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CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2 und Influenza: Kombinierte Infektion führt zu schwereren Verläufen – 28.3.2022
CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2-Infektion verdoppelt Risiko von Schwangeren – 28.3.2022
CORONA – USA -SPANIEN – ITALIEN – COVID-19: Weniger Schlaganfälle eingeliefert – Studie der University of Calgary für Alberta – Pandemie wirkt sich auf medizinische Notfälle aus – Eindeutiger Trend festgestellt – Auch Spanien und Italien zeigen Phänomen – 28.3.2022
CORONA – INDIEN – Seit gestern: Indien hob Einschränkungen für Flugverkehr auf – 28.3.2022
CORONA – ENTWICKLUNGSLÄNDER – Corona traf Kleinbauern in Entwicklungsländern – Livestock Research Institute: Maßnahmen gefährdeten Einkommen und Nahrungsmittelversorgung – Kleinbäuerin: durch Pandemie-Maßnahmen gefährdet – Studie erfasst Kleinbauern in Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania, Uganda, Sambia und Vietnam – 28.3.2022
CORONA – AFRIKA – Subsahara-Afrika: Pathologen weisen bei jedem 3. Verstorbenen SARS-CoV-2 nach – 28.3.2022
CORONA – SPANIEN – Für Spanien ist Corona fast schon normale Krankheit wie eine Grippe – 28.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Lage in Wiens Spitälern weiter angespannt – 28.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Gefährdungsmeldungen zeigen Personalnot – Zu wenig Pflegekräfte in Nachtdiensten
– Bei Meldungen drohen Sanktionen – 28.3.2022
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ADIPOSITAS – Multimorbidität: Adipositas erhöht Risiko auf 21 Erkrankungen – 28.3.2022
KLIMAWANDEL – Wald reagiert mit verstärktem Wurzelwachstum auf Bodenerwärmung – 28.3.2022
KLIMASCHONUNG – Nächster Klimabericht: Wie lässt sich die Erderhitzung begrenzen? – 28.3.2022
BILDUNG – Bildung in Malawi: Begrenztes Web bringt viel – Versuchsreihe mit Schülern zeigte dank Wikipedia-Zugriff deutlich bessere Englisch- und Bio-Noten – Wikipedia-Zugang per Handy: bringt in Entwicklungsländern mehr als Bücher – Lehrreiche Enzyklopädie – Sinnvoller Buch-Ersatz – 28.3.2022
SOCIALMEDIA – Social Web fünfeinhalb Stunden täglich: Acht- bis Zwölfjährige in USA aktiv wie nie – 13- bis 18-jährige achteinhalb Stunden vorm IT-Bildschirm – Pandemie wirkt sich laut Online-Befragung von Common Sense Media auf Medienkonsum aus – Jungs länger IT-gebunden – Gaming: Jungs sind eher am Spielen im Internet interessiert – Twens: 64 Prozent täglich online, 65 Prozent täglich vorm Fernseher (TV), 38 (2019: 31) Prozent nutzen soziale Medien – 28.3.2022
TELEFONIE – Das Festnetz-Telefon bleibt in Deutschland hoch im Kurs – 28.3.2022
GESELLSCHAFT – „Watschen-Gate“ überschattet Oscars – 28.3.2022
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INTERNATIONAL – Globale Handelsströme steigen im Januar – WSJ-Indikator – 28.3.2022
INTERNATIONAL – INFLATION IM BLICK/Euroraum-Inflation nähert sich 7 Prozent – Deutsche Inflation steigt im März weiter – Ukraine-Krieg treibt Euroraum-Inflation weiter an – Auch der PCE-Deflator zieht an – Arbeitslosigkeit in Europa unverändert 28.3.2022
BÖRSEN – Ölpreise auf rasanter Talfahrt – Nachfragesorgen bedingen Preiseinbruch: Lockdown in China belastet – Preisnachlässe um 9 US-Dollar (USD): Brent: 111,24, West Texas Intermediate 104,77 USD je Fass – 28.3.2022, 17:23
BÖRSEN – Bitcoin steigt auf höchsten Stand seit Jahresbeginn – 28.3.2022, 9:17
BÖRSEN – Ein kolossaler Bärenmarkt für Bonds – Schlimmstes Jahr für Staatsanleihen? – Chart des Tages – 28.3.2022
BÖRSEN – US-Anleihen im Handelsverlauf einen Teil der Gewinne wieder ab – Nach 2,55 Prozent Höchstwert Schluss-Rendite bei 2,47 [Freitag: 2,48] Prozent – 29.3.2022
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Erholung geht weiter – Dow nahe 35 000 Punkten – Rendite zehnjähriger Staatspapiere sinkt auf 2,46 Prozent – 28.3.2022, 22:47
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Überwiegend im Plus – Tagesgewinne großteils weg – 28.3.2022, 19:05
BÖRSEN – Deutsche Anleihen machen Verluste wieder wett – Rendite zehnjähriger Bundesanleihen steigt auf 0,58 [Freitag: 0,57] Prozent – 28.3.2022, 17:53
BÖRSEN – Aktien Frankfurt Schluss: Gewinne schrumpfen deutlich zusammen – 28.3.2022, 18:05
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Kapsch TrafficCom mit sattem Kurssprung – 28.3.2022, 18:29
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Ukraine-Krieg: EZB und polnische Notenbank vereinbaren vorsorglich Devisentausch – Stützung polnischer Bankinstitute im Bedarfsfall – Ähnliche Vereinbarungen mit Zentralbanken Ungarns, Albaniens, Nordmazedoniens und San Marinos – 28.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Enria frustriert Haltung der Banken zu Klima und Umwelt – Klimaschutz-Agenda bei Banken nur unter Androhung höherer Eigenkapitalzuschläge – 28.3.2022
FINANZMARKTAUFSICHTEN – EUROPÄISCHE UNION – Keine Beweise für Manipulationen: CO2-Emissionshandel funktioniert laut EU-Finanzmarktaufsicht gut – 28.3.2022
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH – Historisch tiefes Zinsniveau fördert Nachfrage nach Investmentfonds im Jahr 2021 – Aktuelle Zahlen der OeNB zeigen einen Fokus auf nachhaltige Investitionen bei privaten Haushalten – Inflation, nominelle und reale Spareinlagenzinssätze – Bankeinlagen stiegen trotzdem weiter an – Österreichische Investmentfonds profitierten 2021 vom günstigen Umfeld – Private Haushalte investieren vor allem in nachhaltige inländische Fonds – OerNB – 28.3.2022
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH – Bankeinlagen Privater weiter gestiegen – Nachhaltige Fonds beliebt – Keine Verbesserung bei Zinssätzen ins Sicht – ORF – 28.3.2022
JAPAN – Japan plant weiteres Konjunkturpaket – 28.3.2022
NORDKOREA – Kim kündigt Aufbau einer „überwältigenden“ Militärmacht an – 28.3.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 29.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 28.3.2022 (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – Kriegsnacht im Überblick Ukraine verbucht militärische Erfolge – Peskow droht mit Gasstopp – 29.3.2022, 6:19
GESAMT-ROUNDUP 3: Russland greift weiter Städte an – Verhandlungen in Istanbul – Kiew: Erfolgreiche Gegenangriffe – Russland und die Ukraine verhandeln Dienstag in Istanbul – USA verlegen Flugzeuge für elektronischen Kampf nach Deutschland – Habeck: G7-Staaten lehnen Gaszahlungen in Rubel ab – Zehn-Punkte-Plan: EU will Aufnahme von Flüchtlinge koordinieren – Biden dementiert Forderung nach Machtwechsel in Russland – Deutsche Welle in Russland zum „ausländischen Agenten“ erklärt – 28.3.2022, 20:35
RUSSLAND – UKRAINE – Der 33. Kriegstag im Überblick Ukrainische Armee meldet Rückeroberungen – Moskau droht „unfreundlichen“ Staaten – Ukrainische Streitkräfte erobern Ortschaften zurück – Evakuierungsmission für Mariupol in der Schwebe – Behörden melden Tausende Tote – Moskau: Sturz von ukrainischer Führung nicht geplant – Melnyk moniert fehlende Freigabe sofort verfügbarer Waffen – G7-Staaten schwenken beim Gas nicht auf Rubel um – Moskau plant Beschränkungen für Reisende aus „unfreundlichen“ Staaten – Geflüchtete Ukrainer sollen schnell Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten – Spekulation über möglichen Giftanschlag auf Abramowitsch – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 28.3.2022, 21:14
RUSSLAND – UKRAINE – USA – RUSSLAND – Biden: Nehme Äußerung zu Putin nicht zurück – Kein Aufruf zum Machtwechsel – 28.3.2022, 22:11
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Kreml: Russland ersetzt Öl-Export nach Europa durch Asien – 28.3.2022, 13:11
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Kreml besorgt wegen Bidens Äußerungen zu Putin – 28.3.2022, 14:11
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Konzentration auf Ostukraine? Experte: Neuer Kurs „wäre gewaltiges Problem für Putin“ – inkl. 1:44-min-Video – 28.3.2022, 15:15
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – „Die Zukunft verlässt das Land“: Hunderttausende Russen lassen Heimat hinter sich – inkl. 1:35-min-Video – 28.3.2022, 12:44
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 3/Bloß keine Quote: EU setzt auf freiwillige Flüchtlingsverteilung – 28.3.2022, 19:41
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Heute nur geringe Verluste: Wieso kollabiert die russische Börse nicht? – Nicht nur an der Börse, auch beim Rubel wurde ein Zusammenbruch bisher abgewendet – 28.3.2022, 18:01
RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – „Regimewechsel“: Schadensbegrenzung nach Biden-Rede läuft – Andeutung mit Folgen – Berichte: Von Redemanuskript abgewichen – Verbündete kalt erwischt – 28.3.2022, 15:08
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RUSSLAND – UKRAINE – USA – SCHWEIZ – US-Parlamentarier fordern von Credit Suisse Dokumente wegen Sanktionen an – 28.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – KASACHSTAN – Kasachstan rückt von Russland ab – 28.3.2022, 16:10
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Moskau: Einreiseschranken für Bürger „unfreundlicher“ Staaten – 28.3.2022, 15:38
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Ukrainer weisen US-Medienbericht über Vergiftungssymptome zurück – 28.3.2022, 19:53
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Zwei Ukrainer und Abramowitsch zeigten nach Gesprächen Vergiftungssymptome – Kreise – 28.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – WESTEUROPA . Russland liefert weiter Gas über Ukraine nach Westen – 28.3.2022, 10:59
RUSSLAND -UKRAINE – RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Deutsche Welle in Russland zum ‚ausländischen Agenten‘ erklärt – 28.3.2022, 16:47
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Gericht: Russen dürfen Facebook und Instagram trotz Blockade nutzen – 28.3.2022, 17:41
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj dringt vor neuen Verhandlungen mit Moskau auf schnellen Frieden – 28.3.2022. 14:01
RUSSLAND – UKRAINE- UKRAINE – Selenskyj will Moskaus Forderung nach Neutralität der Ukraine „gründlich“ prüfen – 28.3.2022, 16:10
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Brände auf dem Gelände von Atomruine in Tschernobyl ausgebrochen – 28.3.2022, 16:10
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Bericht: Halbe Million Ukrainer seit Kriegsbeginn zurückgekehrt – 28.3.2022, 22:59
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Türkei entdeckt erneut treibende Seemine im Schwarzen Meer – 28.3.2022, 10:59
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – Frankreich bemüht sich um mehr Gas und Öl aus den Golfstaaten – 28.3.2022, 15:59
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz hat Putin vor Einsatz von Chemiewaffen gewarnt – 28.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz bestätigt Überlegungen zur Anschaffung von Raketenschutzschild – 28.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lauterbach in Sorge um gesundheitliche Lage von Flüchtlingen – Corona und Masern: riesige Impflücken – 28.3.2022, 00:10
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck: G7 lehnen Zahlung von russischen Energielieferungen in Rubel ab – 28.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck will Corona-Fonds für Ukraine-Krieg umwidmen – Bericht – 28.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundespolizei zählt 272 338 Ukraine-Flüchtlinge 283.2022, 10:23
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – EUROPÄISCHE UNION – Flüchtlingsverteilung: Karner gegen Pflichtquote – 28.3.2022, 15:31
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DEUTSCHLAND – Im Fall eines Energieempargos: DIW warnt vor Inflationsraten von bis zu zehn Prozent – Ohne Embargo Inflation von sechs bis sieben Prozent – Sparmaßnahmen sinnvoll: Autofahren reduzieren, autofreier Tag, weniger Heizen – Fratzscher (DIW): Nahrungsmittelexportstopp bedingt Horrorszenarien – 28.3.2022
DEUTSCHLAND – Preise für Wohnimmobilien steigen mit Rekordtempo – 28.3.2022
DEUTSCHLAND – LBBW: Karten für Immobilienmarkt werden neu gemischt – 28.3.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Exporterwartungen brechen im März ein – 28.3.2022
DEUTSCHLAND – Solarwirtschaft rechnet mit mehr Nachfrage infolge des Ukraine-Kriegs – 28.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche wechseln öfter ihren Stromanbieter – BITKOM-Befragung zeigt stetigen Trend, der wegen dem Krieg in der Ukraine wohl anhalten dürfte – Macht des Stromkunden: Viele wechseln den Anbieter regelmäßig – 28.3.2022
DEUTSCHLAND – Einigung im Tarifkonflikt der Luftsicherheitskräfte – 28.3.2022
ÖSTERREICH – AK-Pendlerstudie ortet grobe Öffi-Lücken – 28.3.2022
ÖSTERREICH – Flughafen Klagenfurt: Zukunft weiter offen – 28.3.2022
ÖSTERREICH – Hohe Kosten: Bauträger müssen flexibel sein – 28.3.2022
ÖSTERREICH – Österreich bei Arbeitskosten mit 37,5 (EU-Schnitt: 29,1) Euro im EU-Spitzenfeld – Arbeitskosten in den anderen EU-Ländern – 28.3.2022
ÖSTERREICH – Budgetberechnungen beim Bundesheer wurden aktualisiert – 28.3.2022
ÖSTERREICH – Bundesheer: Grüner Wehrsprecher für „6 plus 3“-Modell – Ursprünlich gegen Verpflichtung – Für Investitionen in Waffensysteme – Budget: Grüne wollen sich bei Brunner „einpendeln“ – 28.3.2022
ÖSTERREICH – Ärztekammer: Steinhart neuer Präsident in Wien – 28.3.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2 und Influenza: Kombinierte Infektion führt zu schwereren Verläufen – 28.3.2022
Edinburgh – Patienten, die gleichzeitig mit SARS-CoV-2 und Influenzaviren infiziert waren, mussten in einer prospektiven Beobachtungsstudie aus Großbritannien mehr als 4 Mal so häufig maschinell beatmet werden wie bei einer Monoinfektion mit SARS-CoV-2. Das Sterberisiko war nach den jetzt im Lancet (2022; DOI: 10.1016/S0140-6736(22)00383-X) publizierten Daten mehr als doppelt so hoch.
Soziale Distanzierung, Selbstisolation und das Tragen von Gesichtsbedeckungen haben nicht nur die Übertragung von SARS-CoV-2 begrenzt. In den letzten beiden Jahren sind auch die Grippewellen weitgehend ausgefallen.
Bei anderen Atemwegsinfektionen wie dem respiratorischen Synzytial (RS)-Virus ist es im vergangenen Jahr zu einer Verschiebung der saisonalen Gipfel gekommen. Mit dem sich abzeichnenden Ende der nicht pharmazeutischen Interventionen werden auch andere Atemwegserkrankungen häufiger werden.
Damit steigt das Risiko von Doppelinfektionen. Da SARS-CoV-2, RS-Viren und auch die Adenoviren dieselben Zellen infizieren, rechnen Experten für diesen Fall mit einer Zunahme von schweren Erkrankungen bei Doppelinfektionen.
Ein Team um Kenneth Baillie von der Universität Edinburgh hat zu dieser Frage die Daten des „International Severe Acute Respiratory and Emerging Infection Consortium“ (ISARIC4C) ausgewertet, an dem sich in Großbritannien mehr als 300 Kliniken beteiligen.
Von den 212.466 Patienten, die dort bis zum 8. Dezember 2021 wegen COVID-19 behandelt wurden, waren 227 Patienten gleichzeitig mit Grippeviren infiziert. Die Doppelinfektionen nahmen häufiger einen schweren Verlauf.
Baillie ermittelt in einer adjustierten Analyse, die Unterschiede in Alter, Geschlecht, Komorbiditäten und anderen möglichen Einflussfaktoren berücksichtigt, eine Odds Ratio von 4,14 auf die Notwendigkeit einer maschinellen Beatmung, die allerdings mit einem weiten 95-%-Konfidenzintervall von 2,00 bis 8,49 erst eine ungefähre Einschätzung des Risikos erlaubt.
Auch tödliche Verläufe traten bei einer adjustierten Odds Ratio von 2,35 (1,07-5,12) signifikant häufiger auf. Für Koninfektionen mit dem RS-Virus und Adenoviren war kein schwererer Verlauf erkennbar.
Baillie rät der Bevölkerung dringend, das Angebot einer Grippeimpfung anzunehmen. Bei einem Verzicht auf die nicht-pharmazeutischen Maßnahmen sei mit einer Zunahme der Doppelinfektionen zu rechnen, wenn nicht in diesem Winter, so doch im nächsten Jahr.
In Deutschland hat die Grippewelle (nach Definition der AGI) auf Bevölkerungsebene bisher nicht begonnen. Die meisten akuten respiratorischen Erkrankungen werden nach wie vor von SARS-CoV-2 ausgelöst.
Der Anteil der Influenzaviren liegt laut dem letztem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza in Deutschland bei 8 %. In benachbarten Ländern lagen die Influenza-Positivrate deutlich höher, so in den Niederlanden (85 %), Frankreich (57 %) und Luxemburg (44 %). © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132928/SARS-CoV-2-und-Influenza-Kombinierte-Infektion-fuehrt-zu-schwereren-Verlaeufen
CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2-Infektion verdoppelt Risiko von Schwangeren – 28.3.2022
Eine Infektion mit SARS-CoV-2 verdoppelt insgesamt die Gefährdung von werdenden Müttern durch schwere Schwangerschaftskomplikationen. Das hat eine Studie der Kaiser Permanente-Krankenversicherung im US-Bundesstaat Kalifornien ergeben. Unter anderem wurden stark vermehrte Thrombosen und Frühgeburten registriert, wie ein Autorenteam jetzt im Fachblatt „JAMA Internal Medicine“ berichtet hat. Das unterstreicht erneut die Bedeutung der Covid-19-Impfung für Schwangere.
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Besondere Empfehlung für die Corona-Impfung
Die US-Krankenversicherung ist seit Jahrzehnten in der medizinischen Fachwelt für ihre epidemiologischen Untersuchungen bekannt. Assiamira Ferrara und ihre Co-Autoren haben die Daten von 1.322 schwangeren Covid-19-Patientinnen im ersten Jahr der Pandemie mit 42.554 Schwangeren ohne durch PCR-Test belegter Infektion verglichen. Obwohl laut dem Deutschen Ärzteblatt zu Beginn der Pandemie in Kalifornien wegen zu wenig verfügbarer Tests nur rund ein Drittel der Schwangeren überhaupt auf SARS-CoV-2 untersucht werden konnten, zeigte sich bei den Infizierten insgesamt ein um den Faktor 2,45 erhöhtes Risiko für schwere Erkrankungen.
*** Doppelt so viele Frühgeburten
So betrug die Häufigkeit des Auftretens von Thrombosen und Embolien bei unter den SARS-CoV-2-Infizierten etwa das Dreifache, im Zeitraum, in dem schließlich alle Schwangeren untersucht wurden, lag die Häufigkeit für Thromboembolien sogar beim mehr als Sechsfachen. Die Häufigkeit von Frühgeburten stieg auf das Doppelte. „Es ist bekannt, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 für Schwangere besonders gefährlich ist. Von den 1.332 Versicherten von Kaiser Permanente in Kalifornien, bei denen im ersten Jahr der Pandemie eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde, mussten 76 (5,7 Prozent) im Krankenhaus behandelt werden, 28 (2,1 Prozent) entwickelten ein Atemnotsyndrom (ARDS) und zwölf (0,9 Prozent) eine Sepsis“, hieß es in der medizinischen Fachzeitschrift mit Verweis auf das Journal der American Medical Association (JAMA).
Wichtigster Risikofaktor für den schweren Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion sei mit einem siebenfach erhöhten Risiko ein bereits vor der Schwangerschaft bestehende Zuckerkrankheit gewesen. Adipöse Schwangere waren unter den Covid-19-Betroffenen mit einem schweren Krankheitsverlauf ebenfalls häufiger zu finden (plus 50 Prozent), auch Schwangere mit Bluthochdruck (plus 44 Prozent) und ältere werdende Mütter (über 40 Jahre/plus 77 Prozent).
*** Bisher keine Schädigungen von Neugeborenen
Auf die Neugeborenen hatte das alles keine statistisch signifikante Auswirkung, was deren Zustand nach der Geburt betraf. Allerdings war die Beobachtungszeit zu kurz, um längerfristige Entwicklungsstörungen durch die vermehrten Frühgeburten zu berücksichtigen. „Die Studie bestätigt damit die bisherigen Erfahrungen, nach denen SARS-CoV-2 im Unterschied zum Röteln- und auch zum Zikavirus den Fetus nicht direkt schädigt.“ Die höhere Zahl von Frühgeburten könnte sich allerdings ungünstig auf die Entwicklung der Kinder in den ersten Lebensjahren auswirken.
Die Impfung gegen Covid-19 wird Schwangeren seit Vorhandensein der Vakzine von Fachleuten und Expertengremien besonders empfohlen. Sie sollte ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen und schützt dann auch die Neugeborenen durch die ursprünglich von der Mutter stammenden Antikörper.
https://science.apa.at/power-search/16551008527992893288
CORONA – USA -SPANIEN – ITALIEN – COVID-19: Weniger Schlaganfälle eingeliefert – Studie der University of Calgary für Alberta – Pandemie wirkt sich auf medizinische Notfälle aus – Eindeutiger Trend festgestellt – Auch Spanien und Italien zeigen Phänomen – 28.3.2022
Calgary (pte014/28.03.2022/10:30) – Im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie kam es zu weniger Krankenhausaufenthalten aufgrund von Schlaganfällen, weniger Therapien dazu und mehr Verzögerungen in der Behandlung. In den folgenden Wellen kam es hingegen zu einem höheren Risiko von Todesfällen im Krankenhaus, wie eine Studie der University of Calgary http://ucalgary.ca für die Provinz Alberta zeigt. Laut dem leitenden Wissenschaftler Aravind Ganesh ist es unwahrscheinlich, dass diese Rückgänge einer wirklichen Verringerung des Auftretens von Schlaganfällen entsprechen. Wahrscheinlicher sei es, dass dieser Trend eine mit der Pandemie in Zusammenhang stehende Meidung von Krankenhäusern, wie sie auch bei anderen Notfällen berichtet wurde, widerspiegelt.
*** Eindeutiger Trend festgestellt
Die Forscher haben die Daten von 19.531 Patienten in Alberta während eines präpandemischen Zeitraums von 1. Januar 2016 bis 27. Februar 2020 und von 4.900 Patienten während der fünf Phasen der Pandemie von 28. Februar 2020 bis 31. März 2021 untersucht. Laut Daten der World Stroke Organization http://world-stroke.org haben die Krankenhausaufenthalte und Aufnahmen bei ischämischen Schlaganfällen während der ersten Welle im Vergleich mit der Zeit vor der Pandemie abgenommen, schnellten während der Pause vor der zweiten Welle etwas ab und gingen während der dritten Welle weiter zurück. Behandlungen gegen Schlaganfall, wie Thrombolyse und endovaskuläre Therapie, nahmen ebenfalls im Vergleich zum präpandemischen Zeitraum ab.
Da eine SARS-CoV-2-Positivität mit folgenden Herz-Kreislauf-Problemen in Zusammenhang steht, könnte man erwarten, dass bei späteren Wellen in den Notaufnahmen auch mehr Herzerkrankungen und Schlaganfälle behandelt werden. „Vor allem während der zweiten und dritten Welle, als die COVID-19-Fälle zugenommen hatten, erwarteten wir eine Zunahme an Schlaganfällen anstatt der Rückgänge“, so Ganesh. Die Studienautoren konnten außerhalb des Krankenhauses eine deutliche Steigerung der Todesfälle durch einen Schlaganfall als Anteil aller mit Schlaganfällen in Verbindung stehenden Todesfälle während der Pandemie in Alberta feststellen.
*** Auch Spanien und Italien zeigen Phänomen
Die aktuelle Studie liefert weitere Belege für die Auswirkungen der Pandemie auf medizinische Notfälle wie Schlaganfälle. Daten aus Spanien haben einen Rückgang von mehr als 40 Prozent bei Einlieferungen ins Krankenhaus nach einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall nachgeweisen. Vorläufige Berichte aus Italien weisen einen Rückgang von 25 Prozent bei Schlaganfällen und einen Rückgang von 14 Prozent bei Thrombolysen zur Behandlung von Schlaganfällen nach. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden in „CMAJ“ veröffentlicht.
https://www.pressetext.com/news/20220328014
CORONA – INDIEN – Seit gestern: Indien hob Einschränkungen für Flugverkehr auf – 28.3.2022
Nach rund zwei Jahren hat Indien pandemiebedingte Einschränkungen für den Flugverkehr aufgehoben. Seit gestern gibt es wieder mehr als 3.000 Direktflüge wöchentlich, etwa aus den Golfstaaten und Singapur, wie die „Times of India“ schrieb.
Während der vergangenen zwei Jahre durften nur Passagiermaschinen aus bestimmten Ländern unter gewissen Bedingungen direkt nach Indien fliegen. Mit diesen Ländern hatte Indien bilaterale Abkommen.
Auch der Lufthansa-Konzern bietet bald wieder mehr Flüge in das 1,3-Milliarden-Einwohner-Land Indien an, wie ein Sprecher heute sagte. Derzeit gibt es pro Woche 22 Lufthansa- und Swiss-Verbindungen zwischen Frankfurt, München und Zürich auf der einen und Delhi, Mumbai und Bengaluru auf der anderen Seite.
Bis Juli soll die Zahl auf wöchentlich 43 Flüge von und nach Indien steigen – knapp so viele wie vor der Pandemie. Ab Ende April soll den Angaben nach auch die Route zwischen Frankfurt und Chennai auf dem Flugplan stehen.
Die Entscheidung zur Aufhebung der Einschränkungen wurde indischen Behördenangaben zufolge wegen sinkender CoV-Fallzahlen getroffen. Zuletzt waren in Indien weniger als 2.000 Neuinfektionen am Tag gemeldet worden. Auch steigende Impfzahlen weltweit hätten zu der Entscheidung geführt, hieß es. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256265/
CORONA – ENTWICKLUNGSLÄNDER – Corona traf Kleinbauern in Entwicklungsländern – Livestock Research Institute: Maßnahmen gefährdeten Einkommen und Nahrungsmittelversorgung – Kleinbäuerin: durch Pandemie-Maßnahmen gefährdet – Studie erfasst Kleinbauern in Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania, Uganda, Sambia und Vietnam – 28.3.2022
Nairobi (pte003/28.03.2022/06:10) – Strenge Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie haben Kleinbauern in Entwicklungsländern hart getroffen. Das zeigt eine Studie des International Livestock Research Institute (ILRI) http://ilri.org und seiner Forschungspartner. Bis zu 80 Prozent der befragten Landwirte aus sieben Ländern mussten demnach selbst mit weniger Essen auskommen, bis zu drei Vierteln erlitten Einkommenseinbußen. Im reichen Westen funktionierende Pandemie-Maßnahmen bringen die ohnehin ökonomisch gefährdeten ländlichen Kleinbauern in Entwicklungsregionen somit zusätzlich unter Druck, was politische Entscheider berücksichtigen sollten, warnt das ILRI.
*** Mobilitätsbeschränkungen
Die Studie hat Kleinbauern in Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania, Uganda, Sambia und Vietnam erfasst. Ihnen ist gemein, dass ihr Lebensunterhalt von Mobilität und funktionierenden Märkten für den profitablen Verkauf ihrer Produkte abhängt. Doch eben da gab es aufgrund der Pandemie zeitweise massive Einschränkungen – mit entsprechenden Auswirkungen. Unter den ländliche Kleinbauern, die während der strengsten Eindämmungsphasen befragt wurden, berichteten 80 Prozent von reduzierten Lebensmittelkäufen. In Burundi und Tansania, wo die Mobilitätsbeschränkungen minimal waren, waren nur etwa 30 Prozent der Haushalte betroffen.
Die Umfrage zeigt, dass die Hauptursachen für Störungen beim Lebensmitteleinkauf hohe Marktpreise, ein Mangel an Bargeld zum Kauf von Lebensmitteln sowie Störungen beim Marktzugang und beim Transport waren. Indes erzielten je nach Region die Hälfte bis 75 Prozent der Kleinbauern weniger Einkommen aus dem Verkauf landwirtschaftlicher Produkte. Doch im Gegensatz zu reichen Ländern wie Deutschland gab es keine finanzielle Unterstützung von öffentlicher Seite, um dem entgegenzuwirken.
*** Regionale reagieren
„Politische Maßnahmen, die für eine Region optimal sind, können in einer anderen schwerwiegende Folgen haben“, warnt das ILRI. Kurzfristige Preisgarantie-Regelungen, Direktbeihilfen und abgestufte Mobilitätsbeschränkungen sowie andere an regionale Erfordernisse angepasste Maßnahmen könnten helfen, die sozioökonomischen Auswirkungen der Reaktion auf Krisen wie die Pandemie für ländliche Kleinbauern in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen abzufedern. Deren Bedürfnisse nicht zu berücksichtigen, wäre potenziell verheerend. Die Weltbank hatte schon 2020 geschätzt, dass bis Ende jenes Jahres weitere 88 bis 115 Mio. Menschen aufgrund der Pandemie in extreme Armut abrutschen würden. Mit weiterer Fortdauer der weltweiten Gesundheitskrise könnte die Entwicklung in ärmeren Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen Rückschritte machen und die Schwächsten der Welt in eine noch prekärere Lage bringen.
Zur Studie „Perceived effects of COVID-19 restrictions on smallholder farmers: Evidence from seven lower- and middle-income countries“: http://dx.doi.org/10.1016/j.agsy.2022.103367
https://www.pressetext.com/news/20220328003
CORONA – AFRIKA – Subsahara-Afrika: Pathologen weisen bei jedem 3. Verstorbenen SARS-CoV-2 nach – 28.3.2022
Boston – In einer systematischen Untersuchung von Verstorbenen in einer Klinik in Sambia wurde bei jedem 3. Toten SARS-CoV-2 nachgewiesen. Auf dem Höhepunkt der Erkrankungswelle stieg der Anteil sogar auf 90 %.
Die in medRxiv (2022; DOI: 10.1101/2022.03.08.22272087 ) vorgestellten Ergebnisse widersprechen einer weit verbreiteten Hypothese eines Afrika-Paradoxons, nach der die Pandemie die Länder südlich der Sahara mit Ausnahme von Südafrika weitgehend verschont haben soll.
Die Universitätsklinik in Lusaka verfügt über das größte Leichenschauhaus der Stadt. Dort werden nicht nur die Patienten obduziert, die an der Klinik gestorben sind. Die Pathologen klären auch die Ursachen von Todesfällen aus dem städtischen Umfeld.
Ein Team um Christopher Gill von der Boston University School of Public Health untersucht seit einigen Jahren in einem Forschungsprojekt, wie häufig Infektionen mit dem respiratorischen Synzytial (RS)-Virus und dem Keuchhustenbakterium Bordetella pertussis, die in reicheren Ländern meist milde verlaufen, in Afrika zum Tod führen.
In der Pandemie wurde der Schwerpunkt der Studie auf COVID-19 verschoben. Bereits in der 1. Erkrankungswelle vom Juni bis September 2020 zeigte sich, dass jeder 5. Verstorbene mit SARS-CoV-2 infiziert war. Im Unterschied zu westlichen Ländern gab es die meisten Todesfälle bei jüngeren Menschen: 80 % waren zwischen 20 und 59 Jahre alt, bei 10 % handelte es sich um Kinder und Jugendliche, wie die Forscher im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2021; DOI: 10.1136/bmj.n334) berichteten.
Auffällig war, dass bei den wenigsten Patienten die Infektion bekannt war: Von den 19 Patienten, die in der Klinik starben, waren nur 6 prämortal positiv getestet worden. Von den 51 Personen, die außerhalb der Klinik verstorben waren, war kein einziger getestet worden. Von den insgesamt 70 Toten mit einem positiven PCR-Test waren 44 nach Einschätzung der Forscher wahrscheinlich an COVID-19 gestorben, bei weiteren 7 Toten wurde ein Zusammenhang für möglich gehalten. Die meisten waren demnach an und nicht mit COVID-19 gestorben.
Inzwischen haben die Forscher die Ergebnisse von 1.118 Personen ausgewertet, die zwischen Januar und Juni 2021 gestorben sind. In diese Zeit fielen die nächsten beiden Krankheitswellen, die in Sambia von der Beta- und Delta-Variante ausgelöst wurden. Dieses Mal wurde bei 1/3 (32,0 %) der Toten eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen. Auf dem Höhepunkt der Erkrankungswelle stieg der Anteil auf 90 % an. Nach Einschätzung von Gill war COVID-19 bei 73,9 % wahrscheinlich oder möglicherweise für den Tod verantwortlich.
Erneut traten die Todesfälle in allen Altersgruppen einschließlich Kindern und Jugendlichen auf. Der Anteil der Verstorbenen, die bereits vor dem Tod positiv getestet wurden, lag bei den Klinikpatienten bei 52,6 %, bei den Todesfällen außerhalb der Klinik war die Infektion nur bei 1,8 % bekannt. Im Einzugsgebiet der Klinik befinden sich laut Gill ärmere Wohngebiete, in denen es kaum eine ärztliche Versorgung gibt.
Das Afrika-Paradoxon beruht nach Ansicht des Forschers auf einer Fehleinschätzung. Der Eindruck, dass Afrika von der Pandemie verschont bleibe, sei entstanden, weil in weiten Teilen der Bevölkerung die Todesursachen nicht untersucht wurden. Auch die im Vergleich zu höher entwickelten Ländern niedrigere Lebenserwartung sei kein „Schutzfaktor“.
Aufgrund des schlechten gesundheitlichen Zustands vieler Menschen könnte die Zahl der Todesfälle bei jüngeren Menschen sogar weitaus höher sein als in reicheren Ländern. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132930/Subsahara-Afrika-Pathologen-weisen-bei-jedem-3-Verstorbenen-SARS-CoV-2-nach
CORONA – SPANIEN – Für Spanien ist Corona fast schon normale Krankheit wie eine Grippe – 28.3.2022
MADRID (dpa-AFX) – Das bei Deutschen beliebte Urlaubsland Spanien behandelt eine Corona-Infektion künftig fast nur noch wie eine normale Krankheit ähnlich einer Grippe. Wer sich mit Sars-CoV-2 infiziert und keine oder nur leichte Krankheitssymptome entwickelt, kann weiter ein normales Leben führen. Weder ein Test noch häusliche Isolation sind noch Pflicht. Nur für gefährdete Personen gelten die bisherigen Auflagen weiter. Dazu gehören Menschen über 60 sowie solche mit einer Immunschwäche, außerdem Schwangere und Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Die Lockerung trat am Montag in Kraft.
Damit sind von den einst einschneidenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Corona in den meisten autonomen Gemeinschaften, die in etwa deutschen Bundesländern entsprechen, nur noch die Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen sowie in Bussen, Bahnen und Flugzeugen übrig. In Galicien gelten zwar noch die 3G-Regel – geimpft, getestet oder genesen – beim Betreten von Krankenhäusern und Seniorenheimen sowie Obergrenzen bei den Gästen pro Tisch in Gaststätten. Aber auch diese Einschränkungen enden zum 9. April.
Die epidemische Lage hat sich in Spanien, das zu Beginn der Corona-Pandemie besonders hart getroffen wurde, inzwischen sehr entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 227 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Deutschland: mehr als 1756), nur 3,6 Prozent aller Krankenhausbetten sind mit Corona-Patienten belegt. Knapp 85 Prozent der Bevölkerung haben eine Grundimmunisierung erhalten (Deutschland: knapp 76 Prozent). 51 Prozent haben zusätzlich eine dritte Impfung (Deutschland: gut 58)./ro/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55612275-fuer-spanien-ist-corona-fast-schon-normale-krankheit-wie-eine-grippe-016.htm
CORONA – ÖSTERREICH – Lage in Wiens Spitälern weiter angespannt – 28.3.2022
In den Wiener Spitälern ist die Lage weiter angespannt, aber stabil. Laut Gesundheitsverbund waren von den 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Vorwoche fast 2.000 pandemiebedingt vom Dienst freigestellt.
Die Betroffenen waren entweder positiv getestet worden, galten als Kontaktpersonen oder waren u.a. aufgrund von Schwangerschaft oder eines Risikoattests freigestellt. Der Akutbetrieb werde aufrechterhalten, aufschiebbare Operationen würden jedoch teilweise verschoben, wie zuletzt am AKH. Das Universitätsklinikum AKH Wien nehme eine Sonderrolle ein, betonte der Gesundheitsverbund – mehr dazu in AKH beschränkt Operationen auf Notfälle.
Zusätzlich zu den Personalausfällen komme hier eine hohe Zahl an Gastpatienten aus anderen Bundesländern dazu – rund 330 Personen. Dies habe die Situation sehr angespannt, weshalb das Operationsprogramm am Freitag auf Notfälle und nur „absolut dringliche Fälle“ beschränkt wurde.
*** Überstunden und Bettensperren
Das AKH Wien beurteile die Lage täglich neu, so der Gesundheitsverbund am Montag. Je nach Entwicklung könnten die Einschränkungen schrittweise zurückgenommen werden, sodass bis Ostern die volle OP-Kapazität wieder zur Verfügung stehe.
Man würden die aktuellen Ausfälle im Gesundheitsverbund mit einer dynamischen Bettenbelegung, temporären Bettensperren und auch Überstunden kompensieren. Mit zum Teil täglichen Tests wolle man nach Möglichkeit eine Clusterbildung in den Abteilungen verhindern oder eingrenzen.
Dringende und lebensnotwendige Operationen würden in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes stattfinden. Der Akutbetrieb war während der gesamten Pandemie voll aufrecht. Durch die hohe Covid-19-Belegung auf den Normalstationen und die dynamische Personalsituation gab es Auswirkungen auf den OP-Betrieb: Planbare Operationen wurden terminlich nach hinten verschoben oder in Privatkliniken verlagert. Akutoperationen wurden auch in einem Partnerspital wie den Kliniken der AUVA durchgeführt.
*** 55 Intensivpatienten, 555 auf Normalstation
Im Wiener Gesundheitsverbund wurden seit Pandemie-Beginn rund 17.000 Männer und Frauen mit Covid-19 behandelt. Mir Stand Montag waren es 55 Intensivpatienten, davon 20 Post-Covid, und 555 Normalpatienten, davon 42 Post-Covid. Das sei gerade im Normalbetten-Bereich eine Belegung auf sehr hohem Niveau. red, wien.ORF.at/Agenturen
https://wien.orf.at/stories/3149503/
CORONA – ÖSTERREICH – Gefährdungsmeldungen zeigen Personalnot – Zu wenig Pflegekräfte in Nachtdiensten
– Bei Meldungen drohen Sanktionen – 28.3.2022
Hunderte Gefährdungsmeldungen, die die Rechercheplattform „Dossier“ in den vergangenen Monaten recherchiert hat, machen die Personalnot in den heimischen Spitälern deutlich.
Die personellen Engpässe im Pflegebereich betreffen demnach alle Bundesländer und öffentliche wie private Krankenhäuser – und hätten mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das – nicht erst seit Ausbruch der Pandemie – zur „Gefahr für Patientinnen und Patienten“ geworden ist, wie „Dossier“ zusammenfasst.
Pflegekräfte sind gesetzlich verpflichtet, gefährliche Situationen, die durch personelle Unterbesetzung entstehen und die nicht im persönlichen Wirkungsbereich entschärft werden können, zu melden. Mehr als 350 derartiger Gefahrenanzeigen aus den Jahren 2018 bis 2022 hat sich die Investigativplattform näher angesehen.
*** Zu wenig Pflegekräfte in Nachtdiensten
Diese zeigten teils erschreckende Zustände: „Es ist Wahnsinn, bei der Abendrunde läutet es nur, man weiß kaum, wo man zuerst sein soll, natürlich setzt man Prioritäten, doch man sieht nicht alles, weil man muss alleine arbeiten (leider). Die Patienten […] haben Durst, Verwirrte schreien die ganze Nacht […], viele Sterbende bzw. Palliativpatienten, die möchten reden → kaum Zeit.“
Eine andere Pflegekraft berichtet: „Mobilisationen konnten aufgrund von Zeitmangel nicht durchgeführt werden. Essenseingaben können teilweise nur kurz oder gar nicht erfolgen.“ „Einen Nachtdienst mit so vielen frisch operierten Patienten an einer Normalstation alleine leisten zu müssen, ist hart an der Grenze zur gefährlichen Pflege“, bemerkt eine andere Fachkraft.
*** Bei Meldungen drohen Sanktionen
Diese Alarmsignale würden „systematisch überhört“, heißt es in dem „Dossier“-Bericht. Krankenhausträger in Nieder- und Oberösterreich räumen demnach ein, dass Gefährdungsmeldungen nicht zentral erfasst werden. Aus anderen Bundesländern heißt es, die Anzeigen würden „intern behandelt“. Einen genauen Überblick gibt es offenbar nicht: offiziell sind in Wien in den Jahren 2020 und 2021 aus den städtischen Kliniken 85 Gefährdungsmeldungen eingegangen, die Gewerkschaft Younion kommt allerdings auf 195.
Für Pflegerinnen und Pfleger, die – auch im Interesse der Patientinnen und Patienten – Missstände aufzeigen, kann das auch negative Folgen haben. „Dossier“ berichtet etwa vom Fall einer Krankenpflegerin, der darauf hin die Kündigung angedroht wurde. Andere seien mit schlechteren Dienstplänen bedacht oder versetzt worden.
„Wir haben in der Pflege teilweise noch ein Managementverständnis aus den 1970er-, 1980er-Jahren. Mit Druck und Manipulation wird geführt. Da ist nicht vorgesehen, dass jemand ausschert“, wird in diesem Zusammenhang Elisabeth Potzmann, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands (ÖGKV), im „Dossier“ zitiert. Potzmann war am Montag für die APA vorerst telefonisch nicht erreichbar. red, oesterreich.ORF.at/Agenturen
https://oesterreich.orf.at/stories/3149472/
https://www.dossier.at/
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ADIPOSITAS – Multimorbidität: Adipositas erhöht Risiko auf 21 Erkrankungen – 28.3.2022
Helsinki – Adipöse Menschen haben im Alter ein erhöhtes Risiko auf eine Vielzahl von Erkrankungen, wobei nach der Analyse aus 3 Langzeitstudien in Lancet Diabetes & Endocrinology (2022; DOI: 10.1016/ S2213-8587(22)00033-X [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) häufig mehrere Krankheiten gleichzeitig auftreten.
Dass eine Adipositas die Morbidität und Mortalität im Alter erhöht, ist bekannt. Die weltweit etwa 650 Millionen Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder höher verlieren 3 bis 8 krankheitsfreie Lebensjahre. Das Risiko auf einen vorzeitigen Tod ist um etwa 30 % erhöht.
Mika Kivimäki vom University College London und Mitarbeiter können jetzt zeigen, dass es bei vielen adipösen Menschen nicht bei einer einzelnen Erkrankung bleibt. Die Forscher haben zunächst die Daten von 2 finnischen Langzeitstudien („Health and Social Support Study“ und „Finnish Public Sector Study“) ausgewertet, in denen zwischen 1998 und 2013 insgesamt 114.657 Erwachsene im Alter von 16 bis 78 Jahren befragt wurden.
Der BMI wurde dann mit den späteren Erkrankungen in Beziehung gesetzt, die im nationalen Klinikregister erfasst wurden. Die Ergebnisse wurden später an der UK Biobank-Studie überprüft, an der zwischen 2006 und 2010 eine halbe Million Briten teilnahmen. Auch hier zeigte sich, dass übergewichtige und vor allem adipöse Menschen später häufiger an mehreren chronischen Krankheiten litten.
Am deutlichsten wurde dies in den finnischen Studien. Im Alter von 75 Jahren litten 53,3 % der adipösen Erwachsenen an mindestens 2 Erkrankungen, die mit einer Adipositas in Verbindung gebracht werden. Bei den normalgewichtigen Finnen waren es nur 8,3 %. Bei 8,3 % der adipösen Menschen, aber nur 1,0 % der Normalgewichtigen lagen 4 oder mehr Krankheiten vor.
Kivimäki ermittelt eine Hazard Ratio von 5,17 für die einfache Multimorbidität (2 Krankheiten) und von 12,39 für die komplexe Multimorbidität (4 oder mehr Krankheiten). Die attributablen Risiken („population attributable fractions“, PAF) betrugen 34,4 % und 55,2 %. Dies bedeutet, dass 1/3 aller einfachen und mehr als die Hälfte aller komplexen Multimorbiditäten vermieden werden könnten, wenn alle Erwachsenen ein normales Körpergewicht hätten. Diese Zahlen beziehen sich auf die finnische Bevölkerung, wo 18,5 % der Erwachsenen adipös sind.
Ein Übergewicht (BMI 25-30) war ebenfalls mit einem erhöhten Risiko auf eine Multimorbidität verbunden. Die Hazard Ratio (2,67 auf eine komplexe Multimorbidität) war jedoch geringer. Die PAF betrug 13,3 %.
Insgesamt konnte Kivimäki ein erhöhtes Risiko auf 21 Krankheiten nachweisen. Die höchsten Hazard Ratios (HR) wurden für den Typ-2-Diabetes gefunden, der bei Adipösen 12,14-fach häufiger auftritt. Es folgten Schlafstörungen (HR 6,27), Schwangerschaftsdiabetes (HR 4,82), Gicht (HR 4,31), Herzinsuffizienz (HR 4,17), Bluthochdruck (HR 3,20), chronisches Nierenversagen (HR 2,95), Lungenembolie (HR 2,86), Arthrosen (HR 2,71), tiefe Venenthrombose (HR 2,43), bakterielle Infektionen (HR 2,16) und Hautinfektionen/Ekzeme (2,03), um nur die Krankheiten zu nennen, die mindestens doppelt so häufig bei adipösen Menschen auftraten wie bei Normalgewichtigen. Bei Krebserkrankungen wurde nur bei Nierenkrebs eine signifikante Hazard Ratio (1,57) gefunden.
Die Analyse der „UK Biobank“-Studie bestätigte die Ergebnisse, auch wenn die Hazard Ratios dort deutlich geringer waren – mit der Ausnahme von Krebserkrankungen. Kivimäki ermittelte auch hier für Darmkrebs (HR 1,26), Brustkrebs (HR 1,19) und Leukämien/Lymphome (HR 1,11) ein erhöhtes Risiko. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132308/Multimorbiditaet-Adipositas-erhoeht-Risiko-auf-21-Erkrankungen
KLIMAWANDEL – Wald reagiert mit verstärktem Wurzelwachstum auf Bodenerwärmung – 28.3.2022
Der Wald reagiert mit verstärktem Wurzelwachstum auf höhere Temperaturen. Das zeigt ein deutsch-österreichisches Forscherteam anhand eines Tiroler Bergwalds, wo in einem Experiment Flächen seit Jahren künstlich um vier Grad Celsius erwärmt werden. Demnach kommen im wärmeren Boden mehr Feinwurzeln vor als auf Vergleichsflächen, und auch die Besiedelung der Wurzeln mit Pilzen hat sich verändert, berichten die Wissenschafter im Fachjournal „Global Change Biology“.
*** Mehr Wurzeln für die Nährstoffversorgung benötigt
In dem Experiment beschäftigt sich ein Team des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) seit 15 Jahren damit, auf mehreren zwei mal zwei Meter großen Versuchsflächen den Boden eines Fichten-Buchen-Mischwaldes im Gemeindegebiet von Achenkirch (Tirol) mit einer speziell konstruierten Waldbodenheizung zu erwärmen. Damit sollen die langfristigen Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung besser abschätzbar werden. Bisher war etwa wenig bekannt, wie die Feinwurzeln der Bäume, die für die Ernährung der Pflanzen, die Wasseraufnahme und den Kohlenstoffgehalt des Bodens entscheidend sind, darauf reagieren.
*** Feinwurzelproduktion verdoppelt
„Unsere Auswertungen zeigen, dass im warmen Boden mehr Feinwurzeln produziert werden: Die Feinwurzelproduktion hat sich in den erwärmten Parzellen nach 14 Jahren ungefähr verdoppelt“, erklärte Projektleiter Andreas Schindlbacher vom BFW in einer Aussendung. Im Vergleich zu den nicht erwärmten Flächen kommen im um vier Grad Celsius wärmeren Waldboden rund 20 Prozent mehr Feinwurzeln vor. Diese seien tendenziell länger und dünner, auch die Wurzelfläche und die Wurzelspitzendichte war in den erwärmten Parzellen signifikant höher.
Als wahrscheinlichste Ursache nennen die Wissenschafter Anpassungen an eine mit der Zeit abnehmende Verfügbarkeit von Nährstoffen im wärmeren Boden. „Die Bäume müssen anscheinend vermehrt Kohlenstoff in die Wurzeln investieren, um ihre Nährstoffversorgung sicherzustellen“, so Schindlbacher.
Die Bodenerwärmung hat auch die Zusammensetzung der sogenannten Ektomykorrhiza, eine symbiotische Verbindung zwischen Pflanzen und Pilzen, verändert. Das Pilzmycel bildet einen dichten Mantel um die jungen, unverkorkten Wurzelenden, um den Nährstoffaustausch zwischen Pilz und Pflanze zu erleichtern. Im erwärmten Boden nahm etwa die trockenheitstolerante Schlauchpilz-Gattung Cenoccocum zu.
*** Erhöhter Kohlenstoffeintrag
Den Forschern zufolge deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die globale Erwärmung im untersuchten Ökosystem den Kohlenstoffeintrag in den Boden erhöht, weil Wachstum und Umsatz von Feinwurzeln beschleunigt werden. „Das wäre durchaus grundsätzlich positiv, weil der Boden durch die Erwärmung und die damit verbundene Ankurbelung der mikrobiellen Aktivität generell eher Kohlenstoff verliert. Erhöhtes Wurzelwachstum könnte diesen Effekt zumindest etwas abfedern“, so Schindlbacher. Zudem könnte die Veränderung der Feinwurzeln und eine andere Zusammensetzung der Pilzgemeinschaft die Nährstoffaufnahme der Bäume optimieren.
Service: https://doi.org/10.1111/gcb.16155
https://science.apa.at/power-search/17900440684677633961
KLIMASCHONUNG – Nächster Klimabericht: Wie lässt sich die Erderhitzung begrenzen? – 28.3.2022
Die Erde heizt sich auf. Wie sich der von Menschen gemachte Klimawandel mindern lässt, darum geht es im dritten Teil des neuen Sachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC). Er soll am 4. April veröffentlicht werden. Unter Minderung werden alle Maßnahmen dafür verstanden, den Klimawandel und seine Folgen reduzieren. Einige Möglichkeiten und Ideen:
*** Fossile Treibstoffe heizen die Erde auf
Energie mit weniger fossilen Brennstoffen herstellen:
Kohlendioxid (CO2) macht rund 80 Prozent der freigesetzten Treibhausgase aus. Es entsteht überwiegend bei der Nutzung von Kohle, Öl und Gas zur Energiegewinnung. Die Nutzung erneuerbarer Energien ist deshalb eine wichtige Maßnahme, etwa von Wind- und Sonnenkraft sowie Bio- oder anderen CO2-neutralen Treibstoffen. Es gibt aber Einschränkungen: So kann es problematisch sein, für die Treibstoffproduktion riesige Palmöl- oder Rapsfelder anzulegen. Die Fläche geht für den Anbau von Nahrungsmitteln verloren, und in solchen Plantagen sinkt die für Natur und Mensch lebenswichtige Artenvielfalt.
Es gibt auch andere Verfahren:
Die Schweizer Firma Synhelion etwa stellt mit Sonnenlicht ein Synthesegas her, aus dem Kerosin gemacht wird. Bei der Verbrennung wird nach Firmenangaben so viel CO2 freigesetzt wie bei der Herstellung gebunden wurde. 2023 soll die Fluggesellschaft Swiss damit fliegen. „Grüner Wasserstoff, grünes Gas, das ist aus meiner Sicht „the way to go““, sagt Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Grüner Wasserstoff wird unter Einsatz erneuerbarer Energien mittels Elektrolyse gewonnen und kann fossile Brennstoffe ersetzen. Grünes Gas ist etwa Biogas aus landwirtschaftlichen Abfällen.
Effizienterer Energieeinsatz:
Dazu gehören Lüftung, Kühlung, Beleuchtung und Motoren, die mit weniger Energie auszukommen. „Private Haushalte sind für ein gutes Viertel des Stromverbrauchs verantwortlich“, schreibt das Institut für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg. Energie einsparen geht auch mit Spararmaturen an Wasserhähnen und Duschköpfen: Das senkt den Warmwasserdurchfluss und es wird weniger Energie für warmes Wasser benötigt. Energieeffizienter ist es auch, wenn Pendler sich zu Fahrgemeinschaften zusammentun anstatt einzeln im eigenen Auto zu fahren. Eine verbesserte Gebäudeisolierung kann Brennstoffe für das Heizen sparen.
Änderungen im Mobilitäts-, Konsum- und Ernährungsverhalten:
Weniger Autofahrten und Flüge, mehr Rad und Zug fahren, eine elektronische statt einer Papierzeitung, Videokonferenzen statt Geschäftsreisen, Homeoffice statt Arbeiten im Unternehmen – das alles verringert den CO2-Ausstoß. Weniger Fleisch essen auch: Rinder etwa stoßen das klimaschädliche Gas Methan aus, CO2-speichernde Wälder werden abgeholzt, um neue Weiden oder Felder anzulegen – und weitere Treibhausgase werden bei der Erzeugung der Futtermittel frei, etwa infolge des Düngens.
CO2 binden oder der Atmosphäre entnehmen und einlagern:
Das geht etwa durch Aufforsten oder die Renaturierung von Mooren, weil beides viel CO2 aufnimmt. CO2-speichernde Pflanzen wie Bäume, Raps oder Mais anbauen, diese dann in Biogasanlagen zur Stromproduktion verbrennen und das dabei entstehende CO2 einfangen und etwa unterirdisch einlagern: Solche Verfahren nennt die Klimawissenschaft BECCS (Bioenergy with Carbon Capture and Storage). Eine andere Idee, die Forscher der Universität Augsburg als Modell am Computer entwickelt haben: Über Naturlandschaften ausgestreuter Basaltstaub kann bei der Verwitterung viel CO2 binden. Forscher prüfen auch Möglichkeiten, Kohlendioxid im Meeresboden einzulagern oder das Wachstum von Plankton im Meer zu fördern, um so Kohlenstoff zu binden.
Die Schweizer Firma Climeworks hat 2021 in Island eine der größten Anlagen zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre in Betrieb genommen. Das CO2 wird mit Wasser gemixt und in die Erde gepumpt. Die Anlage wird mit CO2-neutraler Geothermie betrieben. Eine Wunderwaffe seien CO2-Entnahmen nicht, warnt die Expertin für nachhaltiges Ressourcenmanagement an der Humboldt-Universität zu Berlin, Sabine Fuss: „Solche Entnahmen können nie ein Ersatz für die Minderung der Emissionen sein.“
Sonnenstrahlung reduzieren:
Ein weiterer Ansatz des sogenannten Geoengineerings beschreibt Methoden, mit denen die auf die Erde treffende Sonnenstrahlung verringert werden soll. Das könnte Modellen zufolge mit Schwefelpartikeln passieren, die in 15 bis 20 Kilometern über der Erde versprüht werden, oder mit Aerosolen, die das Sonnenlicht reflektieren. Das deutsche Bundesumweltamt warnt: „Diesen sogenannten Geoengineering-Maßnahmen ist gemein: Sie bergen Risiken für Mensch und Umwelt, die sich weltweit auswirken könnten.“ Auch Fuss sagt, es mangelt an Forschung. Aber um eine katastrophale Erwärmung zu verhindern, könne ein Eingreifen in die Strahlungsbilanz nicht vom Tisch gewischt werden. „Wir können uns größere Wissenslücken auf dem Gebiet auf längere Sicht nicht leisten“, sagt sie.
https://science.apa.at/power-search/6001745879443599136
BILDUNG – Bildung in Malawi: Begrenztes Web bringt viel – Versuchsreihe mit Schülern zeigte dank Wikipedia-Zugriff deutlich bessere Englisch- und Bio-Noten – Wikipedia-Zugang per Handy: bringt in Entwicklungsländern mehr als Bücher – Lehrreiche Enzyklopädie – Sinnvoller Buch-Ersatz – 28.3.2022
Toronto (pte001/28.03.2022/06:00) – Online-Zeit ist vertane Zeit: dieses Stereotyp hält sich in Bezug auf Bildung bis heute und das auch in Entwicklungsländern. „Lehrer und politische Entscheidungsträger haben das Internet als Problem gesehen“, moniert Laura Derksen, Assistenzprofessorin für strategisches Management an der University of Toronto, Mississauga http://utm.utoronto.ca . Dabei kann eingeschränkter Internet-Zugang große Vorteile bringen, wie sie mit Kollegen durch ein Experiment in Malawi gezeigt hat. Schüler, die während des Schuljahres dank Schul-Smartphones Zugriff nur auf Wikipedia hatten, schnitten letztlich in Englisch und Biologie besser ab.
*** Lehrreiche Enzyklopädie
Die Forscher arbeiteten von 2017 bis 2018 mit Schülern an vier staatlichen Internaten in Malawi. Diese hatten damals noch keinen Internetzugang, Handys waren verboten. 300 zufällig ausgewählte Sekundarschüler von insgesamt 1.500 bekamen aber die Möglichkeit, nach der Schule und an Wochenenden eine „digitale Bibliothek“ zu nutzen. Diese bot schnell aufladbare Smartphones, die Zugang ausschließlich auf Wikipedia erlaubten. Dort konnten die Schüler aber lesen, was immer sie wollten. Im Schnitt machten die ausgewählten Probanden davon auch rund 80 Minuten pro Woche Gebrauch.
Dabei konzentrierten sich die Teenager freilich nicht nur auf Schulisches. „Sie konnten sehen, dass derselbe Schüler zur Unterhaltung, zu Nachrichten, zu Sex, zu etwas für die Schule, zur Quantenphysik springt“, sagt Derksen. Nur etwa 22 Prozent der Zeit entfielen also auf Seiten mit direktem Bezug zu Schule. Dennoch schnitten die Schüler mit Zugang zur digitalen Bibliothek später bei Englischprüfungen deutlich besser ab – wohl einfach deshalb, weil sie mehr Zeit mit Lesen verbrachten. Gerade leistungsschwächere Schüler zeigten sich auch in Biologie deutlich verbessert – also genau jenem Fach, zu dem die Schüler am öftesten gezielt Informationen suchten.
*** Sinnvoller Buch-Ersatz
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass solche digitalen Bibliotheken in ressourcenschwachen Ländern mit insgesamt geringem Bildungsniveau großes Potenzial haben. Denn ein derartiger Zugriff auf Wikipedia – und sei es nur in vereinfachtem Englisch – könnte mehr bringen als Sachspenden wie Bücher, die womöglich weder den Sprachfertigeiten noch Interessen der Jugendlichen entsprechen oder bereits veraltet sind. „Es ist nicht so teuer, ein Set Smartphones zu kaufen“, betont Derksen. Wenn Mitarbeiter diese verwalten, dürften sich die Kosten nach Schätzung der Forscher auf etwa vier Dollar pro Schüler und Monat belaufen. „Es ist eine kostengünstige Intervention mit hohem Nutzen für arme Länder.“
https://www.pressetext.com/news/20220328001
SOCIALMEDIA – Social Web fünfeinhalb Stunden täglich: Acht- bis Zwölfjährige in USA aktiv wie nie – 13- bis 18-jährige achteinhalb Stunden vorm IT-Bildschirm – Pandemie wirkt sich laut Online-Befragung von Common Sense Media auf Medienkonsum aus – Jungs länger IT-gebunden – Gaming: Jungs sind eher am Spielen im Internet interessiert – Twens: 64 Prozent täglich online, 65 Prozent täglich vorm Fernseher (TV), 38 (2019: 31) Prozent nutzen soziale Medien – 28.3.2022
San Francisco (pte016/28.03.2022/11:37) – Kinder und Teenager in den USA verbringen mehr Zeit denn je mit Bildschirmen und sozialen Medien – nicht zuletzt als Folge der Corona-Pandemie, wie eine Umfrage von Common Sense Media http://commonsensemedia.org zeigt. Die gesamte Bildschirmnutzung bei Teens und Twens erhöhte sich zwischen 2019 und 2021 um 17 Prozent. Damit wuchs sie rascher als in den vier vorangegangenen Jahren. Im Schnitt stieg die tägliche Bildschirmnutzung im Alter von acht bis zwölf Jahren auf fünf Stunden und 33 Minuten. Zuvor waren es vier Stunden und 44 Minuten. Bei 13- bis 18-Jährigen ist es mit acht Stunden und 39 Minuten ein neuer Höchstwert. Bereits zuvor war dieser Wert mit sieben Stunden und 22 Minuten sehr hoch.
*** Wenig Einkommen, viel Screen Time
Die Anstiege spiegeln laut Experten sehr wahrscheinlich die Schwierigkeiten wider, unter denen Familien während der Pandemie mit Schule, Kinderversorgung und sozialer Interaktion zu leiden hatten. Besonders besorgniserregend ist laut den Experten die gestiegene Bildschirmnutzung als Folge der Nutzung von Instagram, Snapchat und Facebook bei Kindern von acht bis zwölf Jahren. Die Nutzer dieser Plattformen müssen jedoch in den USA mindestens 13 Jahre alt sein, da das Gesetz das Sammeln von Daten bei Kindern untersagt.
Obwohl die Technologienutzung allgemein zunimmt, ist die Bildschirmnutzung bei Kindern aus Familien mit geringen Einkommen sowie von farbigen Kindern am längsten. Laut Devorah Heitner, Gründerin von Raising Digital Natives http://raisingdigitalnatives.com , waren diese Familien von der Pandemie am stärksten betroffen. „Kinder von Eltern mit einem geringen Einkommen wurden durch die Schulschließungen härter getroffen. Dazu kam, dass die Eltern häufiger als andere persönlich arbeiten gingen. Das bedeutet, dass sie weniger zu Hause und die Kinder sich selbst überlassen waren“, so Heitner.
Die aktuelle Erhebung hat auch ergeben, dass Jungen mehr Zeit vor den Bildschirmen verbrachten als Mädchen. Das könnte auf ihre Affinität für das Spielen zurückzuführen sein, das viel Zeit brauchen kann. Experten gehen davon aus, dass der Anstieg der Bildschirmnutzung an sich nicht unbedingt ein Grund zur Sorge ist. Dies ist laut Heitner jedoch immer dann der Fall, wenn die Kinder während der Pandemie so den Kontakt zu ihren Freunden aufrechterhalten.
*** Videos und Fernsehen statt Schreiben
Die Umfrage, für die 1.306 Personen zwischen acht und 18 Jahren online befragt wurden, legt nahe, dass Kinder die Bildschirme nicht vorwiegend dafür genutzt haben, um mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bleiben. Teenager gaben zum Beispiel an, dass sie sie durchschnittlich mehr als drei Stunden am Tag Videos ansahen oder vor dem Fernseher waren und fast zwei Stunden täglich spielten. Auf Video-Chats mit Freunden entfielen nur 20 Minuten. Laut Heitner ist es wichtig, daran zu denken, was die Kinder nicht tun, wenn sie so viel Zeit mit Bildschirmen verbringen.
„Man macht sich Sorgen, ob das nicht Aktivitäten wie Schlaf, Zeit mit der Familie, Lesen und andere Dinge, die für Kinder gut sind, ersetzt. Diese Besorgnis beschränkt sich nicht auf die Eltern von Teenagern. Die Umfrage zeigt auch, dass 64 Prozent der Tweens angeben, jeden Tag online Videos angesehen zu haben. 65 Prozent gaben an, dass sie jeden Tag vor dem Fernseher saßen. Bei den Tweens nutzten laut eigenen Angaben 38 Prozent soziale Medien. Zum Vergleich: 2019 lag dieser Wert noch bei 31 Prozent.
ttps://www.pressetext.com/news/20220328016
TELEFONIE – Das Festnetz-Telefon bleibt in Deutschland hoch im Kurs – 28.3.2022
BONN (dpa-AFX) – Die Bundesbürger greifen weiterhin viel häufiger zum Festnetz-Telefon als vor der Corona-Pandemie. Im vergangenen Jahr seien auf das deutsche Festnetz etwa 102 Milliarden Gesprächsminuten entfallen, heißt es in einem Bericht der Bundesnetzagentur, welcher der dpa vorliegt. Das waren zwar 2 Milliarden weniger als im ersten Corona-Jahr 2020, aber acht Milliarden mehr als im Jahr 2019. In der Pandemie kam das Festnetz-Telefon wieder in Mode, weil die Menschen mehr daheim und weniger unterwegs waren als zuvor. Die jüngsten Zahlen der Bonner Behörde verdeutlichen, dass die Nachfrage auf vergleichsweise hohem Niveau geblieben ist. Bei den Zahlen nicht inbegriffen sind die Gesprächsminuten, die auf Internetdienste wie WhatsApp oder Signal entfallen: Viele Verbraucher nutzen solche Apps nicht nur zum Chatten oder Foto-Verschicken, sondern auch für Gespräche über ihr Smartphone./wdw/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55612203-das-festnetz-telefon-bleibt-hoch-im-kurs-016.htm
GESELLSCHAFT – „Watschen-Gate“ überschattet Oscars – 28.3.2022
Die diesjährigen Oscars sind weiblich, queer und inklusiv: Als beste Regisseurin wurde Jane Campion ausgezeichnet, den Oscar für den besten Film gewann Sian Heders Gehörlosendrama „Coda“, als beste Nebendarstellerin wurde mit Ariana DeBose eine offen queere, nicht weiße Frau prämiert. Doch überschattet wurde die Gala vom Eklat um Will Smith. Der später ebenfalls oscarprämierte Schauspieler verpasste dem Komiker Chris Rock überraschend eine Watsche und sorgte so für Irritationen. …
… Noch vor Smiths Auszeichnung als bester Hauptsteller hatte sich der Komiker Rock an Smiths Frau Jada Pinkett Smith gewandt und einen Witz über ihre Kahlheit – die Schauspielerin hat eine Autoimmunerkrankung und thematisierte in der Vergangenheit immer wieder ihren Haarausfall – gemacht: „G.I. Jane 2 – ich kann es nicht abwarten, das zu sehen.“ Es war eine Anspielung auf den Film „G.I. Jane“, in dem sich Demi Moore als Soldatin den Kopf rasierte. Zunächst lachte Smith darüber, dann stand er von seinem Platz auf und gab Rock eine Ohrfeige.
Danach kehrte er auf seinen Platz zurück und rief zweimal laut in Rocks Richtung: „Lass den Namen meiner Frau aus deinem verdammten Mund!“ – Dabei benutzte er zweimal das im US-Fernsehen verpönte Wort „fucking“, das in der US-Übertragung mit einem Piepton übertönt wurde.
*** Smith als „Verteidiger seiner Familie“
Rock wirkte nach dem Vorfall durchaus überrascht, fing sich aber schnell wieder und witzelte noch: „Das war die größte Nacht in der Geschichte des Fernsehens.“ Ob es sich um einen tatsächlichen Wutausbruch von Smith handelte oder um eine abgesprochene Szene, ist unklar. Ein inzwischen auf Twitter kursierendes Video zeigt allerdings, wie Denzel Washington und Tyler Perry im Anschluss versuchten, Smith zu beruhigen. In der Übertragung wurde währenddessen eine plötzliche Werbeunterbrechung eingespielt.
Als Smith schließlich den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „King Richard“ gewann, kommentierte er den Vorfall in einer emotionalen Dankesrede und bezeichnete sich wie Richard Williams, den er in „King Richard“ verkörperte, als „Verteidiger seiner Familie“. Es sei seine Aufgabe, Menschen zu schützen, so Smith, der sich vor den sichtlich irritierten anwesenden Branchenstars weinend „Botschafter der Liebe und der Fürsorge“ nannte….
Mehrere andere Preisträger wollten Smiths Verhalten bei den Backstage-Interviews nicht kommentieren. So sagte etwa Ahmir „Questlove“ Thompson, der für „Summer of Soul“ den Oscar für die beste Doku bekam: „Darüber spreche ich nicht.“ …
https://orf.at/stories/3256222/
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INTERNATIONAL – Globale Handelsströme steigen im Januar – WSJ-Indikator – 28.3.2022
Die weltweiten Handelsströme haben im Januar leicht zugenommen, was darauf hindeutet, dass sich die Staus, die die globalen Lieferketten blockieren, vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine gelockert haben. Ein vom Wall Street Journal (WSJ) entwickelter Frühindikator für die Handelsströme deutet auf einen Anstieg von 0,3 Prozent im Januar hin, bereinigt um das saisonale Auf und Ab der Warenausfuhren zwischen den Ländern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
INTERNATIONAL – INFLATION IM BLICK/Euroraum-Inflation nähert sich 7 Prozent – Deutsche Inflation steigt im März weiter – Ukraine-Krieg treibt Euroraum-Inflation weiter an – Auch der PCE-Deflator zieht an – Arbeitslosigkeit in Europa unverändert 28.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Krieg Russlands gegen die Ukraine bringt vor Ort Tod und menschliches Leid, für Mitteleuropa aber volkswirtschaftlich gesehen einen doppelten Schock: Die Wachstumsaussichten trüben sich ein, weil Verunsicherung herrscht und die Nachfrage sinkt. Zugleich steigen die Preise beschleunigt, denn die kriegführenden Parteien sind wichtige Lieferanten von Energierohstoffen und Agrarprodukten. Überlagert wird dieses Geschehen von der weiter schwelenden Corona-Pandemie und den von ihr ausgelösten Lieferkettenproblemen.
Nach der Veröffentlichung von Wachstumsfrühindikatoren wie Einkaufsmanagerindizes und Ifo-Geschäftsklima in der abgelaufenen Woche bringt die anstehende Woche nun vor allem Preis- und Arbeitsmarktdaten. Den Reigen eröffnen am Mittwoch Spanien (9.00 Uhr) und Deutschland (14.00 Uhr) mit ihren Verbraucherpreisdaten für März.
*** Deutsche Inflation steigt im März weiter
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind seit einiger Zeit weit entfernt vom Wohlfühlbereich der inflationsaversen Deutschen. Um 5,1 Prozent lagen sie im Februar in nationaler Definition über dem Niveau des Vorjahresmonats und sogar um 5,5 Prozent in europäischer Definition, gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). In diesen Zahlen war der Treibstoffpreisanstieg, den der Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar auslöste, noch nicht enthalten. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten Jahresteuerungsraten in den beiden oben genannten Indizes von 6,2 und 6,7 Prozent.
Spaniens HVPI dürfte mit einer Jahresrate von 7,9 (Februar: 7,6) Prozent zugelegt haben. Inflationsdaten aus Frankreich und Italien werden am Donnerstag um 8.45 Uhr bzw. 11.00 Uhr veröffentlicht.
*** Ukraine-Krieg treibt Euroraum-Inflation weiter an
Der durch den Krieg und die Angst vor einem Ölembargo gegen Russland ausgelöste Anstieg der Treibstoffpreise dürfte auch zu einem deutlichen Anstieg der ohnehin stark erhöhten Inflation im Euroraum geführt haben. Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 6,9 (Februar: 5,9) Prozent gestiegen sind. Für die Kernteuerung (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) wird ein Anstieg auf 3,2 (2,7) Prozent prognostiziert. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird diese Entwicklung genau beobachten. Sie will sich wegen der möglichen Auswirkungen des Preisschocks für die mittelfristige Inflation, die bei 2 Prozent liegen soll, die Option schaffen, ihre Zinsen noch in diesem Jahr zu erhöhen.
*** Auch der PCE-Deflator zieht an
In den USA ist der Preisdruck in den USA noch größer als der in Europa. Im Februar stiegen die Verbraucherpreise auf Jahressicht um 7,9 Prozent. Die US-Notenbank, die kürzlich erstmals seit 2018 ihre Zinsen erhöht, achtet aber vor allem auf den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) für den am Donnerstag (14.30 Uhr) Februar-Daten veröffentlicht werden. Volkswirte erwarten einen Anstieg der Jahresrate auf 6,5 (6,1) Prozent, beim Kern-PCE-Deflator sind es 5,6 (5,2) Prozent.
*** US-Arbeitsmarkt zeigt anhaltende Stärke
Auf dem US-Arbeitsmarkt ist ein Ende des kräftigen Aufschwungs nicht in Sicht. Es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass der Krieg, der die Benzinpreise auf ein Rekordhoch getrieben hat und die Belastung der globalen Lieferketten noch verstärken dürfte, Auswirkungen auf den US-Arbeitsmarkt und die Wirtschaftstätigkeit hat.
Ökonomen rechnen mit einem Zuwachs von 450.000 (Februar: 678.000) Stellen. Die Arbeitslosenquote soll demnach von 3,8 auf 3,7 Prozent sinken. Die Stärke des US-Arbeitsmarktes könnte die US-Notenbank dazu bringen, den Leitzins bei ihrer nächsten Sitzung im Mai um 50 Basispunkte anzuheben. Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt gesagt, dass die US-Notenbank die Zinsen „zügig“ und möglicherweise „aggressiver“ anheben müsse, um zu verhindern, dass sich die hohe Inflation verfestige.
*** Arbeitslosigkeit in Europa unverändert
In Europa dürfte die Arbeitslosigkeit dagegen unverändert geblieben sein. Volkswirte sehen die deutsche saisonbereinigte Arbeitslosenquote im März auf dem Vormonatsniveau von 5,0 Prozent (Donnerstag, 9.55 Uhr) und die des Euroraums im Februar (Donnerstag, 11.00 Uhr) gleichfalls unverändert bei 6,8 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55612711-konjunktur-im-blick-euroraum-inflation-naehert-sich-7-prozent-015.htm
BÖRSEN – Ölpreise auf rasanter Talfahrt – Nachfragesorgen bedingen Preiseinbruch: Lockdown in China belastet – Preisnachlässe um 9 US-Dollar (USD): Brent: 111,24, West Texas Intermediate 104,77 USD je Fass – 28.3.2022, 17:23
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Montag wegen Nachfragesorgen heftig eingebrochen. Auslöser für die Talfahrt sind harte Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in China, die das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt bremsen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 111,24 US-Dollar. Das waren 9,41 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) brach um 9,13 Dollar auf 104,77 Dollar ein.
„Der Preisrückgang heute ist in erster Linie auf Nachfragesorgen zurückzuführen“, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. So hat China die Finanzmetropole Shanghai wegen eines Corona-Ausbruchs in einen Teil-Lockdown geschickt. Derartige Ausgangssperren in Millionen-Metropolen lasten regelmäßig auf der Konjunkturentwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Am Markt wachse die Sorge, dass Chinas strikte Null-Covid-Politik zu immer wiederkehrenden Lockdowns wichtiger Wirtschaftsmetropolen führen könnte, sagte der Commerzbank-Experte. Dies dürfte nicht spurlos an der Ölnachfrage in China vorübergehen.
Darüber hinaus haben die jemenitischen Huthi-Rebellen eine mehrtägige Feuerpause gegenüber dem wichtigen Förderland Saudi-Arabien angekündigt. In den vergangenen Tagen hatten Angriffe auf saudische Ölanlagen immer wieder Sorgen über die ohnehin angespannte Erdölversorgung hervorgerufen.
Die Lage am Ölmarkt gilt seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine als angespannt, da mit Russland einer der größten Ölförderer der Welt scharfen Sanktionen ausgesetzt ist. Im Verlauf des Ukraine-Krieg war der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee zeitweise bis auf 139 Dollar je Barrel gesprungen. Wie aus Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg hervorgeht, sind die russischen Ölexporte in der vergangenen Woche um 26 Prozent gefallen./jkr/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55620583-oelpreise-auf-rasanter-talfahrt-lockdown-in-china-belastet-016.htm
BÖRSEN – Bitcoin steigt auf höchsten Stand seit Jahresbeginn – 28.3.2022, 9:17
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Bitcoin befindet sich weiter im Aufwind. In der Nacht auf Montag stieg der Kurs der ältesten und nach Marktwert größten Digitalwährung auf der Plattform Bitfinex bis auf 47 460 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit Jahresbeginn. Auch die zweitgrößte Kryptowährung Ether legte weiter zu und erreichte mit 3330 Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte Januar. Alle 18 500 Digitalanlagen sind nach Angaben von Coinmarketcap derzeit rund 2,1 Billionen Dollar wert. Das Rekordhoch von vergangenem November beträgt knapp drei Billionen Dollar.
„Anleger suchen wieder das Risiko“, kommentierte Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research. Digitalwerte wie Bitcoin gelten als besonders riskante Anlageform, die im Kurs stark schwanken können. Oft bewegen sich die Kurse mit der allgemeinen Stimmung an den Finanzmärkten, allerdings sind immer wieder Ausnahmen von diesem Muster zu beobachten. Einige Marktteilnehmer nennen weitere Einflussgrößen wie die Inflationsentwicklung oder die Kapitalmarktzinsen, wobei auch hier keine stabilen Zusammenhänge bestehen./bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55614025-bitcoin-steigt-auf-hoechsten-stand-seit-jahresbeginn-016.htm
https://orf.at/stories/3256178/
BÖRSEN – Ein kolossaler Bärenmarkt für Bonds – Schlimmstes Jahr für Staatsanleihen? – Chart des Tages – 28.3.2022
Von Andreas Neinhaus
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/03/bofa-great-bond-bear-markets-640×504.png
Für Staatsanleihen könnte 2022 das schlimmste Jahr seit über sieben Jahrzehnten werden. Zu diesem Schluss kommen die Analysten der Bank of America. Denn in den ersten drei Monaten dieses Jahres haben Staatsanleihen massive Ertragseinbussen erlebt. Auf das Jahr hochgerechnet (annualisiert) belaufen sie sich auf 18%. Es wäre der viertgrösste Verlust in über hundert Jahren. Höher fiel er zuletzt 1948 aus, als die USA den Marshallplan beschlossen. Davor verzeichneten Staatsanleihen nur 1931, als Grossbritannien den Goldstandard beendete, sowie 1920, als nach dem Ende des Ersten Weltkrieges die Versailler Verträge in Kraft traten, ähnlich desaströse Einbussen.
Gegenwärtig sorgen der Schwenk in der Zinspolitik und die überraschend hohe Inflation dafür, dass die Kurse sinken. Die Coupons sind noch viel zu niedrig, um den Ertragsverlust zu minimieren. Ende 2020 waren Anleihen im Wert von 18 Bio. $ weltweit negativ verzinst. Inzwischen sind es nur noch 3 Bio. $. Die Tiefzinsära sei vorbei, argumentieren die Analysten und kündigen einen anhaltenden Bärenmarkt für Staatsanleihen an.
Ob das laufende Jahr genauso schlecht endet, wie es begonnen hat, muss sich aber erst noch zeigen. 1994, als die US-Zentralbank überraschend die Leitzinsen scharf erhöhte, begann für Bondinvestoren ebenfalls sehr schlecht. Damals war von einem Blutbad am Bondmarkt die Rede. Am Ende fuhren Staatsanleihen weltweit dann doch noch einen kleinen Gesamtertrag ein. (Quelle der Grafik: Bank of America)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2279
BÖRSEN – US-Anleihen im Handelsverlauf einen Teil der Gewinne wieder ab – Nach 2,55 Prozent Höchstwert Schluss-Rendite bei 2,47 [Freitag: 2,48] Prozent – 29.3.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Montag einen Teil ihre frühen Kursgewinne wieder abgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,15 Prozent auf 121,73 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg entsprechend etwas deutlicher auf 2,47 Prozent. Vor dem Handelsstart war sie im außerbörslichen Geschäft bis auf 2,55 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Mai 2019.
Bis zur jüngsten Stabilisierung der Renditen war der Zinsauftrieb an den Kapitalmärkten stark gewesen. Hintergrund sind zunehmende Zinserwartungen an die US-Notenbank (Fed). Im Jahresverlauf werden von der Fed zahlreiche Zinsanhebungen erwartet. Wegen der hohen Inflation dürfte zudem die Intensität der Straffung zunehmen. Die Fed könnte womöglich über die üblichen Zinsschritte von 0,25 Prozentpunkten je Sitzung hinausgehen und größere Schritte von jeweils 0,50 Punkten vornehmen./ck/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55622323-us-anleihen-im-handelsverlauf-einen-teil-der-gewinne-wieder-ab-016.htm
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Erholung geht weiter – Dow nahe 35 000 Punkten – Rendite zehnjähriger Staatspapiere sinkt auf 2,46 Prozent – 28.3.2022, 22:47
Von Claudia Müller, dpa-AFX
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Erholungsrally am US-Aktienmarkt hat sich am Montag fortgesetzt. Allerdings drehten die Standardwerte-Indizes erst kurz vor Handelsschluss in Plus, während die überwiegend mit Technologieaktien bestückten Nasdaq-Indizes bereits seit Handelsstart zulegten. Der Dow Jones Industrial stieg bis knapp unter 35 000 Punkten und ist damit zurück auf dem Niveau von Mitte Februar.
Die Investoren wögen die wirtschaftlichen Risiken durch die Inflation und Straffung der Geldpolitik gegen die Aussichten eines fortgesetzten Wirtschaftswachstums ab, hieß es am Markt. Im Fokus bleibt zudem auch der Krieg in der Ukraine. In Istanbul wollen Vertreter Russlands und der Ukraine am Dienstag erneut über eine Feuerpause sprechen. Zugleich will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die von Russland geforderte Neutralität der Ukraine „gründlich“ prüfen.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow drehte erst in den letzten 30 Minuten ins Plus und machte zum Börsenschluss einen deutlichen Satz nach oben. Er schloss letztlich mit einem Plus von 0,27 Prozent auf 34 955,89 Punkte minimal unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Ähnlich war der Verlauf des marktbreiten S&P 500 , der zuvor zwischen minimalen Gewinnen und Verlusten geschwankt hatte. Er beendete den Handel auf Tageshoch mit plus 0,71 Prozent auf 4575,52 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 baute seine Gewinne aus und schloss 1,58 Prozent höher auf 14 987,40 Punkten. …
Der Euro kostete zum US-Börsenschluss 1,0988 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0966 (Freitag: 1,1002) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9119 (0,9089) Euro.
Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,22 Prozent auf 121,81 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel auf 2,46 Prozent./ck/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55622804-roundup-aktien-new-york-schluss-erholung-geht-weiter-dow-nahe-35-000-punkten-016.htm
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Überwiegend im Plus – Tagesgewinne großteils weg – 28.3.2022, 19:05
PARIS/LONDON (dpa-AFX) – Die wichtigsten Aktienmärkte Europas sind mehrheitlich freundlich in die neue Woche gestartet. Allerdings gaben sie am Montag bis Handelsschluss mehr als die Hälfte der Tagesgewinne wieder ab. Während die wieder deutlich gesunkenen Ölpreise stützten, drückte die schwächelnde Wall-Street-Börse auf die Stimmung der Anleger. Negative Impulse kamen zuvor außerdem aus China. Dort geht Shanghai, die mit etwa 27 Millionen Einwohnern größte Metropole des Landes, in den Corona-Lockdown. Die internationalen Lieferketten und vor allem der Chipsektor dürften damit weiter strapaziert werden.
Im Ukraine-Krieg, der weiter ein wichtiges Thema ist, warten die Anleger ab. Am Dienstag soll es in Istanbul neue Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine über eine Feuerpause geben. Zugleich will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die von Russland geforderte Neutralität der Ukraine „gründlich“ prüfen.
Der EuroStoxx 50 ging mit plus 0,50 Prozent auf 3887,10 Punkte aus dem Tag. Der französische Cac 40 stieg um 0,54 Prozent auf 6589,11 Punkte. Der britische FTSE 100 drehte in die Verlustzone und gab um 0,14 Prozent auf 7473,14 Punkte nach.
Aus Branchensicht standen in Europa vor allem Energieversorger zuvorderst in der Anlegergunst. … /ck/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621512-roundup-aktien-europa-schluss-ueberwiegend-im-plus-tagesgewinne-grossteils-weg-016.htm
BÖRSEN – Deutsche Anleihen machen Verluste wieder wett – Rendite zehnjähriger Bundesanleihen steigt auf 0,58 [Freitag: 0,57] Prozent – 28.3.2022, 17:53
FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Bundesanleihen haben am Montag nur zeitweise an die Kursverluste vom vergangenen Freitag angeknüpft. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future änderte im Mittagshandel seine Richtung und gab bis zum späten Nachmittag seine zeitweise deutlichen Kursgewinne wieder ab. Zuletzt stand der Future kaum verändert bei 158,32 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 0,58 Prozent.
Seit dem Mittagshandel zeigte sich an den Finanzmärkten eine allgemein freundlichere Stimmung, was die Nachfrage nach vergleichsweise sicheren Bundesanleihen bremste. Am Markt wird wieder etwas mehr Hoffnung auf eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg gesetzt.
Zuvor waren Renditen vom Zinsauftrieb in den USA mit nach oben gezogen worden, während es mit den Kursen der Bundesanleihen im Gegenzug nach unten ging. Die Erwartungen einer deutlich straffere Geldpolitik der US-Notenbank Fed sorgte für steigende Kapitalmarktzinsen. Zehnjährige US-Anleihen rentieren mittlerweile mit rund 2,5 Prozent.
Auch im europäischen Währungsraum steigen mittlerweile die Zinserwartungen, angetrieben durch eine hohe Inflation. Am Montag wurden am Geldmarkt auf Jahressicht vier Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) um insgesamt einen Prozentpunkt erwartet./jkr/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55620832-deutsche-anleihen-machen-verluste-wieder-wett-016.htm
BÖRSEN – Aktien Frankfurt Schluss: Gewinne schrumpfen deutlich zusammen – 28.3.2022, 18:05
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag gut in die neue Handelswoche gestartet. Der Tagesgewinn des Dax schmolz bis zum Börsenschluss allerdings deutlich zusammen – am Ende blieb für den Leitindex ein Plus von 0,78 Prozent auf 14 417,37 Punkte übrig. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen behauptete einen Kurszuwachs von 0,21 Prozent auf 31 236,34 Punkte.
Die kräftig fallenden Ölpreise sorgten zwar für Aufwind und „könnten auch in den kommenden Tagen für (eine) positive Grundstimmung auf dem Parkett sorgen“, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Der Grund dahinter „allerdings wirft einige Fragen und neue Probleme auf“. Denn der Lockdown in der chinesischen Metropole Shanghai mit dem größten Containerhafen der Welt könnte die Lieferketten noch einmal sichtbar stören.
Die Ruhe an Europas Märkten trotz der Lage in der Ukraine könnte sich zudem als „die Ruhe vor dem Sturm“ erweisen, befürchtet Oldenburger. Auch am Montag griff das russische Militär ukrainische Städte aus der Luft an. Am Dienstag sollen zwar neue persönliche Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau in Istanbul beginnen. Die bisherigen Gespräche beider Seiten brachten allerdings kaum Ergebnisse./gl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55620957-aktien-frankfurt-schluss-gewinne-schrumpfen-deutlich-zusammen-016.htm
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Kapsch TrafficCom mit sattem Kurssprung – 28.3.2022, 18:29
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat nach einem über lange Zeit positiven Handelstag am Montag im Späthandel ins Minus gedreht und in der Verlustzone geschlossen. Der heimische Leitindex ATX sank um 0,09 Prozent auf 3264,89 Einheiten. Der ATX Prime verlor 0,11 Prozent auf 1644,14 Punkte. Zeitweise hatten beide Indizes deutlich mehr als einen Prozent hinzugewonnen.
Marktbeobachter verwiesen mit Blick auf Zugewinne im europäischen Börsenumfeld auf Hoffnungen bei den Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau im Ukraine-Konflikt und fallende Rohölnotierungen. Hierzulande konnte dies den ATX allerdings nicht mit Gewinnen schließen lassen. Impulsgebende Konjunkturdaten waren bis Handelsschluss Mangelware. In Wien konnten allerdings mehrheitlich Unternehmensnachrichten für Bewegung sorgen, allen voran bei Kapsch TrafficCom (KTC), deren Aktien satte 15,9 Prozent gewannen.
Die Wertpapiere haben von einem positiven Entscheid in einem Rechtsstreit in Deutschland stark profitiert. In den Verhandlungen über Entschädigungszahlungen haben sich die einst vorgesehenen Pkw-Mautbetreiber, CTS Eventim und Kapsch, laut Mitteilung vom späten Freitagabend gegen den deutschen Bund durchgesetzt. Laut der Mitteilung bejahte ein Schiedsgericht einen Anspruch auf Schadens- und Aufwendungsersatz gegen die deutsche Bundesrepublik. In einer zweiten Phase des Schiedsverfahrens werde nun über die Höhe des Anspruchs entschieden.
Die Experten der Erste Group sehen die Neuigkeiten positiv für den Aktienpreis. KTCs Anteil an den beanspruchten Kompensationszahlungen würden sich auf 280 Millionen Euro belaufen. Am Freitagabend hatte die Marktkapitalisierung des Unternehmens lediglich 160 Millionen Euro betragen.
Laut Analysten der Erste Group dürfte sich indes das Herunterfahren der Wirtschaft in Shanghai auch auf die operative Tätigkeit von AT&S auswirken. Der Leiterplattenhersteller werde seine Erzeugung zumindest zwischen dem 2. und 5. April herunterfahren müssen. Im Großen und Ganzen dürfte sich dies allerdings nur geringfügig auf die Viertquartalszahlen 2021/22 des Unternehmens niederschlagen, weswegen die Erste-Analysten die Nachrichten als „neutral“ einstuften. Für die Aktien von AT&S ging es um 0,2 Prozent hinauf.
Indes wurden Palfinger am heutigen Handelstag mit einem Dividende-Abschlag gehandelt und schlossen mit minus 3,4 Prozent, während der Ziegelhersteller Wienerberger seinen endgültigen Geschäftsbericht 2021 vorgelegt hatte – dies werteten Analysten allerdings ebenfalls als neutral, da es hier keine neuen Informationen gegeben habe. Wienerberger fielen um 0,6 Prozent.
Unter den wichtigen Bankenwerten steigerten sich die Aktien der Raiffeisen und Erste Group um jeweils 1,1 Prozent. Bawag fielen indes am Tag der Hauptversammlung um 1,4 Prozent.
Bei den Titeln aus der Ölbranche waren die Vorzeichen uneinheitlich. So gewannen die schwer gewichteten OMV -Wertpapiere um 1,0 Prozent hinzu. Schoeller-Bleckmann verbilligten sich dagegen um klare 3,7 Prozent./sto/ste/APA/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621197-aktien-wien-schluss-kapsch-trafficcom-mit-sattem-kurssprung-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Ukraine-Krieg: EZB und polnische Notenbank vereinbaren vorsorglich Devisentausch – Stützung polnischer Bankinstitute im Bedarfsfall – Ähnliche Vereinbarungen mit Zentralbanken Ungarns, Albaniens, Nordmazedoniens und San Marinos – 28.3.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Notenbank Polens haben eine vorsorgliche Devisentausch-Vereinbarung für Euro-Liquidität getroffen. Über eine sogenannte Swap-Linie könne die polnische Notenbank auf bis zu zehn Milliarden Euro im Tausch gegen polnische Zloty zurückgreifen, teilte die EZB am Montag in Frankfurt mit. Die Liquidität könne soweit erforderlich polnischen Finanzinstituten zugute kommen.
Mit anderen Notenbanken wurden ähnliche Kreditlinien (Repos) verlängert. Dazu gehören die Zentralbanken Ungarns, Albaniens, Nordmazedoniens und San Marinos. Die Swap- beziehungsweise Repo-Vereinbarungen laufen jeweils bis Januar 2023. Die EZB begründete das Vorgehen mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Die daraus resultierende Unsicherheit könne auch in Ländern außerhalb des Währungsraums zu einer erhöhten Nachfrage nach Euro-Liquidität führen./bgf/jkr/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55619799-ezb-und-polnische-notenbank-vereinbaren-devisentausch-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Enria frustriert Haltung der Banken zu Klima und Umwelt – Klimaschutz-Agenda bei Banken nur unter Androhung höherer Eigenkapitalzuschläge – 28.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, hat den Banken des Euroraums vorgeworfen, Anliegen des Klima- und Umweltschutzes (C&E) nur unter der Androhung höherer Eigenkapitalzuschläge zu verfolgen. Enria sagte bei einer Veranstaltung von Febelfin Connect, angesichts der vielfältigen Bemühungen der Aufsichtsbehörden um ein klima- und umweltgerechteres Verhalten der Banken fragten Vertreter dieser Institute immer, ab wann die EZB Kapital für C&E-Risiken berechnen wolle oder wie sie die Kapitalkosten berechnen werde.
„Diese Fragen implizieren, dass es einfach darum geht, einen Algorithmus zu entwickeln, der die Klimarisikoexponierung mit Basispunkten der Kapitalanforderungen verknüpft“, sagte Enria laut veröffentlichtem Redetext und fügte hinzu: „Ich finde das alles ein bisschen frustrierend. Es erweckt den Eindruck, dass die Banken sich nur dann in die von ihren Aufsichtsbehörden vorgegebene Richtung bewegen und relevante Risiken richtig erfassen würden, wenn sie mit dem großen Eigenkapitalknüppel bedroht werden.“
Es liege jedoch eindeutig in ihrem eigenen Interesse und im Interesse der Gemeinschaft, der sie dienten, in diesem Bereich rasch zu handeln. Die physischen Risiken und die Übergangsrisiken seien von einer Größenordnung, die den Fortbestand einer Bank gefährden könnten, wenn diese nicht angemessen mit ihnen umgehe. „Nach den von der EZB veröffentlichten Schätzungen könnten die Ausfallwahrscheinlichkeiten der Banken, die den Klimarisiken am stärksten ausgesetzt sind, in einer ‚Hot House‘-Welt auf 30 Prozent steigen“, warnte Enria.
Diese Risiken sollten nicht nur aus Angst vor Kapitalmaßnahmen der Aufsichtsbehörde oder vor externem Druck von Verbrauchern und Anlegern in Betracht gezogen werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621735-enria-frustriert-haltung-der-banken-zu-klima-und-umwelt-015.htm
FINANZMARKTAUFSICHTEN – EUROPÄISCHE UNION – Keine Beweise für Manipulationen: CO2-Emissionshandel funktioniert laut EU-Finanzmarktaufsicht gut – 28.3.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma hat keine Beweise für Manipulation im CO2-Emissionshandel gefunden. In einem am Montag veröffentlichten Bericht fand die Behörde keine grundlegenden Probleme im Emissionshandelssystem (ETS) der EU. Länder wie Polen, Ungarn oder Spanien hatten wettbewerbswidrige Spekulation auf dem Markt für CO2-Emissionen für den Anstieg der Energiepreise verantwortlich gemacht und eine Reform gefordert.
Im Emissionshandelssystem müssen zum Beispiel die Industrie oder Stromanbieter für Kohlendioxid-Emissionen bezahlen. Der Preis für solche Zertifikate hat sich innerhalb des vergangenen Jahres zwischenzeitlich verdreifacht. Laut Esma folgt die Preisentwicklung der Logik des Marktes.
Die Behörde befand jedoch auch, dass der CO2-Markt sehr wechselhaft sei und Preise teils heftig schwankten. So sei der Preis für CO2-Zertifikate nach der russischen Invasion in die Ukraine Ende Februar zeitweise etwa um ein Drittel eingebrochen. Daher schlägt die Behörde unter anderem vor, eine zentrale Aufsicht auf EU-Ebene für den CO2-Markt zu schaffen, ähnlich wie beim Markt für Gas oder Strom.
„Der Bericht zeigt, dass radikale Reformen der Marktmechanismen im ETS nicht notwendig sind“, sagte der EU-Abgeordnete Peter Liese, der als Berichterstatter im Parlament für die Reform des ETS verantwortlich ist. „Auf jeden Fall ist es aber wichtig, die Transparenz noch zu erhöhen, um Manipulationen zu vermeiden und Spekulationen einzuschränken.“/dub/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55619214-eu-finanzmarktaufsicht-emissionshandel-funktioniert-gut-016.htm
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH – Historisch tiefes Zinsniveau fördert Nachfrage nach Investmentfonds im Jahr 2021 – Aktuelle Zahlen der OeNB zeigen einen Fokus auf nachhaltige Investitionen bei privaten Haushalten – Inflation, nominelle und reale Spareinlagenzinssätze – Bankeinlagen stiegen trotzdem weiter an – Österreichische Investmentfonds profitierten 2021 vom günstigen Umfeld – Private Haushalte investieren vor allem in nachhaltige inländische Fonds – OerNB – 28.3.2022
Aktuelle Zahlen aus Finanzstatistiken der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigen bei privaten Haushalten einen deutlichen Fokus auf nachhaltige Investitionen. Angesichts der aktuell hohen Inflation erreichten die bereits seit 2009 durchgehend negativen Realzinssätze für Einlagen im Februar 2022 den niedrigsten Wert seit der Ölpreiskrise in den 1970er-Jahren. Trotz stark negativer Realzinssätze wuchsen die Bankeinlagen privater Haushalte weiter an. Gleichzeitig stiegen die Nettoinvestitionen in Investmentfonds aufgrund ihrer höheren Renditechance, wobei private Haushalte vor allem in nachhaltige Investmentzertifikate investierten.
Die Realzinssätze von Einlagen privater Haushalte befanden sich in Österreich, insbesondere aufgrund des geringen Zinsniveaus, seit längerem im negativen Bereich. Die am aktuellen Rand stark steigende Inflationsrate – hervorgerufen durch beträchtlich anziehende Energiepreise – führte zu einem weiteren Abfall der Realzinssätze. Gemessen an den täglich fälligen Spareinlagen, für die der nominelle Zinssatz im Februar 2022 0,07 % betrug, ging die negative Realverzinsung auf –5,8 % und somit auf den höchsten Negativwert seit der ersten Ölpreiskrise (am Höhepunkt –6,2 % im April 1974) zurück. Der seit Ende Februar 2022 andauernde Krieg in der Ukraine hat seither zu zusätzlichen Steigerungen bei den Energiepreisen geführt und wird sich voraussichtlich auch auf die Inflationsrate bzw. weiter sinkende Realzinssätze auswirken.
GRAPHIK: Inflation, nominelle und reale Spareinlagenzinssätze
https://www.oenb.at/dam/jcr:a8af2363-11d6-4832-a767-6f455349bd98/grafik-pa-28-03-2022.png
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Die Nominalzinssätze lagen bei neu abgeschlossenen Spareinlagen selbst bei Kapitalbindung lediglich bei 0,21 %. Während in Österreich Negativzinsen bei Spareinlagen aufgrund eines OGH-Urteils nicht möglich sind, waren im Jahr 2021 erstmals negative Aggregatszinssätze bei täglich fälligen Einlagen privater Haushalte in einzelnen Ländern des Euroraums (z. B. Deutschland und Belgien) zu beobachten. Negative Zinssätze bei Unternehmenseinlagen sind hingegen im Euroraum weit verbreitet und traten auch in Österreich schon seit längerem auf. Dies betraf insbesondere neu veranlagte Einlagen mit (meist kurzfristiger) vereinbarter Laufzeit, die im Dezember 2021 im Inland ein Zinsniveau von –0,63 % erreichten und von Veranlagungen großer, international agierender Konzerne geprägt wurden.
*** Bankeinlagen stiegen trotzdem weiter an
Trotz stark negativer Realzinssätze wuchsen die Bankeinlagen der heimischen Haushalte auch im Jahr 2021 weiter auf 294,8 Mrd EUR. Nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 (welcher auch in pandemiebedingten Konsumeinschränkungen begründet war) zeigte sich im zweiten Jahr der Pandemie jedoch eine etwas geringere Dynamik. Während der Nettozuwachs von Haushaltseinlagen 2020 noch 17,1 Mrd EUR (+6,4 %) betrug, belief sich dieser im Jahr 2021 nur noch auf 10,9 Mrd EUR (+3,8 %) und entsprach damit in etwa dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. Die Einlagen der Unternehmen stiegen 2021 um 3,0 Mrd EUR (+3,5 %) auf 87,4 Mrd EUR an.
*** Österreichische Investmentfonds profitierten 2021 vom günstigen Umfeld
Investmentfonds waren aufgrund ihrer höheren Renditechance in Zeiten des Niedrigzinsumfeldes eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative, was sich 2021 in historisch hohen Nettomittelzuflüssen in Höhe von 15,2 Mrd EUR niederschlug. Inländische Investmentfonds konnten im Jahr 2021 – vor den negativen Auswirkungen der Ukrainekrise auf die Finanzmärkte und in einem damals noch wesentlich günstigeren Börsenumfeld – eine Rendite von 7,3 % erzielen. Sie waren im Jänner 2022 mit 68,5 % ihres Wertpapierportfolios (verzinsliche Wertpapiere, Anteilsreche, Investmentzertifikate) an Wertpapieren aus dem Euroraum und 13,3 % an US-Wertpapieren beteiligt, sodass das zukünftige Renditepotenzial stark von weiteren Entwicklungen an diesen Märkten beeinflusst wird. Russische bzw. ukrainische Wertpapiere wurden von inländischen Fonds nur in geringem Umfang (0,7 Mrd EUR bzw. 0,3 % des Wertpapierportfolios) direkt gehalten.
*** Private Haushalte investieren vor allem in nachhaltige inländische Fonds
Die um Kurseffekte bereinigte Jahreswachstumsrate der von privaten Haushalten gehaltenen Investmentzertifikate stieg ab dem Jahr 2018 stetig an und lag im Jahr 2021 mit 13,0 % sogar deutlich über jener der Bankeinlagen (3,8 %). Der Bestand an Investmentzertifikaten im Besitz privater Haushalte stieg im Jahr 2021auf 89,3 Mrd EUR, wobei 59,5 Mrd EUR auf inländische und 29,8 Mrd EUR auf ausländische Fonds entfielen. Private Haushalte investierten dabei zunehmend in nachhaltige inländische Fonds. In Österreich ist bei nachhaltigen Investmentzertifikaten das UZ49-Gütesiegel von Bedeutung, das von der Zertifizierungsstelle des Klimaministeriums an besonders nachhaltige Finanzprodukte auf Basis von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) vergeben werden kann. Mehr als die Hälfte (54 % bzw. 3,0 Mrd EUR) aller Nettoinvestitionen von privaten Haushalten (5,6 Mrd EUR) in inländische Fonds entsprachen dieser Zertifizierung. Aufgrund der dynamischen Entwicklung waren im Jahr 2021 bereits 16,5 % (9,8 Mrd EUR) aller von privaten Haushalten gehaltenen inländischen Investmentzertifikate (59,5 Mrd EUR) mit einem UZ49-Gütesiegel zertifiziert, während dieser Anteil im Jahr 2019 lediglich 7 % betrug.
https://www.oenb.at/Presse/20220328.html
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH – Bankeinlagen Privater weiter gestiegen – Nachhaltige Fonds beliebt – Keine Verbesserung bei Zinssätzen ins Sicht – ORF – 28.3.2022
Private Haushalte haben im Vorjahr erneut mehr Geld auf die Bank gebracht. Die Einlagen wuchsen um 10,9 Milliarden Euro oder 3,8 Prozent auf 294,8 Milliarden Euro an – und das, obwohl der Realzinssatz im Februar 2022 auf den niedrigsten Wert seit den 1970er Jahren gesunken ist.
Gleichzeitig wurde aber auch mehr Geld in Investmentfonds gesteckt. Vor allem nachhaltige und inländische Fonds waren gefragt, teilte die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Montag mit. Um Kurseffekte bereinigt wuchs die Zahl der von privaten Haushalten gehaltenen Investmentzertifikate 2021 um 13 Prozent an. Der Bestand an Investmentzertifikaten im Besitz privater Haushalte stieg auf 89,3 Mrd. Euro.
Zudem stiegen die Nettomittelzuflüsse auf ein historisch hohes Niveau von 15,2 Mrd. Euro an. Das machte sich für die Anleger und Anlegerinnen bezahlt: Dank eines positiven Börsenumfeldes erzielten inländische Fonds im Vorjahr eine Rendite von 7,3 Prozent.
*** Nachhaltige Fonds beliebt
Rund zwei Drittel des Wertpapierportfolios (68,5 Prozent) inländischer Fonds steckt in Wertpapieren aus dem Euro-Raum, weitere 13,3 Prozent stecken in US-Wertpapieren. Der Anteil an direkt gehaltenen russischen und ukrainischen Wertpapieren lag bei 0,7 Mrd. Euro oder 0,3 Prozent des Wertpapierportfolios.
Beliebt sind bei den Österreicherinnen und Österreichern vor allem nachhaltige inländische Fonds mit UZ49-Gütesiegel. Mehr als die Hälfte (54 Prozent bzw. 3,0 Mrd. Euro) aller Nettoinvestitionen privater Haushalten (5,6 Mrd. Euro) in inländische Fonds hatten diese Zertifizierung, so die Nationalbank. 2021 waren 16,5 Prozent aller inländischen Investmentzertifikate, die von Privaten gehalten werden, mit einem UZ49-Siegel zertifiziert. 2019 waren es noch sieben Prozent.
*** Keine Verbesserung bei Zinssätzen ins Sicht
Eine baldige Verbesserung bei den Zinssätzen ist nicht in Sicht. Aufgrund des Ukraine-Kriegs rechnet die OeNB mit weiteren Steigerungen bei den Energiepreisen und damit bei der Inflationsrate. Dadurch dürfte auch der Realzins weiter nach unten gedrückt werden.
Bereits seit 2009 gibt es in Österreich negative Realzinssätze, durch die in den vergangenen Monaten stark gestiegene Inflation hat sich die Situation aber noch verschärft. Gemessen an täglich fälligen Spareinlagen, für die der nominelle Zinssatz im heurigen Februar 0,07 Prozent betrug, ist die negative Realverzinsung auf minus 5,8 Prozent gesunken, so die Nationalbank. Das war der höchste Negativwert seit der ersten Ölpreiskrise 1974, als der Realzins bei minus 6,2 Prozent lag.
In Österreich sind Negativzinssätze auf private Spareinlagen durch ein OGH-Urteil untersagt, bei Unternehmenseinlagen gibt es jedoch bereits seit Längerem Negativzinsen. Im Dezember 2021 erreichten neu veranlagte Einlagen mit meist kurzfristiger vereinbarter Laufzeit ein Zinsniveau von minus 0,63 Prozent. Die Einlagen der Unternehmen legten im Vorjahr um 3 Mrd. Euro auf 87,4 Mrd. Euro zu.
red, oesterreich.ORF.at/Agenturen
https://oesterreich.orf.at/stories/3149527/
JAPAN – Japan plant weiteres Konjunkturpaket – 28.3.2022
TOKIO (dpa-AFX) – Japan will die Folgen der Preissteigerungen im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit Hilfe eines weiteren Konjunkturpakets abfedern. Seine Regierung wolle ein Paket bis Ende April schnüren, kündigte Ministerpräsident Fumio Kishida am Montag im Parlament an. Damit sollten die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie sichergestellt und die Folgen der steigenden Preise für die Verbraucher gemindert werden, wurde Kishida zitiert. Seine Regierung hat für das am 1. April beginnende Fiskaljahr bereits einen Rekordetat von 107,6 Billionen Yen (802 Milliarden Euro) aufgelegt.
Kishida hatte die Pandemie und die steigenden Preise für Öl und andere Güter zuvor als „Doppelschlag“ für Japan bezeichnet. Die jüngste Schwäche des Yen verteuert zusätzlich die Preise für Importe. Das rohstoffarme Inselreich ist auf Öleinfuhren dringend angewiesen./ln/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55614887-japan-plant-weiteres-konjunkturpaket-016.htm
NORDKOREA – Kim kündigt Aufbau einer „überwältigenden“ Militärmacht an – 28.3.2022
Wenige Tagen nach dem Test einer neuartigen ballistischen Interkontinentalrakete hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un eine weitere Aufrüstung seines Landes angekündigt. Nordkorea könne die „Bedrohungen und Erpressungen der Imperialisten“ nur dann eindämmen und kontrollieren, wenn es mit „einer gewaltigen Schlagkraft und mit überwältigender Militärmacht ausgestattet ist, die von niemandem gestoppt werden kann“, sagte Kim nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55617721-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-krieg-news-ticker-kw-13,T1La59T
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-12,T02AMPD
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-11,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 29.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/04-28-Kreml-Sprecher-Niemand-denkt-an-Einsatz-von-Atomwaffen–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 28.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/23-52-Britische-Geheimdienste-Wagner-Gruppe-in-Ostukraine-entsandt–article23230624.html
RUSSLAND – UKRAINE – Kriegsnacht im Überblick Ukraine verbucht militärische Erfolge – Peskow droht mit Gasstopp – 29.3.2022, 6:19
In der Nacht vor neuen Verhandlungen kann die Ukraine in der Nähe der Hauptstadt Kiew militärische Erfolge erringen, im Osten und Süden des Landes bleibt die Lage schwierig. Russland wendet sich im Rubel-Streit an seine Abnehmer: keine Bezahlung, kein Gas.
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-verbucht-militaerische-Erfolge-Peskow-droht-mit-Gasstopp-article23230719.html
GESAMT-ROUNDUP 3: Russland greift weiter Städte an – Verhandlungen in Istanbul – Kiew: Erfolgreiche Gegenangriffe – Russland und die Ukraine verhandeln Dienstag in Istanbul – USA verlegen Flugzeuge für elektronischen Kampf nach Deutschland – Habeck: G7-Staaten lehnen Gaszahlungen in Rubel ab – Zehn-Punkte-Plan: EU will Aufnahme von Flüchtlinge koordinieren – Biden dementiert Forderung nach Machtwechsel in Russland – Deutsche Welle in Russland zum „ausländischen Agenten“ erklärt – 28.3.2022, 20:35
KIEW (dpa-AFX) – Das Grauen in der Ukraine nimmt kein Ende: Auch vor am Dienstag in Istanbul geplanten Verhandlungen hat das russische Militär ukrainische Städte angegriffen. Allein in der Millionenstadt Charkiw im Osten des Landes wurden ukrainischen Angaben zufolge seit Beginn des Kriegs fast 1180 mehrgeschossige Wohnhäuser zerstört. Ukrainische Truppen starteten eigenen Angaben zufolge erfolgreiche Gegenangriffe in der Umgebung von Charkiw. Derweil teilten die USA mit, angesichts des Krieges sechs Flugzeuge zur elektronischen Kampfführung nach Deutschland zu verlegen. Die EU-Kommission und die französische EU-Ratspräsidentschaft stellten einen Zehn-Punkte-Plan zur besseren Koordinierung der Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen vor.
*** Kiew: Erfolgreiche Gegenangriffe
Russische Truppen wollen ukrainischen Angaben zufolge weiterhin Verteidigungslinien im Umkreis von Kiew durchbrechen. Im Nordwesten und im Osten wehre die ukrainische Armee Versuche russischer Soldaten ab, die Kontrolle über wichtige Straßen und Siedlungen zu übernehmen. Bei den ukrainischen Gegenangriffen in der Umgebung von Charkiw seien russische Truppen aus mehreren Ortschaften verdrängt worden, sagte der regionale Militärchef Oleg Synegubow auf Telegram. Der ukrainische Generalstab berichtete auch von Kämpfen in anderen Landesteilen – darunter in den Regionen Mykolajiw und Saporischschja. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
*** Russland und die Ukraine verhandeln Dienstag in Istanbul
Russland und die Ukraine starten am Dienstag in Istanbul eine neue Verhandlungsrunde. Die Delegationen aus Russland und der Ukraine kommen am Dienstagmorgen um etwa 9.30 Uhr MESZ im Dolmabahce-Büro des Präsidenten in Istanbul zusammen, wie das türkische Präsidialbüro mitteilte. Vor Beginn der Gespräche wolle sich die türkische Seite jeweils mit den Delegationen treffen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan. Er betonte erneut, er hoffe auf einen baldigen Waffenstillstand. Die Unterhändler aus der Ukraine und aus Russland waren bereits dreimal im Grenzgebiet von Belarus zusammengetroffen. Danach wurden die Gespräche in Videoschalten abgehalten.
Die Verhandlungen zwischen der ukrainischen und der russischen Delegationen gestalten sich mehr als vier Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs als äußerst schwierig. Kiew will etwa einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien. Moskau fordert einen Nato-Verzicht der Ukraine sowie eine Anerkennung der abtrünnigen ostukrainischen Separatistengebiete als eigene Staaten und der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands. Ankara unterhält gute Beziehungen zu Moskau und Kiew und sieht sich als Vermittler.
Derweil forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit russischen Journalisten einen Abzug russischer Truppen von ukrainischem Territorium. Erst dann könne es Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben, die wiederum Grundlage für den von Moskau geforderten Nato-Verzicht der Ukraine seien. Russlands Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew wies Berichte über eine angeblich geplante Auswechslung der ukrainischen Führung als Falschnachricht zurück.
*** USA verlegen Flugzeuge für elektronischen Kampf nach Deutschland
Die US-Streitkräfte verlegen sechs Boeing-Kampfflugzeuge der US-Marine mit rund 240 Soldaten auf den Stützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz, wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte. Die Kampflugzeuge seien zum Beispiel von Nutzen, um die Luftabwehr eines feindlichen Staats auszuschalten. Die Maschinen sollten nicht gegen russische Truppen in der Ukraine eingesetzt werden, sondern der Stärkung der Nato-Ostflanke und der Abschreckung gegenüber Russland dienen.
**** Habeck: G7-Staaten lehnen Gaszahlungen in Rubel ab
Die Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) erteilte russischen Forderungen nach einer Begleichung von Gas-Rechnungen in Rubel eine Absage. Das sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin nach einer virtuellen Besprechung mit den G7-Energieministern. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche angekündigt, Gas-Lieferungen an „unfreundliche Staaten“ nur noch in Rubel abzurechnen.
*** Zehn-Punkte-Plan: EU will Aufnahme von Flüchtlinge koordinieren
Die Aufnahme der Ukraine-Flüchtlinge soll auf EU-Ebene besser koordiniert werden. Die EU-Kommission und die französische EU-Ratspräsidentschaft stellten beim Treffen der EU-Innenminister in Brüssel einen entsprechenden Zehn-Punkte-Plan vor. Unter anderem soll der Transport der Flüchtlinge innerhalb der EU besser gesteuert werden. Zudem solle ein gemeinsames System zur Registrierung der Schutzsuchenden aufgesetzt werden.
Deutschland und die Europäische Union setzen bei der Verteilung der Millionen Ukraine-Flüchtlinge auf freiwillige Aufnahme. Von einer verpflichtenden Quote für die EU-Länder wollte Innenministerin Nancy Faeser beim Treffen mit ihren EU-Kollegen nichts mehr wissen. Von den mehr als 44 Millionen Ukrainern haben seit Beginn des Kriegs nach UN-Angaben bereits mehr als 3,86 Millionen Menschen das Land verlassen. Knapp 2,3 Millionen kamen in Polen an, in Deutschland wurden laut Innenministerium 272 338 Flüchtlinge registriert.
Bundeskanzler Scholz erinnerte die anderen EU-Staaten an ihre Zusage zur Aufnahme von Flüchtlingen. Bisher seien viele Schutzsuchende vor allem in den an die Ukraine grenzenden Ländern und auch in Deutschland angekommen, sagte Scholz in Berlin. Jetzt müsse es aber darum gehen, dass auch andere Länder einen Teil der Menschen aufnähmen, die nicht genau wüssten, wo sie hingehen sollten.
*** Biden dementiert Forderung nach Machtwechsel in Russland
US-Präsident Joe Biden dementierte, dass er bei seiner Rede in Warschau den Sturz des russischen Präsidenten gefordert habe. Eine Reporterin fragte Biden am Sonntagabend: „Herr Präsident, wollen Sie, dass Putin (von seinem Amt) entfernt wird? Herr Präsident, haben Sie einen Regimewechsel gefordert?“ Biden antwortete: „Nein.“ Biden hatte Putin am Samstagabend einen „Diktator“ genannt und gesagt: „Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.“
*** Deutsche Welle in Russland zum „ausländischen Agenten“ erklärt
Russland hat die bereits mit einem Sendeverbot belegte Deutsche Welle (DW) als „ausländischen Agenten“ eingestuft. Der Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland tauchte in einem entsprechenden Register des russischen Justizministeriums auf. Russland hatte Anfang Februar bereits die Schließung des DW-Korrespondentenbüros in Moskau und den Entzug der Akkreditierungen der Journalisten verfügt. Darüber hinaus stellt die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ ihr Erscheinen wegen des Drucks von russischen Behörden bis zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vorübergehend ein, wie die Redaktion im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte./cha/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55622037-gesamt-roundup-3-russland-greift-weiter-staedte-an-verhandlungen-in-istanbul-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621510-zehn-punkte-plan-eu-will-aufnahme-von-fluechtlinge-koordinieren-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621924-russland-und-die-ukraine-verhandeln-dienstag-in-istanbul-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55619344-buergermeister-berichtet-von-grossen-zerstoerungen-in-charkiw-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Der 33. Kriegstag im Überblick Ukrainische Armee meldet Rückeroberungen – Moskau droht „unfreundlichen“ Staaten – Ukrainische Streitkräfte erobern Ortschaften zurück – Evakuierungsmission für Mariupol in der Schwebe – Behörden melden Tausende Tote – Moskau: Sturz von ukrainischer Führung nicht geplant – Melnyk moniert fehlende Freigabe sofort verfügbarer Waffen – G7-Staaten schwenken beim Gas nicht auf Rubel um – Moskau plant Beschränkungen für Reisende aus „unfreundlichen“ Staaten – Geflüchtete Ukrainer sollen schnell Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten – Spekulation über möglichen Giftanschlag auf Abramowitsch – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 28.3.2022, 21:14
Die Kampfhandlungen in der Ukraine gehen unvermindert weiter. Und auch der Informationskrieg wird fortgesetzt. Russland droht dem Westen, der zeigt sich unbeeindruckt. Derweil sorgt ein Bericht über eine angebliche Vergiftung von Verhandlungsteilnehmern für Verwirrung. Die Folgen des Krieges sind in Trostjanez, etwa 400 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew, deutlich sichtbar. Der 33. Kriegstag im Überblick.
*** Ukrainische Streitkräfte erobern Ortschaften zurück
Nachrichten über größere Geländegewinne der russischen oder ukrainischen Armee sind derzeit rar gesät. Den ukrainischen Streitkräften gelangen nach eigenen Angaben im Verlauf des Tages allerdings zumindest einige Nadelstiche gegen die Angreifer. So sollen sie es geschafft haben, eine Ortschaft nahe der Großstadt Charkiw zurückzuerobern. Mala Rohan hatte bis vor einigen Tagen noch unter russischer Kontrolle gestanden. Nach Angaben des Bürgermeisters von Charkiw hatten die russischen Truppen von dem Dorf aus die Stadt mit Artillerie beschossen. Ukrainischen Militärs zufolge habe es einige Tage gedauert, die Ortschaft wieder zu sichern, weil sich russische Soldaten in Kellern und umliegenden Wäldern versteckt gehalten hätten. Dutzende seien getötet worden. Wenige Kilometer weiter nördlich nahm die ukrainische Armee weitere russische Stellungen in der Ortschaft Wilchiwka ins Visier. Auch dort soll russische Artillerie stationiert sein.
Die vom Kriegsgeschehen arg in Mitleidenschaft gezogene Stadt Irpin bei Kiew ist ihrem Bürgermeister zufolge indes wieder komplett in ukrainischer Hand. „Es gibt heute gute Nachrichten“, erklärte Alexander Markuschyn in einem Video auf Telegram. „Irpin ist befreit worden.“ Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Doch aus ukrainischer Sicht gab es nicht nur gute Nachrichten: Von den Streitkräften hieß es, man befürchte einen Vorstoß der russischen Truppen in Richtung Kiew. Und das, obwohl sowohl das ukrainische als auch das britische Verteidigungsministerium zuletzt von einem Stillstand an den Fronten und sogar einzelnen erfolgreichen Gegenoffensiven der ukrainische Armee berichtet hatten. Moskau verbreitete allerdings am Vormittag Aufnahmen von gepanzerten Fahrzeugen, die rund 40 Kilometer von Kiew entfernt auf der Fernstraße 95 unterwegs sein sollen. Sie führt direkt in die Hauptstadt.
*** Evakuierungsmission für Mariupol in der Schwebe – Behörden melden Tausende Tote
Die Situation im belagerten Mariupol bleibt indes dramatisch. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind die Straßen der Hafenstadt mit Leichen übersät, die derzeit nicht begraben werden können. Die ukrainische Verantwortliche für Fluchtkorridore, Tetjana Lomakina, sagte, es „wurden 5000 Todesopfer beerdigt“. Allerdings würden seit ungefähr zehn Tagen wegen der anhaltenden Bombardements durch die russischen Truppen keine Bestattungen mehr vorgenommen – mittlerweile könnte die Zahl der Toten also bedeutend höher liegen.
Dass immer mehr Zivilistinnen und Zivilisten sterben, liegt auch daran, dass es nicht gelingt, sichere Fluchtkorridore zu schaffen. Die von Frankreich mit der Türkei und Griechenland geplante Evakuierungsmission für Mariupol ist nach wie vor nicht abschließend vereinbart. Nach der Ankündigung der humanitären Aktion durch Präsident Emmanuel Macron am Freitagabend stehe die dafür nötige Abstimmung mit Russlands Präsident Wladimir Putin noch aus, hieß es heute aus dem Élyséepalast in Paris. Noch gebe es keinen Termin für ein Telefonat der beiden Präsidenten. Auch der Kreml gab bekannt, dass es noch keinen Termin für ein solches Telefonat gebe.
Nach Schätzungen des Bürgermeisters Wadym Bojtschenko halten sich noch etwa 160.000 Bewohnerinnen und Bewohner in Mariupol auf. Vor dem Krieg lebten rund 440.000 Menschen in der strategisch wichtigen Industrie- und Hafenstadt am Asowschen Meer. Es sei unmöglich, in der zerstörten Stadt noch zu wohnen, sagte Bojtschenko. Es gebe dort weder Wasser noch Strom, Heizung oder Kommunikationsverbindungen.
*** Moskau: Sturz von ukrainischer Führung nicht geplant
Die Zerstörung von ukrainischen Zielen begann vor mehr als einem Monat. Seitdem wird immer wieder vermutet, dass Putin die ukrainische Regierung um Selenskyj stürzen will. Dem trat heute einmal mehr Russlands Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew entgegen. „Das Ziel unserer Spezial-Operation in der Ukraine ist nicht – wie sie es im Westen darzustellen versuchen – ein Wechsel des Kiewer Regimes, sondern ein Schutz der Menschen vor einem Genozid, die Entmilitarisierung und die Entnazifizierung der Ukraine“, sagte Patruschew der Agentur Interfax zufolge.
*** Melnyk moniert fehlende Freigabe sofort verfügbarer Waffen
Wie kann sich die ukrainische Armee gegen die Angriffe der russischen Streitkräfte wehren? Internationale Waffenlieferungen sind derzeit eine wichtige Stütze für die Verteidiger des Landes. Doch offenbar wird den Wünschen Kiews nicht von allen Seiten schnellstmöglich entsprochen. Dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, zufolge, wartet sein Land seit nunmehr einen Monat auf eine Antwort aus dem Bundesverteidigungsministerium bezüglich einer Bitte um die Freigabe für sofort lieferbare Panzer- und Luftabwehrsysteme. Eine entsprechende Liste der deutschen Rüstungsindustrie liege dem Ministerium von Christine Lambrecht vor, sagte Melnyk dem TV-Kanal „Welt“. Warum die Waffen nicht geliefert würden, sei unklar: „Es gibt keine Antwort. Und zwar weder uns gegenüber noch der Rüstungsindustrie. Es heißt: Es wird geprüft.“
*** G7-Staaten schwenken beim Gas nicht auf Rubel um
Eine eindeutige Ansage kam dagegen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Die Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) erteile russischen Forderungen nach einer Begleichung von Gas-Rechnungen in Rubel eine Absage, sagte der Grünen-Politiker nach einer virtuellen Besprechung mit den G7-Energieministern. Neben Deutschland gehören auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien zu der Staatengruppe. Man sei sich einig gewesen, dass die Forderungen „ein einseitiger und klarer Bruch der bestehenden Verträge“ sei, sagte Habeck. Geschlossene Verträge gälten, betroffene Unternehmen müssten vertragstreu sein. „Das heißt also, dass eine Zahlung in Rubel nicht akzeptabel ist.“
Putin hatte vergangene Woche angekündigt, Gas-Lieferungen an „unfreundliche Staaten“ nur noch in Rubel abzurechnen. Dies würde die unter Druck geratene russische Währung stützen, weil sich die Importländer Rubel beschaffen müssten. Die nun publik gewordene Weigerung der G7-Staaten, russisches Gas mit der Währung zu bezahlen, würde nach den Worten des Abgeordneten Iwan Abramow zu einem Stopp der Lieferungen führen. Das berichtete die Nachrichtenagentur RIA. Abramow ist Abgeordneter im Oberhaus und dort Mitglied des Wirtschaftsausschusses. Passend dazu gab der Kreml bekannt, sinkende Erdöl-Lieferungen in europäische Länder durch Exporte nach Asien ersetzen zu wollen. Es gebe auch einen Markt „in Südostasien, im Osten“, sagte Sprecher Dmitri Peskow nach Angaben der Agentur Interfax. Der Weltmarkt sei vielseitiger als nur der europäische Markt. „Obwohl natürlich der europäische Markt Premium ist.“
*** Moskau plant Beschränkungen für Reisende aus „unfreundlichen“ Staaten
Dass Russland mit Gegenmaßnahmen den Westen zu beeindrucken versucht, zeigt auch eine neuerliche Ankündigung von Außenminister Sergej Lawrow, sein Land wolle Einreisebeschränkungen für Staatsangehörige bestimmter Staaten verhängen. Dabei handele es sich um „Vergeltungsmaßnahmen in Antwort auf unfreundliche Aktionen einer Reihe anderer Staaten“, erklärte Lawrow. Ein entsprechendes Präsidentendekret mit „einer Serie von Restriktionen“ sei in Arbeit. Anfang März hatte Moskau eine Liste „unfreundlicher“ Staaten veröffentlicht, die unter anderem alle EU-Länder, die USA, Großbritannien, Kanada, Japan, die Schweiz, Südkorea, Norwegen und Australien umfasst. Diese Staaten haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges scharfe Sanktionen erlassen.
*** Geflüchtete Ukrainer sollen schnell Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten
Die „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine, wie es Putins Propagandaapparat nennt, treibt Millionen Menschen in die Flucht. Eine Vielzahl ist inzwischen in Nachbarländern wie Polen oder Moldau, aber auch in Deutschland angekommen. Die EU setzt bei ihrer Aufnahme auf den freiwilligen Einsatz der Mitgliedstaaten. Bei einem Sondertreffen der Innenminister in Brüssel sei ein von der Kommission vorgeschlagener Zehn-Punkte-Plan, mit dem unter anderem die freiwillige Aufnahme der EU-Länder besser koordiniert werden soll, „stark unterstützt“ worden, sagte Innenkommissarin Ylva Johansson.
Feste Quoten sind demnach nicht geplant. Stattdessen soll die freiwillige Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten in den 27 Mitgliedstaaten mit Hilfe eines „Index“ geregelt werden, der die aktuelle Belastung des jeweiligen Landes bewertet. Dafür berücksichtigt werden die Zahl der aufgenommenen Ukraine-Flüchtlinge, die Zahl der Asylsuchenden aller Nationalitäten im vergangenen Jahr und die Einwohnerzahl des Landes.
Wie es mit den Zehntausenden Geflüchteten hierzulande weitergeht, darüber verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Sie einigten sich darauf, Betroffenen einen schnellen Zugang zur medizinischen Versorgung zu ermöglichen. Demnach sollen insbesondere medizinische und pflegerische Behandlungen, die durch die Flucht unterbrochen wurden, schnellstmöglich wieder aufgenommen werden. Geflüchtete sollen zudem neben der Corona-Schutzimpfung auch andere Impfangebote erhalten.
*** Spekulation über möglichen Giftanschlag auf Abramowitsch
Ein Medienbericht sorgt derzeit für Aufsehen: Der russische Milliardär Roman Abramowitsch und zwei ukrainische Unterhändler sind laut dem „Wall Street Journal“ möglicherweise Ziel eines Giftanschlags geworden. Die US-Zeitung schrieb unter Berufung auf informierte Kreise, Abramowitsch und die Ukrainer hätten in diesem Monat nach einem Treffen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew „Symptome einer mutmaßlichen Vergiftung“ aufgewiesen. Die drei Männer litten demnach unter geröteten Augen, schmerzhaftem Tränenfluss und sich ablösender Haut an Gesicht und Händen. Die Symptome hätten sich dann aber wieder verbessert.
Ukrainische Teilnehmer an den besagten Verhandlungen wiesen den Bericht allerdings zurück. Alle Mitglieder der Verhandlungsgruppen würden normal arbeiten, sagte der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak örtlichen Medien zufolge. „Im Informationsbereich gibt es gerade viele Spekulationen, unterschiedliche Verschwörungsversionen und Elemente des einen oder anderen Informationsspiels.“ Aus den USA hieß es, Geheimdienstinformationen deuteten mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass es sich um Umwelteinflüsse gehandelt hat, also nicht um eine Vergiftung. Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP/rts
https://www.n-tv.de/politik/Ukrainische-Armee-meldet-Rueckeroberungen-Moskau-droht-unfreundlichen-Staaten-article23230479.html
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55620704-russland-sturz-von-ukrainischer-fuehrung-nicht-geplant-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55619344-buergermeister-berichtet-von-grossen-zerstoerungen-in-charkiw-016.htm
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https://www.n-tv.de/politik/Provokantes-Z-Symbol-soll-verboten-werden-article23230068.html
Satellitenbilder zeigen Angriff: Russische Geschosse treffen Sprit-Depot
https://www.n-tv.de/politik/Russische-Geschosse-treffen-Sprit-Depot-article23229723.html
Verschiebung der Prioritäten: Im Krieg entdeckt Deutschland seine Wirtschaftsinteressen
https://www.n-tv.de/wirtschaft/kommentare/Im-Krieg-entdeckt-Deutschland-seine-Wirtschaftsinteressen-article23229221.html
Heute nur geringe Verluste: Wieso kollabiert die russische Börse nicht?
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wieso-kollabiert-die-russische-Boerse-nicht-article23229636.html
„Fürchtet euch, Feinde!“: Der Drohnen-Krieg zielt auch auf die Psyche
https://www.n-tv.de/politik/Der-Drohnen-Krieg-zielt-auch-auf-die-Psyche-article23229848.html
Jahrestage der Befreiung: KZ-Gedenkstätten laden russische Offizielle aus
https://www.n-tv.de/politik/KZ-Gedenkstaetten-laden-russische-Offizielle-aus-article23230355.html
RUSSLAND – UKRAINE – USA – RUSSLAND – Biden: Nehme Äußerung zu Putin nicht zurück – Kein Aufruf zum Machtwechsel – Biden: „Ich habe meine moralische Empörung zum Ausdruck gebracht, und ich entschuldige mich nicht für meine persönlichen Gefühle.“ – 28.3.2022, 22:11
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden steht zu seiner umstrittenen Aussage über Kremlchef Wladimir Putin im Ukraine-Krieg, will diese aber nicht als Aufruf zum Machtwechsel in Moskau verstanden wissen. „Ich nehme nichts zurück“, sagte Biden am Montag vor Journalisten im Weißen Haus. „Solche Menschen sollten keine Länder regieren, aber sie tun es. Die Tatsache, dass sie es tun, bedeutet aber nicht, dass ich meine Empörung darüber nicht zum Ausdruck bringen kann.“ Damit sei aber kein Politikwechsel der USA und kein Aufruf zum Machtwechsel im Kreml verbunden. Niemand glaube, dass er davon gesprochen habe, Putin zu Fall zu bringen.
Biden hatte Putin am Samstagabend bei einer Rede in Warschau einen „Diktator“ genannt und mit den Worten geschlossen: „Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.“ Das Weiße Haus betonte danach umgehend, das sei kein Aufruf zum Sturz Putins. Bidens Aussage löste in Russland Empörung aus. Der US-Präsident hatte bereits am Sonntag dementiert, dass er damit einen Machtwechsel gefordert habe.
Biden betonte am Montag: „Ich habe meine moralische Empörung zum Ausdruck gebracht, und ich entschuldige mich nicht für meine persönlichen Gefühle.“ Er verwies auf die „Brutalität“ Putins beim Angriffskrieg gegen die Ukraine und sagte: „Er sollte nicht an der Macht bleiben.“
Auf die Frage, ob er besorgt sei über eine mögliche Eskalation durch seine Aussage, antwortete Biden: „Nein, bin ich nicht. Überhaupt nicht.“ Der US-Präsident wurde auch gefragt, ob er bereit sei, Putin ein weiteres Mal zu treffen. Biden erwiderte, das hänge davon ab, worüber der russische Präsident sprechen wolle./cy/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55622534-biden-nehme-aeusserung-zu-putin-nicht-zurueck-kein-politikwechsel-016.htm
https://orf.at/stories/3256359/
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Kreml: Russland ersetzt Öl-Export nach Europa durch Asien – 28.3.2022, 13:11
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland will sinkende Erdöl-Lieferungen in europäische Länder durch Exporte nach Asien ersetzen. Es gebe auch einen Markt „in Südostasien, im Osten“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax. Der Weltmarkt sei vielseitiger als nur der europäische Markt. „Obwohl natürlich der europäische Markt Premium ist“, räumte der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin ein.
Peskow reagierte damit auf die Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), nach der es „ziemlich schnell gehen“ werde, die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten zu beseitigen. In der ARD-Sendung „Anne Will“ hatte Scholz am Sonntag gesagt, bei Kohle und Öl könne Deutschland das schnell schaffen. Nach früheren Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kann Deutschland die russischen Ölimporte bis zum Sommer voraussichtlich halbieren.
Zugleich machte Peskow klar, dass Russland darauf bestehe, dass Erdgaslieferungen an europäische Länder künftig in Rubel bezahlt werden müssten. Es sei klar, dass Russland im Fall einer Weigerung Gas „nicht umsonst“ nach Europa liefern werde. Das sei in der derzeitigen Situation Russland „kaum möglich und sinnvoll“.
Putin hatte vergangene Woche angekündigt, Gas-Lieferungen an „unfreundliche Staaten“ nur noch in Rubel abzurechnen. Dies würde die unter Druck geratene russische Währung stützen, weil sich die Importländer Rubel beschaffen müssten. Zu den betroffenen Ländern gehört auch Deutschland. Bislang wurden die Gas-Lieferungen etwa von Deutschland in Euro gezahlt.
Bisher setzt Russland trotz seines Angriffskrieges gegen die Ukraine und der Sanktionen des Westens seine Gas-Lieferungen nach Europa unvermindert fort./dot/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55617117-kreml-russland-ersetzt-oel-export-nach-europa-durch-asien-016.htm
https://orf.at/stories/3256237/
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Kreml besorgt wegen Bidens Äußerungen zu Putin – 28.3.2022, 14:11
MOSKAU (dpa-AFX) – Der Kreml hat sich besorgt über Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über den Verbleib von Wladimir Putin an der Macht in Russland gezeigt. „Das ist eine Äußerung, die natürlich Beunruhigung auslöst“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Montag. Biden hatte am Samstag in Warschau Putin mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine als „Diktator“ bezeichnet und gesagt: „Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.“
Peskow hatte schon kurz danach gesagt, dass nicht Biden entscheide, wer in Russland Präsident ist, sondern das russische Volk. Am Sonntag dementierte Biden, dass er bei seiner Rede in Warschau den Sturz des russischen Präsidenten gefordert habe. Peskow erklärte nun: „Wir verfolgen die Äußerungen des US-Präsidenten auf aufmerksamste Art und Weise. Wir halten sie akribisch fest und werden das auch weiter tun.“/mau/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55617952-kreml-besorgt-wegen-bidens-aeusserungen-zu-putin-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Konzentration auf Ostukraine? Experte: Neuer Kurs „wäre gewaltiges Problem für Putin“ – inkl. 1:44-min-Video – 28.3.2022, 15:15
Der Einmarsch in die Ukraine verläuft für die russischen Streitkräfte alles andere als erfolgreich. Eine mögliche neue Strategie, mit Fokus auf den Osten der Ukraine, überrascht viele Experten. Auch US-Präsident Biden gegenüber zeigt sich der Kreml nicht sonderlich schlagfertig.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Experte-Neuer-Kurs-waere-gewaltiges-Problem-fuer-Putin-article23228317.html
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – „Die Zukunft verlässt das Land“: Hunderttausende Russen lassen Heimat hinter sich – inkl. 1:35-min-Video – 28.3.2022, 12:44
Viele Ukrainer sind derzeit auf der Flucht vor dem Krieg und suchen Schutz in westlichen Nachbarländern. Auch auf russischer Seite verlassen Hunderttausende das Land – oft aus Protest gegen die politische Führung. Für Russland könnte die Entwicklung zum Problem werden.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Hunderttausende-Russen-lassen-Heimat-hinter-sich-article23226948.html
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 3/Bloß keine Quote: EU setzt auf freiwillige Flüchtlingsverteilung – 28.3.2022, 19:41
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Deutschland und die Europäische Union setzen bei der Verteilung der Millionen Ukraine-Flüchtlinge auf freiwillige Aufnahme. Von einer verpflichtenden Quote für die EU-Länder wollte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Montag beim Treffen mit ihren EU-Kollegen in Brüssel nichts mehr wissen. Auch andere Staaten erteilten dem schon während der großen Fluchtbewegung 2015/2016 gescheiterten Konzept eine Absage – und beschworen stattdessen die europäische Solidarität.
Faeser distanzierte sich damit von früheren Aussagen: Noch Mitte des Monats hatte sie dem „Spiegel“ gesagt, Ziel müsse „eine Verteilung der Ukraine-Geflüchteten innerhalb Europas nach festen Quoten sein“.
Von den mehr als 44 Millionen Ukrainern haben seit Beginn des russischen Angriffskrieg nach UN-Angaben mehr als 3,86 Millionen Menschen das Land verlassen. Mehr als zwei Millionen dieser Kriegsflüchtlinge sind in Polen angekommen, in Deutschland sind bisher 272 338 Flüchtlinge registriert worden. Anfang März haben die EU-Staaten entschieden, allen Ukrainern schnell und unbürokratisch Schutz zu bieten. 800 000 Menschen hätten diesen Status bereits beantragt, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson.
Faeser stellte nun klar: „Es geht nicht um feste Quoten heute, sondern es geht um ein solidarisches Verteilsystem.“ In den vergangenen Wochen sei große Solidarität unter den EU-Staaten erreicht worden. „Wir wollen ja jetzt nicht Staaten verschrecken.“
Dieser Kurswechsel ist wohl auch der Macht des Faktischen geschuldet. Denn Unterstützer einer solchen Quote lassen sich in der EU kaum finden. Vielen ist der Streit von vor einigen Jahren noch gut in Erinnerung, als sich etwa Polen, Ungarn und Tschechien vehement gegen ein solches System sperrten. Per Mehrheitsentscheidung wurde damals doch ein Beschluss für die Verteilung von bis zu 160 000 Menschen durchgesetzt, dessen Umsetzung aber auf Widerstand stieß. Der Streit ging bis vor den Europäischen Gerichtshof, Vertrauen wurde zerstört.
„Es braucht hier klare Zusagen, und die gibt es auch. (…) Wir halten aber nichts von Quoten“, sagte nun Österreichs Minister Gerhard Karner. Und die Kommissarin Johansson sagte: „Wir arbeiten nicht an irgendwelchen Quoten.“
Doch wie sollen die Menschen dann verteilt werden? Johansson schlug als Teil eines Zehn-Punkte-Plans für mehr EU-Koordinierung einen Index vor, der die freiwillige Verteilung einfacher machen soll. Dieser soll im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße berücksichtigen, wie viele Flüchtlinge – nicht nur aus der Ukraine – sich derzeit in einem Land aufhalten. Ziel sei, dass EU-Staaten einander anbieten, Menschen aufzunehmen, wenn andere besonders belastet sind.
Faeser begrüßte den Index nach dem Treffen, Deutschland liege auf Platz acht. Der Index stehe für eine freiwillige Verteilung, doch solle die EU-Kommission stärker steuern und Länder, die noch nicht so viele Menschen aufgenommen hätten, sollten direkt angesprochen werden. „Wir werden das sehen, wie weit wir damit kommen. (…) Aber wir brauchen da sicher auch mehr Verbindlichkeit“, sagte Faeser. Am Montag seien noch keine Zahlen zur Aufnahme genannt worden.
Das besonders belastete Polen hat die anderen Länder bislang nicht darum gebeten, Flüchtlinge abzunehmen, sondern stets Finanzhilfe gefordert. Polen stellvertretender Innenminister Bartosz Grodecki sagte am Montag, wenn es Angebote anderer Länder gebe, werde man diese prüfen. Die Flüchtlinge müssten jedoch damit einverstanden sein. Grodecki betonte, dass es für Polen keine Obergrenze für die Flüchtlingsaufnahme gebe: „Wir werden alle Flüchtlinge aufnehmen. Es kann keine Begrenzung für Kriegsflüchtlinge geben.“
Teil des Zehn-Punkte-Plans der EU-Kommission und der französischen Ratspräsidentschaft ist zudem eine bessere Steuerung des Transports der Flüchtlinge in der EU, mehr Schutz für Kinder und ein EU-weites System zur Registrierung der Menschen.
„Verbindliche Quoten zur Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen wären wünschenswert, auch in dieser Situation“, sagte Konstantin Kuhle, Fraktionsvize der FDP im Bundestag. „Es wäre aber falsch, eine Reform der europäischen Asylpolitik nun anhand des Krieges gegen die Ukraine übers Knie zu brechen.“ Wichtig sei ein Schulterschluss aller liberalen Demokratien. Da wäre es ein gutes Zeichen, wenn sich nicht nur europäische Staaten, sondern auch die USA, Kanada oder Australien an einer Luftbrücke für Menschen aus der Ukraine, die in Nachbarländer wie Moldau oder Polen geflohen sind, beteiligten.
In der Opposition steht Faeser ohnehin heftig in der Kritik. Die Union wirft ihr mangelnde Voraussicht vor. „Statt von vornherein konsequent zu handeln, lässt Frau Faeser vieles laufen und muss sich dann korrigieren“, sagt der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Alexander Throm (CDU). „Das ist ein echtes Problem, denn manches lässt sich dann nicht mehr ändern.“ Faeser hätte schon beim Beschluss der Massenzustrom-Richtlinie auf Aufnahmekontingente aller Mitgliedstaaten dringen müssen – „die Richtlinie sieht das eigentlich zwingend vor“. Jetzt sei sie auf EU-Ebene „in der Position der Bittstellerin“.
Die Probleme, die es EU-weit im Großen gibt, gibt es so ähnlich auch in Deutschland. Hier ist die Bereitschaft der Bevölkerung, den Kriegsflüchtlingen zu helfen, zwar immer noch groß. Gleichzeitig ist von etlichen Bürgermeistern und ehrenamtlichen Helfern jedoch deutliche Kritik an der aus ihrer Sicht mangelhaften Organisation und Aufgabenteilung zu vernehmen – vor allem aus Städten, in denen besonders viele Menschen Zuflucht suchen. Über die Verteilung der Kosten für Unterkunft, Versorgung und Integration gibt es zwischen Bund und Ländern noch keine Einigung. Eine Arbeitsgruppe soll dazu spätestens am 7. April einen Vorschlag vorlegen./wim/DP/he © 2022 dpa-AFX https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621747-roundup-3-bloss-keine-quote-eu-setzt-auf-freiwillige-fluechtlingsverteilung-016.htm
https://orf.at/stories/3256340/
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Heute nur geringe Verluste: Wieso kollabiert die russische Börse nicht? – Nicht nur an der Börse, auch beim Rubel wurde ein Zusammenbruch bisher abgewendet – 28.3.2022, 18:01
Von Jan Gänger
An der Moskauer Börse wird wieder gehandelt. Nach der Achterbahnfahrt Ende vergangener Woche halten sich die Verluste in Grenzen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Der russische Angriff auf die Ukraine verläuft überhaupt nicht nach Plan, der Westen verhängt heftige Wirtschafts- und Finanzsanktionen – und die Börse in Moskau hält sich trotzdem vergleichsweise wacker. Heute erlaubte die Börse erstmals wieder den Handel mit Aktien aller russischen Unternehmen, am vergangenen Donnerstag und Freitag war das nur mit Papieren von 33 Unternehmen möglich. Der auf Rubel lautende Börsenindex MOEX verlor im vorsichtshalber verkürzten Handel nur 2,2 Prozent, der RTS, der auf US-Dollar basiert, gab lediglich 0,8 Prozent nach.
Die Börse war nach dem Kriegsbeginn am 24. Februar über Wochen geschlossen. Denn die Aktien etwa des Gas-Riesen Gazprom, des Ölkonzerns Lukoil und der staatlichen Fluggesellschaft Aeroflot waren nach dem Einmarsch der russischen Armee eingebrochen, weshalb der Handel mit den Wertpapieren schnell ausgesetzt wurde.
Börsenbetreiber und Zentralbank versuchen nun, mit einer kontrollierten Öffnung Druck aus dem Kessel zu nehmen. Nach den deutlichen Kursverlusten am Freitag ist dies heute halbwegs gelungen.
Dass die Kurse nicht kollabieren, hat mehrere Gründe. Zunächst einmal ist es Ausländern verboten, ihre russischen Aktien zu verkaufen – das dürfen nur Russen. Ein weiterer Punkt: Die russische Regierung hat angekündigt, die Kurse zu stützen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass das Finanzministerium durch Aktienkäufe am Markt eingreift. In welchem Umfang das geschieht, ist nicht bekannt.
*** Deutliche Verluste
Hinzu kommt, dass Leerverkäufe in Moskau derzeit nicht erlaubt sind. Bei diesen – an den Börsen weltweit völlig üblichen und weit verbreiteten – Wetten auf fallende Kurse leihen sich Investoren Aktien und verkaufen sie sofort. Ihr Kalkül: Die Kurse fallen, und sie können die Aktien billiger zurückkaufen und an ihre Besitzer zurückgeben. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein. Diese Praxis kann den Druck auf Kurse erhöhen. Derzeit steht in den Sternen, wann diese Deals an der russischen Börse wieder erlaubt sein werden.
Trotz aller Einschränkungen haben die russischen Aktien seit dem Einmarsch kräftig an Wert verloren. Der MOEX rauschte rund 21 Prozent in die Tiefe, der RTS mehr als 33 Prozent. Die Fluggesellschaft Aeroflot brach um knapp 48 Prozent ein. Gazprom-Aktien verbilligten sich um knapp 23 Prozent, die Papiere von Lukoil um 15 Prozent. Der Aktienkurs der Sberbank sank um 37 Prozent.
Das Beispiel der russischen Großbank gibt einen Hinweis auf die Wirkung der Eingriffe der Behörden in Moskau. Die in New York gehandelten Sberbank-Aktien sind seit Kriegsbeginn um fast 95 Prozent abgestürzt. Derzeit sind sie vom Handel ausgesetzt. Quelle: ntv.de
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wieso-kollabiert-die-russische-Boerse-nicht-article23229636.html
RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – „Regimewechsel“: Schadensbegrenzung nach Biden-Rede läuft – Andeutung mit Folgen – Berichte: Von Redemanuskript abgewichen – Verbündete kalt erwischt – 28.3.2022, 15:08
„For God’s sake, this man cannot remain in power.“ („Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.“): Der letzte Satz in US-Präsident Joe Bidens Ukraine-Rede in Warschau von Samstag schlägt auch zwei Tage später noch hohe Wellen. Dass Biden laut Berichten den Satz offenbar spontan ergänzt hat und sein eigenes Team im Nachhinein klarstellen musste, dass die USA keinen aktiven Regimewechsel planen, sorgt für Irritation. Für den Kreml sei der Satz eine Steilvorlage für Propaganda, so Beobachter.
Russland äußerte am Montag angesichts von Bidens Statement „Grund zur Sorge“. Man werde die Äußerungen des US-Präsidenten weiter genau verfolgen, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow knapp. Am Samstag hatte er mitgeteilt, nicht die USA würden über den russischen Präsidenten entscheiden, sondern das russische Volk. Neben Bidens Team von US-Außenminister Anthony Blinken abwärts war offenbar zuletzt auch der Präsident selbst um Schadensbegrenzung bemüht. Am Sonntagabend verneinte Biden die explizite Nachfrage einer US-Reporterin, ob er einen Regimewechsel gefordert habe.
Doch die Worte sind nun in der Welt und überschatten den Rest der 27-minütigen Rede, in der Biden die Notwendigkeit der Verteidigung westlicher Werte und der Demokratie ins Zentrum stellte. Manche Beobachter messen den Worten jetzt schon historischen Charakter zu – Politico etwa ortete die „aggressivste Rede eines amerikanischen Präsidenten über Russland seit Ronald Reagan auf der Höhe des Kalten Kriegs“.
*** Andeutung mit Folgen
Dabei hatte der 79-jährige US-Präsident bereits in den vergangenen Wochen an der rhetorischen Eskalationsschraube gedreht. Er bezeichnete den russischen Präsidenten unter anderem als „Schlächter“ und „Kriegsverbrecher“, hielt sich grundsätzlich aber an die Linie, dass derzeit Sanktionen, diplomatische Mittel und die Vermeidung einer Ausweitung militärischer Aktivität – insbesondere eine Involvierung der NATO – oberste Prämisse seien.
Doch mit den letzten Worten seiner Warschau-Rede erweckte Biden – vor entsprechenden Dementi aus dem eigenen Haus – kurz den Eindruck, die USA könnten eine neue, äußerst komplizierte und gefährliche Phase des Konflikts einläuten wollen. Ungeachtet der Tatsache, dass Putins Zukunft zweifelsohne eine zentrale politische Frage ist: Die Implikationen, die sich daraus für den weiteren Verlauf des Krieges ergeben hätten, wären weitreichend gewesen.
*** Berichte: Von Redemanuskript abgewichen
Umso pikanter daran ist, dass Biden übereinstimmenden Medienberichten zufolge den Satz spontan geäußert hat. Biden sei von seinem offiziellen Redeskript abgewichen. Daher rückte kurz nach der Rede Bidens Team aus, um klarzustellen, dass die USA keinen Regimewechsel in Russland anstreben. Die Krux: Missverständliche Statements und sehr freihändig beantwortete Journalistenfragen haben in der jahrzehntelangen politischen Karriere des US-Demokraten immer wieder Staub aufgewirbelt.
Allein in der Ukraine-Krise sorgte Biden in dieser Hinsicht mehrfach für Irritation. So etwa die Andeutung, dass ein „geringfügiges Eindringen“ („minor incursion“) Russlands in die Ukraine nicht so folgenschwer sei. Erst kürzlich warnte Biden bei einem NATO-Treffen Russland vor dem Einsatz von Chemiewaffen. „Die Art der Antwort“ der NATO werde „von der Art des Einsatzes abhängen“. Im Nachhinein musste Sicherheitsberater Jack Sullivan angesichts der offen formulierten Antwort in einer Pressekonferenz klarstellen, dass die NATO bei einem Chemiewaffeneinsatz keinesfalls mit gleichen Mitteln antworten werde.
*** Verbündete kalt erwischt
Dass der US-Präsident immer wieder auf diese Art aus den eigenen Reihen korrigiert werden muss, dürfte den Verbündeten nicht entgegenkommen. Und: Angesichts der heiklen Lage sei klare Kommunikation und Einigkeit innerhalb des Westens zentral, so der Grundtenor in der Presse. Dass Biden die europäischen Bündnispartner mit seinem Schlusssatz kalt erwischt hat, deutete etwa die Reaktion des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an. Er distanzierte sich von Bidens Worten und betonte, dass eine Eskalation der Worte im Konflikt zu vermeiden sei.
Klar ist: Mit dem Thema „Regimewechsel“ hat Biden schon allein aus historischer Perspektive schwieriges Terrain betreten. Beobachter kommentierten, dass die Aussage leicht als Steilvorlage für russische Propaganda dienen könnte – immerhin versuchte Russland von Anfang an, den Angriff auf die Ukraine als Selbstverteidigung darzustellen. Bidens Ansage könnte nun als neuer Aufhänger für weitere Aggressionen und als permanente Rechtfertigung hinhalten. Es werde dadurch noch schwieriger, mit Putin zu verhandeln, so das „Wall Street Journal“. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256202/
NEUFASSUNG 28.3.2022, 23:25
https://orf.at/stories/3256359/
=> The President Should Avoid Public Speaking …at least when the topic is important – 25.3.2022
https://www.wsj.com/articles/the-president-should-avoid-public-speaking-11648247289
=> Biden’s trip to Europe: A triumph, a walk back, and no clearer end game – 27.3.2022
… But then, days of carefully choreographed messaging came undone, with Biden veering off script to finish his speech with an unplanned and dramatic escalation of rhetoric.“For God’s sake, this man cannot remain in power,” Biden said of Putin. …
https://www.politico.com/news/2022/03/27/joe-biden-russia-policy-success-elusive-00020688
……………………….
RUSSLAND – UKRAINE – USA – SCHWEIZ – US-Parlamentarier fordern von Credit Suisse Dokumente wegen Sanktionen an – 28.3.2022, 19:31
Die Credit Suisse ist wegen der Russland-Sanktionen ins Visier der US-Politik geraten. Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses forderten in einem Brief an CEO Thomas Gottstein Informationen über die Finanzierung von Yachten und Flugzeugen an, die möglicherweise sanktionierten Personen gehören. Die Abgeordneten reagierten damit auf Berichte, nach denen Credit Suisse Investoren eines jüngsten Deals mit Schuldtiteln angewiesen haben soll, Informationen im Zusammenhang mit Geschäften mit reichen Kunden zu vernichten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – KASACHSTAN – Kasachstan rückt von Russland ab – 28.3.2022, 16:10
Kasachstan, über Jahrzehnte Russlands enger Verbündeter in Zentralasien, rückt als Folge des Krieges in der Ukraine vom Kreml ab und ruft westliche Investoren auf, das Geschäft in ihr Land verlagern. „Wenn es einen neuen Eisernen Vorhang gibt, wollen wir nicht dahinter sein“, sagte Vize-Außenminister Roman Vassilenko der Tageszeitung Die Welt. Zwar wolle man nicht, dass Unternehmen kommen, „nur um die Sanktionen gegen Russland zu umgehen“, sagte der Vize-Außenminister. „Aber alle Unternehmen mit gutem Ruf, die ihre Produktion hierher verlagern wollen, sind willkommen.“ Die Ankündigung bedeutet eine geopolitische Weichenstellung in dem an fossilen Energiestoffen reichen Land in Zentralasien.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55619615-ukraine-blog-moskau-plant-einreisebeschraenkungen-fuer-buerger-unfreundlicher-staaten-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Moskau: Einreiseschranken für Bürger „unfreundlicher“ Staaten – 28.3.2022, 15:38
Russland will Einreisebeschränkungen für Staatsangehörige „unfreundlicher“ Staaten verhängen. Dabei handle es sich um „Vergeltungsmaßnahmen in Antwort auf unfreundliche Aktionen einer Reihe anderer Staaten“, erklärte heute der russische Außenminister Sergej Lawrow. Ein entsprechendes Präsidentendekret sei in Arbeit. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256280/
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Ukrainer weisen US-Medienbericht über Vergiftungssymptome zurück – 28.3.2022, 19:53
KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) – In der Ukraine haben Teilnehmer an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges mit Russland Berichte zurückgewiesen, sie seien vergiftet worden. Alle Mitglieder der Verhandlungsgruppen würden normal arbeiten, sagte der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak örtlichen Medien zufolge am Montag. „Im Informationsbereich gibt es gerade viele Spekulationen, unterschiedliche Verschwörungsversionen und Elemente des einen oder anderen Informationsspiels.“
Die US-Zeitung „Wall Street Journal“ berichtete am Montag, Mitglieder der Delegationen, darunter der russische Oligarch Roman Abramowitsch, seien Anfang März vergiftet worden. Der Artikel erschien, bevor an diesem Dienstag in der türkischen Stadt Istanbul erneut Verhandlungen geplant sind.
Das Rechercheteam Bellingcat teilte mit, es könne bestätigen, dass drei Mitglieder der an den Friedensverhandlungen in der Nacht zum 4. März 2022 beteiligten Delegation Symptome gezeigt hätten, wie es sie bei der Vergiftung mit Chemiewaffen gebe. Ein „Opfer“ sei Abramowitsch gewesen. Dem „WSJ“-Bericht zufolge wollten demnach Hardliner in Moskau einen Erfolg der Friedensverhandlungen verhindern.
Bereits am Morgen hatte der im „WSJ“ als Opfer erwähnte Rustem Umjerow bei Facebook geschrieben, dass mit ihm alles in Ordnung sei. „Mir geht es gut. Dies ist meine Antwort auf all die Klatschnachrichten, die sich verbreiten. Bitte vertrauen Sie keiner nicht verifizierten Information. Auch bei uns läuft ein Informationskrieg.“ Von Abramowitsch sind ebenfalls keine öffentlichen Äußerungen zu einem möglichen Giftanschlag bekannt.
Unter ungeklärten Umständen wurde aus der ersten ukrainischen Delegation von Anfang März der Vertreter Denys Kirjejew erschossen. In ersten Medienberichten hatte es geheißen, er solle für Russland spioniert haben. Später wurde er offiziell als Mitglied des ukrainischen Militärgeheimdienstes geehrt./mau/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621820-ukrainer-weisen-us-medienbericht-ueber-vergiftungssymptome-zurueck-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Zwei Ukrainer und Abramowitsch zeigten nach Gesprächen Vergiftungssymptome – Kreise – 28.3.2022, 19:31
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch und ukrainische Unterhändler, die an den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland Anfang des Monats in Kiew teilgenommen hatten, sollen Symptome einer mutmaßlichen Vergiftung entwickelt haben. Wie mit der Situation vertraute Personen sagten, hätten Abramowitsch sowie mindestens zwei hochrangige Mitglieder des ukrainischen Teams Symptome wie rote Augen, ständiges und schmerzhaftes Tränen der Augen und sich schälende Haut im Gesicht und an den Händen gehabt haben. Sie machten Hardliner in Moskau für den mutmaßlichen Anschlag verantwortlich, die angeblich die Gespräche zur Beendigung des Krieges sabotieren wollten. Ein Abramowitsch nahestehender Informant sagte, es sei nicht klar, wer die Personen seien.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – WESTEUROPA – Russland liefert weiter Gas über Ukraine nach Westen – 28.3.2022, 10:59
MOSKAU (dpa-AFX) – Auch viereinhalb Wochen nach Kriegsbeginn setzt Russland die Gaslieferungen durch die Ukraine in unvermindertem Umfang fort. Am Montag würden 109,5 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem des Nachbarlandes gepumpt, sagte der Sprecher des Energieriesen Gazprom , Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge. Das entspricht der vertraglich möglichen maximalen Auslastung pro Tag.
Die Ukraine bezieht aus dem Transit des russischen Gases für den eigenen Staatshaushalt wichtige Durchleitungsgebühren. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar wurden nach Angaben des staatlichen ukrainischen Betreibers für das Gastransportsystem deutlich mehr als drei Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Westen transportiert./dot/DP/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55615330-russland-liefert-weiter-gas-ueber-ukraine-nach-westen-016.htm
RUSSLAND -UKRAINE – RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Deutsche Welle in Russland zum ‚ausländischen Agenten‘ erklärt – 28.3.2022, 16:47
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland hat die bereits mit einem Sendeverbot belegte Deutsche Welle (DW) als „ausländischen Agenten“ eingestuft. Der Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland tauchte am Montag in einem entsprechenden Register des russischen Justizministeriums auf. Russland hatte Anfang Februar bereits die Schließung des DW-Korrespondentenbüros in Moskau und den Entzug der Akkreditierungen der Journalisten verfügt. In Russland ist zudem die DW-Internetseite blockiert. Ob die Einstufung vor diesem Hintergrund Auswirkungen auf die Arbeit der DW haben wird, war zunächst unklar.
Der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, teilte mit: „Diese erneute Willkür-Entscheidung der russischen Behörden war leider zu erwarten. Ein weiterer Schritt, die Pressefreiheit anzugreifen und ein neuer Versuch, die russische Bevölkerung von freien Informationen abzuschneiden.“ Das alles halte die DW aber nicht davon ab, „weiterhin unabhängig und umfassend aus unserem neuen Studio in Lettland und aus Deutschland über Russland und die Region zu berichten“. Christian Trippe, DW Director of Russia, Ukraine and Eastern Europe, ergänzte: „Wir Journalistinnen und Journalisten machen unsere Arbeit weiter und liefern verlässliche Informationen für unser Zielpublikum in Russland.“
Moskau hatte Anfang Februar mit der Schließung des DW-Büros in Moskau auf ein Sendeverbot des deutschsprachigen Programms seines Staatssenders RT DE in Deutschland reagiert. Das russische Außenministerium sprach von einer lediglich „ersten Etappe“ und kündigte ein Verfahren an, um die Deutsche Welle zum „ausländischen Agenten“ zu erklären. Das Vorgehen belastete die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Berlin und Moskau weiter. Viele kritisierten es als weiteren Angriff Russlands auf die Pressefreiheit.
In Deutschland hatten die Regulierer der zuständigen Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) bei den Medienanstalten die Veranstaltung und die Verbreitung des Fernsehprogramms RT DE untersagt. Als Grund für das Verbot wurde das Fehlen einer Sendelizenz angeführt./haw/rin/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55620069-deutsche-welle-in-russland-zum-auslaendischen-agenten-erklaert-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Gericht: Russen dürfen Facebook und Instagram trotz Blockade nutzen – 28.3.2022, 17:41
MOSKAU (dpa-AFX) – Trotz der Sperrung von Facebook und Instagram in Russland sollen die Bürger des Landes die sozialen Netzwerke weiter legal nutzen dürfen. Das habe ein Gericht in einem Urteil zum Verfahren um den Konzern Meta, zu dem Facebook und Instagram gehören, festgehalten, wie die Staatsagentur Tass am Montag meldete. Zwar sei der Konzern als „extremistische Organisation“ eingestuft worden. Russlands Bürger dürften aber Facebook und Instagram weiter benutzen, hieß es. Viele Menschen nutzen die sozialen Netzwerke zum Geldverdienen, etwa auch zum Verkauf von Waren. Sie hatten um ihre Existenzgrundlage gefürchtet.
Abrufbar sind die blockierten Netzwerke etwa über die breit verfügbaren geschützten Netzwerkverbindungen (VPN), mit denen sich Sperren von Seiten umgehen lassen. Russische Parlamentsabgeordnete hatten zuletzt erklärt, dass sie nicht planten, ein allgemeines Verbot zur VPN-Nutzung zu erlassen.
Hintergrund des Vorgehens der russischen Justiz war eine Entscheidung von Meta, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine zuzulassen. Der US-Konzern hatte im Krieg Russlands gegen die Ukraine Regel-Lockerungen bekannt gegeben. Als Beispiel für eine Ausnahme bei Äußerungen, die normalerweise gegen Richtlinien verstoßen hätten, nannte ein Facebook-Sprecher den Satz „Tod den russischen Eindringlingen“. Das sorgte in Moskau für große Empörung. Später präzisierte Meta die Regeln für Inhalte-Prüfer: Sie gelten demnach nur in der Ukraine, und Gewaltaufrufe dürfen nicht gegen Russen generell oder gegen Staatschefs wie Wladimir Putin gerichtet sein./mau/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
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RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj dringt vor neuen Verhandlungen mit Moskau auf schnellen Frieden – 28.3.2022. 14:01
Vor der Wiederaufnahme direkter Gespräche zwischen der Ukraine und Russland zur Beendigung des Krieges hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj auf Frieden „ohne Verzögerung“ gedrungen. „Unser Ziel ist klar – so schnell wie möglich Frieden und die Wiederherstellung des normalen Lebens in unserem Heimatland“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft in der Nacht zu Montag. Laut dem ukrainischen Unterhändler David Arachamia sollen die Gespräche von Montag bis Mittwoch in der türkischen Metropole Istanbul stattfinden.
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RUSSLAND – UKRAINE- UKRAINE – Selenskyj will Moskaus Forderung nach Neutralität der Ukraine „gründlich“ prüfen – 28.3.2022, 16:10
In den Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine will die Regierung in Kiew die Frage der von Russland geforderten Neutralität des Landes „gründlich“ prüfen. Dies sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit mehreren unabhängigen russischen Medien. Die Konfliktparteien wollen am Montag oder Dienstag eine neue Verhandlungsrunde in Istanbul starten. „Dieser Punkt der Verhandlungen ist für mich verständlich und er wird diskutiert, er wird gründlich geprüft“, sagte Selenskyj in dem Interview mit mehreren russischen Medien. Eine Neutralität der Ukraine ist eine der russischen Hauptforderungen in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand.
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RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Brände auf dem Gelände von Atomruine in Tschernobyl ausgebrochen – 28.3.2022, 16:10
In der von russischen Streitkräften besetzten Zone um die Atomruine Tschernobyl sind nach Angaben der ukrainischen Behörden neue Brände ausgebrochen. „In der Sperrzone haben große Brände begonnen, die sehr ernste Folgen haben können“, schrieb die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. Allerdings sei es wegen der russischen Truppen im Moment „unmöglich, die Brände vollständig zu kontrollieren und zu löschen“. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte mit, dass die Sicherheitslage in den ukrainischen Kernkraftwerken unverändert sei.
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RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Bericht: Halbe Million Ukrainer seit Kriegsbeginn zurückgekehrt – 28.3.2022, 22:59
BERLIN (dpa-AFX) – Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind nach Angaben der ukrainischen Grenzpolizei rund 510 000 Menschen aus dem Ausland zurückgekehrt. Allein in der vergangenen Woche seien es 110 000 Menschen gewesen, sagte der Sprecher der ukrainischen Grenzpolizei, Andrij Demtschenko, der Tageszeitung „Welt“ am Montag. Acht von zehn Einreisenden seien Männer. Die meisten kämen aus Polen.
Rund 352 000 Ukrainer sind laut polnischem Grenzschutz seit Kriegsbeginn in ihr Heimatland ausgereist, wie die Behörde am Montag mitteilte.
Vor Beginn des Krieges am 24. Februar lebten rund 44 Millionen Menschen in der Ukraine. Rund 3,9 Millionen Menschen sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR ins Ausland geflüchtet, davon 2,3 Millionen in das Nachbarland Polen./da/DP/he
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RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Türkei entdeckt erneut treibende Seemine im Schwarzen Meer – 28.3.2022, 10:59
ISTANBUL (dpa-AFX) – Die Türkei hat erneut eine Seemine in ihren Gewässern entdeckt. Die Mine treibe im Schwarzen Meer vor der Küste des Ortes Igneada, nahe der bulgarischen Grenze, teilte das Verteidigungsministerium am Montag auf Twitter mit. Spezialeinheiten seien vor Ort, um das Objekt zu entschärfen.
Bereits am Samstag war an der Meerenge Bosporus, die das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer verbindet, eine Seemine entdeckt und unschädlich gemacht worden. Der Schiffsverkehr durch den Bosporus war zwischenzeitlich ausgesetzt worden. Die Behörden untersagten zudem bis auf weiteres die nächtliche Fischerei vor der nordwestlichen türkischen Küste des Schwarzen Meeres.
Ob die Minen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stehen, ist noch unklar. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das Schwarze Meer vermint zu haben. Moskau hatte erst kürzlich vor treibenden Seeminen im Schwarzen Meer gewarnt./jam/DP/stk
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RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – Frankreich bemüht sich um mehr Gas und Öl aus den Golfstaaten – 28.3.2022, 15:59
PARIS (dpa-AFX) – Frankreich bemüht sich angesichts des Ukraine-Kriegs um zusätzliche Gas- und Öllieferungen aus den Golfstaaten. Unter anderem zu diesem Zweck reiste Außenminister Jean-Yves Le Drian am Sonntag nach Katar, Oman und Kuwait, wie sein Ministerium am Montag mitteilte. Im Bemühen, von Russland unabhängiger zu werden, habe der Minister in Katar und Oman über Gas- sowie in Kuwait über Öllieferungen gesprochen. Darüber hinaus sprach Le Drian ebenfalls am Sonntag mit seinen Amtskollegen aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten über Energielieferungen.
In Katar gab Le Drian außerdem den Startschuss für einen strategischen Dialog zwischen beiden Ländern. Schwerpunkte sollen Energie, Verteidigung, Antiterrorkampf und Investitionen in die Wirtschaft sein, hieß es in Paris./evs/DP/ngu
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz hat Putin vor Einsatz von Chemiewaffen gewarnt – 28.3.2022, 9:31
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russlands Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt vor einem Einsatz chemischer oder biologischer Waffen gewarnt. „Ein Einsatz von biologischen und chemischen Waffen darf nicht stattfinden“, sagte Scholz in der ARD-Sendung Anne Will. „Das würde härteste Konsequenzen haben.“ Scholz sprach nach eigenen Angaben das Thema in einem direkten Gespräch mit Putin an.
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz bestätigt Überlegungen zur Anschaffung von Raketenschutzschild – 28.3.2022, 9:31
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Überlegungen bestätigt, angesichts der Bedrohung durch Russland das israelische Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ anzuschaffen. „Ich kann Ihnen sagen, das gehört ganz sicher zu den Dingen, die wir beraten – aus gutem Grund“, sagte Scholz am Sonntagabend in der ARD-Sendung Anne Will. Die Einzelheiten des Vorhabens seien aber „noch nicht zu Ende abschließend beraten“.
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lauterbach in Sorge um gesundheitliche Lage von Flüchtlingen – Corona und Masern: riesige Impflücken – 28.3.2022, 00:10
Berlin – Die gesundheitliche Versorgung und der Impfstatus der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bereiten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach eigenem Bekunden erhebliche Sorgen. Lauterbach kündigte an, dass sich die Gesundheitsministerkonferenz am morgigen Montag mit dem Thema befassen werde: „Wir werden darüber reden, wie wir die gesundheitliche Versorgung der Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflohen sind, darstellen können. Dazu zählen auch die Impfungen. Wir werden prüfen, welche Rolle die Impfzentren dabei spielen können“, sagte er zu „Bild“.
Nach Darstellung des Ministers bestehen „riesige Impflücken“ bei den Flüchtlingen nicht nur bei Corona, sondern auch bei Masern. „Da versuchen wir, einen Weg zu finden, wie wir möglichst unbürokratisch und schnell diese wichtigen Impflücken schließen können.“
Der Minister verwies darauf, dass es in Deutschland für den Kita- und Schul-Besuch eine „Masern-Impfnachweispflicht“ gibt. „Natürlich kann hier nicht gegen das Recht verstoßen werden.“ Er arbeite mit den Gesundheitsministern der Länder an einem Vorschlag. Es werde sich zeigen, „ob wir da eine pragmatische Lösung finden, ob wir da mit einer Ausnahmeregelung arbeiten können“.
Zunächst müsse man sich ein Bild davon machen, „wie weit verbreitet sind Masern eigentlich bei den Kindern, die zu uns kommen“. Der Minister forderte weiter: „Wir müssen die Kinder, aber auch die Erwachsenen sehr schnell nachimpfen. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“ Dazu müsse man entscheiden, wo geimpft werde: „Da, wo die Leute ankommen, oder dort, wo sie hinkommen?“ Aus Gesprächen mit Flüchtlingen wisse er, dass viele gar nicht wüssten, ob sie geimpft sind.
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck: G7 lehnen Zahlung von russischen Energielieferungen in Rubel ab – 28.3.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die sieben führenden demokratischen Industrienationen (G7) lehnen Forderungen des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putins nach der Begleichung der Rechnungen für russische Energielieferungen in Rubel ab. Man sei auf alle möglichen Folgen dieser Entscheidung vorbereitet, wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach den Gesprächen der G7-Energieminister erklärte. Man lehne die Änderungen von bestehenden Verträge über Energielieferungen ab.
„Alle G7-Ministerinnen und -Minister haben völlig darüber übereingestimmt, dass dies ein einseitiger und klarer Bruch der bestehenden Verträge ist. Sie haben noch einmal unterstrichen, dass die geschlossenen Verträge gelten und dass die Unternehmen an der Stelle vertragstreu sein sollten und sein müssen“, erklärte Habeck auf einer Pressekonferenz nach der virtuellen Tagung. Deutschland hält in diesem Jahr den Vorsitz der G7 inne. „Das heißt also, dass eine Zahlung in Rubel nicht akzeptabel ist und wir jeweils die betroffenen Unternehmen auffordern, der Forderung von Putin nicht Folge zu leisten.“
In den meisten Verträgen der Energieimporteure mit russischen Firmen wurde laut Bundesregierung eine Zahlung in Euro und Dollar vereinbart. Habeck betonte, es sei offenkundig, dass Putin die G7 spalten wolle. „Aber, das sieht man an dieser Geschlossenheit und Entschlossenheit: Wir lassen uns nicht spalten und die Antwort der G7 ist eindeutig: die Verträge werden eingehalten“, so Habeck.
Auf die Frage, ob die G7 Szenarien diskutiert habe für den Fall, dass Russland die Lieferungen bei fehlender Zahlung in Rubel einstellt, erklärte Habeck, dass man „auf alle Szenarien vorbereitet“ sei. Die Bundesregierung arbeite seit dem Jahreswechsel daran, auf alle Szenarien, die notwendigen Antworten bereit zu haben. Deutschlands Position zu einem Importverbot von russischer Energie sei zudem bekannt. Man arbeite daran, sich schrittweise von russischen Energieimporten frei zu machen. Dies würde in der G7 breit anerkannt.
Putin hatte jüngst angekündigt, dass Deutschland und andere EU-Staaten die russischen Gaslieferungen künftig in Rubel bezahlen müssen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55618731-habeck-g7-lehnen-zahlung-von-russischen-energielieferungen-in-rubel-ab-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55618465-habeck-g7-staaten-lehnen-gaszahlungen-in-rubel-ab-016.htm
https://www.n-tv.de/wirtschaft/G7-Staaten-zahlen-russisches-Gas-nicht-in-Rubel-article23229788.html
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck will Corona-Fonds für Ukraine-Krieg umwidmen – Bericht – 28.3.2022, 19:31
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will laut einem Medienbericht den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aus der Corona-Krise öffnen, um durch den Ukraine-Krieg in Not geratene Unternehmen zu retten. Das Handelsblatt zitiert aus einem Brief Habecks an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), in dem er diesen auffordert, „möglichst zeitnah einen Entwurf für eine entsprechende Anpassung“ vorzulegen. Von Lindner kommt dem Bericht nach allerdings Widerstand.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundespolizei zählt 272 338 Ukraine-Flüchtlinge 283.2022, 10:23
BERLIN (dpa-AFX) – Die Bundespolizei hat bislang 272 338 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine festgestellt. Das teilte das Bundesinnenministerium am Montag in Berlin mit. Da es keine festen Grenzkontrollen gibt, dürfte die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland deutlich höher liegen./hrz/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55614889-bundespolizei-zaehlt-272-338-ukraine-fluechtlinge-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – EUROPÄISCHE UNION – Flüchtlingsverteilung: Karner gegen Pflichtquote – 28.3.2022, 15:31
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat sich gegen einen verpflichtenden Verteilungsschlüssel für die vor dem Krieg in die Europäische Union fliehenden Ukrainerinnen und Ukrainer ausgesprochen. „Es braucht hier klare Zusagen, die gibt es auch“, sagte Karner heute vor dem Sondertreffen mit seinen EU-Amtskollegen in Brüssel zur Aufnahme von Schutzsuchenden aus anderen EU-Staaten. „Wir halten aber nichts von Quoten, es geht darum, den Menschen zu helfen“, fügte er hinzu.
Er forderte mit Blick auf die Registrierung von Flüchtlingen „mittelfristig ein gemeinsames europäisches System, damit diese Daten eingespielt werden können“. In Österreich wurden bisher 35.000 ukrainische Flüchtlinge registriert.
Die EU-Innenminister beraten über den Umgang mit der Fluchtbewegung aus der Ukraine. Dabei dürfte es vor allem um die Verteilung der bisher fast vier Millionen Flüchtlinge auf die EU-Staaten gehen. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hatte jüngst gesagt, Ziel müsse eine feste Quote für die Verteilung in Europa sein. Der ukrainische Innenminister Denis Monastyrski soll bei der Sitzung zeitweise per Video zugeschaltet werden. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256279/
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DEUTSCHLAND – Im Fall eines Energieempargos: DIW warnt vor Inflationsraten von bis zu zehn Prozent – Ohne Embargo Inflation von sechs bis sieben Prozent – Sparmaßnahmen sinnvoll: Autofahren reduzieren, autofreier Tag, weniger Heizen – Fratzscher (DIW): Nahrungsmittelexportstopp bedingt Horrorszenarien – 28.3.2022
Berlin – Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) warnt vor noch höheren Inflationsraten. „Wenn es zu einem Öl- und Gas-Embargo kommen sollte oder wenn Putin den Gashahn zudreht, sind Inflationsraten von bis zu zehn Prozent wahrscheinlich“, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ und dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Auch ohne eine solche Eskalation sei mit Inflationsraten um sechs bis sieben Prozent zu rechnen. „Die Politik muss den Menschen reinen Wein einschenken und sagen: Wenn es zu einem Embargo kommt und es keine Öl- und Gaslieferungen mehr gibt, helfen uns auch keine drei Katars und Vereinigte Arabische Emirate“, so Fratzscher weiter. Verzicht seitens der Verbraucher sei der einzig sinnvolle Weg, mit der Situation in den nächsten ein bis zwei Jahren umzugehen. „Also weniger Auto fahren, autofreier Sonntag, Tempolimit auf der Autobahn.“
Man müsse beim Heizen deutlich einsparen. „Und bei energieintensiven Unternehmen würde es temporär zu Stilllegungen kommen. Das ist die Wahrheit.“ Die Deutschen seien vom Krieg aber längst nicht am härtesten getroffen, so Fratzscher.
Nach der Ukraine – und Russland als kriegführendem Staat – seien diejenigen Länder die Hauptleidtragenden, die auf Nahrungsmittelimporte angewiesen sind. „Wir haben nicht auf dem Schirm, dass die Nahrungsmittelpreise steigen.“ Russland und Ukraine exportierten 30 Prozent des Weizens weltweit. Russland exportiere auch Kaliumdünger.
„Ein Land wie Ägypten muss komplett den Weizen importieren.“ Wenn der Preis um 30 Prozent steige, rutschten dort Millionen Menschen in Armut ab. „Das ist mein Horror, dass wir das dicke Ende noch nicht gesehen haben.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55617931-diw-warnt-vor-inflationsraten-von-bis-zu-zehn-prozent-003.htm
DEUTSCHLAND – Preise für Wohnimmobilien steigen mit Rekordtempo – 28.3.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Der rasante Preisanstieg für Wohnimmobilien in Deutschland hat im vierten Quartal 2021 angehalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die Preise um durchschnittlich 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies ist der stärkste Preisanstieg bei den Wohnimmobilientransaktionen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.
Bereits im dritten und zweiten Quartal waren mit Steigerungen um 12,0 Prozent und 10,8 Prozent Rekordraten verzeichnet worden. Gegenüber dem Vorquartal haben sich Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser im vierten Quartal um 3,1 Prozent verteuert.
Besonders stark stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in dünn besiedelten ländlichen Kreisen mit 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Eigentumswohnungen verteuerten sich dort um 13,2 Prozent. In dichter besiedelten ländlichen Kreisen stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 14,5 Prozent und die Preise für Eigentumswohnungen um 11,2 Prozent.
Überdurchschnittlich starke Preissteigerungen verzeichneten auch die Top 7 Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf). In den Metropolen erhöhten sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im vierten Quartal um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, die Preise für Eigentumswohnungen um 12,7 Prozent.
Am aktuellen Rand lässt sich hier jedoch eine Abschwächung der Dynamik beobachten: Gegenüber dem dritten Quartal stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in Metropolen um 1,4 Prozent, für Eigentumswohnungen um 0,7 Prozent, während sie im dritten Quartal noch um 3,5 Prozent beziehungsweise 3,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal geklettert waren.
Im Jahresdurchschnitt 2021 sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland insgesamt um 11,0 Prozent gegenüber 2020 gestiegen. Im Jahr 2020 betrug der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr noch 7,8 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55613747-preise-fuer-wohnimmobilien-steigen-mit-rekordtempo-015.htm
DEUTSCHLAND – LBBW: Karten für Immobilienmarkt werden neu gemischt – 28.3.2022
Die nochmalige Beschleunigung des Preisanstiegs verdeutlicht nach Ansicht von Martin Güth, Senior Economist bei LBBW Research, dass sich Bundesbank und Eurpäische Zentralbank zu Recht Sorgen um das Entstehen einer Blase am deutschen Immobilienmarkt machen. „Die extrem lockere Geldpolitik hat auch im vierten Quartal 2021 die Preise weiter kräftig angeschoben. Doch mit der inzwischen galoppierenden Inflation, den deutlich gestiegenen Zinsen sowie dem Krieg in der Ukraine werden die Karten für den Immobilienmarkt derzeit neu gemischt, und zwar auf vielfältige Weise“, erklärt Güth.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55617721-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Exporterwartungen brechen im März ein – 28.3.2022
MÜNCHEN (Dow Jones)–Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist in Folge des Krieges in der Ukraine eingebrochen. Die Ifo-Exporterwartungen fielen im März auf minus 2,3 Punkte von 17,0 Punkten im Februar. Einen stärkeren Rückgang gab bisher nur zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 (minus 31,2 Punkte), wie das Ifo Institut mitteilte. „Insbesondere Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland blicken deutlich pessimistischer auf die kommenden Monate. Der Zuwachs der Exporte wird sich merklich verlangsamen.“
In allen Branchen der Industrie sind die Exporterwartungen gefallen. Einen deutlichen Rückschlag mussten die Autohersteller und ihre Zulieferer verkraften. Sie rechnen mit einem Rückgang der Exporte. Davon gehen auch die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Drucker aus. In der Chemischen Industrie halten sich die positiven und negativen Antworten gegenwärtig in etwa die Waage. Gleiches gilt für den Maschinenbau. Die Elektroindustrie rechnet weiter mit steigenden Auslandsumsätzen, jedoch weniger stark noch als zuletzt.
&&& dpa-AFX: … Generell seien in allen Branchen der Industrie die Exporterwartungen gefallen, hieß es in der Mitteilung. Einen deutlichen Rückschlag mussten die Autohersteller und ihre Zulieferer verkraften. Sie rechnen mit einem Rückgang der Exporte. Davon gehen laut der Ifo-Umfrage auch die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Drucker aus. „Insbesondere Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland blicken deutlich pessimistischer auf die kommenden Monate“, hieß es.
Dagegen halten sich die positiven und negativen Antworten in der chemischen Industrie „gegenwärtig in etwa die Waage“, schreiben die Ifo-Experten. Gleiches gilt für den Maschinenbau. Die Elektroindustrie rechnet weiter mit steigenden Auslandsumsätzen, jedoch weniger stark noch als zuletzt.
In der vergangenen Woche hatte das Institut einen Absturz des Ifo-Geschäftsklimas gemeldet. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer war im März von 98,5 auf 90,8 Punkte gefallen. Das Forschungsinstitut sprach von einem „historischen Einbruch“./jkr/bgf/mis
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DEUTSCHLAND – Solarwirtschaft rechnet mit mehr Nachfrage infolge des Ukraine-Kriegs – 28.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Solarwirtschaft rechnet vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs mit einem weiteren Anziehen der Nachfrage nach Sonnenstrom-Anlagen bei Eigenheimbesitzern. „Bei vielen unserer Mitgliedsunternehmen füllen sich gerade kräftig die Auftragsbücher“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig, der Deutschen Presse-Agentur. Für konkrete Jahres-Prognosen sei es aber noch zu früh. Vor allem gewerbliche Investitionen in Solartechnik würden stark von der weiteren Ausgestaltung politischer Rahmenbedingungen abhängen.
Körnig räumte eine „angespannte Situation in den Material-Lieferketten“ infolge der Pandemie ein. „Wir sind aber zuversichtlich, dass sich diese in der zweiten Jahreshälfte, spätestens 2023, entspannen wird.“ Auf nennenswerte Zulieferungen aus Russland oder der Ukraine sei die Branche nicht angewiesen. Allerdings sei die Suche nach geeigneten Fachkräften wie in den meisten anderen Branchen „durchaus herausfordernd“.
Nach seinen Angaben werden in Deutschland rund zehn Prozent des Stromverbrauchs aus Photovoltaik (PV) gedeckt. Insgesamt seien derzeit Anlagen mit einer Kapazität von rund 60 Gigawatt installiert. Im vergangenen Jahr, einem eher unterdurchschnittlichen Sonnenjahr, hätten die Anlagen rund 50 Terawattstunden Solarstrom erzeugt. 2021 wurden nach Verbandsangaben in Deutschland rund 5,5 Gigawatt an PV-Leistung neu installiert. Davon entfielen etwa 40 Prozent auf Ein- und Zweifamilienhäuser, rund 30 Prozent auf Gewerbedächer und 30 Prozent auf Solarparks.
Die Bundesregierung will die installierte Solarstromleistung bis 2030 um weitere rund 140 Gigawatt auf rund 200 Gigawatt erhöhen. Laut Körnig markiert dies „den unteren Rand dessen, was notwendig ist, um die im letzten Jahr verschärften Klimaschutzziele und den Kohleausstieg zu erreichen“. Allerdings erforderte schon die Umsetzung dieses Zieles eine Verdrei- bis Vervierfachung der jährlich neu installierten Solarstromleistung.
Körnig warb für eine Beschleunigung der sogenannten Solarisierung. „Solaranlagen zählen zu den Kraftwerkstypen mit den vergleichbar kürzesten Planungs- und Realisierungsvorläufen.“ Die PV-Kapazität ließe sich bis zum Ende des Jahrzehnts vermutlich auch auf 250 Gigawatt und mehr steigern./tob/DP/zb
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DEUTSCHLAND – Deutsche wechseln öfter ihren Stromanbieter – BITKOM-Befragung zeigt stetigen Trend, der wegen dem Krieg in der Ukraine wohl anhalten dürfte – Macht des Stromkunden: Viele wechseln den Anbieter regelmäßig – 28.3.2022
Berlin (pte017/28.03.2022/12:30) – Angesichts des diskutierten Energieembargos als Reaktion auf den russischen Invasionskrieg in der Ukraine, dürften sich viele Deutsche mit ihrem Energieverbrauch intensiver beschäftigen: Einer neuen BITKOM-Umfrage http://bitkom.org zufolge hat jeder zehnte Haushalt in den vergangenen beiden Jahren mindestens einmal seinen Stromanbieter gewechselt. 57 Prozent der Haushalte haben dies seit 2012 mindestens einmal getan. Im Frühjahr 2020 waren es noch 47 Prozent und 2016 erst 38 Prozent.
*** Treue zum Anbieter schwindet
„Die Treue zum Stromanbieter schwindet. Der Wettbewerb ist in den letzten Jahren größer geworden und Verbrauchern wird es zunehmend leichter gemacht, den Anbieter schnell und unkompliziert zu wechseln“, sagt BITKOM-Energie-Experte Sebastian Schaule.
So konnte laut der Befragung der Wechsel bei 60 Prozent komplett digital abgewickelt werden – zehn Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren. Bei 52 Prozent derjenigen, die in den vergangenen zehn Jahren gewechselt sind, haben der neue Stromanbieter oder ein auf den Wechsel spezialisierter Dienstleister direkt alle Formalitäten erledigt – auch hier waren es 2020 noch zehn Prozentpunkte weniger.
*** Konsumenten sind gut informiert
68 Prozent der befragten gut 1.000 Personen haben sich zuvor bei Freunden, Familie oder Nachbarn informiert. 54 Prozent nutzten aber Online-Vergleichsportale, etwa Check24 oder Verivox. 41 Prozent haben sich auch die Webseiten der Energieversorger angesehen und zehn Prozent Artikel auf Online-Nachrichtenseiten gelesen. Immerhin jeder Dritte (34 Prozent) hat Testberichte, etwa von der Stiftung Warentest, herangezogen. Zeitungsberichte (28 Prozent) sowie Prospekte und Infobroschüren (24 Prozent) waren für jeweils rund ein Viertel bei der Entscheidung von Relevanz.
97 Prozent derjenigen, die ihren Stromanbieter in den vergangenen zehn Jahren gewechselt haben, haben dies wegen eines günstigeren Tarifs gemacht. 37 Prozent wurden zudem von einer Wechselprämie angelockt und zwölf Prozent wechseln ohnehin regelmäßig, um Geld zu sparen. 53 Prozent haben aber auch gewechselt, weil der neue Anbieter Ökostrom-Tarife bietet. 80 Prozent aller Befragten sagen aktuell zudem, dass sich ihr persönlicher Umgang mit den Themen Strom und Energieverbrauch in ihrem Haushalt vor dem Hintergrund des Klimawandels verändert habe.
https://www.pressetext.com/news/20220328017
DEUTSCHLAND – Einigung im Tarifkonflikt der Luftsicherheitskräfte – 28.3.2022
Im Tarifstreit um die Luftsicherheitskräfte haben Gewerkschaft und Arbeitgeber in der sechsten Verhandlungsrunde eine Einigung erzielt. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, haben sich die Parteien auf eine Erhöhung der Entgelte für die rund 25.000 Sicherheitskräfte an deutschen Verkehrsflughäfen geeinigt. „Die große Beteiligung an den Warnstreiks in den vergangenen Wochen hat uns in den Verhandlungen gestärkt und den Arbeitgebern verdeutlicht, dass sie einen echten Schritt auf die Beschäftigten zugehen mussten“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. „Die Arbeitgeber haben endlich ein annehmbares Angebot vorgelegt.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621695-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55621093-roundup-2-keine-warnstreiks-zu-ostern-tarifeinigung-fuer-flughafen-sicherheit-016.htm
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Tarifeinigung-bei-Sicherheitskraeften-an-Flughaefen-article23230212.html
ÖSTERREICH – AK-Pendlerstudie ortet grobe Öffi-Lücken – 28.3.2022
Österreich will den CO2-Ausstoß senken. Aber bei den Pendlern in der Ostregion droht stattdessen ein Anstieg, wenn öffentliche Verkehrsmittel, insbesondere die Bahn, nicht deutlich ausgebaut werden. Davor warnt die Arbeiterkammer auf Basis von zwei Studien.
Alleine von den 1,3 Millionen Arbeiterkammermitgliedern in Ostösterreich arbeiten über 80 Prozent – eine Million Menschen – nicht in der Wohngemeinde beziehungsweise im Wiener Wohnbezirk. Der gesamte Verkehr in der Ostregion ist für etwa neun Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich. Die Pendler in der Ostregion, die AK-Mitglieder sind, verursachen davon 3,08 Millionen Tonnen. Auto stehen lassen und auf den Zug umsteigen – diese Option haben laut Kritik der Arbeiterkammer viele Beschäftigte gar nicht.
Wenn sich nichts ändert, also der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel am Arbeitsweg nicht steigt, wird aufgrund des Bevölkerungswachstums der CO2-Ausstoß der Pendlerinnen und Pendler bis 2030 auf 3,24 Mio. Tonnen anwachsen – statt abzunehmen, wie es an sich gefordert wäre. Davor warnt die Arbeiterkammer auf Basis von zwei Studien, die am Montag vorgestellt werden.
*** Nur jeder dritte Kilometer wird öffentlich zurückgelegt
Derzeit werden etwa 30 Prozent der Pendlerwege der AK-Mitglieder mit Öffis zurückgelegt. Ein Anteil von 45 Prozent könnte bis 2030 erreicht werden und das würde den Treibhausgasausstoß der Ostregion um 14 Prozent senken. Es reiche dafür allerdings nicht, die Schienenfahrzeuge und ihre Einsatzpläne zu verbessern, denn vier von elf Bahnstrecken könnten das höhere Fahrgastaufkommen in der Spitzenzeit nicht stemmen. In Wien wären sogar fünf von elf Bahnstrecken überlastet.
Es müsse also die Infrastruktur ausgebaut werden. Entscheidungen müssten dazu sehr rasch fallen, denn der Ausbau einer Bahnstrecke dauere acht bis 15 Jahre, wie die Erfahrungen mit der Marchegger Ostbahn und der Pottendorfer Linie zeigten, warnen die Arbeiterkammern von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.
*** Klare Forderung nach Ausbau des Bahnnetzes
Konkret fordert die Arbeiterkammer den Ausbau des Schnellbahnnetzes in Wien, vor allem der S-Bahn-Stammstrecke, sowie eine neue Schnellbahnlinie Erzherzog-Karl-Straße nach Leopoldau, die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau auf allen wichtigen niederösterreichischen Linien und den zweigleisigen Ausbau im Burgenland von Parndorf nach Neusiedl am See. Außerdem sollten die Frequenzen der wichtigen S-Bahnen bzw. der REX von Wien ins Burgenland und nach Niederösterreich zumindest auf einen Halbstundentakt verdichtet werden.
Abgesehen davon fordern die Arbeiterkammern von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland auch begleitende Maßnahmen zur Verbesserung der Anbindung. So müsse der regionale Verkehr verbessert werden. Immerhin würden Beschäftigte in Niederösterreich im Schnitt 35 Kilometer und im Burgenland 45 Kilometer pendeln und oft bis zu 50 Minuten ins nächste regionale Zentrum brauchen.
*** AK nimmt auch Firmen in die Verantwortung
In Niederösterreich seien auch 25 Prozent der Arbeitsplätze derzeit mit Öffis nicht erreichbar – da sollten auch die Unternehmen Verantwortung übernehmen und ab einer gewissen Größe ein betriebliches Mobilitätsmanagement für ihre Beschäftigten erstellen. Um Jugendliche an die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu gewöhnen, fordern die Arbeiterkammern die Gewährung des Top Jugendtickets bis zum abgeschlossenen 24. Lebensjahr. red, noe.ORF.at/Agenturen
https://noe.orf.at/stories/3149447/
ÖSTERREICH – Flughafen Klagenfurt: Zukunft weiter offen – 28.3.2022
Seit Sonntag gilt der Sommerflugplan der Austrian Airlines. Schrittweise soll es wieder mehr Flüge von Klagenfurt nach Wien geben, heißt es von den Austrian Airlines. Gleichzeitig muss der Flughafen Klagenfurt seine Passagierzahl steigern. Das Land ließ einen möglichen Rückkauf der Flughafen-Anteile rechtlich prüfen. Das Gutachten liegt jetzt vor.
Von versprochenen neuen Fluglinien und einem Passagier-Wachstum ist am Airport Klagenfurt noch nichts bis wenig zu sehen. Einige Urlaubs-Charterflüge waren das bisher kräftigste Lebenszeichen, auch eine neue Acker-Box mit regionalen Lebensmitteln zum Einkaufen wurde kürzlich eröffnet. Nach wie vor gibt es jedoch keine Entscheidung, ob der private Flughafen-Mehrheitseigentümer, die Lilihill-Gruppe, wie von ihr gewünscht Flughafen-Grundstücke um rund 38 Euro pro Quadratmeter kaufen darf. Lilihill will dort ja die Aviation City mit Betrieben ansiedeln. Für sie Voraussetzung, um überhaupt künftig noch Flugbetrieb zu haben.
*** Stadt und Land gegen Verkauf
Nein zu einem Grundstücksverkauf sagen dazu bisher die Miteigentümer, das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt. Der zuständige Beteiligungs-Landesrat, Martin Gruber (ÖVP), hatte zuletzt auch die sogenannte Call-Option, einen Rückkauf der Flughafen-Anteile, in den Raum gestellt. Das ist laut Vertrag grundsätzlich möglich, wenn die Passagierzahl in Klagenfurt auf unter 100.000 im Jahr sinkt. Im Vorjahr waren es weniger als 30.000. Das sei vor allem auf die Pandemie zurückzuführen war dazu vom Flughafen-Mehrheitseigentümer zu hören.
*** Aufsichtsrat entscheidet Ende April über Call-Option
Ein Gutachter bewertete nun im Auftrag des Landes einen möglichen Rückkauf und prüfte rechtlich, ob ein pandemiebedingtes Passagierminus diesen verhindern würde. Dazu sagte Martin Payer von der zuständigen Landes-Beteiligungsverwaltung: „Das Gutachten besagt, dass das Coronavirus keine Ausrede mehr ist und die Call-Option für das Jahr 2021 gezogen werden kann. Ob die Call-Option tatsächlich gezogen wird entscheidet der Aufsichtsrat der Kärntner Beteiligungsverwaltung. Von dieser Entscheidung hängen alle weiteren Schritte am Flughafen ab.“
Diese Aufsichtsratssitzung soll Ende April stattfinden. Der zuständige Landesrat Martin Gruber (ÖVP) ließ ausrichten, er wolle dem Gremium nicht vorgreifen. Ob nun das Land den Flughafen tatsächlich wieder übernimmt oder auch nicht: Die Konkurrenz wird größer, denn der nahe Flughafen Laibach baut sein Angebot mit neuen Linienflügen in europäische Hauptstädte aus.
*** Flugstreichungen verärgern AUA-Passagiere
Gleichzeitig verärgert die Absage von bereits gebuchten Frühflügen der Austria Airlines von Klagenfurt nach Wien derzeit so manchen Passagier. Derzeit bietet die AUA viermal wöchentlich einen Frühflug an – doch der wird immer wieder gestrichen, wie auch zweimal diese Woche. Es gebe immer wieder zu wenig Passagiere, dass mache den Abflug ab Klagenfurt weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll, so eine AUA-Sprecherin. Das Angebot werde aber in Richtung Sommer schrittweise wieder hochgefahren. Im Sommer seien die Flüge gut ausgelastet. red, kaernten.ORF.at
https://kaernten.orf.at/stories/3149381/
ÖSTERREICH – Hohe Kosten: Bauträger müssen flexibel sein – 28.3.2022
Bauen wird immer teurer, zugleich sind günstige Wohnungen gefragter denn je. Das bedeutet für die gemeinnützigen Wohnbauträger, besonders viel Flexibilität an den Tag zu legen. Darum werden auch immer wieder Bautermine verschoben.
Täglich gebe es neue Wendungen bei den verschiedenen Projekten und man sei ständig mit den Handwerkern in Kontakt, so Hans-Peter Lorenz, Geschäftsführer der Vogewosi (Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft). Dabei geht es darum zu schauen, wie man geplante Wohnungen so schnell und so günstig wie möglich bauen kann oder ob Bautermine verschoben werden können.
*** Projekte werden verschoben
Bei der Alpenländischen Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft gibt es die gleichen Problemstellungen. Derzeit werde nur gebaut, was schon begonnen worden ist, so Alexandra Schalegg von der Geschäftsbereichsleitung. Neue Projekte sind zum Teil schon auf das nächste Jahr verschoben worden. Die Baukosten seien innerhalb eines Jahres fast um 13 Prozent gestiegen, so Schalegg.
*** 4.000 Euro pro Quadratmeter
Vogewosi-Geschäftsführer Lorenz beziffert die Errichtungskosten mittlerweile mit 4.000 Euro pro Quadratmeter. Darum setze man schon länger auf den vergleichsweise günstigeren Holzbau. Hier sei es auch gelungen, einen Holzlieferanten zu finden, der die nächsten zwei Jahre zu einem fixen Preis liefern kann.
Trotz aller Probleme werden pro Jahr weiterhin zwischen 180 und 300 neue Wohnungen fertig, so Vogewosi-Aufsichtsratsvorsitzender Karlheinz Rüdisser. Diese werden immer öfter abseits der Ballungszentren auch in kleineren Gemeinden gebaut. red, vorarlberg.ORF.at
https://vorarlberg.orf.at/stories/3149492/
ÖSTERREICH – Österreich bei Arbeitskosten mit 37,5 (EU-Schnitt: 29,1) Euro im EU-Spitzenfeld – Arbeitskosten in den anderen EU-Ländern – 28.3.2022
Österreich zählt in Europa zu den Ländern mit den höchsten Arbeitskosten. Laut EU-Statistikbehörde Eurostat betrugen die durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde 2021 in Österreich 37,5 Euro. Der EU-Schnitt lag bei 29,1 Euro, in der Euro-Zone bei 32,8 Euro. Am niedrigsten waren die Arbeitskosten in Bulgarien mit sieben Euro, am höchsten in Dänemark mit 46,9 Euro pro Stunde.
In die Kostenstatistik sind nicht nur die Bruttolöhne und -gehälter inklusive Bonuszahlungen sowie zur Verfügung gestellte Dienstautos und Dienstwohnungen eingeflossen, sondern auch indirekte Kosten wie Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung, Kosten für Weiterbildung und lohnbezogene Steuern. Berücksichtigt wurden Daten von Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten.
Auch Dienstgeberanteil in Österreich über EU-Schnitt
Der Anteil der indirekten Kosten – vor allem der Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung – machte laut den von Eurostat heute veröffentlichten Daten rund ein Viertel aus. Am höchsten war dieser Anteil 2021 in Schweden und Frankreich mit über 30 Prozent, aber auch in Österreich lag er über dem EU-Schnitt.
Nach Branchen bzw. Sektoren betrachtet sind die Lohnkosten in der öffentlichen Verwaltung am höchsten, mit 30,3 Euro je Stunde im EU-Durchschnitt. Am billigsten ist die Arbeitsstunde mit 26,0 Euro in der Baubranche.
*** Arbeitsstunden im Schnitt um 1,7 Prozent teurer
Gegenüber 2020 hat sich die Arbeitsstunde im vergangenen Jahr im EU-Schnitt um 1,7 Prozent verteuert. In der Euro-Zone betrug der Kostenanstieg 1,2 Prozent.
Gestiegen sind die Arbeitskosten in allen EU-Ländern außer Italien (minus 1,6 Prozent) und Spanien (minus 0,3 Prozent). Den stärksten Anstieg gab es in Litauen (12,5 Prozent), Estland (6,5 Prozent), Zypern und Slowenien (jeweils 6,2 Prozent) und Lettland (6,1 Prozent). In Österreich lag der Kostenanstieg mit einem Prozent unter dem Durchschnitt der Euro-Zone. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256238/
ÖSTERREICH – Budgetberechnungen beim Bundesheer wurden aktualisiert – 28.3.2022
Die Berechnungen über den Budgetbedarf zur Sanierung des Bundesheeres wurden angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine und entsprechender Aussagen von Kanzler und Ministerin „aktualisiert“. Mit der Anhebung des Budgets auf ein Prozent ab 2022/23 und dann stufenweise auf 1,5 Prozent bis 2025 hätte man „mehr Möglichkeiten und Spielraum für Sanierungen und Verbesserungen“, sagte Generalstabschef Robert Brieger gestern in der ZIB2.
Brieger verwies auf die Analyse unter Übergangsverteidigungsminister Thomas Starlinger, in der bereits erheblicher Aufholbedarf festgestellt worden sei. In Hinblick auf die Ankündigung von Bundeskanzler Karl Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP), angesichts des Ukraine-Kriegs das Wehrbudget erhöhen zu wollen, habe man diese Berechnungen aktualisiert – auch um „für ein höheres Budgetaufkommen vorbereitet zu sein“. Kanzler und Ministerin hätten zum Ausdruck gebracht, dass eine Erhöhung über ein Prozent hinaus eine wehrpolitische Zielsetzung sein könne.
Die langjährige Forderung für das Verteidigungsbudget sei ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gewesen, die NATO verlange von ihren Mitgliedern zwei Prozent, auch in der EU werde über zwei Prozent diskutiert, erläuterte Brieger. Gesprochen habe die Ministerin von einem Prozent ab 2022/23 und 1,5 Prozent danach stufenweise bis 2025. Eine solche Erhöhung „von heute auf morgen“ würde auch keinen Sinn haben. „Wir könnten so viel Geld auf einmal gar nicht verkraften“, sagte Brieger unter Hinweis auf die nötigen Beschaffungsvorgänge und die begrenzte Lieferfähigkeit der Wehrindustrie. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256361/
ÖSTERREICH – Bundesheer: Grüner Wehrsprecher für „6 plus 3“-Modell – Ursprünlich gegen Verpflichtung – Für Investitionen in Waffensysteme – Budget: Grüne wollen sich bei Brunner „einpendeln“ – 28.3.2022
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine haben die Grünen ihre Haltung zum Bundesheer geändert. Wehrsprecher David Stögmüller plädierte in „Kurier“ und „Presse“ (Dienstag-Ausgaben) für eine Wiederaufnahme des Milizsystems – und zwar auf „6 plus 3“, also drei Monate Milizübungen nach dem sechsmonatigen Präsenzdienst. Einen verpflichtenden längeren Wehrdienst lehnt Stögmüller nach wie vor ab, stellte er gegenüber der APA klar.
Die verpflichtenden Milizübungen – die auf mehrere Jahre verteilt zu leisten sind – waren 2006 unter dem vormaligen Verteidigungsminister und heutigen Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) abgeschafft worden. Angesichts des Ukraine-Krieges wurde über die Wiederaufnahme diskutiert.
*** Ursprünlich gegen Verpflichtung
Stögmüller hat sich ursprünglich strikt gegen eine solche Verlängerung des Grundwehrdienstes – samt damit einhergehender Verlängerung des Zivildienstes – ausgesprochen. Aber Parteichef Vizekanzler Werner Kogler zeigte sich kurz darauf schon gesprächsbereit über die Wiedereinführung verpflichtender Milizübungen.
Von Verpflichtung hält Stögmüller aber weiterhin nichts. Seiner Meinung nach sind „die Milizübungen wiederzubeleben und auszubauen“, die Grundausbildung müsse attraktiver und das Projekt „6 plus 3“ priorisiert werden, damit sich genügend Grundwehrdiener melden.
*** Für Investitionen in Waffensysteme
Mit der Aggression Russlands gegen die Ukraine habe sich das militärische Bedrohungsbild „substanziell geändert“ – und die Neutralität erforderte, dass Österreichs „widerstandsfähige und resiliente Streitkräfte“ aufbietet, die „eine Abhaltewirkung erzeugen können“, erklärte Stögmüller.
Deshalb ist er auch für Investitionen in verschiedenste Waffensysteme – Panzerabwehr oder andere Defensivsysteme – und hält es für überlegenswert, etwa Panzer wieder vermehrt in Österreich zu erzeugen.
*** Budget: Grüne wollen sich bei Brunner „einpendeln“
Auf ein Ausmaß der Aufstockung des Bundesheer-Budgets wollte sich der Grüne Wehrsprecher noch nicht festlegen. Er kann sich vorstellen, dass „wir uns eher beim Finanzminister einpendeln werden“. Magnus Brunner (ÖVP) hat in Aussicht gestellt, dass das Wehrbudget ab 2023 von 0,62 auf ein Prozent der Wirtschaftsleistung – also um gut 1,6 Milliarden Euro – steigen könnte.
Die Aussage von Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) über weitgehenden Konsens der Parlamentsparteien über die Anhebung auf 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2027 war von diesen vor dem Wochenende umgehend dementiert worden. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3256339/
ÖSTERREICH – Ärztekammer: Steinhart neuer Präsident in Wien – 28.3.2022
Johannes Steinhart, bisher Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, wird neuer Wiener Ärztekammer-Präsident. Eine neue Koalition hat sich formiert, die diesmal den Stimmenstärksten der Ärztekammer-Wahl unterstützt.
Steinhart teilte mit, dass er eine neue Koalition aus sieben Fraktionen gebildet habe und davon ausgeht, in der konstituierenden Sitzung am 3. Mai gewählt zu werden. Steinhart löst den bisherigen Präsidenten Thomas Szekeres ab. Szekeres muss damit auch als Präsident der Bundesärztekammer abdanken, weil diese Position nur einer der Landespräsidenten ausüben kann.
*** Bereits zweimal stimmenstärkste Fraktion
Auf die Frage, ob er auch als Präsident der Österreichischen Ärztekammer kandidieren wird, sagte Steinhart im Gespräch mit der APA, jetzt habe er einmal den „ersten Schritt“ gemacht. Ob er bei der konstituierenden Sitzung der Österreichischen Ärztekammer am 24. Juni den nächsten Schritt machen könne, das werde man „dann schauen“. Szekeres kann dabei jedenfalls nicht mehr antreten.
Bei der Wahl der Wiener Ärztekammer am 19. März war Steinhart mit seiner „Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte“ die stimmenstärkste Fraktion vor der Liste von Skezeres geworden – mehr dazu in Ärztekammer-Wahl: Steinhart wieder Erster. Das war auch bei den letzten Wahlen so, damals hatte Szekeres es noch geschafft, als zweitstärkste Kraft eine Koalition gegen die relative Mehrheit der Steinhart-Liste zu bilden. Diesmal drehte Steinhart, der auch Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte ist, den Spieß um.
*** Koalition aus sieben Fraktionen
Wie Steinhart nun mitteilte, habe er eine Koalition aus insgesamt sieben Fraktionen gebildet und die neuen Partner hätten am Sonntag auch bereits einen Koalitionsvertrag für die kommende Funktionsperiode bis 2027 unterzeichnet. Die Wahl selbst findet in der konstituierenden Sitzung am 3. Mai statt. In der Vollversammlung hat diese Koalition 46 von 90 Stimmen, wobei aber davon auszugehen ist, dass die impfkritische MFG angesichts ihrer Attacken im Vorfeld der Wahl auch nicht für Szekeres stimmen wird.
Unterzeichnet wurde der Koalitionsvertrag nicht nur von der „Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte – Liste Steinhart“ sondern auch von den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der „Turnusärzte für Turnusärzte – Assistenzärzt*inneninitiative“, der Liste „We4U“, den „Grünen Ärztinnen und Ärzten“, der Liste „Asklepios – die Alternative mit Mut“, den „Wahlärzten Wien“ und der „Liste Integrative Medizin“.
*** „Transparentere und kommunikativere Führung“
Steinhart kündigte an, eine „transparentere und kommunikativere Führung“ in der Wiener Ärztekammer etablieren zu wollen. Er wolle etwas „für die nächsten 20 Jahre aufbauen“. Inhaltlich hat sich seine Koalition vor allem auf eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Spitals- und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte geeinigt. Vor allem für junge Menschen wollen man den Beruf attraktiver machen.
Steinhart sprach von einer Erneuerung und Anpassung an die neue Generation. „Wir stehen für eine junge Kammer“ ergänzte der Listenführer der „Turnusärzte für Turnusärzte“, Bernhard Schönthoner. Der Spitzenkandidat der „Grünen Ärztinnen und Ärzte“, Michael Lazansky und George Zabaneh von der Liste „We4U“ hoben mehr Transparenz als Schwerpunkt hervor, die auch angesichts des Immobilienkaufs in der Wiener Innenstadt von Bedeutung sei, der zuletzt für Aufregung gesorgt hatte.
Renate Heinz, Spitzenkandidatin der Liste „Wahlärzte Wien“, freute sich, dass erstmals eine Wahlärztin in den Vorstand der Kammer einzieht. Die Liste „Asklepios – die Alternative mit Mut“ will sich mit ihrer Spitzenkandidatin Anna Kreil schwerpunktmäßig um die Arbeitsbedingungen der Spitalsärzte kümmern. Und der Spitzenkandidat der „Liste Integrative Medizin – LIM“, Felix Badelt, betont den umfassenden Ansatz der neuen Kammerführung. red, wien.ORF.at/Agenturen
https://wien.orf.at/stories/3149535/