Tagesblick, 27.4.2022 Mittwoch

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CORONA – INTERNATIONAL – WHO besorgt über fallende Coronatestzahlen – 27.4.2022
CORONA – USA – Fast 60 Prozent der US-Bevölkerung hatte schon Corona – 27.4.2022
CORONA – THAILAND – Thailand lockert Einreiseregeln – 27.4.2022
CORONA – SÜDAFRIKA – Neue Coronawelle in Südafrika – 27.4.2022
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Corona in Pflegeheimen: Britische Regierung verstieß gegen Gesetz – 27.4.2022
CORONA – DÄNEMARK – COVID-19-Mortalität von Migranten geringer als bei Einheimischen in Dänemark – 27.4.2022
DEUTSCHLAND – Coronaregeln bei Einreisen werden bis Ende Mai verlängert – 27.4.2022
DEUTSCHLAND – COVID-19-Impfgegner bedrängen Ärzte in Sachsen – 27.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Experten mahnen jetzt zur Covid-Vorbereitung Richtung Herbst – Breit aufgestellte Gruppe entwickelt längerfristige Szenarien – Schlüsselfaktor Entwicklung des Virus – Bevölkerung möglicherweise schwerer zu überzeugen – 27.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona: Experten erwarten Ende des Infektionsrückgangs – inkl. Graphik – 27.4.2022

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VOGELGRIPPE – China meldet ersten Fall von H3N8-Vogelgrippe beim Menschen – 27.4.2022
MEDIZIN – Neue mögliche Angriffsziele für Multiple Sklerose-Therapie entdeckt – 27.4.2022
KLIMASCHONUNG – voestalpine probt Einsatz von Wasserstoff zur Stahlerzeugung – Sustainable Steelmaking – 27.4.2022
KLIMAWANDEL – „Scheinklimaschutz“ statt echte Maßnahmen: Klimaziele „unerreichbar“ – 27.4.2022
TECHNIK – KORREKTUR: Forscher können mit Drohne erstmals Personen unter Blätterdach folgen – 27.4.2022 (korrigierte Meldung)
ARBEITSWELT – Neue Arbeitswelten: Videokonferenzen bremsen die Kreativität – Das Brainstormen dürfte laut Studie unter Videokonferenzen leiden – Virtuelle Paare entwickelten weniger kreative Ideen – Kreativen Teil der Arbeit im Büro erledigen – 27.4.2022
WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION – Forscher pochen auf mehr Austausch zwischen Medien und Wissenschaft – Forscherin: „Medien- und Informationskompetenz Teil des lebenslangen Lernens“ – Pandemie zeigte Relevanz der Fragestellung – Redaktionen wurden eher abgebaut – 27.4.2022

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BÖRSEN – Ölpreise unter Druck – Russland stoppt Gas-Lieferung nach Polen und Bulgarien – Brent fällt um 0,66 auf 104,41, WTI um 0,91 auf 100,79 USD je Fass – Nachfrage leidet: China-Lockdown verhindert Priesanstieg – 27.4.2022
BÖRSEN – US-Anleihen geben nach – Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 2,82 [Vortag: 2,78] Prozent – Unter Höchst von knapp 3 Prozent vor einer Woche – 27.4.2022, 22:35
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kaum verändert – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen beträgt stabil 0,80 [Vortag: 0,80] Prozent – Unter Höchst vergangener Woche von 0,97 Prozent – Gasstopp nach Polen und Bulgarien sorgt für höherer Volatilität – Renditen südeuropäischer Anleihen merklich gestiegen – 27.4.2022, 18:11
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Kursgewinne – Semperit gefragt – 27.4.2022, 18:23
[f]ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Chefin Lagarde stellt Zinsanhebung für Sommer in Aussicht – 27.4.2022, 17:35

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lane: Ende 2022 erste EZB-Statistiken zu CO2-Fußabdruck von Banken – 27.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Commerzbank: EZB und Märkte interpretieren Spread-Kontrolle verschieden – Fragmentierung im Euroraum verhindern: Situation nach Ankündigung eines neuen Instruments zur Begrenzung von Rendite-Differenzen (Spreads) von Euro-Staatsanleihen – Neues Instrument soll gleichmäßige Wirkung der EZB-Geldpolitik sichern – Interpretation beruht auf Schluss von Fragen zum Sequencing – Tauben und Falken interpretieren neues Instrument unterschiedlich – 27.4.2022
USA – EUA: US-Rohöllagerbestände erwartungsgemäß gestiegen – 27.4.2022
USA – USA: Schwebende Hausverkäufe gehen erneut zurück – Inflation und konsekutiv hohe Zinsen bremsen – 27.4.2022
ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK – Bitcoin wird Zahlungsmittel in Zentralafrikanischer Republik – CFA-Franc auch in Äquatorialguinea, Gabun, Kamerun, der Republik Kongo und im Tschad – 27.4.2022

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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 28.4.2022

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Explosionen in Cherson – Kind stirbt bei Beschuss von Charkiw *** Tote und Verletzte durch weiteren Beschuss – Kiew wegen „Brückenkopf“ Transnistrien besorgt – Selenskyj: Russland betrachtet jeglichen Handel als Waffe – Ukrainische Exporte in die EU sollen von Zöllen befreit werden – Russland kritisiert USA für Weitergabe von Hubschraubern an Ukraine – Klitschko lässt ukrainisch-russisches Monument in Kiew entfernen – inkl. 1:37-min-Video * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 28.4.2022, 6:41

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 3: Putin droht Ukraine-Unterstützern mit Gegenschlägen *** Heftige Drohungen an Ukraine-Unterstützer: „Angstpropaganda“ – Kompromiss in der Debatte um Waffenlieferungen – „Der Hahn wurde zugedreht“ – Guterres erreicht Kiew – Unerwartete Entwicklung: Russland und USA mit Gefangenenaustausch – Druck auf Altkanzler Schröder wächst – Rätselhafte Anschläge in Transnistrien – Steinmeier warnt Kreml: Nato wird jeden Zentimeter verteidigen – 27.4.2022, 20:11

RUSSLAND – UKRAINE – Der Kriegstag im Überblick: Kreml-Truppen rücken im Osten vor – Putin droht dem Westen *** Putin droht dem Westen – Russland: Haben „große Menge“ westlicher Waffen zerstört – Russische Armee rückt im Osten vor – Ampel und Opposition einigen sich bei Waffenlieferungen – Separatisten in Transnistrien beklagen Angriff auf Munitionslager * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 27.4.2022, 22:13

RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP 2/Steinmeier warnt Kreml: Nato wird jeden Zentimeter verteidigen – Slowakische Republik wird weiter Waffen liefern – 27.4.2022, 20:23

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RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – Drohnenhersteller DJI stoppt Geschäft mit Moskau und Kiew – 27.4.2022

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EUROPÄISCHE UNION – Erneut weniger Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in EU – 27.4.2022
FRANKREICH – Frankreich: Konsumstimmung trübt sich weiter ein – Wie in erster Pandemiewelle 2020: Index fällt auf 88 Punkte – 27.4.2022

DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Studie: Deutschland weltweit größter Abnehmer von russischer Energie – Weniger Ölimporte und mehr Einfuhren von russischer Kohle und Gas – Organisation ruft zum Energieembargo auf – 28.4.2022, 1:34
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Habeck: Deutschland reduziert Abhängigkeit von russischem Gas auf 35 Prozent – Reduktion der Abhängigkeit von russischem Öl und Kohle „schneller als gedacht“ – Deutschland zahlt für Gaslieferungen weiter in Euro – Fortschrittsbericht Energiesicherheit von Ende April: Deutschland wird Mitte 2024 weitgehend unabhängig von russischem Gas – 27.4.2022
DEUTSCHLAND – Bundesregierung senkt BIP-Prognose für 2022 auf 2,2 Prozent – 27.4.2022
DEUTSCHLAND – DIW-Konjunkturbarometer für April bricht wegen Krieg, Inflation und China ein – Rückgang auf 86 [Vormonat: 106] Punkte – Hohe Energiepreise lassen leiden- Volle Auftragsbücher stehen gegen Materialmangel – 2022Q2e bestenfalls mit geringem Wachstum – Künftige Inflationsentwicklung könnte bremsen: aktuell Dienstleistungen und zuletzt aufwärtsstrebendes Gastgewerbe weniger betroffen – 27.4.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Ukraine-Krise schickt Verbraucherstimmung auf historisches Tief – 27.4.2022
DEUTSCHLAND – GfK: Krieg und Inflation drücken Konsumklima auf Rekordtief – Nur nach Kriegsende „nachhaltige Trendwende beim Konsumklima“ – 27.4.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Beschäftigungsbarometer erholt sich im April – 27.4.2022
DEUTSCHLAND – Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist Herausforderung Nummer eins – 27.4.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Gewessler: Gaslieferungen nach Österreich uneingeschränkt – 27.4.2022
ÖSTERREICH – Kärnten: Bauwirtschaft wird von Dieben geplagt – 27.4.2022
ÖSTERREICH – Studenten erhalten Geld für Unterricht an Sommerschule – Studenten erhalten für den Unterricht 25 Euro pro Stunde – Schulleben ohne Sommerschule „nicht mehr vorstellbar“ – 27.4.2022
ÖSTERREICH – UNTERNEHMEN – voestalpine probt Einsatz von Wasserstoff zur Stahlerzeugung – Sustainable Steelmaking – 27.4.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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CORONA – INTERNATIONAL – WHO besorgt über fallende Coronatestzahlen – 27.4.2022
Die Datenbanken der WHO erhielten immer weniger Informationen über Infektionen und Gensequenzierungen von entdeckten Viren, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern in Genf.
„Das macht uns immer blinder und wir können die Muster der Über­tragung und Evolution weniger sehen“, sagte Tedros. „Das Virus wird nicht verschwinden, weil die Länder nicht mehr danach suchen. Es verbreitet sich weiter, es verändert sich weiter, und es tötet weiter“, sagte Tedros. Die Gefahr, dass sich eine gefährliche neue Virusvariante ent­wickelt, sei weiter real.
In der vergangenen Woche seien der WHO etwas mehr als 15.000 Todesfälle nach einer Coronainfektion gemeldet worden. Das war die niedrigste Zahl seit März 2020, sagte Tedros. Der Trend sei höchst willkommen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133685/WHO-besorgt-ueber-fallende-Coronatestzahlen

CORONA – USA – Fast 60 Prozent der US-Bevölkerung hatte schon Corona – 27.4.2022
Washington – In den USA haben sich einer Studie zufolge bis Februar knapp 60 Prozent der Gesamtbevölkerung mit dem Coronavirus infiziert
Laut gestern veröffentlichten Antikörperuntersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC steckten sich bis zu diesem Monat 58 Prozent der Bevölkerung – mehr als 190 Millionen Menschen – mit dem Virus an.
Die Zahl liegt deutlich über den 80 Millionen offiziell gemeldeten Ansteckungen in dem Land. Die meisten Infektionen wurden nicht registriert, etwa, weil sie ohne Symptome verliefen.
Für die Untersuchung wurden zwischen September 2021 und Januar 2022 landesweit monatlich rund 75.000 Blutproben untersucht. Im Februar waren es nochmal 45.000 Blutproben. Gesucht wurde nach Antikörpern, die als Reaktion auf eine Infektion und nicht auf eine Impfung gebildet werden.
Der Studie zufolge steckten sich bis Februar rund 75 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit dem Coronavirus an. Einen besonders deutlich starken Anstieg gab es während der Omikron-Welle im vergangenen Winter.
Die CDC-Vertreterin Kristie Clarke warnte gestern, Antikörper im Blut würden nicht notwendigerweise gegen künftige Ansteckungen schützen. Frühere Infektionen würden zwar einen gewissen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bieten; weil aber unklar sei, wie lange diese Immunität andauere, sollten die Menschen darauf achten, dass sie entsprechend der offiziellen Empfehlungen geimpft seien.
In den USA sind seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 rund 990.000 Menschen an den Folgen einer Coronainfektion gestorben – die mit Abstand höchste gemeldete Zahl weltweit.
Nach einem starken Rückgang der Ansteckungen ab Mitte Januar ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder gestiegen. Gestern wurde Vize-Präsidentin Kamala Harris positiv auf das Coronavirus getestet. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133683/Fast-60-Prozent-der-US-Bevoelkerung-hatte-schon-Corona

CORONA – THAILAND – Thailand lockert Einreiseregeln – 27.4.2022
Bangkok – Thailand lockert die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen weiter. Besucher mit Impfnachweis müssten ab dem 1. Mai weder einen Coronatest vor der Abreise noch nach der Ankunft machen, teilten die Behörden in dem südostasiatischen Urlaubsland mit.
Wenn die Visa-Formalitäten am Flughafen erledigt sind, können sich Feriengäste ab Sonntag sofort im ganzen Land frei bewegen. Die Zeitung Bangkok Post sprach heute von einem „Meilenstein“ für den Neustart der wichtigen Tourismus­branche.
Erforderlich bleiben lediglich die Registrierung im Internet für den so genannten „Thailand Pass“ sowie eine Krankenversicherung über 10.000 US-Dollar (9.400 Euro). Für Ungeimpfte gelten andere Regel. Es wird empfohlen, sich bei den Behörden genau über die nötigen Formalitäten zu informieren.
Reiseveranstalter und Hoteliers hatten schon länger gefordert, die Einreisebe­dingungen deutlich zu erleichtern, um mehr Touristen anzulocken und den Nachbarländern nicht das Feld zu überlassen. In vielen Ländern der Region, wie Kambodscha und Vietnam, waren die Regeln zuletzt schon wesentlich unkom­plizierter als in Thailand.
Einer der Gründe für die Lockerungen sei, dass die Zahl von Touristen, die nach der Ankunft positiv auf das Coronavirus getestet wurden, extrem niedrig sei, teilte das COVID-Krisenzentrums CCSA mit.
Im ersten Quartal seien die meisten Feriengäste – zumindest bis zum Beginn des Krieges in der Ukraine – aus Russland, Deutschland und Großbritannien eingereist, hieß es weiter. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133678/Thailand-lockert-Einreiseregeln

CORONA – SÜDAFRIKA – Neue Coronawelle in Südafrika – 27.4.2022
Johannesburg – Südafrika wird derzeit von einer neuen Coronainfek­tionswelle heimgesucht. „Die fünfte Welle ist da. Passt auf euch auf“, warnte das Zentrum für Innovation und Reaktion auf Epidemien (CERI) gestern auf Twitter.
Das CERI wird vom Virologen Tulio de Oliveira geleitet, der durch das Aufspüren der Beta- und Omikron-Varianten bekannt wurde.
Laut dem Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) gab es zuletzt binnen 24 Stunden 5.062 Fälle, 15 Todesfälle und 83 Krankenhauseinweisungen. Die in den letzten Tagen verzeichneten Zahlen sind die höchsten seit fast drei Monaten, wobei der stärkste Anstieg in den vergangenen zwei Wochen passierte.
Gesundheitsminister Joe Phaahla hatte bereits letzte Woche seine „Besorgnis“ zum Ausdruck gebracht. Das Land hatte erst Anfang April sämtliche Coronaauflagen aufgehoben.
Südafrika ist nach offiziellen Zahlen das am stärksten von der Pan­demie betroffene Land des afrikanischen Kontinents. Bei einer Bevöl­kerung von fast 60 Millionen verzeichnete das Land mehr als 3,7 Millionen Fälle und etwa 100.350 Todesfälle. Weniger als 45 Prozent der Erwachsenen sind vollständig geimpft. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133682/Neue-Coronawelle-in-Suedafrika

CORONA – GROSSBRITANNIEN – Corona in Pflegeheimen: Britische Regierung verstieß gegen Gesetz – 27.4.2022
London – Die britische Regierung hat bei ihrem Umgang mit Pflegeheimbe­wohnern in der Pandemie gegen das Gesetz verstoßen. Zu diesem Schluss kam der Londoner High Court heute.
Während der Coronapandemie starben in England Zehntausende Menschen an COVID-19 in Pflegeheimen. Als Grund für die starke Ausbreitung des Virus in den Einrichtungen gilt, dass die Regierung massenhaft Patienten aus Krankenhäusern ohne vorherige Testung in Pflegeheime verlegen ließ. Mit der Maßnahme sollte die Zahl der verfügbaren Krankenhausbetten schnellstmöglich erhöht werden.
In ihrem Urteil warfen die Richter der Regierung nun vor, die Risiken für ältere und stark gefährdete Bewohner durch eine asymptomatische Verbreitung des Virus nicht ausreichend in Betracht gezogen zu haben – obwohl es bereits im März 2020 ein wachsendes Bewusstsein dafür gegeben habe.
Zwei Frauen, deren Väter in Pflegeheimen infolge von Coronainfektionen gestor­ben waren, hatten gegen das Gesundheitsministerium und die Gesundheitsbehör­de Public Health England geklagt.
Die Regierung betonte als Reaktion auf das Urteil, sie habe „rastlos daran gear­beitet, die Öffentlichkeit vor der Gefahr für Leib und Leben zu schützen und besonderen Wert darauf gelegt, Pflegeheime und ihre Bewohner zu schützen“.
Der damalige Gesundheitsminister Matt Hancock ließ mitteilen, er bedauere sehr, dass er nicht früher über asymptomatische Verbreitung informiert worden sei. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133707/Corona-in-Pflegeheimen-Britische-Regierung-verstiess-gegen-Gesetz

CORONA – DÄNEMARK – COVID-19-Mortalität von Migranten geringer als bei Einheimischen in Dänemark – 27.4.2022
Kopenhagen – Einwanderer in Dänemark, die aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, scheinen seltener daran zu sterben als Einheimische aus der Gesamtbevölkerung.
Die COVID-19-Pandemie hat weltweit gesundheitliche Ungleichheiten von Migranten und ethnische Minderheiten offenbart als im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung des Landes. Die bisherigen Daten zur erhöhten Mortalität und Aufnahme auf Intensivstationen stammten überwiegend aus England und USA.
Daher untersuchten Wissenschaftler aus Kopenhagen die Situation zur Mortalität und den Bedarf an mechanischer Beatmung bei Migranten in der einer landesweiten Kohorte aus der dänischen Gesamt­bevölkerung.
Herangezogen wurden Registerdaten zu allen hospitalisierten COVID-19-Fällen zwischen Februar 2020 und März 2021 (n=6229), die nach Unterschieden in Odds Ratios (OR) und 95-%-Konfidenzintervalle (95-%-KI) entsprechend nach Herkunftsland und Migrantenstatus ausgewertet wurden.
Einwanderer und deren Nachkommen (aOR:0,54; 95-%-KI: 0,42-0,68) sowie Einzelpersonen nicht-westlichen Ursprungs (OR:0,48; 95-%-KI: 0,36-0,63) hatten ein signifikant geringeres Sterberisiko bei COVID-19-bedingter Krankenhausaufnahme als im Vergleich zu Personen dänischer Herkunft. Wohingegen keine relevanten Unterschiede zu Personen anderer westlicher Länder und Dänen zu verzeichnen war, heben die Studienautoren hervor.
Darüber hinaus hatten Individuen nicht-westlicher Herkunft (OR:1,56; 95% CI:1,12-2,17) zwar ein signifikant höheres Risiko für die Notwen­dig­keit einer mechanischen Beatmung, die jedoch im Vergleich zu COVID-19-Patienten dänischer Herkunft nicht mit einer höheren Sterblichkeit assoziiert war.
Die Ergebnisse zeigten, dass unter allen COVID-19-bedingten Kran­kenhausaufnahmen Einwanderer und deren Nachkommen sowie Individuen nicht-westlicher Herkunft eine signifikant niedrigere Mortalität als im Vergleich zu Personen dänischer Herkunft aufwiesen.
Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch mit den Ergebnissen aus anderen Ländern wie England, USA und Deutschland. Hierzulande lag der Anstieg der Todesfälle von 2019 zu 2020 beispielsweise in der Altersklasse der Deutschen zwischen 45 Jahren und 64 Jahren bei 1,1 % Bei Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit aus dieser Altersgruppe betrug der Anstieg der Todesfälle dagegen 9 %. Auch in anderen Altersgruppen war der Unterschied signifikant.
Daher wären weitere Studien zu diesem Thema sinnvoll, um die gegensätzlichen Ergebnisse besser zu verstehen, empfehlen die Studienautoren. © cw/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133673/COVID-19-Mortalitaet-von-Migranten-geringer-als-bei-Einheimischen-in-Daenemark

DEUTSCHLAND – Coronaregeln bei Einreisen werden bis Ende Mai verlängert – 27.4.2022
Berlin – Für Urlaubsrückkehrer gelten vorerst weiterhin Coronaregeln bei der Einreise nach Deutschland. Das Bundeskabinett beschloss heute, die entsprech­ende Verordnung bis 31. Mai zu verlängern – sie wäre sonst morgen ausge­laufen. Damit bleibt es dabei, dass alle ab zwölf Jahren bei Einreise über einen 3G-Nachweis als geimpft, genesen oder getestet verfügen müssen.
Auch wenn die aktuelle Omikron-Virusvariante weniger schwere Krankheitsver­läu­fe zur Folge habe, sei bei einer weltweit weiterhin dynamischen epide­mischen Situation die Ausbreitung neuer Varianten mit stärker krankmachenden Eigenschaften nicht unwahrscheinlich, erläuterte das Gesundheitsministerium (BMG) in der Verordnung.
Ab übermorgen entfällt aber die Informations-SMS zu Coronabestimmungen in Deutschland, die Mobilfunkbetreiber Einreisenden auf das Handy schicken mussten. Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit und ausreichend alternativen Informationsquellen sei dies entbehrlich.
Das Versenden verursache bei den Netzbetreibern hohe monatliche Kosten bei geringer nachgewiesener Nutzung – alleine rund 400.000 Euro für SMS an Einreisende mit ausländischen Mobilfunkbetreibern.
Die Verordnung sieht darüber hinaus für Rückkehrer aus Hochrisiko- oder Virusvariantengebieten weiterhin Quarantänepflichten vor – auch wenn diese de facto derzeit nicht anzuwenden seien.
Denn aktuell wird laut der entsprechenden Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) kein Land von der Bundesregierung als ein solches Gebiet eingestuft. Die Regelungen bleiben aber bestehen, da nicht gänzlich ausgeschlossen werden könne, dass sie erforderlich werden. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133710/Coronaregeln-bei-Einreisen-werden-bis-Ende-Mai-verlaengert

DEUTSCHLAND – COVID-19-Impfgegner bedrängen Ärzte in Sachsen – 27.4.2022
Dresden – Impfgegner bedrängen offenbar Ärzte in Sachsen, Krankheiten und Auffälligkeiten, die bis zu 90 Tage nach einer Impfung gegen SARS-CoV-2 auftreten, als Impfnebenwirkung zu melden.
Die Landesärztekammer tritt dem jetzt entgegen. „Eine Impfreaktion als auch Impfnebenwirkungen treten in der Regel innerhalb von 14 Tagen auf“, hieß es aus der Kammer. Das Paul-Ehrlich-Institut verlängere diesen Abstand sicherheitshalber auf 42 Tage und werte zudem Meldungen aus, bei denen ein längerer Abstand zur Impfung bestehe.
„Gesundheitliche Beschwerden bis 90 Tage nach einer Impfung zu melden, entbehrt jeglicher wissenschaft­lichen Grundlage“, stellt die Kammer aber klar. Ärzte sollten den Aufruf von Impfgegnern daher ignorieren, Auffälligkeiten bis zu 90 Tage nach der Impfung als Nebenwirkung der Immunisierung zu melden.
Die Kammer betont, dass die sächsischen Ärzte ihrer Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz gewissenhaft nachkämen. Dies sei unter anderem anhand der Meldedaten an die Gesundheitsämter nachweisbar.
Die Kammer weist im Übrigen daraufhin, dass Patienten auch selbst die Möglichkeit haben, beim Paul-Ehrlich-Institut Meldung über vermutete Impfnebenwirkungen zu erstatten. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133694/COVID-19-Impfgegner-bedraengen-Aerzte-in-Sachsen

CORONA – ÖSTERREICH – Experten mahnen jetzt zur Covid-Vorbereitung Richtung Herbst – Breit aufgestellte Gruppe entwickelt längerfristige Szenarien – Schlüsselfaktor Entwicklung des Virus – Bevölkerung möglicherweise schwerer zu überzeugen – 27.4.2022
Eine „jetzt“ beginnende Prozessreflexion zum Pandemie-Management, um für den Herbst und darüber hinaus gerüstet zu sein, fordert eine breit aufgestellte Expertengruppe in einem noch nicht finalen Arbeitspapier der Forschungsplattform „Covid-19 Future Operations“. Die darin entwickelten Szenarien reichen von einem Pandemie-Ende bis zu einer Eskalation. Welche Denkvariante sie am wahrscheinlichsten hält, führt die Gruppe nicht aus – wohl aber, was es zur Vorbereitung braucht.
*** Breit aufgestellte Gruppe entwickelt längerfristige Szenarien
„Dies ist als Version 1.0 zu verstehen“, hielt der Virologe Andreas Bergthaler von der Medizinischen Universität Wien und dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) am Mittwoch per Twitter fest. Gerade die vergangenen Monate hätten die „dynamische Entwicklung der Pandemie verdeutlicht“, heißt es in dem Papier mit dem Titel „Covid-19: Szenarien für Herbst/Winter 2022 – und darüber hinaus“, das einen Auftakt zu einer Diskussion bilden soll.
„Die mit Abstand größte Unbekannte in der Vorschau sind die epidemiologischen Charakteristika der zu erwartenden Varianten“, so die Experten, zu denen u.a. Peter Klimek (Complexity Science Hub Vienna und der Meduni Wien), Thomas Czypionka (Institut für Höhere Studien) oder der Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, Gerry Foitik, zählen. Auch durch die hohe Infektiosität, die aktuell dominante SARS-CoV-2-Varianten an den Tag legen, könnten in Zukunft immer wieder Infektionswellen auftreten.
*** Schlüsselfaktor Entwicklung des Virus
Vieles steht und fällt mit der weiteren Entwicklung des Virus selbst, der Immunität in der Bevölkerung, was vor allem den Schutz vor schwereren Krankheitsverläufen betrifft, dem Aufbau von Früherkennungssystemen zum Infektionsgeschehen oder der Test- und Spitalsinfrastruktur. Nicht zuletzt gehe es stark um das Vertrauen der Bevölkerung gegenüber Entscheidungsträgern sowie um die Kommunikation von Zielen von etwaigen Maßnahmen.
Letztere wären in den günstigeren Szenarien, in denen entweder nur kleinere Wellen bzw. Winterwellen alle ein bis zwei Jahre auftreten, ohnehin sehr eingeschränkt. Aufrechterhalten bzw. verlängert sollten jedenfalls die nationalen Abwassermonitoring-Programme werden, mit denen ein Überblick über das Infektionsgeschehen aufrechterhalten werden kann, wie Forscher erst kürzlich in einer wissenschaftlichen Arbeit gezeigt haben. Zudem brauche es ein aktives Überwachungssystem für Covid-19-Fälle bei niedergelassenen Ärzten, ähnlich dem Surveillance-System für Grippeerkrankungen, sowie regelmäßige statistisch valide Stichprobentestungen und Tests in Kindergärten und Schulen, um Schließungen zu verhindern.
Da aber auch deutlich ungünstigere Varianten-Entwicklungen denkbar sind, bei denen es in den Herbst- und Wintermonaten weiter zu hohen Infektionszahlen und mitunter starken Belastungen der Intensivstationen kommen könnte, sollten Test- und Impfinfrastruktur im Auge behalten werden. Wird die Situation absehbar schlechter, brauche es Möglichkeiten zur Ausweitung für größere Stichprobentestungen und Möglichkeiten, zumindest vulnerable Gruppen innerhalb von ein bis zwei Monaten wieder durchzuimpfen.
Eine Umsetzung der ausgesetzten Impfpflicht thematisieren die Experten erst im „ungünstigsten Szenario“ unter den Titel „Die Pandemie hält an“. Hier hätte man es mit einem Virus-Typ zu tun, der „ähnlich infektiös und immunschutzumgehend wie Omikron (auch: Omicron, Anm.), aber auch ähnlich virulent wie Delta“ ist. Dann bestehe „die Möglichkeit eines mehrwöchigen Lockdowns“. Im „schlechtesten Szenario“ präsentiert sich der Erreger nochmals deutlich verändert und gefährlicher. Hier würde voraussichtlich das ganze Maßnahmen-Arsenal zur Eindämmung bis hin zu einer „Null-Covid-Strategie“ notwendig.
*** Bevölkerung möglicherweise schwerer zu überzeugen
Insgesamt gehen die Experten jedoch davon aus, dass „Kontaktbeschränkungen bis zu einer (absehbaren) Überlastung der Intensivstationen“ ausbleiben werden. In ihren ungünstigeren Szenarien halten sie fest, dass die „Bevölkerung möglicherweise schwerer zu überzeugen sein wird, drastischere Schutzmaßnahmen einzuhalten“. Daher hebt die Gruppe, der u.a. die Psychologen Barbara Schober und Christian Korunka (beide Uni Wien) angehören, stark hervor, dass sich nach zwei Pandemie-Jahren weite Teile der Bevölkerung „in einem emotionalen und psychischen Erschöpfungszustand“ befinden, der sich durch die Teuerung und den Ukraine-Krieg zusätzlich verschärft.
Um möglichst viele Menschen wieder von der Notwendigkeit der Pandemiebekämpfung zu überzeugen, brauche es statt anhaltender Unsicherheitsszenarien, unspezifischer Kommunikation und hastig verkündeter Maßnahmen seitens der Politik klar und nachvollziehbar formulierte Ziele. Ein „‚Fahren auf Sicht‘ wird nicht mehr akzeptiert“, außerdem dürfe es keinen „Länderfleckerlteppich“ mehr geben. Wie man zu einer derartigen Zieldefinition kommt, müsse jetzt durchgedacht werden. Dazu gehöre auch eine Reflexion der vergangenen beiden Jahre und eine Fehleranalyse. Nun müsse wieder Vertrauen aufgebaut werden, in dem kompetente Akteure unter transparenter Einbeziehung von Experten und Interessensvertretungen eindeutige Entscheidungen in verständlicher Sprache kommunizieren: „Zudem sollte nicht der Eindruck entstehen, dass sie eigene Interessen verfolgen oder Abhängigkeiten bestehen.“
Service: Das Arbeitspapier online unter http://go.apa.at/QSUtAiWk
https://science.apa.at/power-search/10423399181560836531

CORONA – ÖSTERREICH – Corona: Experten erwarten Ende des Infektionsrückgangs – inkl. Graphik – 27.4.2022
Wöchentlich gibt es die Einschätzung des Corona-Prognosekonsortiums zum Infektionsgeschehen in Österreich: Der Abwärtstrend bei den Neuinfektionen ist nach wie vor vorhanden, wiewohl bei leicht verringerter Geschwindigkeit. „Mittelfristig“ aber erwarten die Expertinnen und Experten ein Ende des Fallzahlenrückgangs, wie dem Update vom Mittwoch zu entnehmen ist. Die Infektionen dürften ein konstantes und nicht so niedriges Niveau wie in den vergangenen beiden Sommern erreichen.
GRAPHIK: Corona – Entwicklung der Infektionen
https://secure-psas.apa.at/apascience/?oaCNQK-slRt58d_BksSrQ2JjCIc861m10-RZxt5YSwuxB6PF3quYp7Z8pGpxU8NtSreFjCfqj48PYDw-aFURh6OtN7OiPOs-4GPgZhovfpcKw6hX1eKgB6Za
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„Die Fallentwicklung ist nach wie vor rückläufig, wobei sich die Geschwindigkeit des Rückgangs weiterhin leicht verringert hat. Die Prognose geht von einem allmählichen Übergang in eine konstante Fallentwicklung aus“, ist konkret von den Experten der Technischen Universität Wien, MedUni Wien und der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) zu lesen. Mit Blick auf die mittelfristige Zukunft wurde betont, dass den derzeit dämpfend wirkenden saisonalen Effekten die fortschreitende Abnahme des erworbenen Immunschutzes vor Neu- oder Wiederinfektion entgegenstehe.
*** Auswirkungen von Lockerungen
Darüber hinaus hätten die erfolgten Lockerungen vom 16. April (unter anderem Ende der Maskenpflicht im Großteil des Handels und bei Events, keine Einschränkungen für die Gastronomie) mittlerweile vollständig ihre Wirkung entfaltet. „Aufgrund dieser Entwicklungen wird der Fallzahlenrückgang mittelfristig enden. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass die Infektionszahlen auf die Niveaus der Sommer 2020 oder 2021 sinken werden“, hieß es. In den Unterlagen wurde diesbezüglich auch darauf verwiesen, dass sich im Wochenvergleich die effektive Reproduktionszahl weiterhin leicht erhöht hat (von 0,85 am 17. April auf 0,88 am 24. April).
Für die nähere Zukunft gehen die Expertinnen und Experten des Gremiums von folgender Situation aus: Für den kommenden Mittwoch (4. Mai) wird mit 4.532 bis 7.461 Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Österreich gerechnet, der Punktschätzer als eine Art Mittelwert liegt bei 5.654. Zum Vergleich: Am heutigen Mittwoch lag der Wert bei 8.239 Neuinfektionen.
Laut Prognose sollte kommenden Mittwoch die Sieben-Tage-Inzidenz im Bereich von 350 bis 580 Fällen je 100.000 Einwohner zu liegen kommen. Der Punktschätzer wurde mit 440 angegeben. Die geringste Inzidenz wird in der Steiermark (250 bis 400) und die höchste Inzidenz im Burgenland (480 bis 790) erwartet.
Was die Situation in Österreichs Spitälern betrifft, so ist das Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten gestiegen. Dieser Effekt bremse derzeit den Rückgang des Spitalsbelags, hieß es. In der Belagsprognose wird nicht zwischen Personen, deren Hospitalisierung kausal auf Covid-19 zurückzuführen ist und Personen, die ursprünglich aufgrund einer anderen Diagnose hospitalisiert wurden, unterschieden, wurde betont.
*** Berechnungen mit Unsicherheiten behaftet
Derzeit werden 1.452 Covid-Patientinnen und -Patienten auf Normal- und 111 auf Intensivstationen (ICU) behandelt. Deren Anzahl soll kommende Woche im Normalpflegebereich auf 863 bis 1.152 Hospitalisierte zurückgehen (Punktschätzer bei 997), im ICU-Bereich auf 70 und 96 Patientinnen und Patienten (Punktschätzer bei 82). In zwei Wochen, am 11. Mai, werden für den Normalbettenbereich zwischen 613 und 978 Patientinnen und Patienten prognostiziert (Punktschätzer bei 774), für den Intensivbereich 50 bis 82 Covid-Erkrankte (Punktschätzer bei 64).
Die Berechnungen des Gremiums sind jedoch auch mit Unsicherheiten behaftet. Für die gegenständliche Fallprognose betrifft dies Aufholeffekte aufgrund der Wiederaufnahme der Schultests in der vergangen Woche, die die Einschätzung der Trends in der Altersgruppe der Schülerinnen und Schüler erschweren, wurde betont.
Zu den weiteren Limitationen zählen vorgenommen Schätzungen oder Modellannahmen. Als Beispiel wurde hierbei genannt, dass ein sprunghafter Anstieg der Anzahl älterer Erkrankter durch Pflegeheim-Cluster nicht sinnvoll im Rahmen der Belagsprognose modelliert werden könne. Weiters großen Einfluss stelle eine mögliche Änderung der Teststrategie dar. Falls es zum Beispiel im Prognosezeitraum zu einem verstärkten Einsatz von Tests komme, könne es zu einer systematischen Unterschätzung der Anzahl der positiv Getesteten kommen. Dasselbe gelte für zunehmend verspätetes Einmelden von positiven Tests.
https://science.apa.at/power-search/17557911178971334313

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VOGELGRIPPE – China meldet ersten Fall von H3N8-Vogelgrippe beim Menschen – 27.4.2022
Peking – China hat nach eigenen Angaben die erste Infektion eines Menschen mit dem H3N8-Vogelgrippevirus entdeckt. Das Risiko einer großflächigen Übertragung unter Menschen sei jedoch gering, teilte die chinesische Nationale Gesundheitskommission mit.
Ein vierjähriger Junge aus der Provinz Henan wurde demnach positiv auf den Erreger getestet, nachdem er Anfang April mit Fieber und anderen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert worden war.
Die Familie des Jungen züchtet demnach zu Hause Hühner und lebt in einem von Wildenten bevölkerten Gebiet. Das Kind habe sich direkt bei den Vögeln angesteckt, erklärte die Gesundheitskommission.
Bei dem Fall handele es sich um eine „einmalige Übertragung“. Die Behörde rief die Öffentlichkeit gestern dennoch auf, sich von toten oder kranken Vögeln fernzuhalten.
Die Vogelgrippe tritt hauptsächlich bei Wildvögeln und Geflügel auf. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind äußerst selten. Das Virus H3N8 ist seit 2002 im Umlauf und trat erstmals bei nordamerikani­schen Wasservögeln auf.
2012 wurde es für den Tod von mehr als 160 Robben vor der Nordost­küste der USA verantwortlich gemacht. Bislang waren Infektionen bei Pferden, Hunden und Robben bekannt. Eine Übertragung auf den Menschen war bisher noch nie nachgewiesen worden. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133690/China-meldet-ersten-Fall-von-H3N8-Vogelgrippe-beim-Menschen

MEDIZIN – Neue mögliche Angriffsziele für Multiple Sklerose-Therapie entdeckt – 27.4.2022
Ein internationales Forschungsteam hat vier neue Antigene identifiziert, die entzündungsfördernde Reaktionen bei Multipler Sklerose auslösen. Die Ergebnisse der Studie weisen auf mögliche Ziele für Diagnoseinstrumente und künftige Immuntherapien hin. Das berichten die Forschenden um Mattias Bronge vom schwedischen Karolinska Institut am Mittwoch im Fachblatt „Science Advances“.
*** Forscher fanden vier neue Autoantigene, die bei MS von T-Zellen angegriffen werden
Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche und neurodegenerative Erkrankung, die überwiegend in Schüben verläuft. Verursacht wird sie nach Ansicht vieler Fachleute durch eine fehlgeleitete Immunreaktion gegen Antigene im zentralen Nervensystem. Diese Antigene zu kennen ist daher eine Grundvoraussetzung, um Diagnose und Behandlung der Krankheit zu verbessern. Bisher blieb das Autoantigen-Repertoire allerdings weitgehend uncharakterisiert.
*** Möglicher Schritt Richtung personalisierte Risikobewertung
Das Forschungsteam suchte nun im Blut von MS-Patienten und einer gesunden Kontrollgruppe nach T-Zellen-Reaktionen, die sich gegen Antigene richten, die im zentralen Nervensystem exprimiert werden. So gelang es den Forschenden, der Liste von etwa einem Dutzend zuvor vorgeschlagener Kandidaten vier neue Autoantigene hinzuzufügen, die von T-Zellen von MS-Patienten angegriffen werden.
Laut den Wissenschafterinnen und Wissenschaftern könnte die Entdeckung dieser neuartigen Antigene nicht nur den Weg für künftige antigenspezifische Immuntherapien ebnen, sondern auch für schnelle und wirksame Diagnosetests. In einem Begleitartikel zur Studie schreiben Reinhard Hohlfeld von der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Roland Liblau vom Universitätsspital Toulouse, dass aktuelle Daten darauf hindeuten, dass sich das Spektrum der Autoreaktivität nicht nur von Patient zu Patient, sondern möglicherweise auch bei einzelnen Patienten im Laufe der Zeit unterscheide.
So liege der eigentliche Wert des Screenings auf autoreaktive T-Zell-Reaktionen in der Identifizierung individueller immunologischer Reaktionsprofile. Dies könnte dazu beitragen, Untergruppen von MS-Patienten zu definieren, die ein hohes Risiko für einen schweren MS-Verlauf haben, „und damit einen Schritt in Richtung personalisierte Risikobewertung darstellen“, so die Forscher.
https://science.apa.at/power-search/634135936515344356

KLIMASCHONUNG – voestalpine probt Einsatz von Wasserstoff zur Stahlerzeugung – Sustainable Steelmaking – 27.4.2022
Bis 2050 muss die europäische Stahlindustrie CO2-neutral produzieren. Stahlunternehmen bereiten daher Konzepte vor, um den CO2-Ausstoß zu senken. Die voestalpine erprobt in einer Testanlage in Donawitz den Einsatz von Wasserstoffplasma-Technologie. Diese soll eine Stahlherstellung aus Eisenerzen durch das Einschmelzen im Wasserstoffplasma ermöglichen. Das Plasma dient zur Reduktion der Oxide, die Plasmaenergie soll zum Aufschmelzen des metallischen Eisens verwendet werden.
Die Eisen- und Stahlindustrie ist in Österreich ein wirtschaftlich ganz wesentlicher Industriezweig, aber auch einer der emissionsstärksten. Die Herstellung von Stahl aus Eisenerz ist ein energieintensiver Prozess, bei dem auch große Mengen an Kohlendioxid anfallen. Bisher hat die metallurgische Industrie stark auf fossile Brennstoffe zurückgegriffen. Die Verringerung der klimaschädlichen Emissionen wird ein drängenderes Thema im Stahlherstellungsprozess. Wasserstoff könnte das Ansehen der Stahlindustrie „retten“.
Am Mittwoch haben voestalpine-Konzernchef Herbert Franz Eibensteiner sowie Vorstand Kainersdorfer, der auch die Metal Engineering Division leitet, zur Besichtigung der neuen obersteirischen Testanlage geladen, die die Stahlproduktion grüner machen soll. „Wir arbeiten mit Hochdruck an neuartigen Verfahren, mit denen der Durchbruch zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion an den Standorten Linz und Donawitz gelingen kann“, betonte Eibensteiner. In Donawitz wird erforscht, wie das mithilfe von Wasserstoff gelingen kann. Hochöfen, die mit Kohle und Koks befeuert werden, sollte es dann nicht mehr geben.
*** Sustainable Steelmaking
Das Projekt SuSteel, das als COMET-Projekt von K1-MET seitens der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG vorerst bis 2023 gefördert wird, steht für Sustainable Steelmaking, also nachhaltige Stahlproduktion. Fossile Reduktionsmittel wie Koks, Kohle oder Erdgas werden bei SuSteel durch Wasserstoff ersetzt. Ein Gleichstromelektrolichtbogenofen ist das Herzstück der Anlage. Im Lichtbogen laufen die Reaktionen ab. Der Anlage werden Wasserstoff und Eisenerz zugeführt, die durch eine Hohlelektrode in die Reaktionszone des Lichtbogens gelangen. In der Reaktionszone wird der Wasserstoff zu Plasma ionisiert und das Eisenerz in einem Schritt gleichzeitig geschmolzen und reduziert. Daher wird dieses Verfahren auch Hydrogen Plasma Smelting Reduction genannt. Am Ende des Prozesses entweicht nur Wasserdampf, CO2-Emissionen werden laut dem Unternehmen vollständig vermieden.entweicht nur Wasserdampf, CO2-Emissionen werden laut dem Unternehmen vollständig vermieden.
Eine erste Laboranlage zur Erschmelzung von rund 100 Gramm Eisenerz wurde bereits erfolgreich am Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie an der Montanuniversität Leoben betrieben. Die ersten Erkenntnisse sind in das Scale-up des Reaktors eingeflossen, dessen Schmelzleistung bei rund 90 Kilogramm liegt. Projektpartner bei diesem weiteren Grundlagenforschungsprojekt sind neben der voestalpine das Metallurgische Kompetenzzentrum K1-MET sowie die Montanuniversität Leoben.
*** Ab 2027 schrittweiser Ersatz der bestehenden Hochofenroute
Laut ihrem Plan zur klimaneutralen Stahlherstellung will die voestalpine ab 2027 die bestehende Hochofenroute durch eine Hybrid-Elektrostahlroute teilweise ersetzen. Bis 2050 soll die Verwendung von „grünem Wasserstoff“ im Stahlerzeugungsprozess sukzessive erhöht werden. „Die Voraussetzung für die Verwirklichung dieser revolutionären Vision ist offensichtlich: Grüner Strom und Wasserstoff müssen in ausreichenden Mengen und zu marktkonformen Preisen zur Verfügung stehen“, hielt Eibensteiner dazu fest.
Die Metal Engineering Division produziert am steirischen voestalpine-Sitz in Leoben-Donawitz hochwertige Stähle, die zu Spezialschienen für die Bahninfrastruktur, Premiumdrähten für die Automobilindustrie und hochqualitativen Nahtlosrohren für die Öl- und Gasexploration weiterverarbeitet werden.
Im Geschäftsjahr 2020/21 erzielte der Stahlkonzern bei einem Umsatz von 11,3 Mrd. Euro einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,1 Mrd. Euro, unter dem Strich blieb – nach millionenschweren Sonderabschreibungen – ein Überschuss von 32 Mio. Euro. Weltweit beschäftigte der Konzern mit Sitz in Linz per Ende März 2021 fast 48.700 Mitarbeiter. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern weltweit.
https://science.apa.at/power-search/8697615505889616738

KLIMAWANDEL – „Scheinklimaschutz“ statt echte Maßnahmen: Klimaziele „unerreichbar“ – 27.4.2022
Im Klimaschutz sind echte, wirksame Maßnahmen weiter Mangelware. Stattdessen werde sowohl im persönlichen wie im politischen Bereich vor allem auf „Scheinklimaschutz“ gesetzt, auf Etikettenschwindel, Schönreden und (Selbst-)Täuschung. Das war der Tenor eines Online-Mediengesprächs am Mittwoch. „Wir verarschen uns selbst“, sagte der Politologe Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik an der BOKU Wien. „Gleichzeitig sind wir dabei, alle Ziele krachend zu verfehlen.“
*** Mobilitätspolitik „Paradebeispiel für Scheinklimaschutz“
„Die 30-jährige Geschichte der Klimapolitik ist gleichzeitig eine Geschichte der Klimakrisen-Eskalation“, so Steurer. Praktisch alle statistischen Kurven seien seither steiler geworden, der seit dem Pariser Abkommen eingeschlagene Kurs sei „ein Weg zu 2,7 bis drei Grad mit einem 1,5 Grad-Label“, und auch Österreichs Ziel der Klimaneutralität bis 2040 „klingt gut, ist aber aus heutiger Sicht unerreichbar. Man muss Augen und Ohren zuhalten, um diese Märchen aufrecht zu erhalten. Wir sind nach wie vor katastrophal in die falsche Richtung unterwegs.“
Es brauche vor allem einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung, denn „wir wählen regelmäßig Scheinklimaschutz – im Supermarkt wie bei politischen Wahlen“. Solange eine Politik des Scheinklimaschutzes, wie er sie vor allem bei ÖVP und Wirtschaftskammer wahrnimmt, vom Wähler honoriert werde, werde sich daran nichts ändern. „Erst, wenn die Wähler sagen, wir wollen Klimaschutz, aber richtig, wird sich etwas bewegen.“ Das Versprechen der türkis-grünen Bundesregierung, „das Beste aus zwei Welten“ zu liefern, sei beim Klimaschutz nicht aufgegangen.
*** Mobilitätspolitik „größtes Sorgenkind“
Renate Christ, die langjährige Leiterin des Sekretariats des Weltklimarats (IPCC), ortete bei dem von Scientists for Future Österreich und „Diskurs. Das Wissenschaftsnetz“ veranstalteten Mediengespräch immerhin einige positive Maßnahmen. So seien die Förderungen von Photovoltaik-Anlagen verbessert und das Klimaticket eingeführt worden. Dort brauche es aber einen zweiten Schritt, nämlich die Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs im Ländlichen Raum. „Es gibt einige kleine Schritte in die richtige Richtung. Was aber fehlt, ist das Gesamtkonzept – denn es braucht alle Maßnahmen, sofort umgesetzt und gut koordiniert“, so Christ, die den Föderalismus im Bauwesen und im Verkehr als eine der größten Probleme in Österreich ansieht. Bei der aktuellen Energiedebatte rund um die Gaslieferungen aus Russland stößt ihr auf, dass es dabei nur um das Finden neuer Lieferanten geht: „Das gute alte Energiesparen ist fast ein Tabuwort geworden. Wir müssen Verbrauchsreduktion und Effizienz viel stärker in die Debatte einbringen.“ Auch für sie steht fest: „Kleine Kurskorrekturen genügen nicht!“
Ulrich Leth vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien nannte die Mobilitätspolitik „das größte Sorgenkind der Klimaschutzpolitik“ und gleichzeitig ein Paradebeispiel für Scheinklimaschutz. Während in den Bauordnungen weiter Parkplätze verpflichtend vorgeschrieben seien, werde versucht, Parkplätzen „einen grünen Anstrich“ zu geben. Autobahnen würden in „Stadtstraßen“ umbenannt, riesige Lücken im Radwegenetz Wiens nur langsam geschlossen, gleichzeitig aber jede Maßnahme für den Radverkehr groß abgefeiert. Es brauche aber ein umfassendes Mobilitätskonzept, bei dem Fußgeher und Radfahrer nicht gegen einander ausgespielt werden. Nur dort, wo man ein Zwölfjähriges Kind bedenkenlos allein mit dem Rad in die Schule fahren lassen würde, könne Radfahren als sicher gelten. Der Autoverkehr müsse drastisch eingeschränkt und nicht durch den Bau von neuen Straßen attraktiver gemacht werden, denn bereits seit den 1950er-Jahren gelte die Erkenntnis: „Man kann den Stau nicht wegbauen.“
https://science.apa.at/power-search/12665063213898296316

TECHNIK – KORREKTUR: Forscher können mit Drohne erstmals Personen unter Blätterdach folgen – 27.4.2022 (korrigierte Meldung)
KORREKTUR: Im 4. Absatz musste der 1. Satz („Mittlerweile wird die dahinterliegende Software bereits vom Projektpartner ÖAMTC bei Sucheinsätzen eingesetzt.“) entfallen. Die Universität Linz hat ihre Angaben bezüglich der Nutzung der Technologie korrigiert.
Linzer Forscher arbeiten seit Jahren an einem Drohnensystem, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Wärmebilder so kombinieren kann, dass vermisste Personen unter starker Vegetation geortet werden können. Im Vorjahr stellte das Team eine Drohne vor, die das auch vollautomatisch kann. Nun präsentierten sie im Fachblatt „Remote Sensing“ einen neuen Ansatz, mit dem sich rasch bewegende Menschen oder Wildtiere unter dichtem Blätterdach in Echtzeit aufspüren lassen.
*** Diese Drohne kann Leben retten
Sucht man nach vermissten oder verunglückten Personen werden von Rettungsorganisationen oft Wärmebildkameras auf Helikoptern eingesetzt. In dicht bewaldeten Gebieten stößt dies aber rasch an Grenzen, denn dort lassen sich die Bilder der Differenz von Körperwärme und Umgebungstemperatur nur eingeschränkt erzeugen. Das Problem besteht etwa darin, dass die Vegetation den Untergrund zu stark abdeckt oder die sonnenbestrahlten Bäume eine ähnliche Temperatur wie die vermisste Person haben.
Das Team um Oliver Bimber vom Institut für Computergrafik der Universität Linz setzt auf eine Bildverarbeitungstechnik zum Wegrechnen von Verdeckungen (Airborne Optical Sectioning, AOS), die mit KI kombiniert wird. Dabei werden mehrere von einem Drohen-Prototyp aufgenommene einzelne Wärmebilder zu einem Integralbild kombiniert. Dieses wird dann mit Hilfe von Deep Learning-Verfahren klassifiziert – die KI wertet also aus, ob es sich bei dem erkannten Objekt tatsächlich um eine Person handelt.
*** Frei verfügbar für Blaulichtorganisationen
Die Lösung ist für Blaulichtorganisationen frei verfügbar und kann in deren Drohnensysteme eingebaut werden, erklärte Bimber am Montag im Gespräch mit der APA.
Meistens verharren etwa verletzte Personen ohnehin an einer Stelle, ist der Gesuchte aber in Bewegung, wird die Suche deutlich schwieriger. Dem begegnet das Team nun mit einer neu ausgestatteten Drohne, die einen zehn Meter langen Carbon-Ausleger trägt. Darauf befinden sich zehn Kameras im Abstand von je einem Meter. Diese machen dann ihre Aufnahmen gleichzeitig, was geschickt kombiniert den Effekt einer fliegenden Linse von zehn Metern Durchmesser ergibt, so der Forscher.
Während eine Einzelaufnahme mit einer normalen, nur wenige Millimeter großen Linse eine so hohe Tiefenschärfe hat, dass eine vermisste Person von Bäumen fast vollständig verdeckt ist, hat das Integralbild der künstlich erzeugten großen Linse nur eine ganz geringe Tiefenschärfe. Legt man dann den Fokus auf den Waldboden, wird alles darüber, also etwa die Bäume, unscharf und die vermisste Person erkennbar.
*** Test gelungen
In Experimenten konnte man mit dem Zehn-Kamera-System nun drei sich bewegende Personen unter einem dichten Blätterdach „aus einer Höhe von 30 bis 35 Metern recht gut“ und in Echtzeit verfolgen, wie Bimber erklärte. In diesem Forschungsbereich, dem sogenannten „Through-foilage tracking“, liege man mit den neuen Erkenntnisse weit vorne. „Das ist das allererste System, das das kann“, sagte der Wissenschafter.
Neben Such- und Rettungseinsätzen seien die Technologien auch zum Aufspüren von sich entwickelnden Waldbränden interessant. Diesen Ansatz verfolge man nun in Zusammenarbeit mit den Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich. Kann man hier die „Bewaldung wegrechnen“, können frühe Glutnester, Boden- oder Erdfeuer im Überflug schon erkannt werden, bevor das Feuer durch Rauchentwicklung auf sich aufmerksam macht, so Bimber.
Service: Die Publikation online: https://doi.org/10.34133/2022/9812765 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ; Videos zum System: https://www.youtube.com/watch?v=RdrYUOEoxHM und https://www.youtube.com/watch?v=pzdKJtyNxcM)
https://science.apa.at/power-search/4070758204958687683

ARBEITSWELT – Neue Arbeitswelten: Videokonferenzen bremsen die Kreativität – Das Brainstormen dürfte laut Studie unter Videokonferenzen leiden – Virtuelle Paare entwickelten weniger kreative Ideen – Kreativen Teil der Arbeit im Büro erledigen – 27.4.2022
Videokonferenzen mögen gerade in Pandemie-Zeiten praktisch sein, förderlich für die Kreativität sind sie anscheinend nicht. Einer Studie zufolge kommen virtuell vernetzten Menschen weniger kreative Ideen als solchen, die in einem Raum zusammensitzen. Vermutlich liegt das daran, dass der Bildschirm das Sichtfeld begrenzt und damit auch geistige Prozesse einengt, die für kreatives Denken hilfreich sind, wie Wissenschafter im Fachmagazin „Nature“ ausführen.
*** Das Brainstormen dürfte laut Studie unter Videokonferenzen leiden
Im Zuge der Corona-Pandemie seien Millionen von Angestellten ins Homeoffice gewechselt und zur virtuellen Zusammenarbeit gezwungen gewesen, schreiben Melanie Brucks von der Columbia University und Joathan Levav von der Stanford University. Der beispiellose Wechsel zur Vollzeit-Fernarbeit habe gezeigt, dass Arbeit grundsätzlich auch großflächig im virtuellen Raum funktionieren könne.
Lange Zeit sei die Zusammenarbeit in Projekten auf physische Nähe angewiesen gewesen, weil Kommunikationstechnologien wie Telefon oder Email den Informationsaustausch bisher beschränkt hätten. Bei Videokonferenzen stünden hingegen fast ebenso viele audiovisuelle Informationen zur Verfügung wie bei persönlichen Treffen, erläutern die Forschenden. Das werfe die Frage auf, ob die neue Technologie auch bei der Entwicklung neuer Ideen die persönliche Zusammenarbeit ersetzen könne.
*** Virtuelle Paare entwickelten weniger kreative Ideen
Genau das prüften die Wissenschafter mit einer Reihe von Experimenten. Zunächst baten sie jeweils Zweierteams von insgesamt mehr als 600 Versuchsteilnehmern, kreative neue Verwendungsideen für ein Produkt zu entwickeln, genauer gesagt für eine Frisbee. Die Hälfte der Paare saß dabei gemeinsam in einem Raum, bei der anderen Hälfte saß jeder Partner allein in einem Raum und das Team war per Videokonferenz zusammengeschaltet.
Es zeigte sich, dass virtuelle Paare deutlich weniger kreative Ideen entwickelten. Wenn es darum ging, zu entscheiden, welche Idee weiter verfolgt werden sollte, schnitten sie allerdings nicht schlechter ab als Paare, die persönlich miteinander arbeiteten.
Um zu prüfen, ob tatsächlich eine Verengung der visuellen Wahrnehmung für die Kreativitätsbremse verantwortlich ist, dekorierten die Forscher die Versuchsräume mit verschiedenen Gegenständen, zum Teil erwartbaren wie Ordnern, zum Teil für Büroräume ungewöhnliche, wie ein Poster mit einem Skelett. Die Forscher verfolgten dann die Blicke der Probanden, während sie ihre Ideen sprudeln ließen, und fragten sie am Ende des Experiments, was sie im Raum wahrgenommen hatten.
Das Ergebnis: Die Videopartner sahen sich deutlich länger direkt an und erinnerten sich an weniger Gegenstände im Raum als die persönlich interagierenden Paare. Je mehr die Blicke der Probanden durch den Raum geschweift waren und an je mehr Gegenstände sie sich erinnerten, desto mehr kreative Ideen hatten sie auch entwickelt, berichten die Forschenden weiter. Sie sehen das Ergebnis als Bestätigung für die Hypothese, dass ein eingeengtes Sichtfeld und damit ein eingeengter kognitiver Fokus verhindern, dass Gedanken umherschweifen und dabei Assoziationen aufkommen, die schließlich kreative Ideen entstehen lassen.
*** Kreativen Teil der Arbeit im Büro erledigen
Anschließend prüften – und bestätigten – die Wissenschafter ihre Ergebnisse noch unter realistischeren Bedingungen an fast 1.500 Angestellten einer Firma in fünf Ländern in Europa, Asien und dem Mittleren Osten. Zuletzt untersuchten sie, ob auch andere Erklärungsmöglichkeiten für die beobachteten Kreativitätsunterschiede infrage kommen. Sie schlossen zum Beispiel aus, dass persönliche Paare zwar mehr, aber dafür nur sehr ähnliche Ideen entwickelt hatten. Über Befragungen ermittelten sie, dass virtuelle Paare sich genauso verbunden und vertraut fühlten wie persönlich miteinander arbeitende Paare – auch das könne den Unterschied also nicht erklären. Untersuchungen von (Körper-)Sprache und Mimik ergaben schließlich ebenfalls keine Hinweise darauf, dass die Videokonferenzen per se die Kommunikation und Interaktion der Teilnehmer entscheidend verändert hatten.
Einen praktischen Tipp haben die Wissenschafter als Fazit ihrer Studie für Arbeitgeber parat: Wenn, wie erwartet, mit dem Ende der Pandemie viele Arbeitnehmer einen Teil ihrer Zeit im Homeoffice und einen Teil im Büro arbeiten werden, sollten Arbeiten, bei denen es um die Entwicklung kreativer Ideen geht, bestenfalls in persönlicher Runde stattfinden.
Für Unternehmen sei die Frage, ob persönliche oder virtuelle Treffen besser sind, auch eine finanzielle Entscheidung, schreiben Emőke-Ágnes Horvát und Brian Uzzi in einem Kommentar zu der Studie. Wenn virtuelle Teams weniger Ideen erbrächten, diese aber zu einem geringeren Preis, könne der Verzicht auf persönliche Treffen für ein Unternehmen womöglich die produktivere Entscheidung sein. Insgesamt liefere die Studie einen spannenden Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen zum Einfluss der Arbeitstechnologien auf die menschliche Kreativität.
Service: Fachartikelnummern
DOI: 10.1038/s41586-022-04643-y (Studie)
10.1038/d41586-022-00126-2 (Kommentar))
https://science.apa.at/power-search/12280384411656571535

WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION – Forscher pochen auf mehr Austausch zwischen Medien und Wissenschaft – Forscherin: „Medien- und Informationskompetenz Teil des lebenslangen Lernens“ – Pandemie zeigte Relevanz der Fragestellung – Redaktionen wurden eher abgebaut – 27.4.2022
Als Ende 2019 das EU-geförderte Projekt ERUM („Verbesserung des Forschungsverständnisses durch Medien“) startete, konnte noch niemand wissen, wie aktuell die behandelten Themen rund um Medienkompetenz, evidenzbasierte Kommunikation und den Umgang mit Falschinformationen bald werden sollten. Die Covid-19-Pandemie habe die Beziehung zwischen Medien und der Wissenschaft dann aber ebenso neu geordnet, wie Ressourcenmangel und Verbesserungsbedarf aufgezeigt, so ein Fazit.
*** Forscherin: „Medien- und Informationskompetenz Teil des lebenslangen Lernens“
Am Donnerstag (28. April) findet in Wien die Abschlusskonferenz des im Rahmen des „Erasmus+“-Programms durchgeführten Forschungsprojektes statt. Am Anfang stand die Idee der Notwendigkeit, Schlüsselkompetenzen der Studierenden hinsichtlich der Medienkompetenz zu entwickeln und die Kapazität von Medienexperten in Bezug auf evidenz- und forschungsbasierte Kommunikation zu stärken.
*** Pandemie zeigte Relevanz der Fragestellung
Genau ein persönliches Treffen der Projektpartner gab es im Winter 2019, dann kam die Pandemie und machte deutlich, wie relevant die Inhalte des Projekts tatsächlich waren. „Neben den organisatorischen Auswirkungen, hatte Covid-19 vor allem inhaltliche Auswirkungen auf unsere Arbeit“, so die wissenschaftliche Projektmitarbeiterin Johanna Urban vom Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien gegenüber der APA. Man reagierte schnell auf die aktuellen Entwicklungen und ließ sie in die Arbeit einfließen. „Unser griechischer Partner hat sich im Jänner 2020 dazu entschlossen, eine Fallstudie zur griechischen Covid-19 Berichterstattung zu erstellen. Das ist insofern besonders spannend, weil retrospektiv nochmals gut sichtbar wird, wie wenig man damals über das Virus wusste“, so Urban.
Weiters wurde eine Leitlinie für evidenzbasierte Kommunikation entwickelt, zu deren Unterstützung rund 200 Journalistinnen und Journalisten online befragt wurden. „Neben der Rolle von wissenschaftlichen Erkenntnissen in der eigenen journalistischen Arbeit, Arbeitspraktiken oder Informationsquellen haben wir die Befragten auch zum Einfluss der Pandemie auf ihre Arbeit angesprochen“, wie Urban erklärte. Aufgrund der hohen Aktualität entschloss man sich außerdem, Verschwörungsmythen im Zuge der Lernmodule aufzugreifen, was ebenfalls im Abschlusskongress noch einmal thematisiert werden soll.
Urban kann den Entwicklungen um Covid-19 nun auch Positives abgewinnen: „Die Pandemie hat auch vieles in Bewegung gebracht, wenn es um den Austausch von Wissenschaft und Medien geht. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass Medien- und Informationskompetenz Teil des lebenslangen Lernens sind.“ Aus dem Forschungsprojekt geht auch eine klare Empfehlung an Hochschulen und deren Angebote hervor, noch mehr in die persönlichen Kompetenzen der Studierenden zu investieren und dieses Vorhaben auch fächerübergreifend umzusetzen.
*** Redaktionen wurden eher abgebaut
„Im Medienbereich konnte ja vor allem vor Beginn der Pandemie beobachtet werden, dass Wissenschaftsredaktionen eher abgebaut wurden und tiefergehende Recherchen großteils kurzen Artikeln mit großer Reichweite weichen mussten. Es wäre dementsprechend wichtig, einen evidenzbasierten Ansatz zu forcieren. Das ist natürlich auch eine Ressourcenfrage, die zu diskutieren ist. Welche Förderungen bräuchte es, um qualitativ hochwertige Angebote sicherzustellen und Kooperationen zwischen Universitäten und Medien zu stärken?“, so Urban.
Derartige Fragen halten bei der Abschlusskonferenz am 28. April auch Einzug ins Programm, das sich explizit an Personen richtet, die im journalistischen oder wissenschaftlichen Bereich tätig sind, aber auch an solche, die in der Verwaltung oder der Politik arbeiten. Obwohl es nach zwei Jahren voller Onlinetreffen nun möglich ist, die Konferenz wieder vor Ort durchzuführen, können die Vorträge und Diskussionen auch online verfolgt werden, wie Urban betonte.
Service: www.factsandfigures.univie.ac.at
https://science.apa.at/power-search/13982996484514626559

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BÖRSEN – Ölpreise unter Druck – Russland stoppt Gas-Lieferung nach Polen und Bulgarien – Brent fällt um 0,66 auf 104,41, WTI um 0,91 auf 100,79 USD je Fass – Nachfrage leidet: China-Lockdown verhindert Priesanstieg – 27.4.2022
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind trotz der verschärften Lage am Erdgasmarkt am Mittwoch gefallen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseeölsorte Brent 104,41 US-Dollar. Das waren 66 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 91 Cent auf 100,79 Dollar.
Russland hat seine Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien eingestellt. Obwohl ökonomische Verknüpfungen zum Ölmarkt bestehen, wirkte sich die Entscheidung am Erdölmarkt zunächst nicht besonders stark aus. Gas ist in einigen Bereichen durch Rohöl ersetzbar, aus technischen Gründen allerdings nur begrenzt. Hintergrund des Lieferstopps Russlands ist der Ukraine-Krieg, der zu scharfen Sanktionen überwiegend westlicher Länder geführt hat.
Der europäische Erdgaspreis TTF legte zu. Derzeit liegt er bei 108 Euro je Megawattstunde. Am Vortag hatte er noch bei rund 90 Euro je Megawattstunde gelegen. Gravierender wären die Auswirkungen, wenn auch Lieferungen für große Länder wie etwa Deutschland und Italien eingestellt wären. Polen hat sich schon seit längerer Zeit auf einen Ausstieg aus russischem Gas vorbereitet.
In Deutschland ist die Lage angespannter. Beim Erdgas habe man die Abhängigkeit von Russland bereits von 55 Prozent im vergangenen Jahr auf 35 Prozent reduziert, sagte Wirtschaftsminister Habeck. Ein sofortiger Ausfall der Lieferungen dürfte die deutsche Wirtschaft jedoch in eine Rezession stürzen. Er hatte jedoch bereits am Vortag ein Ölembargo gegen Russland als „handhabbar“ bezeichnet. Deutschland sei einer Unabhängigkeit von russischen Ölimporten „sehr, sehr nahe gekommen“, sagte der Grünen-Politiker.
„Deutschland hat seine Importabhängigkeit von russischem Öl in den letzten Wochen offenbar deutlich gesenkt“, kommentierte Carsten Fritsch, Devisenexperte bei der Commerzbank. „Damit könnte Deutschland auch seinen Widerstand gegen ein Ölembargo der Europäischen Union gegen Russland aufgeben.“
Ein Grund, warum die Auswirkungen des russischen Schritts gegen Polen und Bulgarien auf dem Rohölmarkt zunächst begrenzt geblieben sind, dürfte auch in China liegen. Dort sorgen strenge Corona-Maßnahmen der Regierung für erhebliche konjunkturelle Belastung. Unter der strikten Null-Covid-Politik dürfte auch die Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel leiden. China ist einer der größten Energieverbraucher der Welt./jsl/jha/ © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55889144-oelpreise-unter-druck-russland-stoppt-gas-lieferung-nach-polen-und-bulgarien-016.htm

BÖRSEN – US-Anleihen geben nach – Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 2,82 [Vortag: 2,78] Prozent – Unter Höchst von knapp 3 Prozent vor einer Woche – 27.4.2022, 22:35
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Mittwoch ihre Anfangsgewinne nicht halten können und sind ins Minus abgerutscht. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank zuletzt um 0,14 Prozent auf 119,88 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 2,82 Prozent. Vor einer Woche war sie mit knapp drei Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 2018 geklettert./edh/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55890153-us-anleihen-geben-nach-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55889817-aktien-new-york-dow-mit-erholungsversuch-016.htm

BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kaum verändert – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen beträgt stabil 0,80 [Vortag: 0,80] Prozent – Unter Höchst vergangener Woche von 0,97 Prozent – Gasstopp nach Polen und Bulgarien sorgt für höherer Volatilität – Renditen südeuropäischer Anleihen merklich gestiegen – 27.4.2022, 18:11
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben sich am Mittwoch kaum verändert. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank zuletzt um 0,01 Prozent auf 155,47 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 0,80 Prozent. In der vergangenen Woche war sie mit 0,97 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte 2015 gestiegen.
Der Gas-Lieferstopp Russlands gegenüber Polen und Bulgarien führte am Anleihemarkt nicht zu stärkeren Kursbewegungen. Dennoch verdeutlicht der Schritt das hohe Risiko plötzlicher Liefereinstellungen durch Moskau. Insbesondere Deutschland ist in großem Maße abhängig von Erdgaslieferungen aus Russland. „Ein Abriss der Gaslieferungen zum jetzigen Zeitpunkt würde die deutsche Wirtschaft in eine Rezession treiben“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Prognosen sagten für diesen Fall ein Schrumpfen um 0,5 bis 6,5 Prozent voraus.
Ein starker Konjunktureinbruch nach einem möglichen Ende der Gaslieferungen aus Russland würde die Arbeit für die Europäische Zentralbank (EZB) noch schwieriger machen. Schließlich würden stark steigende Erdgaspreise die Inflation noch weiter nach oben treiben. Die eigentlich dann notwendigen Zinserhöhungen würden die schwächelnde Wirtschaft belasten.
Angesichts der gestiegenen Unsicherheit sind in der Eurozone die Renditen südeuropäischer Anleihen merklich gestiegen. Besonders deutlich legten sie in Italien und Griechenland zu. Die zuletzt gestiegene Zinsdifferenz im Vergleich zu deutschen Bundesanleihen weitete sich so aus./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55888757-deutsche-anleihen-kaum-veraendert-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55889115-maerkte-europa-etwas-fester-berichtssaison-stuetzt-in-schwierigen-zeiten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55888756-aktien-europa-schluss-zarte-erholung-nach-vortagesverlusten-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55889145-roundup-aktien-frankfurt-schluss-dax-schafft-nach-verlustserie-nur-mini-plus-016.htm

BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Kursgewinne – Semperit gefragt – 27.4.2022, 18:23
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch mit Gewinnen aus dem Handel verabschiedet. Allerdings sorgt der Ukraine-Konflikt weiterhin für Unsicherheit und belastet mit einer Reihe von negativen Auswirkungen den Aktienmarkt. Investoren dürfte jedoch tiefere Niveaus immer wieder zum Einstieg nutzen. Der Leitindex ATX ging um 1,20 Prozent fester bei 3232,27 Punkten aus dem Handel. Der ATX Prime stieg um 1,05 Prozent auf 1627,31 Zähler.
Im Ukraine-Konflikt hat Moskau eine wirtschaftliche Strafmaßnahme vollzogen und die Lieferung von Erdgas an Polen und Bulgarien durch Gazprom unterbunden. Nach Österreich fließt laut mehreren offiziellen Stellen allerdings weiter Gas.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat indes eine Anhebung der Zinsen im Euroraum im Sommer in Aussicht gestellt. „Der Auftrag der Europäischen Zentralbank ist die Preisstabilität“, sagte Lagarde nach einem Treffen mit Bürgermeister Peter Tschentscher im Hamburger Rathaus. Um dies zu garantieren, habe die EZB unter anderem beschlossen, die milliardenschweren Anleihekäufe schneller auslaufen zu lassen.
Unternehmensseitig rückten im Zuge der Berichtssaison Erstquartalszahlen der Telekom Austria in den Vordergrund, die am Vorabend publik gemacht worden waren. Das operative Ergebnis und der Nettoertrag sind dabei laut Experten der Erste Group über den Erwartungen ausgefallen, während auf Erlösebene die Zahlen die Schätzungen enttäuscht haben. Die Titel stiegen um 0,7 Prozent.
Der auf Büros und Hotels spezialisierte Immobilienentwickler Warimpex ist 2021 indes in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Aktien verloren dennoch 1,0 Prozent.
Im Fokus stehen auch die Titel der Raiffeisen Bank International . So haben die Analysten der Deutschen Bank ihr Kursziel zuletzt von 28 Euro auf 13 Euro mehr als halbiert. Das Votum lautet weiter auf „Hold“. Die Aktien gewannen 1,5 Prozent auf 10,4 Euro.
Hinsichtlich der anderen Banktitel wurden allerdings klare Verluste in Addiko verbucht. Die Wertpapiere gaben 5,5 Prozent nach. Erste Group stiegen hingegen um 0,9 Prozent. Bawag verteuerten sich um 0,7 Prozent.
Die Analysten von Raiffeisen Research haben unterdessen die Aktien der Immofinanz von „Buy“ auf „Reduce“ herabgestuft. Begründet wurde das vonseiten der Wertpapierexperten mit kurzfristigen Abwärtsrisiken. Auch das Kursziel wurde von 26,3 auf 22,5 Euro reduziert. Die Papiere der Immofinanz gaben um 0,2 Prozent auf 22,9 Euro nach.
Bei der Semperit fließt fürs abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie. Ein entsprechender Vorschlag des Vorstandes wurde auf der Hauptversammlung beschlossen. Die Aktie gewann 3,8 Prozent.
Vor dem Hintergrund des Gas-Lieferstopps-Russlands gewannen in einem volatilen Handel die OMV -Papiere 1,4 Prozent. Schoeller-Bleckmann verteuerten sich indes um 3,3 Prozent./sto/pma/APA/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55888910-aktien-wien-schluss-kursgewinne-semperit-gefragt-016.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Chefin Lagarde stellt Zinsanhebung für Sommer in Aussicht – 27.4.2022, 17:35
HAMBURG (dpa-AFX) – Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat eine Anhebung der Zinsen im Euro-Raum im Sommer in Aussicht gestellt. „Der Auftrag der Europäischen Zentralbank ist die Preisstabilität“, sagte Lagarde am Mittwoch nach einem Treffen mit Bürgermeister Peter Tschentscher im Hamburger Rathaus. Um dies zu garantieren, habe die EZB unter anderem beschlossen, die milliardenschweren Anleihenkäufe schneller auslaufen zu lassen – „mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem frühen Zeitpunkt im dritten Quartal, wahrscheinlich im Juli“, sagte sie.
Das sei dann der Zeitpunkt, „sich die Zinsen und eine Erhöhung dieser Zinsen anzuschauen“. Die Entscheidung falle im EZB-Rat auf Grundlage der Daten, die bis zur nächsten Ratssitzung im Juni vorliegen sollen. „Es ist unsere Pflicht und unser Auftrag, sicherzustellen, dass die Preisstabilität tatsächlich erhalten bleibt“, versicherte Lagarde.
Angesichts der durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine explodierenden Rohstoff- und Energiepreise und der Kosten der Sanktionen für die Wirtschaft hatte das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) in der vergangenen Woche vor einer tiefen Rezession gewarnt. HWWI-Direktor Michael Berlemann appellierte dabei an die EZB, „ihre ultralockere Geldpolitik“ zu überdenken, um eine drohende Lohn-Preis-Spirale zu verhindern./fi/DP/he
© 2022 dpa-AFX

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lane: Ende 2022 erste EZB-Statistiken zu CO2-Fußabdruck von Banken – 27.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach den Worten ihres Chefvolkswirts Philip Lane bis Ende dieses Jahres erste Statistiken zu „grünen Finanzinstrumenten“ und dem Klimaprofil einzelner Banken vorlegen. „Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende 2022 in der Lage sein werden, erste experimentelle Statistiken zu veröffentlichen, die relevante grüne Finanzinstrumente und den CO2-Fußabdruck von Finanzinstituten sowie ihre Exposition gegenüber klimabedingten physischen Risiken abdecken“, sagte Lane laut veröffentlichtem Redetext bei einer Statistikkonferenz in Krakau.
Das sei aber nur der erste Schritt. Bis Ende 2024 wolle die EZB ihre Arbeit an diesem Thema vertiefen und prüfen, ob weitere Daten erhoben werden könnten. Lane verwies auf den Klima-Aktionsplan der EZB, der die Schaffung eines Datenmodells vorsieht, mit dem Wertpapiere nach Umwelt- und sozialen sowie Aspekten der Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance – ESG) eingestuft werden können.
In einer zentralen Datenbank (Centralised Securities Database – CSDB) sollen alle „nachhaltigen“ Anleihen erfasst und kategorisiert werden. Dabei soll unterschieden werden zwischen „selbst gekennzeichnet“, „von einer zweiten Partei verifiziert“ und „vollständig zertifiziert“. Darüber hinaus werden Informationen über die Standards veröffentlicht, an denen die einzelnen nachhaltigen Anleihen ausgerichtet sind.
Lane zufolge arbeitet die EZB zudem daran, den CO2-Fußabdruck von Finanzinstituten anhand der Treibhausgasemissionen ihrer Gegenparteien zu messen. „Ziel ist es, die Umweltauswirkungen der Portfolios von Finanzinstituten zu messen, was wiederum einen Anhaltspunkt für ihre Exposition gegenüber bestimmten Übergangsrisiken bietet“, erläuterte der EZB-Chefvolkswirt. In einem ersten Schritt will sich die EZB auf Gegenparteien aus Unternehmenssektor konzentrieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55881285-lane-ende-2022-erste-ezb-statistiken-zu-co2-fussabdruck-von-banken-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Commerzbank: EZB und Märkte interpretieren Spread-Kontrolle verschieden – Fragmentierung im Euroraum verhindern: Situation nach Ankündigung eines neuen Instruments zur Begrenzung von Rendite-Differenzen (Spreads) von Euro-Staatsanleihen – Neues Instrument soll gleichmäßige Wirkung der EZB-Geldpolitik sichern – Interpretation beruht auf Schluss von Fragen zum Sequencing – Tauben und Falken interpretieren neues Instrument unterschiedlich – 27.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Offizielle der Europäischen Zentralbank (EZB) haben wiederholt ein neues Instrument in Aussicht gestellt, mit dem die EZB die Rendite-Differenzen (Spreads) von Euro-Staatsanleihen begrenzen könnte. Damit, so die Aussage, solle eine „Fragmentierung“ des Euroraums verhindert, also eine gleichmäßige Wirkung der EZB-Geldpolitik auf alle Länder sichergestellt werden. Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert nimmt jedoch an, dass Märkte und die EZB unter Spread-Kontrolle nicht das Gleiche verstehen.
„Wir vermuten, dass an den Märkten darunter eher verstanden wird, dass die EZB den allgemein erwarteten Prozess vorsichtiger Zinserhöhungen durch mehr oder minder kontinuierliche Käufe von Anleihen hochverschuldeter Staaten begleitet, um auf diese Weise die Ausweitung der Spreads zu dämpfen“, schreibt Schubert in einem Kommentar.
Er schließt das aus Fragen von Marktteilnehmern, die das Sequencing – erst Nettokäufe beenden, dann Zinsen erhöhen – seit geraumer Zeit in Frage stellen, obwohl die EZB immer wieder betone, dass sie daran festhalten wolle. „Es wird argumentiert, dass die EZB die Zinsen erhöhen, zugleich aber an ein bisschen QE festhalten könnte, um die Spreads zu beeinflussen“, erläutert Schubert.
Diese Sichtweise vertreten seiner Meinung nach aber nur „die größten Tauben“ im Rat, zum Beispiel EZB-Direktor Fabio Panetta. „Eine Mehrheit im Rat dürfte aber die Schwelle für ein Eingreifen wesentlich höher ansetzen, nämlich wenn klar ersichtlich ist, dass die Ausweitung der Spreads eindeutig nicht mehr mit fundamentalen Entwicklungen erklärbar ist“, argumentiert der Analyst.
Als einen Anhaltspunkt hierfür betrachtet er die Aussage des geldpolitischen Falken Pierre Wunsch (Luxemburg) es gebe im EZB-Rat einen „breiten Konsens“ darüber, dass die Bank gegen „ungerechtfertigte Fragmentierung“ vorgehen werde.
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte in einem nach Ostern veröffentlichten Interview festgestellt, dass die EZB nicht an einem „Antifragmentierungsprogramm“ arbeite. Entscheidungen zur Begrenzung der Fragmentierung dürften den geldpolitischen Kurs der EZB nicht beeinträchtigen, warnte er.
„Eine Fragmentierung der Finanzmärkte ist bisher nicht zu beobachten“, hatte der EZB-Vize darin gesagt. Es gebe eine leichte Ausweitung der Spreads in Italien, Spanien und Portugal – „aber das ist keine Fragmentierung wie in den Jahren 2010 bis 2012.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55883363-commerzbank-ezb-und-maerkte-interpretieren-spread-kontrolle-verschieden-015.htm

USA – EUA: US-Rohöllagerbestände erwartungsgemäß gestiegen – 27.4.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 22. April wie erwartet ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 0,691 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,6 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 8,02 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4,8 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 1,573 Millionen Barrel ab. Analysten hatten dagegen ein Plus von 0,1 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 0,761 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 3,9 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,9 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 1,0 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55888028-us-rohoellagerbestaende-erwartungsgemaess-gestiegen-015.htm

USA – USA: Schwebende Hausverkäufe gehen erneut zurück – Inflation und konsekutiv hohe Zinsen bremsen – 27.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die steigenden Zinsen lasten offenbar zunehmend auf dem US-Immobilienmarkt. Im März ging die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe zum dritten Mal in Folge zurück. Sie sanken zum Vormonat um 1,2 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (Nar) am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet. Im Februar und Januar war die Zahl noch deutlicher gefallen.
In den USA sind die Hypothekenzinsen zuletzt deutlich gestiegen. Die dortige Notenbank Fed reagiert mit einer restriktiveren Geldpolitik auf die hohe Inflation. Die höheren Zinsen erschweren den Kauf einer Immobilie.
Die noch nicht ganz abgeschlossenen oder schwebenden Hausverkäufe gelten als Indikator für den Häusermarkt in den USA, da sie die Lage zu einem frühen Zeitpunkt im Transaktionsprozess abbilden./jsl/bgf/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55887439-usa-schwebende-hausverkaeufe-gehen-erneut-zurueck-016.htm

ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK – Bitcoin wird Zahlungsmittel in Zentralafrikanischer Republik – CFA-Franc auch in Äquatorialguinea, Gabun, Kamerun, der Republik Kongo und im Tschad – 27.4.2022
Die Zentralafrikanische Republik akzeptiert künftig die Kryptowährung Bitcoin als legales Zahlungsmittel. Präsident Faustin Archange Touadera unterschrieb ein entsprechendes Gesetz, wie sein Stabschef Obed Namsio heute mitteilte. Die Zentralafrikanische Republik ist somit nach El Salvador das zweite Land der Welt, das Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert.
Das Parlament hatte das entsprechende Gesetz zuvor einstimmig beschlossen. Das Präsidialbüro hob hervor, dass die Zentralafrikanische Republik der erste Staat in Afrika sei, der Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert.
Bereits am 7. September 2021 hatte das mittelamerikanische El Salvador die Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel beschlossen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte das als gefährlichen Schritt für „die finanzielle Stabilität, die finanzielle Integrität und den Schutz der Verbraucher“ kritisiert.
*** Land seit Jahren im Bürgerkrieg
„Diese Maßnahme platziert die Zentralafrikanische Republik unter den mutigsten und visionärsten Ländern der Welt“, sagte hingegen Namsio. Das Land befindet sich seit nahezu neun Jahren in einem Bürgerkrieg und belegte auf dem Human-Development-Index der Vereinten Nationen zuletzt den vorletzten Platz.
Die bisherige alleinige Währung des Landes, der CFA-Franc, wird neben der Zentralafrikanischen Republik auch in Äquatorialguinea, Gabun, Kamerun, der Republik Kongo und im Tschad akzeptiert. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3262308/

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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 28.4.2022
https://www.n-tv.de/politik/04-56-Polen-sieht-Gas-Lieferstopp-gelassen-entgegen–article23143824.html

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Explosionen in Cherson – Kind stirbt bei Beschuss von Charkiw *** Tote und Verletzte durch weiteren Beschuss – Kiew wegen „Brückenkopf“ Transnistrien besorgt – Selenskyj: Russland betrachtet jeglichen Handel als Waffe – Ukrainische Exporte in die EU sollen von Zöllen befreit werden – Russland kritisiert USA für Weitergabe von Hubschraubern an Ukraine – Klitschko lässt ukrainisch-russisches Monument in Kiew entfernen – inkl. 1:37-min-Video * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 28.4.2022, 6:41
Wegen der gestoppten Gasversorgung von Polen und Bulgarien hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland „Erpressung“ vorgeworfen. Das Einstellen der Lieferungen zeige, „dass niemand in Europa auf eine normale wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland hoffen“ könne, sagte er. Unterdessen beklagte die Ukraine erneut Tote und Verletzte nach russischen Angriffen. Die Lage im prorussischen Separatistengebiet Transnistrien beobachtet die ukrainische Regierung nach Berichten über Explosionen aufmerksam.
*** Tote und Verletzte durch weiteren Beschuss
Ukrainischen Angaben zufolge wurden durch neuen Beschuss in der Region Charkiw mindestens drei Menschen getötet und sechs verletzt, darunter ein 14 Jahre altes Kind. Die örtliche Verwaltung machte Russland für die zivilen Opfer verantwortlich. Aus der Stadt Cherson, deren Einnahme Russland gemeldet hatte, wurden mehrere Explosionen berichtet. Die Detonationen hätten sich unweit des Fernsehzentrums ereignet, teilten ukrainische Medien mit. Danach sei ein Feuer ausgebrochen. In der Region Sumy berichtete die lokale Verwaltung über mehr als 50 Einschüsse von Mörsern. Von Opfern sei nichts bekannt, sagte ein Behördensprecher. Auch aus Mykolajiw wurden Angriffe gemeldet. In der Nähe von Odessa schoss die Luftabwehr eine russische Spionagedrohne ab, wie die ukrainische Armee mitteilte. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
*** Kiew wegen „Brückenkopf“ Transnistrien besorgt
Die ukrainische Regierung macht sich Sorgen wegen der Lage im von Separatisten besetzten Transnistrien in der benachbarten Republik Moldau. „Wir haben Transnistrien immer als Brückenkopf betrachtet, von dem gewisse Risiken für uns ausgehen können“, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak nach Angaben der Agentur Unian. Die ukrainische Führung sei sich der von Transnistrien ausgehenden Gefahren bewusst, weshalb in den ukrainischen Regionen Odessa und Winnyzja „unter dem Gesichtspunkt der Verteidigung alles gut durchdacht“ sei. Die jüngsten Explosionen bezeichnete er als Versuch der Provokation. „Es ist alles so, wie es die Russische Föderation immer macht.“ Rückhalt der Separatisten in der von Moldau abtrünnigen Region ist ein Kontingent dort stationierter russischer Soldaten.
*** Selenskyj: Russland betrachtet jeglichen Handel als Waffe
Präsident Selenskyj kritisierte unterdessen den russischen Lieferstopp für Gas an Polen und Bulgarien scharf. „In dieser Woche hat die russische Führung eine neue Serie von Energieerpressungen gegenüber den Europäern begonnen“, sagte er in einer Videobotschaft. „Russland betrachtet nicht nur Gas, sondern auch jeden anderen Handel als Waffe.“ Dafür warte Moskau nur auf einen günstigen Moment. „Entweder um die Europäer damit politisch zu erpressen. Oder um die russische Kriegsmaschinerie zu stärken, die ein geeintes Europa als Ziel ansieht“, so Selenskyj. Je früher Europa erkenne, dass es im Handel nicht von Russland abhängig sein könne, desto eher werde die Stabilität der europäischen Märkte gewährleistet sein.
*** Ukrainische Exporte in die EU sollen von Zöllen befreit werden
Selenskyj lobte einen Vorschlag der EU-Kommission, Exporte aus der Ukraine in die EU befristet von Einfuhrzöllen zu befreien. „Russland versucht, eine weltweite Preiskrise zu provozieren. Damit das Chaos auf allen Basismärkten und insbesondere auf dem Lebensmittelmarkt beginnen kann“, sagte er. Die ukrainischen Exporte könnten aber zur Stabilisierung der Märkte beitragen. „Es kommt also nicht nur uns, sondern allen Europäern zugute. Den Einwohnern aller Länder, die von Russlands zerstörerischen Ambitionen betroffen sein könnten.“ Der für Handel zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis sagte, die EU habe noch nie zuvor derartige Maßnahmen zur Handelsliberalisierung ergriffen. Auch Anti-Dumping-Maßnahmen gegen ukrainische Stahlexporte sollen für ein Jahr ausgesetzt werden. Das EU-Parlament und die EU-Länder müssen zustimmen, Änderungen am Vorschlag sind möglich.
*** Russland kritisiert USA für Weitergabe von Hubschraubern an Ukraine
Russland protestierte unterdessen gegen die Weitergabe von Hubschraubern aus russischer Produktion an die Ukraine durch die USA. Der Vertrag von 2011 lege fest, dass die Hubschrauber für Afghanistan vorgesehen seien und nur mit russischer Zustimmung an andere Länder weitergegeben werden dürften, teilte die für militärtechnische Zusammenarbeit zuständige Behörde FSWTS mit. Eine Belieferung der Ukraine sei rechtswidrig und eine grobe Vertragsverletzung. Vor Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar hatten die USA der Ukraine fünf der ursprünglich für Afghanistan bestimmten Hubschrauber vom Typ Mi-17 überlassen. Mitte April kündigte Washington an, Kiew elf weitere Hubschrauber zu schicken. Die USA hatten die Maschinen russischer Bauart zunächst für die afghanischen Streitkräfte angeschafft, es kam jedoch wegen der Machtübernahme durch die Taliban nicht zu einer Übergabe.
*** Klitschko lässt ukrainisch-russisches Monument in Kiew entfernen
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ließ Bürgermeister Vitali Klitschko wegen des russischen Angriffs ein Denkmal für die Freundschaft beider Völker entfernen. Das riesige Monument zweier Arbeiter – eines Ukrainers und eines Russen – wurde abgerissen. Zuerst sei der Kopf des russischen Arbeiters gefallen, sagte Klitschko. Das Bild war am Mittwoch in vielen Medien zu sehen. Insgesamt sei die Demontage nicht einfach gewesen, aber letztlich geglückt. Das habe Symbolkraft. „Wir müssen den Feind und den russischen Besatzer aus unserem Land vertreiben“, sagte Klitschko.
Das wird heute wichtig
* Die Unterstützung der Ukraine spielt erneut eine zentrale Rolle im Bundestag. Die Ampel-Koalition und die Union als größte Oppositionsfraktion wollen einen gemeinsamen Antrag zur Lieferung schwerer Waffen beschließen.
* UN-Generalsekretär António Guterres setzt unterdessen seine Vermittlungsreise fort und will Präsident Selenskyj in Kiew treffen. Eines der Hauptthemen dürfte wie beim vorherigen Besuch in Moskau die Lage in der Stadt Mariupol sein, wo Truppen und Zivilisten von der russischen Armee eingekesselt sind. Quelle: ntv.de, jog/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Explosionen-in-Cherson-Kind-stirbt-bei-Beschuss-von-Charkiw-article23294457.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg:
„Viele haben Angst, ich nicht“ Wie Kinder in Charkiw den Krieg erleben
https://www.n-tv.de/panorama/Wie-Kinder-in-Charkiw-den-Krieg-erleben-article23294327.html
Kaim zu Putins Kampf gegen Westen „Fahrlässig anzunehmen, Russland verliert den Krieg“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Fahrlaessig-anzunehmen-Russland-verliert-den-Krieg-article23293714.html
Chefarzt schildert prekäre Lage Umkämpftem Kramatorsk fehlt medizinisches Personal
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Umkaempftem-Kramatorsk-fehlt-medizinisches-Personal-article23293010.html
Debatte um 100 Milliarden Euro Beim Sondervermögen tut sich ein Graben auf
https://www.n-tv.de/politik/Beim-Sondervermoegen-tut-sich-ein-Graben-auf-article23293970.html

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 3: Putin droht Ukraine-Unterstützern mit Gegenschlägen *** Heftige Drohungen an Ukraine-Unterstützer: „Angstpropaganda“ – Kompromiss in der Debatte um Waffenlieferungen – „Der Hahn wurde zugedreht“ – Guterres erreicht Kiew – Unerwartete Entwicklung: Russland und USA mit Gefangenenaustausch – Druck auf Altkanzler Schröder wächst – Rätselhafte Anschläge in Transnistrien – Steinmeier warnt Kreml: Nato wird jeden Zentimeter verteidigen – 27.4.2022, 20:11
KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) – Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Unterstützern der Ukraine erneut gedroht – mit Gaslieferstopps, aber auch mit militärischen Konsequenzen. Wer sich von außen einmischen wolle und eine für Russland unannehmbare strategische Bedrohung schaffe, müsse wissen, dass die Antwort „blitzschnell, rasch“ sein werde, sagte Putin am Mittwoch in St. Petersburg. Trotz Sorgen vor einer Eskalation des russischen Angriffkriegs hat sich die Bundesregierung dazu durchgerungen, auch schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Am Mittwoch einigten sich Ampel-Koalition und Opposition auf einen Kompromiss. Seit Mittwoch sind mit Polen und Bulgarien außerdem die ersten beiden Länder ohne russisches Gas. Und auch hier drohte Putin mit Folgen auch für andere Länder.
*** Heftige Drohungen an Ukraine-Unterstützer – „Angstpropaganda“
Drei Monate nach dem Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine drohte Putin, für mögliche Gegenschläge habe Russland „alle Instrumente“. Bei einer Versammlung von Spitzenfunktionären sagte er: „Und wir werden nicht prahlen. Wir werden sie anwenden, wenn es nötig ist. Und ich will, dass alle das wissen.“ Der Kremlchef hatte auch die Atomwaffen des Landes als Warnung an die Nato in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen lassen.
Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter hält eine solche Eskalation allerdings für unwahrscheinlich. Er gehe nicht davon aus, „dass im Kreml lauter Selbstmordattentäter sitzen“, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses dem „Spiegel“. Hofreiter warnte davor, die „Angstpropaganda des Kremls“ zu übernehmen.
*** Kompromiss in der Debatte um Waffenlieferungen
Die Sorge vor einer weiteren Eskalation hatte auch die Debatte über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine bestimmt – Bundeskanzler Olaf Scholz hatte deswegen lange gezögert und war vor allem von der CDU, aber auch aus der eigenen Ampel-Koalition heftig dafür kritisiert worden. Erst am Dienstag kündigte die Bundesregierung solche Lieferungen nun an, Mittwoch einigten sich Regierung und Opposition auf einen gemeinsamen Antrag.
Außenministerin Annalena Baerbock verteidigte die Entscheidung zur Lieferung schwerer Waffen – auch vor dem Hintergrund von Warnungen vor einer drohenden atomaren Eskalation. Welche Schritte Russland in dem Krieg noch gehe, liege allein im Ermessen Putins, sagte die Grünen-Politikerin im Bundestag auf die Frage, welche Rolle die Gefahr eines Atomkrieges bei der Entscheidung gespielt habe. Baerbock ergänzte: „Deswegen können wir auch nichts komplett ausschließen.“ Am Dienstag hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) der Ukraine die Lieferung des Flugabwehrpanzers Gepard aus Industriebeständen in Aussicht gestellt.
*** „Der Hahn wurde zugedreht“
Im Gasstreit zwischen Russland und dem Westen stellte der Staatskonzern Gazprom seine Lieferungen nach Polen und Bulgarien am Mittwoch ein. „Der Hahn wurde zugedreht“, sagte Polens Klimaministerin Anna Moskwa. Als Grund gab Gazprom an, dass die Unternehmen PGNiG und Bulgargaz nicht rechtzeitig in Rubel gezahlt hätten. Sofia und Warschau betonten dagegen, ihre Verpflichtungen erfüllt zu haben.
Auf die Bundesrepublik hat die Entscheidung zunächst wohl keine Auswirkungen. „Derzeit ist die Versorgungssicherheit hier gewährleistet“, teilte das Wirtschaftsministerium mit.
Hintergrund des Gaskonfliktes ist ein Streit über die Zahlungsmodalitäten. Putin hatte im März gefordert, dass westliche Staaten mit Wirkung zum 1. April Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, um Lieferungen zu bezahlen. Andernfalls würden diese für „unfreundliche“ Länder eingestellt. Nach einem von Putin unterzeichneten Dekret können die Zahlungen weiter in Euro oder Dollar auf das russische Konto eingezahlt werden. Die Gazprombank konvertiert das Geld in Rubel und überweist den Betrag in der russischen Währung an Gazprom. Und auch hier drohte Putin weiteren Ländern – mit ähnlichen Schritten wie gegen Polen und Bulgarien.
Wegen der stark gestiegenen Energiepreise in Deutschland brachte das Bundeskabinett nun ein milliardenschweres Entlastungspaket für Bürgerinnen und Bürger auf den Weg. Es profitieren Bahn- wie Autofahrer und fast alle Erwerbstätigen. Doch umstritten ist, ob die Hilfen die explodierenden Preise auch nur annähernd abfedern können. Das hängt letztlich auch vom Verlauf des Krieges ab – und einem möglichen Lieferstopp für russisches Gas.
*** Guterres erreicht Kiew
Nach seinem Besuch bei Putin kam UN-Generalsekretär António Guterres am Mittwoch in Kiew an. Dort wird er am Donnerstag Präsident Wolodymyr Selenskyj und Außenminister Dmytro Kuleba treffen. Auch ein Besuch an einem noch unbekannten Ort außerhalb der Hauptstadt ist geplant. Eines der Hauptthemen dürfte wie auch schon beim vorherigen Besuch in Moskau die Lage in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol sein, wo ukrainische Truppen und Zivilisten von der russischen Armee eingekesselt sind.
*** Unerwartete Entwicklung: Russland und USA mit Gefangenenaustausch
Inmitten des Ukraine-Konflikts haben Russland und die USA überraschend einen seit langem diskutierten Gefangenenaustausch ausgeführt. Russland ließ den US-Amerikaner Trevor Reed frei und erhielt dafür den in den USA verurteilten Konstantin Jaroschenko, wie das russische Außenministerium mitteilte. US-Präsident Joe Biden bestätigte in Washington die Freilassung Reeds. Über den Austausch hatten Biden und Putin bei ihrem Gipfeltreffen in Genf im Juni gesprochen. Angesichts der extrem angespannten Beziehungen kommt die Entwicklung besonders unerwartet.
*** Druck auf Altkanzler Schröder wächst
Altkanzler Gerhard Schröder gerät derweil wegen seiner Haltung zu Putin zunehmend unter Druck. Schröder drohen neben einem Ausschluss aus der SPD nun auch weitere Konsequenzen. So wurde am Mittwoch der Ruf nach Sanktionen gegen Schröder lauter. Im Bundestag wird zudem über eine Begrenzung der Ausstattung für ehemalige Kanzler beraten. Schröder hatte in einem Interview mit der Berlin-Chefin der „New York Times“ die Empörung über sein Verhalten angeheizt. Bereits am Montag hatte SPD-Chefin Saskia Esken Schröder zum Parteiaustritt aufgefordert. „Er verdient sein Geld mit der Arbeit für russische Staatsunternehmen“, stellte sie fest.
*** Rätselhafte Anschläge in Transnistrien
Droht eine weitere Front im Rückraum der Ukraine? Im moldauischen Separatistengebiet Transnistrien gibt es rätselhafte Anschläge. Transnistrien und Russland machen die benachbarte Ukraine dafür verantwortlich, die Kiewer Führung geht dagegen von russischen Versuchen aus, Unruhe im Rückraum der Ukraine zu stiften. Seit Montag hat es in Transnistrien an mehreren Orten Explosionen gegeben, zwei Rundfunkmasten wurden zerstört. Ein westlicher Experte schätzte die Gefahr einer Eskalation in Transnistrien aber derzeit als gering ein. Die dortigen russischen Truppen seien zu schwach, um gegen die Republik Moldau oder die Ukraine vorzurücken, sagte Marcus Keupp von der Militärakademie an der ETH Zürich.
*** Steinmeier warnt Kreml: Nato wird jeden Zentimeter verteidigen
Nach einem Gespräch mit der slowakischen Präsidentin Zuzanna Caputova warnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Kreml davor, die Verteidigungsbereitschaft der Nato zu unterschätzen. „Unsere Demokratien sind stark und wehrhaft“, sagte er. „Sie sind bereit und in der Lage, jeden Zentimeter des Bündnisgebietes zu verteidigen – und das gemeinsam.“ Caputova dankte Steinmeier ausdrücklich für die militärische Hilfe Deutschlands. „Man sagt, in der Not kannst Du erkennen, wer Dein Freund ist.“/sow/DP/he
© 2022 dpa-AFX
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RUSSLAND – UKRAINE – Der Kriegstag im Überblick: Kreml-Truppen rücken im Osten vor – Putin droht dem Westen *** Putin droht dem Westen – Russland: Haben „große Menge“ westlicher Waffen zerstört – Russische Armee rückt im Osten vor – Ampel und Opposition einigen sich bei Waffenlieferungen – Separatisten in Transnistrien beklagen Angriff auf Munitionslager * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 27.4.2022, 22:13
Während die russische Armee in der Ostukraine vorstößt, droht Präsident Putin mit weiteren Gaslieferstopps. Der Kremlchef warnt zudem vor militärischen Gegenschlägen, sollte sich der Westen in den Konflikt einmischen. Unterdessen meldet die prorussische Separatistenregion Transnistrien einen weiteren Angriff. Der 63. Kriegstag im Überblick:
*** Putin droht dem Westen
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Unterstützern der Ukraine erneut gedroht – mit Gaslieferstopps, aber auch mit militärischen Konsequenzen. Wer sich von außen einmischen wolle und eine für Russland unannehmbare strategische Bedrohung schaffe, müsse wissen, dass die Antwort „blitzschnell, rasch“ sein werde, sagte Putin in St. Petersburg. Das russische Militär werde nicht zögern, modernste Waffen dafür zu nutzen. Russland habe „alle Werkzeuge“ für einen schnellen Gegenschlag: „Wir werden nicht lange damit prahlen: Wir werden sie verwenden, wenn wir müssen. Und ich möchte, dass jeder das weiß.“
Gazprom stoppte derweil seine Gaslieferungen nach Bulgarien und Polen. Als Grund führte der Konzern an, dass die beiden EU-Staaten keine Zahlungen in Rubel geleistet hätten. Moskau drohte anderen Ländern mit ähnlichen Schritten, sollten die Zahlungen nicht in Rubel eingehen. Ein entsprechendes Dekret von Putin werde umgesetzt, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow. Putin hatte im März angewiesen, dass „unfreundliche Staaten“, darunter alle EU-Mitglieder, für russisches Gas nur noch in Rubel bezahlen.
*** Russland: Haben „große Menge“ westlicher Waffen zerstört
Nach der Zusage weiterer Waffenlieferungen für die Ukraine durch die USA, Deutschland und andere Länder hat Russland nach eigenen Angaben eine „große Menge“ westlicher Rüstungsgüter zerstört. Von den USA und europäischen Ländern an die Ukraine gelieferte Waffen seien bei einem Raketenangriff nahe Saporischschja im Südosten des Landes vernichtet worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium.
Nach russischen Angaben befanden sich die zerstörten Waffen und Munition in Lagerhallen auf dem Gelände eines Aluminiumwerks nahe der Stadt Saporischschja. Was für Waffen genau dort bei dem Angriff mit Langstreckenraketen vom Typ Kalibr zerstört worden sein sollen, teilte die russische Armee nicht mit. Die Regionalverwaltung von Saporischschja dementierte: Es sei „keinerlei Munitions- oder Waffenlager getroffen worden“, die betroffene Fabrik sei „seit sechs Jahren nicht mehr in Betrieb“.
*** Russische Armee rückt im Osten vor
In der Ostukraine rückten die russischen Streitkräfte unterdessen von der bereits eroberten Stadt Isjum südlich von Charkiw in Richtung Barwinkowe vor. Dabei hätten sie die Ortschaften Sawody und Welyka Komyschuwacha erobert, erklärte das Verteidigungsministerium in Kiew. Weiter östlich rückt die russische Armee den Angaben zufolge auf die Stadt Lyman in der Region Donezk vor. Dabei habe sie die Ortschaften Saritschne und Nowotoschkiwske unter ihre Kontrolle gebracht.
Der ukrainische Generalstab sprach von heftigen Kämpfen an der Frontlinie um Donezk. Die russischen Truppen hätten Angriffe Richtung Sjewjerodonezk, Popasna, Kurachowe und Liman geführt und dabei die Ortschaften Saritschne und Nowotoschkiwske eingenommen. Die Bombardierung des Stahlwerks Asowstal in Mariupol gehe weiter.
*** Ampel und Opposition einigen sich bei Waffenlieferungen
Trotz Sorgen vor einer Eskalation des russischen Angriffkriegs hat sich die Bundesregierung dazu durchgerungen, auch schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Heute einigten sich Ampel-Koalition und Opposition auf einen gemeinsamen Antrag zu dem Thema, den der Bundestag am Donnerstag beschließen soll. Bisher wollten beide Seiten getrennte Anträge zu dem Thema in den Bundestag einbringen. Die Unionsfraktion will aber nun dem von der Ampel vorgelegten Antrag anschließen und ihren eigenen – weitergehenden – Antrag zurückziehen, hieß es.
*** Separatisten in Transnistrien beklagen Angriff auf Munitionslager
In der Republik Moldau wachsen unterdessen die Befürchtungen, dass das Land in den Krieg hineingezogen werden könnte. Der Grund: Die prorussische Separatistenregion Transnistrien meldete den Beschuss eines großen russischen Munitionslagers in dem Dorf Kolbasna. Die Separatisten machten die Ukraine bereits für eine Reihe mysteriöser Angriffe in den vergangenen Tagen verantwortlich. Kiew dagegen warf Russland vor, die Angriffe als Vorwand für ein russisches Eingreifen in der Region zu inszenieren. Ein westlicher Experte schätzte die Gefahr einer Eskalation in Transnistrien aber derzeit als gering ein. Die dortigen russischen Truppen seien zu schwach, um gegen die Republik Moldau oder die Ukraine vorzurücken, sagte Marcus Keupp von der Militärakademie an der ETH Zürich.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Kreml-Truppen-ruecken-im-Osten-vor-Putin-droht-dem-Westen-article23294058.html
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Schwere Waffen für Ukraine Union schließt sich Ampel-Antrag zu Waffenlieferungen an
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Warnschuss des Kremls: Das bedeutet der Gas-Stopp
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Für eine starke Artillerie: Haubitzen im Kampf gegen Russland
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Flucht in die Ukraine: Russischer Gazprom-Manager will gegen Putin kämpfen
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Ungeklärte Brände in Russland: Steckt Ukraine hinter Angriffen auf russisches Gebiet?
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RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP 2/Steinmeier warnt Kreml: Nato wird jeden Zentimeter verteidigen – Slowakische Republik wird weiter Waffen liefern – 27.4.2022, 20:23
KOSICE (dpa-AFX) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Kreml davor gewarnt, die Verteidigungsbereitschaft der Nato zu unterschätzen. „Unsere Demokratien sind stark und wehrhaft“, sagte er am Mittwoch nach einem Gespräch mit der slowakischen Präsidentin Zuzana Caputova in der Stadt Kosice. „Sie sind bereit und in der Lage, jeden Zentimeter des Bündnisgebietes zu verteidigen – und das gemeinsam.“ Dieses unmissverständliche Signal gehe auch von den in der Slowakei stationierten deutschen und niederländischen Staffeln des Flugabwehrraketensystems Patriot aus.
Caputova dankte Steinmeier ausdrücklich für die militärische Hilfe Deutschlands. „Man sagt, in der Not kannst Du erkennen, wer Dein Freund ist.“
Steinmeier betonte, die Bereitschaft, der Ukraine Hilfe zu leisten und solidarisch Lasten zu tragen, werde noch lange Zeit gefordert sein. „Wir werden die Ukraine nicht allein lassen in diesen schwierigen Zeiten. Wir müssen Hilfe leisten und leisten Hilfe – humanitär, finanziell und auch militärisch.“ Daran ändere auch seine „Ausladung“ für einen Besuch bei Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts. Steinmeier erklärte, Deutschland müsse sich bei seinen Leistungen für die Ukraine nicht hinter anderen Ländern verstecken.
Caputova kündigte weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an. „Von Anfang an haben wir außer humanitärer auch militärische Hilfe geleistet. Was den Umfang betrifft, handelt es sich um die größte Hilfe in der Geschichte der Slowakischen Republik.“ Derzeit geht es laut Caputova um den Verkauf der slowakischen Radpanzer-Haubitze Zuzana. Man sei aber auch für weitere Waffenlieferungen offen – sofern ihre eigene Verteidigungsfähigkeit gewährleistet bleibt.
Die Slowakei hat eine knapp 100 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine und fürchtet um ihre eigene Sicherheit. Kosice, die im Osten gelegene zweitgrößte Stadt des Landes, ist auch eine Drehscheibe für humanitäre Hilfe für die Ukraine sowie Ankunftsort vieler Flüchtlinge aus dem Land. Die beiden Staatsoberhäupter sprachen auch mit Vertretern humanitärer Hilfsorganisationen.
Steinmeier setzte mit der Reise seine Besuche an der Nato-Ostflanke fort. So war er in den vergangenen Wochen bereits in Lettland, Litauen und in Polen. In der kommenden Woche plant er einen Besuch in Rumänien. Mit Caputova hatte er sich erst im vergangenen September in Bratislava getroffen – damals noch in friedlicheren Zeiten.
Deutschland hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zwei Patriot-Staffeln in die Slowakei verlegt. Diese verstärken zusammen mit einer niederländischen Patriot-Staffel die Ostflanke der Nato. Derzeit sind rund 240 deutsche Soldatinnen und Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Sliac im Einsatz. Das Parlament der Slowakei hat für das deutsche Kontingent eine Obergrenze von 700 Soldaten gezogen.
Steinmeier und Caputova besuchten zusammen die Patriot-Einheiten. „Dies ist ein Besuch mit einer klaren Botschaft: Wir stehen zu unserer Bündnissolidarität – ohne jedes Wenn und Aber“, sagte Steinmeier. „Und dass dies kein Lippenbekenntnis ist, das kann man hier in Sliac mit eigenen Augen sehen.“ Steinmeier betonte: „Wir brauchen eine starke Bundeswehr innerhalb einer starken Nato.“ Er setzte sich vor dem Rückflug nach Berlin mit den deutschen Soldaten noch zum Abendessen zusammen.
Das Patriot-System kann gegnerische Flugzeuge, taktische ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpfen. Es hat eine Reichweite von bis zu 68 Kilometer. Für die Slowakei ist die Unterstützung durch andere Nato-Staaten wichtig, weil es sein eigenes Flugabwehrsystem vom Typ S-300 Anfang April der Ukraine geschenkt hat./sk/DP/he
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55889816-roundup-2-steinmeier-warnt-kreml-nato-wird-jeden-zentimeter-verteidigen-016.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – Drohnenhersteller DJI stoppt Geschäft mit Moskau und Kiew – 27.4.2022
Der weltgrößte Drohnenhersteller DJI aus China hat seine Geschäfte in Russland und der Ukraine ausgesetzt. Das Technologieunternehmen aus dem ostchinesischen Hangzhou „überprüft intern die Erfüllung von Anforderungen in den verschiedenen Jurisdiktionen“, ging heute aus einer Mitteilung auf seiner Website hervor. Währenddessen stelle DJI seine geschäftlichen Aktivitäten in Russland und der Ukraine „vorübergehend“ ein.
Mit dem großen Produzenten von industriellen und privaten Drohnen zieht sich ein besonders prominentes chinesisches Unternehmen aus der Kriegsregion zurück. Chinas Position in dem Konflikt ist umstritten.
Die chinesische Führung gibt Russlands Präsident Wladimir Putin politisch Rückendeckung und stellt vielmehr die USA und die Osterweiterung der NATO als das Hauptproblem dar.
Ukrainische Offizielle hatten DJI-Drohnen nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ als Sicherheitsrisiko für ihr Militär und Zivilisten kritisiert. Unter Hinweis auf technische Probleme wurde der Verdacht geäußert, dass Geräte von dem Unternehmen manipuliert worden sein könnten.
Auch äußerten sie Sorge über den erfolgreichen Einsatz der Drohnen auf russischer Seite. Laut „Wall Street Journal“ bestritt DJI die Vorwürfe. Das Unternehmen gestatte den Verkauf der Drohnen nicht zu militärischen Zwecken, wurde ein Sprecher zitiert. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3262214/

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EUROPÄISCHE UNION – Erneut weniger Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in EU – 27.4.2022
Die Zahl der Nutzfahrzeug-Neuzulassungen in der Europäischen Union ist erneut deutlich zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahresmonat seien im März mit 153.553 Exemplaren fast ein Viertel weniger Fahrzeuge zugelassen worden, teilte der europäische Fahrzeugverband ACEA heute in Brüssel mit.
Dabei verzeichneten alle vier Schlüsselmärkte Rückgänge. Für das erste Quartal ergibt sich insgesamt ein Minus von 18,1 Prozent. Vor allem im mit Abstand größten Segment der leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen inklusive Bussen und Transportern ging die Zahl der Neuzulassungen im März kräftig um fast 29 Prozent zurück. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3262181/

FRANKREICH – Frankreich: Konsumstimmung trübt sich weiter ein – Wie in erster Pandemiewelle 2020: Index fällt auf 88 Punkte – 27.4.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im April weiter verschlechtert. Der entsprechende Indikator sei gegenüber März um 2 Punkte auf 88 Zähler gefallen, teilte das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mit. Damit bewege sich die Stimmung in etwa auf dem Niveau, auf die sie in der ersten Corona-Welle im Jahr 2020 und während der Gelbwesten-Proteste Ende 2018 gefallen sei, erklärte das Statistikamt. Für Belastung dürften derzeit vor allem der Ukraine-Krieg und die hohe Inflation sorgen./bgf/la/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55880279-frankreich-konsumstimmung-truebt-sich-weiter-ein-016.htm

DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Studie: Deutschland weltweit größter Abnehmer von russischer Energie – Weniger Ölimporte und mehr Einfuhren von russischer Kohle und Gas – Organisation ruft zum Energieembargo auf – 28.4.2022, 1:34
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Deutschland ist laut einer neuen Studie seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mit 9,1 Milliarden Euro der mit Abstand weltweit größte Einkäufer von russischem Gas, Kohle und Öl. Nach einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Forschungsorganisation Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) hat Russland seit Kriegsbeginn am 24. Februar für seine weltweiten Energieexporte insgesamt rund 63 Milliarden Euro eingenommen. Die Organisation machte sich für ein Energieembargo gegen Russland stark, um dem Land wegen seines Angriffskriegs wirtschaftlich zu schaden.
An zweiter und dritter Stelle der weltweit größten russischen Energieimporteure stehen Italien mit 6,9 Milliarden Euro und China mit Einkäufen im Wert von 6,7 Milliarden Euro. Die Europäische Union importierte insgesamt 71 Prozent der russischen fossilen Energieexporte im Wert von rund 44 Milliarden Euro, wie Berechnungen der Organisation CREA ergaben.
„Damit ist Deutschland mit Abstand der größte Geldgeber für Putins Kriegskasse“, erklärte die CREA. Von den insgesamt 9,1 Milliarden Euro für russische fossile Brennstoffe zahlte Deutschland 6,4 Milliarden Euro für Pipeline-Gas, 2 Milliarden Euro für Rohöl, 644 Millionen Euro für Ölprodukte und 92,6 Millionen Euro für Kohle, so der Bericht.
Die Ausgaben entsprechen laut den Berechnungen seit Kriegsbeginn rund 150 Millionen Euro pro Tag bzw. insgesamt mehr als 100 Euro pro Einwohner in Deutschland.
*** Weniger Ölimporte und mehr Einfuhren von russischer Kohle und Gas
Innerhalb der ersten drei Wochen im April fielen die Öllieferungen aus Russland an ausländische Häfen um 20 Prozent im Vergleich zum Zeitraum von Januar bis Februar, als Russland noch nicht in die Ukraine eingefallen war. Die Einfuhr von russischer Kohle stieg hingegen um 20 Prozent, und Flüssiggaslieferungen (LNG) erhöhten sich um 50 Prozent.
Die russischen Öllieferungen in die EU gingen in den ersten drei April-Wochen um 20 Prozent und die Kohlelieferungen um 40 Prozent zurück, während die Lieferungen von LNG um 20 Prozent zunahmen. Die Gasbezüge der EU über Pipelines stiegen um 10 Prozent. Im Gegenzug nahmen die Lieferungen von russischer Kohle und LNG in Länder außerhalb der EU um 30 bzw. 80 Prozent zu.
„Es gab einen deutlichen Anstieg von russischen Öllieferungen nach Indien, Ägypten und anderen ‚ungewöhnlichen‘ Zielen“, heißt es in dem Bericht. „Allerdings reichen die Lieferungen an diese neuen Bestimmungsorte bei weitem nicht aus, um den Rückgang der Ausfuhren nach Europa auszugleichen.“
*** Organisation ruft zum Energieembargo auf
Nach Angaben des CREA-Analysten Lauri Myllyvirta stellen die fortgesetzten Energieimporte die größte Lücke in den gegen Russland verhängten Sanktionen dar. „Wir ermutigen alle Regierungen und Unternehmen, die russische fossile Brennstoffe kaufen, ihre Käufe einzustellen und während einer Übergangszeit Strafzölle zu erheben“, erklärte Myllyvirta. „Alle Importe fossiler Brennstoffe können mittelfristig durch saubere, nicht-fossile Energie und Energieeffizienzmaßnahmen ersetzt werden, wenn wir heute Investitionen in diesen Bereich beginnen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55891624-studie-deutschland-weltweit-groesster-abnehmer-von-russischer-energie-015.htm

DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Habeck: Deutschland reduziert Abhängigkeit von russischem Gas auf 35 Prozent – Reduktion der Abhängigkeit von russischem Öl und Kohle „schneller als gedacht“ – Deutschland zahlt für Gaslieferungen weiter in Euro – Fortschrittsbericht Energiesicherheit von Ende April: Deutschland wird Mitte 2024 weitgehend unabhängig von russischem Gas – 27.4.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Deutschland ist es nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gelungen, seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen auf 35 Prozent von 55 Prozent vor Beginn des Kriegs in der Ukraine zu reduzieren. Noch sei Deutschland aber nicht wo weit, um ein Gasembargo zu unterstützen und ohne russische Gaslieferungen auszukommen. Die Versorgungssicherheit mit Gas sei für den Sommer gesichert, allerdings müsse man noch mehr tun, um ohne russisches Gas über den Winter zu kommen, so Habeck. Bei einem Abriss der russischen Gaslieferungen zum jetzigen Zeitpunkt droht Deutschland laut dem Ministerium eine Verringerung des Wirtschaftswachstums um bis zu 6,5 Prozentpunkten.
Deutschland sei es schneller als gedacht gelungen, seine Abhängigkeit von russischer Kohle und Öl zur reduzieren. Daher kann Deutschland bei einem EU-Embargo gegen russische Kohlelieferungen mitmachen und auch ein Abriss von Öllieferungen wäre „händelbar“, wie Habeck auf einer Pressekonferenz erklärte. Ein Embargo der Europäischen Union gegen russische Gaslieferungen sei aber schwieriger, weil Deutschland die nötige Infrastruktur für Gasleitungen bauen müsse, um das Gas von anderer Stelle an die Kunden zu bringen.
„Wir arbeiten mit Hochdruck bei Gas daran. Für den Sommer ist die Versorgungssicherheit gewährleistet. Um ohne russisches Gas durch den Winter zu kommen, müssen weitere Arbeiten mit Hochdruck vorangetrieben werden“, erklärte Habeck bei der Vorstellung der neuen Wachstumsprognose. „Ein Abriss der Gaslieferungen zum jetzigen Zeitpunkt würde die deutsche Wirtschaft in eine Rezession treiben, dann hätten wir kein Wachstum mehr, sondern eine schrumpfende Wirtschaft.“
Bei einem Stopp der Gaslieferung könnte die Wirtschaft um 0,5 bis 6,5 Prozentpunkte an Wachstum verlieren, wie ein Ministeriumsmitarbeiter erklärte.
Nach dem Fortschrittsbericht zur Energiesicherheit von Ende April will Deutschland bis Mitte 2024 weitgehend unabhängig von russischem Gas werden.
Die EU-Kommission strebt wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine einen Importstopp für russisches Gas und Öl an. Allerdings wurde die erforderliche Einstimmigkeit für das Vorhaben wegen des Widerstands aus Deutschland, Österreich und Ungarn bislang nicht erreicht.
*** Deutschland zahlt für Gaslieferungen weiter in Euro
Habeck betonte, dass die Unternehmen in Deutschland weiterhin für russische Gaslieferungen wie in den Verträgen vorgesehen in Euro zahlen. Die Ankündigung Russlands, Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien wegen des Streits über die Bezahlungsform ab dem heutigen Mittwoch einzustellen, wertet Habeck als Einsatz von Energie als Waffe.
Man müsse sich daher wehrhaft machen und eine Diversifizierung der Energieinfrastruktur, den Ausbau der erneuerbaren Energien und massive Einsparungen erreichen.
Der Gasriese Gazprom begründete nach Angaben von Polen und Bulgarien den Schritt mit der Weigerung der beiden Staaten, die Gaslieferungen in Rubel zu bezahlen. Russlands Präsident Wladimir Putin Russland hatte angeboten, dass die Zahlungen für die Gaslieferungen in Euro an die Gazprombank erfolgen könnten, die diese Gelder dann in Rubel umwandelt.
Laut dem jüngsten Lagebericht der Bundesnetzagentur ist die Gasversorgung in Deutschland stabil und es gibt bislang keine Beeinträchtigung der Gaslieferungen aus Russland. Die Füllstände der Gasspeicher in Deutschland lägen bei rund einem Drittel und seien vergleichbar mit denen im Jahr 2017 und deutlich höher als im Frühjahr 2015, 2018 und 2021. Die Regierung will den Gasspeicher für den nächsten Winter zum 1. November zu 90 Prozent befüllen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55887421-habeck-deutschland-reduziert-abhaengigkeit-von-russischem-gas-auf-35-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Bundesregierung senkt BIP-Prognose für 2022 auf 2,2 Prozent – 27.4.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der hohen Energiepreise nach unten korrigiert. Sie erwartet für dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,2 Prozent und damit deutlich weniger als noch in der Prognose vom Januar (3,6 Prozent). Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaft um 2,5 Prozent wachsen. Insgesamt sei der Ausblick von hoher Unsicherheit gekennzeichnet. Deutschland bemühe sich, die russischen Energieimporte zurückzufahren.
„Die Risiken für die Konjunktur sind deutlich. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie kommt durch den Krieg Russlands eine neue Belastung hinzu. Der Krieg gegen die Ukraine und seine wirtschaftlichen Auswirkungen erinnern uns daran, dass wir verwundbar sind“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in einer Pressemitteilung.
Deutschland werde sich „Schritt für Schritt aus der Klammer russischer Importe“ lösen, wie Habeck versprach. Zugleich tue die Bundesregierung alles, um die Substanz der deutschen Wirtschaft auch in schwerer Zeit zu erhalten mit einem zielgerichteten Schutzschild für die Unternehmen. Dies werde die Regierung nun zügig umsetzen.
Insgesamt hätten sich die wirtschaftlichen Aussichten hauptsächlich aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingetrübt. Sowohl die hohen Energiepreise, aber auch die Sanktionen und die gestiegene Unsicherheit belasteten die Wachstumsaussichten der deutschen Volkswirtschaft.
Wegen der stark gestiegenen Preise von Öl, Kohle und Gas würden auch die Verbraucherpreise in Deutschland sich verteuern. Die Bundesregierung erwartet daher für das Jahr 2022 eine Inflationsrate von 6,1 Prozent und räumte ein, dass solche Raten bislang nur zu Zeiten der Ölkrise oder kurz nach der Wiedervereinigung beobachtet wurden. Im nächsten Jahr wird die Inflationsrate nach Einschätzung der Bundesregierung mit 2,8 Prozent wieder deutlich niedriger liegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55886011-bundesregierung-senkt-bip-prognose-fuer-2022-auf-2-2-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55885578-bundesregierung-senkt-konjunkturprognose-deutlich-003.htm

DEUTSCHLAND – DIW-Konjunkturbarometer für April bricht wegen Krieg, Inflation und China ein – Rückgang auf 86 [Vormonat: 106] Punkte – Hohe Energiepreise lassen leiden- Volle Auftragsbücher stehen gegen Materialmangel – 2022Q2e bestenfalls mit geringem Wachstum – Künftige Inflationsentwicklung könnte bremsen: aktuell Dienstleistungen und zuletzt aufwärtsstrebendes Gastgewerbe weniger betroffen – 27.4.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft leidet unter dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der hohen Inflation und den coronabedingten chinesischen Lockdowns, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erklärte. Das Konjunkturbarometer des DIW für den April brach daher auf 86 Punkte ein, nach 106 Punkten im Vormonat. Damit liegt das Konjunkturbarometer deutlich unter seinem neutralen Wert von 100 Punkten. Auch wenn sich die Lage der deutschen Wirtschaft nach dem Schock der ersten Kriegswochen laut DIW nun wieder allmählich erholen dürfte, sei für das laufende zweite Quartal bestenfalls mit einem geringen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu rechnen.
„Die Risiken für die deutsche Wirtschaft sind derzeit enorm“, erklärte DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. „Eine weitere Eskalation des Krieges und eine Verschlechterung der Energieversorgung, etwa weil Erdgaslieferungen ausbleiben, würden die deutsche Wirtschaft zusätzlich stark belasten.“
Die Wirtschaft leide unter den direkten Auswirkungen des Krieges in Form hoher Energiepreise und des Wegfalls von Exportmärkten. Hinzu kommen laut DIW die Unsicherheiten hinsichtlich des weiteren Verlaufs des Krieges und eventueller weiterer Sanktionen etwa im Energiebereich.
Vor allem die deutsche Industrie durchlebe aktuell schwierige Zeiten. Die ohnehin in Folge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges bestehenden Lieferengpässe würden durch die Null-Covid-Strategie und erneuten breitflächigen Lockdowns in China weiter verschärft.
„Die Auftragsbücher sind zwar voll“, sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt. „Aber der Materialmangel ist gravierend und nimmt weiter zu. Vielerorts ist die Produktion stark beeinträchtigt und die Aufträge können nicht abgearbeitet werden.“
Der Dienstleistungssektor sei hingegen von den internationalen Spannungen weniger betroffen. Zudem wirkten die zunehmenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen hier belebend. Vor allem bei den konsumnahen Dienstleistern, die – wie etwa im Gastgewerbe – unter den Corona-Infektionswellen besonders gelitten hatten, sei ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. „Allerdings verringert die hohe Inflation die Kaufkraft und bremst so die Zuwächse beim Konsum“, sagte Baldi.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55881894-diw-konjunkturbarometer-bricht-wegen-krieg-inflation-und-china-ein-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutschland: Ukraine-Krise schickt Verbraucherstimmung auf historisches Tief – 27.4.2022
NÜRNBERG (dpa-AFX) – Nach der zweiten Verschlechterung in Folge hat die Verbraucherstimmung in Deutschland ein historisches Tief erreicht. Sowohl die Erwartungen der Deutschen hinsichtlich der konjunkturellen Aussichten und hinsichtlich ihrer Einkommen als auch ihre Kauflust hätten im April spürbare Dämpfer erhalten, teilte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK auf der Basis seiner jüngsten Konsumklimastudie am Mittwoch mit. Die Gesamtlage sei auf den tiefsten Stand seit dem Beginn der Erhebungen im Jahr 1991 abgerutscht. Mit der schlechten Stimmung werde sogar der bisherige Tiefstand aus dem April 2020 unterschritten – dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle mit einem weitgehenden Lockdown, heißt es von GfK.
Ein klar spürbarer Anstieg der Sparneigung im April habe den Absturz noch einmal beschleunigt. „Der Ukraine-Krieg sowie die hohe Inflation haben der Verbraucherstimmung einen schweren Schlag versetzt. Damit haben sich die Hoffnungen auf eine Erholung als Folge der Lockerungen pandemiebedingter Beschränkungen endgültig zerschlagen“, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Die Energiepreise seien infolge der Verunsicherung durch den Krieg in der Ukraine sowie umfangreicher Sanktionen gegenüber Russland stark gestiegen – dies habe die Einkommensaussichten der Verbraucher abrutschen lassen. Hohe Inflationsraten ließen die Kaufkraft der Konsumenten deutlich schmelzen. Bei den Einkommenserwartungen sei zuletzt im Februar 2003 ein schlechterer Wert gemessen worden.
„Eine nachhaltige Trendwende beim Konsumklima wird es nur dann geben können, wenn es beim Krieg in der Ukraine zu erfolgreichen Friedensverhandlungen kommt“, sagte Bürkl. Derzeit aber sähen die Verbraucher eine echte Rezessionsgefahr. Im Sog dessen sei die Kauflust schon zum dritten Mal in Folge gesunken. „Wenn für Benzin, Heizöl und Gas deutlich mehr ausgegeben werden muss, bleiben entsprechend weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen“, heißt es von den Konsumexperten aus Nürnberg./dm/DP/bgf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55879490-deutschland-ukraine-krise-schickt-verbraucherstimmung-auf-historisches-tief-016.htm

DEUTSCHLAND – GfK: Krieg und Inflation drücken Konsumklima auf Rekordtief – Nur nach Kriegsende „nachhaltige Trendwende beim Konsumklima“ – 27.4.2022
Von Andreas Plecko
NÜRNBERG (Dow Jones)–Das Konsumklima in Deutschland ist angesichts des Ukraine-Krieges und der hohen Inflation auf ein historisches Tief gestürzt. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Mai einen Rückgang ihres Indikators auf minus 26,5 Zähler von revidiert minus 15,7 (vorläufig: minus 15,5) Punkte im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf minus 16,3 Punkte prognostiziert.
Damit fiel das Konsumklima auf einen neuen historischen Tiefststand und unterschritt das bisherige Rekordtief aus dem Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns deutlich. Ein spürbarer Anstieg der Sparneigung im April hat diesen Absturz noch beschleunigt.
„Der Ukraine-Krieg sowie die hohe Inflation haben der Verbraucherstimmung einen schweren Schlag versetzt. Damit haben sich die Hoffnungen auf eine Erholung als Folge der Lockerungen pandemiebedingter Beschränkungen endgültig zerschlagen“, erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartungen als auch die Anschaffungsneigung mussten spürbare Einbußen hinnehmen. Das explosionsartige Ansteigen der Energiepreise als Folge der großen Verunsicherung durch den Krieg sowie der umfangreichen Sanktionen gegenüber Russland ließen auch die Einkommensaussichten der Verbraucher abrutschen.
Bürkl sagte weiter: „Eine nachhaltige Trendwende beim Konsumklima wird es nur dann geben können, wenn es beim Krieg in der Ukraine zu erfolgreichen Friedensverhandlungen kommt.“
Der Befragungszeitraum war vom 31. März bis 11. April. Die Ergebnisse basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55879548-gfk-krieg-und-inflation-druecken-konsumklima-auf-rekordtief-015.htm

DEUTSCHLAND – Ifo-Beschäftigungsbarometer erholt sich im April – 27.4.2022
MÜNCHEN (Dow Jones)–Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im April auf 102,8 Punkte nach 102,1 im März geklettert. „Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland ist gestiegen“, erklärte das Ifo Institut. „Die hohe Unsicherheit in der Wirtschaft durch den Angriff Russlands auf die Ukraine scheint keinen nachhaltigen Einfluss auf die Personalplanungen zu haben. Die Beschäftigung wird in Deutschland weiter steigen.“
In der Industrie allerdings ist das Beschäftigungsbarometer erneut gesunken. Insbesondere energieintensive Industrien wollen sich zurückhalten mit Einstellungen. Im Dienstleistungssektor dagegen hat der Indikator deutlich zugelegt. IT-Dienstleister suchen weiterhin Personal. Im Handel sowie im Baugewerbe ist die Einstellungsbereitschaft gegenwärtig nur sehr schwach ausgeprägt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55879183-ifo-beschaeftigungsbarometer-erholt-sich-im-april-015.htm

DEUTSCHLAND – Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist Herausforderung Nummer eins – 27.4.2022
Berlin – Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen bereitet den Heilberuflern Sorgen. Das zeigte eine aktu­elle Umfrage der Apobank unter 500 Apothekern, Ärzten und Zahnärzten sowie Medizin-, Zahnme­dizin und Pharmaziestudierenden durch das Institut DocCheck Insights.
Demnach zählen 67 Prozent der Befragten den Fachkräftemangel zu den größten Herausforderungen im Ge­sundheitssystem. Als weitere Problemfelder nennen 56 Prozent die Bürokratie und 34 Prozent die Finanzie­rung des Gesundheitswesens.
Die Umfrage zeigt auch, dass sich die Zufriedenheit der Heilberufler mit ihrer beruflichen Situation im Sink­flug befindet. Sie geht seit 2016 kontinuierlich zurück. Der Anteil der Zufriedenen ist in dieser Zeitspanne laut Apobank um elf Prozentpunkte auf 51 Prozent gefallen.
Richtig zufrieden sind demnach noch sieben Prozent. Allerdings blieb der Anteil derjenigen, die ausdrücklich unzufrieden sind, seit drei Jahren mit 15 Prozent unverändert, lediglich die Gruppe der Unentschiedenen nimmt stetig zu.
„Angesichts der andauernden Pandemie, der strukturellen Veränderungen und des ökonomischen Drucks im Gesundheitssystem überrascht die sinkende Zufriedenheit nicht“, sagte Matthias Schellenberg, Vorsitzender des Vorstands der Apobank.
Anlass zu Besorgnis gebe der Stimmungswandel unter den Studierenden, da die Befragung bestä­tige, dass Fachkräftemangel als größte Herausforderung im Gesundheitswesen angesehen wird.
Die Zufriedenheitswerte der Studierenden mit der Ausbildungssituation sind den Analysen der Bank zufolge seit 2016 von 71 Prozent auf 44 Prozent zurück­gegangen. 22 Prozent der Studierenden sind ausdrücklich unzufrieden. Zuletzt war es vor allem die Pandemie, die das Studieren erheblich erschwert hat, das haben 62 Prozent der Studie­renden angegeben.
Die fallenden Zufriedenheitswerte führen bei den Heilberuflern allerdings nicht dazu, Nachwuchs von ihrem Beruf abzuraten. Im Gegenteil. Der Anteil an Ärzten, die ihren Beruf weiterempfehlen würden, ist im Vergleich zu 2019 gestie­gen. 60 Prozent der Zahnärzte würden ihren Beruf weiterempfehlen – das sind 19 Prozent­punkte mehr als noch vor drei Jahren.
Der Wunsch nach weniger Dokumentation und Verwaltungsarbeit bleibt weiter­hin ganz oben auf der Liste, vor allem für selbständige Heilberufler (91 Prozent), gefolgt von weniger staatlicher Regulierung und mehr Unabhängigkeit für die beruflichen Entscheidungen.
Zwei Drittel der Befragten wünschen sich auch mehr Zeit für Patienten und Kunden. Das ist besonders Allgemeinmedizinern (74 Prozent) ein Anliegen.
Allmählich werden auch digitales Datenmanagement und innovative Gesund­heits­leistungen für immer mehr Heilberufler notwendig. Im Vergleich zu 2019 ist der Anteil der Befragten, die sich mehr davon wünschen, jeweils um neun bzw. acht Prozentpunkte gestiegen.
Allerdings gibt es einen großen Unterschied, ob sie als Angestellte oder Selb­ständige arbeiten. Für die Nie­der­gelassenen scheint die Digitalisierung der Praxis weiterhin ein ambivalentes Thema zu sein. 38 Prozent wünschen sich weniger digitales Datenmanagement und 29 Prozent hätten gern mehr davon. © EB/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133654/Fachkraeftemangel-ist-Herausforderung-Nummer-eins

ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Gewessler: Gaslieferungen nach Österreich uneingeschränkt – 27.4.2022
Russland liefert auch nach einem entsprechenden Stopp für Polen und Bulgarien weiterhin Erdgas nach Österreich. Das gab Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) heute bekannt.
Über die Hauptversorgungsrouten „Nord Stream“ und die Ukraine werde „uneingeschränkt geliefert“, sagte Gewessler im Ö1-Morgenjournal. Auf die Frage, ob es Anzeichen für einen Lieferstopp für Österreich gebe, sagte sie: „Nein, diese Anzeichen haben wir nicht.“
*** „Putin führt Krieg auch mit Energielieferungen“
„Wir müssen alles tun, um unsere Abhängigkeit von russischem Gas so schnell wie möglich zu beenden“, sagte die Klimaministerin. Der erstmalige Lieferstopp für zwei EU-Staaten zeige nämlich, dass man sich auf Russland nicht verlassen könne. „Wladimir Putin führt Krieg auch mit Energielieferungen.“
RadiothekLogo von oe1 27.4.2022, 7.00 Uhr
*** Gewessler: Keine Anzeichen für Gasstopp in Österreich
Gewessler betonte, dass das bulgarische Netz „nichts mit dem österreichischen Netz zu tun“ habe. Zur „Jamal“-Pipeline nach Polen, die auch mit Österreich verbunden ist, sagte sie, dass schon in den vergangenen Tagen „wenig Gas“ über sie gekommen sei.
Die OMV sei derzeit „im Austausch“, um die Gaszahlungen an Russland „sanktionskonform über Euro abzuwickeln“, sagte sie. Eine Auflösung der bis zum Jahr 2040 geschlossenen Lieferverträge mit Russland schloss sie nicht aus.
Zugleich plädierte sie dafür, so schnell wie möglich die Gaslieferungen nach Österreich zu diversifizieren. Österreich zählt zu jenen EU-Staaten, die am stärksten von russischen Gaslieferungen abhängig sind. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3262162/

ÖSTERREICH – Kärnten: Bauwirtschaft wird von Dieben geplagt – 27.4.2022
Die Bauwirtschaft wird derzeit von mehreren Sorgen gequält. Der Nachschub von Material wird immer schwieriger, die Lieferzeiten länger und die Preise höher. Dazu kommen immer mehr Diebstähle, die fast täglich gemeldet werden. Es verschwindet alles, von Werkzeug bis zu Geräten und Treibstoff.
https://kaernten.orf.at/stories/3153787/

ÖSTERREICH – Studenten erhalten Geld für Unterricht an Sommerschule – Studenten erhalten für den Unterricht 25 Euro pro Stunde – Schulleben ohne Sommerschule „nicht mehr vorstellbar“ – 27.4.2022
Studierende, die an einer Sommerschule unterrichten, sollen künftig auch bezahlt werden. Pro Unterrichtsstunde sollen sie 25 Euro erhalten, sieht ein Entwurf zu einer Dienstrechtsnovelle vor, der am Mittwoch in Begutachtung geht. Wie schon bisher werden außerdem 5 ECTS-Punkte für das Studium angerechnet. Lehrer können zwischen 50 Euro pro Unterrichtsstunde und Zeitausgleich wählen. Direktoren erhalten je nach Gruppenanzahl an der Schule insgesamt zwischen 600 und 1.000 Euro.
*** Studenten erhalten für den Unterricht 25 Euro pro Stunde
Die Sommerschule findet auch heuer wieder in den letzten beiden Ferienwochen statt. Die Teilnahme ist sowohl für Schüler als auch für Studenten und Lehrkräfte freiwillig, es gibt keine Noten. Abgehalten wird der Unterricht durch Lehramtsstudierende und Lehrer – im Vorjahr gab es in manchen Bundesländern Probleme, ausreichend Personal dafür zu finden. Außerdem wurde kritisiert, dass Studentinnen und Studenten lediglich ECTS-Punkte für ihr Studium erhalten, aber keine finanzielle Abgeltung. Mit der Novelle soll nun die Arbeit an der Sommerschule attraktiver werden.
Studierende sollen künftig 25 Euro pro Unterrichtsstunde bekommen und sich einmalig 5 ECTS für ihr Studium anrechnen lassen können. Da die Sommerschule vier Unterrichtsstunden pro Tag umfasst und zwei Wochen dauert, kommen sie also auf 1.000 Euro. Das wird von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) in einer Aussendung begrüßt und als Erfolg angesehen. Wichtig sei auch, dass der Unterricht an Sommerschulen nicht in den Studienplänen verpflichtend wird.
Lehrer dürfen (zusätzlich zu ihrem normalen Gehalt) zwischen 50 Euro pro Unterrichtsstunde und einem Zeitausgleichsmodell wählen. Sie erhalten also 2.000 Euro oder dürfen ihre Unterrichtsverpflichtung für das anschließende Schuljahr um eine Stunde reduzieren.
*** Schulleben ohne Sommerschule „nicht mehr vorstellbar“
Direktoren erhalten keine Abgeltung pro Stunde, sondern werden (ebenfalls zusätzlich zum normalen Gehalt) nach der Anzahl der an „ihrer“ Schule betreuten Sommerschulgruppen bezahlt. Bei bis zu vier Gruppen gibt es 600 Euro, bei fünf bis elf Gruppen 800 Euro und ab zwölf Gruppen 1.000 Euro.
„Ein Schulleben ohne Sommerschule ist schon im dritten Jahr ihres Bestehens nicht mehr vorstellbar“, so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in einer Aussendung. „Alle, die am Unterricht der Sommerschule beteiligt sind, bekommen durch die Dienstrechtsnovelle nun eine zusätzliche Entlohnung.“
„Die Sommerschule bietet Studierenden eine großartige Möglichkeit, Praxiserfahrung zu sammeln“, meinte die Grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann. Allerdings müssten viele in den Ferien auch Geld verdienen. „25 Euro pro Stunde sind ein attraktives Angebot für einen guten, sinnstiftenden Sommerjob, und ich hoffe, dass möglichst viele Studierende es annehmen.“
https://science.apa.at/power-search/7437906935557050335

ÖSTERREICH – UNTERNEHMEN – voestalpine probt Einsatz von Wasserstoff zur Stahlerzeugung – Sustainable Steelmaking – 27.4.2022
Bis 2050 muss die europäische Stahlindustrie CO2-neutral produzieren. Stahlunternehmen bereiten daher Konzepte vor, um den CO2-Ausstoß zu senken. Die voestalpine erprobt in einer Testanlage in Donawitz den Einsatz von Wasserstoffplasma-Technologie. Diese soll eine Stahlherstellung aus Eisenerzen durch das Einschmelzen im Wasserstoffplasma ermöglichen. Das Plasma dient zur Reduktion der Oxide, die Plasmaenergie soll zum Aufschmelzen des metallischen Eisens verwendet werden.
Die Eisen- und Stahlindustrie ist in Österreich ein wirtschaftlich ganz wesentlicher Industriezweig, aber auch einer der emissionsstärksten. Die Herstellung von Stahl aus Eisenerz ist ein energieintensiver Prozess, bei dem auch große Mengen an Kohlendioxid anfallen. Bisher hat die metallurgische Industrie stark auf fossile Brennstoffe zurückgegriffen. Die Verringerung der klimaschädlichen Emissionen wird ein drängenderes Thema im Stahlherstellungsprozess. Wasserstoff könnte das Ansehen der Stahlindustrie „retten“.
Am Mittwoch haben voestalpine-Konzernchef Herbert Franz Eibensteiner sowie Vorstand Kainersdorfer, der auch die Metal Engineering Division leitet, zur Besichtigung der neuen obersteirischen Testanlage geladen, die die Stahlproduktion grüner machen soll. „Wir arbeiten mit Hochdruck an neuartigen Verfahren, mit denen der Durchbruch zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion an den Standorten Linz und Donawitz gelingen kann“, betonte Eibensteiner. In Donawitz wird erforscht, wie das mithilfe von Wasserstoff gelingen kann. Hochöfen, die mit Kohle und Koks befeuert werden, sollte es dann nicht mehr geben.
*** Sustainable Steelmaking
Das Projekt SuSteel, das als COMET-Projekt von K1-MET seitens der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG vorerst bis 2023 gefördert wird, steht für Sustainable Steelmaking, also nachhaltige Stahlproduktion. Fossile Reduktionsmittel wie Koks, Kohle oder Erdgas werden bei SuSteel durch Wasserstoff ersetzt. Ein Gleichstromelektrolichtbogenofen ist das Herzstück der Anlage. Im Lichtbogen laufen die Reaktionen ab. Der Anlage werden Wasserstoff und Eisenerz zugeführt, die durch eine Hohlelektrode in die Reaktionszone des Lichtbogens gelangen. In der Reaktionszone wird der Wasserstoff zu Plasma ionisiert und das Eisenerz in einem Schritt gleichzeitig geschmolzen und reduziert. Daher wird dieses Verfahren auch Hydrogen Plasma Smelting Reduction genannt. Am Ende des Prozesses entweicht nur Wasserdampf, CO2-Emissionen werden laut dem Unternehmen vollständig vermieden.entweicht nur Wasserdampf, CO2-Emissionen werden laut dem Unternehmen vollständig vermieden.
Eine erste Laboranlage zur Erschmelzung von rund 100 Gramm Eisenerz wurde bereits erfolgreich am Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie an der Montanuniversität Leoben betrieben. Die ersten Erkenntnisse sind in das Scale-up des Reaktors eingeflossen, dessen Schmelzleistung bei rund 90 Kilogramm liegt. Projektpartner bei diesem weiteren Grundlagenforschungsprojekt sind neben der voestalpine das Metallurgische Kompetenzzentrum K1-MET sowie die Montanuniversität Leoben.
*** Ab 2027 schrittweiser Ersatz der bestehenden Hochofenroute
Laut ihrem Plan zur klimaneutralen Stahlherstellung will die voestalpine ab 2027 die bestehende Hochofenroute durch eine Hybrid-Elektrostahlroute teilweise ersetzen. Bis 2050 soll die Verwendung von „grünem Wasserstoff“ im Stahlerzeugungsprozess sukzessive erhöht werden. „Die Voraussetzung für die Verwirklichung dieser revolutionären Vision ist offensichtlich: Grüner Strom und Wasserstoff müssen in ausreichenden Mengen und zu marktkonformen Preisen zur Verfügung stehen“, hielt Eibensteiner dazu fest.
Die Metal Engineering Division produziert am steirischen voestalpine-Sitz in Leoben-Donawitz hochwertige Stähle, die zu Spezialschienen für die Bahninfrastruktur, Premiumdrähten für die Automobilindustrie und hochqualitativen Nahtlosrohren für die Öl- und Gasexploration weiterverarbeitet werden.
Im Geschäftsjahr 2020/21 erzielte der Stahlkonzern bei einem Umsatz von 11,3 Mrd. Euro einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,1 Mrd. Euro, unter dem Strich blieb – nach millionenschweren Sonderabschreibungen – ein Überschuss von 32 Mio. Euro. Weltweit beschäftigte der Konzern mit Sitz in Linz per Ende März 2021 fast 48.700 Mitarbeiter. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern weltweit.
https://science.apa.at/power-search/8697615505889616738