Tagesblick, 30.3.2022, Mittwoch

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CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2: Verschiedene Varianten verursachen unterschiedliches Long COVID – 30.3.2022
CORONA – FORSCHUNG – Nasenspray mit TMPRSS2-Inhibitor stoppt SARS-CoV-2 auf der Schleimhaut – 30.3.2022
CORONA – IRRATIONAL – Buchveröffentlichung „Die Medizin und ihre Feinde“: Der größte Feind der Menschheit: die Unvernunft – Von Religionen bis Veschwörungstheorien – Geschichte der Irrationalität – Wissenschaftsfeindliches Österreich – 30.3.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Omikron: FDA erlaubt 2. Booster nach guten Erfahrungen in Israel – FDA erlaubt 2. Booster der m-RNA-Impfstoffe für ältere Erwachsene – 30.3.2022
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – SARS-CoV-2: EMA beginnt Prüfung von Boosterimpfstoff PHH-1V – 30.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – CureVac startete klinische Studie mit verbessertem Corona-Vakzin – 30.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Drosten macht vorerst Schluss mit Podcast – Letzte Folge: Drosten und Ciesek staunen über rasche Veränderung
ÖSTERREICH – Nur noch fünf Tests: Limitierung mit etlichen Ausnahmen – 30.3.2022

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INFLUENZA – Österreich: Für März ungewöhnlicher Anstieg von Grippefällen – 30.3.2022
ALKOHOKONSUM – Studie: Chronischer Alkoholkonsum verkleinert das Gehirn bereits in geringer Menge – 30.3.2022
SCHWANGERSCHAFTEN – UN-Bericht: Fast die Hälfte aller Schwangerschaften ungewollt – Benachteiligung der Frauen, Armut, sexuelle Gewalt sowie mangelnder Zugang zu Ver­hütungsmitteln und Abbrüche als Ursachen – 30.3.2022
THANATOLOGIE – Blick hinter den Vorhang: Was im Gehirn passiert, wenn wir sterben – 30.3.2022

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INTERNATIONAL – RWI: Weltweiter Containerumschlag im Februar gefallen – 30.3.2022
INTERNATIONAL – Ölallianz OPEC+ berät erneut Förderstrategie – 30.3.2022
BÖRSEN – US-Anleihen legen im späten Handel zu – Zweiter Tag in Folge: Rendite sinkt auf 2,35 [Vortag: 2,40] Prozent – 30.4.2022, 21:47
BÖRSEN – Deutsche Anleihen geben geringfügig nach – Rendite steigt auf 0,64 [Vortag: 0,63] Prozent – 30.3.2022, 18:53
BÖRSEN – Vier Milliardenrisiken, die jetzt die Gewinne deutscher Spitzen-Konzerne gefährden – Die Gewinnprognosen stehen unter Druck, nicht nur im Dax. Es herrscht Unsicherheit an den Märkten. Welche Branchen Probleme haben – und warum – 30.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lagarde: Inflation dürfte weiter zunehmen – 30.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Panetta: EZB prüft weitgehend anonyme Offline-Zahlungen mit digitalem Euro – „Wir prüfen daher eine Offline-Funktion, bei der das Guthaben und die Transaktionsbeträge niemandem außer dem Nutzer bekannt wären“ – Beschränkung auf 200 Euro-Zahlungen nach biometrischer Authentifizierung – Option: Kontrolle durch Finanzintermediäre wie Banken – Vollständige Anonymität aus Sicht des Gemeinwohls keine Option – Finanzstabilitätsgründe: digitaler Euro nicht als Anlageform – 30.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROZONE – Dekabank: EZB muss straffere Geldpolitik signalisieren – 30.3.2022
USA – US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken – 30.3.2022
USA – US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 6,9 Prozent – Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) steigt annualisiert um 5,0 (Vorquartal: 5,3) Prozent gegenüber dem Vorquartal – Export, Konsumausgaben der Privathaushalte und Bauausgaben als Treiber – 30.3.2022
USA – ADP: Beschäftigung im Privatsektor steigt erneut deutlich um 455.000 neue Stellen im März – 30.3.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 31.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 30.3.2022 (abgeschlossen)

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Neupositionierung statt Abzug Selenskyj gibt nichts auf „schöne Worte“ – 31.3.2022, 5:04

GESAMT-ROUNDUP 3: Berlin startet Gas-Notfallplan – Deeskalation oder „Umgruppierung“ der russischen Truppen? – Feuerpause in Mariupol – Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Breitseite gegen Moskau – Versorgungsengpass nein, Notfallplan ja – Vier Millionen Flüchtlinge, die Hälfte davon Kinder – Lawrow in China und Indien – 30.3.2022, 21:23

RUSSLAND – UKRAINE – Der 35. Kriegstag im Überblick Russland verstärkt Offensive in Donezk – Putin sichert Scholz Gaszahlung in Euro zu – Russland verstärkt Kampfhandlungen in der Ostukraine – Keine Entspannung in Tschernihiw – Russland bietet Feuerpause in Mariupol an – Berichte über Verschleppungen – Scholz und Putin telefonieren – Moskau akzeptiert weiter Euro für Gaslieferungen – Kreml sieht keinen Durchbruch bei Verhandlungen – Deutschland ist bereit, Sicherheitsgarant zu sein – Bund soll neue Waffenlieferung vorbereiten – Zahlen zu Sanktionsfolgen veröffentlicht – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 30.3.2022, 21:17

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – 60 Handelsschiffe verschiedener Nationen blockiert: Reeder fordern freies Geleit für festliegende Schiffe – Treibminen machen freies Geleit erforderlich – Urkaine: Treibminen russischer Provenienz – 30.3.2022, 14:04

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – CHINA – Russland und China hoben Partnerschaft hervor – China gibt Russland Rückendeckung – USA imFokus: Peking: „Lehnen Hegemonie ab“ – Ausbau ihrer „strategischen Partnerschaft“ in einer „schwierigen internationalen Situation“ – 30.3.2022, 14:46

RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – RUSSLAND – China: Russland will Spannungen im Ukraine-Konflikt abbauen – 30.3.2022, 13:59

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Kreml: Kein Durchbruch bei Gesprächen mit ukrainischen Vertretern – 30.3.2022, 14:01

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE -Widersprüchliche Signale nach Verhandlungen in Istanbul – Optimistischer Eindruck auf Seite der Ukraine, „Es gibt noch viel zu tun“ tönt es aus Moskau – 30.3.2022, 16:51

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Ukraine-Krieg schneidet Wissenschafter vom Forschungsbetrieb ab – 30.3.2022

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesnetzagentur und Wirtschaft rufen zur Vorbereitung für Gas-Notfall auf – 30.3.2022, 13:55

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck ruft wegen Gasstreits Frühwarnstufe des Notfallplans aus – 30.3.2022

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Notfallplan Gas: Auch Österreich ruft Frühwarnstufe aus – 30.3.2022, 16:08

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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – US-Astronaut und zwei Kosmonauten in russischer Raumkapsel zurück auf der Erde – 30.3.2022, 14:08
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE . Raketenangriff auf Öldepot in Dnipro – 30.3.2022, 23:59
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Ukraine: Tschernihiw entgegen russischer Ankündigung weiter bombardiert – 30.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Niederlande, Tschechien, Irland und Belgien weisen dutzende russische Diplomaten aus – 30.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – USA – Lambrecht betont bei US-Antrittsbesuch enge Kooperation inmitten von Ukraine-Krieg – 30.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Ukraine – 1.294 Flüchtlingskinder in pädagogischer Betreuung in NÖ – 30.3.2022

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RUSSLAND – Londoner Zweig der russischen Bank VTB kurz vor dem Zusammenbruch – TV – 30.3.2022
EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission will gegen frühzeitiges Wegwerfen von Bekleidung vorgehen – 30.3.2022
EUROZONE – Commerzbank: Euroraum-Inflation steigt auf 7,7 Prozent – 30.3.2022
EUROZONE – Wirtschaftsstimmung im Euroraum fällt im März wegen Ukraine-Krieg – 30.3.2022
SPANIEN – HVPI-Inflation in Spanien steigt im März auf 9,8 Prozent – 30.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Inflation steigt im März auf 7,6 Prozent – 30.3.2022
DEUTSCHLAND – TABELLE/Preisdruck in den Bundesländern im März sehr hoch – 30.3.2022
DEUTSCHLAND – Ifo: Immer mehr Unternehmen wollen die Preise erhöhen – 30.3.2022
DEUTSCHLAND – KfW/Ifo: Geschäftserwartungen des Mittelstands mit Rekordrückgang – 30.3.2022
DEUTSCHLAND – Wirtschaftweise senken Prognose wegen Ukraine-Krieg deutlich – Risiko einer Lohn-Preis-Spirale steigt – Deutschland sollte Abhängigkeit von Russland reduzieren – 30.3.2022
DEUTSCHLAND – SVR/Wieland: Das Risiko einer Rezession ist substantiell – 30.3.2022
DEUTSCHLAND – DIW: Deutsche Wirtschaft dürfte im ersten Quartal geschrumpft sein – 30.3.2022
DEUTSCHLAND – BA: Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf hohem Niveau – 30.30.2022
DEUTSCHLAND – Staatsschulden auf neuem Höchststand von 2,3 Billionen Euro – 30.3.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Erzeugerpreise des Produzierenden Bereichs stiegen im Februar 2022 um 18,9% – 30.3.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Güterverkehr auf der Donau 2021 mit 8,3 Millionen Tonnen um 0,3% über Vorjahresniveau – 30.3.2022
ÖSTERREICH – Nationalbank erwartet deutlich höhere Inflation – 30.3.2022
ÖSTERREICH – Richtwertmieten erhöhen sich mit 1. April automatisch – 30.3.2022
ÖSTERREICH – Landwirte investieren vermehrt in Traktoren – 30.3.2022
ÖSTERREICH – Preissteigerungen fordern auch Baubranche – 30.3.2022
ÖSTERREICH – Heuer weniger „gute“ Schokohasen im Handel – Ökologische und soziale Verträglichkeit von Schokoosterhasen – 30.3.2022
ÖSTERREICH – Illegale Teigtascherl-„Fabrik“ ausgehoben – 30.3.2022
ÖSTERREICH – Hohe Energiekosten verursachen Bauverzögerungen – 30.3.2022
ÖSTERREICH – Onlinebörse und Castings gegen Lehrlingsschwund – 30.3.2022
ÖSTERREICH – IHS-Chefposten – Gleichzeitige Professur an Uni Wien ist nicht fix – 30.3.2022, 13:46
ÖSTERREICH – IHS schreibt Chefposten gemeinsam mit Uni Wien neu aus – 30.3.2022, 8:34

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2: Verschiedene Varianten verursachen unterschiedliches Long COVID – 30.3.2022
Florenz – Eine Infektion mit der Alpha-Variante von SARS-CoV-2 führt offenbar zu anderen Long-COVID-Symptomen als eine Infektion mit dem Wildtyp im Jahr zuvor. Dies berichten Mediziner aus Italien jetzt auf dem European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases (ECCMID 2022).
Infektionen mit den verschiedenen Virusvarianten unterscheiden sich im Schweregrad der akuten Erkran­kung. Im 1. Jahr der Pandemie war es mit dem Wildtyp zu vielen Todesfällen an COVID-19 gekommen. Die Erkrankungen durch die Variante Alpha fielen möglicherweise als Folge der 1. Impfungen etwas schwächer aus. Bei Delta kam es wieder zu einem Anstieg der Pathogenität, während Omikron häufig milde verläuft.
Das Krankheitsbild von COVID-19 wirkt sich vermutlich auch auf die postakuten Folgen (PASC) aus, die gemeinhin als Long COVID bezeichnet werden. Michele Spinicci und Mitarbeiter der Universität Florenz haben hierzu die Daten von 428 Patienten ausgewertet, die sich wegen anhaltender Beschwerden an eine Post-COVID-Ambulanz der Universitätsklinik gewendet hatten.
Zu den Risikofaktoren für eine PASC zählte dort eine Sauerstoffunterstützung in der akuten Phase der Erkrankung (Odds Ratio 1,4; 95-%-Konfidenzintervall 1,1 bis 1,8). Einen noch größeren Einfluss hatte der Einsatz von Immunsuppressiva wie Tocilizumab, die nur bei schweren Verläufen eingesetzt werden (Odds Ratio 6,4; 1,5-28), wobei das weite 95-%-Konfidenzintervall nur eine grobe Abschätzung des Risikos ermöglicht. Frauen scheinen nach der Analyse anfälliger für eine PASC zu sein als Männer (Odds Ratio 1,8; 1,1-2,9), während Patienten mit Typ-2-Diabetes interessanterweise seltener betroffen waren (Odds Ratio 0,4; 0,2-0,7).
Eine weitere Beobachtung war, dass sich die PASC-Symptome vom Wildtyp zur Alpha-Variante hin verän­dert haben. Nach der 1. Krankheitswelle war Abgeschlagenheit („Fatigue“) das häufigste Long-COVID-Symptom. Nach der Alpha-Welle war eine Dyspnoe häufiger. Im Anschluss an eine Infektion mit dem Wildtyp hielten Dysgeusie, Anosmie und Dyspepsie länger. Auch Hörstörungen waren häufiger als im folgenden Jahr bei einem Long COVID nach Alpha. Die Alpha-Variante scheint dagegen häufiger Myalgien, kognitive Störungen („brain fog“) sowie Angst und Depressionen zu hinterlassen.
Spinicci schränkt ein, dass eine Beobachtungsstudie keine Kausalität herstellen kann. Es bleibt möglich, dass andere Faktoren, etwa Impfungen oder eine Verschiebung der Altersstruktur sich auf die Symptome ausgewirkt haben. Ohne Vergleichsgruppe lässt sich zudem nicht unterscheiden, welche Symptome Folge der Infektion waren und welche auf die häufigen Begleiterkrankungen der Patienten zurückzuführen sind. Wegen der hohen Publizität ist nicht auszuschließen, das Patienten Symptom anderer Erkrankungen aus ein long COVID zurückführen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132946/SARS-CoV-2-Verschiedene-Varianten-verursachen-unterschiedliches-Long-COVID

CORONA – FORSCHUNG – Nasenspray mit TMPRSS2-Inhibitor stoppt SARS-CoV-2 auf der Schleimhaut – 30.3.2022
Québec – Kanadische Forscher haben einen Wirkstoff entwickelt, der das Enzym TMPRSS2 auf den Zell­membranen in den Atemwegen blockiert. Es wird von SARS-CoV-2 benötigt, um ins Innere der Zellen zu gelangen. 1. Experimente an Mäusen in Nature (2022; DOI: 10.1038/s41586-022-04661-w [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) zeigen, dass eine intranasale Anwendung eine Infektion verhindert. Der Wirkstoff blieb auch in den ersten Stunden nach der Infektion noch wirksam.
Coronaviren sind bei der Infektion auf die Mithilfe der Zellen angewiesen, die sie attackieren und zer­stören. Eine Bindung und Fusion mit der Zellmembran ist erst möglich, wenn eine Furinprotease das Spikeprotein in S1 und S2 zerlegt hat und S2 danach mit einer Typ-II transmembranen Serinprotease (TTSP) auf die Fusion vorbereitet wird. Daraus ergeben sich neue Ansätze für Virostatika, die als HDA („host-directed antivirals“) bezeichnet werden.
Ein vielversprechender Kandidat ist N-0385, den Forscher der Université de Sherbrooke in Québec entwickelt haben und der mit Kollegen der Universität Vancouver und der Cornell University in Ithaca/New York präklinisch getestet wurde.
N-0385 bindet und blockiert die TTSP-Variante TMPRSS2, was zunächst in Zellkulturen eine Infektion sicher verhindert hat. Eine Wirksamkeit wurde gegen alle verfügbaren besorgniserregenden Virusvarian­ten (Alpha, Beta, Gamma und Delta) gefunden. Omikron gab es zum Zeitpunkt der Experimente noch nicht. Mutationen, die die Viren resistent machen würden, sind bisher noch nicht aufgetreten. Sie sind nur schwer vorstellbar, da das Medikament nicht die Viren angreift, sondern deren Einfallstor in die Zellen versperrt.
Erste Experimente an Mäusen ergaben, dass ein Nasenspray mit N-0385 eine Infektion deutlich ab­schwächen kann. Die prophylaktische Gabe verhinderte, dass die Mäuse an Gewicht verloren und an COVID-19 starben. Auch eine Behandlung 12 Stunden nach der Infektion erzielte noch eine gute Wirk­samkeit. Eine neu gegründete Firma, Ebvia, bemüht sich derzeit um die Finanzierung einer 1. klinischen Studie. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133023/Nasenspray-mit-TMPRSS2-Inhibitor-stoppt-SARS-CoV-2-auf-der-Schleimhaut

CORONA – IRRATIONAL – Buchveröffentlichung „Die Medizin und ihre Feinde“: Der größte Feind der Menschheit: die Unvernunft – Von Religionen bis Veschwörungstheorien – Geschichte der Irrationalität – Wissenschaftsfeindliches Österreich – 30.3.2022
Das Propagieren rationaler, wirksamer Schutzmaßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie und der bisher einmalige Wissenschaftstriumph der Entwicklung wirksamer Vakzine gegen SARS-CoV-2 binnen weniger Monate hat paradoxerweise auch eine große Anzahl von Skeptikern und Gegnern aktiviert. Der ehemalige Profil-Chefredakteur und Autor Herbert Lackner sowie der Wiener Onkologe Christoph Zielinski haben dazu jetzt ein echtes Geschichtsbuch verfasst: „Die Medizin und ihre Feinde“.
Ueberreuter Verlag
Vorweg: Die aktuellen Aufmärsche von Esoterikern bis hin zu Rechtsradikalen gegen Impfen und Hygienemaßnahmen samt Ablehnung der Mittel der evidenzbasierten Medizin sind nichts Neues unter der Sonne. Genau das stellen Lackner und Zielinski in ihrem im Ueberreuter Verlag erschienen Band quer durch die Menschheits- und Medizingeschichte dar. Im 21. Jahrhundert allerdings bildet die Verbindung zwischen Unwissen, Ignoranz und esoterischem Gehabe, das gleich auch noch von Populisten wie Donald Trump oder gar Rechtsradikalen für ihre Zwecke ausgebeutet wird, durch die grenzenlos wirksamen sozialen Medien mit ihren „Blasen“ ein ganz besonders explosives Gemisch.
*** Merkel-Zitat zu Beginn
Die Autoren stellen nicht zuletzt deshalb ein Zitat von Angela Merkel aus ihrer Abschiedsrede als deutsche Bundeskanzlerin am 2. Dezember 2021 an den Beginn ihres rund 180 Seiten dicken Buches: „Unsere Demokratie (…) lebt (…) auch von dem Vertrauen in Fakten, und davon, dass überall da, wo wissenschaftliche Erkenntnis geleugnet und Verschwörungstheorien und Hetze verbreitet werden, Widerspruch laut werden muss.“
Solange es den Menschen gibt, hat er aus Neugier und aus dem Wunsch nach einem besseren Leben heraus geforscht. In Renaissance und mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert stellten Philosophen und Wissenschafter auf allen Gebieten dieses Streben nach Erkenntnis zunehmend auf eine geregelte, nachvollziehbare Basis. Irrationale Ängste, religiöser Fanatismus und Politik gingen jedoch oft eine sprichwörtlich unheilige Allianz ein, um diesen Fortschritt zu verhindern.
Lackner und Zielinski: „Seit Jahrhunderten muss sich die Wissenschaft, besonders die medizinische, gegen religiöse Spinner, Scharlatane, Verschwörungstheorien und gewissenlose Geschäftemacher wehren. Schon Andreas Hofer, der große Tiroler Freiheitsheld, glaubte man würde den braven Katholiken mit der übrigens schon damals hochwirksamen Pockenimpfung den Protestantismus einpflanzen. Johann Wolfgang von Goethe hingegen war ein entschlossener Befürworter der Impfpflicht. Wiens Bürgermeister Karl Lueger schlug sich auf die Seite der oft antisemitischen Impfgegner, sein Berliner Amtskollege boykottierte hingegen demonstrativ 1899 einen internationalen Kongress der Impfgegner in seiner Stadt.“
*** Von Religionen bis Veschwörungstheorien
Einige der Themen rund um die Medizin: „In den Fängen der Religionen“, „Die Hexenjagd – große Bühne für Verschwörungstheoretiker“, (Immanuel Kant) als „Der Aufklärer als Impfgegner“ (und der Streit um die Pockenimpfung), die angeblichen „Lebensreformer“ des frühen 20. Jahrhunderts mit ihrer „Flucht vor der Moderne“, die verrückte und verbrecherische „Rassenhygiene“ und „Wehrbiologie“ des Nationalsozialismus („Naturheilkundler“ versus „jüdische Schulmedizin“), der kurze, ziemlich unbeschränkte Sieg der Wissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und schließlich die neu formierte „Internationale der Verschwörungstheoretiker“, lauten einige der Themen bzw. Kapitelüberschriften.
Die bedenkliche Österreich-Diagnose der Verfasser des Bandes lautet so: „Gute Basis für Impfgegner und Scharlatane: Ein Drittel der österreichischen Bevölkerung hält von Wissenschaft und Wissenschaftern nicht viel – Mehr als anderswo wird der ‚Hausverstand“ hoch geschätzt.“ Belegt ist das auch für Covid-19, wie die Autoren anführen: „Zu diesem doch etwas irritierenden Ergebnis kam jedenfalls eine Umfrage des Integral-Instituts im November 2021. Obwohl das Virus bereits seit mehr als eineinhalb Jahren wütete, obwohl in Europa bis dahin 1,4 Millionen Menschen daran gestorben waren, war jeder fünfte Österreicher sicher, dass die Gefahr doch bloß hochgespielt sei, um den Pharmakonzernen die Profite zu sichern. Ein weiteres Fünftel war ‚eher“ auch dieser Meinung.“
*** Geschichte der Irrationalität
Wer jedenfalls eine Geschichte der Irrationalität und Unvernunft als Feinde von Wissenschaft, Gedankenfreiheit und letztlich auch der Demokratie in einem großen geschichtlichen Bogen lesen will, ist mit dem leicht lesbaren Buch auf der rational richtigen Fährte. Nicht verschont werden in dem Band jedenfalls auch irrlichternde bis durchaus kriminell anmutende Mediziner und andere selbst ernannte „Heiler“, die mit der Unvernunft ihre trüben Geschäfte machen. Man muss ja nicht unbedingt daran glauben, dass die Wiener Polizei Impfgegner von ihren Hubschraubern aus mit Covid-19-Impfstoff besprühen würde.
Service: Herbert Lackner, Christoph Zielinski: „Die Medizin und ihre Feinde – Wie Scharlatane und Verschwörungstheoretiker seit Jahrhunderten Wissenschaft bekämpfen“. Verlag Ueberreuter, 200 Seiten, 25 Euro; ISBN 978-3-8000-7796-0
https://science.apa.at/power-search/13455672396913720381

CORONA – INTERNATIONAL – Omikron: FDA erlaubt 2. Booster nach guten Erfahrungen in Israel – FDA erlaubt 2. Booster der m-RNA-Impfstoffe für ältere Erwachsene – 30.3.2022
Tel Aviv, Silver Spring und Atlanta – Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat einen 2. Booster der mRNA-Impfstoffe für ältere Erwachsene und Abwehrgeschwächte erlaubt. Sie beruft sich dabei auf die guten Erfahrungen aus Israel. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) raten auch Empfängern des 1-Mal-Impfstoffs von Janssen zu einer 2. Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff.
In Israel, das bei den COVID-19-Impfungen immer schneller war als andere westliche Länder, können sich Erwachsene über 60 Jahre, Risikopersonen und Angestellte im Gesundheitswesen bereits seit dem 2. Januar eine 2. Auffrischung der dort bevorzugten Vakzine BNT162b2 von Biontech/Pfizer holen, wenn ihr 1. Booster mindestens 4 Monate zurückliegt.
Von den 563.465 Mitgliedern von Clalit, dem größten Krankenversicherer des Landes, haben bis zum 20. Februar 328.597 oder 58 % das Angebot angenommen. Von diesen sind bisher 92 an COVID-19 gestor­ben. Unter den Personen, die auf einen 2. Booster verzichteten, gab es 232 COVID-19-Todesfälle.
Ronen Arbel von Clalit Health Services in Tel Aviv und Mitarbeiter ermitteln in Research Square (2022; DOI: 10.21203/rs.3.rs-1478439/v1) eine Hazard Ratio von 0,22, die mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,17 bis 0,28 signifikant war und auf einen Rückgang der COVID-19-Sterberate um 78 % hindeutet. Die Berechnung berücksichtigt demographische Faktoren und Begleiterkrankungen, soweit sie in den Abrechnungsdaten der Krankenhäuser enthalten waren, auf deren Daten sich Arbel stützt.
Wie bei allen epidemiologischen Studien bleibt es möglich, dass andere „Confounder“ übersehen wurden. Man kann annehmen, dass sich bevorzugt Personen impfen lassen, die auch in anderen Bereichen vor­sich­tiger sind und sich dadurch einer Infektion entzogen haben. Dies erscheint jedoch wenig wahr­scheinlich, da die Studie während der Omikron-Welle durchgeführt wurde, als keine Einschränkungen der Sozialkontakte bestanden und das Infektionsrisiko sehr hoch war. Auf dem Höhepunkt der Welle Ende Januar waren mehr als 3 Mio. der 9,2 Mio. Einwohner Israels infiziert.
Eine weitere Studie des israelischen Gesundheitsministeriums, die die Daten von mehr als 1,1 Millionen Erwachsenen im Alter ab 60 Jahren ausgewertet hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die Rate von Infek­tionen nach einem 2. Booster 2 Mal und die Zahl der schweren Erkrankungen 4 Mal niedriger war als bei Personen, die nur 1 Booster erhalten hatten.
In einer 3. laufenden Studie an medizinischem Personal ab 18 Jahren hatte der 2. Booster zu einem erneuten Anstieg der neutralisierenden Antikörper um das 7- bis 8-fache geführt. Dort war es 1 Woche beziehungsweise 2 Wochen nach der 2. Boosterung auch zu einem Anstieg der neutralisierenden Antikör­pertiter gegen die Omikron-Variante um den Faktor 8 beziehungsweise 10 gekommen.
Der Hersteller Pfizer hat aufgrund der beiden letztgenannten Studien am 15. März die 2. Boosterung für die Altersgruppe ab 65 Jahren beantragt. Moderna hat ebenfalls einen Antrag gestellt.
Die FDA hat der 2. Boosterung jetzt zugestimmt und dabei die Altersgrenze auf 50 Jahre gesenkt. Jüngere Menschen können bereits ab 12 Jahren einen 2. Booster erhalten, wenn sie eine schwere Immun­schwäche haben. Dies gilt beispielsweise für Organtransplantierte. Voraussetzung für die erneute Auf­frischung ist, dass der 1. Booster mindestens 4 Monate zurückliegt.
Sicherheitsbedenken gegen eine erneute Auffrischung bestehen seitens der FDA nicht. In Israel hätten bereits 700.000 Erwachsene, darunter 600.000 im Alter ab 60 Jahren, einen 2. Booster erhalten, ohne dass es zu Problemen gekommen sei. Obwohl die meisten Menschen in Israel mit dem Impfstoff von Biontech geimpft wurden, gilt die Erweiterung der Zulassung auch für die Vakzine von Moderna.
Die Centers for Disease Control and Prevention raten in einer Pressemitteilung auch Personen, die die Erstimpfung mit dem Einmalimpfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) erhalten hatten und bereits einmal geboostert wurden, zu einer 2. Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff.
Mitarbeiter der Behörde veröffentlichten eine Analyse des VISION-Netzwerks, das die Erkrankungen in 306 Notfallambulanzen und 164 Kliniken auswertet.
Die von Namrata Prasad und Mitarbeiter in MMWR (2022; DOI: 10.15585/mmwr.mm7113e2) vorgestell­ten Ergebnisse zeigen, dass eine Grundimmunisierung mit der Janssen-Vakzine kaum noch vor Omikron schützt. Der Schutz vor einer Notfallbehandlung betrug in einer Test-negativen Fall-Kontrollstudie nur 24 %.
Nach der 1. Boosterung mit Janssen stieg die Impfstoffwirksamkeit auf 54 % an. Bei einer 1. Booste­rung mit einem mRNA-Impfstoff wurde mit 79 % ein besseres Ergebnis erreicht. Bei Personen, die bei allen 3 Terminen einen mRNA-Impfstoff erhalten hatten, betrug die Impfstoffwirksamkeit vor einer Notfall­behandlung wegen COVID-19 83 %. Die entsprechenden Zahlen für eine Krankenhauseinweisung wegen COVID-19 betrugen 31 %, 67 %, 78 % beziehungsweise 90 %. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133024/Omikron-FDA-erlaubt-2-Booster-nach-guten-Erfahrungen-in-Israel

CORONA – EUROPÄISCHE UNION – SARS-CoV-2: EMA beginnt Prüfung von Boosterimpfstoff PHH-1V – 30.3.2022
Amsterdam – Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat ein Zulassungsverfahren für den Impfstoff PHH-1V des spanischen Herstellers Hipra begonnen, der durch 2 Komponenten des Spikeproteins als Booster den Impfschutz gegen SARS-CoV-2 auffischen soll. Ein „rolling review“ ermöglicht es dem Her­steller im Verlauf des Verfahrens aktuelle Studienergebnisse nachzureichen.
PHH-1V gehört wie NVX-CoV2373 von Novavax zu den sogenannten Untereinheitenimpfstoffen, die dem Immunsystem Bestandteile der Virusoberfläche präsentieren. Die Produktion erfolgt in Zellkulturen. Bei PHH-1V bestehen sie aus Eierstockzellen des chinesischen Hamsters.
Bei SARS-CoV-2 ist das Spikeprotein der wichtigste Auslöser für die Produktion von Antikörpern und einer T-Zellantwort. Im Unterschied zu NVX-CoV2373 enthält PHH-1V Komponenten von 2 verschiedenen Viren. Eine Komponente entspricht der Alpha-Variante, die andere der Beta-Variante von SARS-CoV-2. Sie sind in PHH-1V zu einem Protein fusioniert.
Delta und Omikron wurden nicht berücksichtigt. Die Entwicklung von Protein-basierten Impfstoffen dauert länger als bei mRNA-Impfstoffen, was einen gewissen Rückstand zur Evolution des Virus erklärt. Der Hersteller hofft jedoch, dass der breitere immunologische Ansatz auch die Schutzwirkung gegen Omikron verstärkt.
Wie üblich bei Untereinheitenimpfstoffen ist PHH-1V mit einem Adjuvans versehen, das die Immunreak­tion verbessern soll. Es handelt sich um MF59C.1, das unter anderem auch bei Grippeimpfstoffen ver­wendet wird und dessen klinische Sicherheit bekannt ist.
Bisher wurden nur Ergebnisse zu präklinischen Studien publiziert. Bei BALB/c-Mäusen erzielte der Impf­stoff die erhoffte starke immunisierende Wirkung mit einem Anstieg der neutralisierenden Antikörper (bioRxiv, 2021; DOI: 10.1101/2021.11.22.469117 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Derzeit wird der Impfstoff in einer klinischen Phase-3-Studie in Spanien, Portugal und Italien an etwa 3.000 Personen ab 16 Jahren getestet, deren Grundimmunisierung mit Comirnaty, Spikevax, Vaxevria oder dem Janssen-Impfstoff mindestens 91 Tage zurück liegt. Alle Teilnehmer erhalten eine Auffrischungs­dosis. Die Wirksamkeit soll durch den Vergleich mit Personen ermittelt werden, die eine Auffrischung mit den anderen Impfstoffen erhalten haben. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132997/SARS-CoV-2-EMA-beginnt-Pruefung-von-Boosterimpfstoff-PHH-1V

CORONA – DEUTSCHLAND – CureVac startete klinische Studie mit verbessertem Corona-Vakzin – 30.3.2022
Rund ein Dreivierteljahr nach dem Scheitern bei seinem ersten Corona-Impfstoffprojekt hat CureVac eine klinische Studie mit seinem verbesserten Vakzin gestartet. Die Phase-I-Studie in den USA soll bis zu 210 gesunde Erwachsene umfassen, teilte das deutsche Biotechunternehmen am Mittwoch mit. Der erste Proband sei mit dem Impfstoffkandidaten der zweiten Generation – den CureVac nun in Partnerschaft mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline entwickelt – geimpft worden.
*** Ergebnisse für das zweite Halbjahr erwartet
In der Studie soll die Sicherheit und das Ausmaß der Immunantwort, die das Vakzin hervorruft, bei verschiedenen Dosierungen untersucht werden. Ergebnisse erwartet CureVac im zweiten Halbjahr dieses Jahres. CureVac hatte mit GlaxoSmithKline im Sommer 2020 eine Partnerschaft vereinbart, um zusammen neue Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten auf Basis der mRNA-Technologie der zweiten Generation von CureVac zu entwickeln.
Das Biotechunternehmen galt als einer der großen Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs, erlitt aber einen schweren Rückschlag, da sein Vakzin nicht so gut wirkte wie erhofft und das Projekt gestoppt wurde. Im November hatte CureVac erste vielversprechende präklinische Daten zu seinem Impfstoff der zweiten Generation veröffentlicht.
https://science.apa.at/power-search/16644143495154989733
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133016/Curevac-startet-klinische-Studie-mit-neuem-Impfstoffkandidaten

CORONA – DEUTSCHLAND – Drosten macht vorerst Schluss mit Podcast – Letzte Folge: Drosten und Ciesek staunen über rasche Veränderung des Virus und über die hohe Geschwindigkeit der Virusvarianten-Abfolge – 30.3.2022
Berlin – Mehr als 100 Folgen und rund 135 Millionen Abrufe – der Podcast „Das Coronavirus-Update“ begleitet viele Menschen seit mehr als zwei Jahren Pandemie.
Gestern Abend waren die Virologen Sandra Ciesek und Christian Drosten vorerst zum letzten Mal in einer regulären Folge bei NDR-Info zu hören. Die Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main und von der Charité in Berlin, die sich in dem Format zuletzt abwechselten, sprachen über die derzeitige Coronalage, die größten Überraschungen der Pandemie und ihre Rolle in der Öffentlichkeit.
„Die Zahlen werden sicherlich zumindest bis zu den Osterferien oder ein, zwei Wochen danach noch relativ hoch bleiben“, sagte Drosten mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen. Derzeit profitiere man vom Haupteffekt durch die Impfung und von der Abmilderung der Krankheitsschwere bei Omikron. „Wir können jetzt schon sagen, die Situation ist dadurch deutlich besser geworden. Sie ist aber nicht komplett aufgelöst.“
Man erkenne einen linearen Anstieg bei den Krankenhauseinweisungen und eine Verlagerung zu höhe­ren Altersgruppen, erklärte Drosten. Deswegen gehe er davon aus, dass sich demnächst die Intensiv­stationen stärker füllten und mehr Todesfälle zu verzeichnen seien – möglicherweise bis etwa Mitte Mai. Die Frankfurter Virologin Ciesek fügte hinzu, wenn die Infektionszahlen wie aktuell wieder stiegen, sei es „natürlich schlecht, wenn man dann noch zusätzlich Maßnahmen aufhebt und damit das noch ankurbelt“.
Sie empfahl ausdrücklich, auch weiterhin Masken zu tragen – etwa in Situationen, in denen es eng wird, in schlecht belüfteten Innenräumen und im öffentlichen Nahverkehr. „Alle Risikopatienten sollten unbe­dingt für sich selber weiter Maske tragen, wenn es schon nicht alle anderen tun“, riet auch Drosten. Mög­licherweise komme man irgendwann bei sinkender Inzidenz und fehlenden Auflagen zu einer „asia­tischen Höflichkeit“ beim Maskentragen.
Als Zeichen für das Ende der Pandemie will das Podcast-Team den Ausstieg von Drosten und Ciesek nicht verstanden wissen, wie zuletzt wiederholt betont wurde. Die Wissenschaft habe ihren Teil beigetragen und es bleibe zunächst nicht mehr viel zu sagen, nun sei die Politik am Zug, hieß es. Auch in der letzten Ausgabe machte Drosten noch einmal deutlich, dass er erwarte, dass sich das Virus weiterentwickle. So komme es nun wieder nach China und sei angesichts der großen Bevölkerung dort kaum zu kontrol­lieren. „Das schafft enorme Evolutionsmöglichkeiten für das Virus“, erklärte er.
Mit Blick auf den kommenden Herbst rechnet Drosten wieder mit einer stärkeren Übertragung. Er denke nicht, dass man das Infektionsgeschehen dann einfach „laufen lassen“ könne, mahnte er. „Vielleicht ist das aber der letzte Herbst, wo man da noch mal so gegenbremsen muss.“
Begonnen hatte „Das Coronavirus-Update“ Ende Februar 2020 – in einer Zeit großer Verunsicherung. Fortan diente der Podcast vielen Menschen als wichtige Informationsquelle und eine Art Wegweiser im dynamischen und teils sehr komplizierten Infektionsgeschehen. Das mehrfach ausgezeichnete Format spiegelte das sich stetig ändernde Wissen wider.
Drosten und Ciesek seien beide erstaunt darüber, wie schnell sich das Virus verändere und über die Geschwindigkeit, in der sich die unterschiedlichen Virusvarianten bisher abgelöst hätten, sagten sie in der letzten Folge. „Das ist eigentlich so eine dauerhafte Verblüffung“, beschrieb Drosten sein Empfinden.
Jetzt wollten sie sich wieder auf ihre Forschungsfelder fokussieren, führten Drosten und Ciesek aus. Mit dem Podcast soll es zunächst aber auch ohne sie weitergehen: Laut NDR sind als nächstes Sonderfolgen geplant. Zudem hieß es, bei wichtigen aktuellen Entwicklungen würden auch die beiden Virologen als Gesprächspartner erhalten bleiben. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133005/Drosten-macht-vorerst-Schluss-mit-Podcast

ÖSTERREICH – Nur noch fünf Tests: Limitierung mit etlichen Ausnahmen – 30.3.2022
Ab Freitag soll das Coronavirus-Test-Angebot deutlich reduziert werden. Pro Person und Monat sollen dann nur noch fünf PCR- und fünf Antigen-Wohnzimmertests gratis sein. Dazu sind gibt es allerdings etliche Ausnahmen, wie die entsprechende Verordnung von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zeigt.
Mit der die Details regelnden, ziemlich schlanken und der APA vorliegenden Verordnung kommt nun vor deren Inkrafttreten mehr Licht in die Limitierung der Tests auf fünf Stück pro Monat und Person. Sie zeigt, dass in sensiblen Settings wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kindergärten weiter unbeschränkt gratis getestet werden kann. Ansonsten gibt es monatlich fünf PCR- und fünf Antigen-Tests, allerdings können weitere bereits jetzt beschaffte Tests im April zusätzlich verwendet werden.
*** Keine Einschränkung in heiklen Settings
Konkret legt Verordnung vor allem fest, in welchen Bereichen weiter ohne Einschränkungen kostenlos getestet werden kann. Es sind dies zunächst Pflegeeinrichtungen, wobei neben Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Personal auch Besucherinnen und Besucher gratis der Test ermöglicht wird. Gleiches gilt für Behinderteneinrichtungen, Krankenanstalten und Kurhäuser. Von der Einschränkung ausgenommen sind auch 24-Stunden-Pfleger und -Pflegerinnen und persönliche Assistentinnen und Assistenten von Behinderten.
In Kindergärten können weiter Personal und Kinder ohne Kontingentierung getestet werden. Für die Schulen ist das Bildungsministerium zuständig. Nämliche Regel wie in Kindergärten wird für Flüchtlingseinrichtungen etabliert. Schließlich sind auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Rettungsdiensten unter die Ausnahmen gekommen.
*** „Alte“ Tests dürfen zusätzlich verwendet werden
Klar ist weiters, dass symptomatische Personen kostenlos zu ihren Tests kommen. Hierfür braucht es in der Verordnung keine Änderung. Als zuständig empfindet man im Gesundheitsministerium an sich die Hotline 1450. Allerdings gibt es seitens des Bundes keine Vorgabe für die Organisationsform. Das heißt, man kann auch anderweitig die Tests Symptomatischer durchführen. Wäre z. B. Wien der Meinung, symptomatische Personen sollten sich am besten über „Alles gurgelt“ testen lassen, wäre das dort kostenlos möglich.
Wer quasi Tests schon gebunkert hat, kann diese zumindest im April noch einlösen, allerdings nicht unbeschränkt. Zusätzlich zu den fünf „neuen“ PCR-Testkits können noch fünf gratis ausgewertet werden, die schon davor bezogen wurden. Wie das Ganze im jeweiligen Bundesland organisiert wird, obliegt diesem.
Klar scheint derzeit zu sein, dass die meisten Bundesländer für die PCR-Tests wieder auf Onlineplattformen zurückgreifen, teils mit Beteiligung der Apotheken. So hat Wien bereits angekündigt, weiter auf „Alles gurgelt“ zu setzen. Die Steiermark präferiert dagegen eine Abwicklung über die Apotheken. Als Grund wird angeführt, dass es keine technologischen Zugangsbarrieren geben soll.
Gelten soll das neue PCR-Reglement jedenfalls ab 1. April. Die darüber hinaus angekündigten fünf Gratis-Antigen-Tests können erst ab 9. April in Apotheken abgeholt werden. Grund dafür sei der Fristenlauf nach dem Bundesratsbeschluss zu den Antigen-Tests – der Bundesrat tagt erst am 7. April.
*** Rauch: Tests nur dort, wo sie gebraucht werden
Rauch sagte am Mittwochabend, es gelte, das Testsystem in seinen Grundzügen zu erhalten, um gut auf den Herbst vorbereitet zu sein. Denn sollte eine neue Virusvariante es notwendig machen, könnte alles rasch wieder hochgefahren werden. Aktuell sei aber eine Redimensionierung des Testregimes am sinnvollsten. Tests würden nun primär dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden.
Diese Regel, die im Wesentlichen fixiert, inwieweit der Bund den Ländern die Kosten ersetzt, läuft nun einmal von Anfang April bis Ende Juni. Spätestens dann muss eine neue Regelung her, oder die nun anlaufende wird verändert. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256883/

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INFLUENZA – Österreich: Für März ungewöhnlicher Anstieg von Grippefällen – 30.3.2022
Für den Monat März ist zuletzt in Österreich ein seltener Anstieg an Grippeerkrankungen verzeichnet worden. In der vorletzten Kalenderwoche 11 waren 1.260 Menschen an Grippe oder grippeähnlich erkrankt.
Es sei „sehr ungewöhnlich, dass die Grippe eben jetzt Ende März zu zirkulieren beginnt“, habe aber mit dem Wegfall der Corona-Maßnahmen zu tun, sagte die Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien am Mittwoch im Ö1-„Morgenjournal“. Eine Grippewelle sei das jedoch nicht.
*** Wie vor zwei Jahren
„Wir können die letzten drei Wochen hinweg beobachten, dass sich die Influenzavirus-Nachweise eigentlich wöchentlich verdoppeln und manchmal sogar verdreifachen“, berichtete die Medizinerin. Mit dem Wegfallen der Masken „kann sich dieses Virus einfach in der Bevölkerung ausbreiten“, betonte sie. Insgesamt gibt es in Österreich jedoch weiterhin nur eine moderate Influenzavirusaktivität.
Laut Hochrechnung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gab es in der KW 11 rund 1.260 Grippe- und grippeähnliche Erkrankungen in Österreich. Das liegt auf dem Niveau der gleichen Kalenderwoche der Saison 2019/20 direkt vor Beginn des ersten Lockdowns und am Ende einer damaligen Influenzawelle. Seither und im darauffolgenden Winter war die Grippesaison in Österreich wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus praktisch komplett ausgefallen.
*** VirologInnen warnen vor hohen Grippezahlen jetzt im Frühling
Grippe-Höhepunkt ist hierzulande normalerweise rund um die Semesterferien. Durch die baldigen Osterferien könnte die Verbreitung des Virus wieder verringert werden, sagte Redlberger-Fritz dem ORF-Radio. Das wäre vor allem wichtig, weil die Grippeimpfung heuer nicht optimal wirke.
red, science.ORF.at/Agenturen
https://science.orf.at/stories/3212261

ALKOHOKONSUM – Studie: Chronischer Alkoholkonsum verkleinert das Gehirn bereits in geringer Menge – 30.3.2022
Philadelphia – Alkohol schadet dem Gehirn nicht nur in größeren Mengen, die zu einer Intoxikation führen. Magnetresonanztomografische Aufnahmen der UK Biobank-Studie in Nature Communications (2022; DOI 10.1038/s41467-022-28735-5 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) zeigen, dass bereits das abendliche Glas Wein oder die Flasche Bier mit einem Rückgang des Hirnvolumens und einer Störung von Nervenfaser und Nerven­zellen einhergehen können, die einer vorzeitigen Alterung des Gehirns um 1 bis 2 Jahre entsprechen.
Dass ein überhöhter und dauerhafter Alkoholkonsum dem Gehirn schweren Schaden zufügt, ist bekannt. Lange wurde dies jedoch auf die ernährungsbedingten Folgen des Alkoholkonsums, etwa dem Vitamin-B1-Mangel bei der Wernicke-Enzephalopathie oder der Leberschädigung bei der hepatischen Enzephalo­pathie zurückgeführt, die aber nur die Spitze eines Eisbergs bilden.
Dass Alkohol auf Dauer die Hirnzellen schädigt, lässt sich mit der Magnetresonanztomografie zeigen. Ein langjähriger Alkoholkonsum geht dort mit einem beschleunigten Rückgang des Hirnvolumens im Alter einher. Mit der Diffusions-Tensor-Bildgebung können auch Störungen in den Nervenfasern sichtbar gemacht werden. Bisher wurden diese Veränderungen nur bei Personen mit einem chronischen Alkohol­abusus beobachtet und auf die häufigen Alkoholexzesse zurückgeführt.
Eine Untersuchung der UK Biobank-Studie zeigt jetzt, dass bereits ein geringer regelmäßiger Alkohol­konsum dem Gehirn schaden könnte. Im Rahmen der Studie war bei 36.678 gesunden Erwachsenen im Alter von 40 bis 69 Jahren eine Magnetresonanztomografie durchgeführt worden, deren Ergebnisse ein Team um Reagan Wetherill von der Perelman School of Medicine in Philadelphia jetzt mit den Angaben der Teilnehmer zu ihrem Alkoholkonsum in Beziehung gesetzt hat.
Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass bereits 1 oder 2 Einheiten Alkohol am Tag (das entspricht einem halben Liter Bier oder einem viertel Liter Wein) mit einem Rückgang des Volumens der weißen und der grauen Hirnsubstanz einhergeht, die einer Alterung des Gehirns von 2 Jahren entspricht.
Wer täglich 2 bis 3 Einheiten Alkohol trinkt, müsste sogar mit einer vorzeitigen Alterung des Gehirns um 3,5 Jahre rechnen. Diese Mengen sind in der Regel nicht mit einem Rausch, also einer symptomatischen Intoxikation verbunden. Die Auswirkungen des Alkohols scheinen dabei (anders als die Wernicke-Enze­phalopathie) alle Regionen des Gehirns zu betreffen. Wetherill fand einen Rückgang der Hirnsub­stanz in 125 von 139 untersuchten Regionen. Einige scheinen stärker betroffen zu sein. Dazu gehören weite Teile des Cortex, Putamen, Amygdala und der Hirnstamm.
Mit der Diffusions-Tensor-Bildgebung, mit der sich die Integrität der Nervenfasern beurteilen lässt, konnten ebenfalls Störungen sichtbar gemacht werden. Am stärksten betroffen war die Fornix, eine wichtige Nervenverbindung zum Hippocampus, der Zentrale für die Speicherung und das Abrufen von Erinnerungen. Mit dem relativ neuen Verfahren NODDI („Neurite orientation dispersion and density imaging“) konnten Störungen auf der Ebene der Nervenzellen nachgewiesen werden.
Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl waren die meisten Assoziationen signifikant und dosisabhängig. Je mehr Alkohol die Teilnehmer tranken, desto mehr Hirnsubstanz hatten sie verloren und desto stärker waren die Auswirkungen auf die Mikrostruktur von Nervenzellen und -fasern.
Die Dosisabhängigkeit spricht für eine Kausalität, die die Studie allerdings nicht belegen kann. Zu den Einschränkungen gehört, dass die Teilnehmer nur ein einziges Mal zu ihrem Alkoholkonsum befragt worden waren und offenbar die Auswirkungen von Alkoholintoxikation nicht untersucht wurden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132348/Studie-Chronischer-Alkoholkonsum-verkleinert-das-Gehirn-bereits-in-geringer-Menge

SCHWANGERSCHAFTEN – UN-Bericht: Fast die Hälfte aller Schwangerschaften ungewollt – Benachteiligung der Frauen, Armut, sexuelle Gewalt sowie mangelnder Zugang zu Ver­hütungsmitteln und Abbrüche als Ursachen – 30.3.2022
Paris – Fast die Hälfte aller Schwangerschaften weltweit sind laut einem neuen UN-Bericht von heute ungewollt. Und von den 121 Millionen ungewollten Schwangerschaften pro Jahr werden demnach mehr als 60 Prozent abgetrieben – die Hälfte davon unter unsicheren Bedingungen, wie der UN-Bevölkerungs­fonds (UNFPA) mitteilte.
Hauptursachen für die ungewollten Schwangerschaften seien demnach die Benachteiligung der Frauen, Armut, sexuelle Gewalt sowie mangelnder Zugang zu Ver­hütungsmitteln und Abbrüche.
Der UNFPA-Bericht stützt sich auf neue Daten des Guttmacher-Instituts aus 150 Ländern zwischen 2015 und 2019. Die Autoren des Berichts warnten, dass Konflikte wie der Ukraine-Krieg die Zahl ungewollter Schwangerschaften in „schwindelerregende“ Höhen treibe, da die sexuelle Gewalt zunimmt und der Zu­gang zu Verhütungsmitteln eingeschränkt ist.
UNFPA-Direktorin Natalia Kanem berichtete bei der Vorstellung des Berichts von Fällen schwangerer Frauen in der Ukraine, „die wussten, dass sie ernährungstechnisch nicht in der Lage sein würden, ihre Schwangerschaft durchzuhalten“. Es gebe auch Beispiele von Kriminellen, „die die Tragödie des Krieges als eine Gelegenheit sehen, Frauen und Mädchen ins Visier zu nehmen“.
Studien zufolge erleben mehr als 20 Prozent der vertriebenen Frauen weltweit sexuelle Gewalt. Kanem warnte, dass die Zahlen wegen des mit der Gewalt verbundenen sozialen „Stigmas“ vermutlich zu niedrig sind.
Sie schätzte, dass allein der Konflikt in Afghanistan bis 2025 voraussichtlich zu 4,8 Millionen ungewoll­ten Schwangerschaften führen wird. Auch die Coronakrise hatte UNFPA zufolge allein im ersten Jahr der Pandemie zu bis zu 1,4 Millionen ungewollten Schwangerschaften geführt.
Jedes Jahr müssten demnach sieben Millionen Frauen nach unsicheren Abtreibungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Diese seien eine der Hauptursachen für den Tod von Müttern.
Die türkische Ärztin Ayse Akin berichtete bei der Vorstellung des Berichts, dass sie „verzweifelte Frauen“ behandelt habe, die versucht hätten, mit „Stricknadeln“ und „Streichhölzern“ abzutreiben. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132994/UN-Bericht-Fast-die-Haelfte-aller-Schwangerschaften-ungewollt

THANATOLOGIE – Blick hinter den Vorhang: Was im Gehirn passiert, wenn wir sterben – 30.3.2022
Es ist eine Frage, die viele Menschen beschäftigt: Wie fühlt sich der Tod an? Sehen wir ein Licht am Ende eines Tunnels, den eigenen sterbenden Körper oder zieht das Leben noch einmal vor dem inneren Auge vorbei? Davon berichten einige Menschen nach einer Nahtoderfahrung. Eine US-Studie deutet nun darauf hin, dass unser Gehirn im Augenblick des Todes wirklich Erinnerungen aufflackern lässt.
*** Rückschlüsse wurden durch EEG-Aufzeichnungen gewonnen
Darauf deuten zumindest Hirnströme hin, die bei einem sterbenden Patienten in einem Krankenhaus aufgezeichnet wurden. Dass diese Hirnaktivität überhaupt festgehalten wurde, ist einem Zufall geschuldet: Die behandelnden Ärzte führten bei einem 87-Jährigen, der nach einem Sturz am Kopf operiert worden war und epileptische Anfälle hatte, mehrere Elektroenzephalographien (EEG) durch. Ein EEG zeichnet die elektrische Aktivität des Gehirns auf. Während einer solchen Aufzeichnung erlitt der Patient einen Herzinfarkt und starb.
*** 15 Minuten Hirnaktivität aufgezeichnet
Insgesamt, so berichten die Wissenschafter im Fachblatt „Frontiers in Aging Neuroscience“, wurden 15 Minuten der Hirnaktivität beim Sterben des Mannes aufgezeichnet. „Wir haben uns darauf konzentriert, was in den 30 Sekunden vor und nach dem Herzstillstand geschah“, erläuterte Studienleiter Ajmal Zemmar, Neurochirurg an der Universität Louisville. „Kurz bevor und nachdem das Herz aufhörte zu schlagen, sahen wir Veränderungen in einem bestimmten Frequenzbereich der neuronalen Schwingungen, den so genannten Gamma-Oszillationen, aber auch in anderen wie Delta-, Theta-, Alpha- und Beta-Oszillationen.“
Diese Hirnwellen bilden Muster rhythmischer neuronaler Aktivität ab. Verschiedene Wellen werden mit diversen Funktionen verbunden, wobei die in der Studie beschriebenen Frequenzmuster jenen ähneln, die beim Meditieren oder beim Abruf von Erinnerungen auftreten. Das lege nahe, spekulierte Zemmar, dass das Gehirn kurz vor dem Tod durch Erzeugung solcher Oszillationen möglicherweise letzte Erinnerungen an wichtige Lebensereignisse abspiele, „ähnlich wie bei Nahtoderfahrungen“.
Frank Erbguth, ärztlicher Leiter der Nürnberger Universitätsklinik für Neurologie, überraschen die Beobachtungen nicht: „Es ist nichts Neues, dass sich das menschliche Gehirn in bestimmten Situationen seine eigenen Bilderwelten schafft.“ Das sei etwa von Migränepatienten bekannt, aber auch von Drogenkonsumenten. „Entsprechend reihen sich Nahtoderlebnisse in eine Reihe unterschiedlichste Phänomene ein, bei denen das Gehirn Bilder produziert“, sagt der Präsident der Deutschen Hirnstiftung.
*** Anstieg des Kohlendioxid-Gehalts
Was dabei im Hirn passiere, sei gut erklärbar. Mit dem Sterben steige der Kohlendioxid-Gehalt in den Zellen an: „Das führt zu einer Veränderung der Hirnelektrik und des Hirnstoffwechsels – auf diesen beiden Klaviaturen werden Nahtoderlebnisse verortet.“ Solche könnten auch Menschen erfahren, die besonders gut im Meditieren sind.
Bei diesen zeigten EEGs vermehrte Gamma-Spektren – ähnlich jenen, von denen die Studie berichte, sagt Erbguth: „Und von diesen Gamma-Aktivitäten wissen wir, dass sie einen Abruf von Erinnerungen anzeigen.“ Gleichzeitig sind Gamma-Wellen sehr schnell, sie oszillieren mit einer Geschwindigkeit von 30 Hertz pro Minute. „In einem konventionellen EEG ist das Gamma-Band nicht zu sehen“, so der Neurologe. Daher sei die in der Studie unternommene differenzierte Auswertung der Wellenbereiche ein neuer Aspekt.
Eine andere Studie zeigte bereits 2013 ähnliche Ergebnisse, nur dass diese Veränderungen der Gamma-Wellen bei Ratten auftraten. Die Autoren der aktuellen Studie deuteten dies als Möglichkeit, dass das Gehirn beim Sterben eine biologische Reaktion ausführe, die bei allen Arten gleich sein könnte. Allerdings beruhe ihre Studie auf einem einzigen Patienten, dessen Gehirn verletzt war und der zudem epileptische Anfälle erlitten hatte: „Solche epileptischen Aktivitäten bedeuten, dass die Hirnelektrik richtig durchgeschüttelt wird“, merkte Erbguth an. Hieraus Folgerungen auf das normale sterbende Hirn zu ziehen, sei schwierig.
*** Ein letzter elektrischer Output
Insgesamt liefere die Studie eine weitere Facette für das Wissen zum sterbenden Gehirn, das allerdings schon jetzt umfassend sei: Steht der Blutkreislauf still, stellt das Gehirn die Kommunikation zwischen den Nervenzellen ein, bestimmte Rhythmen der Hirnelektrik verschieben sich, die Zellen haben noch einmal einen elektrischen Output.
Dass der in Form einer sich ausbreitenden Entladungswelle passiert, beschrieben deutsche und US-Neurologen schon 2018 im Journal „Annals of Neurology“. Die Aufmerksamkeit, die solche Studien regelmäßig bekommen, erklärte Erbguth damit, dass sie versprächen, einen Blick hinter den Vorhang des Todes zu werfen: „Doch alles, was wir uns anschauen, spielt sich vor dem Vorhang ab.“ Selbst Menschen mit Nahtoderfahrungen seien dem Tod eben nur nahe gewesen.
Nichtsdestotrotz beinhaltet die aktuelle Studie für den Neurochirurgen Zemmar Hoffnung für Angehörige: „Was wir aus dieser Forschung lernen können ist: Auch wenn unsere Lieben ihre Augen geschlossen haben und bereit sind, zur Ruhe zu kommen, spielt ihr Gehirn vielleicht noch einmal einige der schönsten Momente ab, die sie erlebt haben.“
*** Nicht nur schöne Szenen
Neurologe Erbguth formulierte nüchterner: „Unser Gehirn ist zumindest in der Lage, noch einmal Bilder zu produzieren.“ Das zeigten Nahtodberichte, es sei legitim, diese Fähigkeit auch für das tatsächlich sterbende Hirn anzunehmen. Allerdings ergäben Studien aus der Reanimationsmedizin, dass zwar zwei Drittel der Menschen mit einer Nahtoderfahrung angenehme Bilder sahen, aber ein Drittel berichtete von schlimmen Szenen. „Ich wäre zufrieden, wenn das Hinübergehen in den Tod von schönen Erlebnissen begleitet wird“, so Erbguth. „Ich fürchte aber, dass man das nicht in der Hand hat.“
https://science.apa.at/power-search/17569567838466494563
Service: Fachartikelnummern DOI: 10.3389/fnagi.2022.813531
(EEG-Studie), 10.1073/pnas.1308285110
(Studie mit Ratten), 10.1002/ana.25147
(Charité-Studie zu elektrischer Entladungswelle)

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INTERNATIONAL – RWI: Weltweiter Containerumschlag im Februar gefallen – 30.3.2022
Der weltweite Containerumschlag ist im Februar nach Schätzungen des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung aufgrund der Sanktionen gegen Russland und Lieferschwierigkeiten gesunken. Der Containerumschlag-Index des RWI und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Februar saisonbereinigt um 3,6 Punkte auf 117,1 gefallen. Dabei sei der Containerumschlag vor allem in China kräftig zurückgegangen. Aber auch in den europäischen Häfen sei er deutlich gesunken.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55643072-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

INTERNATIONAL – Ölallianz OPEC+ berät erneut Förderstrategie – 30.3.2022
Das Ölkartell OPEC+ berät heute seine Förderstrategie für den Mai. Dazu werden die Energieminister der insgesamt 23 Staaten zu einer Onlinekonferenz zusammenkommen. Experten gehen davon aus, dass die Allianz an ihrer bisherigen Linie festhält und den Ölhahn im Mai um etwa 400.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag aufdreht.
„Wir erwarten eine Anhebung der Produktion in etwa auf dem Niveau der Vormonate“, sagte der Energieexperte der Commerzbank, Carsten Fritsch. Bei einer Fortsetzung dieser Strategie dürften sich die Auswirkungen auf die Preise für Heizöl und Benzin in Grenzen halten. Die Energiepreise waren in den vergangenen Wochen unter anderem wegen des Ukraine-Krieges sehr stark gestiegen.
Der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölverbund OPEC+ scheint trotz des Krieges stabil. „Die Zusammenarbeit mit Russland in der Allianz steht nach Angaben aus Saudi-Arabien aktuell nicht zur Disposition“, sagte Fritsch weiter. Die weltweite Nachfrage nach Öl beträgt pro Tag knapp 100 Millionen Barrel. Die OPEC+ liefert davon etwa 45 Prozent.
Die Ölpreise blieben gestern auf Erholungskurs und teilten einen Teil ihrer jüngsten Verluste auf. Zuletzt kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 113,59 US-Dollar. Das waren um 3,36 Dollar mehr als am Tag davor. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 3,49 Dollar auf 107,73 Dollar. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256870/

BÖRSEN – US-Anleihen legen im späten Handel zu – Zweiter Tag in Folge: Rendite sinkt auf 2,35 [Vortag: 2,40] Prozent – 30.4.2022, 21:47
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Mittwoch nach einem etwas schwächeren Start zugelegt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,32 Prozent auf 122,72 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere sank auf 2,35 Prozent./ck/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55648425-us-anleihen-legen-im-spaeten-handel-zu-016.htm

BÖRSEN – Deutsche Anleihen geben geringfügig nach – Rendite steigt auf 0,64 [Vortag: 0,63] Prozent – 30.3.2022, 18:53
FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch geringfügig nachgegeben. Im Gegensatz zu den starken Kursbewegungen am Vortag waren die Bewegungen zur Wochenmitte moderat. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Abend um 0,02 Prozent auf 157,35 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen knüpfte an ihren jüngsten Aufwärtstrend an und stieg auf 0,64 Prozent. Am Vortag war sie mit 0,74 Prozent auf den höchsten Stand seit Februar 2018 geklettert.
Zuletzt hatten Annäherungssignale zwischen Russland und der Ukraine die Nachfrage nach den als sicher geltenden Staatspapieren gedämpft. Allerdings trifft die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen bei Kiew zu reduzieren, in der Ukraine und im Westen auf Skepsis. Am Mittwoch sprach Russland davon, dass noch kein Durchbruch in den Verhandlungen erreicht worden sei.
Zur Wochenmitte blickten die Anleger auch auf Konjunkturdaten aus Spanien und Deutschland. Hierzulande trieb ein deutlicher Energiepreissprung infolge des Ukraine-Krieges die Inflation im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Verbraucherpreise lagen um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch in Spanien zog die bereits hohe Inflation weiter an.
Die deutlichen Preissteigerungen in Europa und auch in den USA lassen die Erwartungen an eine straffere Geldpolitik der Notenbanken steigen. Am Anleihemarkt klettern vor diesem Hintergrund bereits seit einigen Wochen die Renditen.
Ulrike Kastens, Volkswirtin für Europa bei der Fondsgesellschaft DWS, schrieb: „Kein einfaches Umfeld für die Europäische Zentralbank, denn die Konjunkturrisiken haben in den letzten Tagen noch weiter zugenommen. Dennoch sollte der Inflationsbekämpfung Vorgang gegeben werden, damit es zu keiner Entankerung der Inflationserwartungen kommt.“/la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55647434-deutsche-anleihen-geben-geringfuegig-nach-016.htm

BÖRSEN – Vier Milliardenrisiken, die jetzt die Gewinne deutscher Spitzen-Konzerne gefährden – Die Gewinnprognosen stehen unter Druck, nicht nur im Dax. Es herrscht Unsicherheit an den Märkten. Welche Branchen Probleme haben – und warum – 30.3.2022
der Ukrainekrieg stellt die deutsche Wirtschaft auf eine harte Probe. In diese unsicheren Zeiten gehen die großen deutschen börsennotierten Unternehmen jedoch stark wie nie: 128,5 Milliarden Euro haben die 40 Dax-Konzerne 2021 nach Handelsblatt-Berechnungen netto verdient – nach 45,6 Milliarden Euro im Jahr davor. Das ist so viel wie noch nie – und resultiert nicht allein aus der Aufstockung des Leitindexes im vergangenen September. Die zehn Neuen trugen zusammen lediglich 6,7 Milliarden Euro zum Gesamtgewinn bei. Bisheriges Rekordjahr war 2017 mit knapp 94 Milliarden Euro.
Für die meisten Unternehmen war 2021 ein Ausnahmejahr. 28 der 40 Dax-Konzerne verdienten netto eine Milliarde Euro oder mehr, am meisten Mercedes-Benz mit 23 Milliarden Euro, gefolgt von Volkswagen mit gut 15 und BMW mit 12,4 Milliarden Euro. Die drei Autobauer stehen damit für knapp 40 Prozent des Gesamtgewinns der 40 Konzerne. Einmal mehr unterstreicht das die Bedeutung der Autoindustrie für den Gesamtindex.
Allerdings rechnen Analysten für 2022 mit deutlich sinkenden Gewinnen. Zu den größten Verlierern zählen der Konsumgüterhersteller Henkel, der Gabelstaplerproduzent Jungheinrich und die Mittelstandsholding Indus. Für Lufthansa fielen die Gewinnprognosen seit Jahresbeginn sogar um 71 Prozent. Ebenfalls stark unter Druck: Autohersteller und Zulieferer. Für die Branche reduzierten sich die Erwartungen seit Jahresbeginn um mehr als drei Milliarden Euro.
Die Unternehmen selbst halten sich mit ihren Prognosen vielfach noch zurück. Zahlreiche Konzerne stellen ihre Gewinnprognosen unter Vorbehalt, darunter VW, Continental und Bayer. Andere Firmen setzen die Prognosen teilweise aus – etwa Thyssen-Krupp –, oder sie kassieren ihren Ausblick gleich ganz, wie der Autozulieferer Schaeffler es gerade getan hat.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/analyse-vier-milliardenrisiken-die-jetzt-die-gewinne-deutscher-spitzen-konzerne-gefaehrden-/28211342.html

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lagarde: Inflation dürfte weiter zunehmen – 30.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde damit, dass die Inflation im Euroraum weiter zunehmen wird. In einer Veranstaltung der Zentralbank Zyperns wies Lagarde zugleich darauf hin, dass der Ukraine-Krieg mit zunehmender Dauer auch den wirtschaftlichen Schaden für Europa vergrößern dürfte. Die EZB müsse auf alle Szenarien reagieren können und werde den Prozess der Bilanzvergrößerung über Anleihekäufe im dritten Quartal nur beenden, wenn die Voraussetzungen dafür vorlägen.
Die EZB-Präsidentin nannte drei Gründe für ihre Annahme steigender Inflationsraten:
1. Die Energiepreise werden voraussichtlich länger hoch bleiben. Die Gaspreise sind seit Jahresbeginn um 52 Prozent und die Ölpreise um 64 Prozent gestiegen.
2. Der Druck auf die Lebensmittelpreise dürfte zunehmen. Auf Russland und die Ukraine entfallen fast 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte, während Weißrussland und Russland rund ein Drittel der weltweiten Kaliproduktion, eines wichtigen Bestandteils der Düngemittelherstellung, erzeugen und damit die Versorgungsengpässe noch verschärfen.
3. Die Produktionsengpässe in bestimmten Sektoren werden wahrscheinlich anhalten. Russland ist der weltweit größte Exporteur von Palladium, das für die Herstellung von Katalysatoren wichtig ist. Die Ukraine liefert rund 70 Prozent des weltweiten Neongases, das für die Halbleiterherstellung von entscheidender Bedeutung ist.
Die Wachstumsrisiken des russischen Überfalls auf die Ukraine ergeben sich Lagarde zufolge über die hohen Energiepreise und über Vertrauenseffekte. Die hohen Energiepreise kämen den öl- und gasproduzierenden Ländern zugute. Laut Lagarde zufolge minderten sie das Einkommen des Euroraums schon im vierten Quartal um 1,2 Prozent des BIP, verglichen mit dem vierten Quartal 2019. Auf das Jahr hochgerechnet wären das 150 Milliarden Euro.
Private Haushalte rechnen nach Angaben der EZB-Präsidentin mit sinkenden Realeinkommen, Unternehmen stellten Investitionen zurück.
Die Reaktion der EZB auf die Unsicherheit infolge des Kriegs folgt Lagarde zufolge drei Prinzipien:
1. Optionalität – die EZB sei bereit, auf eine Reihe von Szenarien zu reagieren, der EZB-Kurs wird von den eingehenden Daten abhängen. „Insbesondere wenn die Daten die Erwartung stützen, dass sich die mittelfristigen Inflationsaussichten auch nach dem Ende unserer Nettokäufe von Vermögenswerten nicht abschwächen, werden wir die Nettokäufe im Rahmen des APP-Programms im dritten Quartal beenden“, sagte Lagarde in bekräftigte damit einen Schlüsselsatz aus dem geldpolitischen Statement vom 10. März.
Sollten sich jedoch die mittelfristigen Inflationsaussichten ändern und die Finanzierungsbedingungen gegen ein Erreichen des mittelfristigen Inflationsziels von 2 Prozent sprechen, würde die EZB ihre Pläne für die Nettoanleihekäufe in Bezug auf Umfang und/oder Dauer überdenken. Mit dieser Bemerkung spielte Lagarde allerdings nicht auf die derzeit sehr hohe Inflation an. Viele Ökonomen erwarten weiterhin, dass die Inflation mittelfristig wieder unter die Zielmarke der EZB von 2 Prozent fallen wird.
2. Gradualismus – die EZB wird vorsichtig vorgehen und ihre Politik anpassen, sobald sie Rückmeldungen über deren Wirkung erhält. „Etwaige Anpassungen der EZB-Leitzinsen werden einige Zeit nach dem Ende unserer APP-Nettokäufe erfolgen und schrittweise vorgenommen“, sagte Lagarde.
3. Flexibilität – die EZB will ihr Instrumentarium nutzen, um sicherzustellen, dass ihre Politik gleichmäßig auf alle Teile des Euroraums übertragen wird. Lagarde spielte damit auf die Gefahr an, dass die Differenzen zwischen den Staatsanleiherenditen innerhalb des Euroraums stark steigen könnten, wenn die EZB mit Zinserhöhungen beginnt. Zur Lösung dieses Problems könnte die EZB neue Instrumente konstruieren, wie Lagarde kürzlich in Aussicht stellte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55640409-ezb-lagarde-inflation-duerfte-weiter-zunehmen-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Panetta: EZB prüft weitgehend anonyme Offline-Zahlungen mit digitalem Euro – „Wir prüfen daher eine Offline-Funktion, bei der das Guthaben und die Transaktionsbeträge niemandem außer dem Nutzer bekannt wären“ – Beschränkung auf 200 Euro-Zahlungen nach biometrischer Authentifizierung – Option: Kontrolle durch Finanzintermediäre wie Banken – Vollständige Anonymität aus Sicht des Gemeinwohls keine Option – Finanzstabilitätsgründe: digitaler Euro nicht als Anlageform – 30.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft im Rahmen ihrer Vorbereitungen eines digitalen Euro die Möglichkeit von Offline-Zahlungen mit weitgehender Anonymität. Der im EZB-Direktorium für dieses Projekt zuständige Fabio Panetta sagte in einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments, denkbar seien Zahlungen von bis zu 200 Euro via Chip bei biometrischer Authentifizierung – wenn der Gesetzgeber diese Option wolle. Die EZB hat noch nicht abschließend entschieden, ob sie die Schaffung eines digitalen Euro befürwortet. In das Projekt ist außerdem die Politik eingebunden.
„Wir prüfen daher eine Offline-Funktion, bei der das Guthaben und die Transaktionsbeträge niemandem außer dem Nutzer bekannt wären“, sagte Panetta laut veröffentlichtem Redetext. Zur Risikobegrenzung würde für das Guthaben und solche privaten Offline-Zahlungen eine Obergrenze gelten.
Wenn sich Zahlungspflichtige und der Zahlungsempfänger etwa in einem Geschäft in direkter Nähe befänden, wäre das einer Barzahlung sehr ähnlich, weshalb dafür auch gleiche Maßstäbe angelegt werden könnten. Panetta sagte: „Betrachten wir das Beispiel eines Chips, auf dem bis zu 200 Euro in digitalen Euro gespeichert werden können. Das Risiko, dass er zur Geldwäsche verwendet wird, dürfte nicht höher sein als bei einer 200-Euro-Banknote. Das gilt insbesondere, wenn der Chip erst nach einer biometrischen Authentifizierung verwendet werden kann.“
In einer weniger liberalen Variante, die Panetta als das „Basisszenario“ bezeichnete, würde ein digitaler Euro den Menschen ein Maß an Privatsphäre bieten, das dem privater digitaler Lösungen gleichkommt oder dieses übertrifft. „Unter diesen Gegebenheiten hätten lediglich die Intermediäre (also wahrscheinlich Banken) Zugriff auf personenbezogene Daten und Transaktionsdaten, um die Einhaltung der Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie einschlägiger Bestimmungen des EU-Rechts zu gewährleisten.
Vollständige Anonymität ist laut Panetta aus Sicht des Gemeinwohls keine tragfähige Option. „Dies würde Anlass zur Besorgnis geben, dass der digitale Euro für illegale Zwecke verwendet werden könnte“, sagte er. Außerdem wäre es so praktisch unmöglich, die Nutzung des digitalen Euro als Anlageform zu beschränken. „Eine solche Beschränkung ist jedoch aus Sicht der Finanzstabilität unerlässlich“, sagte der EZB-Direktor in Anspielung auf einen „digitalen Bank Run“.
Laut Panetta bedeutet das, dass sich Kunden bei der erstmaligen Nutzung des digitalen Euro identifizieren müssten. „Beaufsichtigte Intermediäre – die sich für die Verteilung eines digitalen Euro anbieten – sind am besten für die Verwaltung dieses Aufnahmeprozesses geeignet“, sagte Panetta. EZB-Analysen legten nahe, dass die Daten für Transaktionen in digitalen Euro über den Aufnahmeprozess hinaus für das Eurosystem – oder jede andere zentrale Stelle – nur so weit sichtbar sein sollten, wie es für die Erfüllung ihrer Funktionen unbedingt erforderlich ist
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55646724-panetta-ezb-prueft-anonyme-offline-zahlungen-mit-digitalem-euro-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROZONE – Dekabank: EZB muss straffere Geldpolitik signalisieren – 30.3.2022
Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater erwartet nach dem überraschend deutlichen Anstieg der deutschen Verbraucherpreise im März, dass die Inflationsrate das gesamte Jahr hindurch im Bereich von 6 Prozent liegen wird. „Bei allen Unterschieden zur Stagflation in den 70er Jahren bleibt doch die Erkenntnis, dass das Prinzip Hoffnung nicht ausreicht, um eine weitere Verstetigung der Inflation zu verhindern“, schreibt Kater in einem Kommentar und fügt hinzu: „Hierzu bedarf es klarer Signale der EZB zu einer strafferen Geldpolitik.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55647695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

USA – US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken – 30.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 25. März verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,449 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,7 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,508 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 3 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 0,785 Millionen Barrel zu. Analysten hatten ein Minus von 1,9 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 2,948 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 1,4 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,7 Millionen Barrel pro Tag um 0,1 Millionen höher als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,6 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55646269-us-rohoellagerbestaende-staerker-als-erwartet-gesunken-015.htm

USA – US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 6,9 Prozent – Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) steigt annualisiert um 5,0 (Vorquartal: 5,3) Prozent gegenüber dem Vorquartal – Export, Konsumausgaben der Privathaushalte und Bauausgaben als Treiber – 30.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 überaus kräftig gewachsen, allerdings einen Tick weniger als bisher berichtet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte nach den Daten der dritten Veröffentlichung auf das Jahr hochgerechnet um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Bei der zweiten Veröffentlichung war ein Plus von 7,0 Prozent genannt worden war. Ökonomen hatten mit einer Bestätigung dieses Werts gerechnet.
Wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte, stieg der als alternatives Inflationsmaß verwendete Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) annualisiert um 5,0 (Vorquartal: 5,3) Prozent gegenüber dem Vorquartal. Vor allem die US-Notenbank favorisiert den PCE-Deflator bei ihren geldpolitischen Analysen.
Der BIP-Deflator, ein weiteres Inflationsmaß, stieg um 7,1 (Vorquartal: 6,0) Prozent. Das entsprach den Erwartungen von Ökonomen. Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung anhand aller produzierten Waren und Dienstleistungen. Die Verbraucherpreise werden dagegen mittels eines repräsentativen Warenkorbs erhoben.
&&& dpa-AFX: … Laut Ministerium geht das Wachstum vor allem auf einen stärkeren Export, höhere Konsumausgaben der privaten Haushalte und mehr Bauausgaben zurück. Darüber hinaus hätten die Unternehmen ihre Lagerbestände aufgestockt, also mehr auf Halde produziert. Im dritten Quartal war die Gesamtwirtschaft noch deutlich schwächer um 2,3 Prozent gewachsen.
US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie sind nicht direkt mit Daten aus Europa vergleichbar, wo auf eine Annualisierung verzichtet wird. Um näherungsweise auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen./bgf/la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55644220-us-wirtschaft-waechst-im-vierten-quartal-um-6-9-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55644059-usa-wirtschaft-waechst-etwas-schwaecher-als-gedacht-016.htm

USA – ADP: Beschäftigung im Privatsektor steigt erneut deutlich um 455.000 neue Stellen im März – 30.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Stellenzuwachs in der US-Privatwirtschaft hat im März die Erwartungen erfüllt. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 455.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 450.000 Jobs vorausgesagt. Im Februar waren unter dem Strich 486.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 11.000 mehr als ursprünglich gemeldet.
„Das Beschäftigungswachstum war im März in allen Sektoren breit abgestützt und trug dazu bei, dass im ersten Quartal 2022 fast 1,5 Millionen neue Arbeitsplätze entstanden“, sagte Nela Richardson, Chefvolkswirtin bei ADP. „Die Unternehmen stellen ein, insbesondere bei den Dienstleistern, die aufgrund der frühen Pandemieausfälle den größten Nachholbedarf haben.“
Der ADP-Bericht stützt sich auf rund 460.000 US-Unternehmen mit etwa 26 Millionen Beschäftigten und gilt als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag vorgelegt wird. Der ADP-Bericht umfasst nur die Beschäftigung in der Privatwirtschaft, während der offizielle Bericht auch den Staatsbereich einschließt.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen rechnen damit, dass im März auf der Basis des offiziellen Jobreports 490.000 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft dazugekommen sind. Die Arbeitslosenquote soll von 3,8 auf 3,7 Prozent sinken.
Webseite: http://www.adpemploymentreport.com/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55644003-adp-us-privatsektor-schafft-455-000-stellen-im-maerz-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55643873-usa-beschaeftigung-im-privatsektor-steigt-erneut-deutlich-adp-016.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-krieg-news-ticker-kw-13,T1La59T
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-12,T02AMPD
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-11,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 31.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/06-18-USA-zapfen-Ol-Reserven-an-Preise-auf-Weltmaerkten-fallen–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 30.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/23-40-Bundesregierung-Putin-sichert-Scholz-Moeglichkeit-von-Gaszahlungen-in-Euro-zu–article23236164.html

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Neupositionierung statt Abzug Selenskyj gibt nichts auf „schöne Worte“ – 31.3.2022, 5:04
Einen Tag nach Russlands Ankündigung, Truppen vor Kiew abzuziehen, sind noch keine großen Fortschritte zu beobachten. Der ukrainische Präsident Selenskyj gibt sich weiter kampfbereit. Man bereite sich jetzt auf verstärkte Angriffe im Donbass vor, sagt er in seiner nächtlichen Videobotschaft. …
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-gibt-nichts-auf-schoene-Worte-article23236258.html

GESAMT-ROUNDUP 3: Berlin startet Gas-Notfallplan – Deeskalation oder „Umgruppierung“ der russischen Truppen? – Feuerpause in Mariupol – Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Breitseite gegen Moskau – Versorgungsengpass nein, Notfallplan ja – Vier Millionen Flüchtlinge, die Hälfte davon Kinder – Lawrow in China und Indien – 30.3.2022, 21:23
KIEW/BERLIN (dpa-AFX) – Die Bundesregierung bereitet sich wegen des Kriegs in der Ukraine und anhaltender russischer Drohungen auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung in Deutschland vor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) setzte am Mittwoch die Frühwarnstufe als erste von drei Krisenstufen des sogenannten Notfallplans Gas in Kraft und appellierte an alle Verbraucher, Gas zu sparen. Die Versorgungssicherheit sei aber weiterhin gewährleistet.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) telefonierte am Abend zu dem Thema mit Kreml-Chef Wladimir Putin. Heftige Kritik wurde von der Ukraine und im Westen an der Fortsetzung der Kämpfe durch Russland auch nach Fortschritten bei Verhandlungen geübt. Der Kreml kündigte am Abend eine Feuerpause in der umkämpften und schwer zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol an.
Scholz bekräftigte, dass Deutschland die Gaslieferungen aus Russland wie in den Verträgen vorgesehen weiter in Euro oder Dollar bezahlen werde. „Es bleibt dabei, dass die G7-Vereinbarung gilt“, sagte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, am Mittwochabend in Berlin. Putin hatte demnach in dem Telefonat erläutert, dass ab dem 1. April ein Gesetz gelte, wonach die Lieferung von Gas in Rubel zu begleichen sei.
Allerdings würde sich für die europäischen Vertragspartner nichts ändern: Die Zahlungen würden weiterhin ausschließlich in Euro ergehen und wie üblich an die Gazprom-Bank überwiesen, die nicht von den Sanktionen betroffen sei. Die Bank konvertiere dann das Geld in Rubel. Scholz habe diesem Verfahren nicht zugestimmt, sondern nur um schriftliche Informationen dazu gebeten, betonte Hebestreit. Um das Gespräch habe Putin gebeten.
Der Kreml hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass die Umstellung auf Zahlungen in Rubel für russisches Gas nicht zu Nachteilen für Deutschland führen solle. Dies klang etwas weniger drohend als zuletzt. Putin hatte in der vergangenen Woche gesagt, dass Zahlungen in Euro und Dollar nun keinen Wert mehr hätten für das Land. Er will sich am Donnerstag mit Vertretern des russischen Gasriesen Gazprom und der Zentralbank treffen, um über das weitere Vorgehen zu sprechen.
*** Deeskalation oder „Umgruppierung“ der russischen Truppen?
Die russische Ankündigung vom Dienstag, Kampfhandlungen teilweise zu drosseln, wurde mit viel Skepsis aufgenommen. Der ukrainische Generalstab rechnet nicht mit einem großangelegten Abzug russischer Truppen aus Gebieten nahe der Hauptstadt Kiew. Der Gegner habe wegen seiner Verluste wohl nur „vorübergehend das Ziel aufgegeben, Kiew zu blockieren“, teilte der Generalstab mit. Stattdessen gruppierten sich die russischen Truppen um und konzentrierten sich auf Angriffe im Osten und Süden der Ukraine. Die Signale Russlands zur Deeskalation „übertönen nicht die Explosionen russischer Geschosse“, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuvor betont. Russland hatte die Ukraine vor knapp fünf Wochen am 24. Februar angegriffen.
Russlands Verteidigungsministerium bestätigte eine „Umgruppierung“ seiner Truppen bei den ukrainischen Städten Kiew und Tschernihiw. Russlands Soldaten hätten dort ihre Hauptaufgaben erfüllt, sagte ein Ministeriumssprecher in Moskau. Das Ziel der Truppenverlegung sei „vor allem der Abschluss der Operation zur vollständigen Befreiung des Donbass“. Russland stellt sich nach Kremlangaben auf lange Verhandlungen mit der Ukraine über eine Beendigung des Krieges ein.
*** Feuerpause in Mariupol
Russland hat eigenen Angaben zufolge für diesen Donnerstag eine Feuerpause in südukrainischen Mariupol zur Evakuierung von Zivilisten angeboten. „Russlands Streitkräfte erklären – ausschließlich zu humanitären Zwecken – am 31. März ab 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ) eine Feuerpause“, sagte Generalmajor Michail Misinzew am Mittwochabend der Agentur Interfax zufolge. Die ukrainische Seite habe bis um 6.00 Uhr am Donnerstagmorgen (5.00 Uhr MESZ) Zeit, um ihrerseits eine Feuerpause zu erklären und darüber Russland sowie die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz schriftlich zu informieren. Die Ukraine und Russland hatten sich zuletzt immer wieder gegenseitig beschuldigt, die Flucht von Einwohnern aus Mariupol zu sabotieren.
*** Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Breitseite gegen Moskau
Deutschland steht nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock für Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem Kriegsende bereit. „Wenn es Garantien braucht, dann wird auch Deutschland da sein und Garantien geben“, sagte die Grünen-Politikerin in der ARD-Sendung „Maischberger“. Bei den Friedensgesprächen in Istanbul hatte die ukrainische Delegation zuletzt harte Sicherheitsgarantien im Gegenzug für einen möglichen neutralen Status verlangt. Baerbock betonte, der russischen Regierung und ihren Ankündigungen könne man derzeit leider gar nicht trauen, sagte sie. Wenn Russland glaubhaft deutlich machen wolle, dass es die Gespräche ernst meine, müsse die Bombardierung der Zivilbevölkerung unverzüglich aufhören.
*** Versorgungsengpass nein, Notfallplan ja
Wirtschaftsminister Habeck sagte, um auf mögliche Lieferausfälle bei russischem Gas vorbereitet zu sein, habe das Ministerium die Frühwarnstufe ausgerufen. Nach dem Notfallplan gibt es drei Krisenstufen: Frühwarnstufe, Alarmstufe und Notfallstufe. Erst in der Notfallstufe greift der Staat in den Gasmarkt ein. Haushaltskunden wären dann besonders geschützt.
„Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe“, sagte Habeck. „Dennoch müssen wir die Vorsorgemaßnahmen erhöhen, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein.“ Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnte im Fall eines russischen Gas-Lieferstopps vor „extremen wirtschaftlichen Folgen“. Die EU-Kommission betonte, man sei für mögliche Lieferunterbrechungen gerüstet.
*** Vier Millionen Flüchtlinge, die Hälfte davon Kinder
Vor dem Krieg lebten mehr als 44 Millionen Menschen in der Ukraine, mehr als vier Millionen haben sich seitdem im Ausland in Sicherheit gebracht. Außerdem haben innerhalb der Ukraine 6,5 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen müssen. Rund zwei Millionen Kinder sind nach Angaben von Unicef bisher aus der Ukraine geflüchtet – zusätzlich 2,5 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Damit sei mehr als jedes zweite Kind nicht mehr in seinem bisherigen Zuhause. Eine Geberkonferenz in Warschau soll in der kommenden Woche Geld für Hilfebedürftige sammeln. In Deutschland sind nach Angaben der Bundespolizei bisher mehr als 283 000 Kriegsflüchtlinge angekommen.
*** Lawrow in China und Indien
Bei einem Treffen in China vereinbarten der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein Kollege Wang Yi den Ausbau einer strategischen Partnerschaft in einer „schwierigen internationalen Situation“. China unterstütze die Friedensgespräche für die Ukraine, sagte Wang Yi nach Angaben seines Ministeriums. Von China wollte Lawrow nach Indien weiterreisen, wo er am Donnerstag erwartet wird. Dabei handelt es sich um die zwei bevölkerungsreichsten Länder der Welt, die im Ukraine-Krieg bislang weder westliche Sanktionen mitgetragen noch Russland verurteilt haben./mi/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55648311-gesamt-roundup-3-berlin-startet-gas-notfallplan-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – Der 35. Kriegstag im Überblick Russland verstärkt Offensive in Donezk – Putin sichert Scholz Gaszahlung in Euro zu – Russland verstärkt Kampfhandlungen in der Ostukraine – Keine Entspannung in Tschernihiw – Russland bietet Feuerpause in Mariupol an – Berichte über Verschleppungen – Scholz und Putin telefonieren – Moskau akzeptiert weiter Euro für Gaslieferungen – Kreml sieht keinen Durchbruch bei Verhandlungen – Deutschland ist bereit, Sicherheitsgarant zu sein – Bund soll neue Waffenlieferung vorbereiten – Zahlen zu Sanktionsfolgen veröffentlicht – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 30.3.2022, 21:17
Die russischen Streitkräfte scheinen den Fokus ihrer Angriffe auf die Ostukraine zu legen. Anders als gestern angekündigt, steht das nördliche Tschernihiw aber wohl weiter unter Beschuss. Infolge der jüngsten Angriffe kam es in Donezk zu massiven Zerstörungen. Indes telefoniert Bundeskanzler Scholz mit Kremlchef Putin. Und Deutschland erwägt eine Rolle als Sicherheitsgarant. Der 35. Kriegstag im Überblick.
*** Russland verstärkt Kampfhandlungen in der Ostukraine
Die russische Ankündigung, den Schwerpunkt des Angriffskrieges auf den Donbas zu legen, scheint sich zu bestätigen. Dem Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, zufolge kommt es dort zu weiträumigen Angriffen. Fast alle Städte entlang der Demarkationslinie, welche die ukrainischen und die von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete trennt, lägen unter Beschuss. In dem Ort Kamjanka hat das russische Militär nach eigenen Angaben zwei Munitionslager zerstört.
Von ukrainischer Seite hieß es, Russland verlege Truppen aus dem Norden des Landes nach Osten, um die ukrainischen Truppen dort einzukesseln. Einige russische Soldaten blieben in der Nähe der Hauptstadt Kiew, sagt Olexij Arestowytsch, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, im Fernsehen. Dies solle verhindern, dass die Ukraine ihrerseits Truppen in den Osten verlagere.
*** Keine Entspannung in Tschernihiw
Die nördliche Region Tschernihiw steht trotz der Ankündigung Russlands, die militärischen Aktivitäten dort zu reduzieren, ihrem Gouverneur zufolge weiter unter Beschuss. „Glauben wir der Ankündigung? Natürlich nicht“, schrieb Wiatscheslaw Tschaus bei Telegram. „Die ‚verminderten Aktivitäten‘ zeigt der Feind in der Region Tschernihiw mit Angriffen auch aus der Luft auf Nischyn und die ganze Nacht über auf die (Stadt) Tschernihiw.“
Auch in anderen Landesteilen dauern die Kriegshandlungen an. In der westukrainischen Region Chmelnitskji sind dem Gouverneur zufolge drei Industrieanlagen durch russischen Beschuss getroffen worden. Serhii Hamalii gab nicht bekannt, welche genau. Es seien Feuer entdeckt worden. Ob es Opfer gegeben habe, werde geprüft.
In Tschernobyl fürchtet die Ukraine weitere Angriffe. Demnach könnte die Munition in dem stillgelegten Kernkraftwerk explodieren. Insgesamt seien binnen 24 Stunden 64 militärische Objekte der Ukraine zerstört worden. Dazu rechnete Sprecher Igor Konaschenkow auch einen Stab ukrainischer Spezialkräfte im Gebiet Mykolajiw. Die Angaben über das Kampfgeschehen waren nicht unabhängig überprüfbar.
*** Russland bietet Feuerpause in Mariupol an – Berichte über Verschleppungen
Die Hafenstadt Mariupol ist weiterhin schwer umkämpft. Zur Evakuierung von Zivilisten stellt Russland eine Feuerpause in Aussicht. „Russlands Streitkräfte erklären – ausschließlich zu humanitären Zwecken – am 31. März ab 10 Uhr (9 Uhr MESZ) eine Feuerpause“, sagte Generalmajor Michail Misinzew. Die Zivilisten sollen demnach erst ins westlich gelegene Berdjansk und dann weiter nach Saporischschja fliehen könnten.
Zudem mehren sich Berichte über Verschleppungen aus der Stadt nach Russland. „Mehr als 70 Personen, darunter Frauen und medizinisches Personal, wurden von den Besatzern der Entbindungsstation Nr. 2 gewaltsam abtransportiert“, erklärte die Stadtverwaltung der südukrainischen Hafenstadt auf Telegram.
Insgesamt seien bereits mehr als 20.000 Einwohner von Mariupol „gegen ihren Willen“ nach Russland gebracht worden. Russen hätten ihnen die Papiere abgenommen und sie „in weit entfernte russische Städte“ gebracht, erklärte die Stadtverwaltung. Auch diese Informationen sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar, da Mariupol seit Ende Februar belagert wird und die Kommunikation zusammengebrochen ist.
*** Scholz und Putin telefonieren – Moskau akzeptiert weiter Euro für Gaslieferungen
Der russische Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz verständigten sich unterdessen in einem Telefonat über Gaszahlungen. Hintergrund war die Ankündigung Russlands, demnächst nur noch Rubel und nicht länger Euros zu akzeptieren. Der Westen lehnt das ab. Putin soll am Telefon versichert haben, dass sich für die europäischen Vertragspartner nichts ändern werde. Der Kreml teilte mit, die Entscheidung soll nicht „zu einer Verschlechterung der Vertragsbedingungen für die europäischen Importeure von russischem Gas“ führen.
Regierungssprecher Hebestreit bestätigte, dass man in Rubel bezahlen muss, Russland aber weiter auch Euro akzeptieren werde. Die Zahlungen sollen demnach weiterhin ausschließlich in Euro an die Gazprom-Bank überwiesen werden, die nicht von Sanktionen betroffen sei. „Die Bank konvertiere dann das Geld in Rubel“, zitierte Hebestreit den russischen Staatschef.
Das Telefongespräch habe auf Wunsch Moskaus stattgefunden. Laut Kreml tauschten sich Putin und Scholz auch über die Verhandlungen der russischen und der ukrainischen Delegationen in Istanbul aus. Bei dem Gespräch sei es außerdem darum gegangen, wie Zivilisten aus den umkämpften Gebieten der Ukraine, darunter der Hafenstadt Mariupol, in Sicherheit gebracht werden können.
*** Kreml sieht keinen Durchbruch bei Verhandlungen
Nach den gestrigen Verhandlungen in Istanbul mit ukrainischen Delegierten äußerten sich russische Unterhändler zunächst positiv. Der Westen reagierte daraufhin mit Skepsis. Nun stimmt auch Moskau eher nüchterne Töne an. „Im Moment können wir nichts sehr Vielversprechendes oder irgendeinen Durchbruch vermelden“, sagte Putin-Sprecher Dmitri Peskow. Er bezeichnete es jedoch als „positiv“, dass die ukrainische Seite „endlich damit begonnen hat, ihre Vorschläge konkret zu formulieren und schriftlich festzuhalten“.
*** Deutschland ist bereit, Sicherheitsgarant zu sein
Zu den formulierten Voraussetzungen für ein Friedensabkommen gehört, dass die internationale Gemeinschaft der Ukraine Sicherheit garantiert. Deutschland gab bekannt, grundsätzliche bereit zu sein, gemeinsam mit anderen Ländern diese Rolle als Garant einzunehmen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj habe Bundeskanzler Olaf Scholz in mehreren Telefonaten gefragt, ob Deutschland bereit wäre, sich an internationalen Sicherheitsgarantien für sein Land zu beteiligen – „und der Bundeskanzler hat eine generelle Bereitschaft signalisiert“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Voraussetzung sei ein entsprechendes Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland. Das Ziel müsse sein, „dass die Ukraine sich sicher fühlt, dass sie nicht abermals von Russland überfallen wird“, so Hebestreit.
*** Bund soll neue Waffenlieferung vorbereiten
Aus Deutschland kommt wohl bald weitere militärische Unterstützung für die Ukraine. Einem Medienbericht zufolge geht es um ein Rüstungspaket im Wert von rund 300 Millionen Euro. Dabei soll es sich ausschließlich um Waffen und Ausrüstung handeln, die die Industrie kurzfristig liefern könne. Material aus Bundeswehrbeständen sei nicht darunter. Konkret geht es den Angaben zufolge um rund 200 verschiedene Produkte. Darunter seien 2650 Panzerfäuste vom Typ Matador und 18 Aufklärungsdrohnen. Beides könnte umgehend geliefert werden.
Großbritannien soll ebenfalls ein umfassendes Paket auf den Weg bringen wollen. Ein Bericht der „Times“ zitierte Premierminister Boris Johnson, der offenbar die Lieferung „tödlicherer Waffen“ erwägt. Bei einer Kabinettssitzung soll der Premierminister über solche Lieferungen gesprochen und gewarnt haben, der russische Präsident Putin könne künftig „unberechenbarer und rachsüchtiger“ werden. „Die ukrainische Armee behält nicht nur die Kontrolle über größere Städte, sie zwingt sogar die Russen zum Rückzug. Damit muss sich unsere Unterstützung ändern“, hieß es.
*** Zahlen zu Sanktionsfolgen veröffentlicht
Die Bundesregierung veröffentlichte zudem erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges eine Summe zu den Sanktionsfolgen in Deutschland. Demnach sind durch die Strafmaßnahmen gegen Russland bisher rund 95,5 Millionen Euro an Geldern hierzulande eingefroren worden. Informationen zur „Gesamtzahl der Personen, Organisationen und Einrichtungen“, die durch die Sanktionen betroffen sind, sowie um eine Einzelaufstellung der Sanktionierten wollte das Bundesfinanzministerium nicht veröffentlichen.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP/rts
https://www.n-tv.de/politik/Russland-verstaerkt-Offensive-in-Donezk-Putin-sichert-Scholz-Gaszahlung-in-Euro-zu-article23235962.html
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https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Ziele-waren-klar-anders-ging-um-die-ganze-Ukraine-article23233567.html
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https://www.n-tv.de/politik/Podcast-Wieder-was-gelernt-Georgien-und-Moldau-Putins-naechste-Ziele-article23235292.html
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https://www.n-tv.de/politik/Dieser-Krieg-wird-nicht-so-schnell-enden-article23234145.html
Tanzt das Rote Kreuz nach Putins Pfeife?
https://www.n-tv.de/politik/Tanzt-das-Rote-Kreuz-nach-Putins-Pfeife-article23234522.html
Wie lange reicht unser Gas noch?
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-lange-reicht-unser-Gas-noch-article23234226.html
Das passiert, wenn Putin den Gashahn zudreht
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Das-passiert-wenn-Putin-den-Gashahn-zudreht-article23234412.html
Was unterscheidet Bomben, Raketen und Artillerie?
https://www.n-tv.de/politik/Was-unterscheidet-Bomben-Raketen-und-Artillerie-article23234440.html
Kuleba: „Deutschland fürchtet wirtschaftliche Opfer“
https://www.n-tv.de/politik/Kuleba-Deutschland-fuerchtet-wirtschaftliche-Opfer-article23235329.html

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – 60 Handelsschiffe verschiedener Nationen blockiert: Reeder fordern freies Geleit für festliegende Schiffe – Treibminen machen freies Geleit erforderlich – Urkaine: Treibminen russischer Provenienz – 30.3.2022, 14:04
In Häfen im Kriegsgebiet am Schwarzen Meer sitzen nach Schätzungen des deutschen Reederverbandes (VDR) seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine mehr als 60 Handelsschiffe verschiedener Nationen mit über 1.000 Seeleuten an Bord fest.
Deren Versorgung mit Lebensmitteln werde zunehmend schwieriger. „Wir fordern, dass diese Schiffe die Häfen so schnell wie möglich ohne Gefahr eines Angriffs verlassen dürfen“, sagte VDR-Chefin Gaby Bornheim.
Die Frachter müssten freies Geleit bekommen, damit sie mit ihren Besatzungen unbeschadet aus der Kriegszone fahren könnten. Bei einer Ausfahrt aus ukrainischen Häfen drohten ihnen erhebliche Gefahren durch Minen und möglicher Beschuss durch vor der ukrainischen Küste liegende Kriegsschiffe. „Schiffe und ihre Crews dürften nicht zum Faustpfand in diesem Angriffskrieg werden.“
*** Kiew: Russland für im Meer treibende Minen verantwortlich
Die Ukraine hat Russland unterdessen die Verantwortung für die im Schwarzen Meer treibenden Seeminen gegeben. „Es wurde festgestellt, dass diese Seeminen Anfang 2022 nicht bei den Seestreitkräften der Ukraine registriert waren“, teilte das ukrainische Außenministerium heute mit. Vielmehr handle es sich bei den Minen um jene, die Russland 2014 bei der Annexion der Halbinsel Krim in Sewastopol erbeutet habe.
Das russische Verteidigungsministerium und der für den Grenzschutz zuständige russische Inlandsgeheimdienst FSB hatten davor gewarnt, dass sich von der Ukraine ausgebrachte Seeminen aus der Verankerung gelöst hätten und eine Gefahr für die Schifffahrt seien. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256761/

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – CHINA – Russland und China hoben Partnerschaft hervor – China gibt Russland Rückendeckung – USA imFokus: Peking: „Lehnen Hegemonie ab“ – Ausbau ihrer „strategischen Partnerschaft“ in einer „schwierigen internationalen Situation“ – 30.3.2022, 14:46
In den Spannungen um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine rücken Russland und China näher zusammen. Erstmals seit Beginn der Invasion traf der russische Außenminister Sergej Lawrow heute in Tunxi in der Provinz Anhui in Südostchina persönlich mit seinem Amtskollegen Wang Yi zusammen, der ihn als „alten Freund“ willkommen hieß. Beide Seiten hoben die Qualität der Beziehungen hervor und vereinbarten einen weiteren Ausbau der Kooperation.
*** China gibt Russland Rückendeckung
Russlands Außenminister unterrichtete Wang über den Krieg in der Ukraine. Nach chinesischen Angaben versicherte Lawrow, sein Land wolle „Spannungen abbauen“ und die Friedensgespräche fortsetzen.
Chinas Außenminister gab Russland politisch Unterstützung und nannte die Ukraine-Frage das Ergebnis nicht nur eines alten Sicherheitskonflikts, sondern auch „der Mentalität des Kalten Krieges und der Konfrontation“.
China unterstütze die Friedensgespräche, um so schnell wie möglich eine „Abkühlung“ zu erreichen und eine große humanitäre Krise zu verhindern, sagte Wang nach Angaben seines Ministeriums.
*** Peking: „Lehnen Hegemonie ab“
„Die Zusammenarbeit zwischen Russland und China hat keine Grenzen“, so Pekings Außenamtssprecher Wang Wenbin. „Wir arbeiten für Frieden ohne Grenzen, wahren Sicherheit ohne Grenzen, lehnen Hegemonie ab.“ Mit diesem Hinweis auf Vorherrschaftspolitik zielt China immer auf die USA.
Im Ukraine-Konflikt weigert sich China bis heute, die Invasion zu verurteilen. Vielmehr stellt Peking die USA und die NATO als Hauptschuldige der Krise dar.
In einer gemeinsamen Erklärung vereinbarten Lawrow und Wang den Ausbau ihrer „strategischen Partnerschaft“ in einer „schwierigen internationalen Situation“, wie das Moskauer Außenministerium mitteilte. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256776/

RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – RUSSLAND – China: Russland will Spannungen im Ukraine-Konflikt abbauen – 30.3.2022, 13:59
PEKING (dpa-AFX) – Im Konflikt um den Ukraine-Krieg hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach chinesischen Angaben versichert, sein Land wolle „Spannungen abbauen“. Nach Gesprächen von Chinas Außenminister Wang Yi mit Lawrow am Mittwoch in Tunxi in der Provinz Anhui berichtete das Außenministerium in Peking, Russland wolle die Friedensgespräche mit der Ukraine fortsetzen.
In dem Gespräch sagte Chinas Außenminister, die Ukraine-Frage habe eine komplexe Geschichte. Sie sei nicht nur das Ergebnis eines lang anhaltenden Sicherheitskonflikts, sondern auch einer Mentalität des Kalten Krieges und der Konfrontation. China unterstütze Russland und die Ukraine, die Schwierigkeiten in ihren Friedensgesprächen zu überwinden, um so schnell wie möglich eine Abkühlung vor Ort zu erreichen und eine große humanitäre Krise zu verhindern.
Langfristig müsse aus der Krise gelernt werden, sagte Wang Yi in dem Gespräch weiter. Auf die „legitimen Sicherheitsinteressen aller Beteiligten“ müsse auf der Grundlage gegenseitigen Respekts und der Unteilbarkeit von Sicherheit geantwortet werden. Es sollte durch Dialog und Verhandlungen eine nachhaltige Sicherheitsarchitektur in Europa geschaffen werden, zitierte ihn das Ministerium.
Anlass der Begegnung waren zweitägige Gespräche in Tunxi im Südosten Chinas über die Entwicklung in Afghanistan, an denen auch Vertreter der USA, der Nachbarstaaten und der seit August herrschenden Taliban-Regierung teilnehmen. Von China wollte Lawrow nach Indien weiterreisen, wo er am Donnerstag erwartet wird./lw/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55643052-china-russland-will-spannungen-im-ukraine-konflikt-abbauen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Kreml: Kein Durchbruch bei Gesprächen mit ukrainischen Vertretern – 30.3.2022, 14:01
Bei den Gesprächen zwischen der russischen und der ukrainischen Delegation in Istanbul hat es nach Angaben des Kreml keinen „Durchbruch“ gegeben. „Im Moment können wir nichts sehr Vielversprechendes oder irgendeinen Durchbruch vermelden“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau. „Es gibt noch viel zu tun“, betonte der Sprecher von Staatschef Wladimir Putin. Peskow bezeichnete es jedoch als „positiv“, dass die ukrainische Seite „endlich damit begonnen hat, ihre Vorschläge konkret zu formulieren und schriftlich festzuhalten“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55643072-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE -Widersprüchliche Signale nach Verhandlungen in Istanbul – Optimistischer Eindruck auf Seite der Ukraine, „Es gibt noch viel zu tun“ tönt es aus Moskau – 30.3.2022, 16:51
Widersprüchliche Signale kommen aus Russland und der Ukraine nach den Verhandlungen in Istanbul. „Im Moment können wir nichts sehr Vielversprechendes oder irgendeinen Durchbruch vermelden“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute in Moskau. Russlands Verhandlungsführer in der Türkei sagte wiederum, die Ukraine sei bereit, bei den Gesprächen die Kernforderungen Moskaus zu erfüllen. Seitens der Ukraine kommen vorsichtig zuversichtliche Signale.
Der Verhandlungsführer sagte weiter, die Position der Regierung in Moskau zum Donbass und zur annektierten Krim bleibe jedoch unverändert. Sollte die Ukraine an ihren Versprechen festhalten, sei die Bedrohung vom Tisch, dass in der Ukraine ein NATO-Stützpunkt entstehe. Peskow bezeichnete es zumindest als „positiv“, dass die ukrainische Seite „endlich damit begonnen hat, ihre Vorschläge konkret zu formulieren und schriftlich festzuhalten“.
*** „Es gibt noch viel zu tun“
„Ich habe einen optimistischen Eindruck von der Verhandlungsrunde in Istanbul“, sagt der ukrainische Unterhändler, Mychailo Podoljak, der zugleich Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski ist. Bevor es eine Volksabstimmung über eine Friedensvereinbarung mit Russland geben könne, müsse sich das russische Militär aber auf die Positionen vom 23. Februar zurückziehen. Einen Tag später waren russische Truppen in die Ukraine einmarschiert.
„Es gibt noch viel zu tun“, betonte hingegen der Sprecher von Staatschef Wladimir Putin. Peskow fügte hinzu: „Wir vermeiden es sorgfältig, öffentliche Erklärungen zum Inhalt“ der Themen, die Gegenstand der Gespräche sind, abzugeben, da „wir glauben, dass die Verhandlungen diskret“ ablaufen sollten. Diese Aussagen stehen im Gegensatz zu den weitaus positiveren Äußerungen schon auch vom Dienstag der russischen Vertreter, die an den Gesprächen schon gestern in Istanbul teilgenommen hatten. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256814/

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Ukraine-Krieg schneidet Wissenschafter vom Forschungsbetrieb ab – 30.3.2022
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) oder die US-Eliteuni MIT – sie und weitere einflussreiche Akteure in der internationalen Forschung haben ihre Kooperationsprojekte mit Russland wegen des Ukraine-Kriegs eingeschränkt oder gestoppt. Auf beiden Seiten sind Wissenschafter davon betroffen. Ein Bereich, der von dem Zerwürfnis zwischen Moskau und dem Westen besonders hart getroffen wird, ist die Weltraumforschung.
*** Mission ExoMars startet nicht wie geplant im Herbst
„Die Entscheidung war schmerzhaft“, sagte ESA-Chef Josef Aschbacher vorvergangene Woche zum gemeinsamen Beschluss der 22 ESA-Mitgliedstaaten, die Zusammenarbeit mit der russischen Weltraumbehörde Roskosmos einzustellen. Das bedeutet auch, dass die gemeinsame Mission ExoMars zum Roten Planeten nicht wie geplant im Herbst startet. Das nächste Zeitfenster für die Forschungsmission öffnet sich erst in zwei Jahren. Für die tausenden Experten aus Europa und Russland, die seit Jahren an dem Projekt gearbeitet haben, ist dies ein harter Schlag.
*** Zehn Jahre Forschungsarbeit über den Haufen geworfen
Auch der Leiter eines grenzüberschreitenden neurowissenschaftlichen Forschungsprojekts steht vor einem Scherbenhaufen. Von heute auf morgen seien zehn Jahre Forschungsarbeit über den Haufen geworfen worden, sagt der in Frankreich lebende Experte, der seinen Namen vorsichtshalber nur mit Boris angibt. Zwar sei die Arbeit seines in Moskau gegründeten Forschungszentrums offiziell nicht gestoppt worden, aber „alles ist blockiert“. Die Arbeit der beteiligten Doktoranden in Russland kann wegen Bankensanktionen nicht mehr finanziert werden.
Einige russische Forschungspartner, die wegen ihres Protests gegen den Ukraine-Krieg festgenommen wurden, seien nach ihrer Freilassung nach Armenien oder in die Türkei geflohen. „Wir reden jeden Tag via Skype oder Zoom“, so Boris. „Aber wir sind verloren, der Krieg wächst uns über den Kopf.“
Boris‘ Eltern waren in den 1980er-Jahren nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan aus der UdSSR geflohen. Seine Studenten und Doktoranden wuchsen aber in relativer Freiheit auf. Für sie sei es „unvorstellbar, in einem von der Welt abgeschnittenen Land zu leben“.
*** Warnung vor „unterschiedsloser Verfolgung“
Tatsächlich geht unter russischen Wissenschaftern die Angst um, dass sie im internationalen Wettbewerb abgehängt werden. Anfang März unterzeichneten etwa 7.000 in Russland arbeitende Wissenschafter eine Petition gegen den Ukraine-Krieg. Carole Sigman von der französischen Wissenschaftsakademie CNRS hebt hervor, dass auch die einflussreiche Russische Akademie der Wissenschaften „zum Ende der Feindseligkeiten aufgerufen“ habe und an ausländische Forscher appelliert habe, „den Bruch wissenschaftlicher Beziehungen zu vermeiden“.
Auf der anderen Seite riefen Professoren renommierter Universitäten wie Harvard oder Cambridge vorige Woche im Fachblatt „Science“ dazu auf, die russischen Kollegen nicht „aufzugeben“. Eine „unterschiedslose Verfolgung“ russischer Akademiker wäre aus Sicht der Autoren „ein ernster Rückschlag für die westlichen Werte“. Einige ukrainische Wissenschafter wie der Physiker Maxym Stricha von der Kiewer Taras-Schwtschenko-Universität fordern hingegen einen „vollständigen Boykott“ russischer Forscher.
Das deutsche Bundesforschungsministerium verkündete am Tag nach Russlands Einmarsch in die Ukraine, die bisherige, langjährige Zusammenarbeit in Forschung, Wissenschaft und Berufsbildung sei „gegenwärtig gestoppt“. Alle laufenden und geplanten Maßnahmen mit Russland würden „eingefroren und kritisch überprüft“, hieß es.
*** Polaschek verurteilt Invasion „auf das Schärfste“
Ähnlich die Reaktion von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), der die russische Invasion in die Ukraine „auf das Schärfste“ verurteilte. Nachdem bereits die Europäische Kommission Sanktionen im Bereich Wissenschaft und Forschung festgelegt hatte, empfahl er auch den österreichischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die bisherige Zusammenarbeit mit russischen Einrichtungen „bis auf weiteres einzufrieren bzw. individuelle Kontakte kritisch zu überprüfen“.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) setzte Anfang März ihre Förderung deutsch-russischer Forschungsprojekte aus. Darüber hinaus bot sie geflüchteten Wissenschaftern aus der Ukraine und Russland Unterstützung an. Ebenso reagierte der österreichische Wissenschaftsfonds FWF: Er fördert keine neuen Forschungsprojekte mit russischer Beteiligung mehr. Außerdem wurde die bilaterale Zusammenarbeit mit der Russischen Wissenschaftsstiftung RSF ausgesetzt. Für ukrainische Forscherinnen und Forscher gibt es dagegen Erleichterungen. Zahlreiche weitere Akteure in Österreichs Forschungssystem haben Unterstützungsprogramme für ukrainische Wissenschafter gestartet.
https://science.apa.at/power-search/6664986293895624388

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesnetzagentur und Wirtschaft rufen zur Vorbereitung für Gas-Notfall auf – 30.3.2022, 13:55
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesnetzagentur und die Wirtschaft halten die Ausrufung der Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aufgrund des Gasstreits mit Russland durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für richtig. Nun müssten sich staatliche Stellen, aber auch die Industrie und Verbraucher auf mögliche Engpässe vorbereiten. Die Energiewirtschaft mahnt einen klaren Fahrplan für den Notfall an.
„Ziel ist und bleibt es, eine Verschlechterung der Gasversorgung für Deutschland und die Europäische Union durch Einsparungen und Zukäufe zu vermeiden“, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Die Bundesnetzagentur bittet Verbraucher und Industrie beizutragen und bereitet sich auf alle Szenarien vor.“
Habeck hatte zuvor die Frühwarnstufe ausgerufen und gleichzeitig erklärt, dass die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet sei. „Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe. Dennoch müssen wir die Vorsorgemaßnahmen erhöhen, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein“, sagte Habeck.
*** Bei Lieferstopp schnell agieren
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht in der Ausrufung der Frühwarnstufe einen wichtigen Schritt, der nun auch auf formalem Weg erlaubt, Vorsorge für eine eventuell mögliche erhebliche Verschlechterung der Gasversorgungslage zu treffen. Unternehmen müssten sich auf einen möglichen Lieferstopp russischer Gasmengen vorbereiten und einen Betrag zur Krisenvorbereitung zu leisten.
„Obwohl aktuell noch keine Mangellage vorliegt, ist es notwendig, dass alle Beteiligten für den Fall einer Lieferunterbrechung einen klaren Fahrplan zu ihren Rechten und Pflichten haben“, erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Das heißt, wir müssen jetzt die Notfallstufe konkret vorbereiten, denn im Fall einer Lieferunterbrechung muss es schnell gehen.“
*** DIHK will über Folgen von Versorgungsengpässen reden
Für den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) handelt die Bundesregierung ebenfalls verantwortungsvoll. Unternehmen müssten nun mit den Gasversorgern in Kontakt treten und sich mit den Folgen der Versorgungsengpässen auseinander setzen, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian.
„Denn bei einem Lieferstopp wären in den Folgemonaten in erster Linie viele Unternehmen von Abschaltungen betroffen – mit extremen wirtschaftlichen Folgen“, sagte Adrian. Letztlich wären alle Wertschöpfungsketten negativ beeinflusst. Wenn etwa ein Unternehmen keinen Kunststoff produzieren könne, fehlten diese Vorprodukte auch in der Fertigung von Lebensmittelverpackungen oder von Medizinprodukten.
Erschwerend komme hinzu, dass neben den Gaspreisen auch die Strompreise explodieren würden. „Damit wären auch Unternehmen betroffen, die kein oder wenig Gas einsetzen – auch deshalb wären die wirtschaftlichen Auswirkungen gravierender als vielfach angenommen“, warnte Adrian.
Viele Unternehmen hätten spätestens seit Anstieg der Energiepreise im letzten Jahr sämtliche praktikablen Maßnahmen zur Senkung ihres Energieverbrauchs ergriffen. „Ihnen bleiben daher oft keine kurzfristigen Einsparmöglichkeiten – außer die eigene Wirtschaftstätigkeit einzuschränken oder einzustellen“, so Adrian. „Ich empfehle den Betrieben in jedem Fall, in den Austausch mit ihrem Gasnetzbetreiber zu treten und sich intensiv mit möglichen Folgen von Versorgungsengpässen auseinanderzusetzen.“
*** Stadtwerke mahnen Priorisierung der Gaslieferung an
Der Verband der Kommunalen Unternehmen (VKU) erklärte, dass nun eine rechtzeitige Vorbereitung auf einen möglichen russischen Lieferstopp und eine dann folgende Unterversorgung erfolgen müsse. Niemand wünsche sich eine Notlage bei der Versorgung, aber man könne sie auch nicht ausschließen. Daher müsse von staatlicher Seite gehandelt werden.
„Die Stadtwerke benötigen klare Kriterien und Rechtssicherheit bei der im Knappheitsfall erforderlichen Priorisierung, wem weiterhin wie viel Gas geliefert werden kann“, erklärte Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer. „Möglicherweise ist es für den Fall eines Lieferstopps auch erforderlich, umfangreiche Beschränkungen und Vorgaben für den Gashandel zu verfügen und die kommunalen Energieversorger finanziell abzusichern. Hier sind Bundesregierung und Bundesnetzagentur gefordert.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55642996-bundesnetzagentur-und-wirtschaft-rufen-zur-vorbereitung-fuer-gas-notfall-auf-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck ruft wegen Gasstreits Frühwarnstufe des Notfallplans aus – 30.3.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat wegen des Streits mit Russland über die Bezahlung der Gasimporte die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Zwar sei die Versorgungssicherheit aktuell in Deutschland gewährt, aber ein Krisenteam soll nun die Lage bewerten und wenn nötig weitere Maßnahmen ergreifen, um die Versorgung mit Gas sicher zu stellen.
„Ich habe heute nach Abstimmung innerhalb der Bundesregierung die Europäische Kommission darüber informiert, dass die Bundesregierung die erste Stufe des Notfallplans Gas, die sogenannte Frühwarnstufe, ausgerufen hat“, erklärte Habeck in einer Stellungnahme. „Die Versorgungssicherheit ist weiter gewährleistet. Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe. Dennoch müssen wir die Vorsorgemaßnahmen erhöhen, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein.“
Mit Ausrufung der Frühwarnstufe sei ein Krisenteam zusammengetreten. Das Krisenteam analysiert und bewertet nun die Versorgungslage in Deutschland, so dass – wenn nötig – weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit ergriffen werden können, wie das Ministerium erklärte. „Die Bundesregierung tut alles, um die Versorgungssicherheit in Deutschland weiter zu gewährleisten“, sagte Habeck.
Die Entscheidung kommt, nachdem Russland in der vergangenen Woche angekündigt hat, für die russischen Gasimporte nur noch eine Bezahlung in Rubel zu akzeptieren. Deutschland und die anderen Staaten der sieben führenden Industrienationen (G7) haben die Forderung abgelehnt, da sie ihrer Ansicht nach einen Bruch mit den geltenden Verträgen darstellt. In den Verträgen ist weitgehend eine Bezahlung in Euro und Dollar vorgesehen.
Das Wirtschaftsministerium erklärte, die russische Regierung habe dennoch in den vergangenen Tagen in mehreren Äußerungen deutlich gemacht, Zahlungen nur in Rubel zu akzeptieren und gedroht, ohne Rubel-Zahlungen die Gaslieferungen zu stoppen.
*** Notfallplan Gas sieht drei Stufen vor
Laut Notfallplan Gas, der 2019 vom Wirtschaftsministerium auf Grundlage eines gemeinsamen Vorgehens der Europäischen Union veröffentlich wurde, gibt es drei Warnstufen: die Frühwarnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe.
Die Frühwarnstufe wird demnach ausgerufen, wenn konkrete, ernst zu nehmende und zuverlässige Hinweise darauf vorliegen, dass ein Ereignis eintreten kann, welches wahrscheinlich zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage sowie wahrscheinlich zur Auslösung der Alarm- bzw. der Notfallstufe führt.
Bei Ausrufung der Alarmstufe liegt eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vor, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt, wie es in dem Notfallplan heißt. Der Markt sei in diesem Stadium aber noch in der Lage, diese Störung oder Nachfrage zu bewältigen, ohne dass nicht marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden müssten.
Bei Ausrufung der Notfallstufe liegt eine „außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas, eine erhebliche Störung der Gasversorgung oder eine andere beträchtliche Verschlechterung der Versorgungslage“ vor. In dieser Situation seien alle einschlägigen marktbasierten Maßnahmen umgesetzt worden, aber die Gasversorgung reiche nicht aus, um die noch verbleibende Gasnachfrage zu decken. Daher müssten in dieser Notfallstufe „zusätzlich nicht marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden“, um insbesondere die Gasversorgung der geschützten Kunden sicherzustellen, wie etwa Privathaushalte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55638994-habeck-ruft-wegen-gasstreits-fruehwarnstufe-des-notfallplans-aus-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Notfallplan Gas: Auch Österreich ruft Frühwarnstufe aus – 30.3.2022, 16:08
Österreich hat die Frühwarnstufe im Notfallplan für die Gasversorgung ausgerufen. Grund dafür sei die Ankündigung Russlands, dass Gaslieferungen künftig nur noch in Rubel bezahlt werden sollen, teilte das Klimaministerium heute mit. Damit werde das Überwachungs- und Monitoring-System noch weiter verschärft. Energielenkungsmaßnahmen wie Rationierungen seien aber vorerst nicht vorgesehen – sie sind erst ab Stufe drei vorgesehen.
Zugleich erinnert das Ministerium daran, dass die Gaslieferungen aus Russland derzeit uneingeschränkt weiterlaufen. Die heimischen Gasspeicher seien zu 13 Prozent gefüllt, was dem Durchschnitt der letzten Jahre entspreche.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) versprechen, alles zu tun, um die Gasversorgung für Österreichs Haushalte und Betriebe sicherzustellen. Mit der Frühwarnstufe werde die Situation auf dem Gasmarkt noch engmaschiger beobachtet. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256803/

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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – US-Astronaut und zwei Kosmonauten in russischer Raumkapsel zurück auf der Erde – 30.3.2022, 14:08
Inmitten schwerster Spannungen zwischen Russland und dem Westen angesichts des Ukraine-Krieges sind ein US-Astronaut und zwei Kosmonauten an Bord einer russischen Raumkapsel gemeinsam von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Der US-Amerikaner Mark Vande Hei und die Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow landeten heute in Zentralkasachstan, wie Livebilder der US-Raumfahrtbehörde (NASA) zeigten.
Rund vier Stunden zuvor hatten sie mit einer russischen Sojus-Raumkapsel von der ISS abgedockt. Spekulationen, dass Vande Hei aufgrund der Spannungen nicht mit dem russischen Sojus-Raumschiff zur Erde zurückfliegen könnte, hatten beide Seiten zuvor vehement zurückgewiesen.
Schkaplerow übergab vor dem Abflug gestern noch das Kommando über die ISS an den US-Astronauten Thomas Marshburn.
Vande Hei und Dubrow waren am 9. April 2021 zusammen auf der ISS angekommen. Der 55-jährige Vande Hei überholte bei seinem Einsatz Scott Kelly, der mit 341 aufeinanderfolgenden Tagen zuvor den Rekord für den längsten Aufenthalt eines US-Amerikaners im All hielt. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256763/

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Raketenangriff auf Öldepot in Dnipro – 30.3.2022, 23:59
Bei einem Raketenangriff ist nach ukrainischen Angaben ein mit Treibstoff gefülltes Öldepot in der Großstadt Dnipro zerstört worden. Trümmer einer Rakete hätten zudem zwei Tanklastwagen beschädigt, teilte der Leiter des Regionalrats, Mykola Lukaschuk, gestern mit. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben. Lukaschuk machte Russland für den Angriff verantwortlich. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Dnipro liegt im Südosten der Ukraine und ist bisher von Angriffen weitgehend verschont geblieben. Vor Kurzem feuerten russische Kräfte nach ukrainischen Angaben zweimal Raketen auf eine Militäreinheit nahe der Stadt und beschädigten demnach Kasernen erheblich.
In Nowomoskowsk nordöstlich von Dnipro schlug gestern ukrainischen Angaben zufolge eine Rakete in eine Fabrik ein. Es habe keine Toten gegeben, teilte Walentyn Resnitschenko von der Gebietsverwaltung Dnipropetrowsk mit. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256886/

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Ukraine: Tschernihiw entgegen russischer Ankündigung weiter bombardiert – 30.3.2022, 14:01
Entgegen der angekündigten Reduzierung der militärischen Aktivitäten in der Nordukraine ist die Stadt Tschernihiw nach ukrainischen Angaben die Nacht über weiterhin von russischen Streitkräften angegriffen worden. „Tschernihiw wurde die ganze Nacht bombardiert“, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus im Onlinedienst Telegram mit. Die Angriffe erfolgten demnach mit Artillerie und Flugzeugen. In Tschernihiw sei zivile Infrastruktur zerstört worden und die Stadt sei noch immer ohne Wasser und Strom, erklärte Tschaus. Die russische Armee habe auch die nahegelegene Stadt Nischyn angegriffen. Tschernihiw und die gleichnamige Region liegen nordöstlich der Hauptstadt Kiew.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55643072-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Niederlande, Tschechien, Irland und Belgien weisen dutzende russische Diplomaten aus – 30.3.2022, 9:31
Vier EU-Staaten weisen dutzende russische Diplomaten aus: Belgien weist insgesamt 21 Vertreter der russischen Botschaft und des Konsulats wegen Spionageverdachts aus, wie Außenministerin Sophie Wilmes mitteilte. Der Schritt sei mit den Niederlanden abgestimmt, erklärte sie. Dort müssen 17 russische Diplomaten das Land verlassen, die vom niederländischen Geheimdienst als Geheimdienstoffiziere eingestuft worden seien. Irland verweist vier russische Diplomaten des Landes, in Tschechien ist ein Diplomat betroffen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55638959-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – USA – Lambrecht betont bei US-Antrittsbesuch enge Kooperation inmitten von Ukraine-Krieg – 30.3.2022, 19:31
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bei ihrem Antrittsbesuch in Washington inmitten des Ukraine-Kriegs die enge Zusammenarbeit mit den USA und in der Nato bekräftigt. „Wir stehen näher zusammen als jemals zuvor“, sagte Lambrecht am Mittwoch nach einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei es „nicht gelungen, uns in der Nato und in der EU zu spalten“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55647695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Ukraine – 1.294 Flüchtlingskinder in pädagogischer Betreuung in NÖ – 30.3.2022
In Niederösterreich sind nach Angaben vom Mittwoch mittlerweile 1.294 Flüchtlingskinder aus der Ukraine in pädagogischer Betreuung. 1.130 besuchen demnach Schulen, 164 Kindergärten oder Tagesbetreuungseinrichtungen. Informationsschilder sollen nun darauf aufmerksam machen, dass pädagogische Unterstützung seitens ukrainisch sprechenden Personen „sehr gerne gesehen“ werde, teilten Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras mit.
*** Teschl-Hofmeister wirbt für freiwillige Mitarbeit
„Die Zahlen von ukrainischen Flüchtlingskindern in Schulen und Kindergärten steigen jeden Tag an.“ Für die Mädchen und Buben sei die Situation viel einfacher, „wenn sie zusätzlich eine Bezugsperson mit der gleichen Muttersprache haben“, so Teschl-Hofmeister und Heuras. „Wir haben jetzt schon viele positive Beispiele gesehen, wo Ukrainerinnen, die bereits in ihrer Heimat einen pädagogischen Beruf ausgeübt haben, nun in Schulen in Niederösterreich unterstützen.“
Die freiwillige Mitarbeit sei jederzeit möglich. „Wir werden aber für jene, die eine gültige pädagogische Ausbildung vorweisen können, Sonderverträge möglich machen“, kündigten die Landesrätin und der Bildungsdirektor an.
https://science.apa.at/power-search/13391626757907871549

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RUSSLAND – Londoner Zweig der russischen Bank VTB kurz vor dem Zusammenbruch – TV – 30.3.2022
Der in London ansässige Zweig der VTB Bank, des zweitgrößten russischen Kreditgebers, soll nach einem Medienbericht kurz vor der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stehen, nachdem die internationalen Sanktionen seine Fähigkeit zur Fortführung der Geschäftstätigkeit eingeschränkt haben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55647695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission will gegen frühzeitiges Wegwerfen von Bekleidung vorgehen – 30.3.2022
Die EU-Kommission will gegen das frühzeitige Wegwerfen von Kleidung und deren oft umweltschädliche Herstellung vorgehen. Die Vorschläge der Kommission über strengere Regeln für Hersteller ermöglichten es Verbrauchern, kaputte Waren „zu reparieren und nicht zu ersetzen“, erklärte Vizekommissionspräsident Frans Timmermans. Nachhaltige Textilwaren sollen laut Kommission „die Norm in der EU“ werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55647695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROZONE – Commerzbank: Euroraum-Inflation steigt auf 7,7 Prozent – 30.3.2022
Commerzbank-Volkswirt Marco Wagner fühlt sich durch den überraschend starken Anstieg der deutschen Verbraucherpreise im März in seiner Prognose bestätigt, dass die Inflation im Euroraum auf 7,7 (Februar: 5,9) Prozent angezogen hat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen erwarteten Ende vergangener Woche eine Inflationsrate von 6,9 Prozent. Wagner zufolge gewinnt der Inflationsdruck in Deutschland an Breite, die noch nicht veröffentlichte Kernteuerungsrate sieht er bei 3,3 (3,0) Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55647695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROZONE – Wirtschaftsstimmung im Euroraum fällt im März wegen Ukraine-Krieg – 30.3.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat wegen dem Russland-Ukraine-Krieg im März einen heftigen Schlag erhalten. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 108,5 Punkte von 113,9 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 109,7 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator ging auf 107,5 Punkte von 112,8 zurück.
In der EU war der Rückgang der Wirtschaftsstimmung vor allem das stark gesunkene Verbrauchervertrauen zurückzuführen, aber auch im Einzelhandel und in der Industrie gab es deutliche Einbußen. Im Gegensatz dazu verbesserte sich das Vertrauen im Dienstleistungssektor leicht und blieb im Baugewerbe weitgehend unverändert.
In den größten EU-Volkswirtschaften ging der Indikator in Frankreich (minus 7,1), Spanien (minus 6,5), Deutschland (minus 4,3) und in geringerem Maße in Polen (minus 3,0) und Italien (minus 2,6) zurück, während er sich in den Niederlanden (plus 0,5) leicht verbesserte.
Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone fiel auf plus 10,4 Punkte von plus 14,1 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Rückgang auf plus 10,5 erwartet. Beim Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum wurde ein Rückgang auf minus 18,7 Punkte von minus 8,8 im Vormonat gemeldet. Das entsprach der ersten Veröffentlichung und auch den Prognosen von Volkswirten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55640668-wirtschaftsstimmung-im-euroraum-faellt-im-maerz-wegen-ukraine-krieg-015.htm

SPANIEN – HVPI-Inflation in Spanien steigt im März auf 9,8 Prozent – 30.3.2022
Der bereits hohe Inflationsdruck in Spanien hat sich im März nochmals verstärkt. Nach Angaben der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 9,8 Prozent. Im Februar hatte der Wert 7,6 Prozent betragen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für März nur mit einem Anstieg auf 7,9 Prozent gerechnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55643072-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Inflation steigt im März auf 7,6 Prozent – 30.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in Deutschland hat im März erneut stärker als erwartet zugenommen, was eine entsprechende Entwicklung für den Euroraum erwarten lässt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent und lag um 7,6 (Februar: 5,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 1,7 Prozent und 6,7 Prozent Jahresteuerung prognostiziert.
Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Euroraum-Inflation deutlicher als erwartet zugelegt hat, was eine Zinsanhebung durch die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr wahrscheinlicher machen würde. Spaniens HVPI-Teuerung nahm auf 9,8 (7,6) Prozent zu – erwartet worden waren 7,9 Prozent. Eurostat veröffentlicht die Euroraum-Daten am Freitag um 11.00 Uhr. Zuvor werden noch Inflationsdaten aus Frankreich und Italien veröffentlicht – am Donnerstag um 8.45 Uhr bzw. 11.00 Uhr.
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex erhöhte sich um 2,5 Prozent auf Monats- und um 7,3 (5,1) Prozent auf Jahressicht. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 1,6 Prozent und eine Jahresinflationsrate von 6,2 Prozent prognostiziert.
Ähnlich hoch war die Inflationsrate in Deutschland laut Destatis zuletzt im Herbst 1981, als infolge der Auswirkungen des Ersten Golfkrieges die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren. Hinzu kommen im Berichtsmonat Lieferengpässe durch unterbrochene Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie und die deutlichen Preisanstiege bei Energieprodukten auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen.
Waren verteuerten sich mit einer Jahresrate von 12,3 (7,9) Prozent, darunter Energie um 39,5 (22,5) Prozent und Nahrungsmittel um 6,2 (5,3) Prozent. Die Teuerungsrate bei Dienstleistungen betrug unverändert 2,8 Prozent und die bei Wohnungsmieten 1,5 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55643816-deutsche-hvpi-inflation-steigt-im-maerz-auf-7-6-prozent-015.htm
https://orf.at/stories/3256808/

DEUTSCHLAND – TABELLE/Preisdruck in den Bundesländern im März sehr hoch – 30.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–In einer Reihe von Bundesländern sind die Verbraucherpreise im März außergewöhnlich stark gestiegen. So erhöhte sich die jährliche Inflationsrate in Nordrhein-Westfalen auf 7,6 Prozent, in Bayern auf 7,8 Prozent und in Hessen auf 8,0 Prozent, wie die Statistischen Landesämter berichteten.
Wegen des Ukraine-Krieges müssen sich die Verbraucher in Deutschland auf einen Preisschub einstellen. Die durch die Krieg weiter steigenden Preise für Öl und Lebensmittel dürften die ohnehin hohe Inflation weiter anheizen. Mittlerweile rechnen die Fachleute der Bundesbank damit, dass die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 5 Prozent erreichen könnte.
Für Gesamtdeutschland (Bekanntgabe um 14.00 Uhr) hatten Volkswirte erwartet, dass die Verbraucherpreise im März gegenüber dem Vormonat um 1,6 (Februar: 0,9) Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate sollte der Prognose zufolge auf 6,2 (5,1) Prozent zulegen. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55639880-tabelle-preisdruck-in-den-bundeslaendern-im-maerz-sehr-hoch-015.htm

DEUTSCHLAND – Ifo: Immer mehr Unternehmen wollen die Preise erhöhen – 30.3.2022
BERLIN (Dow Jones)–Immer mehr Unternehmen planen nach Angaben des Ifo-Instituts für die kommenden drei Monate Preiserhöhungen. In einer Befragung des Münchner Instituts wurde im März ein neuer Höchstwert von 54,6 Punkten erreicht, nach 47,6 im Februar. Besonders Lebensmittel werden sich demnach deutlich verteuern. Damit dürfte die Inflationsrate in diesem Jahr laut Ifo-Institut mit deutlich über 5 Prozent auf den höchsten Wert seit über 40 Jahren steigen.
„Der Angriff Russlands auf die Ukraine treibt nicht nur die Energiekosten in die Höhe, sondern auch die Preise vieler Agrarrohstoffe“, sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen. Vor allem in den konsumnahen Branchen müssten die Menschen mit stark steigenden Preisen rechnen. Im Nahrungsmittel-Einzelhandel sind die Preiserwartungen auf 94,0 Punkte gestiegen, im übrigen Einzelhandel auf 68,2 Punkte und bei den konsumnahen Dienstleistern auf 64,0 Punkte.
Eine Inflationsrate von deutlich über 5 Prozent hat es in Deutschland zuletzt vor über 40 Jahren gegeben, als die Inflationsrate nach der zweiten Ölpreiskrise im Jahr 1981 auf 6,3 Prozent kletterte, wie Wollmershäuser erklärte.
Der Preisdruck nimmt demnach auch in den Wirtschaftszweigen, die dem privaten Konsum vorgelagert sind, weiter zu. Im Großhandel sind die Preiserwartungen auf 78,1 Punkte gestiegen, in der Industrie auf 66,3 Punkte, im Baugewerbe auf 48,9 Punkte, und bei den Dienstleistern auf 42,7 Punkte.
Das Ifo veröffentlicht monatlich die Preiserwartung von Unternehmen für die kommenden drei Monate. Es fragt allerdings nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55638303-ifo-immer-mehr-unternehmen-wollen-die-preise-erhoehen-015.htm

DEUTSCHLAND – KfW/Ifo: Geschäftserwartungen des Mittelstands mit Rekordrückgang – 30.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der russische Überfall auf die Ukraine hat zu einem Rekordrückgang der Geschäftserwartungen des deutschen Mittelstands geführt. Der von KfW und Ifo-Institut in diesem Sektor erhobene Geschäftsklimaindex sank im März um 14,9 Punkte auf minus 9,4 Punkte und lag auf einem Niveau wie zuletzt am Beginn der zweiten Corona-Welle im Winter 2020/2021. Hinter dem Stimmungseinbruch standen vor allem die Geschäftserwartungen, die um 25,9 Zähler auf minus 23,2 Saldenpunkte zurückgingen. „Das ist der größte Absturz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2005“, teilten KfW und Ifo mit. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechtert nur um 2,3 Zähler auf 5,9 Saldenpunkte.
Besonders groß war der Pessimismusschub unter den kleinen und mittleren Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe, dessen Geschäftsklima innerhalb eines Monats von plus 9,9 auf minus 10,1 Saldenpunkte sank. „Besonders die Aussicht auf längerfristig stark erhöhte Energiepreise, das Risiko von Lücken bei der Gasversorgung sowie neue Engpässe bei wichtigen Rohstoffen aus Russland und der Ukraine haben in der Industrie die Geschäftsaussichten massiv eingetrübt“, heißt es in der Mitteilung.
Hinzu kämen immer neue Lockdowns in China, die die globalen Lieferketten wohl wieder stören dürften. Aber auch die Lagebeurteilung der mittelständischen Industrieunternehmen gab etwas nach, weil es bereits jetzt zu kriegsbedingten Lieferschwierigkeiten bei speziellen Vorprodukten wie etwa Kabelbäumen in der Automobilindustrie kommt und außerdem für manche Firmen Umsätze in Russland und der Ukraine wegbrechen. Der Verfall des mittelständischen Geschäftsklimas im März ist jedoch auch branchenübergreifend: Im Bau, Groß- und Einzelhandel ging das Klima jeweils um markante 16 bis 17 Zähler zurück, und selbst im Dienstleistungsbereich war noch ein beträchtlicher Rückgang um knapp 10 Zähler zu verbuchen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55641352-kfw-ifo-geschaeftserwartungen-des-mittelstands-mit-rekordrueckgang-015.htm

DEUTSCHLAND – Wirtschaftweise senken Prognose wegen Ukraine-Krieg deutlich – Risiko einer Lohn-Preis-Spirale steigt – Deutschland sollte Abhängigkeit von Russland reduzieren – 30.3.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr aufgrund des Ukraine-Krieges und der hohen Energiepreise deutlich weniger stark wachsen als noch im Herbst erwartet. Das erklärten die sogenannten Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) senkte seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Jahr 2022 auf 1,8 (November: 4,6) Prozent.
Vor Ausbruch des Krieges hätten sowohl die zunehmende Industrieproduktion als auch der robuste Arbeitsmarkt für eine konjunkturelle Erholung gesprochen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nun allerdings „drastisch verschlechtert“, wie es in dem 78 Seiten starken Gutachten heißt. Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung habe sich beträchtlich erhöht. Der Angriffskrieg dämpfe das Wachstum und trage zum Anstieg der Energie- und Verbraucherpreise bei.
„Durch den Krieg werden die wegen der Corona-Pandemie bereits angespannten Lieferketten zusätzlich beeinträchtigt. Gleichzeitig belasten die nochmals kräftig gestiegenen Preise für Erdgas und Erdöl die Unternehmen und den privaten Konsum“, erklärte Achim Truger, Mitglied des Sachverständigenrates. Im Sommerhalbjahr 2022 dürfte jedoch der Konsum kontaktintensiver Dienstleistungen zunehmen und positiv zur Entwicklung des BIP beitragen. Die Corona-Pandemie stelle aber weiterhin ein Risiko für das Wachstum dar.
Insgesamt sei die neue Prognose mit sehr großer Unsicherheit behaftet, da die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sich aktuell nur schwer abschätzen ließen. „Insbesondere eine weitere Verschärfung des Konfliktes sowie eine Ausweitung der Sanktionen können die deutsche und europäische Wirtschaft deutlich stärker belasten“, warnten die Wirtschaftsweisen. Die große Abhängigkeit von russischen Energielieferungen berge das erhebliche Risiko einer geringeren Wirtschaftsleistung bis hin zu einer Rezession bei gleichzeitig deutlich höheren Inflationsraten.
Mit ihrer neuen Prognose für 2022 zeigen sich die Wirtschaftsweisen pessimistischer als die Bundesregierung, die für dieses Jahr 3,6 Prozent Wachstum erwartet. Allerdings stammt diese Prognose von Ende Januar, als Russland noch nicht den Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet hatte. Auch die Wirtschaftsforschungsinstitute Ifo, IWH-Halle, RWI und IfW Kiel waren in ihren jüngsten Prognosen im Herbst optimistischer als der SVR und prognostizierten Wachstum von über 2 Prozent für dieses Jahr.
*** Risiko einer Lohn-Preis-Spirale steigt
Wegen der stark gestiegenen Energiepreise dürfte sich die Inflationsrate in Deutschland nach Ansicht der Wirtschaftsweisen in diesem Jahr nahezu auf 6,1 Prozent verdoppeln nach 3,1 Prozent im Vorjahr. Im kommenden Jahr dürfe die Inflationsrate dann auf 3.4 Prozent zurückgehen.
„Die hohe Inflation und die steigenden Inflationserwartungen werden voraussichtlich die Tarifverhandlungen beeinflussen. Die Dynamik für Lohnforderungen dürfte ab dem zweiten Halbjahr 2022 zunehmen. Damit steigt das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale“, sagte SVR-Mitglied Veronika Grimm.
Für das Jahr 2022 erwartet der Sachverständigenrat ein Wachstum der von den Unternehmen tatsächlich gezahlten Löhne von 2,5 Prozent. Im kommenden Jahr dürften die Löhne um 4,4 Prozent steigen.
Die Wirtschaftsweisen appellierten an die Bundesregierung, angesichts des Streits um russische Energielieferungen auf alternativen Quellen zu setzten. „Deutschland ist stark von russischen Energielieferungen abhängig. Ein Stopp dieser Lieferungen birgt das Risiko, dass die deutsche Volkswirtschaft in eine tiefere Rezession abrutscht und die Inflation noch stärker zunimmt“, erklärte SVR-Mitglied Monika Schnitzer.
*** Deutschland sollte Abhängigkeit von Russland reduzieren
Ihr Kollege Volker Wieland rief Deutschland daher auf, „umgehend alle Hebel“ in Bewegung zu setzen, um sich gegen einen möglichen Stopp russischer Energielieferungen zu wappnen und gleichzeitig die Abhängigkeit von diesen Importen rasch zu beenden. So könne die Energiesicherheit in Deutschland auf Dauer erhöht werden – auch wenn dadurch die Energiepreise für einige Zeit erhöht bleiben würden.
„Eine höhere Energiesicherheit stärkt die Position Deutschlands und der EU gegenüber Russland. Gleichzeitig kann über eine größere Unabhängigkeit die Resilienz der deutschen Volkswirtschaft gesteigert werden“, heißt es in dem Gutachten der Wirtschaftsweisen.
Trotz der angespannten Lage erwartet der Sachverständigenrat eine weitere Erholung auf dem Arbeitsmarkt. Die Anzahl der Arbeitslosen dürfte in diesem Jahr auf 2,35 Millionen fallen nach 2,61 Millionen im Jahr 2021. Für das kommende Jahr erwarten die Wirtschaftsweisen einen Rückgang auf 2,24 Millionen.
Das Finanzierungssaldo des Staates dürfte sich laut der neuen Prognose in diesem Jahr auf 2,6 Prozent des BIP nach 3,7 Prozent im Jahr 2021 verringern und im kommenden Jahr auf 2,2 Prozent fallen.
Der Sachverständigenrat prognostiziert für die Eurozone für die Jahre 2022 und 2023 ein Wirtschaftswachstum von jeweils 2,9 Prozent. Die Inflation im Euroraum dürfte in diesem Jahr 6,2 Prozent und 2,9 Prozent im Jahr 2023 erreichen.
Für die Prognose unterstellen die Wirtschaftsweisen, dass die Energiepreise im Prognosezeitraum erhöht bleiben, es jedoch nicht zu einem Stopp russischer Energielieferungen kommt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55640212-wirtschaftweise-senken-prognose-wegen-ukraine-krieg-deutlich-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55640209-deutschland-wirtschaftsweise-senken-konjunkturprognose-deutlich-016.htm

DEUTSCHLAND – SVR/Wieland: Das Risiko einer Rezession ist substantiell – 30.3.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Das Risiko einer Rezession der deutschen Wirtschaft ist nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Volker Wieland „substantiell“. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine berge ein hohes Risiko. Denn sollte Russland die Lieferungen von russischen Energieträgern stoppen oder der Westen ein Importembargo verhängen, würde sich die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands noch weiter verschlechtern.
Anders als hierzulande sei die US-Wirtschaft schon weit über den Vorkrisenstand von 2019 gewachsen. „Wir sind noch drunter und würden weiter zurückgeworfen“, sagte Wieland bei der Vorstellung des Gutachtens der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR).
Die Wirtschaftsweisen gaben keine gemeinsame Position zur Frage ab, ob gegen Russland ein Energieembargo verhängt werden sollte. Während Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat, dies für verkraftbar hält, zeigte sich Wieland skeptischer.
„Das bringt die Wirtschaft nicht zum Stillstand, sondern es bringt uns vermutlich in eine tiefe Rezession, zumindest eine bedeutende Rezession, die auch von der Tiefe nicht unbedingt deutlich weniger wäre als der anfängliche Corona-Schock“, sagte Wieland. Es würde damit zwar keine Schrumpfung des Bruttoinlandprodukts von 10 Prozent wie im zweiten Quartal 2020 erreicht werden, aber doch einen BIP-Rückgang im Jahresdurchschnitt von 2020. Das BIP war 2020 um 4,9 Prozent gesunken. „Das ist natürlich ein bedeutender Einbruch“, warnte Wieland.
Es würde auch zu einer hohen Inflation kommen. Dabei müsse der Westen bedenken, dass ein Energieembargo vermutlich den Krieg nicht beenden würde und man den Importstopp länger durchstehen müsse. Eine tiefe Rezession und eine zweistellige Inflationsrate sei keine starke Position für den Westen, so Wieland.
In der Debatte um Lieferengpässe von russischer Energie sprach sich der Sachverständigenrat für eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken aus. Man könne die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren, indem man Gasverstromung durch die Kohleverstromung sowie eine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken substituiert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55641532-svr-wieland-das-risiko-einer-rezession-ist-substantiell-015.htm

DEUTSCHLAND – DIW: Deutsche Wirtschaft dürfte im ersten Quartal geschrumpft sein – 30.3.2022
Die deutsche Wirtschaft dürfte im ersten Quartal aufgrund des Ukraine-Krieges und der Lieferengpässe leicht geschrumpft sein, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erklärte. Zwar halte sich das Konjunkturbarometer des DIW für den Monat März mit aktuell 106 Punkten noch auf dem Niveau des Abschlussquartals 2021, in dem die deutsche Wirtschaft ebenfalls bereits geschrumpft war. Allerdings dürfte es schon bald deutlich fallen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55643072-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.pressetext.com/news/20220330017

DEUTSCHLAND – BA: Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf hohem Niveau – 30.30.2022
NÜRNBERG (Dow Jones)–Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland bewegt sich trotz eines leichten Rückgangs im März weiter auf einem hohen Niveau. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) sank um 1 Punkt auf 135 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. Die Rückgänge bei den neu gemeldeten Stellen könnten auch die wirtschaftlichen Unsicherheiten vor allem in Folge des Ukraine-Krieges widerspiegeln, erklärte die BA.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der aktuelle Stellenindex 32 Punkte im Plus. Der BA-X bildet die Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Während die Arbeitslosenzahlen mit einigen Monaten Verzögerung auf konjunkturelle Änderungen reagieren, gilt die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, als ein frühes Signal für Entwicklungen am Arbeitsmarkt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55640033-ba-nachfrage-nach-arbeitskraeften-bleibt-auf-hohem-niveau-015.htm

DEUTSCHLAND – Staatsschulden auf neuem Höchststand von 2,3 Billionen Euro – 30.3.2022
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutschen Staatsschulden sind zum Jahresende 2021 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte waren mit 2,320 Billionen Euro bei Kreditinstituten und Unternehmen verschuldet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.906 Euro.
Gegenüber dem Jahresende 2020 lag die öffentliche Verschuldung um 6,8 Prozent oder 146,9 Milliarden Euro höher, was insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Gegenüber dem dritten Quartal 2021 nahm die Verschuldung im vierten Quartal um 1,6 Prozent oder 35,7 Milliarden Euro zu.
Beim Bund stiegen die Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts am Jahresende 2021 gegenüber 2020 um 10,3 Prozent beziehungsweise 145,0 Milliarden Euro auf 1.548,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem dritten Quartal 2021 nahm seine Verschuldung um 2,9 Prozent beziehungsweise 43,6 Milliarden Euro zu.
Die Länder waren Ende 2021 mit 638,1 Milliarden Euro verschuldet, das waren 0,3 Prozent oder 2,1 Milliarden Euro mehr als Ende 2020. Gegenüber dem dritten Quartal verzeichneten sie hingegen einen Schuldenrückgang um 7,1 Milliarden Euro beziehungsweise 1,1 Prozent.
Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände war leicht rückläufig. Sie sank zum Jahresende 2021 gegenüber dem Jahresende 2020 um 0,2 Prozent beziehungsweise 217 Millionen auf 133,1 Milliarden Euro. Gegenüber dem dritten Quartal 2021 ging der Schuldenstand um 0,6 Prozent beziehungsweise 816 Millionen Euro zurück.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55638335-staatsschulden-auf-neuem-hoechststand-von-2-3-billionen-euro-015.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Erzeugerpreise des Produzierenden Bereichs stiegen im Februar 2022 um 18,9% – 30.3.2022 http://www.statistik.at/web_de/presse/127911.html

ÖSTERREICH – STATISTIK – Güterverkehr auf der Donau 2021 mit 8,3 Millionen Tonnen um 0,3% über Vorjahresniveau – 30.3.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127886.html

ÖSTERREICH – Nationalbank erwartet deutlich höhere Inflation – 30.3.2022
Wegen des Ukraine-Krieges rechnet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) für heuer mit einem deutlich geringeren Wachstum und einer deutlich höheren Inflation als noch im Dezember angenommen.
Beim realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwartet die Nationalbank mittlerweile nur noch ein Plus von 3,5 Prozent und damit um 0,8 Prozentpunkte weniger als im Dezember. Die Inflationserwartung wurde auf 5,3 Prozent angehoben, das entspricht einer Steigerung um 2,1 Prozentpunkte.
„Die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist durch diesen Krieg und seine Folgen wesentlich beeinflusst und markiert einen Wendepunkt“, sagte OeNB-Gouverneur Robert Holzmann heute. Die Auswirkungen des Krieges seien für rund die Hälfte der BIP-Abwärtsrevision und für rund ein Viertel der Inflationsaufwärtsrevision verantwortlich.
GRPAHIK: Grafik zum Bundesgewinn
https://assets.orf.at/mims/2022/14/02/crops/w=800,q=70,r=1/1294545_body_462502_oenb_bundesgewinn_a_o.png
COPYRIGHT: APA/ORF.at, Quelle: OeNB
In den kommenden Jahren dürfte sich die Inflation aber wieder deutlich abschwächen. Für 2023 und 2024 rechnet die OeNB mit einer Inflationsrate von 2,9 bzw. 2,3 Prozent. Auch für das BIP-Wachstum wird eine weitere Abschwächung in den kommenden beiden Jahren auf 2,2 bzw. zwei Prozent erwartet.
Bei längerer Kriegsdauer oder falls sich die Sanktionen gegen Russland weiter intensivieren sollten, sei jedoch mit deutlich stärkeren Auswirkungen auf das Wachstum und die Inflation zu rechnen.
*** Unterstes Einkommensfünftel stärker betroffen
Während hohe Einkommen die steigende Inflation vor allem bei den Preisen für Verkehr und Freizeit spüren, ist es bei Haushalten mit niedrigem Einkommen vor allem die Deckung der Grundbedürfnisse, die merklich teurer geworden ist, zeigen Daten des gewerkschaftsnahen Momentum Instituts.
Zwischen 2005 und 2020 lag die Inflation für das unterste Einkommensfünftel daher um drei Prozentpunkte über jener des reichsten Fünftels. Grund dafür seien die steigenden Privatmieten. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256710/
=> COVID-19-Pandemie bestimmte Geschäftsentwicklung der OeNB auch 2021 – wirtschaftlicher Aufschwung von Inflation und Krieg in Ukraine überschattet – 30.3.2022
https://www.oenb.at/Presse/20220330.html
=> OeNB: Folienset zur Präsentation des Geschäftsberichts 2021
39.Seiten-PDF: https://www.oenb.at/dam/jcr:c1a48ab8-6686-4523-8a43-ff5b58c8ec2b/20220330_folienset_pk_generalversammlung.pdf

ÖSTERREICH – Richtwertmieten erhöhen sich mit 1. April automatisch – 30.3.2022
Die Richtwertmieten werden am Freitag um rund sechs Prozent steigen. Die Valorisierung trete von Gesetzes wegen ein, auch wenn es keine Kundmachung dazu gebe, teilte das Justizministerium heute auf Anfrage der APA mit.
Die Kundmachung diene lediglich der Bevölkerung als veröffentlichte Information und sei keine Voraussetzung für die Erhöhung. Das Ministerium machte auch deutlich, dass keine gesetzliche Initiative zu einer weiteren Aussetzung der Erhöhung geplant ist.
Das Gesetz sieht vor, dass die Richtwertmieten alle zwei Jahre entsprechend erhöht werden, wenn die Inflationsrate über drei Prozent liegt. Im Vorjahr wurde diese Regelung für ein Jahr ausgesetzt, womit heuer ein besonders hoher Sprung bevorsteht. Um rund sechs Prozent dürfen die Preise für Mieten steigen. Die Ministerin hat dabei keinen Ermessensspielraum. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256793/

ÖSTERREICH – Landwirte investieren vermehrt in Traktoren – 30.3.2022
In der Landwirtschaft ist im vergangenen Jahr kräftig investiert worden, ganz besonders in Traktoren: Die Zahl an Traktorenverkäufen stieg um 20 Prozent. Gründe dafür waren unter anderem die Covid-Investitionsprämie und ein Generationenwechsel in der Landwirtschaft.
Mehr als 7.500 Traktoren wurden laut Statistik Austria im letzten Jahr neu zugelassen. Ein ordentliches Plus, wie auch Branchenvertreter bestätigen: „Von 2020 auf 2021 sind die Traktorverkäufe in Österreich um etwa 20 Prozent gestiegen“, so Johannes Schneider, Produktmanager der Austro Diesel GmbH, die Traktoren in Zentral- und Osteuropa handelt.
Ein Grund für die hohen Verkaufszahlen im vergangenen Jahr sei die Covid-Investitionsprämie von sieben Prozent gewesen. „Die Prämie ist nur für Maschinen bereitgestellt worden, die die aktuelle Euro-5-Norm erfüllen – also nur eine gewisse Menge Abgase ausstoßen. Das ist eine schöne Begleiterscheinung“, sagt Christoph Wolfesberger von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.
Die Covid-Investitionsprämie sei aber nicht der einzige Grund. Immerhin beobachte man bei der Landwirtschaftskammer den Trend zu höheren Investitionen in Bereichen der Landtechnik bereits seit einigen Jahren. Eine gesteigerte Nachfrage nach österreichischen Lebensmitteln könnte eine Rolle spielen, ebenso der Generationenwechsel in der Landwirtschaft. „Gerade die jüngeren Landwirte sind sehr technikaffin. Die Investitionsfreudigkeit in neue Technik ist bei Jüngeren oft viel höher“, so Wolfesberger.
*** Investitionen auch wegen Wertstabilität
Aber auch ältere Landwirte schätzen die gesteigerte Effizienz und den Komfort, den neue Maschinen mit sich bringen. Landwirt Herbert Figl-Fischelmaier erinnert sich zurück, als er bei kaltem Herbstwetter mit dicker Jacke auf einem ruckeligen Traktor ohne Kabine saß. „Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Früher hat man sich beim Fahren auch viel stärker konzentrieren müssen. Heute fährt der Traktor mit GPS im Prinzip alleine. Da ist man nach der Arbeit gar nicht mehr so erschöpft“, so Figl-Fischelmaier.
„Bei gestiegenen Produktkosten, gestiegenen Dieselkosten, gestiegenen Düngekosten ist es notwendig, effizienter und wirtschaftlicher zu arbeiten. Hier bieten neue Technologien – vom Lenksystem über Teilbreitenschaltungen – viele Vorteile, um Kosten zu sparen“, ergänzt Johannes Schneider.
*** Nicht nur die Traktorenverkäufe, sondern auch das Interesse an der Technik und an Lehrberufen in der Landtechnik ist gestiegen
Wilhelm Bayerl jun., Geschäftsführer der Landtechnik Tullnerfeld, sieht auch in der Wertstabilität der Maschinen einen Grund für die Investitionsbereitschaft. „Man kann die Landtechnik-Branche nicht mit der Autoindustrie vergleichen. Maschinen haben oft nach 40 Jahren noch einen Wert von 10.000 Euro. Maschinen, die man im vergangenen Jahr gekauft hat, sind aufgrund der Preiserhöhung heuer vielleicht sogar teurer“, so Bayerl.
*** Großer Andrang bei Landtechnik-Lehrlingen
Nicht nur beim Traktorenverkauf war in den letzten Jahren ein Aufwind spürbar, auch viele Lehrlinge interessieren sich für die Landtechnik. „Wir haben viel mehr Bewerbungen als Lehrlingsstellen.“ Die Anwärter würden die Vielseitigkeit des Berufes schätzen. „Man muss sich bei der Software und beim Programmieren auskennen, bei der Elektrik-Messung, aber man muss auch in den Dreck greifen können“, erzählt Wilhelm Bayerl jun.
Das Interesse bemerkt man auch bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Außerdem sei die Nachfrage nach technischen Weiterbildungen im Kurs- und Seminarwesen, aber auch bei der persönlichen Beratung sehr hoch. Wie es mit der Branche allerdings heuer weitergeht, könne man aufgrund des Ukraine-Krieges noch nicht beurteilen. In den letzten beiden Monaten seien die Verkaufszahlen bereits zurückgegangen, heißt es. Peter Neuhofer, noe.ORF.at
https://noe.orf.at/stories/3149893/

ÖSTERREICH – Preissteigerungen fordern auch Baubranche – 30.3.2022
Der Ausblick der heimischen Baubranche ins heurige Jahr ist vorsichtig optimistisch. Allerdings überschatten der Ukraine-Krieg und seine Folgen die grundsätzlich gute Auftragslage. Preissteigerungen machten vor allem im öffentlichen Wohnbau Probleme, sagen Branchenvertreter in Tirol. …
https://tirol.orf.at/stories/3149835/

ÖSTERREICH – Heuer weniger „gute“ Schokohasen im Handel – Ökologische und soziale Verträglichkeit von Schokoosterhasen – 30.3.2022
Die Menschenrechtsorganisation Südwind und die Umweltschutzorganisation Global 2000 haben erneut Schokoosterhasen in heimischen Supermärkten auf ökologische und soziale Verträglichkeit überprüft – mit ernüchterndem Ergebnis: Es gebe weniger Testsieger als im Vorjahr, viel Aufholbedarf bei den Branchengrößen und Hinweise auf den Einsatz gefährlicher Pestizide im Kakaoanbau, hieß es in einer Aussendung der Organisationen.
https://orf.at/stories/3256731/
Mehr dazu in help.ORF.at
https://help.orf.at/stories/3212262

ÖSTERREICH – Illegale Teigtascherl-„Fabrik“ ausgehoben – 30.3.2022
Nach längerer Zeit ist in Wien wieder eine illegale Teigtascherl-„Fabrik“ ausgehoben worden. Das Marktamt ging Hinweisen von Anrainerinnen und Anrainern nach, die Lebensmitteltransporte beobachtet hatten.
Am Montag wurden Polizei, Marktamt und die Gruppe für Sofortmaßnahmen in einer Wohnung in Favoriten fündig. Es wurden 300 Kilogramm Teigtascherl, circa 220 Kilogramm Mehl, vier Packungen mit undefinierbarem, verdorbenem Fleisch, mehrere Kilogramm Shrimps beschlagnahmt, bestätigte Marktamts-Sprecher Alexander Hengl der APA einen Bericht der Gratiszeitung „Heute“.
Illegale Teigtascherl
*** 300 Kilogramm Teigtascherl wurden gefunden: Kiloweise Mehl und Fleisch in die Wohnung transportiert
Die Kontrolleure gingen dabei Hinweisen von Anrainern nach, wonach über Wochen kiloweise Lebensmittel wie Mehl und Fleisch in die Wohnung bei der Laxenburger Straße geschleppt worden wären, hieß es in dem „Heute“-Artikel. Sie hefteten sich an die Fersen der Inhaber. In der mit vier riesigen Kühltruhen vollgestellten Wohnung dürfte seit Längerem unter äußerst bedenklichen hygienischen Bedingungen gekocht worden sein. Die letzte Teigtascherl-„Fabrik“ flog 2020 auf. red, wien.ORF.at/Agenturen
https://wien.orf.at/stories/3149800/

ÖSTERREICH – Hohe Energiekosten verursachen Bauverzögerungen – 30.3.2022
Die steirische Bauwirtschaft stöhnt ebenfalls unter hohen Preisen für Baustoffe und Energie: Projekte werden zunehmend abgesagt oder verschoben, obwohl die Auftragsbücher voll wären. …
https://steiermark.orf.at/stories/3149788/

ÖSTERREICH – Onlinebörse und Castings gegen Lehrlingsschwund – 30.3.2022
Mit einer Onlinejobbörse wollen AMS, Wirtschaftskammer und Industrie in der Steiermark jungen Menschen zu einer Lehrstelle verhelfen. …
Im Burgenland finden derzeit auf Initiative der Wirtschaftskammer in allen Bezirken Lehrlingscastings statt. …
https://steiermark.orf.at/stories/3149792/
https://burgenland.orf.at/stories/3149768/

ÖSTERREICH – IHS-Chefposten – Gleichzeitige Professur an Uni Wien ist nicht fix – 30.3.2022, 13:46
Seit dem Wechsel von Martin Kocher von der Spitze des Instituts für Höhere Studien (IHS) ins Arbeitsministerium ist der Chefposten vakant. Die Stelle soll nun gemeinsam mit der Universität Wien neu ausgeschrieben werden. Eine damit einhergehende Professur an der Uni ist aber keinesfalls fix, war es der Universität am Mittwoch wichtig zu betonen. Es gebe dazu „noch keine finale Entscheidung in der Universität“, hieß es dazu.
*** Über Personen wird derzeit „natürlich nicht“ gesprochen
Es treffe aber zu, dass das Rektorat mit dem Kuratorium des IHS „in konstruktiven Gesprächen dazu“ stehe, so Uni-Wien-Sprecherin Cornelia Blum. Der nächste Schritt sei die Konsultation der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, insbesondere der Volkswirtschaftslehre.
„Wenn eine Professur ausgeschrieben wird, dann wird ein autonomes Berufungsverfahren nach universitären Standards durchgeführt“, strich die Pressesprecherin hervor. Über Personen werde „natürlich derzeit nicht gesprochen“.
„…zugleich auch eine Professur…“
Das IHS hatte Dienstagnachmittag nach seiner Kuratoriumssitzung eine Verknüpfung des Leitungspostens mit einer möglichen Professur anklingen lassen. „Die künftige wissenschaftliche Führungsperson am Institut für höhere Studien soll somit zugleich auch eine Professur an Österreichs größter Universität erhalten“, hatte es in einer Mitteilung geheißen.
Das Institut für höhere Studien ernenne in den kommenden Wochen eine Interimsdirektorin oder einen Interimsdirektor, der bis zu zwölf Monaten im Amt bleibe und die Geschäfte im wissenschaftlichen Betrieb leiten werde. In diesem Zeitraum werde die Position der wissenschaftlichen Leitung gemeinsam mit der Universität Wien neu ausgeschrieben.
„Die Zusammenarbeit mit der Uni Wien ist für uns ein historischer Schritt – das Gewicht unseres Instituts und das in uns gesetzte Vertrauen freuen mich sehr“, hatte Franz Fischler, Präsident des Kuratoriums, mitgeteilt.
*** „Spitze der österreichischen sozialwissenschaftlichen Forschung“
„Mit der Entscheidung zu einem Joint Appointment heben wir das IHS an die Spitze der österreichischen sozialwissenschaftlichen Forschung. Mit der Entscheidung, eine interimistische Leitung einzusetzen, werden auch die Abläufe im Haus im kommenden Jahr stabil und sicher sein“, so Fischler weiter.
Das IHS sucht seit Jänner 2021 nach einem Nachfolger für den nunmehrigen Arbeitsminister Kocher. Zunächst sollte der deutsche Ökonom Lars Feld nachrücken, dieser sagte jedoch kurz vor seinem Antritt ab. Ins Gespräch war man zuletzt auch mit dem Chef des Brüsseler Thinktanks Bruegel, Guntram Wolff, gekommen. Auch Wolff entschied sich aber letztlich gegen das IHS. Für die interimistische Leitung dürfte einem Bericht im „Kurier“ (Dienstagsausgabe) zufolge der Ökonom Martin Wagner von der Universität Klagenfurt im Gespräch sein.
https://science.apa.at/power-search/12496222124051589141

ÖSTERREICH – IHS schreibt Chefposten gemeinsam mit Uni Wien neu aus – 30.3.2022, 8:34
Das Institut für Höhere Studien (IHS) wird seinen seit längerem vakanten Chefposten gemeinsam mit der Universität Wien neu ausschreiben. Das gab das IHS am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Die künftige wissenschaftliche Leitung werde damit zugleich auch eine Professur an der Uni Wien erhalten, hieß es. In den kommenden Wochen soll indes die Entscheidung über eine interimistische Leitung, die bis zu zwölf Monate amtieren soll, getroffen werden.
*** Franz Fischler sieht „historischen Schritt“
Franz Fischler, Präsident des Kuratoriums, begrüßte die Zusammenarbeit mit der Universität Wien als „historischen Schritt“. „Mit der Entscheidung zu einem Joint Appointment heben wir das IHS an die Spitze der österreichischen sozialwissenschaftlichen Forschung“, sagte er. Von der interimistischen Leitung erhofft sich Fischler „stabile und sichere“ Abläufe im kommenden Jahr. Laut einem Bericht des „Kurier“ vom Dienstag dürfte dafür der Ökonom Martin Wagner von der Universität Klagenfurt hoch im Kurs stehen.
Das IHS sucht seit dem Rücktritt von Martin Kocher im Jänner 2021 nach einem Nachfolger. Die Nachfolge sollte zunächst der deutsche Ökonom Lars Feld antreten, dieser sagte jedoch kurz vor Amtsantritt ab. Ins Gespräch war man zuletzt auch mit dem Chef des Brüsseler Thinktanks Bruegel, Guntram Wolff, gekommen. Auch Wolff entschied sich letztlich aber gegen das IHS.
https://science.apa.at/power-search/10093252221550343829