Tagesblick, 15.4.2022 Karfreitag

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CORONA – INTERNATIONAL – WHO erwartet weltweit sinkende Lebenserwartung wegen Corona – 15.4.2022
CORONA – INTERNATIONAL – WHO: mehr als 500 Millionen bestätigte Corona-Infektionen weltweit – 15.4.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Umfrage: Mehrheit trägt weiter Masken in Innenräumen – 15.4.2022

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ERDAUSBEUTUNG – Immer weniger Stickstoff in Ökosystemen verfügbar – Stickstoff ist ein zentraler Bestandteil von Düngemitteln – Ungleiche Verteilung – Zusammenhang in Modellen nicht abgebildet – 15.4.2022
SOCIALMEDIA – WhatsApp bekommt Emoji-Reaktionen für Nachrichten – 15.4.2022

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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Ökonomen heben Inflationsprognose 2022 auf 6,0 Prozent an – Für 2023 Inflation mit 2,4, für 2024 mit 1,9, langfristig mit 2,1 (2,0) Prozent erwartet – Kerninflation: 2,9 (2,0), 2,3 (1,8), 2,0 (1,9) und langfristig 1,9 (1,9) Prozent – Wachstumserwartungen: 2022 bei 2,9 (4,2) Prozent, 2023 bei 2,3 (2,7), 2024 bei 1,9 (1,9) Prozent – 15.4.2022
USA – New Yorker Konjunkturindex der FED von New York steigt im April unerwartet deutlich – Empire State-Index: Anstieg um 36,4 Punkte auf 24,6 Zähler – 15.4.2022
USA – US-Industrie fährt im März Produktion hoch – 15.4.2022
ARGENTINIEN – Logistikstreik legt Argentiniens Lebensmittelexporte lahm – Weltweit größter Exporteur von Sojamehl und -öl und einer der größten Exporteure für Weizen, Sojabohnen und Mais erleidet Einbußen – Einfluss auf die Welthungerlage – 15.4.2022
NORDKOREA – USA – FBI: Nordkorea hinter massivem Millionendiebstahl in Kryptowährungen – 15.4.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Ukraine beginnt in 918 Orten mit Wiederaufbau – Russland warnt vor Waffenlieferungen – 16.4.2022, 06:48

RUSSLAND – UKRAINE – Tag 51: Weiter Kampfhandlungen im Osten der Ukraine – 15.4.2022

RUSSLAND – UKRAINE – Der 51. Kriegstag im Überblick: Kiew fürchtet russische Rache wegen gesunkener „Moskwa“ – Bund stockt Militärhilfe auf – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 15.4.2022, 21:33

RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Russisches Schiff ‚Moskwa‘ von ukrainischen Raketen getroffen – 15.4.2022

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Stolz der Schwarzmeerflotte – Russischer Kreuzer ‚Moskwa‘ gesunken – Häme in der Ukraine – 15.4.2022

RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – Run auf Flüssiggas: Europas Bedarf stellt Markt auf den Kopf – 15.4.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPÄISCHE UNION – Moskau: EU hat keine vernünftige Alternative zu russischer Energie – 15.5.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPÄISCHE UNION – Russland weist 18 EU-Diplomaten aus – 15.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – NORDMAZEDONIEN – RUSSLAND – Nordmazedonien verweist sechs russische Diplomaten des Landes – 15.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Zwei Milliarden: Scholz stockt Rüstungshilfe für Ukraine auf – 15.4.2022

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EUROPA – Mietwagen in Europa verteuern sich drastisch – 15.4.2022
DEUTSCHLAND – Lindners Berater Lars Feld fürchtet mehr Inflation durch Entlastungspakete – Zusätzliche Erhöhung der Nachfrage – Rezession in Kauf nehmen: EZB soll Stagflation durch Zinserhöhung brechen – 15.4.2022
ÖSTERREICH – Milliardenumsatz bei Fahrrädern: Boom lässt Kassen klingeln und Käufer warten – 15.4.2022
ÖSTERREICH – Tanken: Momentum Institut kritisiert Körberlgeld für Ölkonzerne – 15.4.2022
ÖSTERREICH – Semmering-Basistunnel verzögert sich erneut – Verzögert um zwei Jahre: erst 2030 fertig – Geologische Probleme bedingen Mehraufwand beim Bau – 15.4.2022
ÖSTERREICH – Sieben Bewerbungen für Polaschek-Nachfolge als Rektor der Uni Graz – 15.4.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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CORONA – INTERNATIONAL – WHO erwartet weltweit sinkende Lebenserwartung wegen Corona – 15.4.2022
Genf – Die Chef-Wissenschaftlerin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert ein Beibehalten von Masken als Schutzmaßname gegen das Coronavirus. „Wir können das Virus mit einfachen Mitteln wie Masken stoppen. Warum also sollten wir es sich verbreiten lassen?“, sagte Soumya Swaminathan der „Welt“.
„Gerade weil wir wissen, dass das Virus hochansteckend ist und sich asymptomatisch verbreiten kann, sollten wir Vorsichtsmaßnahmen beibehalten. Vor allem in geschlossenen, schlecht ventilierten Räumen oder im öffentlichen Verkehr.“ Die Welt könne „nicht einfach beschließen, dass die Pandemie mit Omikron vorbei ist“, so die aus Indien stammende Kinder- und Jugendärztin.
Man müsse zudem „die Tatsache akzeptieren, dass neue Varianten auftauchen werden. Wenn diese Variante dem Immunsystem entgehen kann, haben wir ein Problem.“ Swaminathan warnte: „Die Lebenserwartung wird weltweit sinken. In armen Ländern wird der Effekt stärker ausgeprägt sein, weil die Pandemie die Armut verstärkt hat und damit auch Hunger und Mangelernährung.“
Zudem stünden alle Länder „bei der Tuberkulose- und der Krebsvorsorge heute schlechter da.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55790993-who-erwartet-weltweit-sinkende-lebenserwartung-wegen-corona-003.htm

CORONA – INTERNATIONAL – WHO: mehr als 500 Millionen bestätigte Corona-Infektionen weltweit – 15.4.2022
GENF (dpa-AFX) – Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen weltweit hat die Marke von 500 Millionen überschritten. Seit den ersten in China entdeckten Fällen Ende 2019 sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf 500,19 Millionen Infektionen sowie 6,19 Millionen Todesfälle gemeldet worden, wie aus dem WHO-Datenportal hervorgeht. Das gibt den Stand von Donnerstagabend (20.36 Uhr) an. Zum gleichen Zeitpunkt waren 11,3 Milliarden Impfdosen verabreicht worden. Die renommierte Johns-Hopkins-Universität in Baltimore in den USA gab am Freitag schon rund 503 Millionen Infektionen weltweit an.
Die wahren Infektionszahlen dürften nach Berechnungen der WHO aber ohnehin rasant höher liegen. Zum einen ist in vielen Ländern mangels Testmaterial und Kapazitäten seit jeher wenig getestet worden. Zum anderen haben auch die Industrieländer ihre Tests deutlich zurückgefahren.
Beispielsweise wurden der WHO bislang aus Afrika nur 8,7 Millionen Infektionen gemeldet. In Studien in mehreren afrikanischen Ländern sind aber erheblich mehr durchgemachte Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Deshalb geht die WHO davon aus, dass sich bereits zwei Drittel der rund 1,3 Milliarden Afrikaner mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt haben. Die Zahl der tatsächlichen Infektionen sei vermutlich 97 mal größer als die der gemeldeten bestätigten Fälle.
Die meisten Infektionen wurden der WHO aus der Region Europa gemeldet, insgesamt 209,5 Millionen Fälle. Dahinter lag der amerikanischen Kontinent mit 151,7 Millionen.
Die WHO warnt davor, die Pandemie angesichts fallender Infektionszahlen als beendet zu betrachten. Noch immer seien in vielen ärmeren Ländern selbst besonders gefährdete Menschen – Ältere und Krankenpflegepersonal – nicht ausreichend geimpft. Solange das Virus zirkuliere und viele Menschen nicht geschützt seien, könnten sich neue und gefährliche Varianten entwickeln und in der Welt ausbreiten, gegen die der heutige Impfstoff nicht genügend schützt./oe/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791649-who-mehr-als-500-millionen-bestaetigte-corona-infektionen-weltweit-016.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Umfrage: Mehrheit trägt weiter Masken in Innenräumen – 15.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Mehrheit der Bevölkerung nutzt trotz des Wegfalls der Maskenpflicht weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz in öffentlichen Innenräumen. 58 Prozent tragen beispielsweise in Geschäften nach wie vor eine Maske zum Schutz vor dem Coronavirus, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht. 19 Prozent verzichten auf eine Maske, 23 Prozent tagen sie „hin und wieder“.
Mehr als zwei Drittel der Befragten (70 Prozent) gaben zudem an, dass sie sich bei ihrer Entscheidung eine Maske zu tragen, nicht von anderen Personen beeinflussen ließen. Nur bei 8 Prozent habe dieser Faktor einen Einfluss auf ihre Entscheidung. Gelegentlich lassen sich 21 Prozent vom Verhalten anderer in dieser Frage beeinflussen.
Am 3. April waren durch das geänderte Infektionsschutzgesetz zahlreiche Auflagen weggefallen. Eine Maskenpflicht ist fast bundesweit nur noch in Praxen, Pflegeheimen, Kliniken, Bussen, Flugzeugen und Bahnen sowie Tests beispielsweise in Schulen möglich./ddb/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791647-umfrage-mehrheit-traegt-weiter-masken-in-innenraeumen-016.htm

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ERDAUSBEUTUNG – Immer weniger Stickstoff in Ökosystemen verfügbar – Stickstoff ist ein zentraler Bestandteil von Düngemitteln – Ungleiche Verteilung – Zusammenhang in Modellen nicht abgebildet – 15.4.2022
In vielen Ökosystemen geht der Gehalt an verwertbarem Stickstoff seit Jahrzehnten zurück. Der Rückgang des für Mikroorganismen und Pflanzen nutzbaren Stickstoffs könne mit dem erhöhten Anteil an Kohlendioxid (CO2) in der Luft in Verbindung stehen. Auch eine Temperaturerhöhung und veränderte Regenzeiten könnten eine Rolle spielen. Das Team um Andrew Elmore vom National Socio-Environmental Synthesis Center in Annapolis (USA) hat seine Studie in „Science“ veröffentlicht.
*** Stickstoff ist ein zentraler Bestandteil von Düngemitteln
Die Forscher werteten 100 wissenschaftliche Untersuchungen zu verschiedenen naturbelassenen Ökosystemen aus. Ob der gebundene Stickstoff im Boden, im Wasser von Bächen und Flüssen oder in Pflanzenteilen gemessen wurde: Überall in diesen Ökosystemen ist ein rückläufiger Trend zu erkennen.
Wenn Pflanzen weniger Stickstoff erhalten, wachsen sie langsamer und die Blätter sind weniger nahrhaft. Das führt zu einem geringeren Wachstum bei manchen Insekten und ihren Fressfeinden und zum Teil auch zu weniger Nachkommen. Der Stickstoff der Pflanzen beeinflusst die gesamte Nahrungskette.
Stickstoff ist auch ein zentraler Bestandteil von Düngemitteln. Deshalb gibt es im Zusammenhang mit intensiver Landwirtschaft auch viele Gegenden mit einem Überangebot an Stickstoffverbindungen, was in Gewässern zu Algenblüten und zum Rückgang des im Wasser gelösten Sauerstoffs führt.
*** Ungleiche Verteilung
„Es gibt gleichzeitig zu viel Stickstoff und zu wenig Stickstoff auf der Erde“, sagt Rachel Mason vom National Socio-Environmental Synthesis Center, Hauptautorin der Studie. Denn die Verfügbarkeit von stickstoffhaltigen Verbindungen für Pflanzen und Tiere ist je nach Gebiet sehr ungleich verteilt.
Der rückläufige Trend des verfügbaren Stickstoffs in Ökosystemen setzte je nach Untersuchungsreihe zu etwas verschiedenen Zeiten ein: Bei der Analyse von verschiedenen sogenannten Isotopen chemischer Elemente in Jahresringen fanden amerikanische Forscher den Beginn des Trends um das Jahr 1930. Messungen in Seesedimenten und Blätterproben ergaben, dass die Stickstoff-Verringerung bereits im frühen 20. Jahrhundert begonnen hat.
Je höher der CO2-Gehalt der Atmosphäre ist, desto geringer ist der Stickstoffgehalt in Pflanzen. Diesen Zusammenhang zeigen ganz unterschiedliche Untersuchungen, auch wenn der genaue Mechanismus nicht bekannt ist. Der erhöhte CO2-Gehalt der Luft könnte zu einem verstärkten Pflanzenwachstum führen. Eine Folge davon könnte ein erhöhter Bedarf an Stickstoff sein, der dann in natürlichen Kreisläufen fehle, schreiben die Forscher. Es gebe aber noch kein umfassendes Modell zum Erkennen von großräumigen Trends der Verfügbarkeit von Stickstoff für Pflanzen und Mikroorganismen.
*** Zusammenhang in Modellen nicht abgebildet
Die Forscher bemängeln, dass der Zusammenhang zwischen dem Kohlenstoff- und dem Stickstoffkreislauf von etwa der Hälfte der wissenschaftlichen Erdsystem-Modellen nicht abgebildet werde. Wenn er berücksichtigt würde, zeigten Modellrechnungen bei Landökosystemen einen Rückgang der CO2-Aufnahmefähigkeit in der jüngeren Vergangenheit.
Da das Wachstum und die Reproduktion von Pflanzenfressern mit der Proteinaufnahme einhergehe, könne eine abnehmende Stickstoffkonzentration in Blättern zu einem weitverbreiteten Rückgang der Insektenpopulationen beitragen und das Wachstum von Weidevieh und pflanzenfressenden Wildsäugetieren negativ beeinflussen, schreiben Elmore und Kollegen. Sie fordern einen jährlichen Bericht, der für Wissenschafter, Umweltmanager und politische Entscheidungsträger den Zustand des Stickstoffzyklus anhand von aktuellen Messungen und Analysen darstellt.
Fachartikelnummer DOI: 10.1126/science.abh3767
https://science.apa.at/power-search/500788781541123205

SOCIALMEDIA – WhatsApp bekommt Emoji-Reaktionen für Nachrichten – 15.4.2022
Lange nach anderen Messenger-Diensten kann man bald auch auf WhatsApp direkt mit Emojis auf Nachrichten reagieren. Das teilte das Unternehmen gestern in einem Blog-Eintrag mit. Das Feature soll Nachrichtenfluten in größeren Gruppenchats entgegenwirken.
Es ist eine von mehreren Neuerungen, mit denen WhatsApp vor allem die Kommunikation in größeren Gruppenchats verbessern will. Unter anderem sollen Gruppenadmins in Zukunft irrelevante oder problematische Nachrichten für alle Benutzerinnen und Benutzer aus dem Chat löschen können, das Teilen von großen Dateien wird erleichtert, und es wird Sprachanrufe für bis zu 32 User geben.
*** Mehrere Gruppen unter einem Dach
Zudem kommt ein Feature namens „Communitys“. Mit ihnen wird es möglich sein, verschiedene Gruppen auf WhatsApp in einer Struktur unter ein Dach zu bekommen. Dadurch können die Mitglieder Informationen erhalten, die an die gesamte Community geschickt wurden, und kleinere Diskussionsgruppen zu jeweils eigenen Themen organisieren.
Datenschutz-Info
So sollen Schulleiter zum Beispiel Informationen sämtlichen Eltern zur Verfügung stellen können, gleichzeitig können kleine Untergruppen unter dem Dach der „Communitys“-Funktion existieren. WhatsApp betont, dass auch diese Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind. sase, ORF.at
https://orf.at/stories/3260035/

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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Ökonomen heben Inflationsprognose 2022 auf 6,0 Prozent an – Für 2023 Inflation mit 2,4, für 2024 mit 1,9, langfristig mit 2,1 (2,0) Prozent erwartet – Kerninflation: 2,9 (2,0), 2,3 (1,8), 2,0 (1,9) und langfristig 1,9 (1,9) Prozent – Wachstumserwartungen: 2022 bei 2,9 (4,2) Prozent, 2023 bei 2,3 (2,7), 2024 bei 1,9 (1,9) Prozent – 15.4.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Professional Forecasters haben ihre Prognosen für die Inflation im Euroraum angehoben und rechnen 2022 mit einer doppelt so starken Teuerungsrate wie bisher, sowie 2023 mit einer Rate von wenigstens 2 Prozent. Laut dem aktuellen Survey of Professional Forecasters prognostizieren die Experten für 2022 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 6,0 (bisher: 3,0) Prozent und für das Jahr 2023 von 2,4 (1,8). Für das Jahr 2024 wird weiterhin eine Teuerungsrate 1,9 Prozent erwartet. Langfristig sehen die Experten die Inflation bei 2,1 (2,0) Prozent.
Die Prognosen für die Verbraucherpreise ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak lauten auf 2,9 (2,0), 2,3 (1,8), 2,0 (1,9) und 1,9 (1,9) Prozent.
Ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr haben die Professional Forecasters etwas gesenkt. Für 2022 erwarten sie nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,9 (4,2) Prozent. Für 2023 und 2024 werden Wachstumsraten von 2,3 (2,7) und 1,8 (1,7) Prozent prognostiziert, die langfristige Wachstumsrate wurde mit 1,4 (1,5) Prozent angegeben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55790878-ezb-oekonomen-heben-inflationsprognose-2022-auf-6-0-prozent-an-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55790916-ezb-experten-erwarten-jetzt-6-prozent-inflation-fuer-2022-003.htm

USA – New Yorker Konjunkturindex der FED von New York steigt im April unerwartet deutlich – Empire State-Index: Anstieg um 36,4 Punkte auf 24,6 Zähler – 15.4.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im April unerwartet deutlich gestiegen.
Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts erhöhte sich auf plus 24,6. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 0 prognostiziert.
Im März war der Index drastisch auf minus 11,8 von plus 3,1 im Februar gefallen. Das war der tiefste Stand seit Mai 2020 zu Beginn der Pandemie.
Ein Wert über null signalisiert eine Expansion, ein Stand darunter eine Kontraktion. Der Index gewährt einen guten Einblick in die Lagebeurteilungen sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York.
Die Indexkomponente für den Ordereingang stieg im April auf plus 25,1 (Vormonat: minus 11,2). Der Subindex für die Beschäftigung fiel auf plus 7,3 (plus 14,5). Für die erzielten Preise wurde ein Wert von plus 49,1 (plus 56,1) ausgewiesen.
Der New Yorker Konjunkturindex ist meist der erste regionale Indikator, der von den Fed-Filialen in einem Monat veröffentlicht wird. Ökonomen betrachten ihn ebenso wie den Indikator der Philadelphia Fed als vergleichsweise verlässlichen Vorläufer für den viel beachteten ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA.
&&& dpa-AFX: … Der Empire-State-Index stieg zum Vormonat um 36,4 Punkte auf plus 24,6 Zähler, wie die regionale Notenbank von New York am Freitag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg des Indikators auf plus 1,0 Punkte gerechnet. Mit einem Stand klar über der Nulllinie signalisiert der Indikator eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivität./he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791651-usa-empire-state-index-hellt-sich-deutlich-auf-als-erwartet-016.htm
Website: http://www.newyorkfed.org/survey/empire/empiresurvey_overview.html
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791723-new-yorker-konjunkturindex-steigt-im-april-unerwartet-deutlich-015.htm

USA – US-Industrie fährt im März Produktion hoch – 15.4.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Industrie in den USA hat im März ihre Produktion den dritten Monat in Folge hochgefahren. Sie stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Getrieben wurde der Anstieg durch einen Aufschwung in der Fahrzeugproduktion – ein Zeichen dafür, dass das verarbeitende Gewerbe trotz anhaltender Lieferengpässe und hoher Kosten seine Wachstumsdynamik beibehielt. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Zunahme um 0,4 Prozent prognostiziert.
Die Kapazitätsauslastung erhöhte sich auf 78,3 Prozent von revidiert 77,7 (vorläufig: 77,6) Prozent im Vormonat. Ökonomen waren von 77,8 Prozent ausgegangen.
Die Industrieproduktion war im vorangegangenen Monat revidiert um ebenfalls 0,9 (vorläufig: 0,5) Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich wurde im März 5,5 Prozent mehr produziert.
Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, wurde im März gegenüber dem Vormonat ein Produktionsplus von 0,9 Prozent verzeichnet, nach einem Anstieg um 1,2 Prozent im Vormonat.
Umfragen im verarbeitenden Gewerbe und Echtzeitdaten signalisierten zu Beginn des Jahres eine leichte Verbesserung der Lieferketten, doch weitere Störungen aufgrund von Lockdowns in China und des Krieges in der Ukraine könnten laut Ökonomen die erzielten Fortschritte wieder zunichtemachen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55792000-us-industrie-faehrt-im-maerz-produktion-hoch-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791824-usa-industrieproduktion-steigt-staerker-als-erwartet-016.htm

ARGENTINIEN – Logistikstreik legt Argentiniens Lebensmittelexporte lahm – Weltweit größter Exporteur von Sojamehl und -öl und einer der größten Exporteure für Weizen, Sojabohnen und Mais erleidet Einbußen – Einfluss auf die Welthungerlage – 15.4.2022
Ein Streik der Logistikbranche in Argentinien bedroht die wichtigen Agrarexporte des Landes. „Der gesamte Agrarexportkomplex ist lahmgelegt“, sagte gestern der Präsident der Kammer der Ölsaatenindustrie und des Getreideexportzentrums (Ciara-CEC), Gustavo Idigoras.
Argentinien ist der weltweit größte Exporteur von Sojamehl und -öl und einer der größten Exporteure für Weizen, Sojabohnen und Mais. Doch seit vier Tagen stehen Tausende Lastwagen still.
Der Streik ist mitausgelöst durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und droht zugleich, dessen globale Folgen zu verschlimmern. Der Verband der argentinischen Transportunternehmen streikt wegen der hohen Dieselpreise, die durch die russische Invasion im Nachbarland explodiert sind. Gleichzeitig ist in Argentinien gerade Erntesaison, während durch den drohenden Ausfall der ebenfalls wichtigen Nahrungsmittelexporteure Ukraine und Russland eine Verschlimmerung des globalen Hungers droht.
„Der Streik verursacht einen Verlust von etwa hundert Millionen US-Dollar pro Tag, das sind 200 Tonnen, die nicht in den Hafenterminals entladen werden. Wir haben 50 Frachter, die warten“, sagte Idigoras. Normalerweise würden täglich zwischen 3.000 und 4.000 Lastwagen die Terminals anfahren, derzeit seien es etwa zehn. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3260023/

NORDKOREA – USA – FBI: Nordkorea hinter massivem Millionendiebstahl in Kryptowährungen – 15.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Für einen der größten bekannten Online-Diebstähle, bei dem Hacker Kryptowährungen im Wert von rund 620 Millionen Dollar (570 Millionen Euro) erbeutet haben, ist nach Angaben der US-Bundespolizei FBI Nordkorea verantwortlich. Eine Untersuchung habe ergeben, dass die mit Nordkorea in Verbindung stehenden Gruppen Lazarus Group und APT38 den am 29. März gemeldeten Diebstahl ausgeführt hätten, erklärte das FBI am Donnerstag. Das FBI und die US-Regierung würden die illegalen Machenschaften Nordkoreas, inklusive Cyberkriminalität und den Diebstahl von Kryptowährungen, auch weiterhin entlarven und bekämpfen, hieß es weiter.
Betroffen von dem Diebstahl waren Spieler des Online-Games Axie Infinity. Die Angreifer nahmen sogenannte Bridge-Software ins Visier, über die Kryptogeld in dem Spiel in andere digitale Währungen umgetauscht werden konnte. So seien unter anderem 173 600 Einheiten der Kryptowährung Ethereum gestohlen worden, teilten die Betreiber der gehackten Ronin Bridge mit. Den Angreifern sei es gelungen, die Digitalwährungen mit gehackten Kryptoschlüsseln abzuziehen. Bridges gelten in der Branche schon seit einiger Zeit als potenzielles Risiko, da oft wenig über ihre Sicherheitsvorkehrungen bekannt ist./jbz/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791922-fbi-nordkorea-hinter-massivem-millionendiebstahl-in-kryptowaehrungen-016.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Ukraine beginnt in 918 Orten mit Wiederaufbau – Russland warnt vor Waffenlieferungen – 16.4.2022, 06:48
Vor wenigen Tagen zieht Russland sich aus dem Norden der Ukraine zurück, um seinen Angriff auf den Donbass im Osten des Landes zu konzentrieren. In den befreiten Gebieten beginnen die ukrainischen Behörden mit dem Wiederaufbau. Eine massive Herausforderung, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt. Der Umfang der Arbeit für eine Wiederherstellung des normalen Lebens sei „wirklich enorm“. Gleichzeitig macht der ukrainische Staatschef in einem Interview Angaben zur Frage, wie viele Soldaten bisher gefallen sind. Der Beschuss ukrainischer Städte durch russische Truppen dauert derweil an. Ebenso die Kritik an der zögerlichen Bundesregierung.
*** Selenskyj: Wiederaufbau beginnt
Die ukrainischen Behörden vermelden erste Forstschritte beim Wiederaufbau ihres Landes nach dem Abzug russischer Truppen aus dem Norden. Der Umfang der Arbeiten sei in den 918 betroffenen Orten und Städten unterschiedlicher Größe „wirklich enorm“, sagte Präsident Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Man führe Entminungsarbeiten durch, stelle die Versorgung der Orte mit Strom, Wasser und Gas wieder her. Auch die Polizei, Post und lokale Behörden nähmen ihre Arbeit wieder auf. Zugverbindungen seien etwa in der Region Sumy im Nordosten des Landes wieder eingerichtet oder stünden etwa mit der Stadt Tschernihiw im Norden kurz vor der Wiederaufnahme.
Humanitäre Stäbe wurden nach Angaben von Selenskyj bisher in 338 Orten etabliert. Diese stellten unter anderem notfallmedizinische Versorgung bereit, sagte der ukrainische Präsident. Auch Schulen und andere Bildungseinrichtungen sollen dort, wo dies möglich sei, wieder aufgenommen werden. Russische Truppen hätten bis Freitag 1018 Bildungseinrichtungen zerstört oder beschädigt, sagte Selenskyj.
*** Ukraine: Große Zerstörung in Sjewjerodonezk
Auch die Großstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk ist der Ukraine zufolge von Russland schwer beschädigt worden. Die Stadt sei zu rund 70 Prozent zerstört, sagte der Chef der Militärverwaltung der Stadt, Olexandr Strjuk, im ukrainischen Fernsehen. Die wichtigsten Straßen seien erheblich beschädigt und auch die Wasserversorgung sei bis zur Durchführung von Reparaturarbeiten eingestellt. Von den rund 130.000 Bewohnerinnen und Bewohnern vor dem Krieg seien nur mehr etwa 20.000 Menschen vor Ort, sagte er. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
*** Ukraine: Mindestens zehn Tote nach Beschuss von Charkiw
Bei einem Beschuss des Industriebezirks der ostukrainischen Metropole Charkiw sollen ukrainischen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden sein. Unter den Opfern sei ein sieben Monate altes Baby, teilt die Staatsanwaltschaft des Gebietes Charkiw auf Facebook mit. Die Ukraine berichtete zudem über einen russischen Luftangriff auf einen Flugplatz in der Stadt Olexandrija im Gebiet Kirowohrad in der zentralen Ukraine. Die Rettungsarbeiten laufen, schreibt der Bürgermeister Serhij Kusmenko auf Facebook. Über Schäden oder Opfer gab es bislang keine Angaben.
*** Selenskyj: 2500 bis 3000 getötete ukrainische Soldaten
Seit Beginn der russischen Invasion sind nach Angaben aus Kiew bislang 2500 bis 3000 ukrainische Soldaten getötet worden. Das teilte Präsident Selenskyj dem US-Fernsehsender CNN in einem Interview mit, das am Freitag in ersten Auszügen verbreitet wurde. Er berichtete zudem von etwa 10.000 verletzten Soldaten auf ukrainischer Seite. Es sei schwer zu sagen, wie viele davon überleben würden.
Selenskyj zufolge sollen auf der Seite Russlands bereits 20.000 Soldaten getötet worden sein. Moskau sprach zuletzt von etwa 1350 getöteten Militärs in den eigenen Reihen.
*** Ukraine: Kapitän der „Moskwa“ ist tot
Nach ukrainischen Angaben ist auch der Kapitän des gesunkenen russischen Raketenkreuzers „Moskwa“ tot. „Anton Kuprin, Kapitän 1. Ranges, Kommandant des Kreuzers ‚Moskwa‘, starb bei einer Explosion und einem Brand an Bord des ehemaligen Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte“, schrieb Anton Geraschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, in seinem Telegramkanal. Eine Bestätigung dazu gibt es nicht. Die „Moskwa“ wurde der ukrainischen Armee zufolge am Donnerstag von Raketen vom Typ „Neptun“ getroffen. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte, bestätigte die Angaben.
*** Russland verschickt wegen Waffenlieferungen Protestnoten
Russland sandte wegen Waffenlieferungen an die Ukraine Protestnoten an mehrere westliche Länder. Darunter seien auch die USA, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, der Agentur Interfax zufolge. Nach Angaben der „Washington Post“ warnt Moskau in dem Schreiben, dass solche Lieferungen „unvorhersehbare Folgen“ haben könnten. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor sieben Wochen hat die Ukraine Waffen aus vielen Ländern bekommen.
*** Regierung stockt Rüstungshilfe für Ukraine auf
Deutschland will seine Rüstungshilfe für Partnerländer auf zwei Milliarden Euro aufstocken. Das Geld soll überwiegend der Ukraine zugutekommen. Bundeskanzler Olaf Scholz habe die Summe frühzeitig angefordert, sie solle über den Ergänzungshaushalt bereitgestellt werden, teilte Finanzminister Christian Lindner am Abend auf Twitter mit.
Die Bundesregierung hatte kurz nach Kriegsbeginn entschieden, die Ukraine mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Bisher sind unter anderem Panzerfäuste, Luftabwehrraketen, Maschinengewehre, aber auch Fahrzeuge, Nachtsichtgeräte und Schutzausrüstung geliefert worden. Ob, wie von der Ukraine verlangt, auch schwere Waffen folgen, ist noch immer unklar. Grüne und FDP sind dafür, die SPD ist gespalten. Scholz hat sich noch nicht festgelegt. Dafür wird er nicht nur von der Opposition stark kritisiert.
*** EX-BND-Chef gegen Ausweisung russischer Spione
Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, geht davon aus, dass Russland angesichts seines Angriffskriegs in der Ukraine die Spionage in Deutschland verstärkt. „In Deutschland gibt es, wie in anderen europäischen Staaten auch, seit dem Kalten Krieg anhaltende russische Spionageaktivitäten“, sagte Schindler den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Schon länger sei eine Zunahme der russischen Nachrichtendienst-Aktivitäten zu beobachten.
Seriöse Aussagen über die Zahl russischer Spione in Deutschland ließen sich nicht treffen. Die Bundesregierung hatte kürzlich 40 russische Diplomaten aus Deutschland ausgewiesen, denen sie Spionage-Tätigkeit vorwirft. Schindler sieht das Vorgehen jedoch skeptisch: „Jeder erkannte Spion ist ein Pluspunkt für die deutschen Sicherheitsbehörden.“ Man könne diesen Spion beobachten und überwachen, mit wem er kommuniziert.
*** Verkehrsminister: Logistikbranche wegen Ukraine-Krieg angespannt
Der Krieg in der Ukraine hat nach den Worten von Bundesverkehrsminister Volker Wissing starke Auswirkungen auch auf die Logistikbranche in Deutschland. „Die Lieferketten sind stark beeinträchtigt“, sagte Wissing dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Allein in Polen fehlten rund 100.000 ukrainische Lastwagenfahrer, weil sie zum Wehrdienst einberufen worden seien. Auch hohe Energiepreise machten der Branche zu schaffen.
Das wird heute wichtig
* In mehreren deutschen Städten sind Ostermärsche der Friedensbewegung geplant. Die Kundgebungen richten sich vor allem gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
* In Berlin geht die Diskussion um die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland an die Ukraine weiter.
Quelle: ntv.de, chr/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-beginnt-in-918-Orten-mit-Wiederaufbau-Russland-warnt-vor-Waffenlieferungen-article23271522.html

RUSSLAND – UKRAINE – Tag 51: Weiter Kampfhandlungen im Osten der Ukraine – 15.4.2022
Kiew – Tag 51 des Krieges in der Ukraine hat mit weiterem Luftalarm im Osten des Landes begonnen. Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte wurden russische Versuche zurückgeschlagen, Popasna und Rubischne in der Oblast Luhansk zu erobern.
In einer Ansprache am Donnerstagabend lobte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bevölkerung dafür, dass sie sich 50 Tage lang gegen die aus Russland einfallenden Truppen gewehrt hätten. In einem Interview hob Selenskyj im negativen Sinne Deutschland und Ungarn hervor und beschuldigte die beiden Länder, ein Embargo auf Energie aus Russland zu blockieren. Das Weiße Haus teilte unterdessen mit, US-Präsident Biden werde die Ukraine nicht besuchen. Der Präsident sagte, er erwäge stattdessen die Entsendung eines hochrangigen Beamten nach Kiew.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55790173-tag-51-weiter-kampfhandlungen-im-osten-der-ukraine-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – Der 51. Kriegstag im Überblick: Kiew fürchtet russische Rache wegen gesunkener „Moskwa“ – Bund stockt Militärhilfe auf – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 15.4.2022, 21:33
Der gesunkene russische Raketenkreuzer „Moskwa“ bestimmt weiter die Schlagzeilen. Moskau greift Ziele nahe Kiew an und kündigt weitere Vergeltungsaktionen an. Im Kampf gegen die russischen Invasoren sind die ukrainischen Streitkräfte auf Waffenlieferungen aus dem Ausland angewiesen. Während in Deutschland die Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine mit aller Härte fortgeführt wird, schafft die Bundesregierung Fakten. Derweil warnen die Vereinten Nationen vor Nahrungsengpässen im Kriegsgebiet. Der 51. Kriegstag im Überblick.
*** Russland reagiert auf „Moskwa“-Zerstörung
Am Tag nach dem Untergang des prestigeträchtigen russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ verstärkten die russischen Streitkräfte ihre Angriffe in der Ukraine. So wurde Augenzeugen zufolge eine Rüstungsfabrik nahe Kiew teilweise zerstört. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es habe am späten Donnerstag als Reaktion auf „terroristische“ Angriffe der Ukraine eine „militärische“ Fabrik außerhalb Kiews mit seegestützten Kalibr-Langstreckenraketen angegriffen.
In der Fabrik wurden Raketen vom Typ „Neptun“ hergestellt. Mit eben diesen hatten die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben die „Moskwa“ beschädigt, bis sie schließlich sank. Die US-Regierung stütze diese Angaben im Laufe des heutigen Freitags. „Wir können bestätigen, dass das russische Schiff ‚Moskwa‘ von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen wurde“, sagte ein hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums in Washington. Die russische Seite teilte dagegen lediglich mit, es sei Munition an Bord explodiert. Während die „Moskwa“ dann in Richtung eines Hafens abgeschleppt worden sei, habe sie ihr „Gleichgewicht“ verloren und sei bei starkem Seegang untergegangen. Meteorologen zweifeln allerdings an, dass es tatsächlich zu dem besagten Zeitpunkt schwierige Witterungsbedingungen auf dem Schwarzen Meer gab.
Eine Sprecherin der südlichen Streitkräfte der Ukraine sagte: „Wir sind uns bewusst, dass die Angriffe gegen uns zunehmen werden und dass der Feind Rache nehmen wird.“ Dabei verwies sie auf Angriffe auf die südukrainischen Städte Odessa und Mykolajiw. „Anzahl und Umfang der Raketenangriffe auf Ziele in Kiew werden als Reaktion auf terroristische Angriffe oder Sabotageakte des nationalistischen Kiewer Regimes auf russischem Territorium zunehmen“, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Am Donnerstag hatte Moskau die Regierung in Kiew beschuldigt, russische Grenzstädte anzugreifen. Kiew bestritt dies und beschuldigte stattdessen Russland, die Vorfälle zu inszenieren, um eine „anti-ukrainische Hysterie“ zu schüren.
*** Flüchtende Zivilisten getötet
Bei einem russischen Angriff auf Busse, die Zivilisten aus dem Kriegsgebiet in der Ostukraine in sichere Gebiete bringen wollten, wurden nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Zivilisten getötet. Ersten Informationen zufolge seien 27 weitere Menschen bei dem Vorfall in der Region Charkiw verletzt worden, teilte das Büro des ukrainischen Generalstaatsanwalts auf Telegram mit. In Charkiw selbst starben nach ukrainischen Angaben beim Beschuss eines Wohnviertels sieben Menschen, darunter ein Kind. 34 weitere Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt.
Mehr als 2800 Menschen sind nach ukrainischen Angaben aus besonders umkämpften Gebieten im Osten des Landes herausgebracht worden. Etwa 2500 Flüchtlinge seien im Tagesverlauf in der Stadt Saporischschja im Süden angekommen, darunter 363 aus der schwer getroffenen Hafenstadt Mariupol, schrieb Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram.
Die Zahl der aus der Ukraine geflohenen Menschen hat mittlerweile die Schwelle von fünf Millionen überschritten. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) teilte mit, dass 4.796.245 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Land verlassen haben. Hinzu kommen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) fast 215.000 Staatsangehörige anderer Länder, die in der Ukraine lebten und inzwischen ebenfalls aus dem Land geflohen sind.
*** Überschallbomber bei Mariupol im Einsatz?
Russland soll nach Angaben der ukrainischen Regierung auch Überschallbomber im Einsatz haben. Aus Langstreckenbombern des Typs Tu-22M3 seien Bomben auf die besonders umkämpfte Hafenstadt Mariupol abgeworfen worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Olexander Motusjanyk. Er betonte, dass Mariupol von russischen Truppen nicht vollständig eingenommen worden sei. Es gebe heftige Kämpfe, unter anderem im Hafengebiet und um das Stahlwerk „Iljitsch“. Russland behauptet seit Tagen, den Hafen komplett zu kontrollieren.
Nach Angaben aus Moskau haben die russischen Truppen inzwischen auch das Stahlwerk unter Kontrolle. „In der Stadt Mariupol wurde durch Angriffe der russischen Streitkräfte und Einheiten der Donezker Volksrepublik das Stahlwerk ‚Iljitsch‘ vollständig von ukrainischen Nationalisten befreit“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow. Von ukrainischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.
Der Kommandeur der ukrainischen 36. Marineinfanteriebrigade, Serhij Wolyna, beschrieb in der Zeitung „Ukrainskaja Prawda“ die Lage in der Stadt allerdings als „kritisch“. Mariupol könne nur durch eine schnelle Militäroperation zur Beendigung der russischen Blockade oder durch eine politische Lösung gerettet werden, meinte er. Bekannt ist, dass der Großteil der ukrainischen Kräfte unter Führung des nationalistischen Asow-Regiments sich im Stahlwerk Asow-Stahl verschanzt hat. Mariupol wird seit Wochen von russischen Truppen und Kämpfern prorussischer Separatisten eingekesselt. Die Stadt ist weitgehend zerstört, die Lage der verbliebenen Einwohner ist katastrophal.
*** UN-Helfer: Ukrainer werden dem Verhungern preisgegeben
In der vom Krieg gezeichneten Ukraine drohen nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) Menschen zu verhungern. „Es ist die eine Sache, wenn die Menschen unter den Verwüstungen des Krieges leiden“, sagte WFP-Chef David Beasley nach einem Besuch des Landes. „Es ist eine andere Sache, wenn sie dem Verhungern preisgegeben werden.“ Das WFP schätzt, dass ein Drittel der Menschen im Land insgesamt und 60 Prozent der intern Vertriebenen Sorge haben, nicht genügend Essen für ihre Familie zu finden.
Beasley nannte Russland als kriegtreibende Partei nicht beim Namen. „Wir appellieren an alle, uns den Zugang zu verschaffen, den wir brauchen, um Menschen in belagerten Städten zu erreichen“, sagte er. In Mariupol dürften noch 100.000 Menschen ausharren, und die letzten Vorräte an Nahrungsmitteln und Wasser seien bald aufgebraucht. Das WFP sei auch besorgt über die Lage in Städten im Osten des Landes. Das WFP hat bislang etwa 1,4 Millionen Menschen in der Ukraine mit Lebensmitteln versorgt.
*** Moskau erklärt EU-Diplomaten zu „unerwünschten Personen“
Abseits des Schlachtfelds gab es ebenfalls wenig erfreuliche Nachrichten. Russland verweist 18 Mitglieder der EU-Vertretung in Moskau des Landes. Sie seien zu „unerwünschten Personen“ erklärt worden und müssten Russland „in der nahen Zukunft verlassen“, teilte das Außenministerium in Moskau mit und sorgte damit einmal mehr für diplomatische Spannungen. Die EU nannte die Ausweisungen „ungerechtfertigt“. Brüssel hatte Anfang April seinerseits 19 Mitglieder der russischen Vertretung bei der Europäischen Union zu „unerwünschten Personen“ erklärt.
*** Bund erhöht Rüstungshilfe auf zwei Milliarden Euro
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Als Reaktion auf den Krieg will die Bundesregierung ihre Rüstungshilfe für Partnerländer in diesem Jahr auf zwei Milliarden Euro aufstocken. „Die Mittel kommen weit überwiegend der Ukraine zugute“, teilte Finanzminister Christian Lindner am Abend auf Twitter mit. „Der Bundeskanzler hatte dies frühzeitig angefordert.“ Die Summe soll über den Ergänzungshaushalt bereitgestellt werden. Eine Regierungssprecherin sagte, die beteiligten Ressorts hätten sich schon vor zwei Wochen grundsätzlich darauf verständigt, die Mittel für die sogenannte Ertüchtigungsinitiative substanziell zu erhöhen. In der vergangenen Woche sei die Summe auf insgesamt zwei Milliarden Euro festgesetzt worden.
Das ARD-Hauptstadtstudio berichtete, von den zwei Milliarden Euro sollten „deutlich mehr als eine Milliarde“ an die Ukraine gehen. Die Ukrainer könnten sich damit „die Waffen kaufen, die sie haben wollen.“ Die Bundesregierung hatte die Ertüchtigungsinitiative 2016 ins Leben gerufen, um Partnerländer in Krisenregionen dabei zu unterstützen, selbst für Sicherheit zu sorgen. Mit den dafür zur Verfügung gestellten Mitteln wurden Streitkräfte, aber auch Polizei oder Katastrophenschutz unterstützt.
*** Kritik an Scholz reißt nicht ab
„Geht doch“, twitterte Marie-Agnes Strack-Zimmermann zur Bekanntgabe der weiteren milliardenschweren Militärhilfen für die Ukraine. Die FDP-Verteidigungspolitikerin hatte sich in den vergangenen Tagen zusammen mit anderen Ampel-Kollegen mit Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz hervorgetan. Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter legte im Gespräch mit dem „Spiegel“ noch einmal nach: „Der Kanzler ist das Problem – nicht nur in der Ukraine-Politik, sondern auch bei anderen Fragen der europäischen Zusammenarbeit“, sagte der Europapolitiker. „Deutschland muss Verantwortung in Europa übernehmen – und da ist vor allem der Kanzler gefragt“, so Hofreiter. „Egal, in welchen europäischen Ländern ich im Moment unterwegs bin, immer begegne ich der Frage: Wo ist Deutschland?“.
Auch CDU-Chef Friedrich Merz sah sich zu einer Breitseite gegen den SPD-Kanzler gezwungen: Durch sein Verhalten gefährde Scholz „den Zusammenhalt der gesamten Staatengemeinschaft gegenüber Russland“, sagte Merz der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Als Beispiele nannte er das Zögern des Kanzlers bei Waffenlieferungen, aber auch dessen bisherige Ablehnung einer Reise nach Kiew. Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Kiew-fuerchtet-russische-Rache-wegen-gesunkener-Moskwa-Bund-stockt-Militaerhilfe-auf-article23271410.html
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Intratext-Links
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https://www.n-tv.de/politik/Bundesregierung-stockt-Militaerhilfe-deutlich-auf-article23271391.html
https://www.n-tv.de/politik/Hofreiter-und-Merz-greifen-Scholz-scharf-an-article23271294.html
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RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Russisches Schiff ‚Moskwa‘ von ukrainischen Raketen getroffen – 15.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung hat Angaben aus Kiew gestützt, wonach das gesunkene russische Kriegsschiff „Moskwa“ („Moskau“) Ziel von ukrainischen Raketen war. „Wir können bestätigen, dass das russische Schiff ‚Moskwa‘ von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen wurde“, sagte ein hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums am Freitag in Washington. Am Donnerstag hatte sich das Ministerium mit einer Einschätzung noch zurückgehalten.
Die „Moskwa“ – Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte – war am Donnerstag gesunken. Kiew verkündete, der Raketenkreuzer sei am Vorabend von zwei Neptun-Raketen getroffen worden. Die russische Seite gab dagegen an, das Schiff sei durch die Detonation von Munition an Bord beschädigt worden und dann beim Abschleppen bei stürmischer See untergegangen./jac/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55792644-usa-russisches-schiff-moskwa-von-ukrainischen-raketen-getroffen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Stolz der Schwarzmeerflotte – Russischer Kreuzer ‚Moskwa‘ gesunken – Häme in der Ukraine – 15.4.2022
KIEW (dpa-AFX) – Schwerer Schlag für Russlands Streitkräfte: Sieben Wochen nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine ist das russische Kriegsschiff „Moskwa“ („Moskau“) – ein Stolz der Marine – im Schwarzen Meer gesunken. Der Raketenkreuzer war zuvor stark beschädigt worden. Uneinigkeit herrschte auch noch am Freitag, ob das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte von ukrainischen Raketen des Typs „Neptun“ getroffen wurde oder – wie die russische Seite angibt – durch die Detonation von Munition beschädigt wurde.
Die „Moskwa“ sei am Donnerstag während eines Sturms untergegangen, als sie an ihr Ziel geschleppt werden sollte, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Ein Abschleppen sei notwendig geworden, da das Schiff seine Stabilität aufgrund von Schäden am Rumpf verloren habe, hieß es weiter. „Bei stürmischer See sank das Schiff.“
An dieser Darstellung haben zumindest einige internationale Militärexperten ihre Zweifel: Der Wind in der Region um Sewastopol, wohin das Schiff mutmaßlich gebracht werden sollte, sei am Donnerstag gar nicht besonders stark gewesen, berichtete etwa der US-Sender CNN unter Berufung auf einen früheren General. Sewastopol auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim ist der Hauptstandort der russischen Schwarzmeerflotte.
Im täglichen Briefing des russischen Verteidigungsministeriums war von der gesunkenen „Moskwa“ schon am Freitagmorgen keine Rede mehr. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte später am Tag lediglich, dass Präsident Wladimir Putin derzeit keinen Besuch in Sewastopol plane. Und die Regierungszeitung „Rossijskaja Gaseta“ berichtete gar nicht über das Schiff.
Doch Moskaus Zurückhaltung kann nicht darüber hinweg täuschen, dass Russlands Marine einen schweren Verlust erlitten hat. Die 1979 zu Wasser gelassene und 1983 in Dienst gestellte „Moskwa“ war der große Stolz der russischen Schwarzmeerflotte, mehr als 180 Meter lang und mit einer Besatzung von mehr als 500 Mann. Zudem ist der Kreuzer erst vor wenigen Jahren runderneuert worden. Er verfügt über eine gewaltige Feuerkraft und eigentlich auch modernste Luft- und Raketenabwehrsysteme.
Für die weitere Kriegsführung der Russen bedeutet der Untergang durchaus Probleme. Denn der russischen Flotte geht nicht nur jede Menge Feuerkraft verloren. Ihre Kriegsschiffe, die bislang ungehindert in ukrainischen Gewässern navigierten und von dort Landziele unter Beschuss nahmen, müssen sich darauf einstellen, zunehmend zum Ziel von Küstenbatterien zu werden.
Zudem nutzte Putin das imposante Schiff immer wieder für Treffen mit wichtigen Staatsgästen. Im Jahr 2014 etwa empfing er auf der „Moskwa“ – damals lag der Kreuzer im Hafen der südrussischen Stadt Sotschi – den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi.
Und auch darüber hinaus hat der Untergang der „Moskwa“ eine gewaltige symbolische Bedeutung. Immerhin handelt es sich um jenen Kreuzer, der in den ersten Kriegstagen nahe der Schlangeninsel von dem ukrainischen Marineinfanteristen Roman Hrybow aufgefordert worden sein soll: „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!“ Inzwischen ist dieser Spruch zu einem geflügelten Wort in der Ukraine geworden.
Erst am Dienstag – einen Tag vor dem Brand auf der „Moskwa“ – hatte die ukrainische Post Schlangeninsel-Briefmarken, -Karten sowie einen Sonderstempel herausgegeben.
Überhaupt kommt aus Kiew nach dem Untergang große Häme. „Wo ist Moskau? Gesunken“, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch bereits am Donnerstag. Und Verteidigungsminister Olexij Resnikow twitterte schadenfroh, die Ukraine habe nun eine neue Attraktion für Taucher im Schwarzen Meer zu bieten. Auch er selbst wolle zu dem Schiffswrack hinunter schwimmen – „nach unserem Sieg im Krieg“.
Bis Freitag gab das russische Verteidigungsministerium nicht bekannt, ob der Untergang der „Moskwa“ Todesopfer forderte. Aus Moskau hieß es zwar, die Besatzung sei nach einem Brand auf andere Schiffe der Schwarzmeerflotte in der Gegend gebracht worden. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, hingegen sagte dem TV-Sender CNN, es sei „wahrscheinlich“, dass es bei dem Vorfall Tote und Verletzte gegeben habe. An Bord seien bis zu 500 Soldaten gewesen.
„Ich weiß nicht, wie viele sie runtergebracht haben. Wir haben Hinweise gesehen, dass es Rettungsboote gab und dass einige Matrosen das Schiff verlassen konnten“, sagte Kirby, ein pensionierter Konteradmiral der US-Marine. „Aber falls es von einer Rakete getroffen wurde – selbst falls es nur eine interne Explosion war, die Munition verbrannt hat, so wie es die Russen sagen – wird man wahrscheinlich an Bord Tote und Verletzte haben.“/haw/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791963-stolz-der-schwarzmeerflotte-russischer-kreuzer-moskwa-gesunken-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – Run auf Flüssiggas: Europas Bedarf stellt Markt auf den Kopf – 15.4.2022
Angesichts des Ukraine-Krieges hat sich in Europa die Nachfrage nach Flüssiggas (LNG) aus den USA vervielfacht. Dieses soll zumindest einen Teil der Gaslieferungen aus Russland ersetzen. Auf dem ohnehin höchst angespannten Markt bringt das neue Konkurrenz – und zwar mit asiatischen Staaten, die schon jetzt in hohem Maße auf Flüssiggas setzen.
Europa will den USA heuer 37 Milliarden Kubikmeter LNG abkaufen, im Vorjahr waren es 22 Milliarden. Langfristig soll die Menge sogar auf 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr steigen. Damit könnte nach Angaben der EU-Kommission etwa ein Drittel der Gasimporte aus Russland ersetzt werden. Heuer sollen es immerhin ein Zehntel sein, wie EU und USA Ende März verkündeten. Mehrere EU-Staaten wollen nun im Eilverfahren Anlagen für die Nutzung von Flüssiggas bauen.
Dieses spielt in Europa aufgrund höherer Kosten und den Erfordernissen bei der Infrastruktur gegenüber russischem Gas aus der Pipeline eine nachrangige Rolle – so gibt es etwa nur 37 Terminals in Europa, über die das Flüssiggas überhaupt eingespeist werden kann. Wichtige Lieferanten waren bisher der weltgrößte Produzent Katar, Algerien und Nigeria, doch auch die USA haben in dem Bereich stetig an Bedeutung gewonnen.
*** Asiatische Staaten als große Abnehmer
Gleichzeitig haben die Vereinigten Staaten in den vergangenen Jahren große Mengen Flüssiggas nach Asien verkauft. Zu den großen Kunden der USA gehören Südkorea, China, Indien und auch der weltgrößte Flüssiggasimporteur Japan.
In ganz Asien ist der Bedarf in den letzten Jahren gestiegen – in China hat sich der gesamte Flüssiggasbezug angesichts des starken Wirtschaftswachstums seit 2010 versiebenfacht, in Indien immerhin verdreifacht. Auch die globale Nachfrage hat in den vergangenen Jahren stark angezogen – unter anderem wegen der Abkehr von Kohle und Atomenergie, zuletzt auch wegen der wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie.
*** Südkorea ist derzeit der größte Abnehmer von US-Flüssiggas, USA am Limit
Mit dem Ukraine-Krieg erreicht diese Entwicklung einen vorläufigen Höhepunkt. Krux ist allerdings, dass die USA bei den Förderungen laut einer Analyse des Portals Quartz bereits an ihren Kapazitäten operiert. Angesichts dessen sei es unwahrscheinlich, dass die USA der EU mit dem neuen Deal entsprechende LNG-Mengen zur Verfügung stellen kann, ohne dass andere Abnehmer involviert werden.
Berichten zufolge sollen die USA schon Anfang Februar – also noch vor Ausbruch des Krieges – Japan angesichts seiner gut gefüllten Gasspeicher darum gebeten haben, im Fall eines Krieges Flüssiggaslieferungen aus den USA in die EU umzuleiten.
Nun sind die größten Teile der Flüssiggasexporte zwar in langfristigen Lieferverträgen gebunden, es wird aber erwartet, dass sich die Konkurrenz zwischen Europa und Asien an den kurzfristigen Märkten niederschlagen wird. Denn ein schneller Ausbau der Förderung zeichnet sich nicht ab, der Aufbau ist aufwendig und kostspielig. Unklar ist auch, wie rasch Europa tatsächlich eine entsprechende Infrastruktur für die Nutzung aufbauen kann.
*** Druck bei langfristigen Verträgen
Bereits vor dem Krieg sei das Angebot knapp und die Preise besonders volatil gewesen, so Analysten. Asiatische Importeure zeigen sich deswegen seit Kriegsausbruch laut Bloomberg auf den kurzfristigen Märkten zurückhaltend und würden – auf einen warmen Sommer oder einen Friedensschluss in der Ukraine spekulierend – eher auf ihre Speicher zurückgreifen. Gleichzeitig sei der Druck beim Abschluss von langfristigen Verträgen gewachsen.
Europäische Staaten zeigten sich hier unter anderem aus Gründen des Klimaschutzes zögerlicher. Flüssiggas wird in den USA meist mittels der Fracking-Methode gefördert. Dabei wird unter hohem Druck eine Flüssigkeit in den Boden gepresst, um das Gestein durchlässiger zu machen und Gas oder auch Öl fördern zu können. Kritiker warnen vor umweltschädlichen Emissionen und einer möglichen Gefährdung des Grundwassers. So will etwa der US-Bundesstaat Kalifornien Fracking ab 2024 verbieten.
*** Russische Energieträger bleiben Streitpunkt
Zwar läuft die Versorgung mit russischem Gas wie vereinbart, die EU-Staaten verhandeln aber weiterhin, wie es mit der Energieversorgung weitergehen soll. Mehrere Staaten sprechen sich klar gegen einen Boykott russischer Energie aus, darunter auch Österreich und Deutschland. Ihr Bezug sei derzeit alternativlos. Andererseits geht etwa EU-Ratspräsident Charles Michel davon aus, dass Strafmaßnahmen russisches Gas oder Öl betreffend an einem bestimmten Punkt notwendig sein werden.
Gleichzeitig herrscht derzeit Druck, bei den hohen Preisen genug Reserven aufzubauen. EU-Länder sollen laut einem Gesetzesvorschlag der Kommission sicherstellen, dass ihre Gasreserven dieses Jahr bis zum 1. November zu 80 Prozent gefüllt sind, und in den nächsten Jahren zu dem Stichtag zu 90 Prozent. Das soll die Gasversorgung sichern und Preisausschläge eindämmen. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3258387/
Links:
Bloomberg-Artikel
https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-04-06/global-energy-upheaval-threatens-years-of-natural-gas-shortages
Quartz-Artikel
https://qz.com/2146865/the-us-has-almost-no-gas-to-spare-for-europe/

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RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPÄISCHE UNION – Moskau: EU hat keine vernünftige Alternative zu russischer Energie – 15.5.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Russlands Energieminister Alexander Nowak hat sich von europäischen Diskussionen um mögliche Importverbote für russisches Gas und Öl unbeeindruckt gezeigt. „Eine vernünftige Alternative zu den Energiequellen aus Russland gibt es kaum. Unter Berücksichtigung des Marktanteils von Russland wird ersichtlich, dass es ohne russische Energieressourcen unmöglich ist, die Energiesicherheit Europas zu garantieren“, schrieb Nowak in einem Leitartikel für das Branchenjournal „Energetitscheskaja Politika“ („Energiepolitik“).
Nowaks Worten zufolge werde es noch fünf bis zehn Jahre dauern, bis die EU russisches Öl und Gas vollständig ersetzen könne. Weder die USA noch die Opec-Staaten hätten genug Kapazitäten, um den Europäern schnell auszuhelfen. „Darum hängt das Schicksal der europäischen Industrie und das Wohlbefinden der EU-Bürger voll und ganz von der Rationalität der Entscheidungen der EU-Führer ab“, schrieb Nowak. Zugleich verteidigte er die von Russlands Präsident Wladimir Putin geforderte Umstellung der Gas-Zahlungen auf Rubel.
Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Westen weitreichende Sanktionen gegen Moskau verhängt. In dem Zusammenhang will Europa auch die Abhängigkeit von russischem Gas verringern. Forderungen nach einem sofortigen Stopp russischer Gaslieferungen hat unter anderem Deutschland jedoch eine Absage erteilt./bal/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791921-moskau-eu-hat-keine-vernuenftige-alternative-zu-russischer-energie-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPÄISCHE UNION – Russland weist 18 EU-Diplomaten aus – 15.4.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Als Reaktion auf die Ausweisung von russischen Diplomaten bei der Europäischen Union weist Russland seinerseits 18 Diplomaten der EU-Vertretung in Moskau aus. Dies teilte das Außenministerium am Freitag in Moskau mit. Zugleich warf es der EU eine „konsequente Zerstörung der über Jahrzehnte geschaffenen Architektur des bilateralen Dialogs und der Zusammenarbeit“ vor.
Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte Brüssel Anfang April 19 Beamte der russischen Vertretung bei der Europäischen Union zu unerwünschten Personen erklärt. Begründet wurde dies damit, dass sie Tätigkeiten ausübten, die ihrem diplomatischen Status widersprächen. Auch zahlreiche EU-Mitgliedsstaaten – darunter Deutschland – wiesen in den vergangenen Wochen russische Diplomaten aus, die in den verschiedenen Hauptstädten beschäftigt waren./haw/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55792278-russland-weist-18-eu-diplomaten-aus-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – NORDMAZEDONIEN – RUSSLAND – Nordmazedonien verweist sechs russische Diplomaten des Landes – 15.4.2022
SKOPJE (dpa-AFX) – Nordmazedonien hat sechs russische Diplomaten des Landes verwiesen. Dies teilte das Außenministerium des Balkanlandes am Freitag in Skopje mit. Die betroffenen Diplomaten hätten mit ihren Tätigkeiten gegen die geltenden völkerrechtlichen Bestimmungen zur Regelung der Arbeit von diplomatischen Vertretungen verstoßen, hieß es in der Mitteilung.
Im Zusammenhang mit der Ausweisung von Diplomaten verweist diese Formulierung in der Regel darauf, dass die Betroffenen spioniert haben. Es handelt sich um die zweite Ausweisung von russischen Diplomaten aus Nordmazedonien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar. Am 28. März hatte Skopje fünf russische Diplomaten des Landes verwiesen./gm/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55792056-nordmazedonien-verweist-sechs-russische-diplomaten-des-landes-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Zwei Milliarden: Scholz stockt Rüstungshilfe für Ukraine auf – 15.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg will die Bundesregierung ihre Rüstungshilfe für Partnerländer in diesem Jahr auf zwei Milliarden Euro aufstocken. „Die Mittel kommen weit überwiegend der Ukraine zugute“, teilte Finanzminister Christian Lindner am Freitagabend auf Twitter mit. „Der Bundeskanzler hatte dies frühzeitig angefordert.“ Die Summe soll über den Ergänzungshaushalt bereitgestellt werden.
Eine Regierungssprecherin sagte, die beteiligten Ressorts hätten sich schon vor zwei Wochen grundsätzlich darauf verständigt, die Mittel für die sogenannte Ertüchtigungsinitiative substanziell zu erhöhen. In der vergangenen Woche sei die Summe auf insgesamt zwei Milliarden Euro festgesetzt worden.
Die Bundesregierung hatte die Ertüchtigungsinitiative 2016 ins Leben gerufen, um Partnerländer in Krisenregionen dabei zu unterstützen, selbst für Sicherheit zu sorgen. Mit den dafür zur Verfügung gestellten Mitteln wurden Streitkräfte, aber auch Polizei oder Katastrophenschutz unterstützt. Die ersten Partnerländer waren der Irak, Jordanien, Tunesien, Mali und Nigeria, 2018 kamen Burkina Faso und Niger hinzu. Bis Ende 2021 wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums 350 Projekte mit 600 Millionen Euro gefördert.
Jetzt soll der Topf wegen des Ukraine-Kriegs drastisch vergrößert werden. Die Bundesregierung hatte sich kurz nach Kriegsbeginn entschieden, die Ukraine mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Bisher sind unter anderem Panzerfäuste, Luftabwehrraketen, Maschinengewehre, aber auch Fahrzeuge, Nachtsichtgeräte und Schutzausrüstung geliefert worden.
Die Ukraine fordert von der Bundesregierung mit Blick auf die erwartete Großoffensive im Osten des Landes auch die Lieferung schwerer Waffen. „Ich hoffe, dass Scholz eine positive Entscheidung fällt“, sagte Außenminister Dmytro Kuleba am Donnerstagabend in den ARD-„Tagesthemen“.
Darüber ist aber noch keine Entscheidung in der Bundesregierung gefallen. Auch die Bildung des Zwei-Milliarden-Topfes sagt darüber nichts aus. Grüne und FDP sind für die Lieferung schwerer Waffen, die SPD ist gespalten. Scholz hat sich noch nicht festgelegt. Er betont, dass die Entscheidung darüber in Abstimmung mit den Bündnispartnern getroffen werde.
CDU-Chef Friedrich Merz kritisierte Scholz (SPD) in der Debatte über Waffenlieferungen scharf. „Er gefährdet mit seinem Verhalten den Zusammenhalt der gesamten Staatengemeinschaft gegenüber Russland“, sagte Merz der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Man wolle keine Routen, Übergabezeiten und -orte wissen. „Wir wollen wissen, was geliefert wird und vor allem, aus welchen Gründen die Bundesregierung verfügbares Material nicht liefern will.“
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Achim Post wies die Vorwürfe zurück. „Unter der Führung von Olaf Scholz ist Deutschland fest in der Zusammenarbeit und Partnerschaft mit unseren europäischen und internationalen Partnern verankert. Alles andere ist eine politische Unterstellung, die mehr mit innenpolitischer Profilierung als mit außenpolitischer Realität zu tun hat.“/mfi/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55792643-roundup-zwei-milliarden-scholz-stockt-ruestungshilfe-fuer-ukraine-auf-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55792549-militaerhilfe-wird-auf-zwei-milliarden-euro-angehoben-003.htm

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EUROPA – Mietwagen in Europa verteuern sich drastisch – 15.4.2022
Berlin – Die Auswirkungen der Coronapandemie sowie Lieferkettenprobleme in der Autoindustrie treiben die Mietwagenpreise europaweit in die Höhe. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.
Für Anmietungen über Ostern verlangen die Autoverleiher in diesem Jahr im Schnitt zwischen 35 Prozent (Island) und 155 Prozent (Spanien) mehr als zum Osterfest 2019, dem letzten vor Ausbruch der Pandemie. In Spanien etwa kostet ein Mietauto statt früher rund 24 Euro pro Tag jetzt durchschnittlich mehr als 61 Euro, wie eine Auswertung eines Vergleichsportals zeigt. Verglichen mit Ostern 2021, als der Tourismus vielerorts zum Erliegen kam, sind die Preisaufschläge teils sogar noch extremer. In Portugal werden jetzt 158 Prozent, in Kroatien sogar 180 Prozent mehr verlangt.
Grund ist eine strukturelle Mietwagenknappheit: Zu Pandemiebeginn mussten die Verleiher massenhaft Fahrzeuge verkaufen, die sie nicht mehr vermieten konnten. Jetzt schnellt die Nachfrage hoch, doch die Anbieter bekommen nicht genügend neue Autos, weil es den Herstellern an Halbleitern und anderen Bauteilen mangelt. Die Kostenexplosion dürfte noch bis über die Sommerferien anhalten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55791307-mietwagen-in-europa-verteuern-sich-drastisch-003.htm

DEUTSCHLAND – Lindners Berater Lars Feld fürchtet mehr Inflation durch Entlastungspakete – Zusätzliche Erhöhung der Nachfrage – Rezession in Kauf nehmen: EZB soll Stagflation durch Zinserhöhung brechen – 15.4.2022
Berlin – Der persönliche Wirtschaftsberater von Finanzminister Christian Lindner (FDP), der Freiburger Ökonomieprofessor Lars Feld, wirft der Bundesregierung vor, mit ihren Entlastungspaketen zur drohenden Stagflation beizutragen. „Sie erhöhen die Nachfrage zusätzlich, was den Preisauftrieb befeuert“, sagte Feld dem „Spiegel“.
„Deshalb bin ich mit Blick auf Entlastungspakete skeptisch.“ Das Problem mit der Stagflation werde sich noch verschärfen, „wenn es zu weiteren Sanktionen, etwa einem Energieembargo gegen Russland, kommt“, sagte Feld. Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert der ehemalige Chef des Sachverständigenrats zu entschlossenem Handeln auf. „Es gibt eine wirksame Möglichkeit, der Stagflation zu entkommen: Die EZB muss die Zinsen erhöhen, um Inflationserwartungen zu brechen, selbst wenn das in eine Rezession führt.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55792577-lindners-berater-fuerchtet-mehr-inflation-durch-entlastungspakete-003.htm

ÖSTERREICH – Milliardenumsatz bei Fahrrädern: Boom lässt Kassen klingeln und Käufer warten – 15.4.2022
Der Trend zum Fahrrad ist ungebrochen, erstmals wurde in Österreich ein Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Auch wenn die Stückzahlen stagnieren, übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot: Für viele Interessierte bleibt nur die Warteliste. Gleichzeitig steigen auch die Preise.
Ob E-Bike, Kinder- oder Lastenrad: Die Österreicherinnen und Österreicher halten große Stücke auf das Zweirad. Die Pandemie hat freilich den Trend verstärkt, neue Bikes wurden angeschafft oder alte wieder instand gesetzt. Der daraus entstandene Boom ließ den Umsatz nun auf 1,027 Mrd. Euro anwachsen, wie der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) am Freitag berichtete – ein Plus von knapp 17 Prozent. Voriges Jahr wurden demnach im Sportartikel- und Fahrradfachhandel etwas mehr als 490.000 Fahrräder verkauft.
Interessant daran ist, dass die Anzahl der verkauften Räder gar nicht angestiegen ist, im Gegenteil: Es wurden um 1,2 Prozent weniger Fahrräder verkauft als im Jahr davor – eine „Seitwärtsbewegung“, wie es der VSSÖ nennt. Denn die Lager sind leer. Dass der Umsatz trotzdem in die Höhe schoss, liegt an den gestiegenen Preisen.
Der durchschnittliche Preis pro Rad lag 2021 bei 2.095 Euro und damit um 18,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Ein Trend, der anhält: Schon 2021 waren die Preise im Fahrradbereich im Schnitt um fünf Prozent gestiegen.
GRAPHIK: Fahrradverkäufen in Österreich
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COPYRIGHT: APA/ORF.at; Quelle: VSSÖ
*** Pandemie und Krieg mit Folgen für Preise
Für die Branche wichtige Rohstoffe wie Stahl und Aluminium hätten sich in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 40 Prozent verteuert, so die ARGE-Fahrrad, die unter dem Dach des VSSÖ die Interessen der heimischen Fahrradindustrie vertritt. Die Gründe dafür liegen in der starken Nachfrage und auch dem Ukraine-Krieg mit einhergehenden Energiekosten. Hinzu kommen die nachhallenden Folgen der Pandemie: Noch immer halten die Lieferkettenprobleme an. Im Vorjahr waren auch die Containerkosten um das Dreifache gestiegen.
Ein Großteil der Teile für Räder kommt aus Asien. Dort standen Fabriken pandemiebedingt teils für Monate still oder produzierten nicht auf voller Kapazität. Shimano, japanischer Hersteller von Fahrradkomponenten, war bereits voriges Jahr auf bis 2023 ausverkauft.
So musste mancher Händler schon die Räder für die nächsten Jahre vorbestellen, ein bisher einmaliger Vorgang. Käuferinnen und Käufer werden gleichzeitig vertröstet und auf lange Wartelisten gesetzt. Die Kombination aus allen Faktoren macht das Fahrradkaufen nun zum teuren Spaß.
*** E-Bike kostet im Schnitt 3.410 Euro
Vor allem bei den E-Bikes merken das die Konsumentinnen und Konsumenten. Sie gehören inzwischen zu den beliebtesten Rädern, rund 45 Prozent der Verkaufszahlen sind auf die elektrischen Zweiräder zurückzuführen – 2016 war es noch ein Fünftel. Der Durchschnittspreis liegt inzwischen bei 3.410 Euro. Es gibt aber auch Förderungen des Klima- und Energiefonds: Transporträder und E-Transporträder werden heuer mit 800 Euro unterstützt, E-Bikes ab einem Kauf von fünf Stück mit 250 Euro. Auch Arbeitgeber werden gefördert, wenn sie Beschäftigten ein Rad zur Verfügung stellen.
*** Nachfrage steigt weiter
Neben elektrisch betriebenen Lastenrädern sind auch Sportbikes wie die robusteren Cyclocross-Räder und Gravel-Bikes sowie klassische Rennräder beliebt. Der Handel freut sich zudem derzeit verstärkt aufs Ostergeschäft, denn das ist die Zeit für Kinder- und Jugendfahrräder. Rund zwei Drittel davon wechseln vor Ostern die Besitzer. Ostern sei für die Branche das Weihnachten des Kinderfahrrads, so die ARGE Fahrrad.
Und die Nachfrage steige weiter, so Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer. „Die Zahlen belegen, dass das Fahrrad als Wirtschaftskraft nicht mehr zu übersehen ist. Während wir von einem starken Umsatzwachstum sprechen, ist das nicht mit einem Verkaufsboom gleichzusetzen – denn die Branche könnte mehr verkaufen, wenn mehr Fahrräder da wären. Diese Situation wird auch 2022 noch angespannt bleiben“, so Nendwich. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3260069/

ÖSTERREICH – Tanken: Momentum Institut kritisiert Körberlgeld für Ölkonzerne – 15.4.2022
Das gewerkschaftsnahe Momentum Institut wirft den Ölkonzernen vor, sich im Windschatten der Energiekrise ein Körberlgeld zu verdienen. „Die Raffinerie- und Handelsspanne, also die Differenz zwischen dem Ölpreis und dem Netto-Verkaufspreis, ist bei Diesel mit 47 Cent immer noch fast doppelt so hoch wie der Fünf-Jahres-Schnitt. Durch die erhöhten Gewinnaufschläge konnten Mineralölkonzerne seit Kriegsbeginn insgesamt zusätzliche 79 Millionen einnehmen“, so Momentum.
Wer aktuell mit dem Auto zur Tankstelle fahre, zahle zwischen zehn Cent pro Liter Benzin und 25 Cent pro Liter Diesel zu viel. „Der Osterbesuch einer Wiener Familie nach Innsbruck und retour mit dem Auto kann teuer kommen. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 6,5 Liter Diesel pro 100 km muss sie dafür 20 Euro mehr zahlen als zu Beginn des Kriegs in der Ukraine. Mehr als die Hälfte davon wandert durch die erhöhten Gewinnaufschläge direkt an die Mineralölkonzerne“, sagte heute Oliver Picek, Chefökonom am Momentum Institut.
Um den steigenden Spritpreisen entgegenzuwirken, empfiehlt das Institut einen Preisdeckel auf die Gewinnspanne der Mineralölkonzerne. „Ein Deckel auf die Marge der Mineralölkonzerne hat den Vorteil, dass die Teuerung direkt gedämpft wird. Kriegsgewinne entstehen so erst gar nicht“, so Picek. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3260051/

ÖSTERREICH – Semmering-Basistunnel verzögert sich erneut – Verzögert um zwei Jahre: erst 2030 fertig – Geologische Probleme bedingen Mehraufwand beim Bau – 15.4.2022
Die Fertigstellung des Semmering-Basistunnels verschiebt sich weiter. Laut ÖBB ist durch Probleme mit dem komplexen Gestein erst mit einer Inbetriebnahme 2030 zu rechnen. Damit steigen die Kosten für den Tunnelbau um 360 Millionen Euro an.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Datum für die geplante Fertigstellung des Semmering-Basistunnels weiter in die Zukunft rückt. Verzögerte sich der Bau zuletzt ins Jahr 2028, so soll der Tunnel Informationen vom Freitag zufolge erst im Jahr 2030 in Betrieb gehen. Die „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“) berichteten am Freitag online, dass die Kosten dadurch um 360 Millionen Euro steigen würden.
Wie die ÖBB in einer Presseaussendung bestätigten, sei abermals eine geologische Störzone die Ursache für die neuerliche Verzögerung. „Nach eingehender Evaluierung der baulichen, technischen und geologischen Aspekte des Großprojekts Semmering-Basistunnel zeigt sich, dass aufgrund der Störzone im Grassberg beim Vortrieb in Gloggnitz eine Verlängerung der Bauzeit unausweichlich ist.“
*** Kosten steigen auf fast vier Milliarden Euro
Das Problem liegt laut ÖBB in einem „extrem komplizierten Gebirgsaufbau“ mit völlig unterschiedlichen Gesteinsschichten. Einige von ihnen sind hart, andere weich, manche führen Wasser, einige sind trocken. Die Hoffnung, dass sich die Problemzone bereits im Jahr 2021 beheben lassen könnte, habe sich letztlich nicht erfüllt, heißt es bei den ÖBB.
Verlängert werden nun die bisherigen Injektionsmaßnahmen im betroffenen Bauabschnitt. Das geschehe, „bis eine stabile Durchquerung der Störzone mittels Bagger- und Sprengvortrieb sicher erfolgen kann“.
Semmering-Basistunnel
Bei den Arbeiten in diesem Frühjahr sei endgültig klar geworden, dass weitere Maßnahmen gesetzt werden müssten, um den Bau fortsetzen zu können, bestätigte ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Die Kosten würden sich damit auf etwa 3,9 Milliarden Euro erhöhen. Die Gesamtkosten waren bisher mit 3,5 Mrd. Euro veranschlagt worden. Der Grund für die Mehrkosten sei aber nicht nur im geologischen Aufbau des Berges zu finden, auch die global steigenden Energie- und Baukosten seien hier bereits eingerechnet, so Seif.
Mittlerweile sind den ÖBB zufolge 85 Prozent des zweiröhrigen Tunnels gegraben. 23 der insgesamt mehr als 27 Kilometer Länge wären bereits zugänglich, 2020 startete in manchen Bereichen bereits der Innenausbau. Dabei werden die Röhren mit einer Betoninnenschale ausgekleidet. Finaler Schritt ist die bahntechnische Ausrüstung mit Gleisen, Leitungen und technischen Anlagen. Nach wie vor wird der Tunnel von fünf Stellen aus gegraben. Bis der erste Zug tatsächlich hindurchfahren kann, werden mindestens noch acht Jahre vergehen. red, noe.ORF.at
https://noe.orf.at/stories/3152142/
Link:
„NÖN“-Artikel
https://www.noen.at/neunkirchen/fertigstellung-erst-2030-semmering-basistunnel-kosten-steigen-um-360-millionen-euro-gloggnitz-redaktionsfeed-semmering-basistunnel-redaktion-319348420

ÖSTERREICH – Sieben Bewerbungen für Polaschek-Nachfolge als Rektor der Uni Graz – 15.4.2022
Für die Nachfolge von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) als Rektor oder Rektorin der Universität Graz sind bis Ende der Bewerbungsfrist am Mittwoch um Mitternacht sieben Bewerbungen eingelangt, wie die Uni am Freitag auf APA-Nachfrage sagte. Hinzu kommen 17 Personen, die unter anderem auch von Mitgliedern der Universität vorgeschlagen wurden und von der Findungskommission als sehr qualifiziert eingestuft wurden.
*** Öffentliches Hearing ist für 13. Juni angesetzt
Die Kommission und ein Personalberatungsunternehmen haben nun bis 11. Mai Zeit, qualifizierte Personen zu identifizieren und zur Bewerbung einzuladen. Am 20. Mai wird die Findungskommission eine Vorauswahl von maximal sechs Kandidatinnen und Kandidaten treffen. Das öffentliche Hearing ist für den 13. Juni angesetzt. Die Entscheidung wird voraussichtlich am 23. Juni fallen. Bis dahin leitet Vizerektor Peter Riedler als erster Stellvertreter des Rektors interimistisch die Amtsgeschäfte. Der Rektorsposten, der im Dezember 2021 vakant wurde, muss laut Universitätsgesetz innerhalb von drei Monaten ausgeschrieben werden. Die neue Funktionsperiode soll mit 1. Oktober 2022 starten und beträgt vier Jahre.
Namen von Bewerberinnen und Bewerbern werden vorerst übrigens keine genannt. Das soll erst im Zuge der Einladung zum Hearing geschehen. Zum Vorsitzenden der Findungskommission wurde der ehemalige Rektor der TU Graz, Hans Sünkel, gewählt. Die Kommission besteht aus der Vorsitzenden des Universitätsrates, Caroline List, ihrer Stellvertreterin Regina Friedrich sowie dem Unisenat-Vorsitzenden Rainer Niemann und seiner Stellvertreterin Edith Gößnitzer.
https://science.apa.at/power-search/13361778975621496076