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CORONA – VAKZINOLOGIE – Schutz gegen Omikron sinkt einige Monate nach Pfizer-Booster – 25.4.2022
CORONA – CHINA – Schanghai meldet 51 weitere Tote – 25.4.2022
CHINA – Massentests auch in Peking – Tests alle drei Tage für 26 Millionen Stadteinwohner – Hamsterkäufe: Angst fegt Pekinger Regale leer – Lage in Shanghai auch nach einem Monat nicht unter Kontrolle – Klagen über unzureichende Lieferungen von Nahrungsmitteln und schlechte medizinische Versorgung – Shanhai: zu 87 Toten seit jüngstem Pandemieausbruch sind gestern 51 neu Verstorbene hinzugekommen – 25.4.2022
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Corona-Patient in London war Rekord-Dauer von 505 Tagen positiv – 25.4.2022
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – EMA will mehr Daten vor Zulassung von Valneva-Vakzin – Solitär in Europa: VLA2001 ist der einzige Ganzvirus-Impfstoffkandidaten – Valneva-Chef enttäuscht – 25.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Nationales Impfgremium empfiehlt Booster ab fünf Jahren – 25.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Impfgremium: Empfehlung zu dritter Impfung für Kinder – 25.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Zwischenbilanz beim Wiener Projekt „CSI Abwasser“ – 25.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Keine Maskenpflicht mehr an den Schulen – 25.4.2022
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EBOLA – Ebolaausbruch in Demokratischer Republik Kongo – 25.4.2022
MEDIZIN – Erste Fälle der mysteriösen Kinder-Hepatitis in Wien – 25.4.2022
MEDIZIN – 169 mysteriöse Hepatitis-Fälle bei Kindern in zwölf Ländern – ECDC alarmiert – NACHTRAG: 24.4.2022
GESUNDHEIT – Vitamin D, Omega 3 und Sport gegen Krebs – Zusammenwirken aller Maßnahmen senkt Erkrankungsrisiko bei über 70-Jährigen um 61 Prozent – 25.4.2022
PLASTIKMÜLL – Bäume reichern über Wurzeln Nanoplastik in ihrem Gewebe an – 25.4.2022
TECHNIK – Forscher können mit Drohne erstmals Personen unter Blätterdach folgen – 25.4.2022
SOCIALMEDIA – Milliarden-Deal perfekt: Elon Musk kauft Twitter – Twitter verschwindet von der Börse – Gegensatz zu FB und Google: Twitter ohne sprudelnde Gewinne – Motivation: Musk will eingeschränkte Redefreiheit auf Twitter restaurieren – Kreditfinanzierter Kauf – Kommt nun Trump zurück zu Twitter? – 25.4.2022, 20:59
SOCIALMEDIA – Elon Musk kauft Twitter – 25.4.2022, 21:45
SOCIALMEDIA – Grenzen für Google & Co.: EU wird zur globalen Vorreiterin – 25.4.2022, 22:00
DEMOGRAPHIE – Elon Musk: „Die Zivilisation wird zusammenbrechen“, wenn die Menschen nicht mehr Kinder bekommen – Entvölkerung, nicht Überbevölkerung, wird die größte Krise der Menschheit sein – inkl. 36:46-min-Video – NACHTRAG: 7.12.2021
FINANZSPEKULATION – 2021 fast 5,4 Mrd. Euro mit Kryptogeld erzielt – In den USA belaufen sich Gewinne auf 47 Mrd. Dollar – In Großbritannien sind es 8,2 Mrd. Dollar – Dollar und Bitcoin: Anleger machen mit Kryptowährungen ein Vermögen – NACHTRAG: 22.4.2022
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INTERNATIONAL – ROUNDUP 2: Weltweite Militärausgaben auf neuem Höchststand – 25.4.2022
INTERNATIONAL – SIPRI: Russland rüstete 2021 stark auf – inkl. Graphik – NACHTRAG: 24.4.2022
BÖRSEN – Ölpreise deutlich gefallen – Chinas harte Corona-Politik belastet Nachfrage – Brent fällt um 6,92, auf 99,73, WTI um 6,51 auf 95,52 USD je Fass – Normlalisierung der Lage in Libyien – Ukarine-Krieg stützt – 25.4.2022, 18:23
BÖRSEN – US-Anleihen klar im Plus – Rendite für zehnjährige Staatspapiere fällt auf 2,81 [Freitag: 2,90] Prozent – Flucht in sicheren Rentenhafen: Angst vor Inflation und China-Lockdown schwächte Aktien – 25.4.2022, 21:35
BÖRSEN – Aktien New York Schluss: Dow dreht nach Anfangsverlusten von bis 3,5 Prozent ins Plus – Hoffnung auf gute Tech-Zahlen – 25.4.2022, 22:35
BÖRSEN – SRI LANKA – Kurssturz an Börse von Sri Lanka nach zwei Wochen Pause – 25.4.2022
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kursgewinne – Harte chinesische Corona-Politik stützt – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fällt auf 0,85 [Freitag: 0,96] Prozent – 25.4.2022, 17.47
BÖRSEN – NACHBÖRSE/XDAX +1,3% auf 14.100 Pkt nach Schlussverlust von 1,54 Prozent – Dt. Börse nach Zahlen fest – 25.4.2022, 22:55
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Erneut deutliches Minus wegen Rezessionsangst – Umlaufrendite fällt von 0,83 Prozent auf 0,79 Prozent – Guter Ifo-Wert und Macron-Sieg bremst Fall nicht: Anstieg der US-Zinsen rasant, Ukrainekrieg, China-Lockdowns schüren Ängste vor weltweiter Rezession – Euro mit 1,0706 US-Dollar schwach – 25.4.2022, 18:11
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Zinsängste und sinkende Ölpreise belasten – 25.4.2022, 18:11
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Panetta fordert harte Regulierung von Krypto-Assets – 25.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB dürfte Zins 2022 „wenigsten zwei Mal“ anheben – Agentur – 24.4.2022
INDIEN – EUROPÄISCHE UNION – EU und Indien verhandeln ab Juni wieder über Freihandelsabkommen – EU-Indien-Beziehung im kommenden Jahrzehnt eine der wichtigsten – DIHK drängt auf mehr Verhandlungsdynamik – 25.4.2022, 17:23
INDIEN – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen dringt auf Indiens Unterstützung gegen Russland – 25.4.2022, 16:29
INDIEN – EUROPÄISCHE UNION – EU und Indien beschließen gemeinsamen Rat für Handel und Technologie – Kontaktsuche nach „auffallendem“ Verhalten gegenüber Russland-Ukraine-Konflikt; kein Mittragen westlicher Sanktionen, Ausbau des Handels mit Russland, Kauf günstigen russischen Öls – Ersatzteile: Indiens Militärausrüstung stark auf Moskau ausgerichtet – 25.4.2022, 11:17
INDONESIEN – Indonesiens Palmölexportstopp: Speiseölpreise steigen – 25.4.2022
TÜRKEI – Türkei: Lebenslange Haft für Kulturförderer Kavala – 25.4.2022
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 26.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Lawrow kündigt Angriffe auf Waffenlieferungen an – Russische Region meldet Beschuss *** Lawrow: NATO-Waffenlieferungen sind legitime Angriffsziele – Lawrow: Westen bremst Verhandlungen mit Ukraine – Selenskyj: Russland wird in diesem Krieg nichts erreichen – Russische Region meldet erneut Beschuss – London: Getreideernte in Ukraine fällt um rund 20 Prozent – SPD-Politiker Roth hält EU-Sanktionen gegen Schröder für möglich * Meldungskranz am Ende desBeitrags – 26.4.2022, 7:07 Uhr
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP: Moskau weist deutsche Diplomaten aus – USA mit mehr Hilfe *** US-Diplomaten kehren in die Ukraine zurück – Angriffe auf Treibstofflager – Union macht Druck für Waffenlieferungen – Trübe Aussichten für deutsche Wirtschaft – 25.4.2022, 19:59 (korrigierte Fassung)
RUSSLAND – UKRAINE – Der 61. Kriegstag im Überblick: Moskau weist 40 deutsche Diplomaten aus – USA liefern Panzer-Munition an Kiew *** Russland greift Eisenbahnstationen an – Russland übt Vergeltung an Deutschland – London zählt 15.000 tote russische Soldaten – USA geben 165 Millionen US-Dollar für Munition – inkl. Kartenwerk (Frontverlauf) * Meldungskranz am Ende de Beitrags – 25.04.2022, 21:59
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Lawrow sieht reale Gefahr eines dritten Weltkriegs – Kuabkrise 1962: Russland und den USA war klar, wie sich der jeweils andere verhält – Kein aomaterer Abrüstungsvertrag mehr: aktuell „sind alle anderen Instrumente der Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung praktisch zerstört“ – 25.4.2022, 23:35
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Lawrow: Risiken für atomaren Krieg „nicht zu unterschätzen“ – Endenwollender guter Wille Russlands: fehlende „Gegenseitigkeit hilft das dem Verhandlungsprozess nicht“ – Guter Schauspieler: Selenskyj täuscht Verhandlungswillen vor – Kriegsverlauf wird Verhandlungsbedingungen bestimmen – 25.4.2022, 23:26
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukraine lehnt Verfassungsänderung zum Nato-Beitrittsziel ab – 25.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – MOLDAU/TRANSNISTRIEN – Serie von Explosionen in Ministerium in Transnistrien – Destabilisierungsversuch: Behörden sehen Provokation – Ukraine Angriff auf Odessa durch prorussische Truppen denkbar – 25.4.2022, 18:14
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – INDIEN – Von der Leyen drängt auf indische Unterstützung für Ukraine – 25.4.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Guterres in Moskau: UNO sieht Fenster für Vermittlung – UN-Sprecher: „Wir haben das Gefühl, dass es einen Moment der Gelegenheit gibt, und dies ist die Zeit, sie zu nutzen“ – Guterres am Donnerstag in der Ukraine – Welenskyj-Kritik an Guterres erstem Reiseziel Moskau – 25.4022, 19:46
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UKRAINE – IAEA-Chef Grossi besucht Tschernobyl – Strahlungsmessungen vor Ort geplant – 25.4.2022, 19:35
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Retourkutsche: Russland weist 40 deutsche Diplomaten aus – 25.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – UKRAINE – Rheinmetall will 88 Leopard-Panzer an Ukraine liefern – 25.4.2022, 19:34
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Streit über Lieferung schwerer Waffen an Ukraine spitzt sich zu – 25.4.2022, 17:23
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BELGIEN – Belgisches Geschäftsklima hellt sich im April unerwartet auf – 25.4.2022
FRANKREICH – Frankreichwahl: Macron siegt klar nach Auszählung aller Stimmen – 25.4.2022
FRANKREICH – Macron-Wahlsieg: Erleichterung und dunkle Wolken – Zahlreiche Baustellen für Macron – Verteilung der Siegstimmen in Frankreich (Karte): Wahlsieg knapper als 2017, mehr Departements für Le Pen – Konservative Presse sieht Macron angeschlagen – Melenchon will Sogwirkung mitnehmen – Neuformierung des Kabinetts mit handverlesenen Kandidaten – 25.4.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Index steigt im April unerwartet – Lage und Erwartungen besser – 25.4.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Wirtschaft stemmt sich gegen Ukraine-Schock – Ifo-Index etwas höher – 25.4.2022
DEUTSCHLAND – Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Februar gesunken – 25.4.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Pfandbriefbanken: Immobilienboom dürfte abflachen – 25.4.2022
DEUTSCHLAND – Warnstreiks stoppen Busse und Bahnen in mehreren Bundesländern – 25.4.2022
DEUTSCHLAND – Wegen des Ukraine-Kriegs 39,2 Milliarden Euro zusätzliche Schulden geplant – 25.4.2022
DEUTSCHLAND – INSA: zugewinn von einem halben Prozentpunkt für SPD 24, CDU/CSU 26,5, AfD 11,5 Prozent – Grüne verlieren 1 Prozent auf 18 Prozent – Gehalten: FDP 9, Linke 4,5 Prozent – Koalitionsmöglichkeiten: Jamaika mit 53,5 Prozent stärker als Ampel mit 51 Prozent – 26.4.2022, 0:10
ÖSTERREICH – Infrastruktur: „Tag der Erneuerbaren“: Verbände fordern Ausbauoffensive – 25.4.2022
ÖSTERREICH – Österreichs Firmen meldeten 2021 weniger Patente an – 25.4.2022
ÖSTERREICH – Vertrag mit IWF über Joint Vienna Institute verlängert – 25.4.2022
ÖSTERREICH – Österreich und IWF verlängern Übereinkommen über das Joint Vienna Institute – 25.4.2022
ÖSTERREICH – Gewerkschaft erhöht vor neuer Elektro-KV-Verhandlung Druck – 25.4.2022
ÖSTERREICH – Großteil der Arbeitnehmer sieht Flexibilisierung positiv – 25.4.2022
ÖSTERREICH – Neues Leitungsteam der Akademie der Wissenschaften komplett – 25.4.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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CORONA – VAKZINOLOGIE – Schutz gegen Omikron sinkt einige Monate nach Pfizer-Booster – 25.4.2022
Der nach einer Auffrischimpfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin zunächst hohe Schutz gegen Spitalsbehandlungen bei Omikron verringert sich nach neuen Studiendaten bereits nach einigen Monaten. Das geht aus einer im Fachblatt „The Lancet Respiratory Medicine“ veröffentlichten Untersuchung aus Südkalifornien hervor.
*** In Österreich wird eine vierte Impfung nur für Risikogruppen empfohlen
„Covid-19-Auffrischimpfungen mit Pfizer/Biontech verbessern den Schutz gegen Omikron signifikant, obwohl dieser Schutz nach drei Monaten gegen Besuche in der Notaufnahme und sogar gegen Krankenhausaufenthalte nachzulassen scheint“, resümierte die Hauptautorin der Studie, die Epidemiologin Sara Y. Tartof vom Gesundheitskonsortium Kaiser Permanente, laut Mitteilung. Eine gewisse Wirksamkeit blieb jedoch auch dann noch erhalten.
Für die Studie analysierten die Forscher 11.123 Krankenhauseinweisungen sowie Besuche in der Notaufnahme, die nicht zu einer Krankenhauseinweisung wegen einer akuten Atemwegsinfektion führten. Im Untersuchungszeitraum Dezember 2021 bis Februar 2022 waren sowohl die Delta- als auch die Omikron-Variante im Umlauf.
*** Von 85 Prozent auf 55 Prozent nach drei Monaten
Das Ergebnis der von Pfizer finanzierten Studie: Nach drei Dosen betrug die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer gegen Krankenhauseinweisungen wegen Omikron 85 Prozent innerhalb der ersten drei Monate. Sie fiel aber auf 55 Prozent nach drei Monaten oder länger. In Bezug auf das Aufsachen einer Notaufnahme lag die Wirksamkeit von drei Dosen bei weniger als drei Monaten gegen Omikron bei 77 Prozent, fiel aber nach drei Monaten oder länger auf 53 Prozent.
Bei der Delta-Variante waren die Trends in Bezug auf die Abnahme der Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2 im Allgemeinen ähnlich, jedoch wurde die Wirksamkeit zu jedem Zeitpunkt höher eingeschätzt als bei der Omikron-Variante. Die Wirkung des Vakzins von Biontech/Pfizer gegen Omikron war im Schnitt nach drei Dosen wesentlich höher als nach zwei Dosen.
In Österreich empfiehlt das Nationale Impfgremium (NIG) eine vierte Impfung nur für Risikogruppen. Dies gilt für Über-80-Jährige allgemein sowie für Über-65-jährige mit Vorerkrankungen. Sie sollen frühestens vier Monate, idealerweise ein halbes Jahr nach dem dritten Stich noch einmal immunisiert werden. Allen anderen sollte eine Impfung jedoch auch nicht verwehrt werden. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte Anfang April erklärt, eine vierte Dosis für alle Bürger sei derzeit nicht notwendig. Sie könne aber für Menschen ab 80 Jahren sinnvoll sein angesichts des höheren Risikos einer schweren Covid-Erkrankung.
Service: Fachartikel in „The Lancet“: http://go.apa.at/HvSRWsml
https://science.apa.at/power-search/2646323291517494965
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55852800-studie-schutz-bei-omikron-sinkt-einige-monate-nach-biontech-booster-016.htm
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133625/Omikron-Booster-Schutz-vor-Hospitalisierung-geht-nach-3-Monaten-zurueck
CORONA – CHINA – Schanghai meldet 51 weitere Tote – 25.4.2022
Die chinesische Finanzmetropole Schanghai verzeichnet Regierungsangaben zufolge binnen 24 Stunden 51 neue Coronavirus-Todesfälle gegenüber 39 am Vortag. Die Zahl der bestätigten symptomatischen Infektionen stieg auf 2.472, am Tag zuvor waren es 1.401.
Chinas größte Stadt meldete 16.983 neue asymptomatische Coronavirus-Fälle (Vortag: 19.657). Schanghai kämpft derzeit mit dem größten Virusausbruch, den China seit Beginn der Pandemie verzeichnet hat. Die Stadt befindet sich seit mehr als drei Wochen im Lockdown. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261698/
CHINA – Massentests auch in Peking – Tests alle drei Tage für 26 Millionen Stadteinwohner – Hamsterkäufe: Angst fegt Pekinger Regale leer – Lage in Shanghai auch nach einem Monat nicht unter Kontrolle – Klagen über unzureichende Lieferungen von Nahrungsmitteln und schlechte medizinische Versorgung – Shanhai: zu 87 Toten seit jüngstem Pandemieausbruch sind gestern 51 neu Verstorbene hinzugekommen – 25.4.2022
Peking – Nach der Entdeckung von einigen Dutzend Coronainfektionen in Peking müssen sich seit heute alle 3,5 Millionen Einwohner des größten Stadtteils Chaoyang in drei Runden alle zwei Tage testen lassen.
Die Angst vor strengen Ausgangssperren auch in der chinesischen Hauptstadt sorgte für Hamsterkäufe und leere Regale in Supermärkten. Die Behörden warnten, dass das Virus sich schon seit einer Woche unentdeckt in der 21-Millionen-Metropole verbreitet habe, so dass mehr Fälle entdeckt werden dürften.
Ob ein Lockdown über ganz Peking oder Teile verhängt werde, hänge von der Ausbreitung des Virus ab, sagte ein Experte des nationalen Gesundheitsamtes der parteinahen Zeitung Global Times.
„Wenn die Ergebnisse der Tests in Chaoyang und anderen Teilen herauskommen, wird es uns ein besseres Bild von der gesamten epidemischen Lage in Peking geben“, sagte der hohe Funktionär. „Weitere Maßnahmen werden entsprechend folgen.“ Im Chaoyang-Distrikt liegen die ausländischen Botschaften und leben die meisten Ausländer in Peking.
Nachdem am Wochenende bereits einzelne Wohnblocks mit Infektionen abgeriegelt worden waren, verhängten die Behörden heute auch über mehrere Nachbarschaften im östlich liegenden Chaoyang-Distrikt einen Lockdown. Die Bewohner dürfen das Gebiet vorerst nicht verlassen. Auch wurden dort Restaurants und Unterhaltungsstätten geschlossen.
Mit dem schnellen Vorgehen will die ohnehin besonders geschützte Hauptstadt auch Lehren aus dem Coronaausbruch in Shanghai und anderen Provinzen ziehen, wie es hieß. So gab es Kritik an einem zunächst langsamen Vorgehen in der ostchinesischen Hafenstadt, wo die Lage trotz weitgehender Ausgangssperren seit fast einem Monat immer noch nicht unter Kontrolle ist.
Auch gibt es Klagen über unzureichende Lieferungen von Nahrungsmitteln und schlechte medizinische Versorgung. Von Dienstag an werden auch alle 26 Millionen Einwohner Shanghai erneut getestet.
China verfolgt eine Null-COVID-Strategie, die mit der Ankunft der sich schnell verbreitenden Omikron-Variante auf die Probe gestellt wird. Im Zentrum der größten Coronawelle in China seit Beginn der Pandemie vor gut zwei Jahren steht Shanghai.
Die Hafenmetropole meldete mit 51 Toten gestern im Zusammenhang mit COVID-19 die höchste Zahl des Ausbruchs. Bis dahin waren schon 87 Tote berichtet worden. Nach Angaben der Gesundheitskommission wurde der Großteil der landesweit 23.000 neuen Infektionen gestern in Shanghai entdeckt – die meisten asymptomatisch. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133582/Massentests-auch-in-Peking
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Corona-Patient in London war Rekord-Dauer von 505 Tagen positiv – 25.4.2022
In Großbritannien ist ein Corona-Patient über einen Rekordzeitraum von 16 Monaten ununterbrochen mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Bei dem oder der Betroffenen seien 505 Tage lang bis zum Tod alle Tests positiv ausgefallen, berichtete ein britisches Forscherteam in einer neuen Studie, die auf dem Europäischen Kongress für Mikrobiologie und Infektionskrankheiten in Lissabon vorgestellt wurde. Der bisherige Rekord lag bei 335 Tagen.
*** Auch Großbritannien wurde hart von Corona getroffen
Für ihre Studie untersuchten Forscher vom King’s College London und des Londoner Krankenhauses Guy’s and St Thomas‘ zwischen März 2020 und Dezember 2021 die Fälle von neun Patienten, deren Immunsystem aufgrund von Organtransplantationen, HIV, Krebs oder anderen medikamentösen Behandlungen geschwächt war. Alle waren mindestens acht Wochen lang positiv, zwei sogar über ein Jahr.
Fünf der neun Patienten überlebten, zwei davon nach einer Antikörper- und antiviralen Therapie. Die fünfte Person war bei der letzten Nachuntersuchung Anfang 2022 immer noch infiziert, auch nach ihrer Behandlung, und hatte 412 Tage lang Covid-19. Sollte sie bei ihrem nächsten Termin immer noch positiv getestet werden, würde sie laut den Forschern den Rekord von 505 Tagen überschreiten.
*** Virus veränderte sich im Laufe der Zeit in den Patienten
Das Team stellte fest, dass sich das Virus der neun Corona-Patienten in London im Laufe der Zeit veränderte. Fünf von ihnen entwickelten mindestens eine Mutante. Bei einem Patienten entdeckten sie zehn Mutationen, wie sie getrennt bei den Alpha-, Delta- und Omikron-Varianten auftraten. Die Forscher vermuten nun, dass immungeschwächte Patienten im Laufe ihrer anhaltenden Infektion Mutationen akkumulierten und dadurch neue Varianten entstehen können.
Die Situation zeige den dringenden Bedarf an neuen Corona-Behandlungen für immungeschwächte Patienten, sagte die Virologin und Mitautorin der Studie, Gaia Nebbia, am Freitag. „Immunsupprimierte Patienten mit einer anhaltenden Infektion haben nur geringe Überlebenschancen, und neue Behandlungsstrategien sind dringend erforderlich, um ihre Infektion zu beenden.“
https://science.apa.at/power-search/18428024417236560992
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – EMA will mehr Daten vor Zulassung von Valneva-Vakzin – Solitär in Europa: VLA2001 ist der einzige Ganzvirus-Impfstoffkandidaten – Valneva-Chef enttäuscht – 25.4.2022
Eine etwaige EU-Zulassung des Covid-Totimpfstoffs vom austro-französischen Unternehmen Valneva lässt weiter auf sich warten. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EU-Arzneimittelagentur EMA habe in der Vorwoche eine weitere Liste von Fragen vorgelegt. Darin werden zusätzliche Daten und Begründungen für eine bedingte Marktzulassung gefordert, teilte Valneva am Montag in einer Aussendung mit. Der Impfstoffhersteller reagierte „enttäuscht“ auf das Vorgehen der EMA.
*** VLA2001 ist der einzige Ganzvirus-Impfstoffkandidaten, der in Europa in Entwicklung ist
Valneva werde in den kommenden Tagen auf die Fragen antworten. Wenn das CHMP die Antworten akzeptiert, rechnet das Unternehmen mit einer bedingten Marktzulassung noch in diesem Quartal. Valneva sei weiterhin davon überzeugt, dass sein inaktivierter Impfstoff die Bedingungen für eine bedingte Marktzulassung erfülle und ein positives Nutzen-Risiko-Profil habe.
*** Valneva-Chef enttäuscht
„Wir sind enttäuscht, dass die EMA unsere Anträge bisher nicht als ausreichend angesehen hat“, wurde Valneva-Chef Thomas Lingelbach in der Aussendung zitiert. „Wir sind nach wie vor fest entschlossen, gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden auf eine Produktzulassung hinzuarbeiten. VLA2001 ist der einzige inaktivierte Covid-19-Impfstoffkandidat in Europa, und wir erhalten weiterhin jeden Tag Nachrichten von Menschen, die sich einen traditionelleren Impfstoffansatz wünschen.“
In der Phase-III-Studie habe Valneva nachgewiesen, dass zwei Dosen von VLA2001 im Vergleich zum Covid-Vakzin von AstraZeneca höhere neutralisierende Antikörperspiegel induzieren und ein deutlich besseres Verträglichkeitsprofil zeigen, hieß es. In Großbritannien hatte die Gesundheitsbehörde MHRA vor zwei Wochen eine bedingte Marktzulassung für das VLA2001 genannte Vakzin zur Grundimmunisierung von Erwachsenen im Alter von 18 bis 50 Jahren erteilt. Im März war bereits eine Notfallgenehmigung in Bahrain ausgesprochen worden.
Bei VLA2001 handelt es sich um den einzigen Ganzvirus-Impfstoffkandidaten, der in Europa in Entwicklung ist. Valneva verfolgt eine Herangehensweise, die seit vielen Jahrzehnten erprobt ist. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentiert. Somit muss sich das Immunsystem mit allen Erreger-Teilen auseinandersetzen. Produziert wird in Schottland und Schweden, die Entwicklungsarbeit läuft aber nach Angaben des Unternehmens großteils über Wien.
Nach dem Bericht über den Rückschlag im Zulassungsverfahren brachen die Aktien von Valneva am Montag an der Börse in Paris um mehr als zwölf Prozent ein. Sie steuerten laut Nachrichtenagentur Reuters auf den größten Tagesverlust seit Anfang Jänner zu.
https://science.apa.at/power-search/5914789058830154177
CORONA – ÖSTERREICH – Nationales Impfgremium empfiehlt Booster ab fünf Jahren – 25.4.2022
Die Experten des Nationalen Impfgremiums (NIG) haben sich für eine Booster-Impfung gegen Covid-19 ab fünf Jahren ausgesprochen. „Bei Kindern von fünf bis elf Jahren soll diese dritte Impfung spätestens zu Schulbeginn vor den voraussichtlich nächsten Infektionswellen im Spätsommer/Herbst 2022 erfolgen“, heißt es in der neuen Anwendungsempfehlung. Empfohlen wird eine dritte Impfung ab sechs Monaten nach der Zweitimpfung, betonte das Gesundheitsministerium am Montagnachmittag.
*** Infektionen mit SARS-CoV-2 ersetzen keineswegs einzelne Impfungen
Außerdem wird von den Medizinerinnen und Medizinern festgehalten, dass man für einen bestmöglichen und längerfristigen Schutz insgesamt drei Impfungen benötigt – auch wenn man bereits eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht hat. Wissenschaftliche Daten zeigen, dass immunkompetente Personen für einen bestmöglichen und langfristigen Impfschutz insgesamt drei Impfungen benötigen, wurde erläutert. Diese drei Impfungen sind aus immunologischer Sicht als Grundimmunisierung anzusehen, also nicht nur als Auffrischung.
Durchgemachte Infektionen mit SARS-CoV-2 führen lediglich zu einer zeitlichen Verschiebung dieser Impfungen und zu einer verbesserten Immunitätslage, ersetzen aber keineswegs einzelne Impfungen. Eine Infektion hat daher lediglich Auswirkungen auf den empfohlenen Zeitpunkt für die nächste Impfung, wurde betont. Das NIG begründet das damit, dass respiratorische Infektionen keine dauerhafte systemische Immunität hinterlassen. „Genesenen ab einem Alter von fünf Jahren werden also insgesamt drei Impfungen für die Grundimmunisierung empfohlen“, heißt es in der aktualisierten Anwendungsempfehlung.
„Die Corona-Schutzimpfung hat unzähligen Menschen das Leben gerettet und tut das auch weiterhin“, betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in der Aussendung. „Sie minimiert nachweislich das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken oder sogar zu sterben. Kommt es trotz einer Impfung zu einer Covid-19-Erkrankung, so verläuft diese im Normalfall deutlich milder.“ Die laufende Anpassung der Empfehlungen des NIG gewährleiste, „dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse ständig eingearbeitet werden“.
Service: Die aktualisierte Anwendungsempfehlung: http://go.apa.at/xOjE7m58
https://science.apa.at/power-search/5775806473460848038
CORONA – ÖSTERREICH – Impfgremium: Empfehlung zu dritter Impfung für Kinder – 25.4.2022
Die Fachleute des Nationalen Impfgremiums (NIG) sprechen sich für eine Boosterimpfung gegen Covid-19 ab fünf Jahren aus. Die dritte Impfung sei nämlich für die Grundimmunisierung nötig, unabhängig davon, ob ein Kind positiv war oder nicht, argumentiert das Impfgremium.
„Bei Kindern von fünf bis elf Jahren soll diese dritte Impfung spätestens zu Schulbeginn vor den voraussichtlich nächsten Infektionswellen im Spätsommer/Herbst 2022 erfolgen“, heißt es in der neuen Anwendungsempfehlung. Empfohlen werde eine dritte Impfung ab sechs Monaten nach der Zweitimpfung, betonte das Gesundheitsministerium am Montagnachmittag.
Außerdem wird von den Medizinerinnen und Medizinern festgehalten, dass man für einen bestmöglichen und längerfristigen Schutz insgesamt drei Impfungen benötigt – auch wenn man bereits eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht hat. Wissenschaftliche Daten zeigten, dass immunkompetente Personen für einen bestmöglichen und langfristigen Impfschutz insgesamt drei Impfungen benötigen, wurde erläutert. Diese drei Impfungen sind aus immunologischer Sicht als Grundimmunisierung anzusehen, also nicht nur als Auffrischung.
*** Nur zeitliche Verschiebung durch Infektion
Durchgemachte Infektionen mit SARS-CoV-2 führen lediglich zu einer zeitlichen Verschiebung dieser Impfungen und zu einer verbesserten Immunitätslage, ersetzen aber keineswegs einzelne Impfungen. Eine Infektion habe daher lediglich Auswirkungen auf den empfohlenen Zeitpunkt für die nächste Impfung, wurde betont.
Das NIG begründet das damit, dass respiratorische Infektionen keine dauerhafte systemische Immunität hinterlassen. „Genesenen ab einem Alter von fünf Jahren werden also insgesamt drei Impfungen für die Grundimmunisierung empfohlen“, heißt es in der aktualisierten Anwendungsempfehlung.
*** Rauch: Unzählige Leben gerettet
Die CoV-Schutzimpfung „hat unzähligen Menschen das Leben gerettet und tut das auch weiterhin“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in der Aussendung: „Sie minimiert nachweislich das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken oder sogar zu sterben. Kommt es trotz einer Impfung zu einer Covid-19-Erkrankung, so verläuft diese im Normalfall deutlich milder.“ Die laufende Anpassung der Empfehlungen des NIG gewährleiste, „dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse ständig eingearbeitet werden“.
*** Vierte Impfung nur bei Risikogruppen empfohlen
In der Karwoche hatte das Impfgremium bereits seine Empfehlung zu einer vierten Impfung für Erwachsene abgegeben. Das NIG emfpiehlt eine solche derzeit nur bei Risikogruppen. Das gilt für über 80-Jährige allgemein sowie für über 65-jährige mit Vorerkrankungen.
Sie sollen frühestens vier Monate, idealerweise ein halbes Jahr nach dem dritten Stich noch einmal immunisiert werden, geht aus dem der APA vorliegenden Papier des Gremiums hervor. Allen anderen sollte eine Impfung jedoch auch nicht verwehrt werden. Die Empfehlungen sind insofern von Bedeutung, als sie zwar nicht verbindlich sind, aber von der Politik im Regelfall übernommen werden.
Seit der Karwoche ist zudem die Gültigkeitsdauer des „Grünen Passes“ verlängert. Bei allen, die eine vollständige Grundimmunisierung (drei Impfungen, Anm.) haben, ist der Nachweis nun ein Jahr gültig. Eine Zweitimpfung darf hingegen nur 180 Tage zurückliegen, bei Personen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr 210 Tage. Auch eine Genesung wird weiter nur 180 Tage akzeptiert, um die Vorgaben des „Grünen Passes“ zu erfüllen. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261818/
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Zwischenbilanz beim Wiener Projekt „CSI Abwasser“ – 25.4.2022
Als eine der ersten Großstädte Europas hatte Wien am Beginn der Corona-Pandemie mit der Untersuchung der Abwässer begonnen, um die Verbreitung von SARS-CoV-2 zu verfolgen. „Diese Analysen zeigen, dass in Wien tatsächlich ein geringeres Infektionsgeschehen als in den anderen Bundesländern der Fall war“, zog Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) Zwischenbilanz des Projekts „CSI Abwasser“, das ausgebaut werden soll.
*** Die Abwässer der Stadt verraten viel über die Bevölkerung
„Tests geben lediglich Auskunft über den Infektionsstatus der Getesteten. Die Abwasserüberwachung hingegen gibt Auskunft über das Ausmaß der Infektionen in der gesamten Bevölkerung“, betonte Hacker. Diese Daten seien die Basis für das Wiener Pandemiemanagement.
Am 10. April 2020 wurde erstmals die nicht mehr infektiöse Viren-RNA von SARS-CoV-2 im Zulauf der Wiener Kläranlage festgestellt. Das unter Federführung der von der ebswien betriebenen Kläranlage und der TU Wien laufende Projekt sei „äußerst erfolgreich“, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszk (SPÖ). Im Abwasser seien Veränderungen im Pandemiegeschehen früher zu erkennen, als sie sich in den Inzidenzen niederschlagen. Das verschaffe für die Entscheidungen des Krisenmanagements einen Vorsprung.
In den ersten beiden Jahren wurden 1.318 Abwasserproben untersucht. Der wissenschaftliche Projektleiter Norbert Kreuzinger vom Institut für Wassergüte und Ressourcenmanagement (IWR) der Technischen Universität (TU) Wien erläuterte: „Die EU-Kommission empfiehlt mittlerweile den Mitgliedsstaaten die Abwasserüberwachung als wichtiges Instrument im Kampf gegen die Corona-Pandemien, aber auch gegen künftige Herausforderungen durch bedenkliche Krankheitserreger.“
*** Auch für andere Viren geeignet
Bisher stand SARS-CoV-2 im Zentrum. „Parallel dazu haben wir im Auftrag der Gesundheitsbehörden das Abwasser aber auch laufend auf das Vorkommen von Influenza-Viren untersucht, da eine Grippe-Epidemie die Krankenhäuser vor eine zusätzliche enorme Herausforderung stellen würde“, sagte Kreuzinger. „Die Vogelgrippe ist derzeit in einigen Ländern wieder Thema, ich denke aber auch an die Ausweitung der Abwasserüberwachung auf Noro- oder Enteroviren.“ „Mit der Weiterentwicklung des Frühwarnsystems für andere Krankheitserreger können frühzeitig Maßnahmen zum Schutz der Wiener Bevölkerung gesetzt werden“, betonte NEOS-Gesundheitssprecher Stefan Gara.
Seit April 2020 wurde für „CSI Abwasser“ eine Analysemethode entwickelt, die durchgehend belastbare Ergebnisse liefere, sowie ein Workflow aufgebaut, mit dem im 2.500 Kilometer langen Kanalnetz Teileinzugsgebiete bis hin zu einzelnen Objekten überwacht werden können, wurde betont. „Points of Interest“ wie Altersheime, Schulen und Spitäler etwa werden im Auftrag der Gesundheitsbehörden eigens kontrolliert. Zudem wurde ein „Abwasserarchiv“ aufgebaut, in dem Proben bei minus 80 Grad lagern, wodurch künftige Fragestellungen auch für die Vergangenheit beantwortet werden können.
https://science.apa.at/power-search/5451429809440142190
CORONA – ÖSTERREICH – Keine Maskenpflicht mehr an den Schulen – 25.4.2022
An den Schulen gibt es ab Montag keine Maskenpflicht mehr. In Klassen- und Gruppenräumen mussten die Kinder und Jugendlichen schon seit Ende Februar keine Maske bzw. (ab der Oberstufe) keine FFP2-Maske mehr tragen. Am Gang oder auf der Toilette etwa mussten Mund und Nase allerdings weiter bedeckt werden. Jetzt fällt auch diese Vorgabe.
*** An den Schulen endet die Maskenpflicht
Mit Blick auf die zuletzt sinkenden Infektionszahlen und das Ende der unbegrenzten Gratis-Tests war erst in der vergangenen Woche das Testsystem an den Schulen zurückgefahren worden. Anstelle von drei Tests (mindestens zwei PCR, ein Antigentest) gibt es jetzt an den Schulen nur noch einen PCR-Test pro Woche. Antigentest kommen nur noch anlassbezogen zum Einsatz, wenn es davor positive Fälle gab.
https://science.apa.at/power-search/7857359325879451224
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EBOLA – Ebolaausbruch in Demokratischer Republik Kongo – 25.4.2022
Kinshasa/Brazzaville – In der Demokratischen Republik Kongo haben Behörden einen neuerlichen Ausbruch von Ebola gemeldet. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO am Wochenende mitteilte, starb ein 31-Jähriger in der nordwestlichen Provinz Equateur an der Infektionskrankheit. Lokale Behörden und WHO-Vertreter suchen nun nach Kontaktpersonen.
„Die Zeit ist nicht auf unserer Seite“, sagte WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti. Laut der Regionalvertretung der UN-Organisation in Brazzaville hatte der 31-Jährige am 5. April erste Symptome entwickelt; die Diagnose Ebola wurde erst vor dem Wochenende gestellt. „Diese Krankheit hatte damit einen Vorsprung von zwei Wochen, und für uns gilt es jetzt, aufzuholen“, so Moeti.
Bei Ebolafieber handelt es sich um eine seltene, oft tödliche Krankheit, die Menschen und Primaten befallen kann. Bei bisherigen Ausbrüchen lag die Todesrate laut WHO bei 25 bis 90 Prozent.
Trotzdem zeigte sich Moeti optimistisch: „Viele Menschen (im Dorf) Mbandaka sind bereits gegen Ebola geimpft, was die Auswirkungen verringern sollte.“ In den kommenden Tagen werde eine zusätzliche Impfkampagne gestartet; Ziel sei es, alle Kontaktpersonen des Verstorbenen zu immunisieren.
Im vergangenen Jahr hatte die WHO in Afrika zu einem parallelen Kampf gegen Ebola und COVID-19 aufgerufen. Die Reaktionen auf beide Krankheiten könnten „einander verstärken“, indem auf bereits bestehende Strukturen, Richtlinien und bewährte Verfahren aufgebaut werde. Seit 1976 gab es in der Demokratischen Republik Kongo 14 Ebola-Ausbrüche. © kna/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133594/Ebolaausbruch-in-Demokratischer-Republik-Kongo
MEDIZIN – Erste Fälle der mysteriösen Kinder-Hepatitis in Wien – 25.4.2022
In Österreich sind die ersten Verdachtsfälle der bisher in einem Dutzend Länder beobachteten Fälle von Hepatitis unklarer Herkunft bei Kindern aufgetreten. Im Wiener St. Anna-Kinderspital werden zwei Kinder mit Leberentzündung behandelt, berichtete das Gesundheitsministerium am Montag. Die beiden sind nicht in kritischem Zustand. Die Hepatitisviren A, B, C, D oder E wurden ausgeschlossen. Der Hintergrund der Erkrankungen ist unklar, aber laut Krankenhaus noch in Abklärung.
Ärztinnen und Ärzte in Österreich waren in der vergangenen Woche proaktiv mit Informationen versorgt worden und sollten Verdachtsfälle melden, berichtet das Gesundheitsministerium. Details zu Alter oder Geschlecht der beiden betroffenen Kinder in Wien wurden nicht bekanntgegeben. Auch zum genauen Gesundheitszustand waren bei den Behörden und dem behandelnden Spital keine Informationen verfügbar.
Die Stadt Wien habe heute von den konkreten Fällen erfahren, hieß es am Montagnachmittag aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf APA-Nachfrage. Es werde vorerst weiterhin offiziell von „Verdachtsfällen” gesprochen, obwohl – wie bei den Erkrankungen in anderen Ländern – eine Virus-Hepatitis A bis E nicht nachgewiesen werden konnte und der Grund der Leberentzündung unklar ist. Jedenfalls könne offenbar der Gallenfarbstoff Bilirubin nicht von der Leber abgebaut werden und es komme zu einer Gelbfärbung von Haut und Augen.
Wenn ein Kind kränklich wirkt, eventuell Bauchschmerzen hat und sich Haut oder Augen „merklich gelb” färben, sollten die Eltern mit ihm zu Haus- oder Kinderarzt gehen, riet der Hacker-Sprecher. Außerdem seien alle Kinderabteilungen und Notfallabteilungen informiert. Derzeit bestehe „kein Grund zur Sorge”, die Zahl der Fälle in Europa und weltweit sei noch gering.
Die Gesundheitsbehörden würden die Charakteristika der aktuellen Hepatitis-Erkrankungen dokumentieren. Eine der Annahmen sei eine zugrunde liegende Adenovirus-Infektion. Diese könne bei Kindern Hepatitis verursachen und sei im Frühjahr aktiv. Es könnte auch eine Kombination von Adenoviren und Corona (SARS-CoV‑2, Anm.) dahinter stecken, berichtete der Sprecher des Gesundheitsstadtrats aus den bisher bekannten Fällen. Oder es handelt sich um eine gänzlich andere, bisher unbekannte Ursache.
In mehreren westlichen Ländern waren laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis 21. April mindestens 169 Kinder an Hepatitis mit unklarer Ursache erkrankt. Zwei Drittel der Leberentzündungen seien seit Anfang April in Großbritannien gemeldet worden. Der Rest verteile sich auf mehrere europäische Länder von Norwegen bis Rumänien sowie die USA. Laut WHO benötigten 17 Kinder eine Lebertransplantation, mindestens ein Kind sei gestorben.
Hepatitis ist der medizinische Fachbegriff für eine Leberentzündung. Dabei handelt es sich um eine Abwehrreaktion des körpereigenen Immunsystems u.a. gegen Infektionserreger oder für die Leber giftige Stoffe. Auch Störungen des Blutflusses in der Leber bzw. Autoimmunerkrankungen können Ursachen sein. Es gibt akute und chronische Verläufe. Am häufigsten kommen in der Gesamtbevölkerung die Alkoholhepatitis, die virusbedingten Hepatitiserkrankungen (Hepatitis A, B, C, D oder E) und die nicht alkoholische Fettleber-Hepatitis (NASH) vor.
https://apa.at/news/erste-faelle-der-mysterioesen-kinder-hepatitis-in-wien/
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133595/Schwere-Hepatitis-bei-Kindern-WHO-meldet-weitere-Faelle
=> Mysteriöse Hepatitis: Zwei Kinder in Wien erkrankt – Kein Zusammenhang mit CoV-Impfung – 25.4.2022
Nach zahlreichen Fällen von Hepatitis unklarer Herkunft in mehreren europäischen Ländern gibt es nun in Österreich erste Verdachtsfälle. Betroffen sind zwei Kinder, die im St. Anna Kinderspital in Wien behandelt werden.
https://science.orf.at/stories/3212752/
Mysteriöse Hepatitis bei Kindern: Ein Fall in Italien – 22.4.2022
https://orf.at/stories/3261293/
GB und weitere Länder: Rätselhafte Hepatitisfälle bei Kindern – 19.4.2022
https://orf.at/stories/3260693/
MEDIZIN – 169 mysteriöse Hepatitis-Fälle bei Kindern in zwölf Ländern – ECDC alarmiert – NACHTRAG: 24.4.2022
In einem Dutzend westlicher Länder sind bis 21. April laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 169 Kinder an Hepatitis mit unklarer Ursache erkrankt. Zwei Drittel der Leberentzündungen seien seit Anfang April in Großbritannien gemeldet worden. Der Rest verteile sich auf mehrere europäische Länder von Norwegen bis Rumänien sowie die USA. Österreich ist nach dem Bericht der WHO vom Samstagabend nicht darunter.
Laut WHO ist noch nicht klar, ob es wirklich eine Häufung gibt, oder ob wegen der erhöhten Aufmerksamkeit für solche Leberentzündungen derzeit mehr Fälle entdeckt werden. Keines der Kinder war mit klassischen Hepatitis-Viren infiziert. In der Regel verläuft eine Hepatitis bei Kindern Experten zufolge oft ohne Symptome oder nur mit geringer Beeinträchtigung.
Bei vielen der nun betroffenen Kinder sind nach WHO-Angaben stark erhöhte Werte an Leberenzymen und Gelbsucht registriert worden. Laut WHO benötigten 17 Kinder eine Lebertransplantation, mindestens ein Kind sei gestorben. In 74 Patienten wurden Adenoviren gefunden. Die WHO wies jedoch darauf hin, dass diese Viren in der Regel nur leichtere Symptome wie etwa Atemwegserkrankungen hervorrufen.
Nun müsse ein möglicher Zusammenhang mit der Corona-Pandemie untersucht werden. Für die WHO ist es denkbar, dass Kinder nun anfälliger für Adenoviren sind, weil diese Erreger während der Pandemie weniger übertragen wurden. Außerdem wird der Hypothese nachgegangen, dass Zweifachinfektionen mit Adenoviren und dem Coronavirus eine Rolle spielen. Hepatitis als Nebenwirkung von Covid-Impfungen schließt die WHO aus: Die große Mehrheit der jungen Hepatitis-Patienten sei nicht geimpft.
Die Zahl der Fälle akuter Hepatitis unklarer Herkunft bei Kindern ist unterdessen in Italien bis Sonntag auf elf gestiegen, berichteten italienische Medien. Zwei Kinder im Alter von elf und fünf Jahren wurden wegen Leberentzündungen ins Krankenhaus der lombardischen Stadt Bergamo eingeliefert. Das ältere Kind musste einer Lebertransplantation unterzogen werden.
Die italienischen Gesundheitsbehörden wollen prüfen, ob die Zahl der Fälle akuter Hepatitis bei Kindern gegenüber den vergangenen Jahren gestiegen ist. Auch italienischer Experten schlossen einen Zusammenhang zwischen Anti-Covid-Impfstoffen und den Fällen von akuter Hepatitis aus: Keines der Kinder, bei denen in den vergangenen Tagen die Krankheit diagnostiziert wurde, ist gegen das Coronavirus geimpft, berichtete die italienische Ärztekammer.
Inzwischen verbesserte sich der Zustand eines vierjährigen Buben, der vor einigen Tagen wegen akuter Hepatitis in das Krankenhauses „Bambino Gesu” in Rom eingeliefert worden war. Eine Lebertransplantation sei nicht notwendig, das Befinden des Kindes verbessere sich ständig, teilten die Ärzte mit.
Am Dienstag wird sich auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC mit dem Thema beschäftigen. Bei einer Pressekonferenz geht es neben den ungewöhnlichen Hepatitis-Fällen bei Kindern aber auch um Covid-19 und Salmonellen in Schokoladeprodukten.
https://apa.at/news/169-mysterioese-hepatitis-faelle-bei-kindern-in-zwoelf-laendern-2/
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133595/Schwere-Hepatitis-bei-Kindern-WHO-meldet-weitere-Faelle
https://orf.at/stories/3261916/
GESUNDHEIT – Vitamin D, Omega 3 und Sport gegen Krebs – Zusammenwirken aller Maßnahmen senkt Erkrankungsrisiko bei über 70-Jährigen um 61 Prozent – 25.4.2022
Zürich (pte015/25.04.2022/10:30) – Die Kombination von hochdosiertem Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und einem einfachen Krafttrainingsprogamm für zu Hause (SHEP) führt bei gesunden Erwachsenen über 70 Jahren zur kumulativen Verringerung des Krebsrisikos um 61 Prozent. Zu dem Ergebnis kommen Forscher des Universitätsspitals Zürich http://usz.ch . Dabei handelt es sich laut den Experten um die erste Studie, die die kombinierten Vorteile von drei leistbaren staatlichen Gesundheitsmaßnahmen auf die Prävention von invasiven Krebserkrankungen untersucht hat.
*** Studie mit 2.157 Teilnehmern
Den Fachleuten nach könnten die Forschungsergebnisse Auswirkungen auf die Krebsprävention bei älteren Erwachsenen haben. Krebs ist bei älteren Erwachsenen in Europa und den USA die zweithäufigste Todesursache. Dabei nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung mit zunehmendem Alter zu. Laut der Forschungsleiterin Heike Bischoff-Ferrari beschränken sich die präventiven Maßnahmen bei älteren Menschen derzeit großteils auf Screenings und Impfungen. Mechanistische Studien haben gezeigt, dass Vitamin D das Wachstum von Krebszellen unterbindet. Auch Omega-3 kann die Umwandlung von normalen Zellen in Krebszellen unterdrücken.
Körperliche Bewegung ist den Wissenschaftlern nach dafür bekannt, dass sie die Immunfunktion verbessert und die Entzündungen verringert. Beides könnte beim Verhindern einer Krebserkrankung helfen. Es fehlten jedoch bisher robuste klinische Studien, um die Wirksamkeit dieser drei einfachen Maßnahmen allein oder in Kombination zu beweisen. Das Team um Bischoff-Ferrari hat die „DO-HEALTH“-Studie http://do-health.eu durchgeführt. An der drei Jahre laufenden Erhebung nahmen 2.157 Teilnehmer aus fünf europäischen Ländern teil. Dabei handelte es sich um die Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich und Portugal.
*** Kumulative Vorteile erwiesen
Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in acht unterschiedliche Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt täglich 2.000 Internationale Einheiten Vitamin D3, ein Gramm Omega-3 und drei Mal in der Woche SHEP. Die zweite Gruppe bekam Vitamin D3 und Omega-3, die dritte Gruppe Vitamin D3 und SHEP verabreicht. Die vierte Gruppe erhielt Omega-3 und SHEP und die fünfte nur Vitamin D3. Die sechste Gruppe erhielt nur Omega-3, die siebte Gruppe nur SHEP und die letzte ein Blindpräparat. Die Teilnehmer wurden alle drei Monate telefonisch kontaktiert – zu Beginn, nach einem, zwei und drei Jahren wurden sie zudem mit Standarduntersuchungen überprüft.
Die Ergebnisse der Schweizer Wissenschaftler zeigen, dass alle drei Behandlungsformen beim Risiko von invasiven Krebserkrankungen über kumulative Vorteile verfügen. Jeder Ansatz verfügt demnach über einen kleinen einzelnen Vorteil. In Kombination werden die Vorteile jedoch statistisch signifikant. Insgesamt konnten die Forscher eine Verringerung des Krebsrisikos um 61 Prozent feststellen. Die aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse wurden in „Frontiers in Aging“ veröffentlicht.
https://www.pressetext.com/news/20220425015
PLASTIKMÜLL – Bäume reichern über Wurzeln Nanoplastik in ihrem Gewebe an – 25.4.2022
Langlebiges Nanoplastik reichert sich nicht nur in den Meeren, auf Gletschern und in Böden an, sondern kontaminiert wohl auch Waldökosysteme. Darauf deutet eine Schweizer Studie im Fachblatt „iForest“ hin. Die Laborstudie von Wissenschaftern der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigt, dass Waldbäume in ihren Wurzeln Nanoplastikteilchen ansammeln und von dort bis in die obersten Pflanzenteile transportieren.
*** Nanoplastik hinterlässt überall seine Spuren
Die aufgenommenen Mengen seien zwar sehr gering, sagte Studienleiter Arthur Gessler in einer Aussendung der WSL. „Aber wenn Bäume diesen Konzentrationen über Jahre ausgesetzt sind, ist auf jeden Fall mit einem deutlichem Transport und folglich Anreicherungen in den Blättern, dem Stamm und den Ästen zu rechnen.“
Erstmals untersuchte das Team der WSL, wie Waldbäume mit den kleinsten Plastikteilchen umgehen. Dafür markierten sie die Partikel mit einem schweren Kohlenstoffisotop, um den Weg der wässrigen Nanoplastik-Lösung in Setzlingen von Birken, Fichten und Traubeneichen zu verfolgen.
*** Nanoplastik schnell nachweisbar
Nach einem bis vier Tagen konnten sie das Kohlenstoffisotop im Pflanzengewebe nachweisen. Nicht nur in den untersten Wurzeln, die direkt mit der wässrigen Lösung in Kontakt waren, sondern auch in den höher gelegenen Wurzeln und den Blättern reicherten sich geringe Mengen Nanoplastik an. Bei der besonders durstigen Birke hätten sich zudem signifikante Mengen Nanoplastik im Stamm abgelagert, so die Forschenden.
In weiteren Experimenten möchten sie nun untersuchten, ob das Nanoplastik die Photosynthese stört und so die Energie- und Zuckerversorgung der Pflanzen beeinträchtigt.
Service: Link zum Fachartikel: https://doi.org/10.3832/ifor4021-015
https://science.apa.at/power-search/4347277370119857210
TECHNIK – Forscher können mit Drohne erstmals Personen unter Blätterdach folgen – 25.4.2022
Linzer Forscher arbeiten seit Jahren an einem Drohnensystem, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Wärmebilder so kombinieren kann, dass vermisste Personen unter starker Vegetation geortet werden können. Im Vorjahr stellte das Team eine Drohne vor, die das auch vollautomatisch kann. Nun präsentierten sie im Fachblatt „Remote Sensing“ einen neuen Ansatz, mit dem sich rasch bewegende Menschen oder Wildtiere unter dichtem Blätterdach in Echtzeit aufspüren lassen.
Sucht man nach vermissten oder verunglückten Personen werden von Rettungsorganisationen oft Wärmebildkameras auf Helikoptern eingesetzt. In dicht bewaldeten Gebieten stößt dies aber rasch an Grenzen, denn dort lassen sich die Bilder der Differenz von Körperwärme und Umgebungstemperatur nur eingeschränkt erzeugen. Das Problem besteht etwa darin, dass die Vegetation den Untergrund zu stark abdeckt oder die sonnenbestrahlten Bäume eine ähnliche Temperatur wie die vermisste Person haben.
Das Team um Oliver Bimber vom Institut für Computergrafik der Universität Linz setzt auf eine Bildverarbeitungstechnik zum Wegrechnen von Verdeckungen (Airborne Optical Sectioning, AOS), die mit KI kombiniert wird. Dabei werden mehrere von einem Drohen-Prototyp aufgenommene einzelne Wärmebilder zu einem Integralbild kombiniert. Dieses wird dann mit Hilfe von Deep Learning-Verfahren klassifiziert – die KI wertet also aus, ob es sich bei dem erkannten Objekt tatsächlich um eine Person handelt.
*** Bereits im ÖAMTC-Einsatz
Mittlerweile wird die dahinterliegende Software bereits vom Projektpartner ÖAMTC bei Sucheinsätzen eingesetzt. Die Lösung ist für Blaulichtorganisationen frei verfügbar und kann in deren Drohnensysteme eingebaut werden, erklärte Bimber am Montag im Gespräch mit der APA.
Meistens verharren etwa verletzte Personen ohnehin an einer Stelle, ist der Gesuchte aber in Bewegung, wird die Suche deutlich schwieriger. Dem begegnet das Team nun mit einer neu ausgestatteten Drohne, die einen zehn Meter langen Carbon-Ausleger trägt. Darauf befinden sich zehn Kameras im Abstand von je einem Meter. Diese machen dann ihre Aufnahmen gleichzeitig, was geschickt kombiniert den Effekt einer fliegenden Linse von zehn Metern Durchmesser ergibt, so der Forscher.
Während eine Einzelaufnahme mit einer normalen, nur wenige Millimeter großen Linse eine so hohe Tiefenschärfe hat, dass eine vermisste Person von Bäumen fast vollständig verdeckt ist, hat das Integralbild der künstlich erzeugten großen Linse nur eine ganz geringe Tiefenschärfe. Legt man dann den Fokus auf den Waldboden, wird alles darüber, also etwa die Bäume, unscharf und die vermisste Person erkennbar.
*** Test gelungen
In Experimenten konnte man mit dem Zehn-Kamera-System nun drei sich bewegende Personen unter einem dichten Blätterdach „aus einer Höhe von 30 bis 35 Metern recht gut“ und in Echtzeit verfolgen, wie Bimber erklärte. In diesem Forschungsbereich, dem sogenannten „Through-foilage tracking“, liege man mit den neuen Erkenntnisse weit vorne. „Das ist das allererste System, das das kann“, sagte der Wissenschafter.
Neben Such- und Rettungseinsätzen seien die Technologien auch zum Aufspüren von sich entwickelnden Waldbränden interessant. Diesen Ansatz verfolge man nun in Zusammenarbeit mit den Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich. Kann man hier die „Bewaldung wegrechnen“, können frühe Glutnester, Boden- oder Erdfeuer im Überflug schon erkannt werden, bevor das Feuer durch Rauchentwicklung auf sich aufmerksam macht, so Bimber.
Service: Die Publikation online: https://doi.org/10.34133/2022/9812765;
Videos zum System:
https://www.youtube.com/watch?v=RdrYUOEoxHM und https://www.youtube.com/watch?v=pzdKJtyNxcM)
https://science.apa.at/power-search/4080431052901156697
SOCIALMEDIA – Milliarden-Deal perfekt: Elon Musk kauft Twitter – Twitter verschwindet von der Börse – Gegensatz zu FB und Google: Twitter ohne sprudelnde Gewinne – Motivation: Musk will eingeschränkte Redefreiheit auf Twitter restaurieren – Kreditfinanzierter Kauf – Kommt nun Trump zurück zu Twitter? – 25.4.2022, 20:59
Zunächst wollte Twitter eine Übernahme durch Elon Musk verhindern. Nun aber gibt der Online-Dienst seinen Widerstand auf. Elon Musk hat seinen Kaufwunsch doch noch durchgesetzt. 44 Milliarden Dollar wandern dafür über den Tisch – wenn die Aktionäre zustimmen. Ein berüchtigter ehemaliger Nutzer der Plattform sagt aber, dass er nicht zurückkehren wolle.
Twitter hat den Widerstand gegen eine Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk aufgegeben. Der Online-Dienst teilte mit, dass er sich mit Musk auf einen Deal verständigt hat. Twitter solle nach der Übernahme von der Börse genommen werden. Der Preis bleibt bei den von Musk von Anfang an gebotenen 54,20 Dollar je Aktie, insgesamt also 44 Milliarden Dollar (etwa 41 Milliarden Euro). Jetzt liegt es an den Aktionären von Twitter, ob sie das Angebot annehmen wollen. Musk erklärte: „Twitter hat außerordentliches Potenzial. Ich freue mich darauf, mit dem Unternehmen und Nutzern daran zu arbeiten, es auszuschöpfen.“
In der Mitteilung von Twitter gab es keine Hinweise darauf, ob Musk sich bereits die Zustimmung von genug Anteilseignern sichern konnte. Er hält nach bisherigen Angaben gut neun Prozent und müsste über 50 Prozent kommen. Twitter hat mehrere Großaktionäre aus der Finanzbranche. So hält etwa laut Medienberichten die Bank Morgan Stanley gut acht Prozent und die Investmentfirma Vanguard Group rund zehn Prozent. Die Twitter-Aktie notierte am Montag in New York an der Marke von 52 Dollar – Anleger haben also noch leichte Zweifel.
Trotz stetig wachsender Nutzerzahlen und regelmäßiger Schlagzeilen sprudeln bei Twitter im Gegensatz zu Konkurrenten wie Facebook oder Google die Gewinne nicht. Musk kündigte bereits neue Features an, wie die Offenlegung der Algorithmen sowie die „Authentifizierung aller Menschen“, um daran etwas zu ändern.
Musk erklärt sein Interesse an Twitter mit angeblichen Einschränkungen der Redefreiheit bei dem Kurznachrichtendienst, die er abstellen wolle. Seine Übernahmeattacke dauerte nur wenige Wochen. Der Milliardär teilte Anfang April mit, dass er über Wochen still und heimlich einen Anteil von gut 9 Prozent an Twitter zusammengekauft hatte. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Erst sollte Musk in den Twitter-Verwaltungsrat einziehen. Damit wäre aber die Bedingung verbunden gewesen, dass der Chef des Elektroautobauers Tesla seine Beteiligung an Twitter nicht über 15 Prozent erhöht. Stattdessen schlug er den Sitz im Aufsichtsgremium aus und kündigte an, das Unternehmen kaufen zu wollen.
Der Verwaltungsrat führte daraufhin eine Gegenmaßnahme ein, bei der andere Aktionäre günstiger Anteile hinzukaufen können, sobald die Beteiligung eines Angreifers wie Musk 15 Prozent überschreitet. Zugleich behielt sich Twitter generell vor, einem Deal zuzustimmen. Der 50-Jährige präsentierte dann in der vergangenen Woche Zusagen für Kredite über 25,5 Milliarden Dollar und will darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen.
*** Kommt nun Trump zurück zu Twitter?
Musk ist die mit Abstand reichste Person der Welt. Sein Vermögen besteht aber fast ausschließlich aus Aktien von Tesla und seiner Weltraumfirma SpaceX, so dass er für einen Twitter-Kauf auch zu Krediten greifen müsste. Musk zählt zu den aktivsten prominenten Twitter-Nutzern und hat rund 83 Millionen Follower. Er kündigte an, Twitter zu einer „globalen Plattform für Redefreiheit“ machen zu wollen, weil dies wichtig für die Zivilisation sei. Musks Versprechen einer lockeren Regulierung sorgten für Kritik von Experten.
Seine Kritik am Stand der Redefreiheit bei Twitter findet bei Anhängern von Ex-Präsident Donald Trump und anderen US-Konservativen Anklang. Sie wettern schon lange unter anderem dagegen, dass Twitter und andere Online-Plattformen gegen Falschinformationen rund um das Coronavirus sowie Trumps ungedeckte Wahlbetrugsvorwürfe vorgingen. Trump wurde von Twitter verbannt, nachdem er Sympathie für seine Anhänger bekundet hatte, die am 6. Januar 2021 das US-Kapitol in Washington erstürmt hatten. Musk hatte die Sperrung damals scharf kritisiert und Twitter vorgeworfen, als „Richter“ über die Meinungsfreiheit zu agieren.
Das Twitter-Management betonte bisher, dass es für den Ex-Präsidenten keinen Weg zurück auf die Plattform gebe. Musks Ansätze könnten Trump mit Blick auf eine erneute Kandidatur bei der Präsidentenwahl 2024 nun aufhorchen lassen: Er finde vorläufige „Timeouts“ besser als permanente Ausschlüsse, sagte der Tesla-Chef allgemein. Musk hatte in der Anfangszeit die Gefahren durch das Coronavirus selbst heruntergespielt und Einschränkungen in Kalifornien als „faschistisch“ kritisiert.
Twitter, gegründet 2006, wurde schnell zu einer Art Nervensystem der Nachrichtenbranche. Das Unternehmen hat derzeit mehr als 217 Millionen Nutzer. Die breite Öffentlichkeit wurde auf Twitter 2009 aufmerksam, nachdem ein Nutzer Fotos eines im New Yorker Fluss Hudson gelandeten Passagierflugzeugs veröffentlichte. Für Trump war Twitter sowohl vor als auch während seiner Amtszeit das mit Abstand wichtigste Kommunikationsmittel, er hatte fast 90 Millionen Leserinnen und Leser. Trump gab aber bereits bekannt, nicht auf Twitter zurückzukehren. Er bleibe bei seinem eigenen Twitter-Klon Truth Social, sagte der Republikaner „Fox News“. Quelle: ntv.de, mli/dpa/rts
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Elon-Musk-kauft-Twitter-article23289126.html
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55862499-elon-musk-kauft-kurznachrichtendienst-twitter-003.htm
SOCIALMEDIA – Elon Musk kauft Twitter – 25.4.2022, 21:45
Tech-Milliardär Elon Musk hat am Montag den Kauf von Twitter besiegelt. Der Tesla-Chef übernimmt den Kurznachrichtendienst für 44 Milliarden Dollar (knapp 41 Mrd. Euro). Es gebe eine „endgültige Vereinbarung“ für die Übernahme. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, wird Musk 54,20 Dollar pro Twitter-Aktie zahlen. Danach soll das Unternehmen von der Börse genommen werden.
Musk, dessen Vermögen auf mehrere hundert Milliarden Dollar geschätzt wird, hatte zuletzt ein Angebot zum Kauf aller Aktien des Kurznachrichtendienstes gelegt. Er wolle Twitter von der Börse nehmen, weil der Dienst nur so das Potenzial als Plattform für Redefreiheit ausschöpfen könne, argumentierte der 50-Jährige.
Den Kauf hatte er bisher ebenfalls damit begründet, dass er die Meinungsfreiheit bei Twitter sichern will. Musk erklärte nun, er wolle Twitter „besser machen als jemals zuvor“. Die Plattform sei der „digitale Dorfplatz, auf dem die zentralen Themen der Zukunft des Menschen“ debattiert würden. Dazu wolle er neue Funktionen anbieten, die Algorithmen des Kurzbotschaftendienstes öffentlich machen, um „Vertrauen zu vergrößern“, und Spambots „besiegen“. Er kündigte zudem die „Authentifizierung aller Menschen“ an – was das konkret bedeuten soll, blieb vorerst offen.
*** Unternehmen wehrte sich
Der Verwaltungsratsvorsitzende Bret Taylor erklärte, das Gremium sei nach einer „sorgfältigen und umfassenden“ Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass eine Übernahme durch Musk „der beste Weg nach vorne für die Aktionäre von Twitter“ sei. Bisher hatte sich das Unternehmen gegen eine Übernahme gewehrt.
Musk hatte Anfang April mitgeteilt, dass er über Wochen still und heimlich einen Anteil von gut neun Prozent an Twitter gekauft hatte. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst sollte Musk in den Twitter-Verwaltungsrat einziehen. Damit wäre aber die Bedingung verbunden gewesen, dass der Tesla-Chef seine Beteiligung an Twitter nicht über 15 Prozent erhöht.
*** Musk gehört selbst zu den einflussreichsten Twitter-Nutzern
Stattdessen schlug er den Sitz im Aufsichtsgremium aus und kündigte an, das Unternehmen zu kaufen. Der Verwaltungsrat führte daraufhin eine Gegenmaßnahme ein, bei der andere Aktionäre günstiger Anteile hinzukaufen können, sobald die Beteiligung eines Angreifers wie Musk 15 Prozent überschreitet. Zugleich behielt sich Twitter generell vor, einem Deal zuzustimmen.
Der 50-Jährige präsentierte in der vergangenen Woche Zusagen für Kredite über 25,5 Milliarden Dollar und will darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen. Musk ist die mit Abstand reichste Person der Welt. Sein Vermögen besteht aber fast ausschließlich aus Aktien von Tesla und seiner Weltraumfirma SpaceX, sodass er für einen Twitter-Kauf auch zu Krediten greifen musste.
Laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters soll Twitter-Chef Parag Agrawal gegenüber der Belegschaft gesagt haben, Twitter werde vorläufig wie gehabt weiterarbeiten. Es gebe keine Pläne für Entlassungen. Man werde mit Musk über die Richtung sprechen, die Twitter nehmen soll.
*** Aktiver Nutzer mit enormem Einfluss
Musk zählt zu den aktivsten prominenten Twitter-Nutzern und hat rund 83 Millionen Follower. Seine Tweets schickten in der Vergangenheit wiederholt die Kurse von Aktien und Kryptowährungen nach oben und unten, weswegen er bereits in Konfrontation mit der US-Börsenaufsicht geriet. Er kündigte an, Twitter zu einer „globalen Plattform für Redefreiheit“ zu machen.
Rund um die Macht von Twitter hatte es in den vergangenen Jahren zahllose Kontroversen gegeben, nicht zuletzt, weil der ehemalige US-Präsident Donald Trump den Kanal so intensiv genutzt hatte. Kritiker hatten angesichts von Musks Plänen befürchtet, dass der Tesla-Chef nach der Übernahme die Moderation von Inhalten – etwa im Kampf gegen Hassbotschaften und die Verbreitung von Falschinformationen – einschränken könnte.
Es gab zuletzt auch Spekulationen, dass er Trump eine Rückkehr auf die Plattform erlauben könnte – der Ex-Präsident war nach der Attacke auf das US-Kapitol von der Plattform verbannt worden. Laut Agrawal soll auch dieses Thema mit Musk besprochen werden. Trump selbst sagte gegenüber dem TV-Sender Fox, er wolle nicht zu Twitter zurückkehren, sondern bei seinem eigenen sozialen Netzwerk bleiben.
*** Hoffen auf Wachstum
Anleger hegen nun die Hoffnung, dass der Multimilliardär Musk Twitter zu einem profitablen Wachstum verhelfen kann. In den vergangenen Jahren enttäuschte Twitter immer wieder mit seinen Nutzer- und Umsatzahlen. Berichte über eine möglicherweise unmittelbar bevorstehende Einigung hatten vor der Verkündung am Montag den Kurs der Twitter-Aktie deutlich ansteigen lassen, bevor die New Yorker Börse den Handel mit den Papieren vorübergehend aussetzte.
Twitter, gegründet 2006, wurde schnell zu einer Art Nervensystem der Nachrichtenbranche. Ende November hatte Mitbegründer Jack Dorsey seinen Rücktritt als Chef bekanntgegeben. Seine Nachfolge hatte der bisherige Technikchef Agrawal übernommen, wie das Unternehmen aus San Francisco mitteilte. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261910/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55862499-elon-musk-kauft-kurznachrichtendienst-twitter-003.htm
SOCIALMEDIA – Grenzen für Google & Co.: EU wird zur globalen Vorreiterin – 25.4.2022, 22:00
Mit dem Digital Services Act (DSA) werden erstmals in einer führenden Weltwirtschaft den IT-Riesen wie Facebook-Konzern Meta, Google, Apple und Amazon klare Grenzen gesetzt. Das soll vor allem einklagbare Rechte für die EU-Bürgerinnen und -Bürger gegenüber jenen Konzernen bringen, die Kritik und Beschwerden oft an sich abprallen ließen. Machtpolitisch gelingt der EU damit aber in jener Branche, in der Europa von US-Konzernen dominiert wird, zum zweiten Mal ein kleines Husarenstück: mittels Regulierung zur globalen Vorreiterin zu werden. Entscheidend wird allerdings die Umsetzung sein.
Die nächtliche Einigung zwischen Kommission, Rat und Parlament am Wochenende ging neben dem Ukraine-Krieg und den Frankreich-Wahlen beinahe unter. Dabei wurde an dem wegweisenden Gesetzespaket – von Kommissionsseite unter Federführung der Vizekommissionschefin Margrethe Vestager und des Binnenmarktkommissars Thierry Breton – jahrelang gearbeitet. Die Lobbying-Anstrengungen der IT-Konzerne waren so umfassend wie bei wenigen Gesetzesmaterien in Brüssel zuvor. Fast 100 Millionen Euro machten Google, Meta, Amazon und Co. locker, um einer Regulierung durch die EU zu entgehen oder diese möglichst zu verwässern.
Am Ende der Verhandlungen steht ein Kompromiss, an dem man von allen Seiten Kritik üben kann: Wo die Vorgaben den einen zu weit gehen, sind sie den anderen zu locker. Zweifellos aber kann die gesamte Union mit diesem Gesetzespaket für sich in Anspruch nehmen, damit auch global einen Coup gelandet zu haben. Und es zeigt sehr eindrücklich, wo die Macht der EU tatsächlich liegt: im Binnenmarkt, einem der weltweit größten Wirtschaftsräume, der mit einheitlichen Regeln auch eine enorme Anziehungskraft für andere Wirtschaften hat.
Die EU kann mit seiner schieren Größe immer wieder auch die Regeln vorgeben – nicht nur für den eigenen Markt. Insbesondere in sich neu entwickelnden Bereichen versucht die EU immer wieder, sich über beispielhafte Regulierung auch einen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten. Denn die globale Wirtschaft und international tätige Konzerne erzeugen einen Druck zu möglichst einheitlichen Regeln. Im IT-Bereich wird die EU nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die ebenfalls in vielen Ländern weltweit ganz ähnlich übernommen wurde, mit dem Digital Services Act erneut zum globalen Schrittmacher. Darin sind sich EU-Vertreterinnen und -Vertreter und Fachleute recht einig.
Die deutsche grüne EU-Abgeordnete Alexandra Geese sieht die Einigung als „Modell“. Sie habe bereits mit Parlamentariern aus Japan, Indien und anderen Ländern darüber gesprochen, betonte sie gegenüber der „New York Times“.
*** „Neue globale Standards“
Auch die dänische sozialdemokratische Abgeordnete Christel Schaldemose, die die Einigung für das EU-Parlament entscheidend mitverhandelte, erwartet, dass der DSA „neue globale Standards“ festlegen wird. Damit werde endlich sichergestellt, dass alles, „was offline illegal ist, auch online illegal ist“.
Das „Wall Street Journal“ betonte ebenfalls, Beobachter würden davon ausgehen, dass der DSA zum Vorbild für andere Länder werden könnte. Das Wirtschaftsblatt erinnerte daran, dass die EU mit der Datenschutz-Grundverordnung und einer Grundsatzeinigung zum Digital Markets Act (DMA) schon mehrmals im IT-Bereich international als Pionierin agiert habe. Der DMA ist der zweite Teil des Digitalpakets, bei dem es bereits Ende März eine Einigung gab. Der DMA soll die Marktmacht der Tech-Giganten mit strengeren Regeln beschränken.
*** Bewegung auch in USA?
Binnenmarktkommissar Breton betonte, dass mit der DSA „die Zeit endet, in der sich große Onlineplattformen so verhalten, als ob sie zu groß wären, um sich (um Regeln) zu kümmern“.
Möglicherweise kommt nun auch in den USA Bewegung in bisher über ein Debattenstadium im Kongress nicht hinausgekommene Bemühungen, IT-Konzernen einen klaren Rechtsrahmen zu verpassen. Das hofft jedenfalls die Whistleblowerin und Ex-Facebook-Mitarbeiterin Francis Haugen, die den DSA als historisch feiert.
Laut „New York Times“ ist die „mangelnde Aktivität“ in den USA auffallend. Es seien zwar Kartellverfahren gegen Google und Meta eingeleitet worden, aber es gebe kein umfassendes Gesetzespaket, das sich mit der Macht der Tech-Konzerne beschäftigt. Ähnliches gilt auch für das Ex-EU-Mitglied Großbritannien.
*** Von Propaganda bis Fake-Produkten
Mit dem DSA sollen in der EU die zahlreichen Probleme, denen Nutzerinnen und Nutzer im Onlinebereich bisher oft wehrlos gegenüberstehen, angegangen werden. Das Gesetz verfolgt ein grundlegendes Prinzip: Was offline illegal ist, soll es auch online sein. Das gilt etwa für Hassrede und Terrorpropaganda, aber auch für gefälschte Produkte, die auf Onlinemarktplätzen verkauft werden. Die Plattformen sollen mehr Verantwortung dafür übernehmen, was bei ihnen passiert.
*** Einblick in Algorithmen
Erstmals werden Google, Meta und Co. einer unabhängigen Stelle Zugang zu ihren Algorithmen geben müssen, die darüber entscheiden, wer was im Netz zuerst sieht und vorgeschlagen bekommt. Und Nutzerinnen und Nutzer können gegen Entscheidungen, etwa zu geforderten Löschungen, berufen.
Das Europaparlament und die EU-Staaten müssen den Deal vom Samstag noch einmal formell bestätigen. Nach Inkrafttreten ist noch eine Übergangsfrist vorgesehen. Die neuen Regeln werden frühestens ab 1. Jänner 2024 gelten. Für die sehr großen Plattformen und Suchmaschinen dürfte es bereits Mitte 2023 so weit sein.
Entscheidend für den Erfolg wird freilich die Umsetzung sein. Der Experte Tommaso Valletti warnt gegenüber der „New York Times“, dass der DSA ohne starke Kontrolle zu einem „unerfüllten Versprechen“ werden könnte. Die Größe der geplanten Kontrollbehörde mit 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei „völlig unzureichend“ angesichts der riesigen Finanz- und Personalressourcen von Google und anderen IT-Riesen. Auch bei der DSGVO gibt es ein ähnliches Problem: Die vorgesehenen Verfahren und Strafen wurden bisher kaum verwendet.
Zudem müssen vor allem technische Umsetzungsparameter vor der Beschlussfassung noch fixiert werden. Googles Reaktion nach dem Durchbruch am Wochenende lässt darauf schließen, dass es hier noch Spielraum gibt: „Wenn das Gesetz finalisiert und umgesetzt wird, werden die Details entscheidend sein. Wir freuen uns, mit den politischen Entscheidungsträgern zusammenzuarbeiten, um die ausstehenden technischen Details richtig hinzubekommen und sicherzustellen, dass das Gesetz für alle funktioniert.“ guti, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261745/
Links:
„New York Times“-Artikel (Zahlpflicht)
https://www.nytimes.com/2022/04/22/technology/european-union-social-media-law.html
„Wall Street Journal“-Artikel (Zahlpflicht)
https://www.wsj.com/articles/european-lawmakers-negotiating-new-social-media-regulations-11650647701
=> Digital Services Act: EU-Einigung auf Gesetz gegen Hass im Netz – 23.4.2022
Die EU-Institutionen haben sich auf strengere Regeln für Internetkonzerne wie Google und Amazon geeinigt. Wie EU-Kommission und Parlament mitteilten, habe man sich in der Nacht auf Samstag auf den Digital Services Act (DSA) geeinigt. Mit dem Gesetz über digitale Dienste müssen Onlineplattformen künftig verstärkt gegen Hass- und Falschnachrichten und andere illegale Inhalte vorgehen. …
https://orf.at/stories/3261449/
DEMOGRAPHIE – Elon Musk: „Die Zivilisation wird zusammenbrechen“, wenn die Menschen nicht mehr Kinder bekommen – Entvölkerung, nicht Überbevölkerung, wird die größte Krise der Menschheit sein – inkl. 36:46-min-Video – NACHTRAG: 7.12.2021
Der Milliardär Elon Musk sagt, dass nicht die Überbevölkerung, sondern die Entvölkerung die größte Krise der Menschheit sein wird und dass die „Zivilisation zusammenbrechen wird“, wenn die Geburtenraten im Westen weiter rapide sinken.
Musk äußerte sich heute im Rahmen des CEO Council des Wall Street Journal.
Obwohl sich die Weltbevölkerung auf 8 Milliarden Menschen zubewegt, sagte der Vater von sechs Kindern, dass es immer noch „nicht genug Menschen“ auf der Erde gebe.
„Ich denke, eine der größten Gefahren für die Zivilisation ist die niedrige Geburtenrate und die schnell sinkende Geburtenrate“, sagte der Tesla-Chef und fügte hinzu: „Wenn die Menschen nicht mehr Kinder bekommen, wird die Zivilisation zusammenbrechen, merken Sie sich meine Worte.“
Musk konterte die Behauptung, dass „die Bevölkerung außer Kontrolle gerät“ – eine Behauptung, die oft von Umweltschützern aufgestellt wird – und behauptete, dass die Wahrheit „genau das Gegenteil“ sei.
Der SpaceX-Chef nahm auch den Transhumanismus aufs Korn und behauptete, dass der Trend der Eliten, ewig leben zu wollen, negative Folgen für den menschlichen Erfindungsreichtum haben würde.
„Ich denke, es ist wichtig für uns zu sterben, denn meistens ändern die Menschen ihre Meinung nicht, sie sterben einfach“, sagte Musk. „Wenn sie ewig leben, könnten wir eine sehr verknöcherte Gesellschaft werden, in der neue Ideen keinen Erfolg haben.
Musk sagte, dies sei besonders wichtig für Menschen in „sehr wichtigen“ Sicherheitspositionen, damit sie „genügend Geistesgegenwart und kognitive Fähigkeiten“ bewahren könnten.
Manch einer mag Musks Ablehnung des Transhumanismus in Frage stellen, wenn man bedenkt, dass er den „Neuralink“-Gehirnchip entwickelt, der einen weiteren Schritt in Richtung Singularität darstellt, der auch zu einer lebensverlängernden Technologie für die Superreichen führen würde.
https://summit.news/2021/12/07/elon-musk-civilization-is-going-to-crumble-if-people-dont-have-more-children/
Videolink
https://www.youtube.com/watch?v=lSD_vpfikbE&t=9s
FINANZSPEKULATION – 2021 fast 5,4 Mrd. Euro mit Kryptogeld erzielt – In den USA belaufen sich Gewinne auf 47 Mrd. Dollar – In Großbritannien sind es 8,2 Mrd. Dollar – Dollar und Bitcoin: Anleger machen mit Kryptowährungen ein Vermögen – NACHTRAG: 22.4.2022
Kempten (pte015/22.04.2022/11:35) – 5,8 Mrd. Dollar (5,37 Mrd. Euro) Gewinn haben deutsche Anleger 2021 mit Kryptowährungen erzielt. Das zeigen neue Berechnungen der deutschen Krypto-Infoplattform Handelskontor http://handelskontor-news.de . In den USA belaufen sich die realisierten Gewinne der Anleger auf 47 Mrd. Dollar. In Großbritannien sind es 8,2 Mrd. Dollar.
*** 162,7 Mrd. Dollar weltweit
Dem Bericht nach wurden 2021 mit Bitcoin und Co weltweit Gewinne in Höhe von 162,7 Mrd. Dollar realisiert. Gegenüber dem Jahr 2020 entspricht dies einem Anstieg um 400 Prozent. Zum Vergleich: Seinerzeit waren es „nur“ 32,5 Mrd. Dollar.
Auch was die noch nicht realisierten Gewinne anbelangt, sieht es beim Gros der Anleger erfreulich aus. So befinden sich 64 Prozent der in Bitcoin investierten Anleger in der Gewinnzone – das heißt, die Coins wurden zu einem Zeitpunkt gekauft, als der Bitcoin niedriger notierte als gegenwärtig. Bei der nach Marktkapitalisierung zweitgrößten Kryptowährung Ethereum befinden sich sogar 73 Prozent in der Gewinnzone.
*** 2021 war neues Rekordjahr
Insbesondere mit den bekannten Digitalwährungen konnten zuletzt erhebliche Renditen erzielt werden. Gleiches gilt auch für ausgewählte Aktien – für besonders viel Furore sorgte dabei unter anderem Tesla. Bei dem US-Pionier steht binnen der vergangenen zwei Handelsjahre ein Plus von 1.162 Prozent, wohingegen es beim Bitcoin lediglich 492 Prozent sind.
https://www.pressetext.com/news/20220422015
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INTERNATIONAL – ROUNDUP 2: Weltweite Militärausgaben auf neuem Höchststand – 25.4.2022
STOCKHOLM (dpa-AFX) – Die Staaten der Erde haben erstmals in einem Jahr mehr als zwei Billionen Dollar für ihre Militärapparate ausgegeben. Die weltweiten Militärausgaben stiegen im Jahr 2021 auf 2,113 Billionen Dollar (rund 1,94 Billionen Euro), wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in einem neuen Bericht mitteilte. Inflationsbereinigt entsprach das einem Anstieg um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit sind die Ausgaben im siebten Jahr in Folge gestiegen. Unangefochten an der Spitze stehen die USA, Deutschland liegt auf dem siebten Platz.
„Selbst inmitten der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie haben die weltweiten Militärausgaben Höchststände erreicht“, sagte der Sipri-Forscher Diego Lopes da Silva. Aufgrund der Inflation habe sich die Wachstumsrate zwar verlangsamt – lasse man diese aber außer Acht, habe der Zuwachs satte 6,1 Prozent betragen.
Die deutliche wirtschaftliche Erholung nach dem ersten Corona-Jahr 2020 brachte mit sich, dass der Anteil der Militärausgaben an der weltweiten Wirtschaftsleistung 2021 leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent zurückging. Acht europäische Nato-Länder erreichten die Zielmarke des Militärbündnisses, mindestens 2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in die Verteidigung zu stecken – das war zwar ein Staat weniger als 2020, aber eine deutliche Zunahme im Vergleich zu 2014, als nur zwei Staaten diese Marke erreicht hatten.
Deutschlands prozentualer Anteil am BIP lag Sipri zufolge 2021 bei 1,3 Prozent. Die deutschen Militärausgaben lagen aufgrund der Inflation demnach mit 56 Milliarden Dollar (51 Mrd Euro) um 1,4 Prozent niedriger als 2020. Damit ist die Bundesrepublik nach wie vor das Land mit den siebtgrößten Militärausgaben weltweit.
An der unangefochtenen Spitze stehen dabei einmal mehr die Vereinigten Staaten. Die US-Militärausgaben sanken im Jahresvergleich inflationsbereinigt zwar ebenfalls um 1,4 Prozent, waren mit einer Höhe von 801 Milliarden Dollar (734 Mrd Euro) aber dennoch größer als die der neun weiteren Top-Ten-Staaten zusammen.
Dabei fokussieren sich die USA nach Angaben der Friedensforscher in den vergangenen Jahren vor allem auf die militärische Forschung und Entwicklung. Die US-Regierung habe mehrmals die Notwendigkeit unterstrichen, den technologischen Vorsprung des US-Militärs gegenüber strategischen Konkurrenten aufrechtzuerhalten, unterstrich Sipri-Expertin Alexandra Marksteiner.
Doch China holt auf: Nach einem abermaligen Zuwachs um 4,7 Prozent schätzen die Friedensforscher die chinesischen Militärausgaben des Jahres 2021 auf 293 Milliarden Dollar (268 Mrd Euro). Dahinter folgen mit einigem Abstand diesmal Indien, Großbritannien und Russland.
Apropos Russland: Im Jahr vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine wuchsen die Militärausgaben des Riesenreiches um 2,9 Prozent auf 65,9 Milliarden Dollar (60 Mrd Euro), was einem Anteil am russischen Bruttoinlandsprodukt von 4,1 Prozent entsprach.
Dabei kamen dem Land von Präsident Wladimir Putin Einnahmen aus dem Geschäft mit fossilen Brennstoffen zugute, wie Sipri-Expertin Lucie Béraud-Sudreau erklärte: „Hohe Öl- und Gas-Einnahmen haben Russland geholfen, seine Militärausgaben 2021 zu steigern.“ Zwischen 2016 und 2019 seien die russischen Ausgaben wegen niedriger Energiepreise und der Sanktionen im Zuge der Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel noch zurückgegangen, seitdem aber mehrmals angestiegen.
Seit der besagten Krim-Annexion im Jahr 2014 hat die Ukraine ihre Militärausgaben angesichts der Bedrohung durch Russland um 72 Prozent gesteigert. Im Jahr 2021 fielen sie allerdings um schätzungsweise 8,5 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar. Damit machten sie einen Anteil an der ukrainischen Wirtschaftsleistung in Höhe von 3,2 Prozent aus. Russland war am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert.
Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte die hohen Militärausgaben am Montag scharf. „Die Staatengemeinschaft ist damit auf einem höchst gefährlichen Weg und hat eine entscheidende Lektion der Vergangenheit vergessen: Mehr Geld für Waffen bringt nicht zwangsläufig mehr Sicherheit“, erklärte Greenpeace-Experte Alexander Lurz. Die Bundesregierung habe mit dem Sondervermögen zur Aufrüstung der Bundeswehr „einen massiven Beitrag zur globalen Rüstungsspirale auf den Weg gebracht“. Lurz forderte die Ampel-Regierung auf, auf die Verfassungsänderung für die geplante Aufrüstung zu verzichten.
Die Linkspartei nannte die weltweiten Militärausgaben „sinnlos verpulvertes Geld, das dringend für die Bekämpfung von Hunger, Armut und den Folgen der Corona-Pandemie gebraucht wird“. Sevim Dagdelen, Linke-Sprecherin für Internationale Politik und Abrüstung, erklärte: „Es ist kurzsichtig und brandgefährlich, dass die Ampel-Regierung Deutschland mit 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr zur ausgabenstärksten Militärmacht in Europa aufrüstet.“
Sipri veröffentlicht jeweils Ende April einen jährlichen Bericht zu den Militärausgaben in aller Welt. Er gilt als die weltweit umfassendste Datensammlung dieser Art. Die Friedensforscher stützen sich dabei auf offizielle Regierungsangaben zum Verteidigungshaushalt und auf weitere Quellen und Statistiken – die Zahlen weichen deshalb traditionell von den Angaben der Nato und einzelner Länder ab. Zu den Ausgaben werden auch Aufwände für Personal, Militärhilfen sowie militärische Forschung und Entwicklung gezählt./trs/wbj/DP/jha
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55858223-roundup-2-weltweite-militaerausgaben-auf-neuem-hoechststand-016.htm
INTERNATIONAL – SIPRI: Russland rüstete 2021 stark auf – inkl. Graphik – NACHTRAG: 24.4.2022
Die weltweiten Militärausgaben haben dem jüngsten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI zufolge im Jahr 2021 ein Rekordniveau erreicht.
Sie stiegen das siebte Mal in Folge und überschritten die Marke von zwei Billionen US-Dollar (1,85 Billionen Euro), wie SIPRI-Experte Diego Lopes da Silva der Nachrichtenagentur AFP heute sagte. „Das ist der höchste Wert, den wir je hatten.“ Russland rüstete dabei vor seinem Einmarsch in die Ukraine stark auf.
GRAPHIK: Rüstungsausgaben weltweit
https://assets.orf.at/mims/2022/18/98/crops/w=800,q=70,r=1/1324400_body_474198_ruestungsausgaben_weltweit_body_a.png
COPYRIGHT: Grafik: APA/ORF.at; Quelle: SIPRI/APA
Die Militärausgaben Moskaus stiegen um 2,9 Prozent im Vergleich zum Jahr davor auf 65,9 Milliarden Dollar (60,9 Mrd. Euro). Die Verteidigungsausgaben machten 4,1 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus, was „viel höher als der Weltdurchschnitt“ sei, so Lopes da Silva. Moskau wurde damit zum fünftgrößten Ausgabenstaat der Welt.
*** Hohe Öleinnahmen helfen bei Aufrüstung
Die hohen Öl- und Gaseinnahmen hätten dem Land geholfen, seine Militärausgaben zu erhöhen, fügte der Experte hinzu. Gegen Ende des Jahres habe Russland einen starken Anstieg der Ausgaben verzeichnet. „Das geschah, als Russland Truppen an der ukrainischen Grenze aufstellte, was natürlich der Invasion in der Ukraine im Februar vorausging.“
Ob Russland in der Lage sein wird, seine Ausgaben aufrechtzuerhalten, sei aufgrund der Sanktionswelle, die der Westen als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine verhängt hat, schwer vorherzusagen, sagte Lopes da Silva. Es gebe jetzt noch härtere Sanktionen als nach der Annexion der Krim 2014, „aber wir haben auch höhere Energiepreise, die Russland helfen könnten, die Militärausgaben auf diesem Niveau zu halten“.
*** Rasanter Anstieg in Ukraine
Auf der anderen Seite sind die Militärausgaben der Ukraine seit der Annexion der Krim um 72 Prozent gestiegen. Im Jahr 2021 gingen die Ausgaben zwar um über acht Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zurück, machten aber immer noch 3,2 Prozent des ukrainischen BIP aus.
Insgesamt stiegen die weltweiten Militärausgaben im vergangenen Jahr um 0,7 Prozent auf 2,1 Billionen Dollar (1,94 Billionen Euro). Auch weitere NATO-Staaten erhöhten ihre Ausgaben. Acht Mitglieder des Verteidigungsbündnisses haben die angestrebten zwei Prozent des BIP an Militärausgaben erreicht. Angesichts des Ukraine-Krieges erwartet Lopes da Silva einen weiteren Anstieg der Ausgaben in Europa. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261683/
BÖRSEN – Ölpreise deutlich gefallen – Chinas harte Corona-Politik belastet Nachfrage – Brent fällt um 6,92, auf 99,73, WTI um 6,51 auf 95,52 USD je Fass – Normlalisierung der Lage in Libyien – Ukarine-Krieg stützt – 25.4.2022, 18:23
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Montag anfängliche Verluste deutlich ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 99,73 US-Dollar. Das waren 6,92 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 6,51 Dollar auf 95,52 Dollar. Die Preise für beide Ölsorten sind so unter 100 Dollar gesunken.
Am Rohölmarkt dominieren zunehmend Sorgen über eine schwächere Ölnachfrage. Hintergrund sind die strengen Corona-Maßnahmen der chinesischen Regierung, die das Wirtschaftswachstum in- und außerhalb Chinas belasten. Die Wirtschaftsmetropole Shanghai geht bereits in die vierte Woche eines harten Lockdowns. Jetzt wurden auch die Bewohner Pekings zu Massentests aufgefordert.
„Die Bremsspuren dieser Maßnahmen auf die Ölnachfrage werden immer sichtbarer“, kommentierte Carsten Fritsch, Devisenexperte bei der Commerzbank. Die Nachfrage nach Benzin, Diesel und Flugkraftstoffen in China könnte im April laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg um 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Auch gebe es weniger Angebotsausfälle, schreibt Fritsch. So scheine sich die Lage in Libyen zu normalisieren.
Gestützt werden die Ölpreise dagegen durch den Krieg Russlands in der Ukraine, der zu zeitweise schweren Verwerfungen am Ölmarkt geführt hat. Wegen des Kriegs und scharfer Sanktionen westlicher Länder fällt derzeit ein erheblicher Teil des russischen Erdölangebots faktisch aus. „Viel stärker dürften die Ölpreise allerdings nicht unter Druck geraten“, schreibt daher Fritsch. „Denn die russische Ölproduktion fällt weiterhin und bei niedrigeren Ölpreisen könnte die Bereitschaft der Europäischen Union, ein Ölembargo gegen Russland zu verhängen, größer werden.“/jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55861409-oelpreise-deutlich-gefallen-chinas-harte-corona-politik-belastet-nachfrage-016.htm
BÖRSEN – US-Anleihen klar im Plus – Rendite für zehnjährige Staatspapiere fällt auf 2,81 [Freitag: 2,90] Prozent – Flucht in sicheren Rentenhafen: Angst vor Inflation und China-Lockdown schwächte Aktien – 25.4.2022, 21:35
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Montag im Handelsverlauf ihre deutlichen Anfangsgewinne weitgehend gehalten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gewann zuletzt 0,64 Prozent auf 119,70 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel auf 2,81 Prozent.
Angesichts schwacher Aktienbörsen waren dies- und jenseits des Atlantiks als sicher empfundene Anlagen gefragt, denn die Geldpolitik großer Notenbanken zur Bekämpfung der hohen Inflation ruft zunehmend Konjunkturängste hervor. Hinzu kamen schlechte Nachrichten aus China, wo die Regierung ihre strikte Corona-Strategie fortsetzt. Kursbewegende Konjunkturnachrichten standen am Montag nicht auf der Agenda./la/edh/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55862518-us-anleihen-klar-im-plus-016.htm
BÖRSEN – Aktien New York Schluss: Dow dreht nach Anfangsverlusten von bis 3,5 Prozent ins Plus – Hoffnung auf gute Tech-Zahlen – 25.4.2022, 22:35
NEW YORK (dpa-AFX) – Die US-Aktienmärkte haben am Montag ihre anfänglich deutlichen Kursverluste im Handelsverlauf in Gewinne verwandelt. Händler begründeten die Erholung mit dem zunehmenden Optimismus, dass die in dieser Woche zur Bekanntgabe anstehenden Quartalszahlen einiger großer US-Technologiekonzerne gut ausfallen werden. Im frühen Handel hatten noch Zins- und Konjunkturängste dominiert. Für Aufsehen sorgte im späten Geschäft die Nachricht, dass Twitter den Widerstand gegen eine Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk aufgegeben hat.
Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor in der ersten Sitzungshälfte zeitweise mehr als 3,5 Prozent, ehe er sich kräftig berappelte und ins Plus drehte. Letztlich gewann der US-Leitindex 0,70 Prozent auf 34 049,46 Punkte. Der marktbreite S&P 500 schloss mit einem Plus von 0,57 Prozent bei 4296,12 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,32 Prozent auf 13 533,22 Punkte./edh/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55862884-aktien-new-york-schluss-dow-dreht-ins-plus-hoffnung-auf-gute-tech-zahlen-016.htm
BÖRSEN – SRI LANKA – Kurssturz an Börse von Sri Lanka nach zwei Wochen Pause – 25.4.2022
In Sri Lanka hat die Börse heute nach einer zweiwöchigen Pause wieder geöffnet – musste den Handel aber nach einem Kurssturz von fast 13 Prozent erneut aussetzen.
Der Leitindex S&P fiel heute kurz nach Öffnung um sieben Prozent; bereits bei einem Minus von fünf Prozent ist automatisch eine Pause von einer halben Stunde vorgesehen. Nach diesen 30 Minuten fielen die Kurse aber weiter, sodass der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt wurde.
An der Börse in Colombo sind die Kurse seit Jänner bereits um rund 40 Prozent gefallen. Der Handel war in den vergangenen beiden Wochen zunächst wegen der Neujahrsferien in Sri Lanka geschlossen, an die sich eine fünftägige Handelspause anschloss, nachdem die Regierung die Zinsen angehoben, sich für ihre Schulden im Ausland zahlungsunfähig erklärt und die Zins- und Rückzahlungen vorerst eingestellt hatte. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261723/
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kursgewinne – Harte chinesische Corona-Politik stützt – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fällt auf 0,85 [Freitag: 0,96] Prozent – 25.4.2022, 17.47
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag deutlich zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,84 Prozent auf 154,56 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 0,85 Prozent. In der vergangenen Woche war sie mit 0,97 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte 2015 gestiegen.
Vor allem die scharfe chinesische Corona-Politik stützte die als sicher geltenden Anleihen. Die harten Maßnahmen belasten die Wirtschaft weltweit. Die Wirtschaftsmetropole Shanghai geht bereits in die vierte Woche eines harten Lockdowns. Jetzt werden auch die Bewohner Pekings zu Massentests aufgefordert. Zudem sorgt der anhaltende Krieg in der Ukraine weiterhin für Verunsicherung.
Das Ifo-Geschäftsklima in Deutschland überraschte hingegen positiv. Es stieg im April entgegen den Erwartungen an. „Nach dem ersten Schock über den russischen Angriff zeigt die deutsche Wirtschaft sich widerstandsfähig“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die immer noch pessimistischen Erwartungen der Unternehmen hellten sich spürbar auf, die aktuelle Lage wurde kaum besser bewertet.
„Das ändert aber wenig daran, dass die Unternehmen wegen des Ukraine-Kriegs und eines nach wie vor möglichen Energieembargos mit großer Sorge in die Zukunft blicken“, kommentierte Jörg Krämer Chefvolkswirt der Commerzbank. „Die Geschäftserwartungen in der Industrie befinden sich nach wie vor auf Niveaus, bei denen es in der Vergangenheit zu Rezessionen gekommen war.“
Kaum Auswirkung am Rentenmarkt hatte der Sieg von Amtsinhaber Emmanuel Macron in den französischen Präsidentschaftswahlen. Vor der Wahl hatten Beobachter vor erheblichen Konsequenzen für die EU-Politik gewarnt, falls seine rechte Herausforderin Marine Le Pen die Wahl gewinnen sollte. Le Pen vertritt im Gegensatz zu Macron viele europakritische Positionen./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55861036-deutsche-anleihen-kursgewinne-harte-chinesische-corona-politik-stuetzt-016.htm
BÖRSEN – NACHBÖRSE/XDAX +1,3% auf 14.100 Pkt nach Schlussverlust von 1,54 Prozent – Dt. Börse nach Zahlen fest – 25.4.2022, 22:55
FRANKFURT (Dow Jones)–Im Schlepptau der festen Wall Street legte der Gesamtmarkt nachbörslich deutlich zu. Deutsche Börse gewannen nach starken Zahlen und erhöhten Jahreszielen 1,1 Prozent. Die Bayer-Aktie stieg ebenfalls um 1,1 Prozent. Das Unternehmen hat zum Jahresauftakt offenbar gute Geschäftsergebnisse erzielt. Es zeichne sich ab, „dass wir trotz aller Unsicherheiten in der Welt sehr erfolgreich ins Jahr gestartet sind“, sagt Bayer-Vorstandschef Werner Baumann in seiner Rede zur Hauptversammlung am Freitag, die bereits am Montag vorab veröffentlicht wurde. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55863001-nachboerse-xdax-1-3-auf-14-100-pkt-dt-boerse-nach-zahlen-fest-015.htm
=> ROUNDUP: Turbulente Märkte sorgen bei der Deutschen Börse für Optimismus – 25.4.2022, 21:11
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55862402-roundup-turbulente-maerkte-sorgen-bei-der-deutschen-boerse-fuer-optimismus-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55861913-deutsche-boerse-hebt-nach-starkem-ersten-quartal-die-prognose-016.htm
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Erneut deutliches Minus wegen Rezessionsangst – Umlaufrendite fällt von 0,83 Prozent auf 0,79 Prozent – Guter Ifo-Wert und Macron-Sieg bremst Fall nicht: Anstieg der US-Zinsen rasant, Ukrainekrieg, China-Lockdowns schüren Ängste vor weltweiter Rezession – Euro mit 1,0706 US-Dollar schwach – 25.4.2022, 18:11
Von Gerold Löhle, dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die anhaltenden Zins- und Konjunktursorgen haben dem deutschen Aktienmarkt weitere herbe Verluste eingebrockt. Der Dax habe bereits vor dem Wochenende „eine 180-Grad-Wende nach unten gezeigt“ und am Montag auch nicht von guten Nachrichten profitieren können, schrieben die Experten von Index Radar.
Trotz des überraschend aufgehellten Ifo-Geschäftsklima und der Wiederwahl des französischen Präsidenten Emmanuel Macron verlor der deutsche Leitindex zum Handelsende 1,54 Prozent auf 13 924,17 Punkte. Zwischenzeitlich war er auf den tiefsten Stand seit Mitte März abgerutscht. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es letztlich um 1,81 Prozent auf 30 241,21 Zähler bergab. Am Freitag hatten die beiden Indizes noch deutlicher nachgegeben.
Auch an anderen Märkten mussten die Anleger zu Wochenbeginn erneut Verluste verkraften: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich 2,15 Prozent tiefer bei 3757,59 Punkten aus dem Handel. Der französische Cac 40 sank ungeachtet Macrons Wahlsieg ebenfalls um gut zwei Prozent, während der Londoner FTSE 100 mit einem ähnlich hohen Verlust schloss. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss etwa ein Prozent im Minus.
Nach wie vor schüren die Aussicht auf rasant steigende US-Leitzinsen, der Ukrainekrieg und seine Auswirkungen sowie die Corona-Lockdowns in China Ängste vor einer weltweiten Rezession.
Laut Deka-Bank-Chefvolkswirt Ulrich Kater bedeutet der überraschend gestiegene Ifo-Index keine Entwarnung. „Zum einen profitieren die Dienstleister gegenwärtig vom Ende des Lockdowns und zum anderen sind die Folgen der bisherigen Wirtschaftssanktionen besser einschätzbar. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Gegenwind für die deutsche Wirtschaft nachlässt“, argumentierte Kater mit Verweis auf Liefer- und Produktionsengpässe, die sich bald bemerkbar machen dürften. „Die Konjunkturaussichten für dieses Jahr bleiben eingetrübt, insbesondere wenn sich die Sanktionsspirale weiterdrehen sollte“, so der Experte.
Die Rezessionsängste lasteten vor allem auf konjunkturabhängigen Branchen wie etwa Banken und Versicherern – deren Subindizes erlitten mit die größten Verluste im marktbreiten Stoxx Europe 600. In Dax und MDax waren Deutsche Bank und Commerzbank mit Kursabschlägen von 5,7 beziehungsweise 6,8 Prozent jeweils Schlusslicht. Die von den Konjunktursorgen belasteten Metallpreise schlugen auf die Aktienkurse von Kupfer- und Stahlunternehmen durch, wie die Abschläge von 6,7 beziehungsweise acht Prozent bei Aurubis und Salzgitter zeigten.
Gemieden wurden auch Aktien technologielastiger Wachstumsunternehmen, deren Bewertungen in Zeiten steigender Zinsen als besonders gefährdet gelten. Dazu zählten der Essenslieferdienst Delivery Hero , der Kochboxen-Anbieter Hellofresh und der Online-Modehändler Zalando mit Verlusten von 2,3 bis 4,2 Prozent. Auch im bisherigen Jahresverlauf zählen die genannten Titel zu den schwächsten Werten im Dax.
Nicht zur Ruhe kommen die Titel des Immobilienkonzerns Adler Group , die erstmals seit Februar wieder unter zehn Euro gehandelt wurden. Am Ende verloren sie als Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax 20 Prozent auf 9,375 Euro, was zeigt, dass die Aktionäre nach dem am Freitag vorgestellten Bericht der KPMG-Wirtschaftsprüfer noch nicht an einen Befreiungsschlag glauben. Laut Barclays-Analyst Sander Bunck gibt es noch zu viele Unsicherheiten, um die Aktie wieder „in ruhigere Gewässer zu führen“.
Auf Kaufinteresse stießen indes Papiere aus als defensiv geltenden Branchen, die vergleichsweise widerstandsfähig gegen konjunkturelle und politische Unsicherheiten sind. Im deutschen Leitindex waren das vor allem der Konsumgüterhersteller Henkel , die Energieversorger RWE und Eon , der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers , der letztlich schwachen Zahlen von Konkurrent Philips trotzte, und der Immobilienkonzern Vonovia mit Kursgewinnen zwischen 0,7 und 1,7 Prozent.
Am deutschen Rentenmarkt legten die Kurse am Montag zu. Der Rentenindex Rex stieg um 0,21 Prozent auf 136,10 Punkte, während die gegenläufige Umlaufrendite von 0,83 Prozent auf 0,79 Prozent fiel. Der Bund-Future legte um 1,2 Prozent auf 155,10 Punkte zu.
Die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten lastete auch auf dem Euro , der auf 1,0706 US-Dollar fiel. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0746 Dollar festgesetzt./gl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55861287-aktien-europa-schluss-zins-und-konjunktursorgen-verunsichern-anleger-016.htm
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Zinsängste und sinkende Ölpreise belasten – 25.4.2022, 18:11
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Montag deutlich schwächer geschlossen. Der ATX sank um 2,07 Prozent auf 3227,02 Punkte. Für den ATX Prime ging es um 1,94 Prozent auf 1626,93 Punkte abwärts. Auch das europäische Börsenumfeld zeigte sich schwach.
Steigende Zinserwartungen drückten die Stimmung an den Märkten ebenso wie die Null-Covid-Politik in China. Letztere dürfte für starke Einbußen bei den Ölpreisen verantwortlich sein, was Titel aus der Erdöl- und Gasbranche stark belastete. Indes wirkte sich das Präsidentschaftswahlergebnis in Frankreich nicht stark auf die Börsen aus. Der amtierende Staatschef Emmanuel Macron gewann gegen die rechte Herausforderin Marine Le Pen, was erwartet worden war.
Mit Blick auf die Branchen gerieten speziell Titel aus dem Erdöl- und Gassektor europaweit wegen fallender Ölpreise unter Druck. In Wien verbilligten sich OMV um 4,5 Prozent und SBO um 4,3 Prozent.
Auf Unternehmensseite will der Vorstand des Agrana-Konzerns die Dividende fürs abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 auf 75 Cent absenken. Für das vorangegangene Geschäftsjahr hatte es 85 Cent je Aktie gegeben. Die Aktien des Zuckerkonzerns verloren 0,9 Prozent auf 17,3 Euro.
Analysenseitig haben die Wertpapierexperten der Deutschen Bank ihre Kursziele für die Anteilsscheine der Erste Group und des Verbunds angepasst. Das Kursziel für die Aktien des Geldhauses wurde von 47 auf 44 Euro gesenkt; das Votum lautet weiter auf „Buy“. Das Kursziel für die Verbund-Titel wurde indes von 94 auf 96 Euro angehoben. Hier lautet die Empfehlung „Hold“.
Die Aktien der Erste Group gaben um 3,3 Prozent auf 30,9 Euro nach. Für die Anteilsscheine des Verbunds ging es um 3,7 Prozent auf 98,7 Euro hinauf. Die Papiere des Versorgers führten damit die Verliererliste an.
Die Aktien der Polytec verloren unterdessen 2,4 Prozent auf 6,2 Euro. Die Analysten der Baader Bank haben an ihrer „Reduce“-Empfehlung für die Aktie der Polytec festgehalten, nachdem der Konzern seine Jahreszahlen veröffentlicht hatte.
Unter den weiteren Einzelwerten gingen Raiffeisen Bank International mit satten Verlusten aus dem Handel. Sie sackten um 5,7 Prozent ab. Für die Voestalpine und AT&S-Titel ging es dahinter jeweils um 4,8 Prozent hinab. FACC reduzierten sich um 4,3 Prozent./sto/ste/APA/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55861286-aktien-wien-schluss-zinsaengste-und-sinkende-oelpreise-belasten-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Panetta fordert harte Regulierung von Krypto-Assets – 25.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Direktor Fabio Panetta hat eine harte und international abgestimmte Regulierung von Krypto-Assets wie Bitcoin oder Etherium gefordert. Im Text einer Rede, die Panetta am Abend an der Columbia University halten wollte, heißt es: „Krypto-Assets sind Spekulationsobjekte, die der Gesellschaft großen Schaden zufügen können. Derzeit beziehen sie ihren Wert hauptsächlich aus Gier, sie verlassen sich auf die Gier anderer und die Hoffnung, dass das System ungehindert weiterläuft. Bis dieses Kartenhaus in sich zusammenfällt und die Menschen unter ihren Verlusten begraben werden.“
Panetta, der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gewissermaßen für das offizielle Konkurrenzprodukt – das Projekt eines digitalen Euro – zuständig ist, verglich Bitcoin & Co mit den minderwertigen US-Hypothekenpapieren, die die Große Finanzkrise ausgelöst hätten. „Tatsächlich ist der Krypto-Markt heute größer als der Markt für Subprime-Hypotheken, der mit einem Volumen von 1,3 Billionen US-Dollar die globale Finanzkrise auslöste“, heißt es in dem Text.
Auch weise er eine auffallend ähnliche Dynamik auf. Da es keine angemessenen Kontrollen gebe, trieben Krypto-Assets die Spekulation an, indem sie schnelle und hohe Renditen versprächen und Regulierungslücken ausnutzten, die die Anleger ungeschützt ließen. „Begrenztes Risikoverständnis, Angst, etwas zu verpassen, und intensive Lobbyarbeit bei den Gesetzgebern treiben die Risiken in die Höhe und verlangsamen die Regulierung, um Krypto-Assets in den Geltungsbereich der Regulierung einzubeziehen.
„Wir müssen sicherstellen, dass für sie Standards gelten, die denen des Finanzsystems entsprechen. Dabei müssen wir komplexe Kompromisse eingehen und die Ziele der Innovationsförderung, der Wahrung der Finanzstabilität und des Verbraucherschutzes gegeneinander abwägen“, so Panetta.
Besonders genau müssten die Regulierer Panetta zufolge bei ungedeckten und bei solchen Krypto-Assets hinschauen, die ohne einen Intermediär ihren Besitzer wechseln. Panetta regte zudem an, den Energieverbrauch von Krypto-Assets zu besteuern, die auf Verifizierungsprozessen beruhten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55860804-ezb-panetta-fordert-harte-regulierung-von-krypto-assets-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB dürfte Zins 2022 „wenigsten zwei Mal“ anheben – Agentur – 24.4.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihren Bankeinlagensatz in diesem Jahr laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters mindestens zwei Mal anheben. Wie Reuters unter Berufung auf neun namentlich nicht genannte Mitglieder des EZB-Rats berichtet, könnte eine Zinsanhebung bereits im Juli kommen, und auch ein dritter Schritt im laufenden Jahr wird nicht ausgeschlossen.
Die EZB ist wegen ihrer zögerlichen Gangart bei der Inflationsbekämpfung zunehmend von Ratsmitgliedern kritisiert worden. Ein Hindernis war bisher, dass EZB-Prognosen für das Ende des Prognosehorizonts 2024 bis zuletzt eine Inflation von unter 2 Prozent anzeigten. Das hat sich dem Bericht zufolge geändert. Chefvolkswirt Philip Lane habe interne Schätzungen präsentiert, denen zufolge die Inflation nun auch 2024 über 3 Prozent liegen soll.
„Als (Chefvolkswirt) Philip (Lane) die Zahlen präsentierte, klatschten die Leute“, sagte ein Teilnehmer. Ein anderer sagte: „Es waren knapp über 2 Prozent, so dass nach meiner Einschätzung alle Kriterien für eine Zinserhöhung erfüllt sind.“ Nahezu alle Befragten äußerten demnach, dass sie für 2022 mit mindestens zwei Zinserhöhungen rechneten, einige sogar mit drei. Letzteres wäre aber von der Marktreaktion auf die beiden ersten Schritte abhängig.
Die befragten EZB-Ratsmitglieder verbinden mit der von der EZB angekündigte Normalisierung der Geldpolitik die Rückkehr zu einem neutralen Zins, den sie bei 1 bis 1,25 Prozent sehen, also 150 bis 175 Basispunkte höher als derzeit.
Laut der im EZB-Rat vereinbarten Schrittfolge kann die EZB ihren Einlagenzins erst erhöhen, wenn die Nettoanleihekäufe beendet sind. Das sollte nach Meinung aller Befragten am 30. Juni oder 1. Juli der Fall sein. Die EZB könnte ihren Zins dann bei der Sitzung am 21. Juli anheben. Einige Ratsmitglieder plädierten jedoch für September, weil dann neue Prognosen vorlägen und außerdem die Marktliquidität höher sei.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55858932-ezb-duerfte-zins-2022-wenigsten-zwei-mal-anheben-agentur-015.htm
INDIEN – EUROPÄISCHE UNION – EU und Indien verhandeln ab Juni wieder über Freihandelsabkommen – EU-Indien-Beziehung im kommenden Jahrzehnt eine der wichtigsten – DIHK drängt auf mehr Verhandlungsdynamik – 25.4.2022, 17:23
NEU DELHI (dpa-AFX) – Die EU wird mit Indien wieder über ein Freihandelsabkommen sprechen. Das kündigte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Montag bei einem Besuch in Indien an. Erste Gespräche sollen im Juni stattfinden. Die Beziehung zwischen der EU und Indien sei eine der wichtigsten des kommenden Jahrzehnts und eine stärkere Partnerschaft eine Priorität der EU. Bereits jetzt sei die EU Indiens drittwichtigster Handelspartner.
Seit Jahren versuchen die Union und Indien auch ein Freihandelsabkommen zu vereinbaren. Bereits vor einem Jahr hieß es, dass die Verhandlungen wieder aufgenommen würden. Diese Ankündigung wird nun in die Tat umgesetzt. Seit 2007 laufen Gespräche zwischen Indien und der EU. Sie lagen seit 2013 mehr oder weniger auf Eis. Hürden waren aus deutscher Sicht etwa Schutzmaßnahmen für den indischen Autosektor oder die Pharmabranche.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag fordert, dass Bewegung in die Verhandlungen kommt. „In der aktuellen weltpolitischen Lage ist es notwendig, dass die EU die seit langem stockenden Gespräche zu einem Handelsabkommen mit Indien wieder aktiviert“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Deutschen Presse-Agentur./asg/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55860792-eu-und-indien-verhandeln-ab-juni-wieder-ueber-freihandelsabkommen-016.htm
INDIEN – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen dringt auf Indiens Unterstützung gegen Russland – 25.4.2022, 16:29
NEU DELHI (dpa-AFX) – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Indien indirekt um Unterstützung beim Vorgehen gegen Russland gebeten. „Wir bitten dringend alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft um Unterstützung unserer Bemühungen nach andauerndem Frieden“, sagte die Deutsche bei einem Besuch in der indischen Hauptstadt Neu Delhi am Montag. Die EU habe ihre Sanktionen so konzipiert, dass diese über einen längeren Zeitraum in Kraft blieben und ein Druckmittel seien, um eine diplomatische Lösung zu erreichen, die einen dauerhaften Frieden bringe.
Von der Leyen erinnerte auch an ihre Reise in die Ukraine und ihren Besuch im Kiewer Vorort Butscha, wo russischen Truppen Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden. „Ich habe mit meinen eigenen Augen die Leichen gesehen, die auf dem Boden aufgereiht waren. Ich habe die Massengräber gesehen.“ Sie betonte, man werde dafür sorgen, dass die Aggression Russlands zu einem strategischen Misserfolg werde.
Indien hatte die Tötung von Zivilisten in Butscha verurteilt, sich zugleich aber wie immer mit Kritik am Aggressionskrieg Russlands zurückgehalten. Indien trägt auch die westlichen Sanktionen nicht mit. Die EU versucht derzeit wie auch die USA und Großbritannien, engere Beziehungen zu Indien aufzubauen./asg/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55860139-von-der-leyen-dringt-auf-indiens-unterstuetzung-gegen-russland-016.htm
INDIEN – EUROPÄISCHE UNION – EU und Indien beschließen gemeinsamen Rat für Handel und Technologie – Kontaktsuche nach „auffallendem“ Verhalten gegenüber Russland-Ukraine-Konflikt; kein Mittragen westlicher Sanktionen, Ausbau des Handels mit Russland, Kauf günstigen russischen Öls – Ersatzteile: Indiens Militärausrüstung stark auf Moskau ausgerichtet – 25.4.2022, 11:17
NEU DELHI (dpa-AFX) – Die Europäische Union und Indien haben einen gemeinsamen Rat für Handel und Technologie ins Leben gerufen. Beide Seiten seien sich angesichts der sich rasch ändernden geopolitischen Lage einig, dass es eine tiefe strategische Zusammenarbeit brauche, hieß es in einem gemeinsamen Statement am Montag während eines Besuchs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. „Diese Beziehung ist heute wichtiger denn je“, sagte die deutsche Politikerin mit Blick auf die Zusammenarbeit zwischen der EU und Indien.
Der Rat werde unter anderem die nötigen Strukturen schaffen, um politische Entscheidungen zu operationalisieren, technische Arbeit zu koordinieren, hieß es. Wann er seine Arbeit konkret aufnimmt, wurde nicht mitgeteilt. Es ist der zweite Rat dieser Art. Auch mit den USA tauscht sich die EU in einem solchen Format aus.
Die EU versucht derzeit wie auch die USA und Großbritannien engere Beziehungen zu Indien aufzubauen. Das Land war zuletzt auch mit seiner neutralen Haltung zum russischen Angriffskrieg aufgefallen. Indien als zweitbevölkerungsreichstes Land und als bevölkerungsreichste Demokratie der Welt hat den Krieg weder verurteilt noch trägt es westliche Sanktionen mit. Stattdessen hat es den Handel mit Russland ausgebaut – und kauft beispielsweise mehr günstiges russisches Öl. Auch bei seiner militärischen Ausrüstung und entsprechenden Ersatzteilen ist Indien stark auf Moskau angewiesen.
Zudem soll bei dem Besuch über Handel gesprochen werden. Die EU ist Indiens drittwichtigster Handelspartner, schrieb von der Leyen. Teams würden bald mit Verhandlungen zu Handels- und Investitionsvereinbarungen beginnen. Die EU wolle weg von russischer Energie und stark in erneuerbare Energie investieren, eine Zusammenarbeit bei Solar und grünem Wasserstoff sei daher wichtig. Seit Jahren versuchen die Union und Indien auch ein Freihandelsabkommen zu vereinbaren, bislang aber erfolglos./asg/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55855654-eu-und-indien-beschliessen-gemeinsamen-rat-fuer-handel-und-technologie-016.htm
INDONESIEN – Indonesiens Palmölexportstopp: Speiseölpreise steigen – 25.4.2022
Nach dem Ausfuhrverbot Indonesiens für Palmöl müssen sich Verbraucher und Verbrauerinnen weltweit auf steigende Preise für Speiseöl einstellen. „Diese Entscheidung beeinträchtigt nicht nur die Verfügbarkeit von Palmöl allein“, warnte Rohstoffexperte James Fry von der Beratungsfirma LMC International.
Denn der Bann falle in eine Zeit von Angebotsengpässen an allen Ecken und Enden: Sojaöl wegen einer Dürre in Südamerika, Rapsöl wegen einer Missernte in Kanada und Sonnenblumenöl wegen des Krieges in der Ukraine. Das trieb die Preise in den vergangenen sechs Monaten um rund 50 Prozent in die Höhe.
Malaysia kann Ausfälle nicht ausgleichen
Indonesien hatte am Freitag einen Stopp von Palmölexporten verhängt. Damit solle die Versorgung der eigenen Bevölkerung gesichert werden, begründete Staatspräsident Joko Widodo den Schritt.
Palmöl ist das mit Abstand am meisten genutzte Pflanzenfett. Weltweit entfallen 60 Prozent der Transporte auf Palmöl, das in Kuchen, Kosmetika und Putzmitteln verwendet wird. Indonesien ist der weltgrößte Exporteur von Palmöl.
Malaysia als Nummer zwei könne diese Ausfälle nicht ausgleichen, sagte Atul Chaturvedi, Chef des indischen Handelsverbandes SEA. Indonesien lieferte dem weltgrößten Pflanzenölverbraucher Indien bisher die Hälfte dessen Palmölbedarfs, für Pakistan und Bangladesch lag die Quote bei jeweils knapp 80 Prozent. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261787/
TÜRKEI – Türkei: Lebenslange Haft für Kulturförderer Kavala – 25.4.2022
Der türkische Kulturförderer Osman Kavala ist von einem Istanbuler Gericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Die drei Richter erließen gestern das Urteil gegen den 64-Jährigen wegen des Vorwurfs des versuchten Umsturzes der Regierung, wie eine anwesende Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Möglichkeit einer Bewährung schlossen die Richter aus.
Kavala ist seit bereits vier Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Silivri nahe Istanbul inhaftiert, ohne dass bisher ein Urteil gegen ihn verhängt worden war.
*** Zunächst wegen Gezi-Protesten verhaftet
Der Geschäftsmann war 2017 ursprünglich wegen des Vorwurfs festgenommen worden, die gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan gerichteten Gezi-Proteste in Istanbul im Jahr 2013 finanziert und organisiert zu haben.
Im Februar 2020 sprach ein Gericht ihn von diesem Vorwurf frei. Kavala wurde damals aus der Haft entlassen, jedoch wenige Stunden später erneut festgenommen – diesmal im Zusammenhang mit dem Putschversuch gegen Erdogan im Jahr 2016 und wegen Spionagevorwürfen. Kavala weist die Anschuldigungen zurück.
Sieben Mitangeklagte, die gleichzeitig mit dem Verleger und Milliardär vor Gericht erschienen, wurden zu 18 Jahren Haft verurteilt. Ihnen wurde vorgeworfen, Kavala unterstützt zu haben.
*** Baerbock fordert Freilassung
„Dieses Urteil steht in krassem Widerspruch zu den rechtsstaatlichen Standards und internationalen Verpflichtungen, zu denen sich die Türkei als Mitglied des Europarats und EU-Beitrittskandidatin bekennt“, sagte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). „Wir erwarten, dass Osman Kavala unverzüglich freigelassen wird – dazu hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Türkei verbindlich verpflichtet.“
Die Türkei-Vertreterin der Organisation Human Rights Watch, Emma Sinclair-Webb, nannte das Urteil den „schlimmstmöglichen Ausgang dieses Schauprozesses“, „schrecklich, grausam und böse.“ Die Türkei-Expertin der Organisation Amnesty International in Deutschland, Amke Dietert, forderte, Kavala müsse sofort freigelassen werden. Der einst selbst als Journalist in der Türkei inhaftierte Präsident der Schriftstellervereinigung PEN Deutschland, Deniz Yücel, sprach von einem politischen Verfahren „frei von Rechtsstaatlichkeit“. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261881/
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 26.4.2022
https://www.n-tv.de/politik/04-53-London-Getreideernte-in-Ukraine-20-Prozent-geringer–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Lawrow kündigt Angriffe auf Waffenlieferungen an – Russische Region meldet Beschuss *** Lawrow: NATO-Waffenlieferungen sind legitime Angriffsziele – Lawrow: Westen bremst Verhandlungen mit Ukraine – Selenskyj: Russland wird in diesem Krieg nichts erreichen – Russische Region meldet erneut Beschuss – London: Getreideernte in Ukraine fällt um rund 20 Prozent – SPD-Politiker Roth hält EU-Sanktionen gegen Schröder für möglich * Meldungskranz am Ende desBeitrags – 26.4.2022, 7:07 Uhr
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht eine reale Gefahr für den Ausbruch eines Dritten Weltkriegs. Er machte in einem Interview im russischen Fernsehen zudem deutlich, dass er Waffenlieferungen der NATO an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele für sein Land betrachtet. Gut zwei Monate nach Kriegsbeginn empfängt Russlands Präsident Wladimir Putin heute in Moskau UN-Generalsekretär António Guterres, und auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein beraten Vertreter zahlreicher Länder über den Ukraine-Krieg.
Die Gefahr eines Dritten Weltkrieges sei „ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“, sagte Lawrow in dem Interview, das das Außenministerium am Montagabend in seinem Telegram-Kanal teilte. Gleichzeitig erklärte er, dass er nicht wolle, dass in einer derartigen Situation die Risiken noch weiter künstlich aufgebläht würden. Es gäbe viele Seiten, die das wollten, sagte er, ohne konkret zu werden. Die Unzulässigkeit eines Atomkrieges bleibe die prinzipielle Position Russlands.
Auf einen Vergleich der aktuellen Situation mit der Zeit der Kubakrise angesprochen, sagte Lawrow, dass es damals wenig geschriebene Regeln gegeben habe. Aber die „Verhaltensregeln“ seien ziemlich klar gewesen – in Moskau habe man gewusst, wie sich Washington verhalte, und Washington sei klar gewesen, wie sich Moskau verhalte. Auch heute gebe es wenige Regeln, sagte Lawrow weiter und verwies auf den atomaren Abrüstungsvertrag New Start. Aber „gleichzeitig sind alle anderen Instrumente der Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung praktisch zerstört“.
*** Lawrow: NATO-Waffenlieferungen sind legitime Angriffsziele
Zugleich erklärte Lawrow, dass Russland Waffenlieferungen der NATO an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele für sein Land betrachte. „Natürlich werden diese Waffen ein legitimes Ziel für die russischen Streitkräfte sein“, sagte Lawrow in dem Interview. Lager, auch in der Westukraine, seien bereits mehr als einmal zu solchen Zielen geworden. „Wie könnte es anders sein?“, sagte Lawrow weiter. „Wenn die NATO über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss.“
*** Lawrow: Westen bremst Verhandlungen mit Ukraine
Lawrow warf den USA und Großbritannien vor, die Verhandlungen mit der Ukraine zu bremsen. Man wisse mit Sicherheit, dass „weder London noch Washington“ dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj raten würde, die Verhandlungen zu beschleunigen, sagte er in dem Interview. „Sie raten Selenskyj jedes Mal, seine Position zu verschärfen.“
*** Selenskyj: Russland wird in diesem Krieg nichts erreichen
Nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj wird Moskau mit seinem Angriffskrieg in der Ukraine keinen Erfolg haben. Binnen zwei Monaten hätten die russischen Streitkräfte mehr als 1100 Raketen eingesetzt, unzählige Fliegerbomben sowie Artillerie. Einige ukrainische Orte seien bis auf die Grundmauern zerstört worden, sagte Selenskyj in einer Videoansprache, die in der Nacht auf Telegram veröffentlicht wurde. „Aber sie haben nichts erreicht. Und sie werden nichts erreichen.“
*** Russische Region meldet erneut Beschuss
Russischen Behördenvertretern zufolge ist es in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine erneut zu Beschuss gekommen. Dieses Mal sei das Dorf Schurawlewka getroffen worden; dabei seien mindestens zwei Personen verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebietes Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in seinem Kanal in dem sozialen Netzwerk Telegram mit. Die laut Behörden bereits mehrfach beschossene Region grenzt an das ukrainische Gebiet Charkiw.
*** London: Getreideernte in Ukraine fällt um rund 20 Prozent
In der Ukraine ist die landwirtschaftliche Produktion durch den Krieg indes massiv gestört. Die Getreideernte werde in diesem Jahr aufgrund reduzierter Aussaatflächen nach der Invasion voraussichtlich um rund 20 Prozent niedriger ausfallen als 2021, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine sei der weltweit viertgrößte Produzent und Exporteur von Agrargütern, hieß es weiter. Ein reduziertes Getreideangebot aus der Ukraine werde Inflationsdruck erzeugen und den globalen Getreidepreis in die Höhe treiben. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) dringt gleichzeitig darauf, Handelswege für Getreide aus dem Kriegsland Ukraine offenzuhalten. Die UN-Institution geht davon aus, dass bei Weizen nur rund die Hälfte der Vorjahresmenge geerntet werden kann.
*** SPD-Politiker Roth hält EU-Sanktionen gegen Schröder für möglich
Unterdessen wächst der Druck auf Altkanzler Gerhard Schröder. Der SPD-Politiker Michael Roth schließt EU-Sanktionen gegen ihn nicht aus. „Ein weiteres Indiz der Tragik des Falls Schröder ist, dass wir ernsthaft über Sanktionen gegen einen ehemaligen Bundeskanzler diskutieren müssen, der zu einem russischen Energie-Lobbyisten geworden ist“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. „Die Europäische Union ist gehalten, immer wieder zu prüfen, wer mitverantwortlich ist für diesen Krieg, wer ihn rechtfertigt und verteidigt oder verharmlost. Darüber muss am Ende die EU befinden.“
Das wird heute wichtig
* Russlands Präsident Wladimir Putin empfängt heute in Moskau UN-Generalsekretär António Guterres. Bei dem Treffen im Kreml dürfte es neben einer größeren diplomatischen Rolle der Vereinten Nationen vor allem um den humanitären Zugang der UN und sichere Fluchtrouten für Zivilisten, zum Beispiel aus der belagerten Stadt Mariupol, gehen.
* Auf Einladung der USA beraten heute Vertreter zahlreicher Länder auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz über den Ukraine-Krieg. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat rund 40 Staaten eingeladen, zu den Teilnehmern zählen Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Ein Ziel der Beratungen sei die dauerhafte Sicherheit und Souveränität der Ukraine, hieß es.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Lawrow-kuendigt-Angriffe-auf-Waffenlieferungen-an-Russische-Region-meldet-Beschuss-article23289440.html
Weiter Meldungen zum Ukraine-Krieg:
Selenskyj „bereit für Frieden“ Lawrow sieht reale Gefahr eines Dritten Weltkriegs
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Lawrow-sieht-reale-Gefahr-eines-Dritten-Weltkriegs-article23289492.html
Deutsche Diplomaten ausgewiesen Munz: Russland braucht Vertretungen im Westen
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Munz-Russland-braucht-Vertretungen-im-Westen-article23289037.html
Ukrainische Sabotageakte? Öllager im Südwesten Russlands gehen in Flammen auf
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Ollager-im-Suedwesten-Russlands-gehen-in-Flammen-auf-article23288231.html
Ferner:
„Darf nicht unterschätzt werden“ Lawrow: Gefahr eines Dritten Weltkriegs ist real
https://www.n-tv.de/politik/Lawrow-Gefahr-eines-Dritten-Weltkriegs-ist-real-article23289212.html
Gefechte im Osten der Ukraine Russland setzt zur Kesselschlacht an
https://www.n-tv.de/politik/Russland-setzt-zur-Kesselschlacht-an-article23288137.html
SPD-Politiker fordert Diskussion EU soll Sanktionen gegen Schröder prüfen
https://www.n-tv.de/politik/EU-soll-Sanktionen-gegen-Schroeder-pruefen-article23289313.html
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP: Moskau weist deutsche Diplomaten aus – USA mit mehr Hilfe *** US-Diplomaten kehren in die Ukraine zurück – Angriffe auf Treibstofflager – Union macht Druck für Waffenlieferungen – Trübe Aussichten fpr deutsche Wirtschaft – 25.4.2022, 19:59 (korrigierte Fassung)
KIEW/MOSKAU/BERLIN (dpa-AFX) – Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat Russland 40 deutsche Diplomaten ausgewiesen. Das Außenministerium in Moskau begründete dies am Montag unter anderem mit einer aus seiner Sicht unfreundlichen Politik Berlins. In Deutschland wird weiter gestritten, wie weit die Waffenhilfe für die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg gehen soll. Die USA sagten Kiew bereits weitere Militärhilfe zu. Der russische Angriff hat nach ukrainischen Angaben inzwischen mindestens 3818 Zivilisten das Leben gekostet.
Deutschland und andere westliche Länder hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar harte Sanktionen gegen Russland verhängt. Zudem hatte Berlin im April nach Entdeckung von Kriegsgräuel nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew 40 russische Diplomaten aus Deutschland ausgewiesen, die hier als mutmaßliche Spione tätig gewesen sein sollen. Die Reaktion aus Moskau wurde lange erwartet – und sie folgte nun mit der Ausweisung von ebenfalls 40 Diplomaten. Das ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur etwa ein Drittel des deutschen diplomatischen Korps in Russland.
*** US-Diplomaten kehren in die Ukraine zurück
Die diplomatischen Verbindungen des Westens mit Moskau werden also immer knapper. In der Ukraine werden die zu Kriegsbeginn ausgedünnten diplomatischen Vertretungen vieler Länder hingegen wieder aufgestockt. So kündigten die US-Minister Antony Blinken (Außen) und Lloyd Austin (Verteidigung) nach einem Besuch in Kiew an, US-Diplomaten kämen schon kommende Woche wieder in die Ukraine.
Austin sagte zudem mit Blick auf Waffenlieferungen, die USA würden alles tun, um der Ukraine nun „so viel wie möglich so schnell wie möglich“ zu geben. Er habe bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wichtige Informationen bekommen, was das Land brauche. Diese werde er am Dienstag beim Treffen mit den Verteidigungsministern von Nato-Partnern und Verbündeten auf dem US-Militärstützpunkt in Ramstein besprechen.
Die beiden Minister kündigten während ihres Besuchs in Kiew weitere Militärhilfen für die Ukraine im Umfang von 322 Millionen Dollar an. Zudem werde die Ukraine weitere Munition im Wert von 165 Millionen Dollar bekommen, hieß es. Seit Kriegsbeginn habe die US-Regierung damit insgesamt 3,7 Milliarden Dollar Militärhilfen zugesagt. Blinken meinte, Russland verfehle seine Kriegsziele und die Ukraine habe Erfolg. Verteidigungsminister Austin sagte: „Wir wollen Russland in dem Ausmaß geschwächt sehen, dass es die Art von Dingen, die es mit dem Einmarsch in die Ukraine getan hat, nicht mehr machen kann.“
*** Angriffe auf Treibstofflager
Im Kriegsgebiet wird nach wie vor heftig gekämpft. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, russische Streitkräfte hätten eine Raffinerie und ein Treibstofflager bei der zentralukrainischen Stadt Krementschuk mit Raketen beschossen. Der Moskauer Militärbericht sprach von 19 weiteren Raketenangriffen in der Nacht zum Montag gegen militärische Ziele in der Ukraine. Russland meldete auch Feuer in zwei eigenen Öldepots unweit der Grenze zur Ukraine. Die Ursache und ein möglicher Zusammenhang zum Krieg blieben offen.
Von ukrainischer Seite hieß es, im Westen und im Zentrum des Landes seien mehrere Raketen eingeschlagen. Dabei seien auch fünf Eisenbahnstationen getroffen worden, teilte der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Olexander Kamyschin, auf dem Telegram-Kanal des Unternehmens mit. „Die russischen Streitkräfte zerstören weiter systematisch die Infrastruktur der Eisenbahn.“
Für die Rettung eingeschlossener Zivilisten aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol setzt die Ukraine auf Vermittlung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, wie die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte. Guterres soll am Dienstag mit der russischen Führung in Moskau sprechen und wird am Donnerstag in Kiew erwartet. Nach Angaben aus Kiew sollen sich rund 1000 Zivilisten in dem Stahlwerk aufhalten, auch Frauen und Kinder. Außerdem verstecken sich dort nach russischen Angaben noch etwa 2500 ukrainische Bewaffnete und ausländische Söldner.
*** Union macht Druck für Waffenlieferungen
In Deutschland macht die Union im Streit über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine Druck auf die Ampel-Koalition. Die größte Oppositionsfraktion legte wie angekündigt einen Vorschlag für einen Bundestagsbeschluss vor. Darin wird gefordert, die deutschen Waffenlieferungen „in Quantität und Qualität unverzüglich und spürbar“ zu intensivieren.
Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang sagte, es gebe keine allzugroßen Unterschiede zwischen dem Antrag, den die Ampel-Regierung vorbereite, und dem der Union: „Ich glaube, wir sind uns sehr einig, dass die Ukraine unsere Unterstützung braucht, dass das auch durch Waffenlieferungen erfolgt.“
Klar ist, dass der Krieg neue Löcher in die Haushaltsplanung reißt. Finanzminister Christian Lindner (FDP) plant deswegen für dieses Jahr mit 39,2 Milliarden Euro zusätzlichen Schulden. Das Kabinett soll den sogenannten Ergänzungshaushalt am Mittwoch verabschieden. Damit steigt die Neuverschuldung 2022 nach Angaben aus Kreisen des Finanzministeriums auf insgesamt 138,9 Milliarden Euro. Dabei nicht berücksichtigt ist die geplante 100 Milliarden schwere Finanzspritze für die Bundeswehr.
*** Trübe Wirtschaftsaussichten
Die Aussichten für die Wirtschaft trüben sich aus Sicht der Bundesregierung zugleich ein. Sie erwartet für 2022 nur noch ein Wachstum von 2,2 Prozent, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen erfuhr. Im Januar hatte die Bundesregierung noch mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 3,6 Prozent gerechnet.
Allerdings stellte das Ifo-Institut fest, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft im April überraschend leicht verbessert habe. Das von den Wirtschaftsforschern erhobene Geschäftsklima stieg gegenüber März um einen Punkt auf 91,8 Zähler. „Nach dem ersten Schock über den russischen Angriff zeigt die deutsche Wirtschaft sich widerstandsfähig“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest./dhe/DP/jha/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55862049-wdh-gesamt-roundup-moskau-weist-deutsche-diplomaten-aus-usa-mit-mehr-hilfe-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Der 61. Kriegstag im Überblick: Moskau weist 40 deutsche Diplomaten aus – USA liefern Panzer-Munition an Kiew *** Russland greift Eisenbahnstationen an – Russland übt Vergeltung an Deutschland – London zählt 15.000 tote russische Soldaten – USA geben 165 Millionen US-Dollar für Munition – inkl. Kartenwerk (Frontverlauf) * Meldungskranz am Ende de Beitrags – 25.04.2022, 21:59
Nach eigenen Angaben kann die Ukraine die russische Armee im Osten des Landes teils zurückdrängen. In der West- und Zentralukraine setzt Russland derweil Eisenbahnstationen unter Beschuss. Der Kreml verweist 40 deutsche Diplomaten des Landes und die USA wollen Kiew mit Munition helfen.
Nach eigenen Angaben kann die Ukraine die russischen Streitkräfte im Osten des Landes teilweise zurückdrängen. In der West- und Zentralukraine setzt Russland derweil mehrere Eisenbahnstationen unter Beschuss. Dabei soll es auch Tote geben. Der Kreml verweist Dutzende deutsche Diplomaten des Landes und die USA wollen Kiew mit Munition russischer Bauart unterstützen. Der 61. Kriegstag im Überblick:
*** Russland greift Eisenbahnstationen an
Bei seiner Großoffensive in der Ostukraine hat Russland offenbar Rückschläge hinnehmen müssen. Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew russische Vorstöße im Osten des Landes zurückgedrängt. Ein Ministeriumssprecher sagte, russische Verbände hätten versucht, die Linien in den Gebieten von Rubischne, Popasna, Sjewjerodonezk, Marjinka und Awdijiwka zu durchbrechen. Zudem sei ein Vorstoß von Isjum in Richtung Barwenkowo und Slowjansk in Gang. Über russische Gebietsgewinne wurde im Laufe des Tages hingegen nichts bekannt.
In der West- und Zentralukraine schlugen nach ukrainischen Angaben am Morgen mehrere Raketen ein. Dabei seien auch fünf Eisenbahnstationen getroffen worden, teilte der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Olexander Kamyschin, auf dem Telegram-Kanal des Unternehmens mit. „Die russischen Streitkräfte zerstören weiter systematisch die Infrastruktur der Eisenbahn“, kommentierte Kamyschin. Demnach mussten aus Sicherheitsgründen die Route und der Fahrplan von mehreren Zügen geändert werden.
Nach Angaben aus Kiew sind bei den Angriffen auf die ukrainische Bahninfrastruktur mindestens fünf Menschen getötet worden. 18 weitere Menschen seien bei Raketenbeschuss in der Region Winnyzja im Zentrum des Landes verletzt worden, teilte das Büro des ukrainischen Generalstaatsanwalts mit.
Eine Feuerpause kündigte Moskau unterdessen für das belagerte Stahlwerk in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol an. Nach Angaben Kiews wurde aber keine Einigung über sichere Fluchtkorridore aus der Anlage erzielt. Berichten zufolge sollen sich Hunderte ukrainische Soldaten und Zivilisten in dem Stahlwerk verschanzt haben.
*** Russland übt Vergeltung an Deutschland
Als Vergeltungsmaßnahme zu verstehen ist die Ausweisung von 40 deutschen Diplomaten aus Russland. Die Regierung in Moskau erklärte sie zu „unerwünschten Personen“. Dem deutschen Botschafter in Moskau sei ein Protestschreiben gegen die unfreundliche Politik Berlins und gegen die Ausweisung von 40 russischen Diplomaten Anfang April übergeben worden, teilte das Außenministerium in Moskau mit.
Die Bundesregierung hatte Anfang April ebenfalls 40 Mitglieder des diplomatischen Personals der russischen Botschaft ausgewiesen, die mutmaßlich für russische Geheimdienste arbeiten. Außenminister Annalena Baerbock kritisierte die heutige Entscheidung Russlands mit deutlichen Worten.
*** London zählt 15.000 tote russische Soldaten
Die Zahl der im Ukraine-Krieg getöteten Zivilisten beläuft sich nach ukrainischen Angaben mittlerweile auf mindestens 3818. „Verletzte: mehr als 4000“, teilte die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine mit. Die Statistik sei jedoch unvollständig, da die Behörden zu vielen Orten, darunter zur blockierten Hafenstadt Mariupol, keinen Zugang hätten. Aktuell geht die Staatsanwaltschaft dabei von mindestens 215 getöteten und 391 verletzten Kindern aus. Die Vereinten Nationen haben bisher rund 2500 zivile Tote erfasst, gehen aber ebenso wie Kiew von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus.
Russland war in den vergangenen Wochen sehr zurückhaltend bei der Veröffentlichung von eigenen Opferzahlen. Die britische Regierung geht davon aus, dass seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine etwa 15.000 russische Soldaten getötet worden sind. Diese Zahl nannte Verteidigungsminister Ben Wallace. „Außer der Zahl der Todesopfer gibt es Verluste an Ausrüstung, und insgesamt deuten mehrere Quellen darauf hin, dass bisher mehr als 2000 gepanzerte Fahrzeuge zerstört oder erbeutet wurden“, sagte Wallace. In dieser Zahl seien mindestens 530 Panzer, 560 Schützenpanzer sowie 530 gepanzerte Mannschaftstransporter enthalten. „Russland hat zudem mehr als 60 Hubschrauber und Kampfjets verloren“, betonte Wallace.
*** USA geben 165 Millionen US-Dollar für Munition
Derweil kündigten die USA nach dem Besuch ihrer Außen- und Verteidigungsminister in Kiew weitere militärische Unterstützung für die Ukraine an. Demnach will die US-Regierung für die schweren Waffen der ukrainischen Streitkräfte Munition russischer Bauart im Wert von 165 Millionen US-Dollar (153 Millionen Euro) kaufen. Dabei geht es unter anderem um Munition für Haubitzen, Granatwerfer, Kanonen, Panzer und Mörser, wie eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums mitteilte. Das Außenministerium habe dem Verkauf zugestimmt, hieß es. Die Munition hat für die Ukraine große Bedeutung, um Nachschub für ihre bestehenden Waffensysteme zu bekommen, die teils noch sowjetischer oder russischer Bauart sind.
In der Debatte um deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine meldete sich SPD-Chefin Saskia Esken zu Wort. Sie wandte sich gegen die Lieferung von Panzern an die Ukraine durch die deutsche Industrie oder aus Beständen der Bundeswehr. Die Frage direkter Lieferungen durch die deutsche Industrie stehe derzeit nicht zur Debatte, weil die hergestellten Panzer nicht direkt eingesetzt werden könnten, so Esken. Die Soldatinnen und Soldaten in der Ukraine würden die Waffensysteme noch nicht kennen. Für Wartung und Reparatur gebraucht würden zudem Ersatzteile, „die wir nicht mitliefern können“, sowie Monteure.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa/rts/AFP
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RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Lawrow sieht reale Gefahr eines dritten Weltkriegs – Kuabkrise 1962: Russland und den USA war klar, wie sich der jeweils andere verhält – Kein aomaterer Abrüstungsvertrag mehr: aktuell „sind alle anderen Instrumente der Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung praktisch zerstört“ – 25.4.2022, 23:35
MOSKAU (dpa-AFX) – Russlands Außenminister Sergej Lawrow zufolge besteht aktuell eine reale Gefahr eines dritten Weltkriegs. „Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“, sagte Lawrow in einem Interview im russischen Fernsehen, das das Außenministerium am Montagabend in seinem Telegram-Kanal teilte.
Auf einen Vergleich der aktuellen Situation mit der Zeit der Kubakrise angesprochen sagte Lawrow, dass es „damals tatsächlich nur wenige Regeln gab, geschriebene Regeln“. Aber die „Verhaltensregeln“ seien ziemlich klar gewesen – in Moskau sei klar gewesen, wie sich Washington verhalte, und Washington sei klar gewesen, wie sich Moskau verhalte. Auch heute gebe es wenige Regeln, sagte Lawrow weiter und verwies auf den atomaren Abrüstungsvertrag New Start. Aber „gleichzeitig sind alle anderen Instrumente der Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung praktisch zerstört“.
Während der Kubakrise habe es zudem einen Kommunikationskanal gegeben, dem die Führer der Sowjetunion und der USA vertrauten. Heute gebe es keinen derartigen Kanal und niemand versuche, ihn zu schaffen.
In der Kubakrise 1962 standen die USA und die Sowjetunion kurz vor einem Atomkrieg. New Start, der Vertrag über die strategische atomare Abrüstung, ist das einzige verbliebene große Abkommen zur Rüstungskontrolle der USA mit Russland. Dieser begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe./vee/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55863226-lawrow-sieht-reale-gefahr-eines-dritten-weltkriegs-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Lawrow: Risiken für atomaren Krieg „nicht zu unterschätzen“ – Endenwollender guter Wille Russlands: fehlende „Gegenseitigkeit hilft das dem Verhandlungsprozess nicht“ – Guter Schauspieler: Selenskyj täuscht Verhandlungswillen vor – Kriegsverlauf wird Verhandlungsbedingungen bestimmen – 25.4.2022, 23:26
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat vor dem Hintergrund der Spannungen mit dem Westen vor der „echten“ Gefahr eines atomaren Krieges gewarnt. „Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie ist nicht zu unterschätzen“, sagte Lawrow laut der Nachrichtenagentur Interfax gestern. Russland versuche, diese „künstlichen“ Risiken zu reduzieren, so Lawrow.
Mit Blick auf die Ukraine zeigte sich Lawrow zuversichtlich, dass am Ende des Konflikts „die Unterzeichnung eines Abkommens“ stehen werde. Russland werde die Verhandlungen mit der ukrainischen Delegation fortsetzen, sagte Lawrow. Er betonte zugleich: „Der gute Wille hat seine Grenzen.“ Wenn er nicht auf „Gegenseitigkeit“ beruhe, „hilft das dem Verhandlungsprozess nicht“.
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj warf Lawrow vor, nur „vorzutäuschen“, dass er verhandle. „Er ist ein guter Schauspieler“, sagte Lawrow unter Anspielung auf Selenskyjs frühere Karriere als Komiker und Seriendarsteller. „Wenn Sie aufmerksam beobachten und lesen, was er sagt, finden Sie eintausend Widersprüche.“
Mit Blick auf ein mögliches Abkommen zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine sagte Lawrow, die „Rahmenbedingungen“ einer solchen Vereinbarung würden vom „Stand der Kampfhandlungen“ abhängen, die zum Zeitpunkt des „Realwerdens des Abkommens stattgefunden haben werden“. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261926/
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukraine lehnt Verfassungsänderung zum Nato-Beitrittsziel ab – 25.4.2022
KIEW (dpa-AFX) – Die Ukraine will das Ziel eines Nato-Beitritts nicht aus ihrer Verfassung streichen. „Änderungen der Verfassung sind kein Selbstzweck und werden es auch nicht werden“, sagte Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk der Internetzeitung Ukrajinska Prawda in einem am Montag veröffentlichten Interview. Was zum Militärbündnis Nato und zur EU in der Verfassung verankert sei, sei „unsere perspektivische Sicht auf die Zukunft“, betonte er.
Die Verhinderung eines Nato-Beitritts und ein neutraler Status der Ukraine ist eines der Hauptziele des russischen Angriffskriegs gegen den Nachbarstaat. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich bereit gezeigt, über einen neutralen Status des Landes und Sicherheitsgarantien von Drittstaaten zu reden. Greifbare Ergebnisse bei den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland gibt es aber bisher nicht.
Stefantschuk unterstrich zudem, dass die territoriale Unversehrtheit des Landes eine „rote Linie“ sei. Russland fordert von der Ukraine auch den offiziellen Verzicht auf die 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim und die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk. Nun wird von russischen Vertretern auch Anspruch auf die gesamte Südukraine einschließlich der Hafenstadt Odessa erhoben.
Vor zwei Monaten hatte Russland das Nachbarland angegriffen. Große Teile der Ost- und Südukraine sind seitdem unter russischer Kontrolle geraten. Die Ukraine geht inzwischen von mindestens 3800 getöteten Zivilisten aus./ast/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55858909-politik-ukraine-lehnt-verfassungsaenderung-zum-nato-beitrittsziel-ab-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – MOLDAU/TRANSNISTRIEN – Serie von Explosionen in Ministerium in Transnistrien – Destabilisierungsversuch: Behörden sehen Provokation – Ukraine Angriff auf Odessa durch prorussische Truppen denkbar – 25.4.2022, 18:14
In der an die Ukraine grenzenden Konfliktregion Transnistrien ist laut Angaben der örtlichen Behörden das Ministerium für Staatssicherheit gestern beschossen worden. Den Angaben zufolge wurde das Gebäude in der transnistrischen Hauptstadt Tiraspol durch Explosionen beschädigt.
Auf Fotos, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren eingeschlagene Scheiben und ein zertrümmerter Eingang zu sehen. Die Behörden teilten mit, dass das Gebäude mit Panzerabwehrmunition beschossen worden sei. Es sei wegen eines arbeitsfreien Tages niemand zu Schaden gekommen. Russland hat in der von der Republik Moldau abtrünnigen Region Soldaten stationiert.
*** Behörden sehen Provokation
Die moldawischen Behörden teilten in der Hauptstadt Chisinau mit, dass nicht klar sei, wer geschossen habe. Es handle sich aber offenkundig um eine Provokation mit dem Ziel, die Lage in der Konfliktregion zu destabilisieren. Die benachbarte Ukraine, die sich einem russischen Angriffskrieg ausgesetzt sieht, gab Moskau die Schuld an dem Beschuss.
Der ukrainische Militärgeheimdienst in Kiew warf Russland vor, mit dieser Provokation Panik schüren zu wollen. Die in Transnistrien stationierten Truppen könnten versuchen, von dort aus die Ukraine in Richtung der Stadt Odessa am Schwarzen Meer anzugreifen.
In einer in Kiew veröffentlichten Mitteilung erinnerte der Geheimdienst an eine Äußerung eines russischen Befehlshabers, der am Freitag offen davon gesprochen hatte, dass Moskau die gesamte Südukraine bis nach Transnistrien unter seine Kontrolle bringen wolle. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261884/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55862697-moldauische-konfliktregion-transnistrien-meldet-explosionen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – INDIEN – Von der Leyen drängt auf indische Unterstützung für Ukraine – 25.4.2022
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Indien indirekt um Unterstützung beim Vorgehen gegen Russland gebeten. „Wir bitten dringend alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft um Unterstützung unserer Bemühungen nach andauerndem Frieden“, sagte die Deutsche bei einem Besuch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi heute.
Die EU habe ihre Sanktionen so konzipiert, dass diese über einen längeren Zeitraum in Kraft blieben und ein Druckmittel seien, um eine diplomatische Lösung zu erreichen, die einen dauerhaften Frieden bringe.
*** Indien trug westliche Sanktionen bisher nicht mit
Von der Leyen erinnerte auch an ihre Reise in die Ukraine und ihren Besuch im Kiewer Vorort Butscha, wo russischen Truppen Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden. „Ich habe mit meinen eigenen Augen die Leichen gesehen, die auf dem Boden aufgereiht waren. Ich habe die Massengräber gesehen.“ Sie betonte, man werde dafür sorgen, dass die Aggression Russlands zu einem strategischen Misserfolg werde.
Indien hatte die Tötung von Zivilisten in Butscha verurteilt, sich zugleich aber wie immer mit Kritik am Aggressionskrieg Russlands zurückgehalten. Indien trägt auch die westlichen Sanktionen nicht mit. Die EU versucht derzeit wie auch die USA und Großbritannien, engere Beziehungen zu Indien aufzubauen. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261853/
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Guterres in Moskau: UNO sieht Fenster für Vermittlung – UN-Sprecher: „Wir haben das Gefühl, dass es einen Moment der Gelegenheit gibt, und dies ist die Zeit, sie zu nutzen“ – Guterres am Donnerstag in der Ukraine – Welenskyj-Kritik an Guterres erstem Reiseziel Moskau – 25.4022, 19:46
Vor der Reise von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres nach Moskau und Kiew sehen die Vereinten Nationen eine Chance auf Vermittlung im Ukraine-Krieg. „Wir haben das Gefühl, dass es einen Moment der Gelegenheit gibt, und dies ist die Zeit, sie zu nutzen“, sagte Sprecher Farhan Haq gestern in New York. Er betonte allerdings auch, dass es zu früh sei, um Dinge zu versprechen. „Wenn wir vorankommen, und sei es auch nur in kleinen Schritten, bedeutet das letztendlich viel für Zehntausende oder Hunderttausende Menschen.“
Gut zwei Monate nach Beginn des Krieges in der Ukraine wird Guterres heute von Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau empfangen. Bei dem Treffen im Kreml dürfte es neben einer größeren diplomatischen Rolle der UNO vor allem um den humanitären Zugang der UNO und sichere Fluchtrouten für Zivilpersonen, zum Beispiel aus der belagerten Stadt Mariupol, gehen. Der 72-jährige UNO-Chef wird vorher auch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow sprechen.
Der UNO-Generalsekretär will nach seinem Russland-Aufenthalt in die Ukraine weiterreisen, wo er am Donnerstag mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen soll. Dieser hatte Guterres zuletzt dafür kritisiert, zuerst nach Moskau zu fliegen. Zuletzt war der Druck auf Guterres gewachsen, eine aktivere Rolle in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine einzunehmen. red, ORF.at/Agenturen
&&& dpa-AFX: … Der UN-Generalsekretär will nach seinem Russland-Aufenthalt in die Ukraine weiterreisen, wo er am Donnerstag mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen soll. Dieser hatte Guterres zuletzt dafür kritisiert, zuerst nach Moskau zu fliegen. Zuletzt war der Druck auf Guterres gewachsen, eine aktivere Rolle in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine einzunehmen. Russische Truppen waren am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert./scb/DP/he
https://orf.at/stories/3261895/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55862048-guterres-reise-nach-moskau-und-kiew-un-sehen-chance-fuer-vermittlung-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UKRAINE – IAEA-Chef Grossi besucht Tschernobyl – Strahlungsmessungen vor Ort geplant – 25.4.2022, 19:35
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, besucht heute die Atomruine Tschernobyl in der Ukraine. Grossi wird laut Angaben der UNO-Organisation von einem Expertenteam begleitet, das dort unter anderem Strahlungsmessungen vornehmen und Fernüberwachungssysteme reparieren will, die Daten an die IAEA-Zentrale in Wien senden.
Grossi war angesichts der durch den russischen Angriffskrieg ausgelösten Sorgen um die Sicherheit der ukrainischen Reaktoren bereits Ende März in die Ukraine gereist.
Im Atomkraftwerk Tschernobyl hatte sich 1986 das schlimmste Atomunglück der Geschichte ereignet. Das Kraftwerk ist seither stillgelegt, ein riesiger Schutzmantel soll den Austritt von Radioaktivität verhindern. Die russischen Streitkräfte hatten am 24. Februar, dem ersten Tag ihres Angriffs auf die Ukraine, die Kontrolle über die Atomruine übernommen. Ende März zogen sie sich von dem Gelände wieder zurück. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261892/
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Retourkutsche: Russland weist 40 deutsche Diplomaten aus – 25.4.2022
Moskau – Die Regierung in Moskau hat 40 deutsche Diplomaten zu „unerwünschten Personen“ erklärt und sie aufgefordert, Russland zu verlassen. Die Entscheidung sei eine direkte Antwort auf die „unfreundliche Politik“ Berlins und der Ausweisung von 40 russischen Diplomaten aus Deutschland zu Beginn des Monats, teilte das russische Außenministerium am Montag mit.
Dem deutschen Botschafter in Moskau sei ein entsprechendes Schreiben übergeben worden. Deutschland hatte Anfang April als Reaktion auf das Massaker in der ukrainischen Stadt Butscha 40 russische Diplomaten des Landes verwiesen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte die Angehörigen der russischen Botschaft als Personen bezeichnet, „die hier in Deutschland jeden Tag gegen unsere Freiheit, gegen den Zusammenhalt unserer Gesellschaft gearbeitet haben“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55860087-russland-weist-40-deutsche-diplomaten-aus-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – UKRAINE – Rheinmetall will 88 Leopard-Panzer an Ukraine liefern – 25.4.2022, 19:34
Düsseldorf – Das Rüstungsunternehmen Rheinmetall will 88 Kampfpanzer vom Typ Leopard an die Ukraine liefern. Ende vergangener Woche reichte Rheinmetall bei der Bundesregierung einen entsprechenden Antrag über die Lieferung von 88 Leopard vom Typ 1A5 ein, wie es aus Dokumenten hervorgeht, über die die „Welt“ berichtet.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) muss nun über den Export der Panzer in die Ukraine entscheiden. Neben dieser Genehmigungsbitte liegen bereits zwei weitere Anträge vor, die bereits bekannt sind: zum einen ein Antrag von Rheinmetall über die Lieferung von 100 Marder-Schützenpanzern. Zum anderen ein Antrag des Rüstungskonzerns Krauss-Maffei Wegmann (KMW), bei dem es um die Lieferung von 100 Panzerhaubitzen vom Typ PzH 2000 geht. Der Antrag für die 88 Leopard-Panzer wurde demnach in der vergangenen Woche beim Wirtschaftsministerium eingereicht.
Eine Ministeriumssprecherin sagte der „Welt“: „Aus Gründen der Vertraulichkeit äußern wir uns grundsätzlich nicht zu etwaigen anhängigen Verfahren. Grundsätzlich gilt bei den Ukraine-Fällen, dass wir hier zügig und konstruktiv handeln: Sobald konkrete Anträge vorliegen, leiten wir alle notwendigen Schritte ein und stimmen sie, wenn erforderlich, im Ressortkreis in den für die Entscheidung zuständigen Gremien ab.“ Gemeint ist der Bundessicherheitsrat. Das Leopard-Angebot der Firma Rheinmetall war bei der ukrainischen Regierung schon am 14. April eingegangen.
Das Angebot beinhaltet auch die Instandsetzung der Fahrzeuge in Deutschland sowie die Ausbildung an den Panzern. Wie aus den Dokumenten laut der „Welt“ hervorgeht, kann die erste Tranche von 22 der Kampfpanzer in sechs bis acht Wochen geliefert werden, die restlichen 66 Panzer können dann sukzessive bis Ende 2023 kommen. Rheinmetall bietet die Möglichkeit der Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland an. In diesen Trainings sollen in den nächsten acht Wochen 32 ukrainische Soldaten ausgebildet werden.
Das Paket umfasst außerdem die Instandsetzung der Fahrzeuge, ein „Logistikpaket“ sowie eine mobile Werkstatt inklusive Werkzeug für die Panzer. In der Vergangenheit hatten Teile der Bundesregierung argumentiert, eine Lieferung deutscher Panzer sei nicht sinnvoll, weil die Ukrainer diese nicht bedienen oder bei Defekten nicht instand setzen könnten.
© 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55861885-rheinmetall-will-88-leopard-panzer-an-ukraine-liefern-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Streit über Lieferung schwerer Waffen an Ukraine spitzt sich zu – 25.4.2022, 17:23
BERLIN (dpa-AFX) – Antrag gegen Antrag: Der Streit zwischen der Ampel-Koalition und der Union über die richtige Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland wird sich in dieser Woche im Bundestag voraussichtlich weiter verschärfen. Die größte Oppositionsfraktion hat einen Vorschlag für einen Antrag vorgelegt, in dem sie fordert, die deutschen Waffenlieferungen „in Quantität und Qualität unverzüglich und spürbar“ zu intensivieren. Das schließe auch schwere Waffen ein. Die Union bot SPD, Grünen und FDP zugleich an, ein gemeinsames Papier zu erarbeiten. Die Ampel-Fraktionen arbeiten jedoch an einem eigenen Antrag.
Die Union fordert in ihrem Papier, Deutschland müsse sich jetzt „seinen Verbündeten in EU und Nato anschließen und einen entschlossenen Beitrag zur Stärkung der ukrainischen Selbstverteidigungskräfte leisten – auch und gerade mit schweren Waffen“. Der Antragsentwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor, zuerst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.
Konkret wird die Bundesregierung aufgefordert, „aus verfügbaren Beständen der Bundeswehr in größtmöglichem Umfang Rüstungsgüter direkt für die Ukraine bereitzustellen und unverzüglich dorthin zu liefern, inklusive „schwerer Waffen“ wie gepanzerte Waffensysteme (darunter Kampfpanzer und Schützenpanzer) und Artilleriesysteme“. Geliefert werden sollten auch weitreichende Aufklärungsmittel, Führungsausstattungen, Schutzausrüstungen, Mittel zur elektronischen Kampfführung, Gewehre, Munition, Flugabwehrraketen, Panzerabwehrwaffen „sowie aller weiterer erforderlichen Mittel zur Bekämpfung der russischen Invasionstruppen“.
Kanzler Scholz hat der Lieferung schwerer Waffen aus den Beständen der Bundeswehr zunächst aber eine Absage erteilt. Die Bundesregierung will stattdessen Waffenlieferungen der Industrie finanzieren und Bündnispartner, die zum Beispiel Panzer aus russischer Produktion an die Ukraine liefern, mit Ersatzgerät versorgen sowie Ausbildung und Munition beisteuern.
Die Union schickte ihren Entwurf am Sonntag an die Ampel – „verbunden mit dem Angebot der Unionsfraktion, einen gemeinsamen Antrag zu erarbeiten“, wie Fraktionschef Friedrich Merz sagte. „Es ist keine Taktiererei, sondern ein aufrichtiges Gesprächsangebot“, versicherte der CDU-Vorsitzende. Dem Sender Welt sagte Merz am Montag, die Union gebe „keine vergifteten Angebote“ ab, „sondern wir nehmen ganz einfach unsere Verantwortung wahr“. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte der „Rheinischen Post“ (Montag), dass die Koalition offensichtlich jetzt plane, einen eigenen Antrag einzubringen, sei „ein Erfolg unserer Oppositionsarbeit“.
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die sich deutlich für die Lieferung schwerer Waffen einsetzt, hatte der Union schon am Sonntag eine Abfuhr erteilt: „Wir werden mit Sicherheit nicht zulassen, dass Friedrich Merz glaubt, mit einem solchen politischen Move diese Ampel zu sprengen. Das wird ihm nicht gelingen“, sagte sie dem ARD-Hauptstadtstudio. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken warf der Union am Montag parteitaktische Spielchen vor. Der Co-Vorsitzende Lars Klingbeil hatte zuvor schon von einem „Krawallkurs“ der Union gesprochen.
Die Grünen-Co-Vorsitzende Ricarda Lang sagte am Montag in Berlin: „Ich glaube, wir sind uns sehr einig, dass die Ukraine unsere Unterstützung braucht, dass das auch durch Waffenlieferungen erfolgt.“ Die Unterschiede zwischen dem Antrag, den die Ampel vorbereite, und dem der Union seien am Ende des Tages gar nicht so groß. Man könne sich deshalb sicher „auf ein gemeinsames Vorhaben einigen, das wäre zumindest mein Wunsch“.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird seit Wochen Zögerlichkeit beim Thema Waffenlieferungen vorgeworfen – auch aus der eigenen Koalition. Rückendeckung erhielt er jetzt von Lang, die erklärte, sie habe ihn „als jemanden kennengelernt, auch in der persönlichen Zusammenarbeit, der bereit ist, Führung und Verantwortung zu übernehmen“.
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) betonte am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“: „Wir tun ja bereits viel. Wir kümmern uns darum, dass schwere Waffen in die Ukraine kommen.“ Er verwies etwa auf den bereitgestellten Geldtopf für Waffenkäufe bei der Industrie. „Abhängig von der Kriegsdynamik bin ich mir sicher, dass auch die Bundeswehr und auch die Bundesverteidigungsministerin immer wieder überprüfen wird, ob wir mehr abgeben können.“
SPD-Chefin Esken lehnte die Lieferung von Panzern an die Ukraine durch die deutsche Industrie oder aus Beständen der Bundeswehr aber erneut ab. Die Frage direkter Lieferungen durch die deutsche Industrie stehe derzeit nicht zur Debatte, weil die hergestellten Panzer nicht direkt eingesetzt werden könnten, sagte sie. „Es benötigt lange Schulungen und langes Training.“ Für Wartung und Reparatur gebraucht würden zudem Ersatzteile, „die wir nicht mitliefern können“, sowie Monteure. Im Verbund mit Nato und EU unterstütze Deutschland die Ukraine aber „mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen“, betonte Esken./sk/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55860791-roundup-2-streit-ueber-lieferung-schwerer-waffen-an-ukraine-spitzt-sich-zu-016.htm
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BELGIEN – Belgisches Geschäftsklima hellt sich im April unerwartet auf – 25.4.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Geschäftsklima in Belgien hat sich im April unerwartet aufgehellt. Der von der Nationalbank Belgiens erhobenen Geschäftsklimaindex stieg auf 2,4 (März: 0,4) Punkte, während Analysten einen Rückgang auf minus 0,5 prognostiziert hatten. Das Geschäftsklima besserte sich in allen untersuchten Wirtschaftszweigen verbessert, mit Ausnahme des Dienstleistungssektors.
Im Einzelhandel stieg der Indikator auf 0,3 (minus 6,5) Punkte und im verarbeitenden Gewerbe stieg der Indikator im April auf 0,5 (minus 2,7) im Vormonat. Die Manager des verarbeitenden Gewerbes bewerteten vor allem die aktuelle Lage positiver, sowohl was die Gesamtauftragslage als auch die Lagerbestände angeht. Auch die Beschäftigungsaussichten wurden nach oben korrigiert. Die Nachfrageprognosen sind jedoch nach wie vor abwärts gerichtet.
Der leichte Anstieg im Baugewerbe auf 2,1 (1,2) war ausschließlich auf eine günstigere Beurteilung der Gesamtauftragslage zurückzuführen. Bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen blieb der Trend laut Nationalbank „zögerlich“. Der Indikator fiel auf 11,7 (15,1) Punkte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55859569-belgisches-geschaeftsklima-hellt-sich-im-april-unerwartet-auf-015.htm
FRANKREICH – Frankreichwahl: Macron siegt klar nach Auszählung aller Stimmen – 25.4.2022
PARIS (dpa-AFX) – Frankreichs liberaler Präsident Emmanuel Macron hat die Präsidentschaftswahl nach vorläufigem amtlichen Endergebnis mit 58,55 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Er büßte allerdings im Vergleich zur Wahl von 2017, als er auf 66,1 Prozent kam, deutlich an Stimmen ein. Seine rechte Herausforderin Marine Le Pen kam auf 41,45 Prozent der Stimmen, wie das Innenministerium in Paris nach Auszählung aller Stimmen der zur Wahl registrierten Wähler in der Nacht zum Montag mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei rund 72 Prozent.
Der französische Staatschef hat weitreichende Machtbefugnisse und amtiert fünf Jahre. Etwa 48,7 Millionen Französinnen und Franzosen waren zur Wahl eingeschrieben. In der ersten Runde vor zwei Wochen traten zwölf Kandidatinnen und Kandidaten an. Die traditionellen Volksparteien der Sozialisten und Republikaner fuhren historisch schlechte Ergebnisse ein. Sowohl die Stichwahl als auch der erste Wahlgang zeigten, wie tief gespalten die französische Gesellschaft ist./rbo/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55852461-frankreichwahl-macron-siegt-klar-nach-auszaehlung-aller-stimmen-016.htm
FRANKREICH – Macron-Wahlsieg: Erleichterung und dunkle Wolken – Zahlreiche Baustellen für Macron – Verteilung der Siegstimmen in Frankreich (Karte): Wahlsieg knapper als 2017, mehr Departements für Le Pen – Konservative Presse sieht Macron angeschlagen – Melenchon will Sogwirkung mitnehmen – Neuformierung des Kabinetts mit handverlesenen Kandidaten – 25.4.2022
Das mögliche politische Erdbeben in Frankreich ist mit dem Sieg des Amtsinhabers Emmanuel Macron bei der Stichwahl über die Rechtspopulistin Marine Le Pen vom Rassemblement National zwar ausgeblieben – auch sehr zur Freude der EU-Spitzen. Dennoch geht Macron angeschlagen in seine zweite Amtszeit, so Kommentare in der französischen Presse. Viele hätten Macron „nur“ die Stimme gegeben, um einen Sieg Le Pens zu verhindern. Die kommende Parlamentswahl im Juni wirft daher bereits ihre dunklen Schatten voraus. [Es folgt eine längere Ausleuchung der neuen politischen Verhältnisse in Frankreich.]
https://orf.at/stories/3261754/
DEUTSCHLAND – Ifo-Index steigt im April unerwartet – Lage und Erwartungen besser – 25.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im April entgegen den Erwartungen nicht weiter eingetrübt, was auf eine überraschend bessere Einschätzung von Geschäftserwartungen und -lage zurückzuführen war. Der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex stieg auf 91,8 (März: 90,8) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 89,1 Punkte prognostiziert.
Der Index der Geschäftslagebeurteilung erhöhte sich auf 97,2 (revidiert 97,1) Punkte. Erwartet worden waren 95,7 Punkte – auf Basis eines vorläufigen März-Werts von 97,0. Der Index der Geschäftserwartungen stieg auf 86,7 (revidiert 84,9) Punkte zurück. Die Prognose lag bei 83,5 Punkten. Für März waren vorläufig 85,1 Punkte gemeldet worden. „Nach dem ersten Schock über den russischen Angriff zeigt die deutsche Wirtschaft sich widerstandsfähig“, kommentierte das Ifo-Institut die Zahlen.
Im verarbeitenden Gewerbe legte der Index nach dem Absturz im Vormonat wieder zu. Grund war der Anstieg des Erwartungsindikators. Die Unternehmen waren für die kommenden Monate etwas weniger pessimistisch. Mit der aktuellen Lage waren sie hingegen etwas weniger zufrieden. In der chemischen Industrie verschlechterten sich allerdings sowohl die Erwartungen als auch die aktuelle Lage.
Im Dienstleistungssektor besserte sich das Geschäftsklima merklich. Die Dienstleister waren deutlich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem blicken sie weniger pessimistisch auf die kommenden Monate. Insbesondere der Bereich Transport und Logistik konnte sich von dem Einbruch im Vormonat erholen.
Im Gastgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima vor dem Hintergrund der sich entspannenden Corona-Lage deutlich. Im Handel sank der Geschäftsklimaindikator weiter. Dies war auf deutlich schlechtere Einschätzungen zur aktuellen Lage zurückzuführen. Die Erwartungen verbesserten sich leicht, waren jedoch weiterhin sehr pessimistisch.
Im Bauhauptgewerbe stürzte das Geschäftsklima auf den niedrigsten Wert seit Mai 2010 ab. Die Unternehmen waren merklich weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Ihre Erwartungen waren zudem noch so pessimistisch wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Insbesondere große Materialengpässe belasteten das Geschäft.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55855071-ifo-index-steigt-im-april-unerwartet-lage-und-erwartungen-besser-015.htm
&&& dpa-AFX: „Nach dem ersten Schock über den russischen Angriff zeigt die deutsche Wirtschaft sich widerstandsfähig“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Stimmung habe sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die immer noch pessimistischen Erwartungen der Unternehmen hellten sich spürbar auf, die aktuelle Lage wurde kaum besser bewertet. In der Industrie und unter Dienstleistern besserte sich das Geschäftsklima, im Handel und am Bau verschlechterte es sich./bgf/jsl/mis
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DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Wirtschaft stemmt sich gegen Ukraine-Schock – Ifo-Index etwas höher – 25.4.2022
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Die deutsche Wirtschaft leidet unter dem Ukraine-Krieg, stemmt sich aber gegen die Folgen des Schocks. So hat sich die Stimmung im April überraschend leicht verbessert, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das von den Wirtschaftsforschern erhobene Geschäftsklima stieg gegenüber März um einen Punkt auf 91,8 Zähler. Analysten hatten mit einer weiteren Eintrübung nach dem Einbruch im März gerechnet.
„Nach dem ersten Schock über den russischen Angriff zeigt die deutsche Wirtschaft sich widerstandsfähig“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Historisch betrachtet ist das Geschäftsklima allerdings schlecht: Lässt man das Corona-Tief und den März außer Acht, ist es auf dem niedrigsten Wert seit Februar 2010.
Auch die Bundesregierung schätzt die Situation skeptisch ein. Sie wird ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr auf 2,2 Prozent senken, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen erfuhr. Noch im Januar hatte sie mit 3,6 Prozent gerechnet. Damit wurden Medienberichte bestätigt.
Die Unsicherheiten durch den Krieg seien hoch, hieß es aus den Regierungskreisen. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie komme durch den Krieg Russlands eine neue Belastung mit „substanziellen Risiken“ hinzu – insbesondere, was Preisdruck und Lieferketten anbetreffe. Eine Verschlechterung der aktuellen Lage, vor allem mit Blick auf die Energieversorgung, könnte die Konjunkturerwartungen noch einmal dämpfen. Für 2023 werde in der Frühjahrsprojektion mit einem Wachstum von 2,5 Prozent gerechnet.
Auch Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumserwartungen zuletzt heruntergeschraubt. Im ersten Corona-Jahr 2020 war das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um 4,6 Prozent eingebrochen. Im vergangenen Jahr wuchs die deutsche Wirtschaft um 2,9 Prozent.
Dass das Ifo-Geschäftsklima im April zulegen konnte, verdankt es insbesondere dem Dienstleistungssektor und verarbeitenden Gewerbe. Die Industrie zehre von noch gut gefüllten Auftragsbüchern, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Im Dienstleistungssektor profitierten unter anderem das Gastgewerbe und der Tourismus vom Nachholbedarf nach Corona.
Der Handel leidet dem Experten zufolge dagegen unter der Inflationsdiskussion und Preiserhöhungen. Das konterkariere die Hoffnungen, die die Branche in die Lockerungen der Corona-Auflagen gesetzt habe.
Besonders schlecht ist die Stimmung am Bau: Nachdem dieser sich in den vergangenen Jahren recht krisenresistent gezeigt hatte, geht es nun stark bergab. „Die schlechten Nachrichten für den Bau werden immer mehr“, sagte Wohlrabe. Die Aussichten würden dort so ungünstig eingeschätzt wie noch nie seit Einführung gesamtdeutscher Zahlen im Jahr 1991. Unter anderem belasteten der Mangel an Material, hohe Preise, teure Energie und Sorgen vor einem Zinsanstieg die Branche.
Am Montag meldete das Statistische Bundesamt zwar für den Februar noch kräftiges Wachstum im Bauhauptgewerbe. Dies spiegle aber noch nicht die Schwierigkeiten durch den Ukraine-Krieg wieder, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, Tim-Oliver Müller. In einer Umfrage seines Verbands berichtete 70 Prozent der Unternehmen von Verzögerungen, 30 Prozent von Stornierungen und 40 Prozent von durch die Auftraggeber zurückgestellten Projekten. „Für die kommenden Monate ist dies bedenklich“, sagte Müller. „Wir stellen uns darauf ein, dass Unternehmen bald Kurzarbeit anmelden müssen.“
Auch eine Umfrage des Ifo-Instituts im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen weist auf eine ungünstigere Entwicklung der Wirtschaft: Demnach wollen 46 Prozent angesichts der hohen Energiepreise Investitionen verringern. 14 Prozent erwägen einen Arbeitsplatzabbau in Deutschland.
Das Ifo-Geschäftsklima basiert auf monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und des Einzelhandels. Die circa 9000 Unternehmen beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate./ruc/DP/jsl © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55859068-roundup-2-wirtschaft-stemmt-sich-gegen-ukraine-schock-ifo-index-etwas-hoeher-016.htm
DEUTSCHLAND – Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Februar gesunken – 25.4.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Das Bauhauptgewerbe hat im Februar weniger Auftragseingänge verbucht als im Vormonat. Das reale Minus lag bei kalenderbereinigt 4,3 Prozent bzw. saison- und kalenderbereinigt 2,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich jedoch ein deutliches Plus von 8,6 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro.
Auch der reale Umsatz der Branche von 6,2 Milliarden Euro erhöhte sich auf Jahressicht mit real 11,0 Prozent deutlich. Bemerkenswert ist, dass das nominale Plus mit 26,5 Prozent drastisch höher lag. Hierfür nannte Destatis zwei Effekte: Ein schwächerer Umsatz im Februar 2021, bedingt durch das Auslaufen der temporären Mehrwertsteuersenkung zum Jahresende 2020, sowie die stark gestiegenen Baupreise.
Die Zahl der Beschäftigten im Februar 2022 erhöhte sich zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55853742-auftragseingang-im-bauhauptgewerbe-im-februar-gesunken-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55853395-auftragseingang-im-bauhauptgewerbe-im-februar-gesunken-003.htm
DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Pfandbriefbanken: Immobilienboom dürfte abflachen – 25.4.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Immobilienboom in Deutschland könnte nach Ansicht der Pfandbriefbanken in den kommenden Jahren abflachen. Die Preise dürften weiter steigen, aber mit etwas nachlassender Dynamik, teilte der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) am Montag in Frankfurt mit. Grund seien die starke Nachfrage von Investoren nach Immobilien, der Mangel an Mietwohnungen und die steigenden Baupreise. Höhere Zinsen hingegen würden die Nachfrage belasten, da damit Immobilien weniger erschwinglich würden, sagte vdp-Präsident Louis Hagen. Zuletzt haben sich Immobilienkredite stark verteuert.
Die Prognose des Verbands hänge jedoch vom Krieg in der Ukraine ab – etwa, ob dieser sich noch ausweite, schränkte der vdp ein. Eine Stagnation der Wirtschaft in Deutschland bei zugleich hoher Inflation oder gar eine Rezession würde Gewerbeimmobilien belasten. Spürbare Auswirkungen auf den Wohnimmobilienmarkt seien dagegen „nur bei massiver Erhöhung der Arbeitslosigkeit“ zu erwarten.
Er teile nicht die Sorgen der Deutschen Bundesbank, die seit Jahren vor kräftigen Preisübertreibungen bei Immobilien warnt, sagte Hagen. So würden Banken Immobilienkredite weiter vorsichtig vergeben.
Pfandbriefbanken sind nach eigenen Angaben der wichtigste Anbieter von Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Sie sagten 2021 Darlehen im Volumen von 175 Milliarden Euro zu, ein kräftiges Plus von 9,5 Prozent zum Vorjahr. Finanzierungen für Wohnimmobilien machten mit gut 118 Milliarden Euro (plus 11,2 Prozent) den Löwenanteil aus.
Der Immobilienboom in Deutschland hatte sich im vergangenen Jahr noch beschleunigt: Die Preise für Wohnungen und Häuser legten laut dem Statistischen Bundesamt im Schnitt um 11 Prozent zu.
Kritik übte der vdp an schärferen Vorschriften der Finanzaufseher für Banken, die eine Überhitzung am Immobilienmarkt dämpfen sollen. Höhere Risikopuffer für Wohnimmobilienkredite würden Banken einen milliardenschweren Mehrbedarf an Eigenkapital aufbürden. Die Vorschriften würden die Kreditvergabe von Banken einschränken, monierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Die Maßnahmen der Finanzaufsicht Bafin seien in ihrer Schärfe nicht zu rechtfertigen.
Der Anteil an Fremdkapital bei Finanzierungen ist nach einer Verbandsanalyse zuletzt auf im Schnitt 80 Prozent gesunken. Auch sei die Kreditbelastungsquote für Käufer – also der Anteil der Ausgaben von Käufer für Zins und Tilgung gemessen am verfügbaren Haushaltseinkommen – leicht auf 25 Prozent gefallen. Das sei weniger als die Belastung bei den Wohnkosten vieler Mieter./als/DP/mis © 2022 dpa-AFX
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DEUTSCHLAND – Warnstreiks stoppen Busse und Bahnen in mehreren Bundesländern – 25.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Warnstreiks haben am Montag in mehreren Bundesländern für Ausfälle und Verspätungen von Bussen und Bahnen gesorgt. Im Tarifkonflikt um den Eisenbahn-Tarifvertrag hatte die Gewerkschaft Verdi unter anderem bei Betrieben in Baden-Württemberg und Niedersachsen zu Warnstreiks aufgerufen. Auch in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen waren Arbeitsniederlegungen und Aktionen angekündigt.
Betroffen waren in Baden-Württemberg zum Beispiel Bus- und Bahnverbindungen der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH in eher ländlichen Regionen. In Niedersachsen legten unter anderem Beschäftigte von Regiobus Hannover die Arbeit nieder.
Hintergrund des Warnstreiks sind die Verhandlungen über den Eisenbahn-Tarifvertrag. Dieser betrifft bundesweit rund 6000 Beschäftigte. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 7 Prozent, die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung von 3 Prozent angeboten. An diesem Dienstag sollen die bundesweiten Verhandlungen in Fulda in die vierte Runde gehen./toh/DP/mis
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DEUTSCHLAND – Wegen des Ukraine-Kriegs 39,2 Milliarden Euro zusätzliche Schulden geplant – 25.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Finanzminister Christian Lindner (FDP) plant wegen des russischen Kriegs in der Ukraine für dieses Jahr mit 39,2 Milliarden Euro zusätzlichen Schulden. Das Kabinett soll den sogenannten Ergänzungshaushalt am Mittwoch verabschieden. Damit steigt die Neuverschuldung 2022 nach Angaben aus Kreisen des Finanzministeriums auf insgesamt 138,9 Milliarden Euro. Dabei nicht berücksichtigt ist die geplante 100 Milliarden Euro schwere Finanzspritze für die Bundeswehr.
Der Ergänzungshaushalt ist eine Art Update der Etatplanung im laufenden parlamentarischen Verfahren. Er wurde nötig, weil die Folgen des Kriegs mit Entlastungspaketen und Wirtschaftsproblemen zunächst noch nicht absehbar waren. Berücksichtigt sind jetzt unter anderem humanitäre Hilfe und ein Unterstützungstopf für Unternehmen. Auch die Kosten für die Senkung der Energiesteuer auf Sprit, für die Energiepreispauschale (300 Euro für alle Beschäftigten) und das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr sind eingeplant. Außerdem sind mehrere Milliarden Euro als Vorsorge für derzeit noch nicht absehbare wirtschaftliche Entwicklungen vorgesehen.
Der Haushalt sei nicht auf Kante genäht, hieß es im Ministerium. Außerdem bleibe es dabei, dass im kommenden Jahr die Schuldenbremse wieder regulär gelten solle. Als nächstes befasst sich der Haushaltsausschuss des Bundestags mit den Zahlen./tam/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55859871-wegen-des-ukraine-kriegs-39-2-milliarden-euro-zusaetzliche-schulden-geplant-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55856804-bericht-finanzminister-plant-fast-40-milliarden-euro-neue-schulden-003.htm
DEUTSCHLAND – INSA: zugewinn von einem halben Prozentpunkt für SPD 24, CDU/CSU 26,5, AfD 11,5 Prozent – Grüne verlieren 1 Prozent auf 18 Prozent – Gehalten: FDP 9, Linke 4,5 Prozent – Koalitionsmöglichkeiten: Jamaika mit 53,5 Prozent stärker als Ampel mit 51 Prozent – 26.4.2022, 0:10
Berlin – Im aktuellen INSA-Meinungstrend für „Bild“ (Dienstagausgabe) legen CDU/CSU (26,5 Prozent), SPD (24 Prozent) und AfD (11,5 Prozent) jeweils einen halben Punktpunkt zu. Bündnis90/Die Grünen (18 Prozent) müssen einen Prozentpunkt abgeben.
Die FDP (9 Prozent) und die Linke (4,5 Prozent) halten ihre Werte aus der Vorwoche. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 6,5 Prozent (- 0,5). Die Ampel-Koalition kommt mit zusammen 51 Prozent auf eine Mehrheit an Wählerstimmen. Auch für eine schwarz-rote Koalition mit zusammen 50,5 Prozent und eine Jamaika-Koalition mit zusammen 53,5 Prozent würde es reichen.
Für den INSA-Meinungstrend im Auftrag von „Bild“ wurden vom 22. bis zum 25. April 2022 insgesamt 2.056 Bürger befragt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55863366-insa-spd-legt-in-waehlergunst-leicht-zu-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55863369-union-jamaika-buendnis-handlungsfaehiger-als-ampel-koalition-003.htm
ÖSTERREICH – Infrastruktur: „Tag der Erneuerbaren“: Verbände fordern Ausbauoffensive – 25.4.2022
Anlässlich des seit einem Vierteljahrhundert am 26. April begangenen „Internationalen Tag der Erneuerbaren“ haben Interessenverbände heute mehr Tempo beim Ausbau nicht fossiler Energien verlangt.
Stark steigende Energiepreise würden die Schattenseiten der Abhängigkeit von internationalen Energiemärkten vor Augen führen, so die E-Wirtschaft. Es müsse nun endlich der Turbo für eine unabhängige Versorgung mit erneuerbaren Energien gezündet werden, forderte die IG Windkraft.
Österreich würde eine enorme Ausbaugeschwindigkeit brauchen, um bis 2030 das Ziel einer vollständigen Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen zu erreichen – nämlich alle zwei Minuten eine PV-Anlage, alle drei Tage ein Windrad und alle zwei Monate ein mittelgroßes Wasserkraftwerk, erklärte Oesterreichs Energie in einer Aussendung. Das Regierungsprogramm sehe die Errichtung zwar vor, bisher komme die Umsetzung dieses Mammutprojekts jedoch nur schleppend voran.
Der Ausbau der Erneuerbaren sei neben einem effizienten und sparsamen Energieeinsatz das zentrale Element zur Bekämpfung der Klimakrise, hieß es vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). Die Erneuerbaren seien ein Garant für regionale und autarke Versorgungssicherheit. Schritte zur Umsetzung müssten auch die Bundesländer vornehmen. Der „Tag der Erneuerbaren“ erinnert an das verheerende Reaktorunglück von Tschernobyl im April 1986. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261870/
ÖSTERREICH – Österreichs Firmen meldeten 2021 weniger Patente an – 25.4.2022
Österreichische Firmen haben 2021 weltweit 11.031 Patente angemeldet. Das sind etwas weniger als im Jahr davor (11.534), wie aus einer Aussendung des Patentamtes hervorgeht. Im Vergleich zu anderen Ländern war die Entwicklung aber positiv. „Wir sind somit in der EU auf Platz 5 (2020: 6) und weltweit an die zehnte Stelle (2020: 11) vorgerückt“, wird Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) in der Aussendung zitiert.
*** Gewessler ist über die hohe Zahl an Klimaschutzpatenten erfreut
Auch im österreichischen Patentamt gab es weniger Patentanmeldungen. Beratungen und Markenschutz seien hingegen stark gefragt gewesen. Beim heimischen Patentamt wurden im Vorjahr 2.480 Erfindungen angemeldet. Dabei hätten sich große Unternehmen nach dem Corona-Knick schnell erholt, während kleine- und mittlere Unternehmen (KMUs) ins Hintertreffen gerieten. Dieses Bild zeichnet auch eine Umfrage des Patentamtes, die zusammen mit Joanneum Research durchgeführt wurde: KMUs hätten zwar auch in der Krise weiter geforscht, das Anmelden von Patenten sei aber keine Priorität gewesen.
Die größten heimischen Patentanmelder waren 2021 der Grazer Automobilzulieferer AVL List (205 Patente), der Produzent von Möbelbeschlägen Julius Blum (70) und der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel (34).
*** Oberösterreich führt
Trotz eines deutlichen Rückgangs um rund 12 Prozent führt Oberösterreich das Bundesländerranking mit 561 Patenten erneut an, gefolgt von der Steiermark (490) und Wien (372). Gemessen an der Einwohnerzahl hat Vorarlberg die meisten Erfindungen vorzuweisen.
Im EU-Vergleich schneide Österreich dabei besonders gut in den Branchen „Kunststoff“, „Halbleiter“, „Elektrotechnik“ und „Möbel“ ab.
*** Klimaschutzministerin Gewessler erfreut
Erfreut zeigte sich Gewessler in der Aussendung zudem über die hohe Zahl an Klimaschutzpatenten. „Bei den grünen Gebäudetechnologien sind wir sogar Europameister und weltweit Zweiter. Auch bei den klimaschonenden Verkehrstechnologien und Abwasserklärung und -recycling liegt Österreich bei Patentanmeldungen über dem EU-Schnitt“, so die Klimaschutzministerin.
Heimische Erfinderinnen und Erfinder melden ihre Patente unterdessen nur zum Teil (19,3 %) in Österreich an. Die USA wurden für 21 Prozent der Patente gewählt, europäische Patente machten 20,9 Prozent aus.
KMUs und Start-ups will das Patentamt heuer mit Rabatten unterstützen. Sie sollen für nationale Patente 50 Prozent weniger zahlen (275 Euro pro Patent) und für Marken 75 Prozent weniger (71 Euro). „Die Förderaktion gilt das ganze Jahr“, so Patentamtspräsidentin Mariana Karepova.
https://science.apa.at/power-search/11729493515005128009
ÖSTERREICH – Vertrag mit IWF über Joint Vienna Institute verlängert – 25.4.2022
Österreich und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben ihren Vertrag über die Zusammenarbeit beim Joint Vienna Institute (JVI) in Wien um weitere vier Jahre verlängert. An dem 1992 gegründeten Institut haben sich bisher rund 50.000 Teilnehmer bei Kursen und Seminaren in den Bereichen Wirtschafts-, Fiskal-, Geld- und Finanzmarktpolitik weitergebildet.
*** Finanzminister Brunner unterzeichnete das Abkommen
Das JVI wurde vor 30 Jahren als gemeinsames Trainingsinstitut des IWF und Österreichs (vertreten durch die Nationalbank und das Finanzministerium) in Wien gegründet. Unter den Alumni des JVI sind viele amtierende und ehemalige Zentralbankchefs, Ministerinnen und Minister sowie andere hochrangige Persönlichkeiten aus mehr als 30 Ländern.
Das zwischen dem IWF und Österreich geschlossene Memorandum of Understanding (MoU) wird alle vier Jahre überprüft – zuletzt im Jahr 2018. Die Vertragsverlängerung wurde von IWF-Direktorin Kristalina Georgieva, Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), OeNB-Gouverneur Robert Holzmann und Vizegouverneur Gottfried Haber unterzeichnet.
Gehalten werden die JVI-Kurse in der Regel gemeinsam vom Finanzministerium und der OeNB sowie dem IWF als Primärmitgliedern. Weitere JVI-Partner sind die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB), die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Welthandelsorganisation (WTO), die Europäische Kommission (EK), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Zentralbanken Deutschlands, Frankreichs, Polens, der USA und des Vereinigten Königreichs.
https://science.apa.at/power-search/9968865923452971598
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55854663-apa-ots-news-oesterreich-und-iwf-verlaengern-uebereinkommen-ueber-das-joint-vienna-institute-016.htm
ÖSTERREICH – Österreich und IWF verlängern Übereinkommen über das Joint Vienna Institute – 25.4.2022
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und Österreich blicken mittlerweile auf eine 30-jährige Erfolgsbilanz des Joint Vienna Institute (JVI) in Wien zurück. Diese Zusammenarbeit wurde am 23. April 2022 von der Geschäftsführenden Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, dem österreichischen Finanzminister, Magnus Brunner, dem Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann, und dem Vize-Gouverneur der OeNB, Gottfried Haber, um weitere vier Jahre verlängert.
„Unsere Kooperation am JVI zeigt eindrucksvoll, welche Bedeutung Österreich und der IWF dem Aufbau von Kapazitäten, politikorientierter Ausbildung und dem Knüpfen regionaler Netzwerke in den aufstrebenden Volkswirtschaften Europas, am Kaukasus und in Zentralasien beimessen“, so IWF-Chefin Kristalina Georgieva. „Unter den aktuellen herausfordernden Bedingungen sind der Aufbau starker, widerstandsfähiger Institutionen sowie Investitionen in die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger von heute und morgen wichtiger denn je. Der IWF ist Österreich außerordentlich dankbar für seine kontinuierliche Unterstützung am JVI und für alles, was es in der Region leistet.“
Finanzminister Brunner betonte, dass „die Stärkung der Kapazitäten wirtschaftspolitischer Institutionen zu einer wirkungsvolleren Wirtschafts- und Finanzpolitik führt und somit stabile und nachhaltige wirtschaftliche Rahmenbedingungen fördert. Durch das Angebot an Schulungen für Expertinnen und Experten aus der öffentlichen Verwaltung, das laufend an die Bedürfnisse in den Zielregionen des JVI angepasst wird, leistet Österreich schon seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag als Brückenbauer.“ OeNB-Gouverneur Holzmann unterstrich weiters: „Seit 30 Jahren ist das JVI der Förderung solider, evidenzbasierter Wirtschaftspolitiken in der Region wie auch dem Wissensaustausch auf Expertenebene zwischen Zentralbanken und öffentlichen Einrichtungen verpflichtet. Angesichts der aktuellen Herausforderungen spielt der persönliche Austausch über zentrale politische Fragestellungen eine noch wichtigere Rolle als bisher.“
*** Über das JVI
Das JVI ist eine unabhängige internationale Organisation und das älteste Mitglied eines Netzwerks aus regionalen Zentren für den Kapazitätsaufbau, das der IWF betreibt. Zusammen mit einer Reihe internationaler Institutionen und Partner bietet das JVI vor allem Expertinnen und Experten aus Zentralbanken und aus der öffentlichen Verwaltung ein breit gefächertes politikorientiertes Kursangebot. Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer stammen aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa, dem Kaukasus, Zentralasien, dem Iran und der Türkei. Ziel ist es, diese Länder bei der Stärkung ihrer wirtschaftspolitischen Institutionen und Politik zu unterstützen, die Zusammenarbeit in dieser Region zu fördern und den Aufbau regionaler Expertennetzwerke in der öffentlichen Verwaltung zu ermöglichen.
Seit seiner Gründung im Jahr 1992 zählte das JVI rund 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Kursen, welche die Bereiche Wirtschafts-, Fiskal-, Geld- und Finanzmarktpolitik abdecken. Unter den Alumni des JVI finden sich zahlreiche amtierende und ehemalige Zentralbankgouverneurinnen und -gouverneure, Ministerinnen und Minister sowie andere hochrangige Persönlichkeiten aus mehr als 30 Ländern.
Das zwischen dem IWF und Österreich geschlossene Memorandum of Understanding wird alle vier Jahre überprüft – so zuletzt geschehen im Jahr 2018.
Gehalten werden die JVI-Kurse in der Regel gemeinsam von Österreich (BMF und OeNB) und dem IWF als Primärmitgliedern. Weitere JVI-Partner sind die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB), die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Welthandelsorganisation (WTO), die Europäische Kommission (EK), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Zentralbanken Deutschlands, Frankreichs, Polens, der USA und des Vereinigten Königreichs.
https://www.oenb.at/Presse/20220425.html
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55854663-apa-ots-news-oesterreich-und-iwf-verlaengern-uebereinkommen-ueber-das-joint-vienna-institute-016.htm
ÖSTERREICH – Gewerkschaft erhöht vor neuer Elektro-KV-Verhandlung Druck – 25.4.2022
Die KV-Verhandlungen für gut 60.000 Beschäftigte der Elektro- und Elektronikindustrie sind Anfang April ins Stocken geraten, morgen stehen weitere Gespräche an.
Im Vorfeld macht die Gewerkschaft heute mit einer Konferenz mit etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern „in der Seestadt“ in Wien Druck, hieß es aus der Gewerkschaft PRO-GE. Die Zeit drängt, denn der neue Kollektivvertrag soll ab 1. Mai gelten.
„Sollte die Arbeitgeberseite ein zufriedenstellendes Ergebnis im Sinne der ArbeitnehmerInnen blockieren, sind weitere über Betriebsversammlungen hinausgehende gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen“, so die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), im Anschluss an die Betriebsrätekonferenz heute Mittag.
Falls morgen keine Einigung erzielt werde, drohen die Arbeitnehmervertreter von Mittwoch bis Freitag mit weiteren Betriebsversammlungen.
Auch für den 2. Mai sind den Angaben zufolge vorsorglich bereits Betriebsversammlungen geplant. Diese werden – bei Bedarf – weitere gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen beschließen. Es könnte in Richtung Warnstreiks gehen. Bei der Konferenz ging es vorerst nur um eine Resolution. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261824/
ÖSTERREICH – Großteil der Arbeitnehmer sieht Flexibilisierung positiv – 25.4.2022
Die Pandemie hat die Arbeitswelt in vielen Bereichen stark verändert. Das bestätigt eine aktuelle Studie des Karrierenetzwerks LinkedIn, wonach beinahe drei Viertel der heimischen Unternehmen Regeln zur Flexibilisierung umgesetzt haben.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Personalverantwortliche empfänden diese Entwicklungen großteils als positiv und würden sich auch für die Zukunft eine Fortsetzung des Trends wünschen.
Mehr als ein Drittel von rund 1.000 befragten Arbeitnehmern (37 Prozent) habe eine bessere Work-Life-Balance durch mehr Flexibilität hervorgehoben. Ebenso ein Drittel (34 Prozent) habe von einer höheren Produktivität berichtet, 29 Prozent beobachteten laut eigenen Angaben eine Verbesserung ihrer mentalen Gesundheit.
Umgekehrt erwägt knapp die Hälfte der Befragten laut LinkedIn einen Arbeitswechsel aufgrund fehlender Flexibilisierungsmaßnahmen. Rund ein Viertel gab an, aufgrund fehlender Maßnahmen bereits gekündigt zu haben. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3261722/
ÖSTERREICH – Neues Leitungsteam der Akademie der Wissenschaften komplett – 25.4.2022
Das neue Leitungsteam der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist komplett. Freitag Nachmittag hat die Gesamtsitzung der Akademie auf Vorschlag des designierten Präsidenten Heinz Faßmann die Physikerin Ulrike Diebold zur Vizepräsidentin gewählt. Die Rechtswissenschafterin Christiane Wendehorst leitet künftig die philosophisch-historische Klasse der ÖAW, der Weltraumforscher Wolfgang Baumjohann die mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse.
*** ÖAW-Präsidium: Wendehorst, Faßmann, Diebold und Baumjohann
Diese vier Personen bilden das neue Präsidium der Akademie. Es wird am 1. Juli für fünf Jahre sein Amt antreten. Der Geograf und Ex-Bildungsminister Heinz Faßmann wurde Mitte März zum Nachfolger des amtierenden ÖAW-Präsidenten Anton Zeilinger gewählt.
Er wolle gemeinsam mit seinem Leitungsteam „exzellente Forschung fördern, die Akademie weiter ausbauen und den Forschungsraum Europa stärker für Österreich nutzen“, erklärte Faßmann in einer Aussendung. Dass das Präsidium erstmals zu 50 Prozent aus Frauen besteht, stellt für ihn einen wichtigen Schritt dar, um die Akademie weiblicher zu machen. Diebold, die Professorin für Oberflächenphysik am Institut für Angewandte Physik der Technischen Universität (TU) Wien ist, bezeichnete die ÖAW als „Leuchtturm in der Forschungslandschaft“. Ihr ist es „gerade in Zeiten grassierender Wissenschaftsskepsis besonders wichtig zu vermitteln, was Wissenschaft für die Gesellschaft leistet“.
Wendehorst und Baumjohann wollen künftig die Querverbindungen zwischen den beiden Klassen der Akademie stärken, sowohl was die Forschungsgegenstände als auch was die methodischen Herangehensweisen betrifft. Wendehorst ist seit 2008 Professorin für Zivilrecht an der Universität Wien und Scientific Director des European Law Institute. Baumjohann leitete von 2004 bis 2021 das Grazer Institut für Weltraumforschung der ÖAW.
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