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CORONA – VAKZINOLOGIE – Boostern hilft Kindern gegen Omikron – 14.4.2022
CORONA – MEDIZIN – Psychische Erkrankungen könnten Risikofaktor für SARS-CoV-2-Durchbruchinfektionen sein – Psychische Erkrankungen können mit beeinträchtigter zellulärer und humoraler Immunität einhergehen – 14.4.2022
CORONA – INTERNATIONAL – WHO besorgt wegen Rückgang von Coronatests und neuen Varianten – 14.4.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Angebot von Coronaimpfstoffen übersteigt globale Nachfrage – 14.4.2022
CORONA – USA: Lebenserwartung ist während der Pandemie in Minderheiten stärker gefallen – Gestiegene Lebenserwartung in Neuseeland und Taiwan, stabil in nordischen Ländern, gefallen u.a. in Deutschland – 14.4.2022
CORONA – USA – Mehr jugendliche Drogentote während der Coronapandemie in den USA – 14.4.2022
CORONA – AFRIKA – WHO: Corona-Infektionen in Afrika sinken stetig – 14.4.2022
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Britscher Handelskammerverbund: Britische Unternehmen leiden unter mehr Corona-Infektionen – 14.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Österreich lockert Maskenpflicht – 14.4.2022
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INTERNET – Zuwachs der Online-Zeit im Jahresvergleich um 7,5 Prozent: Menschen in Deutschland immer häufiger mit dem Smartphone online – Wöchentlich 20,2 Stunden mit dem Smartphone im Internet – Junge Leute fast vollständig mit Smartphone im Netz – Mini-Comeback des PCs ausgerechnet bei Unter-40-jährigen – Internetnutzung für andere Geräteklassen gefallen – Pandemie steigert Nutzungsdauer: Menschen 2021 durchschnittlich 65,2 (2020: 65,1) Stunden wöchentlich online – 14.4.2022
ASTRONOMIE – Teleskope erfassten hochenergetische Gammastrahlen einer Nova – 14.4.2022
GESELLSCHAFT – Lösung des „Trolley-Problems“: Menschen gehen mit Moraldilemma weltweit erstaunlich ähnlich um – 14.4.2022
ZEITGESCHICHTE – ÖSTERREICH – Vor 50 Jahren erschütterte ein starkes Beben Österreich – 14.4.2022
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INTERNATIONAL – IWF-Chefin warnt vor Fragmentierung der Weltwirtschaft in Blöcke – 14.4.2022
INTERNATIONAL – IWF will Prognose zum Wachstum der Weltwirtschaft erneut senken – 14.4.2022
INTERNATIONAL – Weltbank-Präsident fordert Schuldenerlass für arme Länder – 14.4.2022
BÖRSEN – Ölpreise gefallen – Brent sinkt um 1,20 auf 107,58, WTI um 1,35 auf 102,95 USD je Fass – 14.4.2022
BÖRSEN – US-Anleihen: Verluste weiten sich aus – Rendite zehnjähriger Staatspapiere steigt auf 2,831 [Vortag: 2,68]
[f]BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kursverluste – Rendite steigt auf 0,84 [Vortag: 0,77] Prozent – Höchst von 0,87 Prozent vom Dienstag nicht erreicht – 14.4.2022, 18:17
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Dritter Gewinntag in Serie – 14.4.2022, 18:41
ZENTRALBANKEN – SÜDKOREA – Südkorea strafft Geldpolitik wegen hoher Inflation – 14.4.2022
ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Notenbank belässt Leitzins bei 14 Prozent – 14.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2: EZB lässt Zeitpunkt für Zinserhöhung offen – Fokussierte Zusammenfassung – Kritische Kommentare – 14.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: EZB-Rat sieht intensivierte Inflationsrisiken – Euroraum-Inflation stieg im März mit 7,5 Prozent Jahresrate – Entscheidend für Nettoanleihekäufe: neue Inflations- und Wachstumsprognosen der EZB im Juni – 14.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: EZB beendet Nettokäufe sehr wahrscheinlich im 3. Quartal – Vage Formulierungen – Finanzmärkte erwarten einen Zinsanstieg um 0,25 Prozent im September – 14.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 14.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Flexibilität nützlich bei Verhinderung von Fragmentierung – Bei Bedarf rasches Handeln – Ständige Arbeit amgeldpolitischen Werkzeugkasten: Übersteigen der Reinvestition von Tilgungsbeiträgen fälliger Anliehen denkbar – 14.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat will Inflation mittelfristig bei 2 Prozent stabilisieren: EZB rechnet mit Ende der Nettokäufe im 3Q und verspricht Flexibilität – Niveau seiner Leitzinsen bestätigt – Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen aus APP- und PEPP-Programm werden für längere Zeit wieder angelegt – Sonderkonditionen für Kredite aus dem TLTRO-Programm laufen wie geplant im Juni aus – 14.4.2022
USA – USA: Einfuhrpreise mit Plus von 12,5 Prozent auf Jahressicht zeigen stärksten Anstieg seit 2011 – Preisanstieg im Monatsvergleich bei 2,6 Prozent – Exportpreise gegenüber Vorjahresmonat um 18,8, gegenüber Vormonat um 4,5 Prozent gestiegen – 14.4.2022
USA – USA: Einzelhandelsumsätze legen mit 0,5 Prozent im Plus erneut zu – Weniger als erwartet – Vormonatsumsätze deutlich nach oben revidiert – 14.4.2022
USA – Stimmung der US-Verbraucher im April unerwartet verbessert – Erwartungen stärker verbessert als die Einschätzung der aktuellen Lage – Robuster Arbeitsmarkt stützt – 14.4.2022
USA – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen um 18 000 auf 185 000 und damit stärker als erwartet – 14.4.2022
WESTAFRIKA – INTERNATIONAL/UN – UN: Hungerkrise in Westafrika verschlimmert durch steigende Ölpreise – 14.4.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Explosionen und Stromausfälle in Kiew – CIA warnt wegen russischer Atomwaffen – 15.4.2022, 07:13
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: 50 Tage Ukraine-Krieg: Warnungen aus Moskau – 14.4.2022, 21:23
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: 50 Tage Ukraine-Krieg: Düstere Warnungen aus Moskau – 14.4.2022, 21:23
RUSSLAND – UKRAINE – Der 50. Kriegstag im Überblick: Flaggschiff „Moskwa“ gesunken – Moskau baut Drohkulisse gegen Finnland und Schweden auf – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 14.4.2022, 21:54
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin fordert von russischer Regierung eine neue Energiestrategie mit Pipelines Richtung Asien – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Bericht: EU bereitet Öl-Embargo vor – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Deutsche Bundesbürger haben kaum Verständnis für Absage an Steinmeier – 14.4.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ESA stoppt Zusammenarbeit mit Russland bei „Luna“-Missionen – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – JAPAN – Immer mehr japanische Firmen gegen Putin – Laut Teikoku-Databank-Studie beabsichtigt jedoch kein Unternehmen vollständigen Rückzug – Lieferketten stark gestört – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Putin wirft westlichen Banken Ausfälle bei Gas-Zahlungen vor – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – SCHWEDEN – FINNLAND – ROUNDUP/Medwedew: Atomfreies Baltikum bei Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens passé – Stationierung von „Iskander“-Raketen, Hyperschallwaffen und Kriegsschiffen mit Atomwaffen „in Reichweite des eigenen Hauses“ von Finnland und Schweden – Welt könnte ab Sommer „noch unsicherer“ werden – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Ukrainisches Parlament wirft Russland Völkermord vor – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Selenskyj kritisiert Deutschland scharf wegen russischer Ölkäufe – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukraine will Wogen nach Steinmeier-Ausladung glätten – 14.4.2022, 18:17
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukraine verteidigt Steinmeier-Ausladung – 14.4.2022, 14:46
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – London sperrt Vermögen von Abramowitsch-Geschäftsfreunden – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Fridays for Future pocht auf Öl- und Gasembargo für Russland – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Deutschland rechnet mit 400.000 ukrainischen Schülern – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Kanzler Nehammer: Gaslieferung könnte auch ohne Sanktionen ausfallen – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Nehammer: Putin sicherte Gasversorgung zu – 14.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – ROUNDUP: Nehammer: Kiew und Moskau wissen, dass Krieg irgendwann enden muss – Nehammer sieht kleine Chance auf Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland – 14.4.2022
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GROSSBRITANNIEN – Britische Unternehmen leiden unter mehr Coronainfektionen – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – Bundesregierung gibt Milliarden für schwimmende LNG-Terminals frei – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – „Wirtschaftsweiser“ erwartet keine Lohn-Preis-Spirale – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – IMK-Studie: Rezessionsrisiko in Deutschland deutlich gestiegen – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Vier von fünf Unternehmen erwarten Belastungen durch Ukraine-Lrieg – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Rekord beim Holzeinschlag in Wäldern – Insbesondere Borkenkäferbefall, weniger Trockenheit und am wenigsten Stürme als Ursache – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Experten erwarten steigende Zahl von Unternehmensinsolvenzen – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland nimmt im März deutlich um 27 Prozent gegenüber dem Vormonat zu – Sonderregelungen ausgelaufen – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland mit 5,6 Mrd Euro auf Rekordhoch – Ende 2021: steigende Börsenkurse mehrten Vermögen – Mehr Geld auf der hohen Kante: Kursgewinne als Treiber – Billige Zinsen: Zunahme von Wohnungsbaukrediten – Nicht erfasst: stark gestiegene Immobilienwerte – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – Mehr Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – Lauterbach zu mutmaßlichem Entführungsplan: Lasse mich nicht beirren – 14.4.2022
DEUTSCHLAND – POLITIK/ROUNDUP 3: Gruppe soll Entführung Lauterbachs und Umsturz geplant haben – 14.4.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der wöchentlichen Sterbefälle stieg seit Jahresbeginn schrittweise an – 14.4.2022
ÖSTERREICH – Pensionskassen-Veranlagungsergebnis bei minus 3,77 Prozent – 14.4.2022
ÖSTERREICH – APA ots news: HYPO NOE erweitert Angebot für Kundinnen und Kunden im Wertpapierbereich – HYPO NOE gibt Kooperation mit Schelhammer Capital im Wertpapierbereich bekannt – 14.4.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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CORONA – VAKZINOLOGIE – Boostern hilft Kindern gegen Omikron – 14.4.2022
Eine Booster-Impfung mit dem BioNTech/Pfizer-Vakzin sorgt einer Studie zufolge bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren für signifikanten Schutz gegen die Corona-Variante Omikron. Die Blutanalyse zeigte einen 36-fachen Anstieg der Omikron-Antikörper, wie die Firmen mitteilten.
Die Pharmafirmen planen daher, in den kommenden Tagen eine Notfallzulassung für eine dritte Impfdosis für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen zu beantragen. Weitere Anträge bei globalen Zulassungsbehörden sollen folgen. Dazu soll auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) gehören.
https://science.apa.at/power-search/1869906498994569501
CORONA – MEDIZIN – Psychische Erkrankungen könnten Risikofaktor für SARS-CoV-2-Durchbruchinfektionen sein – Psychische Erkrankungen können mit beeinträchtigter zellulärer und humoraler Immunität einhergehen – 14.4.2022
San Francisco – Psychische Erkrankungen stehen offenbar in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für eine SARS-CoV-2-Durchbruchinfektion nach vollständiger COVID-19-Impfung. Am stärksten sei diese Assoziation bei älteren Menschen gewesen, berichten US-Forschende in JAMA Network Open (DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.7287).
„Die mit psychischen Erkrankungen assoziierten Vulnerabilitäten könnten mit den typischen Vulnerabilitäten des höheren Alters interagieren und so zu einem erhöhten Risiko für Durchbruchinfektionen führen“, schreiben Erstautorin Kristen Nishimi vom Mental Health Service des San Francisco Veterans Affairs Health Care System in San Francisco und ihre Kollegen
Für die retrospektive Kohortenstudie werteten die Forschenden Patientendaten der US-Veteranenbehörde von Februar 2020 bis November 2021 aus. Die 263.697 eingeschlossenen Studienteilnehmer – vorwiegend Männer Mitte 60 – waren 2-fach gegen COVID-19 geimpft und hatten in der Vergangenheit noch keine dokumentierte COVID-19-Infektion gehabt.
*** Erhöhte Inzidenz auch nach Adjustierung
Insgesamt 135.481 (51,4 %) von ihnen hatten mindestens eine diagnostizierte psychische Erkrankung. Eine Durchbruchinfektion entwickelten 39.109 (14,8 %) der Teilnehmenden.
Das Vorliegen einer psychischen Erkrankung war generell mit einer erhöhten Inzidenz von Durchbruchinfektionen assoziiert, auch nach Adjustierung um potenzielle Störfaktoren (aRR 1,07; 95-%-KI 1,05-1,09) sowie zusätzlich um Komorbiditäten und Rauchen (aRR 1,03; 95-%-KI 1,01-1,05).
Die meisten der untersuchten psychischen Erkrankungen waren auch für sich genommen mit einer erhöhten Inzidenz von Durchbruchinfektionen assoziiert. Am höchsten waren die relativen Risiken in vollständig adjustierten Modellen bei Anpassungsstörungen (aRR 1,13; 95-%-KI 1,10-1,16) und Substanzmissbrauch (aRR 1,16; 95-%-KI 1,12-1,21).
Assoziation bei Älteren am stärksten
Eine Stratifizierung der Stichprobe nach dem Alter – unter und über 65 Jahre – ergab, dass die Assoziation zwischen psychischen Erkrankungen und Durchbruchinfektionen in beiden Altersgruppen vorhanden war. Doch stärker und robuster gegenüber Adjustierungen um Komorbiditäten und Rauchen war sie bei den älteren Patienten.
Die erhöhte Inzidenz von Durchbruchinfektionen bei den Studienteilnehmern mit psychischen Erkrankungen ließ sich nicht durch soziodemografische Faktoren, den Impfstofftyp, den Zeitpunkt der Impfung, Komorbiditäten, Adipositas oder Rauchen erklären.
*** Gezielte Präventionsmaßnahmen
Die Autoren schreiben, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen ein erhöhtes Risiko haben könnten, sich nach einer vollständigen Impfung eine COVID-19-Infektion zuzuziehen, was auf einen Bedarf an gezielten Präventionsmaßnahmen hindeute.
Psychische Erkrankungen können mit einer beeinträchtigten zellulären Immunität und einer verringerten Impfantwort einhergehen. „Möglicherweise sprechen Menschen mit psychischen Erkrankungen deshalb auch schlechter auf die COVID-19-Impfung an, spekulieren die Autoren. Außerdem sei in einigen Studien gezeigt worden, dass psychische Erkrankungen mit einem verstärkten Risikoverhalten für die Infektion mit COVID-19 einhergeht. Auch dies könnte Durchbruchinfektionen begünstigen. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133436/Psychische-Erkrankungen-koennten-Risikofaktor-fuer-SARS-CoV-2-Durchbruchinfektionen-sein
CORONA – INTERNATIONAL – WHO besorgt wegen Rückgang von Coronatests und neuen Varianten – 14.4.2022
Genf – Angesichts neuer Coronavirusuntervarianten ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt, dass Länder weniger testen. „Wir müssen dieses Virus in jedem einzelnen Land genau verfolgen“, sagte WHO-Notfalldirektor Mike Ryan gestern in Genf.
Das Virus verändere sich ständig, neue Entwicklungen müssten so früh wie möglich entdeckt werden. „Wir können es uns nicht leisten, das Virus aus den Augen zu verlieren.“ Es wäre sehr kurzsichtig zu denken, dass das Risiko einer Ansteckung wegen weniger gemeldeter Infektionen zurückgegangen sei.
Die WHO führt nach wie vor Delta und Omikron als „besorgniserregende Varianten“ auf. Bei Omikron schließt dies mehrere Linien ein, darunter die jüngst aufgetauchten BA.4 und BA.5. Sie seien in Südafrika und in einigen europäischen Ländern nachgewiesen worden, sagte die WHO-COVID-19-Expertin Maria van Kerkhove. Beide wiesen teils andere Charakteristika als andere Omikron-Varianten auf.
Spezialisten untersuchen, ob BA.4 und BA.5 sich schneller als andere Viruslinien ausbreiteten, ob sie sich im Hinblick auf den Krankheitsverlauf von anderen unterscheiden und wie Impfstoffe dagegen wirken.
Bislang gebe es keine Anzeichen, dass mit BA.4 oder BA.5 infizierte Menschen einen schwereren Krankheitsverlauf haben, sagte van Kerkhove. Nach ihren Angaben sind aber erst weniger als 200 Sequenzierungen dieser Untervarianten in die Datenbank der WHO hochgeladen worden. Van Kerkhove rief die Länder auf, die Entwicklung von Varianten weiter genau zu überwachen.
Die Zahl der pro Woche gemeldeten Todesfälle sinkt weltweit, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte. Am 10. April wurden innerhalb von sieben Tagen 22.000 Todesfälle gemeldet, so wenig wie seit den Anfangswochen der Pandemie 2020 nicht mehr. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133401/WHO-besorgt-wegen-Rueckgang-von-Coronatests-und-neuen-Varianten
CORONA – INTERNATIONAL – Angebot von Coronaimpfstoffen übersteigt globale Nachfrage – 14.4.2022
Genf – Weltweit stehen nach Angaben des Pharmaverbandes IFPMA heute mehr Coronaimpfdosen zur Verfügung als verabreicht werden können.
„Das Impfstoffangebot übersteigt zur Zeit die Nachfrage“, sagte IFPMA-Generaldirektor Thomas Cueni in Genf. Es seien seit Beginn der Produktion gegen Ende 2020 rund 13,7 Milliarden Impfdosen hergestellt und rund elf Milliarden verabreicht worden.
Insgesamt könnten in diesem Jahr knapp acht Milliarden Impfdosen hergestellt werden, sagte Cueni. Dennoch würden nicht alle Menschen, die es brauchten, geimpft. Das liege nicht – wie noch bis Spätsommer 2021 – am Impfdosenmangel, sondern daran, dass die Impfprogramme in manchen Ländern nicht in vollem Umfang angelaufen seien. Das müsse bei möglichen neuen Pandemien besser organisiert werden.
Cueni und die Chefs der Pharmafirmen Pfizer, Albert Bourla, Roche Pharmaceuticals, Bill Anderson und Eli Lilly, David A. Ricks kritisierten anhaltende Forderungen, Patente auf COVID-19-Impfstoffe oder – Medikamente auszusetzen. Nur durch den Patentschutz seien über Jahre die Investitionen möglich gewesen, die dann zu der schnellen Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten geführt hätten.
Pfizer hat zusammen mit der Mainzer Firma Biontech den weltweit ersten Coronaimpfstoff im Dezember 2020 auf den Markt gebracht.
Pfizer-Chef Bourla hofft, bis Herbst einen neuen Coronaimpfstoff zu haben, der gegen alle Virusvarianten gleich gut wirkt. Ziel sei es zudem, einen Impfstoff zu entwickeln, der wie bei Grippe ein Jahr lang vor schweren Krankheitsverläufen und einer Infektion schütze. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133407/Angebot-von-Coronaimpfstoffen-uebersteigt-globale-Nachfrage
CORONA – USA: Lebenserwartung ist während der Pandemie in Minderheiten stärker gefallen – Gestiegene Lebenserwartung in Neuseeland und Taiwan, stabil in nordischen Ländern, gefallen u.a. in Deutschland – 14.4.2022
Richmond/Virginia – Der Rückgang der Lebenserwartung, der in den USA bereits seit einigen Jahren nachweisbar ist, hat sich im ersten Pandemiejahr weiter verstärkt. Besonders betroffen waren laut einer Studie in JAMA Network Open (2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.7067) die Bevölkerungsgruppen der Hispanics und der Afroamerikaner. Die Lücke zu anderen hochentwickelten Ländern ist größer geworden.
Die Lebenserwartung wird oft missverstanden. Sie gibt nicht das aktuelle durchschnittliche Sterbealter an. Sie ist vielmehr ein statistisches Konstrukt, das aus der Sterberate berechnet wird und diese anschaulich darstellen soll. Die Lebenserwartung gibt an, wie lange Menschen voraussichtlich leben würden, wenn sie in jedem Alter die vorherrschenden altersspezifischen Sterblichkeitsraten des jeweiligen Jahres erfahren würden.
Während die Lebenserwartung in den meisten hoch entwickelten Ländern steigt, stagniert sie in den USA seit etwa 2010. Seit 2013 ist es sogar zu einem leichten Rückgang gekommen. In den Jahren 2018 bis 2020 betrug er 1,87 Jahre. Betroffen waren vor allem Afroamerikaner und überraschenderweise auch die Hispanics, die bisher eine höhere Lebenserwartung hatten als weiße Amerikaner mit europäischen Wurzeln.
Die Hispanics verloren im 1. Pandemiejahr 3,70 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung fiel auf 78,16 Jahre. Sie war damit noch immer höher als bei den anderen weißen Amerikanern, deren Lebenserwartung um 1,38 Jahre auf 77,40 Jahre fiel. Die Afroamerikaner verloren 3,22 Jahre und haben jetzt nur noch eine Lebenserwartung von 71,54 Jahren, das sind 5,45 Jahre weniger als der Durchschnitt, der von 78,86 auf 76,99 gefallen ist.
Auffällig ist, dass die Einbußen bei Männern deutlich größer sind als bei Frauen. Hispanische Männer verloren 4,31 Jahre (gegenüber 2,82 Jahren bei den Frauen). Bei den afroamerikanischen Männern betrug der Rückgang 3,54 Jahre (Frauen 2,71 Jahre) und bei nicht-hispanischen weißen Männern 1,53 Jahre (Frauen 1,16 Jahre).
Der Rückgang fiel deutlicher aus als in den am stärksten von der Pandemie betroffenen Vergleichsländern. In Spanien sank die Lebenserwartung bei Männern um 1,44 Jahre, in England und Wales um 1,38 Jahre und in Italien um 1,31 Jahre.
Bei den Frauen kam es zum stärksten Rückgang in Spanien (1,34 Jahre), England und Wales zusammen (1,07 Jahre) und Belgien (1,06 Jahre).
Die geringsten Einbußen verzeichneten die nordischen Länder (außer Schweden). In Neuseeland und Taiwan, die 2020 weitgehend von COVID-19 verschont blieben, ist die Lebenserwartung weiter gestiegen (bei den Männern auch in Südkorea und Norwegen).
In Deutschland ist die Lebenserwartung in beiden Geschlechtern ebenfalls zurückgegangen, allerdings weniger stark als im Durchschnitt der 21 untersuchten Länder und den USA. Zusammengetragen hat die Zahlen ein Team um Steven Woolf vom Center on Society and Health an der Virginia Commonwealth University School of Medicine in Richmond. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133415/USA-Lebenserwartung-ist-waehrend-der-Pandemie-in-Minderheiten-staerker-gefallen
CORONA – USA – Mehr jugendliche Drogentote während der Coronapandemie in den USA – 14.4.2022
Los Angeles – Die Zahl der jugendlichen Drogentoten in den USA hat sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. In der Gesamtbevölkerung stieg sie hingegen deutlich weniger. Ursache dafür könnte der Konsum von Fentanyl sein, vermuten die Autoren einer im JAMA veröffentlichten Studie (2022; DOI: 10.1001/jama.2022.2847 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Im Jahr 2020 ist die Zahl der drogeninduzierten Sterbefälle bei Jugendlichen in den USA im Vergleich zu 2019 um mehr als 90 % angestiegen (2019: n=492, 2,36/100.000; 2020 n=954, 4,57/100.000). Der Anstieg der Gesamtdrogentoten lag dagegen bei 27,86 % (2019 21,51/100.000; 2020 27,86/100.000).
In den Jahren zuvor sind die Zahlen unter den Jugendlichen stabil geblieben (2010: n=518; 2,4/100.000), während sich bei der gesamten Bevölkerung ein eher kontanter Anstieg beobachten ließ (2010 21,51/100.000). Gleichzeitig blieb der Missbrauch illegaler oder medikamentöser Substanzen in den Jahren zwischen 2010 und 2020 relativ stabil.
Die durch Fentanyl hervorgerufenen Todesfälle haben sich dabei im Jahr 2020 mehr als verdoppelt. 2019 war Fentanyl bei 1,21/100.000 der Jugendlichen ursächlich für den Tod, während die Inzidenz 2020 bereits bei 3,26 lag. Anfang 2021 stieg die Inzidenz weiter auf 5,49. Fentanyl machte somit im vergangenen Jahr 77,14 % der Fälle bei Jugendlichen aus, die durch Überdosierung verstorben sind.
Die höchste Rate an durch Überdosierung verstorbenen Jugendlichen im Jahr 2021 fanden die Forschenden in der indigenen (n=24; 11,79/100.000) gefolgt von der lateinamerikanischen Bevölkerungsgruppe (n=354, 6,98/100.000).
Die Forschenden ermittelten die Todesursache von Jugendlichen mit Hilfe von Daten des Center for Disease Control und Prevention WONDER (Wide-Ranging Online Data for Epidemiologic Research) zwischen Januar 2010 und Juni 2021 und verglichen diese mit der Gesamtsterblichkeit durch Überdosierung. Für das Jahr 2021 nutzte das Team vorläufige Daten und führte eine proportionale Skalierung durch. Anhand von Umfragen unter Zehntklässlern erfassten die Forschenden respektiv die Daten zum Drogenkonsum.
*** Anstieg der Drogentoten auch in Deutschland
Auch in Deutschland ist die Gesamtzahl der an illegalen Drogen verstorbenen Menschen im Jahr 2020 um 13 % gestiegen. Die Opiatüberdosierung gehörte, wie auch im Vorjahr, zu der häufigsten durch Rauschmittel verursachten Todesursache.
Insgesamt sind die Zahlen der Opiatüberdosierung jedoch zurückgegangen. Für den Tod durch Fentanyl war ein Rückgang um 16 % zu beobachten (2019: 25 Fälle, 2020: 21 Fälle). Dagegen stieg die Zahl der Todesfälle hervorgerufen durch Kokain oder Crack von 36 auf 48 Fälle.
„Insgesamt haben medizinische Opioide – vor allem „Lean“ mit Codein sowie Tilidin – in den vergangenen Jahren durch Propagierung von Rappern eine gewisse Popularität erlangt“
In Deutschland spiele Fentanyl bei Jugendlichen mit wenigen Ausnahmen keine Rolle, ist Bernd Werse, Soziologe und Mitbegründer des Centre for Drug Research der Universität Frankfurt, überzeugt.
Das Centre for Drug Research befragt jährlich Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren zum Thema Konsum. 2020 gaben mehr Befragte an, bereits potenziell psychoaktive Substanzen konsumiert zu haben, als im Vorjahr (11 % 2020 vs. 6 % 2019). Die Forschenden merken zu diesen Zahlen allerdings an, dass sich der Konsum auf verschiedene Substanzen verteile und auch die Stichprobengröße im Jahr 2020 geringer gewesen sei als in den Vorjahren.
„Insgesamt haben medizinische Opioide – vor allem „Lean“ mit Codein sowie Tilidin – in den vergangenen Jahren durch Propagierung von Rappern eine gewisse Popularität erlangt,“ erklärte Werse gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt (DÄ). Das spiegele sich aber quantitativ bei den Jugendlichen kaum wider.
Laut Werse sei die Gefährdungslage durch Opiate im Vergleich zu den USA deutlich günstiger, vor allem wegen der „massiven Werbung und Verharmlosung“ in den USA „Dadurch wurde eine riesige Population Opioidabhängiger geschaffen“.
Den Pharmakonzernen Johnson & Johnson, Teva, Endo und Allergan wird vorgeworfen, durch gezieltes Marketing und Verharmlosung der Schmerzmittel mitverantwortlich für die Opioidkrise in den USA zu sein. Als Beginn der Opioidkrise in den USA gilt die übermäßige Verschreibung des Schmerzmittels Oxycontin in den 1990er-Jahren. Das Ärzteblatt hat darüber berichtet.
*** Datenlücke in Deutschland
Zu den Todesfällen speziell unter Jugendlichen hat das Bundeskriminalamt (BKA) keine aktuellen Zahlen: „Aufgrund der Umstellung auf ein neues polizeiliches Datensystem und der geänderten Erfassung beziehungsweise Erhebung rauschgiftbezogener Sachverhalte liegen dem BKA für die Jahre 2018 bis 2020 keine Daten zur Altersstruktur der Rauschgifttoten vor,“ erläuterte eine Sprecherin der Behörde auf Nachfrage des DÄ.
Der Gesundheitsberichterstattung des Bundes ist zu entnehmen, dass im Vergleich zu den 1990er Jahren die Zahl der Drogentoten bei den 14-bis 18-Jährigen in den 2010er Jahren zurückgegangen ist. 1995 starben 13 Jugendliche an Rauschgift, während es 2017 zwei waren. © mim/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133358/Mehr-jugendliche-Drogentote-waehrend-der-Coronapandemie-in-den-USA
CORONA – AFRIKA – WHO: Corona-Infektionen in Afrika sinken stetig – 14.4.2022
BRAZZAVILLE (dpa-AFX) – In Afrika ist die Zahl der Corona-Infektionen seit vier Monaten rückläufig. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika am Donnerstag mit. Die Zahl der wöchentlich registrierten Covid-19-Fälle ist demnach in den vergangenen 16 Wochen stetig gesunken, während Todesfälle seit acht Wochen zurückgingen.
Die Infektionen auf dem Kontinent sind laut WHO von einem Höchststand von mehr als 308 000 Fällen pro Woche zu Jahresbeginn auf derzeit weniger als 20 000 neue Fälle pro Woche zurückgegangen. Dies sei das niedrigste Infektionsniveau seit April 2020, dem Beginn der Pandemie.
Afrika mit seinen 1,3 Milliarden Menschen hat jedoch eine sehr hohe Dunkelziffer was die Registrierung von Infektionen betrifft. Die WHO nimmt an, dass der Großteil aller Infektionen nicht gemeldet wird. Offiziell hat der Kontinent bisher knapp 11,5 Millionen Corona-Infektionen registriert, davon mehr als 250 000 tödlich verlaufene./kpa/DP/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55783887-who-corona-infektionen-in-afrika-sinken-stetig-016.htm
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133422/Coronainfektionen-in-Afrika-sinken-stetig
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Britscher Handelskammerverbund: Britische Unternehmen leiden unter mehr Corona-Infektionen – 14.4.2022
LONDON (dpa-AFX) – Der Wegfall kostenloser Corona-Tests und der Pflicht zur Selbstisolation in England trifft die Unternehmen wegen zunehmender Infektionszahlen hart. „Die meisten Branchen sind betroffen, insbesondere Unternehmen mit Kundenkontakt wie das Gastgewerbe und der Einzelhandel“, sagte Jane Gratton vom britischen Handelskammerverbund BCC auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Aber auch viele Beschäftigte, die von zu Hause aus arbeiten können, seien zu krank, um dies zu tun. „Corona bleibt ein erhebliches Problem für Arbeitgeber“, sagte Gratton. Die Lage verschärfe den Personalmangel, hemme Kapazität und erschwere Serviceleistungen, sagte Gratton. Sie forderte günstige oder kostenlose Corona-Tests, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen sowie Ansteckungen am Arbeitsplatz zu verhindern.
Im größten britischen Landesteil England gibt es seit Wochen keine Corona-Regeln mehr. Die täglich vom Gesundheitsministerium herausgegebenen Infektionszahlen bergen eine sehr hohe Dunkelziffer, da Testkapazitäten zurückgefahren wurden und positive Fälle nur noch freiwillig gemeldet werden. Einer Studie von Anfang April zufolge stiegen die Infektionen im März auf ein Rekordniveau.
Wegen der hohen Infektionszahlen kommt es immer wieder zu vorübergehenden Geschäftsschließungen. Zuletzt mussten wichtige Fluglinien wie British Airways und Easyjet tagelang jeweils Dutzende Verbindungen wegen Corona-Ausbrüchen in der Belegschaft absagen./bvi/DP/stk
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CORONA – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien gab grünes Licht für Corona-Impfstoff von Valneva – 14.4.2022
Großbritannien hat als erstes Land dem Corona-Totimpfstoff der österreichisch-französischen Firma Valneva grünes Licht erteilt. Die zuständige Aufsichtsbehörde MHRA genehmigte am Donnerstag die Anwendung für Menschen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Zwischen den beiden Impfungen müssen mindestens vier Wochen liegen. Damit sind nun in Großbritannien insgesamt sechs Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen.
In Großbritannien steigen die Infektionen nach dem Ende aller Corona-Regeln wieder an. Downing Street lehnt eine Wiedereinführung von Vorschriften dennoch strikt ab.
MHRA-Chefin June Raine sagte einer Mitteilung zufolge, die Zustimmung sei nach strenger Überprüfung von Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit des Impfstoffs getroffen worden. Die britische Regierung hatte am 1. Februar 2021 mitgeteilt, sie habe 40 Millionen weitere Dosen – und damit insgesamt 100 Millionen – des Impfstoffs VLA2001 bestellt. Ein halbes Jahr später kündigte sie den Vertrag und warf Valneva Vertragsverletzung vor.
„Wir erhalten weiterhin jeden Tag Nachrichten von Menschen, die sich einen traditionelleren Impfstoff wünschen. Wir glauben, dass diese neue Zulassung auch zu weiteren Marktzulassungen in anderen Regionen der Welt führen könnte“, sagte Thomas Lingelbach, Chief Executive Officer von Valneva, in einer Aussendung am Freitag.
*** EU erwartet Zulassung im April
In der EU erwartet Valneva die Zulassung des Vakzines VLA2001 durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) im April für die Altersgruppe der 18- bis 55-Jährigen. „Wir haben alle nötigen Dokumente bei der EMA eingereicht und alle ihre Fragen beantwortet“, sagte Christoph Jandl von Valneva Austria Mitte März. Eine Auslieferung in Österreich wäre demnach im Mai möglich, hieß es vor einem Monat.
In Bahrain hat VLA2001 bereits eine Notfallzulassung. Im Vereinigten Königreich führt Valneva nach der Beendigung der Liefervereinbarung mit der britischen Regierung im September 2021 derzeit Gespräche mit der schottischen Regierung über die Lieferung von bis zu 25.000 Dosen für den Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) und dessen Beschäftigte in Schottland, hieß es in der Aussendung des Unternehmens.
Bei VLA2001 handle es sich um den „einzigen Ganzvirus-Impfstoffkandidaten, der in Europa in Entwicklung ist“. Valneva verfolgt eine Herangehensweise, die seit vielen Jahrzehnten erprobt ist. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentiert. Somit muss sich das Immunsystem mit allen Erreger-Teilen auseinandersetzen. Produziert wird in Schottland und Schweden, die Entwicklungsarbeit laufe aber großteils über Wien.
https://science.apa.at/power-search/9469636337947586835
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133423/COVID-19-Inaktivierter-Impfstoff-von-Valneva-in-Grossbritannien-zugelassen
CORONA – ÖSTERREICH – Österreich lockert Maskenpflicht – 14.4.2022
WIEN (dpa-AFX) – In Österreich wird die allgemeine Maskenpflicht für Innenräume am Samstag aufgehoben. FFP2-Masken müssen dann nur noch in Lebensmittelgeschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Krankenhäusern und Pflegeheimen getragen werden, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Donnerstag ankündigte. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Erleichterungen“, sagte er mit Hinweis auf fallende Infektionszahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank zuletzt unter 1000 Fälle pro 100 000 Einwohner.
Vier Wochen zuvor hatte Rauch die Maskenpflicht auf den gesamten Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Arbeitsräume ausgedehnt. Diese Regelung wird nun zurückgenommen. Außerdem müssen Gäste in Clubs, Bars und bei Großveranstaltungen am Samstag nicht mehr geimpft, von Covid-19 genesen oder getestet (3G) sein.
In Wien galt bislang im Unterschied zum Rest des Landes in der Gastronomie noch die 2G-Regel (geimpft oder genesen). Auch diese Maßnahme wird am Samstag aufgehoben, wie die Stadtregierung bekanntgab./al/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785390-oesterreich-lockert-maskenpflicht-016.htm
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133434/Oesterreich-lockert-Maskenpflicht
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INTERNET – Zuwachs der Online-Zeit im Jahresvergleich um 7,5 Prozent: Menschen in Deutschland immer häufiger mit dem Smartphone online – Wöchentlich 20,2 Stunden mit dem Smartphone im Internet – Junge Leute fast vollständig mit Smartphone im Netz – Mini-Comeback des PCs ausgerechnet bei Unter-40-jährigen – Internetnutzung für andere Geräteklassen gefallen – Pandemie steigert Nutzungsdauer: Menschen 2021 durchschnittlich 65,2 (2020: 65,1) Stunden wöchentlich online – 14.4.2022
BONN (dpa-AFX) – Die Menschen in Deutschland sind immer häufiger mit dem Mobiltelefon online. In der Woche verbringen sie durchschnittlich 20,2 Stunden pro Woche mit dem Smartphone im Internet. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Postbank hervor, die am Donnerstag in Bonn veröffentlicht wurde.
Die Online-Zeit auf dem Handy stieg danach um knapp 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damals lag der Wert noch bei 18,8 Stunden pro Woche. Die Nutzungsdauer hängt stark vom Alter der Befragten ab: Je jünger, desto intensiver ist die mobile Internetnutzung: Die unter 40-Jährigen sind mit dem Smartphone durchschnittlich 31,8 Stunden pro Woche online, knapp vier Prozent länger als im Vorjahr (30,6 Stunden).
Junge Leute sind fast vollständig mit dem Smartphone im Netz. Aus der Digitalstudie der Postbank geht hervor, dass 92 Prozent der 18- bis 39-Jährigen ein Mobiltelefon zum Surfen nutzen, vor einem Jahr waren es noch 88 Prozent. Bei den über 40-Jährigen sind es 80 Prozent. Das Smartphone hat bei vielen Menschen den herkömmlichen Personal Computer als Zugangsgerät zum Internet abgelöst. Trotzdem verzeichnete die Umfrage hier ein Mini-Comeback des PCs – ausgerechnet bei den Jüngeren. Danach surfen 53 Prozent der unter 40-Jährigen mit einem Desktop-PC, vor einem Jahr waren es noch 50 Prozent.
Mit dem Boom des Smartphones sinken die Nutzungszahlen für andere Geräteklassen: 69 Prozent sind mit einem Laptop online, 2020 waren es 71 Prozent. Im selben Zeitraum fiel die Verwendung von Desktop-PCs von 58 auf 52 Prozent und von Tablets von 47 auf 45 Prozent. Der Zugang zum Internet mit einem vernetzten Smart-TV hat seit 2020 um sechs Prozentpunkte auf 43 Prozent zugenommen.
Über alle Generationen und technischen Geräteklassen hinweg bleibt die Internetnutzung im zweiten Corona-Jahr auf hohem Niveau: Durchschnittlich 65,2 Stunden pro Woche sind die Menschen in Deutschland online. Vor einem Jahr lag der Wert mit 65,1 Stunden ähnlich hoch. Vor dem Ausbruch der Pandemie war die Zeitdauer allerdings mit 56,4 Stunden deutlich geringer.
„Während der Corona-Krise haben viele Deutsche ihre beruflichen und sozialen Kontakte auf das Internet verlegt“, sagte Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. „Und auch wenn die Büros wieder bevölkert sein werden und Freundestreffen im Restaurant stattfinden, wird ein großer Anteil der Kommunikation weiterhin über digitale Kanäle verlaufen.“/chd/DP/stk
© 2022 dpa-AFX
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ASTRONOMIE – Teleskope erfassten hochenergetische Gammastrahlen einer Nova – 14.4.2022
Im August 2021 haben sich im Sternbild des Schlangenträgers hochenergetische Blitze entladen. Es handelte sich dabei um die energiereichsten Gammastrahlen, die je bei einer Nova gemessen wurden. Die Dimensionen der Explosion sind demnach wahrlich astronomisch.
Das berichtet ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Physik (MPP) in München, an dem u.a. die ETH Zürich oder der am Institut für Astro- und Partikelphysik an der Universität Innsbruck tätige Paolo Da Vela beteiligt war, am Donnerstag im Fachmagazin „Nature Astronomy“. Die gemessenen Gammastrahlen der Nova wiesen demnach Energien von 250 Gigaelektronenvolt auf. Das sei hundert Milliarden Mal energiereicher als das sichtbare Licht, teilte das MPP mit.
Im Sternbild des Schlangenträgers ereignen sich immer wiederkehrende Novas, etwa im Abstand von 15 Jahren. Die gigantischen Explosionen im Doppelsternsystem RS Ophiuchi können entstehen, weil sich dort ein Weißer Zwerg und ein Roter Riese umkreisen. Rote Riesen sind aufgeblähte, alte Sterne, Weiße Zwerge ausgebrannte, winzige, extrem dichte Sterne. Kommen sie im Doppelpack vor, übertragen Sternwinde des Roten Riesen ihre Materie auf den Weißen Zwerg. Sobald dieser zu viel davon verschluckt hat, kommt es zu einer thermonuklearen Explosion.
Mit den „Magic“-Teleskopen (Major Atmospheric Gamma Imaging Cherenkov) auf der Kanareninsel La Palma (Spanien) beobachteten die Forscher den jüngsten Ausbruch. Die Messungen legen demnach nahe, dass die Gammastrahlen von energiereichen Protonen ausgingen, die in der Schockwelle auf Hunderte von Gigaelektronenvolt beschleunigt wurden.
„Damit kommen Nova-Ausbrüche auch als Quelle für die kosmische Strahlung in Frage“, sagte einer der Studienautoren, David Green vom MPP. Allerdings trügen sie nur in ihrer unmittelbaren Umgebung zur kosmischen Strahlung bei. Die Hauptakteure seien Supernova-Überreste. „Die Schockwellen, die von dieser Art Sternexplosion ausgehen, sind bedeutend heftiger als bei einer Nova“, so Green.
Service: https://www.nature.com/articles/s41550-022-01640-z
https://science.apa.at/power-search/11841393799009165422
GESELLSCHAFT – Lösung des „Trolley-Problems“: Menschen gehen mit Moraldilemma weltweit erstaunlich ähnlich um – 14.4.2022
Lässt sich eine Entscheidung zwischen dem Tod weniger und dem Ableben vieler mit einem „einfachen“ Knopfdruck treffen, entscheiden sich viele Menschen dafür, die Handlung zu setzen, die Wenige für Viele opfert. Muss man aber jemanden mehr oder weniger aktiv ins Jenseits befördern, um mehrere andere zu retten, geben deutlich weniger Menschen an, das in Betracht zu ziehen. Dieser Effekt bei der Lösung dieser moralischen Dilemmata zeigt sich einer neuen Studie zufolge weltweit.
*** Beim „Trolley-Problem“ rollt ein Schienenfahrzeug auf fünf Arbeiter zu und wird diese töten
Das Forscherteam um Bence Bago vom Institute for Advanced Study in Toulouse (Frankreich) hat Menschen in 45 Ländern in Experimenten vor diese schwierige Wahl gestellt. Insgesamt konnte man Daten von rund 27.500 Studienteilnehmern in der im Fachmagazin „Nature Human Behaviour“ erschienenen Untersuchung berücksichtigen. An der weitverzweigten Studie waren auch Wissenschafter von der Universität und der Wirtschaftsuniversität Wien, der Uni Salzburg und der Karl Landsteiner Universität in Krems (NÖ) beteiligt.
*** Das Trolley-Problem
Zu tun hatten es die Teilnehmer u.a. mit dem „Trolley-Problem“. Dabei rollt ein Schienenfahrzeug auf fünf auf der Hauptstrecke befindliche Arbeiter zu und wird diese töten. Die Versuchsperson hat die Möglichkeit, das Fahrzeug als abseits stehender Weichensteller mit einem Knopfdruck auf ein Nebengleis zu manövrieren, wo „nur“ zwei Arbeiter stehen. Im ersten Fall lässt man als den Dingen ihren Lauf, im zweiten Fall muss man also aktiv eingreifen. Hier nimmt man zwar das mehr oder weniger geringere Übel in Kauf. Man könnte aber auch argumentieren, dass man mit der Weichenstellung Mord an zwei Personen begeht, heißt es in der Arbeit.
Trotzdem zeigen viele Menschen eine recht klare Präferenz für letztere Option. Das ändert sich aber, wenn die hypothetische Situation etwas anders gestaltet wird: In der Abwandlung steht man selbst auf dem Vorbau des Schienenfahrzeug und kann es stoppen, wenn man eine weitere dort befindliche Person vor den Wagen stößt. In diesem Fall treffen Menschen seltener die „utlilitaristische“ Wahl nach der Logik des geringsten Übels.
Dass psychologische- und Situationsfaktoren die Entscheidung in diesen Dilemma mitunter sehr stark beeinflussen können, zeigten US-Psychologen in einer Studie aus dem Jahr 2009. Sie argumentierten u.a. dahin gehend, dass das Aufwenden von physischer Kraft hier eine entscheidende Rolle spielt. Muss man also tatsächlich Hand an eine Person legen, um diese zum Wohle mehrerer zu töten, führt das zu anderen Einschätzungen. Untersucht wurde diese Veränderung der Einschätzung aber bisher nur in Ländern aus dem westlichen Kulturkreis, so die Autoren der neuen Studie.
*** Kulturkreis für Entscheidung nicht wichtig
Die aktuellen Ergebnisse unterstützen nun die Annahme, dass es sich hier um einen psychologischen Mechanismus handelt, der mehr oder weniger überall zu beobachten ist. Muss man persönlich Kraft aufwenden und eine Person aktiv vor den Zug werfen, trifft man die „utlilitaristische“ Wahl weltweit seltener.
Die Wissenschafter testeten zum Beispiel auch ab, ob der Effekt in eher individualistisch-westlichen und eher gemeinschaftlich orientierten Gesellschaften etwa in Ostasien anders ausfällt. Der Gedanke dahinter war, dass in letzteren das mehr oder weniger kühle Abwägen und das Ausführen einer Tötungshandlung mit körperlicher Kraft insgesamt moralisch-ethisch weniger akzeptiert werden könnte. Es fanden sich in den Daten aber keine Hinweise, dass der Kulturkreis hier ein größerer Faktor ist. Die Wissenschafter gehen demnach davon aus, dass es sich bei dem 2009 in den USA entdeckten Effekt um eine Abwägung handelt, die überall auf der Welt nach den gleichen Mustern abläuft – sozusagen „universell“ ist.
Service: https://doi.org/10.1038/s41562-022-01319-5
https://science.apa.at/power-search/3584930219409283488
ZEITGESCHICHTE – ÖSTERREICH – Vor 50 Jahren erschütterte ein starkes Beben Österreich – 14.4.2022
Vor 50 Jahren, am 16. April 1972, wurde bei Seebenstein in Niederösterreich eines der stärksten heimischen Beben registriert. Es hatte eine Magnitude von 5,3 und war mehr als 500 Kilometer weit zu spüren – auch in Deutschland der damaligen Tschechoslowakei sowie Ungarn. In Österreich gab es zahlreiche Gebäudeschäden. Und Erdstöße in ähnlicher Stärke sind auch in Zukunft möglich, so die ZAMG am Donnerstag.
*** Stärkste Beben im 20. Jahrhundert: Erdbeben von Schwadorf 1927 und Namlos 1930
„Dieses Erdbeben zählt mit den Beben von Schwadorf 1927 und Namlos 1930 zu den stärksten in Österreich im 20. Jahrhundert“, sagte Maria-Theresia Apoloner, Seismologin an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Die Epizentralintensität, welche die Auswirkungen des Bebens beschreibt, lag bei sieben bis acht Grad, was teils schwere Gebäudeschäden bedeutet. Selbst im mehr als 60 Kilometer entfernten Wien kam es zu Schäden. In den folgenden Tagen erreichten mehr als 1.500 Meldungen die ZAMG.
*** Haupt- und Nachbeben mit weitreichenden Folgen
Dem Haupt- folgten ein Nachbeben mit einer Magnitude von 4,0 sowie etwa zehn spürbare Nachbeben mit einer Magnitude über 2,0. Zusätzlich konnten etliche schwächere Erschütterungen an der Messstation in Wien registriert werden. Auf der Hohen Warte waren die Erschütterungen des Hauptbebens derart stark, dass ein Seismograph die Schreibnadel abwarf. Ein anderer versetze diese um einige Zentimeter.
In Niederösterreich stürzten in Guntrams und in Schwarzau zwei ältere Gebäude ein. Zwei Eisenkreuze fielen von den Kirchtürmen in Schwarzau. Im Dom in Wiener Neustadt fielen während des Gottesdienstes Mauerteile herab, verletzt wurde zum Glück niemand. Parkende Autos wurden vor allem am Hauptplatz durch herabfallende Bauteile beschädigt.
In Wien musste die Feuerwehr mehr als 400 Mal ausrücken, um etwa eingestürzte Kamine und herabgefallene Dachziegel zu beseitigen oder Häuser als sicher zu erklären. An der Universität stürzten zwanzig Meter der Balustrade herab. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, da es Sonntag und dementsprechend ruhig war.
*** Ähnlich starke Beben auch in Zukunft möglich
„Auch in Zukunft kann es in Österreich zu ähnlich starken Beben wie 1972 kommen“, sagte Apoloner. Beispielsweise gab es 2021 zwei Beben um die Magnitude 4,5 bei Neunkirchen in Niederösterreich. Sie waren etwa 30 Mal weniger energiereich als das Beben bei Seebenstein 1972 und betrafen daher einen wesentlich kleinerer Bereich. Auch heute ist es technisch nicht möglich das nächste Beben zu prognostizieren. Die Spannungen im Boden bauen sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte auf und entladen sich in einem kurzen Moment, der nicht vorhersagbar ist.
Die ZAMG arbeitet aber an sehr kurzfristigen Warnungen. So könnten etwa bei der ersten gemessenen Welle eines Erdbebens, die noch keinen Schaden anrichtet, automatisch Kraftwerke abgeschaltet oder Brücken per Ampel gesperrt werden. Die Vorlaufzeit beträgt nur Sekunden, kann aber helfen, Schäden zu reduzieren. Langfristig und als Gesellschaft ist es wichtig die Erdbebengefährdung in Baunormen zu berücksichtigen, damit im Fall des Falles weniger Schäden auftreten.
Service: Der Erdbebendienst der ZAMG sammelt übrigens weiterhin Berichte und insbesondere Fotos zu diesem Beben unter erdbebenfotos@zamg.ac.at
https://science.apa.at/power-search/3493758121908582169
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INTERNATIONAL – IWF-Chefin warnt vor Fragmentierung der Weltwirtschaft in Blöcke – 14.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, warnt infolge der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine vor einem Zerfall der Weltwirtschaft in geopolitische Blöcke. Es drohten sich konkurrierende System zu bilden, warnte Georgiewa am Donnerstag – mit unterschiedlichen Standards für Handel und Technologie, Bezahlsystem und Reservewährungen.
„Solche eine tektonische Verschiebung würde zu schmerzhaften Anpassungskosten führen“, warnte sie einem vorab verbreiteten Redemanuskript zufolge. Globale Lieferketten, Forschungs- und Produktionsnetzwerke würden auseinanderbrechen und müssten dann neu geschaffen werden. „Arme Länder und arme Menschen würden den Großteil dieser Verzerrung erleiden“, sagte sie. Die sich abzeichnende Fragmentierung sei „vielleicht die ernsthafteste Herausforderung für den auf Regeln basierenden Rahmen, der die internationalen und wirtschaftlichen Beziehungen seit mehr als 75 Jahren bestimmt hat“.
Es sei bereits schwierig, zur Bewältigung der zwei gegenwärtigen Krisen – der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine – zusammenzuarbeiten, sagte Georgiewa. Sollte es ein weiteres Auseinanderdriften geben, dürfte es noch schwerer werden, globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel gemeinsam zu begegnen, sagte die IWF-Chefin in einer Rede zur gemeinsamen Frühjahrstagung von IWF und Weltbank, die nächste Woche in Washington beginnt.
„In einer Welt, in der Krieg in Europa Hunger in Afrika verursacht, in der eine Pandemie innerhalb von Tagen den Globus umrunden kann und Jahre nachwirken kann, wo Emissionen irgendwo ansteigende Meere überall bedeuten, kann die Bedrohung einer Störung der globalen Kooperation für unseren kollektiven Wohlstand nicht übertrieben werden“, sagte Georgiewa dem Manuskript zufolge weiter./jbz/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785391-iwf-chefin-warnt-vor-fragmentierung-der-weltwirtschaft-in-bloecke-016.htm
INTERNATIONAL – IWF will Prognose zum Wachstum der Weltwirtschaft erneut senken – 14.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Vor allem wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine korrigiert der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft erneut nach unten. Für 143 Staaten, die zusammen 86 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung repräsentieren, werde die Wachstumsprognose in der kommenden Woche gesenkt, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag. Als weitere Gründe für das schwächere erwartete Wachstum führte sie einem vorab verbreiteten Redemanuskript zufolge die hohen Inflationsraten, schwierigere Bedingungen auf den Finanzmärkten und die häufigen und weitgehenden Corona-Lockdowns in China an.
Der IWF hatte seine globale Wachstumsprognose bereits im Januar infolge der Omikron-Welle der Corona-Pandemie um 0,5 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent gesenkt. Die neue Prognose soll am Dienstag im Rahmen der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank in Washington vorgestellt werden./jbz/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785392-iwf-will-prognose-zum-wachstum-der-weltwirtschaft-erneut-senken-016.htm
INTERNATIONAL – Weltbank-Präsident fordert Schuldenerlass für arme Länder – 14.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Weltbank-Präsident David Malpass hat angesichts der steigenden Preise vor einer dramatischen Verschlechterung der Lebensbedingungen in Entwicklungsländern gewarnt. „Die hohe Inflation ist für viele ärmere Staaten eine wirtschaftliche und soziale Katastrophe“, sagte er der „Wirtschaftswoche“. Je ärmer ein Land sei, desto schlechter könne es sich vor steigenden Preisen schützen. Malpass forderte deshalb einen weitreichenden Schuldenerlass für die ärmsten Länder. „Der Krieg in der Ukraine sollte jetzt zu einem Umdenken in den reichen Ländern führen. Wir müssen die armen Staaten von ihren erdrückenden Schulden befreien“, sagte er.
Teurere Rohstoffimporte trieben in den Entwicklungsländern derzeit die Verschuldung nach oben. Verstärkt werde das noch durch die steigenden Zinsen. In der Corona-Krise habe ein Schuldenmoratorium allerdings nur bedingt geholfen, weil viele private Gläubiger und die chinesischen Staatsbanken nicht mitgezogen hätten, sagte Malpass./tam/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55782396-weltbank-praesident-fordert-schuldenerlass-fuer-arme-laender-016.htm
BÖRSEN – Ölpreise gefallen – Brent sinkt um 1,20 auf 107,58, WTI um 1,35 auf 102,95 USD je Fass – 14.4.2022
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Donnerstag unter Druck geraten. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 107,58 US-Dollar. Das waren 1,20 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,35 Dollar auf 102,95 Dollar.
An den beiden Vortagen hatten die Ölpreise noch deutlich zugelegt. Sie waren jeweils wieder über 100 Dollar je Barrel gestiegen. Am Donnerstag setzte eine Gegenbewegung ein. Die Sorge vor einer Angebotsknappheit am Ölmarkt ist zuletzt gesunken. So hatte die Internationale Energieagentur (IEA) am Vortag ihre Nachfrageprognose auch wegen der harten chinesischen Corona-Maßnahmen gesenkt. Sie geht nicht mehr von einer Unterversorgung mit Rohöl aus.
Die Entspannung erfolgt laut Commerzbank-Experte Carsten Fritsch, obwohl das Ölkartell Opec+ weiter deutlich hinter der angekündigten Angebotsausweitung zurückbleibe. Neben Angola und Nigeria sei auch Russland dafür verantwortlich. Der Trend einer rückläufigen russischen Ölproduktion dürfte sich laut Fritsch in den kommenden Monaten fortsetzen.
Allerdings spricht einiges für ein steigendes Öl-Angebot. So sind die US-Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegen. Zudem haben die Mitgliedsstaaten der IEA nationale Ölreserven freigegeben, um die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs abzumildern./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787123-oelpreise-gefallen-016.htm
BÖRSEN – US-Anleihen: Verluste weiten sich aus – Rendite zehnjähriger Staatspapiere steigt auf 2,831 [Vortag: 2,68] Prozent und bleibt sehr knapp unter Höchststand seit Ende 2018 – 14.4.2022, 21:11
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen sind nach ihrer jüngsten Erholung am Donnerstag wieder unter Druck geraten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,83 Prozent auf 119,81 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 2,831 Prozent und verpasste einen erneuten Höchststand seit Ende 2018 nur um Haaresbreite.
Für Anleger galt es, eine ganze Reihe von Konjunkturdaten zu verarbeiten. So verstärkte sich der Preisauftrieb von in die USA importierten Gütern im März weiter. Wegen der insgesamt hohen Inflation werden von der US-Notenbank Fed zahlreiche Zinsanhebungen in diesem Jahr erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg überraschend deutlich, allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau. Die Einzelhandelsumsätze im März blieben etwas hinter den Erwartungen zurück, während sich die Konsumentenstimmung im April überraschend stark aufhellte./bek/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55788516-us-anleihen-verluste-weiten-sich-aus-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55788830-aktien-new-york-schluss-technologiesektor-unter-druck-016.htm
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kursverluste – Rendite steigt auf 0,84 [Vortag: 0,77] Prozent – Höchst von 0,87 Prozent vom Dienstag nicht erreicht – 14.4.2022, 18:17
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag deutlich gefallen. Zuletzt gab der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,43 Prozent auf 154,82 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 0,84 Prozent. Sie bewegte sich damit etwas unterhalb ihres am Dienstag erreichten Höchststands seit Juli 2015 von 0,87 Prozent.
Die EZB hat trotz der hohen Inflation ihre Geldpolitik nicht verändert. Auch gibt es weiterhin keinen konkreten Zeitpunkt für eine mögliche Zinserhöhung. Kritiker warfen der Notenbank fehlende Entschlossenheit vor. „Das Abwarten der EZB ist riskant“, kommentiert Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Je länger die EZB an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhält, desto mehr steigen die Inflationserwartungen und setzt sich die sehr hohe Inflation dauerhaft fest. Leider ist die Inflation gekommen, um zu bleiben.“
Die Notenbank stellte jedoch ein Ende der Anleihekäufe im dritten Quartal in Aussicht. Die EZB habe mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik begonnen, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der Zinssitzung in Frankfurt.
Die Anleihekurse wurden jedoch vor allem durch Vorgaben aus den USA belastet. Dort sind die Einfuhrpreise im März stärker als erwartet gestiegen. Zudem hat der Chef der regionalen Notenbank von New York, John Williams, sich für beschleunigte Leitzinsanhebungen ausgesprochen. Dies umfasse auch Zinsschritte um 0,50 Prozentpunkte.
Anleihen gerieten sowohl in den USA sowie in der Eurozone unter Druck. In der Eurozone waren italienische Staatspapiere besonders stark betroffen./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787491-deutsche-anleihen-kursverluste-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787492-aktien-europa-schluss-fester-ins-wochenende-kaum-impulse-von-ezb-016.htm
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Dritter Gewinntag in Serie – 14.4.2022, 18:41
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat den Handel am Gründonnerstag mit klaren Kursgewinnen beendet. Der Leitindex ATX kletterte um 0,93 Prozent auf 3259,75 Punkte, der breiter gefasste ATX Prime stieg 0,90 Prozent auf 1641,52 Zähler. Damit legte der Wiener Markt den dritten Gewinntag in Folge in dieser verkürzten Handelswoche hin – am Karfreitag ist die Wiener Börse geschlossen, gehandelt wird dann erst wieder am Dienstag nach dem verlängerten Osterwochenende.
Im Fokus des Handels am Donnerstag stand die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Währungshüter gaben am Nachmittag bekannt, dass die Zinsen im Euroraum trotz Rekordinflation vorerst unverändert bleiben. Der Rat der EZB beließ den Leitzins damit weiter auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent, hält aber die Tür für eine Erhöhung offen: Er steht bereit, „alle seine Instrumente“ bei Bedarf anzupassen.
Aktuelle Daten verstärkten die Erwartung, dass der Erwerb zusätzlicher Anleihen von Staaten und Unternehmen im Rahmen des Kaufprogramms APP im dritten Quartal 2022 enden sollte, erklärte die Notenbank weiter. Die Währungshüter haben sich darauf festgelegt, erst nach dem Ende der Nettokäufe die Zinsen zu erhöhen.
„Leider hat die EZB heute trotz einer Inflationsrate von 7,5 Prozent nicht beschlossen, ihre Nettoanleihekäufe und Minus-Zinsen früher zu beenden. Dieses Abwarten ist riskant“, hieß es von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer in einer ersten Stellungnahme. Je länger die EZB an der sehr lockeren Geldpolitik festhalte, desto höher sei die Gefahr, dass sich die sehr hohe Inflation dauerhaft festsetze.
Am Nachmittag wurden außerdem einige Wirtschaftskennzahlen aus den USA veröffentlicht. Demnach legten die US-Einzelhandelsumsätze im März gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent zu. Ökonomen hatten im Schnitt einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet.
Zudem hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im April überraschend und deutlich aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg zum Vormonat um 6,3 Punkte auf 65,7 Zähler, Analysten hatten dagegen mit einer erneuten, wenn auch nur leichten Eintrübung gerechnet.
In Wien standen die Papiere der Voestalpine nach Neuigkeiten im Marktfokus. Der Stahlkonzern trennt sich für 610 Millionen Dollar von einem 80-Prozent-Anteil an seinem Roheisenwerk in Texas, wurde vorbörslich bekannt. Die Anleger zeigten sich zunächst sehr erfreut, die Aktie sprang knapp nach Handelsbeginn über vier Prozent nach oben. Nachdem die erste Euphorie verflogen war, blieb bis zum Handelsende ein Plus von 1,5 Prozent.
Impulse kamen auch von Analystenseite. Die Experten von Raiffeisen Research haben ihre Einstufung für die Aktien von UBM mit „Buy“ bestätigt, gleichzeitig aber das Kursziel von 51 auf 49 Euro gesenkt. Die Titel kletterten um 3,65 Prozent auf 42,60 Euro. Für die Papiere der Telekom Austria bestätigte Raiffeisen Research ebenfalls die Empfehlung „Buy“, das Kursziel von 9,0 Euro blieb hier bestehen. Die Telekom-Titel legten 0,72 Prozent auf 7,00 Euro zu.
Bankwerte schlossen im Plus. Erste Group stiegen um 1,8 Prozent, Bawag gewannen 1,5 Prozent. Etwas unter Druck gerieten Ölaktien. Schoeller-Bleckmann rutschten mit minus 4,3 Prozent ans unterste Ende des Kurszettels, OMV schlossen um rund ein Prozent tiefer. Die Ölpreise hatten zuletzt wieder etwas nachgegeben./kat/sto/APA/men © 2022 dpa-AFX
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ZENTRALBANKEN – SÜDKOREA – Südkorea strafft Geldpolitik wegen hoher Inflation – 14.4.2022
SEOUL (dpa-AFX) – Die Notenbank Südkoreas hat ihre Geldpolitik weiter gestrafft. Der Leitzins steige um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent, teilte die Bank of Korea am Donnerstag in Seoul nach ihrer Zinssitzung mit. Analysten waren sich im Vorfeld uneinig, ob die Zinsen weiter steigen oder nicht. Die koreanische Notenbank ist für einen eher vorsichtigen, auch auf das Wirtschaftswachstum bedachten Kurs bekannt.
Die Zentralbank begründete ihre vierte Zinsanhebung seit Mitte 2021 mit der hohen Inflation. Aktuell liegt die Inflationsrate bei rund vier Prozent und damit doppelt so hoch wie das Inflationsziel der Zentralbank von zwei Prozent. Es sei davon auszugehen, dass sich die Teuerung auf absehbare Zeit um die Vier-Prozent-Marke herum bewege, erklärten die Währungshüter. Der Ukraine-Krieg treibt derzeit weltweit die Preise, stellt aber auch eine Belastung für die globale Wirtschaft dar.
Viele Notenbanken reagieren auf die hohe Inflation mit Zinsanhebungen, obwohl diese das Wirtschaftswachstum belasten. Einige Zentralbanken gehen besonders entschlossen vor. Dazu gehören die Notenbanken Kanadas und Neuseelands, die ihre Leitzinsen am Mittwoch jeweils um einen großen Schritt von 0,5 Prozentpunkten erhöht haben. Der US-Notenbank Fed werden solche Zinsschritte ebenfalls zugetraut. Die Europäische Zentralbank, die an diesem Donnerstag tagt, dürfte mit Zinserhöhungen dagegen noch einige Zeit abwarten./bgf/la/jha/
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ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Notenbank belässt Leitzins bei 14 Prozent – 14.4.2022
ANKARA (dpa-AFX) – Die türkische Notenbank hat ihren Leitzins trotz einer extrem hohen Inflation nicht angetastet. Der Leitzins bleibe bei 14 Prozent, teilte die Zentralbank am Donnerstag in Ankara mit. Volkswirte hatten im Schnitt mit der Entscheidung gerechnet. Seit Januar halten die Währungshüter den Zins stabil.
Der Leitzins liegt deutlich unter der sehr hohen Inflationsrate. Die Verbraucherpreise waren im März um fast 61 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Die Erzeugerpreise stiegen sogar um 115 Prozent. Durch den Ukraine-Krieg gestiegene Energiepreise und neue Lieferkettenprobleme haben die Entwicklung nochmal verschärft.
Eigentlich müsste die Notenbank angesichts der hohen Inflation die Zinsen deutlich erhöhen. Die Notenbank wird jedoch durch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan unter Druck gesetzt. Er bezeichnet sich als „Feind“ von Zinsen. Erdogan hat bereits mehrere Notenbankmitglieder entlassen, die nicht auf seiner Linie waren. Er glaubt entgegen der vorherrschenden Lehrmeinung, dass hohe Zinsen eine Inflation verursachen.
Im vergangenen Jahr hatte die Notenbank trotz der hohen Inflation den Leitzins stark gesenkt. Seit dem Spätsommer wurde er um 5,0 Prozentpunkte reduziert. Diese Politik hat zu einem Verfall der türkischen Lira geführt, den die Regierung mit einem Garantieprogramm für Einlagen gestoppt hat. Am Donnerstag reagierte die Lira kaum auf die Notenbank-Entscheidung./jsl/bgf/jha/
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2: EZB lässt Zeitpunkt für Zinserhöhung offen – Fokussierte Zusammenfassung – Kritische Kommentare – 14.4.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Europas Währungshüter lassen Verbraucher und Sparer trotz der Rekordinflation weiter im Unklaren über den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung. Ein Ende der ultralockeren Geldpolitik im Sommer zeichnet sich dagegen inzwischen deutlicher ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik begonnen, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die wegen einer Corona-Infektion online an der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung am Donnerstag teilnahm. „Die Reise hat begonnen“. Kritiker warfen der Notenbank fehlende Entschlossenheit und riskantes Abwarten vor.
Die EZB hat sich darauf festgelegt, die Zinsen erst zu erhöhen, wenn sie kein frisches Geld mehr in Anleihen steckt. Wann die Zinsen wieder steigen, ließ die EZB offen. Ökonomen halten einen ersten Zinsschritt in diesem Jahr für möglich.
Vorerst verharrt der Leitzins weiter auf dem Rekordtief von null Prozent. Neue Daten stärkten aber die Erwartung des EZB-Rates, dass die Nettoankäufe von Staats- und Unternehmensanleihen im Rahmen des Kaufprogramms APP im dritten Quartal eingestellt werden sollten, teilte die Notenbank mit. Der EZB-Rat werde bei der Sitzung im Juni über das Ende des Kaufprogramms und den künftigen Zinspfad entscheiden, sagte Lagarde. Zu diesem Zeitpunkt liegen auch die neue Konjunktur- und Inflationsprognosen vor.
Nach Einschätzung von Commerzbank -Chefvolkswirt Jörg Krämer ist das Abwarten der Notenbank allerdings riskant. „Je länger die EZB an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhält, desto mehr steigen die Inflationserwartungen der Menschen und setzt sich die sehr hohe Inflation dauerhaft fest.“
Der Bankenverband BdB begrüßte die Aussicht auf ein Ende des milliardenschweren Anleihenkaufprogramms im dritten Quartal. „Das reicht allerdings noch nicht. Das Ende der Negativzinsen muss dieses Jahr kommen“, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig.
Der Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) warf der Notenbank fehlende Entschlossenheit vor. „Die Inflation im Euroraum klettert in ungekannte Höhen, dem muss die EZB Einhalt gebieten“, mahnte DSGV-Präsident Helmut Schleweis. „Die aktuellen, hohen Inflationsraten dürfen sich nicht dauerhaft verfestigen“.
Der Krieg in der Ukraine belastet die Wirtschaft im Euroraum und heizt die Energiepreise weiter an, die bereits zuvor Haupttreiber der Teuerung waren. Die EZB, deren oberstes Ziel stabile Preise bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent sind, ging im März von einem schwächeren Wirtschaftswachstum und einer deutlich höheren Inflation im laufenden Jahr aus als noch im Dezember vorhergesagt.
„Der Krieg in der Ukraine trifft die Wirtschaft hart und hat die Unsicherheit deutlich erhöht“, sagte Lagarde. Der Inflationsdruck sei gestiegen und die Inflation werde in den nächsten Monaten hoch bleiben.
Im Euroraum erreichte die Teuerungsrate im März mit 7,5 Prozent den höchsten Stand seit Einführung des Euro als Verrechnungswährung 1999. „Die Inflationsdaten sprechen eine deutliche Sprache. Die Geldpolitik darf nicht die Gelegenheit verpassen, rechtzeitig gegenzusteuern“, mahnte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst.
Für die Notenbank ist es allerdings ein Balanceakt: Erhöht sie die Zinsen zu schnell oder zu kräftig, besteht die Gefahr, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Reagieren die Währungshüter zu spät, müssten die Zinsen womöglich umso schneller oder höher steigen. Ein abrupter Zinsanstieg könnte die Wirtschaftsentwicklung ebenfalls belasten.
EZB-Direktor Fabio Panetta warnte zuletzt, ein zu starkes Einschreiten der Notenbank gegen die gestiegene Inflation würde das Wirtschaftswachstum im Euroraum abwürgen. Eine solche Straffung der Geldpolitik würde sich zudem nicht direkt auf die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise auswirken, die von weltweiten Einflussgrößen und jetzt vom Ukraine-Krieg angetrieben würden.
Der Leitzins im Währungsraum der 19 Länder liegt seit nunmehr rund sechs Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent. Banken, die Gelder bei der EZB parken, müssen darauf seit Juni 2014 Zinsen zahlen, aktuell liegt dieser Einlagenzins bei minus 0,5 Prozent. Freibeträge für bestimmte Summen sollen die Institute bei den Kosten dafür entlasten. Im Rahmen des seit 2015 genutzten Programms APP steckte die EZB schon mehr als drei Billionen Euro in Staatsanleihen und Unternehmenspapiere, was die Konjunktur stützt.
Das in der Corona-Pandemie aufgelegte, besonders flexible Anleihenkaufprogramms PEPP war Ende März ausgelaufen. Seitdem erwirbt die Notenbank keine neuen Wertpapiere mehr im Rahmen dieses Programms. Gelder aus auslaufenden PEPP-Papieren werden bis mindestens bis Ende 2024 weiter neu angelegt./mar/DP/jsl © 2022 dpa-AFX
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: EZB-Rat sieht intensivierte Inflationsrisiken – Euroraum-Inflation stieg im März mit 7,5 Prozent Jahresrate – Entscheidend für Nettoanleihekäufe: neue Inflations- und Wachstumsprognosen der EZB im Juni – 14.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht nach dem unerwartet starken Anstieg der Verbraucherpreise im März nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde das Risiko weiterer Preissteigerungen. Lagarde sagte in der Pressekonferenz nach der Sitzung des EZB-Rats: „Die Inflationsrisiken haben sich verstärkt, vor allem kurzfristig.“ Der Inflationsdruck habe sich in vielen Sektoren verstärkt, auch habe er sich verbreitert. Die Inflation sei stark gestiegen und dürfte in den nächsten Monaten hoch bleiben. Hauptgrund seien die hohen Energiepreise.
Lagarde verwies darauf, dass die meisten markt- und umfragebasierten Inflationserwartungen bei 2 Prozent lägen. Erste Anzeichen für höhere Inflationserwartungen müssten aber genau beobachtet werden, sagte sie.
Die EZB veröffentlicht neue Inflations- und Wachstumsprognosen im Juni. Dann dürfte sie auch endgültig darüber entscheiden, ob sie ihre Nettoanleihekäufe einstellen oder fortführen wird. Einige Zeit später könnte sie dann ihren Bankeinlagenzins erhöhen, der derzeit bei minus 0,50 Prozent liegt.
Zuvor hatte der EZB-Rat seine im März gefassten Beschlüsse bestätigt. Danach wird die EZB die monatlichen Nettoanleihekäufe im Mai von derzeit 40 auf 30 Milliarden Euro verringern und im Juni auf 20 Milliarden Euro. Er äußerte sich zuversichtlich, die Nettokäufe im dritten Quartal beenden zu können, fasste wegen der hohen kriegsbedingten Unsicherheit aber noch keinen definitiven Beschluss hierzu.
Neu im geldpolitischen Statement war eine Passage, in der der Rat die Notwendigkeit betonte, bei der Umsetzung seiner Geldpolitik „flexibel“ vorzugehen, wenn das zur Erfüllung des Mandats notwendig sein sollte.
Die Euroraum-Verbraucherpreise waren im März mit einer Jahresrate von 7,5 Prozent gestiegen. Ausweislich ihrer im März veröffentlichten, inzwischen aber überholten Prognosen, rechnet die EZB für 2023 und 2024 mit Inflationsraten von 2,1 und 1,9 Prozent. Neue Prognosen werden im Juni veröffentlicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785491-lagarde-ezb-rat-sieht-intensivierte-inflationsrisiken-015.htm
=> DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 14.4.2022
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss die Einleitenden Bemerkungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom 14. April 2022. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785815-dokumentation-einleitende-bemerkungen-von-ezb-praesidentin-lagarde-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: EZB beendet Nettokäufe sehr wahrscheinlich im 3. Quartal – Vage Formulierungen – Finanzmärkte erwarten einen Zinsanstieg um 0,25 Prozent im September – 14.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Präsidentin Christine Lagarde hält eine Beendigung der Nettoanleihekäufe im dritten Quartal für „sehr wahrscheinlich“. In ihrer Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung machte Lagarde aber deutlich, dass dies nicht zwangsläufig ein Ende im September bedeuten muss, und dass auch eine erste Leitzinserhöhung nicht auf dem Fuß folgen muss. „Es kann früh kommen, es kann auch spät kommen“, sagte Lagarde unter Verweis auf die Nettokäufe. Sie fügte hinzu: „Das dritte Quartal hat drei Monate.“ Eine erste Zinserhöhung könne entsprechend der vagen Aussage „einige Zeit später“ kommen, und dass könne alles zwischen einer Woche und mehreren Monaten bedeuten.
&&& dpa-AFX: … Nach ihrem Zinsentscheid hatte die EZB erklärt, dass jüngste Konjunkturdaten ein Ende der Anleihekäufe im dritten Quartal nahelegten. Die Notenbank bekräftigte damit frühere Aussagen. Lagarde erklärte dazu, der genaue Zeitpunkt des Kaufstopps könne früh oder auch spät im dritten Quartal liegen.
An den Finanzmärkten wird derzeit eine erste Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte für September erwartet. Insgesamt sind für dieses Jahr rund zwei Anhebungen eingepreist. Hintergrund der absehbar strafferen Ausrichtung ist die hohe Inflation im Währungsraum./bgf/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785539-lagarde-ezb-beendet-nettokaeufe-sehr-wahrscheinlich-im-3-quartal-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55786454-roundup-2-ezb-laesst-zeitpunkt-fuer-zinserhoehung-offen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785551-ezb-laesst-zeitpunkt-fuer-erste-zinserhoehung-weiter-offen-016.htm
=> DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 14.4.2022
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss die Einleitenden Bemerkungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom 14. April 2022. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785815-dokumentation-einleitende-bemerkungen-von-ezb-praesidentin-lagarde-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 14.4.2022
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss die Einleitenden Bemerkungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom 14. April 2022.
Guten Tag, die Vizepräsidentin und ich heißen Sie zu unserer Pressekonferenz willkommen.
Die Aggression Russlands gegen die Ukraine verursacht enormes Leid. Sie wirkt sich auch auf die Wirtschaft aus, in Europa und darüber hinaus. Der Konflikt und die damit verbundene Unsicherheit belasten das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern schwer. Die Unterbrechungen des Handels führen zu neuen Engpässen bei Materialien und Betriebsmitteln. Steigende Energie- und Rohstoffpreise verringern die Nachfrage und bremsen die Produktion. Wie sich die Wirtschaft entwickelt, wird entscheidend davon abhängen, wie sich der Konflikt entwickelt, wie sich die derzeitigen Sanktionen auswirken und welche weiteren Maßnahmen möglich sind. Gleichzeitig wird die Wirtschaftstätigkeit weiterhin durch die Wiederbelebung der Wirtschaft nach der Krisenphase der Pandemie gestützt. Die Inflation hat deutlich zugenommen und wird auch in den kommenden Monaten hoch bleiben, vor allem wegen des starken Anstiegs der Energiekosten. Der Inflationsdruck hat sich in vielen Sektoren verstärkt.
Auf der heutigen Sitzung kamen wir zu dem Schluss, dass die seit unserer letzten Sitzung eingegangenen Daten unsere Erwartung bestärken, dass die Nettokäufe von Vermögenswerten im Rahmen unseres Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (APP) im dritten Quartal abgeschlossen werden sollten. In Zukunft wird unsere Geldpolitik von den eingehenden Daten und unserer sich entwickelnden Einschätzung der Aussichten abhängen. Unter den gegenwärtigen Bedingungen hoher Unsicherheit werden wir bei der Durchführung der Geldpolitik Wahlfreiheit, Gradualismus und Flexibilität beibehalten. Der EZB-Rat wird die Maßnahmen ergreifen, die erforderlich sind, um das Mandat der EZB zur Gewährleistung der Preisstabilität zu erfüllen und zur Sicherung der Finanzstabilität beizutragen.
Ich werde nun im Einzelnen darlegen, wie wir die Entwicklung von Wirtschaft und Inflation einschätzen, und anschließend unsere Einschätzung der finanziellen und monetären Bedingungen erläutern.
*** Wirtschaftliche Aktivität
Die Wirtschaft des Euroraums wuchs im letzten Quartal 2021 um 0,3 %. Es wird geschätzt, dass das Wachstum im ersten Quartal 2022 schwach blieb, was vor allem auf pandemiebedingte Einschränkungen zurückzuführen ist.
Mehrere Faktoren deuten auf ein langsames Wachstum auch in der kommenden Zeit hin. Der Krieg belastet bereits das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern, auch durch die damit verbundene Unsicherheit. Angesichts der stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise sehen sich die Haushalte mit höheren Lebenshaltungskosten und die Unternehmen mit höheren Produktionskosten konfrontiert. Der Krieg hat zu neuen Engpässen geführt, während eine neue Reihe von Pandemiemaßnahmen in Asien zu Schwierigkeiten in der Lieferkette beiträgt. Einige Sektoren haben zunehmende Schwierigkeiten bei der Beschaffung ihrer Inputs, was die Produktion stört. Es gibt jedoch auch ausgleichende Faktoren, die die laufende Erholung unterstützen, wie z. B. steuerliche Ausgleichsmaßnahmen und die Möglichkeit für die Haushalte, auf Ersparnisse zurückzugreifen, die sie während der Pandemie angesammelt haben. Darüber hinaus werden die Wiedereröffnung der von der Pandemie am stärksten betroffenen Sektoren und ein starker Arbeitsmarkt mit mehr Beschäftigten Einkommen und Ausgaben weiter stützen.
Die Unterstützung durch die Finanz- und Geldpolitik bleibt von entscheidender Bedeutung, insbesondere in dieser schwierigen geopolitischen Situation. Darüber hinaus wird die erfolgreiche Umsetzung der Investitions- und Reformpläne im Rahmen des EU-Programms der nächsten Generation die Umstellung auf Energie und Umwelt beschleunigen. Dies dürfte dazu beitragen, das langfristige Wachstum und die Widerstandsfähigkeit des Euroraums zu stärken.
*** Inflation
Die Inflation stieg im März auf 7,5 Prozent, verglichen mit 5,9 Prozent im Februar. Die Energiepreise wurden nach dem Ausbruch des Krieges in die Höhe getrieben und liegen nun 45 Prozent über dem Niveau von vor einem Jahr. Sie sind weiterhin der Hauptgrund für die hohe Inflationsrate. Marktindikatoren deuten darauf hin, dass die Energiepreise in nächster Zeit hoch bleiben, sich dann aber etwas abschwächen werden. Auch die Lebensmittelpreise sind stark angestiegen. Dies ist auf die gestiegenen Transport- und Produktionskosten zurückzuführen, insbesondere auf die höheren Preise für Düngemittel, die zum Teil auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen sind.
Der Preisanstieg hat sich weiter verbreitet. Die Energiekosten treiben die Preise in vielen Sektoren in die Höhe. Auch Versorgungsengpässe und die Normalisierung der Nachfrage im Zuge der Wiederbelebung der Wirtschaft üben weiterhin einen Aufwärtsdruck auf die Preise aus. Die Messgrößen für die zugrunde liegende Inflation sind in den letzten Monaten auf Werte von über zwei Prozent gestiegen. Angesichts der Rolle vorübergehender pandemiebedingter Faktoren und der indirekten Auswirkungen der höheren Energiepreise ist es ungewiss, wie dauerhaft der Anstieg dieser Indikatoren sein wird.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert sich weiter, und die Arbeitslosigkeit ist im Februar auf einen historischen Tiefstand von 6,8 % gefallen. Die Stellenausschreibungen in vielen Sektoren signalisieren nach wie vor eine robuste Nachfrage nach Arbeitskräften, doch bleibt das Lohnwachstum insgesamt gedämpft. Im Laufe der Zeit dürfte die Rückkehr der Wirtschaft zur vollen Kapazität ein schnelleres Wachstum der Löhne unterstützen. Während verschiedene Messgrößen für die längerfristigen Inflationserwartungen, die von den Finanzmärkten und aus Expertenbefragungen abgeleitet werden, weitgehend bei etwa zwei Prozent liegen, sind erste Anzeichen für Korrekturen dieser Messgrößen, die über dem Zielwert liegen, genau zu beobachten.
*** Risikobewertung
Die Abwärtsrisiken für die Wachstumsaussichten haben durch den Krieg in der Ukraine erheblich zugenommen. Während die Risiken im Zusammenhang mit der Pandemie zurückgegangen sind, könnte sich der Krieg noch stärker auf die wirtschaftliche Stimmung auswirken und die Engpässe auf der Angebotsseite weiter verschärfen. Anhaltend hohe Energiekosten in Verbindung mit einem Vertrauensverlust könnten die Nachfrage dämpfen und Konsum und Investitionen stärker als erwartet einschränken.
Die Aufwärtsrisiken im Zusammenhang mit den Inflationsaussichten haben sich ebenfalls verstärkt, insbesondere auf kurze Sicht. Zu den Risiken für die mittelfristigen Inflationsaussichten gehören eine über dem Ziel liegende Entwicklung der Inflationserwartungen, höher als erwartete Lohnsteigerungen und eine dauerhafte Verschlechterung der Angebotsbedingungen. Eine mittelfristige Abschwächung der Nachfrage würde jedoch den Druck auf die Preise verringern.
*** Finanzielle und monetäre Bedingungen
Die Finanzmärkte sind seit Beginn des Krieges und der Verhängung von Finanzsanktionen sehr volatil. Die Marktzinsen sind als Reaktion auf die veränderten Aussichten für die Geldpolitik, das makroökonomische Umfeld und die Inflationsdynamik gestiegen. Die Finanzierungskosten der Banken haben sich weiter erhöht. Gleichzeitig kam es bisher weder zu ernsthaften Spannungen auf den Geldmärkten noch zu Liquiditätsengpässen im Bankensystem des Eurogebiets.
Die Kreditzinsen der Banken für Unternehmen und private Haushalte sind zwar nach wie vor niedrig, haben aber begonnen, den Anstieg der Marktzinsen widerzuspiegeln. Die Kreditvergabe an private Haushalte hält sich in Grenzen, insbesondere für den Erwerb von Wohneigentum. Die Kreditvergabe an Unternehmen hat sich stabilisiert.
Aus unserer jüngsten Umfrage zur Kreditvergabe der Banken geht hervor, dass die Kreditstandards für Firmen- und Wohnungsbaudarlehen im ersten Quartal des Jahres insgesamt verschärft wurden, da sich die Kreditgeber mehr Sorgen über die Risiken machen, denen ihre Kunden in einem unsicheren Umfeld ausgesetzt sind. Es wird erwartet, dass die Kreditstandards in den kommenden Monaten weiter verschärft werden, da die Banken die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Aggression gegenüber der Ukraine und die höheren Energiepreise einkalkulieren.
*** Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Krieg in der Ukraine die Wirtschaft des Euroraums stark beeinträchtigt und die Unsicherheit deutlich erhöht hat. Die Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft werden davon abhängen, wie sich der Konflikt entwickelt, wie sich die derzeitigen Sanktionen auswirken und welche weiteren Maßnahmen möglich sind. Die Inflation hat deutlich zugenommen und wird auch in den kommenden Monaten hoch bleiben, vor allem wegen des starken Anstiegs der Energiekosten. Wir achten sehr auf die derzeitigen Unsicherheiten und beobachten die eingehenden Daten hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die mittelfristigen Inflationsaussichten genau. Die Kalibrierung unserer Politik wird weiterhin von den Daten abhängen und unsere sich entwickelnde Einschätzung der Aussichten widerspiegeln. Wir sind bereit, alle unsere Instrumente im Rahmen unseres Mandats anzupassen und gegebenenfalls Flexibilität einzubauen, um sicherzustellen, dass sich die Inflation mittelfristig bei unserem Zwei-Prozent-Ziel stabilisiert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785815-dokumentation-einleitende-bemerkungen-von-ezb-praesidentin-lagarde-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Flexibilität nützlich bei Verhinderung von Fragmentierung – Bei Bedarf rasches Handeln – Ständige Arbeit amgeldpolitischen Werkzeugkasten: Übersteigen der Reinvestition von Tilgungsbeiträgen fälliger Anliehen denkbar – 14.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat auf die Nützlichkeit eines flexiblen Vorgehens der Geldpolitik bei der Verhinderung einer Fragmentierung des Euroraums hingewiesen. In ihrer Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung sagte Lagarde: „Vor zwei Jahren haben wir prompt gehandelt – das können wir wieder tun.“ Sie bezog sich dabei auf das Pandemiekaufprogramm PEPP, bei dem die Europäische Zentralbank (EZB) Staatsanleihekäufe abweichend vom EZB-Kapitalschlüssel zuließ. Lagarde betonte die Bereitschaft der EZB, dabei über die Reinvestition von Tilgungsbeträgen fälliger Anleihen hinauszugehen und „neue Instrumente“ einzusetzen.
„Wir arbeiten ständig an unserem Werkzeugkasten, wir prüfen, was funktioniert und was nicht, und das werden wir weiterhin tun“, sagte sie
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785754-lagarde-flexibilitaet-nuetzlich-bei-verhinderung-von-fragmentierung-015.htm
=> DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 14.4.2022
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss die Einleitenden Bemerkungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom 14. April 2022. …
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat will Inflation mittelfristig bei 2 Prozent stabilisieren: EZB rechnet mit Ende der Nettokäufe im 3Q und verspricht Flexibilität – Niveau seiner Leitzinsen bestätigt – Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen aus APP- und PEPP-Programm werden für längere Zeit wieder angelegt – Sonderkonditionen für Kredite aus dem TLTRO-Programm laufen wie geplant im Juni aus – 14.4.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat das Niveau seiner Leitzinsen bestätigt und wie erwartet beschlossen, das Monatsvolumen seiner Nettoanleihekäufe wie geplant bis Juni auf 20 Milliarden Euro pro Monat zu verringern. Ein Ende der Nettoanleihekäufe im dritten Quartal hält er für wahrscheinlich, einen definitiven Beschluss hierzu traf er unter Verweis auf den kriegsbedingt unsicheren Ausblick jedoch nicht.
„Die Geldpolitik der EZB wird von den eingehenden Daten und der sich entwickelnden Beurteilung der Aussichten durch den EZB-Rat abhängen“, heißt es im geldpolitischen Statement. Unter den gegenwärtigen Bedingungen großer Unsicherheit werde der EZB-Rat bei der Durchführung der Geldpolitik Optionalität, Gradualismus und Flexibilität beibehalten.
„Der EZB-Rat wird die Maßnahmen ergreifen, die erforderlich sind, um den Auftrag der EZB zu erfüllen, Preisstabilität zu gewährleisten und zur Sicherung der Finanzstabilität beizutragen.“
In einer neuen Passage betonte das Gremium zudem, dass es bei seinen Anleihekäufen weiterhin flexibel vorgehen werde, um eine ordnungsgemäße Übertragung der Geldpolitik sicherzustellen.
Bekräftigt wurde zudem, dass die Leitzinsen bis auf weiteres auf ihren aktuellen Niveau bleiben und die Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen aus dem APP- und PEPP-Programm für längere Zeit wiederangelegt werden sollen. Die Sonderkonditionen für Kredite aus dem TLTRO-Programm sollen wie bisher geplant im Juni auslaufen.
Folgende Beschlüsse fasste der EZB-Rat im Einzelnen:
*** 1. APP-Programm
Die EZB will das monatliche APP-Kaufvolumen von derzeit 40 Milliarden Euro auf 30 Milliarden im Mai und 20 Milliarden Euro im Juni verringern. „Bei der heutigen Sitzung war der EZB-Rat die Auffassung, dass die seit seiner vorigen Sitzung eingegangenen Daten seine Erwartung bestärken, dass die Nettokäufe von Assets im Rahmen seines APP-Programms im dritten Quartal abgeschlossen werden sollten“, heißt es in der Erklärung.
Zugleich heißt es aber weiter: „Die Kalibrierung der Nettokäufe für das dritte Quartal wird datenabhängig sein und die sich entwickelnde Einschätzung der Aussichten durch den EZB-Rat widerspiegeln.“ Die Tilgungsbeträge der APP-Wertpapiere sollen für längere Zeit über den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung hinaus voll wiederangelegt werden.
*** 2. Zinsen und Forward Guidance
Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität werden unverändert bei 0,00 Prozent, 0,25 Prozent bzw. minus 0,50 Prozent belassen.
Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen Niveau bleiben, bis er einen Anstieg der Inflation auf ihr Ziel von 2 Prozent deutlich vor dem Ende des Projektionszeitraums und dauerhaft für den Rest dieses Zeitraums erkennen kann. Auch müssen die schon erreichten Fortschritte bei der unterliegenden Inflation so deutlich erkennbar sein, dass eine mittelfristige Stabilisierung der Inflation bei 2 Prozent plausibel scheint.
Zinsänderungen soll es erst einige Zeit nach dem Ende der Nettoanleihekäufe unter dem APP-Programm geben, sie sollen zudem nur graduell ausfallen. Der Zinspfad soll weiterhin von der Forward Guidance und der strategischen Verpflichtung bestimmt werden, die Inflation mittelfristig bei 2 Prozent zu stabilisieren.
*** 3. PEPP-Programm und Forward Guidance
Die Tilgungsbeträge von unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP erworbenen Anleihen sollen bis mindestens Ende 2024 wiederangelegt werden. Das Auslaufen der Wiederanlage soll so gesteuert werden, dass eine Beeinträchtigung des geldpolitischen Kurses vermieden wird. Die EZB kann die Wiederanlage flexibel handhaben.
Vor allem für den Fall einer abermaligen „Fragmentierung“, also eines Anstiegs der Renditedifferenzen von Staatsanleihen, kann die Wiederanlage flexibel hinsichtlich Zeitpunkt, Asset-Klasse und Herkunftsland erfolgen. Das gilt auch für griechische Staatsanleihen, die die EZB falls nötig über die reine Wiederanlage hinaus kaufen dürfte. Auch eine Wiederaufnahme der Nettokäufe insgesamt ist möglich.
*** 4. Refinanzierungsbedingungen
Die EZB wird die Refinanzierungsbedingungen der Banken beobachten und dafür sorgen, dass das Fälligwerden von TLTRO3-Geschäften nicht die reibungslose Übertragung der Geldpolitik beeinträchtigt. Sie will zudem regelmäßig prüfen, wie gezielte Kreditoperationen ihre geldpolitische Ausrichtung beeinflussen.
Die Sonderkonditionen der TLTRO3 sollen wie geplant im Juni 2022 auslaufen. Die EZB will für eine angemessene Kalibrierung ihres zweistufigen Systems von Einlagenzinsen sorgen, damit der negative Einlagenzins nicht die Fähigkeit der Banken zur Kreditvergabe einschränkt.
*** 5. Flexibilität
Der EZB-Rat ist bereit, alle seine Instrumente im Rahmen seines Mandats anzupassen und dabei gegebenenfalls flexibel vorzugehen, um sicherzustellen, dass sich die Inflation mittelfristig bei seinem Ziel von 2 Prozent stabilisiert. „Die Pandemie hat gezeigt, dass unter angespannten Bedingungen die Flexibilität bei der Gestaltung und Durchführung der Ankäufe von Assets dazu beigetragen hat, der gestörten Transmission der Geldpolitik entgegenzuwirken, und die Bemühungen des EZB-Rats zur Erreichung seines Ziels effektiver gemacht hat“, heißt es dazu.
Im Rahmen des Mandats des EZB-Rats werde die Flexibilität unter angespannten Bedingungen ein Element der Geldpolitik bleiben, wenn die geldpolitische Transmission das Erreichen der Preisstabilität gefährde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785032-ezb-rechnet-mit-ende-der-nettokaeufe-im-3q-und-verspricht-flexibilitaet-015.htm
USA – USA: Einfuhrpreise mit Plus von 12,5 Prozent auf Jahressicht zeigen stärksten Anstieg seit 2011 – Preisanstieg im Monatsvergleich bei 2,6 Prozent – Exportpreise gegenüber Vorjahresmonat um 18,8, gegenüber Vormonat um 4,5 Prozent gestiegen – 14.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Der Preisauftrieb von in die USA importierten Gütern hat sich im März weiter verstärkt. Die Einfuhrpreise seien zum Vorjahresmonat um 12,5 Prozent gestiegen, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Das ist der stärkste Anstieg seit September 2011. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Importpreise um 2,6 Prozent. Die Zuwächse fielen jeweils stärker aus als von Analysten im Schnitt erwartet.
Die Importpreise haben in der Regel Einfluss auf die Entwicklung der Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Inflationsrate ist im März auf 8,5 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit gut 40 Jahren. Die Inflationsrate liegt mehr als viermal so hoch wie das von der Fed angepeilte Ziel von zwei Prozent.
Wegen der hohen Inflation werden von der Fed zahlreiche Zinsanhebungen in diesem Jahr erwartet. Zudem will die Notenbank ihre durch Wertpapierkäufe aufgeblähte Bilanz bald zügig abbauen./bgf/la/jha/
&&& Dow Jones: … Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen monatlichen Preisanstieg von 2,2 Prozent prognostiziert. Die Einfuhrpreise unter Herausrechnung von Öl stiegen um 1,1 Prozent bzw im Jahresvergleich um 8,1 Prozent. Für die Ölpreise wurde ein Preissprung von 16,1 Prozent zum Vormonat und 66,5 Prozent auf Jahresbasis gemeldet. Die Exportpreise stiegen gegenüber Februar um 4,5 Prozent und im Jahresvergleich um 18,8 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785229-usa-einfuhrpreise-mit-staerkstem-anstieg-seit-2011-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785377-us-importpreise-im-maerz-legen-staerker-als-erwartet-zu-015.htm
USA – USA: Einzelhandelsumsätze legen mit 0,5 Prozent im Plus erneut zu – Weniger als erwartet – Vormonatsumsätze deutlich nach oben revidiert – 14.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA haben die Einzelhandelsumsätze im März erneut zugelegt. Die Erlöse stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Experten hatten im Schnitt einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet. Der Anstieg im Vormonat wurde deutlich nach oben revidiert. Der Zuwachs von ursprünglich 0,3 Prozent wurde auf 0,8 Prozent revidiert.
Ohne die häufig schwankenden Erlöse aus Autoverkäufen stiegen die Umsätze im März um 1,1 Prozent. Hier war ein Anstieg um 1,0 Prozent erwartet worden. Auch in dieser Betrachtung wurde der Vormonatsanstieg merklich nach oben revidiert.
„Die Umsatztätigkeit ist gestiegen, was wohl auch den erhöhten Benzinpreisen geschuldet sein dürfte“, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. „Es gilt aber zu berücksichtigen, dass hohe Preissteigerungsraten die Ausgabenbereitschaft tendenziell dämpfen.“
Die Stimmungsbarometer seien bereits rückläufig. Dennoch bleibe der Druck auf die US-Notenbank Fed erhöht, mit geldpolitischen Maßnahmen für eine Beruhigung bei den Preisen zu sorgen, damit die konjunkturelle Perspektive mittel- und langfristige freundlich bleibt./la/bgf/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785230-usa-einzelhandelsumsaetze-legen-erneut-zu-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785307-us-einzelhandelsumsatz-im-maerz-moderater-als-erwartet-gestiegen-015.htm
USA – Stimmung der US-Verbraucher im April unerwartet verbessert – Erwartungen stärker verbessert als die Einschätzung der aktuellen Lage – Robuster Arbeitsmarkt stützt – 14.4.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im April deutlich und unerwartet aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 65,7. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 59,0 erwartet. Bei der Umfrage Ende März lag er bei 59,4.
Der Index für die Erwartungen verbesserte sich auf 64,1 (Vormonat: 54,3) und leistete damit den größten Beitrag zum überraschenden Anstieg des Gesamtindex. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage erhöhte sich leicht auf 68,1 (67,2).
Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verharrten auf dem Vormonatsniveau von 5,4 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren blieben sie ebenfalls konstant bei 3,0 Prozent.
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.
&&& dpa-AFX: … Besonders deutlich verbesserten sich die Erwartungen der Haushalte, während die aktuelle Lage nur leicht günstiger bewertet wurde. Michigan-Chefökonom Richard Curtin führte das solide Resultat auf den robusten Arbeitsmarkt zurück, der die Einkommensaussichten der Arbeitnehmer verbessere. Auch die zuletzt gefallenen Gaspreise, wenngleich von hohem Niveau aus, könnten laut Curtin die Stimmung aufgehellt haben.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen./bgf/jsl/he
Webseite: http://www.sca.isr.umich.edu/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55786427-stimmung-der-us-verbraucher-im-april-verbessert-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55786456-usa-michigan-konsumklima-hellt-sich-deutlich-auf-016.htm
USA – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen um 18 000 auf 185 000 und damit stärker als erwartet – 14.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ausgehend von einem niedrigen Niveau gestiegen. In der vergangenen Woche habe die Zahl der wöchentlichen Erstanträge um 18 000 auf 185 000 zugelegt, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit 170 000 Anträgen gerechnet.
In der Woche zuvor waren nach revidierten Daten 167 000 Anträge gestellt worden und damit 1000 mehr als ursprünglich gemeldet. Bereits seit Mitte Februar liegt die Zahl der Erstanträge unter der Marke von 200 000. Das Niveau ist damit niedriger als vor Ausbruch der Corona-Krise. In den Monaten vor dem Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 wurden jeweils mehr als 200 000 Hilfsanträge gemeldet.
Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt. Die US-Notenbank Fed orientiert sich bei den geldpolitischen Entscheidungen stark an der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Angesichts des robusten Jobmarktes und der hohen Inflation hat die Fed ihren Leitzins bereits erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie angehoben und eine Reihe von weiteren Zinserhöhungen im Lauf des Jahres in Aussicht gestellt./jkr/la/jha/
&&& Dow Jones: … In der Woche zum 2. April erhielten 1,475 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 48.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785396-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-steigen-staerker-als-erwartet-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785490-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gestiegen-015.htm
WESTAFRIKA – INTERNATIONAL/UN – UN: Hungerkrise in Westafrika verschlimmert durch steigende Ölpreise – 14.4.2022
DAKAR (dpa-AFX) – Die Hungerkrise in Westafrika könnte sich wegen der durch den Ukraine-Krieg steigenden Kosten für Öl und Nahrungsmittel weiter verschlimmern. Allein die Kosten für die Hilfsangebote des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Westafrika werden dieses Jahr um 128 Millionen Euro steigen, warnte die Organisation am Donnerstag. Mit dem sich ausbreitenden Konflikt in der Ukraine seien Häfen und Lieferanten nicht mehr zugänglich. Lieferungen aus dem Schwarzmeerraum verzögerten sich oder werden gestrichen, was die Arbeit des WFP in Westafrika beeinträchtige.
Durch Preissteigerungen entstandene zusätzliche Kosten hätten beispielsweise tägliche Schulmahlzeiten für sechs Millionen Schulkinder über ein halbes Jahr finanzieren können, so das WFP.
Westafrika steht kurz vor der schlimmsten Nahrungsmittelkrise seit zehn Jahren. Im Juni könnten in der Region nach Angaben von Hilfsorganisationen bald 43 Millionen Menschen hungern – ein Drittel mehr als im Vorjahr. Auch am Horn von Afrika bedroht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren derzeit die Existenz von Millionen Menschen. In Teilen Somalias, Äthiopiens und Kenias sind mehr als 13 Millionen Menschen von akutem Hunger bedroht.
Hauptgründe für die Rückgänge in der Getreideproduktion auf dem Kontinent sind laut UN-Angaben Dürren, Überschwemmungen, Konflikte und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie./kpa/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787261-un-hungerkrise-in-westafrika-verschlimmert-durch-steigende-oelpreise-016.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Explosionen und Stromausfälle in Kiew – CIA warnt wegen russischer Atomwaffen – 15.4.2022, 07:13
Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer „Moskwa“, ist nach Angaben aus Moskau gesunken. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte den Bürgern seines Landes anlässlich des 50. Tags des russischen Angriffskrieges, dass sie das Land verteidigten. Am frühen Morgen waren in Kiew lokalen Medienberichten zufolge laute Explosionen zu hören. In mehreren Regionen wurde Luftalarm ausgelöst. Berichte über mögliche Schäden oder Opfer gibt es bisher nicht.
*** Kreml bestätigt Untergang der „Moskwa“
Der angeschlagene russische Raketenkreuzer „Moskwa“ sei am Donnerstag während eines Sturms untergegangen, als er an sein Ziel geschleppt werden sollte, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Ein Abschleppen sei notwendig geworden, da das Schiff seine Stabilität aufgrund von Schäden am Rumpf verloren habe, der während eines „Brandes durch die Detonation von Munition“ beschädigt worden sei. Angaben zur Brandursache gab es nicht.
Von ukrainischer Seite hatte es zuvor geheißen, das Schiff sei von einer oder zwei Anti-Schiffs-Raketen getroffen worden. Bereits in der Nacht zu Donnerstag hatte Moskau mitgeteilt, die Besatzung der „Moskwa“ sei vollständig evakuiert worden. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte dem TV-Sender CNN, es sei „wahrscheinlich“, dass es bei dem Vorfall Tote und Verletzte gegeben habe. An Bord seien bis zu 500 Soldaten gewesen.
„Ich weiß nicht, wie viele sie runtergebracht haben. Wir haben Hinweise gesehen, dass es Rettungsboote gab und dass einige Matrosen das Schiff verlassen konnten“, sagte Kirby, ein pensionierter Konteradmiral der US-Marine. „Aber falls es von einer Rakete getroffen wurde – selbst falls es nur eine interne Explosion war, die Munition verbrannt hat, so wie es die Russen sagen – wird man wahrscheinlich an Bord Tote und Verletzte haben.“
Experten zufolge hat der Vorfall mehr als nur symbolische Bedeutung. Der Raketenkreuzer sei Dreh- und Angelpunkt der Luftverteidigung der Schwarzmeerflotte gewesen. Dass das Schiff sank – sei es nun durch einen Unfall oder eine Rakete – werde die Moral der ukrainischen Streitkräfte heben und sei zudem ein Propagandasieg für Kiew.
*** Stromausfälle in Teilen von Kiew
Seit Mitternacht heulen Luftschutzsirenen in Luhansk und Saporischschja im Osten der Ukraine. Zuvor wurden gewaltige Explosionen aus Kiew, dem südlichen Cherson, Charkiw im Osten und Iwano-Frankiwsk im Westen gemeldet. Ukrainische Medien berichten über Stromausfälle in Teilen der Hauptstadt Kiew.
Russische Einheiten versuchen ukrainischen Angaben zufolge derzeit vorrangig, die Städte Popasna und Rubischne im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine einzunehmen. Sie seien dabei aber nicht erfolgreich, hieß es im Morgenbericht zur militärischen Lage des ukrainischen Generalstabs. Kiew erwartet in den nächsten Tagen eine Großoffensive russischer Einheiten im Osten des Landes. Binnen 24 Stunden habe man in den Gebieten Luhansk und Donezk an acht Stellen Angriffe abgewehrt und dabei mehrere russische Panzer und ein Artilleriesystem zerstört, heißt es in dem Generalstabsbericht weiter.
*** CIA: Atomwaffendrohung nicht unterschätzen
CIA-Chef Bill Burns mahnt, eine Bedrohung durch den möglichen Einsatz taktischer Atombomben durch Russland ernst zu nehmen. „Angesichts der möglichen Verzweiflung von Präsident (Wladimir) Putin und der russischen Führung, angesichts der bislang erfahrenen militärischen Rückschläge, kann keiner von uns die Bedrohung durch einen möglichen Einsatz taktischer Atomwaffen oder Atomwaffen geringer Sprengkraft auf die leichte Schulter nehmen. Wir tun es nicht“, sagte Burns.
*** Selenskyj dankt Ukrainern für 50 Tage Widerstand
Der ukrainische Präsident Selenskyj dankte seinen Landsleuten für 50 Tage Widerstand gegen Russland. „Gott sei Dank, den Streitkräften der Ukraine und unserem Volk – wir haben den größten Teil unseres Landes verteidigt“, sagte Selenskyj in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft. „50 Tage unserer Verteidigung sind eine Leistung. Eine Leistung von Millionen von Ukrainern.“
Selenskyj sagte weiter, er erinnere sich an den ersten Tag der russischen Invasion in die Ukraine. „Um es milde auszudrücken: Niemand war überzeugt, dass wir bestehen würden.“ Viele hätten ihm empfohlen, das Land zu verlassen. „Sie haben dazu geraten, dass wir uns de facto der Tyrannei ergeben.“ Sie hätten aber die Ukrainer nicht gekannt und nicht gewusst, wie mutig diese seien und wie sehr sie Freiheit schätzten.
*** Habeck: Müssen mehr Waffen an Ukraine liefern
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck macht sich für eine Ausweitung von Waffenlieferungen an die Ukraine stark. „Es müssen mehr Waffen kommen“, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir können die Ukraine in dem Krieg nicht alleine lassen. Sie kämpft auch für uns. Die Ukraine darf nicht verlieren, Putin darf nicht gewinnen.“ Vor allem Politiker von den Grünen und der FDP dringen in der Ampel-Koalition auf weitere Hilfen für Kiew auch in Form von schweren Waffen.
*** Kiew: Flixbus fährt wieder in die Ukraine
Der Busbetreiber Flixbus nimmt nach Angaben aus Kiew wieder Verbindungen in die Ukraine auf. Die Hauptstadt Kiew sowie eine Reihe anderer ukrainischer Städte würden wieder angefahren, hieß es in einer Mitteilung des ukrainischen Regierungsportals zum Zustand der Transport-Infrastruktur im Land. Unter den wieder aufgenommenen Haltestellen seien neben Kiew noch Schytomyr, Rivne, Winnytsja, Uman, Chmelnytskyj und Ternopil.
Das wird heute wichtig
* Papst Franziskus wird an diesem Karfreitag den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom feiern. Um sich gegen den Krieg in der Ukraine und gegen Waffengewalt auszusprechen, entschied der Vatikan, dass bei der 13. Station Ukrainer und Russen das Kruzifix als Friedenszeichen gemeinsam tragen werden. Aus der Ukraine kam dafür allerdings vorab bereits Kritik – dies sei ein widersprüchliches Signal, das den Angriffskrieg der Russen nicht in den richtigen Kontext stelle.
* Ostermärsche für Frieden sind unter anderem in Chemnitz und Biberach geplant.
* In Berlin geht die Diskussion um die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland an die Ukraine weiter.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa/rts
https://www.n-tv.de/politik/Explosionen-und-Stromausfaelle-in-Kiew-CIA-warnt-wegen-russischer-Atomwaffen-article23270406.html
Weitere Meldungen dazu:
USA: „Schwerer Schlag“ für Kreml Russisches Flaggschiff „Moskwa“ ist gesunken
https://www.n-tv.de/politik/Russisches-Flaggschiff-Moskwa-ist-gesunken-article23270357.html
Bomben fallen im Minutentakt „Geisterstadt“ Sjewjerodonezk unter Dauerbeschuss
https://www.n-tv.de/politik/Geisterstadt-Sjewjerodonezk-unter-Dauerbeschuss-article23270084.html
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: 50 Tage Ukraine-Krieg: Warnungen aus Moskau – 14.4.2022, 21:23
MOSKAU/KIEW (dpa-AFX) – 50 Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russland den Westen vor den Folgen einer schärferen Konfrontation gewarnt. Kremlchef Wladimir Putin bezog dies am Donnerstag auf ein mögliches Energieembargo gegen Russland. Sein Vorgänger Dmitri Medwedew drohte für den Fall eines Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens mit Stationierung von Atomwaffen im Ostseeraum. Im Kriegsgebiet konzentrierten sich die Gefechte auf die Ostukraine. In Deutschland wächst der Druck auf Kanzler Olaf Scholz (SPD), sich zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine durchzuringen.
Diese Forderung kamen aus den Reihen der Koalitionspartner Grüne und FDP. Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte in einem Interview der ARD-„Tagesthemen“: „Ich hoffe, dass Scholz eine positive Entscheidung fällt.“ Aus Sicht Kulebas hätte der Krieg sogar vermieden werden können, „wenn Deutschland früher Waffenlieferungen zugelassen hätte“. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte in der BBC, dass Deutschland weiter Öl aus Russland kaufe und gemeinsam mit Ungarn ein Embargo blockiere.
Russland hatte die Ukraine am 24. Februar angegriffen. Aus der Umgebung der Hauptstadt Kiew hat sich das russische Militär inzwischen zurückgezogen, um sich für eine Offensive im Osten und Süden der Ukraine neu zu formieren. Diese wird für die nächsten Tage erwartet. Aus ehemals besetzten Gebieten werden Kriegsgräuel gemeldet. Das ukrainische Parlament wertete diese am Donnerstag offiziell als „Völkermord“ und stufte Russland als „Terrorstaat“ ein.
*** Drohungen aus Moskau
Wegen des Ukraine-Kriegs erwägen Finnland und Schweden nun, rasch dem westlichen Verteidigungsbündnis Nato beizutreten. Darauf reagierte der russische Ex-Präsident Medwedew erbost. „In diesem Fall kann schon nicht mehr von einem atomwaffenfreien Status des Baltikums die Rede sein“, schrieb der Putin-Vertraute bei Telegram. Konkret drohte er mit der Stationierung von „Iskander“-Raketen, Hyperschallwaffen und Kriegsschiffen mit Atomwaffen. Litauens Präsident Gitanas Nauseda nannte die Drohung allerdings „einen leeren Schuss in die Luft“, da Russland bereits Atomwaffen in seine Ostsee-Exklave Kaliningrad verlegt habe.
Präsident Putin selbst richtete Vorwürfe an westliche Staaten, die Gas aus Russland beziehen: „Die Banken aus diesen äußerst unfreundlichen Staaten halten die Überweisung von Zahlungen zurück.“ Putin hatte Ende März angewiesen, dass EU-Länder russisches Gas nur noch in Rubel bezahlen dürfen. Allerdings ließ er den Beziehern die Möglichkeit, auf ein Konto bei der Gazprombank doch wie bisher Dollar und Euro einzuzahlen und es von der Bank konvertieren zu lassen. Wo jetzt die Probleme liegen sollen, blieb zunächst offen.
Deutlich äußerte sich Putin aber zu den in der EU immer lauter werdenden Forderungen nach einem Embargo gegen russisches Gas und Öl: „Die Folgen eines solchen Schrittes können sehr schmerzhaft werden – vor allem für die Initiatoren einer solchen Politik.“
*** Kampf um Mariupol – Verwirrung um „Moskwa“
Im Kriegsgebiet nahmen russische Truppen die seit Wochen belagerte südukrainische Hafenstadt Mariupol noch härter in die Zange. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, russische Truppen hätten den Hafen komplett unter Kontrolle. Zudem hätten sich inzwischen 1160 ukrainische Soldaten ergeben. Mariupols Bürgermeister Wadym Bojtschenko gab sich in der ARD trotzdem siegessicher und sagte: „Mariupol war, ist und bleibt eine ukrainische Stadt.“
Ähnlich widersprüchliche Darstellungen gab es zum Schaden am russischen Flaggschiff „Moskwa“ im Schwarzen Meer. Während die Ukraine erklärte, man habe das Schiff mit Raketen getroffen und versenkt, sprach das russische Verteidigungsministerium lediglich von einem Brand. Das US-Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben noch keine Gewissheit über die Ursache des Schadens. Klar wurde aber, dass das Schiff für den Krieg wohl zunächst ausfällt.
Das russische Ministerium meldete auch weitere Angriffe auf Kriegsgerät auf einem Flugplatz von Dnipro sowie auf Waffenlager in den Gebieten Odessa und Donezk. Zudem warf Russland der Ukraine vor, auf westrussischem Gebiet Zivilisten beschossen zu haben. Die Angaben der Kriegsparteien sind meist nicht unabhängig zu überprüfen.
*** „Diplomatischer Fehler“
Der polnische Präsident Andrzej Duda warf Russland vor, in der Ukraine einen „totalen Krieg“ zu führen. Er hoffe, sein gemeinsamer Besuch mit den Präsidenten Litauens, Lettlands und Estlands in Kiew sei ein Zeichen der Unterstützung für die Verteidiger der Ukraine.
Ursprünglich wollte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit den vier Präsidenten in die Ukraine reisen. Doch sagte Steinmeier, er sei in Kiew offenbar nicht erwünscht. Die Absage aus Kiew wird in Berlin parteiübergreifend als Affront gewertet. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sprach in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe von einem diplomatischen Fehler.
Gleichwohl dringen vor allem Grüne und FDP in der Ampel-Koalition auf weitere Hilfen für Kiew auch in Form von schweren Waffen. Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter appellierte an Scholz. „Das Problem ist im Kanzleramt“, sagte er bei RTL. Nötig sei mehr Führung. Ähnliche Mahnungen kamen von der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Deutschlandfunk.
Scholz hat sich bisher zurückhaltend zur Lieferung schwerer Waffen – also zum Beispiel Panzer – an Kiew geäußert. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich stärkte dem Parteikollegen den Rücken: „Ich bin froh, dass im Kabinett Frauen und Männer Verantwortung tragen, die solche schwierigen Entscheidungen genau abwägen und die Konsequenzen nicht aus den Augen verlieren.“
*** Heil rechnet mit längerer Unterstützung für Kriegsflüchtlinge
Deutschland muss sich nach Einschätzung von Arbeitsminister Hubertus Heil auch drauf einstellen, die ukrainischen Kriegsflüchtlinge für längere Zeit aufzunehmen. Das sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Rund 340 000 ukrainische Kriegsflüchtlinge sind bisher offiziell in Deutschland festgestellt.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien, verwies auf Schätzungen, wonach bis zu eine Million Menschen aus der Ukraine kommen könnten, davon bis zu 400 000 Schülerinnen und Schüler. Dem müsse das deutsche Schulsystem gerecht werden, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nötig wären etwa 24 000 Lehrer. Eine noch größere Anstrengung leistet Polen: Dort hat der Grenzschutz bisher 2,73 Millionen Flüchtlinge gezählt.
Auf ersten Ostermärschen forderten am Gründonnerstag Demonstranten in Deutschland ein Ende des Kriegs. Es gelte, die Waffen sofort niederzulegen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sagte eine Sprecherin der Organisatoren in Erfurt./ln/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55788563-gesamt-roundup-2-50-tage-ukraine-krieg-warnungen-aus-moskau-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55786875-gesamt-roundup-50-tage-ukraine-krieg-duestere-warnungen-aus-moskau-an-den-westen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: 50 Tage Ukraine-Krieg: Düstere Warnungen aus Moskau – 14.4.2022, 21:23
MOSKAU/KIEW (dpa-AFX) – 50 Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russland den Westen vor den Folgen einer schärferen Konfrontation gewarnt. Kremlchef Wladimir Putin bezog dies am Donnerstag auf ein mögliches Energieembargo gegen Russland. Sein Vorgänger Dmitri Medwedew drohte für den Fall eines Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens mit Stationierung von Atomwaffen im Ostseeraum. Im Kriegsgebiet konzentrierten sich die Gefechte auf die Ostukraine. In Deutschland wächst der Druck auf Kanzler Olaf Scholz (SPD), sich zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine durchzuringen.
Diese Forderung kamen aus den Reihen der Koalitionspartner Grüne und FDP. Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte in einem Interview der ARD-„Tagesthemen“: „Ich hoffe, dass Scholz eine positive Entscheidung fällt.“ Aus Sicht Kulebas hätte der Krieg sogar vermieden werden können, „wenn Deutschland früher Waffenlieferungen zugelassen hätte“. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte in der BBC, dass Deutschland weiter Öl aus Russland kaufe und gemeinsam mit Ungarn ein Embargo blockiere.
Russland hatte die Ukraine am 24. Februar angegriffen. Aus der Umgebung der Hauptstadt Kiew hat sich das russische Militär inzwischen zurückgezogen, um sich für eine Offensive im Osten und Süden der Ukraine neu zu formieren. Diese wird für die nächsten Tage erwartet. Aus ehemals besetzten Gebieten werden Kriegsgräuel gemeldet. Das ukrainische Parlament wertete diese am Donnerstag offiziell als „Völkermord“ und stufte Russland als „Terrorstaat“ ein.
*** Drohungen aus Moskau
Wegen des Ukraine-Kriegs erwägen Finnland und Schweden nun, rasch dem westlichen Verteidigungsbündnis Nato beizutreten. Darauf reagierte der russische Ex-Präsident Medwedew erbost. „In diesem Fall kann schon nicht mehr von einem atomwaffenfreien Status des Baltikums die Rede sein“, schrieb der Putin-Vertraute bei Telegram. Konkret drohte er mit der Stationierung von „Iskander“-Raketen, Hyperschallwaffen und Kriegsschiffen mit Atomwaffen. Litauens Präsident Gitanas Nauseda nannte die Drohung allerdings „einen leeren Schuss in die Luft“, da Russland bereits Atomwaffen in seine Ostsee-Exklave Kaliningrad verlegt habe.
Präsident Putin selbst richtete Vorwürfe an westliche Staaten, die Gas aus Russland beziehen: „Die Banken aus diesen äußerst unfreundlichen Staaten halten die Überweisung von Zahlungen zurück.“ Putin hatte Ende März angewiesen, dass EU-Länder russisches Gas nur noch in Rubel bezahlen dürfen. Allerdings ließ er den Beziehern die Möglichkeit, auf ein Konto bei der Gazprombank doch wie bisher Dollar und Euro einzuzahlen und es von der Bank konvertieren zu lassen. Wo jetzt die Probleme liegen sollen, blieb zunächst offen.
Deutlich äußerte sich Putin aber zu den in der EU immer lauter werdenden Forderungen nach einem Embargo gegen russisches Gas und Öl: „Die Folgen eines solchen Schrittes können sehr schmerzhaft werden – vor allem für die Initiatoren einer solchen Politik.“
*** Kampf um Mariupol – Verwirrung um „Moskwa“
Im Kriegsgebiet nahmen russische Truppen die seit Wochen belagerte südukrainische Hafenstadt Mariupol noch härter in die Zange. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, russische Truppen hätten den Hafen komplett unter Kontrolle. Zudem hätten sich inzwischen 1160 ukrainische Soldaten ergeben. Mariupols Bürgermeister Wadym Bojtschenko gab sich in der ARD trotzdem siegessicher und sagte: „Mariupol war, ist und bleibt eine ukrainische Stadt.“
Ähnlich widersprüchliche Darstellungen gab es zum Schaden am russischen Flaggschiff „Moskwa“ im Schwarzen Meer. Während die Ukraine erklärte, man habe das Schiff mit Raketen getroffen und versenkt, sprach das russische Verteidigungsministerium lediglich von einem Brand. Das US-Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben noch keine Gewissheit über die Ursache des Schadens. Klar wurde aber, dass das Schiff für den Krieg wohl zunächst ausfällt.
Das russische Ministerium meldete auch weitere Angriffe auf Kriegsgerät auf einem Flugplatz von Dnipro sowie auf Waffenlager in den Gebieten Odessa und Donezk. Zudem warf Russland der Ukraine vor, auf westrussischem Gebiet Zivilisten beschossen zu haben. Die Angaben der Kriegsparteien sind meist nicht unabhängig zu überprüfen.
*** „Diplomatischer Fehler“
Der polnische Präsident Andrzej Duda warf Russland vor, in der Ukraine einen „totalen Krieg“ zu führen. Er hoffe, sein gemeinsamer Besuch mit den Präsidenten Litauens, Lettlands und Estlands in Kiew sei ein Zeichen der Unterstützung für die Verteidiger der Ukraine.
Ursprünglich wollte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit den vier Präsidenten in die Ukraine reisen. Doch sagte Steinmeier, er sei in Kiew offenbar nicht erwünscht. Die Absage aus Kiew wird in Berlin parteiübergreifend als Affront gewertet. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sprach in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe von einem diplomatischen Fehler.
Gleichwohl dringen vor allem Grüne und FDP in der Ampel-Koalition auf weitere Hilfen für Kiew auch in Form von schweren Waffen. Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter appellierte an Scholz. „Das Problem ist im Kanzleramt“, sagte er bei RTL. Nötig sei mehr Führung. Ähnliche Mahnungen kamen von der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Deutschlandfunk.
Scholz hat sich bisher zurückhaltend zur Lieferung schwerer Waffen – also zum Beispiel Panzer – an Kiew geäußert. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich stärkte dem Parteikollegen den Rücken: „Ich bin froh, dass im Kabinett Frauen und Männer Verantwortung tragen, die solche schwierigen Entscheidungen genau abwägen und die Konsequenzen nicht aus den Augen verlieren.“
*** Heil rechnet mit längerer Unterstützung für Kriegsflüchtlinge
Deutschland muss sich nach Einschätzung von Arbeitsminister Hubertus Heil auch drauf einstellen, die ukrainischen Kriegsflüchtlinge für längere Zeit aufzunehmen. Das sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Rund 340 000 ukrainische Kriegsflüchtlinge sind bisher offiziell in Deutschland festgestellt.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien, verwies auf Schätzungen, wonach bis zu eine Million Menschen aus der Ukraine kommen könnten, davon bis zu 400 000 Schülerinnen und Schüler. Dem müsse das deutsche Schulsystem gerecht werden, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nötig wären etwa 24 000 Lehrer. Eine noch größere Anstrengung leistet Polen: Dort hat der Grenzschutz bisher 2,73 Millionen Flüchtlinge gezählt.
Auf ersten Ostermärschen forderten am Gründonnerstag Demonstranten in Deutschland ein Ende des Kriegs. Es gelte, die Waffen sofort niederzulegen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sagte eine Sprecherin der Organisatoren in Erfurt./ln/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55788563-gesamt-roundup-2-50-tage-ukraine-krieg-warnungen-aus-moskau-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55786875-gesamt-roundup-50-tage-ukraine-krieg-duestere-warnungen-aus-moskau-an-den-westen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Der 50. Kriegstag im Überblick: Flaggschiff „Moskwa“ gesunken – Moskau baut Drohkulisse gegen Finnland und Schweden auf – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 14.4.2022, 21:54
Der Ton Russlands gegenüber der EU wird immer rauer. Sollten sich Finnland und Schweden für einen NATO-Beitritt entscheiden, würden Atomwaffen direkt in ihre unmittelbare Nähe verlegt. Kremlchef Putin will zudem in Sachen Energie mehr nach Asien blicken und die EU weniger beliefern. Einen Rückschlag erleidet Moskau derweil, da das Flaggschiff „Moskwa“ laut russischer Staatsagentur gesunken ist. In Mariupol wähnt sich Moskau nach der angeblichen Aufgabe von 1160 ukrainische Soldaten am Ziel. Der 50. Kriegstag im Überblick.
*** Medwedew droht mit Atomwaffen im Baltikum – Baerbock kontert
Sollten Finnland und Schweden sich für einen NATO-Beitritt entscheiden, dann hätte das große Folgen für die Sicherheit in Europa, droht der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew. „In diesem Fall kann schon nicht mehr von einem atomwaffenfreien Status des Baltikums die Rede sein“, schrieb er bei Telegram. Der Vize-Chef des Sicherheitsrates, drohte konkret mit der Stationierung von „Iskander“-Raketen, Hyperschallwaffen und Kriegsschiffen mit Atomwaffen – für die Finnen und Schweden etwa in Reichweite „des eigenen Hauses“. Litauens Präsident Gitanas Nauseda bezeichnete die russische Drohung als „einen leeren Schuss in die Luft.“ Nach Angaben des Staatsoberhaupts des baltischen EU- und NATO-Landes hat Russland bereits Atomwaffen in seine Ostsee-Exklave Kaliningrad verlegt. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock konterte ebenfalls und pochte auf das freie Entscheidungsrecht beider Länder. „Es ist das Recht eines jeden Landes (…), sich seine Verteidigungsbündnisse frei zu wählen“, sagte Baerbock am Rande eines Besuches in Niger. Dies gelte erst recht für zwei europäische Länder, die bereits Mitglieder in der Europäischen Union seien.
*** Russland will weniger Gas nach Europa liefern
Auch Kremlchef Wladimir Putin droht der EU. Er will seine Energieexporte künftig von Europa in Richtung Asien umlenken. Die Lieferungen Richtung Westen „werden sinken“, sagte er bei einem Kabinettstreffen. Stattdessen würden die „stark wachsenden Märkte im Süden und im Osten“ bedient. Dazu sollte Russland damit anfangen, die entsprechende Infrastruktur zu bauen, so Putin. Hintergrund seien die Pläne Europas, auf russisches Gas verzichten zu wollen. „EU-Länder sprechen davon, Energielieferungen aus Russland zu kappen, damit steigen die Preise, und der Markt wird destabilisiert.“ Der Kremlchef warnte die EU-Staaten vor einem Embargo von russischem Gas und Öl: „Die Folgen eines solchen Schrittes können sehr schmerzhaft werden – vor allem für die Initiatoren einer solchen Politik.“ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte wiederum in der BBC, dass Deutschland weiter Öl aus Russland kaufe und gemeinsam mit Ungarn ein Embargo blockiere.
*** „Mariupol war, ist und bleibt eine ukrainische Stadt“
Im Kriegsgebiet nahmen russische Truppen die seit Wochen belagerte südukrainische Hafenstadt Mariupol noch härter in die Zange. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, russische Truppen hätten den Hafen komplett unter Kontrolle. Zudem hätten sich inzwischen 1160 ukrainische Soldaten ergeben. Mariupols Bürgermeister Wadym Bojtschenko wies dies als „Falschnachrichten“ zurück und gab sich siegessicher. „Mariupol war, ist und bleibt eine ukrainische Stadt“, sagte er in der ARD. Auch Wladimir Klitschko widersprach russischen Angaben und machte in einem Interview mit der Deutschen Welle deutlich, dass die Verteidiger weiter vor Ort seien und die Stadt nicht aufgegeben werde.
*** Raketenkreuzer „Moskwa“ gesunken
Ähnlich widersprüchliche Darstellungen gab es zu einem Brand auf dem russischen Flaggschiff „Moskwa“ im Schwarzen Meer. Während die Ukraine erklärte, man habe das Schiff mit Raketen getroffen und versenkt, sprach das russische Verteidigungsministerium lediglich von Schäden und versicherte, die „Moskwa“ sei weiter seetüchtig. Mittlerweile hat allerdings die Staatsagentur Tass bestätigt, dass der Raketenkreuzer gesunken ist. Das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte sei am Donnerstag während eines Sturms nach einer Explosion und einem Brand untergegangen, als es zu einem Hafen geschleppt worden sei.
Das russische Ministerium meldete auch, man habe auf einem Flugplatz der ostukrainischen Millionenstadt Dnipro einen Kampfflieger und weiteres Fluggerät zerstört. Darüber hinaus seien zwei Waffenlager in den Gebieten Odessa und Donezk attackiert worden. Die Angaben der Kriegsparteien sind meist nicht unabhängig zu überprüfen.
*** Russland: Ukraine bombardiert russische Dörfer
Moskau beklagt währenddessen, dass ukrainische Helikopter Ziele auf russischem Boden attackiert haben sollen. So soll die Ukraine zwei Ortschaften in Grenznähe angegriffen haben, wobei in der Region Brjansk acht Menschen verletzt worden seien, teilte das russische Ermittlungskomitee mit. Auch der Gouverneur der Grenzregion Belgorod warf den ukrainischen Streitkräften vor, das Dorf Spodarjuschino bombardiert zu haben. Kiew wies die Anschuldigungen Moskaus zurück, und warf Russland stattdessen „Terroranschläge“ auf eigenem Territorium vor. Damit solle eine „anti-ukrainische Hysterie“ im Land geschürt werden. Russland hat seit dem Beginn des Krieges im Nachbarland die Kiewer Streitkräfte mehrfach beschuldigt, Angriffe auf sein Territorium geflogen zu haben.
*** Vierter Gefangenenaustausch – ukrainische Offiziere wieder frei
Bei einem erneuten Gefangenenaustausch mit Russland sind nach Angaben Kiews 30 ukrainische Kriegsgefangene freigelassen worden. „Fünf Offiziere und 17 Militärangehörige wurden ausgetauscht. Auch acht Zivilisten, darunter eine Frau, wurden freigelassen“, erklärte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium in Kiew bekannt gegeben, dass zwei Anfang März in der Region Tschernihiw von russischen Soldaten gefangen genommene Piloten freigelassen worden seien. Weitere Einzelheiten nannte das Ministerium nicht. Unklar ist bisher, ob die Piloten Teil des von Wereschtschuk verkündeten Gefangenenaustauschs waren. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums waren die Piloten zunächst an verschiedenen Orten festgehalten worden, bevor sie in die südrussische Region Kursk gebracht wurden. Dort waren sie zusammen mit acht weiteren ukrainischen Soldaten inhaftiert. Zu deren Verbleib liegen bislang keine Informationen vor.
*** Ukrainisches Parlament verurteilt russisches Vorgehen als „Völkermord“
Die Brutalität Russlands zeigt sich durch die Geschehnisse in Butscha deutlich. „Wir haben das grausame Gesicht von Putins Armee gesehen, wir haben die Rücksichtslosigkeit und die Kaltherzigkeit gesehen, mit der sie die Stadt besetzt hat“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrem Besuch in der Stadt. Das ukrainische Parlament hat das Vorgehen der russischen Truppen heute als „Völkermord“ verurteilt und stufte Russland als „Terrorstaat“ ein. Die russischen Streitkräfte machten sich nicht nur eines „Angriffsverbrechens“ schuldig, sondern „verfolgen das Ziel der systematischen und konsequenten Vernichtung des ukrainischen Volkes und seiner Identität“, heißt es in dem Text.
*** Hofreiter: Das Problem ist im Kanzleramt
Die Bundestagsmitglieder Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Anton Hofreiter und Michael Roth waren zu Beginn der Woche in die Westukraine gereist, um ihre Solidarität mit dem angegriffenen Land zu zeigen. Zurück von seiner Reise hat sich der Grünen-Politiker Hofreiter mit deutlichen Worten an Bundeskanzler Olaf Scholz gewendet und mehr Bewegung eingefordert: „Das Problem ist im Kanzleramt“, sagte der Vorsitzende des Europa-Ausschusses des Bundestags bei „RTL Direkt“. „Wir müssen jetzt endlich anfangen, der Ukraine das zu liefern, was sie braucht, und das sind auch schwere Waffen.“
Im „Frühstart“ bei ntv forderte Hofreiter dann auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, sich für die Lieferung schwerer Waffen einzusetzen. Er habe es zwar falsch gefunden, dass Steinmeier aus der Ukraine wieder ausgeladen worden war, aber: „Ich würde mir von ihm wünschen, dass er laut und deutlich sagt: Ja, ich habe mich geirrt und das hat jetzt Konsequenzen. Und diese Konsequenzen sind, dass er sich gegenüber dem Kanzler, den er ja gut kennt, einsetzt, dass jetzt auch schwere Waffen geliefert werden.“ Für seine direkten Worte bekam er von der SPD Gegenwind. Doch auch die Grünen-Spitze hat sich von seiner Kritik an Scholz distanziert. Allerdings werden die Forderungen nach schweren Waffen immer lauter, auch aus den Reihen der FDP.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa/AFP/rts
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RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin fordert von russischer Regierung eine neue Energiestrategie mit Pipelines Richtung Asien – 14.4.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Kremlchef Wladimir Putin hat angesichts eines möglichen Verzichts in der EU auf russisches Öl und Gas neue Prioritäten beim Ausbau des Energiesektors und beim Export gefordert. „Die Realisierung von Infrastrukturprojekten bei der Eisenbahn, Pipelines und Häfen muss so beschleunigt werden, dass es schon in wenigen Jahren möglich ist, die nach Westen gehenden Öl- und Gaslieferungen auf zukunftsreichere Märkte in den Süden und den Osten umzuleiten“, sagte Putin am Donnerstag in Moskau. Er forderte die Regierung auf, bis Herbst eine bis auf das Jahr 2050 zielende Energiestrategie vorzulegen.
Putin schlug den Bau neuer Öl- und Gaspipelines von den Lagerstätten West- und Ostsibiriens vor sowie den Ausbau von Ölterminals in der Arktis und im Fernen Osten Russlands. Als künftige Exportziele für russische Energieträger nannte er Afrika, Lateinamerika und den asiatisch-pazifischen Raum. Zugleich forderte er den Ausbau des Gasnetzes innerhalb Russlands, wo immer noch viele Ortschaften keinen Zugang zum zentralen Gasleitungsnetz haben.
Zuvor hatte Putin die EU für die immer lauter werdenden Forderungen nach einem Embargo für russisches Öl und Gas kritisiert. „Die Folgen eines solchen Schrittes können sehr schmerzhaft werden – vor allem für die Initiatoren einer solchen Politik“, sagte er./bal/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787809-putin-fordert-neue-energiestrategie-mit-pipelines-richtung-asien-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Bericht: EU bereitet Öl-Embargo vor – 14.4.2022
Brüssel – Die EU bereitet laut eines Medienberichts nun doch ein Embargo auf russisches Erdöl vor. Die „New York Times“ berichtet unter Berufung auf EU-Beamte und Diplomaten, geplant sei ein „schrittweises Verbot“.
Dadurch solle Deutschland und anderen Ländern noch mehr Zeit gegeben werden, alternative Lieferanten zu organisieren. Laut des Berichtes soll vor dem 24. April in dieser Sache aber nichts passieren – dem Tag der Stichwahl um die Präsidentschaft in Frankreich. Denn drastisch steigende Energiekosten könnten nach Ansicht der meisten Beobachter der Herausforderin Marine Le Pen in die Karten spielen und Marcons Chancen auf die Wiederwahl schmälern. Der hatte auch bislang schon dafür gesorgt, die Energiekosten so weit wie möglich zu drücken, was sich nach Ansicht vieler Experten nicht lange durchhalten lässt.
Auch Deutschland hatte sich bislang gegen ein Embargo gewehrt und importiert weiterhin große Mengen Öl und Gas aus Russland. Die großen Wirtschaftsinstitute streiten über die Folgen eines möglichen Importstopps.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787546-bericht-eu-bereitet-oel-embargo-vor-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Deutsche Bundesbürger haben kaum Verständnis für Absage an Steinmeier – 14.4.2022
Berlin – Nur ein Drittel der Bundesbürger (33 Prozent) hat dafür Verständnis, dass die ukrainische Regierung dem Bundespräsidenten abgesagt hat. Das ergab eine Forsa-Umfrage für RTL/ntv.
63 Prozent haben kein Verständnis für die Absage. Allerdings denken nur 21 Prozent der Bundesbürger, dass sich die Ausladung von Steinmeier negativ auf die Unterstützung der Ukraine in Deutschland auswirken wird. Eine große Mehrheit von 74 Prozent geht hingegen davon aus, dass die Absage darauf keinen Einfluss haben wird. Nach der Ablehnung des Besuchs des Bundespräsidenten hat die Ukraine Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kiew eingeladen.
55 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass der Bundeskanzler die Einladung annehmen sollte. 41 Prozent meinen jedoch, Olaf Scholz solle von einem Besuch in Kiew „vorerst“ absehen. Datenbasis: 1.006 Befragte. Erhebungszeitraum: 13. April 2022.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55777371-bundesbuerger-haben-kaum-verstaendnis-fuer-absage-an-steinmeier-003.htm
……………………….
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ESA stoppt Zusammenarbeit mit Russland bei „Luna“-Missionen – 14.4.2022
Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat die europäische Raumfahrtagentur ESA die Zusammenarbeit mit Russland bei deren Mondmissionen „Luna“ eingestellt. Die ESA-Technologien, die mit den russischen Missionen transportiert hätten werden sollen, werden nun anderweitig ins All gebracht. Wie die ESA mit Sitz in Paris am Mittwoch mitteilte, soll etwa ein Bohr- und Analysepaket nun mit Hilfe der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA auf den Mond fliegen.
*** Alternative Wege auf den Mond gesucht
Auch für das präzise Landesystem Pilot arbeite man an einem alternativen Weg auf den Mond. ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher schrieb zu den Entscheidungen des ESA-Rats auf Twitter: „Die Zeit, unsere Ambitionen für ein starkes, autonomes und widerstandsfähiges Europa im Weltraum zu verwirklichen, war noch nie so wichtig wie heute.“ Bereits zuvor hatte die europäische Raumfahrtagentur das gemeinsame europäisch-russische Weltraumprojekt „Exomars“ zur Suche nach Spuren von Leben auf dem Mars ausgesetzt.
https://science.apa.at/power-search/12817764579130815377
RUSSLAND – UKRAINE – JAPAN – Immer mehr japanische Firmen gegen Putin – Laut Teikoku-Databank-Studie beabsichtigt jedoch kein Unternehmen vollständigen Rückzug – Lieferketten stark gestört – 14.4.2022
Tokio (pte018/14.04.2022/11:30) – Gut 20 Prozent der großen japanischen Unternehmen, die Geschäfte in Russland machen, haben nach der Invasion der Putin-Truppen in der Ukraine beschlossen, diese Beziehungen zu kappen. Zu dem Ergebnis kommt eine Umfrage des Kreditforschungsinstituts Teikoku Databank http://tdb-en.jp unter 168 Unternehmen. 37 Firmen geben demnach an, ihre Aktivitäten mit 15. März vor dem Hintergrund der westlichen Wirtschaftssanktionen und einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen aufgrund von Störungen in der Logistik und den Lieferketten zu stoppen.
*** Nur vorläufiger Rückzug
Bei 28 Unternehmen handelt es sich um Produzenten, wie Hersteller von Autos und schweren Baumaschinen. Laut der Umfrage beabsichtigt jedoch kein Unternehmen, sich vollständig aus Russland zurückzuziehen. Während japanische Firmen mit bekannten Namen wie Toyota und Fast Retailing zur wachsenden Liste von Unternehmen zählen, die ihre lokalen Geschäftstätigkeiten gestoppt haben, befindet sich der Großteil der 168 japanischen Unternehmen noch in der Schwebe, da der Ausgang des Krieges derzeit noch unklar ist.
Sind die Unternehmen weiter in Russland tätig, setzen sie sich einem Reputationsrisiko aus, so die einstimmige Wahrnehmung. Denn ein derartiger Schritt könnte auch als Unterstützung der Invasion angesehen werden. Gleichzeitig sind sie der Drohung der russischen Regierung ausgesetzt, dass die Vermögenswerte von Firmen, die sich aus dem Land zurückziehen, verstaatlicht werden. Laut Teikoku Databank wird aufgrund dieser Risiken erwartet, dass die Anzahl von Firmen, die ihre Geschäfte einstellen, noch weiter steigen wird.
*** Lieferketten stark gestört
Von den 37 Unternehmen, die ihre russischen Geschäftsbereiche eingefroren haben, entschieden sich 22 für eine Aussetzung der Transaktionen inklusive der Lieferung von Produkten. Mehrere Unternehmen entschieden sich bei Waren für einen Produktionsstopp. Vier Unternehmen setzten auf eine Einstellung der lokalen Unternehmungen wie Geschäfte. Im März stellte Toyota den Betrieb in seinem Werk in St. Petersburg ein. Dafür verantwortlich waren Störungen der Lieferkette. Die in Russland arbeitende Belegschaft wurde nach Hause beordert. Fast Retailing erklärte, dass alle 50 Geschäfte vorübergehend geschlossen werden sollen. Weltweit haben laut der Yale School of Management http://som.yale.edu über 600 Unternehmen ihren Rückzug aus Russland oder die einstweilige Einstellung ihrer Geschäftstätigkeit dort angekündigt.
https://www.pressetext.com/news/20220414018
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Putin wirft westlichen Banken Ausfälle bei Gas-Zahlungen vor – 14.4.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Rund zwei Wochen nach der Umstellung auf Rubel-Zahlungen für russisches Gas hat Kremlchef Wladimir Putin angeblich durch westliche Banken verschuldete Zahlungsausfälle beklagt. „Es sind Zahlungsausfälle bei Exportlieferungen russischer Energieressourcen zu beobachten“, sagte Putin am Donnerstag bei einer Sitzung zur Entwicklung des russischen Energiesektors, die in Teilen im Staatsfernsehen übertragen wurde. „Die Banken aus diesen äußerst unfreundlichen Staaten halten die Überweisung von Zahlungen zurück“, sagte der Präsident.
Putin hatte Ende März angewiesen, dass EU-Länder Lieferungen von russischem Gas künftig nur noch in Rubel bezahlen dürfen. Allerdings können die Kunden bei der Gazprombank ein Konto anlegen und dort wie bisher in Dollar und Euro einzahlen. Die Bank konvertiert das Geld in Rubel und überweist es an Gazprom . Die Umstellung auf Rubel war eine Reaktion Moskaus auf westliche Sanktionen wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine.
Vor dem Hintergrund europäischer Diskussionen warnte Putin nun vor einem Embargo von russischem Gas und Öl: „Die Folgen eines solchen Schrittes können sehr schmerzhaft werden – vor allem für die Initiatoren einer solchen Politik.“ Zugleich bekräftigte er, dass Russland seine Rohstoffe künftig vermehrt in andere Weltregionen verkaufen wolle./haw/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55785394-putin-wirft-westlichen-banken-ausfaelle-bei-gas-zahlungen-vor-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – SCHWEDEN – FINNLAND – ROUNDUP/Medwedew: Atomfreies Baltikum bei Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens passé – Stationierung von „Iskander“-Raketen, Hyperschallwaffen und Kriegsschiffen mit Atomwaffen „in Reichweite des eigenen Hauses“ von Finnland und Schweden – Welt könnte ab Sommer „noch unsicherer“ werden – 14.4.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland hat für den Fall eines Beitritts von Finnland und Schweden zur Nato vor Folgen für die Sicherheit in Europa gewarnt und offen mit der Stationierung von Atomwaffen im Baltikum gedroht. „In diesem Fall kann schon nicht mehr von einem atomwaffenfreien Status des Baltikums die Rede sein“, schrieb der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew am Donnerstag in Moskau in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram. Mit Baltikum ist aus Moskauer Sicht der Ostseeraum gemeint, wo auch die russische Region Kaliningrad um das frühere Königsberg liegt. Die baltischen EU-Staaten Lettland, Estland und Litauen sind Nato-Mitglieder.
Der Politiker, Vize-Chef des Sicherheitsrates, drohte konkret mit der Stationierung von „Iskander“-Raketen, Hyperschallwaffen und Kriegsschiffen mit Atomwaffen – für die Finnen und Schweden etwa in Reichweite „des eigenen Hauses“. „Wir wollen hoffen, dass die Vernunft der nördlichen Partner doch noch siegt“, meinte Medwedew. Doch wenn nicht, dann werde Russland handeln. Er äußerte sich mit Blick auf Debatten in Finnland und Schweden, in nächster Zeit über eine Nato-Mitgliedschaft zu entscheiden.
„Womöglich wird die Welt dann schon bald, also bis zum Sommer dieses Jahres, noch unsicherer“, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Die Nato hatte Bereitschaft signalisiert, die beiden Länder rasch aufzunehmen. „Das bedeutet, dass Russland mehr offiziell registrierte Gegner haben wird“, meinte Medwedew. Moskau werde darauf mit „kühlem Kopf“ reagieren.
Für Russland werde sich im Fall eines Nato-Beitritts von Finnland die Landgrenze zum Nato-Gebiet mehr als verdoppeln. Diese Grenzen müssten dann gesichert werden, auch durch eine Luftabwehr und durch eine massive Präsenz der Kriegsmarine etwa in der Region des Finnischen Meerbusens. Bisher habe Russland auf solche Schritte verzichten können.
Medwedew meinte, dass die Nato unabhängig von dem Konflikt in der Ukraine schon früher versucht habe, ihren Einflussbereich auf diese Länder auszudehnen. Zugleich machte er deutlich, dass Schweden und Finnland nichts zu befürchten hätten bisher. „Wir haben mit diesen Ländern keine Gebietsstreitigkeiten wie mit der Ukraine. Deshalb ist der Preis einer Mitgliedschaft für uns ein anderer“, sagte Medwedew. Russland ist gegen eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine, unter anderem mit der Begründung, dass Kiew sich die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Gewalt zurückholen könnte. Putin hatte wiederholt vor einem Krieg zwischen Russland und der Nato gewarnt./mau/DP/men https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787262-roundup-medwedew-atomfreies-baltikum-bei-nato-beitritt-finnlands-passe-016.htm
https://orf.at/stories/3259827/
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Ukrainisches Parlament wirft Russland Völkermord vor – 14.4.2022
KIEW (dpa-AFX) – Das ukrainische Parlament hat die Gräueltaten der russischen Armee offiziell als „Völkermord“ eingestuft. Eine entsprechende Entschließung wurde am Donnerstag verabschiedet, wie das Parlament auf seiner Internetseite mitteilte. Der Genozid äußere sich dabei in den „massenhaften Gräueln“ in den Kiewer Vororten Butscha, Borodjanka, Hostomel, Irpin und anderen Ortschaften. Darunter seien Morde, Entführungen, Folter und Vergewaltigungen von ukrainischen Bürgern.
Zudem versuche Moskau, durch die komplette oder teilweise Blockade von Städten Teile der ukrainischen Bevölkerung auszulöschen. Der Kreml verhindere nicht zuletzt durch Zwangsdeportationen von Kindern und deren Adoption durch Russen deren Selbstidentifikation als Ukrainer.
Als weiteren Beleg führt der Entschluss die systematische Zerstörung der wirtschaftlichen Infrastruktur an. Auch damit beabsichtige Russland eine Vernichtung des ukrainischen Volkes.
Vor sieben Wochen hatte die russische Armee eine Invasion des Nachbarlandes begonnen. Nach dem Teilabzug russischer Truppen aus nordukrainischen Gebieten waren Hunderte teils gefesselte Leichen getöteter Zivilisten entdeckt worden. Die Ukraine und auch die USA warfen daraufhin Russland Völkermord vor. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Ermittlungen aufgenommen. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück./ast/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787971-ukrainisches-parlament-wirft-russland-voelkermord-vor-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Selenskyj kritisiert Deutschland scharf wegen russischer Ölkäufe – 14.4.2022
KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland wegen des weiteren Einkaufs von russischem Öl erneut scharf kritisiert. Deutschland sowie Ungarn hätten ein Embargo blockiert, sagte Selenskyj der BBC in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interviewausschnitt. „Wir verstehen nicht, wie man mit Blut Geld verdienen kann. Leider ist es das, was einige Länder tun.“ Nun müsse mit diesen Ländern gesprochen werden, um deren Haltung zu ändern, sagte Selenskyj sieben Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs.
„Einige unserer Freunde und Partner verstehen, dass jetzt eine andere Zeit ist, dass es nicht länger um Geschäfte und Geld geht. Dass es eine Frage des Überlebens ist“, betonte der Staatschef. Er lobte die USA, Großbritannien und einige andere europäische Staaten für Waffenlieferungen. „Aber wir brauchen sie trotzdem früher, früher und schneller. Das Schlüsselwort lautet „jetzt“.“
Die seit Tagen erwartete neue russische Offensive in der Ostukraine bereitet Selenskyj Sorgen. „Doch sind dort unsere kampfstärksten Einheiten konzentriert“, versicherte er. Der Staatschef schloss zwar nicht aus, dass diese komplett vernichtet werden. „Sie können uns töten, aber sie werden auch sterben“, betonte der 44-Jährige. Dennoch verstehe er bis heute nicht, warum die Russen sein Land angegriffen haben. „Ich kann nicht verstehen wofür? Ich kann nicht verstehen, warum sie gekommen sind.“
Selenskyj warf Russland erneut schwere Kriegsverbrechen vor. Die Gräueltaten in den Kiewer Vororten Butscha und Borodjanka hätten die Möglichkeit von Friedensgesprächen mit Russland weiter eingeschränkt. Bei seinem Besuch in Butscha habe er „das gesamte Spektrum an Emotionen erlebt“, aber den Tag mit „nichts als Hass auf das russische Militär“ beendet. In der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol seien etliche Menschen verschwunden. „Wir wissen, dass ihre Dokumente ersetzt wurden, sie bekamen russische Pässe und wurden tief nach Russland gebracht – einige in Lager, andere in Städte. Niemand weiß, was mit diesen Leuten passiert. Niemand weiß, wie viele getötet wurden“, sagte Selenskyj./bvi/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787970-selenskyj-kritisiert-deutschland-scharf-wegen-russischer-oelkaeufe-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukraine will Wogen nach Steinmeier-Ausladung glätten – 14.4.2022, 18:17
KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba setzt nach der Absage eines Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew weiter auf Zusammenarbeit mit Deutschland. „Wir sind nicht an einer Verschärfung der bilateralen Beziehungen interessiert“, sagte Kuleba laut Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Donnerstag in Kiew.
Gleichwohl erwarte Kiew eine neue deutsche Ukraine-Politik. „Und diese neue deutsche Politik erwarten wir von der neuen deutschen Regierung“, sagte der 40-Jährige. Die Ukraine sei nicht mit allem in der deutschen Politik einverstanden.
Steinmeier hatte zusammen mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands in die Ukraine reisen wollen. Steinmeier sagte jedoch, das sei in Kiew nicht gewünscht. Die ukrainische Regierung lud stattdessen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein.
Kuleba führte das auf Abstimmungsprobleme bei der Organisation des Besuchs mehrerer ausländischer Präsidenten zurück. „Wir achten Deutschland als Staat, als Partner, und für uns ist offensichtlich, dass das Staatsoberhaupt, der Präsident der BRD, eines der Symbole dieses Staates ist“, unterstrich Kuleba. Kiew achte die Institution des Bundespräsidenten.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine sind seit längerem vor allem durch den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland durch die Ostsee nach Deutschland belastet. Nach dem russischen Angriffskrieg auf den Nachbarn vor sieben Wochen wurde die Inbetriebnahme zwar gestoppt. Doch verlangt Kiew von Berlin eine größere Unterstützung, dabei vor allem die Lieferung schwerer Waffen./ast/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787493-ukraine-will-wogen-nach-steinmeier-ausladung-glaetten-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukraine verteidigt Steinmeier-Ausladung – 14.4.2022, 14:46
Kiew – Die Ukraine hat die Absage des Besuchswunsches von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verteidigt. Man erwarte, dass jeder Besuch in Kiew ein konkretes, belastbares Ergebnis bringe, sagte der außenpolitische Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Igor Zhovkva, dem TV-Sender „Welt“.
Und das könne nur der Bundeskanzler garantieren. Deshalb freue man sich auf einen Besuch von Olaf Scholz in Kiew. Als Beispiele für konkrete Ergebnisse nannte er ein Embargo für Erdöl oder die Lieferung schwerer Waffen zusätzlich zu den leichten Waffen. „Oder dass Deutschland vielleicht den EU-Beitritt der Ukraine garantiert und auch Unterstützung für den Wiederaufbau des Landes garantiert und sichert.“
Dass Steinmeier sich selbst für einen Besuch in Kiew ins Spiel gebracht habe, habe man als unhöflich empfunden, so Zhovkva. „In der Diplomatie gibt es nun mal solche Regeln. Wenn das Staatsoberhaupt zum Beispiel ein anderes Land besuchen möchte, dann soll er eine Einladung bekommen von der Leitung des jeweiligen Landes, von dem Präsidenten des Landes.“ Man könne natürlich auch ohne Einladung kommen, aber das sei „nicht so ganz höflich“.
Dass die anderen Staatsoberhäupter aus Steinmeiers geplatzter Reisegruppe nun ohne den Bundespräsidenten in die Ukraine gefahren sind, findet Zhovkva in Ordnung – die hätten ja schließlich auch Zählbares im Gepäck: „Heute sind in Kiew die Staatsoberhäupter von befreundeten Ländern, von Polen, Lettland, Litauen und Estland.“ Man sehe die Unterstützung von diesen Ländern in allen diesen Richtungen. Man sehe, wie sich diese Staatsoberhäupter „persönlich dafür einsetzen“. Für die Sanktionen ebenso, sie machten keine Ausklammerung bei Sanktionen im Energiebereich, sie machten keine Ausklammerungen bei den Sanktionen der Banken und keine Ausklammerung fürs politische Establishment von Russland.
„Deswegen sind sie heute nach Kiew gekommen, mit klarer Unterstützungshilfe, mit Militärunterstützung und Angeboten sind sie gekommen, mit finanziellen Unterstützungsangeboten sind sie gekommen und mit Waffenunterstützungen.“ Zumindest bewege sich die Bundesregierung nun in die richtige Richtung, so Zhovkva: „Die Bemühungen vom Bundeskanzler, die sind schon sichtbar.“ Allerdings gehe das alles noch immer zu langsam: „Der Bundeskanzler Scholz und seine Regierung machen das, was schon längst gemacht werden sollte.“ Es sei „zu langsam und nicht genug“, aber es werde was gemacht.
„Wir haben erwartet, dass Kanzler Scholz sich im Westen für ein Sanktionspaket einsetzt – aber über ein Erdölembargo wurde immer noch nicht entschieden.“ Für Deutschland würden die Preise natürlich steigen, aber ukrainische Kinder, Frauen und Zivilisten würden auch nicht sterben. „Die russische Aggression würde ja nicht so weiter vorankommen.“ Deswegen hoffe man, dass Deutschland die Ukraine konkret unterstütze mit Waffen, mit europäischer Integration und mit Finanzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55773153-ukraine-verteidigt-steinmeier-ausladung-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – London sperrt Vermögen von Abramowitsch-Geschäftsfreunden – 14.4.2022
LONDON (dpa-AFX) – Großbritannien geht gegen zwei weitere russische Oligarchen vor. Wie das Außenministerium in London am Donnerstag mitteilte, wird Vermögen im Wert von bis zu 10 Milliarden Pfund (12 Mrd Euro) von David Davidowitsch und Eugene Tenenbaum eingefroren. Sie seien enge Geschäftsfreunde des bereits sanktionierten Multimilliardärs Roman Abramowitsch. Tenenbaum ist Direktor des englischen Fußballclubs FC Chelsea, dessen Eigentümer Abramowitsch bisher war.
„Wir erhöhen den Druck auf die Kriegsmaschinerie von (Kremlchef Wladimir) Putin und zielen auf den Kreis der Menschen, die dem Kreml am nächsten stehen“, sagte die britische Außenministerin Liz Truss einer Mitteilung zufolge.
Das Ministerium betonte, die bisher verhängten Sanktionen hätten „tiefgreifende und schädliche Folgen für Putins Fähigkeit, Krieg zu führen“. Russland steuere auf die stärkste Rezession seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu. Derzeit seien 275 Milliarden Pfund und damit rund 60 Prozent der russischen Devisenreserven eingefroren./bvi/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787808-london-sperrt-vermoegen-von-abramowitsch-geschaeftsfreunden-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Fridays for Future pocht auf Öl- und Gasembargo für Russland – 14.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die deutschen und ukrainischen Ableger der Klimabewegung Fridays for Future verlangen einen raschen Importstopp für Öl und Gas aus Russland. „Wir fordern die rapide Umsetzung eines Öl- und Gasembargos, das die Ukraine unterstützt und Putin schwächt“, teilten die deutsche Aktivistin Luisa Neubauer und der ukrainische Aktivist Ilyess El Kortbi der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. „Die Ausladung von Bundespräsident Steinmeier hat gezeigt, was es vor allem braucht, und das ist weniger Symbolik und mehr echte Taten.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wollte eigentlich gemeinsam mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands nach Kiew fahren, wurde von der Ukraine aber ausgeladen.
„Wir wissen, dass ein Embargo große Belastungen mit sich bringt, die stehen aber in keinem Verhältnis zu dem Leid in der Ukraine“, erklärten die Klimaaktivisten. „Wir werden nicht stumm zugucken, wie Deutschland nach Wochen des Krieges und der humanitären Verbrechen in der Ukraine weiterhin jeden Tag Millionen Euro an Putin schickt.“
Neben einem Embargo müsse es Sofortmaßnahmen geben, um die Ölnachfrage zu senken, zum Beispiel ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern und eine maximale Beschleunigung der Energiewende hin zu klimafreundlicheren Energien. Die Zukunft der EU und der Ukraine liege in erneuerbaren Energien. „Der Handel mit fossilen Brennstoffen bringt heute keinen Frieden mehr, wie der Krieg in der Ukraine Tag für Tag zeigt.“/hrz/DP/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55778795-fridays-for-future-pocht-auf-oel-und-gasembargo-fuer-russland-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Deutschland rechnet mit 400.000 ukrainischen Schülern – 14.4.2022
Deutschland muss sich aus Sicht der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien, auf bis zu 400.000 geflüchtete ukrainische Schüler einstellen und bräuchte dafür 24.000 Lehrkräfte. „Die Bundesregierung geht davon aus, dass eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland kommen könnte. Davon werden sicherlich 40 Prozent Schülerinnen und Schüler sein“, sagte Prien, die Bildungsministerin in Schleswig-Holstein ist, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Donnerstag).
„Das wären dann bis zu 400.000 junge Menschen, denen wir im deutschen Schulsystem erst einmal gerecht werden müssen“, so die CDU-Politikerin weiter. „Wir rechnen, dass man ungefähr 60 Lehrkräfte pro 1.000 Schüler braucht. Für 400.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine bräuchten wir also 24.000 Lehrer“, zumindest wenn man im Bereich der Willkommensklassen weiter mit kleinen Gruppengrößen arbeiten wolle.
https://science.apa.at/power-search/8718500157563394853
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Kanzler Nehammer: Gaslieferung könnte auch ohne Sanktionen ausfallen – 14.4.2022
WIEN (dpa-AFX) – Die Versorgung Europas mit russischem Gas ist aus Sicht von Österreichs Kanzler Karl Nehammer auch abseits von Sanktions-Überlegungen nicht gesichert. Kriegsfolgen und die Sprengung von Pipelines könnten etwa zu einem Lieferstopp führen, sagte Nehammer in einem Interview kurz nach seinen Besuchen in Kiew und Moskau. „Das Risiko ist ja ohnehin da, dass das dennoch passieren kann – auch wenn Österreich, Deutschland und andere sich gegen ein Gasembargo aussprechen“, sagte der konservative Politiker der Deutschen Presse-Agentur und der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Nehammer traf sich am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und war damit der erste EU-Regierungschef, der seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine Moskau besuchte. Putin habe das Thema Gas von sich aus angesprochen, berichtete der Kanzler. Der Präsident habe gesagt, dass die vereinbarten Mengen geliefert würden, und dass weiterhin in Euro bezahlt werden könne.
Putin sei sich durchaus bewusst, dass der Krieg schwere wirtschaftliche Folgen für sein Land habe. „‚Ich weiß'“, habe der Kreml-Chef gesagt, als Nehammer ihn darauf hinwies. Aus Nehammers Sicht werden die jüngsten EU-Sanktionen gegen Exporte von Rüstungelektronik Russlands Schlagkraft erst mittelfristig schwächen. „Deswegen führt es jetzt nicht unmittelbar dazu, dass Putin den Krieg beendet.“/al/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55779061-kanzler-nehammer-gaslieferung-koennte-auch-ohne-sanktionen-ausfallen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Nehammer: Putin sicherte Gasversorgung zu – 14.4.2022
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat weitere Einblicke in sein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gegeben. So habe Putin am Montag in Moskau die Gasfrage bei seinem Besuch selbst angesprochen, sagte Nehammer gestern im Gespräch mit der APA und der dpa. Putin habe erklärt, „dass die Gasversorgung gesichert ist, dass Russland die Quantitäten liefert, wie vertraglich zugesagt und dass in Euro weiter bezahlt werden kann“.
Von seiner Seite habe es den Hinweis gegeben, dass alle Änderungen sanktionenkonform sein müssten, sagte Nehammer. Putin hatte zuvor angewiesen, Gas an westliche Staaten nur noch gegen Rubel zu verkaufen, was diese strikt ablehnen. Daraufhin erließ Putin ein Dekret, das westliche Kunden verpflichtet, ein Rubel-Konto bei der Gasprombank zu eröffnen und die Zahlungen darüber abzuwickeln.
*** Nehammer weiter gegen Gasembargo
Ein Gasembargo gegen Russland lehnte Nehammer weiterhin ab. „Beim Gasembargo geht es um die Kraft des Faktischen“, sagte er. Sowohl Deutschland als auch Österreich als auch Bulgarien, Rumänien und Ungarn seien in hohem Maße von russischem Gas abhängig. „Von sich aus dieses Gasembargo zu fordern, würde bedeuten, dass sowohl die Industrie als auch die Haushalte durch das Nichtliefern des Gases schweren Schaden erleiden.“
*** Nehammer verteidigt Besuch
Mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan will Nehammer sich demnächst über seine Moskau-Reise austauschen und über den Istanbuler Prozess reden. Angesprochen auf die Kritik an seiner Reise aus den baltischen Staaten und aus Polen, sagte Nehammer, es sei ein Unterschied, ob man nur telefoniere oder „über Butscha zu sprechen und dabei Putin direkt in die Augen zu sehen“. Putin habe ihm gegenüber zugesagt, er kooperiere mit dem Internationalen Roten Kreuz. Das seien alles wichtige Punkte, die ohne ein Gespräch nicht deponierbar seien. Nehammer kündigte in nächster Zeit einen Besuch in Estland an.
*** „Paradigmenwechsel“ in Schweden und Finnland
Dass die bündnisfreien EU-Staaten Finnland und Schweden bereit seien, der NATO beizutreten, ist für Nehammer „tatsächlich ein Paradigmenwechsel“. „Es ist auch wieder eine Folge des Krieges, die Präsident Putin falsch eingeschätzt hat“, so der Kanzler. „Wo es keinen Paradigmenwechsel gibt, ist die Frage der österreichischen Neutralität. Die ist immerwährend“, so Nehammer.
red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3259768/
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – ROUNDUP: Nehammer: Kiew und Moskau wissen, dass Krieg irgendwann enden muss – Nehammer sieht kleine Chance auf Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland – 14.4.2022
WIEN (dpa-AFX) – Nach Gesprächen in Kiew und Moskau sieht Österreichs Kanzler Karl Nehammer noch immer eine kleine Chance auf Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. „Es sind beide in der Kriegslogik, aber beide wissen, dass es irgendwann mal enden muss“, sagte der konservative Politiker der Deutschen Presse-Agentur und der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Zuvor sei aber noch eine Eskalation der Kämpfe in der ostukrainischen Region Donbass zu befürchten. „Beide Seiten stellen sich auf eine sehr intensive und aus menschlicher Sicht verheerende Schlacht ein“.
Nehammer traf sich am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und war damit der erste EU-Regierungschef, der seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine Moskau besuchte. Davor war der Kanzler am Samstag in Kiew, wo er unter anderem Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj führte.
Beide Seiten hätten Nehammer gegenüber den Verhandlungsprozess in Istanbul angesprochen, wo Vertreter beider Kriegsparteien zuletzt Ende März aufeinandertrafen. Diese positiven Signale würden zwar die Entwicklungen im Donbass nicht aufhalten. Sie zeigten jedoch, dass noch nicht alle Türen zu einer Verhandlungslösung geschlossen seien. „Die große Frage wird sein: Wie kann ein gesichtswahrendes Ende des Krieges für beide Seiten möglich sein“, sagte Nehammer. Seine ukrainischen Gesprächspartner hätten sich über Österreichs Status als neutrales aber dennoch bewaffnetes Land erkundigt, berichtete er. Trotz der möglicherweise raschen NATO-Beitritte der bislang blockfreien Staaten Finnland und Schweden werde Österreich an seiner Neutralität festhalten, betonte Nehammer.
Aus seiner Sicht werden die jüngsten EU-Sanktionen gegen Exporte von Rüstungselektronik Russlands militärische Schlagkraft erst mittelfristig schwächen. „Deswegen führt es jetzt nicht unmittelbar dazu, dass Putin den Krieg beendet.“ Putin sei sich jedoch durchaus bewusst, dass der Krieg schwere wirtschaftliche Folgen für sein Land habe. „‚Ich weiß'“, habe der Kreml-Chef gesagt, als Nehammer ihn darauf hinwies.
Die Versorgung Europas mit russischem Gas ist laut Nehammer auch abseits von Sanktions-Überlegungen nicht gesichert. Kriegsfolgen und die Sprengung von Pipelines könnten etwa zu einem Lieferstopp führen, sagte er. „Das Risiko ist ja ohnehin da, dass das dennoch passieren kann – auch wenn Österreich, Deutschland und andere sich gegen ein Gasembargo aussprechen“, sagte der Politiker.
Die beiden Nachbarländer und mehrere östliche EU-Staaten sind besonders von russischem Gas abhängig. Nehammer warnte, dass ein von der EU verhängter Importstopp private Haushalte und Industriebetriebe schwer schädigen würde.
In Moskau habe Putin das Thema Gas von sich aus angesprochen, berichtete der Kanzler. Der Kremlchef habe gesagt, dass die Versorgung gesichert sei, dass die vereinbarten Mengen geliefert würden, und dass weiterhin in Euro bezahlt werden könne./al/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55779209-roundup-nehammer-kiew-und-moskau-wissen-dass-krieg-irgendwann-enden-muss-016.htm
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GROSSBRITANNIEN – Britische Unternehmen leiden unter mehr Coronainfektionen – 14.4.2022
London – Der Wegfall kostenloser Coronatests und der Pflicht zur Selbstisolation in England trifft die Unternehmen wegen zunehmender Infektionszahlen hart. „Die meisten Branchen sind betroffen, insbesondere Unternehmen mit Kundenkontakt wie das Gastgewerbe und der Einzelhandel“, sagte Jane Gratton vom britischen Handelskammerverbund BCC auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Aber auch viele Beschäftigte, die von zu Hause aus arbeiten können, seien zu krank, um dies zu tun. „Corona bleibt ein erhebliches Problem für Arbeitgeber“, sagte Gratton. Die Lage verschärfe den Personalmangel, hemme Kapazität und erschwere Serviceleistungen, sagte Gratton. Sie forderte günstige oder kostenlose Coronatests, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen sowie Ansteckungen am Arbeitsplatz zu verhindern.
Im größten britischen Landesteil England gibt es seit Wochen keine Coronaregeln mehr. Die täglich vom Gesundheitsministerium herausgegebenen Infektionszahlen bergen eine sehr hohe Dunkelziffer, da Testkapazitäten zurückgefahren wurden und positive Fälle nur noch freiwillig gemeldet werden. Einer Studie von Anfang April zufolge stiegen die Infektionen im März auf ein Rekordniveau.
Wegen der hohen Infektionszahlen kommt es immer wieder zu vorübergehenden Geschäftsschließungen. Zuletzt mussten wichtige Fluglinien wie British Airways und Easyjet tagelang jeweils Dutzende Verbindungen wegen Coronaausbrüchen in der Belegschaft absagen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133406/Britische-Unternehmen-leiden-unter-mehr-Coronainfektionen
DEUTSCHLAND – Bundesregierung gibt Milliarden für schwimmende LNG-Terminals frei – 14.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Bundesregierung will für vier schwimmende Flüssiggas-Terminals in den kommenden zehn Jahren bis zu 3 Milliarden Euro ausgeben. Das Finanzministerium hat demnach die Mittel bereits freigegeben, ohne den Haushaltsausschuss des Bundestags vorher hinzuzuziehen. Dies sei aus „zwingenden Gründen“ geboten, hieß es in einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
An diesem Donnerstag und am 20. April sollten entsprechende Charterverträge unterzeichnet werden, hieß es. Ziel sei der Import von Flüssigerdgas (LNG) zur Sicherung der Gasversorgung für Deutschland. Mehr LNG ist ein Baustein in den Bemühungen der Bundesregierung, die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern. Das Flüsiggas wird mit Tankschiffen geliefert.
Ein Sprecher des Energiekonzerns RWE sagte, RWE sei daran beteiligt, im Auftrag und im Namen der Bundesregierung schwimmende LNG-Terminals zu chartern. In Abhängigkeit davon, wie schnell der landseitige Anschluss für die Pipeline zu Verfügung stehe, gehe RWE davon aus, dass die Schiffe teilweise bereits im kommenden Winter einsatzbereit sein könnten. Die Bundesregierung prüfe, welche Anlandepunkte für die Schiffe infrage kämen. Grundsätzlich vorstellbar wären zum Beispiel Häfen wie Wilhelmshaven, Brunsbüttel oder Rostock.
In einem „Fortschrittsbericht Energiesicherheit“ des Wirtschaftsministeriums von Ende März hieß es, die Bundesregierung habe über die Unternehmen RWE und Uniper Optionen für drei schwimmende LNG-Terminals erworben, um die Versorgungssicherheit in Deutschland weiter zu erhöhen. Die Bundesregierung prüfe derzeit mögliche Standorte an der Nord- und Ostsee. Dort könnten die Terminals kurzfristig eingesetzt werden, teils schon im Winter 2022/23. Im Schreiben des Finanzministeriums ist nun von vier schwimmenden Speicher- und Regasifizierungseinheiten die Rede.
Ein LNG-Importterminal ist zum Beispiel in Wilhelmshaven geplant. Um dieses an das Gas-Fernleitungsnetz anzubinden, soll im Landkreis Friesland noch bis Ende dieses Jahres eine 30 Kilometer lange Pipeline entstehen. Zusammen mit einer schwimmenden Plattform, über die das verflüssigte Erdgas angelandet und wieder in gasförmigen Zustand verwandelt wird, soll so spätestens ab Anfang 2023 mit dem LNG-Import über Wilhelmshaven begonnen werden. Entsprechende Pläne hatte Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) zusammen mit dem Gasnetzbetreiber Open Grid Europe, der die Leitung bauen will, und Vertretern von Kommunen vorgestellt. Fest installierte Terminals könnten laut Energieministerium in Hannover frühestens ab 2025 betriebsbereit sein./hoe/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55786452-bundesregierung-gibt-milliarden-fuer-schwimmende-lng-terminals-frei-016.htm
DEUTSCHLAND – „Wirtschaftsweiser“ erwartet keine Lohn-Preis-Spirale – 14.4.2022
Berlin – Der Wirtschaftsweise Achim Truger sieht derzeit kein großes Risiko einer Lohn-Preis-Spirale. „In den bisherigen Tarifabschlüssen ist noch kein übermäßiges Lohnwachstum zu sehen“, sagte Truger dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben).
Stattdessen kompensieren ihm zufolge die Entlastungspakete teilweise die inflationsbedingten Einkommensverluste privater Haushalte. „Dadurch wird etwas Druck aus den Lohnverhandlungen genommen“, erklärte Truger vor der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank an diesem Donnerstag. „Weitere Entlastungsmaßnahmen könnten diesen Effekt verstärken“, zeigte sich der Ökonom von der Universität Duisburg-Essen überzeugt. „Außerdem ist die Kompensation der Belastungen insbesondere für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen von zentraler Bedeutung um den sozialen Frieden angesichts der äußeren Bedrohungslage aufrecht zu erhalten“, sagte Truger dem RND. Um die finanziellen Spielräume des Staates sorge er sich nicht: „Die Angst vor höherer Staatsverschuldung ist unbegründet und darf den notwendigen Mehrausgaben nicht im Weg stehen“, sagte Truger.
Zudem betonte er, dass anstehende Tarifverhandlungen ohnehin durch die wirtschaftliche Eintrübung belastet würden, was das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale ebenfalls verringere. „Wenn es nicht zu einem weiteren rasanten Anstieg der Energiepreise kommt – etwa durch einen Stopp russischer Energielieferungen – dann sollte sich im Laufe des nächsten Jahres eine Normalisierung der Inflationsraten ergeben“, so der Wirtschaftsweise.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55777743-wirtschaftsweiser-erwartet-keine-lohn-preis-spirale-003.htm
DEUTSCHLAND – IMK-Studie: Rezessionsrisiko in Deutschland deutlich gestiegen – 14.4.2022
DÜSSELDORF (dpa-AFX) – Die Gefahr einer Rezession in Deutschland ist nach einer aktuellen Studie durch den Ukraine-Krieg und die aktuelle Corona-Welle in China deutlich gestiegen. „Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten eine Rezession durchläuft, hat sich in den vergangenen Wochen fast verdreifacht“, warnte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag. Es sei von 23,9 Prozent Anfang März auf jetzt 65,4 Prozent gestiegen.
„Das ist der höchste Wert seit März 2020“, betonte das IMK. Damals mussten in der ersten Corona-Welle viele Wirtschaftsaktivitäten heruntergefahren werden. Das IMK stützt sich bei seinen Berechnungen auf eine Reihe konjunktureller Frühindikatoren und berücksichtigt dabei sowohl Finanzmarktdaten als auch Stimmungsindikatoren.
Als wichtige Faktoren für die Eintrübung der Konjunkturaussichten nannte IMK-Konjunkturexperte Thomas Theobald außerdem die durch die Energiepreisschocks drastisch gestiegene Inflation sowie erneut verschärfte Lieferengpässe durch den coronabedingten Lockdown in chinesischen Industrie- und Hafenmetropolen wie Shanghai. Angespannte Lieferketten und hohe Transportkosten träfen besonders die Industrie. Die Probleme spiegelten sich in ersten Rückgängen beim Auftragsbestand wider, nachdem dieser 2021 ein historisches Rekordniveau erreicht hatte.
„Mit den vorliegenden Ergebnissen mehren sich die Indizien dafür, dass die deutsche Wirtschaft bis zur zweiten Jahreshälfte zwei aufeinanderfolgende Quartale mit BIP-Rückgängen und somit nach landläufiger Definition eine leichte Rezession erleben könnte“, sagte der Ökonom.
Die Wirtschaftspolitik habe allerdings schnell reagiert und Energie-Entlastungspakete für Haushalte sowie ein Hilfspaket für Unternehmen geschnürt, die besonders unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leiden. „Das wird die Wachstumsverluste mildern.“/rea/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55782041-studie-rezessionsrisiko-in-deutschland-deutlich-gestiegen-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Vier von fünf Unternehmen erwarten Belastungen durch Ukraine-Lrieg – 14.4.2022
MANNHEIM (dpa-AFX) – Fast 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland erwarten finanzielle Belastungen durch den Ukraine-Krieg. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichen German-Business-Panel-Monitor für den April hervor, an dem sich gut 1000 Unternehmen beteiligten. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine seien die Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich eingebrochen, heißt es in der Studie. Daran hätten auch die weitreichenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen am 20. März nichts ändern können.
Sorgen machen den Unternehmen der Umfrage zufolge vor allem die steigenden Energiekosten und die drohenden Lieferkettenprobleme. Beeinträchtigungen der eigenen Geschäfte in der Ukraine und in Russland sowie Umsatzeinbußen in den beiden Ländern spielten dagegen nur selten eine Rolle.
Trotz aller Belastungen unterstützte eine Mehrheit der Unternehmen die bisherigen Sanktionen. Mehr als 60 Prozent der Firmen bewerteten sie „eher positiv“ oder „sehr positiv“, nur gut 15 Prozent „eher negativ“ oder „sehr negativ“.
Ein möglicher Importstopp von Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas aus Russland traf dagegen bei den Unternehmen auf ein geteiltes Echo. Zwar bewerteten 41 Prozent der Unternehmen einen solchen Schritt als positiv, doch fast genauso viele – 36 Prozent – beurteilten ihn negativ. Vor allem in Industrien, die stärker auf Gas aus Russland angewiesen waren, wurde ein Rohstoffembargo abgelehnt.
Die Ablehnung habe in den vergangenen Wochen sogar noch zugenommen, berichteten die Verfasser der Studie. „Während in der zweiten Kriegswoche noch mehr als die Hälfte der Unternehmen Unterstützung für ein Rohstoff-Embargo bekundeten, ist der Anteil positiver Bewertungen bis zur sechsten Kriegswoche auf 32 Prozent gefallen.“
Das German Business Panel ist ein langfristig angelegtes Befragungspanel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes „Accounting for Transparency“./rea/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55784915-deutschland-vier-von-fuenf-unternehmen-erwarten-belastungen-durch-ukraine-lrieg-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Rekord beim Holzeinschlag in Wäldern – Insbesondere Borkenkäferbefall, weniger Trockenheit und am wenigsten Stürme als Ursache – 14.4.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Sturm, Trockenheit und Borkenkäfer waren auch im vergangenen Jahr die Feinde des deutschen Waldes. Dort wurde 2021 mit 83,0 Millionen Kubikmetern so viel Holz geschlagen wie noch nie seit Beginn der Statistik, berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden.
50,5 Millionen Kubikmeter waren sogenanntes Schadholz, also vorzeitig gefällte, kranke Bäume. Im Jahr zuvor waren von 80,4 Millionen Kubikmetern sogar 60,1 Millionen Kubikmeter Schadholz gewesen.
Häufigste Ursache für den vorzeitigen Einschlag waren mit einem Anteil von 81,4 Prozent die Schäden durch Insekten. Trockenheit war mit einem Anteil von 7,9 Prozent die zweitwichtigste Ursache für Schadholz, noch vor den Stürmen.
Der Borkenkäfer hatte es vor allem auf die Fichtenbestände abgesehen. Bei dieser Holzart wurden knapp zwei Drittel der Ernte (39,4 Millionen Kubikmeter) wegen des Insektenbefalls gefällt. Insgesamt machten die Nadelhölzer (Fichte, Tanne, Douglasie und sonstige) mit 62,2 Millionen Kubikmetern drei Viertel des gesamten Holzeinschlags aus./ceb/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55780216-deutschland-rekord-beim-holzeinschlag-in-waeldern-016.htm
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Experten erwarten steigende Zahl von Unternehmensinsolvenzen – 14.4.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Nach einem deutlichen Rückgang der Firmenpleiten auch im zweiten Corona-Jahr zeichnet sich nun eine Wende ab. Zwar meldeten die Amtsgerichte im Januar weniger Unternehmensinsolvenzen als ein Jahr zuvor. Doch nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag stiegen die beantragten Regelinsolvenzen im März gegenüber dem Vormonat um 27,0 Prozent. Experten rechnen in diesem Jahr mit steigenden Insolvenzen, auch weil Sonderregeln zur Verhinderung einer Pleitewelle in der Pandemie ausgelaufen sind. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges, die noch nicht absehbar sind.
Viele Firmen ächzen vor allem unter explodierenden Energiepreisen, aber auch Lieferketten sind gestört. Die Bundesregierung will mit einem milliardenschweren Hilfspaket Unternehmen entlasten, die von den Folgen des Ukraine-Kriegs und hohen Energiepreisen besonders betroffen sind. Das Paket sieht unter anderem ein Kreditprogramm über die staatliche Förderbank KfW vor sowie Energiekosten-Zuschüsse für Firmen. „Die von der Bundesregierung vorgestellte Energiekostenförderung wird bei einem länger anhaltenden Energiepreisschub viele drohende Insolvenzen gerade im Mittelstand nicht verhindern können“, sagte Christoph Niering, Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands.
Zugleich wies er darauf hin, dass sich die März-Prognose des Statistischen Bundesamtes mit dem 27-Prozent-Anstieg in den üblichen Jahresschwankungen bewege. Bereits im Februar hatte es im Vergleich zum Vormonat einen Zuwachs von 4,2 Prozent gegeben. Als Frühindikator gebe die Zahl Hinweise auf die künftige Entwicklung, erläuterte die Behörde. Die Daten wiesen aber nicht die Belastbarkeit amtlicher Statistiken auf.
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), das monatlich einen Insolvenztrend veröffentlicht, rechnet in den kommenden Monaten eher mit steigenden Zahlen. „Das Insolvenzgeschehen wird seit mehreren Monaten deutlich stärker vom Verarbeitenden Gewerbe geprägt“, erläuterte IWH-Experte Steffen Müller. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges zeigten sich zwar noch nicht in den aktuellen Zahlen. „Aber die gestiegenen Energiekosten infolge des Krieges dürften die Industrie stark belasten.“
Im Januar 2022 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1057 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 4,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor und rund 34 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie im Januar 2020.
Um eine Pleitewelle infolge der Pandemie abzuwenden, hatte der Staat die Pflicht zum Insolvenzantrag bei Eintritt von Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit zeitweise ausgesetzt. Seit dem 1. Mai 2021 gilt die Insolvenzantragspflicht wieder in vollem Umfang. Ausnahmen gab es noch bis 31. Januar 2022 für Betriebe, die im vergangenen Sommer Schäden durch Starkregen oder Überflutungen erlitten hatten. Im vergangenen Jahr gab es so wenige Firmenpleiten wie noch nie seit Einführung der aktuellen Insolvenzordnung im Jahr 1999./mar/DP/mis © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55782394-roundup-experten-erwarten-steigende-zahl-von-unternehmensinsolvenzen-016.htm
DEUTSCHLAND – Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland nimmt im März deutlich um 27 Prozent gegenüber dem Vormonat zu – Sonderregelungen ausgelaufen – 14.4.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland nimmt deutlich zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg sie im März gegenüber dem Vormonat um 27,0 Prozent, nachdem sie sich bereits im Februar um 4,2 Prozent erhöht hatte. Die Insolvenzzahlen waren im Verlauf der Corona-Pandemie durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen. Seit Mai 2021 sind keine Sonderregeln mehr in Kraft.
Die vorläufige Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren gibt frühe Hinweise auf die künftige Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen, für die derzeit endgültige Ergebnisse bis Januar 2022 vorliegen. Hier waren die Werte zuletzt gesunken: Im Januar haben die deutschen Amtsgerichte 1.057 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren 4,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und rund 34 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie im Januar 2020.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den im Januar 2022 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 1,4 (Vorjahresmonat: 3,7) Milliarden Euro. Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Baugewerbe mit 206 (150). Es folgte der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 160 (166).
Beim zeitlichen Vergleich der Insolvenzzahlen für Unternehmen ist zu beachten, dass das Insolvenzgeschehen in den Jahren 2020 und 2021 von Sonderregelungen geprägt war. Von Anfang März 2020 bis Ende 2020 war die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen infolge der Corona-Pandemie ausgesetzt. Diese Regelung galt bis Ende April 2021 weiterhin für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch ausstand. Für diese Unternehmen wurde die Pflicht zur Beantragung eines Insolvenzverfahrens erst zum 1. Mai 2021 wieder vollumfänglich eingesetzt.
Beruhte der Eintritt einer Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung auf den Auswirkungen der Starkregenfälle oder des Hochwassers im Juli 2021, war die Insolvenzantragspflicht bis 31. Januar 2022 ausgesetzt.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist im Januar um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahrjahresmonat gestiegen. Damit hat sich der starke Anstieg der vergangenen Monate abgeflacht. Er stand im Zusammenhang mit einem Gesetz zur schrittweisen Verkürzung von Restschuldbefreiungsverfahren von sechs auf drei Jahre. Die Neuregelung gilt für seit dem 1. Oktober 2020 beantragte Verbraucherinsolvenzverfahren.
Sie ermöglicht den Betroffenen einen schnelleren wirtschaftlichen Neuanfang im Anschluss an ein Insolvenzverfahren. Daher ist davon auszugehen, dass viele überschuldete Privatpersonen ihren Insolvenzantrag zunächst zurückhielten, um von der Neuregelung zu profitieren. Dieser Effekt ist mittlerweile offenbar ausgelaufen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55780441-zahl-der-regelinsolvenzen-in-deutschland-nimmt-im-maerz-deutlich-zu-015.htm
DEUTSCHLAND – Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland mit 5,6 Mrd Euro auf Rekordhoch – Ende 2021: steigende Börsenkurse mehrten Vermögen – Mehr Geld auf der hohen Kante: Kursgewinne als Treiber – Billige Zinsen: Zunahme von Wohnungsbaukrediten – Nicht erfasst: stark gestiegene Immobilienwerte – 14.4.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Menschen in Deutschland haben ihr Vermögen im zweiten Pandemiejahr gemehrt und sind in der Summe so reich wie nie. Das Geldvermögen der privaten Haushalte aus Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen stieg im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 161 Milliarden Euro auf den Rekordwert von rund 7618 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Donnerstag mitteilte. Wie die gewaltige Summe verteilt ist, geht aus den Bundesbank-Daten nicht hervor.
Die Privathaushalte profitierten zum Jahresende von steigenden Börsenkursen und legten mehr Geld auf die hohe Kante. Die Bewertungseffekte bezifferte die Bundesbank auf 86 Milliarden Euro, dabei schlugen insbesondere Kursgewinne von 34 Milliarden Euro bei den Anteilen an Investmentfonds und von 21 Milliarden Euro bei den ausländischen Aktien positiv zu Buche. Zugleich stockten die Menschen ihre Bestände an Bargeld und Sichteinlagen um 31 Milliarden Euro auf. Sparer verdienen wegen der Zinsflaute damit zwar nichts, können aber bei Bedarf rasch auf ihr Geld zugreifen.
Auch im vierten Quartal nutzten die Menschen die niedrigen Zinsen, um sich Geld zu leihen, insbesondere für Wohnungsbaukredite. Abzüglich der Schulden stieg das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte zum Ende des vierten Quartals auf 5575 Milliarden Euro (Vorquartal: 5436 Mrd). Immobilien, die seit Jahren teils kräftige Wertsteigerungen verzeichnen, werden von den Daten nicht erfasst./mar/DP/jha
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DEUTSCHLAND – Mehr Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands – 14.4.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zahl der im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands beschäftigten Menschen hat im Februar erneut zugenommen. Laut vorläufiger Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) lag sie bei 5,5 Millionen. Das waren 0,7 Prozent mehr als im Februar 2021 und 0,4 Prozent mehr als im Vormonat. Im Januar war die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor erstmals seit September 2019 auf Jahressicht wieder gestiegen. Dieser Trend scheint sich fortzusetzen.
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden lag bei gleicher Anzahl der Arbeitstage mit 681 Millionen auf dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Entgelte der Beschäftigten betrugen 24,8 Milliarden Euro. Das waren nominal 10,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55780442-mehr-beschaeftigte-im-verarbeitenden-gewerbe-deutschlands-015.htm
DEUTSCHLAND – Lauterbach zu mutmaßlichem Entführungsplan: Lasse mich nicht beirren – 14.4.2022
Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will sich von mutmaßlichen Entführungsplänen nicht einschüchtern lassen.
„Manchen COVID-Leugnern geht es nicht um den Kampf gegen Impfungen oder Coronaauflagen. Sie kämpfen gegen unsere demokratische Grundordnung“, sagte der SPD-Politiker der Bild am Sonntag.
„Damit werden sie aber keinen Erfolg haben. Ich lasse mich dadurch nicht beirren, sondern setze mich weiter für die gesamte Bevölkerung ein. Dieses Beispiel zeigt die Zerrissenheit unserer Gesellschaft. Diese Spaltung zu überwinden und Vertrauen zurückzugewinnen, bleibt Ziel meiner Politik.“
Die ins Visier der Ermittler geratene Chatgruppe „Vereinte Patrioten“ soll unter anderem auch die Entführung Lauterbachs geplant haben. Das berichteten die Ermittler unter der Federführung von Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz heute in Mainz.
Lauterbach hatte wiederholt von Drohungen gegen ihn berichtet. Anfang März, nachdem der österreichische Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) unter anderem wegen ständiger Anfeindungen zurückgetreten war, schrieb der SPD-Politiker bei Twitter: „Es ist eine Schande, dass er durch Drohungen aus dem Amt gedrängt wurde.
Auch ich werde rund um die Uhr bewacht und kenne diese Belastung.“ Im vergangenen Herbst hatte Lauterbach geschrieben: „Seit Tagen wird im Netz erneut dazu aufgerufen, mich zu erschlagen. Es ist absolut inakzeptabel, dass so etwas nicht sofort gelöscht werden muss.“ © dpa/aerzteblatt.de
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DEUTSCHLAND – POLITIK/ROUNDUP 3: Gruppe soll Entführung Lauterbachs und Umsturz geplant haben – 14.4.2022
MAINZ/BERLIN (dpa-AFX) – Extremistische Mitglieder einer bundesweiten Chatgruppe aus sogenannten Reichsbürgern und Gegnern der Corona-Politik sollen in Deutschland Sprengstoffanschläge und die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant haben. Damit hätten sie die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen und das angestrebte Chaos nutzen wollen, um die Macht in Deutschland zu übernehmen, teilten Ermittler am Donnerstag in Mainz mit.
Bei bundesweiten Durchsuchungen wurden am Mittwoch vier Beschuldigte festgenommen. Die beiden Hauptbeschuldigten seien ein 55-Jähriger aus dem rheinland-pfälzischen Neustadt an der Weinstraße sowie ein 54 Jahre alter Mann aus dem brandenburgischen Falkensee, teilten die federführende Koblenzer Generalstaatsanwaltschaft und das rheinland-pfälzische Landeskriminalamt mit. Den vier Festgenommenen werden die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verstöße gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen. Gegen sie wurde Haftbefehl erlassen.
Bei den Durchsuchungen wurden den Angaben zufolge 22 Schusswaffen, darunter ein Kalaschnikow-Sturmgewehr, sowie Munition, Bargeld, Goldbarren, Silbermünzen und Devisen sichergestellt. Schwerpunkt mit fünf Durchsuchungen war Rheinland-Pfalz. Drei weitere Objekte wurden jeweils in Bayern und Niedersachsen durchsucht, je zwei in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Durchsuchungen gab es zudem in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Brandenburg.
Die Chatgruppe im Kurznachrichtendienst Telegram nannte sich nach Angaben der Ermittler „Vereinte Patrioten“, zuweilen aber auch „Deutschland Tag X“ oder gab sich weitere Namen. Die Gruppierung, zu der etwa 70 Mitglieder zählen sollen, habe zunächst mit einer „Aktion Blackout“ Anschläge auf Stromleitungen und Umspannwerke ausführen und damit die Stromversorgung zusammenbrechen lassen wollen. Danach sollte bei der „Aktion Klabautermann“ Gesundheitsminister Lauterbach entführt werden. In einem dritten Schritt sei dann die Übernahme der Regierung angestrebt worden.
Das Problem bei solchen Ermittlungsverfahren sei immer die Frage, ob man es lediglich mit „Spinnern“ zu tun habe, die sich im Internet profilieren und vor ihren Mitstreitern „großmäulig“ angeben wollten, erklärte der Koblenzer Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer. „In diesem Fall war es aber anders, nämlich in dem Moment, als es darum ging, die Waffen zu beschaffen.“ Die Gruppierung habe sich Geld und Waffen besorgt. „Da war für uns eben klar: Wir haben es nicht nur mit Spinnern zu tun, sondern mit gefährlichen Straftätern, die ihre Pläne auch umsetzen wollen und wahrscheinlich auch können.“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach von einer „schwerwiegenden terroristischen Bedrohung“. Die SPD-Politikerin fügte hinzu: „Die Ermittlungen offenbaren einen Abgrund.“ Bewaffnete Reichsbürger und radikalisierte Corona-Leugner verbinde ein grenzenloser Hass auf die Demokratie, auf den Staat und auf Menschen, die für das Gemeinwesen einstehen. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte der „Rheinischen Post“: „Wer Anschlags- und Entführungspläne verfolgt, legt Axt an unsere freiheitliche Demokratie. Umso mehr bin ich froh, dass unsere Sicherheitsbehörden offenbar sehr gute Ermittlungsarbeit geleistet haben.“
Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf Twitter: „Meine Solidarität gilt Karl Lauterbach: Jeder in Deutschland darf seine Meinung sagen. Aber unsere Freiheitsrechte haben Grenzen.“ Diese seien überschritten, wenn mit Gewalt gedroht werde. „Wir werden die Feinde unserer Demokratie mit allen Mitteln des Rechtsstaats bekämpfen“, betonte der SPD-Politiker.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) sagte, es handele sich bei den Plänen um „Rechtsterrorismus“. Der Ermittlungserfolg sei von Rheinland-Pfalz ausgegangen, der dortige Verfassungsschutz habe die entscheidenden Hinweise gegeben. Der Fall zeige auch, dass die Bürger sich darauf verlassen könnten, vom Staat geschützt zu werden.
Die Ermittlungen laufen den Angaben zufolge bereits seit dem vergangenen Oktober. Die Federführung liegt bei den Behörden in Rheinland-Pfalz, da der 55-jährige Hauptbeschuldigte dort wohnt. Insgesamt sprechen die Ermittler von zwölf deutschen Staatsangehörigen im Alter zwischen 41 und 55 Jahren, die beschuldigt werden.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach zeigte sich „bestürzt“ über den möglichen Entführungsplan gegen ihn. Er bedankte sich bei den ermittelnden Behörden und dem Bundeskriminalamt „für den guten Schutz und die Überwachung. Davon habe ich offensichtlich profitiert und dafür bin ich sehr dankbar“, sagte er. Der Vorgang zeige, dass sich die Corona-Proteste nicht nur radikalisiert hätten, sondern dass es mittlerweile auch darum gehe, den Staat und die Demokratie zu destabilisieren. Auf Twitter schrieb der Minister am Abend: „Gegner und Befürworter meiner Arbeit will ich auch weiter zusammenführen. Aber Gewalt weiche ich nicht.“/chs/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55787810-politik-roundup-3-gruppe-soll-entfuehrung-lauterbachs-und-umsturz-geplant-haben-016.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der wöchentlichen Sterbefälle stieg seit Jahresbeginn schrittweise an – 14.4.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127992.html
ÖSTERREICH – Pensionskassen-Veranlagungsergebnis bei minus 3,77 Prozent – 14.4.2022
Die österreichischen Pensionskassen haben heuer im ersten Quartal ein negatives Veranlagungsergebnis von minus 3,77 Prozent verzeichnet, gab der Fachverband heute bekannt. Gründe dafür seien der Ukraine-Krieg, der sich stark auf die Börsenkurse niedergeschlagen habe, sowie die aktuell hohe Inflationsrate.
Der positive Trend aus dem Vorjahr konnte damit nicht fortgesetzt werden. Für das Gesamtjahr hoffen die Pensionskassen nun auf einen Ergebnisumschwung. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3259937/
ÖSTERREICH – APA ots news: HYPO NOE erweitert Angebot für Kundinnen und Kunden im Wertpapierbereich – HYPO NOE gibt Kooperation mit Schelhammer Capital im Wertpapierbereich bekannt – 14.4.2022
St. Pölten (APA-ots) – Für die Zukunft vorsorgen? Ja, aber wie? „Die anhaltende Niedrigzinsphase regt viele dazu an, sich ein Eigenheim zu schaffen. Andere denken über Investments abseits des Sparbuchs nach. Dabei rücken hochwertige Anlageformen vermehrt in den Fokus unserer Kundinnen und Kunden“, erzählt HYPO NOE Vorstand Wolfgang Viehauser. Das sei eine Entwicklung, auf die man mit der Kooperation mit der Schelhammer Capital reagiere.
„Exzellente persönliche Beratung und moderne digitale Tools zu vereinen, ist das Ziel, das wir verfolgen. Das haben wir schon mit unserem innovativen wohnrechner.at unter Beweis gestellt. Durch die Kooperation mit der Schelhammer Capital können wir jetzt auch im Bereich Wertpapiere das Beste aus beiden Welten für unsere Kundinnen und Kunden miteinander vereinen und die verfügbaren Anlage- und Investitionsmöglichkeiten für unsere Kundinnen und Kunden deutlich erweitern“, erklärt Viehauser.
Für die Kundinnen und Kunden der HYPO NOE ergeben sich aus der Kooperation mehrere Vorteile: Die gewohnte individuelle und maßgeschneiderte Beratung durch die Betreuerinnen und Betreuer der HYPO NOE bleibt weiterhin bestehen. Gleichzeitig gibt es für die Kundinnen und Kunden seit Anfang Jänner exklusive und vielfältigere Anlagemöglichkeiten in Wertpapiere und auch eine moderne und innovative Plattform der Schelhammer Capital, um Käufe selbst jederzeit online beauftragen zu können. Darüber hinaus bietet das neue Tool umfassende Depotreports und Performance-Darstellungen.
„Die Beratungskompetenz und Kundennähe der HYPO NOE ist in Österreich beispielhaft. Als führender und unabhängiger Wertpapierspezialist in Österreich freuen wir uns, der HYPO NOE und ihren Kundinnen und Kunden hochwertige Wertpapierdienstleistungen anbieten zu können“, so Constantin Veyder-Malberg, Vorstandsmitglied der Schelhammer Capital.
Mit der Kooperation mit Schelhammer Capital setzt die HYPO NOE auf eines der größten österreichischen Institute im Wertpapierbereich. Im Rahmen einer umfassenden Ausschreibung konnte sich Schelhammer Capital deutlich abheben und durch das umfassende Wertpapier-Know-how überzeugen. Das bestätigen auch die konstant hervorragenden Ergebnisse von Schelhammer Capital bei den „Fuchsbriefen“, den wichtigsten Branchentests im deutschsprachigen Raum. Sie küren jedes Jahr die besten Privatbanken und Vermögensverwalter aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein. Nach einem umfangreichen Testverfahren belegte Schelhammer Capital im vergangenen Jahr in den Kategorien „Investmentkompetenz“, „Transparenz“ und „Anlagevorschlag“ jeweils den ersten Platz unter allen getesteten Instituten und insgesamt die Note „Sehr gut“.
*** Verlässlich seit 130 Jahren: HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG mit Stand & Poors Rating ‚A‘ mit „stabilem“ Ausblick
Die HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG ist die größte und älteste Landesbank Österreichs. Seit über 130 Jahren ist sie daher verlässliche Geschäftsbank, stabile Landesbank und spezialisierte Hypothekenbank. Mit dem Land Niederösterreich als 100%-Eigentümer kann die Landesbank auf eine sichere Basis bauen. Die HYPO NOE setzt auf Regionalität, Kundennähe und Nachhaltigkeit. Wesentliche Bausteine der Strategie sind der weitere Ausbau moderner digitaler Services, die persönliche Beratungskompetenz im Filialnetz und die Finanzierung von Projekten mit gesellschaftlichem Mehrwert.
Mit dem soliden Emittentenrating ‚A‘ mit „stabilem“ Ausblick durch Standard & Poors zählt das Institut zu den bestbewerteten und somit sichersten Banken Österreichs. Im Bereich Nachhaltigkeit unterstreicht der „Prime“-Status von ISS ESG, dass die HYPO NOE Landesbank zu den Besten der Branche gehört.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55784070-apa-ots-news-hypo-noe-erweitert-angebot-fuer-kundinnen-und-kunden-im-wertpapierbereich-016.htm