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# # # # # # # # # CORONA-PANDEMIE # # # # # # # # #
CORONA – CHINA – Coronamaßnahmen in Chinas Hauptstadt verschärft – 9.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Ärger um „Ex-Post“-Triage, Dementi von Lauterbach – 9.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Lauterbach: Behandlungsabbruch von Patienten wird nicht erlaubt – 9.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Impfnebenwirkungen: Viel behauptet, nichts belegt – Charité-Arzt: schwere Impf-Nebenwirkungen wesentlich häufiger als bekannt – Recherchen zeigen: Seine Zahlen sind unhaltbar – NACHTRAG: 6.5.2022
………………………. THEMENKRANZ ……………………….
MEDIZIN – „Happy Heart Syndrome“: Auch positive Erlebnisse können Takotsubo auslösen – 9.5.2022
ADIPOSITAS – Adipöse Kinder erkranken im späteren Leben häufiger an Krebs – 9.5.2022
BIOPSYCHOLOGIE – Soziale Berührungen werden über eigene Nervenfasern und Neurotransmitter ans Gehirn gesendet – Mäuseexperiment: gezielte Zerstörung von „sozialen“ Interneuronen im Rückenmark führt zu Verhaltensauffälligkeiten – Kein Interesse am Erhalt von „Streicheleinheiten“ oder sozialen Kontakten – 9.5.2022
CANNABIS – Nicht wie in Luxemburg: Bundesdrogenbeauftragter lehnt Eigenbedarf-Anbau von Cannabis ab – 9.5.2022
KLIMAWANDEL – Extreme Hitze in Indien und Pakistan könnte viele Todesopfer fordern – Hitzesterblichkeit in Indien seit 1980 um 60 Prozent angewachsen – Klimaforscher: Hitzewelle als Vorbote einer wachsenden Anzahl von mindestens 20 Tagen „tödlicher Hitze“ für die Hälfte der Erdbevölkerung im Jahr 2100 – 9.5.2022 – Prognose gilt auch bei Begrenzung der Erwärmung von 2,0 Grad Celsius – Weltklimarat: Welt dürfte sich um 2,8 Grad Celsius erwärmen – 9.5.2022
KLIMAWANDEL – Überschreitung der 1,5-Grad-Schwelle bis 2026 möglich – 9.5.2022
CYBERCRIME – ROUNDUP/BKA: Deutschland von Cyberattacken besonders betroffen – 9.5.2022
CYBERCRIME – ROUNDUP: Bundesregierung bestätigt Cyberattacken auf mehrere Behörde – DDoS-Attacken („Distributed Denial of Service“) – Kein bleibender Schaden, kein Datenklau – Russische Hacker am Werk – „Das ist ein Krieg, der zu einem nicht unerheblichen Teil auch im Cyberraum geführt wird.“ – 9.5.2022
CYBERCRIME – Cyberangriff: Fendt-Traktorenwerk in Bayern steht – 9.5.2022
# # # # # # # # # AUS ALLER WELT # # # # # # # # #
INTERNATIONAL – SENTIX-Konjunkturindex: „Wir schaden uns auch selbst“ – Wirtschaftsabschwung auf der ganzen Welt spürbar – 9.5.2022
BÖRSEN – Ölpreise geben deutlich nach – Ungarn will Veto gegen EU-Embargo einlegen – Brent fällt um 4,91 auf 107,48 und WTI um 5,26 auf 104,60 USD je Fass – Ungarn will Veto gegen Öl-Embargo der EU einlegen – Bestand zuvor bereits: G7-Öl-Embargo ohne Auswirkung – China-Lockdown belastet: Saudi-Arabien senkt Ölpreis für Asien – 9.5.2022, 17:53
BÖRSEN – US-Anleihen: Ins Plus gedreht – Deutliche Verluste am Aktienmarkt – Rendite für Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit fällt auf 3,1 [Freitag: 3,13] Prozent – Technische Gegenbewegung nach rasanten Kursverlusten der letzten Tage – Anleihen als wieder einmal „sicherer Hafen“ – Expertenmeinungen: FED wird rasche und deutliche Zinsschritte setzen – Fortgesetzes Tapering – 9.5.2022, 21:47
BÖRSEN – Deutsche Anleihen legen zu – Nach Tageshoch von 1,18 Prozent: Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fällt auf 1,09 [Freitag: 1,14] Prozent – SENTIX-Konjukturindikator für Europa schwach, für Deutschland auf Rekordtief – 9.5.2022, 17:35
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Vierter Minustag in Folge – 9.5.2022, 18:11
ZENTRALBANKEN – USA – Fed dämpft Spekulationen über größere Zinsschritte – Spekulationen an den Fanzmärkten über Erhöhung von einem Dreiviertel-Prozentpunkt bleiben – Weitere Erhöhungen um halben Prozentpunkt in Aussicht gestellt – 9.5.2022, 16:45
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE ZENTRALBANK – EZB-Ratsmitglied Rehn: Zinserhöhung im Juli ‚geboten‘ – 9.5.2022, 5:47
CHINA – ROUNDUP 2: Chinas Exportwachstum fällt auf niedrigsten Stand seit zwei Jahren – 9.5.2022, 13:11
PHILIPPINEN – ROUNDUP/Wahl auf den Philippinen: Comeback der Marcos-Dynastie dank Ferdinand „Bongbong“ Marcos Jr. (BBM) – Oppositionsführerin Leni Robrdo: Ehrlichkeit ist kein Wahlzuckerl – 67 Millionen Wahlberechtigte: junge Wähler unter 30 Jahren ohne Erinnerung an Marcos-Regime – BBM: nach vorne schauen, Vater war großer Staatsmann, keine Distanzierung von ehemaliger Marcos-Diktatur – Slogan „Nostalgie nach besseren Zeiten“ verklärt Diktatur als „goldenes Zeitalter“ voller Wohlstand – An BBMs Seite kandidierte Duerte-Tochter Sara Duterte-Carpio (43) als Vize-Präsidentin – 9.5.2022
ISRAEL – ROUNDUP 2: Druck auf Israels Regierung steigt – Opposition will Sturz bewirken – Zwei Misstrauensvoten gescheitert – Mittwoch neuer Anlauf zum Sturz der Regierung – 9.5.2022
%%%%%%%%% UKRAINE-KRIEG %%%%%%%%%
n-tv-Liveticker zum Ukrainekrieg – 10.5.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Biden macht Tempo bei Waffenlieferungen – Raketen treffen Odessa *** EU-Beitrittskandidat schon im Juni? – Biden unterzeichnet Gesetz für Rüstungslieferungen an Ukraine – Biden drängt Kongress bei Milliarden-Paket für Ukraine zur Eile – Ein Toter und Verletzte bei russischen Raketenangriffen auf Odessa – Angeblich noch Zivilisten im Werk Asowstal in Mariupol – Das bringt der Tag heute – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 10.05.2022, 6:37
RUSSLAND – UKRAINE – Der 75. Kriegstag im Überblick: Putin rechtfertigt Invasion als Erstschlag – Macron dämpft ukrainische Hoffnung *** Putin rechtfertigt Invasion als „Erstschlag“ – Alle Pläne werden erfüllt – Russisches Fernsehen zeigt Antikriegsbotschaften – Zustimmung zum Krieg in Russland geht zurück – Russland will ukrainische Truppen einschließen – Erfolge der Ukraine nördlich von Charkiw – EU-Ratspräsident Michel gerät unter Beschuss – Russen wollen weiter mit Ukraine verhandeln – Scholz fordert Deeskalation – Macron dämpft ukrainische Hoffnung auf EU-Beitritt – Von der Leyen hofft auf Kompromiss mit Ungarn * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 9.5.2022, 22:02
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – DEUTSCHLAND – Scholz spricht mit Xi Jinping über Ukraine-Krieg – [China unterstützt die russische Position: NATO habe Russland bedroht] – Xi Jinping warnt vor Eskalation des Ukraine-Kriegs – Europa muss selbst „auf verantwortliche Weise“ eine Lösung suchen – 9.5.2022, 13:10
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Finnland: Hoher Zuspruch in Finnland für Nato-Beitritt – Bis spätestens Donnerstag Entscheid zu finnischem NATO-Beitritt – 9.5.2022, 16:11
………………………. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ……………………….
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – FINNLAND – SCHWEDEN – Nato hält Beitritt Finnlands und Schwedens im Eiltempo für möglich – 9.5.2022, 16:35
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden unterzeichnet Gesetz für Rüstungslieferungen an Ukraine – Wie in 1941: US-Präsident darf Kriegsgerät verleihen oder verpachten – 9.5.2022, 22:11
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Moskau: Landungsversuch auf Schlangeninsel abgewehrt – 9.5.2022, 21:21
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Putin verspricht Familien in der Ukraine gefallener Soldaten Hilfe – 9.5.2022, 11:21
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin begründet bei Parade Angriff auf Ukraine mit Nato-Aktivitäten – 9.5.2022, 12:47
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin bei Gedenkmarsch für sowjetische Weltkriegssoldaten dabei – 9.5.2022, 16:47
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin: Schrecken eines Weltkriegs dürfen sich nicht wiederholen – 9.5.2022, 10:35
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin würdigt bei Parade Militäreinsatz in Ukraine – 9.5.2022, 9:35
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – ROUNDUP 2: Russland sagt Luftshow wegen unpassenden Wetters bei Moskauer Militärparade ab – Während der Parade: heiter bis wolkig, kein Regen – Absage der Luftshow auch in anderen russischen Millionenstädten – 9.5.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Polizei in Berlin bei Gedenken an Weltkriegsende im Großeinsatz – Ukrainischer Außenminister tadelt Entscheidung: ukrainische Fahnen nicht wie russische Symbole behandeln – Pro und Kontra seitens der Politik – 9.5.2022, 15:11
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen sieht Fortschritte bei Sanktionsverhandlungen – 9.5.2022, 22:26
RUSSLAND – UKRAINE – UNGARN – Ungarn kündigt Veto gegen EU-Sanktionsbeschluss zu russischem Öl an – 9.5.2022, 16:35
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz gegen sofortiges Einfuhrverbot von russischem Gas – 9.5.2022, 15:19
Von Andrea Thomas
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Ex-Caritas-Präsident Küberl verteidigt Gewaltlosigkeit – Früherer Caritas-Chef zu Überfall Russlands auf die Ukraine: „Es kann keine Neutralität gegenüber Opfern geben“ – Ziel müsse immer die Eindämmung von Kriegen sein – 9.5.2022
# # # # # # # # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # # # # # # # #
GROSSBRITANNIEN – NORDIRLAND – ROUNDUP 3/Schwere Regierungsbildung in Nordirland: Druck auf Protestantenpartei – 9.5.2022
GROSSBRITANNIEN – Steigende Preise: Deutlich mehr Briten lassen Mahlzeiten aus – 9.5.2022
GROSSBRITANNIEN – Personalnot: EasyJet reduziert Sitzplätze – 9.5.2022
GROSSBRITANNIEN – Englische Flughäfen kämpfen wegen Personalengpässen mit hohem Andrang – 9.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – Verfassungskonvent gefordert: Macron wirbt für umfassende Änderungen der EU-Verträge und weitreichend Reformen der Europäischen Union – Zeitgleich veröffentlicht: 13 EU-Staaten gegen Verfassungskonvent – Unter den 13 Staaten u.a. Dänemark, Polen, Rumänien, Tschechien und andere nördliche und östliche Länder – Europa funktioniert: Verfassungsänderungen waren kein Konferenzziel – Macron: nicht von Zögerlichen aufhalten, sondern von Avantgarde mitreißen lassen – 9.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2/EU-Zukunftskonferenz: Spitzenpolitiker werben für Vertragsreform – 9.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – Medical Device Regulation (MDR): Zahlreiche Medizinprodukte drohen vom Markt zu verschwinden – Medizinprodukthersteller: „nicht praxistauglich“ – Schlechtere Versorgungslage droht – Fehlen Nischenprodukte, dann entsteht das Risiko des Ersatzes durch inadaequate Medizinprodukte – Forderung: Altzertifikate unbürokratisch verlängern und MDR überarbeiten – 9.5.2022
DEUTSCHLAND – GROSSBRITANNIEN – DIHK: Deutsch-britischer Handel pendelt sich auf niedrigem Niveau ein – 9.5.2022
DEUTSCHLAND – Lagebeurteilung: Sentix-Konjunkturindex fällt auf tiefsten Stand seit Mai 2020 – Konjunkturerwartungen für Deutschland sinken auf Allzeittief – Eurozone: lagebeurteilung und Konjunkturerwartung grottenschlecht – 9.5.2022, 11:01
DEUTSCHLAND – IMK: Erdgasembargo würde BIP um bis zu 8 Prozent verringern – 9.5.2022
DEUTSCHLAND – Gas-Embargo: Wirtschaftsweiser rechnet mit Verlust von 500.000 Jobs – 9.5.2022
DEUTSCHLAND – Lkw-Maut-Fahrleistungsindex sinkt im April um 0,8 Prozent – 9.5.2022
DEUTSCHLAND – Experte: Ukraine-Krieg und Inflation verändern Einkaufsverhalten – 9.5.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP 4: Yasmin Fahimi zur DGB-Chefin gewählt – Ruf nach mehr sozialen Rechten – „Aufbruch“ in eine demokratischere Wirtschaft und eine krisenfestere Gesellschaft – „Starre Fixierung“ auf Schuldenbremse unzeitgemäß – „Dynamische Investitionsstrategie der öffentlichen Haushalte“ gefordert – Ruf nach „umfassender Modernisierung und Entstaubung“ der Mitbestimmung – Viele Familien in Armutsfallen: Gemeinwohlorientierung und gute Daseinsvorsorge erforderlich – [Kampfansage an Arbeitnehmer: Lohnzurückhaltung dezidiert abgelehnt] – 9.5.2022
DEUTSCHLAND – Ifo: Immer noch ein Viertel der Arbeitnehmer im Heimbüro – 9.5.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – S80 zwischen Hütteldorf und Meidling: Debatte über Verbindungsbahnpläne – 9.5.2022
ÖSTERREICH – Tullnerfeld: Kampf gegen hohe Grundstückspreise – 9.5.2022
ÖSTERREICH – Bereitschaft für Viertagewoche bei Firmen steigt – 9.5.2022
ÖSTERREICH – Vorarlbergs Parkettbodenproduzenten geht Material aus
ÖSTERREICH – ROUNDUP 2: Doppel-Rücktritt von Ministerinnen in Österreich – Wahlumfrage Anfang Mai: SPÖ (28 Prozent) vor ÖVP (24 Prozent) – 9.5.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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CORONA – CHINA – Coronamaßnahmen in Chinas Hauptstadt verschärft – 9.5.2022
Peking – Die Coronamaßnahmen in der chinesischen Hauptstadt Peking sind weiter verschärft worden. Das Stadtzentrum der chinesischen Hauptstadt war am Montag weitgehend menschenleer, nachdem die Behörden das Arbeiten von zu Hause vorgeschrieben und nicht unbedingt notwendige Geschäfte geschlossen hatten. Die Einwohner befürchteten, dass noch strengere Vorschriften, wie sie seit mehreren Wochen bereits in Shanghai gelten, auch in Peking erlassen werden.
Peking hatte in den vergangenen Wochen hunderte Coronafälle gemeldet. Heute waren es 49 innerhalb von 24 Stunden – eine relativ geringe Zahl, die jedoch ausreicht, um für eine harte Reaktion der Behörden zu sorgen.
Shanghai ist bislang am schlimmsten von der Infektionswelle wegen der Omikron-Variante des Virus betroffen. Nach offiziellen Angaben starben dort über 500 Menschen. Zuletzt waren die Fallzahlen rückläufig, dennoch galten in vielen Stadtvierteln strenge Ausgangssperren.
Ihrer Wut über die strengen Maßnahmen in Shanghai machten viele Bewohner der Wirtschaftsmetropole im Internet Luft. Vielerorts gab es Berichte über Nahrungsmittelknappheit und Zusammenstöße mit Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden. Proteste sind in China normalerweise höchst selten und werden von den Behörden schnell niedergeschlagen. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134026/Coronamassnahmen-in-Chinas-Hauptstadt-verschaerft
CORONA – DEUTSCHLAND – Ärger um „Ex-Post“-Triage, Dementi von Lauterbach – 9.5.2022
Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will keine Regelung für eine Triage treffen, die den Abbruch einer intensivmedizinischen Behandlung im Krankenhaus zugunsten eines Patienten mit größeren Überlebenschancen erlaubt. Das teilte heute sein Pressesprecher mit.
Der Minister dementiert damit Medienberichte vom vergangenen Freitag zu einer Regelung in einem Entwurf einer Formulierungshilfe des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Der Gesetzentwurf, der noch nicht mit den Ressorts abgestimmt sein soll und das Datum 5. Mai 2022 trägt, liegt dem Deutschen Ärzteblatt vor. Medien hatten berichtet, Lauterbach habe sich mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) dazu verständigt.
In dem Papier heißt es in der Begründung, dass für den Fall pandemiebedingt nicht ausreichend vorhandener überlebenswichtiger intensivmedizinischer Behandlungskapazitäten eine Entscheidung über den Abbruch einer intensivmedizinischen Behandlung zum Zweck der Zuteilung der Behandlungsressource an einen anderen Patienten ein erweitertes Mehraugenprinzip gelten solle.
Anders als bei der Entscheidung über die Zuteilung noch freier Behandlungskapazitäten müsse so eine Zuteilungsentscheidung stets von drei mehrjährig intensivmedizinisch erfahrenen praktizierenden Fachärzten mit der Zusatzweiterbildung Intensivmedizin einvernehmlich getroffen werden. Zudem müssten die drei Fachärzte die betroffenen Patienten unabhängig voneinander untersuchen.
Heute distanzierte sich Lauterbach von dem Referentenentwurf aus seinem Hause. Eine „Ex-Post-Triage“ sei „ethisch nicht vertretbar“, sagte er. Sie sei weder Ärzten, noch Patienten oder Angehörigen zuzumuten. „Deshalb werden wir es auch nicht erlauben.“ Und selbst die Triage im Vorfeld einer Behandlung solle nur unter „hohen Auflagen“ möglich sein, fügte Lauterbach hinzu.
Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zur Triage aus dem vergangenen Jahr „müssen wir den Graubereich von medizinischen Entscheidungen in der Pandemie allerdings ausleuchten“, sagte Lauterbach. Das BVerfG hatte vom Gesetzgeber eine Regelung gefordert, die Menschen mit Behinderung im Fall einer pandemiebedingten Triage vor Diskriminierung schützen soll.
Einen entsprechenden Gesetzentwurf wolle man „in Kürze“ vorlegen, versprach der Minister heute. Darin soll es aber nur um die Ex-Ante-Triage gehen. Ex-Ante-Triage bedeutet, dass vorab entschieden wird, wer behandelt wird. Ex-Post-Triage bedeutet, dass die Behandlung eines Patienten mit geringer Überlebenswahrscheinlichkeit abgebrochen wird, um einen Patienten mit besserer Prognose versorgen zu können. Dabei wird bei begrenzten Kapazitäten vorab entschieden, wer behandelt wird und wer nicht.
Lauterbach wies heute darauf hin, dass es sich dabei im Wesentlichen um eine abstrakte, theoretische Möglichkeit handele. So seien Triage-Entscheidungen in dieser Coronapandemie in Deutschland zwar eine reelle Gefahr, aber nie Alltag gewesen, sagte er. Durch Coronamaßnahmen und Patientenverlegungen sei es gelungen, alle Kranken gut zu versorgen. „Das soll auch in Zukunft so bleiben.“
Die im Entwurf geplante Regelung einer Ex-Post-Triage war am Wochenende auf erhebliche Kritik gestoßen, etwa bei den Grünen. „Mit diesem Gesetz käme der Staat seiner besonderen Schutzpflicht nicht nach“, sagte deren Abgeordnete Corinna Rüffer.
Auch der Deutsche Caritasverband hatte gefordert, diese Form der Triage auszuschließen. Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa warnte vor einer schleichenden Veränderung in der Diskussion um die Triage – „von einem Instrument der medizinischen Abwägung in akuten Notfallsituationen zu einer Legitimation von Rationierung medizinischer Leistungen nach Nützlichkeit und Lebenswert“.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte vor solchen Regelungen. Der Auftrag des Bundesverfassungsgerichts, Behinderte bei Triage-Entscheidungen besser zu schützen, werde durch die Übertragung der Entscheidung an drei Privatpersonen keinesfalls erfüllt, sagte Vorstand Eugen Brysch.
Der Gesetzgeber müsse konkrete Vorgaben und Kriterien festlegen, nach denen solche Entscheidungen getroffen werden. Sollte es solche Regelungen nicht geben, kündigte Brysch eine „harte ethische Auseinandersetzung“ über diese Frage an. © kna/afp/dpa/may/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134018/Aerger-um-Ex-Post-Triage-Dementi-von-Lauterbach
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55994824-lauterbach-ex-post-triage-soll-nicht-ermoeglicht-werden-003.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Lauterbach: Behandlungsabbruch von Patienten wird nicht erlaubt – 9.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat streng gefasste gesetzliche Kriterien für eine sogenannte Triage in Aussicht gestellt, also für eine Priorisierung von Patienten bei zu knappen Kapazitäten. Mit Blick auf einen möglichen Behandlungsabbruch von Patienten mit geringeren Überlebenschancen sagte der SPD-Politiker am Montag, eine solche „Ex-Post-Triage“ sei ethisch nicht vertretbar. Dies sei weder Ärzten, Patienten noch Angehörigen zuzumuten. „Deshalb werden wir es auch nicht erlauben.“ Selbst die Triage im Vorfeld einer Behandlung sollte nur unter hohen Auflagen möglich sein, sagte Lauterbach.
In der Corona-Pandemie war das Thema wegen teils ausgelasteter Intensivstationen in den Fokus gerückt. Der Begriff Triage bedeutet, dass Ärzte bei zu wenig Beatmungsgeräten oder Betten eine Reihenfolge festlegen, wer zuerst behandelt wird. Hintergrund der vorgesehenen Neuregelung ist eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von Ende vergangenen Jahres. Demnach muss der Bundestag „unverzüglich“ Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer Triage treffen. Bisher gibt es dazu keinen Gesetzesrahmen, sondern wissenschaftlich erarbeitete Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte.
Lauterbach sagte, dass nach dem Urteil der „Graubereich von medizinischen Entscheidungen“ ausgeleuchtet werden müsse. Dazu werde das Ministerium in Kürze einen Entwurf als Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen vorlegen. „Triage-Entscheidungen waren in dieser Pandemie in Deutschland zwar eine reelle Gefahr, aber nie Alltag“, sagte Lauterbach. „Durch Corona-Maßnahmen und Patientenverlegungen ist es uns gelungen, alle Kranken gut zu versorgen. Das soll auch in Zukunft so bleiben.“
Unterschieden wird prinzipiell zwischen Triage im Voraus („ex-ante“) und nachträglich („ex post“), wie das Ministerium erläuterte. Zum einen wird also vorab entschieden, wer behandelt wird. Ex-Post-Triage bedeutet demnach, dass die Behandlung eines Patienten mit geringer Überlebenswahrscheinlichkeit abgebrochen wird, um einen Patienten mit besserer Prognose versorgen zu können./sam/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55996662-lauterbach-behandlungsabbruch-von-patienten-wird-nicht-erlaubt-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55994824-lauterbach-ex-post-triage-soll-nicht-ermoeglicht-werden-003.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Impfnebenwirkungen: Viel behauptet, nichts belegt – Charité-Arzt: schwere Impf-Nebenwirkungen wesentlich häufiger als bekannt – Recherchen zeigen: Seine Zahlen sind unhaltbar – NACHTRAG: 6.5.2022
Der Arzt Harald Matthes sagt, schwere Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung seien wesentlich häufiger als bekannt. Recherchen zeigen: Seine Zahlen sind unhaltbar.
Eine Analyse von Ingo Arzt und Florian Schumann
Es sind Zahlen, die verunsichern: 40 Mal so viele schwere Nebenwirkungen wie bisher angenommen, hat der Mediziner Harald Matthes nach Corona-Impfungen in einer Studie angeblich gefunden. In einem Beitrag der MDR-Sendung Umschau von Ende April heißt es, 0,8 Prozent der Geimpften hätten schwere Nebenwirkungen. Diese Zahl bekräftigte Matthes wenig später in einem Interview ebenfalls im MDR-Fernsehen. Das hätten bisher unveröffentlichte Daten seiner Studie ergeben. Matthes ist Ärztlicher Leiter des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe, einer Klinik mit Schwerpunkt auf Anthroposophischer Medizin im Berliner Südwesten. Zusätzlich hat er eine Stiftungsprofessur für Integrative und Anthroposophische Medizin an der Berliner Charité inne, die von der Software AG-Stiftung finanziert wird. Im Rahmen dieser Professur leitet Matthes eine Studie mit dem Namen Impfsurv, deren Zwischenergebnisse er im Fernsehen referiert.Aber können Matthes‘ Behauptungen stimmen? Ist wirklich jeder 125. Corona-Geimpfte von schweren, möglicherweise gar bleibenden Nebenwirkungen betroffen und geht die Überwachung derart schief? Schließlich schreibt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in seinem aktuellen Sicherheitsbericht, dass die Melderate von Verdachtsfällen auf schwerwiegende Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen bei lediglich 0,02 Prozent liegt. …
{Es folgt eine längere Analyse.]
https://www.zeit.de/gesundheit/2022-05/corona-impfung-nebenwirkungen-behauptungen-charite
siehe dazu:
=> CORONA – VAKZINOLOGIE – Boulevardmeldung: Halbe Million mit “Long Covid”-Symptomen nach Impfung – Charité-Professor Dr. Matthes schlägt Alarm. Die Impfnebenwirkungen ähneln jenen von “Long Covid”. Er fordert in Deutschland Spezialambulanzen – 8 von 1000 haben schwere Impf-Reaktionen – Beschwerden nicht ernst genommen, Betroffene im Stich gelassen – 6.5.2022
https://www.heute.at/s/halbe-million-mit-long-covid-symptomen-nach-impfung-100205466
………………………. THEMENKRANZ ……………………….
MEDIZIN – „Happy Heart Syndrome“: Auch positive Erlebnisse können Takotsubo auslösen – 9.5.2022
Lübeck – Das Takotsubo-Syndrom, eine stressvermittelte akute, in der Regel aber reversible Funktionsstörung des Herzmuskels, wird nicht nur durch negative Erlebnisse ausgelöst, die zur Bezeichnung „Broken Heart Syndrome“ geführt haben.
Die Analyse eines Patientenregisters in JACC: Heart Failure (2022; DOI: 10.1136/postgradmedj-2018-136310 ) zeigt, dass einige Patienten auch erfreuliche Ereignisse als Trigger angeben. Vom „Happy Heart Syndrome“ scheinen eher Männer betroffen zu sein.
Das Takotsubo-Syndrom hatten zuerst japanische Kardiologen beschrieben, die die Verformung der linken Herzkammer in der Kontrastmitteluntersuchung an eine japanische Tintenfischfalle erinnerte. Auffallend war bei den Patienten auch, dass trotz Herzinfarktzeichen im EKG und einem Anstieg der kardialen Enzyme kein Verschluss einer Koronararterie vorlag, der üblichen Ursache eines Herzinfarkts. Die Kardiologen verzichten deshalb auf eine Stent-Implantation und in den meisten Fällen erholen sich die Patienten vollständig.
Das Takotsubo-Syndrom wird heute mit einer Überreaktion des sympathischen Nervensystems und einem Anstieg von Stresshormonen in Verbindung gebracht. Zu dieser Reaktion kann es auch bei erfreulichen Ereignissen kommen, und tatsächlich sehen Kardiologen immer wieder Patienten mit einem „Happy Heart Syndrome“. Typische Trigger sind Hochzeiten, die Geburt von Enkelkindern, Geburtstagsfeiern oder die Vorfreude auf eine Reise oder Weihnachten.
In dem Patientenregister GEIST („GErman Italian Spanish Takotsubo“) gaben 37 von 2.482 Patienten (1,5 %) ein freudiges Erlebnis als Auslöser an. Bezogen auf die 910 Patienten, die sich an ein emotionales Ereignis erinnerten, betrug der Anteil sogar 4,1 %, wie Privatdozent Thomas Stiermaier vom Universitären Herzzentrum Lübeck und Mitarbeiter jetzt berichten.
Eine Besonderheit war, dass der Anteil der Männer hoch war. Ein Takotsubo-Syndrom tritt meist bei Frauen auf. Unter den Personen mit einem negativen Erlebnis als Auslöser, waren nur 5,0 % Männer. Beim „Happy Heart Syndrome“ lag der Anteil bei 18,9 %.
Das „Happy Heart Syndrome“ unterscheidet sich auch in der Form des Herzens. Klassisch für das Takotsubo-Syndrom ist eine apikale Ballonierung, die dem Herzen die Form einer Tintenfischfalle gibt. Beim „Happy Heart Syndrome“ wurden häufiger andere Formen beobachtet wie die mediale ventrikuläre Ballonierung, bei der der mittlere Abschnitt des Ventrikels wie durch einen zu engen Gürtel verengt ist. Diese Variante lag bei 27,0 % der Patienten mit „Happy Heart Syndrome“ aber nur bei 12,5 % der Patienten mit „Broken Heart Syndrome“ vor.
Diese Beobachtung hatte vor einigen Jahren bereits ein Team um Prof. Christian Templin vom Universitätsspital Zürich bei der Auswertung des internationalen „Takotsubo Registry“ gemacht. Damals hatten 35,0 % der Patienten eine mediale ventrikuläre Ballonierung aufgewiesen. Eine häufigere Erkrankung von Männern war damals jedoch nicht aufgefallen (European Heart Journal, 2016; DOI: 10.1093/eurheartj/ehv757).
Die Registerdaten zeigen auch, dass ein Takotsubo nicht harmlos ist. Im GEIST-Register kam es beim „Happy Heart Syndrome“ während des Klinikaufenthalts seltener zu Komplikationen wie kardiogenem Schock, Schlaganfall oder Lungenödemen (8,1 % versus 12,3 % beim „Broken Heart Syndrome“). Auch die Langzeitsterberate war mit 2,7 % versus 8,8 % niedriger. Die Unterschiede waren wegen der geringen Fallzahl jedoch statistisch nicht signifikant. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134025/Happy-Heart-Syndrome-Auch-positive-Erlebnisse-koennen-Takotsubo-ausloesen
ADIPOSITAS – Adipöse Kinder erkranken im späteren Leben häufiger an Krebs – 9.5.2022
Göteborg – Kinder, die bereits im Grundschulalter zu dick waren, erkrankten im späteren Leben häufiger an einer Reihe von Krebserkrankungen, die heute mit einer Adipositas in Verbindung gebracht werden.
Der Einfluss bestand in einer Studie aus Schweden in Cancer Communications (2022; DOI: 10.1002/cac2.12286) auch dann, wenn sich das Gewicht bis zur Musterung normalisiert hatte.
Eine Adipositas ist ein wichtiger Risikofaktor für Krebserkrankungen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) sieht einen Zusammenhang bei 13 Krebserkrankung als hinreichend belegt an. Dies sind Krebserkrankungen in Uterus, Ösophagus, Magen, Leber, Nieren, Pankreas, Dickdarm, Gallenblase, Brust, Ovar und Schilddrüse sowie Meningeom und das multiple Myelom.
Bisher gingen die Forscher davon aus, dass ein exzessives Körperfett erst im Erwachsenenalter das Krebswachstum fördert. Eine Studie aus Schweden kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass der schädliche Einfluss bereits im Kindesalter einsetzen könnte.
Jimmy Célind von der Universität Göteborg und Mitarbeiter haben die Daten von 36.566 Männern der Jahrgänge 1945 bis 1961 recherchiert, deren Körpergewicht und -größe erstmals bei Schuluntersuchungen im Alter von 8 Jahren registriert wurde. Eine 2. Untersuchung erfolgte im Alter von etwa 20 Jahren während der Musterung für die schwedische Armee.
Da das schwedische Krebsregister dieselben persönlichen Identifikationsnummern benutzt, konnten die Forscher ermitteln, dass bisher 1.562 Männer im Alter von 37,7 bis 45,6 Jahren an einem der von der IARC mit Übergewicht in Verbindung gebrachten Krebse erkrankt und 570 daran gestorben sind. Dies waren 32 % aller Krebserkrankungen und 55 % aller Todesfälle.
Die Kinder, die im Grundschulalter übergewichtig waren, hatten ein um 51 % erhöhtes Risiko auf eine der Krebserkrankungen (Hazard Ratio HR 1,51; 95-%-Konfidenzintervall 1,26-1,80). Das Sterberisiko an den Krebserkrankungen war ebenfalls signifikant erhöht (HR 1,38; 1,02-1,87).
Interessanterweise hatten auch die Jungen, bei denen sich die Gewichtsprobleme bis zur Musterung gelegt hatten, ein erhöhtes Krebsrisiko (HR 1,38; 1,09-1,75), während für die Männer, bei denen die Gewichtsprobleme erstmals bei der Musterung registriert wurden, keine Assoziation nachweisbar war (HR 1,04; 0,81-1,31).
Die Studie kann den Zusammenhang letztlich nicht sicher beweisen. Célind hält es allerdings für möglich, dass die Kindheit eine für die Krebsentwicklung besonders empfindliche Entwicklungsphase ist.
Mögliche Mechanismen könnten eine epigenetische, endokrine oder metabolische Programmierung durch Hyperinsulinämie, systemische Entzündung, Adipokin-Störung oder die übermäßige Stimulation durch das Wachstumshormon oder den verwandten insulinähnlichen Wachstumsfaktor-1 (IGF-1) sein, schreiben sie. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133896/Adipoese-Kinder-erkranken-im-spaeteren-Leben-haeufiger-an-Krebs
Siehe dazu auch
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/100886/Adipositasbedingte-Krebserkrankungen-werden-bei-jungen-US-Buergern-immer-haeufiger
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61021/Weltweit-jaehrlich-500-000-Krebserkrankungen-durch-Uebergewicht-und-Adipositas
BIOPSYCHOLOGIE – Soziale Berührungen werden über eigene Nervenfasern und Neurotransmitter ans Gehirn gesendet – Mäuseexperiment: gezielte Zerstörung von „sozialen“ Interneuronen im Rückenmark führt zu Verhaltensauffälligkeiten – Kein Interesse am Erhalt von „Streicheleinheiten“ oder sozialen Kontakten – 9.5.2022
St. Louis/Missouri – Affektive Berührungen, die bei Menschen und Tieren soziale Kontakte vermitteln, werden offenbar über andere Nervenfasern an das Gehirn übermittelt als der haptische Tastsinn.
Nach einer Studie in Science (2022: DOI: 10.1126/science.abn2749) erfolgt auch die Umschaltung im Rückenmark über Interneurone mit einem eigenen Neurotransmitter.
Der Tastsinn hat eine „aktive“ und „passive“ Komponente. Die „aktive“ haptische Komponente hilft dabei, die Form und Textur von Gegenständen zu erkennen. Die „passive“ Komponente reagiert zum einen auf physikalische Reize wie Druck, Berührungen/Vibrationen und die Temperatur. Zum anderen kann die Haut emotionale Signale wahrnehmen, die über sanfte, zärtliche Berührungen entstehen. Diese affektive Wahrnehmung wird über langsame CT-Fasern, die die behaarten Regionen der Haut innervieren, an das Rückenmark weitergeleitet.
Nach den jetzt von einem Team um Zhou-Feng Chen vom „Center for the Study of Itch & Sensory Disorders“ der Washington University in St. Louis vorgestellten Ergebnissen werden die Signale im Rückenmark über eigene Interneurone in der Lamina II des Rückenmarks weitergeleitet. Bei Mäusen tragen diese Interneurone einen Rezeptor für Prokinecticin (PROK) 2 (das ursprünglich im Darm entdeckt wurde, wo es durch Kontraktion der glatten Muskelzellen die Darmtätigkeit fördert).
Die Forscher haben die Interneurone im Rückenmark von Mäusen identifiziert. Die gezielte Zerstörung hatte bei den Tieren keine Auswirkung auf die Wahrnehmung von Hitze, Kälte, Druck, Schmerzreizen oder Juckreiz. Die Tiere zeigten jedoch einige Verhaltensauffälligkeiten.
In einem Experiment zeigten sie im Gegensatz zu normalen Mäusen kein Interesse an „Streicheleinheiten“, die sie sich im Käfig über einen weichen Pinsel holen konnten. Auch ein Rückgang der Herzfrequenz oder die Steigerung der Schmerzschwelle, der normalerweise durch das Streicheln ausgelöst wird, blieb bei ihnen aus. Sie reagierten zudem leichter auf Stressreaktionen mit einem Anstieg der Cortisolwerte. Die Tiere zeigten auch eine geringere Bereitschaft, sich mit neuen Tieren anzufreunden.
Das Desinteresse an sozialen Kontakten war besonders ausgeprägt, wenn die Mäuse (als „Knock out“-Tiere) schon zu Beginn ihres Lebens unempfindlich für affektive Berührungen waren und deshalb das normale „Grooming“-Verhalten nicht als Jungtier erlernt hatten. Die Tiere zeigten dann keinerlei Interesse an ihren Mitbewohnern, wie dies manchmal auch bei autistischen Patienten oder bei Kindern beobachtet wird, die in Heimen ohne positive soziale Kontakte aufgewachsen sind. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133799/Soziale-Beruehrungen-werden-ueber-eigene-Nervenfasern-und-Neurotransmitter-ans-Gehirn-gesendet
Siehe dazu auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Biopsychologie
CANNABIS – Nicht wie in Luxemburg: Bundesdrogenbeauftragter lehnt Eigenbedarf-Anbau von Cannabis ab – 9.5.2022
Berlin – Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) will nicht dem Beispiel Luxemburgs folgen und den Anbau von Cannabis zum Eigenbedarf legalisieren. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Blienert: „Wir sehen uns das an, was in anderen Ländern in der Vergangenheit diskutiert wurde, wie andere Länder sich entschieden haben, und stehen mit diesen im Austausch. Luxemburg hat sich so entschieden, für Deutschland ist das nicht der Weg.“
Aktuell befinde man sich in einer „Sondierungsphase“, so der Bundesdrogenbeauftragte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte in der vergangenen Woche angekündigt, bis zu diesem Herbst einen Gesetzesentwurf vorlegen zu wollen. Wie genau die im Koalitionsvertrag festgehaltene „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ gestaltet werden soll, will Blienert in einem Konsultationsprozess entwickeln.
Dieser soll noch vor der Sommerpause starten. Über Anbau, Vertriebsstruktur und Preise äußert sich Blienert bislang nicht. „Wir wollen keine Debatte über Einzelfragen führen, sondern den kompletten Aufriss machen, damit wir am Ende ein gutes Gesetz machen“, sagte er. Die Legalisierung von Cannabis sei kein kurzer Ritt, sondern ein Marathon der Fragen und Debatten.
„Marathon heißt nicht, dass es endlos dauert. Wir werden es in dieser Legislaturperiode machen, das ist der Auftrag nach wie vor. Das werden wir auch schaffen“, sagte Blienert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56001137-bundesdrogenbeauftragter-lehnt-eigenbedarf-anbau-von-cannabis-ab-003.htm
KLIMAWANDEL – Extreme Hitze in Indien und Pakistan könnte viele Todesopfer fordern – Hitzesterblichkeit in Indien seit 1980 um 60 Prozent angewachsen – Klimaforscher: Hitzewelle als Vorbote einer wachsenden Anzahl von mindestens 20 Tagen „tödlicher Hitze“ für die Hälfte der Erdbevölkerung im Jahr 2100 – 9.5.2022 – Prognose gilt auch bei Begrenzung der Erwärmung von 2,0 Grad Celsius – Weltklimarat: Welt dürfte sich um 2,8 Grad Celsius erwärmen – 9.5.2022
Paris – Seit zwei Monaten leiden die Menschen in Indien und Pakistan unter einer beispiellosen Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad. Mehr als eine Milliarde Menschen sind betroffen. Abgesehen von gesundheitlichen Beschwerden sind auch schwerwiegende wirtschaftliche Folgen zu erwarten.
„Diese Hitzewelle könnte tausende Menschen töten“, warnt Robert Rohde vom US-Klimaanalyseinstitut Berkeley Earth mit Blick auf die hohen Temperaturen seit März. Es wird noch etwas Zeit vergehen, bis die genaue Zahl der Opfer, insbesondere unter alten sowie armen Menschen, feststeht.
Nach Angaben der indischen Regierung hat die Sterblichkeit durch Hitze in Indien seit 1980 um mehr als 60 Prozent zugenommen. Zuletzt gab es 2015 und 2019 Hitzewellen mit vielen Todesopfern.
Der Chef der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), Petteri Taalas, spricht von einer „Kaskade der Auswirkungen“ der Hitze auf die Landwirtschaft sowie die Wasser- und Energieversorgung. Überdies verschlechtert sich die Luftqualität durch die hohen Temperaturen, und das Brandrisiko steigt.
Aus Sicht von Klimaforschern sind die zunehmenden Hitzewellen in Südasien eine Katastrophe mit Ansage. „Mich überrascht, dass die meisten Leute schockiert sind, obwohl wir sie seit langem gewarnt haben, dass sich solche Katastrophen anbahnen“, sagt etwa der Biologe Camilo Mora von der University of Hawaii. „Diese Erdregion und die meisten tropischen Gebiete zählen zu den Gebieten, die am anfälligsten für Hitze sind.“
In einer viel beachteten Studie aus dem Jahr 2017 hatten Mora und sein Team prognostiziert, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts fast die Hälfte der Erdbevölkerung mindestens 20 Tage jährlich einer „tödlichen Hitze“ ausgesetzt sein wird.
Dies gilt demnach auch dann, wenn die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt würde. Derzeit steuert die Welt laut Weltklimarat IPCC jedoch auf eine Erwärmung um 2,8 Grad zu. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134049/Extreme-Hitze-in-Indien-und-Pakistan-koennte-viele-Todesopfer-fordern
KLIMAWANDEL – Überschreitung der 1,5-Grad-Schwelle bis 2026 möglich – 9.5.2022
Die globale Durchschnittstemperatur eines Jahres könnte bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. So liege die Wahrscheinlichkeit, dass im Fünfjahreszeitraum 2022 bis 2026 mindestens ein Jahr einen Temperaturanstieg von über 1,5 Grad erreiche, bei fast 50 Prozent, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf.
Das heißt aber nicht, dass die 1,5-Grad-Marke in diesem Fall dauerhaft überschritten wird, in den Folgejahren könne der Wert auch wieder niedriger liegen, so die WMO. Im Schnitt rechnen Fachleute für die kommenden Jahre aber mit weiter steigenden Temperaturen.
2015 galt es noch als praktisch ausgeschlossen, dass die Marke von 1,5 Grad innerhalb von fünf Jahren erreicht wird. In dem Jahr einigte sich die Weltgemeinschaft im Pariser Klimaabkommen, die dauerhafte Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken.
*** 2016 bisher heißestes Jahr
Weltweit gesehen war das heißeste Jahr bisher 2016, als die globale Durchschnittstemperatur etwa 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850–1900) lag. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Rekord bis 2026 gebrochen wird, liege bei 93 Prozent, so die WMO.
Genauso wahrscheinlich sei es, dass die durchschnittliche Temperatur über den Fünfjahreszeitraum 2022 bis 2026 höher liege als in den fünf Jahren davor. Die Berechnungen hat die britische Meteorologiebehörde für die WMO vorgenommen. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264683/
CYBERCRIME – ROUNDUP/BKA: Deutschland von Cyberattacken besonders betroffen – 9.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Deutschland ist von Cyberattacken überdurchschnittlich stark betroffen. Das liegt nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden allerdings nicht daran, dass es Hackern hierzulande durch schwache IT-Sicherheitsvorkehrungen leichter gemacht wird als anderswo, sondern schlicht daran, dass Deutschland wohl als „lukratives Angriffsziel“ gelte, sagte die Vizepräsidentin des Bundeskriminalamtes (BKA), Martina Link, am Montag bei der Vorstellung des Bundeslagebilds Cybercrime 2021 in Berlin.
In den vergangenen Tagen gab es eine ganze Serie von Cyberangriffen auf deutsche Behörden und Ministerien. Betroffen war auch das BKA, wie Vizepräsidentin Link weiter berichtete. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, sagte, die relativ simpel aufgesetzten Überlastungsattacken seien erfolgreich abgewehrt worden und hätten nach bisherigem Kenntnisstand keinen bleibenden Schaden verursacht. Es seien auch keine Daten abgeflossen.
Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei im Bereich Cybercrime bundesweit 146 363 Delikte – ein Anstieg um mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem im Bereich Ransomware und bei DDoS-Angriffen sei ein starker Zuwachs festgestellt worden.
Als Ransomware werden Schadprogramme bezeichnet, die bei den Opfern den Zugriff auf Daten und Systeme einschränken oder verhindern, indem sie beispielsweise alle Festplatten verschlüsseln. Für die Entschlüsselung verlangen die Angreifer dann ein Lösegeld (engl. „ransom“). Bei DDoS-Attacken („Distributed Denial of Service“), versuchen Angreifer, Server mit einer Flut von Anfragen lahmzulegen.
So waren im vergangenen Sommer nach einem DDoS-Angriff auf einen deutschen IT-Dienstleister für Banken teilweise Webseiten, Online-Banking und weitere Dienste vorübergehend nicht erreichbar oder nur eingeschränkt nutzbar. Zu den relevantesten Attacken zählte das BKA auch eine Attacke mit der Ransomware Conti vom November. Hier traf es laut Lagebild ein Unternehmen, dessen Software in etwa einem Viertel der deutschen Arztpraxen verwendet wird.
Die Aufklärungsquote bei Cyberangriffen lag mit rund 29 Prozent im vergangenen Jahr erneut auf niedrigem Niveau. Ein Grund dafür sei die geringe Anzeigebereitschaft von betroffenen Unternehmen, sagte Link. Eine enge Kooperation in einem frühen Stadium des Angriffs sei aber Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung. Ein Grund für das Zögern sei wohl die unbegründete Sorge, durch eine Zusammenarbeit mit der Polizei könne der Angriff öffentlich werden.
Dass die Zahl der Cyberangriffe zunehme, während die Zahl der Straftaten insgesamt rückläufig sei, wertete die BKA-Vizepräsidentin als „Ausdruck der fortschreitenden Verlagerung von Kriminalität in den digitalen Raum“. Die zunehmende Verzahnung internationaler Lieferketten sowie die durch die Corona-Pandemie beschleunigte Digitalisierung schafften für Cyberkriminelle neue Tatgelegenheiten.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar haben Bundesbehörden insgesamt „keine größeren Cyberattacken feststellen können“, wie der Sprecher des Innenministeriums sagte.
Der „Spiegel“ hatte berichtet, russische Hacker hätten Angriffe auf Webseiten deutscher Behörden verübt, wodurch diese zeitweilig unerreichbar gewesen seien. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins richteten sich die Attacken unter anderem gegen das Verteidigungsministerium, den Bundestag, die Bundespolizei sowie mehrere Landespolizeibehörden. Auch die SPD-Webseite von Bundeskanzler Olaf Scholz soll demnach betroffen gewesen sein.
Die russische Hackergruppe „Killnet“ habe sich im Messengerdienst Telegram zwar dazu bekannt, sagte Link. Wer hinter der Attacken stecke, sei aber noch nicht abschließend geklärt. Die Intensität der Angriffe, die sich vor allem gegen Websites der staatlichen Stellen gerichtet hätten, sei insgesamt „überschaubar“ gewesen./abc/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55997952-roundup-bka-deutschland-von-cyberattacken-besonders-betroffen-016.htm
CYBERCRIME – ROUNDUP: Bundesregierung bestätigt Cyberattacken auf mehrere Behörde – DDoS-Attacken („Distributed Denial of Service“) – Kein bleibender Schaden, kein Datenklau – Russische Hacker am Werk – „Das ist ein Krieg, der zu einem nicht unerheblichen Teil auch im Cyberraum geführt wird.“ – 9.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Bundesregierung hat eine Serie von Cyberangriffen auf deutsche Behörden und Ministerien in den vergangenen Tagen bestätigt. Betroffen war auch das Bundeskriminalamt (BKA), wie BKA-Vizepräsidentin Martina Link am Montag bei einer Konferenz in Berlin berichtete. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, sagte, die relativ simpel aufgesetzten Überlastungsattacken seien erfolgreich abgewehrt worden und hätten nach bisherigem Kenntnisstand keinen bleibenden Schaden verursacht. Es seien auch keine Daten abgeflossen.
Bei sogenannten DDoS-Attacken („Distributed Denial of Service“), versuchen Angreifer Server mit einer Flut von Anfragen lahmzulegen. Die Bundesbehörden hätten seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar insgesamt „keine größeren Cyberattacken feststellen können“, sagte der Sprecher des Innenministeriums.
Der „Spiegel“ hatte berichtet, russische Hacker hätten Angriffe auf Webseiten deutscher Behörden verübt, wodurch diese zeitweilig unerreichbar gewesen seien. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins richteten sich die Attacken unter anderem gegen das Verteidigungsministerium, den Bundestag, die Bundespolizei sowie mehrere Landespolizeibehörden. Auch die SPD-Webseite von Bundeskanzler Olaf Scholz soll demnach betroffen gewesen sein.
Die russische Hackergruppe „Killnet“ habe sich im Messengerdienst Telegram zwar dazu bekannt, sagte Link. Wer hinter der Attacken stecke, sei aber noch nicht abschließend geklärt. Die Intensität der Angriffe, die sich vor allem gegen Websites der staatlichen Stellen gerichtet hätten, sei insgesamt „überschaubar“ gewesen.
Für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gelte insgesamt: „Das ist ein Krieg, der zu einem nicht unerheblichen Teil auch im Cyberraum geführt wird.“ Dabei seien Hackergruppen, die sich mit der russischen Seite solidarisierten, ebenso zu beobachten wie solche, die die Ukraine unterstützen wollten, sagte Link. „Die Grenzen zwischen Kriminellen und möglicherweise staatlich gesteuerten Cybergruppierungen, die verschwimmen dabei.“/abc/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55996143-roundup-bundesregierung-bestaetigt-cyberattacken-auf-mehrere-behoerde-016.htm
CYBERCRIME – Cyberangriff: Fendt-Traktorenwerk in Bayern steht – 9.5.2022
Nach einem Hackerangriff stehen am Stammsitz des deutschen Traktorenherstellers Fendt im bayrischen Marktoberdorf die Bänder still. Nach dpa-Informationen ruhte heute die Arbeit in dem Werk infolge einer Cyberattacke zu Wochenbeginn. Eine Unternehmenssprecherin verwies auf Anfrage für Auskünfte auf Fendts US-amerikanischen Mutterkonzern AGCO.
AGCO hatte am Freitag mitgeteilt, dass der Angriff mit einer Art Erpressungssoftware vom Donnerstag mehrere Produktionsstandorte betreffe – ohne weitere Details zu nennen. Der Konzern gehe davon aus, dass der Betrieb über mehrere Tage beeinträchtigt sein werde.
In Marktoberdorf beschäftigt Fendt nach Angaben des Unternehmens rund 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Werke befinden sich im niedersächsischen Wolfenbüttel, Hohenmölsen (Sachsen-Anhalt), Feucht, Asbach-Bäumenheim und Waldstetten (alle Bayern). Fendt gehört zum US-Konzern AGCO, einem der größten Agrarmaschinenhersteller der Welt. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264589/
# # # # # # # # # AUS ALLER WELT # # # # # # # # #
INTERNATIONAL – SENTIX-Konjunkturindex: „Wir schaden uns auch selbst“ – Wirtschaftsabschwung auf der ganzen Welt spürbar – 9.5.2022
Der sentix Konjunkturindex fällt weiter und erreicht mit -22,6 Punkten den tiefsten Stand seit Juni 2020. Lage und Erwartungen brechen gleichermaßen um rund 5 Prozentpunkt ein. Die Rezession wird sichtbar.
Deutschlands Wirtschaftsminister hat recht: „Wir schaden uns auch selbst“ und das in erheblichem Umfang. Die Konjunktur-Erwartungen für Deutschland markieren ein Allzeittief und auch der Lageindex fällt zum dritten Mal in Folge.
Der Wirtschaftsabschwung ist überall auf der Welt spürbar. Auch in den USA, wo der Gesamtindex zum sechsten Mal in Folge sinkt und mit -2,9 Punkten den tiefsten Wert seit September 2020 erreicht. Die Corona-Lockdowns in China belasten die asiatische Region erheblich. Hier fällt der Gesamtindex um 10,1 Punkte!
Registrierpflicht: https://www.sentix.de/index.php/sentix-Economic-News/wir-schaden-uns-auch-selbst.html
BÖRSEN – Ölpreise geben deutlich nach – Ungarn will Veto gegen EU-Embargo einlegen – Brent fällt um 4,91 auf 107,48 und WTI um 5,26 auf 104,60 USD je Fass – Ungarn will Veto gegen Öl-Embargo der EU einlegen – Bestand zuvor bereits: G7-Öl-Embargo ohne Auswirkung – China-Lockdown belastet: Saudi-Arabien senkt Ölpreis für Asien – 9.5.2022, 17:53
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Montag deutlich unter Druck geraten. Ein Embargo der Europäischen Union gegen russische Erdöl-Importe ist unwahrscheinlicher geworden. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 107,48 US-Dollar. Das waren 4,91 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 5,26 Dollar auf 104,60 Dollar.
Ungarn will gegen das geplante Embargo der EU gegen russische Erdöl-Importe sein Veto einlegen. „Ungarn wird (im EU-Rat) nicht für dieses Paket stimmen, denn die ungarischen Menschen dürfen nicht den Preis für den Krieg (in der Ukraine) bezahlen“, sagte Außenminister Peter Szijjarto am Montag im Budapester Parlament. Damit das Sanktionspaket umgesetzt werden kann, müssen alle Länder zustimmen.
Die Ölmärkte hatten zuvor kaum auf die Nachricht reagiert, dass die G7-Länder sich auf ein schrittweises Importverbot von russischem Rohöl geeinigt haben. „Diesen Schritt hatten die meisten G7-Länder ohnehin schon vollzogen“, erklärte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.
Fritsch verwies unterdessen auf die Entscheidung Saudi-Arabiens. Das wichtige Ölförderland hat seine offiziellen Verkaufspreise für Asien am Wochenende gesenkt. Belastung kommt am Ölmarkt vor allem aus China, da die Volksrepublik nach wie vor besonders strikt gegen die Ausbreitung des Corona-Virus vorgeht. Wochenlange Ausgangssperren in Millionen-Metropolen sorgen für eine erhebliche Belastung der Binnenkonjunktur. China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und einer der größten Ölnachfrager./jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998222-oelpreise-geben-deutlich-nach-ungarn-will-veto-gegen-eu-embargo-einlegen-016.htm
ENERGIEPREISE UND NAHRUNGSMITTEL – Klicke auch “see more on advanced chart”, wähle Chartdarstellung (Candles)
Light Crude Oil Futures
https://www.tradingview.com/symbols/NYMEX-CL1!/
Natural Gas
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ÜBERSICHTEN
Futures Markets/Energy
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Futures Markets /Agricultural
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BÖRSEN – US-Anleihen: Ins Plus gedreht – Deutliche Verluste am Aktienmarkt – Rendite für Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit fällt auf 3,1 [Freitag: 3,13] Prozent – Technische Gegenbewegung nach rasanten Kursverlusten der letzten Tage – Anleihen als wieder einmal „sicherer Hafen“ – Expertenmeinungen: FED wird rasche und deutliche Zinsschritte setzen – Fortgesetzes Tapering – 9.5.2022, 21:47
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Montag anfängliche Verluste wettgemacht. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) legte zuletzt um 0,42 Prozent auf 118,30 Punkte zu. Die Rendite für Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit fiel auf 3,1 Prozent, nachdem sie im frühen Handel noch bis auf 3,2 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit November 2018 geklettert war.
Börsianer begründeten die Kursgewinne mit einer Gegenbewegung nach den jüngsten Verlusten. Angesichts deutlicher Verluste am Aktienmarkt hätten Anleger den als sicher geltenden Hafen der US-Staatsanleihen angesteuert und so die Kurse angetrieben.
Generell aber hält der Renditeauftrieb an. Getrieben werden die Kapitalmarktzinsen nach wie vor durch die Aussicht auf deutlich höhere Leitzinsen. Die US-Notenbank Fed hat wegen der hohen Inflation die Zinswende eingeleitet und wird diese nach Meinung vieler Experten mit raschen und deutlichen Schritten fortsetzen. Darüber hinaus will die Fed ihre auf fast neun Billionen US-Dollar angeschwollene Bilanz zügig zurückführen. Da dies deutlich geringere Wertpapierkäufe mit sich bringt, werden die Kurse von US-Staatsanleihen zusätzlich belastet.
Zu Wochenbeginn standen in den USA kaum Wirtschaftsdaten auf dem Programm. Im Wochenverlauf dürften vor allem neue Inflationsdaten für Interesse sorgen. Am Markt wird zwar mit einem leichten Rückgang der hohen Jahresrate gerechnet. Commerzbank-Experte Christoph Balz warnt dennoch vor Inflationsrisiken: „Schließlich ist die US-Wirtschaft stark ausgelastet, was den Lohnanstieg anschieben dürfte.“ Es sei nicht damit zu rechnen, dass die Fed die Inflation dauerhaft auf ihr Ziel von zwei Prozent verringern könne./la/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55999803-us-anleihen-ins-plus-gedreht-deutliche-verluste-am-aktienmarkt-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56000498-roundup-aktien-new-york-schluss-ausverkauf-im-tech-segment-konjunktursorgen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56000261-aktien-new-york-schluss-konjunktursorgen-loesen-ausverkauf-im-tech-segment-aus-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55999547-aktien-new-york-kursrutsch-welle-der-risikoaversion-an-den-boersen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998674-maerkte-usa-wall-street-faellt-auf-12-monatstief-015.htm
INFLATIONSERWARTUNG – Klicke auch “see more on advanced chart”, wähle Chartdarstellung (Candles)
10-Year Break Even Inflation
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ANLEIHEN UND AKTIEN – Klicke auch “see more on advanced chart”, wähle Chartdarstellung (Candles)
US Government Bonds 10 YR Yield
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Dow Jones Average Index
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Dow Jones Futures
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ÜBERSICHTEN
Bond Market Overview
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Market Indices
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BÖRSEN – Deutsche Anleihen legen zu – Nach Tageshoch von 1,18 Prozent: Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fällt auf 1,09 [Freitag: 1,14] Prozent – SENTIX-Konjukturindikator für Europa schwach, für Deutschland auf Rekordtief – 9.5.2022, 17:35
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag nach zeitweisen Verlusten zugelegt. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,30 Prozent auf 151,63 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 1,09 Prozent. Am Mittag war sie noch bis auf 1,18 Prozent gestiegen. Das war der höchste Stand seit 2014.
Die Anleihen profitierten von den Kursverlusten an den Aktienmärkten und dem düsteren wirtschaftlichen Umfeld. Die Sentix-Konjunkturstimmung für den Euroraum trübte sich im Mai nach Daten vom Vormittag erneut ein und fiel auf ein Zweijahrestief. Auch in anderen Weltregionen wie den USA verschlechterte sich die Stimmung weiter. Die ökonomischen Spuren des Ukraine-Kriegs würden immer sichtbarer, kommentierte Sentix die Entwicklung. In Deutschland fiel der Unterindikator für die Konjunkturerwartungen auf ein Rekordtief.
Nach wie vor sorgt aber die Aussicht auf deutlich höhere Leitzinsen in den Vereinigten Staaten tendenziell für Druck auf die Anleihekurse. Die US-Notenbank Fed hat wegen der hohen Inflation die Zinswende vollzogen und wird diese nach Meinung vieler Experten mit raschen und deutlichen Schritten fortsetzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zuletzt auch Signale für eine Zinswende gegeben. Sie dürfte jedoch vorsichtiger als die Fed vorgehen./jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998047-deutsche-anleihen-legen-zu-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998666-ch-schluss-smi-mit-deutlichen-verlusten-die-baeren-toben-weiter-095.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998460-aktien-schweiz-schliessen-mit-massiven-verlusten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998650-aktien-europa-schluss-indizes-beschleunigen-talfahrt-umfeld-belastet-016.htm
ANLEIHEN UND AKTIEN – Klicke auch “see more advanced chart”, wähle Chartdarstellung (Candles)
German Government Bonds 10 YR Yield
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DAX 30
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DAX 30 FUTURES
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ÜBERSICHTEN
Bond Market Overview
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Market Indices Shares
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BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Vierter Minustag in Folge – 9.5.2022, 18:11
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse ist am Montag mit schweren Verlusten aus dem Handel gegangen. Im Späthandel brachte vor allem eine schwache Stimmung an der Wall Street die Aktienkurse unter Druck.
Der Leitindex ATX schloss den vierten Tag in Folge mit Verlusten. Er verlor satte 3,60 Prozent auf 3008,02 Punkte. Für den ATX Prime ging es um 3,38 Prozent auf 1518,58 Zähler deutlich hinab. Klare Verluste prägten auch das europäische Umfeld.
Experten sind sich einig, dass die Woche begonnen habe, wie die vorherige aufgehört hat. Dabei blicken Anleger mit Sorgenfalten nach Osten: einerseits in die Ukraine, wo der Angriffskrieg Russlands nun die G-7-Staaten dazu gebracht hat, sich mit keinem russischen Öl mehr einzudecken; andererseits nach China, wo die Zero-Covid-Politik Pekings die Wirtschaft abzuwürgen droht. Aber auch der zunehmende Zinsdruck bereitet Investoren Sorgen.
Konjunkturumfragewerte aus dem Euroraum untermauerten zudem das von Analysten beschriebene trübe Stimmungsbild. Gegenüber dem Vormonat fiel der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator um 4,6 Punkte auf minus 22,6 Zähler, wie Sentix mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2020, also seit knapp zwei Jahren. Analysten hatten mit einer Eintrübung auf minus 21,6 Punkte gerechnet.
Mit Blick auf die Branchen standen angesichts der G-7-Entscheidung Öltitel im Fokus. Hierzulande gaben die Titel der OMV um 6,7 Prozent stark nach. Die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann sanken um 5,3 Prozent.
Unter den schwer gewichteten Bankentiteln verloren die Wertpapiere der Erste Group 3,4 Prozent und Raiffeisen-Aktien um 1,5 Prozent. Bawag gaben 2,2 Prozent ab.
Die Aktien der Verbund verloren starke 6,5 Prozent. Der Stromkonzern Verbund hat ein weiteres Windkraft- und Photovoltaik-Portfolio in Spanien erworben. Die PV-Anlage in der Region Kastilien-La Mancha südlich von Madrid umfasst 82 Megawatt (MW) Leistung und befindet sich bereits in Betrieb. Zusätzlich habe Verbund eine Entwicklungsplattform für Wind- und PV-Projekte erworben, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.
Rosenbauer gaben um 5,7 Prozent nach. Angesichts starker Unsicherheiten wegen des Kriegs in der Ukraine senkt der Feuerwehrkonzern den Ausblick für das laufende Jahr. Der Umsatz dürfte heuer nun „rund 1 Milliarde Euro“ betragen statt über einer Milliarde, die operative Marge (Ebit) 1 bis 3 Prozent statt „wie im Vorjahr“ 3,6 Prozent, teilte das Unternehmen mit.
Ebenfalls stark im Minus gingen die Aktien der AT&S aus dem Handel. Sie büßten 7,1 Prozent ein. Klar tiefer schlossen zudem DO&CO (minus 5,1 Prozent) und FACC (minus 4,3 Prozent)./sto/ste/APA/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998425-aktien-wien-schluss-vierter-minustag-in-folge-016.htm
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ZENTRALBANKEN – USA – Fed dämpft Spekulationen über größere Zinsschritte – Spekulationen an den Fanzmärkten über Erhöhung von einem Dreiviertel-Prozentpunkt bleiben – Weitere Erhöhungen um halben Prozentpunkt in Aussicht gestellt – 9.5.2022, 16:45
Der US-Währungshüter Raphael Bostic hat Spekulationen auf größere Zinsschritte als zuletzt gedämpft. Die Anhebung um einen halben Prozentpunkt in der vorigen Woche sei bereits eine „ziemlich aggressive Bewegung“ der Fed gewesen, sagte der Chef des Fed-Bezirks Atlanta heute der Finanzagentur Bloomberg. Er glaube nicht, dass die Notenbank noch aggressiver vorgehen müsse.
Obwohl Fed-Chef Jerome Powell ebenfalls keine Signale für größere Zinsschritte gegeben hatte, hielten sich an den Finanzmärkten zuletzt Spekulationen, dass die Notenbank im Kampf gegen die Inflation zu Zinsanhebungen um einen dreiviertel Prozentpunkt gezwungen sein könnte.
*** Weitere Erhöhungen um halben Prozentpunkt in Aussicht gestellt
Laut Bostic dürfte es bei den nächsten zwei bis drei Sitzungen bei Erhöhungsschritten um einen halben Prozentpunkt bleiben. Angesichts der Überhitzungstendenzen am Jobmarkt und der zugleich sehr hohen Inflation hat die Fed jüngst den größten Zinsschritt nach oben seit 22 Jahren vollzogen.
Nach der Erhöhung um einen halben Prozentpunkt liegt der geldpolitische Schlüsselsatz in der neuen Zinsspanne von 0,75 bis 1,00 Prozent. Powell signalisierte auch für die nächsten beiden Sitzungen im Juni und Juli Zinssprünge von einem halben Prozentpunkt. red, ORF.at/Agenturen
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE ZENTRALBANK – EZB-Ratsmitglied Rehn: Zinserhöhung im Juli ‚geboten‘ – 9.5.2022, 5:47
BERLIN (dpa-AFX) – Olli Rehn, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), hält eine Leitzinserhöhung im Euroraum noch diesen Sommer für richtig. „Es ist geboten, im dritten Quartal, wohl im Juli, den Leitzins anzuheben“, sagte Rehn, der auch Gouverneur der finnischen Zentralbank ist, der Tageszeitung „Welt“ (Montag). „Und wir werden die Geldpolitik weiter normalisieren, vorausgesetzt, der russische Krieg in der Ukraine wirft die europäische Wirtschaft nicht wieder zurück.“
Als Grund nannte das EZB-Ratsmitglied vor allem die Angst vor Zweitrundeneffekten wie der Lohn-Preis-Spirale – also dem Phänomen, dass sich steigende Löhne und Preise gegenseitig hochschaukeln. „Wir sehen Anzeichen für Zweitrundeneffekte“, sagte Rehn – auch wenn die Löhne in Europa zuletzt nicht so stark gestiegen seien wie in den USA. „Wir müssen deshalb verhindern, dass sich die Inflationserwartungen verfestigen. Deshalb ist es wichtig, dass wir ein entsprechendes Signal senden.“
Ähnlich hatten sich zuletzt auch andere Entscheidungsträger der EZB geäußert, darunter die Direktoriumsmitglieder Fabio Panetta und Isabel Schnabel. „Jetzt reicht es nicht mehr zu reden, wir müssen handeln“, hatte Schnabel im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ gesagt. „Aus heutiger Sicht halte ich eine Zinserhöhung im Juli für möglich.“ Zuvor sollten die Nettozukäufe von Anleihen eingestellt werden, voraussichtlich Ende Juni.
Erhöhungen des Leitzinses verteuern Kredite und bremsen die Nachfrage. Das hilft dabei, die Inflationsrate zu senken, schwächt aber auch das Wirtschaftswachstum.
Derzeit müssen Banken sogar 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Volkswirte erwarten, dass die Notenbank in diesem Jahr wahrscheinlich in mehreren Schritten zunächst diesen negativen Einlagensatz auf null Prozent anheben wird. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch ihren Leitzins deutlich um 0,5 Punkte erhöht und Europas Währungshüter so weiter unter Druck gesetzt./toh/DP/zb
© 2022 dpa-AFX
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CHINA – ROUNDUP 2: Chinas Exportwachstum fällt auf niedrigsten Stand seit zwei Jahren – 9.5.2022, 13:11
PEKING (dpa-AFX) – Chinas Exportwachstum ist auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gefallen, während die zweitgrößte Volkswirtschaft zunehmend unter strengen Corona-Beschränkungen leidet. Die Exporte legten im April – in US-Dollar berechnet – nur noch um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie der chinesische Zoll am Montag in Peking berichtete. Es ist das langsamste Wachstum seit Juni 2020 zu Beginn der Pandemie. Die Importe blieben unverändert.
Experten sahen die Ursache für den Einbruch in den Restriktionen durch die drakonische Null-Covid-Politik in China, die nicht nur die Produktion, sondern auch den Frachtverkehr stark beeinträchtigt. Zusätzlich wirken sich die Krise um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die Erholung der Kapazitäten in anderen Ländern aus.
Auffällig stark ist der Handel mit Deutschland eingebrochen. Chinas Importe deutscher Waren fielen demnach um 9,8 Prozent. Aber auch chinesische Exporte nach Deutschland sackten ungewöhnlich stark um 9 Prozent ein. Mit der Europäischen Union gab es immerhin noch ein Exportplus von 7,9 Prozent. Aber die Importe fielen auch um 12,5 Prozent.
„Wir sehen nun ein Ausfuhrvolumen vergleichbar mit den ersten Monaten zu Beginn von Covid im Jahr 2020“, sagte Jens Hildebrandt, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der deutschen Handelskammer in China (AHK). „Die Produktionsstopps und Einschränkungen bei vielen Unternehmen sowie die nach wie vor gestörten Lieferketten und erschwerten Transportbedingungen im Inland, insbesondere über den Shanghaier Hafen, bereiten den Unternehmen nun schon über Wochen hinweg große Probleme.“ Das offiziell angestrebte Wirtschaftswachstum für dieses Jahr in Höhe von 5,5 Prozent rücke damit „in weite Ferne“.
Chinas Außenhandel sehe sich einem „komplizierten und schwierigen externen Umfeld“ gegenüber, räumte der Statistik-Direktor des Zolls, Li Kuiwen, ein. Im März hatten die Exporte noch auffällig stark um 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt, während die Importe schon um 0,1 Prozent zurückgegangen waren.
Viele Probleme sind aber hausgemacht: Das 26 Millionen Einwohner zählende Wirtschafts- und Finanzzentrum Shanghai etwa ist seit mehr als einem Monat im Lockdown. Der Frachtverkehr über den größten Hafen der Welt ist eingebrochen. Nach einigen hundert Corona-Fällen gibt es auch in der Hauptstadt Peking Home-Office-Pflicht und Beschränkungen. Weitgehende Restriktionen gelten auch für Zig-Millionen Menschen und viele Unternehmen in Nordostchina und anderen Metropolen.
Und wenn die Exportmaschine stottert, leidet die ganze Wirtschaft. Der Außenhandel trägt zu rund einem Drittel der Wirtschaftsleistung Chinas bei und beschäftigt rund 180 Millionen Menschen. Premier Li Keqiang sprach am Wochenende von einer „komplizierten und ernsten“ Beschäftigungssituation. Er rief alle lokalen Stellen auf, mit Vorrang Unternehmen zu helfen, die gegenwärtigen Probleme zu bewältigen und Arbeitsplätze zu sichern.
„Die Stabilisierung der Beschäftigung ist wichtig für das Wohlergehen der Menschen“, sagte Li Keqiang. „Es ist auch eine wichtige Stütze für die Wirtschaft, um in einem vernünftigen Rahmen zu operieren.“ Die Regierung hat weitere Konjunkturmaßnahmen versprochen, um ihre 5,5-Prozent-Wachstumsvorgabe in diesem Jahr zu erreichen.
Unter den Corona-Maßnahmen leiden auch zunehmend europäische, amerikanische und andere ausländische Unternehmen in China. Rund die Hälfte der US-Firmen hat Investitionen verschoben oder reduziert, wie aus einer Montag veröffentlichten Umfrage der US-Handelskammer hervorging. In einer jüngsten Erhebung der EU-Handelskammer sagten 78 Prozent der europäischen Firmen, China sei durch die Corona-Maßnahmen zu einem weniger attraktiven Investitionsziel geworden.
Nach rund zwei Jahren wirksamer Pandemie-Bekämpfung in China stellt die hoch ansteckende Omikron-Variante die Null-Toleranz-Politik auf eine harte Probe. Trotz der hohen wirtschaftlichen Kosten will Chinas Führung allerdings an ihrem Kurs festhalten, wie der Ständige Ausschuss des Politbüros gerade noch einmal bekräftigt hatte.
„China ist ein Land mit einer großen Bevölkerung, einer großen Zahl alter Leute, unausgewogener regionaler Entwicklung und unzureichenden medizinischen Ressourcen“, wurde die strikte Gangart begründet. Die Kontrollmaßnahmen zu lockern, werde unausweichlich zu Infektionen in großem Umfang, einer großen Zahl von schweren Erkrankungen und Toten führen und ernsthaft die Entwicklung des Landes beeinträchtigen.
Experten wiesen auf die hohe Zahl alter Menschen hin, von denen mehr als 100 Millionen nicht oder unzureichend geimpft seien. Aber selbst mit einer neuen Impfkampagne würde es bis Jahresende dauern, bis alle auch drei Impfungen und damit den nötigen Schutz hätten. Auch gibt es Zweifel an der Wirksamkeit chinesischer Impfstoffe. Allerdings erlaubt die Pekinger Regierung keine ausländischen Vakzine in China./lw/DP/bgf © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55994661-roundup-2-chinas-exportwachstum-faellt-auf-niedrigsten-stand-seit-zwei-jahren-016.htm
https://orf.at/stories/3264477/
PHILIPPINEN – ROUNDUP/Wahl auf den Philippinen: Comeback der Marcos-Dynastie dank Ferdinand „Bongbong“ Marcos Jr. (BBM) – Oppositionsführerin Leni Robrdo: Ehrlichkeit ist kein Wahlzuckerl – 67 Millionen Wahlberechtigte: junge Wähler unter 30 Jahren ohne Erinnerung an Marcos-Regime – BBM: nach vorne schauen, Vater war großer Staatsmann, keine Distanzierung von ehemaliger Marcos-Diktatur – Slogan „Nostalgie nach besseren Zeiten“ verklärt Diktatur als „goldenes Zeitalter“ voller Wohlstand – An BBMs Seite kandidierte Duerte-Tochter Sara Duterte-Carpio (43) als Vize-Präsidentin – 9.5.2022
MANILA (dpa-AFX) – Auf den Philippinen steht die umstrittene Familie des früheren Diktators Ferdinand Marcos vor dem Comeback. Das Volk hatte das autokratische Regime 1986 aus dem Land getrieben – der Machthaber und seine schuhverliebte Ehefrau Imelda mussten nach Hawaii flüchten. 36 Jahre danach hat ihr Sohn Ferdinand „Bongbong“ Marcos Jr. (oder kurz: BBM) die Präsidentenwahl nach inoffiziellen Berechnungen mit großem Abstand gewonnen. Die berühmt-berüchtigte Dynastie steht kurz davor, triumphal in den Malacañang-Palast in Manila zurückkehren.
Offizielle Ergebnisse kann aber nur der Kongress (bestehend aus Senat und Abgeordnetenhaus) verkünden. Dies wird erst für Ende Mai erwartet. Mehr als 67 Millionen Wahlberechtigte waren an die Urnen gerufen. Die Beteiligung war Schätzungen zufolge sehr hoch.
Nur eine hätte „Bongbong“ noch einen Strich durch die Rechnung machen können: Die bisherige Vize-Präsidentin und Oppositionsführerin Leni Robredo. Zwar lag sie bei Umfragen hinten, aber Beobachter waren überzeugt, dass es unterschwellig viele Befürworter für die 56-Jährige gab – und sie das Rennen von hinten noch hätte gewinnen können. Die studierte Anwältin versprach vor Hunderttausenden Anhängern vor allem eins: Ehrlichkeit. Das reichte offenbar nicht.
Unterschiedlicher als Marcos Jr. und Robredo können zwei Konkurrenten nicht sein. „Die Hauptkandidatin der Opposition will die Demokratie auf den Philippinen wiederherstellen“, brachte es Aries Arugay, Professor für Politikwissenschaft an der Universität der Philippinen, kurz vor der Wahl auf den Punkt. „Der andere will das Land weiter weg von der liberalen Demokratie führen, es populistischer und autoritärer machen, das ist glasklar.“ Schließlich sei „Bongbong“ der Sohn eines Diktators.
Haben die Philippiner vergessen, dass Ferdinand (1917-1989) und Imelda (heute 92) einst vor allem mit Mord, Folter, Kleptokratie und dem spurlosen Verschwinden politischer Gegner von sich reden machten? Oder warum ist ihr Sprössling zum neuen Politstar avanciert? Zur Erinnerung: In den Schränken des Malacañang-Palastes wurden nach der Flucht Hunderte Handtaschen und Abendroben sowie Tausende Paar Schuhe gefunden. Relikte von mehr als zwei Jahrzehnten schamloser Plünderung und einem Jetset-Leben in Saus und Braus.
Interessant auch: An der Seite von Marcos Jr. kandidierte keine Geringere als Sara Duterte-Carpio (43) als Vize-Präsidentin. Und die ist die Tochter des international umstrittenen Noch-Amtsinhabers Rodrigo Duterte. Der durfte nach sechs Jahren selbst nicht noch einmal antreten. Was von ihm in Erinnerung bleiben wird, ist sein überaus brutaler Kampf gegen die Drogenkriminalität mit Tausenden Toten. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ermittelt gegen ihn. Den Berechnungen zufolge wird seine Tochter nun tatsächlich Marco’s Vize.
Viele Wähler sind nicht einmal 30 Jahre alt und haben keine Erinnerung an das Marcos-Regime, ans Kriegsrecht oder ein Leben in Angst. Diese Zielgruppe lockte BBM auf sozialen Netzwerken mit einer „Nostalgie-nach-besseren-Zeiten“-Kampagne. Millionen folgen ihm mittlerweile auf TikTok und YouTube. Dort verbreitete er den Slogan „Einheit“, um die Folgen der Corona-Pandemie anzugehen. Eine echte Vision für die Zukunft? Fehlanzeige. Interviews und öffentliche Debatten mied er wie der Teufel das Weihwasser.
Gleichzeitig distanzierte er sich nie öffentlich vom Erbe seiner Eltern. Seine Botschaft: Lasst uns nach vorne schauen und nicht mehr über die Vergangenheit streiten. Erst kürzlich bezeichnete er seinen Vater als „Staatsmann, ein politisches Genie“. Der eigentliche politische Star in der Familie sei aber Mutter Imelda, die die Herzen aller gewinnen könne, „von den Marktverkäufern bis hin zur Königin von England“. Ungeniert verklärte er die Marcos-Diktatur zu einem vermeintlichen „goldenen Zeitalter“ voller Wohlstand für das Land. Gerade die jüngere Wählerschaft scheint ihm geglaubt zu haben.
„Das alles zeigt, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, um bei den Menschen ein politisches Bewusstsein zu entwickeln“, sagte die prominente Menschenrechtsaktivistin Etta Rosales. „Die Leute lesen nur noch die Schlagzeilen.“
In dem südostasiatischen Inselstaat werden Präsident und Vize-Präsident unabhängig voneinander gewählt. Wer die meisten Stimmen bekommt, gewinnt. Insgesamt bewarben sich neun Männer und eine Frau (Robredo) um das höchste Amt im Staat./cfn/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55997526-roundup-wahl-auf-den-philippinen-comeback-der-marcos-dynastie-016.htm
siehe dazu auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Marcos
ISRAEL – ROUNDUP 2: Druck auf Israels Regierung steigt – Opposition will Sturz bewirken – Zwei Misstrauensvoten gescheitert – Mittwoch neuer Anlauf zum Sturz der Regierung – 9.5.2022
JERUSALEM (dpa-AFX) – Israels Parlament ist am Montag erstmals nach wochenlanger Pause wieder zusammengekommen. Mit Beginn der neuen Sitzungsperiode will die Opposition ihre Bemühungen um einen Sturz von Ministerpräsident Naftali Bennett verstärken. Dessen Viel-Parteien-Koalition hatte im vergangenen Monat ihre hauchdünne Mehrheit in der Knesset verloren, weil eine Abgeordnete der Regierungspartei Jamina austrat. Damit herrscht nun ein Patt mit der von Ex-Regierungschef Benjamin Netanjahu angeführten Opposition.
Es ist unklar, ob Bennetts Bündnis weiter bestehen kann. Zwei Misstrauensvoten – von Netanjahus rechtsorientierter Likud-Partei und von strengreligiösen Parteien – scheiterten jedoch am Montag. Sie galten allerdings von vornherein als aussichtslos und eher symbolisch. Netanjahu warf Bennetts Regierung vor, weder gegen den Terror noch gegen eine atomare Aufrüstung des Irans zu kämpfen. Israels Bürger lebten „in Angst“. Netanjahu sagte: „Naftali, es ist vorbei. (…) Geht nach Hause.“
Am Mittwoch könnte die Opposition ein Gesetz zur Auflösung des Parlaments einbringen. Sollte sie scheitern, wäre der Vorstoß allerdings für ein halbes Jahr blockiert. Auch bei einem Erfolg wären noch drei weitere Lesungen notwendig, bei denen die Opposition die Stimmen von mindestens 61 der 120 Abgeordneten braucht.
Die Regierung Bennetts war Mitte Juni vergangenen Jahres vereidigt worden. Damit fand die politische Dauerkrise in Israel mit vier Wahlen binnen zwei Jahren ihr vorläufiges Ende. Die Koalition wurde von insgesamt acht Parteien vom rechten bis zum linken Spektrum getragen – darunter erstmals eine arabische Partei.
Wegen der Konfrontationen israelischer Sicherheitskräfte mit Palästinensern auf dem Tempelberg hat die arabische Raam-Partei ihre Mitgliedschaft in der Koalition im vergangenen Monat vorerst ausgesetzt. Es ist unklar, ob die Partei die auch wegen der jüngsten Terrorwelle in Bedrängnis geratene Regierung weiter stützen wird./le/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55999106-roundup-2-druck-auf-israels-regierung-steigt-opposition-will-sturz-bewirken-016.htm
%%%%%%%%% UKRAINE-KRIEG %%%%%%%%%
n-tv-Liveticker zum Ukrainekrieg – 10.5.2022
https://www.n-tv.de/politik/07-05-Ukraine-Seit-Kriegsbeginn-98-864-Sprengsaetze-entschaerft–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Biden macht Tempo bei Waffenlieferungen – Raketen treffen Odessa *** EU-Beitrittskandidat schon im Juni? – Biden unterzeichnet Gesetz für Rüstungslieferungen an Ukraine – Biden drängt Kongress bei Milliarden-Paket für Ukraine zur Eile – Ein Toter und Verletzte bei russischen Raketenangriffen auf Odessa – Angeblich noch Zivilisten im Werk Asowstal in Mariupol – Das bringt der Tag heute – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 10.05.2022, 6:37
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, dass seinem Land schon im Juni der Status eines EU-Beitrittskandidaten zuerkannt wird. Das sagte er am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Stunden zuvor waren rund 1000 Seiten Dokumente als Antwort auf den berühmten Fragebogen zur EU-Mitgliedschaft an Brüssel übergeben worden. In Washington unterzeichnete US-Präsident Joe Biden ein Gesetz, das die Lieferung von Rüstungsgütern an die Ukraine und andere osteuropäische Staaten erleichtert. Gleichzeitig drängte er den Kongress, ein Milliarden-Paket für Kiew bald zu bewilligen. Von russischer Seite gab es mehrere Raketenangriffe auf die Hafenstadt Odessa. Mindestens einen Toten und fünf Verletzte soll es bei den Raketenangriffen in Odessa gegeben haben.
*** EU-Beitrittskandidat schon im Juni?
„Heute haben wir auf unserem Weg in die Europäische Union einen weiteren Schritt gemacht, einen wichtigen und nicht nur formalen“, sagte Selenskyj am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Sein Land habe am Montag die zweite Hälfte der Antworten auf den Fragebogen übergeben, den jeder Staat für den Mitgliedschaftsantrag ausfüllen muss. „Das dauert üblicherweise Monate, aber wir haben das innerhalb von Wochen erledigt.“
Er habe sowohl mit EU-Ratspräsident Charles Michel als auch mit Kommissionschefin Ursula von der Leyen über die europäische Integration der Ukraine gesprochen, sagte Selenskyj. Beide seien beeindruckt gewesen von der schnellen Beantwortung des Fragebogens. „Und es hat mich gefreut, von ihr (von der Leyen) zu hören, dass unsere Geschwindigkeit die EU-Kommission stimulieren wird, ebenso schnell zu handeln.“ Er rechne mit einer positiven Antwort und dem Status des Beitrittskandidaten für die Ukraine im Juni.
*** Biden unterzeichnet Gesetz für Rüstungslieferungen an Ukraine
US-Präsident Biden unterzeichnete ein Gesetz, das – ähnlich wie das Lend-Lease-Gesetz aus den Zeiten des Zweiten Weltkriegs – die Lieferung von Rüstungsgütern an die Ukraine und andere osteuropäische Staaten erleichtert. Biden sprach von einem „wichtigen Instrument zur Unterstützung der ukrainischen Regierung und des ukrainischen Volkes in ihrem Kampf zur Verteidigung ihres Landes und ihrer Demokratie“ gegen den Krieg von Russlands Präsident Wladimir Putin. „Die Kosten des Kampfes sind nicht gering. Aber ein Nachgeben gegenüber der Aggression ist noch teurer.“
Selenskyj sprach von einem „historischen Schritt“. Die Ukraine sei dankbar, twitterte er. „Ich bin sicher, dass wir wieder gemeinsam gewinnen. Und wir werden die Demokratie in der Ukraine verteidigen. Und in Europa. Wie vor 77 Jahren.“
Der US-Präsident wird somit bis 2023 ermächtigt, der Ukraine und anderen Staaten in Osteuropa, die vom russischen Angriffskrieg betroffen sind, militärische Ausrüstung zu leihen oder zu verpachten. Ein ähnliches Leih- und Pachtgesetz hatte der US-Kongress 1941 verabschiedet: Dies erlaubte es den USA, Rüstungsgüter an Alliierte im Kampf gegen die Nationalsozialisten zu liefern.
*** Biden drängt Kongress bei Milliarden-Paket für Ukraine zur Eile
Biden bat den Kongress um eine schnelle Bewilligung des von ihm beantragten Milliarden-Pakets zur Unterstützung der Ukraine. „Ich habe die Mittel, die mir von einer überparteilichen Mehrheit im Kongress zur Unterstützung der ukrainischen Kämpfer zur Verfügung gestellt wurden, fast ausgeschöpft“, teilte Biden am Montag mit. Dies könne bereits in rund zehn Tagen der Fall sein. „Wir können nicht zulassen, dass unsere Hilfslieferungen eingestellt werden, während wir auf weitere Maßnahmen des Kongresses warten.“
Biden bat den Kongress um weitere 33 Milliarden US-Dollar (31,3 Milliarden Euro). Der Großteil dieser Summe – mehr als 20 Milliarden Dollar – soll für Militärhilfe genutzt werden. Die US-Regierung hatte zuvor schon mehrere große Pakete zur Unterstützung der Ukraine auf den Weg gebracht. Seit Kriegsbeginn Ende Februar sagten die USA der ehemaligen Sowjetrepublik allein Waffen und Munition im Wert von mehr als 3,7 Milliarden US-Dollar (rund 3,5 Milliarden Euro) zu, teilweise lieferten sie diese auch schon.
*** Ein Toter und Verletzte bei russischen Raketenangriffen auf Odessa
Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa wurde in der Nacht mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt. Das berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf die örtliche Militärführung. „Der Feind hält seinen psychologischen Druck aufrecht und setzt seine hysterischen Attacken gegen friedliche Zivilisten und die zivile Infrastruktur fort“, hieß es.
Die Stadt wurde am Abend von zahlreichen Explosionen erschüttert. Nach Medienberichten wurden unter anderem ein Einkaufszentrum und ein Warenlager getroffen. Kurz zuvor hatte die russische Luftwaffe nach Darstellung des ukrainischen Militärs mehrere Hyperschallraketen vom Typ Kinschal auf Odessa abgefeuert. Dabei seien „touristische Objekte“ getroffen und mindestens fünf Gebäude zerstört worden, berichtete die „Ukrajinska Prawda“.
Die Hafenstadt im Süden der Ukraine ist seit Sonntagabend Ziel verstärkter russischer Raketenangriffe. Am Montagnachmittag schlugen während eines Besuchs von EU-Ratspräsident Charles Michel mehrere Raketen in der Region ein. Michel und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal mussten deswegen Schutz suchen. Damit zeige Russland seine wahre Haltung gegenüber Europa, kommentierte am Abend Präsident Selenskyj.
*** Angeblich noch Zivilisten im Werk Asowstal in Mariupol
Entgegen Berichten über die vollständige Evakuierung aller Zivilisten aus dem von russischen Truppen belagerten Werk Asowstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sollen dort immer noch mehr als 100 Zivilpersonen Schutz suchen. Zudem hielten sich immer noch rund 100.000 Menschen in der schwer zerstörten Stadt auf, sagte der regionale Verwaltungschef Pawlo Kyrylenko am Montagabend. „Schwer zu sagen, wer von ihnen die Stadt verlassen will“, wurde er von der „Ukrajinska Prawda“ zitiert.
Ukrainische Truppen haben sich im Stahlwerk verschanzt, der letzten Bastion in Mariupol. In den vergangenen Tagen wurden von dort mithilfe der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes mehrere hundert Frauen, Kinder und ältere Menschen in Sicherheit gebracht. Die Verteidiger von Asowstal wollten aber nicht ausschließen, dass sich noch Zivilisten in einigen Kellern des weitläufigen Geländes aufhielten.
*** Das bringt der Tag heute
* Selenskyj will sich heute in einer Videobotschaft an das Parlament der Slowakei wenden.
* Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs beraten die für Digitalisierung zuständigen Minister der G7-Staaten in Düsseldorf darüber, wie sie bei der Cybersicherheit stärker an einem Strang ziehen können.
Quelle: ntv.de, lwe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Biden-macht-Tempo-bei-Waffenlieferungen-Raketen-treffen-Odessa-article23321030.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Auffangbecken für EU-Kandidaten Macron will Staatenbund für Freunde Europas
https://www.n-tv.de/politik/Macron-will-Staatenbund-fuer-Freunde-Europas-article23320746.html
Für schnelle Waffenlieferungen Biden unterzeichnet Zweiter-Weltkrieg-Gesetz
https://www.n-tv.de/politik/Biden-unterzeichnet-Zweiter-Weltkrieg-Gesetz-article23320852.html
Reporter Richter zur Lage im Asowstal-Werk „Bitteres Ende steht offenbar kurz bevor“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Bitteres-Ende-steht-offenbar-kurz-bevor-article23318877.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 75. Kriegstag im Überblick: Putin rechtfertigt Invasion als Erstschlag – Macron dämpft ukrainische Hoffnung *** Putin rechtfertigt Invasion als „Erstschlag“ – Alle Pläne werden erfüllt – Russisches Fernsehen zeigt Antikriegsbotschaften – Zustimmung zum Krieg in Russland geht zurück – Russland will ukrainische Truppen einschließen – Erfolge der Ukraine nördlich von Charkiw – EU-Ratspräsident Michel gerät unter Beschuss – Russen wollen weiter mit Ukraine verhandeln – Scholz fordert Deeskalation – Macron dämpft ukrainische Hoffnung auf EU-Beitritt – Von der Leyen hofft auf Kompromiss mit Ungarn * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 9.5.2022, 22:02
Wladimir Putin schiebt in seiner Rede zum 77. Jahrestag des Kriegsendes der NATO die Verantwortung für die Ukraine-Invasion zu. Das russische Fernsehen wird zuvor von Hackern attackiert und sendet Antikriegsbotschaften. Im Osten der Ukraine versuchen russische Truppen ukrainische Kämpfer einzukesseln. Scholz und Macron fordern ein Ende der Kampfhandlungen. Ursula von der Leyen wirbt in Ungarn für einen Boykott russischen Öls. Der 75. Kriegstag im Überblick.
*** Putin rechtfertigt Invasion als „Erstschlag“
Russlands Präsident Wladimir Putin macht der NATO erneut Vorhaltungen, Russland bedroht zu haben. In einer Rede zum 77. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland warf er dem westlichen Bündnis vor, dass eine „völlig inakzeptable Bedrohung“ für Russland stattgefunden habe. „Die Gefahr stieg von Tag zu Tag.“ Die einzige Lösung für Russland sei ein Erstschlag gegen die Aggression gewesen, so Putin.
*** Alle Pläne werden erfüllt
Putin äußerte sich auch im Anschluss an die Militärparade optimistisch über die Invasion der russischen Armee in der Ukraine. „Die Jungs verhalten sich mutig, heldenhaft, professionell. Alle Pläne werden erfüllt, das Ergebnis wird erreicht werden“, sagte Putin der Nachrichtenagentur Interfax zufolge im Gespräch mit dem Vater eines getöteten prorussischen Separatisten aus der Ostukraine. „Daran besteht kein Zweifel“, betonte Putin.
*** Russisches Fernsehen zeigt Antikriegsbotschaften
Dabei verlief der Morgen aus Putins Sicht eher unglücklich. Zunächst wurden offenbar Fernsehprogramme von Kriegsgegnern gehackt. Dies berichteten verschiedene Nutzer auf Twitter. Auf einem Screenshot ist der Text zu sehen: „Eure Hände sind mit dem Blut Hunderter Ukrainer und ihrer Kinder befleckt.“ Später erschienen auf der eigentlich kremltreuen Online-Plattform Letna.ru Putin-kritische Texte. Einer der kurzzeitig veröffentlichten Artikel trug etwa den Titel: „Putin muss gehen. Er hat einen sinnlosen Krieg losgetreten und führt Russland in den Abgrund.“ Insgesamt wurden rund 20 solcher Texte kurzzeitig veröffentlicht, bevor sie wieder gelöscht wurden. Zu der Protestaktion bekannten sich später zwei Redakteure des Mediums, unter anderem der Leiter der Wirtschaftsredaktion.
*** Zustimmung zum Krieg in Russland geht zurück
Allem Pathos zum Trotz sinkt die Zustimmung zur Invasion der Ukraine in Russland. Demnach unterstützen inzwischen nur noch 74 Prozent der Russen grundsätzlich den Militäreinsatz. Das geht aus Daten hervor, die das unabhängige russische Meinungsforschungsinstitut Lewada-Center veröffentlicht. Im April hatten noch 81 Prozent der Befragten in der Umfrage ihre Zustimmung signalisiert. Ihre „absolute Unterstützung“ für den Einsatz, der in Russland nach wie vor als „militärische Spezialoperation“ bekannt ist, sprechen 45 Prozent der Menschen aus. Im April lag dieser Wert noch bei 53 Prozent.
*** Russland will ukrainische Truppen einschließen
Derweil gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Im Osten der Ukraine versuchen die russischen Streitkräfte weiter, die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk einzukreisen. Im Westen von Lyssytschansk seien drei Schwimmbrücken über einen Fluss errichtet worden, sagte der Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Olexander Motusjanyk. Dort werde intensiv Artillerie eingesetzt und aus der Luft bombardiert. Dem Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, zufolge besteht die Gefahr, dass eine Straßenverbindung zwischen Lyssytschansk und Bachmut durch die Russen gekappt werde. Parallel dazu gebe es schwere Gefechte bei russischen Vorstößen südlich von Isjum in Richtung Slowjansk sowie bei Awdijiwka im Donezker Gebiet.
*** Erfolge der Ukraine nördlich von Charkiw
Die vollständige Eroberung Mariupols ist Wladimir Putins Truppen bis zum 9. Mai nicht geglückt, allerdings gehen die Kämpfe rund um das Stahlwerk Asowstal weiter. Die eingeschlossenen ukrainischen Soldaten würden weiter mittels Artillerie und Panzern beschossen. Dies dokumentieren unter anderem Videos aus Sozialen Netzwerken. Nördlich der Metropole Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, versuchten ukrainische Truppen hingegen, in Richtung russischer Grenze vorzustoßen. Kürzlich hatten die Ukrainer dort mehrere Ortschaften befreien können.
*** EU-Ratspräsident Michel gerät unter Beschuss
Ein spontaner Besuch von EU-Ratspräsident Charles Michel in der ukrainischen Hafenstadt Odessa wurde wegen eines Raketenangriffs vorübergehend unterbrochen. Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal mussten die Teilnehmer Schutz suchen, da Raketen in der Region Odessa einschlugen, wie es aus EU-Kreisen hieß. „Ich kam, um den Europatag in Odessa zu feiern“, schrieb Michel.
*** Russen wollen weiter mit Ukraine verhandeln
Ungeachtet aller Kämpfe, gehen die Friedensgespräche mit der Ukraine nach russischer Darstellung weiter. Sie seien nicht beendet worden, sondern würden aus der Ferne fortgesetzt, sagte der russische Chefunterhändler Wladimir Medinsky der Nachrichtenagentur Interfax. Die russische Regierung wirft der Ukraine vor, die Gespräche ins Stocken gebracht zu haben und Berichte über Gräueltaten russischer Soldaten zu nutzen, um die Beratungen zu untergraben. Russland bestreitet, dass es bei seinem sogenannten militärischen Sondereinsatz in der Ukraine auf die Zivilbevölkerung abzielt.
*** Scholz fordert Deeskalation
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht in der zurückhaltenden Rede von Kremlchef Wladimir Putin bei der Moskauer Militärparade noch keinen Fortschritt für den Ukraine-Konflikt. „Was wir erreichen wollen, ist ein Waffenstillstand, so schnell wie möglich“, sagte Macron bei seinem Antrittsbesuch nach seiner Wiederwahl in Berlin. Nur damit könnten die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zu einem Abschluss gebracht werden, um einen Frieden zu erreichen und in der Folge einen dauerhaften Rückzug der russischen Truppen. „Das ist unser Ziel.“ Man wolle der Ukraine bei Verhandlungen beistehen, über deren Bedingungen sie selber entscheide. Bundeskanzler Olaf Scholz stellte fest, es sei „wichtig, dass jetzt eine Deeskalation weiter vorangetrieben wird, jedenfalls was die Rhetorik betrifft“. Es sei wichtig, dass es nach so vielen Kriegswochen nun bald entscheidende Schritte zu einer Beendigung des Konflikts gebe.
*** Macron dämpft ukrainische Hoffnung auf EU-Beitritt
Die Hoffnungen der Ukraine auf eine zügige Aufnahme in die Europäische Union dämpfte der französische Präsident dagegen deutlich. Das Verfahren könne „Jahrzehnte“ dauern, sagte Macron vor seiner Reise nach Berlin in einer Rede im Europaparlament in Straßburg. Stattdessen plädierte er für eine verstärkte Zusammenarbeit mit Kiew. Macron schlug die Schaffung einer „europäischen politischen Gemeinschaft“ für die Ukraine und andere beitrittswillige Länder vor. „Diese neue europäische Organisation würde für demokratische europäische Nationen, die sich zu unserem Wertefundament bekennen, einen neuen Raum für politische Zusammenarbeit, Sicherheit und Kooperation ermöglichen“, sagte der Staatschef.
*** Von der Leyen hofft auf Kompromiss mit Ungarn
Ungarn ist bereits Mitglied der EU, bereitet deren Vertretern mit seiner Haltung zu einem Boykott russischen Öls jedoch derzeit Kopfzerbrechen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reiste vor diesem Hintergrund nach Ungarn. Von der Leyen wollte Premierminister Viktor Orban treffen. Verhandlungen zum nächsten Sanktionspaket der EU stecken seit Tagen fest, da Ungarn und andere Länder weitgehende Ausnahmeregeln vom geplanten Öl-Embargo fordern. Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP/rts
https://www.n-tv.de/politik/Putin-rechtfertigt-Invasion-als-Erstschlag-Macron-daempft-ukrainische-Hoffnung-article23320767.html
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Putins Ansprache im Faktencheck: Von NATO-Angriff auf Russland kann keine Rede sein
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ESC-Mission von Kalush Orchestra: „Wir müssen gewinnen“
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Meldungen anderer Medien
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55990423-roundup-kaempfe-in-ukraine-vor-parade-in-moskau-die-nacht-im-ueberblick-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55999293-macron-und-scholz-pochen-auf-schritte-zum-frieden-in-der-ukraine-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55999294-russische-armee-will-ukrainische-truppen-in-gebiet-luhansk-einkesseln-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55999155-prorussische-separatisten-feiern-in-mariupol-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998999-pentagon-keine-hinweise-auf-bevorstehenden-angriff-auf-odessa-016.htm
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55992845-ukraine-selenskyj-verspricht-parade-nach-dem-sieg-ueber-russland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55990425-selenskyj-haelt-befreiung-von-mariupol-derzeit-fuer-unmoeglich-016.htm
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55990347-scholz-unterstuetzung-fuer-ukraine-ist-vermaechtnis-des-8-mai-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55990346-melnyk-haetten-uns-viel-mehr-konkretes-von-scholz-rede-gewuenscht-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – DEUTSCHLAND – Scholz spricht mit Xi Jinping über Ukraine-Krieg – [China unterstützt die russische Position: NATO habe Russland bedroht] – Xi Jinping warnt vor Eskalation des Ukraine-Kriegs – Europa muss selbst „auf verantwortliche Weise“ eine Lösung suchen – 9.5.2022, 13:10
Berlin/Peking – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Montag im Rahmen einer Videokonferenz mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping gesprochen. Thema sei unter anderem der russische Angriff auf die Ukraine gewesen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.
Konkret sei es dabei um die Auswirkungen auf die globale Nahrungsmittelversorgung und Energiesicherheit gegangen. Zudem hätten Scholz und Xi über eine weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen und über die Zusammenarbeit im Wirtschaftsbereich gesprochen. Ebenso seien die Entwicklung und die Konsequenzen der Covid-19-Pandemie, eine vertiefte Kooperation beim Klimaschutz, die Energietransformation sowie die EU-China-Beziehungen Themen der Videokonferenz gewesen, so Hebestreit.
[Wie in Bayern 24 aktuell nachmittags berichtet, hat sich China dezidiert hinter die russische Auffassung gestellt, die NATO habe Russland in den letzten Jahren in zunehmenden Maße bedroht. China unterstützt somit russische Aussagen, wie: außerdem habe Russland im letzten Jahr das Gespräch diesbezüglich mit der NATO gesucht, sei aber auf kein Gehör gestoßen. Die „Spezialoperation“ sei kein Angriffskrieg, sondern eine notwendige Maßnahme, um sich als Staat gegen die Bedrohung zur Wehr zu setzen; Anm.]
&&& Handelsblatt: … Es sei auch um die Auswirkungen auf die globale Nahrungsmittelversorgung und Energiesicherheit gegangen, berichtete Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach dem Videogespräch. Weitere Themen seien die Vertiefung der bilateralen Beziehungen und der Wirtschaftskooperation, die Pandemie, der Klimaschutz und die Beziehungen zwischen Europa und China gewesen.
Hebestreit äußerte sich nur knapp. Die chinesische Seite dagegen sprach ausführlicher. Xi Jinping habe vor einer Eskalation des Ukrainekriegs gewarnt, hieß es. »Es müssen alle Bemühungen unternommen werden, um eine Intensivierung und Ausweitung des Konflikts zu vermeiden, die zu einer unbeherrschbaren Lage führt«, sagte Xi nach Angaben des Staatsfernsehens.
Die europäische Seite solle »auf verantwortliche Weise« eine Lösung suchen, sagte Chinas Präsident. Offenbar in einem indirekten Hinweis auf den Einfluss der USA hob Xi Jinping hervor, dass die europäische Sicherheit »in den Händen der Europäer selbst« liegen sollte. Alle betroffenen Parteien sollten die Ukraine und Russland unterstützen, Frieden durch Verhandlungen zu erreichen. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55994643-scholz-spricht-mit-xi-jinping-ueber-ukraine-krieg-003.htm
https://www.handelsblatt.com/politik/international/videogespraech-scholz-spricht-mit-xi-ueber-ukraine-krieg-freimuetiges-gespraech/28318010.html
Siehe auch
=> Scholz spricht überraschend mit Xi: Ganz unterschiedliche Prioriäten – Streit über Ukraine? – 10.5.2022
https://www.merkur.de/politik/china-und-deutschland-scholz-xi-jinping-ukraine-klimawandel-news-zr-91533631.html
=> Chinese Public Opinion on the War in Ukraine – Support for Russia – China’s Best Course of Action – 19.4.2022
https://uscnpm.org/2022/04/19/chinese-public-opinion-war-in-ukraine/
=> Scholz spricht mit Xi über Ukraine-Krieg: „Freimütiges“ Gespräch – Der chinesische Staatschef warnte im Gespräch mit dem Kanzler vor einer Eskalation in der Ukraine. Die Europäer müssten auf „verantwortliche Weise“ eine Lösung suchen – 9.5.2022
https://www.handelsblatt.com/politik/international/videogespraech-scholz-spricht-mit-xi-ueber-ukraine-krieg-freimuetiges-gespraech/28318010.html
=> Scholz spricht mit Xi über Ukrainekrieg – Der Austausch sei »tiefgehend und freimütig« gewesen, heißt es aus Peking: Bundeskanzler Scholz hat per Videoschalte mit Chinas Staatschef Xi gesprochen. Hauptthema war Russlands Angriff auf die Ukraine – 9.5.2022
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/china-olaf-scholz-spricht-mit-xi-jinping-ueber-ukrainekrieg-a-23f5db73-680f-4f94-afd2-6a12a7c3beb6
=> Deutschland und China: Scholz spricht mit Chinas Staatschef Xi über Ukraine-Krieg – 9.5.2022
https://www.zeit.de/news/2022-05/09/scholz-spricht-mit-chinas-staatschef-xi-ueber-ukraine-krieg
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Finnland: Hoher Zuspruch in Finnland für Nato-Beitritt – Bis spätestens Donnerstag Entscheid zu finnischem NATO-Beitritt – 9.5.2022, 16:11
HELSINKI (dpa-AFX) – In Finnland sind angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mittlerweile drei von vier Menschen für einen Nato-Beitritt ihres Landes. Das geht aus einer Meinungsumfrage hervor, die der Rundfunksender Yle am Montag veröffentlichte. Damit hat die Unterstützung für eine Nato-Mitgliedschaft ein neues Allzeithoch erreicht. Demnach sprachen sich 76 Prozent der Befragten für eine Mitgliedschaft in dem Militärbündnis aus. So seien die Finninnen und Finnen inzwischen über alle Parteigrenzen sowie Alters- und Sozialschichten hinweg mehrheitlich für eine solche Mitgliedschaft. Nur noch 12 Prozent waren demnach dagegen und 11 Prozent unentschlossen. In einer Messung im März hatte der Zuspruch rund 62 Prozent betragen.
Finnland und auch das benachbarte Schweden sind schon heute enge Nato-Partner, aber bislang keine offiziellen Mitglieder. Russlands Einmarsch in die Ukraine hat jedoch in beiden Ländern eine intensive Debatte über eine mögliche Nato-Mitgliedschaft ausgelöst. In der Bevölkerung hat es Umfragen zufolge jeweils einen deutlichen Meinungsumschwung hin zu einem möglichen Beitritt gegeben.
In Finnland will Präsident Sauli Niinistö bis spätestens Donnerstag seine Nato-Position verkünden. Am Samstag wollen dies auch die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Sanna Marin tun. Vieles deutet momentan darauf hin, dass sich das nördlichste Land der EU dazu entschließen wird, die Nato-Aufnahme zu beantragen./trs/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55997098-umfrage-hoher-zuspruch-in-finnland-fuer-nato-beitritt-016.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – FINNLAND – SCHWEDEN – Nato hält Beitritt Finnlands und Schwedens im Eiltempo für möglich
BRÜSSEL(dpa-AFX) – Sollten sich Schweden und Finnland für einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft entscheiden, dürfte das Zustimmungsverfahren innerhalb weniger Wochen abgeschlossen sein. Das machte am Montag ein Mitarbeiter der Nato in Brüssel deutlich. Vom Antrag bis zur Unterzeichnung der Beitrittsprotokolle könnte es seinen Angaben zufolge lediglich etwa zwei Wochen dauern.
Für die Beitrittsverhandlungen an sich braucht es demnach pro Land vermutlich nur etwa einen Tag. „Wir werden nicht auf den Gipfel von Madrid warten, um Entscheidungen zu treffen“, sagte der Mitarbeiter mit Blick auf Spekulationen, dass die Aufnahmeentscheidung Ende Juni bei einem Treffen der Staats- und Regierungschefs in der spanischen Hauptstadt verkündet werden könnte.
Nach dem Abschluss des Aufnahmeverfahrens innerhalb der Nato müssen die Beitrittsprotokolle nur noch in den 30 Bündnisstaaten selbst ratifiziert werden. Dieser Prozess könnte noch einmal einige Monate in Anspruch nehmen. Angesichts von Drohungen Russlands gegen die Beitrittskandidaten gilt es aber als wahrscheinlich, dass sich alle Nato-Staaten bemühen, die Ratifizierung so schnell wie möglich abschließen. In Deutschland muss dafür der Bundestag zustimmen.
Finnland und Schweden sind jeweils enge Nato-Partner, bislang jedoch keine Mitglieder des Militärbündnisses. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine haben sich erstmals Mehrheiten in Umfragen für eine Nato-Mitgliedschaft ihrer jeweiligen Länder ausgesprochen. In Finnland erreichte der Zuspruch laut einer Meinungsumfrage im Auftrag des Rundfunksenders Yle ein neues Allzeithoch. Demnach sprachen sich 76 Prozent der Befragten für eine Nato-Mitgliedschaft aus.
Vieles deutet derzeit darauf hin, dass sich Finnland und Schweden in Kürze für Anträge zur Aufnahme in das Verteidigungsbündnis entschließen werden./aha/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55997372-nato-haelt-beitritt-finnlands-und-schwedens-im-eiltempo-fuer-moeglich-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden unterzeichnet Gesetz für Rüstungslieferungen an Ukraine – Wie in 1941: US-Präsident darf Kriegsgerät verleihen oder verpachten – 9.5.2022, 22:11
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden hat am Montag ein Gesetz unterzeichnet, das die Lieferung von Rüstungsgütern an die Ukraine und andere osteuropäische Staaten erleichtert. Biden sprach von einem „wichtigen Instrument zur Unterstützung der ukrainischen Regierung und des ukrainischen Volkes in ihrem Kampf zur Verteidigung ihres Landes und ihrer Demokratie“ gegen den Krieg von Russlands Präsident Wladimir Putin. „Die Kosten des Kampfes sind nicht gering. Aber ein Nachgeben gegenüber der Aggression ist noch teurer.“
Der US-Präsident wird somit bis 2023 ermächtigt, der Ukraine und anderen Staaten in Osteuropa, die vom russischen Angriffskrieg betroffen sind, militärische Ausrüstung zu leihen oder zu verpachten. Bestimmte formale Anforderungen beim Prozedere sollen ausgesetzt werden. Ein ähnliches Leih- und Pachtgesetz hatte der US-Kongress 1941 während des Zweiten Weltkriegs verabschiedet: Dies erlaubte es Amerika, zügig und in großem Umgang Rüstungsgüter an Alliierte im Kampf gegen die Nationalsozialisten zu liefern.
Die USA rüsten die Ukraine im großen Stil auf, um das Land gegen Russland zu unterstützen. Seit Kriegsbeginn Ende Februar sagten sie der ehemaligen Sowjetrepublik Waffen und Munition für mehr als 3,8 Milliarden US-Dollar (rund 3,6 Milliarden Euro) zu oder lieferten diese bereits. Biden hat den Kongress um weitere 33 Milliarden Dollar (31,2 Milliarden Euro) gebeten. 20 Milliarden davon sollen für Militärhilfe genutzt werden./nau/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55999959-biden-unterzeichnet-gesetz-fuer-ruestungslieferungen-an-ukraine-016.htm
https://orf.at/stories/3264680/
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Moskau: Landungsversuch auf Schlangeninsel abgewehrt – 9.5.2022, 21:21
Das russische Militär hat laut eigenen Angaben eine größere Landungsaktion der ukrainischen Streitkräfte auf der Schlangeninsel im Schwarzen Meer verhindert. Berichte beider Seiten haben zuletzt schwere Gefechte um die strategisch wichtige Insel nahegelegt, die 35 Kilometer vor der Küste entfernt direkt vor dem Donau-Delta im Gebiet Odessa gelegen ist.
Die russischen Streitkräfte hatten gleich zu Beginn des Krieges den ukrainischen Stützpunkt dort eingenommen. In dem Gebiet soll später das Flaggschiff der russischen Schwarzmeer-Flotte, der Panzerkreuzer „Moskwa“, nach ukrainischem Beschuss gesunken sein. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264675/
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Putin verspricht Familien in der Ukraine gefallener Soldaten Hilfe – 9.5.2022, 11:21
MOSKAU (dpa-AFX) – Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei der großen Militärparade in Moskau Verluste seiner Truppen beim Angriff auf die Ukraine eingeräumt und den Angehörigen materielle Hilfe versprochen. „Der Tod eines jeden Soldaten und Offiziers bedeutet Leid und unwiederbringlichen Verlust für die Verwandten und Liebsten“, sagte Putin am Montag. „Der Staat, die Regionen, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen tun alles, um diesen Familien Fürsorge zukommen zu lassen und ihnen zu helfen“, sagte Putin auf dem Roten Platz.
An der Parade zum 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland nahmen nach Angaben von Putin auch Soldaten teil, die im Donbass in der Ostukraine kämpfen. Dort streben prorussische Separatisten mit militärischer Hilfe Moskaus die Kontrolle über die Regionen Luhansk und Donezk an. Westliche Militärbeobachter gehen davon aus, dass Tausende russische Soldaten in dem Krieg bisher getötet wurden. Nach offiziellen Angaben Moskaus sind es bislang 1351 getötete russische Soldaten.
Besondere Hilfe werde den Kindern der Gefallenen und Verwundeten geleistet, sagte Putin. „Ein entsprechendes Präsidentendekret wurde heute unterzeichnet.“ Eine Maßnahme ist eine Quotenregelung. Demnach haben Kinder von Soldaten, die in der Ukraine gekämpft haben, Anspruch auf zehn Prozent der Studienplätze an staatlichen Hochschulen. Sie müssen dabei keine Aufnahmeprüfung an der Universität ablegen. Kadetten- und Militärschulen sind ebenfalls angehalten, solche Kinder ohne Prüfung aufzunehmen./bal/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55993294-putin-verspricht-familien-in-der-ukraine-gefallener-soldaten-hilfe-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin begründet bei Parade Angriff auf Ukraine mit Nato-Aktivitäten – 9.5.2022, 12:47
MOSKAU (dpa-AFX) – Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei der großen Militärparade in Moskau den Einmarsch in die Ukraine mit Aktivitäten der Nato im Land begründet. „Russland hat präventiv die Aggression abgewehrt, das war die einzig richtige Entscheidung“, sagte Putin am Montag auf dem Roten Platz bei der Parade zum 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Für die von Putin immer wieder geäußerte Behauptung eines bevorstehenden ukrainischen Angriffs auf Russland gibt es keine Beweise. Putin warf dem Westen auch einmal mehr vor, „Neonazis“ in der Ukraine bewaffnet zu haben.
Moskau habe immer wieder versucht, ein Abkommen für eine internationale Sicherheitslösung zu erzielen, sagte Putin. Die Nato habe aber Russlands Argumente ignoriert und damit begonnen, das ukrainische Territorium militärisch zu erschließen. Die Nato hatte in der Vergangenheit an Militärmanövern in der Ukraine teilgenommen und ukrainische Soldaten ausgebildet.
Der 69-Jährige betonte, dass der Sieg im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit den westlichen Alliierten errungen wurde, beklagte aber zugleich die dort herrschende „Russophobie“ bei den politischen Eliten. „Uns ist bekannt, dass den amerikanischen Veteranen, die zur Moskauer Parade anreisen wollten, das faktisch verboten wurde“, behauptete Putin./bal/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55994305-putin-begruendet-bei-parade-angriff-auf-ukraine-mit-nato-aktivitaeten-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin bei Gedenkmarsch für sowjetische Weltkriegssoldaten dabei – 9.5.2022, 16:47
MOSKAU (dpa-AFX) – Am traditionellen russischen Gedenkmarsch zur Erinnerung an sowjetische Soldaten im Zweiten Weltkrieg hat in diesem Jahr auch Kremlchef Wladimir Putin teilgenommen. Fernsehbilder zeigten, wie Putin, der zuvor eine Rede auf dem Roten Platz gehalten hatte, bei der Veranstaltung „Unsterbliches Regiment“ am Montag an der Spitze des Zuges durch Moskaus Innenstadt lief und anderen Teilnehmern die Hand schüttelte. Dabei trug er ein Schild mit dem Porträt seines Vaters, der einst gegen die Armee von Nazi-Diktator Adolf Hitler kämpfte.
Bei dem Gedenkmarsch zeigen Menschen jedes Jahr am 9. Mai zum „Tag des Sieges“ Fotos ihrer verstorbenen Weltkriegsangehörigen In diesem Jahr wurden auch Bilder von im Krieg gegen die Ukraine getöteten Russen gezeigt. Viele Teilnehmer hatten sich den Buchstaben Z an die Kleidung geheftet. Er gilt als Unterstützungssymbol für Russlands Angriff auf das Nachbarland und steht etwa für „Za Pobedu – Für den Sieg“. Putin war in der Vergangenheit bereits mehrfach beim „Unsterblichen Regiment“ mitgelaufen, allerdings nicht jedes Mal.
Seine Teilnahme dieses Jahr war zugleich einer seiner ersten Auftritte in einer großen Menschenmenge seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar. Mitte März hatte der Kremlchef zwar vor Zehntausenden Zuschauern im Moskauer Luschniki-Stadion gesprochen – allerdings in einiger Entfernung von den Rängen auf einer großen Bühne.
Nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin nahmen am jüngsten „Unsterblichen Regiment“ anlässlich des 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland mehrere Hunderttausend Menschen teil. In den vergangenen beiden Jahren war die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Aktion wurde unter ihrem jetzigen Namen erstmals 2012 in der sibirischen Großstadt Tomsk begangen. Inzwischen gibt es den Gedenkmarsch in vielen größeren Städten Russlands und teilweise auch im Ausland./bal/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55997523-putin-bei-gedenkmarsch-fuer-sowjetische-weltkriegssoldaten-dabei-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin: Schrecken eines Weltkriegs dürfen sich nicht wiederholen – 9.5.2022, 10:35
MOSKAU (dpa-AFX) – Kremlchef Wladimir Putin hat zum 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg vor einem neuen Weltkrieg gewarnt. Der damalige Kampf bedeute nicht nur die Verpflichtung, das Andenken derer zu erhalten, die den Nazismus besiegt hätten. Aufgabe sei es, „wachsam zu sein und alles zu tun, damit sich die Schrecken eines globalen Krieges nicht wiederholen“, sagte Putin am Montag bei der größten Militärparade des Landes auf dem Roten Platz in Moskau.
Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine überschattete den 9. Mai, der als „Tag des Sieges“ über den Diktator Adolf Hitler gefeiert wird. Auch heute werde im Donbass in der Ostukraine für die Sicherheit Russlands gekämpft, sagte Putin. Der Kreml spricht dabei nicht von Krieg, sondern von einer „militärischen Spezial-Operation“. Die mit einem Großaufgebot an Uniformierten gesicherte Innenstadt von Moskau glich einer Festung.
Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. Russland begeht am 9. Mai mit dem „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland seinen wichtigsten Feiertag./mau/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55992692-putin-schrecken-eines-weltkriegs-duerfen-sich-nicht-wiederholen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin würdigt bei Parade Militäreinsatz in Ukraine – 9.5.2022, 9:35
MOSKAU (dpa-AFX) – Kremlchef Wladimir Putin hat bei der Militärparade in Moskau den Einsatz der russischen Streitkräfte in der Ukraine gewürdigt. Die Soldaten kämpften im Donbass in der Ostukraine für die Sicherheit Russlands, sagte Putin am Montag auf dem Roten Platz in Moskau. Die Ukraine habe sich aufgerüstet mit Waffen der Nato und so eine Gefahr dargestellt für das Land. Russland feierte den 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Der für Russland heilige Feiertag wurde überschattet von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Der Kreml spricht dabei nicht von Krieg, sondern von einer „militärischen Spezial-Operation“. Dieses Mal wird kein ausländischer Staatschef bei der Parade zu Gast sein. Die mit einem Großaufgebot an Uniformierten gesicherte Innenstadt glich einer Festung.
Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. Russland begeht am 9. Mai mit dem „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland seinen wichtigsten Feiertag./mau/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55992025-putin-wuerdigt-bei-parade-militaereinsatz-in-ukraine-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – ROUNDUP 2: Russland sagt Luftshow wegen unpassenden Wetters bei Moskauer Militärparade ab – Während der Parade: heiter bis wolkig, kein Regen – Absage der Luftshow auch in anderen russischen Millionenstädten – 9.5.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Die russische Führung hat die Luftshow bei der Moskauer Militärparade abgesagt. „Der Luftteil findet wegen des Wetters nicht statt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Montag. Ursprünglich sollten 77 Flugzeuge und Hubschrauber an der Militärparade teilnehmen. Medienberichten zufolge war geplant, dass die Kampfflugzeuge am Himmel ein „Z“ bilden, das Symbol für Russlands Militäreinsatz in der Ukraine.
Während der Parade war der Himmel über dem Roten Platz heiter bis wolkig. Es gab keinen Regen. Am Vorabend der Parade hatte der Direktor des staatlichen Wetterdienstes Gidrometzentr, Roman Wilfand, die Durchführung der Flugschau noch als wahrscheinlich bezeichnet. Die Wetterbedingungen würden dies voraussichtlich zulassen, da die Wolkendecke höher als 300 Meter sei und die Wolken zudem mit Chemikalien auseinander getrieben werden könnten, sagte er.
Offiziell ebenfalls witterungsbedingt ausgefallen sind die Flugshows als Teil der Militärparade in den russischen Millionenstädten St. Petersburg, Jekaterinburg, Nowosibirsk und Samara. Auch in Russlands Fernem Osten, in den Städten Chabarowsk und Komsomolsk-am-Amur, wurden zuvor geplante Flugeinlagen abgesagt. In der Millionenstadt Wolgograd, die zum Jubiläum des Weltkriegsendes für einen Tag wieder in Stalingrad umbenannt wurde, war die Luftwaffe bei der Parade hingegen zu sehen.
Leonid Wolkow, Vertrauter des Kremlkritikers Alexej Nawalny, nannte die plötzliche und gleichzeitige Absage von mehreren Flugshows in den größten russischen Städten einen Beweis „für eine politische Entscheidung“. Er könne sich gut vorstellen, dass der Geheimdienst FSB die Veranstaltungen wegen „operativer Informationen, dass etwas Unschönes vorbereitet“ werde, verboten habe, schrieb Wolkow auf seinem Telegram-Kanal. Er könne sich nun Säuberungen bei der russischen Luftwaffe vorstellen./bal/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55995652-roundup-2-russland-sagt-luftshow-bei-moskauer-militaerparade-ab-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Polizei in Berlin bei Gedenken an Weltkriegsende im Großeinsatz – Ukrainischer Außenminister tadelt Entscheidung: ukrainische Fahnen nicht wie russische Symbole behandeln – Pro und Kontra seitens der Politik – 9.5.2022, 15:11
BERLIN (dpa-AFX) – Mit Kranzniederlegungen und Kundgebungen ist in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa vor 77 Jahren erinnert worden. Der russische Botschafter Sergej J. Netschajew legte am Montag an den sowjetischen Ehrenmälern im Treptower Park und in der Nähe des Brandenburger Tores Kränze nieder. Hunderte Menschen beteiligten sich an den verschiedenen Gedenkveranstaltungen, die Einsatzleitung sprach am Nachmittag von einem bis dahin ruhigen Verlauf. Rund 1800 Polizistinnen und Polizisten waren nach Behördenangaben im Stadtgebiet unterwegs.
Am 9. Mai feiert Russland traditionell den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland. In Deutschland ist der 8. Mai der Gedenktag, auf diesen Tag hatten sich auch die Gedenkveranstaltungen der Ukrainer in der Hauptstadt konzentriert. Botschafter Andrij Melnyk und Veteranen der ukrainischen Armee hatten die Gedenkstätte am Brandenburger Tor bereits am Sonntag besucht.
Am Montag nahmen nach Polizeiangaben rund 200 Menschen an der offiziellen Gedenkveranstaltung im Treptower Park teil, rund 500 Menschen versammelten am Brandenburger Tor. Viele von ihnen trugen rote Blumen und erinnerten mit Schwarz-Weiß-Fotos an gefallene Soldaten.
Bei der Veranstaltung im Treptower Park waren russische Fahnen zu sehen. Gäste der Delegation durften diese tragen, wie die Polizei betonte. An 15 Gedenkstätten hatte die Polizei zuvor russische und ukrainische Fahnen, Uniformen sowie Marsch- und Militärlieder verboten, das Verbot galt aber nicht für Diplomaten und Veteranen des Weltkriegs. Am Sonntag hatte die Polizei bei Gedenkveranstaltungen in Berlin mehrfach eingegriffen, unter anderem beim Entrollen einer etwa 25 Meter langen Ukraine-Fahne.
Die Ukraine kritisierte das Verbot. Berlin habe damit „einen Fehler gemacht“, teilte Außenminister Dmytro Kuleba mit. Es sei falsch, ukrainische Fahnen ebenso zu behandeln wie russische Symbole.
Kritik kam auch von Politikern. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sagte RTL/ntv: „Ich hätte das anders entschieden, weil ich glaube, das hilft Putins Propaganda am Ende.“
Polizeipräsidentin Barbara Slowik verteidigte die Entscheidung. Sie sei notwendig gewesen, um ein würdiges Gedenken zu gewährleisten und Auseinandersetzungen zu vermeiden. Im Vorfeld hatten die Sicherheitsbehörden angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine von einer „sehr sensiblen Gefährdungslage“ gesprochen.
Parallel zu den Gedenkveranstaltungen wollten im Lauf des Montags auch Demonstranten gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine protestieren. Mehrere Dutzend Menschen waren am Tiergarten unterwegs, vereinzelt habe die Polizei „zurückhaltend eingegriffen“, wenn sich Menschen gestritten hätten, sagte der Einsatzleiter.
Angekündigt war auch eine größere pro-russische Demonstration am Sowjetischen Ehrenmal am Brandenburger Tor. Daran wollten laut Polizei auch rund 150 Mitglieder der Rockergruppe „Nachtwölfe“ teilnehmen – die Gruppe gilt als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Mitglieder waren nach Angaben der Polizei am frühen Nachmittag noch auf der Anreise außerhalb von Berlin. Die Polizei kündigte an, die Motorradfahrer an der Stadtgrenze zu kontrollieren./mvk/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55996346-roundup-polizei-in-berlin-bei-gedenken-an-weltkriegsende-im-grosseinsatz-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen sieht Fortschritte bei Sanktionsverhandlungen – 9.5.2022, 22:26
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sieht nach einem Treffen mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban Fortschritte bei den ins Stocken geratenen EU-Verhandlungen über weitere Sanktionen gegen Russland. „Das Gespräch mit Premierminister Viktor Orban heute Abend war hilfreich“, schrieb sie gestern auf Twitter. „Wir haben Fortschritte gemacht, aber es ist noch mehr Arbeit nötig.“ Dabei gehe es auch um die regionale Zusammenarbeit für eine bessere Infrastruktur für Öllieferungen.
Von den Leyen war am Nachmittag nach Ungarn gereist. Zuvor hatte Ungarns Außenminister Peter Szijjarto angekündigt, eine Entscheidung zu dem wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geplanten Importstopp zu blockieren. Verhandlungen zum nächsten Sanktionspaket der EU stecken seit Tagen fest, da Ungarn und andere Länder weitgehende Ausnahmeregeln von einem geplanten Ölembargo fordern. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264681/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55999634-von-der-leyen-sieht-fortschritte-mit-ungarn-bei-oel-embargo-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998045-blockade-bei-oel-embargo-von-der-leyen-reist-nach-ungarn-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UNGARN – Ungarn kündigt Veto gegen EU-Sanktionsbeschluss zu russischem Öl an – 9.5.2022, 16:35
BUDAPEST (dpa-AFX) – Das EU-Land Ungarn will gegen das geplante Embargo der Europäischen Union gegen russische Erdöl-Importe sein Veto einlegen. „Ungarn wird (im EU-Rat) nicht für dieses Paket stimmen, denn die ungarischen Menschen dürfen nicht den Preis für den Krieg (in der Ukraine) bezahlen“, sagte Außenminister Peter Szijjarto am Montag im Budapester Parlament. Damit das Sanktionspaket umgesetzt werden kann, müssen alle Länder zustimmen.
In Verhandlungen, die seit letzter Woche andauern und in dieser Woche weitergehen, erzielten die EU-Länder noch keine Einigung über ein Öl-Embargo gegen Russland. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, Ungarn, der Slowakei und Tschechien noch mehr Zeit einzuräumen, um den Lieferstopp vollständig umzusetzen. Ungarn – aber auch anderen Ländern – ging der Vorschlag allerdings nicht weit genug.
Das Sanktionspaket bedeute für Ungarn „nur Probleme“, meinte Szijjarto am Montag. Es halte keine Lösungen dafür bereit, wie das von russischem Öl abhängige Land die ausfallenden Importe ersetzen könne. „Dieser Brüsseler Vorschlag kommt einer Atombombe gleich, die auf die ungarische Wirtschaft abgeworfen wird“, sagte er. Denselben Vergleich hatte bereits der rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban in einem Rundfunk-Interview am letzten Freitag bemüht./gm/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55997373-ungarn-kuendigt-veto-gegen-eu-sanktionsbeschluss-zu-russischem-oel-an-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz gegen sofortiges Einfuhrverbot von russischem Gas – 9.5.2022, 15:19
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht Deutschland auf einem guten Weg, um die Einfuhren von russischem Öl und Gas zu stoppen. Allerdings betonte er erneut, dass ein sofortiges Verbot von Gaslieferungen keine richtige Antwort auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine wäre, da der Schaden für die deutsche Wirtschaft zu groß sei.
Gemeinsam mit den Partnern und Verbündeten habe Deutschland historisch beispielslose Sanktionen gegen Russland verhängt. „Wir arbeiten daran, die Einfuhren von russischem Öl und Gas so schnell wie möglich auf Null zu fahren. Da kommen wir schnell voran, schneller als mancher vielleicht erwartet“, sagte Scholz auf dem Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Allerdings dürfe man bei allen Sanktionen sich selbst nicht mehr schaden als Russland.
„Ich muss hier niemanden sagen, was hier etwa ein sofortiger Stopp von Gas für die Chemie-, Stahl- oder Metallindustrie bedeuten würde. Niemandem ist damit geholfen, wenn hier die Lichter ausgehen. Uns nicht und der Ukraine auch nicht“, sagte Scholz.
In seiner Rede kritisiert Scholz Präsident Wladimir Putin dafür, ein revanchistisches Projekt eines russischen Imperiums zu verfolgen und damit den Frieden in Europa aufs Spiel gesetzt zu haben. Damit dürfe er nicht durchkommen. „Der Frieden in Europa ruht auf einem entscheidenden Grundsatz: Grenzen werden nicht gewaltsam verschoben“, sagte Scholz. „Alles andere hieße, Pandoras Büchse zu öffnen.“
Daher müsse man Putins Krieg stoppen, denn nur dann sei Freiheit möglich. Sein Vorgehen hinzunehmen, hieße den Aggressor in seinem verbrecherischen Tun noch zu bestärken.
Auf dem DGB-Kongress wurde Yasmin Fahimi unterdessen zur ersten Frau an der Spitze des DGB gewählt. Sie tritt damit die Nachfolge von Reiner Hoffmann an, der seit 2014 DGB-Chef war. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55996465-scholz-gegen-sofortiges-einfuhrverbot-von-russischem-gas-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Ex-Caritas-Präsident Küberl verteidigt Gewaltlosigkeit – Früherer Caritas-Chef zu Überfall Russlands auf die Ukraine: „Es kann keine Neutralität gegenüber Opfern geben“ – Ziel müsse immer die Eindämmung von Kriegen sein – 9.5.2022
Graz, 09.05.2022 (KAP) Der frühere Caritas-Präsident Franz Küberl wendet sich gegen einen angesichts der Gräuel im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vielfach postulierten Abschied von Gewaltlosigkeit als Wert und staatliche Regel. Der brutale Überfall Russlands auf die Ukraine lasse spüren, „dass es keine Neutralität gegenüber Opfern geben kann“, betonte Küberl in seinem um Differenzierung bemühten Beitrag in der „Kleinen Zeitung“ (Sonntag). Ziel müsse es gleichwohl immer sein, Kriege einzudämmen, plädierte der Ex-Caritas-Chef. So könnten Maßnahmen zur Eindämmung von Aufrüstung und das Festhalten bzw. Weiterentwickeln internationaler Vereinbarungen Kriegsgefahren wenigstens mindern.
„Mir ist klar, dass der Ausstieg aus der Kriegslogik jetzt nicht geht, weil das nicht gewollt ist“, hielt Küberl mit Blick auf den Krieg in der Ukraine fest. „Konfliktlösung auf gewaltärmere und hoffentlich damit Gesellschaften und Menschenleben weniger gefährdende Formen umzustellen, ist eine Aufgabe von vielen Generationen“, hielt er fest: „Aber wir können heute damit beginnen, durch das Nadelöhr einer humaneren Ethik und Umgangsweise zwischen Staaten, Ethnien, Religionen, Weltanschauungen zu gehen.“
Trotz enormer Rückschläge hätten die Staaten in den vergangenen 125 Jahren treffsichere Regeln der Gewaltminderung und der Ausweitung von Gewaltlosigkeit weiterentwickelt; Küberl verwies dazu u.a. auf das Völkerrecht, die Haager Landkriegsordnung, die Deklaration der Menschenrechte, Abrüstungsübereinkommen, Institutionen wie die UNO oder den KSZE-Prozess, der u.a. in der Verpflichtung resultierte, staatliche Grenzen nicht mit Gewalt zu ändern.
Derartige internationale Vereinbarungen und Prozesse könnten das Risiko gewalttätiger Ereignisse substanziell reduzieren, zeigte sich Küberl überzeugt. „Sie geben keinen absoluten Schutz. Das macht sie aber nicht unnötig. Im Gegenteil, wir müssen darüber nachdenken, wie wir sie weiterentwickeln, nicht, wie wir sie abschaffen.“ Dass sich alle Mitglieder des UN-Sicherheitsrates dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag unterwerfen, benannte der Ex-Caritas-Präsident als ein Ziel.
Als wesentlich erachtet Küberl zudem Maßnahmen gegen die weltweite Aufrüstung. Dazu schlägt er etwa die Einführung von 30 Prozent Quellensteuern beim An- bzw. Verkauf von Waffen vor, um wenigstens die Zerstörungen, die Waffen hinterlassen, wieder zu beheben. Waffenexporterlaubnisse sollten an reale Rechtsstaatlichkeit der bestellenden Länder andocken. „Waffenproduzenten sollten zudem verpflichtet werden, in der Betreuung von Flüchtlingen aus den Krisengebieten, in denen sie mit ihren Exporten Geld verdienen, tätig zu werden“, so eine weitere Vision Küberls.
*** Friedensimpulse des Papstes
In die Pflicht nahm der langjährige Caritas-Präsident schließlich auch Kirchen und Religionen mit Werten wie der Gleichwertigkeit aller Menschen, Gewaltächtung und Gerechtigkeit. „Wir dürfen vom Papst erwarten (von wem sonst noch?), dass er Friedensimpulse setzt, auch überraschende und von Debatten begleitete“, spielte der Ex-Caritas-Chef offensichtlich auf die anhaltenden und auch öffentlich kontrovers diskutierten diplomatischen Bemühungen des Vatikans um die Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine an; dabei hatte der Papst zuletzt auch seine Bereitschaft erklärt, nach Moskau zu fahren, um Präsident Wladimir Putin zu treffen.
Entsprechende päpstliche Friedensimpulse könnten auch von einem Dialog mit der russischen Orthodoxie ausgehen, fügte Küberl hinzu. Als eine Grundlage dazu sieht er das Soziallehredokument des Bischofskonzils der russisch-orthodoxen Kirche, „das Nationalismus und Krieg moralisch wie theologisch als abzulehnende Mittel der Politik verurteilt“. Rom und Moskauer Patriarchat können „gemeinsam gegen Hasspredigten im Namen des Glaubens auftreten und Vorschläge für Maßnahmen zur Beschränkung von Kriegen formulieren“, so Küberl
https://www.kathpress.at/goto/meldung/2142122/ex-caritas-praesident-kueberl-verteidigt-gewaltlosigkeit
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GROSSBRITANNIEN – NORDIRLAND – ROUNDUP 3/Schwere Regierungsbildung in Nordirland: Druck auf Protestantenpartei – 9.5.2022
BELFAST/LONDON (dpa-AFX) – Nach dem historischen Erfolg der pro-irischen Partei Sinn Fein bei der Parlamentswahl in Nordirland steigt der Druck auf die Protestantenpartei DUP, ihre Blockadehaltung bei der Bildung einer Einheitsregierung zu beenden.
Mahnungen zu einer raschen Regierungsbildung kamen aus London, Dublin und Washington. Großbritanniens Nordirland-Minister Brandon Lewis traf sich am Montag in Belfast mit Vertretern der wichtigsten Parteien der zum Vereinigten Königreich gehörenden Provinz.
Das Ergebnis der Wahl vom Donnerstag gilt als historisch: Mit Sinn Fein als stärkster Kraft steht erstmals einer Partei das Amt der Regierungschefin zu, die sich für die Loslösung Nordirlands von Großbritannien und eine Vereinigung mit der Republik Irland einsetzt.
Eine schnelle Regierungsbildung ist allerdings nicht in Sicht. Laut dem als Karfreitagsabkommen bekannten Friedensschluss von 1998 müssen sich die jeweils stärksten Parteien der beiden konfessionellen Gruppen in der früheren Bürgerkriegsregion auf eine Einheitsregierung einigen, andernfalls droht die politische Lähmung.
Doch genau das zeichnet sich ab, denn es gibt Streit um den Brexit-Sonderstatus des Landesteils. Die DUP will der Einheitsregierung mit der katholisch-republikanischen Sinn Fein nur zustimmen, falls die als Nordirland-Protokoll bezeichnete Vereinbarung im Brexit-Abkommen außer Kraft gesetzt wird.
Das Nordirland-Protokoll soll Kontrollen an der Grenze zum EU-Mitglied Republik Irland vermeiden und so neue Konflikte verhindern. Dafür müssen nun aber Waren kontrolliert werden, wenn sie von Großbritannien nach Nordirland gebracht werden. Anhänger der Union fürchten, dass dies zu einer Entfremdung führt. Eine Mehrheit der neu gewählten nordirischen Abgeordneten unterstützt die Vereinbarung mit der EU aber.
DUP-Chef Jeffrey Donaldson rechtfertigte die Position seiner Partei. „Wir wollen, dass die politischen Institutionen funktionieren“, sagte der Politiker in Belfast. Das könne aber nicht geschehen, solange die „Grenze im Meer“ nicht beseitigt sei.
Der irische Premierminister Micheal Martin warnte die DUP unterdessen, sie werde weiter an Unterstützung in der Bevölkerung verlieren, sollte sie sich nicht den drängendsten Themen wie etwa den steigenden Lebenshaltungskosten annehmen. „Das war eine Wahl, bei der es um aktuelle Themen ging. Und daher denke ich, dass Parteien an Unterstützung verlieren könnten, wenn sie nicht auf das reagieren, was ihnen die Menschen an der Türschwelle gesagt haben“, sagte Martin dem irischen Sender RTÉ. Bereits am Wochenende hatte auch ein Sprecher der US-Regierung zur raschen Regierungsbildung aufgerufen.
Die Menschen in dem Landesteil verdienten eine stabile Regierung, sagte auch Nordirland-Minister Lewis. Er betonte: „Wir müssen die offenen Fragen im Zusammenhang mit dem Nordirland-Protokoll angehen, und wir wollen das im Einvernehmen mit der EU tun.“ Zugleich drohte Lewis erneut damit, London könne die Abmachung mit Brüssel aussetzen.
Sinn-Fein-Spitzenkandidatin Michelle O’Neill sagte am Montag in Richtung London, sie habe Sorge, die nordirische Gesellschaft werde von der britischen Regierung und der DUP „erpresst“. Dies sei nicht akzeptabel.
Der britische Premier Boris Johnson plant laut seinem Sprecher bislang nicht, sich persönlich in die Bemühungen um eine Regierungsbildung einzuschalten. Auch der Sprecher betonte am Montag, dass sich die Regierung Schritte vorbehält, um die eingegangenen Verpflichtungen aus dem Protokoll außer Kraft zu setzen. Zwar sei eine Verhandlungslösung mit der EU vorzuziehen, doch deren Vorschläge vom vergangenen Jahr seien kontraproduktiv gewesen. Er schloss nicht aus, dass dazu ein neues Gesetz auf den Weg gebracht werden könnte.
Die Chefin der nordirischen Alliance Party, Naomi Long, warf Johnson vor, den Streit um das Protokoll für die eigenen Ziele zu instrumentalisieren. „Das Nordirland-Protokoll ist Johnsons Baby, es wurde unter seiner Führung geboren“, so Long weiter. Der Premier müsse nun gemeinsam mit der EU Lösungen finden, damit es funktioniere. Das sei die einzige Sache, die der Wirtschaft des Landesteils die benötigte Sicherheit bringe. Die überkonfessionelle Alliance Party, die den Streit zwischen Befürwortern und Gegnern einer irischen Vereinigung hinter sich lassen will, konnte die Zahl ihrer Mandate im nordirischen Parlament mehr als verdoppeln und ist nun drittstärkste Kraft./bvi/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55998423-roundup-3-schwere-regierungsbildung-in-nordirland-druck-auf-protestantenpartei-016.htm
GROSSBRITANNIEN – Steigende Preise: Deutlich mehr Briten lassen Mahlzeiten aus – 9.5.2022
LONDON (dpa-AFX) – Immer mehr Haushalte in Großbritannien lassen einer Umfrage zufolge aus finanziellen Gründen Mahlzeiten aus oder reduzieren sie. Von Januar bis April stieg diese Zahl der britischen Food Foundation zufolge um 57 Prozent und betraf im Frühjahr rund sieben Millionen Menschen. Die Organisation ließ für ihre Auswertung im April mehr als 10 000 Erwachsene in Großbritannien befragen. Fünf Prozent der Haushalte haben demnach sogar mindestens einen ganzen Tag gar nichts gegessen, weil sie sich keine Lebensmittel leisten konnten.
Der starke Anstieg der Preise für Lebensmittel und Energie bedeute für viele Familien eine „katastrophale Situation“, sagte die Chefin der Food Foundation, Anna Taylor, einer Mitteilung vom Montag zufolge. „Die Situation entwickelt sich rapide von einer wirtschaftlichen Krise hin zu einer Gesundheitskrise.“ Man könne nicht von Tafeln erwarten, diese Krise zu lösen. Die Organisation forderte die britische Regierung auf, Maßnahmen gegen steigende Lebensmittelpreise zu ergreifen und Unterstützungsleistungen so zu erhöhen, dass die steigenden Preise ausgeglichen werden.
Die Verbraucherpreise haben in Großbritannien wie auch in vielen anderen Ländern zuletzt enorm zugelegt. Im März stiegen sie im Vergleich zum Vorjahresmonat um sieben Prozent./swe/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55994838-steigende-preise-deutlich-mehr-briten-lassen-mahlzeiten-aus-016.htm
GROSSBRITANNIEN – Personalnot: EasyJet reduziert Sitzplätze – 9.5.2022
Der britische Billigflieger easyJet reduziert wegen Personalnot sein Sitzplatzangebot. In den 60 in Großbritannien stationierten Maschinen vom Typ Airbus A319 könnten die Kundinnen und Kunden künftig nur noch je 150 statt 156 Sitze reservieren, teilte easyJet heute mit. Das Bordpersonal kann easyJet damit von vier auf drei Menschen reduzieren.
Der Billigflieger musste wegen Personalnot bereits Anfang April von 1.600 Flügen täglich Hunderte streichen. Viele Beschäftigte mussten wegen einer CoV-Infektion zu Hause bleiben und fehlten daher – ausgerechnet als die Nachfrage nach Flügen kräftig zunahm.
Arbeitskräfte sind derzeit rar in der Branche – Fluggesellschaften und Flughäfen nicht nur in Großbritannien suchen händeringend Personal. Während der Pandemie hatte die Branche viele Menschen entlassen. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264567/
GROSSBRITANNIEN – Englische Flughäfen kämpfen wegen Personalengpässen mit hohem Andrang – 9.5.2022
BIRMINGHAM (dpa-AFX) – An den Flughäfen der englischen Städte Birmingham und Manchester haben Passagiere am Montag teilweise stundenlang vor den Sicherheitskontrollen warten müssen. Wartende beschrieben die Situation auf Twitter unter anderem als „absolutes Chaos“.
Der Flughafen in Birmingham erklärte die Situation mit Personalengpässen und einem hohen Andrang, nachdem die verbliebenen Corona-Reisebeschränkungen aufgehoben wurden. Mehr als 40 Prozent der Belegschaft hätten während der Pandemie entlassen werden müssen. Im vergangenen November habe man dann wieder eine Einstellungsoffensive begonnen. Der Nachrichtenagentur PA zufolge warten etliche dieser neuen Beschäftigten noch auf notwendige Sicherheitsfreigaben.
Auch an Londoner Flughäfen wie Heathrow oder Stansted kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu sehr langen Schlangen. Airlines wie British Airways oder Easyjet strichen außerdem immer wieder Flüge wegen Personalengpässen, auch aufgrund von Corona-Infektionen. Vom Billigflieger Easyjet hieß es nun, man wolle teilweise die verfügbaren Sitzplätze in Fliegern reduzieren, um statt mit vier Flugbegleitern mit nur drei fliegen zu dürfen.
Der britische Verkehrsminister Grant Shapps will PA zufolge eine neue Regelung einführen, mit der Berufsanfänger in der Luftfahrt bereits ihre Trainings beginnen dürfen, ohne vorher alle Sicherheitsfreigaben abwarten zu müssen./swe/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55995555-englische-flughaefen-kaempfen-wegen-personalengpaessen-mit-hohem-andrang-016.htm
EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – Verfassungskonvent gefordert: Macron wirbt für umfassende Änderungen der EU-Verträge und weitreichend Reformen der Europäischen Union – Zeitgleich veröffentlicht: 13 EU-Staaten gegen Verfassungskonvent – Unter den 13 Staaten u.a. Dänemark, Polen, Rumänien, Tschechien und andere nördliche und östliche Länder – Europa funktioniert: Verfassungsänderungen waren kein Konferenzziel – Macron: nicht von Zögerlichen aufhalten, sondern von Avantgarde mitreißen lassen – 9.5.2022
STRASSBURG (dpa-AFX) – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht sich stark für eine umfassende Reform der Europäischen Union sowie eine Änderung der EU-Verträge. Den Vorschlag des Europaparlaments, dazu einen Verfassungskonvent einzuberufen, unterstütze er, sagte Macron am Montag in Straßburg. „Wir werden unsere Texte reformieren müssen. Einer der Wege zu dieser Reform ist die Einberufung eines Konvents zur Revision der Verträge.“ Reformbedürftig seien etwa der Vertrag von Maastricht zum Euro und einer einheitlichen Geldpolitik oder das Schengener Abkommen zum Wegfall fester Grenzkontrollen innerhalb der EU, sagte Macron bei der Abschlussfeier einer Konferenz zur Zukunft Europas.
Zeitgleich zur Ankündigung Macrons veröffentlichten 13 EU-Staaten ein Papier, in dem sie sich gegen einen Verfassungskonvent aussprachen. „Wir haben bereits ein Europa, das funktioniert“, heißt es in der Stellungnahme. Es gebe keinen Grund institutionelle Reformen durchführen, um Ergebnisse abzuliefern. „Wir erinnern daran, dass Vertragsänderungen nie ein Ziel der Konferenz waren.“ Das Papier wurde vor allem von nördlichen und östlichen EU-Ländern unterstützt, darunter Dänemark, Polen, Rumänien und Tschechien.
Macron warnte davor, sich von den Zögerern bei Reformvorhaben ausbremsen zu lassen. Man müsse sich vor der Anvant-Garde nicht fürchten, sondern mitreißen lassen. Der Wille, die 27 Mitgliedsstaaten zusammenzuhalten, bremse nach seiner Einschätzung die Ambitionen der EU bereits seit längerem.
Für eine Änderung der EU-Verträge ist in der Regel ein kompliziertes Verfahren vorgesehen: Regierungen, das EU-Parlament oder die EU-Kommission können entsprechende Entwürfe vorschlagen, die dann den Staats- und Regierungschefs sowie den nationalen Parlamenten übermittelt werden. Wenn die Staats- und Regierungschefs mit einfacher Mehrheit den Änderungsvorschlägen zustimmen, wird ein Konvent von Vertretern der nationalen Parlamente, der Staats- und Regierungschefs, des EU-Parlaments und der Kommission einberufen. Dieser kann einstimmig eine Empfehlung zu den Entwürfen annehmen. Zudem müssen die Änderungen im Einklang mit den nationalen Verfassungen in Kraft gesetzt werden./evs/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55996920-macron-wirbt-fuer-aenderung-der-eu-vertraege-und-umfassende-reformen-016.htm
EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2/EU-Zukunftskonferenz: Spitzenpolitiker werben für Vertragsreform – 9.5.2022
STRASSBURG (dpa-AFX) – Mehr Macht für das EU-Parlament und weniger Veto-Rechte für einzelne Mitgliedstaaten: Bürgerinnen und Bürger haben Vorstellungen für eine Reform des Staatenverbunds den Präsidentinnen des EU-Parlaments, der EU-Kommission sowie dem französischen Präsidenten übergeben. Roberta Metsola, Ursula von der Leyen und Emanuel Macron betonten am Montag in Straßburg zum Abschluss der Konferenz zur Zukunft Europas ihren Willen, eine Modernisierung der Union voranzubringen.
Macron machte sich stark für eine umfassende Reform der Europäischen Union sowie eine Änderung der grundlegenden Verträge. Den Vorschlag des Europaparlaments, dazu einen Verfassungskonvent einzuberufen, unterstütze er, sagte Macron in Straßburg. „Wir werden unsere Texte reformieren müssen.“ Einer der Wege sei Einberufung eines Konvents. Reformbedürftig seien etwa der Vertrag von Maastricht zum Euro und der Geldpolitik oder das Schengener Abkommen zum Wegfall fester Grenzkontrollen.
Von der Leyen will die Bürger bei Gesetzesvorhaben stärker einbinden. Sie werde vorschlagen, Bürgerforen Zeit und die Mittel für Empfehlungen zu geben, bevor wichtige Vorschläge präsentiert werden, sagte die Deutsche. „Denn Demokratie endet nicht mit Wahlen, Konferenzen oder Übereinkommen.“ Sie stehe immer auf der Seite derjenigen, die die EU reformieren wollen, damit sie besser funktioniere – auch wenn es nötig sei, dafür die Verträge zu ändern.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte bei einem Treffen mit Macron am Montagabend in Berlin, dass es nun um „neuen Schwung“ für Europa gehe. Der „entsetzliche Angriffskrieg“ Russlands auf die Ukraine schweiße die europäischen Partner zusammen. „Die Ukraine gehört zur europäischen Familie.“ Scholz verwies auf die von der Regierung in Kiew vorgelegten Beitrittsanträge und hob zudem die EU-Beitrittsprozesse der Staaten des westlichen Balkans hervor.
Skeptisch äußerte sich der Kanzler zu Änderungen der EU-Verträge. Größere Effizienz in vielen Feldern lasse sich auch noch erreichen, ohne dass man gleich an Vertragsänderungen gehen müsse, sagte er. Zum Beispiel seien Mehrheitsentscheidungen in mehr Politikfeldern möglich als das heute der Fall sei.
Zentrale Frage ist nun, wie die EU-Institutionen auf die Vorschläge reagieren. In einer gemeinsamen Erklärung hatten sich die wichtigsten politischen EU-Institutionen zwar dazu verpflichtet, den Empfehlungen der Konferenz grundsätzlich Folge zu leisten. Zeitgleich zur Ankündigung Macrons veröffentlichten 13 EU-Staaten aber bereits ein Papier, in dem sie sich gegen einen Verfassungskonvent aussprachen. „Wir haben bereits ein Europa, das funktioniert“, heißt es in der Stellungnahme. Es gebe keinen Grund, institutionelle Reformen durchzuführen, um Ergebnisse abzuliefern. „Wir erinnern daran, dass Vertragsänderungen nie ein Ziel der Konferenz waren.“
Das Papier wurde vor allem von nördlichen und östlichen EU-Ländern unterstützt. Konkret stehen dahinter Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Malta sowie Polen, Rumänien, Slowenien und Schweden. Dass die EU zu einer Art Vereinigte Staaten von Europa wird, in dem einzelne Länder wie Polen oder Ungarn Entscheidungen nicht mehr alleine blockieren könnten, ist mit Blick auf das Papier eher unrealistisch.
Im Rahmen der Zukunftskonferenz hatte es rund ein Jahr regionale und nationale Diskussionen gegeben, online und offline, mit Bürgern, Spitzen- und Lokalpolitikern. Mehrmals trafen sich Abgeordnete des Europaparlaments und der nationalen Parlamente, Vertreter der EU-Regierungen sowie der EU-Kommission mit zufällig ausgewählten Bürgern. Am Ende einigte man sich auf 49 Vorschläge und mehr als 300 Maßnahmen zur Zukunft der EU.
„Die Ergebnisse der Konferenz dürfen nicht in der Schublade verschwinden“, sagte Staatsministerin Anna Lührmann der Deutschen Presse-Agentur. Die EU-Institutionen sollten rasch die Umsetzung der Vorschläge prüfen und den Bürgerinnen und Bürgern eine Rückmeldung geben, so die Grünen-Politikerin. „Ich setze mich im Rat dafür ein, dass die Stimme der Bürgerinnen und Bürger gehört wird“, versprach Lührmann.
Im Rat der Europäischen Union treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten, um Beschlüsse zu fassen. Zudem steht im Juni der nächste reguläre EU-Gipfel an, bei dem über die weiteren Folgen der Zukunftskonferenz gesprochen werden dürfte./mjm/DP/men © 2022 dpa-AFX
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EUROPÄISCHE UNION – Medical Device Regulation (MDR): Zahlreiche Medizinprodukte drohen vom Markt zu verschwinden – Medizinprodukthersteller: „nicht praxistauglich“ – Schlechtere Versorgungslage droht – Fehlen Nischenprodukte, dann entsteht das Risiko des Ersatzes durch inadaequate Medizinprodukte – Forderung: Altzertifikate unbürokratisch verlängern und MDR überarbeiten – 9.5.2022
Berlin – Viele Medizinprodukte werden als Folge der neuen EU-Verordnung für Medizinprodukte schon jetzt vom Markt genommen, weitere drohen spätestens 2024 zu verschwinden. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) mit Medical Mountains GmbH und dem Deutschen Industrieverband Spectaris, für die 378 Hersteller von Medizinprodukten ihre Antworten abgegeben haben.
Die Europäische Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation – MDR) gilt seit dem 26. Mai vergangenen Jahres verbindlich für die Hersteller von Medizinprodukten in der EU. Durch sie wurden jahrzehntelang etablierte Prozesse des Inverkehrbringens und der Bereitstellung von Medizinprodukten auf dem Markt abgelöst.
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die MDR für die Hersteller von Medizinprodukten an vielen Stellen nicht praxistauglich ist“, warnte Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik bei Spectaris. Zahlreiche Bestandsprodukte würden vom Markt genommen – und zwar in allen der 21 abgefragten Anwendungsgebieten.
Laut Befragung streicht mindestens die Hälfte der darin tätigen Unternehmen in 16 Anwendungsgebieten beziehungsweise Produktgruppen einzelne Produkte, ganze Produktlinien oder gar komplette Sortimente – wie zum Beispiel in der Orthopädie oder bei den klassischen chirurgischen Instrumenten.
„Stehen aber bestimmte Nischenprodukte für die medizinische Versorgung nicht mehr zur Verfügung, könnte das zu einem vermehrten Einsatz von Produkten führen, die für diesen Zweck nicht zugelassen sind“, betonte Leonhard. „Ganz abgesehen von einer schwierigen Versorgungslage, denen bestimmte Patientengruppen, wie etwa Kinder ausgesetzt sind.“
Die Umfrageergebnisse zeigen zudem negative Auswirkungen der MDR auf die Innovationstätigkeit der Betriebe: „Bei fast jedem zweiten Betrieb (46 Prozent) liegen Innovationsprojekte aufgrund der MDR auf Eis,“ erklärt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Ein Fünftel der Unternehmen (19 Prozent) weicht laut den Angaben bei der Erstzulassung ihrer medizintechnischen Innovationen aufgrund der MDR auf andere Märkte, wie etwa die USA oder Asien, aus.
„Die Coronapandemie hat gezeigt, wie entscheidend eine leistungsfähige Gesundheitswirtschaft nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht ist. Die Politik muss daher den Erhalt der Wettbewerbs- und Innovationskraft der Medizintechnik-Branche stärker in den Blick nehmen – das hat positive Effekte auf die Gesundheitsversorgung in der EU“, so Dercks.
Weiterhin würden strukturelle Probleme die Implementierung des kompletten MDR-Systems erschweren, so DIHK und Spectaris. Die Zusammenarbeit mit den sogenannten „Benannten Stellen“, die für den Marktzugang von Medizinprodukten notwendig sind, sei erheblichen Hindernissen ausgesetzt.
Die Firmen verzeichneten nicht nur deutliche Kostensteigerungen von durchschnittlich 100 Prozent bei der Einbindung einer Benannten Stelle, sondern auch eine deutliche Verlängerung der Bewertungsverfahren, die sich zeitlich mehr als verdoppeln. In der Folge verzögere sich die Bereitstellung der Produkte massiv.
Aus Sicht der Industrie besteht dringender Anpassungsbedarf der MDR durch den Gesetzgeber. DIHK, Medical Mountains und Spectaris sprechen sich daher für umfassende Handlungsempfehlungen aus: Alle Alt-Zertifikate, die zum Stichtag 26. Mai 2024 nachweislich nicht in die MDR überführt werden können, sollten unbürokratisch verlängert werden, um so die Verfügbarkeit dieser Produkte weiter zu gewährleisten.
Die Politik solle zudem pragmatische Lösungen schaffen, die eine verlässliche Implementierung der MDR ermöglichen. Hierzu würden neben dem Ausbau der Benannten Stellen auch die bestmögliche Nutzung ihrer Ressourcen zählen. Notwendig seien auch Sonderregelungen für Nischenprodukte und pragmatischere Bewertungsansätze für bewährte Bestandsprodukte. © EB/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134045/Zahlreiche-Medizinprodukte-drohen-vom-Markt-zu-verschwinden
DEUTSCHLAND – GROSSBRITANNIEN – DIHK: Deutsch-britischer Handel pendelt sich auf niedrigem Niveau ein – 9.5.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der Brexit macht den deutschen Unternehmen auch ein Jahr nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem europäischen Binnenmarkt nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) stark zu schaffen. Mehr als zwei Drittel der Betriebe mit britischem Geschäft beklagten Zollbürokratie, mehr als die Hälfte direkt auf den Brexit zurückgehende Logistikprobleme und knapp die Hälfte die Zunahme tarifärer Handelshemmnisse – so eine Sonderauswertung der Kammerorganisation im Rahmen der bundesweiten IHK-Umfrage „Going International 2022“ von Anfang Februar.
Allerdings hätten insgesamt etwas weniger Betriebe Brexit-Auswirkungen gemeldet als ein Jahr zuvor. „Wir sind weit davon entfernt, von einer Normalisierung der deutsch-britischen Handelsbeziehungen zu sprechen“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier jedoch. Das auf den letzten Drücker geschlossene Handelsabkommen habe zwar extreme Zollhürden und Marktbarrieren verhindert, „für die Unternehmen kann es aber die Mitgliedschaft im EU-Binnenmarkt bei Weitem nicht ersetzen“.
Zudem stünden das Handelsabkommen sowie das Nordirlandprotokoll weiterhin auf tönernen Füßen. Großbritannien stelle die Vereinbarungen immer wieder in Frage und damit auch gewachsene Geschäftsbeziehungen. Der Brexit erzeuge „insofern leider eine anhaltende Planungs- und Rechtsunsicherheit für international aktive deutsche Unternehmen, insbesondere für die mittelständische Wirtschaft“. Nach wie vor erwäge jedes siebte in Großbritannien investierende deutsche Unternehmen eine Verlagerung seiner Aktivitäten von der Insel weg. Hauptdestination sei Deutschland, aber auch andere EU-Länder sowie die Schweiz oder Norwegen würden für das Rückholen von Produktion und Standorten erwogen. DJG/ank/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55996551-dihk-deutsch-britischer-handel-pendelt-sich-auf-niedrigem-niveau-ein-015.htm
DEUTSCHLAND – Lagebeurteilung: Sentix-Konjunkturindex fällt auf tiefsten Stand seit Mai 2020 – Konjunkturerwartungen für Deutschland sinken auf Allzeittief – Eurozone: lagebeurteilung und Konjunkturerwartung grottenschlecht – 9.5.2022, 11:01
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Sentix-Konjunkturindex ist im Mai auf das niedrigste Niveau seit dem Ende der ersten Corona-Welle gefallen. Mit dem dritten Rückgang in Folge fiel der Sentix-Index auf minus 20,5 (April: minus 17,1) Punkte, der niedrigste Stand seit Mai 2020. Der Index der Lagebeurteilung ging auf minus 7,3 (minus 4,8) Punkte zurück, der Erwartungsindex fiel auf das Rekordtief von minus 32,8 (minus 28,8) Punkte. „Die Rezession wird sichtbar“, kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.
„Der deutsche Wirtschaftsminister Habeck weiß, was die erheblichen Sanktionen gegen Russland bedeuten“, sagte Hübner. Dabei gehe es um weit mehr als nur um steigende Energiepreise oder eine unsichere Versorgungslage. „Der Blick auf die Sentix-Konjunkturerwartungen für Deutschland zeigen die ganze Dramatik. Mit einem Wert von minus 32,8 Punkten sinken die Erwartungen auf ein Allzeittief, stellen also gar den Einbruch in 2008 derzeit in den Schatten.“
Der Konjunkturindex der Eurozone geht auf minus 22,6 (minus 18,0) Punkte zurück, der Index der aktuellen Lage auf minus 10,5 (minus 5,5) und der Erwartungsindex auf minus 34,0 (minus 29,8) Punkte. Der Konjunkturindex für die Eurozone sank zum dritten Mal in Folge und erreichte den tiefsten Wert seit Juni 2020. Die Erwartungen sind so tief wie zuletzt im Dezember 2008. „Damit ist klar, dass der Wirtschaftsabschwung nun eine Dimension annimmt, welche zu erheblichen Verwerfungen bei Aktien, aber auch zu einem Anstieg in der Risikovorsorge für Banken führen dürfte“, sagte Hübner.
DJG/apo/kla © 2022 Dow Jones News https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55992990-sentix-konjunkturindex-faellt-auf-tiefsten-stand-seit-mai-2020-015.htm
DEUTSCHLAND – IMK: Erdgasembargo würde BIP um bis zu 8 Prozent verringern – 9.5.2022
DÜSSELDORF/BERLIN (Dow Jones)–Ein abrupter Versorgungsstopp mit russischem Erdgas würde die Produktion in Deutschland nach einer neuen Studie in den ersten zwölf Monaten um 114 bis 286 Milliarden Euro einbrechen lassen. Das entspräche einem Verlust von rund 3 bis 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), so das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.
Zusätzlich zu diesen angebotsseitigen Effekten wäre mit einem nachfragebedingten Rückgang des BIP aufgrund höherer Energiepreise zu rechnen: Wenn etwa Verbraucherinnen und Verbraucher weniger für andere Güter ausgeben könnten und die Unsicherheit zunehme, dürfte das die Wirtschaftsleistung um weitere 2 bis 4 Prozent reduzieren, so die vom IMK geförderte Studie von Tom Krebs von der Universität Mannheim.
Damit wäre durch ein kurzfristiges Erdgas-Embargo ein wirtschaftlicher Einbruch auf dem Niveau des Corona-Jahres 2020 oder der Finanzkrise im Jahr 2009 zu erwarten, so der Professor für Volkswirtschaftslehre. Es „könnte jedoch auch zu einer Wirtschaftskrise führen, wie sie (West)Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht erlebt hat“, warnte Krebs.
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DEUTSCHLAND – Gas-Embargo: Wirtschaftsweiser rechnet mit Verlust von 500.000 Jobs – 9.5.2022
Berlin – Der Wirtschaftsweise Achim Truger befürchtet einen Wirtschaftseinbruch, sollte Kremlchef Putin den Deutschen den Gashahn zudrehen. „Ein Ende der Gaslieferungen aus Russland würde nach den meisten Berechnungen eine tiefe Rezession auslösen. Eine halbe Million Jobs könnte verloren gehen“, sagte der Ökonom der „Rheinischen Post“ (Dienstag).
Außerdem, so Truger, könnte die deutsche Industrie „längerfristig schweren Schaden nehmen“. Der Wirtschaftswissenschaftler verteidigte die gesetzlich vorgeschriebene Priorisierung der Gaslieferungen für private Haushalte und soziale Einrichtungen. Allerdings seien Energieeinsparungen auch bei den Privatkunden unumgänglich.
„Die Einsparpotenziale in den Haushalten sind groß, etwa bei der Heizungseinstellung oder dem Gebrauch von heißem Wasser“, sagte der gewerkschaftsnahe Ökonom und ergänzte: „Natürlich muss auch die energetische Sanierung vorangetrieben werden.“ Zudem forderte der Wissenschaftler, der an der Universität Duisburg-Essen lehrt, ein allgemeines Tempolimit, „um Kraftstoff zu sparen“. Gefahren sieht Truger auch bei der Entwicklung der Inflation. Er gehe zwar davon aus, dass die Inflationsrate wieder sinke.
„Aber das wird sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Die überhöhte Inflation wird noch bis weit ins Jahr 2023 anhalten“, sagte der Wirtschaftsweise. Verständnis zeigte Truger dafür, dass die Gewerkschaften wieder höhere Löhne forderten, weil sie die hohe Inflation schlecht ignorieren könnten. „Aber es darf keine Preis-Lohn-Spirale geben, sonst müsste die EZB die Konjunktur abwürgen, womit nichts gewonnen wäre“, schränkte der Duisburger Wirtschafts-Professor ein.
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DEUTSCHLAND – Lkw-Maut-Fahrleistungsindex sinkt im April um 0,8 Prozent – 9.5.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im April gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent gesunken. Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Minus von 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die Fahrleistung von Lkw ermöglicht frühzeitige Prognosen zur Entwicklung der Industrieproduktion.
Mit dem Berichtsmonat April sind erstmals auch Lkw-Maut-Fahrleistungsindizes für grenzüberschreitende Fahrten verfügbar. Diese messen die Zahl der Ein- und Ausfahrten über die deutsche Grenze.
Den höchsten Zuwachs um kalender- und saisonbereinigt 1,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat gab es an der polnischen Grenze. Im grenzüberschreitenden Verkehr aus und nach Tschechien gab es hingegen den stärksten Rückgang mit 1,2 Prozent. Auch der grenzüberschreitende Lkw-Verkehr aus der und in die Schweiz (minus 0,9 Prozent) sowie aus und nach Frankreich (minus 0,8 Prozent) war vergleichsweise stark rückläufig. DJG/apo/sha © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Experte: Ukraine-Krieg und Inflation verändern Einkaufsverhalten – 9.5.2022
DÜSSELDORF (dpa-AFX) – Der Ukraine-Krieg und die hohen Inflationsraten sorgen für deutliche Veränderungen im Einkaufsverhalten der Menschen in Deutschland. Nach aktuellen Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK gewinnen die Discounter wieder Marktanteile zu Lasten von Supermärkten und Fachgeschäften. Auch die Eigenmarken der Handelsketten erfreuen sich wieder wachsender Beliebtheit.
„Haushalte reagieren sehr schnell, wenn sich die Rahmenbedingungen stark verändern“, sagte der Handelsexperte Robert Kecskes vom Marktforschungsunternehmen GfK der Deutschen Presse-Agentur. „Das war bei der Pandemie so, und es ist jetzt beim Ukraine-Krieg und der hohen Inflationsrate genauso.“ Die Menschen seien verunsichert, viele spürten, dass ihr frei verfügbares Einkommen schrumpfe und das habe deutliche Auswirkungen auf ihr Einkaufsverhalten.
Zwar hatten im März laut GfK alle Vertriebsschienen im Lebensmitteleinzelhandel – mit Ausnahme der Drogeriemärkte – mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Doch schlugen sich Discounter deutlich besser als Supermärkte. Aldi, Lidl und Co. büßten „nur“ 4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein, die Supermärkte 10 Prozent und der Fachhandel gar 14 Prozent. Verbraucher kehrten den hochpreisigeren Einkaufsstätten den Rücken, meinte Kecskes. Parallel konnten im ersten Quartal auch die Eigenmarken der großen Handelsketten ihre Markenanteile zulasten der Markenhersteller ausbauen./rea/DP/zb
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DEUTSCHLAND – ROUNDUP 4: Yasmin Fahimi zur DGB-Chefin gewählt – Ruf nach mehr sozialen Rechten – „Aufbruch“ in eine demokratischere Wirtschaft und eine krisenfestere Gesellschaft – „Starre Fixierung „auf Schuldenbremse unzeitgemäß – „Dynamische Investitionsstrategie der öffentlichen Haushalte“ gefordert – Ruf nach „umfassender Modernisierung und Entstaubung“ der Mitbestimmung – Viele Familien in Armutsfallen: Gemeinwohlorientierung und gute Daseinsvorsorge erforderlich – [Kampfansage an Arbeitnehmer: Lohnzurückhaltung dezidiert abgelehnt] – 9.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat mit Yasmin Fahimi erstmals eine Frau an seine Spitze gewählt. Die SPD-Bundestagsabgeordnete erhielt beim DGB-Bundeskongress am Montag in Berlin 93,2 Prozent der abgegebenen Stimmen. Vor den rund 400 Delegierten forderte die neue DGB-Vorsitzende einen „Masterplan aus einem Guss für sozialen Fortschritt in unserem Land“. Zugleich kritisierte die 54-Jährige die Ampelkoalition für die geplante deutliche Aufstockung des Wehretats. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versicherte, die Koalition halte an ihren angekündigten Reformvorhaben fest.
Fahimi folgt auf Reiner Hoffmann, der nach zwei Amtsperioden aus Altersgründen nicht mehr angetreten war. Als DGB-Vizevorsitzende wurde Elke Hannack mit 97,7 Prozent in ihrem Amt bestätigt. Als Vorstandsmitglieder wurden Anja Piel mit 96,3 Prozent und Stefan Körzell 97,1 Prozent bestätigt.
Fahimi machte sich für einen „Aufbruch“ für eine demokratischere Wirtschaft und eine krisenfestere Gesellschaft stark. „Wir wollen einen grundlegenden Umbau unserer Wirtschaft“, sagte Fahimi. Nötig seien Gemeinwohlorientierung und gute Daseinsvorsorge. Fahimi forderte mehr soziale Rechte. Ganze Familien säßen in Armutsfallen fest. „Ohne diese sozialen Rechte bleiben viel zu viele Menschen Bittsteller.“
Fahimi forderte eine „dynamische Investitionsstrategie der öffentlichen Haushalte“. Die „starre Fixierung“ auf die Schuldenbremse sei aus der Zeit gefallen. Die neue DGB-Chefin verlangte eine „umfassende Modernisierung und Entstaubung“ der Mitbestimmung. „Unternehmen sind doch keine konstitutionellen Monarchien.“
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs wandte sich Fahimi strikt gegen einen ersatzlosen Stopp der russischen Gaslieferungen. Wertschöpfungsketten gingen sonst in die Knie, auch das Ziel von mehr bezahlbarem Wohnraum könne man dann vergessen. „Man möchte heulen angesichts der Zerstörung, der Zerschlagung unserer Friedensordnung, der viel zu vielen Toten“, sagte Fahimi. Russlands Präsident Wladimir Putin müsse den Krieg beenden.
Fahimi wandte sich gegen die Vorstellung, „man könne mit Waffen Frieden schaffen“. Notwendig seien Abkommen zur Rüstungskontrolle. Fahimi stellte aber fest, dass die Ukraine jedes Recht auf Selbstverteidigung habe. Deshalb seien Waffenlieferungen richtig. Zugleich machte die neue DGB-Chefin deutlich, dass der Gewerkschaftsbund Teil der Friedensbewegung bleiben wolle.
So sei das Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für den Verteidigungshaushalt festzulegen, „willkürlich und grundfalsch“, so Fahimi. „Es darf kein Freifahrtschein für Militärausgaben werden.“ Die Kosten für das geplante 100-Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr dürften nicht auf die Beschäftigten abgewälzt werden. Vor Journalisten erläuterte Fahimi auf Nachfrage, der DGB fordere „eine qualitative Antwort“ darüber, mit welchem Ziel genau die Bundeswehr gestärkt werden solle.
Bundeskanzler Scholz bekräftigte, Deutschland stehe solidarisch zu den Ukrainerinnen und Ukrainern und liefere mit seinen Partnern auch „in großem Umfang“ Waffen. Aber Scholz versicherte zugleich, die Regierung werde an den angekündigten Reformen trotz des Kriegs festhalten. „Wir werden keines unserer Vorhaben liegenlassen.“ Die Regierung werde Sicherheit nicht gegen den sozialen Frieden in Deutschland ausspielen. Konkret kündigte der Kanzler mehr Mitbestimmung und mehr bezahlbare Wohnungen an.
Vor den Delegierten hatte Fahimi auch mit ihrer Biografie für sich geworben. Als Tochter einer alleinerziehenden Mutter sei sie auf manche Widerstände gestoßen. Fahimi hatte verschiedene Stationen bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) absolviert. Sie war SPD-Generalsekretärin, Staatssekretärin im Arbeitsministerium und wurde 2017 Bundestagsabgeordnete. Die Diplom-Chemikerin zählt zu den SPD-Linken. Ihr Mandat will sie nun niederlegen, wie Fahimi in einem Brief an SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich angekündigt hatte.
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatte Fahimi den Delegierten vorgeschlagen und sie als „erfahrene und in den Belangen der Arbeitswelt sehr versierte Kollegin“ vorgestellt. Fahimis Lebensgefährte ist der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis. Hoffmann hatte im Jahr 2014 93,1 und bei seiner Wiederwahl im Jahr 2018 76,3 Prozent erhalten. Dessen Vorgänger Michael Sommer war 2010 mit 94,1 Prozent gewählt worden./bw/DP/men © 2022 dpa-AFX
[Gemäß Redemitschnitt nachmittags auf Bayern24 aktuell: Kampfansage an Arbeitnehmer: Fahimi lehnt eine Lohnzurückhaltung in ihrer Rede vor dem DGB dezidiert ab, Anm.]
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55997099-roundup-4-yasmin-fahimi-zur-dgb-chefin-gewaehlt-ruf-nach-mehr-sozialen-rechten-016.htm
DEUTSCHLAND – Ifo: Immer noch ein Viertel der Arbeitnehmer im Heimbüro – 9.5.2022
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Knapp ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet nach Schätzung des Ifo-Instituts nach wie vor im Heimbüro. Obwohl Unternehmen seit dem 20. März nicht mehr verpflichtet sind, ihren Beschäftigten die Arbeit zu Hause zu erlauben, ist der Anteil der im Homeoffice tätigen Arbeitnehmer im April nur wenig gesunken. Im April waren es demnach 24,9 Prozent, im März vor dem Ende der Pflicht dagegen noch 27,6 Prozent. Das teilten die Münchner Wirtschaftsforscher am Montag mit.
„Offenbar haben sich viele Unternehmen dauerhaft auf flexiblere Modelle eingestellt“, sagte Jean-Victor Alipour, der Fachmann für das Heimbüro am Ifo-Institut. Bei den Dienstleistern ist die Arbeit von zu Hause aus nach wie vor weiter verbreitet als in anderen Branchen. Im April waren es laut Ifo 35,3 Prozent, im März noch 38,7. In der IT-Branche ist bislang nur eine Minderheit der Arbeitnehmer in die Büros zurückgekehrt: Der Heimbüro-Anteil lag im April bei 72,3 Prozent, nach 76,8 Prozent im März./cho/DP/ngu
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ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – S80 zwischen Hütteldorf und Meidling: Debatte über Verbindungsbahnpläne – 9.5.2022
Die ÖBB wollen die Verbindungsbahn S80 zwischen Hütteldorf und Meidling ausbauen. Seit März gibt es dafür einen rechtsgültigen Umweltverträglichkeitsbescheid. Bürgerinitiativen machen gegen das Projekt mobil. Die ÖBB informieren seit Montag im Bezirk.
Geht es nach den ÖBB ist klar: Seit März gibt es einen rechtsgültigen Umweltverträglichkeitsbescheid, 2024 könnten die Bauarbeiten beginnen, Ende 2028 wäre man fertig. Alle Viertelstunden würden die Züge durch Hietzing gondeln.
*** Kritik an Baumfällungen
Für die dichteren Intervalle sind auch die Bürgerinitiativen. Ihnen ist das Projekt allerdings zu groß dimensioniert. Durch Hochbahn und Überführungen befürchten sie eine Teilung Hietzings. „Hietzing darf durch das Projekt nicht in Oberhietzing und Unterhietzing geteilt werden“, heißt es.
Auch beklagen sie die Fällung von nach ihren Angaben über 900 Bäumen, die ÖBB kontern mit Ersatzpflanzungen. Außerdem wird kritisiert dass mehr als 900 Bäume gefällt werden. Für Cornelius Obonya, Schauspieler und Aktivist, „ein Plan wie vor zehn Jahren und nicht mehr zeitgemäß“. Viel zu viel Grün komme weg.
Die Bürgerinitiativen werden jedenfalls den UVP-Bescheid beim Bundesverwaltungsgericht beeinspruchen. Die ÖBB informieren diese Woche über das Projekt in Hietzing selbst, die Bürgerinitiativen gaben parallel dazu eine Pressekonferenz. Der Zeitpunkt des öffentlichen Protests ist nicht zufällig, denn derzeit läuft die Einspruchsfrist für den positiven Bescheid im Umweltverträglichkeitsprüfverfahren.
Auch eine neue Petition für den Petitionsausschuss der Stadt wurde am Montag angekündigt. „Wir wollen eine sanfte Tieferlegung mit sanften Überplattungen“, so Matthias Schönauer von der Initiative „Lebenswertes Unter St. Veit“.
*** ÖBB sehen Baustart 2024 nicht in Gefahr
Doch diesem Wunsch erteilten die ÖBB am Montag erneut eine Absage – eine Tieferlegung werde es nicht geben. Trotz des Widerstands sehen die ÖBB den Baubeginn 2024 nicht in Gefahr. Vor kurzem startete auch ein Ideen- und Gestaltungswettbewerb für die Stationen und die Bereiche davor. Zwar müssten für den Ausbau Bäume gefällt werden, wurde eingeräumt. „Es werden aber entlang der Strecke 430 Bäume gepflanzt und es kommen 200 zusätzlich in den Bezirk und darüber hinaus werden tausend neue Sträucher gepflanzt“, sagte Thomas Schöfmann, ÖBB-Projektleiter Verbindungsbahn. red, wien.ORF.at
https://wien.orf.at/stories/3155365/
ÖSTERREICH – Tullnerfeld: Kampf gegen hohe Grundstückspreise – 9.5.2022
Von Thomas Koppensteiner, noe.ORF.at
Die Nähe zu Wien, die Natur vor der Haustür: Beides ist mit ein Grund dafür, dass das Tullnerfeld in Niederösterreich die stärkste Zuzugsregion ist. Ein Quadratmeter Bauland kostet bereits mehr als 400 Euro. Die Gemeinden sagen der Kostenexplosion den Kampf an.
Vor zehn Jahren ging im Tullnerfeld der neue Bahnhof in Betrieb, 20 Minuten dauert die Fahrt von hier mit dem Zug zum Wiener Hauptbahnhof. Die Region erlebt seitdem einen Boom. Die Gemeinde Michelhausen (Bezirk Tulln), auf deren Gemeindegebiet der Bahnhof liegt, war mit einem Plus von mehr als 40 Prozent in den vergangenen zehn Jahren die Gemeinde mit dem stärksten Bevölkerungswachstum in Niederösterreich.
Wo vor Jahren noch Wiesen, Felder und Äcker waren, schießt mittlerweile ein Wohnhaus nach dem anderen aus dem Boden. Das Wohngebiet rückt näher in Richtung Bahnhof. Die Kosten für Grundstücke haben sich zum Teil vervierfacht. Alleine in der Katastralgemeinde Pixendorf werden Baugründe zum Teil bereits um 300 bis 400 Euro pro Quadratmeter zum Verkauf angeboten.
*** Michelhausen: Gesellschaft wickelt Verkäufe ab
Um der Kostenexplosion etwas entgegenzusetzen, hat die Gemeinde Michelhausen bereits vor der Eröffnung des Bahnhofs Tullnerfeld eine ausgelagerte Gesellschaft gegründet, die Grundstücke kaufen und zu finanzierbaren Preisen weiterverkaufen soll. Die KommReal steht zu 100 Prozent im Eigentum der Gemeinde und muss dem Gemeinderat einmal im Jahr Bericht erstatten.
„Wir haben die Gesellschaft gegründet, um flexibler und rascher arbeiten zu können. Sollte sich ein Angebot auftun, wo ein Baugrund zu erwerben wäre, könnten wir das über die Gesellschaft schnell machen und müssen nicht durch politische Gremien, was mehr Zeit in Anspruch nimmt“, sagt der Bürgermeister von Michelhausen, Bernhard Heinl (ÖVP).
Die Gefahr einer Intransparenz sieht er bei der Gesellschaft nicht. „Es gibt zwei Geschäftsführer, die nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft im Auge haben müssen, im Auftrag und im Dienste für die Gemeinde. Ich sehe wenige Probleme, dass es hier zu Geschäften am Gemeinderat vorbei kommt oder die in dunklen Hinterzimmern getroffen werden.“
Die Gesellschaft, die nicht auf Gewinn ausgelegt ist, hat derzeit aber keinen einzigen Baugrund, den sie verkaufen könnte. „Zum einen ist es schwierig, an Baugrundstücke heranzukommen. Zum anderen ist die Konkurrenz durch private Mitbewerber auf dem Markt, durch Wohnbauträger oder Spekulanten, so groß, dass wir als Gemeinde nicht mitbieten können und wollen“, sagt Heinl.
*** Judenau-Baumgarten: Einheimische „first“
In Judenau-Baumgarten (Bezirk Tulln), einer Nachbargemeinde von Michelhausen, wickelt die Gemeinde die Grundstücksverkäufe selbst ab. Sie kauft Grünland an, widmet es in Bauland um und verkauft dieses weit unter dem aktuellen Marktpreis weiter. Die letzten sechs Baugründe gingen um 165 Euro pro Quadratmeter an ihre neuen Besitzer.
Die Warteliste ist lang. Die Entscheidung darüber, wer ein Grundstück erhält, trifft der Gemeinderat in seinen sechs bis acht Sitzungen im Jahr. „Es gibt ganz klare Richtlinien“, sagt Bürgermeister Georg Hagl (ÖVP), „es gibt eine Warteliste, auf der sich die Leute registrieren können. Der Gemeinderat beschließt aufgrund dieser Warteliste – chronologisch und auch danach, welchen Bezug die Leute zur Gemeinde haben – die Vergabe der Grundstücke.“
Leute, die sich also bereits in der Gemeinde engagieren – sei es in der Feuerwehr oder im Musikverein etwa –, haben somit bessere Chancen auf einen Baugrund. „Es ist nicht von Nachteil. Natürlich freuen wir uns, wenn Menschen, die sich schon in der Gemeinde engagieren, hier bleiben können. Unsere Vereine leben davon“, sagt Hagl.
Rechtlich sieht er dabei kein Problem. „Es ist keine Bevorzugung, sondern es gibt eine chronologische Reihenfolge, die abgearbeitet wird. Wenn es zwei gleichwertige Bewerber gibt, dann kommt der zum Zug, der mehr Bezug zur Gemeinde hat. Am Ende des Tages ist es aber eine Entscheidung des Gemeinderates.“
Die sechs Baugründe, die man zuletzt vergeben hat, seien vom Gemeinderat „alle einstimmig“ vergeben worden. „Wenn wir es dem freien Markt überlassen würden, hätten die jungen Leute keine Chance, sich ein Grundstück zu leisten“, sagt Hagl. Zum Teil werden in Judenau-Baumgarten Grundstücke bereits um bis zu 450 Euro pro Quadratmeter verkauft.
*** Sieghartskirchen will kein Makler sein
Auch in Sieghartskirchen (Bezirk Tulln) ist die Nachfrage nach Grundstücken enorm. Die Gemeinde geht allerdings einen völlig anderen Weg. Sie überlässt den Kauf und Verkauf von Grundstücken komplett dem freien Markt. „Für mich ist dieses Immobiliengeschäft keine hoheitliche Aufgabe der Gemeinde“, sagt Bürgermeisterin Josefa Geiger (ÖVP). „Wir haben ganz andere Aufgaben. Die Gemeinde ist für die Bürger da. Und wenn Sie mir entgegenhalten, Sie schaffen kein günstiges Bauland, dann ist das klar. Wenn aber das Gespräch gesucht wird, haben wir schon oft ganz gute Lösungen gefunden.“
Für Geiger ist es trotz der großen Nachfrage nach Grundstücken wichtig, die „Balance zwischen Altbürgern und Neubürgern“ zu halten. „Es sollen sich beide Seiten in der Gemeinde wohl fühlen. Wenn der Zuzug zu stark ist, kommen die Altbürger nicht zurecht. Daher muss es unsere Aufgabe sein, mit Bedacht vorzugehen.“
Sieghartskirchen zählt mittlerweile 7.781 Einwohner, alleine im vergangenen Monat gab es 81 Neuanmeldungen. Damit wachsen aber auch die Herausforderungen für die Gemeinde. „Wir eröffnen im September die 15. Kindergartengruppe, wir haben schon Grund angekauft, um die Volksschule erweitern zu können, wir haben irrsinnigen Zulauf in der Musikschule. In Sieghartskirchen lässt es sich leben, und da muss man bedacht vorgehen, dass das weiter so ist“, sagt die Bürgermeisterin.
Gemeinden wollen Zugriff auf „Baulandreserven“
Auch wenn die Zugänge bezüglich der Grundstückspreise in den drei Gemeinden unterschiedlich sind, so ist man sich in einem einig: Man brauche Instrumente und Regeln, um vorhandenes, bereits gewidmetes Bauland in den Gemeinden verwerten zu können. In Sieghartskirchen sind 74 Hektar Bauland nicht bebaut, in Judenau-Baumgarten 30 Hektar, in Michelhausen über 20 Hektar.
*** Gerasdorf schränkt Bauflächen ein
„Wir arbeiten gemeinsam mit dem Land an einer Lösung, um den Menschen, die diese Flächen besitzen, die Möglichkeit zu geben, diese zu verwerten oder rückzuwidmen“, sagt der Bürgermeister von Judenau-Baumgarten, Hagl. Wichtig sei bei Neuwidmungen, dass diese Grundstücke „in absehbarer Zeit“ – zwischen zwei und fünf Jahren – bebaut werden müssen.
Der Bürgermeister von Michelhausen, Heinl, spricht das Thema Bodenverbrauch an. „Da muss es Regelungen, Wege, Hebel geben, um dieses Bauland verfügbar zu machen. Ansonsten werden wir immer vor der Situation stehen, immer weiter an den Ortsrändern hinaus zu widmen und so wertvollen Boden zu verbrauchen.“
Auch die Bürgermeisterin von Sieghartskirchen, Geiger, will vorhandenes Bauland verwerten, bevor neues gewidmet wird. „Wir haben all das nur geliehen. Wenn wir stark versiegeln, all das als Gewinnoptimierung betreiben, dann wird vielleicht unsere nächste Generation nicht so glücklich sein.“ Thomas Koppensteiner, noe.ORF.at
https://noe.orf.at/stories/3155176/
ÖSTERREICH – Bereitschaft für Viertagewoche bei Firmen steigt – 9.5.2022
Die Viertagewoche wird für steirische Betriebe immer attraktiver. Viele Firmen versuchen, die Arbeitszeit für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen flexibler zu gestalten, damit es mehr freie Tage gibt. Das zeigt auch ein Blick auf die Jobplattform des AMS.
Aktuell gibt es alleine im Raum Steiermark in etwa 950 Stellenangebote von Firmen, wo in irgendeiner Form eine Art Viertagewoche angeboten wird. Der Trend ist da, jede Joblücke kann damit aber nicht gefüllt werden, sagt Hannes Graf vom Arbeitsmarktservice Steiermark: „Allerdings muss man immer darauf hinweisen, dass derzeit der Fachkräftemangel massiv ist. Wenn es dafür keine Mitarbeiter am freien Markt gibt, sind die auch über die Vier-Tage-Woche nicht zu kriegen.“
*** Höhere Arbeitszeit pro Tag
Seit 2008 ist eine Viertagewoche und damit eine Erhöhung der täglichen Normalarbeitszeit theoretisch in jedem Betrieb möglich. Das kann flexibel gestaltet werden, erklärt Karl Schneeberger von der Arbeiterkammer Steiermark: „Es ist dabei nicht notwendig, dass in jeder Woche nur vier Tage gearbeitet wird. Es könnte auch abwechselnd eine Fünf-Tage-Woche und eine Viertagewoche vereinbart werden.“
*** Umsetzung in Industriebetrieben kaum möglich
Viele verschiedene Modelle sind so innerhalb eines Betriebes möglich. Eine einheitliche, österreichweite Lösung kommt nicht in Frage – das wäre unmöglich, sagt Gernot Pagger von der Industriellenvereinigung: „Wenn es organisatorisch machbar ist, ist das ein möglicher Einsatz. Für viele Betriebe kommt es aber produktionstechnisch nicht in Frage. Überall, wo ich mehr Schichten habe, überall, wo ich vollkontinuierlich produziere, ist es praktisch nicht umsetzbar.“
Es wird also weiterhin vom Unternehmen selbst abhängig sein, ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Vier-Tage-Woche wählen können – das heißt, die Normalarbeitszeit kann dann auf zehn Stunden pro Tag ausgeweitet werden. https://steiermark.orf.at/stories/3155424/
ÖSTERREICH – Vorarlbergs Parkettbodenproduzenten geht Material aus
Es zeigt sich immer deutlicher, wie der Krieg in der Ukraine die Rohstoffe knapp werden lässt. Den Parkettbodenherstellern in Vorarlberg geht das Holz, das normalerweise aus Russland kommt, aus. Sie haben Probleme, Nachschub zu bekommen.
Der Unterbau der Parkettböden wurde in Europa bisher zu etwa 80 Prozent aus russischer Eiche produziert, erklärt Michael Amann von der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer. Durch den Krieg in der Ukraine sind einige Parkettualitäten im Moment überhaupt nicht lieferbar. Die Hersteller müssen sich nach Ersatzlösungen umsehen.
„Das hat in letzter Konsequenz auch Auswirkungen auf den Preis“, sagt Amann. Um wie viel teurer es wird hänge davon ab, wie schnell man Lösungen findet und von wem das Holz dann bezogen wird. Amann erwartet, dass sich der Rohstoffmangel noch weiter verschärfen wird, und das nicht nur beim Holz.
https://vorarlberg.orf.at/stories/3155439/
ÖSTERREICH – ROUNDUP 2: Doppel-Rücktritt von Ministerinnen in Österreich – Wahlumfrage Anfang Mai: SPÖ (28 Prozent) vor ÖVP (24 Prozent) – 9.5.2022
WIEN (dpa-AFX) – In Österreich haben gleich zwei Ministerinnen der konservativen Regierungspartei ÖVP am Montag ihren Rücktritt erklärt. Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger sowie Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck stellten ihre Ämter überraschend zur Verfügung. Köstinger gilt als Vertraute von Ex-Kanzler Sebastian Kurz, der sich vergangenes Jahr angesichts von Korruptionsermittlungen aus der Politik zurückzog. Die 43-Jährige sagte, sie habe ebenfalls damals schon ihren Abschied geplant. Die ÖVP regiert in Wien zusammen mit den Grünen.
Die Ministerinnen kündigten ihre Rücktritte fünf Tage vor einem Parteitag in Graz an, bei dem der jetzige Kanzler Karl Nehammer Kurz auch als ÖVP-Chef ablösen will. Die größere Regierungspartei steht wegen verschiedener Korruptionsermittlungen und der aktuellen Teuerungswelle unter Druck. Nach Umfragen von Anfang Mai fiel die Partei unter Nehammer mit nur noch 24 Prozent hinter die oppositionellen Sozialdemokraten zurück. Die SPÖ kann aktuell mit 28 Prozent der Stimmen rechnen.
Nehammer gab nur bekannt, dass er die Nachfolge der beiden Ministerinnen in den kommenden Tagen klären wolle. Von den Grünen gab es zunächst keine Reaktionen. Die SPÖ und die rechte FPÖ forderten Neuwahlen. Köstinger hatte ihre politische Karriere im Bauernbund begonnen, einer Teilorganisation der ÖVP. Von 2009 bis 2017 saß sie im Europaparlament. Seit 2017 war sie Ministerin. Jetzt sei es an der Zeit, „ein neues Kapitel meines Lebens aufzuschlagen“, sagte sie.
Wirtschaftsministerin Schramböck gab wenige Stunden später ebenfalls ihren Abschied bekannt, ohne einen Grund zu nennen. Die ehemalige Spitzenmanagerin war 2017 aus der Telekombranche in die Politik gewechselt. Als Ministerin musste Schramböck immer wieder Kritik einstecken. 2020 startete ihr Ministerium ein mehr als eine Million Euro teures Onlineshop-Verzeichnis namens „Kaufhaus Österreich“, das wegen seines Designs für viel Spott sorgte./al/mrd/DP/men © 2022 dpa-AFX
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