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CORONA – MEDIZIN – Corona-Infektion kann Netzhautschäden verursachen – Nachhaltige Sehstörungen wurden keine beobachtet – 26.4.2022
CORONA – INTERNATIONAL – WHO besorgt über fallende Corona-Testzahlen – 26.4.2022
CORONA – CHINA – Coronatests für Großteil der Einwohner Pekings angelaufen – 26.4.2022
CORONA – KAMBODSCHA – Maskenpflicht in Kambodscha weitgehend aufgehoben – 26.4.2022
USA – COVID-19: FDA lässt Remdesivir zur Behandlung von Kleinkindern zu – 26.4.2022
CORONA – DÄNEMARK – Dänemark setzt Coronaimpfprogramm aus – 26.4.2022
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EBOLA – WHO: Zwei Ebolatote im Kongo – 26.4.2022
MEDIZIN – Hepatitis bei Kindern: Britische Behörde vermutet Adenoviren als Auslöser – 26.4.2022
SUCHTERKRANKUNGEN – ROUNDUP 2/Sucht-Jahresbericht: Tabak- und Alkoholkonsum bleiben problematisch – 26.4.2022
GESUNDHEIT – Studie: Regelmäßiger Sport kann Blutdruck senken und Diabetes vermeiden – 26.4.2022
KLIMWANDEL – Studie: Energiewende-Tempo reicht nicht für 1,5-Grad-Ziel – 26.4.2022
KLIMAWANDEL – Österreich: Forscher: Der Lobau geht das Wasser aus – 26.4.2022
KRIMINOLOGIE – Kriminologin sieht große Veränderungen seit Amoklauf von Erfurt – Rascher Polizeieinsatz vor Ort – Monate vorher: gestiegene Sensibilität in der Bevölkerung für Täter-Signale im Vorfeld von Amokläufen – 26.4.2022
SOCIALMEDIA – Twitter-Übernahme: Free Speech ohne Limits – Amnesty International fordert bereits Schutz der User – Einige Stars kehren Plattform den Rücken – Zunahme von Hass-, Beleidigungs- und Schmäh-Postings? – Nach der Übernahme durch Elon Musk droht Twitter eine unsichere Zukunft – „Free Speech Absolutist“ – Trump kommt nicht wieder – 26.4.2022
DATENSCHUTZ – Datenschützer warnen vor „Big Tech“-Dominanz an Schulen – 26.4.2022
BILDUNG – Österreich: Datenschützer warnen vor „Big Tech“ an Schulen – Datenweitergabe an US-Regierung – Abhängigkeit von Microsoft – Fernzugriff auf Geräte – 26.4.2022
BILDUNG – Österreich: Arbeiterkammer gegen eigenes Fach „Wirtschaft“ an Schulen – 26.4.2022
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INTERNATIONAL – UN-Vollversammlung beschließt Resolution gegen Veto-Gebrauch 26.4.2022
BÖRSEN – Ölpreise legen zu – Berichte über russisches Gasembargo gegen Polen – Brent steigt um 2,87 auf 105,22, WTI um 3,11 auf 101,63 USD je Fass – 26.4.2022
BÖRSEN – US-Anleihen mit Gewinnen – Rendite für zehnjährige Staatspapiere fällt im Gegenzug auf 2,78 [Vortag: 2,81] Prozent – Weiter Flucht in sicheren Rentenhafen – 26.4.2022, 21:11
BÖRSEN – Aktien New York Schluss: Anleger ziehen Reißleine vor Tech-Zahlen – Tech-Ausverkauf – 26.4.2022, 22:35
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kursgewinne – Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen sikt weiter auf 0,80 [Vortag: 0.85] Prozent – Chinesische Corona-Politik verunsichert – 26.4.2022, 18:47
BÖRSEN – Aktien Frankfurt Schluss: Dax-Erholung scheitert an Gegenwind aus USA – 26.4.2022
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Schwach – BAWAG und Mayr-Melnhof nach Zahlen unter Druck – 26.4.2022, 18:47
FINANCIAL STABILITY BOARD – FSB: Schwellenländer müssen Probleme der Fremdwährungsschulden angehen – Starke Mittelabflüsse: Schuldenaufnahme in Fremdwährungen bereitet Sorgen – Seit Pandemiausbruch März 2020 stürzte Wert der Assets von Schwellenländer ab – Verfall von Landeswährungen – Anfälligkeit verringern: vier Vorschläge – 26.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Kazaks: EZB kann Zinsen 2022 zwei bis drei Mal erhöhen – 26.4.2022
USA – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 26.4.2022, 23:43
USA – US-Aufträge für langlebige Güter steigen im März wie erwartet – 26.4.2022
USA – USA: Aufträge für langlebige Güter steigen weniger als erwartet – 26.4.2022
USA – USA: Hauspreise steigen stärker als erwartet – Case-Shiller-Index – Anstieg um 20,4 Prozent auf Jahres-, um 2,4 Prozent auf Monatssicht – 26.4.2022
USA – USA: Häuserpreise ziehen in Rekordtempo an – FHFA – Anstieg um 19,4 Prozent auf Jahres-, um 1,5 Prozent auf Monatssicht – 26.4.2022
USA – USA: Neubauverkäufe fallen deutlich stärker als erwartet – Rückgang um 8,6 Prozent im Monatsvergleich – 26.4.2022
USA – DJ Stimmung der US-Verbraucher im April unerwartet eingetrübt – Verbraucherstimmung sei trotz des leichten Rückgangs immer noch gut – Erwartungen verbessert – 26.4.2022
CHINA – DEUTSCHLAND – Deutsche China-Experten sehen vorerst kein Ende der Lockdowns – „schlimmste Krise in mehr als 20 Jahren“ – Schlechte Versorgung mit Nahrung und medizinischen Dienstleistungen vor Ort: 30 Prozent der Mitarbeiter wollen vorzeitig aus dem Vertrag – Schanghai-Lockdown könnte Chinas BIP um bis zu 1 Prozent mindern – 26.4.2022
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 27.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Russisches Munitionsdepot laut Gouverneur in Brand – Kiew geht von monatelangem Krieg aus *** Polen sieht Gas-Lieferstopp gelassen – Munitionslager laut Gouverneur in Flammen – Ukraine meldet weitere tote Zivilisten – Selenskyjs Berater: Krieg kann bis Ende des Jahres dauern – Selenskyj: Moskaus Ziele gehen weit über Ukraine hinaus – Union will Entlastungspaket für die Wirtschaft * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 27.4.2022, 6:37
RUSSLAND – UKRAINE – Der 62. Kriegstag im Überblick: Kreml dreht Polen und Bulgarien Gashahn zu – Deutschland liefert Panzer an Kiew *** Russland meldet Erfolge – Kein russisches Gas mehr für Polen und Bulgarien – Deutsche „Gepard“-Panzer für Kiew * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 26.4.2022, 22:18
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – RUSSLAND – ROUNDUP/Putin trifft Guterres: Keine Kämpfe mehr in Mariupol – Rolle für UN? – 26.4.2022, 21:11
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UKRAINE – Ukraine-Krieg: IWF bezahlt Kiew monatliche Haushaltsausgaben – 26.4.2022, 16:17
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL/NATO – Lawrow: Keine Verhandlungslösung für Ukraine bei Waffenlieferungen – 26.4.2022, 15:41
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSlAND – INTERNATIONAL/NATO – Lawrow – Nato-Waffenlieferung an Ukraine bedeuten Stellvertreterkrieg mit Russland – 26.4.22, 7:18
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Russlands Außenminister sieht reale Gefahr eines dritten Weltkriegs – NATO führt Stellvertreterkrieg – USA und GB bremsen Verhandlungen mit Ukraine – Selenskyj täuscht Verhandlungen vor – 26.4.2022, 6:34
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL/NATO – Lawrow: Nato-Waffenlieferungen sind legitime Angriffsziele – 26.4.2022, 5:53
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Moskau sagt Zerfall der Ukraine in mehrere Kleinstaaten voraus – 26.4.2022, 16:05
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – POLEN – BULGARIEN – GESAMT-ROUNDUP: Russland stellt Erdgaslieferungen nach Polen und Bulgarien via Jamal-Pipeline ein – Versorgungssicherheit für Deutschland weiter gesichert – Auswirkungen gering: Polen bereits vorbereitet auf Gasstopp – Bulgariens Anschluss an griechisches Gasnetz im Juni – 26.4.2022, 23:47
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj: Moskaus Ziele gehen weit über Ukraine hinaus – Im Visier: „Zerschlagung des gesamten Zentrums und des Ostens Europas“ – Russischer Plan: „Globaler Schlag gegen die Demokratie“ – Odessa-Angriffe bringen Russland „nur neue Verluste“ 26.4.2022, 23:47
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – UKRAINE – RUSSLAND – GESAMT-ROUNDUP 3: Deutschland schickt Panzer gegen Putin in die Schlacht – Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann darf sogenannter Gepard-Panzer aus früheren Bundeswehr-Beständen liefern – Vertreter von 40 Staaten: Beratungen in Ramstein – Lawrow spricht von Stellvertreterkrieg: Waffenlieferungen sind berechtigte Kriegsziele – Weitere Waffenlieferungsangebote von Rheinmetall und Kraus Maffei – 26.4.2022, 20:11
RUSSLAND – UKRAINE – POLEN – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Polen erwartet für Panzerlieferungen Ersatz aus Deutschland – 26.4.2022, 22:35
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Umfrage: Mehrheit fürchtet Kriegsausweitung wegen Waffenlieferungen – 26.4.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL – USA: Neue Kontaktgruppe für die Ukraine wird sich monatlich beraten
RUSSLAND – UKRAINE – BALTISCHE STAATEN – ROUNDUP/Baltenstaaten zu Lawrows Kriegsaussagen: Erpressung nicht nachgeben – 26.4.2022, 12:17
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Derzeit rund 7.300 ukrainische Schüler in Österreich – 26.4.2022
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GROSSBRITANNIEN – EUROPÄISCHE UNION – Studie: EU-Exporte nach Großbritannien seit Brexit eingebrochen – 26.4.2022
GROSSBRITANNIEN – Lebenskosten: Britische Einzelhändler senken Preise – 26.4.2022
DEUTSCHLAND – Infrastruktur: Wirtschaftsministerium sieht Gasversorgung weiter gewährleistet – 26.4.2022. 23:10
DEUTSCHLAND – IWH: Regionale Effekte bei Lieferstopp für russisches Gas unterschiedlich – 26.4.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Exporterwartungen im April etwas erholt – 26.4.2022
DEUTSCHLAND – Dekabank: Dienstleistungen stützen deutsches BIP im 1. Quartal – 26.4.2022
DEUTSCHLAND – Ingenieurmangel – Rekordwert bei offenen Stellen – 26.4.2022
DEUTSCHLAND – IW-Studie: Fast 40 Prozent aller Ausbildungsplätze unbesetzt – 26.4.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Österreichs Bevölkerung hat Neun-Millionen-Marke überschritten . 26.4.2022
ÖSTERREICH- Handel in Österreich großteils hochkonzentriert – Bekleidungshandel sticht heraus – 26.4.2022
ÖSTERREICH – Hotellerie erhöht Preise um zehn bis 15 Prozent – „Die Preisliste ist tot“ – Eklatanter Personalmagel – 26.4.2022
ÖSTERREICH – Urlauben wird deutlich teurer: Hotelbranche sucht nach neuen Strategien – 26.4.2022
ÖSTERREICH- Studienbeihilfe wird erhöht und reformiert – Insgesamt beziehen etwa 46.400 Studierende eine Beihilfe – 26.4.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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CORONA – MEDIZIN – Corona-Infektion kann Netzhautschäden verursachen – Nachhaltige Sehstörungen wurden keine beobachtet – 26.4.2022
Rund jede zehnte Person, die wegen einer Coronavirus-Infektion ins Spital eingeliefert werden musste, zeigte einer Studie zufolge weiße Flecken auf der Netzhaut. Diese krankhaften Veränderungen seien nach drei Monaten allerdings wieder abgeklungen, wie ein Schweizer Forscherteam aus Genf in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Medicine“ berichtete.
*** Nachhaltige Sehstörungen wurden keine beobachtet
Die Forscher untersuchten die Augen von 172 hospitalisierten Patientinnen und Patienten, die als Folge einer Sars-CoV-2-Infektion an Atemnot litten. Demnach wiesen elf Prozent von ihnen Netzhautschäden auf, die sich in weißen Flecken manifestierten. Zurückzuführen seien diese auf einen Verschluss der kleinen Arterien, ausgelöst durch eine Embolie oder Entzündungen, ließ sich Hauptautorin Gordana Sunaric Mégevand in einer Mitteilung des Universitätsspitals Genf (HUG) am Dienstag zitieren.
Solche weißen Flecken kennt man vor allem von Menschen mit Diabetes oder Bluthochdruck. Die vorliegende Studie zeigte jedoch, dass die beobachtete Netzhautschädigung hauptsächlich der Virusinfektion geschuldet war.
Bei einer Nachuntersuchung drei Monate später waren die weißen Flecken bei allen Patienten verschwunden, nachhaltige Sehstörungen beobachteten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter keine.
Ihnen zufolge sind die Mechanismen, wie Sars-CoV-2 Netzhautschäden verursacht, noch nicht genau verstanden. Mögliche Ursachen könnten demnach Sauerstoffmangel oder eine direkte Gewebeschädigung durch das Virus sein.
Service: Fachartikelnummer: https://doi.org/10.3390/jcm11071828
https://science.apa.at/power-search/14384408350808242799
CORONA – INTERNATIONAL – WHO besorgt über fallende Corona-Testzahlen – 26.4.2022
GENF (dpa-AFX) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt über den starken Rückgang der Corona-Tests. Die Datenbanken der WHO erhielten immer weniger Informationen über Infektionen und Gen-Sequenzierungen von entdeckten Viren, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf.
„Das macht uns immer blinder und wir können die Muster der Übertragung und Evolution weniger sehen“, sagte Tedros. „Das Virus wird nicht verschwinden, weil die Länder nicht mehr danach suchen. Es verbreitet sich weiter, es verändert sich weiter, und es tötet weiter“, sagte Tedros. Die Gefahr, dass sich eine gefährliche neue Virusvariante entwickelt, sei weiter real.
In der vergangenen Woche seien der WHO etwas mehr als 15 000 Todesfälle nach einer Corona-Infektion gemeldet worden. Das war die niedrigste Zahl seit März 2020, sagte Tedros. Der Trend sei höchst willkommen./oe/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55874888-who-besorgt-ueber-fallende-corona-testzahlen-016.htm
CORONA – CHINA – Coronatests für Großteil der Einwohner Pekings angelaufen – 26.4.2022
Peking – In Peking sind die Coronamassentests auf fast alle der 21 Millionen Einwohner der Stadt ausgeweitet worden. Elf weitere Bezirke begannen heute mit den Tests. Damit gilt die Testanordnung nun für die zwölf Bezirke, in denen die meisten Menschen wohnen.
Die chinesische Hauptstadt meldete heute zwar nur 33 neue Fälle – es ging allerdings die Angst vor einem wochenlangen Totallockdown wie in der Wirtschaftsmetropole Shanghai um.
Die Anordnung der Tests in dem Innenstadtbezirk Chaoyang hatte vorgestern Panikkäufe ausgelöst. Standen die Menschen vorgestern Abend noch Schlange an den Supermärkten, so standen sie gestern Schlange an den Teststationen.
Der städtische Gesundheitsbeamte Xu Hejian hatte gestern gesagt, dass die Ausbreitung des Virus in Peking immer noch „im Rahmen der Kontrolle“ sei. Die Behörden in Peking sind jedoch bestrebt, eine explosionsartige Verbreitung wie in Shanghai zu vermeiden, wo zuletzt immer noch 16.000 Fälle pro Tag gemeldet wurden.
So ordneten die Behörden Homeoffice für die meisten Beschäftigten an und riefen die Menschen auf, an den Feiertagen um den 1. Mai nicht zu verreisen.
Die Maßnahmen in Peking seien im Vergleich zu den andernorts ergriffenen Maßnahmen noch milde, erklärte der Chefökonom von Pinpoint Asset Management, Zhiwei Zhang. „Ich bin überrascht, dass die Regierung in Peking nicht so hart und schnell restriktive Maßnahmen ergriffen hat wie in anderen Städten, in denen es in den vergangenen Wochen zu ähnlichen Ausbrüchen kam“, schrieb er.
Die chinesische Regierung spürt zunehmend die Auswirkungen ihrer Zero-COVID-Strategie auf die Wirtschaft und die Moral in der Bevölkerung.
Unterdessen wächst im Rest der Welt die Besorgnis darüber, wie sich die Coronalage in China auf die Lieferketten auswirken könnte.
Die Stadt Baotou in der Inneren Mongolei – ein wichtiger Lieferant seltener Erden – hatte gestern angeordnet, dass nach der Entdeckung von zwei Virusfällen alle Einwohner zu Hause bleiben müssen. Jeder Haushalt darf nur ein Mitglied einmal am Tag zum Einkaufen schicken.
Unterdessen zeigten Bilder aus dem abgeriegelten Shanghai grüne Metallzäune entlang der verlassenen Bürgersteige, die die Bewohner in ihren Häusern halten sollten. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133634/Coronatests-fuer-Grossteil-der-Einwohner-Pekings-angelaufen
CORONA – KAMBODSCHA – Maskenpflicht in Kambodscha weitgehend aufgehoben – 26.4.2022
Phnom Penh – Als eines der ersten Länder in Südostasien hat Kambodscha die Maskenpflicht zum Schutz vor COVID-19 weitgehend aufgehoben. Die Menschen im Land könnten nun selbst entscheiden, ob sie weiter einen Mund-Nasen-Schutz tragen wollten oder nicht, sagte Ministerpräsident Hun Sen heute in einer Audiobotschaft an die Nation.
In allen Außenbereichen, darunter öffentliche Gärten, Parks und Touristenattraktionen, sei die Pflicht aufgehoben. Lediglich in bestimmten Innenräumen, etwa klimatisierten Büros und Kinos, sollten die Bürger weiter Maske tragen, so der Regierungschef.
Das beliebte Urlaubsland hofft auf einen Neustart der wichtigen Tourismusbranche. Das Land der Khmer versucht bereits, mit extrem einfachen Regeln Gäste anzulocken: Mittlerweile ist für die Einreise nur noch ein Zertifikat nötig, das eine zweifache Impfung bescheinigt. PCR- oder Antigentests vor dem Flug oder nach der Ankunft sind nicht nötig. Gestern hätten die Behörden nur noch zwei Neuinfektionen bestätigt, berichtete die Zeitung Phnom Penh Post.
Seit Februar gehen die Infektionszahlen konstant zurück. In vielen Ländern der Region gilt hingegen auch draußen weiterhin eine Maskenpflicht – so etwa in Thailand, Vietnam und auf den Philippinen.
In Indonesien gibt es keine Pflicht mehr, jedoch wird das Tragen einer Maske auch in Außenräumen dringend empfohlen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133633/Maskenpflicht-in-Kambodscha-weitgehend-aufgehoben
USA – COVID-19: FDA lässt Remdesivir zur Behandlung von Kleinkindern zu – 26.4.2022
Silver Spring/Maryland – In den USA dürfen jetzt auch kleine Kinder mit dem Virustatikum Remdesivir behandelt werden. Die FDA genehmigte in einer endgültigen Zulassung den Einsatz von Veklury ab einem Alter von 28 Tagen und einem Mindestgewicht von 3 kg zur Behandlung von ambulanten und stationären Patienten.
Der Einsatz von Remdesivir war – wie in Europa – bisher auf Erwachsene und Jugendliche ab einem Alter von 12 Jahren und ab 40 kg Körpergewicht beschränkt. Hierzu lag seit einigen Monaten eine Notfallzulassung vor. Die Ergebnisse der CARAVAN Phase-2/3-Studie haben die Arzneimittelbehörde FDA jetzt überzeugt, dass die Behandlung auch bei kleineren Kindern sicher und effektiv ist.
An der Studie hatten neben älteren Patienten auch 53 pädiatrische Patienten im Alter über 28 Wochen und mit einem Mindestgewicht von 3 kg teilgenommen, bei denen es zu einer COVID-19-Erkrankung mit unterschiedlichem Schweregrad gekommen war. Nach Angaben des Herstellers kam es bis zum Tag 10 bei 75 % der Kinder zu einer klinischen Verbesserung um 2 oder mehr Punkte auf einer Ordinalskala (reicht von 0 gesund bis 8 Tod).
Bei der Abschlussuntersuchung hatte sich der Zustand bei 85 % verbessert. Insgesamt 60 % der Kinder konnten bis zum Tag 10 und 83 % bis zum Tag 30 aus der Klinik entlassen wurden. Die Ergebnisse der Studie waren kürzlich auf der Tagung CROI 2022 vorgestellt worden.
Nach Einschätzung der FDA waren die Ergebnisse zur Sicherheit und zur Pharmakokinetik ähnlich wie bei Erwachsenen. Laut dem Hersteller kam es bei 11 Patienten (21 %) zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen, die allerdings nicht auf den Einsatz von Remdesivir zurückzuführen waren, einschließlich von 3 Todesfällen an oder mit COVID-19.
Veklury darf in den USA bei ambulanten und hospitalisierten Patienten eingesetzt werden. Für ambulante Patienten wird ein 3- tägiges Behandlungsschema empfohlen, um bei Patienten mit einem hohen Risiko auf eine Progression eine Hospitalisierung zu verhindern. Bei stationären pädiatrischen Patienten, die keine invasive mechanische Beatmung und/oder ECMO benötigen, wird ein 5-tägiger Behandlungszyklus empfohlen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133676/COVID-19-FDA-laesst-Remdesivir-zur-Behandlung-von-Kleinkindern-zu
CORONA – DÄNEMARK – Dänemark setzt Coronaimpfprogramm aus – 26.4.2022
Kopenhagen – Dänemark setzt sein Coronaimpfprogramm aus. Die Gesundheitsbehörde SST kündigte heute an, die großangelegte Impfkampagne erst im Herbst wieder aufzunehmen. Für Ungeimpfte steht auf Wunsch aber auch im Sommer Impfstoff zur Verfügung.
„Wir sind in einer guten Lage“, erklärte die Behördenvertreterin Bolette Söborg zur Begründung. Dänemark habe die Coronaausbreitung gut im Griff, das Infektionsgeschehen schwäche sich ab.
Dänemark hatte im Februar mitten in einer heftigen Omikron-Welle fast alle Coronamaßnahmen aufgehoben.
Die Regierung begründete das Ende der Beschränkungen vor allem mit der hohen Impfquote: Mittlerweile sind fast 81 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner zweifach gegen das Coronavirus geimpft, 61,1 Prozent haben auch eine Boosterimpfung bekommen. Die Zahl der Neuinfektionen ging zuletzt zurück, die Zahl der Krankenhauseinweisungen ist stabil. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133661/Daenemark-setzt-Coronaimpfprogramm-aus
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EBOLA – WHO: Zwei Ebolatote im Kongo – 26.4.2022
Kinshasa – In der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens zwei Menschen bei einem erneuten Ebolaausbruch gestorben.
Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute mit. Der erste Fall war demnach am Wochenende in der Stadt Mbandaka in der nordwestlichen Provinz Equateur bestätigt worden.
Heute meldeten Gesundheitsbehörden dann den Tod einer 25-Jährigen, zu der nach WHO-Angaben mindestens 145 Menschen Kontakt hatten. Ebola wird durch direkten körperlichen Kontakt übertragen und führt häufig zu hohem Fieber und inneren Blutungen.
Es handelt sich um den 14. erfassten Ebolaausbruch in dem zentralafrikanischen Land mit 90 Millionen Einwohnern seit 1976. Erst vor fünf Monaten hatte die WHO einen Ebolaausbruch in der östlichen Provinz Nord-Kivu für beendet erklärt.
Von 2014 bis 2016 hatte es den bisher größten erfassten Ausbruch der Virusinfektion in Westafrika mit mehr als 11.000 Toten gegeben. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133656/WHO-Zwei-Ebolatote-im-Kongo
MEDIZIN – Hepatitis bei Kindern: Britische Behörde vermutet Adenoviren als Auslöser – 26.4.2022
London – Die mysteriösen schweren Hepatitis-Erkrankungen, zu denen es in den letzten Wochen bei mindestens 169 Kindern aus 11 Ländern gekommen ist, könnten durch Infektionen mit dem Adenovirus F41 ausgelöst worden sein. Der Subtyp wurde laut einem „Technical Briefing“ der obersten britischen Gesundheitsbehörde „UK Health Security Agency“ (UKHSA) bei allen 11 Patienten nachgewiesen, bei denen eine Subtypisierung der Adenoviren möglich war. Eine derzeit durchgeführte Genomsequenzierung soll weitere Gewissheit bringen.
Die meisten der mehr als 100 Genotypen der Adenoviren, die 7 Spezies (A bis G) zugeordnet werden, verursachen in der Regel nur harmlose Infektionen der Atemwege. Die Genotypen F40 und F41 sind dagegen wichtige Auslöser von Darminfektionen bei Kleinkindern, die in ärmeren Ländern häufiger tödlich verlaufen. Auch Infektionen der Leber wurden beschrieben.
Die Gesundheitsbehörden in England, wo bisher die meisten Fälle aufgetreten sind, haben deshalb bei den pädiatrischen Patienten nach Adenoviren gesucht, zumal die meisten Patienten vor dem Auftreten eines Ikterus und dem Anstieg der Leberenzyme gastrointestinale Beschwerden hatten. Laut dem „Technical Briefing“ der UKHSA konnte bei 53 von 81 Patienten, die bis zum 20. April in England gemeldet wurden, das Blut auf Adenoviren getestet werden. In 40 Fällen wurden Adenoviren gefunden. In 11 Fällen konnten sie erfolgreich typisiert werden, und in allen Fällen wurde das Adenovirus F41 nachgewiesen.
Dies bedeutet noch nicht, dass das Adenovirus F41 der Auslöser ist. Ein Hinweis könnte sein, dass die DNA-Spiegel in Blut-/Serumproben bei denjenigen, die eine Lebertransplantation erhalten hatten, etwa 12-mal höher waren als bei denjenigen, die weniger schwer erkrankt waren. Laut UKHSA werden derzeit Genom-Sequenzierungen der Viren durchgeführt. Ob sie gelingen, ist noch offen, da die DNA-Konzentrationen insgesamt niedrig waren. Die Genom-Analyse könnte zeigen, ob die Kinder mit denselben Viren infiziert wurden. Abweichungen von früher sequenzierten Viren könnten auf eine veränderte Pathogenität hinweisen. Die Vergleichsmöglichkeiten scheinen jedoch beschränkt zu sein, da Adenoviren bisher nur selten sequenziert wurden.
Bei 10 von 61 getesteten Kindern (16 %) wurde SARS-CoV-2 nachgewiesen. Bei 4 Viren wurde die Variante identifiziert: 2 Kinder waren mit Omikron und 2 mit BA.2 und Untervarianten infiziert. Da derzeit in England viele Kinder mit SARS-CoV-2 infiziert sind, stellen die Infektionen bei den an Hepatitis erkrankten Kindern keine besondere Häufung dar, was gegen SARS-CoV-2 als Auslöser spricht. Außerdem wurde SARS-CoV-2 bei Kindern bisher nur selten mit Leberschäden in Verbindung gebracht.
Im „Second Generation Surveillance System“ (SGSS), das in Großbritannien die Ergebnisse der Routinetests aus den Laboren registriert, ist es seit Ende 2021 zu einem Anstieg von positiven Tests auf Adenoviren in untersuchten Stuhlproben gekommen. Die Erkrankungen könnten deshalb Extremfälle im Rahmen einer außergewöhnlich starken Epidemie von Adenovirus-Infektionen sein.
Für die UKHSA lautet die derzeitige Arbeitshypothese deshalb, dass die Hepatitis durch Adenoviren ausgelöst wurde. Als Mechanismus komme eine direkte Leberschädigung oder eine Immunpathologie infrage. Dass es zu schweren Fällen kommt, könnte indirekt mit SARS-CoV-2 zusammenhängen. Im Lockdown 2020 waren die Erkrankungszahlen durch Adenoviren praktisch auf Null gesunken. Die fehlende Immunität durch frühere Infektionen könnte jetzt schwere Verläufe begünstigt haben. Alternativ könnte auch ein neuer Adenovirus-Stamm mit veränderten Eigenschaften aufgetaucht sein, heißt es in dem „Technical Briefing“. Weitere Möglichkeiten wären Toxine, Medikamente (etwa Paracetamol) oder eine Umweltbelastung, für die bisher allerdings keinerlei Hinweise gefunden wurden.
„Die genaue Ursache dieser akuten Hepatitis bleibt weiterhin unbekannt“, sagte heute Andrea Ammon, Direktorin des European Center for Disease Prevention and Control (ECDC), auf einer Pressekonferenz des ECDC.
Sie betonte, dass mögliche Gründe und weitere zugrundeliegenden Faktoren aktuell durch die Gesundheitsbehörden in den betroffenen Ländern untersucht würden. Deren bisherigen Ergebnisse würden auf einen Zusammenhang zwischen den akuten Hepatitiden bei Kindern und einer Adenovirusinfektion hinweisen.
Das ECDC werde das Auftreten dieser Hepatitis weiterhin überwachen und mit den Gesundheitsbehörden sowie der Weltgesundheitsorganisation eng zusammenarbeiten, um mehr über die Ursachen herauszufinden.
Bislang gäbe es, so Ammon weiter, keine Hinweise darauf, dass die Fälle miteinander oder mit Reisen verbunden wären. Aktuell arbeite die ECDC an einer schnellen Risikobewertung (rapid risk assessment), die voraussichtlich am kommenden Donnerstag veröffentlicht wird, wie die Expertin ankündigte. © rme/aks/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133674/Hepatitis-bei-Kindern-Britische-Behoerde-vermutet-Adenoviren-als-Ausloeser
SUCHTERKRANKUNGEN – ROUNDUP 2/Sucht-Jahresbericht: Tabak- und Alkoholkonsum bleiben problematisch – 26.4.2022
HAMM (dpa-AFX) – In Deutschland werden weniger Zigaretten geraucht, der Konsum von Shisha-Wasserpfeifentabak steigt aber weiter deutlich. Und beim Alkohol bleibt Deutschland im internationalen Vergleich ein „Hochkonsumland“, wie aus dem „Jahrbuch Sucht 2022“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hervorgeht. An den Folgen des Rauchens und des Alkoholtrinkens sterben Jahr für Jahr mehrere Zehntausend Menschen bundesweit, betonten Experten in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Der Konsum von Fertigzigaretten lag demnach 2021 bei 71,8 Milliarden Stück und fiel um 2,8 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Das sei mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 863 Zigaretten in diesem Teilbereich der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Bei selbstgedrehten Glimmstängeln ging der Verbrauch um 5,6 Prozent auf eine Menge zurück, die etwa 37,3 Milliarden Selbstgedrehten entspreche. Pfeifentabak legte dagegen um 40 Prozent auf knapp 8400 Tonnen erheblich zu. „Zu begründen ist dies mit der anhaltenden Beliebtheit des speziellen Wasserpfeifentabaks, der vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Shishas geraucht wird.“
2021 wurden in Deutschland 29,4 Milliarden Euro für Tabakprodukte ausgegeben. Im Jahr 2020 rauchten den aktuellsten Zahlen zufolge jede vierte Frau (24 Prozent) und jeder dritte Mann (34 Prozent) ab 18 Jahren. Nach den aktuellsten Zahlen seien 2018 rund 127 000 Menschen an den Folgen des Rauchens gestorben. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten – etwa für die Behandlung tabakbedingter Krankheiten – beliefen sich jährlich geschätzt auf mehr als 97 Milliarden Euro. Es bleibe bei Prävention und Kontrollpolitik noch viel zu tun, sagte DHS-Geschäftsführerin Christina Rummel. Die bisherigen Maßnahmen hätten zu einem Rückgang geführt, der reiche aber längst nicht.
Das gelte auch beim Alkohol. „Alkohol ist ein Zellgift“, stellte Vorstandschef Norbert Scherbaum klar. Zahlreiche körperliche Erkrankungen seien auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO habe es in Deutschland binnen eines Jahres 62 000 alkoholbedingte Todesfälle gegeben. Die Zahl beziehe sich auf das Jahr 2016, eine neuere gebe es nicht, da die WHO die Studie unter 195 Ländern nur in größeren Jahresabständen durchführe, erläuterte Rummel.
Es seien durchaus Fortschritte zu verzeichnen – vor allem im längerfristigen Vergleich: Während 1970 jeder Bundesbürger ab 15 Jahren im Schnitt 14,4 Liter Reinalkohol zu sich genommen hatte, waren es 2019 noch 10,2 Liter. Dennoch: „In Deutschland wird zu viel Alkohol getrunken.“ Eine Aktionswoche ab 14. Mai soll auf die Risiken hinweisen – mit vielen Veranstaltungen auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Beim Blick auf den legalen Glücksspiel-Markt zeigt der Report einen klaren Rückgang um gut 11 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2020. Das größte Marktsegment entfalle auf die 220 000 aufgestellten gewerblichen Geldspielautomaten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben. Auch beim nicht-regulierten, unerlaubten Markt sei von starken Rückgängen auszugehen.
Das Jahrbuch zeige deutlich auf, wo Handlungsbedarf bestehe, sagte der Drogenbeauftragte der Bundesregierung Burkhard Blienert (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Den mit Abstand größten Schaden verursache nach wie vor der Konsum von Tabak und Alkohol. „Auch auf die zunehmende Verbreitung von Wasserpfeifen müssen wir reagieren.“ In dieser Legislatur brauche es ein Sponsoringverbot für Tabak und auch klarere Grenzen für Alkoholwerbung. Mit den verantwortlichen Ressorts sei in den nächsten Monaten zu überlegen, „wie wir den Alkoholkonsum reduzieren und den Kinder- und Jugendschutz stärken können“.
Das Blaue Kreuz in Wuppertal, das suchtkranke Menschen unterstützt, warnte: „Alkohol ist deshalb als Suchtmittel so gefährlich, weil es maßlos in seinem Suchtpotenzial unterschätzt wird.“ Biografien Alkoholabhängiger fingen meist damit an, dass sie Alkohol im gesellschaftlich akzeptierten Rahmen konsumierten.
Und welche Spuren hinterlässt die anhaltende Pandemie nach DHS-Einschätzung? Corona habe auch die psychische Gesundheit der Bevölkerung stark beeinträchtigt, unterstreicht man in Hamm. In Krisen versuchten viele Menschen vermehrt mit Suchtmitteln, ihre Belastungen auszugleichen. Daraus lasse sich allerdings nicht schlussfolgern, dass die Deutschen durch Corona süchtiger geworden seien.
Aus Sicht der Suchthilfe seien die pandemiebedingten Härten vor allem für junge Menschen schwierig und verschärften die Lage zudem oftmals für Personen, die schon vorher psychosoziale oder gesundheitliche Probleme hatten. „Prävention, Frühintervention, Beratung, Behandlung und Sucht-Selbsthilfe braucht es daher nun umso mehr, um Suchtgefährdete und Abhängigkeitserkrankte zu unterstützen“, mahnte Präventionsreferentin Christine Kreider. Und: „Wir müssen uns mehr denn je um besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen kümmern, beispielsweise Kinder aus Suchtfamilien.“/wa/DP/nas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55870205-roundup-2-sucht-jahresbericht-tabak-und-alkoholkonsum-bleiben-problematisch-016.htm
GESUNDHEIT – Studie: Regelmäßiger Sport kann Blutdruck senken und Diabetes vermeiden – 26.4.2022
Cloppenburg – Menschen, die regelmäßig Sport treiben, leben auch in anderen Bereichen gesünder. Die Belohnung ist eine niedrigere Rate von Hypertonien und Diabetes.
Dies zeigen erste Ergebnisse einer Beobachtungsstudie aus einer ländlichen Region im Nordwesten Deutschlands, die auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) vorgestellt wurden.
Kardiologen am St. Josefs-Hospital in Cloppenburg, eine Kleinstadt im Oldenburgischen Münsterland, machen sich zu Recht Sorgen um den Gesundheitszustand der ländlichen Bevölkerung.
Die ELITE-Studie, die interessierten Einwohnern einen kostenlosen Gesundheitscheck für Herz-Kreislauf-Erkrankungen anbietet, hat ermittelt, dass nur 41,4 % der 4.602 Teilnehmer mindestens 2 bis 3 Mal in der Woche körperlich aktiv sind, wie dies von Gesundheitsexperten empfohlen wird.
Der Anteil ist damit höher als in einer weltweiten Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), nach der sich 27,5 % der Bevölkerung zu wenig bewegt. Die WHO fordert mindestens 150 Minuten mäßige körperliche Aktivität in der Woche oder 75 Minuten mit erhöhter körperlicher Belastung.
Bewegungsfaul ist im Oldenburgischen Münsterland von allem die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen, die nur zu 32-34 % im empfohlenen Maße sportlich aktiv war. Gerade in dieser Altersgruppe demaskieren sich die kardiovaskulären Risikofaktoren häufig, berichtete das Team Joachim Schrader, Universität Oldenburg, das die Ergebnisse kürzlich im International Journal of General Medicine (2022: DOI: 10.2147/IJGM.S338496 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) publiziert hat.
Beunruhigend ist, dass die Gruppe, die am wenigsten sportlich aktiv war, auch in anderen Bereichen ungesund lebt: 27,8 % hatten einen erhöhten BMI und 20,6 % waren regelmäßige Raucher. Bei den Personen, die viel Sport trieben, hatten 25,8 % Gewichtsprobleme und nur 9 % waren Raucher.
Auch die Ernährungsgewohnheiten waren ungesünder. Während die sportlich aktiven Probanden viel Wert auf den Verzehr von Obst und Gemüse legten (64 % mit täglichem Obstkonsum) und deutlich weniger Schweinefleisch verzehrten (23 % täglicher Fleischkonsum), gehörte in der bewegungsarmen Gruppe Obst nur bei 50,3 % zur täglichen Ernährung. Schweinefleisch stand bei 33 % täglich auf dem Speiseplan.
Wohl nicht zufällig waren Bluthochdruck (65,2 % versus 55,3 %), vor allem aber ein Diabetes (8,7 % versus 4,3 %) bei den bewegungsarmen Erwachsenen häufiger, ebenso wie Depressionen: 28,5 % versus 23,9 % mit minimalen bis leichten Symptomen und 7,2 % versus 4,5 % mit mittleren bis schweren Symptomen.
Insgesamt hatten 23,2 % der bewegungsarmen Erwachsenen 3 oder mehr kardiovaskuläre Risikofaktoren gegenüber nur 10 % bei den Teilnehmern, die ausreichend körperlich aktiv waren.
Die Kardiologen raten deshalb allen Teilnehmern, sich körperlich mehr zu betätigen. Da dies vielen Betroffenen schwerfällt, wurde die „3 F“-Studie („Fit und Fun mit Fußball“) begonnen. Sie nutzt die Popularität von Fußball aus, um die Zielgruppe besser zu motivieren.
Erste Ergebnisse der randomisierten Studie zeigen laut Schrader, dass die sportliche Aktivität eine signifikante Reduktion des Blutdrucks sowie eine Reduktion der antihypertensiven Medikation und des BMI im Vergleich zur Kontrollgruppe erzielen kann. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133616/Studie-Regelmaessiger-Sport-kann-Blutdruck-senken-und-Diabetes-vermeiden
KLIMWANDEL – Studie: Energiewende-Tempo reicht nicht für 1,5-Grad-Ziel – 26.4.2022
DÜSSELDORF (dpa-AFX) – Die weltweiten Bemühungen um eine Energiewende reichen einer Studie zufolge bislang nicht aus, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Selbst mit den Regierungsverpflichtungen von 64 Ländern und den prognostizierten Technologietrends könnte die globale Erwärmung bis 2100 1,7 bis 2,4 Grad Celsius betragen, heißt es in einer Dienstag veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung McKinsey. Die 64 Länder deckten mehr als 89 Prozent der weltweiten Emissionen ab.
Die Wissenschaft ist sich einig, dass nur mit einer Begrenzung der Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit die katastrophalsten Folgen des Klimawandels noch abgewendet werden können.
Für die Studie „Global Energy Perspective 2022“ wertete McKinsey nach eigenen Angaben Daten zu Entwicklungen von 55 Industriesektoren und über 70 Energieprodukten und -brennstoffen in 146 Ländern aus. Die Berechnungen wurden vor Beginn des Ukraine-Kriegs durchgeführt und spiegeln noch nicht dessen Auswirkungen auf die Energiemärkte wider.
Das Unternehmen rechnet mit einer raschen Verschiebung des globalen Energiemixes. So werde die weltweite Ölnachfrage bereits in den kommenden zwei bis fünf Jahren ihren Höhepunkt erreichen. Dies sei vor allem auf die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zurückzuführen. Die Nachfrage nach Kohle habe ihren Höhepunkt bereits 2013 erreicht. Die globale Nachfrage nach Gas werde voraussichtlich noch um mindestens weitere 10 bis 15 Jahre steigen – und zwar um rund zehn Prozent.
Die Stromnachfrage werde sich bis 2050 voraussichtlich verdreifachen. Der Marktanteil von Wasserstoff und wasserstoffbasierten Kraftstoffen werde steigen. Entsprechend werde sich der globale Energiemix zugunsten kohlenstoffarmer Lösungen verschieben. Erneuerbare Energien werden laut der Studie 2050 rund 80 bis 90 Prozent der weltweiten Stromerzeugung ausmachen./tob/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55873459-studie-energiewende-tempo-reicht-nicht-fuer-1-5-grad-ziel-016.htm
KLIMAWANDEL – Österreich: Forscher: Der Lobau geht das Wasser aus – 26.4.2022
„Der Lobau geht das Wasser aus“, warnt der Ökologe Thomas Hein im Gespräch mit der APA. „Sie verliert seit Jahrzehnten Gewässerflächen, und wir sehen ihrem Trockenfallen und damit dem Sterben als Au zu.“ Zu retten wäre das Augebiet mit Zufuhr recht geringer Wassermengen etwa aus der Donau. Dieser Schritt wird aber wegen des potenziellen Risikos einer Verunreinigung des Trinkwassers unterlassen. Am Mittwoch und Donnerstag findet in Wien das Symposium „Lobau soll leben“ statt.
*** Umso mehr Wasser die Au bekommt, umso deutlicher bessert sich ihr Gesundheitszustand
Laut Bildervergleichen und anderer Untersuchungen ging die Gewässerfläche in der Lobau seit den 1930er-Jahren um rund die Hälfte zurück, erklärte Thomas Hein, der am Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement (IHG) der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien arbeitet. Vor allem die kleineren, stark strukturierten Seitenarme verlanden und sind als Lebensraum für die Wasserorganismen nicht mehr verfügbar.
„Der Prozess verläuft nicht gleichmäßig, sondern nimmt noch an Geschwindigkeit zu“, sagte er: Denn je flacher ein Gewässer wird, umso mehr Vegetation wächst ein und umso rascher lagern sich dort pflanzliche Biomasse und Sedimente ab, die eine Verlandung beschleunigen. Auch der Klimawandel trägt sein Scherflein dazu bei: Längere Trockenphasen in der Vegetationsperiode bescheren der Donau ausgeprägte Niederwasserphasen und in Folge sinkt der Wasserpegel in der Au.
*** Schon Wasserzufuhr würde helfen
„Der Befund ist also sehr klar: Der Lobau geht das Wasser aus“, erklärte Hein. Mit Modellen untersuchten er und sein Team, was eine Wasserzufuhr bringen könnte. Auch hier gäbe es sehr klare Ergebnisse: Selbst geringe Mengen würden helfen, und umso mehr Wasser die Au bekommt, umso deutlicher würde sich ihr Gesundheitszustand bessern.
Es könnte etwa mittels „Dotationen“ aus der Neuen Donau eingeflößt werden. „Weil dieses Wasser sehr wenig Trübe und Partikelfracht aufweist, wäre mit geringen Mengen viel erreichbar“, so der Forscher: „Man könnte so zum Beispiel Gewässer verbinden und kleine Autümpel, die zum Beispiel für Amphibien sehr wichtig sind, würden sich bilden“. Zumindest der Status quo bliebe so erhalten und lokale Verbesserungen wären möglich.
Auch Wasser direkt aus dem Donaustrom in die Lobau fließen zu lassen, wäre eine Option. Dann sollten es aber größere Mengen sein, die auch wieder ausfließen können, denn es bringt sonst zu viele Partikel und Nährstoffe in die Au. So wie bei anderen Gewässersystemen entlang der Donau stromabwärts von Wien, wie dem Spittelauer Arm, dem Altarmsystem Haslau-Regelsbrunn und bei Orth könnte man auf diese Art sogar ein intaktes Gewässersystem in der Lobau herstellen, meint Hein. Die Au wäre dann wiederbelebt.
Der Schifffahrt würde das Wasser nicht fehlen. „So wie bei anderen Gewässerrestaurierungen würde man etwa bei Niedrigwasser – wenn die Donau etwa 900 Kubikmeter pro Sekunde führt – nicht mehr als fünf Kubikmeter pro Sekunde abzweigen müssen“, erklärte Hein: „Das ist für die Schifffahrt verkraftbar“. Unterhalb der Lobau würde es außerdem wieder in die Donau gelangen.
Die Forschungsprojekte sind mittlerweile schon seit ein paar Jahren abgeschlossen und wurden in Kooperation mit der Gemeinde Wien durchgeführt, berichtet Hein. Gehandelt wurde aber nicht. „Das ist frustrierend“, sagte er. Warum nichts passiert ist, obwohl diverse Lösungsvarianten auf dem Tisch liegen, erklärt er sich damit, dass „es in anderen Sektoren noch Problemstellungen gibt, die noch nicht ganz gelöst sind“.
Es wurde nicht eindeutig geklärt, ob die Wasserdotation in die Au tatsächlich Auswirkungen auf das als Trinkwasser verwendete Grundwasser hätte. „Das könnte man aber im Versuch herausfinden, indem man gezielt und mit begleitenden Sicherungsmaßnahmen Wasser in die Au führt und schaut, ob dieses befürchtete Risiko gegenüber dem Grundwasser beobachtbar wird“. In diesem Falle könnte man sichernde Maßnahmen setzen.
„Das andere Risiko, nämlich das Trockenfallen und damit Sterben des Auenaspektes dieses Gebietes ist hingegen Realität, und wir schauen tatenlos zu“, so der Gewässerökologe. Beim umstrittenen Lobautunnel wird vonseiten der Gemeinde Wien neben dem Schutz der Bevölkerung vor Verkehr auch der Schutz der Au als Vorteil genannt. „Wenn man die Lobau mit solchen sehr hohen Investitionen schützen will, ist es für mich widersinnig, wenn man sie als Augebiet gleichzeitig massiv vernachlässigt und vertrocknen lässt“, erklärte Hein.
Die Besuchernutzung sei für die Lobau gewässerökologisch kein großes Problem. „Ich sehe die Erholungsfunktion sehr positiv“, sagte er: „Mehr als eine Million Menschen besuchen im Jahr die Lobau und es ist wichtig, dass das einstig kaiserliche Jagdgebiet für die Bevölkerung zur Naherholung nutzbar gehalten wird“.
Das Symposium „Lobau soll leben – Wasser für die Au – Erkenntnisse und Perspektiven aus der Wissenschaft“ findet am 27. und 28. April am Naturhistorischen Museum (NHM) in Wien statt. „Es thematisiert die Lobau als Teil eines der letzten großen zusammenhängenden Augebiete Mitteleuropas sowie ihre ökologische Bedeutung, die Bemühungen zum Erhalt ihrer Biodiversität und die aktuelle Forschungslage dazu“, so die Veranstalter. Das sind neben dem NHM der Verein zur Erforschung der Flora Österreichs „Flora Austria“, das Forum Wissenschaft & Umwelt, die Internationale Arbeitsgemeinschaft Donauforschung (IAD), das Lobaumuseum – Verein für Umweltgeschichte, das Österreichische Komitee Donauforschung (ÖK-IAD) und die Zoologisch-Botanische Gesellschaft Österreichs.
SERVICE: Internet: http://go.apa.at/qlqfh2t3
https://science.apa.at/power-search/17959453021509001384
KRIMINOLOGIE – Kriminologin sieht große Veränderungen seit Amoklauf von Erfurt – Rascher Polizeieinsatz vor Ort – Monate vorher: gestiegene Sensibilität in der Bevölkerung für Täter-Signale im Vorfeld von Amokläufen – 26.4.2022
Gießen – Nach Ansicht der Kriminologin Britta Bannenberg haben Polizei und Gesellschaft aus dem Amoklauf von Erfurt vor 20 Jahren „weitgehend“ die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. „Bei dieser Art von Tötungsdelikten handelt es sich um ein sehr seltenes Phänomen und das macht es noch schwieriger, sich zu fragen, wie man solche Taten verhindern kann“, sagte die Wissenschaftlerin von der Universität Gießen am Dienstag dem Hörfunksender WDR 5. Es habe zunächst auf der sogenannten Lage-Ebene der Polizei Veränderungen gegeben und das stehe mit Erfurt im Zusammenhang.
Heute sei die Polizei mit der Schutzpolizei bei ähnlichen Gefahrenlagen in wenigen Minuten vor Ort. Auch gesellschaftlich habe sich eine „gewisse Aufmerksamkeit und Sensibilität“ für die Signale, die solche Täter monatelang schon aussenden, entwickelt. Daraus resultiere die Bereitschaft, die Polizei früher einzuschalten oder an den Schulen aktiv zu sein, um möglicherweise bedrohliche Personen daran zu hindern, sagte Bannenberg. Dabei sei eine konkrete Androhung einer Amoktat meist ungefährlich.
„Problematischer ist es, wenn eine Person häufiger ohne konkreten Anlass Andeutungen macht.“ Das müsse man in der konkreten Situation abklären oder mit der Person, die das äußere. Wenn davon die Rede sei, mit bestimmten Schusswaffen zu agieren, könne man auch die Polizei einschalten, so die Wissenschaftlerin.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55871859-kriminologin-sieht-grosse-veraenderungen-seit-amoklauf-von-erfurt-003.htm
SOCIALMEDIA – Twitter-Übernahme: Free Speech ohne Limits – Amnesty International fordert bereits Schutz der User – Einige Stars kehren Plattform den Rücken – Zunahme von Hass-, Beleidigungs- und Schmäh-Postings? – Nach der Übernahme durch Elon Musk droht Twitter eine unsichere Zukunft – „Free Speech Absolutist“ – Trump kommt nicht wieder – 26.4.2022
San Francisco (pte021/26.04.2022/11:30) – Tesla-Chef Elon Musk hat Twitter mit dem Versprechen für 44 Mrd. Dollar gekauft, die Zensur auf der Plattform zu verringern. Damit stellt sich die Frage, was dieser Ansatz für den digitalen zentralen Ort der Meinungsäußerung und -bildung bedeutet. Menschenrechtsgruppen haben Bedenken dahingehend geäußert, dass das Fehlen einer Zurückhaltung Hassrede Vorschub leisten könnte. Viele User fragen sich auch, ob viele gesperrte Accounts, allen voran jener von Ex-US-Präsident Donald Trump, wieder aktiv werden.
*** „Free Speech Absolutist“
Nachdem der Deal bekannt gegeben wurde, haben Menschenrechtsgruppen sich nicht nur über Hassreden auf Twitter besorgt gezeigt, sondern auch über die Macht, die Musk durch den Kauf bekommt. Der Milliardär und Unternehmer beschreibt sich selbst als großer Verfechter der freien Rede und daher als „Free Speech Absolutist“. Er hat die Richtlinien zur Moderierung der Inhalte lautstark kritisiert und argumentiert, dass Twitter ein echtes Forum der freien Rede sein muss. Für Musk ist die freie Rede, wie er nach Abschluss des Deals mitgeteilt hat, die Grundlage einer funktionierenden Demokratie (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20220415006 ).
Amnesty International http://amnesty.org hat bereits Bedenken auf Twitter geäußert. „Alle Schritte, die Twitter unternehmen könnte, um die Durchsetzung der Richtlinien und Mechanismen auszuhöhlen, die darauf ausgerichtet sind, die User zu schützen, sind ein Anlass zur Besorgnis.“ Das Letzte, was gebraucht werde, sei ein Mikroblogging-Service, der vorsätzlich gewalttätige und beleidigende Worte gegen Nutzer übersieht. Dabei gehe es vor allem um jene, die überproportional betroffen seien – also vor allem Frauen, nicht-binäre Menschen und andere Minderheiten. Twitter hat bisher nicht auf eine Anfrage der „BBC“ zu diesem Thema reagiert.
*** Trump kommt nicht wieder
Trumps Account wurde 2021 im Umfeld des Sturms auf das Kapitol in Washington auf Dauer gesperrt. Aber auch bei einer Aufhebung der Sperre wolle er nicht zu Twitter zurückkehren. Er bleibe laut „Fox News“ bei seiner eigenen Plattform „Truth Social“. Für ihn sei Musk jedoch ein „guter Mann“, der die Plattform verbessern werde. Auch Trump hat nicht auf eine Anfrage der „BBC“ zu diesem Thema reagiert. Ming-Chi Kuo von TF International Securities äußert hingegen die Vermutung, dass Trump seine Meinung ändern könnte, wenn er 2024 für die US-Präsidentenwahl antritt.
Musk selbst hofft, dass auch seine größten Kritiker bei Twitter bleiben werden, das sei das, was freie Meinungsäußerung ausmache. Manche User drohen bereits damit, ihre Accounts aufzugeben und wieder andere sind bereits weg. Die britische Schauspielerin Jameela Jamil erwartet, dass Twitter zu einem noch gesetzloseren, hasserfüllteren, fremdenfeindlicheren, bigotteren und frauenfeinlicheren Ort wird. Ihren Followern, rund eine Mio. User, hat Jamil erklärt, dass das ihr letzter Tweet gewesen sei. Die Forscherin Caroline Orr Bueno von der University of Maryland mit mehr als 450.000 Followern will hingegen bei Twitter bleiben. Es sei klar, dass wenn alle anständigen Menschen gehen, es viel rascher schlimm werde. Dan Ives von Wedbush Securities erwartet, dass die meisten User zuerst einmal abwarten werden und schauen, was passiert.
https://www.pressetext.com/news/20220426021
DATENSCHUTZ – Datenschützer warnen vor „Big Tech“-Dominanz an Schulen – 26.4.2022
Die Datenschutz-NGO „epicenter.works“ warnt vor dem Abfließen von Schülerdaten in die USA durch den großflächigen Einsatz von Produkten und Diensten der „Big Tech“-Anbieter Microsoft und Google bzw. von US-Clouddiensten an Schulen. „Größter Tabubruch“ sei dabei die zwangsweise Nutzung der Betriebssysteme von Microsoft oder Google auf jenen Endgeräten, die den Schülern günstig zur Verfügung gestellt werden, heißt es in einer Artikelserie. Auch Lehrer hätten auf diese Zugriff. …
https://science.apa.at/power-search/5347886560666546374
BILDUNG – Österreich: Datenschützer warnen vor „Big Tech“ an Schulen – Datenweitergabe an US-Regierung – Abhängigkeit von Microsoft – Fernzugriff auf Geräte – 26.4.2022
Mit dem Forcieren digitaler Bildung an den Schulen werden Produkte und Dienste der „Big Tech“-Anbieter Microsoft und Google zunehmend wichtiger. Dadurch fließen auch immer mehr Schülerdaten in die USA, warnen nun Datenschützer.
„Größter Tabubruch“ sei dabei die zwangsweise Nutzung der Betriebssysteme von Microsoft oder Google auf jenen Endgeräten, die den Schülerinnen und Schülern günstig zur Verfügung gestellt werden, heißt es in einer Artikelserie der Datenschutz-NGO epicenter.works. Auch Lehrer und Lehrerinnen hätten auf diese Zugriff.
*** Datenweitergabe an US-Regierung
Grundsätzlich begrüßt die NGO die zuletzt getroffenen Maßnahmen im Bildungsbereich wie die Umwandlung der Verbindlichen Übung „Digitale Grundbildung“ in ein eigenes Pflichtfach ab dem kommenden Schuljahr sowie die Ausgabe günstiger digitaler Endgeräte an Schüler bzw. Lehrkräfte. Dabei habe man aber datenschutzrelevante Fehler gemacht.
Dazu zählt die Organisation etwa die immer stärkere Nutzung sogenannter „proprietärer“ Software. Firmen wie Microsoft würden etwa offen zugeben, bestimmte Daten an die US-Regierung zu übergeben. Darüber hinaus sichere der US-Cloud Act amerikanischen Behörden den Zugriff auf Daten, auch wenn diese auf Servern im Ausland gespeichert sind. Dies betreffe weltweit alle Unternehmen, die zumindest eine Niederlassung in den USA haben. Neben der Weitergabe an Geheimdienste könnten die Daten auch für Werbezwecke genutzt werden.
*** Abhängigkeit von Microsoft
Zwar versuche das Bildungsministerium den Einsatz privater Clouddiensteanbieter mit einer Abgrenzung der Bereiche Pädagogik und Verwaltung zu rechtfertigen. In der Praxis würden jedoch „schon längst Microsoft und Google für Datenübertragungen zu Inhalten wie Noten, Verhalten und familiären Problemen von Schüler*innen benutzt“.
Gleichzeitig zwinge man Schulen mehr oder weniger, Produkte von Microsoft zu nutzen. „Ein Schulbetrieb ohne Microsoft ist an österreichischen Schulen in der Praxis kaum noch möglich“, betont man bei epicenter.works. Bei der Korrektur der Zentralmatura müsse von den Lehrern etwa für das Eintragen der Punkteanzahl und der Noten de facto das Microsoft-Programm Excel verwendet werden.
*** Fernzugriff auf Geräte
Als problematisch sieht die NGO auch den Umstand an, dass Lehrkräfte Zugriff auf die seit dem heurigen Schuljahr ausgegebenen digitalen Endgeräte haben. Diese dürfen und sollen von den Schülern auch privat genutzt werden. Auf den Geräten vorinstalliert ist aber die Möglichkeit eines Fernzugriffs.
Die IKT-Verordnung erlaube neben der Installation von Device Management Software auch die Möglichkeit einer „Classroom Management Software“ auf den Schülergeräten, monieren die Datenschützer. Damit können Lehrkräfte etwa Software sperren oder den Bildschirm der Schüler einsehen. Diese Anwendung sei bisher nur auf Schulgeräten etwa im EDV-Saal eingesetzt worden, der Einsatz auf Privatgeräten der Schüler wäre illegal.
Die Fixierung auf Produkte wie Microsoft Teams oder Google Classroom führt laut epcienter.works wiederum dazu, dass zu wenig Geld für Open Source-Plattformen und Softwareangebote. Diese hätten den Vorteil, dass sie in Österreich gehostet und weiterentwickelt werden. red, science.ORF.at/Agenturen
https://science.orf.at/stories/3212767
Mehr zu dem Thema
Digitale Bildung: Musterschüler Schweden
https://science.orf.at/stories/3212395
Digitalisierung der Schulen wird verstärkt
https://orf.at/stories/3257331/
Schleichende Privatisierung der Schulen
https://science.orf.at/stories/3210981/
BILDUNG – Österreich: Arbeiterkammer gegen eigenes Fach „Wirtschaft“ an Schulen – 26.4.2022
Das neu gegründete „Netzwerk für eine zukunftsfähige Wirtschaftsbildung“ kritisiert Forderungen nach einem eigenen Fach für Wirtschaftsbildung an Schulen. Vor allem die ERSTE Bank und eine Stiftung der Bank Austria würden für ein eigenes Fach lobbyieren. Wie man mit Kindern über wirtschaftliche Fragen sprechen soll, sei eine der zentralen Fragen der Zukunft, sagte Martin Schenk von der Armutskonferenz bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Auch die AK ist Teil des Netzwerks.
*** Ab Herbst 2023 erneuerter Lehrplan in Georgraphie und Wirtschaftskunde
Das Netzwerk fordert eine zukunftsfähige Wirtschaftsbildung. Dazu gehöre volkswirtschaftliche Bildung, Konsumentenschutz, ökonomische Alphabetisierung und die Fähigkeit, wirtschaftliches Handeln in soziale, politische und ökologische Kontexte einbetten zu können. Eine Trennung des Faches „Geografie und Wirtschaftskunde“ biete die Gefahr, nur die Interessen der Banken zu vertreten, und „unser Sozialsystem zu kritisieren und private Vorsorgeprodukte zu propagieren“, so Ilkim Erdost, Bereichsleiterin für Bildung bei der Arbeiterkammer. Private Großunternehmen würden immer mehr in die „schulische Sphäre“ drängen, mit Unterrichtsmaterialien und außerschulischen Angeboten.
*** Fächerübergreifender Unterricht statt eigenem Fach
Statt eines eigenen Faches müssten die 50-Minuten-Einheiten aufgehoben werden und mehr fächerübergreifender Unterricht stattfinden. „Es braucht gut informierte, kritische Konsumenten und Konsumentinnen, die eine breite Wirtschaftsbildung haben und über Risiko, ungleiches Wissen und die umverteilende Wirkung von Kapitalmärkten Bescheid wissen“, betonte Erdost. Denn „unsere Kinder sollen nicht einzig ihre Ellbogen trainieren“.
Reinhold Hedtke, Soziologe der Universität Bielefeld, kritisierte ein eigenes Fach Wirtschaft auf Grund der Erfahrungen in Deutschland. In Baden-Württemberg habe es einige Studien gegeben, die nach der Einführung eines separaten Faches keine signifikanten Unterschiede bei der Wirtschaftskompetenz gesehen hätten. Ein eigenes Fach würde vor allem die ohnehin schon benachteiligten Schüler und Schülerinnen noch mehr benachteiligen, so Hedtke.
Der erneuerte Lehrplan in Georgraphie und Wirtschaftskunde, nach dem ab Herbst 2023 unterrichtet werden soll, sei „die Grundlage für eine zukunftsorientierte und nachhaltige wirtschaftliche Bildung“, sagte Christian Fridrich, Vorsitzender der bundesweiten Fachgruppe Geografische und Sozioökonomische Bildung und des Vereins für geografische und wirtschaftliche Bildung. Hauptaspekt des neuen Lehrplans sei die „massive“ Ausweitung der wirtschaftlichen Bildung. „Junge Menschen müssen Orientierungs-, Urteils- und Handlungskompetenzen entwickeln. Diese müssen es ihnen ermöglichen als mündige Bürgerinnen und Bürger die gesellschaftlichen, ökologischen, ökonomischen und technologischen Herausforderungen verantwortungsbewusst mitzugestalten.“sagte Fridrich.
Als Folge einer OECD-Studie hat die Regierung im September 2021 eine Finanzbildungsstrategie vorgelegt. Diese würde zwar Probleme wie Altersarmut, Klimawandel, Verarmung oder Überschuldung anerkennen, jedoch keine Lösungsmöglichkeiten bieten, kritisierte Teresa Gäckle von der globalisierungskritischen NGO ATTAC. Teil einer guten Wirtschaftsbildung sei auch, Zusammenhänge sehen und Kontexte herstellen zu können, so Martin Schenk. Dazu gehöre auch, soziale und ökonomische Probleme nicht zu individualisieren. Viel zu oft würden Probleme wie etwa Altersarmut von Frauen als persönliches Verschulden anstatt als strukturelles Problem dargestellt.
https://science.apa.at/power-search/15985526256831126104
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INTERNATIONAL – UN-Vollversammlung beschließt Resolution gegen Veto-Gebrauch 26.4.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat einvernehmlich eine Resolution verabschiedet, die dem Gebrauch des Vetos durch die ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat entgegenwirken soll. Der von Liechtenstein eingebrachte und von Deutschland sowie einer Reihe weiterer Länder unterstützte Beschluss verlangt bei jedem Einsatz eines Vetos im 15-köpfigen Sicherheitsrat eine Sitzung der Vollversammlung innerhalb von zehn Tagen. In dem Gremium mit allen Vertretern der 193 Länder müssten sich der Staat oder die Staaten, die von ihrem Vetorecht Gebrauch gemacht haben, dann erklären.
Die Resolution soll weiteren Druck auf die Vetomächte ausüben, von ihrem Privileg zur Blockade jeglicher völkerrechtlich bindender Entscheidungen des mächtigsten UN-Gremiums Abstand zu nehmen. Die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich, die als mächtigste Staaten aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgingen, erhielten im Zuge eines Kompromisses bei der Gründung der Vereinten Nationen das Vetorecht.
Seit 1946 machten vor allem Russland und die Vereinigten Staaten mit zusammen über 200 Vetos von diesem Recht Gebrauch. China nutzte es in den vergangenen Jahren immer häufiger, wenn auch insgesamt gesehen deutlich seltener. Großbritannien und Frankreich legten zuletzt 1989 ein Veto ein. Deutschland, Brasilien, Indien und Japan sehen das gegenwärtige globale Machtverhältnis nicht im Sicherheitsrat reflektiert und versuchen seit Jahren, ihn zu reformieren.
Zuletzt war der Druck für eine Reform des UN-Sicherheitsrates angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gestiegen. Als ständiges Mitglied des Rates hatte Aggressor Russland alle Maßnahmen zur Beruhigung des Konflikts blockiert. Rufe nach Sanktionen oder gar einem Ausschluss Moskaus aus dem Sicherheitsrat wurden lauter. Dies ist laut UN-Charta allerdings praktisch unmöglich, weil Russland auch gegen die Beschneidung der eigenen Rechte ein Veto einlegen könnte.
Der Beschluss der Vollversammlung vom Dienstag wurde nicht aktiv von Russland bekämpft und von den Vereinigten Staaten sogar unterstützt. Die neuen Maßnahmen zur Rechtfertigung vor allen Mitgliedsstaaten mögen zwar unangenehm für die Vetomächte sein, ihre Macht wird dabei aber nicht beschnitten./scb/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55873890-un-vollversammlung-beschliesst-resolution-gegen-veto-gebrauch-016.htm
BÖRSEN – Ölpreise legen zu – Berichte über russisches Gasembargo gegen Polen – Brent steigt um 2,87 auf 105,22, WTI um 3,11 auf 101,63 USD je Fass – 26.4.2022
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Dienstag nach zeitweisen Verlusten gestiegen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 105,22 US-Dollar. Das waren 2,87 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 3,11 Dollar auf 101,63 Dollar zu.
Für Verunsicherung sorgten Meldungen aus Polen. Russland hat laut dem Nachrichtenportal „Onet“ die Gas-Lieferungen an Polen eingestellt. „Onet“ berief sich auf Regierungskreise. Offiziell bestätigt wurde die Meldung bisher nicht. Polen will Erdgas nicht wie von Russland gefordert in Rubel bezahlen. Der europäische Erdgaspreis TTF stieg zeitweise um bis zu 17 Prozent. Zuletzt lag er noch 6 Prozent im Plus.
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete unterdessen ein Ölembargo gegen Russland als „handhabbar“. Deutschland sei einer Unabhängigkeit von russischen Ölimporten „sehr, sehr nahe gekommen“, sagte der Grünen-Politiker. Ob und wann es zu einem Embargo kommt, sagte er aber nicht.
Zuletzt waren die Ölpreise noch unter Druck geraten. Die harte Corona-Politik Chinas hat an den Märkten Nachfragesorgen ausgelöst. So waren am Montag beide Rohölsorten zeitweise unter 100 Dollar gefallen. China reagiert mit strengen Maßnahmen auf Virus-Ausbrüche. Die Wirtschaftsmetropole Shanghai ist seit über drei Wochen in einem harten Lockdown. Jetzt werden auch Massentests in der Hauptstadt Peking durchgeführt. In einem Stadtteil der chinesischen Hauptstadt gelten bereits Ausgangsbeschränkungen.
„Ein flächendeckender Lockdown wie in Shanghai wird damit auch in Peking immer wahrscheinlicher“, kommentierte Carsten Fritsch, Rohölexperte bei der Commerzbank. China ist einer der größten Ölverbraucher der Welt. Der strikte Corona-Kurs der politischen Führung sorgt für Befürchtungen, dass die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stärker in Mitleidenschaft gezogen wird. Das hätte auch Folgen für die Weltwirtschaft./jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55875085-oelpreise-legen-zu-berichte-ueber-russisches-gasembargo-gegen-polen-016.htm
BÖRSEN – US-Anleihen mit Gewinnen – Rendite für zehnjährige Staatspapiere fällt im Gegenzug auf 2,78 [Vortag: 2,81] Prozent – Weiter Flucht in sicheren Rentenhafen – 26.4.2022, 21:11
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Dienstag zugelegt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,35 Prozent auf 120,03 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 2,78 Prozent. Vor einer Woche war sie mit knapp drei Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 2018 geklettert.
Marktteilnehmer begründeten die erhöhte Nachfrage nach als sicher geltenden Wertpapieren mit den schwach erwarteten Aktienmärkten in den USA. Dort stehen vor allem neue Unternehmenszahlen im Blick./bgf/edh/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55875804-us-anleihen-mit-gewinnen-016.htm
BÖRSEN – Aktien New York Schluss: Anleger ziehen Reißleine vor Tech-Zahlen – Tech-Ausverkauf – 26.4.2022, 22:35
NEW YORK (dpa-AFX) – Angeführt von sehr schwachen Technologiewerten sind die US-Aktienmärkte am Dienstag deutlich ins Minus abgerutscht. Begründet wurde der erneute Ausverkauf unter anderem mit der Nervosität der Anleger vor den nach Börsenschluss zur Veröffentlichung anstehenden Quartalszahlen einiger der weltgrößten Technologiekonzerne. Belastet hätten zudem anhaltende Inflationsängste, die rigide Covid-19-Politik in China und der andauernde Krieg in der Ukraine.
Der Leitindex Dow Jones Industrial beschleunigte seine Talfahrt kurz vor Handelsschluss nochmal und schloss mit einem Minus von 2,38 Prozent bei 33 240,18 Punkten. das war der tiefste Stand seit Mitte März. Der marktbreite S&P 500 verlor 2,81 Prozent auf 4175,20 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte auf den niedrigsten Stand seit Mai 2021 ab und büßte letztlich 3,87 Prozent auf 13 009,71 Punkte ein./edh/he © 2022 dpa-AFX
&&& dpa-AFX: Angeführt von sehr schwachen Technologiewerten haben die US-Aktienmärkte am Dienstag merklich nachgegeben. Begründet wurde der erneute Ausverkauf mit zunehmenden Inflationsängsten, der rigiden Covid-19-Politik in China und dem andauernden Krieg in der Ukraine. Unterdessen hat die Berichtssaison der Unternehmen Fahrt aufgenommen. Auf die Bekanntgabe neuer US-Wirtschaftsdaten reagierten die Indizes nur wenig. In den USA kletterten die Aufträge für langlebige Güter im März weniger als erwartet. Die Stimmung der US-Verbraucher trübte sich im April stärker als befürchtet ein. Die Verkäufe neuer Häuser fielen deutlich stärker als prognostiziert und die Häuserpreise stiegen im Rekordtempo. …
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BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kursgewinne – Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen sikt weiter auf 0,80 [Vortag: 0.85] Prozent – Chinesische Corona-Politik verunsichert – 26.4.2022, 18:47
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag zugelegt. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,52 Prozent auf 155,37 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 0,80 Prozent. In der vergangenen Woche war sie mit 0,97 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte 2015 gestiegen.
Marktteilnehmer sprachen von anhaltender Vorsicht unter den Anlegern. So gerieten im Gegenzug die Aktienmärkte unter Druck. Für Zurückhaltung sorgt seit einigen Tagen vor allem die strikte Corona-Politik Chinas. Die Regierung reagiert mit strengen Maßnahmen auf regionale Virus-Ausbrüche. Die Wirtschaftsmetropole Shanghai ist bereits seit über drei Wochen in einem harten Lockdown. Jetzt werden auch Massentests in der Hauptstadt Peking durchgeführt. Ein flächendeckender Lockdown auch in Peking wird so wahrscheinlicher. Dies könnte Lieferengpässe weiter verschärfen und so die Inflation nach oben treiben.
Zudem hat sich das Verbrauchertrauen in den USA im April überraschend eingetrübt. Am Immobilienmarkt zogen zwar die Hauspreise im Februar erneut mit hohem Tempo an. Angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Hypothekenzinsen erwarten Experten hier eine baldige Trendwende. So sind die Verkäufe neuer Häuser im März bereits merklich gesunken./jsl/jha/
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BÖRSEN – Aktien Frankfurt Schluss: Dax-Erholung scheitert an Gegenwind aus USA – 26.4.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Negative Impulse aus den Vereinigten Staaten haben den Erholungsversuch des Dax am Dienstag scheitern lassen. Der deutsche Leitindex drehte im Sog der schwachen US-Börsen ins Minus und schloss 1,20 Prozent tiefer bei 13 756,40 Punkten – es war zudem der dritte Verlusttag in Folge. Für den MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen ging es am Ende um 1,70 Prozent auf 29 726,89 Zähler bergab.
In New York drückte die Sorge vor einer nachlassenden weltweiten Wachstumsdynamik auf die Stimmung. Daran konnten auch aktuelle, eher gut ausgefallene heimische Konjunkturdaten nichts ändern. Auch angesichts der anstehenden Quartalsberichte großer Tech-Konzerne überwog bei den Anlegern die Vorsicht, die sich vor allem im zuletzt knapp dreiprozentigen Kursrutsch des technologielastigen Nasdaq 100 widerspiegelte – dessen Vortagserholung nannte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets „eine klassische Bullenfalle“. Der amerikanische Leitindex Dow Jones Industrial gab nur halb so stark nach.
Nach dem heutigen US-Börsenschluss stehen die Zahlen von Microsoft und Google -Mutter Alphabet auf der Agenda. Allein der kombinierte Marktwert dieser beiden Unternehmen entspreche etwas mehr als zehn Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des marktbreiten S&P 500 , sagte Experte Oldenburger – „groß genug also, um auch den Gesamtmarkt nach oben oder unten zu treiben“. Im weiteren Wochenverlauf legen unter anderem noch die Facebook-Mutter Meta , Apple und Amazon Zahlen vor./gl/he © 2022 dpa-AFX
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BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Schwach – BAWAG und Mayr-Melnhof nach Zahlen unter Druck – 26.4.2022, 18:47
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Dienstag im Späthandel ins Minus gedreht und mit Verlusten geschlossen. Der ATX beendete den Tag mit einem Abschlag von 1,02 Prozent bei 3194,05 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 1,02 Prozent auf 1610,36 Punkte. Auch an anderen Börsen ging es nach einer anfänglichen Erholung letztlich nach unten. Belastet wurden die Börsen von der schwachen Stimmung an der Wall Street.
In New York drückte die Sorge vor einer nachlassenden weltweiten Wachstumsdynamik auf die Stimmung. Daran konnten auch aktuelle, eher gut ausgefallene heimische Konjunkturdaten nichts ändern. Auch angesichts der anstehenden Quartalsberichte großer Tech-Konzerne überwog bei den Anlegern die Vorsicht.
Für Impulse sorgte am Dienstag auch die Ergebnisberichtssaison in Wien. So legten die Aktien der Bawag und von Mayr-Melnhof nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen zunächst zu, fielen im Späthandel aber auch ins Minus zurück.
BAWAG beendeten den Tag mit einem Minus von 1,1 Prozent. Die Bank hat für das erste Quartal einen um die Hälfte auf 111 Millionen Euro gesteigerten Nettogewinn gemeldet. Nach Einschätzung der Erste-Analysten lagen die Zahlen leicht über den Erwartungen, brachten aber keine wesentlichen Überraschungen.
Mayr-Melnhof verloren trotz gut aufgenommener Zahlen 1,8 Prozent. Die Quartalszahlen waren laut den Erste-Analysten besser als erwartet ausgefallen. Positiv werten sie die erfolgreiche Umsetzung von Preiserhöhungen.
Stark unter Druck kamen im Späthandel Aktien der Raiffeisen Bank International und verloren 3,86 Prozent. Die größten Verlierer waren Porr mit einem Abschlag von 5,19 Prozent. Der Baukonzern wird am Donnerstag seine Jahreszahlen präsentieren. Gegen den Trend gesucht waren Schoeller-Bleckmann und fanden sich mit einem Plus von 3,96 Prozent an der Spitze./mik/spo/APA/jha © 2022 dpa-AFX
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FINANCIAL STABILITY BOARD – FSB: Schwellenländer müssen Probleme der Fremdwährungsschulden angehen – Starke Mittelabflüsse: Schuldenaufnahme in Fremdwährungen bereitet Sorgen – Seit Pandemiausbruch März 2020 stürzte Wert der Assets von Schwellenländer ab – Verfall von Landeswährungen – Anfälligkeit verringern: vier Vorschläge – 26.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Schwellenländer müssen nach Aussage des Financial Stability Board (FSB) dafür sorgen, dass die Probleme durch eine hohe Schuldenaufnahme in Fremdwährung begrenzt werden. In einem Bericht weist der FSB darauf hin, diese Länder in den vergangenen Jahren von global reichlich vorhandener Liquidität, der Jagd nach Rendite und niedrigen Zinsen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften profitiert hätten. Dabei hätten auch zunehmend „Schattenbanken“ (Non-bank financial institutions – NBFIs) eine Rolle gespielt.
Der Schock der Corona-Pandemie aber ließ im März 2020 den Wert von Assets von Schwellenländern abstürzen und die Mittelabzüge überstiegen laut FSB das während des sogenannten Taper Tantrums 2013 gemessene Volumen. Zudem kam es zu einer starken Abwertung der Landeswährungen.
Der Bericht schlägt eine Reihe politischer Maßnahmen vor, die darauf abzielen, die Anfälligkeit der Schwellenländer gegenüber externer Finanzierung und Finanzierung durch NBFIs zu verringern:
1. Begrenzung des Aufbaus von Fremdwährungs-Mismatches bei Unternehmen
2. Weiterentwicklung der Märkte für Fremdwährungsabsicherungen (Hedging) auf nationaler und regionaler Ebene zur Steuerung von Währungsrisiken
3. Vertiefung der Märkte für Schuldtitel in Landeswährung und Förderung einer breiteren Basis inländischer Anleger
4. Beseitigung der Schwachstellen bei NBFIs, einschließlich derjenigen, die mit Liquiditäts-Mismatches bei offenen Fonds zusammenhängen
Der FSB rät den Behörden außerdem, Datenlücken zu schließen, um die Risikoüberwachung zu erleichtern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55867537-fsb-schwellenlaender-muessen-probleme-der-fremdwaehrungsschulden-angehen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Kazaks: EZB kann Zinsen 2022 zwei bis drei Mal erhöhen – 26.4.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre Zinsen nach Aussage des lettischen EZB-Ratsmitglieds Martins Kazaks in diesem Jahr bis zu drei Mal erhöhen. „Eine Zinserhöhung im Juli ist möglich und vernünftig“, sagte Kazaks der Nachrichtenagentur Reuters und fügte hinzu. „Die Märkte rechnen mit zwei oder drei Zinsschritten von 25 Basispunkten bis zum Jahresende. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, das ist eine durchaus vernünftige Einschätzung“.
Kazaks sagte, dass die EZB im Rahmen der Normalisierung die Zinssätze schließlich auf den neutralen Zinssatz anheben sollte, bei dem das Wachstum weder stimuliert noch gebremst wird. Kazaks wies darauf hin, dass dieser Satz Schätzungen zufolge zwischen 1 und 1,5 Prozent liege. Der Hauptrefinanzierungssatz der EZB liegt bei 0 Prozent und der Bankeinlagensatz bei minus 0,5 Prozent.
Kazaks fügte hinzu, dass die EZB die Zinssätze zunächst um 25 Basispunkte anheben sollte, diese Größenordnung aber nicht in Stein gemeißelt sei. Es gebe auch keinen besonderen Grund, warum die EZB aufhören sollte, sobald sie wieder bei null angekommen ist, auch wenn dies eine psychologische Schwelle sei.
Der EZB-Rat entscheidet am 9.Juni darüber, wann die Nettoanleihekäufe beendet werden sollen. Er hatte im März signalisiert, dass das Ende Juni der Fall sein könnte. Eine Zinserhöhung könnte dann „einige Zeit später“ erfolgen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55867863-kazaks-ezb-kann-zinsen-2022-zwei-bis-drei-mal-erhoehen-015.htm
USA – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 26.4.2022, 23:43
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 4,8 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 4,5 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 3,9 Millionen Barrel nach plus 2,9 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 0,6 Millionen und bei Benzin ein Plus von 0,1 Millionen Barrel.
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USA – US-Aufträge für langlebige Güter steigen im März wie erwartet – 26.4.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im März gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, erhöhten sich die Orders gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg genau in dieser Höhe gerechnet. Der Rückgang im Vormonat wurde auf 1,7 (vorläufig: minus 2,1) Prozent nach oben revidiert.
Für den Ordereingang ohne den Transportbereich wurde ein Plus von 1,1 Prozent gemeldet. Bei den Auftragseingängen außerhalb des Rüstungsbereichs ergab sich eine Zunahme um 1,2 Prozent.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, kletterten um 1,0 Prozent.
In die Kategorie langlebige Wirtschaftsgüter fallen Produkte, die eine Lebensdauer von mindestens drei Jahren haben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55872240-us-auftraege-fuer-langlebige-gueter-steigen-im-maerz-015.htm
USA – USA: Aufträge für langlebige Güter steigen weniger als erwartet – 26.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im März weniger als erwartet gestiegen. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet. Bei langlebigen Gütern handelt es sich um industriell gefertigte Waren wie Maschinen. Im Februar waren sie noch um revidierte 1,7 Prozent (zunächst: -2,1 Prozent) gefallen.
Ohne den Transportsektor, zu dem etwa Flugzeuge zählen, stiegen die Aufträge auf Monatssicht um 1,1 Prozent. Hier war ein Plus von 0,6 Prozent erwartet worden. Die Aufträge für Transportgüter stiegen um 0,2 Prozent. Die Bestellungen in dieser Branche schwanken üblicherweise stärker.
Die Aufträge für Kapitalgüter abseits des Militärbereichs und ohne Flugzeuge legten um 1,0 Prozent zu. Hier war nur ein halb so starker Anstieg erwartet worden. Diese Zahl gilt als Indikator für die Investitionsneigung der Unternehmen./jsl/la/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55872125-usa-auftraege-fuer-langlebige-gueter-steigen-weniger-als-erwartet-016.htm
USA – USA: Hauspreise steigen stärker als erwartet – Case-Shiller-Index – Anstieg um 20,4 Prozent auf Jahres-, um 2,4 Prozent auf Monatssicht – 26.4.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Die US-Hauspreise sind im Februar noch stärker als erwartet gestiegen. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,2 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 19,2 Prozent gerechnet.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Hauspreise im Februar um 2,4 Prozent. Hier war lediglich ein Zuwachs von 1,5 Prozent erwartet worden.
S&P-Direktor Craig Lazzara rechnet jedoch nicht mit einer Fortsetzung der starken Entwicklung: „Die Wiederbelebung der Wirtschaftstätigkeit nach Corona hat die Inflation angeheizt, und die US-Notenbank hat als Reaktion darauf begonnen, die Zinsen zu erhöhen.“ Möglicherweise würden sich schon bald die steigenden Hypothekenzinsen auf die Immobilienpreise auswirken./jsl/la/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55872712-usa-hauspreise-steigen-staerker-als-erwartet-case-shiller-index-016.htm
USA – USA: Häuserpreise ziehen in Rekordtempo an – FHFA – Anstieg um 19,4 Prozent auf Jahres-, um 1,5 Prozent auf Monatssicht – 26.4.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – In den USA sind die Häuserpreise im Februar in Rekordtempo angestiegen. Im Vergleich zum Vormonat zogen sie um 2,1 Prozent an, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Dies ist laut FHFA der stärkste bislang gemessene Anstieg.
Volkswirte hatten im Durchschnitt nur mit einem Plus von 1,5 Prozent nach 1,6 Prozent im Januar gerechnet. Im Februar 2021 waren die Häuserpreise noch lediglich um 1,1 Prozent gestiegen.
Im Jahresvergleich schnellten die Häuserpreise im Februar erneut deutlich in die Höhe. Die Rate betrug 19,4 Prozent. Die Nachfrage nach Immobilien ist weiter hoch. Ein Grund sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die den Bedarf an Wohnraum etwa aufgrund von Heimarbeit in die Höhe getrieben hat. Laut FHFA werden die Häuserpreise zudem weiterhin unter anderem durch Lieferengpässe bei Baumaterial getrieben.
Der jüngste Anstieg der Hypothekenzinsen hat dem Immobilienmarkt damit offenbar noch nicht geschadet. Diese haben zuletzt angezogen, da die US-Notenbank Fed angesichts der hohen Inflation die Zinswende eingeleitet hat.
Die FHFA ist die Aufsichtsbehörde für die in der Finanzkrise verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Bei der Index-Berechnung werden die Verkaufspreise von Häusern verwendet, deren Hypotheken von den Agenturen gekauft oder garantiert worden sind./la/jsl/he
USA – USA: Neubauverkäufe fallen deutlich stärker als erwartet – Rückgang um 8,6 Prozent im Monatsvergleich – 26.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser deutlich stärker als erwartet gefallen. Im März seien die Verkaufszahlen im Monatsvergleich um 8,6 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Rückgang um 0,6 Prozent erwartet. Im Februar waren sie noch um revidierte 1,2 (zunächst 2,0 Prozent) gefallen.
Auf das Jahr hochgerechnet wurden im März 763 000 neue Häuser verkauft. Erwartet wurde ein Wert von 768 000. Im Vormonat wurden annualisiert 835 000 Häuser verkauft./jsl/la/he
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USA – DJ Stimmung der US-Verbraucher im April unerwartet eingetrübt – Verbraucherstimmung sei trotz des leichten Rückgangs immer noch gut – Erwartungen verbessert – 26.4.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im April abgeschwächt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 107,3. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 108,5 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 107,6 von zunächst 107,2 nach oben revidiert.
Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 152,6 (Vormonat: 153,8), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 77,2 (76,7). Die Verbraucherstimmung sei trotz des leichten Rückgangs immer noch gut, erklärte die Herausgeberin der Umfrage, Lynn Franco. Wegen der höheren Zinsen würden die Einkaufspläne der Verbraucher etwas schwächer.
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Im Rahmen der Umfrage des Conference Board wurden insgesamt 5.000 Haushalte befragt.
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CHINA – DEUTSCHLAND – Deutsche China-Experten sehen vorerst kein Ende der Lockdowns – „schlimmste Krise in mehr als 20 Jahren“ – Schlechte Versorgung mit Nahrung und medizinischen Dienstleistungen vor Ort: 30 Prozent der Mitarbeiter wollen vorzeitig aus dem Vertrag – Schanghai-Lockdown könnte Chinas BIP um bis zu 1 Prozent mindern – 26.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT/SCHANGHAI (Dow Jones)–Vertreter von in China tätigen deutschen Verbänden und Unternehmen rechnen damit, dass die chinesischen Behörden vorerst weiterhin mit Massentests und Lockdowns auf lokale Ausbrüche von Covid-19 reagieren werden. In einer vom Sino-German-Center der Frankfurt School of Finance organisierten Diskussion sagten sie, dass selbst bei einem möglichen Ende des Schanghai-Lockdowns mit vielen weiteren derartigen Maßnahmen zu rechnen sei.
„Es ist die schlimmste Krise in mehr als 20 Jahren, es gibt keine pragmatischen Entscheidungen der chinesischen Behörden“, sagte Christian Sommer, CEO und Chairman German Centre for Industry and Trade Shanghai. Das Virus werde sich voraussichtlich weiter ausbreiten, ein Ende sei nicht in Sicht. Sommer zufolge befinden sich in China derzeit 300 Millionen Menschen im Lockdown.
*** 30 Prozent der Mitarbeiter wollen vorzeitig aus dem Vertrag
Unternehmen haben nach seiner Aussage nicht alleine mit Lieferproblemen, einem Mangel an Containern und Trucks sowie steigenden Preise zu tun. Ein Problem ist Sommer zufolge auch die Versorgung von Mitarbeitern mit Nahrung und medizinischen Dienstleistungen. Über den Zugang von Ärzten oder das Verlassen der Wohnanlagen entscheide deren Management. Das löse große Sorgen aus. 30 Prozent der Mitarbeiter wollten ihren Vertrag vorzeitig auflösen.
Nach Aussage von Maximilian Butek, Executive Director der deutschen Handelskammer in Schanghai, konnten große Unternehmen – auch deutsche – im Lockdown zumindest teilweise weiterarbeiten, weil sie in der Lage waren, Mitarbeiter in den Fabriken unterzubringen und zu beköstigen. Allerdings sei es nicht möglich, die Belegschaften auszutauschen. Butek zufolge hat die Regierung eine Liste von 600 Unternehmen veröffentlicht, die im Rahmen einer vorsichtigen Öffnung bevorzugt behandelt werden.
„Das sind vor allem große Unternehmen aus Schlüsselindustrien, die stark zum Bruttoinlandsprodukt und zum Steueraufkommen beitragen“, sagte er. Das seien aber vor allem oben genannte Unternehmen, die ohnehin durchproduziert hätten, es sei hier wohl vor allem um positive Schlagzeilen gegangen.
*** Schanghai-Lockdown könnte Chinas BIP um bis zu 1 Prozent mindern
Butek schätzt, dass eine Fortsetzung des Lockdown in Schanghai zu einer weiteren Verknappung von Vorleistungsgütern und einer verringerten Produktion führen würde, die das chinesische BIP um 0,5 bis 1 Prozent mindern und die Weltwirtschaft Exportgüter über 140 Milliarden US-Dollar kosten würde. Gleichwohl seien die politischen Kosten des Lockdown aus Sicht der Kommunistischen Partei geringer als der Tod vieler alter Menschen, deren Impfquote deutlich geringer als die der jüngeren sei.
Holger Schober, Manager bei dem chinesischen Unternehmen Hiteco, hofft, dass der Lockdown in Schanghai „nur noch drei bis vier Wochen dauern wird“. „Die spannende Frage ist: Was haben sie (die Behörden) aus der Omikron-Welle gelernt?“, sagte er. Schober verteidigte das Vorgehen der Chinesen, weil ein Ansatz, wie ihn Deutschland fahre, das chinesische Gesundheitssystem überfordern würde.
„Massentest dürften für die nächsten sechs Monate die Strategie gegen neue Massenausbrüche zu sein“, sagte er. In Schanghai habe diese Methode wohl nicht funktioniert, weil nicht alle Menschen zum Test gegangen seien. „Das ist vielleicht auch der Grund, warum die Infektionszahlen nicht zurückgehen.“ Das Gleiche könnte auf Peking zutreffen. Schober hofft auf eine „Normalisierung im Juni oder Juli“. Er sagte: „Seien Sie auf weitere Lockdowns vorbereitet – vielleicht nicht so große wie in Schanghai, aber viele Mikro-Lockdowns.“
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 27.4.2022
https://www.n-tv.de/politik/08-16-Wien-Russisches-Gas-fliesst-uneingeschraenkt–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Russisches Munitionsdepot laut Gouverneur in Brand – Kiew geht von monatelangem Krieg aus *** Polen sieht Gas-Lieferstopp gelassen – Munitionslager laut Gouverneur in Flammen – Ukraine meldet weitere tote Zivilisten – Selenskyjs Berater: Krieg kann bis Ende des Jahres dauern – Selenskyj: Moskaus Ziele gehen weit über Ukraine hinaus – Union will Entlastungspaket für die Wirtschaft * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 27.4.2022, 6:37
Russland macht Ernst: Polen und Bulgarien bekommen kein russisches Gas mehr. In Warschau sieht man dem Lieferstopp recht gelassen entgegen, auch Bulgarien sieht derzeit keine Engpässe. Deutschland soll derweil weiter über Nord Stream 1 versorgt werden. Während die Ukraine weitere tote Zivilisten vermeldet, zerstreut der Berater von Präsident Selenskyj Hoffnungen auf ein schnelles Kriegsende. In einigen Wochen würden sich erstmal die Waffenlieferungen auf den Verlauf auswirken.
*** Polen sieht Gas-Lieferstopp gelassen
Russland hat wie angekündigt Polen den Gas-Hahn zugedreht. Der tatsächliche Gasdurchfluss durch die Jamal-Pipeline von Belarus nach Polen lag um 4.07 Uhr bei null Kilowattstunden, wie Daten des Europäischen Netzes der Fernleitungsnetzbetreiber zeigen. Polens Klimaministerin Anna Moskwa erklärte, die Auswirkungen des Lieferstopps seien gering. Seit den ersten Tagen des Ukraine-Krieges habe Warschau erklärt, dass es für eine vollständige Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen bereit sei. Nach Deutschland fließe weiter Gas über Nord Stream 1, versicherte der Bevollmächtigte der polnischen Regierung für strategische Energieinfrastruktur, Piotr Naimski. „Wir beobachten die Lage genau“, hieß es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Derzeit sei die Versorgungssicherheit in Deutschland weiter gewährleistet.
Auch Bulgarien habe Schritte zur alternativen Gasversorgung unternommen, teilte das Energieministerium in Sofia mit. Vorerst sei keine Begrenzung des Gasverbrauchs notwendig. Man habe seine Verpflichtungen „vollkommen erfüllt“ und alle Zahlungen für russisches Gas „rechtzeitig und strikt“ getätigt, die der laufende Vertrag erfordert, betonte das Ministerium. Ein örtliches Onlineportal hatte berichtet, dass die Gaszahlung für Mai auf die bisher übliche Weise erfolgt sei, und nicht wie von Gazprom gefordert, über zwei neu eröffnete Konten bei der Gazprom-Bank – in Dollar und in Rubel.
Auch Polen will Erdgas nicht wie von Russland gefordert über diese Kontenlösung in Rubel bezahlen. Ende März hatte Kremlchef Wladimir Putin gefordert, dass mit Wirkung zum 1. April westliche Staaten Konten bei der Gazprom-Bank eröffnen müssten, um russische Gaslieferungen zu bezahlen. Andernfalls würden diese für die „unfreundlichen“ Länder eingestellt.
*** Munitionslager laut Gouverneur in Flammen
In der Region Belgorod an der ukrainischen Grenze geriet russischen Behördenvertretern zufolge ein Munitionsdepot in Brand. Dieses befinde sich in der Nähe des Dorfes Staraja Nelidowka, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit, wie die russische Agentur Interfax berichtet. Gladkow sagte demnach weiter, dass keine Wohngebäude oder Häuser zerstört seien und es auch keine Opfer unter der Zivilbevölkerung gebe. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund zwei Monaten gab es mehrmals Berichte von russischen Behördenvertretern über Zwischenfälle und Beschuss von Orten auf russischer Seite.
*** Ukraine meldet weitere tote Zivilisten
Die Ukraine beklagte indes nach neuen russischen Angriffen weitere Tote und Verletzte in mehreren Regionen des Landes. Im Gebiet Donezk im Osten seien bei drei separaten Zwischenfällen drei Zivilisten getötet worden, teilte der Gouverneur der Region mit. Auch der Gouverneuer der Region Charkiw meldet drei weitere Tote und sieben Verletzte durch Beschuss in der Großstadt im Osten des Landes.
*** Selenskyjs Berater: Krieg kann bis Ende des Jahres dauern
Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch geht davon aus, dass sich der Angriffskrieg noch über viele Monate hinzieht. Sollten etwa aktive Kampfhandlungen im Donbass nach der jetzigen Offensive eingestellt werden und dazu übergegangen werden, Positionen einzunehmen, bedeute dies noch lange kein Ende des Krieges, sagte Arestowytsch in einem Youtube-Interview, über das die ukrainische Agentur Unian berichtet. Die von der Ukraine neu erhaltenen Waffen könnten Ende Mai, Anfang Juni „ernsthafte Auswirkungen“ auf das Kampfgeschehen haben. Der Krieg selbst könnte bis Ende des Jahres dauern.
*** Ukraine: Streitkräfte für möglichen Angriff aus Transnistrien bereit
Die ukrainischen Streitkräfte sind laut Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einen möglichen Angriff russischer Truppen aus der moldauischen Separatistenregion Transnistrien vorbereitet. Man kenne die Stärke dieser Truppen und die ukrainischen Streitkräfte hätten keine Angst vor ihnen. In Transnistrien ist ein Kontingent russischer Soldaten stationiert. Das ukrainische Militär hatte am Dienstag vor einer Aktivierung dieser Truppen gewarnt.
*** Selenskyj: Moskaus Ziele gehen weit über Ukraine hinaus
Selenskyj warnt, die Ukraine sei mittelfristig nicht das einzige Opfer des russischen Expansionsdrangs. „Das ultimative Ziel der russischen Führung ist nicht nur die Eroberung der Ukraine, sondern die Zerschlagung des gesamten Zentrums und des Ostens Europas“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Auch ein „globaler Schlag gegen die Demokratie“ gehöre zu dem Ziel.
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*** Union will Entlastungspaket für die Wirtschaft
Die Union forderte die Bundesregierung angesichts der Belastungen auch durch den Ukraine-Krieg zu einem umfassenden Entlastungspaket für die Wirtschaft auf. In einem Bundestagsantrag spricht sich die CDU/CSU-Fraktion unter anderem für ein „Belastungsmoratorium“, steuerliche Entlastungen sowie flexiblere arbeitsrechtliche Regeln aus. Die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft müsse gestärkt werden. Der Antrag soll am Donnerstag im Bundestag beraten werden.
Das wird heute wichtig
* Der Krieg Russlands gegen die Ukraine mit seinen Konsequenzen steht im Mittelpunkt der Bundestagssitzung. Außenministerin Annalena Baerbock stellt sich den Fragen der Abgeordneten. Dabei dürfte es erneut um die Frage gehen, ob und welche schweren Waffen Deutschland der Ukraine zur Verfügung stellt.
* Das Bundeskabinett will zudem wegen der stark gestiegenen Energiepreise ein milliardenschweres Entlastungspaket beschließen.
* Der bulgarische Energieminister Aleksandar Nikolow will sich heute zum Lieferstopp von Erdgas aus Russland äußern.
Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts
https://www.n-tv.de/politik/Russisches-Munitionsdepot-laut-Gouverneur-in-Brand-Kiew-geht-von-monatelangem-Krieg-aus-article23291810.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg:
Streit um Zahlungen in Rubel Moskau stoppt Gas-Exporte nach Polen und Bulgarien
https://www.n-tv.de/politik/Moskau-stoppt-Gas-Exporte-nach-Polen-und-Bulgarien-article23291461.html
Auch ohne große Zugeständnisse Johnson: Putin käme „gesichtswahrend“ heraus
https://www.n-tv.de/politik/Johnson-Putin-kaeme-gesichtswahrend-heraus-article23291737.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 62. Kriegstag im Überblick: Kreml dreht Polen und Bulgarien Gashahn zu – Deutschland liefert Panzer an Kiew *** Russland meldet Erfolge – Kein russisches Gas mehr für Polen und Bulgarien – Deutsche „Gepard“-Panzer für Kiew * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 26.4.2022, 22:18
Kremlchef Putin traf in Moskau UN-Generalsekretär Guterres. Im Osten und im Süden der Ukraine hat die russische Armee nach eigenen Angaben militärische Erfolge errungen. Die gesamte Region Cherson sei mittlerweile unter Kontrolle. Von den ukrainischen Streitkräften kamen im Laufe des Tages anderslautende Angaben. Derweil stoppt Russland seine Gaslieferungen an Polen und Bulgarien. Die Bundesregierung genehmigt die Weitergabe deutscher Panzer an Kiew. Der 62. Kriegstag im Überblick:
*** Russland meldet Erfolge
Das russische Militär hat eigenen Angaben nach die Kontrolle über große Teile der Ost- und Südukraine erlangt. „Die russische Armee hat das gesamte Gebiet Cherson, Teile der Gebiete Charkiw, Saporischja, Mykolajiw sowie bedeutende Teile der Donezker und Luhansker Volksrepublik unter ihre Kontrolle genommen“, erklärte Generaloberst Michail Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium. In den eroberten Gebieten kehre langsam wieder der friedliche Alltag ein, die soziale Infrastruktur werde instand gesetzt und die Aussaat habe begonnen, behauptete Misinzew. Seinen Worten nach blockiert die ukrainische Seite alle humanitären Korridore, die von Russland geöffnet würden.
Über die vollständige Kontrolle des Gebiets Cherson gibt es widersprüchliche Angaben. Am Morgen hatte der ukrainische Militärchef der Region, Oleksandr Wilkul, noch erklärt, die Verteidigungslinie befinde sich innerhalb des Gebiets Cherson und russischen Kräften sei es nicht gelungen, diese zu durchbrechen. Von unabhängiger Seite konnten die Berichte nicht überprüft werden.
Im Raum Slowjansk in der Ostukraine will das russische Militär zudem vier ukrainische Munitionsdepots durch Luftangriffe vernichtet haben. Insgesamt habe die russische Luftwaffe 32 Militärobjekte beschossen, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Artillerie und Raketenstreitkräfte wiederum haben den Angaben aus Moskau zufolge 33 Ziele in der Ukraine getroffen. Darunter seien Truppenansammlungen, Artilleriestellungen und Luftabwehrsysteme und ebenfalls Munitions- und Treibstoffdepots. Insgesamt sprach Konaschenkow von 200 getöteten Soldaten und 40 zerstörten Militärfahrzeugen.
Wie bereits am Vortag setzte Russland seine gezielten Angriffe auf die Eisenbahninfrastruktur der Ukraine fort. Ziel ist es, Nachschub mit Waffen und Treibstoff aus der Europäischen Union zu behindern. Durch einen russischen Raketenangriff wurde heute eine Eisenbahnbrücke im südukrainischen Gebiet Odessa beschädigt.
*** Kein russisches Gas mehr für Polen und Bulgarien
Die Bestätigung kam am Abend vom polnischen Erdgaskonzern PGNiG: Russland wird alle Erdgaslieferungen an Polen einstellen. Ab Mittwoch sollen keine Lieferungen mehr erfolgen, teilte PGNiG in Warschau mit. Man sei durch den russischen Erdgaskonzern Gazprom informiert worden. Polen will Erdgas nicht wie von Russland gefordert in Rubel bezahlen. PGNiG sieht in der Entscheidung einen Bruch bestehender Verträge. Auch nach Bulgarien will Gazprom kein Erdgas mehr liefern, teilte das Wirtschaftsministerium in Sofia mit.
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sagte am Abend in Berlin nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz: „Wir haben Drohungen von Gazprom erhalten, die Gaslieferungen einzustellen.“ Vielleicht versuche Russland, Polen auf diese Weise zu erpressen. Polen habe sich aber sich im Vorfeld auf die Diversifizierung der Gasversorgung vorbereitet. Die Wirtschaft sei nicht gefährdet. Auch das bulgarische Wirtschaftsministerium teilte am Abend mit, dass Gazprom die Erdgaslieferungen ab dem 27. April aussetzen werde.
Unterdessen sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei seinem Besuch in Warschau, dass Deutschland mittlerweile für einen Stopp russischer Öl-Lieferungen gerüstet sei. „Heute kann ich sagen, dass ein Embargo handhabbar für Deutschland geworden ist“, sagte der Grünen-Politiker. Der Anteil russischen Öls liege nur noch bei etwa zwölf Prozent.
*** Deutsche „Gepard“-Panzer für Kiew
Im rheinland-pfälzischen Ramstein bestätigte am Morgen Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht die Lieferung von deutschen Panzern aus Beständen der Industrie an die Ukraine. Die nötige Genehmigung habe die Bundesregierung erteilt. Somit erhält der Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann grünes Licht, um technisch aufgearbeitete „Gepard“-Flugabwehrpanzer aus früheren Beständen der Bundeswehr verkaufen zu können. Krauss-Maffei Wegmann verfügt über eine mittlere zweistellige Zahl dieser Panzer aus der aufgelösten Heeresflugabwehr der Bundeswehr.
An dem Ukraine-Gipfel in Ramstein nahmen Amtskollegen Lambrechts und ranghohe Militärvertreter aus rund 40 Staaten teil, darunter NATO-Partner und Verbündete. Geladen hatten die USA, die durch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin vertreten wurden. Austin begrüßte die deutschen Panzerlieferungen – und kritisierte die jüngsten Warnungen des russischen Außenministers Sergej Lawrow vor einem dritten Weltkrieg und einem Einsatz von Nuklearwaffen.
In Moskau trafen sich derweil UN-Generalsekretär António Guterres und der russische Präsident Wladimir Putin. Der Kremlchef erklärte dabei die Kämpfe in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol erneut für beendet. „Es gibt dort keine Kampfhandlungen, sie sind beendet“, betonte Putin im Kreml an einem langen ovalen Tisch mit großem Abstand zu Guterres.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa/AFP/rts
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – RUSSLAND – ROUNDUP/Putin trifft Guterres: Keine Kämpfe mehr in Mariupol – Rolle für UN? – 26.4.2022, 21:11
MOSKAU (dpa-AFX) – Kremlchef Wladimir Putin hat bei seinem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres die Kämpfe in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol erneut für beendet erklärt. „Es gibt dort keine Kampfhandlungen, sie sind beendet“, betonte Putin am Dienstag im Kreml an einem langen ovalen Tisch mit großem Abstand zu Guterres. Zugleich forderte er die ukrainischen Truppen zur Freilassung der Zivilisten in dem Stahlwerk von Mariupol auf.
Bei einer möglichen Evakuierung des Werks hält Moskau nach Darstellung der Vereinten Nationen eine Rolle der UN für möglich. „Der Präsident stimmte grundsätzlich der Beteiligung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees für das Rote Kreuz an der Evakuierung von Zivilpersonen aus dem Azovstal-Werk in Mariupol zu“, teilten die UN mit. Zu dem Thema sollten die Vereinten Nationen mit dem russischen Verteidigungsministerium in Kontakt bleiben. Bei dem Gespräch mit Putin sei es auch um die Verbesserung der humanitären Hilfe für die Ukraine gegangen.
Der Kremlchef behauptete, dass Zivilisten in Mariupol als menschliche Schutzschilde benutzt würden. Wenn diese nicht freigelassen würden, handelten die ukrainischen Truppen „wie Terroristen in vielen Staaten der Welt“. Bei dem Gespräch im Kreml, das das russische Staatsfernsehen in Auszügen zeigte, sprach sich Guterres erneut für einen humanitären Korridor an dem Stahlwerk aus. Die ukrainische Regierung hatte von anhaltenden Kämpfen gesprochen und Russlands Truppen vorgeworfen, sie würden die Korridore sabotieren.
Der UN-Chef schlug eine Gruppe von Vertretern der UN, des Roten Kreuzes und des ukrainischen und russischen Militärs vor, die sich um das sichere Funktionieren der humanitären Korridore kümmern sollte. Guterres hatte sich zuvor auch mit Außenminister Sergej Lawrow zu einem mehrstündigen Gespräch getroffen. Er kritisierte dabei mehrfach die russische Invasion in die Ukraine und forderte eine Waffenruhe.
Putin äußerte sich auch zu den Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew für ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine. Es sei dabei zunächst ein „Durchbruch“ in der Türkei erzielt worden. Dann habe die Ukraine ihre Position geändert – nach der „Provokation in Butscha“. In dem Vorort der Hauptstadt Kiew waren nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen gefunden worden. Die Ukraine spricht von einem Massaker an Zivilisten und wirft Russland Kriegsverbrechen vor.
„Die russische Armee hat damit nichts zu tun“, behauptete Putin nun erneut. Russland wisse, wer das mit welchen Mitteln auf welche Weise getan habe. Der frühere Geheimdienstchef nannte keine Details. Viele Augenzeugen, Journalisten, Gerichtsmediziner und westliche Politiker hatten sich in Butscha ein Bild von den Verbrechen gemacht. Trotzdem behauptet Russland, damit nichts zu tun zu haben.
UN-Generalsekretär Guterres will nun über Polen in die Ukraine weiterreisen, wo er am Donnerstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trifft. Zuletzt ist der Druck auf Guterres gewachsen, eine aktivere Rolle in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine einzunehmen. Russische Truppen waren am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert./mau/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55875805-roundup-putin-trifft-guterres-keine-kaempfe-mehr-in-mariupol-rolle-fuer-un-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55875702-un-putin-stimmt-un-beteiligung-bei-mariupol-evakuierung-zu-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55874396-roundup-un-chef-guterres-fordert-in-moskau-waffenruhe-fuer-ukraine-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55871347-un-generalsekretaer-wirbt-in-moskau-fuer-waffenruhe-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UKRAINE – Ukraine-Krieg: IWF bezahlt Kiew monatliche Haushaltsausgaben – 26.4.2022, 16:17
KIEW (dpa-AFX) – Wegen des russischen Angriffskriegs hat der Internationale Währungsfonds (IWF) der Ukraine ein Sonderkonto zur Begleichung von Haushaltsausgaben eingerichtet. Von IWF und Weltbank erhalte Kiew so monatlich umgerechnet knapp 4,7 Milliarden Euro, teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Dienstag im ukrainischen Fernsehen mit. Das seien die Kosten, welche der ukrainische Haushalt für Sozialausgaben infolge des Krieges benötige.
Das Finanzministerium und Präsident Wolodymyr Selenskyj hatten vorher den monatlichen Bedarf mit über 6,5 Milliarden Euro angegeben. Vor dem vor knapp zwei Monaten begonnenen russischen Krieg waren im ukrainischen Haushalt für 2022 monatliche Ausgaben von umgerechnet insgesamt nur knapp vier Milliarden Euro vorgesehen./ast/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55873180-ukraine-krieg-iwf-bezahlt-kiew-monatliche-haushaltsausgaben-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL/NATO – Lawrow: Keine Verhandlungslösung für Ukraine bei Waffenlieferungen – 26.4.2022, 15:41
MOSKAU (dpa-AFX) – Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat bei einem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres mit Nachdruck vor Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt. „Wenn das so weitergeht, werden die Verhandlungen wohl kaum ein Ergebnis bringen“, sagte Lawrow am Dienstag nach den Gesprächen mit dem UN-Chef in Moskau. Die Gespräche zwischen Kiew und Moskau für eine Beendigung des Krieges haben bisher keine greifbaren Erfolge gebracht. Russland habe Truppen in der Ukraine und werde die vom Westen gelieferten Waffen dort weiter als Ziel ansehen, sagte Lawrow.
Zwar betonte Lawrow, dass Russland weiter bereit zu Verhandlungen für ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine sei. Aber er sehe kein echtes Interesse in Kiew. Zur Frage eines möglichen Einsatzes von Vermittlern in dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sagte Lawrow: „Dafür ist es zu früh.“ Er kritisierte mit Blick auf die USA, dass es im Westen nun nur darum gehe, Russland zu besiegen.
Lawrow warf der Ukraine und dem Westen vor, bereits in den vergangenen acht Jahren kein Interesse an der Lösung des Konflikts gezeigt zu haben. Dazu habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Vereinbarungen des Minsker Friedensplans aufgekündigt. Zu dem Friedensplan von Minsk habe es auch eine UN-Resolution gegeben, an die sich keiner gebunden gefühlt habe, meinte der russische Chefdiplomat.
Dazu sagte UN-Chef Guterres, dass die Resolutionen bindend seien. Er machte aber deutlich, dass es andere Methoden als Krieg gebe, die Ziele durchzusetzen. Guterres betonte, er bedauere, dass die Vereinten Nationen nicht beteiligt gewesen sind an der Umsetzung – im so bezeichneten „Normandie-Format“, in dem Frankreich und Deutschland in dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland vermittelten./mau/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55872714-lawrow-keine-verhandlungsloesung-fuer-ukraine-bei-waffenlieferungen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSlAND – INTERNATIONAL/NATO – Lawrow – Nato-Waffenlieferung an Ukraine bedeuten Stellvertreterkrieg mit Russland – 26.4.22, 7:18
Melbourne/Winnipeg (Reuters) – Nach den Worten des russischen Außenministers Sergej Lawrow führt die Nato durch westliche Waffenlieferungen an die Ukraine einen Stellvertreterkrieg mit Russland.
„Lagereinrichtungen in der Westukraine wurden mehr als einmal (von russischen Streitkräften) angegriffen. Wie könnte es anders sein?“, sagte Lawrow in einem am Montag ausgestrahlten Interview des Staatsfernsehens laut einer auf der Seite des Außenministeriums veröffentlichten Mitschrift. „Die Nato führt im Grunde genommen einen Krieg mit Russland durch einen Stellvertreter und rüstet diesen Stellvertreter auf. Krieg bedeutet Krieg.“ Die Regierung in Moskau betrachte diese Waffen demnach als legitime Ziele für das russische Militär im Rahmen der Sonderoperation, so Lawrow. Russland hat verboten, von einem „Krieg“ zu sprechen. Sie nennt den Einmarsch in die Ukraine wahlweise eine „Sonderoperation“ oder eine „Friedensmission“.
Die USA hatten am Montag weitere Militärhilfen im Umfang von 713 Millionen Dollar für die Ukraine und die Region zugesichert. Auch die Europäische Union (EU) beschloss bereits Militärhilfen in Millionenhöhe, weitere Sanktionspakete sind in Arbeit. Nato-Generalsekretär Stoltenberg hatte zuvor erklärt, die Staaten der Allianz seien auch zur Lieferung schwerer Waffen bereit. Die Ukraine gehört dem Militärbündnis nicht an. In Deutschland hält die Debatte über Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine unterdessen an. Copyright 2022 Thomson Reuters.
https://www.onvista.de/news/lawrow-nato-waffenlieferung-an-ukraine-bedeuten-stellvertreterkrieg-mit-russland-536954291
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Russlands Außenminister sieht reale Gefahr eines dritten Weltkriegs – NATO führt Stellvertreterkrieg – USA und GB bremsen Verhandlungen mit Ukraine – Selenskyj täuscht Verhandlungen vor – 26.4.2022, 6:34
Moskau – Der russische Außenminister Sergei Lawrow sieht die echte Gefahr eines dritten Weltkrieges. „Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie ist nicht zu unterschätzen“, sagte er russischen Medien.
Der NATO warf er vor, durch Waffenlieferungen an die Ukraine einen Stellvertreterkrieg mit Russland zu führen. „Die NATO führt im Grunde genommen einen Krieg mit Russland durch einen Stellvertreter und rüstet diesen Stellvertreter auf.“ Zudem warf Lawrow den USA und Großbritannien vor, die Verhandlungen mit der Ukraine zu bremsen. Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beschuldigte er, nur „vorzutäuschen“ zu verhandeln.
Ein schnelles Ende des Krieges ist unterdessen auch im dritten Monat des Konflikts nicht in Sicht. Jeder in der Ukraine frage sich, wann alles vorbei sein werde, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. „Darauf gibt es derzeit keine einfache Antwort“, fügte er hinzu.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55864814-russlands-aussenminister-sieht-reale-gefahr-eines-dritten-weltkriegs-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL/NATO – Lawrow: Nato-Waffenlieferungen sind legitime Angriffsziele – 26.4.2022, 5:53
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland betrachtet Waffenlieferungen der Nato an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele für sein Land. „Natürlich werden diese Waffen ein legitimes Ziel für die russischen Streitkräfte sein“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview im russischen Fernsehen, das das Außenministerium am Montagabend auf seinem Telegram-Kanal teilte. Lager, auch in der Westukraine, seien bereits mehr als einmal zu solchen Zielen geworden.
„Wie könnte es anders sein“, sagte Lawrow weiter. „Wenn die Nato über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss.“
Von den Nato-Ländern kündigten zuletzt immer mehr an, auch direkt schwere Waffen für den Kampf der Ukraine gegen die russischen Angreifer zu liefern. Unter schweren Waffen versteht man Kampf- und Schützenpanzer, schwere Artillerie, Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und -hubschrauber und größere, schwer gepanzerte Fahrzeuge./vee/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55864652-lawrow-nato-waffenlieferungen-sind-legitime-angriffsziele-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Moskau sagt Zerfall der Ukraine in mehrere Kleinstaaten voraus – 26.4.2022, 16:05
MOSKAU (dpa-AFX) – Der Versuch der USA, aus der Ukraine einen Gegenpol zu Russland zu erschaffen, führt nach Ansicht der russischen Führung am Ende zur Aufspaltung der Ukraine. „Das Ergebnis der Politik des Westens und des von ihm kontrollierten Kiewer Regimes kann nur zum Zerfall der Ukraine in mehrere Staaten führen“, sagte der russische Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew am Dienstag der staatlichen Tageszeitung „Rossiskaja Gaseta“.
Patruschew warf den USA in dem Interview vor, den Ukrainern Nationalismus eingeimpft und sie gegen Russland aufgestachelt zu haben. „Doch Hass kann niemals zum zuverlässigen Faktor der nationalen Einheit werden“, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Russland begründet seinen Krieg gegen die Ukraine damit, dass die Führung in Kiew „ethnische Russen“ und den russischsprachigen Teil der Bevölkerung unterdrücke.
Hatte der Kreml den Militäreinsatz zunächst nur als Schutzmaßnahme für die von Moskau anerkannten prorussischen Separatistenregime in Donezk und Luhansk bezeichnet, so hat in der vergangenen Woche ein hoher Armeegeneral auch die Einnahme der Südukraine als Ziel benannt. Zuletzt hatte sich Spekulationen verstärkt, dass im südrussischen Gebiet Cherson ein Referendum zur Abspaltung organisiert werden soll./bal/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55873030-moskau-sagt-zerfall-der-ukraine-in-mehrere-kleinstaaten-voraus-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – POLEN – BULGARIEN – GESAMT-ROUNDUP: Russland stellt Erdgaslieferungen nach Polen und Bulgarien via Jamal-Pipeline ein – Versorgungssicherheit für Deutschland weiter gesichert – Auswirkungen gering: Polen bereits vorbereitet auf Gasstopp – Bulgariens Anschluss an griechisches Gasnetz im Juni – 26.4.2022, 23:47
SOFIA (dpa-AFX) – Polen und Bulgarien erhalten ab Mittwoch kein Erdgas mehr aus Russland. Das Energieministerium in Sofia bestätigte am Dienstagabend, dass das bulgarische Erdgasversorgungsunternehmen Bulgargas eine entsprechende Mitteilung von Gazprom erhalten habe. Kurz zuvor hatten die Regierung in Warschau und der polnische Erdgaskonzern PGNiG mitgeteilt, dass ab Mittwoch keine russischen Gaslieferungen an Polen mehr erfolgen. Direkte Auswirkungen auf die deutsche Versorgungssicherheit haben diese Schritte wohl nicht.
Die Versorgungssicherheit in Deutschland sei derzeit weiter gewährleistet, sagte eine Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Dienstagabend nach der Nachricht aus Polen. „Wir beobachten die Lage genau.“
Ab Mittwochmorgen, 8.00 Uhr, werde das russische Gas zwar nicht mehr durch die Jamal-Pipeline nach Polen fließen, sagte Polens Klimaministerin Anna Moskwa. Nach Deutschland fließt über die Jamal-Pipeline aber meistens kein Gas aus Russland, wie aus Daten der Bundesnetzagentur hervorgeht. Auch für Polen sind die Auswirkungen des Lieferstopps nach Angaben aus Warschau gering. „Wir sind auf eine vollständige Einstellung der russischen Rohstofflieferungen vorbereitet“. Seit den ersten Tagen des Ukraine-Krieges habe ihr Land erklärt, dass es bereit sei für eine vollständige Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen.
Der Bevollmächtigte der polnischen Regierung für strategische Energieinfrastruktur, Piotr Naimski, versicherte, dass nach Deutschland weiter Gas über Nord Stream 1 fließe. Und alle Gaskunden in Polen würden den Rohstoff weiter auf dem bisherigen Niveau erhalten.
Auch Bulgarien habe Schritte zur alternativen Gasversorgung unternommen, teilte das Energieministerium in Sofia am Dienstagabend mit. Vorerst sei keine Begrenzung des Gasverbrauchs notwendig, hieß es weiter. Energieminister Aleksandar Nikolow wollte sich am Mittwoch zum Lieferstopp von Erdgas aus Russland äußern.
Bulgarien habe seine Verpflichtungen „vollkommen erfüllt“ und alle Zahlungen „rechtzeitig und strikt“ getätigt, die der laufende Vertrag erfordert, heißt es in der Mitteilung des Energieministeriums. Allerdings berichtet das bulgarische Onlineportal Mediapool, dass die Gaszahlung vom 18. April für Mai auf die bisher übliche Weise erfolgt sei, und nicht wie von Gazprom gefordert, über zwei neu eröffnete Konten bei der Gazprom-Bank – in Dollar und in Rubel. Auch Polen will Erdgas nicht wie von Russland gefordert über diese Kontenlösung in Rubel bezahlen.
Ende März hatte Kremlchef Wladimir Putin gefordert, dass mit Wirkung zum 1. April westliche Staaten Konten bei der Gazprom-Bank eröffnen müssen, um zur russische Gaslieferungen zu bezahlen. Andernfalls würden die Lieferungen für die „unfreundlichen“ Länder eingestellt. Nach einem von Putin unterzeichneten Dekret können die Zahlungen weiter in Euro oder Dollar auf das russische Konto eingezahlt werden. Die Gazprombank konvertiert das Geld in Rubel und überweist den Betrag in der russischen Währung an Gazprom. Bei einem Ausbleiben der Zahlungen würden die Lieferungen eingestellt, hatte Putin gedroht.
Bulgariens Ministerpräsident Kiril Petkow hatte vor der jüngsten Nachricht aus Russland, dass kein Gas mehr nach Bulgarien fließen solle, angekündigt, dass am Mittwoch eine bulgarische Regierungsdelegation nach Kiew reise.
Bulgarien ist seit 2007 EU-Mitglied, ist aber noch immer fast komplett von Erdgaslieferungen aus Russland abhängig. Ein Anschluss an das Gasnetz des benachbarten Griechenland soll im Juni fertig sein. Dadurch will das EU-Land seine Lieferquellen für Gas diversifizieren und Gas auch aus anderen Ländern beziehen.
Ein Gasspeicher bei Tschiren im Nordwesten Bulgariens soll nach Informationen von Anfang April zu 20 Prozent voll sein, berichtete das bulgarische Staatsradio ohne konkrete Zahlen zu nennen./el/juc/DP/he
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55876877-gesamt-roundup-russland-stellt-erdgaslieferungen-nach-polen-und-bulgarien-ein-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55876348-russland-stellt-auch-erdgaslieferungen-nach-bulgarien-ein-016.htm
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55875591-russland-will-gas-lieferungen-an-polen-einstellen-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj: Moskaus Ziele gehen weit über Ukraine hinaus – Im Visier: „Zerschlagung des gesamten Zentrums und des Ostens Europas“ – Russischer Plan: „Globaler Schlag gegen die Demokratie“ – Odessa-Angriffe bringen Russland „nur neue Verluste“ 26.4.2022, 23:47
KIEW (dpa-AFX) – Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge gehen Moskaus Ziele weit über die Ukraine hinaus. „Das ultimative Ziel der russischen Führung ist nicht nur die Eroberung der Ukraine, sondern die Zerschlagung des gesamten Zentrums und des Ostens Europas“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft, die in der Nacht zu Mittwoch auf Telegram veröffentlicht wurde. Auch ein „globaler Schlag gegen die Demokratie“ gehöre zu dem Ziel.
In der „freien Welt“ gebe es praktisch niemanden mehr, der nicht verstanden habe, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine nur der Anfang sei, sagte Selenskyj.
Die fortgesetzten Angriffe auf die Ukraine etwa in der Region Odessa im Süden des Landes oder im Donbass im Osten, sagte Selenskyj weiter, würden Russland „nur neue Verluste“ bringen. Diese hätten ein neues EU-Sanktionspaket oder mehr Handelsbeschränkungen zur Folge. Die Mehrheit der Russinnen und Russen werde die aggressive Politik der Staatsführung mit Armut bezahlen müssen./vee/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55876876-selenskyj-moskaus-ziele-gehen-weit-ueber-ukraine-hinaus-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55875083-ukraine-warnt-vor-aktivierung-russischer-truppen-in-transnistrien-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55864651-selenskyj-russland-wird-in-diesem-krieg-nichts-erreichen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – UKRAINE – RUSSLAND – GESAMT-ROUNDUP 3: Deutschland schickt Panzer gegen Putin in die Schlacht – Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann darf sogenannter Gepard-Panzer aus früheren Bundeswehr-Beständen liefern – Vertreter von 40 Staaten: Beratungen in Ramstein – Lawrow spricht von Stellvertreterkrieg: Waffenlieferungen sind berechtigte Kriegsziele – Weitere Waffenlieferungsangebote von Rheinmetall und Kraus Maffei – 26.4.2022, 20:11
RAMSTEIN/MOSKAU/KIEW/BERLIN (dpa-AFX) – Schweres Kriegsgerät für Kiew: Nach heftigem Ringen will Deutschland die Ukraine erstmals mit schweren Waffen im Abwehrkrieg gegen Russland unterstützen und deutsche Panzer an die Front schicken. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) kündigte am Dienstag die Lieferung von Flugabwehrpanzern und die Ausbildung ukrainischer Soldaten auf deutschem Boden an. Russlands Außenminister Sergej Lawrow warnte indes vor einem Dritten Weltkrieg. Diese Gefahr sei „ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“.
Der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann erhält grünes Licht für den Verkauf sogenannter Gepard-Panzer aus früheren Bundeswehr-Beständen. Es ist davon auszugehen, dass die Bundesregierung für die Panzer aufkommt. Sie können auch im Kampf gegen Bodenziele eingesetzt werden. „Der Gepard ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht, um den Luftraum zu sichern vom Boden aus“, sagte Lambrecht auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein.
Dort berieten Vertreter aus rund 40 Staaten über Hilfe für die Ukraine. Die neue internationale Kontaktgruppe werde sich künftig monatlich beraten, um „unsere Unterstützung zu koordinieren und uns darauf zu konzentrieren, das heutige Gefecht und die künftigen Kämpfe zu gewinnen“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
Russlands Außenminister Lawrow hatte zuvor in einem Interview des russischen Fernsehens betont, dass er Waffenlieferungen der Nato an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele betrachtet. „Wenn die Nato über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss.“ Zugleich warnte Lawrow vor einem Dritten Weltkrieg. Gerede über den möglichen Einsatz von Atomwaffen sei „sehr gefährlich und wenig hilfreich“, erwiderte US-Minister Austin.
UN-Generalsekretär António Guterres schlug bei einem Besuch in Moskau die Bildung einer Kontaktgruppe von UNO, Kiew und Moskau zur Lösung humanitärer Probleme in der Ukraine vor – etwa um die Sicherheit von Fluchtkorridoren zu gewährleisten. Guterres traf sich auch mit Kremlchef Wladimir Putin. Über Inhalte wurde nichts bekannt.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) rechnet in diesem Jahr mit insgesamt 8,3 Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine. Bislang haben knapp 5,3 Millionen Menschen die Grenzen zu Nachbarländern überquert. Im Land selbst sind nach UN-Schätzungen 7,7 Millionen Menschen aus ihren Städten und Dörfern vertrieben worden. Vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar hatte die Ukraine etwa 44 Millionen Einwohner. In Deutschland sind nach Angaben des Innenministeriums mehr als 380 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen.
Gut zwei Monate nach Kriegsbeginn beklagte die Ukraine nach neuen russischen Angriffen weitere Tote und Verletzte. Der Generalstab meldete aber auch Erfolge im Kampf gegen Russland: So hätten ukrainische Truppen in der Region Welyka Olexandriwka ein russisches Munitionslager vernichtet. Die russische Armee hat nach eigenen Angaben wiederum mehrere ukrainische Flugabwehrsysteme im Osten des Landes außer Gefecht gesetzt. Überprüfbar waren diese Angaben nicht.
Die Koalitionsfraktionen im Bundestag sprechen sich in einem Entwurf für einen gemeinsamen Antrag dafür aus, „die Lieferung auf schwere Waffen und komplexe Systeme etwa im Rahmen des Ringtauschs zu erweitern, ohne die Fähigkeit Deutschlands zur Bündnisverteidigung zu gefährden“. Mit Ringtausch ist gemeint, dass Nato-Partner Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine abgeben, da deren Armee damit vertraut ist, und dafür von Deutschland Ersatz erhalten. Die Spitze der Unionsfraktion reagierte positiv auf den Ampel-Antrag.
Deutsche Rüstungsunternehmen bieten indes die Lieferung weiterer schwerer Waffen an. Der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall offeriert 88 gebrauchte Leopard-Kampfpanzer, wie aus Unterlagen hervorgeht, die der dpa vorliegen. Der Bundesregierung liegt ein weiterer Rheinmetall-Antrag vor, 100 Marder-Schützenpanzer liefern zu dürfen. Laut „Welt“ will Krauss-Maffei Wegmann zudem 100 Panzerhaubitzen 2000 liefern. Der polnische Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sek forderte am Dienstag, dass die Bundesregierung auch für diese Anträge grünes Licht gibt. „Die Gepard-Panzer reichen nicht aus. Wir machen mehr als Deutschland, andere Länder machen mehr.“/ax/cn/mfi/wo/poi/DP/he
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55875484-gesamt-roundup-3-deutschland-schickt-panzer-gegen-putin-in-die-schlacht-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55873310-gesamt-roundup-2-deutschland-liefert-erstmals-schwere-waffen-an-ukraine-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55870204-gesamt-roundup-deutschland-sagt-ukraine-panzer-zu-militaer-treffen-in-ramstein-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55864654-rheinmetall-will-leopard-kampfpanzer-in-die-ukraine-liefern-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – POLEN – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Polen erwartet für Panzerlieferungen Ersatz aus Deutschland – 26.4.2022, 22:35
BERLIN/WARSCHAU (dpa-AFX) – Polen erwartet für die Lieferung von Panzern sowjetischer Bauart in die Ukraine Ersatz aus Deutschland. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte am Dienstagabend nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin, dass er mit dem Kanzler darüber gesprochen habe. Er rechne mit Kompensation von Nato-Partnern und denke, „es wird möglich sein, Waffen aus Deutschland zu erhalten“, zitiert die polnische Nachrichtenagentur PAP den Regierungschef. Morawiecki hatte am Montag erstmals bestätigt, dass Polen Panzer in die Ukraine liefert, nannte aber keine Zahlen.
Zuvor hatte es schon längere Zeit Gerüchte gegeben, das Polen T-72-Panzer liefern könnte. Diese Kampfpanzer waren ab Anfang der 70er Jahre in der Sowjetunion produziert worden und können von den ukrainischen Streitkräften leicht bedient werden. Die Bundesregierung hat angeboten, Staaten mit Ersatz zu unterstützen, die zu solchen Waffenlieferungen bereit sind. Bekannt ist bisher aber nur eine entsprechende Vereinbarung mit Slowenien.
Morawiecki sagte, in diesen Tagen beginne wahrscheinlich „die größte Panzerschlacht seit dem Zweiten Weltkrieg“. „Ob die Ukraine gewinnt oder überlebt, hängt von mutigen Entscheidungen ab“, betonte er. Er sagte, dass er ein Umdenken bei einigen Nato-Staaten sehe. „Sehr viele Staats- und Regierungschefs sehen bereits die großen Fehler und Risiken, die die bisherige Politik mit sich brachte.“ Heute werde darüber gesprochen, „wie wir der Ukraine helfen können, ihre Souveränität zu verteidigen“.
Polen sieht die deutsche Zurückhaltung beim Thema Waffenlieferungen kritisch. Morawiecki hatte seine Berlin-Reise damit begründet, dass er Scholz von der Notwendigkeit überzeugen wolle, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Er kritisierte, die „zweideutige Haltung Deutschlands“ in dieser Frage sei nicht hilfreich. Kurz vor dem Besuch Morawieckis kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht an, dass die Bundesregierung nun auch der deutschen Industrie die Lieferung schwerer Waffen genehmige. Konkret geht es zunächst um Gepard-Flugabwehrpanzer.
Vor dem Gespräch der beiden Regierungschefs begrüßte der polnische Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sek, der Morawiecki nach Berlin begleitete, die Gepard-Lieferung. Gleichzeitig sagte er aber, dass er sie nicht für ausreichend halte.
Dem Kanzler warf er Zögerlichkeit vor. „Der Bundeskanzler hat in seiner Rede im Bundestag von einer Zeitenwende gesprochen, von einer neuen Politik. Von dieser neuen Politik haben wir leider noch nicht so viel gemerkt“, sagte er. „Wir haben unsere Zweifel, ob die Bundesregierung wirklich den Willen hat, der Ukraine zu helfen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Bundeskanzler sich wirklich zu 100 Prozent dafür einsetzt, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt.“
Der Vizeaußenminister wertete die deutsche Zurückhaltung in der Ukraine-Krise auch als Folge zu großer Russland-Nähe in den vergangenen Jahrzehnten. „Die sogenannten Russland-Versteher haben in der Vergangenheit sehr starken Einfluss auf die deutsche Politik genommen. Diesen Einfluss spüren wir heute noch“, sagte er. „Manche deutsche Politiker bauen eine Mauer auf, um verantwortliche Entscheidungen zu verhindern.“
Die deutsche Haltung in der Waffen-Frage färbe auch auf die deutsche Rolle in der Europäischen Union insgesamt ab. „Deswegen sollte es im deutschen Interesse sein, in der Krise mehr Aktivität zu zeigen.“/mfi/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55876346-roundup-polen-erwartet-fuer-panzerlieferungen-ersatz-aus-deutschland-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Umfrage: Mehrheit fürchtet Kriegsausweitung wegen Waffenlieferungen – 26.4.2022
Berlin – Eine Mehrheit der Bundesbürger (56 Prozent) teilt die Befürchtung, dass sich der Krieg in der Ukraine auch auf andere Länder in Europa ausweiten könnte, wenn weitere Waffen geliefert werden. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für RTL und ntv, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
39 Prozent teilen diese Sorge demnach nicht. Nur eine Minderheit der Bundesbürger (26 Prozent) glaubt unterdessen, dass der Krieg in der Ukraine militärisch gewonnen werden kann. 63 Prozent aller Bundesbürger – und eine Mehrheit in allen Wählergruppen – meinen hingegen, dass der Krieg letztlich nur durch Verhandlungen und eine diplomatische Lösung beendet werden kann. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, aber auch Vertreter der Regierungsparteien fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein härteres Vorgehen in der Ukraine-Krise und die Lieferung von weiteren Waffen und auch Panzern.
Olaf Scholz plädiert dagegen eher für ein zurückhaltendes und mit der NATO abgestimmtes Vorgehen. Eine Mehrheit der Bundesbürger (65 Prozent) findet eher die Linie des Bundeskanzlers in dieser Frage richtig. 26 Prozent sprechen sich für ein härteres Vorgehen aus. Von den Anhängern der Unionsparteien plädieren 50 Prozent für ein härteres Vorgehen im Ukraine-Konflikt, 43 Prozent der Unionsanhänger befürworten aber eher die Linie des Bundeskanzlers.
Nur ein Drittel der Befragten findet es gut, dass über Deutschlands Verhalten im Ukraine-Krieg zwischen den Parteien gestritten wird. 67 Prozent finden stattdessen, die Parteien sollten in dieser Frage eher an einem Strang ziehen und sich auf die richtige Reaktion einigen. Insbesondere die Anhänger der Unionsparteien (81 Prozent) plädieren für einen parteiübergreifenden Konsens zum Verhalten Deutschlands im Ukraine-Krieg. Unverändert 38 Prozent der Bundesbürger sind insgesamt der Auffassung, die Bundesregierung unternehme zu wenig zur Unterstützung der Ukraine.
33 Prozent finden den Umfang der Unterstützung gerade richtig. 22 Prozent meinen, die Bundesregierung tue zu viel für die Ukraine. Dass die Bundesregierung zur Unterstützung der Ukraine zu wenig tue, meinen vor allem die Anhänger der CDU/CSU (56 Prozent), dass sie zu viel unternehme, sagen vor allem die Anhänger der AfD (59 Prozent). 38 Prozent der Bundesbürger meinen aktuell, dass Deutschland vollständig auf russisches Erdgas verzichten sollte, auch wenn es dadurch zu Engpässen und einer erheblichen Verteuerung bei der Versorgung mit Gas in Deutschland kommt.
56 Prozent meinen dagegen, Deutschland solle nicht vollständig auf russisches Erdgas verzichten. Mehrheitlich für einen vollständigen Verzicht auf russisches Erdgas sprechen sich weiterhin ausschließlich die Anhänger der Grünen aus. Die Ostpolitik der früheren Bundeskanzler Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl wird jetzt von vielen dafür verantwortlich gemacht, dass Russland den Krieg in der Ukraine führt. 13 Prozent der Bundesbürger teilen diese Auffassung.
77 Prozent sind hingegen der Meinung, dass die Ostpolitik der früheren Bundeskanzler zu ihrer Zeit durchaus richtig war. Die größten Sorgen bereiten den Bundesbürgern zurzeit gleichermaßen die finanzielle Belastung durch immer weiter steigende Preise und eine mögliche Ausweitung des Krieges in der Ukraine zu einem Dritten Weltkrieg (jeweils 65 Prozent). An dritter Stelle folgt die Sorge vor einer Gefährdung der Energieversorgung infolge des Ukraine-Kriegs (47 Prozent). Einem Drittel der Bundesbürger (33 Prozent) bereitet daneben (auch) größere Sorgen, dass es zu einer neuen Corona-Welle kommen kann. Vergleichsweise am seltensten (19 Prozent) äußern die Bundesbürger Sorgen vor gesellschaftlichen Problemen durch die vielen Ukraine-Flüchtlinge. Die Daten für die Umfrage wurden vom 22. bis 25. April erhoben. Datenbasis: 1.007 Befragte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55871525-umfrage-mehrheit-fuerchtet-kriegsausweitung-wegen-waffenlieferungen-003.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL – USA: Neue Kontaktgruppe für die Ukraine wird sich monatlich beraten
RAMSTEIN (dpa-AFX) – Die neue internationale Kontaktgruppe zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte wird sich US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zufolge künftig monatlich beraten. Nach Gesprächen mit seinen Amtskollegen und ranghohen Militärvertretern aus rund 40 Staaten, darunter Nato-Partner und Verbündete, sagte Austin am Dienstag: „Ich bin stolz, anzukündigen, dass das heutige Treffen eine monatlich tagende Kontaktgruppe für die Selbstverteidigung der Ukraine bekommen wird.“
Das erste Treffen fand auf Einladung Austins auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein statt, die nächsten Zusammenkünfte sollen demnach entweder auch als Präsenzveranstaltungen oder als Videoschalten stattfinden.
„Die Kontaktgruppe wird ein Forum für die Länder guten Willens sein, um unsere Bemühungen zu intensivieren und unsere Unterstützung zu koordinieren und uns darauf zu konzentrieren, das heutigen Gefecht und die künftigen Kämpfe zu gewinnen“, sagte Austin vor Journalisten. Es gehe dabei auch darum, die Bemühungen zu verstärken, um die Ukraine langfristig militärisch zu unterstützen, sagte Austin.
Der US-Verteidigungsminister dankte allen Nationen, die Kiew bereits mit Waffen und Ausrüstung unterstützten. „Es wird jeden Tag mehr“, sagte er. Gleichzeitig gebe es keinen Grund, sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen – „wir haben keine Zeit zu verlieren“, mahnte Austin. Die kommenden Wochen würden kriegsentscheidend sein. „Wir müssen uns mit der Geschwindigkeit des Kriegs bewegen“, sagte Austin./jbz/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55874299-usa-neue-kontaktgruppe-fuer-die-ukraine-wird-sich-monatlich-beraten-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – BALTISCHE STAATEN – ROUNDUP/Baltenstaaten zu Lawrows Kriegsaussagen: Erpressung nicht nachgeben – 26.4.2022, 12:17
RIGA/VILNIUS (dpa-AFX) – Lettland und Litauen haben die von Russlands Außenminister Sergej Lawrow heraufbeschworene Gefahr einer Eskalation des Ukraine-Krieges zurückgewiesen. „Wenn Russland den Dritten Weltkrieg androht, dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass die Ukraine Erfolg hat“, schrieb Außenminister Edgars Rinkevics am Dienstag auf Twitter. „Wir sollten der russischen Erpressung nicht nachgeben, sondern unsere Unterstützung für die Ukraine und die Sanktionen gegen Russland verdoppeln.“ Nur ein entschlossenes und konsequentes Vorgehen könne internationales Recht und internationale Ordnung wiederherstellen, so der Chefdiplomat des baltischen EU-und Nato-Staates.
Im benachbarten Litauen betonte Staatspräsident Gitanas Nauseda: „Wir dürfen uns von dieser bereits alltäglich gewordenen Rhetorik nicht einschüchtern lassen“, sagte er bei einem Besuch in Klaipeda. „Sie nutzen einfach jede angemessene und unangemessene Gelegenheit, um zu versuchen, westliche Länder daran zu hindern, der Ukraine zu helfen.“ Der Westen solle sich „nicht auf das Spiel einlassen, das Russland uns aufzwingen will“, sagte Nauseda der Agentur BNS zufolge. Litauens Staatsoberhaupt forderte mehr Unterstützung für die Ukraine und weiteren Druck auf den Kreml.
Russlands Außenminister Lawrow hatte zuvor von einer realen Gefahr eines Dritten Weltkrieges gesprochen. „Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“, sagte Lawrow in einem Interview im russischen Fernsehen, das das Außenministerium am Montagabend in seinem Telegram-Kanal teilte.
Lawrow hatte außerdem gesagt, dass Russland die Waffenlieferungen der Nato an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele betrachte. „Natürlich werden diese Waffen ein legitimes Ziel für die russischen Streitkräfte sein“, sagte er. „Wenn die Nato über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss.“/awe/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55869428-roundup-baltenstaaten-zu-lawrows-kriegsaussagen-erpressung-nicht-nachgeben-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55867670-lettland-zu-lawrows-kriegsaussagen-erpressung-nicht-nachgeben-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Derzeit rund 7.300 ukrainische Schüler in Österreich – 26.4.2022
Derzeit sind rund 7.300 ukrainische Kinder und Jugendliche an den österreichischen Schulen. Diese Zahl nannte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) im Rahmen einer Videokonferenz mit Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl und 140 Bürgermeistern. Dabei ging es vor allem um die Aufnahme und Integration von ukrainischen Schülern in den österreichischen Bildungseinrichtungen bzw. Gemeinden, hieß es in einer Aussendung.
https://science.apa.at/power-search/9042082962900793517
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GROSSBRITANNIEN – EUROPÄISCHE UNION – Studie: EU-Exporte nach Großbritannien seit Brexit eingebrochen – 26.4.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Ausfuhren aus der EU nach Großbritannien sind einer neuen Studie zufolge wegen des Brexits deutlich eingebrochen. Der britisch-europäische Handel sei seit dem Ende der Teilnahme Großbritanniens am EU-Binnenmarkt und der europäischen Zollunion „erheblich gestört“, schrieben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der London School of Economics and Political Science (LSE) in dem am Dienstag veröffentlichten Beitrag.
Demnach hatte das Brexit-Votum im Juni 2016 zwar kaum Einfluss auf den Handel zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Doch das habe sich mit dem Inkrafttreten des an Heiligabend 2020 vereinbarten Handelsvertrags geändert. „Wir nehmen an, dass die Umsetzung der neuen Handelsbeziehungen zu einem plötzlichen und andauernden Rückgang der Importe aus der EU um 25 Prozent im Vergleich zum Rest der Welt geführt hat“, hieß es in dem Beitrag weiter.
Britische Exporte in die EU seien im Gegensatz dazu nur in geringem Ausmaß und lediglich vorübergehend zurückgegangen. Allerdings würden die Daten darauf hinweisen, dass viele britische Unternehmen seit Januar 2021 ihre Ausfuhren eingestellt hätten. „Es scheint, als habe Großbritannien einfach aufgehört, viele Produkte an kleinere Länder in der EU zu verkaufen“, sagte Co-Autor Thomas Prayer.
Das Handelsabkommen mit der EU sollte dafür sorgen, dass weiter kaum Zölle anfallen. Allerdings hätten sich wegen des Vertrages die Handelskosten erhöht, sagte Co-Autor Thomas Sampson vom Centre for Economic Performance. „Diese Änderungen machen Großbritannien zu einem schwierigeren Ort für Geschäfte.“
Trotz des Abkommens ist der bürokratische Aufwand für Exporteure erheblich gestiegen. Die britische Regierung behauptet, Rückgänge im Außenhandel seien Folge weltweiter Probleme aufgrund der Pandemie. Vielmehr könne Großbritannien aufgrund des Brexits erheblich bessere Handelsverträge abschließen. Dafür gibt es aber bisher keine Belege./bvi/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55870454-studie-eu-exporte-nach-grossbritannien-seit-brexit-eingebrochen-016.htm
GROSSBRITANNIEN – Lebenskosten: Britische Einzelhändler senken Preise – 26.4.2022
Mit Preissenkungen und Lohnerhöhungen reagieren zwei der größten Einzelhändler in Großbritannien auf die rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die Kette Morrisons reduziert bei mehr als 100 Hauptprodukten die Preise, wie die Fachzeitschrift „The Grocer“ berichtete. Für einige Nahrungsmittel wie Reis, Eier, Hühnerfleisch und Müsli sollen die Preise um durchschnittlich 13 Prozent sinken.
Zugleich erhöht die Nummer vier auf dem Markt die Löhne um 4,5 Prozent. Insgesamt investiert Morrisons 73 Millionen Pfund (86,5 Mio. Euro). Das Unternehmen hatte zuvor bekanntgegeben, es rechne wegen der enorm gestiegenen Inflation sowie des russischen Krieges gegen die Ukraine mit deutlich geringeren Einnahmen.
Wettbewerber ASDA will ähnliche Maßnahmen einleiten. „Umfassende Schritte“ sehen Preissenkungen von durchschnittlich zwölf Prozent für eine Reihe von frischen Lebensmitteln und auch für Reis, Nudeln, Erfrischungsgetränke und Tiefkühlprodukte vor.
Außerdem will die Nummer drei die Löhne von 120.000 Beschäftigten, die auf Stundenbasis bezahlt werden, mit Juli auf 10,10 Pfund pro Stunde erhöhen – das sind 60 Pence mehr als der gesetzliche Mindestlohn für über 23-Jährige. Geplant seien auch Bonuszahlungen sowie weitere finanzielle Leistungen, berichtete „The Grocer“. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261929/
DEUTSCHLAND – Infrastruktur: Wirtschaftsministerium sieht Gasversorgung weiter gewährleistet – 26.4.2022. 23:10
Berlin – Nachdem aus Polen und Bulgarien bekannt geworden ist, dass Russland die Gaslieferungen in dieser Woche wegen Streit um die Zahlungsmodalitäten einstellen will, hat die Bundesregierung Entwarnung für Deutschland gegeben. Aus Sicht des Ministeriums sei „die Versorgungssicherheit in Deutschland derzeit weiter gewährleistet“, sagte eine Ministeriumssprecherin am späten Dienstagabend der dts Nachrichtenagentur.
„Wir beobachten die Lage genau“, sagte sie weiter. Zu den Einzelheiten der Vorgänge in Polen und Bulgarien wolle das Ministerium keine Stellung nehmen. Zuvor hatte auch die Bundesnetzagentur mitgeteilt, dass „keine Beeinträchtigungen der Gaslieferungen nach Deutschland zu verzeichnen“ seien. Die aktuellen Füllstände seien vergleichbar mit dem Jahr 2017 und mittlerweile deutlich höher als im Frühjahr 2015, 2018 sowie 2021.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55876609-wirtschaftsministerium-sieht-gasversorgung-weiter-gewaehrleistet-003.htm
DEUTSCHLAND – IWH: Regionale Effekte bei Lieferstopp für russisches Gas unterschiedlich – 26.4.2022
Von Andreas Kißler
HALLE/BERLIN (Dow Jones)–Ein Stopp der russischen Gaslieferungen würde zu einer Rezession der deutschen Wirtschaft führen – aber nicht alle Regionen wären davon laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gleich betroffen. Das IWH rechne vor allem dort, wo das Verarbeitende Gewerbe ein großes Gewicht habe, mit einem deutlich stärkeren Einbruch der Wirtschaftsleistung als andernorts. Werde unterstellt, dass die Gasmengen in den einzelnen Industriezweigen im Frühjahr 2023 proportional gekürzt würden, entstünden Wertschöpfungsverluste, die auch auf die übrigen Wirtschaftsbereiche ausstrahlten.
Nach den Berechnungen des IWH wäre mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2023 um rund 2 Prozent zu rechnen. Wie sehr die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland davon betroffen wären, könne anhand ihrer Wirtschaftsstruktur abgeschätzt werden, denn die Wirtschaftsbereiche würden in unterschiedlichem Ausmaß von der Krise erfasst: Das Verarbeitende Gewerbe sowie die Wirtschaftszweige Bergbau und Energieversorgung wären besonders betroffen.
Werde der Rückgang an Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen proportional zum jeweiligen Anteil der Kreise an der gesamten Wertschöpfung eines Wirtschaftsbereichs auf die Kreise umgelegt, so ergebe sich eine große Spreizung. „Wo das Verarbeitende Gewerbe eine besonders hohe Wertschöpfung erzielt, etwa in etlichen Kreisen und Städten Süddeutschlands, ist auch mit besonders hohen Wertschöpfungsverlusten zu rechnen“, sagte IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller.
In Ostdeutschland falle der Wertschöpfungsverlust geringer aus als im Westen, weil das Verarbeitende Gewerbe in Ostdeutschland mit 14 Prozent ein geringeres Gewicht an der gesamten Wertschöpfung habe als in Westdeutschland mit 21 Prozent. Holtemöller betonte, aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsproduktivität in den Kreisen seien die zu erwartenden Effekte auf die Beschäftigung prozentual nicht identisch mit den zu erwartenden Wertschöpfungsverlusten. „Je geringer die Arbeitsproduktivität ist, desto mehr Erwerbstätige sind von einem bestimmten Wertschöpfungsrückgang betroffen“, stellte der Ökonom fest.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55869077-iwh-regionale-effekte-bei-lieferstopp-fuer-russisches-gas-unterschiedlich-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55868704-iwh-gaslieferstopp-wuerde-zu-rezession-fuehren-003.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Exporterwartungen im April etwas erholt – 26.4.2022
MÜNCHEN (Dow Jones)–Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich im April nach dem Einbruch im März laut einer Erhebung des Ifo-Instituts etwas erholt. Die Ifo-Exporterwartungen stiegen im April auf plus 3,5 Punkte von minus 2,9 im März, teilte das Institut mit. Trotz hoher Unsicherheit und Logistikproblemen zeichne sich derzeit eine Stabilisierung der Exportstimmung ab.
In der Elektroindustrie legten die Exporterwartungen demnach wieder zu. Viele Unternehmen gingen von steigenden Exporterlösen aus. Auch im Maschinenbau sei die Zuversicht wieder zurückgekehrt. Die chemische Industrie sei weiterhin skeptisch, sie erwarte keine Zuwächse bei den Exporten. Gleiches gelte für die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren. Die Unternehmen in der Autoindustrie rechneten weiterhin mit rückläufigen Exporten. Auch die Möbelhersteller haben laut dem Institut pessimistische Exportaussichten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55866679-ifo-exporterwartungen-im-april-etwas-erholt-015.htm
DEUTSCHLAND – Dekabank: Dienstleistungen stützen deutsches BIP im 1. Quartal – 26.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal nach Einschätzung von Dekabank-Volkswirt Andreas Scheuerle um 0,1 Prozent gesunken. Mit dieser Prognose ist Scheuerle etwas pessimistischer als die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte (Konsens: plus 0,1) Prozent. Das Minus wäre aus seiner Sicht aber noch größer, wenn es die anhaltende Erholung im Dienstleistungssektor nicht gäbe. Diese wird durch einen neuen Indikator des Statistischen Bundesamts (Destatis) untermauert.
Dieser Indikator zeigt, dass die reale Produktion des Dienstleistungssektors im Januar gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 0,7 Prozent gestiegen ist. Destatis hat diesen Indikator Anfang des Monats erstmals veröffentlicht. „Ich bin wirklich froh, dass die Statistiker diesen Indikator zur Verfügung stellen“, sagt Scheuerle. Ohne ihn hätte er das Minus im ersten Quartal eher auf 0,3 Prozent veranschlagt.
Die mit der neuen Konjunkturstatistik abgedeckten Dienstleistungsbereiche generierten laut Destatis 2021 rund ein Drittel der deutschen Bruttowertschöpfung. Nicht enthalten sind Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Der gesamte Dienstleistungssektor macht 70 Prozent der deutschen Bruttowertschöpfung aus.
Die Produktion im verarbeitenden Sektor ist in den ersten beiden Monaten des Jahres um knapp 2 Prozent gestiegen. Für März rechnet der Ökonom allerdings mit einer Abschwächung, worauf neben den bereits veröffentlichten Pkw-Produktions- und Exportzahlen auch der Maut-Fahrleistungsindex hindeute.
Im Dienstleistungssektor hat nach seiner Einschätzung der im Januar begonnenen Aufholprozess infolge der Aufhebung von Anti-Corona-Maßnahmen „mit unvermindertem Tempo angehalten“. „Darauf deuten verfügbare Indikatoren wie zum Beispiel die Reisebüro-Umsätze, Kino-Einspielergebnisse, Arbeitsmarktdaten, Online-Transaktionen hin“, sagte er. Es handele sich hier um eine „unglaublich starke Bewegung“.
Der Konsum hat das Wachstum im ersten Quartal aus seiner Sicht gebremst. „Das liegt an den Corona-Restriktionen. Die wurden zwar gelockert, aber wir sind mit einem kräftigen statistischen Unterhang in das Quartal gegangen“, erläutert er. Die Einzelhandelsumsätze, die für knapp 40 Prozent des privaten Konsums stehen, lagen im Januar/Februar um 1,3 Prozent unter dem Vorquartalsniveau.
Gebremst hat im ersten Quartal Scheuerle zufolge wohl auch der Außenhandel, weil die Einfuhren stärker als die Ausfuhren wuchsen. Wachstumsstützen waren demnach der Bau, die Investitionen und der Staatskonsum.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55870356-dekabank-dienstleistungen-stuetzen-deutsches-bip-im-1-quartal-015.htm
DEUTSCHLAND – Ingenieurmangel – Rekordwert bei offenen Stellen – 26.4.2022
DÜSSELDORF (dpa-AFX) – Auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure hat es Ende vergangenen Jahres nach Angaben des Branchenvereins VDI einen Rekordwert an offenen Stellen gegeben. Im vierten Quartal 2021 wurden monatsdurchschnittlich 140 000 offene Jobangebote verzeichnet, teilte der Verein Deutscher Ingenieure am Dienstag in Düsseldorf mit. Die Angabe geht aus dem gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichten „Ingenieurmonitor“ hervor. Laut VDI handelt es sich bei der Zahl offener Stellen seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2011 um einen „Rekordwert“.
Mehr als 91 000 Stellen verteilen sich demnach auf klassische Ingenieurberufe, knapp 49 000 Stellen auf den Bereich Informatik. Besonders groß sei der Fachkräftemangel im Bereich Bau und Vermessung, Informatik sowie Energie- und Elektrotechnik. Engpässe bestünden jedoch auch in allen anderen Bereichen. Die meisten Ingenieure fehlen laut dem VDI in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Es folgten Sachsen und Bayern.
Der VDI rechnet mit noch mehr Stellenangeboten im ersten Quartal 2022. Durch Themen wie Digitalisierung und Klimaschutz werde der Bedarf an Ingenieuren weiter zunehmen, so der Verband./slb/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55874135-ingenieurmangel-rekordwert-bei-offenen-stellen-016.htm
DEUTSCHLAND – IW-Studie: Fast 40 Prozent aller Ausbildungsplätze unbesetzt – 26.4.2022
KÖLN (dpa-AFX) – Fast 40 Prozent aller Ausbildungsplätze in Deutschland bleiben nach einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unbesetzt. Stark betroffen seien auch Berufe, in denen schon heute ein ausgeprägter Fachkräftemangel herrsche, berichteten die Wirtschaftsforscher am Dienstag. Über die Studie berichtete zuerst die „Rheinische Post“.
Die Zahl der gemeldeten unbesetzten Ausbildungsstellen sei seit 2013 fast kontinuierlich gestiegen, berichteten die Forscher. Im vergangenen Jahr seien gut 63 000 gemeldete Stellen unbesetzt geblieben, was knapp zwölf Prozent des Ausbildungsangebots entspreche. Doch sei das Problem deutlich größer. „Werden auch diejenigen Stellen betrachtet, die aus vielfältigen Gründen nicht bei den Arbeitsagenturen gemeldet werden, liegt dieser Anteil deutlich höher bei knapp 40 Prozent“, berichtete das IW.
„Die Fachkräfteengpässe auf dem Arbeitsmarkt sind in den letzten Jahren weiter gestiegen. In immer mehr Berufen können nicht alle offenen Stellen besetzt werden“, heißt es in der Untersuchung. Die Wirtschaft habe darauf reagiert und in den Bereichen, wo ein nachhaltiger Fachkräftemangel herrsche, verstärkt Ausbildungsplätze angeboten. Doch erweise es sich zunehmend als Problem, die Angebote und die Wünsche der Jugendlichen zusammenzubringen.
Es gebe in vielen Berufen und Regionen unbesetzte Ausbildungsplätze, während es in anderen Berufen und Regionen unversorgte Bewerber und Bewerberinnen gebe, betonten die Experten. So gebe es im Verkauf von Fleisch- oder Backwaren eine deutliche Fachkräftelücke und zahlreiche Ausbildungsplätze. Doch das Interesse sei gering. Die Zahl unbesetzter Stellen sei hier größer als die Zahl abgeschlossener Ausbildungsverträge.
In anderen Berufen – etwa bei Klempnern, Gastronomie-Fachkräften oder Beton- und Stahlbetonbauern – sei es ähnlich. Die Experten plädierten dafür, in der Berufsorientierung stärker auf Berufe mit hohem Fachkräftemangel und freien Ausbildungsplätzen aufmerksam zu machen. Das sei auch im Interesse der Jugendlichen: Denn sie hätten hier nicht nur eine größere Chance auf einen Ausbildungsplatz, sondern auch bessere Aussichten auf eine spätere Anstellung – und häufig bessere Verdienstaussichten./rea/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55867890-iw-studie-fast-40-prozent-aller-ausbildungsplaetze-unbesetzt-016.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Österreichs Bevölkerung hat Neun-Millionen-Marke überschritten . 26.4.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/128021.html
ÖSTERREICH- Handel in Österreich großteils hochkonzentriert – Bekleidungshandel sticht heraus – 26.4.2022
Im österreichischen Handel liegt die Marktmacht in der Hand von wenigen Firmen. In sechs von acht Branchen halten die jeweils fünf größten Händler über 80 Prozent Marktanteil, zeigt eine aktuelle Untersuchung von RegioData Research. Am höchsten ist die Konzentration im Lebensmittelhandel, wo Spar, REWE und Hofer 84 Prozent des Marktes dominieren.
Die Top-Fünf-Firmen kommen sogar auf 95 Prozent. Auch im Onlinehandel okkupieren REWE und Spar bald 50 Prozent. Doch reine Onlinesupermärkte wie Gurkerl.at, Alfies und Co. würden zunehmend um Marktanteile kämpfen, so RegioData.
Wenige Firmen dominieren auch im Drogerie- und Parfümeriehandel den Markt. Die drei größten Player kommen auf einen Anteil von fast 82 Prozent. Im Sportartikelhandel sind es rund 80 Prozent. Nicht ganz so stark konzentriert sind Elektrohandel (70 Prozent), Baumärkte (66,5 Prozent) und Möbelhandel (65 Prozent). Im Schuhhandel kommen die drei größten Firmen auf 50 Prozent.
*** Bekleidungshandel sticht heraus
Unter den untersuchten Branchen ist der Bekleidungshandel am wenigsten stark konzentriert. H&M (inkl. Cos), C&A und Peek & Cloppenburg kommen in Österreich auf einen Marktanteil von rund 27 Prozent. Inklusive der viert- und fünftplatzierten Kik und Zara sind es rund 37 Prozent.
„Die Triebkraft hinter der Verringerung des Konzentrationsgrades ist die zunehmende Anzahl an reinen Internetunternehmen und virtuellen Marktplätzen wie Amazon und Zalando“, heißt es seitens RegioData. Waren es vor fünf Jahren noch etwa 20 Prozent Onlineanteil an den Bekleidungsausgaben, so seien es – befeuert durch die Pandemie – derzeit nahezu 40 Prozent. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3262037/
ÖSTERREICH – Hotellerie erhöht Preise um zehn bis 15 Prozent – „Die Preisliste ist tot“ – Eklatanter Personalmagel – 26.4.2022
Die Hotellerie kämpft mit den Nachwirkungen und anhaltenden Unwägbarkeiten der Coronavirus-Krise sowie der Inflation. Dazu kommen die Unsicherheit wegen des Ukraine-Krieges und ein riesiger Fachkräftemangel.
„Wir sind am Beginn eines Strukturwandels“, sagte heute Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des WKO-Fachverbands Hotellerie. Die Profitabilität der Betriebe litt und leidet laut einer von der WKO beauftragten Studie sehr. Nun steigen die Preise um etwa zehn bis 15 Prozent.
Bei diesem genannten Wert sagte Kraus-Winkler grundsätzlich dazu, dass die Preiserhöhungen über die einzelnen Hotels hinweg natürlich unterschiedlich ausfallen – auch davon abhängig, wie weit man die Preise bereits im Vorjahr erhöht hat. „Es muss rasch weiterverrechnet werden“, sagte Experte Martin Schaffer, Partner bei mrp Hotels.
*** „Die Preisliste ist tot“
Auch der Zielgruppenmix der jeweiligen Beherberger spiele eine große Rolle. Habe man Verträge mit Reiseveranstaltern, würden große Sprünge nicht akzeptiert. Einfacher sei eine Erhöhung, wenn man auf Plattformen oder mit eigener Homepage Gäste wirbt. Jedenfalls sei der „endgültige Tod der gedruckten Preisliste“ erfolgt, „die Preisliste ist tot“, sagte Schaffer.
„Viele Betriebe werden beginnen, ihr Geschäftsmodell zu hinterfragen“, sagte Kraus-Winkler. Vielleicht würde unter der Woche aufs Abendgeschäft im Restaurant verzichtet, vielleicht würden einzelne Ruhetage eingeschoben werden. „Bisher wurde aus einer Not heraus gehandelt“, bezog sie sich auf die Pandemie, „jetzt versuchen Betriebe, Strategien aus den Änderungen zu erarbeiten.“ Es gehe bei vielen darum, sich zu repositionieren.
*** Eklatanter Personalmagel
Zuletzt brach die Profitabilität laut Schaffer um rund 20 Prozent ein. Vor allem einzelne Pensionen und fast die gesamten Airbnb-Unterkünfte seien vom Markt verschwunden, „gehen aber nicht ab“.
Vom beginnenden Strukturwandel seien „alle Hotelkategorien gleichermaßen betroffen“, sagte Schaffer, der für die WKO eine Analyse nach zwei Jahren Pandemie erstellt hat. Schwieriger werde es für Betriebe mit tendenziell mehr Mitarbeitern. Diese sind in der gehobenen und in der Ferienhotellerie zu finden.
Eine große Rolle dabei spielt der immense Personalmangel in der Freizeitwirtschaft. Insgesamt fehlen in der Hotellerie und Gastronomie laut Kraus-Winkler rund 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Februar waren knapp 14.000 Stellen zu besetzen, vorgemerkte Arbeitslose im Tourismusbereich gab es 7.000. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3262025/
ÖSTERREICH – Urlauben wird deutlich teurer: Hotelbranche sucht nach neuen Strategien – 26.4.2022
Die Pandemie, der nach wie vor immense Fachkräftemangel und die Inflation machen Hotelbetrieben und deren Profitabilität zu schaffen. Zusätzlich schürt der Ukraine-Krieg neue Unsicherheiten bei der Buchungslage im Sommer. Einige Betriebe möchten ihre Geschäftsmodelle jetzt überdenken und den Herausforderungen mit Preiserhöhungen entgegenwirken. …
https://orf.at/stories/3262041/
ÖSTERREICH- Studienbeihilfe wird erhöht und reformiert – Insgesamt beziehen etwa 46.400 Studierende eine Beihilfe – 26.4.2022
Die Studienbeihilfe wird ab September um 8,5 bis zwölf Prozent erhöht. Das kündigte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag an. Außerdem wird die Altersgrenze für den Bezug um drei Jahre auf 33 bzw. 38 Jahre erhöht und die Berechnungsweise reformiert. Erleichterungen gibt es für Berufstätige („Selbsterhalter“), außerdem steigen die Einkommensgrenzen für den Bezug und die Studienförderung wird von der Familienbeihilfe entkoppelt.
*** Insgesamt beziehen etwa 46.400 Studierende eine Beihilfe
Die Höchstbeihilfe liegt künftig bei 923 Euro pro Monat und damit etwas niedriger als die Mindestsicherung (978 Euro). Studierende dürfen aber vergleichsweise mehr dazuverdienen, ohne eine Kürzung der Förderung zu riskieren (15.000 Euro/Jahr).
Einfacher soll die Berechnung der Beihilfe werden. Bisher wurde dafür von einer fiktiven Höchstbeihilfe ausgegangen, von der je nach Vorliegen bestimmter Umstände Geld abgezogen wurde. Künftig wird von einem Grundbetrag von 335 Euro ausgegangen, zu dem bestimmte Zuschläge dazugerechnet werden.
*** Kriterien bleiben gleich
Die jeweiligen Kriterien ändern sich nicht (z.B. eigener Wohnsitz, höherer Beitrag für Studierende ab 24 bzw. 27, Zuschlag für Kinder). Unverändert bleiben auch die Anspruchsvoraussetzungen wie soziale Förderungswürdigkeit (abgesehen von der höheren Einkommensgrenze), Studienerfolg (Erbringung einer bestimmten Studienleistung, maximal zwei Studienwechsel) und maximale Studiendauer (Regelstudienzeit plus ein Semester).
Zuletzt war die Höchststudienbeihilfe 2017 nach zehn Jahren Pause um 18 Prozent erhöht worden. Derzeit beträgt die durchschnittliche Studienförderung 510 Euro im Monat, insgesamt beziehen etwa 46.400 Studierende eine Beihilfe. 2021 wurden für die Studienförderung 281 Mio. Euro aufgewendet, für heuer steigt dieser Betrag durch die Reform um 22 Mio. Euro, für 2023 um 68 Mio. Euro.
*** „Gemeinsamer Kraftakt“
Polaschek sprach von einem „gemeinsamen Kraftakt“ der Regierungsparteien und verwies auf weitere bereits in Kraft befindliche Verbesserungen für Studierende wie etwa die Erhöhung der Zuverdienstgrenze 2020 und den Corona-Bonus für Beihilfenbezieher.
Grünen-Wissenschaftssprecherin Eva Blimlinger bezeichnete die Reform als größte Maßnahme im Bereich der Studienförderung der vergangenen 30 Jahre. Besonders wichtig waren für sie die Maßnahmen für die Selbsterhalterinnen und Selbsterhalter (Personen, die sich vor Studienbeginn schon längere Zeit durch eigene Berufstätigkeit „selbst erhalten“ haben, Anm.). In der Pandemie habe man viele Anfragen von Personen bekommen, die gerne noch einmal ein Studium beginnen wollten, weil sie ihren Job verloren haben oder sich neu orientieren wollten. Diese würden vor allem in Bereiche wie Pflege oder IT streben, die am Arbeitsmarkt gebraucht werden.
*** Inflation wird nicht ganz abgedeckt
Die Erhöhung deckt die seit der letzten Erhöhung im September 2017 entstandene Teuerung nicht ganz ab. Die Inflation stieg seit damals um rund 13 Prozent und wird bis September noch weiter anwachsen.
Am stärksten von der Erhöhung profitieren Studierende unter 24 Jahren (plus zwölf Prozent). Studierende über 24 Jahre bzw. Selbsterhalter unter 27 Jahren kommen auf ein Plus von 8,5 Prozent.
Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) bezeichnete die Maßnahmen in einer Aussendung als „Schritt in die richtige Richtung“ – für die Bekämpfung von Studierendenarmut sei dies aber zu wenig. „Ja, die Höhe der Beihilfe ist angehoben worden“, so ÖH-Vorsitzende Keya Baier. „Aber zum Leben reicht es einfach trotzdem bei weitem nicht aus. Zusätzlich wurde auf unsere Forderung, eine automatische Valorisierung in dem Gesetz zu verankern, nicht eingegangen.“
Für SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl ist die Erhöhung nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein“. Damit werde weder die aktuelle Teuerung abgegolten noch die künftige. Ihr NEOS-Pendant Martina Künsberg Sarre begrüßte zwar die Novellierung der Studienförderung, hätte sich aber im Vorfeld Gespräche dazu gewünscht. Die Änderungen müsse man sich noch im Detail ansehen.
*** Stichwort: Studienbeihilfe
Die Studienbeihilfe ist das wichtigste Instrument zur Studienförderung und soll Studierende unterstützen, wenn sie selbst bzw. ihre Eltern nicht in der Lage sind, die mit einem Studium verbundenen Kosten zu tragen. Anspruchsvoraussetzungen sind soziale Förderungswürdigkeit aufgrund Einkommen und Familienstand, ein bestimmter Studienerfolg (Erbringung einer Mindeststudienleistung, maximal zwei Studienwechsel) sowie eine bestimmte Studiendauer (Regelzeit plus ein Semester).
Künftig wird neben einer Erhöhung der Beihilfen und der Einkommensgrenzen auch das System der Beihilfenberechnung reformiert, ohne die bisherigen Kriterien dafür zu ändern. Bisher wurden von einer fiktiven Höchstbeihilfe bestimmte Abschläge je nach Lebensumständen der Studierenden vorgenommen. Künftig soll die Berechnung umgekehrt funktionieren und nach einem „Baukastensystem“ bestimmte Zuschläge dazukommen.
Ausgangsbasis für die monatliche Beihilfe ist dann ein Grundbetrag von 335 Euro. Dazu kommen dann noch für Studierende unter 24 Jahren de facto die Familienbeihilfe (165 Euro) und der Kinderabsetzbetrag (58 Euro), die aber nicht Teil der Studienförderung sind. Für Studierende ab 24 Jahren gibt es einen Ersatz dieser Unterstützungsleistung in Höhe von 240 Euro im Rahmen der Studienförderung. Studierende ab 27 Jahren bekommen noch einmal 30 Euro extra. Dazu kommt noch ein Wohnkostenbeitrag von 250 Euro für „auswärtige“ Studierende – also wenn sich Studenten einen Wohnsitz am Studienort nehmen müssen, weil ihre Eltern zu weit entfernt wohnen oder eine eigene Wohnung aufgrund anderer Lebensumstände „gerechtfertigt“ ist (z.B. verheiratete Studierende, Studierende mit Kindern). Einen weiteren Zuschlag von 120 Euro gibt es pro Kind.
Von der aus Grundbetrag und möglichen Zuschlägen errechneten Gesamtsumme werden dann der zumutbare Elternunterhalt sowie andere Ausbildungsförderungen abgezogen. Anschließend wird dieser Betrag mit zwölf multipliziert (Jahresbetrag) und um acht Prozent erhöht. Zum Abschluss ergibt dann eine erneute Teilung durch zwölf den monatlichen Auszahlungsbetrag.
Nicht diesem System werden die sogenannten „Selbsterhalter“ unterliegen – also jene Personen, die sich vor Studienbeginn schon längere Zeit durch eigene Berufstätigkeit „selbst erhalten“ haben. Sie erhalten stattdessen altersabhängige Fixbeträge.
Die künftigen Änderungen betreffen etwa die Einkommensgrenzen bei den Eltern. Durch deren Anhebung um knapp zehn Prozent wird weniger abgezogen, wodurch einerseits mehr Studierende Anspruch auf Beihilfe haben und andererseits die Auszahlungshöhe steigt.
Außerdem wird die Altersgrenze für den Bezug um drei Jahre angehoben. Bisher musste ein Studium bis zur Vollendung des 30. Lebensjahrs begonnen werden, durch bestimmte Umstände wie etwa eigene Kinder konnte diese Grenze bis auf 35 Jahre ansteigen. Künftig liegen die Grenzen bei 33 bzw. 38 Jahren. Selbsterhalter können künftig auch dann ein Stipendium bekommen, wenn sie in der Vergangenheit schon einmal Studienförderung bezogen haben.
Weitere Änderungen: Der Zuschuss für Kinderbetreuung kann bereits ab dem dritten Semester bezogen werden und nicht erst in der Studienabschlussphase. Explizit geregelt wird auch die Gleichstellung von Drittstaatsangehörigen – sie haben Anspruch auf die Beihilfe, wenn sie ein Daueraufenthaltsrecht in der EU haben oder Familienangehörige von Österreichern oder EU-Wanderarbeitnehmern sind.
https://science.apa.at/power-search/6097378006314603614