Tagesblick, 3.5.2022 Dienstag

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CORONA – USA – Höhere SARS-CoV-2-Infektionsraten innerhalb von Familien – 3.5.2022
CORONA – DÄNEMARK – Institut: Risiko neuer Corona-Varianten durch Nerzzucht gering – 3.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Impfkampagnen sind oft wirkungslos – 3.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Corona – Sieben Prozent der Deutschen weder geimpft noch genesen – 3.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – SARS-CoV-2-Impfung reduzierte Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen – 3.5.2022

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ZIKAVIRUS – Zikavirus: Einzelne Mutation könnte neuen Ausbruch auslösen – 3.5.2022
HUMANES PAPILLOMAVIRUS – Aufholjagd bei Impfung gegen Krebs – Wegen der Pandemie wurden HPV-Impfungen vernachlässigt – Vier von fünf Personen infizieren sich mit HPV – Zwei HPV-Teilimpfungen – 3.5.2022
MALARIA – Wie sich Malariaerreger in Blutzellen vermehren – 3.5.2022
HUMANBIOLOGIE und GESELLSCHAFT – Studie: Armut und Gewalt können pränatale Hirnentwicklung behindern – 3.5.2022
ADIPOSITAS – WHO: Mehrheit der Erwachsenen in Europa hat Übergewicht – 3.5.2022
ADIPOSITAS – WHO: Übergewicht und Adipositas haben in Europa epidemische Ausmaße erreicht – 3.5.2022
PSYCHOLOGIE – ROUNDUP: Generation im Krisenmodus? So geht es jungen Menschen in Deutschland – Seit Jahren Dauerkrisenmodus – Überlagerung mehrerer Krisen: Ukrainekrieg bereitet größte Sorgen – Verschlechterung der psychischen Situation – Jeder 14. Jugendliche hat Suizidgedanken – Unübersehbar: innere Unruhe und die Verunsicherung – 3.5.2022
MEDIEN – Deutschland verschlechtert sich in Rangliste der Pressefreiheit – 3.5.2022
MEDIEN – Pressefreiheit: Österreich im Ranking wieder „katastrophal“ abgerutscht – Wirtschaftlicher Kontext stärker berücksichtigt – Medienministerin Raab zurückhaltend – Schallenberg kündigt Medienkonferenz an – Opposition fordert Konsequenzen – Tschechien und Slowakei überholen Österreich – Fast 30 Länder in „sehr ernsten Lage“ – 5.3.2022

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BÖRSEN – KOMMENTAR – Bafin-Chef Branson: Ukraine-Krieg könnte Marktturbulenzen auslösen – 3.5.2022
BÖRSEN – Ölpreise geben deutlich nach – Brent fällt um 1,58 auf 105,95 und WTI um 1,85 auf 103,34 USD je Fass – Hohe Volatilität – EU-Öl-Embargo: kein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten absehbar – Slowakei und Ungarn mit längerer Übergangsfrist? – Höhere Ölpreise in Aussicht: russisches Öl sucht weiter Abnehmer – Chinesisches Corona-Lockdown dämpft dortige Ölnachfrage – Chart-Beigabe – 3.5.2022, 17:53
BÖRSEN – US-Anleihen mit Gewinnen – Rendite wieder unter drei Prozent – Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 2,97 Prozent – FED-Zinsanhebung von 0,5 Prozent wird erwartet – Chart-Beigabe – 3.5.2022, 21:41
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Zehnjahresrendite steigt in der Spitze erstmals seit 2015 über ein Prozent – Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fällt zum Handelsschluss auf 0,94 Prozent zurück – Ausstehender FED-Zinsentscheid und Druck auf EZB Richtung Zinserhöhung schwächen Anleihen – Importpreise mit Rekordanstieg – Australische Staatsanleihe-Kurse fallen angesichts Zinserhöhung der australischen Zentralbank – Chart-Beigabe – 3.5.2022
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: ATX mit plus 1,7 Prozent klar fester – 3.5.2022, 18:17
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Direktorin Schnabel hält Zinserhöhung im Juli für möglich – 3.5.2022
USA – API-Daten zeigen Fall der US-Rohöllagerbestände – 3.5.2022
USA – Auftragseingang der US-Industrie steigt deutlicher als erwartet – 3.5.2022
USA – USA: Industrieaufträge steigen stärker als erwartet – 3.5.2022

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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 4.5.2022

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: EU bringt Ölboykott auf den Weg – Russland feuert auf ukrainische Eisenbahn *** Ölboykott mit Ausnahmen – Russische Raketen gegen ukrainische Eisenbahn – Merz kehrt mit Ratschlägen aus Kiew heim – Hoffnung auf weitere Evakuierungen aus Mariupol – Das bringt der Tag * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 4.5.2022, 7:16

RUSSLAND – UKRAINE – Der 69. Kriegstag im Überblick Russland verstärkt Bodenangriffe im Donbass – Merz in Kiew unterwegs *** Erneuter Angriff auf Asowstal – Russen zerstören Waffen in Odessa – Mindestens zehn Tote bei Angriff auf Kokerei – Briten: Russlands Armee deutlich geschwächt – Mehr Waffen aus UK und auch Deutschland – Macron telefoniert mit Putin – Merz in Kiew mit Selenskyj und Klitschko – * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 3.5.2022, 21:13

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: Merz trifft bei Kiew-Reise Selenskyj *** Azovstal unter Feuer – Ausweitung des Kriegs? – Deutschland liefert weiter Waffen – Weitere EU-Russlandsanktionen in Vorbereitung – 3.5.2022, 21:41

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – SCHWEDEN – FINLAND – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2/Nato-Erweiterung: Deutschland unterstützt Finnland und Schweden – 3.5.2022, 15:05

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – UNGARN – SLOWAKISCHE REPUBLIK – ROUNDUP 2/Öl-Embargo der EU: Ungarn und Slowakei pochen auf Ausnahmen – 3.5.2022, 16:53

RUSSLAND – URKAINE – DEUTSCHLAND – Regierung bereitet sich auch auf Atomwaffen-Szenario vor – 3.5.2022, 2:10

RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Geplantes Öl-Embargo der EU: Es geht nur gemeinsam / Kommentar von Dietmar Ostermann – 3.5.2022

RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Deutschland: Zustimmung für Waffenlieferungen an Ukraine sinkt – 3.5.2022, 17:05

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RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ROUNDUP: Ukraine besorgt über mögliche Ausweitung des Kriegs durch Russland – 3.5.2022, 12:17

RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – RUSSLAND – London: Stärkung russischer Truppen durch Sanktionen erschwert – 3.5.2022, 9:53

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EUROPA – Europäische Digitalwirtschaft fällt weiter zurück – 3.5.2022
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Industriestimmung bessert sich etwas – 3.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – ITALIEN – Ukraine-Krise: Italiens Premier Draghi für Aufnahme neuer EU-Schulden – 3.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – ÖSTERREICH – Österreichs Außenminister für EU-Marktzugang ohne Vollmitgliedschaft – 3.5.2022
EUROZONE – Europäische Bankenunion: Zeitplan zur Vollendung im Juni geplant – 3.5.2022
EUROZONE – Anstieg Euroraum-Erzeugerpreise beschleunigt sich duetlicher als erwartet weiter – Jahresteuerung bei 36,8, Monatsteuerung bei 5,3 Prozent – Energieerzeugerpreise (104,1 Prozent) treiben, schwächer die Vorleistungs- (22,6), Verbrauchsgüter (8,7) und Gebrauchsgüter (7,9) – 3.5.2022
EUROZONE – Euroraum-Arbeitslosenquote im März bei 6,8 Prozent – 3.5.2022
GRIECHENLAND – INFRASTRUKTUR – Griechenland baut schwimmendes LNG-Terminal – 3.5.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Ifo-Institut: Bezugsquellen aus Russland und Ukraine schwer zu ersetzen – 3.5.2022
DEUTSCHLAND – DJ Bafin warnt vor starkem Zinsanstieg – 3.5.2022
DEUTSCHLAND – VDMA: Ukraine-Krieg lässt Maschinenbau-Aufträge sinken – 3.5.2022
DEUTSCHLAND – Verdi droht mit Streik-Ausweitung im Sozial- und Erziehungsdienst – 3.5.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Verdi droht mit Ausweitung der Kita-Streiks – 3.5.2022
DEUTSCHLAND – Erwerbstätigkeit in Deutschland übertrifft Vor-Corona-Niveau – 3.5.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im April – Quote unverändert 5,0% – 3.5.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Deutschland: Frühjahrsbelebung lässt Arbeitslosigkeit weiter sinken – 3.5.2022
ÖSTERREICH – Molkereien rechnen mit höheren Preisen für Milchprodukte – 3.5.2022
ÖSTERREICH – Bauen für Gemeinnützige derzeit viel zu teuer – 3.5.2022
ÖSTERREICH – Trotz Ukraine-Krieges: Arbeitslosenquote auf Stand von 2008 – 3.5.2022
ÖSTERREICH – Chemie-KV-Abschluss: Ist-Löhne steigen um 4,75 Prozent – 3.5.2022
ÖSTERREICH – Neo-ÖAW-Chef Faßmann will Politikberatung professioneller gestalten – Faßmann übernimmt mit 1. Juli Posten als ÖAW-Chef – Ex-Wissenschaftsminister Faßmann kennt Spannungsfeld genau – Kritik an Politik und Experten führte zu Stimmungswandel – 3.5.2022
ÖSTERREICH – TUs in Wien und Graz suchen neue Rektoren – 3.5.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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CORONA – USA – Höhere SARS-CoV-2-Infektionsraten innerhalb von Familien – 3.5.2022
Gainesville – SARS-CoV-2 zeigte Varianten-spezifisch unterschiedliche Infektionsraten innerhalb von Familien, die in den Jahren 2021 bis 2022 höher ausfielen als zuvor beschrieben. Wenn sich Familienmitglieder unter­einander mit SARS-CoV-2 anstecken, wurde bisher von einer SAR (Household Secondary Attack Rate, SAR) von 18,9 % (95-%-KI, 16,2 %-22,0 %) ausgegangen.
Amerikanische Wissenschaftler bewerteten nun die SAR neu, um zu überprüfen inwiefern sich diese Rate im Laufe der Pandemiezeit verändert hat und ob sie je nach viralen Varianten und Impfstatus beeinflusst wird (JAMA Network Open, 2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.9317).
Dazu führten die Studienautoren ein systematisches Review und Metaanalyse mit 135 Studien und mehr als 1,3 Millionen Teilnehmern aus 36 Ländern durch. Alle Artikel enthielten Originaldaten, die die Anzahl der Infizierten und die Gesamtzahl der Haushaltskontakte enthielten.
Die SAR für einzelne Haushalte lag in den Jahren 2021 bis 2022 mit 37,3 % höher (95-%-KI, 32,7 %-42,1 % (33 Studien), als im Zeitraum zuvor (bis April 2020) mit 15,5 % (95-%-KI, 13,2 %-18,2 %, 63 Studien). Mit diesem Ergebnis hat sich die SAR im Verlauf der Pandemie mehr als Verdoppelt.
Die SAR zeigte unterschiedliche Werte für SARS-CoV-2-Varianten und war für Omikron mit 42,7 % (95-%-KI, 35,4 %-50,4 %; 7 Studien) am höchsten, gefolgt von Alpha 36,4 % (95-%-KI, 33,4 %-39,5 %; 11 Studien), Delta 29,7 % (95-%-KI, 23,0 %-37,3 %; 16 Studien) und Beta mit 22,5 % (95-%-KI, 18,6 % bis 26,8 %; 3 Studien).
Die Effektivität von Impfstoffen wurde auf 94,7 % (95-%-KI, 93,3 % bis 95,8 %) in Bezug auf Alpha, 64,4 % (95-%-KI, 58,0 %-69,8 %) in Bezug auf Delta und 35,8 % (95-%-KI, 13,0 %-52,6 %) in Bezug auf Omikron geschätzt.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Impfung gegen SARS-CoV-2 über den Schutz des Einzelnen hi­naus­geht und auch anderen Haushaltsmitgliedern einen indirekten Schutz gewährt. Eine vollständige Im­pfung war mit einer Verringerung der Anfälligkeit und Infektiosität verbunden, am stärksten gegen Alpha gefolgt von Delta und Omikron.
Der der Schutzgrad bei aufkommenden Varianten kann jedoch variieren, geben die Studienautoren zu be­denken. Die Veränderungen in der geschätzten Wirksamkeit von Impfstoffen unterstreichen die Heraus­for­derungen bei der Entwicklung von antiviralen Impfstoffen. © cw/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133880/Hoehere-SARS-CoV-2-Infektionsraten-innerhalb-von-Familien

CORONA – THAILAND – Coronazahlen in Thailand gehen stark zurück – 3.5.2022
Bangkok – In Thailand gehen die Coronazahlen rapide zurück. Erstmals seit Februar haben die Gesundheits­behörden seit Wochenbeginn wieder weniger als 10.000 Neuinfektionen am Tag verzeichnet. Heute seien in dem beliebten Urlaubsland 9.721 neue Fälle bestätigt worden, nach 9.331 Neuinfektionen gestern, hieß es.
Zuletzt waren vor genau drei Monaten so niedrige Zahlen gemeldet worden. Auch die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit COVID-19 ist in den vergangenen Tagen auf unter 100 innerhalb von 24 Stunden gesunken.
Thailand hat seit 1. Mai die Einreisebedingungen deutlich gelockert, damit die wichtige Tourismusbranche wieder in Schwung kommt. Wegen der lange Zeit komplizierten Regeln lief der Neustart in den vergangenen Monaten nur schleppend an.
Die meisten Besucher kamen im ersten Quartal aus Russland, Deutschland und Großbritannien. In Thailand gilt landesweit weiter überall eine Maskenpflicht. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133847/Coronazahlen-in-Thailand-gehen-stark-zurueck

CORONA – DÄNEMARK – Institut: Risiko neuer Corona-Varianten durch Nerzzucht gering – 3.5.2022
KOPENHAGEN (dpa-AFX) – Dänische Gesundheitsexperten halten das Risiko des Entstehens einer neuen besorgniserregenden Coronavirus-Variante durch eine Rückkehr zur Nerzzucht in Dänemark für begrenzt. Die genaue Wahrscheinlichkeit für das Auftreten neuer Varianten im Falle einer limitierten Wiederaufnahme der Nerzhaltung lasse sich zwar nur schwer abschätzen, könne aber insgesamt als niedrig bezeichnet werden, schrieb das staatliche Gesundheitsinstitut SSI in einer am Dienstag veröffentlichten Risikobewertung. Sollte dies aber geschehen, könnten die Konsequenzen groß sein, hieß es in dem Bericht.
Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen hatte im November 2020 verkündet, dass alle Nerze im Land getötet werden sollen. Begründet wurde der radikale Schritt damit, dass das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Die Massenkeulung von Millionen Nerzen hatte zu einer größeren Debatte im Land geführt, unter anderem, weil für die Tötung die Rechtsgrundlage gefehlt hatte und nachträglich geschaffen werden musste. In dem Zuge wurde auch die Nerzhaltung verboten, die Halter wurden entschädigt.
Anfang März dieses Jahres hatte das dänische Gesundheitsministerium das SSI dann gebeten, das Risiko einer Wiederaufnahme der Haltung für die menschliche Gesundheit zum 1. Januar 2023 einzuschätzen. Der SSI-Bericht dürfte als eine entscheidende Grundlage für die politische Entscheidung dienen, ob die Nerzzucht im nördlichsten deutschen Nachbarland zum nächsten Jahr wieder zugelassen wird./trs/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55945383-institut-risiko-neuer-corona-varianten-durch-nerzzucht-gering-016.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Impfkampagnen sind oft wirkungslos – 3.5.2022
München – Die Botschaften von Impfkampagnen verfehlen häufig ihr Ziel – sie bleiben wirkungslos oder sind sogar kontraproduktiv. Über das Ausmaß des Misstrauens und die Gründe dafür berichtet eine Arbeitsgruppe der Hochschule für Politik an der Technischen Universität München (TUM), der Universität Trient und der Lon­don School of Economics and Political Science. Ihre Studie aus acht europäischen Ländern ist im Fachma­gazin Science Advances erschienen (DOI: 10.1126/sciadv.abm9825).
Die Wissenschaftler haben mehr als 10.000 ungeimpften Erwachsenen aus Bulgarien, Deutschland, Frank­reich, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden und Spanien einbezogen. Sie erhielten im Frühling bezieh­ungs­weise Sommer 2021 zunächst allgemeine Informationen über die vorhandenen Impfstoffe. Dann be­kamen sie eine von drei Botschaften mit Text und Bildern oder wurden einer Kontrollgruppe zugeordnet.
Botschaft eins verdeutlichte, wie stark die vorhandenen Impfstoffe das Risiko reduzieren, schwer an COVID-19 zu erkranken und zu sterben. Botschaft zwei betonte die Vorteile, die Geimpfte mit einem Zertifikat im Ver­gleich zu Ungeimpften haben, vor allem beim Reisen. Botschaft drei veranschaulichte die Aussicht auf den Wegfall aller Beschränkungen in der Freizeit, etwa beim Besuch von Restaurants, Kinos, Fitnessstudios und Konzerten.
Anschließend wurden alle Teilnehmenden gefragt, ob sie sich in der folgenden Woche gegen COVID-19 im­pfen lassen würden, falls Sie die Möglichkeit dazu bekämen. Die Auswertung zeigt jetzt, dass die Botschaften lediglich in Deutschland und in geringerem Ausmaß in Großbritannien die Impfquote steigern konnten. In Deutschland war die Impfbereitschaft in den drei Gruppen signifikant höher als in der Kontrollgruppe.
In Großbritannien war dies bei der Gruppe der Fall, in der die Vorteile eines Impfzertifikats betont wurden. In allen anderen Ländern erzielten die Botschaften keinen Effekt – oder das Gegenteil der beabsichtigten Wir­kung: Die Menschen in Spanien und Italien, die über die Reduzierung des Krankheitsrisikos durch die Impfung informiert wurden, wollten sich sogar seltener impfen lassen als die jeweilige Kontrollgruppe.
Die Arbeitsgruppe hat daraufhin nach Zusammenhängen zwischen der Wirksamkeit der Botschaften und so­ziodemografischen Merkmalen gesucht. Für alle Botschaften galt, dass sie ihr Ziel weniger wahrscheinlich erreichen, wenn die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung gering ist.
„Dieses Ergebnis hat uns überrascht“, sagte Matteo Galizzi, Professor für Behavioural Science an der London School of Economics and Political Science. Die Forscher hatten eher angenommen, dass verständliche und visualisierte Informationen über COVID-19 bei Menschen mit wenig Vorwissen zu mehr Verständnis für die Krankheit und damit auch zu einer größeren Impfbereitschaft führten – was aber nicht der Fall war.
Waren Verschwörungstheorien weit verbreitet, erzielten die Botschaften der gesundheitlichen Vorteile und der Aussicht auf künftige Freizeitmöglichkeiten keine signifikanten Erfolge. „Die Auswertung zeigt, dass diese starke Desinformation auch die negative Wirkung der gesundheitlichen Aufklärung in Spanien und Italien erklären kann“, sagte Giuseppe Veltri von der Universität Trient.
Es zeigte sich außerdem, dass ältere Menschen für alle Botschaften tendenziell weniger empfänglich waren als jüngere. „Während der Pandemie wurde oft in andere Länder geschaut, was dort besser oder schlechter läuft. Unsere Studie zeigt, dass solche Vergleiche nur bedingt hilfreich sind“, zieht Tim Büthe vom Lehrstuhl für International Relations der TUM ein Fazit der Untersuchung.
Erfolgversprechender sei vielmehr, in jedem Land die gegebenen Voraussetzungen zu untersuchen und dann politische Maßnahmen und Kommunikation gezielt darauf abzustimmen. „Die Botschaften, die zur Impfung motivieren, sollten differenzierter für einzelne Zielgruppen zugeschnitten und verbreitet werden“, empfiehlt Studienleiterin Janina Steinert, Professorin für Global Health an der TUM.
Sollten jedoch die Erfolgsaussichten für eine Kommunikationskampagne aufgrund mehrerer bekannter Hem­m­nisse schlecht sein, empfiehlt das Forschungsteam, den Schwerpunkt grundsätzlich auf andere Maßnahmen zu legen. Möglich seien zum Beispiel konkrete Belohnungen oder ein individuell zugewiesener Impftermin.
„Langfristig sollten alle Länder die Gesundheitskompetenz ihrer Bürgerinnen und Bürger stärken, um die Effektivität künftiger Impfkampagnen zu erhöhen“, so Steinert. Die Studie ist Teil des Projekts „Periscope – Pan-europäische Antwort auf die Auswirkungen von COVID-19 sowie zukünftige Epidemien und Pandemien“, welches die Europäische Union mit rund zehn Millionen Euro fördert. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133867/Impfkampagnen-sind-oft-wirkungslos

CORONA – DEUTSCHLAND – Corona – Sieben Prozent der Deutschen weder geimpft noch genesen – 3.5.2022
Etwa sieben Prozent der Bevölkerung in Deutschland dürften laut einer Modellierung bis Ende März 2022 weder gegen Corona geimpft noch mit dem Virus selbst in Kontakt gekommen sein. Das geht aus einer sogenannten Preprint-Studie von Wissenschaftern des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervor, die noch nicht von externen Fachleuten begutachtet worden ist.
*** Besonders Omikron zeigte sich als besonders infektiös
Die Autoren machen deutlich, dass in der restlichen Bevölkerung kein einheitliches Maß an Schutz anzunehmen ist: Insbesondere für Menschen, die nicht geimpft, aber (meist mit Omikron) infiziert wurden, gebe es noch größere Unsicherheiten mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter, etwa weil der Schutz vor schwerer Erkrankung kurzlebiger sein könnte. Nach vollständiger Grundimmunisierung, Booster und Infektion wird hingegen ein länger anhaltender Schutz vor schwerer Erkrankung angenommen.
Für ältere Menschen ab 60 Jahren mit höherem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs wird ein Anteil von rund vier Prozent ohne jegliche Immunität angegeben. Bei Kindern werden höhere Werte geschätzt – schließlich ist etwa für die Kleineren noch kein Covid-19-Impfstoff verfügbar. Verfasser der Studie ist unter anderem RKI-Chef Lothar Wieler.
*** Omikron sorgte für die meisten Infektionen
Das Team stellt heraus, dass die Ende 2021 aufgekommene Omikron-Variante für besonders viele Infektionen sorgte. Also die Variante, von der Fachleute annehmen, dass eine Infektion keinen so guten Schutz vor anderen Varianten wie Delta mit sich bringt. Wenn man Omikron-Infektionen nicht berücksichtige, könnten laut dem Paper über alle Altersgruppen hinweg noch rund 16 Prozent der Bevölkerung ohne spezifischen Immunschutz sein.
Hintergrund der Modellierung ist, dass das Immunitätslevel in der Bevölkerung bisher nicht genau beziffert werden konnte. Das liegt etwa an unbemerkt verlaufenen Ansteckungen und an Überschneidungen der Gruppen von Genesenen und Geimpften. Auch zu Mehrfach-Infektionen gibt es bisher kaum Daten. Faktoren wie das Nachlassen der Immunität und das Aufkommen von Varianten, die dem Immunschutz ausweichen, berücksichtigten die Autoren wegen schwieriger Vorhersagbarkeit nicht.
Service: Preprint „Estimating the distribution of COVID-19-susceptible, -recovered, and -vaccinated individuals in Germany up to April 2022“: http://dpaq.de/Opi04
https://science.apa.at/power-search/5854779569457078508

CORONA – DEUTSCHLAND – SARS-CoV-2-Impfung reduzierte Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen – 3.5.2022
Köln – Durch die Einführung der COVID-19-Schutzimpfung sowie weiterer pharmazeutischer und nicht phar­mazeutischer Maßnahmen konnten die Größe und die Schwere von SARS-CoV-2-Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen deutlich reduziert werden.
Zu diesem Ergebnis kommen Dunja Said, Beneditta Suwono und Co-Autoren in einer aktuellen Studie im Deutschen Ärzteblatt (2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0170 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Die Autorinnen und Autoren untersuchten in ihrer epidemiologischen Vergleichsanalyse zu den Zeiträumen vor und nach Beginn der Impfkampagne 7.794 Ausbrüche mit 177.696 Ausbruchsfällen in Alten- und Pflege­heimen. 73,6 % der Altersgruppe war 60 Jahre alt oder älter. Der Fall-Verstorbenen-Anteil unter den Aus­bruchsfällen betrug 14,5 %.
Die Größe und Schwere von Ausbrüchen wurden für folgende Phasen der Pandemie verglichen: Phase 1: Zeit­raum vor den Impfungen; Phase 2: Beginn der Impfungen; Phase 3: Zeitraum, ab dem ein Großteil der Be­woh­nenden vollständig grundimmunisiert war. Von Phase 1 auf 3 fiel die mediane Anzahl an Fällen/Ausbruch von 21 auf 8. Der Fall-Verstorbenen-Anteil ging von 15,7 % auf 10,0 % zurück.
Die Forschenden empfehlen, dass die vorgenommenen pharmazeutischen und nicht pharmazeutischen Maß­nahmen auch zukünftig in Alten- und Pflegeheimen angewandt werden sollen, um schwere Verläufe bei den Bewohnenden zu verhindern.
Dies umfasst insbesondere eine höhere Durchimpfung, die konsequente Umsetzung der Impfempfehlung zu Auffrischimpfungen und die gleichzeitige Aufrechterhaltung hoher Hygienestandards. © et/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133887/SARS-CoV-2-Impfung-reduzierte-Ausbrueche-in-Alten-und-Pflegeheimen
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ZIKAVIRUS – Zikavirus: Einzelne Mutation könnte neuen Ausbruch auslösen – 3.5.2022
La Jolla/Kalifornien – Eine einzelne Mutation hat die Infektiosität des Zikavirus in einer Laborstudie deutlich erhöht und den Immunschutz durch frühere Infektionen aufgehoben. In der Natur könnte die Mutation nach Einschätzung der Forscher in Cell Reports (2022; DOI: 10.1016/j.celrep.2022.110655) zum Ausgangspunkt für eine neue Epidemie werden.
Die Zikavirusepidemie von 2015/2016 ist angesichts der aktuellen Pandemie fast schon in Vergessenheit geraten. In Lateinamerika sind die Folgen jedoch weiterhin spürbar. Allein in Brasilien hatten sich 1,5 Millionen Menschen mit dem Zikavirus infiziert, und zwischen Oktober 2015 und Januar 2016 waren insgesamt 3.500 Kinder mit einer Mikrozephalie geboren worden.
Die enge genetische Verwandtschaft mit den 4 Dengueviren, die häufig eine Kreuzimmunität hinterlässt, könnte in Zukunft zu einer Zunahme von schweren hämorrhagischen Komplikation beim Denguefieber führen, denn die Erstinfektion kann zur Bildung von infektionsverstärkenden Antikörpern führen.
Eine weitere potenzielle Gefahr ergibt sich aus der hohen Mutationsrate des Flavivirus, das zu den RNA-Viren gehört. Diese Viren nutzten zur Replikation eine RNA-Polymerase, die anfällig für Kopierfehler ist (SARS-CoV-2 nutzt ebenfalls eine RNA-Polymerase, die das Auftreten neuer Varianten erklärt).
Ein Team um Sujan Shresta vom La Jolla Institute for Immunology in Kalifornien hat jetzt die mögliche weitere Evolution des Zikavirus im Labor nachgestellt. Dazu infizierten sie wechselseitig Zellkulturen von Aedes aegypti, dem Überträger von Zikafieber und Dengue, und Mäusen, die wie der Mensch durch den Stich der Tigermücke angesteckt werden. Die Forscher verwendeten in einer Serie Mäuse, die gegen Dengue immun waren, in der anderen Serie hatten die Tiere keine Antikörper gegen Dengueviren im Blut.
Bereits nach 10 wechselseitigen Infektionen hatte sich in beiden Serien ein Virusstamm entwickelt, der in Mäusen aber auch in menschlichen Zellkulturen eine erhöhte Pathogenität hat. Während die Mäuse eine Infektion mit dem Wildtyp des Zikavirus in der Regel überleben, starben alle Tiere mit der Virus­variante, die die Forscher im Labor gezüchtet hatten.
Die genetische Analyse ergab, dass die Viren eine Punktmutation im Gen NS2B hatten. Sie hatte an Position 139 zu einem Austausch der Aminosäure von Isoleucin nach Valin geführt. Das Gen NS2B kodiert ein Enzym, das das Virus zur Replikation benötigt. Laborviren mit dieser Mutation wiesen dieselbe Patho­genität auf wie die gezüchteten Virusstämme. Die Forscher können zeigen, dass die Mutation die Replika­tion der Viren in verschiednen Organen deutlich erhöht. Bei trächtigen Tieren gelangten die Viren auch in höherer Konzentration in die Feten, die zu 90 % abstarben. Auch Zellkulturen aus menschlichen neuronalen Vorläuferzellen wurden durch die mutierten Viren stärker angegriffen.
Die Forscher führen die Experimente an Mäusen durch, die durch eine frühere Dengue-Infektion eine Kreuzimmunität erworben hatten. Diese konnte durch die mutierten Viren durchbrochen werden.
Sollte die Mutation in der Natur entstehen, könnte es nach Ansicht von Shresta zu einer größeren Epidemie kommen, da die Bevölkerung keine Immunität hätte. Interessanterweise ist eine Mutation an der gleichen Stelle von NS2B bereits in der Natur beobachtet worden. Sie hatte allerdings zu einem anderen Austausch der Aminosäure geführt (nach Threonin statt nach Valin). Die Laborexperimente zeigten, dass auch diese Mutation die Virusreplikation steigert, allerdings überlebten alle Tiere eine Infektion.
Für Shresta ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die gefährlichere Mutation in der Natur entsteht. Sie rät deshalb dringend, die genetische Evolution der Zikaviren im Auge zu behalten. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133399/Zikavirus-Einzelne-Mutation-koennte-neuen-Ausbruch-ausloesen

HUMANES PAPILLOMAVIRUS – Aufholjagd bei Impfung gegen Krebs – Wegen der Pandemie wurden HPV-Impfungen vernachlässigt – Vier von fünf Personen infizieren sich mit HPV – Zwei HPV-Teilimpfungen – 3.5.2022
Die Covid-19-Pandemie hat bei den Impfungen gegen das Humane Papilloma Virus (HPV) als Erreger von Gebärmutterhals- und anderen Krebsarten in Österreich zum Teil zu einem Totalausfall geführt. Ärzte- und Apothekerkammer starten jetzt ein HPV Catch-Up-Programm für die Zwölf- bis 18-Jährigen, um die österreichweit bisher nur bei 50 Prozent liegende Durchimpfungsrate von Kindern und Jugendlichen zu steigern, hieß es bei einer Online-Pressekonferenz.
*** Wegen der Pandemie wurden HPV-Impfungen vernachlässigt
„Eine Impfung verhindert Krebs und hilft, unnötige Operationen zu vermeiden. Es erkranken in Österreich pro Jahr rund 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Mit der Impfung könnten daneben auch andere Krebserkrankungen ausgerottet werden“, sagte Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer. Human Papilloma-Viren sind die Ursache von de facto allen Zervixkarzinomen (Karzinome des Gebärmutterhalses; Anm.) und auch für Anal-, Penis- und Karzinome des HNO-Traktes verantwortlich.
*** Vier von fünf Personen infizieren sich mit HPV
Seit vielen Jahren gibt es eine Impfung, die genau diese Problematik der durch Sexualkontakte übertragenen Humanen Papilloma Viren vermeiden hilft. „Vier von fünf Personen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV“, betonte Maria Paulke-Korinek, Impfexpertin des österreichischen Gesundheitsministeriums. „In Österreich gibt es pro Jahr 130 bis 180 Todesopfer durch Zervixkarzinome.“ Wird im Zuge einer Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen (Abstrich) eine Gebärmutterhalskarzinom-Vorstufe entdeckt, ist oft ein gynäkologischer Eingriff notwendig. Das kann zu weiteren Problemen führen. In Österreich gibt es pro Jahr rund 6.000 solcher Operationen mit – zum Beispiel – nachfolgend einem höheren Risiko für Frühgeburtlichkeit etc.
„Die Impfung ist für Buben und Mädchen vom neunten bis zum zwölften Lebenjahr kostenfrei (im Rahmen des Kinderimpfprogramms; Anm.) verfügbar. Ab dem 15. Lebensjahr gibt es eine Nachimpfaktion“, sagte Maria Paulke-Korinek.
Doch weil mit der Covid-19-Pandemie die Impfraten in Österreich – speziell auch die Beteiligung an den HPV-Impfungen – zurückgegangen sind, sollte es jetzt ans Aufholen gehen, sagte Gerhard Kobinger, Vorstandsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer: „Sehr viele Impfungen sind durch die Pandemie leider ausgefallen.“ Für alle Zwölf- bis 18-Jährigen werden daher ein Jahr lang HPV-Impfungen zu vergünstigten Konditionen angeboten. Eine Vakzine-Dosis kostet 75 statt normalerweise rund 200 Euro in den österreichischen Apotheken, das Impfhonorar beim niedergelassenen Arzt höchstens 15 Euro. Laut Kobinger gibt es für die niedergelassenen Ärzte die Möglichkeit, fünf Vakzinedosen als „Starterpaket“ im Voraus zu beziehen. Sonst soll die Aktion auf Gutscheinbasis funktionieren.
*** Zwei HPV-Teilimpfungen
Derzeit lauten die österreichischen Empfehlungen auf zwei Teilimpfungen gegen HPV für Mädchen und Buben im Alter bis zu 15 Jahren. Ab dem Alter von 15 Jahren sollte jedenfalls auch noch eine dritte Teilimpfung erfolgen. Die Vakzine schützt zusätzlich vor Genitalwarzen. Auch bei dieser Impfung gibt es in Österreich regional deutliche Unterschiede, was die Beteiligung betrifft. Schmitzberger: „Der Föderalismus ist in Österreich einer der größten Feinde der Impfungen.“ Das gehe zum Teil bis auf Bezirksebene herunter.
2018 wurden in Österreich laut Statistik Austria 440 Zervixkarzinom-Erkrankungen registriert. 133 Frauen erlagen einem solchen Karzinom, obwohl auch bei Ungeimpften eine Diagnose gefährlicher Gewebeveränderungen bereits mit dem Vorstadium durch regelmäßige Abstrichuntersuchungen möglich wäre. Eine groß angelegte Studie aus Großbritannien, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, zeigte eine erreichbare Schutzrate gegen Gebärmutterhalskrebs von fast 88 Prozent.
Service: Informationen zu Infektionen/HPV-Impfung und Krebs: https://www.krebshilfe.net/information/krebs-krebs-risiko/infektionen-/-hpv-/-impfung
https://www.aerztekammer.at/hpv-catch-up
https://science.apa.at/power-search/15764342240926590527

MALARIA – Wie sich Malariaerreger in Blutzellen vermehren – 3.5.2022
Heidelberg – Malariaerreger vermehren sich in roten Blutzellen auf ungewöhnliche Weise: Statt sich mehrmals in Folge zu verdoppeln, wie dies die meisten anderen Zellen tun, teilen sie sich scheinbar unkoordiniert.
Eine Arbeitsgruppe des Universitätsklinikums und der Universität Heidelberg haben dies jetzt im Fach­magazin Science Advances erklärt. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, die Vermehrungsmecha­nismen des weit verbreiteten und bislang schwer einzudämmenden Erregers besser zu verstehen (DOI: 10.1126/sciadv.abj5362).
Der Entwicklungszyklus des Malariaerregers ist komplex: Durch einen Mückenstich übertragen wandern die Parasiten von der Einstichstelle in die Blutgefäße und von dort weiter in die Leber, wo sie sich ver­mehren, dann die Leber verlassen, rote Blutkörperchen befallen und sich dort erneut rasant vermehren. Befall und Zerstörung der Blutzellen verursacht Fieberschübe, Gefäßverschlüsse und Gewebeschäden.
Die Vermehrung in den roten Blutzellen verläuft ungewöhnlich: Es teilt sich zunächst nur der Plasmo­dienzellkern mehrfach, bis rund 20 Zellkerne in einer einzigen roten Blutzelle entstanden sind. Erst dann werden die Kerne in neue Parasiten verpackt, platzen aus der Blutzelle und befallen die nächsten roten Blutkörperchen.
„Die Frage nach dem ‚Warum?‘ haben wir nun erstmals dank einer Kombination von modernen mikros­kopischen Methoden und mathematischen Modellen beantwortet“, erläutert der Seniorautor der Publi­kation, Markus Ganter, Arbeitsgruppenleiter in der Abteilung für Parasitologie, Zentrum für Infektiologie am Universitätsklinikum Heidelberg.
Mit Hilfe eines fluoreszierenden Parasitenstamms analysierten die Forschenden die Dynamik der 1. Kernteilungen in lebenden Zellen unter dem Mikroskop und entwickelten daraus ein mathematisches Modell, um die Kernteilung über den gesamten Entwicklungsschritt zu simulieren. Es zeigte sich: Die Teilungsgeschwindigkeit verringert sich mit der Anzahl der Kerne. Bei rund 20 Kernen stoppt der Vorgang, so dass alle Plasmodienkerne gleichzeitig in neue Tochterzellen verpackt werden können.
„Der Grund dafür sind wahrscheinlich die begrenzten Ressourcen in den Blutzellen“, so Ganter. Je mehr Kerne es gebe, desto häufiger komme es vor, dass sich zwei oder mehr von ihnen zufällig zur selben Zeit teilten und gleichzeitig bestimmte, nur begrenzt zur Verfügung stehende Stoffe benötigten.
Im Umkehrschluss bedeute dies, dass die Vermehrung schneller gehe, wenn sich die Kerne nicht zur gleichen Zeit verdoppelten. „Diese Teilungsstrategie könnte also der Notwendigkeit einer schnellen Vermehrung geschuldet sein“, berichten die Forscher.
Die Arbeit ist ein gemeinsames Projekt von Arbeitsgruppen des Universitätsklinikums Heidelberg, der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133378/Wie-sich-Malariaerreger-in-Blutzellen-vermehren

HUMANBIOLOGIE und GESELLSCHAFT – Studie: Armut und Gewalt können pränatale Hirnentwicklung behindern – 3.5.2022
St Louis/Missouri – Kinder, deren Mütter in ärmeren Stadtteilen wohnen, haben bei der Geburt ein klei­neres Hirnvolumen und eine verminderte Faltung der Hirnrinde. Dies kam in einer Kohortenstudie in JAMA Network Open (2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.7045 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) heraus, die Kinder in den 1. Lebenswochen mit der Magnetresonanztomografie untersucht hatte.
Laut einer weiteren Analyse in Biological Psychiatry (2022; DOI: 10.1016/j.biopsych.2022.01.020 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) könnte sich auch die Kriminalitätsrate negativ auf die pränatale Hirnentwicklung auswirken.
Die eLABE-Studie („Early Life Adversity, Biological Embedding“) begleitet eine Gruppe von Schwangeren, die überwiegend in den ärmeren Stadtteilen von St.Louis wohnen. Die Hälfte war bei der Krankenver­sicherung auf staatliche Unterstützung angewiesen oder nicht versichert, 2/3 waren alleinstehend, 1/4 gab einen Marihuanakonsum während der Schwangerschaft an. Von Armut betroffen sind in den USA vor allem Afroamerikanerinnen, deren Anteil an der Kohorte bei etwa 60 % lag.
In den 1. Lebenswochen wurden die Säuglinge während sie schliefen in einem Magnetresonanztomogra­fen (MRT) untersucht (was im Gegensatz zur Computertomografie nicht mit einem Strahlenrisiko verbun­den ist). Das MRT diente einerseits der Vermessung des Gehirns. Die „Resting State“-fMRT erlaubte darü­ber hinaus Einblicke in die funktionellen Verbindungen des Gehirns.
In den MRT-Scans beobachtete das Team um Christopher Smyser von der Washington University School of Medicine in St. Louis, dass die Kinder von Müttern, die in Armut lebten, ein kleineres Hirnvolumen hatten. Vermindert waren auch die kortikale graue Substanz, die subkortikale graue Substanz und die weiße Substanz gegenüber Neugeborenen, deren Mütter ein höheres Haushaltseinkommen hatten.
Vor allem die verminderte Hirnfaltung ist laut Smyser Zeichen einer Unreife des Gehirns. Die Ursachen konnte die Studie nicht klären. Eine Vermutung, dass ein erhöhter Psychostress für die Störung der Hirn­entwicklung verantwortlich ist, ließ sich nicht bestätigen.
Beim „Resting State“-fMRT wurden Defizite vor allem bei den Kindern gefunden, deren Mütter in Gegen­den mit einer erhöhten Kriminalitätsrate lebten. Betroffen waren die Nervenverbindungen im limbischen System und im Frontalhirn, also in den Bereichen, die später für die Verarbeitung von Gefühlen und für exekutive Funktionen („Verstand“) benötigt werden.
Im „Resting State“-fMRT, das wenn auch sehr allgemeine Aussagen über die Funktionsfähigkeit des Ge­hirns ermöglicht, gab es eine Verbindung zu einem erhöhten Psychostress, zu dem es in Gegenden mit einer erhöhten Kriminalitätsrate leicht kommen kann. Die Studie zeigt, dass die Benachteiligungen, denen Kinder in ärmeren Stadtteilen ausgesetzt sind, offenbar bereits vor der Geburt einsetzen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133414/Studie-Armut-und-Gewalt-koennen-praenatale-Hirnentwicklung-behindern

ADIPOSITAS – WHO: Mehrheit der Erwachsenen in Europa hat Übergewicht – 3.5.2022
KOPENHAGEN (dpa-AFX) – Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Europa ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zu dick. 59 Prozent der Erwachsenen in der europäischen WHO-Region lebten demnach mit Übergewicht oder Fettleibigkeit. Der Anteil bei den Männern sei höher (63 Prozent) als bei den Frauen (54 Prozent), teilte die WHO Europa in ihrem am Dienstag vorgestellten Europäischen Fettleibigkeitsbericht 2022 mit.
Deutschland lag bei den Erwachsenen leicht unter dem Durchschnitt der Region. Dafür klafften die Unterschiede zwischen deutschen Frauen und Männern deutlicher auseinander als anderswo: Der Wert der Frauen lag unter 50, der der Männer bei 65 Prozent. Die aktuellsten europäischen Vergleichswerte dazu stammen nach WHO-Angaben aus dem Jahr 2016.
Für die WHO Europa gelten Menschen ab einem Body Mass Index (BMI) von 25 als übergewichtig, ab 30 sprechen die Experten von Fettleibigkeit. Der BMI wird aus Körpergröße und -gewicht berechnet.
Die Raten von Übergewicht und Fettleibigkeit hätten in der gesamten WHO-Region Europa „epidemische Ausmaße“ erreicht, erklärte die in Kopenhagen ansässige Organisation. Keines der 53 Länder dieser Region sei derzeit auf dem Weg, das Ziel zu erreichen, den Anstieg bei der Fettleibigkeit bis 2025 zu stoppen. Die Verbreitung unter Erwachsenen sei nur auf den amerikanischen Kontinenten noch höher. Die WHO zählt neben der EU unter anderem auch die Türkei, Russland, die Ukraine und weitere östlich gelegene Staaten zu ihrer europäischen Region.
Übergewichtige und Fettleibige sind nach WHO-Angaben in der Pandemie überproportional häufig von den Folgen von Covid-19 betroffen gewesen. Die Betroffenen hätten ein höheres Risiko für Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle gezeigt. Und nicht nur das: Vorläufige Daten deuten demnach darauf hin, dass die Fettleibigkeit unter Kindern und Jugendlichen aufgrund der Corona-Pandemie steigt. Das liegt unter anderem an einem veränderten Lebensmittelkonsum und mangelnder körperlicher Aktivität in Lockdown-Zeiten.
Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) zählten generell zu den Hauptursachen für Behinderungen und Todesfälle in der WHO-Region Europa, hieß es in dem Bericht. In einigen Ländern könnte Fettleibigkeit in den kommenden Jahrzehnten gar das Rauchen als Hauptrisikofaktor für Krebs ablösen. Fettleibigkeit könne verschiedene gesundheitliche Folgen mit sich bringen, darunter neben dem Krebs unter anderem auch chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Nierenbeschwerden, aber auch mentale Probleme und Rückenschmerzen./trs/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55940672-who-mehrheit-der-erwachsenen-in-europa-hat-uebergewicht-016.htm

ADIPOSITAS – WHO: Übergewicht und Adipositas haben in Europa epidemische Ausmaße erreicht – 3.5.2022
Kopenhagen – Die Zahl der Menschen, die übergewichtig oder adipös sind, ist in Europa in den letzten Jahren weiter gestiegen. Nach einem Report des WHO-Regionalbüros für Europa sind mittlerweile 59 % der Erwachsenen und fast ein Drittel aller Kinder zu dick.
Unter den WHO-Regionen ist die Prävalenz der Adipositas nur auf dem amerikanischen Kontinent höher. Ein Ende der Epidemie in Europa ist aus Sicht der WHO nicht in Sicht. Wegen der stark gestiegenen Zahl von adipösen Kindern könnte sich die Situation in den nächsten Jahren noch verschlechtern.
Die gesundheitlichen Risiken von Übergewicht und Adipositas werden nach Einschätzung der WHO noch immer unterschätzt. Epidemiologische Studien deuten darauf hin, dass Übergewicht und Adipositas nach Bluthochdruck, Ernährungsrisiken und Tabakrauchen der vierthäufigste Risikofaktor für nichtübertragbare Krankheiten in der Region Europa sind.
Zu den Krankheiten, die durch eine Adipositas begünstigt werden, gehören neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und chronischen Atemwegserkrankungen mindestens 13 verschiedene Krebsarten.
Laut der WHO sind Übergewicht und Adipositas in der Region Europa (zu der auch Israel und die ehemaligen Staaten der Sowjetunion zählen) jährlich für mehr als 1,2 Millionen Todesfälle verantwortlich, was mehr als 13 % der Gesamtsterblichkeit in der Region entspricht.
Übergewicht und Adipositas sind laut dem Report jährlich für mindestens 200.000 neue Krebsfälle direkt verantwortlich. Übergewicht und Adipositas sind auch die Hauptrisikofaktoren für Behinderungen und verursachen 7 % der gesamten Lebensjahre mit Behinderungen in der Region.
Übergewichtige und adipöse Menschen sind auch überproportional von den Folgen der COVID-19-Pandemie betroffen. Hinzu kommt, dass die Pandemie zu ungünstigen Veränderungen beim Lebensmittelkonsum und bei den Bewegungsmustern geführt hat, die sich erst in den kommenden Jahren auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken werden.
Laut WHO werden erhebliche Anstrengungen erforderlich werden, um die Menschen wieder zu einer gesünderen Lebensweise und mehr körperlicher Aktivität zu bewegen.
Zu den adipogenen Umweltfaktoren gehört nach Ansicht der WHO auch die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft. Die Vermarktung von ungesunden Lebensmitteln über das Internet und die Verbreitung sitzender Onlinespiele könnten gerade bei Kindern zu einer Zunahme von Übergewicht und Adipositas beitragen (Die Digitalisierung biete jedoch auch die Chance, über Plattformen für einen gesunden Lebensstil zu werben).
Die Ursachen der Adipositas sind komplex, einfache Lösungen des Problems gibt es nach Einschätzung der Autoren deshalb nicht. Der Report schlägt eine Reihe von Maßnahmen vor. Dazu gehören fiskalische Interventionen, etwa die Besteuerung von zuckergesüßten Getränken oder Subventionen für gesunde Lebensmittel. Die Gesetzgeber könnten auch die Vermarktung ungesunder Lebensmittel an Kinder einschränken.
Im medizinischen Bereich sollte der Zugang zur Behandlung von Adipositas und Übergewicht verbessert werden. Diese sollte in der primären Gesundheitsversorgung angeboten werden.
Auf gesellschaftlicher Ebene bieten sich die Schwangerschaftsvorsorge, die Stillbetreuung und die Schulen an, um gezielt Programme zur Verbesserung der Ernährung und zur Steigerung der körperlichen Aktivität einzurichten.
Ein wichtiger Ansatz wäre auch, die Zugänglichkeit von gesunden Nahrungsmitteln zu verbessern und diese erschwinglicher zu machen. In Wohnortnähe könnten die Möglichkeiten für körperliche Aktivitäten verbessert werden. Diese Maßnahmen sind aus Sicht der WHO wichtig, um eines der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung („Sustainable Development Goals“ SDG) zu erreichen.
Das SDG 3 fordert die Länder bis 2030 auf, „ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern“. Davon sind nach Einschätzung der Autoren derzeit alle Länder der WHO-Region Europa weiter entfernt denn je.
Laut dem Report ist die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas seit den 1970er Jahren stetig gestiegen. Der Anteil der Adipösen ist im letzten Jahrzehnt vor 2016 um 21 % und seit 1975 um 138 % gestiegen. Beim Übergewicht (einschließlich Adipositas) kam es zu einer Zunahme um 8 % im letzten Jahrzehnt vor 2016 und um 51 % seit 1975.
Besonders besorgniserregend ist die Zunahme bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 19 Jahren. Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas hat sich bei Jungen/Männern zwischen 1975 und 2016 fast verdreifacht und bei Mädchen/Frauen mehr als verdoppelt. Bei der Fettleibigkeit kam es sogar zu einem Anstieg um den Faktor 5 seit 1975 (wobei dieser starke Anstieg teilweise auf die sehr niedrige Fettleibigkeit bei Kindern im Jahr 1975 zurückzuführen war).
Da Kinder und Jugendliche entgegen früheren Auffassungen nicht aus der Adipositas herauswachsen, ist dies ein ungünstiges Vorzeichen für die nächsten Jahrzehnte.
Die meisten übergewichtigen Menschen gibt es in den Mittelmeerländern und in den osteuropäischen Ländern. Von den westeuropäischen Ländern ist nur Großbritannien unter den 10 Ländern mit der höchsten Prävalenz (Türkei, Malta, Israel, Großbritannien, Andorra, Griechenland, Tschechien, Bulgarien, Spanien, Ungarn). Deutschland liegt im Mittelfeld. Die wenigsten übergewichtigen Menschen gibt es in den ehemaligen Sowjetrepubliken (Tadschikistan, Uzbekistan, Kirgisien, Moldau, Turkmenistan).
Für Deutschland fällt auf, dass der Anteil der übergewichtigen Kinder in den ersten 5 Lebensjahren gering ist (drittletzte Position in einer allerdings unvollständigen Liste). Bereits im Alter von 5 bis 9 Jahren belegt Deutschland dann in etwa dieselbe Mittelposition wie bei den Erwachsenen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133884/WHO-Uebergewicht-und-Adipositas-haben-in-Europa-epidemische-Ausmasse-erreicht

PSYCHOLOGIE – ROUNDUP: Generation im Krisenmodus? So geht es jungen Menschen in Deutschland – Seit Jahren Dauerkrisenmodus – Überlagerung mehrerer Krisen: Ukrainekrieg bereitet größte Sorgen – Verschlechterung der psychischen Situation – Jeder 14. Jugendliche hat Suizidgedanken – Unübersehbar: innere Unruhe und die Verunsicherung – 3.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Krieg in Europa, über zwei Jahre Pandemie und der allgegenwärtige Klimawandel – die von mehreren globalen Krisen geprägte Zeit geht besonders an jungen Menschen nicht spurlos vorbei. Das zeigt eine von den Jugendforschern Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann geleitete repräsentative Befragung von 14- bis 29-Jährigen, die am Dienstag vorgestellt wurde. Der mit dem Angriff Russlands gegen die Ukraine am 24. Februar nach Europa gekommene Krieg ist demnach die größte Sorge junger Menschen geworden.
Die Trendstudie „Jugend in Deutschland“ wurde nun zum vierten Mal im Halbjahres-Rhythmus vorgelegt. Insgesamt wurden 1021 junge Menschen im März 2022 befragt. Das Ergebnis: Die neue Kriegsangst bedeutet nicht, dass andere Ängste abgenommen haben. So sind Bedenken wegen des Klimawandels, der Inflation und der Spaltung der Gesellschaft sowie das durch Corona nach wie vor beeinträchtigte Lebensgefühl prägend für die Befragten. „Wir haben eine Überlagerung von Krisen und diese Last für junge Menschen, die ist doch sehr groß geworden“, resümiert Schnetzer. Diese Überlagerung strapaziert folglich auch zunehmend die psychische Gesundheit der Jugend, wie es hieß.
In Zahlen stellen sich die größten Sorgen der Generation nach den Umfrageresultaten so dar: Das Thema Krieg in Europa, das 68 Prozent Sorge bereitet, ist sprunghaft an die erste Stelle getreten. 46 Prozent haben dabei große Angst, dass der Krieg in der Ukraine sich auf ganz Europa ausweiten könnte. Die bislang dominierende Angst vor dem Klimawandel (55 Prozent) folgt jetzt an zweiter Stelle. Auch die Sorgen vor einer Inflation (46 Prozent), einer sozialen Spaltung der Gesellschaft (40 Prozent) und einer Wirtschaftskrise (39 Prozent) bleiben präsent.
Wegen der zuletzt weiter spürbaren Einschränkungen durch die Pandemie beklagen die Befragten den Kontrollverlust bei der Gestaltung des Alltags, bei persönlichen Beziehungen und bei ihrer Bildungs- und Berufslaufbahn. Interessant ist aus Sicht von Jugendforscher Hurrelmann in diesem Kontext, dass der Großteil der jungen Generation weiterhin nicht leichtfertig mit der Pandemie umgehe, sondern sich zurückhalte.
Eine Generation, die von Krise zu Krise rutscht? Tatsächlich sehen die Forscher die Jugend bereits seit Jahren im „Dauerkrisen-Modus“. Schnetzer führt im Rahmen der Studie aus, Ältere hätten bereits die Wirtschaftskrise von 2008, den großen Unfall des Atomkraftwerks Fukushima 2011 und die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 als prägend erlebt. Hinzu kämen in den letzten Jahren die Sorgen vor den Folgen des Klimawandels sowie mit dem Frühjahr 2020 die Umbrüche und Unsicherheiten wegen der Corona-Pandemie – und nun schließlich die Kriegsangst.
Die psychische Gesundheit der Generation habe sich zuletzt verschlechtert, der Krieg drücke als weitere große emotionale Last auf die ohnehin angespannte Stimmung. Fast die Hälfte (45 Prozent) der Befragten gab demnach an, Stress zu erleben. Auf der Liste der häufigsten psychischen Belastungen folgen Antriebslosigkeit (35 Prozent), Erschöpfung und Langeweile (je 32 Prozent) sowie Depression und Niedergeschlagenheit (27 Prozent). 13 Prozent erleben Hilflosigkeit, 7 Prozent sogar Suizidgedanken. Diese Zahlen, so die Experten, seien erschreckend. Und eine entsprechende Reaktion, etwa durch mehr psychologische Unterstützung an Schulen, sei wichtig.
Auch andere Daten zeichneten zuletzt ein wenig positives Bild zum Befinden junger Menschen. So ging jüngst aus einer Befragung von Infratest dimap für die Vodafone Stiftung hervor, dass junge Menschen zumeist pessimistisch in die Zukunft schauen. Diesen Daten nach, die schon im September 2021 und somit noch lange vor dem Ukraine-Krieg erhoben wurden, stimmten 86 Prozent der 14- bis 24-Jährigen der Aussage zu: „Ich mache mir Sorgen um die Zukunft.“ Andere Studien belegen etwa ein klares Plus bei psychischen Erkrankungen während der Pandemie. Beispielsweise ist auch die Zahl der an Magersucht erkrankten Kinder und Jugendlichen Fachleuten zufolge während der Corona-Krise gestiegen.
Ein zurückhaltend-optimistisches Signal sendet die neue „Jugend in Deutschland“-Studie allerdings auch: Den Autoren zufolge ist nämlich die Grundstimmung in der jungen Generation trotz allem erstaunlich positiv. Dafür spreche, dass die meisten Befragten für sich persönlich trotz aller Belastungen eine gute Zukunft erwarten.
Dennoch: Nicht zu übersehen sei die innere Unruhe und die Verunsicherung der jungen Menschen. Obwohl sich die meisten demnach zutrauen, trotz widriger Umstände das eigene Leben in den Griff zu bekommen, sehen sie mit Blick auf die wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Entwicklung Deutschlands große Konflikte. Hurrelmann sieht eine „jugendtypische, robuste, optimistische Grundhaltung“, darunter „bröckelt es aber“./jjk/DP/nas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55943958-roundup-generation-im-krisenmodus-so-geht-es-jungen-menschen-in-deutschland-016.htm

MEDIEN – Deutschland verschlechtert sich in Rangliste der Pressefreiheit – 3.5.2022
Berlin/Paris – Laut der jährlich erscheinenden Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen (RSF) hat sich in Deutschland die Lage für Journalisten im Jahr 2021 verschlechtert. In der Liste belegt Deutschland Platz 16 von 180, ein Jahr zuvor rangierte Deutschland auf Platz 16.
Als Grund nannte RSF die Zahl der gewaltsamen Angriffe, die mit 80 von RSF verifizierten Fällen so hoch wie noch nie seit Beginn der Dokumentation im Jahr 2013 ist. Bereits im Vorjahr war mit 65 Fällen ein Negativrekord erreicht worden. Die meisten der Angriffe (52 von 80) ereigneten sich bei Protesten des „Querdenken“-Spektrums gegen Corona-Maßnahmen. Zudem wurden 12 Angriffe der Polizei auf die Presse dokumentiert.
Krisen, Kriege und Gewalt bestimmten die Lage der weltweiten Pressefreiheit seit Anfang 2021. Nach dem Militärputsch in Myanmar (Rang 176) und der Rückeroberung Afghanistan (156) durch die Taliban ist unabhängiger Journalismus in beiden Ländern kaum noch möglich. Russland (155) hat nach dem Überfall auf die Ukraine die Pressefreiheit im eigenen Land de facto abgeschafft, in der Ukraine (106) starben durch die Kriegshandlungen innerhalb weniger Wochen mehrere Medienschaffende. Im hintersten Teil der Rangliste befindet sich nach wie vor China (175) – unter anderem aufgrund nahezu allumfassender Internetzensur und Überwachung sowie Propaganda im In- und Ausland.
Im Iran (178) beobachtet RSF seit dem vergangenen Jahr eine Zunahme von willkürlichen Verhaftungen und Verurteilungen. Drei totalitäre Regime, die seit Jahren die letzten drei Plätze unter sich ausmachten, bilden den Rest der Schlussgruppe: Turkmenistan (177), Eritrea (179) und Nordkorea (180). Alle drei haben gemeinsam, dass die jeweilige Regierung die komplette Kontrolle über alle Informationsflüsse hält. Die Rangliste der Pressefreiheit vergleicht die Situation für Journalisten und Medien in 180 Staaten und Territorien. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55935545-deutschland-verschlechtert-sich-in-rangliste-der-pressefreiheit-003.htm

MEDIEN – Pressefreiheit: Österreich im Ranking wieder „katastrophal“ abgerutscht – Wirtschaftlicher Kontext stärker berücksichtigt – Medienministerin Raab zurückhaltend – Schallenberg kündigt Medienkonferenz an – Opposition fordert Konsequenzen – Tschechien und Slowakei überholen Österreich – Fast 30 Länder in „sehr ernsten Lage“ – 5.3.2022
Den Platz in der Spitzengruppe der Staaten mit guter Pressefreiheit hat Österreich bereits 2019 aufgrund der „Ibiza“-Affäre verloren. Nach einer leichten Aufwärtsbewegung in den vergangenen Jahren ist Österreich mit dem aktuellen Ranking von Reporter ohne Grenzen (ROG) wieder drastisch abgerutscht – von Platz 17 auf 31. Die Medienfreiheitsorganisation spricht von einem „katastrophalen Absturz“.
Österreich reiht sich damit ins Mittelfeld der insgesamt 180 untersuchten Länder mit einer „zufriedenstellenden“ Pressefreiheit. Ganz vergleichbar sind die Ergebnisse heuer mit denen aus dem vergangenen Jahr nicht, da sich die Methode geändert hat. Laut ROG Österreich lassen sich durch die Änderung der Kriterien allerdings nur Verschiebungen um ein bis zwei Plätze erklären, nicht aber um 14. Diesen Absturz könne man nicht schönreden.
Als Erklärung für den Absturz Österreichs im Ranking nannte die Medienfreiheitsorganisation gegenüber ORF.at Angriffe gegen Journalisten und Journalistinnen bei Anti-CoV-Maßnahmen-Demos und das Bekanntwerden der „erkauften positiven Berichterstattung“ in Boulevardmedien im Zuge der ÖVP-Inseratenaffäre. Darüber hinaus sei Österreich das einzige EU-Land, das noch immer nicht über ein Informationsfreiheitsgesetz verfüge, kritisiert der Kommunikationswissenschaftler Fritz Hausjell von ROG Österreich.
*** Wirtschaftlicher Kontext stärker berücksichtigt
Beim diesjährigen Ranking wurde zudem erstmals der finanzielle und ökonomische Aspekt stärker beim Endergebnis berücksichtigt und gewichtet, erklärte ROG. Eine hohe Konzentration von Medien, mangelnde Vielfalt und kein „sinnvolles“ Medienförderungsgesetz seien nun gleichbedeutend bei der Wertung wie Angriffe auf und katastrophale Bedingungen für Journalisten und Journalistinnen.
GRAPHIK: Weltweite Pressefreiheit
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COPYRIGHT: APA/ORF.at; Quelle: Reporter ohne Grenzen
Beim wirtschaftlichen Kontext schneide Österreich im Vergleich am schlechtesten ab und liege hier bereits in der Kategorie „problematisch“, stellte ROG fest. Abseits der wirtschaftlichen Komponente wurden auch der politische Kontext, der rechtliche Rahmen, Sicherheit sowie der soziokulturelle Kontext stärker bei der Erstellung des Rankings berücksichtigt.
Medienministerin Raab zurückhaltend
Medienministerin Susanne Raab äußerte sich in einer ersten Reaktion zurückhaltend. „Was das aktuelle Ranking des Vereins Reporter ohne Grenzen betrifft, werden wir uns das Bewertungssystem und die Ableitungen genau ansehen, sobald der Bericht vorliegt, und in unsere Gespräche mit der Branche einfließen lassen“, teilte Raab der APA mit.
„Klar ist, dass wir weiterhin jeden Tag alles dafür tun müssen, das hohe Gut der Pressefreiheit in Österreich weiter zu schützen, damit Journalistinnen und Journalisten frei, sicher und unabhängig ihrer Arbeit nachgehen können“, so Raab, die darauf hinwies, dass sie nach ihrem Antritt als Ministerin „einen umfassenden Prozess an Medienkonferenzen gestartet“ habe.
Im Fokus stehe dabei die Neustrukturierung von Medienförderung, Medientransparenz und Inseratenvergabe. In einer Inseratenaffäre um manipulierte Meinungsumfragen ermittelt etwa die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Kurz zog sich deshalb im letzten Herbst aus allen politischen Ämtern zurück.
Schallenberg kündigt Medienkonferenz an
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) unterstrich die Bedeutung des freien Journalismus und wies auf die Gefahren hin, denen Journalistinnen und Journalisten in ihrer Arbeit ausgesetzt sind. Am Welttag „würdigen wir den unabhängigen und kritischen Journalismus als einen Grundpfeiler einer freien, demokratischen Gesellschaft“, so Schallenberg in einer Aussendung. Er kündigte eine hochrangige Medienkonferenz in Wien an.
Opposition fordert Konsequenzen
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch führte den „dramatischen Absturz“ Österreichs beim Pressefreiheitsindex auf die „türkisen Skandale und Dauerattacken auf kritische Medien“ zurück. Er sieht das als „letzten Warnruf“ für die Bundesregierung. Als Konsequenz forderte die SPÖ die Einsetzung eines „Konvents für Medienfreiheit“ unter Beteiligung der Zivilgesellschaft.
„Es braucht dringend ein Medienfreiheits- und Transparenzpaket gegen Inseratenkorruption und Message-Control, um Medien in ihrer unabhängigen Berichterstattung zu unterstützen“, forderte SPÖ-Mediensprecher Jörg Leichtfried. Konkret nannte er etwa eine Erhöhung der Presseförderung sowie ein neues ORF-Gesetz mit mehr Unabhängigkeit für die ORF-Gremien.
Ähnlich äußerte sich NEOS. „Eine freie Presse zählt zu den Grundpfeilern einer Demokratie. Die Regierungsparteien, insbesondere die Grünen, dürfen nicht länger tatenlos zuschauen, wie sie langsam, aber sicher stirbt“, mahnte Mediensprecherin Henrike Brandstötter. Konkret müssten ÖVP und Grüne „umgehend ein zeitgemäßes Informationsfreiheitsgesetz vorlegen“, forderte die Abgeordnete.
FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker sieht die Schuld für den „katastrophalen Absturz Österreichs“ vor allem bei der ÖVP. Die „schwarz-türkise Medienkaufstrategie und Inseratkorruption“ hätten „größten Schaden an der polit-medialen Kultur angerichtet“. Er sprach sich etwa für einen Kostendeckel für Regierungsinserate und die Schaffung gesetzlicher Grundlagen für mehr Transparenz aus.
*** Tschechien und Slowakei überholen Österreich
Aufgrund dessen sind nur noch acht statt wie bisher zwölf Länder im Spitzenfeld der guten Pressefreiheit. Angeführt wird dieses von Norwegen, Dänemark und Schweden, gefolgt von Estland, Finnland, Irland, Portugal und Costa Rica. Überholt wurde Österreich von den Nachbarländern Tschechien (20) und der Slowakei (27). Hinter Österreich liegen Slowenien (54), Italien (58) und Ungarn (85).
Nach Regierungswechseln lockerten hingegen Tschechien und Bulgarien ihren Einfluss auf die Presse. Eine leichte Besserung erreichte auch Serbien aufgrund der Bekämpfung von Straflosigkeit bei Angriffen auf Journalisten. Deutschland hingegen verschlechterte sich auf den 16. Platz. Begründet wurde diese Bewertung von der Pressefreiheitsorganisation mit einer Gesetzgebung, die Journalisten und ihre Quellen gefährde, mit einer abnehmenden Medienvielfalt und mit Gewalt bei Demonstrationen.
Die Zahl der verifizierten gewaltsamen Angriffe auf Medienschaffende in Deutschland stieg im Vergleich zum Vorjahr von 65 auf 80 – und damit auf einen neuen Höchststand. Die meisten Vorfälle habe es bei Protesten der „Querdenker“-Szene gegen die Coronavirus-Schutzmaßnahmen gegeben. Sie machten demnach 52 der 80 Angriffe aus. Dokumentiert wurden ferner zwölf Angriffe von Polizisten auf die Presse.
*** Fast 30 Länder in „sehr ernsten Lage“
Anfeindungen und tätliche Angriffe von CoV-Maßnahmengegnern gegen Journalisten beobachtete die Medienfreiheitsorganisation in mehreren europäischen Ländern. Zudem gebe es eine verstärkte Rückkehr von Journalistenmorden in Europa wie Giorgios Karaivaz in Griechenland und Peter De Vries in den Niederlanden. Kritisiert wurde auch eine verbreitete Verschärfung strenger Gesetze gegenüber Journalisten insbesondere in Ungarn, Slowenien, Polen und Albanien.
In demokratischen Gesellschaften wachse die Spaltung durch die Verbreitung von Meinungsmedien und Desinformation, warnte ROG. Weltweit befänden sich mit einer Rekordzahl von 28 Ländern derzeit in Bezug auf die Pressefreiheit in einer „sehr ernsten Lage“. Auf die rote Liste seien nun zwölf Länder gerutscht – darunter Belarus und Russland. Und obwohl Ex-US-Präsident Donald Trump inzwischen abgewählt wurde, haben sich die USA nur wenig auf den 42. Platz verbessert, da die Medien weiterhin polarisiert seien. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3263223/
Link:
Reporter ohne Grenzen Österreich
https://www.rog.at/rog-oesterreich/

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BÖRSEN – KOMMENTAR – Bafin-Chef Branson: Ukraine-Krieg könnte Marktturbulenzen auslösen – 3.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit zusammenhängenden politischen Reaktionen können nach Aussage von Mark Branson, Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), zu Turbulenzen an den Finanzmärkten führen. Branson sagte bei der Vorstellung des Bafin-Jahresberichts für 2021: „Wir wissen natürlich, dass vor allem die militärische, die handelspolitische, die sanktionspolitische und die energiepolitische Lage jederzeit stark eskalieren könnten, woraufhin es unweigerlich zu Marktturbulenzen käme.“
Branson zufolge können die deutschen Finanzinstitute die aktuellen Auswirkungen des Kriegs verkraften. „Problematischer könnten die sehr schwer einschätzbaren Zweit- und Drittrundeneffekte werden“, sagte er. Es sei bereits jetzt erkennbar, dass der Krieg das Wirtschaftswachstum weltweit bremse und fast auf null bringe. Auch steige die Inflation, was Zinserhöhungen auch in der Eurozone immer wahrscheinlicher mache.
Der Bafin-Chef wies darauf hin, dass sein Haus zusammen mit der Bundesbank Anfang April einen Stresstest bei kleinen und mittelgroßen Banken begonnen habe, in denen verschiedene Zinsszenarien durchgespielt würden, darunter das eines anhaltenden Niedrigzinsumfelds und das eines raschen Zinsanstiegs. Letzteres könne vor allem für jene Banken werden, die viele Immobilienkredite vergeben hätten. Ersteres belaste vor allem Lebensversicherer.
DJG/hab/jhe © 2022 Dow Jones News
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BÖRSEN – Ölpreise geben deutlich nach – Brent fällt um 1,58 auf 105,95 und WTI um 1,85 auf 103,34 USD je Fass – Hohe Volatilität – EU-Öl-Embargo: kein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten absehbar – Slowakei und Ungarn mit längerer Übergangsfrist? – Höhere Ölpreise in Aussicht: russisches Öl sucht weiter Abnehmer – Chinesisches Corona-Lockdown dämpft dortige Ölnachfrage – Chart-Beigabe – 3.5.2022, 17:53
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Dienstag deutlich gefallen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 105,95 US-Dollar. Das waren 1,68 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,85 Dollar auf 103,34 Dollar.
Bei dem geplanten Öl-Embargo der Europäischen Union gegen Russland zeichnet sich kein gemeinsames Vorgehen aller EU-Staaten ab. Nach Ungarn machte auch die Slowakei am Dienstag klar, dass das Land nicht bereit sei für einen raschen Lieferstopp und vorerst nicht auf russisches Öl verzichten könne. Es ist möglich, dass beide Länder eine Ausnahmeregelung mit einer längeren Übergangsfrist bekommen. Zuletzt wurde erwartet, dass die EU-Kommission noch am Dienstag, spätestens aber am Mittwoch ihren Vorschlag für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen präsentiert.
Seit einigen Tagen schwanken die Rohölpreise teils deutlich und tun sich schwer, eine klare Richtung einzuschlagen. Marktbeobachter verweisen als Begründung auf gegenläufige Kräfte, die die Preise in Schach hielten. So herrscht auf der Angebotsseite Knappheit vor, da Russland seit seinem Angriff auf die Ukraine scharfen Sanktionen unterliegt und deshalb Probleme hat, Abnehmer für sein Erdöl zu finden. Das spricht für hohe und eher steigende Ölpreise.
Auf der Nachfrageseite bestehen jedoch Sorgen, dass die rigorose Corona-Politik Chinas die dortige Rohöl- und Benzinnachfrage abwürgen könnte. Dies stellt eine herbe Belastung für den Ölmarkt dar. China ist als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt auch eines der größten Ölverbrauchsländer. Die Volksrepublik verfolgt eine scharfe Corona-Bekämpfung mit strikten Ausgangssperren. Auch Wirtschaftsmetropolen mit vielen Millionen Einwohnern sind betroffen./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55945380-oelpreise-geben-deutlich-nach-016.htm
ENERGIEPREISE UND NAHRUNGSMITTEL – Klicke auch „see more on advanced chart“, wähle Chartdarstellung (Candles)
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BÖRSEN – US-Anleihen mit Gewinnen – Rendite wieder unter drei Prozent – Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 2,97 Prozent – FED-Zinsanhebung von 0,5 Prozent wird erwartet – Chart-Beigabe – 3.5.2022, 21:41
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Dienstag zugelegt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,12 Prozent auf 118,48 Punkte. Börsianer sprachen von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Verlusten. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 2,97 Prozent. Am Vortag war sie erstmals seit Ende 2018 über die viel beachtete Marke von drei Prozent gestiegen.
In den USA richten sich schon jetzt die Blicke auf die Geldpolitik. Am Dienstag hat die Zinssitzung der US-Zentralbank Fed begonnen, die zur Wochenmitte fortgesetzt wird. Am Mittwoch will die Notenbank ihre Entscheidungen bekanntgeben. Es wird mit einer großen Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte gerechnet. Damit würde die Fed ihre im März begonnene Zinswende, mit der sie sich gegen die hohe Inflation stemmt, fortsetzen./la/he
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BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Zehnjahresrendite steigt in der Spitze erstmals seit 2015 über ein Prozent – Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fällt zum Handelsschluss auf 0,94 Prozent zurück – Ausstehender FED-Zinsentscheid und Druck auf EZB Richtung Zinserhöhung schwächen Anleihen – Importpreise mit Rekordanstieg – Australische Staatsanleihe-Kurse fallen angesichts Zinserhöhung der australischen Zentralbank – Chart-Beigabe – 3.5.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen ist am Dienstag erstmals seit Mitte 2015 kurzzeitig über ein Prozent gestiegen. In der Spitze kletterte sie bis auf 1,01 Prozent. Bis zum Nachmittag fiel die Rendite allerdings auf 0,94 Prozent zurück. Die Kurse gaben etwas nach. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,20 Prozent auf 153,64 Punkte.
Zinsauftrieb kommt seit einiger Zeit aus den USA, wo von der Notenbank in diesem Jahr zügige und deutliche Zinsanhebungen erwartet werden. In Washington beginnt am Dienstag die Zinssitzung der Fed. Zwecks Bekämpfung der hohen Inflation wird ein großer Schritt um 0,5 Prozentpunkte erwartet. Ihre Entscheidungen wird die Federal Reserve am Mittwochabend bekannt geben. Die zehnjährige US-Rendite war bereits am Montag über die Marke von drei Prozent gestiegen. Am Dienstag gingen die Renditen in den USA jedoch zurück.
Aber auch auf die Europäische Zentralbank (EZB) wächst der Druck, die Zinsen zu erhöhen. Schließlich hält auch in der Eurozone der hohe Preisdruck an, wie Daten vom Dienstag erneut zeigten: So sind die Erzeugerpreise im März erneut mit einem Rekordtempo gestiegen. Sie legten um 36,8 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat zu. Dies ist noch mehr als Volkswirte erwartet hatten. Die Entwicklung der Erzeugerpreise schlägt in der Regel teilweise und mit Verzögerung auf die Verbraucherpreise durch, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet.
Spürbare Kursverluste verzeichneten australische Staatsanleihen. Auslöser war eine Zinsanhebung der dortigen Notenbank, die deutlicher ausfiel als von Marktteilnehmern erwartet. Die Zentralbank begründete ihre erste Anhebung in der Corona-Pandemie mit der hohen Inflation und stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht./jsl/he
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BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: ATX mit plus 1,7 Prozent klar fester – 3.5.2022, 18:17
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Dienstag deutliche Kursgewinne verbuchen können. Der ATX stieg um klare 55,24 Punkte oder 1,71 Prozent auf 3291,52 Einheiten. Auch das europäische Umfeld zeigte sich im grünen Bereich.
Marktbeobachter sprachen von einer Erholung nach dem schwachen Wochenauftakt. Allerdings hielten sich einige Anleger im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden US-Notenbankentscheidung bereits zurück.
Die Fed wird ihren Leitzins an diesem Mittwoch angesichts der hohen Inflation voraussichtlich mit einem großen Schritt erhöhen. An den Finanzmärkten wird erwartet, dass der Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf die Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent angehoben wird. Eine Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte bei der jetzt anstehenden Mai-Sitzung „ist definitiv eine Option“, hatte Notenbank-Chef Jerome Powell zuletzt gesagt.
Zu den größten Gewinnern im prime market zählten Palfinger mit einem Kursanstieg um 4,85 Prozent auf 24,85 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihre Kaufempfehlung „Buy“ bestätigt. Auch das Kursziel in Höhe von 32,50 Euro wurde unverändert beibehalten. Die Analysten von Deutsche Bank Research haben die Kaufempfehlung „Buy“ für die Palfinger-Aktien ebenfalls bestätigt. Das Kursziel in Höhe von 38,00 Euro wurde unverändert belassen.
Unter den Indexschwergewichten zogen Erste Group 3,6 Prozent auf 30,38 Euro an. Die Analysten von Deutsche Bank Research haben ihre Kaufempfehlung „Buy“ bestätigt. Auch das Kursziel wurde unverändert bei 44,00 Euro belassen. Unter den weiteren Bankaktien kletterten Raiffeisen um knapp sieben Prozent nach oben und BAWAG schlossen um 1,2 Prozent fester.
Gut gesucht zeigten sich auch die heimischen Ölwerte. OMV verbesserten sich um 2,3 Prozent und Schoeller-Bleckmann erholten sich mit plus 4,3 Prozent von den klaren Vortagesverlusten. Die OMV hat den Verkauf des deutschen Tankstellengeschäftes an die EG Group abgeschlossen. Verkauft wurden 285 Tankstellen im süddeutschen Raum mit Schwerpunkt Bayern und Baden-Württemberg.
Die s Immo hat sich mit ihrem Hauptaktionär CPI Property Group (CPIG) auf ein Übernahmeangebot geeignet, wie das Unternehmen mitteilte. Nach der Vereinbarung unterstütze der s-Immo-Vorstand die Aufhebung des Höchststimmrechts in der Satzung, um CPIPG die Legung eines Pflichtangebots zu ermöglichen. Die CPIPG verbessert im Gegenzug den Angebotspreis um 1,50 Euro je Aktie von bisher 22,00 auf 23,50 Euro je Aktie (cum Dividende). Aktien der s Immo stiegen um 2,6 Prozent auf 23,35 Euro.
Auf der Verliererseite standen unter anderen die Titel der Post mit minus 4,8 Prozent sowie Mayr-Melnhof mit einem Abschlag von 2,8 Prozent. Beide Titel wurden heute allerdings ex-Dividende gehandelt./ger/pma/APA/nas © 2022 dpa-AFX
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WIENER BÖRSE
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Direktorin Schnabel hält Zinserhöhung im Juli für möglich – 3.5.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hält es angesichts der hohen Inflation im Euroraum für geboten, den Kurs in der Geldpolitik anzupassen. „Jetzt reicht es nicht mehr zu reden, wir müssen handeln“, sagte sie dem „Handelsblatt“. „Aus heutiger Sicht halte ich eine Zinserhöhung im Juli für möglich.“ Zuvor sollten die Nettozukäufe von Anleihen eingestellt werden, voraussichtlich Ende Juni.
Zuletzt hat die Europäische Zentralbank (EZB) 2011 die Zinsen im Euro-Raum angehoben, dies aber kurze Zeit später korrigiert. In anderen Ländern wie den USA haben die Notenbanken die Zinsen in diesem Jahr bereits erhöht. Die US-Notenbank Fed steht nun vor der zweiten Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie. Grund ist der weltweite Anstieg der Inflation. Im Euroraum erreichte sie im April ein Rekordhoch von 7,5 Prozent.
Schnabel zufolge beschränkt sich der Preisanstieg nicht nur auf Energie und Lebensmittel. „Wir sehen eine Verbreiterung des Inflationsdrucks.“ Es stehe außer Zweifel, dass höhere Lohnforderungen kommen, wenn die Inflation längere Zeit hoch bleibe. „Wir müssen verhindern, dass sich die hohe Inflation in den Erwartungen festsetzt“, sagte Schnabel. Noch würden sich Löhne und Preise nicht gegenseitig hochschaukeln. Geldpolitik müsse aber vorausschauend handeln: „Wir dürfen nicht erst reagieren, wenn eine Lohn-Preis-Spirale bereits in Gang gekommen ist.“
Nach Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte die Notenbank ihre milliardenschweren Nettoankäufe von Wertpapieren im Juli dieses Jahres beenden. Das sei dann der Zeitpunkt, „sich die Zinsen und eine Erhöhung dieser Zinsen anzuschauen“, hatte Lagarde kürzlich gesagt. An den Finanzmärkten wird erwartet, dass die EZB den Einlagensatz, zu dem Banken Geld bei ihr parken können, in diesem Jahr von minus 0,5 Prozent auf null Prozent anheben könnte. Der Leitzins im Euroraum, der seit mehr als sechs Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent liegt, könnte dann 2023 angehoben werden./sl/DP/nas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55946377-ezb-direktorin-schnabel-haelt-zinserhoehung-im-juli-fuer-moeglich-016.htm
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USA – API-Daten zeigen Fall der US-Rohöllagerbestände – 3.5.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,5 Millionen Barrel gesunken, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Plus von 4,8 Millionen Fass berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 4,5 Millionen Barrel nach minus 3,9 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme um 0,2 Millionen und bei Benzin um 0,3 Millionen Barrel.
DJG/DJN/flf © 2022 Dow Jones News
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USA – Auftragseingang der US-Industrie steigt deutlicher als erwartet – 3.5.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang der US-Industrie ist im März deutlicher als erwartet gestiegen. Nach Mitteilung des Handelsministeriums erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von nur 1,0 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein revidiertes Plus von 0,1 Prozent. Vorläufig war ein Minus von 0,5 Prozent gemeldet worden.
Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für März einen Anstieg von 1,1 Prozent nach vorläufig plus 0,8 Prozent. Der Auftragseingang ohne Berücksichtigung des Rüstungssektors stieg um 2,4 Prozent. Die Order ohne den Transportbereich nahmen um 2,5 Prozent zu.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, kletterten um 1,3 Prozent. Im Vormonat war ein Minus von 0,2 Prozent registriert worden.
DJG/DJN/mus/hab © 2022 Dow Jones News
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USA – USA: Industrieaufträge steigen stärker als erwartet – 3.5.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Aufträge der US-Industrie sind im März stärker als erwartet gestiegen. Die Bestellungen seien zum Vormonat um 2,2 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 1,2 Prozent gerechnet.
Zudem war auch die Entwicklung im Februar besser als zunächst ermittelt. Die Aufträge waren um revidierte 0,1 Prozent gestiegen (zunächst minus 0,5 Prozent). Ohne Transportgüter wie Flugzeuge legten die Aufträge im März um 2,5 Prozent zu.
Die Aufträge für langlebige Güter stiegen laut einer zweiten Schätzung zum Vormonat um 1,1 Prozent. Ohne Transportgüter legten sie um 1,4 Prozent zu. Die Ergebnisse lagen über der Erstschätzung./jsl/he
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 4.5.2022
https://www.n-tv.de/politik/06-39-Steinmeier-will-Rumaenien-Buendnistreue-zusichern–article23143824.html

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: EU bringt Ölboykott auf den Weg – Russland feuert auf ukrainische Eisenbahn *** Ölboykott mit Ausnahmen – Russische Raketen gegen ukrainische Eisenbahn – Merz kehrt mit Ratschlägen aus Kiew heim – Hoffnung auf weitere Evakuierungen aus Mariupol – Das bringt der Tag * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 4.5.2022, 7:16
Angesichts des Moskauer Angriffskrieges auf die Ukraine strebt die Europäische Union einen Importstopp für russisches Öl an. Das sieht der Vorschlag der EU-Kommission für ein neues Sanktionspaket vor. Um den europäischen Ländern Zeit für die Umstellung zu geben, soll es Übergangsfristen geben. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will die Pläne heute in Straßburg offiziell vorstellen. Über der Ukraine ging am Dienstagabend ein Hagel russischer Raketen und Marschflugkörper nieder. Ziel der Angriffe war nach Kiewer Angaben die ukrainische Eisenbahn und deren Stromversorgung, um den Nachschub an Waffen für die Ukraine zu unterbrechen. Bei Angriffen in der Nacht wurden auch mehrere Umspannwerke nahe der westukrainischen Stadt Lwiw getroffen. CDU-Parteichef Friedrich Merz will nach seinem Besuch in Kiew und einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zurück nach Deutschland fahren.
*** Ölboykott mit Ausnahmen
Über das mittlerweile sechste Sanktionspaket der EU soll ab Mittwoch in Brüssel beraten werden. Es könnte binnen weniger Tage beschlossen werden, wenn es aus den 27 Mitgliedsstaaten keine großen Einwände gibt. Geplant ist, dass nach einer Auslaufphase von sechs Monaten ein Einfuhrverbot für russisches Rohöl gelten soll und nach einer Auslaufphase von acht Monaten auch ein Einfuhrverbot für Ölprodukte.
Weitreichende Ausnahmeregeln sind den Informationen zufolge nur für Ungarn und die Slowakei geplant. Sie beziehen derzeit noch einen Großteil ihres Ölbedarfs aus Russland und können nicht so schnell umsteuern. Deutschland sieht sich zu einem Umsteuern bereit, auch wenn Preissteigerungen absehbar sind. Neben dem Öl-Embargo will die EU russische Banken mit neuen Strafmaßnahmen belegen, ebenso TV-Sender, die Falschinformationen zum Ukraine-Krieg verbreiten.
*** Russische Raketen gegen ukrainische Eisenbahn
Mit massivem Raketenbeschuss auf ukrainische Eisenbahnanlagen versucht Russland den Nachschub an westlichen Waffen zu stoppen. Sechs Bahnhöfe im Westen und in der Mitte der Ukraine seien am Dienstag getroffen worden, teilte die staatliche Bahngesellschaft mit. Opfer unter den Angestellten und Passagieren habe es nicht gegeben. 14 Personenzüge seien zeitweise verspätet gewesen. Die Raketen trafen auch drei Umspannwerke im westukrainischen Gebiet Lwiw und eines in den Transkarpaten an der Grenze zu Ungarn. Auch dabei ging es angeblich darum, die Stromversorgung der Bahn zu treffen.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe schoss Russland mehr als 20 Raketen und Marschflugkörper auf fast alle Teile der Ukraine ab. Viele Raketen seien von Langstreckenbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert worden. Es war eine der schwersten Angriffswellen seit dem russischen Überfall am 24. Februar. Mittwoch ist der 70. Kriegstag. Politisch deutete Präsident Selenskyj die Angriffe trotzdem als Zeichen einer Schwäche Moskaus. „Offensichtlich hat das russische Militär heute äußerst nervös auf unsere Erfolge reagiert“, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Ein klares militärisches Ziel der Attacken sei nicht zu erkennen. Die Russen kaschierten nur ihre Ohnmacht, „weil die Ukraine zu stark für sie ist“, sagte Selenskyj.
*** Merz kehrt mit Ratschlägen aus Kiew heim
Nach seinem Besuch in Kiew empfahl CDU-Chef Friedrich Merz Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD, ebenfalls persönlich in die Ukraine zu reisen. Er habe den Präsidenten, den Ministerpräsidenten, den Parlamentspräsidenten und Oppositionsführer sowie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko getroffen, sagte Merz am Dienstagabend im „heute-journal“ des ZDF. „Diese Gespräche können Sie nicht am Telefon machen. Die können Sie auch nicht mit Videokonferenzen machen. Sie müssen diese Gespräche persönlich führen.“ Scholz lehnt eine Reise nach Kiew derzeit ab, weil Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im April kurzfristig ausgeladen worden war.
Merz wollte noch nichts zu Details seiner Gespräche sagen. Er wolle zuerst dem Kanzler berichten. Jenseits von Waffenlieferungen sei es um den Wiederaufbau der Ukraine, eine EU-Mitgliedschaft oder die Frage von Garantiemächten für das Land gegangen, sagte Merz aber.
*** Hoffnung auf weitere Evakuierungen aus Mariupol
Nach einer erfolgreichen Rettungsaktion für Zivilisten aus Mariupol setzt Präsident Selenskyj auf weitere Evakuierungen. Die Gruppe von 156 Frauen, Kindern und älteren Menschen war am Dienstag in der Stadt Saporischschja eingetroffen. Viele von ihnen hatten sich in Mariupol im Stahlwerk Azovstal versteckt gehalten, dem letzten Verteidigungsposten ukrainischer Soldaten in der Hafenstadt. „Wir tun bedingungslos weiter alles, um alle unsere Leute aus Mariupol, aus Azovstal herauszuholen“, sagte Selenskyj. „Wir brauchen sie alle“ – die Zivilpersonen wie die Soldaten. Die ukrainische Seite bereitete sich auf eine weitere Rettungsaktion schon am Mittwoch vor. Die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sollten dabei helfen.
*** Das bringt der Tag:
* Das Europaparlament berät in Straßburg über die Lage im Ukraine-Krieg. Dort will auch EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen das neue Sanktionspaket vorstellen.
* Das Bundeskabinett hat auf Schloss Meseberg bei Berlin getagt und will Ergebnisse seiner Klausur vorstellen. Auch dabei wird es um die Ukraine gehen.
* Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht ein Nachbarland der Ukraine, das EU- und NATO-Mitglied Rumänien.
Quelle: ntv.de, lwe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/EU-bringt-Olboykott-auf-den-Weg-Russland-feuert-auf-ukrainische-Eisenbahn-article23307012.html
Wietere Meldungen zum Ukraine-Krieg:
Auch andere Regionen betroffen Russland beschießt Lwiw und Odessa mit Raketen
https://www.n-tv.de/politik/Russland-beschiesst-Lwiw-und-Odessa-mit-Raketen-article23306847.html
Merz mit Klitschko-Brüdern in Kiew „Wir sind nicht allein auf die Bundesregierung gestützt“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Wir-sind-nicht-allein-auf-die-Bundesregierung-gestuetzt-article23306664.html
Freudentränen in Saporischschja Der Hölle von Mariupol entronnen
https://www.n-tv.de/politik/Der-Hoelle-von-Mariupol-entronnen-article23306639.html

RUSSLAND – UKRAINE – Der 69. Kriegstag im Überblick Russland verstärkt Bodenangriffe im Donbass – Merz in Kiew unterwegs *** Erneuter Angriff auf Asowstal – Russen zerstören Waffen in Odessa – Mindestens zehn Tote bei Angriff auf Kokerei – Briten: Russlands Armee deutlich geschwächt – Mehr Waffen aus UK und auch Deutschland – Macron telefoniert mit Putin – Merz in Kiew mit Selenskyj und Klitschko – * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 3.5.2022, 21:13
Im Süden und Osten der Ukraine wird weiter heftig gekämpft. Kernziel bleiben die Küstenstädte Odessa und Mariupol. In letzterer attackiert Russland erneut das Stahlwerk Asowstal. Derweil versucht Frankreichs Präsident Macron direkt auf Putin einzuwirken. CDU-Chef Merz dagegen macht sich ein Bild von der Lage vor Ort. Der 69. Kriegstag im Überblick.
*** Erneuter Angriff auf Asowstal
Das Stahlwerk Asowstal gilt als letzte Bastion Mariupols. Fällt die Einrichtung, ist die Stadt eingenommen. Nach russischen Angaben hätten sich ukrainische Kämpfer eine Feuerpause zunutze gemacht und dort wieder in Stellung gebracht. Russland habe daher mit dem Beschuss dieser Stellungen begonnen, berichtete die Agentur RIA unter Verweis auf das Verteidigungsministerium. „Es wurde ein Waffenstillstand erklärt, Zivilisten wurden aus dem Gebiet von Asowstal evakuiert“, hieß es. Dort stationierte Soldaten hätten das ausgenutzt. „Jetzt beginnen Einheiten der russischen Armee und der ‚Volksrepublik Donezk‘ mit Artillerie und Luftunterstützung, diese Feuerstellungen zu zerstören.“
Aus dem belagerten Stahlwerk sind nach Angaben der Vereinten Nationen bislang etwa 101 Menschen evakuiert worden. Die meisten von ihnen seien nun in Saporischschja, wo sie humanitäre Hilfe erhielten.
*** Russen zerstören Waffen in Odessa
Die Hafenstadt Odessa ist ebenfalls ein strategisches Kernziel der russischen Offensive. Ukrainischen Angaben zufolge versuche Russland, weiter von Norden her auf das Donbass-Gebiet in der Ostukraine vorzustoßen, um die dort stationierten Truppen Kiews einzukesseln. Einzelne Einheiten aus Panzer- und Infanterietruppen sowie Fallschirmjäger führten entlang der Linie Isjum – Barwenkowe Angriffe durch, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Dienstag mit. „Zur Unterstützung ihrer Aktivitäten haben die Okkupanten aus dem Gebiet Belgorod Batterien der schweren Tjulpan-Mörser mit 240 Millimeter Kaliber und Raketenwerfer vom Typ Smertsch in den Raum Isjum verlegt“, heißt es. Zudem habe das russische Militär Angriffe in Richtung Liman, Sjewjerodonezk, Popasna, Awdijiwka und Kurachowe konzentriert, um seine Offensive Richtung Liman Siwersk und Slowjansk voranzutreiben.
Russland hat nach eigenen Angaben ein Logistikzentrum für aus dem Westen gelieferte Waffen auf einem Militärflugplatz in der Nähe der ukrainischen Hafenstadt Odessa mit Raketen beschossen. Hangars mit unbemannten Bayraktar TB2-Drohnen sowie Raketenwaffen und Munition aus den USA und europäischen Ländern seien zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Am Montagabend hatten die Behörden von Odessa mitgeteilt, dass es bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt am Schwarzen Meer Tote und Verletzte gegeben habe.
*** Mindestens zehn Tote bei Angriff auf Kokerei
Vor allem in der Ostukraine kommt es immer wieder zu heftigen Gefechten. Bei einem Angriff russischer Streitkräfte auf eine Kokerei in der Stadt Awdijiwka in der Donezk-Region in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 15 Personen verletzt worden, sagte Gouverneur Pawlo Kyrylenko. „Die Russen wussten genau, worauf sie zielten. Die Arbeiter hatten gerade ihre Schicht beendet und an einer Bushaltestelle gewartet, um vom Werk nach Hause zu fahren“, ergänzt Kyrylenko.
*** Briten: Russlands Armee deutlich geschwächt
Trotz großer Militärbudget-Offensiven in den vergangenen beiden Jahrzehnten hat Russland bei der Anwendung seiner quantitativen militärischen Stärke in der Ukraine versagt. So lautet eine Einschätzung von britischen Geheimdiensten. Grund seien Fehler in der strategischen Planung und operativen Umsetzung. Das Militär sei nun deutlich schwächer, sowohl von der Ausrüstung her als auch konzeptionell – zudem könne es sich angesichts von Sanktionen nur schwer erholen. Dies werde einen langfristigen Effekt auf Moskaus Kampfstärke in Bezug auf konventionelle Waffen sowie Truppen haben.
*** Mehr Waffen aus UK und auch Deutschland
Von britischer Seite wurden zudem neue Waffen für die Ukraine versprochen. Der britische Premier Boris Johnson richtete sich an das ukrainische Parlament: „Ich habe heute eine Nachricht für Sie: Die Ukraine wird gewinnen. Die Ukraine wird frei sein“, sagte Johnson laut Mitteilung seines Büros in der Videoansprache. Die Ukraine habe durch ihren Kampf den Mythos der Unbesiegbarkeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin zerstört. Putins Kriegsmaschinerie sei an der Liebe der Ukrainer zu ihrem Vaterland gescheitert. Großbritannien werde weiterhin Waffen liefern, sagte Johnson. In den kommenden Wochen werde die Ukraine Anti-Schiffsraketen vom Typ Brimstone und Flugabwehrsysteme vom Typ Stormer erhalten. Hinzu kämen 13 gepanzerte Fahrzeuge für die Evakuierung von Zivilisten sowie weitere Militärhilfe im Wert von 300 Millionen Pfund (357 Millionen Euro). Dazu gehörten etwa Schwerlastdrohnen zur Versorgung der Streitkräfte und Tausende Nachtsichtgeräte.
Auch die Bundesregierung hat einem Bericht der „Welt“ zufolge entschieden, Panzerhaubitzen 2000 aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine liefern zu wollen. Es soll demnach um sieben Systeme des gepanzerten Artilleriegeschützes gehen. „Die politische Entscheidung des Kanzleramtes und des Verteidigungsministeriums erfolgte nach Welt-Informationen gegen den Ratschlag führender Militärs der Bundeswehr“, schreibt die Zeitung. Diese hatten demnach darauf verwiesen, dass derzeit nur rund 40 der 119 Panzerhaubitzen 2000 im Bestand der Bundeswehr einsatzbereit und für den eigenen Bedarf unverzichtbar seien. Die Ausbildung der ukrainischen Armee an dem Waffensystem soll dem Bericht zufolge in Deutschland erfolgen.
*** Macron telefoniert mit Putin
Auf diplomatischer Ebene versuchte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erstmals seit seiner Wiederwahl, auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin einzuwirken. Macron rief Putin im Telefongespräch nach Angaben des Elysée-Palasts dazu auf, die Fortsetzung der Evakuierung von Zivilisten aus dem Asow-Stahlwerk in Mariupol zu ermöglichen. Diese müsse in Abstimmung mit den Hilfsorganisationen erfolgen. Den Geretteten müsse dabei „gemäß internationalem humanitärem Recht“ die Wahl gelassen werden, wohin sie gebracht werden, betonte der französische Staatschef.
Zudem habe Macron seine Forderung nach einem Ende des russischen Angriffs auf die Ukraine und zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen erneuert. Gleichzeitig habe er seine Hilfe angeboten, um in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen ein Ende der russischen Seeblockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen zu erreichen, um die globale Nahrungssicherheit nicht zu gefährden.
*** Merz in Kiew mit Selenskyj und Klitschko
Derweil machte sich der deutsche Oppositionsführer ein Bild von der Lage vor Ort. Bei seiner Reise nach Kiew traf Friedrich Merz sowohl den Bürgermeister der Stadt, Vitali Klitschko, als auch der ukrainischen Präsidenten. Das Gespräch mit Selenskyj habe etwas mehr als eine Stunde gedauert und sei in „außergewöhnlich“ guter Atmosphäre verlaufen, teilte ein Sprecher des CDU-Vorsitzenden anschließend mit. Zwischen Kiew und Berlin war es zuletzt zu Verstimmungen gekommen, weil die ukrainische Führung den Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier abgelehnt hatte.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Klitschko-Brüdern äußerte sich Merz nicht weiter zu den Inhalten des Gesprächs mit Selenskyj. Er wolle zunächst Bundeskanzler Olaf Scholz darüber informieren. Zur Kritik des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk an Scholz sagte Merz: „Ich finde, wir sollten jetzt mal rhetorisch versuchen, auf ein Niveau zu kommen, wo wir uns die gegenseitige Hilfe nicht unnötig schwer machen.“ Melnyk hatte Scholz nach dessen vorläufigem Nein zu einer Kiew-Reise als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnet. Quelle: ntv.de, mba/dpa/rts
https://www.n-tv.de/politik/Russland-verstaerkt-Bodenangriffe-im-Donbass-Merz-in-Kiew-unterwegs-article23306576.html
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Merz mit Klitschko-Brüdern in Kiew „Wir sind nicht allein auf die Bundesregierung gestützt“
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Ferner:
USA trauen Putin weitere Eskalation in der Ukraine zu
https://www.n-tv.de/politik/USA-trauen-Putin-weitere-Eskalation-in-der-Ukraine-zu-article23306585.html
Klitschko liest „Intellektuellen“ die Leviten
https://www.n-tv.de/politik/Klitschko-liest-Intellektuellen-die-Leviten-article23306484.html
Soldat stirbt nach Auftritt in Propaganda-Video
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Soldat-stirbt-nach-Auftritt-in-Propaganda-Video-article23305475.html
„Finnland ist auf alle militärischen Eventualitäten vorbereitet“
https://www.n-tv.de/politik/article23303626.ece

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: Merz trifft bei Kiew-Reise Selenskyj *** Azovstal unter Feuer – Ausweitung des Kriegs? – Deutschland liefert weiter Waffen – Weitere EU-Russlandsanktionen in Vorbereitung – 3.5.2022, 21:41
KIEW/MOSKAU/BERLIN (dpa-AFX) – CDU-Chef Friedrich Merz hat sich bei seinem Besuch in Kiew erschüttert über die Zerstörung durch den russischen Krieg gegen die Ukraine gezeigt. Die ganze Tragik der Angriffe auf die Zivilbevölkerung könne man nicht im Fernsehen, sondern nur vor Ort erfassen, sagte der Oppositionsführer am Dienstagabend. Merz wurde bei seiner Reise überraschend auch vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfangen. Im Osten und Südosten des Landes gingen die russischen Angriffe weiter. Die Ukraine meldete auch den Sturm russischer Kräfte auf das seit Wochen belagerte Stahlwerk Azovstal in Mariupol.
Es war Tag 68 nach dem Angriff Russlands auf das Nachbarland Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz will die Ukraine weiter unterstützen, lehnt einen Besuch in Kiew aber derzeit ab – Grund ist die Absage der Ukraine an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Merz jedoch ließ sich nicht abhalten und traf in der ukrainischen Hauptstadt neben Selenskyj auch Regierungschef Denys Schmyhal und den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko. Zudem besuchte Merz den zerstörten Vorort Irpin.
„Ich bin wirklich vollkommen erschüttert hier gewesen, bin es immer noch, diese Bilder gehen einem nicht mehr aus dem Kopf“, sagte Merz. Er warf Russland „Verbrechen“ und einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung vor. Bürgermeister Klitschko schätzte, es seien wohl schon Tausende Zivilisten ums Leben gekommen – die genaue Zahl kenne man aber nicht.
Merz bekräftigte seine Unterstützung für Waffenlieferungen an die Ukraine und für einen Status des Landes als EU-Beitrittskandidat. Über sein Gespräch mit Selenskyj wolle er zunächst ausführlich Kanzler Scholz informieren. Zur Kritik des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk an Scholz sagte Merz, man sollte sich rhetorisch zurückhalten. Melnyk hatte Scholz nach dessen vorläufigem Nein zu einer Kiew-Reise als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnet. Vizekanzler Robert Habeck sagte in Meseberg, der Konflikt werde gelöst werden und bald wohl auch Mitglieder der Bundesregierung in die Ukraine reisen.
*** Azovstal unter Feuer
Besonders umkämpft sind der Osten und Südosten der Ukraine. Im Donbass-Gebiet versuchten die russischen Truppen nach ukrainischen Angaben, weiter von Norden her vorzustoßen und dort stationierte Truppen Kiews einzukesseln. Dies teilte der ukrainische Generalstab mit. Zugleich nahmen russische Kräfte demnach das Stahlwerk Azovstal in Mariupol massiv unter Feuer. Dort haben sich ukrainische Kämpfer verschanzt, zudem sollen dort noch etwa 200 Zivilisten ausharren.
Die Zeitung „Ukrajinska Prawda“ zitierte den Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, mit den Worten: „Die ganze Nacht haben sie uns aus der Luft bombardiert (…) und jetzt wird Azovstal gestürmt.“ Vizepremierministerin Iryna Wereschtschuk forderte Moskau dazu auf, 40 Schwerverwundete, die auf dem Werksgelände seien, herauszulassen und an Kiew zu übergeben.
Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Insgesamt sollen in Mariupol immer noch 100 000 von ursprünglich mehr als 400 000 Einwohnern sein. Etwa 150 am Wochenende aus Mariupol und Umgebung gerettete Zivilisten erreichten am Dienstag die Stadt Saporischschja rund 230 Kilometer weiter nordwestlich.
In Sorge über die Lage in Mariupol und im Donbass telefonierte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron erstmals seit Ende März wieder mit Russlands Präsident Wladimir Putin – nach französischen Angaben mehr als zwei Stunden. Macron habe Putin aufgefordert, „diesen zerstörerischen Angriff“ zu beenden. Nach Angaben des Kreml sagte Putin, der Westen hätte den Tod von Menschen vermeiden können, wenn keine Waffen mehr an die Ukraine geliefert würden.
*** Ausweitung des Kriegs?
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte in Washington, er halte eine weitere Eskalation durch Russland für denkbar. Da könne Putin mehrere Dinge tun. Dazu gehöre beispielsweise eine größere Cyber-Attacke oder der Einsatz von chemischen oder biologischen Waffen. Und schon jetzt sei Putins Vorgehen – mit Angriffen auf die Zivilbevölkerung, der Zerstörung von Städten und Dörfern und wahllosen Attacken – eine Eskalation.
Zuvor hatten Medien spekuliert, in Russland könnte binnen weniger Tage eine Generalmobilmachung kommen. Auch der Chef der ukrainischen Militäraufklärung, Kyrylo Budanow, sprach von russischen Vorbereitungen auf eine offene Mobilisierung von Soldaten und Reservisten. Belege dafür gibt es nicht. Bislang spricht Russland offiziell von einer „Spezial-Operation“ in der Ukraine. Nun blicken viele Menschen mit Spannung auf Putins Rede zur jährlichen Militärparade am 9. Mai in Moskau.
*** Deutschland liefert weiter Waffen
Deutschland wird die Ukraine nach Ankündigung von Bundeskanzler Scholz weiter militärisch und wirtschaftlich unterstützen. Im ZDF erklärte der SPD-Politiker am Montagabend zum Ziel: „Russland darf nicht gewinnen und die Ukraine darf nicht verlieren.“
Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben in den ersten acht Kriegswochen Waffen und andere Rüstungsgüter im Wert von mindestens 191,9 Millionen Euro in die Ukraine geliefert. Scholz betonte, dies habe dazu beigetragen, „dass die ukrainische Armee, die wirklich sehr erfolgreich agiert, jetzt so lange durchhalten kann gegen einen so übermächtigen Gegner“.
In Deutschland sind inzwischen mehr als 400 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Bei ihnen handelt es sich hauptsächlich um ukrainische Staatsbürger. Die meisten von ihnen sind Frauen, Kinder und Alte.
*** Weitere EU-Russlandsanktionen in Vorbereitung
Bürger und Unternehmen in Deutschland müssen sich zudem in den nächsten Monaten als Kriegsfolge auf einen weiteren Anstieg der Energiepreise einstellen. Die EU-Kommission bereitete einen Vorschlag für ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland vor – nach Habecks Worten „inklusive dem Ausstieg vom russischem Öl“. Details könnte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament vorstellen. Über die Pläne müssen die EU-Staaten sich dann noch einig werden, denn sie erfordern Einstimmigkeit.
Der Anteil russischen Öls am deutschen Ölverbrauch ist Habeck zufolge seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine von 35 auf 12 Prozent gesunken. Die verbliebene Menge fließt fast vollständig an die PCK-Raffinerie in Schwedt, die vom russischen Konzern Rosneft betrieben wird./vsr/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55947015-gesamt-roundup-2-merz-trifft-bei-kiew-reise-selenskyj-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55945621-roundup-ueber-400-000-einreisen-von-ukraine-fluechtlingen-nach-deutschland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55945006-merz-trifft-selenskyj-in-kiew-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – SCHWEDEN – FINLAND – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2/Nato-Erweiterung: Deutschland unterstützt Finnland und Schweden – 3.5.2022, 15:05
MESEBERG (dpa-AFX) – Deutschland wird eine Aufnahme Finnlands und Schwedens in die Nato unterstützen, wenn beide Länder diese beantragen sollten. Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag den Regierungschefinnen Finnlands und Schwedens, Sanna Marin und Magdalena Andersson, bei der Klausurtagung des Kabinetts in Meseberg bei Berlin zugesagt. Die Entscheidungen über einen Aufnahmeantrag müssten beide Länder für sich treffen, sagte der SPD-Politiker. „Für uns ist aber klar: Wenn sich diese beiden Länder entscheiden sollten, dass sie zur Nato-Allianz dazugehören wollen, dann können sie auf unsere Unterstützung rechnen.“
Marin und Andersson hatten zuvor an den Beratungen des Kabinetts im Gästehaus der Bundesregierung teilgenommen. In beiden Ländern gibt es seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine starke Bestrebungen, dem Verteidigungsbündnis beizutreten. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat ihnen bereits eine zügige Aufnahme zugesagt, sollten sie einen Antrag stellen.
Marin betonte, der russische Angriff auf die Ukraine habe die Sicherheitslage komplett verändert. „Es gibt kein Zurück.“ Ihr Land habe eine starke und moderne Armee, die jederzeit mit der Nato zusammenarbeiten könne. Andersson sagte zu einem Nato-Beitritt: „Alle Optionen liegen auf dem Tisch.“
*** Schweden und Finnland vor Entscheidung über Nato-Beitritt
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ist in Schweden und Finnland in Umfragen die Zustimmung zu einem Nato-Beitritt gestiegen. Auch viele Parteien in den Parlamenten in Stockholm und Helsinki haben mittlerweile ihre Unterstützung für einen Mitgliedsantrag signalisiert. Die Sozialdemokraten von Andersson und Marin haben jedoch noch nicht Stellung bezogen.
In Finnland könnte ein Beschluss möglicherweise schon am 12. Mai fallen, wenn Präsident Sauli Niinistö seine Position öffentlich machen möchte. Er entscheidet letztlich gemeinsam mit Marins Regierung. Am 13. Mai wird in Schweden eine sicherheitspolitische Analyse vorgelegt, die sich auch mit der Nato-Frage beschäftigen wird. Am 17. und 18. Mai reist Niinistö dann zum schwedischen König Carl XVI. Gustaf nach Stockholm.
*** Zweite Klausur der neuen Regierung
Das Treffen der Ministerriege auf Schloss Meseberg in der Nähe von Berlin ist die zweite Klausur der neuen Bundesregierung. Die erste fand im Januar statt, sechs Wochen nach Vereidigung des Kabinetts. Damals ging es um den Wohnungsbau und die Energiewende, den Ausbau der Verkehrswege und der digitalen Infrastruktur. Die Regierung wolle „es hinkriegen, dass dieses Land Fahrt aufnimmt“, sagte Scholz damals. Die Lage in und um die Ukraine spielte noch keine größere Rolle, obwohl der russische Truppenaufmarsch schon in vollem Gange war.
Jetzt verbringt die Bundesregierung einen großen Teil ihrer Arbeitszeit mit dem Krieg und seinen Folgen – unter anderem mit der Frage, welche und wieviele Waffen in ein Kriegsgebiet geliefert werden sollen. Im Januar war das undenkbar. Scholz betonte in Meseberg nochmals, dass die Entscheidung „richtig und notwendig“ gewesen sei.
*** Rüstungsgüter für mehr als 190 Millionen Euro an die Ukraine
Die Bundesregierung hat in den ersten acht Kriegswochen Waffen und andere Rüstungsgüter im Wert von mindestens 191,9 Millionen Euro in die Ukraine geliefert. Das geht aus einer Antwort des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor.
Zum Vergleich: Die USA sagten der Ukraine seit Kriegsbeginn Waffen und Munition im Wert von mehr als 3,7 Milliarden US-Dollar (rund 3,5 Milliarden Euro) zu oder lieferten diese bereits. Das kleine Estland hat nach Regierungsangaben bisher Militärhilfe im Wert von mehr als 220 Millionen Euro für die Ukraine geleistet. Estland hat 1,3 Millionen Einwohner, Deutschland 83 Millionen.
Die Bundesregierung hat in der vergangenen Woche mit Gepard-Flugabwehrpanzern erstmals auch die Lieferung schwerer Waffen genehmigt. Ob den ukrainischen Streitkräften auch schwere Artilleriegeschütze der Bundeswehr vom Typ Panzerhaubitze 2000 überlassen werden sollen, ist noch nicht entschieden.
*** Auch Wirtschaft und Klimaschutz auf der Tagesordnung
Alles dreht sich in Meseberg dann aber doch nicht um den Krieg. Das Kabinett wolle sich auch mit den ökonomischen Herausforderungen infolge der Ukraine-Krise und mit den ökonomischen Folgen der großen Transformation durch den Klimawandel befassen, sagte Scholz. Dazu werde man mit Wissenschaftlern darüber diskutieren, „wie wir sicherstellen können, dass wir in 10, 20, 30 Jahren noch gute Arbeitsplätze haben trotz all der Herausforderungen, vor denen wir jetzt stehen. Wir sind sehr sicher, dass das gelingt“, sagte Scholz in Meseberg weiter.
Die Klausurtagung endet am Mittwoch mit einer gemeinsamen Pressekonferenz des Kanzlers zusammen mit Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP)./mfi/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55943269-roundup-2-nato-erweiterung-deutschland-unterstuetzt-finnland-und-schweden-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – UNGARN – SLOWAKISCHE REPUBLIK – ROUNDUP 2/Öl-Embargo der EU: Ungarn und Slowakei pochen auf Ausnahmen – 3.5.2022, 16:53
BERLIN/BRÜSSEL (dpa-AFX) – Bei dem geplanten Öl-Embargo der Europäischen Union gegen Russland zeichnet sich kein gemeinsames Vorgehen aller EU-Staaten ab. Nach Ungarn machte auch die Slowakei am Dienstag klar, dass das Land nicht bereit sei für einen raschen Lieferstopp und vorerst nicht auf russisches Öl verzichten könne. Der slowakische Wirtschaftsminister und Vizeregierungschef Richard Sulik verlangte Ausnahmeregeln. Die Slowakei bezieht derzeit nahezu komplett ihr Erdöl aus Russland. Das ähnlich stark von russischen Importen abhängige Ungarn hatte gedroht, Sanktionen gegen derzeitige russische Öl- und Gasimporte abzulehnen. Es ist möglich, dass beide Länder eine Ausnahmeregelung mit einer längeren Übergangsfrist bekommen könnten.
Zuletzt wurde erwartet, dass die EU-Kommission noch am Dienstag, spätestens aber am Mittwoch ihren Vorschlag für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen präsentiert. Das dann sechste Sanktionspaket soll dem Vernehmen nach auch ein Öl-Embargo umfassen. Bis zuletzt war aber unklar, unter welchen Bedingungen sehr stark von russischen Lieferungen abhängige Länder wie Ungarn und die Slowakei die nötige Zustimmung zu einem EU-Einfuhrverbot geben könnten. Denkbar wären eine Übergangsfrist – etwa bis Anfang 2023 – oder Ausnahmen. Zuvor hatte Deutschland ein Öl-Embargo für machbar bezeichnet.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ging davon aus, dass die Kommission ein sechstes Sanktionspaket inklusive Ausstieg vom russischem Öl vorschlage. „Wie hart die Embargo-Bedingungen definiert werden, da wird sicherlich noch ein bisschen beraten werden“, sagte er am Montagabend nach einem Treffen der für Energie zuständigen EU-Minister. Aber er gehe sicher davon aus, dass Öl auf die Liste komme, sagte Habeck. Es brauche dann noch ein paar Tage, damit die Mitgliedstaaten über den Vorschlag der Kommission abstimmen könnten.
Der Anteil russischen Öls am deutschen Ölverbrauch ist seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine binnen weniger Wochen von 35 auf 12 Prozent gesunken, wie aus dem Fortschrittsbericht Energiesicherheit der Bundesregierung hervorgeht.
Sulik betonte, eine Ausnahme vom geplanten Öl-Embargo sei für die Slowakei „extrem wichtig“. Die zum ungarischen MOL -Konzern gehörende Raffinerie Slovnaft in Bratislava würde Jahre brauchen, um von aus Russland bezogenem schweren Öl auf die Verarbeitung von leichterem Öl umzusteigen, sagte der liberale slowakische Politiker: „Deshalb werden wir sicher auf einer solchen Ausnahme bestehen.“
Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sprach sich dafür aus, ein Öl-Embargo gegen Russland nicht zu überstürzen. Bevor die EU ein Embargo ausspreche, „sollte sie sicherstellen, dass die fehlenden Angebotsmengen aus anderen Quellen durch höhere Förderquoten ausgeglichen werden können“, sagte Pinkwart der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Sonst steigen die Preise weiter.“
Auch DIHK-Präsident Peter Adrian warnte, bei einem Embargo würden die Ölpreise zweifellos weiter steigen – was den Druck auf Betriebe nochmals erhöhen würde. Insbesondere für die energieintensive Industrie sowie die Logistikunternehmen würde das Geschäft damit unrentabel, sagte Adrian der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstag).
Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, hält ein Embargo für machbar: „Deutschland kann und muss es sich leisten, auf russisches Öl zu verzichten. Statt aus Russland kann Deutschland Öl aus Norwegen, USA, Nordafrika oder aus dem arabischen Raum beziehen“, sagte Kemfert. „Öl-exportierende Staaten verdienen derzeit viel und können auch mehr liefern.“
Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) forderte eine enge Abstimmung zwischen Bund und ostdeutschen Ländern. Habeck hatte eingeräumt, dass ein Öl-Embargo für Berlin und Brandenburg erhebliche Folgen haben könnte. „Wir treffen Vorsorge, dass wir für den Fall eines Ausfalls von russischem Öl Wege finden, diesen Großraum Berlin und Brandenburg zu versorgen, auch über die Raffinerie Schwedt, aber für die Gegenwart stimmt das“, sagte er in den ARD-„Tagesthemen“. Die Raffinerie in Schwedt hängt laut Schwarz zu 100 Prozent am russischen Öl – und an Produkten aus Schwedt ein großer Teil Ostdeutschlands.
Der Linken-Politiker Klaus Ernst kritisierte, die Sanktionspolitik treffe zunehmend die eigene Bevölkerung, die Wirkung auf Russland sei höchst fraglich. Die Bundesregierung nehme „in Kauf, dass die Energieversorgung in Berlin und Brandenburg ernsthaft gefährdet wird“, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Klimaschutz und Energie. „Die Raffinerien in Schwedt und Leuna können zurzeit aus technischen Gründen nur russisches Erdöl verarbeiten.“ Die Bundesregierung sollte sich aus Sicht von Ernst „lieber auf russische Oligarchen konzentrieren, denen es in anderen Ländern deutlich mehr an ihr Vermögen geht als in der Bundesrepublik“./dub/aha/ct/mfi/als/DP/nas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55944693-roundup-2-oel-embargo-der-eu-ungarn-und-slowakei-pochen-auf-ausnahmen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55942553-slowakei-beharrt-auf-ausnahme-von-eu-oelembargo-gegen-russland-016.htm

RUSSLAND – URKAINE – DEUTSCHLAND – Regierung bereitet sich auch auf Atomwaffen-Szenario vor – 3.5.2022, 2:10
Berlin – Die Bundesregierung stellt sich nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auch auf den Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg ein. Baerbock sagte der „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ (Dienstag): „Eine Atommacht führt vor unserer Haustür einen Angriffskrieg, schon deshalb ist es unsere Verantwortung als Regierung, auch die schlimmsten Szenarien ernst zu nehmen. Russlands nukleares Säbelrasseln ist gerade in der jetzigen Lage unverantwortlich, auch wenn wir ähnliche Töne von Präsident Putin auch früher schon gehört haben.“
Allerdings könne man keine Atomwaffen einsetzen, ohne sich selbst zu schaden. Dies wisse auch der russische Präsident. Zugleich drohte Baerbock dem Machthaber im Kreml mit einer Anklage vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag.
„Der russische Präsident bricht auf brutalste Art und Weise mit dem internationalen Recht und mit dem humanitären Völkerrecht. Man bombardiert keine Mütter, Väter, Kinder, Alte oder Kranke. Menschen, die das tun, begehen schwerste Kriegsverbrechen. Diese Verbrechen müssen zur Anklage gebracht werden. Das sind wir den Opfern schuldig“, sagte Baerbock. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55935912-regierung-bereitet-sich-auch-auf-atomwaffen-szenario-vor-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Geplantes Öl-Embargo der EU: Es geht nur gemeinsam / Kommentar von Dietmar Ostermann – 3.5.2022
Freiburg (ots) – Neben der mutigen Wehrhaftigkeit der Ukrainer zählt die Geschlossenheit des Westens zu jenen Dingen, die in Wladimir Putins Kriegsplan nicht vorgesehen waren. (…) Deshalb beunruhigt es, wenn in der Europäischen Union jetzt öffentlich über das geplante Öl-Embargo gegen Russland gestritten wird. Verwunderlich freilich ist es nicht. Energiesicherheit ist für jeden Staat eine fundamentale Frage. Auch Deutschland tut sich schwer damit, auf russisches Öl und Gas zu verzichten. (…) Ungarn und die Slowakei hängen weit stärker von russischem Öl ab, beide Länder können es kurzfristig kaum ersetzen. Beim langjährigen Putin-Freund Viktor Orban mag die Frage nahe liegen, ob er tatsächlich alles versucht hat. Doch an der politischen Unterstützung der Slowakei für die Ukraine kann es angesichts umfangreicher Waffenhilfe keine Zweifel geben. Alle EU-Staaten sollten noch einmal gemeinsam nach einer Lösung suchen. (…) Geschlossenheit ist auch eine Frage der Solidarität. http://www.mehr.bz/khs124j
Badische Zeitung – http://www.badische-zeitung.de Original-Content von: Badische Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/59333/5212539
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55947527-geplantes-oel-embargo-der-eu-es-geht-nur-gemeinsam-kommentar-von-dietmar-ostermann-007.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Deutschland: Zustimmung für Waffenlieferungen an Ukraine sinkt – 3.5.2022, 17:05
BERLIN (dpa-AFX) – Die Zustimmung der Bürger zu Waffenlieferungen an die Ukraine ist laut einer Umfrage gesunken. Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer sprachen sich 46 Prozent der Befragten für eine Lieferung von Offensivwaffen und schwerem Gerät durch Deutschland aus. Anfang April waren es noch 55 Prozent, wie aus den Dienstag veröffentlichten Daten des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervorgeht. Demgegenüber ist der Anteil der Bundesbürger, die sich generell gegen eine solche Lieferung aussprechen, gestiegen: von 33 auf 44 Prozent.
Mehrheitlich abgelehnt werden Waffenlieferungen der Studie zufolge von den Ostdeutschen (57 Prozent), den Anhängern der Linkspartei (56 Prozent) und vor allem der AfD (88 Prozent). Die Anhänger der FDP (49 Prozent dafür; 48 Prozent dagegen) sind in dieser Frage ähnlich gespalten wie die Bundesbürger insgesamt. Am häufigsten befürwortet wird eine solche Lieferung von den Anhängern der Grünen (66 Prozent) und der Unionsparteien (62 Prozent).
Die Mehrheit der befragten Bundesbürger – nämlich 70 Prozent – meinen, dass der Krieg in der Ukraine nur durch Verhandlungen und eine diplomatische Lösung beendet werden könne. 24 Prozent glauben an einen militärischen Sieg.
In der vergangenen Woche genehmigte die Bundesregierung erstmals den Export schwerer Waffen direkt aus Deutschland: 50 Gepard-Flugabwehrpanzer. Im Gespräch ist auch die Lieferung von Panzerhaubitzen 2000 aus Bundeswehrbeständen. Dabei handelt es sich um schwere Artilleriegeschütze, die 40 Kilometer weit schießen können. Durch diese Entscheidung sorgen sich 57 Prozent der befragten Bürger vor einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs. Sie glauben, dass dadurch die Gefahr steige, dass sich der Krieg auch auf andere Länder in Europa ausweite oder sogar in einem Dritten Weltkrieg münde. 34 Prozent glauben das nicht./ppz/DP/nas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55944791-umfrage-zustimmung-fuer-waffenlieferungen-an-ukraine-sinkt-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55944157-umfrage-deutsche-bei-waffenlieferungen-gespalten-003.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ROUNDUP: Ukraine besorgt über mögliche Ausweitung des Kriegs durch Russland – 3.5.2022, 12:17
KIEW/MOSKAU/WASHINGTON (dpa-AFX) – In der Ukraine gibt es Sorge vor einer deutlichen Ausweitung russischer Angriffe in den kommenden Wochen. Mehrere ukrainische Medien griffen am Dienstag einen Bericht des US-Senders CNN zu Spekulationen auf, dass Kremlchef Wladimir Putin bereits in wenigen Tagen in Russland den Kriegszustand verhängen und eine Generalmobilmachung anordnen könnte. Auch der Chef der ukrainischen Militäraufklärung, Kyrylo Budanow, sprach von russischen Vorbereitungen auf eine offene Mobilisierung von Soldaten und Reservisten. Belege dafür gibt es nicht. Bislang spricht Russland offiziell nur von einer „Spezial-Operation“ in der Ukraine.
Der Kreml reagierte auf die jüngsten Gerüchte zunächst nicht. In den ersten Wochen nach dem Angriff auf das Nachbarland am 24. Februar hatte Moskau entsprechende Sorgen der eigenen Bevölkerung kommentiert und betont, dass eine Generalmobilmachung nicht geplant sei. Selbst für den Fall einer solchen Anordnung wäre das Ausmaß allerdings völlig unklar: Russlands Gesetzgebung sieht etwa auch die Möglichkeit einer Teilmobilmachung vor, von der dann nur einzelne Regionen des Riesenlandes betroffen wären.
Nun blicken viele Menschen mit Spannung auf Putins Rede zur traditionellen Militärparade am 9. Mai in Moskau, mit der Russland jedes Jahr an den Sieg über Hitler-Deutschland 1945 erinnert. Viele Experten gingen ursprünglich davon aus, dass der Kremlchef an dem Tag Erfolge in der Ukraine feiern wollte, deren angebliche „Entnazifizierung“ er als Ziel des russischen Militäreinsatzes nennt. Angesichts der nur stockend vorankommenden russischen Truppen und des starken ukrainischen Widerstands gehen einige Beobachter nun aber eher von einer Intensivierung der Kampfhandlungen aus.
Der Sender CNN zitierte in seinem Bericht unter anderem den Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price: „Es wäre eine große Ironie, wenn Moskau den Tag des Sieges nutzen würde, um einen Krieg zu erklären“, sagte Price. „Aber ich bin ziemlich sicher, dass wir im Vorfeld des 9. Mai mehr aus Moskau hören werden.“ Der amerikanische Botschafter bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Michael Carpenter, wiederum geht eigenen Aussagen zufolge eher von einer Annexion der ostukrainischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk aus. Ähnliche Pläne könnte Moskau auch für das besetzte südukrainische Gebiet Cherson haben, sagte Carpenter.
Dagegen hofft Papst Franziskus nach dem Treffen mit Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban vom 21. April auf ein baldiges Ende der Kämpfe. „Orban, als ich ihn getroffen habe, hat mir gesagt, dass die Russen einen Plan haben, dass am 9. Mai alles vorbei sein wird“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Dienstag). So könne man auch die Geschwindigkeit der Eskalation in diesen Tagen verstehen./haw/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55940673-roundup-ukraine-besorgt-ueber-moegliche-ausweitung-des-kriegs-durch-russland-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – RUSSLAND – London: Stärkung russischer Truppen durch Sanktionen erschwert – 3.5.2022, 9:53
LONDON (dpa-AFX) – Die Stärkung geschwächter russischer Truppen wird nach Einschätzung britischer Geheimdienste durch die geltenden Sanktionen gegen Moskau erschwert. Trotz einer Verdoppelung seiner Militärausgaben zwischen 2005 und 2018 und Investitionen in High-End-Ausrüstung habe Russland die Ukraine bislang nicht unter Kontrolle bringen können, hieß es am Dienstag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums.
Strategische Fehler und Mängel bei der Umsetzung hätten dazu geführt, dass die Russen ihre Kampfstärke nicht in einen entscheidenden Vorteil hätten umwandeln können. Das Militär sei nun deutlich schwächer, sowohl von der Ausrüstung her als auch konzeptionell. Dies werde einen langfristigen Effekt auf Moskaus Kampfstärke in Bezug auf konventionelle Waffen sowie Truppen haben.
Schon seit Wochen veröffentlicht die britische Regierung in ungewöhnlich offener Art und Weise regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Verlauf des Angriffskriegs. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor./swe/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55938710-london-staerkung-russischer-truppen-durch-sanktionen-erschwert-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55945412-georgien-sieht-russland-wesentlich-geschwaecht-003.htm

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EUROPA – Europäische Digitalwirtschaft fällt weiter zurück – 3.5.2022
EU-Länder geraten im Bereich der Digitalwirtschaft im Vergleich zu China, Südkorea und den USA weiter ins Hintertreffen. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die zwei Forscher an der deutschen Universität Bonn im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung erstellt haben. Die Diagnose widerspreche den Aussagen der EU-Kommission.
„Das geplante ‚Digitale Jahrzehnt‘ wird Europa kaum in die Lage versetzen, um die ‚digitale Führung‘ auf globaler Ebene zu konkurrieren“, heißt es in der Studie, die heute in Berlin veröffentlicht wurde.
*** USA vorne
Die Forscher Maximilian Mayer und Yen-Chi Lu haben für ihre Analyse den „Digital Dependence Index“ (DDI) entwickelt, der das Verhältnis von inländischer Nachfrage und ausländischem Angebot digitaler Technologien verdeutlicht. Auf den Idealwert zwischen 0 und 0,25 kommt keine Region weltweit. Die USA sind die einzige führende Wirtschaftsnation mit einem DDI-Wert knapp unter 0,5.
Diese Kennzahl bedeutet, dass das inländische Angebot den Großteil der digitalen Technologien liefert. Damit seien die USA beim Handel mit digitalen Gütern und Dienstleistungen, im Bereich der Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen sowie bei den geistigen Eigentumsrechten für digitale Technologien am besten aufgestellt.
*** Hohe Verwundbarkeit der EU
In der Studie landet China mit dem DDI-Wert von 0,58 auf Platz zwei, Südkorea mit 0,66 auf Platz drei. Deutschland und die anderen Länder der EU überschreiten alle die Schwelle von 0,75, die eine hohe Verwundbarkeit der Digitalwirtschaft signalisiert.
Die Autoren werfen in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob großangelegte EU-Projekte wie die Cloud-Initiative Gaia-X die richtige Wahl seien, um zum Aushängeschild für die Ambitionen in Bezug auf technologische Autonomie zu werden. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3263345/
https://www.pressetext.com/news/20220503018

GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Industriestimmung bessert sich etwas – 3.5.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich im April etwas gebessert. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex stieg gegenüber März um 0,6 Punkte auf 55,8 Zähler, wie S&P am Dienstag nach einer zweiten Erhebungsrunde in London mitteilte. Das Resultat der ersten Umfragerunde wurde leicht nach unten korrigiert.
Zu Beginn des zweiten Quartals habe sich das Wachstum in der Industrie leicht verstärkt, kommentierte S&P die Ergebnisse. Die Unternehmen hätten zuletzt auch Personal aufgebaut. Zugleich sprach S&P von starkem Gegenwind für die Industrie, nicht zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs. So habe sich das Wachstum der Neuaufträge deutlich auf einen 15-monatigen Tiefstand verlangsamt./bgf/jsl/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55939899-grossbritannien-industriestimmung-bessert-sich-etwas-016.htm

EUROPÄISCHE UNION – ITALIEN – Ukraine-Krise: Italiens Premier Draghi für Aufnahme neuer EU-Schulden – 3.5.2022
STRASSBURG (dpa-AFX) – Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi hat angesichts des Kriegs in der Ukraine dafür plädiert, neue Schulden auf EU-Ebene aufzunehmen. „Die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Krisen kommen zu einer Zeit, in der Europa schon einen riesigen Ausgabenbedarf vor sich hat“, sagte Draghi vor dem Europäischen Parlament in Straßburg am Dienstag. Zu den Kosten infolge des russischen Angriffskriegs kämen Investitionen in die Energiewende und die Digitalisierung. „Kein Staatshaushalt kann diese Anstrengungen alleine stemmen“, sagte der Italiener.
Draghi schlug vor, die während der Corona-Pandemie eingesetzte Kurzarbeiterhilfe „Sure“ auszuweiten, um für die Bevölkerung die hohen Energiepreise abzufedern. So könnten EU-Länder kurzfristig neue Kredite bekommen, um Stromrechnungen zu senken und betroffene Haushalte zu unterstützen. Für langfristige Investitionen in Verteidigung, Energie und Ernährungssicherheit forderte Draghi schuldenfinanzierte EU-Hilfen, nach dem Modell des Corona-Aufbaufonds. „Das System gestaffelter Zahlungen, gebunden an die Erfüllung bestimmter Ziele, bietet einen wirksamen Mechanismus zur Kontrolle der Qualität der Ausgaben.“
Gleichzeitig forderte Draghi den schnelleren EU-Beitritt von Staaten wie der Ukraine. „Die vollständige Integration von Ländern mit europäischen Ambitionen stellt keine Bedrohung für das europäische Projekt dar, sondern ist Teil seiner Verwirklichung.“ Der parteilose Regierungschef forderte, dass Beitrittsverhandlungen mit Albanien und Nordmazedonien sofort eröffnet werden sowie neuen Schwung in den Gesprächen mit Serbien und Montenegro. Den Beitrittsgesuchen von Bosnien und Herzegovina sowie Kosovo müsse ernsthafte Beachtung geschenkt werden, sagte Draghi. „Wir sind für den Beitritt all dieser Länder. Und wir wollen die Ukraine in der Europäischen Union haben.“/dub/DP/nas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55942145-ukraine-krise-italiens-premier-draghi-fuer-aufnahme-neuer-eu-schulden-016.htm

EUROPÄISCHE UNION – ÖSTERREICH – Österreichs Außenminister für EU-Marktzugang ohne Vollmitgliedschaft – 3.5.2022
WIEN (dpa-AFX) – Die Europäische Union muss nach Ansicht von Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) radikale Vertragsänderungen in Erwägung ziehen. Die EU solle Nachbarstaaten wie der Ukraine oder der Republik Moldau einen schnellen Zugang zu „Teilen des gemeinsamen Marktes“ gewähren, sagte der Chefdiplomat der britischen Zeitung „Financial Times“ (Dienstag). Damit könnten diese Staaten an EU-Institutionen und -Programmen partizipieren, ohne Vollmitglied zu sein.
Schallenberg forderte Brüssel auf, sich beim Beitritt neuer Staaten „nicht in Zahlen, Gesetzen und Details zu verlieren“ und vielmehr anzuerkennen, dass die Aufnahme neuer Mitglieder zur Bekämpfung des russischen Einflusses nötig sei. „Die Erweiterung ist kein legalistischer, bürokratischer Ansatz, sie ist ein geostrategisches Instrument.“ Die Beitrittsbestrebungen von Ländern wie Albanien und Nordmazedonien sowie Moldau müssten als gleichrangig mit denen der Ukraine betrachtet werden. „Wir müssen sie alle in Europa und im Westen verankern“, so der Minister./mrd/DP/nas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55942552-oesterreichs-aussenminister-fuer-eu-marktzugang-ohne-vollmitgliedschaft-016.htm

EUROZONE – Europäische Bankenunion: Zeitplan zur Vollendung im Juni geplant – 3.5.2022
Die Euro-Länder wollen sich im Juni auf einen Zeitplan zur Vollendung der Bankenunion einigen. Das sagten Euro-Gruppe-Chef Paschal Donohoe und EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni gestern nach einem virtuellen Sondertreffen der EU-Finanzminister. Donohoe erklärte, es liege ein Plan auf dem Tisch, in zwei Phasen vorzugehen und nur voranzuschreiten, wenn alle Länder das politisch mittragen könnten. „Die Bankenunion bleibt ein komplexes Projekt.“
Die bisherigen Differenzen seien nicht ausgeräumt. Nach Jahren intensiver Diskussionen gebe es aber den Wunsch, bei dem Thema voranzukommen.
Nach der Finanz- und Staatsschuldenkrise hat Europa bereits die Aufsicht über die großen Banken verstärkt und Möglichkeiten zur Abwicklung maroder Institute geschaffen. Im Konzept eines einheitlichen Bankenmarktes fehlt aber noch eine gemeinsame Einlagensicherung. Als strittig gilt in diesem Zusammenhang der Umgang mit den Sicherungssystemen von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken, die in Deutschland eine wichtige Rolle spielen.
„Es ist noch mehr Arbeit nötig“, so Donohoe, selbst Irlands Finanzminister. Viele Länder pochten auf Änderungen, der Spielraum für Änderungen sei aber gering. Es werde ein hartes Ringen. Er hoffe aber auf Fortschritte bei den nächsten Treffen der Finanzminister am 23. Mai und dann vor allem am 16. Juni. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3263544/

EUROZONE – Anstieg Euroraum-Erzeugerpreise beschleunigt sich duetlicher als erwartet weiter – Jahresteuerung bei 36,8, Monatsteuerung bei 5,3 Prozent – Energieerzeugerpreise (104,1 Prozent) treiben, schwächer die Vorleistungs- (22,6), Verbrauchsgüter (8,7) und Gebrauchsgüter (7,9) – 3.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Anstieg der Erzeugerpreise im Euroraum hat sich im März deutlicher als erwartet beschleunigt. Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 5,3 Prozent und lagen um 36,8 (Februar: 31,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones
Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 4,9 und eine Jahresteuerung von 36,0 Prozent prognostiziert.
Der erhöhte Inflationsdruck ging vor allem von den Energieerzeugerpreisen aus, die mit einer Jahresrate von 104,1 (87,3) Prozent stiegen. Bei Vorleistungsgütern betrug die Teuerung 22,6 (20,9) Prozent, bei Verbrauchsgütern 8,7 (7,0) Prozent, bei Gebrauchsgütern 7,9 (7,29 Prozent und bei Investitionsgütern 6,5 (6,0) Prozent.
Die Preisentwicklung auf Produzentenebene deutet darauf hin, dass der Inflationsdruck auf Verbraucherebene vorerst sehr hoch bleiben wird. Die Verbraucherpreise stiegen im April mit einer Jahresrate von 7,5 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine mittelfristige Rate von 2 Prozent an. Sie gerät zunehmend unter Druck, ihre Zinsen zu erhöhen. An den Finanzmärkten sind für 2022 zwei Zinsschritte von 25 Basispunkten eingepreist. Die nächste EZB-Ratssitzung findet im Juni statt. DJG/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55940051-anstieg-euroraum-erzeugerpreise-beschleunigt-sich-weiter-015.htm

EUROZONE – Euroraum-Arbeitslosenquote im März bei 6,8 Prozent – 3.5.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit im Euroraum hat sich im März leicht verringert. Nach Mitteilung von Eurostat lag die Arbeitslosenquote bei 6,8 Prozent, nachdem sie im Februar revidiert 6,9 (vorläufig: 6,8) Prozent betragen hatte. Volkswirte hatten eine Quote von 6,8 Prozent prognostiziert. Gemäß Schätzungen von Eurostat waren im März 11,274 Millionen Männer und Frauen arbeitslos. Das waren 76.000 weniger als im Vormonat und 1,931 Millionen weniger als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der Arbeitslosen im Alter unter 25 Jahren lag bei 2,098 Millionen, was einer Quote von 13,9 Prozent entsprach. Im Vorjahresmonat waren es 14,0 Prozent gewesen. DJG/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55940052-euroraum-arbeitslosenquote-im-maerz-bei-6-8-prozent-015.htm

GRIECHENLAND – INFRASTRUKTUR – Griechenland baut schwimmendes LNG-Terminal – 3.5.2022
ALEXANDROUPOLIS (dpa-AFX) – Mit einem schwimmenden Flüssiggas-Terminal will Griechenland von 2023 an sich selbst und andere Staaten Südosteuropas mit Gas versorgen. Den Beginn der Bauarbeiten für die Plattform im Meer südlich der Hafenstadt Alexandroupolis begleiteten am Dienstag Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, EU-Ratspräsident Charles Michel und führende Politiker aus Bulgarien, Serbien und Nordmazedonien.
„Das Vorhaben ist ein Meilenstein für die Energie Europas“, sagte Michel bei dem Festakt. Durch die schwimmende Plattform werde die Abhängigkeit vom russischen Erdgas vermindert. Die EU werde weiter solche Projekte finanzieren, sicherte Michel zu. Mitsotakis versprach, das Gas aus russischen Quellen bald zu ersetzen. Die jüngsten „Erpressungen Moskaus“ würden keinen Erfolg haben.
Auch Bulgarien beteiligt sich an dem rund 400 Millionen Euro teuren Projekt. „Der Druck, den Moskau ausübt, wird nichts bewirken“, sagte Ministerpräsident Kiril Petkow. Erst in der vergangenen Woche hatte Russland für Bulgarien und Polen einen Gaslieferstopp veranlasst. Athen sagte dem Nachbarn daraufhin Unterstützung zu.
Relevant ist der geplante Bau der Plattform auch für Serbien und Nordmazedonien. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic sagte, sein Land habe großes Interesse an Gaslieferungen von dort. Nordmazedoniens Regierungschef Dimitar Kovacevski bezeichnete den Bau des Terminals als einen „historischen Moment“.
Das schwimmende Terminal soll jährlich rund 5,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas umschlagen können. Kandidaten für Lieferungen des Rohstoffs sind unter anderem Algerien, Katar, Ägypten und die USA. Das Gas soll von Alexandroupolis aus über Pipelines weitergeleitet werden. Mit der ersten Lieferung wird in etwa 20 Monaten gerechnet./tt/DP/stk © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55942146-griechenland-baut-schwimmendes-lng-terminal-016.htm

DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Ifo-Institut: Bezugsquellen aus Russland und Ukraine schwer zu ersetzen – 3.5.2022
Von Andreas Kißler
MÜNCHEN/BERLIN (Dow Jones)–Deutsche Unternehmen können Importe aus Russland, der Ukraine oder Belarus laut einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung nur schwer ersetzen. Nur 13,8 Prozent der Industriefirmen mit Lieferproblemen aus diesen Ländern könnten ihre Bezugsquellen demnach kurzfristig komplett ersetzen, so das Institut.
Für 43,4 Prozent sei dies nur teilweise möglich. Weitere 16,3 Prozent antworteten, andere Bezugsquellen seien wirtschaftlich nicht sinnvoll, und 13,8 Prozent erklärten, dies sei gar nicht möglich. „Der Wechsel von Bezugsquellen bereitet vielen Unternehmen Kopfzerbrechen“, sagte Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe. „Jahrelang erprobte Lieferketten und Produktionsprozesse lassen sich oft kurzfristig nicht umorganisieren.“
Im Großhandel erklärten laut den Angaben sogar nur 7,4 Prozent, es sei vollständig möglich, kurzfristig neue Importquellen zu finden, 42,0 Prozent sagten, das sei teilweise möglich. Wirtschaftlich nicht sinnvoll sei dies für 16,0 Prozent, gar nicht möglich für 17,3 Prozent. Viele Unternehmen seien auch indirekt betroffen, weil ihre eigenen Zulieferer Importe aus Russland bezögen. „Es besteht zudem oft eine Unsicherheit, ob und wie stark Unternehmen möglicherweise durch die Sanktionen betroffen sind“, erklärte Wohlrabe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55937751-ifo-institut-bezugsquellen-aus-russland-und-ukraine-schwer-zu-ersetzen-015.htm

DEUTSCHLAND – DJ Bafin warnt vor starkem Zinsanstieg – 3.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) fürchtet, dass es zu einem zu scharfen Zinsanstieg im Euroraum kommen könnte. Der bei der Bafin für Bankenaufsicht zuständige Raimund Röseler sagte bei Vorstellung des Bafin-Jahresberichts auf die Frage, ob die Bafin eher das Risiko anhaltend niedriger oder aber steigender Zinsen
fürchte: „Das schlechteste Szenario für die meisten deutschen Banken wäre sicher, wenn wir dauerhaft so niedrige Zinsen hätten, wie wir sie in der Vergangenheit mal hatten.“ Steigende Zinsen seien tendenziell positiv.
*** „Aber wir haben jetzt ja stark
negative Realrenditen, und das hat ja das Potenzial, dass es da nicht langsam und gemütlich mal steigt, sondern dass es da zu irgendwelchen Brüchen kommt, die dann auch zu Verwerfungen führen“, fügte er hinzu. Das sei schon das, was der Bafin Sorgen mache.
An den Finanzmärkten werden derzeit für 2022 zwei Zinsanhebungen von je 25 Basispunkten durch die Europäische Zentralbank
(EZB) eingepreist. Die Bafin prüft derzeit zusammen mit der Bundesbank die Stabilität kleiner und mittelgroßer Banken bei unterschiedlichen Zinsszenarien, darunter auch das eines starken Zinsanstiegs. DJG/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55941239-bafin-warnt-vor-starkem-zinsanstieg-015.htm

DEUTSCHLAND – VDMA: Ukraine-Krieg lässt Maschinenbau-Aufträge sinken – 3.5.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau hat im März wegen des Ukraine-Kriegs erstmals seit Anfang 2021 wieder unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Laut Mitteilung des Branchenverbands VDMA ging der gesamte Bestelleingang um real 4 Prozent zurück. Die Inlandsorder sanken um 3 Prozent, die Aufträge aus dem Ausland lagen um 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau (Euro-Länder: minus 9 Prozent, Nicht-Euro-Staaten: minus 4 Prozent).
„Fehlende Aufträge oder gar Auftragsstornierungen aus Russland und der Ukraine dürften ebenso zu diesem Rückgang geführt haben wie eine allgemein stärkere Kaufzurückhaltung verunsicherter Investoren“, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Außerdem machten sich die ohnehin deutlichen Lieferkettenprobleme wieder stärker bemerkbar, beispielsweise in Folge der Schließung des Hafens von Schanghai. Hinzu kam demnach ein Basiseffekt durch das ungewöhnlich hohe Orderniveau von März 2021.
Für das gesamte erste Quartal verbuchten die Unternehmen dagegen noch einen Auftragszuwachs von real 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsbestellungen erhöhten sich von Januar bis März um 9 Prozent, aus dem Ausland kamen 6 Prozent mehr Aufträge. Die Euro-Länder und die Nicht-Euro-Staaten erhöhten ihre Orders in diesem Zeitraum jeweils um 6 Prozent. DJG/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55939228-vdma-ukraine-krieg-laesst-maschinenbau-auftraege-sinken-015.htm

DEUTSCHLAND – Verdi droht mit Streik-Ausweitung im Sozial- und Erziehungsdienst – 3.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Gewerkschaft Verdi hat vor einer Ausweitung der Warnstreiks von Kita-Erziehungskräften sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern gewarnt. Verdi-Chef Frank Werneke kündigte am Dienstag anhaltende Ausstände für den Fall an, dass eine laufende Tarifrunde Mitte Mai keinen Durchbruch bringt. „Im Moment streiken wir sehr gezielt tageweise, in der Hoffnung, dass sich die Arbeitgeber endlich bewegen“, sagte Werneke dem Fernsehsender „Welt“. „Gelingt das nicht am dritten Verhandlungstermin werden wir die Streiks ausweiten“, sagte der Verdi-Chef mit Blick auf die Verhandlungen für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Die dritte Runde findet am 16. und 17. Mai in Potsdam statt. In mehreren Bundesländern sind am Mittwoch Warnstreiks geplant.
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 330 000 betroffenen Beschäftigten der Kommunen mehr Geld und attraktivere Bedingungen. Eine bessere Bezahlung für viele soll es durch geänderte Eingruppierungen geben. Werneke betonte, dass sich Träger der freien Wohlfahrtspflege und der Kirchen an den Kommunen orientierten und somit unterm Strich sogar 1,2 Millionen Beschäftigte von einem Abschluss in Potsdam betroffen seien. „Ich hoffe sehr, dass sich da etwas tut“, so der Gewerkschaftschef mit Blick bezüglich der Mai-Runde./bw/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55942551-verdi-droht-mit-streik-ausweitung-im-sozial-und-erziehungsdienst-016.htm

DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Verdi droht mit Ausweitung der Kita-Streiks – 3.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Unmittelbar vor bundesweiten Warnstreiks an Kitas und im Sozialdienst an diesem Mittwoch hat die Gewerkschaft Verdi mit einer Ausweitung der Ausstände gedroht. Verdi-Chef Frank Werneke kündigte am Dienstag länger anhaltende Warnstreiks für den Fall an, dass eine laufende Tarifrunde beim nächsten Verhandlungstermin Mitte Mai keinen Durchbruch bringt. „Im Moment streiken wir sehr gezielt tageweise, in der Hoffnung, dass sich die Arbeitgeber endlich bewegen“, sagte Werneke dem Fernsehsender „Welt“.
An diesem Mittwoch sind in weiten Teilen Deutschlands Warnstreiks geplant – unter anderem an Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, dem Saarland, in Rheinland-Pfalz oder Hamburg. Teils sind vor allem einzelne Städte betroffen. Teilweise wird Eltern Notbetrieb angeboten. Auch die Ganztagsbetreuung an Schulen ist von den Ausständen betroffen.
Insgesamt sind bundesweit Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen, Sozialassistenten und andere Berufsgruppen aus Kitas und dem Schul-Ganztagsbetrieb betroffen, so die Gewerkschaft.
Werneke kündigte an, gelinge keine Bewegung am dritten Verhandlungstermin, „werden wir die Streiks ausweiten“. Die dritte Verhandlungsrunde für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst findet am 16. und 17. Mai in Potsdam statt.
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 330 000 betroffenen Beschäftigten der Kommunen mehr Geld und attraktivere Bedingungen. Eine bessere Bezahlung für viele soll es durch geänderte Eingruppierungen geben. Werneke betonte, dass sich Träger der freien Wohlfahrtspflege und der Kirchen an den Kommunen orientierten – unterm Strich seien somit sogar 1,2 Millionen Beschäftigte von einem möglichen Abschluss in Potsdam betroffen. „Ich hoffe sehr, dass sich da etwas tut“, so der Gewerkschaftschef.
An diesem Donnerstag wollen auch Beschäftigte aus der Behindertenhilfe bundesweit streiken und mit Aktionen auf sich aufmerksam machen./bw/ppz/DP/nas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55944084-roundup-verdi-droht-mit-ausweitung-der-kita-streiks-016.htm

DEUTSCHLAND – Erwerbstätigkeit in Deutschland übertrifft Vor-Corona-Niveau – 3.5.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland hat im März höher als vor Beginn der Corona-Pandemie gelegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren im Berichtsmonat rund 45,2 Millionen Personen erwerbstätig. Das waren saisonbereinigt 85.000 bzw. 0,2 Prozent mehr als im Vormonat und 41.000 bzw. 0,1 Prozent mehr als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Corona-Krise in Deutschland.
Nicht saisonbereinigt stieg die Zahl der Erwerbstätigen auf Monatssicht um 112.000 Personen (0,2 Prozent). Dieser Anstieg fiel etwas stärker aus als im März-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 (103.000 Personen). Den bisherigen Monatshöchstwert markiert weiterhin der November 2019 mit 45,5 Millionen Erwerbstätigen. DJG/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55937830-erwerbstaetigkeit-in-deutschland-uebertrifft-vor-corona-niveau-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55937307-zahl-der-erwerbstaetigen-erstmals-wieder-ueber-vorkrisenniveau-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55938754-arbeitsmarkt-trotz-ukraine-krieg-weiter-auf-erholungskurs-003.htm
=> ROUNDUP 2: Ukraine-Krieg kann deutschen Arbeitsmarkt noch nicht erschüttern – 3.5.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55941980-roundup-2-ukraine-krieg-kann-deutschen-arbeitsmarkt-noch-nicht-erschuettern-016.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im April – Quote unverändert 5,0% – 3.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich im April verringert. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 13.000, nachdem sie im Vormonat um 18.000 zurückgegangen war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten ein Minus von 15.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote blieb wie erwartet auf dem Vormonatsniveau von 5,0 Prozent.
Ohne Berücksichtigung von Saisoneffekten verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 53.000 auf 2,309 Millionen. Sie lag damit um 462.000 niedriger als vor Jahresfrist. Die unbereinigte Arbeitslosenquote sank auf 5,0 (Vormonat: 5,1) Prozent. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, sank um 14.000 auf 3,060 Millionen Personen. Das waren 471.000 weniger als vor einem Jahr.
„Mit der Frühjahrsbelebung und den Lockerungen der Corona-Maßnahmen setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort. Allerdings wird die Entwicklung durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine gebremst“, sagte BA-Vorstandsvorsitzender Detlef Scheele.
Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen 1. und 27. April konjunkturelle Kurzarbeit für 120.000 (113.000) Menschen an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Februar zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten in diesem Monat für 723.000 (654.000) Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Während der Corona-Pandemie war im April 2020 mit knapp 6 Millionen ein Höhepunkt erreicht worden. DJG/hab/cbr © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55939226-deutsche-arbeitslosenzahl-sinkt-im-april-quote-unveraendert-5-0-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55938754-arbeitsmarkt-trotz-ukraine-krieg-weiter-auf-erholungskurs-003.htm
=> ROUNDUP 2: Ukraine-Krieg kann deutschen Arbeitsmarkt noch nicht erschüttern – 3.5.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55941980-roundup-2-ukraine-krieg-kann-deutschen-arbeitsmarkt-noch-nicht-erschuettern-016.htm

DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Deutschland: Frühjahrsbelebung lässt Arbeitslosigkeit weiter sinken – 3.5.2022
NÜRNBERG (dpa-AFX) – Dank einer weiteren Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter gesunken. Im April waren 2,309 Millionen Menschen ohne Job. Das sind 53 000 weniger als im März und 462 000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Die Quote sank um 0,1 Punkte auf 5,0 Prozent. Im Vergleich zum April 2021 sank sie sogar um einen kompletten Prozentpunkt.
„Mit der Frühjahrsbelebung und den Lockerungen der Corona-Maßnahmen setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, am Dienstag in Nürnberg. „Allerdings wird die Entwicklung durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine gebremst“, betonte er. Für ihre April-Statistik konnte die Bundesagentur auf Datenmaterial zurückgreifen, das bis zum 12. April vorlag.
Allerdings steigt die Kurzarbeit erneut. Vom 1. bis 27. April hätten Betriebe für 120 000 Menschen Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeige muss zeitlich vor der Inanspruchnahme kommen. Die tatsächliche Kurzarbeit fällt meistens geringer aus. Hierfür liegen Daten nur bis Februar vor. In diesem Monat wurde für 723 000 Menschen Kurzarbeitergeld bezahlt. Für den Januar hatte die Bundesagentur zuletzt von 654 000 Kurzarbeitern berichtet. Die Zahl kann sich etwa durch Nachmeldungen noch leicht ändern.
Auf dem Ausbildungsmarkt herrscht nach wie vor Unzufriedenheit. Von Oktober 2021 bis April 2022 hatten sich bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern 339 000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Lehrstelle gemeldet – 6000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im April noch 182 000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden, berichtete die Bundesagentur. Gemeldet waren 466 000 Ausbildungsstellen, 33 000 mehr als vor einem Jahr. 291 000 blieben bisher unbesetzt./dm/DP/bgf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55939112-roundup-deutschland-fruehjahrsbelebung-laesst-arbeitslosigkeit-weiter-sinken-016.htm
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=> ROUNDUP 2: Ukraine-Krieg kann deutschen Arbeitsmarkt noch nicht erschüttern – 3.5.2022
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ÖSTERREICH – Molkereien rechnen mit höheren Preisen für Milchprodukte – 3.5.2022
Die österreichischen Molkereien kämpfen derzeit mit hohen Energiekosten und rechnen mit weiteren Preiserhöhungen für Milchprodukte. „Wir brauchen eine Preiserhöhung um 25 bis 30 Prozent“, sagte der Chef der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), Helmut Petschar, zum „Kurier“ (Dienstag-Ausgabe). Er gehe etwa davon aus, dass ein Kilo Käse bis zu 1,50 Euro teurer werde.
Derzeit stehe man mit dem Handel in Verhandlungen, dieser wisse von der Lage der Milchverarbeiter. Mit nur einer partiellen Abgeltung der Kostensteigerungen wolle man sich jedenfalls nicht zufriedengeben, so Petschar. Neben den Strom- und Gaspreisen hätten auch die Preise für Verpackungen kräftig angezogen, außerdem würden die Frächter derzeit mit den hohen Dieselpreisen kämpfen.
Wie viel der Handel von möglichen Abgeltungen der Kosten an die Konsumenten weitergeben würde, könne er nicht sagen. Von weiteren Preisanpassungen, etwa für Milch, Butter und Käse, sei aber auszugehen, sagte er der Zeitung.
Positiv äußerte sich Petschar zu der Fusion von SalzburgMilch mit der Gmunder Molkerei, für die es zuletzt grünes Licht von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) gab. So könne eine Verschmelzung der beiden Betriebe möglicherweise die Verhandlungsposition der Molkereien gegenüber dem Lebensmittelhandel stärken. Traditionell seien die Verhandlungen für die Molkereien schwierig. „Eine Kooperation macht Sinn, wenn das Gegenüber sehr viel größer ist“, so Petschar. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3263397/

ÖSTERREICH – Bauen für Gemeinnützige derzeit viel zu teuer – 3.5.2022
Gemeinden und Wohnbauträger können so gut wie keine neuen Projekte mehr ausschreiben, weil das Bauen viel zu teuer geworden ist. Man hat alle Hände voll zu tun, die schon bestehenden Projekte fertigzustellen. Überall sonst wird verschoben, was nur irgendwie geht.
Baustellen gibt es noch immer in vielen Salzburger Gemeinden. Neben Wohnbau sieht man sind es Projekte für betreutes Wohnen und vor allem auch Kinderbetreuungseinrichtungen.
*** Bestehendes wird noch fertig gebaut
Geschäftsführer Christian Struber von der Salzburg Wohnbau betont, es seien noch nie so viel für Kinderbetreuung gebaut worden: „Der zweite Block betrifft die Recycling- und Bauhöfe. In allen Gemeinden, wo vor 30 Jahren so etwas gebaut wurde, da muss jetzt modernisiert werden. Der dritte Schwerpunkt sind Dienstnehmerwohnungen.“
Das sind auch die Schwerpunkte, die beim Gemeindetag der Salzburg Wohnbau im Mittelpunkt standen. Das größte Problem der Gemeinden sind die stark gestiegenen Baukosten und die instabilen Preise. Deshalb werden kaum noch Aufträge erteilt.
*** Bürgermeister voll auf Sparkurs
Öffentliche Auftraggeber sind an gewisse Preisvorgaben gebunden, um Fördergelder aus Steuertöpfen zu erhalten, sagt Bürgermeister Sebastian Schönbuchner (ÖVP) in Großgmain (Flachgau): „Wenn man es mit Fixpreis ausmachen kann, dann hat man die Garantie, dass es im Rahmen bleibt. Wenn es nun keine Fixpreise mehr gibt, dann ist das ein Riesenproblem.“
Der Neubau für das Gemeindeamt in Großgmain wurde Anfang 2021 noch mit Fixkosten in Auftrag gegeben. Heuer wäre das Projekt nicht mehr realisierbar gewesen – weil mittlerweile viel zu teuer.
Vor diesen Problemen würden derzeit alle Gemeinden stehen, sagt Bürgermeister Martin Promok (SPÖ) in Annaberg (Tennengau): „Wir werden versuchen, alles abzudecken. Wenn wir aber nicht genug Geld haben, dann müssen wir Abstriche machen.“
In Anif (Flachgau) wird noch der Neubau der Schulen abgearbeitet. Mit neuen Projekten will man sich noch etwas Zeit lassen, sagt Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher-Leitner (Liste Krüger): „Ich bin gar nicht undankbar, dass wir nicht gleich mit neuen Projekten beginnen. Ich bin optimistisch, dass wir für den Kindergarten im richtigen Moment starten können.“
Preissenkungen durch Auftragsverzicht?
Ähnlich sehen das auch die Manager von Wohnbauträgern, wie Struber: „Wir schreiben derzeit nichts aus, weil wir wissen, wie das Anbot aussehen wird. Unser Handeln ist darauf ausgerichtet, dass sich das wieder ändert.“
Gemeinden und Wohnbauträger sind für rund 50 Prozent des gesamten Hochbauvolumens im Bundesland die Auftraggeber. Kommen hier keine neuen Projekte mehr, dann dürften die Baupreise nicht mehr lange auf dem Rekordhoch bleiben.
https://salzburg.orf.at/stories/3154751/

ÖSTERREICH – Trotz Ukraine-Krieges: Arbeitslosenquote auf Stand von 2008 – 3.5.2022
Die Arbeitslosenquote hat im April 6,1 Prozent betragen, es ist damit die niedrigste April-Quote seit 14 Jahren. Trotz des Krieges in der Ukraine sank die Zahl der Personen ohne Arbeit im Monatsvergleich. Laut Arbeitsministerium waren zuletzt 327.308 Personen arbeitslos oder in Schulung, so wenige wie zuletzt vor zehn Jahren. …
https://orf.at/stories/3263329/

ÖSTERREICH – Chemie-KV-Abschluss: Ist-Löhne steigen um 4,75 Prozent – 3.5.2022
Für die rund 47.000 Beschäftigten der chemischen Industrie steigen rückwirkend per 1. Mai die Ist-Löhne und -Gehälter um 4,75 Prozent, zumindest um 120 Euro, und die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter um 4,95 Prozent. Darauf haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter gestern in der vierten Verhandlungsrunde geeinigt. Der 120-Euro-Mindestbetrag gilt für niedrigere Einkommen und kann hier bis zu 5,9 Prozent mehr Geld bedeuten. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3263534/

ÖSTERREICH – Neo-ÖAW-Chef Faßmann will Politikberatung professioneller gestalten – Faßmann übernimmt mit 1. Juli Posten als ÖAW-Chef – Ex-Wissenschaftsminister Faßmann kennt Spannungsfeld genau – Kritik an Politik und Experten führte zu Stimmungswandel – 3.5.2022
In der Corona-Pandemie hat sich das Verhältnis von Teilen der Wissenschaft zur Politik, zu den Medien und zur Öffentlichkeit ein gutes Stück weit neu geordnet. Den Prozess bewerteten 24 Forscher in einer Studie von Kommunikationswissenschaftern der Uni Wien als „mitunter frustrierend“. Der designierte Präsident der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Heinz Faßmann, sah bei einer Diskussion einigen Aufholbedarf in diesen mitunter komplexen Beziehungskisten.
*** Faßmann übernimmt mit 1. Juli Posten als ÖAW-Chef
Forscher, die sich in den unsicheren und emotional extrem aufgeladenen Kernzeiten der Pandemie federführend äußerten, wurden teils angefeindet, unscharf in Medien wiedergegeben, zu Themen fernab ihrer Expertise befragt, von der Politik in ihrer Einschätzung kaum gehört oder teils nachträglich als Rechtfertiger von fragwürdigen Entscheidungen zweckentfremdet. Das sind Ergebnisse der Studie „Wissenschaftskommunikation in der COVID-19-Pandemie“ von Daniel Nölleke, Folker Hanusch und Birte Leonhardt vom Wiener Journalism Studies Center.
*** Ex-Wissenschaftsminister Faßmann kennt Spannungsfeld genau
Beide Seiten der Medaille kennt Faßmann als einstiger Regierungsberater in Integrations- und Migrationsfragen und Bildungs- und Wissenschaftsminister über weite Teile der SARS-CoV-2-Pandemie hinweg. „Es gibt Frustration“, konstatierte der 66-jährige Geograph, der ab 1. Juli seinen neuen Posten als ÖAW-Chef antritt, und sich dort u. a. auch dem Themenkomplex rund um eine stärkere Professionalisierung von Politikberatung und Medienarbeit widmen will. In den vergangenen Jahren sind Forscher stark ins mediale Rampenlicht gelangt und wurden von der Politik stärker zurate gezogen als zuvor. Das empfanden viele sicher auch als „motivierend und stimulierend“, mündete aber auch in eine „Überlast der erfolgreichen Erklärer“, so Faßmann angesichts der Studienergebnisse im Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen.
Dazu kam auch Frust, wenn sich das Gefühl einschlich, von Medien übergriffig behandelt oder von der Politik als Feigenblatt bei unpopulären Entscheidungen missbraucht zu werden. Die Entscheidungsträger dürften jedenfalls auch unter dem Anspruch der evidenzbasierten Politik ihre Verantwortung aber niemals ablegen und die Wissenschaft als „Hilfstruppe für ihre Zwecke“ benutzen. Faßmann warnte davor, dass sich die Politik hier ein Stück weit „entpolitisiert“.
*** Kritik an Politik und Experten führte zu Stimmungswandel
Solche Tendenzen gab es durchaus – etwa als die mittlerweile berüchtigte „Tischvorlage“ in der ersten Phase der Pandemie auftauchte. Darin hatten vor allem Mathematiker mögliche Infektions- und Sterbezahlen vorausberechnet, ohne etwa Dämpfungseffekte mitzuberücksichtigen oder alternative Szenarien auszubreiten. Die Politik nahm den Ball dankbar auf und verschärfte die Eindämmungsmaßnahmen just an einem Punkt, an dem die Zahlen bereits rückläufig waren. Das führte zu viel Kritik – sowohl an der Politik, wie auch an den „Experten“ – und trug letztlich auch zu einem ersten Stimmungswandel in der Öffentlichkeit bei.
In dieser „Tischvorlage“ hätten es die beteiligten Wissenschafter leider verabsäumt, Wenn-Dann-Aussagen zu treffen. Die Grundmessage passte angesichts der dramatischen Bilder aus Italien aber in die politische Stimmung. Die Lehre daraus sei für Faßmann: „Vertraue nicht zu einseitigen, nicht abgesicherten Aussagen.“
Mit seinem Ansinnen, die Schulen möglichst offen zu halten, stand Faßmann zuerst auch auf verlorenem Posten. Als Zahlen aus Ländern mit geschlossenen Bildungseinrichtungen niedriger waren, habe er darauf hingewiesen, dass damit automatisch ein weitgehendes Herunterfahren des öffentlichen Lebens einher geht und der Effekt nicht nur von den Schulen herrühre. Das Argument erschien manchen aber vielleicht schon zu kompliziert.
Dass es im Fortgang der Pandemie dann eine eigene Ampel für die Schulen gab, deren Färbung von jener der Ampelkommission des Gesundheitsministeriums abwich, sei nicht ideal gewesen. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sich die Kommission auch zu den Schulen geäußert hätte, räumte Faßmann ein.
Insgesamt müsse man über Politikberatung durch Wissenschafter intensiv nachdenken. Forschern rät der Geograph dazu, nicht auf Fragestellungen von Politikern zu warten, sondern unabhängige „Gesellschaftsberatung“ zu betreiben und nicht zu versuchen „in der Logik der Politik Beratung durchzuführen“. Dazu brauche es auch eine „Kultur der Klarheit“ in wissenschaftlichen Studien und Stellungnahmen, „die man aber auch nicht auf Rezept verordnen kann“. Damit das gelingt, müssten Institutionen wie Unis oder die ÖAW wiederum die „erfolgreichen Erklärer“ unterstützen, auf Interviews vorbereiten und stärken, wenn ihnen die öffentliche Meinung entgegenschlägt. Sehe man sich an, wie viel Unterstützung Politiker hier haben, sei die Situation auch für Spitzenforscher ganz anders.
Service: Die Studie online: http://go.apa.at/hip3sMss
https://science.apa.at/power-search/9507882027721218398

ÖSTERREICH – TUs in Wien und Graz suchen neue Rektoren – 3.5.2022
Die beiden Technischen Universitäten (TU) in Wien und Graz suchen derzeit neue Rektoren. In Wien starten am Dienstag bereits die Hearings mit voraussichtlich sieben Kandidatinnen bzw. Kandidaten. In Graz haben sich sechs Personen für die Stelle beworben, dazu wurden von der Findungskommission zwölf weitere mögliche Kandidaten identifiziert. Hier sollen die Hearings Mitte Juni stattfinden.
*** Nachfolge für TU-Wien-Rektorin Sabine Seidler gesucht
An beiden Unis haben sich die Amtsinhaber Sabine Seidler (Wien) bzw. Harald Kainz (Graz) nicht mehr für eine weitere Funktionsperiode beworben bzw. dürfen dies aus gesetzlichen Gründen nicht mehr. Amtsantritt für ihre Nachfolger ist jeweils der 1. Oktober 2023.
Nach Ende der Ausschreibung der Funktion muss eine von Senat und Universitätsrat beschickte Findungskommission einen Dreiervorschlag an den Senat übermitteln. In diesem können neben Kandidaten aus den Bewerbungen auch von der Kommission selbst als geeignet befundene Personen vertreten sein.
Auf dieser Grundlage erstattet der Senat dann seinerseits einen eigenen Dreiervorschlag, wobei er an jenen der Findungskommission aber nicht gebunden ist. Er kann auch andere Kandidaten, die sich beworben haben, aufnehmen. Gewählt wird der neue Rektor oder die neue Rektorin dann vom Universitätsrat aus dem Dreiervorschlag des Senats.
*** In Wien stehen fünf Kandidaten zur Auswahl
In Wien hat die Findungskommission fünf Kandidaten zum universitätsinternen Hearing geladen, der Senat dazu noch drei weitere. Den Anhörungen stellen sich die beiden TU Wien-Professoren Michael Getzner (Finanzwissenschaft und Infrastrukturökonomik) und Christian Hellmich (Festigkeitslehre und Numerische Mechanik), der Dekan der Fakultät für Technische Chemie der TU Wien, Marko Mihovilovic, der Statiker und Vizepräsident der TU Darmstadt, Jens Schneider, der Leiter des Institutes für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation und Senatsvorsitzende der TU Graz, Gernot Kubin, Heinz Wanzenböck vom Institut für Festkörperelektronik der TU Wien sowie die Vizedekanin an der University of Michigan, Michaela Zint. Ein weiterer geladener Kandidat hat mittlerweile seine Bewerbung zurückgezogen.
An der TU Graz ist man noch nicht ganz so weit. Hier sind nach Ablauf der Bewerbungsfrist sechs Bewerbungen eingegangen, darunter zwei von Frauen. Die Findungskommission hat zudem weitere zwölf qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten identifiziert. Diese sollen nun noch zur Bewerbung eingeladen werden, dafür haben sie bis Ende Mai Zeit.
Aus dem Pool der Bewerbungen werden dann die Einladungen zu den öffentlichen Hearings ergehen. Sie sind für den 14. und 15. Juni geplant. Die Findungskommission – mit den Mitgliedern Karin Schaupp (Vorsitzende des Universitätsrates), Gernot Kubin (Senatsvorsitzender) sowie Günther Löschnigg, Maria Cecilia Poletti und Manfred Gaulhofer – erstellt daraufhin einen Dreiervorschlag an den Senat, der dann wiederum dem Universitätsrat seinen Wahlvorschlag vorlegt.
https://science.apa.at/power-search/7637873221189181653