regenerationstage“ pro Jahr. Durch Verzicht auf mehr Geld können noch zwei weitere freie Tage pro Jahr „generiert“ werden, wie es hieß. Ab Oktober 2024 können die Erzieher schneller in eine höhere Gehaltsgruppe kommen.
„Mit diesem Abschluss haben wir das Berufsfeld aufgewertet“, sagte Andreas Hemsing von Deutschen Beamtenbund (DBB) nach dem Abschluss der Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in Berlin. Die VKA habe sich lange Zeit kaum bewegt. Die nannte im Gegensatz zum DBB und Verdi auch eine Prozentzahl: Die Zulagen allein erhöhten die Personalkosten der kommunalen Arbeitgeber im Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes um jährlich 3,7 Prozent. Das dürfte angesichts der aktuellen Inflation von über sieben Prozent für Debatten sorgen.
© 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56092942-kita-erzieher-bekommen-mehr-geld-003.htm
DEUTSCHLAND – Einigung in Tarif-Streit: Mehr Geld und freie Tage für Kita-Erzieher – 18.5.2022, 23:05
BERLIN (dpa-AFX) – In den Tarifverhandlungen für rund 330 000 kommunale Kita-Erziehungskräfte und andere Beschäftigte in sozialen Berufen hat es einen Durchbruch gegeben. Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb verständigten sich am Mittwochabend mit den kommunalen Arbeitgebern auf zusätzliche Entlastungstage und monatliche Zulagen für die Beschäftigten. Das teilten die Tarifpartner nach rund zwölfstündigen Beratungen in Berlin mit./faa/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56092790-einigung-in-tarif-streit-mehr-geld-und-freie-tage-fuer-kita-erzieher-016.htm
DEUTSCHLAND – ROUNDUP 3: Kita-Tarifverhandlungen dauern an – Entscheidung absehbar – Forderungen: besserer Lohn, mehr Erholungszeiten, mehr Personal – 18.5.2022, 22:41
BERLIN (dpa-AFX) – Eine Entscheidung im Tarifkonflikt um die Beschäftigten in sozialen Berufen lässt weiter auf sich warten. Zwischen den Vertretern der kommunalen Arbeitgeber, der Gewerkschaft Verdi und des Beamtenbunds dbb gab es am späten Mittwochabend nach mehr als elf Stunden Dauerberatung noch immer Klärungsbedarf, wie aus Teilnehmerkreisen zu erfahren war. Ursprünglich hatten die Verhandlungen bis 16.00 Uhr abgeschlossen sein sollen. Dem Vernehmen nach war eine Einigung aber absehbar.
Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden im Februar und März hatten sich die Gewerkschaften am Montag erneut und zur voraussichtlich letzten mehrtägigen Runde mit den kommunalen Arbeitgebern an einen Tisch gesetzt. Am Dienstagnachmittag waren die Gespräche aus logistischen Gründen von Potsdam nach Berlin verlegt worden. Verdi hatte zum Verhandlungsauftakt mit einer „massiven Ausweitung von Streiks“ gedroht, für den Fall, dass auch bis zum Mittwoch keine Einigung gelingen sollte. In den vergangenen Wochen hatte es in weiten Teilen Deutschlands bereits Warnstreiks gegeben.
Ziel der Gewerkschaften ist es, für die rund 330 000 kommunalen Kita-Erziehungskräfte und andere Beschäftigte in sozialen Berufen bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erreichen – insbesondere mit Blick auf die Eingruppierung und die tägliche Arbeitslast.
Die Entlastung im Arbeitsalltag gilt als „Knackpunkt“ der Verhandlungen. Die Gewerkschaften streben langfristig mehr Personal im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst an und fordern von den Arbeitgebern, personelle Engpässe über zusätzliche Erholungszeiten für Beschäftigte zu kompensieren.
Eine der Verhandlungsführerinnen, die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) Karin Welge, hatte am Montag zum Start betont, dass die Arbeitgeber bereit zu Kompromissen seien. Allerdings lehne sie pauschale Forderungen ab. „Eine allgemeine Aufwertung in dem Sinne, dass jede Entgeltgruppe mehr bekommt, können wir nicht leisten“, hatte Welge gesagt. „Das würde dazu führen, dass wir nachher eventuell weniger Leute haben, weil die kommunalen Haushalte die finanziellen Auswirkungen nicht tragen können.“ Gerade mit Blick auf die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und höhere Energiepreise müssten kommunale Arbeitgeber „verlässliche Strukturen“ bieten können, erklärte die VKA-Präsidentin./faa/DP/he © 2022 dpa-AFX
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DEUTSCHLAND – Deutsche Erwerbstätigkeit übersteigt Vorkrisenniveau – 18.5.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist im ersten Quartal 2022 wieder über das Niveau vor der Corona-Krise gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum vierten Quartal 2021 saisonbereinigt um 217.000 Personen (0,5 Prozent) und lag damit erstmals über dem Vorkrisenniveau: Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem letzten Quartal vor Beginn der Corona-Einschränkungen, stieg die Zahl der Erwerbstätigen im ersten Quartal saisonbereinigt um 0,1 Prozent oder 43.000 Personen.
Ohne Saisonbereinigung ging die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem vierten Quartal 2021 zwar um 253.000 Personen oder 0,6 Prozent zurück. Im Jahr 2022 fiel dieser saisonal übliche Rückgang im ersten Quartal jedoch merklich schwächer aus als im Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 (minus 338.000 Personen oder minus 0,8 Prozent).
„Es ist zu beachten, dass sowohl die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als auch der Zustrom von Geflüchteten aus der Ukraine seit März zu einer erhöhten Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigenzahlen führen“, erklärte Destatis.“ Die massiv gestiegene und mittlerweile wieder gesunkene Kurzarbeit wirkt sich dabei allerdings nicht auf die Erwerbstätigenzahlen aus, da Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung unverändert als Erwerbstätige zählen.“ DJG/apo/kla © 2022 Dow Jones News
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56083438-erwerbstaetigkeit-uebertrifft-erstmals-vorkrisenniveau-003.htm
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Österreich beschließt Maßnahmen zur Nutzung eines Gazprom-Speichers – Nutzung kann für Gazprom könftig entzogen werden – Direkter Anschluss von Haidach an das österreichische Gasnetz – Aufstockung der österreichischen Gasreserven durch nicht-russische Anbeiter im Ausmaß von zwei Wintermonaten – Reduktion der Russlandabhängigkeit von 80 auf 70 Prozent – 18.5.2022
WIEN (dpa-AFX) – Österreich will die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen mit einem Maßnahmenpaket verringern. Unter anderem beschloss die Regierung in Wien am Mittwoch, dass dem Gazprom-Konzern künftig die Nutzung des für Deutschland wichtigen Speichers in Haidach entzogen werden kann.
Haidach bei Salzburg ist einer der größten Untertage-Erdgasspeicher in Europa und dient der Versorgung Deutschlands. Ein Teil des Gases wurde bislang von Deutschland in die österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg zurückgepumpt. Nun soll Haidach auch direkt an das österreichische Netz angeschlossen werden, wie Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) ankündigte.
Ein Teil des Speichers wird von der Gazprom-Germania-Tochter Astora genutzt. Weil Gazprom Germania unter deutscher staatlicher Verwaltung steht, wird dieser Teil befüllt. Der andere Teil steht der Gazprom-Tochter GSA zur Verfügung und ist derzeit leer. „Wenn nicht Gazprom speichert, dann bekommen auch andere Zugang. Das ist absolut gerechtfertigt“, sagte Gewessler. Laut einer geplanten Verordnung sollen Gasspeicher-Nutzer verpflichtet werden, ungenutzte Kapazitäten anderen anzubieten oder zurückzugeben.
Außerdem will Österreich seine strategische Gasreserve mit Hilfe von nicht-russischen Anbietern um 7,4 Terawattstunden (TWh) auf 20 TWh aufstocken. Das entspricht dem Verbrauch von zwei Wintermonaten. Dadurch soll der russische Anteil an der Versorgung Österreichs von derzeit 80 auf 70 Prozent fallen./al/DP/stw © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56085766-oesterreich-beschliesst-massnahmen-zur-nutzung-eines-gazprom-speichers-016.htm
https://orf.at/stories/3266666/
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Nach Kundenärger: ÖBB geloben Aufstockung bei Zügen – 18.5.2022
Die ÖBB haben auf die steigende Nachfrage nach Bahnreisen reagiert und stocken ihr Angebot rund um die kommenden Feiertage deutlich auf. Auf der West- und der Südstrecke werden zusätzliche Züge und teilweise doppelte Garnituren eingesetzt. Zuletzt haben sich die Beschwerden rund um Zugsfahrten gehäuft, gerade wegen Überfüllung.
Weil man rund um die Feiertage Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam ein „sehr starkes Fahrgastaufkommen“ erwarte, habe man die Kapazitäten „bestmöglich“ erweitert und setze zusätzliches Personal ein, teilten die ÖBB am Mittwoch mit. Das Angebot werde um Tausende Sitzplätze aufgestockt, dennoch könne bei bestimmten Verbindungen die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigen.
Sollten zu viele Reisende im Zug sein, könne das im „Ausnahmefall“ dazu führen, dass die Zugsfahrt „aus sicherheitstechnischen Gründen“ unterbrochen werde und Reisende ohne Sitzplatz bzw. entsprechende Reservierung den Zug verlassen müssen, so die ÖBB weiter. Daher empfehle man eine entsprechende Reservierung gerade auf den beliebtesten Verbindungen – auch für Besitzer und Besitzerinnen eines Klimatickets.
Zuletzt mehrten sich Beschwerden, dass überfüllte Züge auch tatsächlich geräumt werden. ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder erklärte dazu, dass in den vergangenen Wochen wieder mehr Menschen mit dem Zug fahren würden, die ÖBB würden aber genügend Kapazitäten über den Tag verteilt anbieten. Wenn Fahrgäste Züge nicht freiwllig räumen, kann dazu laut Sprecher auch die Polizei geholt werden – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
*** Nur ein Bruchteil der Züge wurde zu Ostern geräumt
Es könne zu Stoßzeiten, besonders an starken Reisetagen wie Ostern oder Pfingsten, zu Überfüllungen kommen, so Rieder weiter. Man habe zwar auch schon zu Ostern mehr Kapazitäten angeboten, das sei aber teilweise zu wenig gewesen. Bei 0,3 Prozent der Züge habe es daher die Aufforderung an manche Fahrgäste gegegeben, den jeweiligen Zug zu verlassen, so Rieder gegenüber Ö1.
Gefragt nach den Regeln, wann ein Zug als überfüllt und zu räumen gilt, gab Rieder an, dass die Zugsbegleiter und Zugsbegleiterinnen jederzeit Zugang zu den relevanten Bereichen eines Zugs haben müssten, etwa zu den Feuerlöscher und den Notsprechstellen. Wenn das nicht möglich sei, sei auch die Sicherheit nicht mehr gewährleistet. Eine konkrete Zahl nannte er nicht.
*** Kein Anstieg bei Beschwerden
Von der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte hieß es, dass es bisher keinen signifikanten Anstieg bei Schlichtungsanträgen im Bahnbereich gab – allerdings würden Fälle erst zeitverzögert eintreffen, weil Fahrgäste zuerst versuchten müssten, sich mit dem betreffenden Unternehmen zu einigen. 2021 und im laufenden Jahr seien vier Schlichtungsanträge zum Thema Zugsräumung bei der Agentur eingegangen.
Bei der Interessenvertretung Pro Bahn in Tirol gab man zu bedenken, dass es schon vor der Pandemie mitunter dazu kam, dass man in Züge wegen Überfüllung nicht mehr einsteigen konnte – das habe sich im Zuge der Pandemie natürlich geändert. Ob die aktuelle Lage mit der Einführung des Klimatickets zusammenhänge, könne man jetzt noch nicht sagen, schließlich seien viele Menschen weiterhin im Homeoffice, und das werde sich womöglich auch so schnell nicht ändern, so Martin Teißl, auch Sprecher des Arbeitskreises Fahrgast Tirol.
Entsprechend würden auch die ÖBB wohl erst austarieren müssen, auf welcher Strecke und wann genau es mehr Kapazitäten brauche. Zudem werde sich auch erst zeigen, wie viele Menschen aufgrund der aktuellen Teuerung sich überhaupt eine hohe Mobilität bzw. einen Urlaub leisten können.
Ende April hieß es von den ÖBB, dass 2021 wieder mehr Gäste als 2020 transportiert wurden, wenn auch noch deutlich unter dem Vorpandemieniveau 2019: Damals wurden 266,7 Mio. Personen auf der Schiene befördert, 2020 162,8 Mio und 2021 187,6 Mio. Im Zuge der Jahresbilanz gaben die ÖBB Ende April auch bekannt, bis 2027 unter Mithilfe des Bundes insgesamt 28 Mrd. Euro in den Bahnausbau investieren zu wollen, darunter in erneuerbare Energie, aber auch vier Mrd. Euro in neue Züge. Die ÖBB waren für Nachfragen vorerst nicht erreichbar. igel, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3266573/
Intratext-Link: https://kaernten.orf.at/stories/3156719
ÖSTERREICH – Inflation im April 2022 auf 7,2% gestiegen – Ausgaben für Verkehr und Wohnen waren für drei Fünftel der Inflation verantwortlich – Inflation April 2022 gegenüber März 2022: +0,3% – Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im April 2022 bei 7,1% – Teuerung beim täglichen Einkauf höher als Gesamtinflation, Wocheneinkauf weiter massiv teurer – Mikrowarenkorb +7,7 und Miniwarenkorb +14,4 Prozent – 18.5.2022
Wien, 2022-05-18 – Die Inflationsrate für April 2022 lag laut Statistik Austria bei 7,2% (März 2022: 6,8%). Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2020 (VPI 2020) betrug im April 2022 109,1. Gegenüber dem Vormonat März 2022 stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.
„Im April 2022 haben die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr mit +7,2% erneut deutlich zugelegt. Eine so hohe Teuerungsrate haben wir in Österreich zuletzt im Oktober 1981 gesehen. Damals waren die Ölpreise infolge des ersten Golfkriegs stark gestiegen. Aktuell sind neben Treibstoffen und Energieprodukten auch anziehende Nahrungsmittelpreise für den Inflationsanstieg bestimmend“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
*** Ausgaben für Verkehr und Wohnen waren für drei Fünftel der Inflation verantwortlich
Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Verkehr durchschnittlich um 17,7% und damit merklich stärker als im März (+15,9%). Sie beeinflussten die allgemeine Teuerung mit +2,44 Prozentpunkten (März +2,17 Prozentpunkte) und erwiesen sich damit weiterhin als stärkste Preistreiber im Jahresabstand. Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffpreise, die um 49,1% höher waren als vor einem Jahr (Einfluss: +1,64 Prozentpunkte), kaum weniger als im März (+50,7%, Einfluss: +1,65 Prozentpunkte). Gebrauchte Kraftwagen kosteten um 19,2% mehr (Einfluss: +0,31 Prozentpunkte), neue um 7,0% (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Besonders stark verteuerten sich Flugtickets (April: +45,0%, Einfluss: +0,21 Prozentpunkte; März: -3,8%, Einfluss: 0,00 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 4,9% mehr (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte).
Für Wohnung, Wasser, Energie wurden die Preise durchschnittlich um 9,4% erhöht (Einfluss: +1,80 Prozentpunkt; März +9,2%; Einfluss: +1,74 Prozentpunkt). Die Preise für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 28,8% (Einfluss: +1,13 Prozentpunkte; März: +29,8%, Einfluss: +1,14 Prozentpunkte). Die Gaspreise stiegen massiv (April: +68,7%, Einfluss: +0,39 Prozentpunkte; März: +64,3%, Einfluss: +0,36 Prozentpunkte). Strom verteuerte sich weniger stark (+8,5%; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte) als im März (+10,6%; +0,21 Prozentpunkte). Durch die derzeitige Preisdynamik im Energiesektor (Strom und Gas) hat sich auch das Wechselverhalten der Haushalte stärker geändert. Aktuellere Informationen darüber, auch über reduzierte Tarifangebote der Energieanbieter, fließen nun entsprechend in den Index ein. Die Preisentwicklung der Verträge von Bestandskunden (nach wie vor überwiegend) und auch von jenen, die neue Verträge abschließen, wird damit ab März (revidierte Werte) noch genauer als zuvor abgebildet. Feste Brennstoffe verteuerten sich um 25,7%, die Preise für Fernwärme erhöhten sich um 16,5%. Bei Heizöl ließ der Preisdruck nach (April: +100,4%, Einfluss: +0,38 Prozentpunkte; März: +118,5%, +0,43 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete insgesamt um 11,2% mehr (Einfluss: +0,64 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren vor allem die Materialkosten (+12,9%, Einfluss: +0,50 Prozentpunkte).
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 8,4% (Einfluss: +0,97 Prozentpunkte) und damit deutlich mehr als im März (+5,8%; Einfluss: +0,68 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war der starke Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln (April: +8,2%, Einfluss: +0,85 Prozentpunkte; März: +5,4%, Einfluss: +0,56 Prozentpunkte). Das zeigte sich insbesondere bei der Preisentwicklung von Fleisch (April: +10,7%, Einfluss: +0,25 Prozentpunkte; März: +4,1%, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte). Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 8,2% (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte), jene für Gemüse um 10,1% (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Milch, Käse und Eier insgesamt kosteten um 6,9% mehr (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Die Preise für Obst stiegen um 6,9% und für Öle und Fette um 18,2% (darunter Butter +25,7%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 9,6% (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Vor allem Kaffee (+11,4%) und Limonaden (+8,7%) trugen dazu bei.
In Restaurants und Hotels war durchschnittlich um 6,4% mehr zu bezahlen (Einfluss: +0,80 Prozentpunkte). Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich um 5,6% (Einfluss: +0,63 Prozentpunkte), Beherbergungsdienstleistungen um 11,5% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte).
Freizeit und Kultur verteuerte sich durchschnittlich um 3,2% (Einfluss: +0,36 Prozentpunkte), nachdem im März die Preise noch um 5,3% angestiegen waren (Einfluss: +0,59 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war die Preisentwicklung von Pauschalreisen (April: +0,5%, Einfluss: 0,00 Prozentpunkte; März: +11,3%, Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten um 3,2% mehr (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte).
*** Inflation April 2022 gegenüber März 2022: +0,3%
Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat März 2022 waren Nahrungsmittel (durchschnittlich +2,1%; Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich Pauschalreisen (-19,2%; Einfluss: -0,40 Prozentpunkte).
*** Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im April 2022 bei 7,1%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im April 2022 bei 118,75 (März 2022: revidiert 118,00). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 7,1% (März 2022: revidiert 6,6%) und war somit um 0,1 Prozentpunkte geringer als jene des VPI. Die Differenz beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik). Starke Teuerungen für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Bewirtungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Teilweise wurde dies durch die höheren Ausgaben für Haushaltsenergie (größere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) kompensiert.
*** Teuerung beim täglichen Einkauf höher als Gesamtinflation, Wocheneinkauf weiter massiv teurer
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresvergleich um 7,7% (März: +6,3%).
Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 14,4% (März: revidiert +13,8%).
http://www.statistik.at/web_de/presse/128182.html
ÖSTERRREICH – Arbeitslosengeld: Kocher will vor Sommer Paket vorlegen – Kocher: Teuerung hat keinen bleibenden Effekt auf Wohlstand – Politik-Zeit in zweieinhalb Jahren beendet: „Irgendwann gehe ich zurück in die Forschung“ – ÖVP-Beitritt „kein Thema“ – 18.5.2022
ÖVP-Arbeits- und -Wirtschaftsminister Martin Kocher will zur Reform des Arbeitslosengeldes möglichst noch vor dem Sommer ein Gesamtpaket vorlegen. Er will zudem über zeitliche Veränderungen bei der bereits beschlossenen Reform der Lohn- und Einkommensteuer sprechen.
Keinen Gesprächsbedarf sieht er hingegen bei einer möglichen Verschiebung der CO2-Bepreisung. Einer Erbschaftssteuer und einer Deckelung der Energiepreise erteilt er ein Absage.
Zu den Überlegungen über ein degressives Arbeitslosengeld-Modell – also vorher mehr, dann weniger Unterstützung – verwies Kocher auf die Notstandshilfe, die 51 bis 53 Prozent vom Letztbezug beträgt. „Ich habe immer gesagt, Arbeitslosengeld und Notstandshilfe können nicht weit unter das jetzige Niveau sinken.“ Die Zuverdienstmöglichkeiten für Arbeitssuchende sollen eingeschränkt werden.
*** Kocher: Teuerung hat keinen bleibenden Effekt auf Wohlstand
Zu den sinkenden Reallöhnen aufgrund von Lohnabschlüssen unter der Inflationsrate meinte Kocher, dass er nicht davon ausgehe, dass sich die Gesellschaft vom gewohnten Wohlstandsniveau verabschieden müsse. „Es gibt geopolitische Gefahren, aber ich sehe derzeit keinen bleibenden Effekt auf den Wohlstand in Österreich.“
Den Arbeitskräftemangel in der Gastronomie und im Tourismus sieht er hauptsächlich darin begründet, „dass in den letzten zwei Jahren so wenige Menschen in die Branche gewechselt sind oder neu eingestiegen sind“. Bei der Kurzarbeit bekräftigte Kocher, dass es nun eine „Aktion scharf“ geben werde.
*** „Irgendwann gehe ich zurück in die Forschung“
Zu seiner persönlichen Zukunft sagte der Professor für Verhaltensökonomie und ehemalige Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS): „Ich gehe davon aus, dass meine Zeit in der Politik in zweieinhalb Jahren beendet ist. Irgendwann gehe ich zurück in die Forschung.“ Ein Beitritt zur ÖVP ist für Kocher „kein Thema“. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3266561/
ÖSTERREICH – Österreich will nicht in die NATO – Schallenberg: „ganz, ganz überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sieht Neutralität als positiv“ – 18.5.2022
Wien – Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg bekräftigt die Haltung seines Landes zur militärischen Neutralität. „Wir haben uns 1955 für die Neutralität entschieden und es ist weiterhin so, dass eine ganz, ganz überwiegende Mehrheit der Bevölkerung das als positiv sieht“, sagte Schallenberg am Mittwoch dem Deutschlandfunk.
Die Tatsache, dass Österreich nicht Mitglied der NATO ist, sei jedoch nicht mit einer politischen Neutralität gleichzusetzen, so der Außenminister. „Wir haben immer genau gewusst, wo wir stehen, und auch in diesem Fall, im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gibt es keine Äquidistanz, sondern es ist ganz klar, dass wir auf der Seite des ukrainischen Volkes stehen und jegliche Maßnahme auch zum Beispiel im Rahmen der europäischen Friedensfaszilität mittragen.“ Sein Land sei bei allen Vorgehensweisen der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU voll solidarisch, und das bewiese Österreich gerade auch jeden Tag in der Ukraine-Krise, so Schallenberg. Schweden und Finnland haben am Mittwoch offiziell eine Mitgliedschaft in der NATO beantragt.
Österreich ist nicht Mitglied des Staatenbündnisses.
© 2022 dts Nachrichtenagentur
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