Tagesblick 24.3.2022, Donnerstag

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CORONA – VIROLOGIE – Mutiertes Virus: SARS-CoV-2 erstmals resistent auf Remdesivir – 24.3.2022
CORONA – IMMUNOLOGIE – Studie: Infektion mit Omikron schützt vermutlich nicht vor anderen Varianten – 24.3.2022
CORONA – MEDIZIN – Akutes Lungenversagen: Wachen COVID-19-Patienten fällt es schwer, lange genug auf dem Bauch zu liegen – 24.3.2022
CORONA – MEDIZIN – Long COVID: Forschungsverbund arbeitet an Kurzzeittherapie – 24.3.2022
CORONA – USA – Omikron-Subvariante BA.2 breitet sich in USA aus – 24.3.20221
KENIA – Hunderttausende Coronaimpfdosen in Kenia abgelaufen – 24.3.2022
CORONA – SCHOTTLAND – Schottland verzeichnet Rekordwerte an Corona-Klinikeinweisungen – 24.3.2022
CORONA – POLEN – Polen hebt Maskenpflicht weitgehend auf – 24.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – PEI: Antigentests erkennen Omikron genauso gut wie frühere Varianten – 24.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Gewerkschaften: Schulen wegen Lehrerausfällen am Limit – 24.3.2022
ÖSTERREICH – Public-Health-Experte: Nach Reaktion auf STANDARD-Kommentar: Patientenanwältin Pilz fordert von Ärztekammer Prüfung der Vertrauenswürdigkeit von Martin Sprenger – 24.3.2022

CORONA – ÖSTERREICH – Maskenregeln an den Schulen bleiben bis Ostern unverändert – 24.3.2022
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GÜRTELROSE – Gürtelrose wird in Österreich unterschätzt – Jeder Dritte erkrankt – Eine Impfung kann vor Gürtelrose schützen – Die meisten sehen kein persönliches Risiko – 24.3.2022
TUBERKULOSE – Welttuberkulosetag: Tuberkulose zählt weiter zu den tödlichsten Infektionskrankheiten – 24.3.2022
TUBERKULOSE – Tuberkulose: Rückgang in Deutschland, aber weltweit problematische Entwicklung – 24.3.2022
TUBERKULOSE – Menschliche Immunitätstypen beeinflussen Verlauf einer Tuberkulose – 24.3.2022
EMPFÄNGNISVERHÜTUNG – Verhütungspille für Männer erfolgreich an Mäusen getestet – 24.3.2022
AUFRÜSTUNG – Frankreich testet erfolgreich Nuklearrakete – 24.3.2022
CYBERKRIMINALITÄT – USA – ROUNDUP: Ziel Energiebranche: US-Justiz klagt vier russische Hacker an – 24.3.2022
CYBERKRIMINALITÄT – ÖSTERREICH – Hälfte der Unternehmen bereits Opfer von Cyberangriffen 24-3-2022
URHEBERRECHT – EuGH: Keine automatische Privatkopieabgabe für Cloud-Dienste – 24.3.2022

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INTERNATIONAL – Welternährungsprogramm dringt auf Hilfe für ärmere Länder – Kostenexplosion bei Weizen durch Ukraine-Krieg „zwingt die ärmsten Länder in die Knie, schiebt Familien über den Abgrund“ – 24.3.2022
BÖRSEN – Ölpreise sinken von hohem Niveau aus – Brent sinkt etwas auf gut 119, West Texas Intermidiate auf gut 112 USD je Fass – 24.3.2022, 18:23
BÖRSEN – US-Anleihen: Kursverluste – Höhere Aktienkurse sorgen für Druck – Renditeanstieg zehnjähriger Staatspapiere auf 2,35 [Vortag: 2,32] Prozent – 24.3.2022, 20:35
BÖRSEN – MÄRKTE USA/Wall Street fest – Ukraine-Krieg gibt weiter Takt vor – 24.3.2022, 21:49
BÖRSEN – Aktien Europa Schluss: Börsen mit verhaltener Entwicklung – 24.3.2022, 18:23
BÖRSEN – Aktien Frankfurt Schluss: Dax hält sich stabil – US-Börsen stützen – 24.3.2022, 17:59
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Deutliche Kursverluste – Zehnjahresrendite auf Hoch seit 2018 – Renditeanstieg der zehnjährigen Bundesanleihen auf 0,53 [Vortag: 0,46] Prozent – Schärfere Geldpolitik der Notenbanken und stabile Eurozonen- Unternehmensstimmung trotz Ukrainekrieg im Visier – 24.3.2022, 18:47
BÖRSEN – Österreichische Republik holte sich 4,5 Mrd. Euro auf Kapitalmarkt – Emissionsvolumen 4,5 Mrd. Euro, Emissionskurs 0,952, Emissionsrendite 0,9 Prozent – 24.3.2022
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Deutliche Verluste – OMV unter Druck – 24.3.2022, 18:23
ZENTRALBANKEN – MEXIKO – Mexikos Notenbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte auf 6,5% – 24.3.2022
ZENTRALBANKEN – SÜDAFRIKA – Südafrikas Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 Propzent – Entscheidung fäällt auf dem Hintergrund weltweiter Normalisierung von Leitzinsen – 24.3.2022
ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – Norwegische Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte – 24.3.2022
ZENTRALBANKEN – SCHWEIZ – SNB bestätigt Geldpolitik und hebt Inflationsprognosen an – 24.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB beendet Corona-Regelungen für Sicherheiten schrittweise bis 2024 – 24.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Elderson: EZB prüft Verhältnismäßigkeit ihrer Politik weitgehend selbst – EuGH kann nur nach offensichtlichen Fehlern suchen – EuGH verlangt von EZB ordnungsgemäßes Prüfverfahren durch EZB-eigene Organe – 24.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB schränkt Geschäftstätigkeit der zyprischen RCB Bank ein – RCB darf keine neuen Einlagen entgegennehmen, Kredite vergeben oder Investitionen tätigen – Liquiditätssicherung für Einlagen-Rückzahlungen durch Verkauf eines Teils des Kreditportfolios an Heelenic Bank Public Conpany Ltd. – l24.3.2022
USA – USA: Leistungsbilanz mit geringerem Defizit – 24.3.2022
USA – S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft legt im März zu – Anstieg, nicht Stagnation oder Rückgang, wie von Ökonomen erwartet – 24.3.3033
USA – US-Aufträge für langlebige Güter sinken im Februar – 24.3.2022
USA – USA: Aufträge für langlebige Güter fallen im Februar stärker als erwartet – 24.3.2022
USA – Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf niedrigstem Stand seit 1969 – 24.3.2022
CHINA – USA verlängern Ausnahmen bei Strafzöllen für Importe aus China – 24.3.2022
NORDKOREA – ROUNDUP 3: Nordkorea testet mutmaßliche Interkontinentalrakete – Tür zur Diplomatie bleibt offen trotz bedeutendem Anstieg der Spannungen – 24.3.2022, 18:11

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 25.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 24.3.2022 (abgeschlossen)

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Ukraine greift „hochwertige“ Ziele an – Russland im Norden auf Rückzug? – 25.3.2022, 6:25

RUSSLAND – UKRAINE – Der Kriegstag im Überblick Russlands Vormarsch „eingefroren“ – Scholz zahlt nicht in Rubel – „Der Besatzer ist hungrig und barfüßig“ – Isjum weiter in ukrainischer Hand – Kadyrow will Mariupol „säubern“ – Biden will Russlands G20-Ausschluss – NATO aktiviert ABC-Abwehr – Frankreich testet Mittelstreckenrakete * Meldungskranz am Ende des Betrags – 24.3.2022, 21:49

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP: Westliche Staaten wollen kämpfender Ukraine den Rücken stärken – Stoltenberg warnt Russland vor Einsatz von Chemiewaffen – Selenskyj: Ukraine hat bei Nato Panzer angefordert – Verstärkte Luftangriffe in der Ukraine – Energie mit Rubeln bezahlen – oder gleich boykottieren? – Mehr Flüchtlinge aus der Ukraine: UNHCR meldet 3,7 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine – 24.3.2022, 13:35

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL – Selenskyj: Ukraine hat bei Nato 200 Panzer angefordert – 24.3.2022, 12:59

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL – WHO Europa: 64 bestätigte Angriffe auf Gesundheitswesen in Ukraine – 24.3.2022, 6:11

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Eskalation aus Russland Bericht: USA bereiten Notfallpläne für Atomangriff vor – 24.3.2022, 24.3.2022, 9:49

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz: Währung für Zahlung russischer Energie ist in Verträgen festgelegt – 24.3.2022

RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – China ist neue Wirtschaftsstütze Russlands – Zusammen mit Indien könnte langfristig ein ökonomischer Block gegen den Westen entstehen – Putin: Russlands Präsident verändert die Weltwirtschaftsordnung – 23.22.2022

RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Angriff auf die Ukraine Eine 50 Jahre alte psychologische Theorie erklärt Putins Krieg – NACHTRAG: 20.3.2022

RUSSLAND- UKRAINE – UMFRAGE – Deutschland: Mehr Anträge auf Kriegsdienstverweigerung seit Ukraine-Krieg – 24.3.2022, 15:46

RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Deutsche gegen Energieimporte aus Russland – Drei Viertel befürworten, Vermögenswerte von Personen aus dem Umfeld Putins zu beschlagnahmen – NACHTRAG: 23.3.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Nato aktiviert Fähigkeiten zur ABC-Abwehr – 24.3.2022, 15:47
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Nato droht Russland bei Chemiewaffen-Einsatz mit „schwerwiegenden Konsequenzen“ – 24.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – NATO beschließt Stärkung der Ostflanke – 24.3.2022, 14:30
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – ROUNDUP: Nato-Staaten wollen Ukraine keine Panzer und Kampfjets liefern – 24.3.2022, 21:11
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – ROUNDUP 2/Kein Wechsel in der Krise: Stoltenberg bleibt bei der Nato – 24.3.2022, 16:35
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – G7-Staaten drohen Russland wegen Ukraine-Kriegs weitere Sanktionen an – 24.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP: G7 fordert Putin zum sofortigen Kriegsende in der Ukraine auf – Unterstützung im „heldenhaften Widerstand der Ukraine“ gegen Russalnd zugesagt – Scharfe Kritik an Angriffen auf atomare Anlagen – Abhängigkeit von russischer Energie soll verringert werden – „Kein Groll gegen russische Bevölkerung“ – 24.3.2022, 19:35
RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL – ROUNDUP: Biden befürwortet Ausschluss Russlands aus G20-Gruppe – Biden: große NATO-Einigkeit beschworen, Durchhalte- und Kampfapelle an Verbündete – Biden: Russland strebt Auseinanderbrechen der NATO an – Furcht vor Einsatz von ABC-Waffen seintens Russlands – 24.3.2022, 20:11
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Wiederaufnahme des Handels an Moskauer Börse ist ‚Scharade‘ – 24.3.2022, 9:47
RUSSLAND – UKRAINE – AUSTRALIEN – Australien strikt gegen Teilnahme Putins am G20-Gipfel auf Bali – 24.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – INTERNATIONAL – NATO fordert China zur Verurteilung des russischen Kriegs auf – 24.3.2022, 9:35
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – INTERNATIONAL – Ukraine-Krieg: NATO erhöht Druck auf China – 24.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Russland weist US-Diplomaten aus – 24.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – ÄGYPTEN – INTERNATIONAL – Folgen des Ukraine-Kriegs: Ägypten bittet IWF um Unterstützung – 24.3.2022, 13:23
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL/NATO – Moskau: Nato-Pläne für Ostflanke gefährlich und destabilisierend – 24.3.2022, 19:47
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Moskau: ‚Wirtschaftskrieg‘ der USA bedroht diplomatische Beziehungen – 24.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Russland: Auszahlung finanzieller Hilfen an Bürger in Ukraine beginnt – 24.3.2022, 19:23
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP/Ukraine-Krieg: Russland und Ukraine tauschen erneut Gefangene aus – 24.3.2022, 17:59
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL – Selenskyj ruft zu Protesten einen Monat nach Beginn russischer Invasion auf 24.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Ukrainische Armee drängt russische Soldaten um Kiew zurück – 24.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – Russische Vermögen in der Schweiz: 5,7 Milliarden Franken eingefroren – 24.3.2022, 17:47
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP: EU streitet über Energie-Embargo – ‚Wir finanzieren den Krieg‘ – Scholz und Nehammer lehnen Importstopp ab – Energieimporte: Gas zu 40, Öl zu 27, Kohl zu 46 Prozent aus Russland – Breughel: täglich 420 Millionen USD für Gas und 400 Millionen USD für Öl aus Russland – Polen und baltishce Staaten fordern Importstopp – Finnland unentschlossen – Flüssiggasimport: EU vor LNG-Energiepartnerschaft mit den USA – 24.3.2022, 19:11
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – SCHWEDEN – Selenskyj vor schwedischem Parlament: Blau-Gelb sind unsere Farben – 24.3.2022, 12:29
RUSSLAND – UKRAINE – POLEN – Mehr als 2,2 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine in Polen angekommen – 24.3.2022, 11:35
RUSSLAND – UKRAINE – GRIECHENLAND – FRANKREICH – Griechenland kauft Fregatten und Kampfbomber von Frankreich – 24.3.2022, 19:59
RUSSLAND – UKRAINE – GRIECHENLAND – FRANKREICH – Französischer Flugzeugträger ‚Charles de Gaulle‘ in Piräus vor Anker – Begleitschiffe und Aufklärungsflugzeuge – 24.3.2022, 11:47
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – RUSSLAND – Scholz reagiert gelassen auf Putins Rubel-Drohung – Zahlungswährung vertraglich festgelegt: „In den Verträgen steht Euro oder Dollar“ – 24.3.2022, 18:59
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – WESTBALKAN – Baerbock besorgt über Spannungen auf westlichem Balkan – 24.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukraine-Krieg belastet Honig-Markt – 24.3.3033, 12:35
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – BDEW: Regierung soll Frühwarnstufe im nationalen Notfallplan Gas ausrufen – 24.3.2022, 10:58
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung ernennt Taskforce-Leiter zur Umsetzung der EU-Sanktionen – 24.3.2022, 10:46
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Österreichs Kanzler: Mit uns wird es kein Öl- oder Gasembargo geben – 24.3.2022, 17:47
ÖSTERREICH – Zehn eigens eingerichtete Klassen für ukrainische Schüler in Wien – 24.3.2022

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GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Wirtschaftsstimmung trübt sich nur etwas ein – 24.3.2022
EUROPÄISCHE UNION – USA – ROUNDUP: Schranken für Google & Co. – EU-Einigung auf Digital-Gesetz absehbar – 24.3.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die EU könnte bei der Digital-Gesetzgebung einen großen Schritt nach vorn machen und neue Regeln für Tech-Riesen
EUROZONE – S&P Global: Euroraum-Wirtschaft verliert an Dynamik im März – 24.3.2022
SPANIEN – Tausende Spanier demonstrieren landesweit gegen hohe Energiepreise – 24.3.2022
FRANKREICH – Frankreich: Geschäftsklima deutlich schlechter – 24.3.2022
DEUTSCHLAND – Koalition beschließt zweites Entlastungspaket in Milliardenhöhe – 24.3.2022
DEUTSCHLAND – Koalition will Stilllegung von Kohlekraftwerken vorerst aussetzen – 24.3.2022
DEUTSCHLAND – Gesundheitsminister plant Anhebung der Krankenkassenbeiträge – 24.3.2022
DEUTSCHLAND – S&P Global: Deutsche Wirtschaft verliert im März an Schwung – 24.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Reallöhne sinken das zweite Jahr in Folge – 24.3.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Kaufpreise von Häusern und Wohnungen stiegen im Jahr 2021 um 12,3% – 24.3.2022
ÖSTERREICH – Kaufpreise für Wohnungen und Häuser stiegen 2021 mit 12,3 Prozent stark – Höchster jährlicher Anstieg seit 2010 – 24.3.2022
ÖSTERREICH – Innsbruck vor Eindämmung von Airbnb-Vermietungen – 24.3.2022
ÖSTERREICH – Heimische Papierindustrie fordert Entlastung – 24.3.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

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CORONA – VIROLOGIE – Mutiertes Virus: SARS-CoV-2 erstmals resistent auf Remdesivir – 24.3.2022
New Haven/Connecticut – SARS-CoV-2 kann eine Resistenz gegen das Virustatikum Remdesivir ent­wickeln.
US-Mediziner stellen in Nature Communications (2022; DOI: 10.1038/s41467-022-29104-y) den Fall einer abwehrgeschwächten Lymphompatientin vor, bei der eine 10-tägige Behandlung mit Remde­sivir erfolglos blieb, weil die Viren eine Mutation entwickelten, die den Angriff von Remdesivir wirkungs­los machte, gleichzeitig aber auch das Virus schwächte.
Resistenzen sind nicht nur bei bakteriellen Infektionen ein Problem. Auch Viren können sich durch Mutationen dem Zugriff von Medikamenten entziehen. Bei Remdesivir war die Entwicklung bereits in Laborstudien vorhergesagt worden. Virologen hatten gezeigt, dass eine bestimmte Mutation (E802) im Gen NSP12 die RNA-abhängige RNA-Polymerase so verändert, dass sie durch Remdesivir nur noch geringfügig gehemmt werden kann (PLOS Pathogens, 2021; DOI: 10.1371/journal.ppat.1009929 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Jetzt haben Infektiologen der Yale University School of Medicine in New Haven/Connecticut diese Mutation bei einer 70 Jahre alten Patientin entdeckt, die nach der Behandlung eines Non-Hodgkin-Lymphoms mit dem Antikörper Rituximab nicht mehr in der Lage war, eine Antikörperantwort gegen SARS-CoV-2 zu entwickeln. Es kam zu einer chronischen Infektion. Nach 148 Tagen entschlossen sich die Ärzte zu einer Behandlung mit Remdesivir, die aus Sorge vor einem Rückfall von 5 auf 10 Tage verlängert wurde.
Wie Shiv Gandhi und Mitarbeiter berichten, war die Behandlung zunächst erfolgreich. Ein steigender Ct-Wert im PCR-Test zeigte eine sinkende Viruslast an. Doch noch während der Behandlung mit Remdesivir kam es zu einem Rückfall. Den Medizinern gelang es, die Infektion schließlich durch eine Infusion der Antikörper Casirivimab und Imdevimab zu beenden (die gegen die damals kursierende Variante noch wirksam waren).
Die Forscher konnten mehrere Isolate untersuchen, die im Verlauf der Erkrankung gewonnen wurden. Das Genom von SARS-CoV-2 wurde insgesamt 27 Mal sequenziert. Die Mutation E802 wurde erstmals am 7. Tag der Remdesivirbehandlung entdeckt. Nach wenigen Tagen hatte sie sich gegen andere Varianten durchgesetzt. In vitro-Tests bestätigten, dass die Mutation die Wirksamkeit von Remdesivir deutlich ab­schwächte. Die IC50 – also die Konzentration, bei der die Hälfte der Viren abgetötet werden – stieg um den Faktor 6.
Gleichzeitig verminderte die Mutation die Infektiosität der Viren. Unter normalen Umständen würde sich die Mutante nicht durchsetzen können. Nur wenn Remdesivir die Replikation anderer Varianten verhin­dert, haben Mutanten mit E802 eine Chance. Es muss deshalb nicht befürchtet werden, dass sie sich aus­breitet. Tatsächlich zeigte eine Analyse der weltweiten Datenbank GISAID, das es immer wieder zu Mu­tan­ten mit E802 kommt. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132864/SARS-CoV-2-erstmals-resistent-auf-Remdesivir

CORONA – IMMUNOLOGIE – Studie: Infektion mit Omikron schützt vermutlich nicht vor anderen Varianten – 24.3.2022
Innsbruck – Ungeimpfte Personen, bei denen eine Infektion mit der Variante Omikron der erste Kontakt zu SARS-CoV-2 war, sollten nach den Ergebnissen einer Laborstudie im New England Journal of Medicine (2022; DOI: 10.1056/NEJMc2201607 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) nicht darauf setzen, dass sie in Zukunft gegen Infektionen mit anderen Varianten gefeit sind.
Die Unterschiede zwischen Omikron und den früheren Varianten sind so groß, dass nach einer Infektion nur eine schwache Kreuzimmunität entsteht.
Ein Team um Janine Kimpel von der Universität Innsbruck hatte in einer früheren Studie bereits zeigen können, dass Patienten, die sich mit der Alpha-, Beta- oder Delta-Variante infiziert hatten, nicht genügend Antikörper besitzen, um vor einer Infektion mit Omikron geschützt zu sein. Das gleiche traf auf Geimpfte zu. Nur die Kombination aus Immunisierung und Infektion erzeugte einen ausreichenden Impfschutz. Die Wirkung eines Boosters war nicht untersucht worden (NEJM, 2022; DOI: 10.1056/NEJMc2119236). Die Ergebnisse liefern eine Erklärung für den Verlauf der derzeitigen Omikron-Epidemie, in der Grundimmu­nisierte nur unzureichenden Schutz vor einer Durchbruchinfektion haben.
In der aktuellen Studie haben die Virologen untersucht, ob eine Infektion mit Omikron vor den anderen Varianten schützen würde. Dies ist nach den jetzt vorgestellten Ergebnissen nicht der Fall. In den Neutra­li­sationstests reichten bereits geringe Virusmengen vom Wildtyp (D614G) und den Varianten Alpha, Beta und Gamma aus, um die Zellen zu infizieren. Dies bedeutet, dass eine alleinige Infektion mit Omikron nur eine begrenzte Immunität erzeugt. Infektionen mit früheren Varianten wären weiter möglich. Für einen breiten Schutz sei deshalb weiterhin eine Impfung erforderlich, schreibt Kimpel. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132884/Studie-Infektion-mit-Omikron-schuetzt-vermutlich-nicht-vor-anderen-Varianten

CORONA – MEDIZIN – Akutes Lungenversagen: Wachen COVID-19-Patienten fällt es schwer, lange genug auf dem Bauch zu liegen – 24.3.2022
Toronto – Die Bauchlagerung verbessert bei beatmeten Patienten mit COVID-19 auf der Intensivstation das Outcome. Ob dies auch für wache COVID-19-Patienten mit akutem Lungenversagen gilt, lässt sich aktuell schwer sagen, da es die meisten von ihnen nicht schaffen, lange genug auf dem Bauch zu liegen.
Das berichten die Autoren der COVID-PRONE-Studie im Bristish Medical Journal (DOI: 10.1136/bmj-2021-068585).
Die Studie musste abgebrochen werden, nachdem klar wurde, dass die Intervention nichts bringen würde. Statt der empfohlenen 8 Stunden am Tag und die ganze Nacht in Bauchlage, kamen die Patienten auf gerade einmal 6 Stunden am Tag.
Schon seit den 1970er Jahren gehört die Bauchlagerung zum Therapiestandard bei Patienten mit schwe­rem akutem Lungenversagen, da sie einem größeren Teil der Lunge erlaubt, sich auszudehnen, so dass die Patienten tiefer einatmen können.
*** Widersprüchliche Ergebnisse bei wachen Patienten
Üblicherweise werden kritisch kranke Patienten, die sediert und intubiert sind, auf diese Weise gelagert. Doch im Februar 2020 zeigten einige Berichte, dass auch wache COVID-19-Patienten von der Bauchlage­rung profitieren könnten, woraufhin versucht wurde, diese breitflächig umzusetzen.
Doch seither kamen mehrere Studien zur Bauchlagerung bei wachen COVID-19-Patienten zu sehr wider­sprüchlichen Ergebnissen.
Michael Fralick von der Division of General Internal Medicine am Sinai Health in Toronto und seine Kollegen untersuchten die Outcomes von 248 wachen Patienten mit COVID-19 in 15 kanadischen und US-amerikanischen Krankenhäusern. Sie waren nicht kritisch krank, benötigten aber eine Sauerstoff­therapie. Im Schnitt waren sie 56 Jahre alt, 36 % von ihnen waren Frauen.
*** Geringe Adhärenz in Gruppe mit Bauchlagerung
Die Patienten wurden auf Bauchlagerung oder Standardtherapie randomisiert. In der Interventions­gruppe wurden sie angewiesen, sich 4 Mal am Tag für bis zu 2 Stunden auf den Bauch zu legen. Außer­dem wurden sie ermutigt nachts in Bauchlage zu schlafen und dies über 7 Tage. Das Personal unternahm immer wieder Anstrengungen, die Adhärenz zu verbessern. Die Patienten in der Kontrollgruppe wurden nicht angewiesen, Zeit in Bauchlage zu verbringen.
In den ersten 3 Tagen verbrachten die Patienten in der Interventionsgruppe im Median 2 Stunden pro Tag in Bauchlage. In der Kontrollgruppe waren es 0 Stunden. Der häufigste Grund für die niedrige Adhä­renz war, dass die Bauchlage als unbequem empfunden wurde.
*** Keine Unterschiede messbar
Nach Berücksichtigung anderer möglicher Einflussfaktoren gab es zwischen Interventionsgruppe und Kontrollgruppe keine Unterschiede hinsichtlich Sterberisiko, mechanischer Beatmung oder Verschlech­terung des Lungenversagens. In der Interventionsgruppe lag das Risiko für den primären Endpunkt bei 14 % (18 Ereignisse), in der Kontrollgruppe ebenfalls bei 14 % (17 Ereignisse). Die um Alter und Geschlecht adjustierte Odds Ratio betrug 0,92 (95-%-KI 0,44-1,92).
Auch der sekundäre Endpunkt unterschied sich nicht zwischen den beiden Gruppen: Die Veränderung der Rate von Sauerstoffsättigung zu Fraktion eingeatmeten Sauerstoffs – ein Indikator dafür, wie gut die Lungen Sauerstoff ins Blut transportieren – war zwischen den beiden Gruppen vergleichbar.
*** Neue Ansätze für Bauchlagerung erforderlich
Die Studie sei nicht in der Lage, einen Vorteil oder Nachteil der Bauchlagerung bei wachen COVID-19-Patienten auszuschließen, doch die Ergebnisse bestätigten, dass „es nicht ausreicht, die Patienten einfach aufzufordern, sich auf den Bauch zu legen und dann immer wieder daran zu erinnern, um zu erreichen, dass sie lange Zeiträume in Bauchlagerung verbringen“, schreiben die Autoren um Fralick.
Es seien weitere Studien nötig, um zu ermitteln, ob mehr Zeit in Bauchlage bei diesen Patienten mit einem klinischen Vorteil assoziiert sei. Außerdem bestehe dringender Bedarf an „innovativen Ansätzen, um Patienten dazu zu bringen, mehr als ein paar Stunden am Tag auf dem Bauch zu liegen“. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132867/Akutes-Lungenversagen-Wachen-COVID-19-Patienten-faellt-es-schwer-lange-genug-auf-dem-Bauch-zu-liegen

CORONA – MEDIZIN – Long COVID: Forschungsverbund arbeitet an Kurzzeittherapie – 24.3.2022
München/Berlin – Ein Forschungsverbund unter Leitung der universitären psychosomatischen Kliniken in München und Magdeburg sowie der medizinischen Epidemiologie in Halle will psychosozialen Thera­pie­angebote für Patienten mit Long COVID entwickeln.
Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) hingewiesen. Die Angebote sollen später auch niedergelassenen Ärzten sowie Gesundheits­ämtern zur Verfügung stehen. Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt für die Dauer von zwei Jahren mit 722.000 Euro.
In Deutschland leben Schätzungen zufolge bereits rund eine halbe Million Menschen, die unter Lang­zeitfolgen einer überstandenen COVID-19-Infektion leiden.
„Dazu zählen chronische Erschöpfung, Müdigkeit, vermin­derte Leistungsfähigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, wechselnde Schmerzen am ganzen Körper, Kopfweh, Luftnot, Atembeschwerden, Schlafstörungen, allgemeines Unwohlsein, Depressions­symptome und Ängste“, erläuterte die Studien­koordinatorin Christine Allwang.
Die Betroffenen seien teil­weise massiv in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt und monatelang ar­beitsunfähig, obwohl keine hinreichenden organischen Ursachen zu ermitteln seien, sagte die leitende Oberärztin der Psychosomatik am Universitätsklinikum rechts der Isar in München.
Die Arbeitsgruppe will zunächst das vorhandene Wissen zu Long COVID aus vorhandenen Daten syste­matisch erfassen. Interviews mit Erkrankten sollen dies ergänzen. „Ziel ist eine modulare Intervention nach Art des Baukastenprinzips, die an drei unterschiedlichen Problembereichen ansetzt“, so Allwang.
Dazu gehöre der Umgang mit anhaltenden Körperbeschwerden und Schmerzen, die Verbesserung seeli­scher Symptome wie Depression und Angst sowie eine Intervention für die Bereiche Sozial- und Arbeits­leben. Letztlich gehe es darum, dass die Betroffenen wieder einen normalen Alltag erlebten und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren könnten, so die Expertin.
An dem Forschungsprojekt sind psychosomatische Universitätskliniken in München, Magdeburg, Tübin­gen, Ulm und Freiburg sowie das Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik der Universitätsmedizin Halle beteiligt. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132877/Long-COVID-Forschungsverbund-arbeitet-an-Kurzzeittherapie

CORONA – USA – Omikron-Subvariante BA.2 breitet sich in USA aus – 24.3.20221
Washington – Die US-Gesundheitsbehörde CDC rechnet damit, dass die sich in Europa ausbreitende Omikron-Subvariante BA.2 in absehbarer Zeit auch in den USA dominierend wird.
Der Anteil dieser Sub­va­­riante an den Coronavirusvarianten landesweit sei inzwischen auf 35 Prozent gestiegen, sagte CDC-Direktorin Rochelle Walensky heute bei einem Briefing mit Journalisten.
„Wir gehen davon aus, dass sie sich in den nächsten Wochen zur vorherrschenden Variante entwickeln wird.“
In Teilen des Nordostens sei das bereits der Fall. Walensky verwies zugleich auf einen Rückgang der Zahlen bei den Coronavirusinfektionen, den Krankenhauseinlieferungen und den Todeszahlen.
Mit Blick auf die Ansteckungen sagte sie: „In den vergangenen Wochen sind die Fälle drastisch zurückge­gangen, und unsere nationalen Zahlen bewegen sich in der Nähe historischer Tiefstände, was wirklich ermutigend ist.“ © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132857/Omikron-Subvariante-BA-2-breitet-sich-in-USA-aus

KENIA – Hunderttausende Coronaimpfdosen in Kenia abgelaufen – 24.3.2022
Nairobi – In Kenia sind knapp 840.000 gespendete Coronaimpfdosen des Pharmakonzerns Astrazeneca abgelaufen. Das Gesundheitsministerium des ostafrikanischen Landes machte dafür gestern Impfskepsis in der Bevölkerung, aber auch eine kurze Haltbarkeit der gelieferten Impfstoffe verantwortlich.
„Wir beobachten weiterhin Impfskepsis, die auf Gerüchte und Falschinformationen insbesondere über Fruchtbarkeitsbedenken zurückzuführen ist“, erklärte das Ministerium.
Zugleich seien die über die inter­na­tionale Impfinitiative Covax gespendeten Impfstoffe im Januar gelie­fert worden und bereits Ende Fe­bruar abgelaufen, was wenig Zeit für eine Verabreichung gelassen habe.
Künftig würden deswegen nur noch Impf­stoffe angenommen, die zum Zeitpunkt der Lieferung noch min­destens vier Monate lang halt­bar seien.
„Jede abgelaufene Dosis stellt eine vertane Chance dar, ein Leben zu retten“, beklagte das Gesundheits­ministerium. In Kenia sind rund 30 Prozent der Zielbevölkerung gegen das Coronavirus geimpft.
In den vergangenen Wochen hat sich das Tempo bei den Impfungen aber deutlich verlangsamt, unter anderem in Folge sinkender Coronafallzahlen. Wurden Anfang vergangenen Monats landesweit noch täglich rund 250.000 Impfdosen verimpft, waren es zuletzt teilweise nur noch rund 30.000. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132858/Hunderttausende-Coronaimpfdosen-in-Kenia-abgelaufen

CORONA – SCHOTTLAND – Schottland verzeichnet Rekordwerte an Corona-Klinikeinweisungen – 24.3.2022
EDINBURGH (dpa-AFX) – Die Zahl der Corona-Patienten in Schottland ist am Donnerstag den vierten Tag in Folge auf ein Rekordniveau gestiegen. Jüngsten Zahlen der Regierung zufolge benötigten demnach 2322 Menschen in dem britischen Landesteil wegen einer Covid-19-Erkrankung stationäre Behandlung. Kliniken und besonders Notaufnahmen seien am Limit, weil es auch bei Mitarbeitern viele Ausfälle durch Corona-Infektionen gebe, berichtete die BBC unter Berufung auf verschiedene schottische Krankenhausträger. Menschen wurden aufgerufen, nur in wirklich dringenden oder lebensbedrohlichen Fällen in die Notaufnahme zu gehen.
Hintergrund für den Anstieg der Krankenhauseinweisungen ist eine Welle an Infektionen mit der Omikron-Subvariante BA.2, die erst vor kurzem ihren Höhepunkt in Schottland erreicht hatte. Laut BBC war Schätzungen zufolge in der vergangenen Woche jeder 14. Bewohner Schottlands mit Corona infiziert – so viele wie noch nie zuvor. Der Verlauf ist jedoch meist milder als bei früheren Varianten. Die Zahl der Intensivpatienten unter den etwa 4,5 Millionen Einwohner Schottlands lag am Donnerstag bei 26. Auch Todesfälle wurden nur vereinzelt gezählt in den vergangenen Tagen./cmy/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55594610-schottland-verzeichnet-rekordwerte-an-corona-klinikeinweisungen-016.htm

CORONA – POLEN – Polen hebt Maskenpflicht weitgehend auf – 24.3.2022
WARSCHAU (dpa-AFX) – Polen hebt vor dem Hintergrund rückläufiger Corona-Neuinfektionen die Maskenpflicht weitgehend auf. Ab dem 28. März müsse eine Mund-Nasen-Bedeckung nur noch in medizinischen Einrichtungen getragen werden, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Donnerstag in Warschau. Bislang galt in Polen eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Innenräumen.
Künftig sollen auch die Gesundheitsämter nicht mehr die Isolation der Covid-Erkrankten überwachen. Es reiche, wenn diese mit einer Krankschreibung zuhause blieben, sagte Niedzielski weiter. Zur Begründung der Lockerungen sagte der Minister, seit zwei Wochen beobachte man einen Rückgang der Neuinfektionen, dieser Trend habe sich in den vergangenen Tagen noch verstärkt.
Am Donnerstag meldete das Gesundheitsministerium 8994 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, dies waren 26 Prozent weniger als noch vor einer Woche. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner, also knapp halb so viele wie Deutschland./dhe/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55589842-polen-hebt-maskenpflicht-weitgehend-auf-016.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – PEI: Antigentests erkennen Omikron genauso gut wie frühere Varianten – 24.3.2022
LANGEN (dpa-AFX) – Antigen-Schnelltests erkennen dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zufolge Omikron ebenso gut wie frühere Varianten des Coronavirus. Das im hessischen Langen ansässige Bundesinstitut hatte bei 20 zufällig ausgewählten Tests überprüft, wie gut sie bei Delta und bei der aktuell vorherrschende Variante anschlagen. Das wurde an Patientenabstrichen und an Zellkulturen getestet. In beiden Testreihen habe es so gut wie keine Unterschiede gegeben, berichtete Projektleiter Micha Nüblig am Donnerstag.
Wie gut die Tests Sars-CoV-2 erkannten, lag demnach an ihrer jeweiligen Sensitivität: sensiblere Tests erkannten beide Varianten besser, weniger sensible erkannten beide Varianten schlechter.
Das Ergebnis dürfte laut PEI auf die meisten Profi-Tests und auch auf Selbsttests übertragbar sein. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfARM) hat laut PEI die Hersteller aller erstattungsfähigen Antigen-Schnelltests auf der BfArM-Liste um zusätzliche Daten gebeten. Dabei ging es um die Frage, an welche Bereiche des Virus-Proteins die Antikörper binden. Handelt es sich um eine Region, die bei der Omikron-Variante nicht mutiert ist, könne man davon ausgehen, dass die Sensitivität nicht beeinträchtigt sei. Von 428 Rückläufen bisher hätten 385 diese Bedingung erfüllt, bei den restlichen zehn Prozent sei das noch unklar.
In der BfArM-Liste wurde am Donnerstag eine neue Spalte eingeführt: „Omikron-Erkennung entsprechend der Bridging-Prüfung des PEI“. Wenn dort ein „Ja“ steht, erkennt der Test Omikron gleich gut. Die Hersteller haben laut PEI noch einige Wochen Zeit, die Daten nachzuliefern. Wenn sie das nicht tun oder die Sensitivität bei Omikron nicht nachweisen können, sollen ihre Produkte von der BfArM-Liste der erstattungsfähigen Tests gestrichen werden.
Die Selbsttests für zuhause unterscheiden sich laut PEI nicht groß von den Profitests: Testkassetten und analytische Eigenschaften seien die gleichen, sagte Nüblig. Daher geht das PEI davon aus, dass die Sensitivität gegenüber Omikron auch hier gegeben ist. Generell erkennen Antigentests Sars-CoV-2 weniger gut als PCR-Tests. Sie schlagen nur bei hoher Viruslast und damit in einem kleineren Zeitfenster an./sat/DP/mis
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LANGFASSUNG:
PEI widerspricht FDA: Omikron-Nachweis mit Antigentests ebenso gut wie bei Delta – 24.3.2022
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132869/PEI-widerspricht-FDA-Omikron-Nachweis-mit-Antigentests-ebenso-gut-wie-bei-Delta

CORONA – DEUTSCHLAND – Gewerkschaften: Schulen wegen Lehrerausfällen am Limit – 24.3.2022
Berlin – Lehrergewerkschaften warnen davor, dass die Omikron-Welle die Schulen an ihrer Belastungsgrenze bringt. „Der coronabedingte Ausfall von Lehrkräften trifft die Schulen aktuell heftig“, sagte das GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben).
„Die Zahl der Krankmeldungen wird in den nächsten Wochen weiter steigen, weil die Corona-Schutzmaßnahmen weitestgehend fallen sollen beziehungsweise bereits einkassiert worden sind“, warnte sie. Dies sei eine falsche Entscheidung der Politik. Bensinger-Stolze hob hervor: „Wir appellieren an alle politisch Verantwortlichen, an der Maskenpflicht ebenso wie an Hygiene- und Testkonzepten festzuhalten, damit die Situation nicht aus dem Ruder läuft. Die Lehrkräfte arbeiten bereits jetzt am Limit.“
Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte dem RND: „Die Dynamik der Omikronvariante sorgt in den Schulen für ein immer dramatischeres Infektionsgeschehen und vermehrte Ausfälle von Lehrkräften durch eigene Infektionen und Quarantäne.“ Das verstärke den Teufelskreis, dass die verbliebenen Lehrkräfte, die nicht krank seien, immer stärker belastet würden. Es komme beispielsweise zur Zusammenlegung von Lerngruppen oder zur teilweisen oder kompletten Einstellung des Sport- Musik- oder Kunstunterrichts. „Teilweise werden Stundenpläne wochenweise ausgegeben, da eine längerfristigere Planung nicht mehr möglich ist“, sagte Beckmann.
„Wir spüren in den Schulen Tag für Tag, wie sehr es sich jetzt mehr denn je rächt, dass die Politik den Schulen über Jahre hinweg die personelle Ausstattung verweigert hat, die sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben gebraucht hätten und brauchen.“ Der Verbandsvorsitzende hob hervor: „Wenn man ein System ständig auf Kante näht, muss man sich nicht wundern, wenn die Naht bei steigender Belastung reißt.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55584920-gewerkschaften-schulen-wegen-lehrerausfaellen-am-limit-003.htm

ÖSTERREICH – Public-Health-Experte: Nach Reaktion auf STANDARD-Kommentar: Patientenanwältin Pilz fordert von Ärztekammer Prüfung der Vertrauenswürdigkeit von Martin Sprenger – 24.3.2022
„Dass jemand, der sein ganzes Berufsleben selbst im Dienst der Wissenschaft stand, derart ignorant mit dieser umgeht, ist enttäuschend“, schreibt Colette M. Schmidt in ihrem Kommentar über Aussagen von Bildungsminister Polaschek.
Wien/Graz – In ihrem Kommentar mit dem Titel „Ignorant und enttäuschend“ – erschienen am Montag – kritisierte STANDARD-Redakteurin Colette M. Schmidt Bildungsminister Martin Polaschek dafür, dass die Maskenpflicht in Schulen nicht wieder eingeführt wird, und auch für seine Aussagen, dass es aus der Wissenschaft kein Veto gegen die Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen gegeben habe, obwohl prominente Expertinnen und Experten neben anderen Maßnahmen auch Masken in Schulklassen empfohlen hätten.
Diese Meinung veranlasste den Public-Health-Experten Martin Sprenger auf seinem öffentlich zugänglichen Facebook-Profil „Public Health Graz“ zu einem Posting, in dem er Schmidt vorwirft, „Unwahrheiten zu verbreiten“. Er unterstellt ihr darin, dass sie „ignorant mit Wissenschaft“ umgehe, und verweist auf eine Website des dänischen Gesundheitsministeriums, das eine Homepage „für Journalistinnen ihres Niveaus, um Fehlinformationen der Bevölkerung vorzubeugen“, eingerichtet habe.
Scharfe Kritik an Sprengers Posting kommt von der Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz. Sie hat sich wegen Sprengers Facebook-Eintrag an Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres gewandt und fordert eine Prüfung der Vertrauenswürdigkeit von Sprenger. Sprenger ist Mitarbeiter der Medizinischen Universität Graz.
*** Pilz: Sprengers Äußerungen „rufschädigend, fachlich falsch“
Sprengers Äußerungen gegenüber Schmidt seien „rufschädigend, fachlich falsch und befeuern Corona-Leugner*innen und -Verharmloser*innen. Sie leisten einer weiteren Verunsicherung der Bevölkerung Vorschub“, schreibt Pilz in ihrem Brief an Szekeres, „man gewinnt außerdem den Eindruck, dass mit dieser öffentlichen Abkanzelung eine seriöse Journalistin eingeschüchtert werden soll.“
Es sei „nicht auszuschließen, dass sich andere von einer wissensbasierten Berichterstattung abhalten lassen, um nicht ebenfalls Ziel derartiger Angriffe zu werden“, so Pilz. Sprenger nutze „sein Ansehen als Arzt und Public-Health-Experte, um unwahre Behauptungen zu verbreiten, die die Compliance der Bevölkerung in notwendige Schutzmaßnahmen untergraben“. Pilz ersucht Szekeres in ihrem Brief, „die Vertrauenswürdigkeit des Herrn Dr. Sprenger einer Überprüfung zu unterziehen“.
Auch STANDARD-Chefredakteur Martin Kotynek forderte Sprenger in einem Schreiben auf, „davon abzusehen, weiterhin öffentlich zu behaupten, unsere Redakteurin würde die ‚Unwahrheit‘ und ‚Fehlinformationen‘ verbreiten“. Kotynek: „Die Meinungsfreiheit lässt zu, dass wir miteinander über unterschiedliche Meinungen diskutieren, ohne dem anderen zu unterstellen, die Unwahrheit zu verbreiten.“ (red, 24.3.2022)
https://www.derstandard.at/story/2000134364710/nach-reaktion-auf-standard-kommentar-patientenanwaeltin-pilz-fordert-von-aerztekammer

CORONA – ÖSTERREICH – Maskenregeln an den Schulen bleiben bis Ostern unverändert – 24.3.2022
Die Bestimmungen zum Tragen von FFP2-Masken an den Schulen werden vorerst nicht geändert. Das hat Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Donnerstag bekräftigt. „Wir werden diese Regelung auf jeden Fall bis zu den Osterferien beibehalten“, sagte er am Rande einer Pressekonferenz in Wien. Zuletzt gab es hier Rufe nach Verschärfungen, etwa vom oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).
*** Masken müssen am Platz nicht getragen werden
Stelzer führte am Vortag ins Treffen, dass das Infektionsgeschehen in den Schulen derzeit „massiv“ sei. Aktuell muss zwar außerhalb des Klassenzimmers eine Maske getragen werden, in der Klasse selbst aber nicht.
Polaschek betonte am Donnerstag, dass in den Schulen das gelte, was nun auch allgemein eingeführt werde: „Ich darf nur daran erinnern, dass der öffentliche Raum nachzieht zu dem, was wir in den Schulen bereits lange haben.“ Denn die neuen Regeln des Gesundheitsministers würden nichts anderes bedeuten, als dass in Gebäuden oder in Lokalen Masken getragen werden müssten – wenn man diese betrete oder durchgehe. „Aber wenn man am Sitzplatz ist, trägt man dort auch keine Maske“, gab der Bildungsminister zu bedenken.
*** Maske und 3G an den Schulen
Zudem werde in den Schulen ja getestet. Es gelte dort nicht das Prinzip Maske oder 3G, sondern die Kombination aus beiden. „Das heißt, wir haben hier schon ein sehr enges Netz“, zeigte sich Polaschek überzeugt.
Derzeit ist das Bildungsministerium für die Festlegung der Regeln an den Schulen verantwortlich. Gesundheitsminister Johannes Rauch hat am Donnerstag im Morgenjournal allerdings angekündigt, dass er und Polaschek für Herbst ein System mit einheitlichen Regeln für Schulen und Arbeitswelt anstreben. „Da muss man eine konsistente Regelung herbekommen.“ Überhaupt müsse „die Schaffung von mehr Nachvollziehbarkeit, Einfachheit und Klarheit oberstes Ziel bleiben“. Bei Auftreten einer möglichen weiteren Infektionswelle werde man „sicher nicht mit derartig komplizierten auch Entscheidungsstrukturen und Instrumentarien agieren können. Das werden die Leute nicht mehr mitmachen.“
Scharfe Kritik kam von der SPÖ. „Rauch und Polaschek müssen das unwürdige Schauspiel am Rücken der Kinder an den Schulen beenden“, sagte Gesundheitssprecher Philip Kucher in einer Aussendung. „Wofür haben wir eine Bundesregierung, wenn niemand mehr seine Arbeit macht?“ „Wenn sogar Landeshauptmann Stelzer (ÖVP, Anm.), dessen Landtagswahl beim letzten Mal als Begründung für die Regierung diente, trotz aller Warnungen nichts zu tun, der Meinung ist, dass das so nicht mehr weitergeht, dann müsste das allen Beteiligten Weckruf genug sein“, wies Kucher auf die „absurde Gesamtsituation“ hin.
https://science.apa.at/power-search/1730078422652771478

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GÜRTELROSE – Gürtelrose wird in Österreich unterschätzt – 24.3.2022
Jeder Dritte erkrankt in Österreich im Verlauf seines Lebens an Gürtelrose. Doch in der Risikogruppe der Über-50-Jährigen ist sich nur jeder Fünfzigste des Risikos für die oft schwere Erkrankung bewusst, erklärten Experten bei einer Pressekonferenz in Wien. Sie empfehlen eine Impfung gegen Herpes-Zoster-Viren, die jene schmerzhafte Krankheit verursachen. Damit könne man auch Komplikationen wie Nervenlähmungen und Gehirnhautentzündung vorzubeugen.
*** Eine Impfung kann vor Gürtelrose schützen
Mehr als 99 Prozent aller Über-50-Jährigen tragen solche Viren in sich, weil sie in ihrer Kindheit damit infiziert wurden und Feuchtblattern hatten, hieß es bei dem Medientermin der Pharmafirma GlaxoSmithKline. In einer repräsentativen Umfrage bei mehr als 300 Menschen in Österreich zwischen 50 und 80 Jahren habe sich gezeigt, dass die meisten von ihnen (85 Prozent) schon von der Gürtelrose gehört hatten, aber die wenigsten (zwei Prozent) fühlten sich davon gefährdet, berichtete Alexander Zeh vom Marktforschungsinstitut Ipsos. International sei man damit „eher am unteren Rand“, denn in anderen Ländern wie Hongkong (14 Prozent), Großbritannien (elf Prozent) und Schweden (zehn Prozent) wäre das Risikobewusstsein höher.
*** Die meisten sehen kein persönliches Risiko
Viele Menschen wussten um die möglichen Symptome einer Gürtelrose-Erkrankung wie roten Ausschlag (80 Prozent), Jucken (54 Prozent) und lähmende Schmerzen (49 Prozent), berichtete Zeh: Sie kannten auch die Risikofaktoren wie ein geschwächtes Immunsystem (71 Prozent) und Stress (59 Prozent). „Die meisten sehen aber kein persönliches Risiko und wollen nichts dagegen tun“, sagte er.
Verhindern könne man den Ausbruch am besten mit einer Impfung gegen das Herpes zoster Virus, erklärte Robert Müllegger von der Abteilung für Dermatologie und Venerologie am Landesklinikum Wiener Neustadt (NÖ). Laut österreichischem Impfplan sei sie deshalb auch für alle Menschen über 50 Jahren empfohlen, ebenso bei Personen ab 18 Jahren mit Immunschwäche oder Grunderkrankungen.
Das charakteristische Symptom einer Gürtelrose ist ein bandförmiger roter Ausschlag mit Bläschen, so der Mediziner. Meist betrifft er die Brust, den Rücken oder das Gesicht. Bei 80 Prozent der Patienten treten Schmerzen auf, und circa 40 Prozent müssen ins Spital. Oft brächte die Erkrankung auch teils schwere Komplikationen, wie akute oder chronische Entzündungen der Lunge, Gehirnhaut oder Augen. Es könne zu Nervenlähmungen etwa beim Hörnerv kommen, was Taubheit und Gleichgewichtsstörungen verursacht. „Am häufigsten ist ein intensiver, quälend bohrender Dauerschmerz“, sagte er. Dieser beeinträchtigt freilich die Lebensqualität.
„Oft leiden die Patienten unter Depressionen, Schlafstörungen und sogar Selbstmordversuche sind keine Seltenheit“, erklärte Müllegger. Eine Behandlung mit antiviralen Medikamenten und Schmerzmitteln wäre möglich, ermöglicht aber bei vielen Patienten (40 Prozent) keine „restlose Beherrschung der Krankheit und Verhinderung von Schmerz und Komplikationen“, so der Experte.
https://science.apa.at/power-search/2738711490266040555

TUBERKULOSE – Tuberkulose zählt weiter zu den tödlichsten Infektionskrankheiten – 24.3.2022
Tuberkulose bleibt auch in Corona-Zeiten eine der tödlichsten Infektionskrankheiten der Welt. Ein starker Rückgang der registrierten Tuberkulose-Fälle in der WHO-Region Europa um 24 Prozent zwischen 2019 und 2020 habe vermutlich mit der Corona-Pandemie zu tun, die die Erkennung und Meldung solcher Erkrankungen behindert habe, teilten das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Donnerstag zum Welttuberkulosetag (24.3.) mit.
*** Am 24. März ist Welttuberkulosetag
Tuberkulose sei nach wie vor die zweittödlichste Infektionskrankheit der Erde hinter Covid-19. Gerade angesichts der Pandemie seien dringende Investitionen im Kampf gegen Tuberkulose von entscheidender Bedeutung, mahnten WHO Europa und ECDC an. Länder in Europa und Zentralasien hätten das Ziel eines 20-prozentigen Rückgangs der Fälle innerhalb eines Fünfjahreszeitraums zwar übertroffen, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Es gebe jedoch keinen Platz für Selbstgefälligkeit.
Um weitere Fortschritte sicherzustellen, müssten innovativere und effektivere Ansätze bei der Diagnose und Behandlung von Tuberkulose (TB) und multiresistenter Tuberkulose (MDR-TB) eingeführt werden, forderte Kluge. ECDC-Direktorin Andrea Ammon ergänzte mit Blick auf die Pandemie: „Leider ist der Kampf gegen TB in den vergangenen beiden Jahren noch schwieriger geworden.“
In der Region Europa, zu der die WHO insgesamt 53 Länder zählt, sind 2020 mehr als 160.000 Tuberkulosefälle gemeldet worden. Im Vorjahr waren es rund 216.000. In Österreich wurden 2020 388 TB-Fälle in das epidemiologische Meldesystem EMS eingemeldet. Allerdings waren es vor der Pandemie 500 bis 600 pro Jahr. Experten machten diese Woche darauf aufmerksam, dass die Fälle, die seit Beginn der Pandemie registriert wurden, schwerer seien als zuvor.
https://science.apa.at/power-search/9555498887357252376

TUBERKULOSE – Tuberkulose: Rückgang in Deutschland, aber weltweit problematische Entwicklung – 24.3.2022
Berlin/Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Zunahme von Tuberkulose(TB)-Erkrankungen und -Todesfällen. 2020 habe die Zahl der tuberkulosebedingten Todesfälle erstmals seit zehn Jahren wieder zugenommen, von 1,4 Millionen 2019 auf 1,5 Millionen.
„Jeden Tag sterben weltweit 4.100 Menschen an TB“, berichtet die WHO zum Welt-TB-Tag am 24. März. Gerade Jugendliche und Kinder seien Leidtragende: 2020 hätten sich 1,1 Millionen Kinder und Jugend­liche unter 15 Jahren infiziert, 226.000 seien an TB gestorben.
Ein wichtiger Grund für die negative Entwicklung sei die Coronapandemie – sie hat laut der WHO Erfolge der vergangenen Jahre bei der TB-Bekämpfung zunichtegemacht.
In Deutschland gehen die TB-Fallzahlen laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) zurück, allerdings nicht mehr so deutlich wie in den Jahren davor. Dem RKI wurden 2021 in Deutschland 3.896 Tuberkuloseneu­er­krankungen übermittelt (Datenstand: 15. März 2022), sechs Prozent weniger als im Jahr 2020.
Im Jahr 2020 lag die Fallzahl wiederum knapp 14 Prozent niedriger als 2019. Von Niedriginzidenzlän­dern wie Deutschland wird laut RKI erwartet, dass die Fallzahlen bis 2035 unter einen Fall pro 100.000 Einwohner sinken, dafür sei eine jährliche Abnahme um mindestens zehn Prozent erforderlich.
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ruft zum Welt-TB-Tag auf, die welt­weite Bekämpfung der Erkrankung zu verstärken. „Wenn es uns nicht gelingt, die Eindämmung von TB schneller voranzubringen, bedeutet dies letztlich, dass wir uns von dem Ziel verabschieden, die Krankheit und die Gesundheitsbedrohung, die von ihr ausgeht, bis 2030 zu beenden“, sagte Peter Sands, Exekutiv­direktor des Globalen Fonds.
In den meisten Fällen lässt sich die TB laut dem Globalen Fonds behandeln und heilen. Die Standard-TB-Behandlung erfordere allerdings die Einnahme von Medikamenten für bis zu sechs Monate, die Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen verursachen könnten.
Die lange Behandlungsdauer und die Nebenwirkungen veranlassten manche Patienten dazu, die Behand­lung abzubrechen, was unter Umständen zu einer Arzneimittelresistenz führen könne. „Ein Drittel der weltweiten Todesfälle aufgrund von Antibiotikaresistenzen gehen inzwischen auf arzneimittelresistente TB zurück“, warnt der Globale Fonds. © hil/dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132760/Tuberkulose-Rueckgang-in-Deutschland-aber-weltweit-problematische-Entwicklung
RKI zu Tuberkulose
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/T/Tuberkulose/Tuberkulose.html

TUBERKULOSE – Menschliche Immunitätstypen beeinflussen Verlauf einer Tuberkulose – 24.3.2022
Houston – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass rund 1/4 der Weltbevölkerung mit Mycobacterium tuberculosis infiziert ist. Jedes Jahr erkranken 10 Millionen Menschen an einer Tuberkulose (TB) und jährlich sterben mehr als 1,5 Millionen Menschen an dieser Krankheit.
Allerdings erkrankt nur eine Minderheit derjenigen Menschen, die sich mit Mycobacterium tuberculosis infiziert haben. Bei denjenigen, die an TB erkranken, kann der Krankheitsverlauf wiederum sehr unter­schiedlich sein.
Einem internationalen Forscherteam ist es jetzt gelungen, mittels einer großangelegten Analyse unterschiedliche Immunantworten von Tuberkuloseerkrankten zu charakterisieren und Patientengruppen zu identifizieren, die eine zu geringe oder eine zu starke Immunantwort auf den bakteriellen Erreger zeigten. Durch diese Gruppierung könnten in Zukunft die Therapieergebnisse maßgeblich verbessert werden, so die Hoffnung der Forscher. Die Arbeit ist im European Respiratory Journal erschienen (2022; DOI: 10.1183/13993003.02263-2021).
Die Arbeitsgruppe des Baylor College of Medicine und des Texas Children’s Hospital in Houston, Texas, hat gemeinsam mit Partnern des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) große Datensätze aus zuvor veröffentlichten Publikationen genutzt, um die Immunantwort von TB-Patienten zu charak­terisieren. Hierbei konzentrierten sie sich auf die unterschiedliche Produktion von Ribonukleinsäuren (RNA) in Blutzellen.
So konnten sie bestimmte Gruppen unter den TB-Patienten ausmachen, die mit einer zu gering oder einer zu ausgeprägten Immunität einhergingen. Die verschiedenen Gruppen bezeichnete die Arbeits­gruppe als „Endotypen“.
Mithilfe von Computermodellen sagte das Team auch voraus, welche Art von Medikamenten notwendig wäre, um das Immunsystem der verschiedenen Endotypen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
„Die Ergebnisse dieser Studie werden den Weg für wirtsspezifische Therapien für einzelne Gruppen von TB-Patienten ebnen, mit dem großen Potenzial, die Behandlungsergebnisse für die tödlichste aller bakteriellen Infektionskrankheiten zu verbessern,“ sagte Jan Heyckendorf, TB-Forscher vom DZIF aus Borstel und Kiel, einer der Erstautoren der Studie. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132389/Menschliche-Immunitaetstypen-beeinflussen-Verlauf-einer-Tuberkulose

EMPFÄNGNISVERHÜTUNG – Verhütungspille für Männer erfolgreich an Mäusen getestet – 24.3.2022
Wissenschaftern aus den USA ist ein möglicher Durchbruch bei der Entwicklung einer Antibabypille für den Mann gelungen. Studien an Mäusen hätten eine 99-prozentige Wirksamkeit des Mittels YCT529 gezeigt, sagte der Doktorand Abdullah Al Noman von der Universität von Minnesota am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Nebenwirkungen seien bei den Studien nicht festgestellt worden.
*** Die Pille für den Mann ist absehbar
Präsentieren wollte das Forscherteam um Noman und die Professorin Gunda Georg seine Studienergebnisse bei der Frühjahrstagung der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft. Klinische Studien an Menschen sollen demnach im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres beginnen.
*** Marktzulassung in den kommenden fünf Jahren möglich
Georg sagte, sie sei optimistisch, dass eine Marktzulassung bereits in den kommenden fünf Jahren erfolgen könnte. „Es gibt keine Garantie, dass es klappt“, räumte sie ein. „Aber ich wäre wirklich überrascht, sollten wir nicht auch bei Menschen eine Wirksamkeit feststellen.“
Den Versuchsmäusen wurde das Mittel YCT529 vier Wochen lang oral verabreicht. Den Wissenschaftern zufolge reduzierte sich die Spermienzahl der männlichen Mäuse währenddessen drastisch; Trächtigkeiten wurden zu 99 Prozent verhütet. Vier bis sechs Wochen nach der Absetzung des Mittels waren die Mäuse wieder zeugungsfähig.
Während die Pille für die Frau auf Hormonen basiert, dockt YCT529 an ein Protein namens Retinsäure-Rezeptor Alpha an, das bei der Spermienproduktion eine wichtige Rolle spielt.
*** Bereits frühere Forschungen mit Testosteron
Frühere Forschungen an Antibabypillen für den Mann hatten sich auf das männliche Geschlechtshormon Testosteron konzentriert. Dabei zeigten sich allerdings Nebenwirkungen wie Gewichtszunahmen, Depressionen sowie erhöhte Cholesterin-Werte, die das Risiko für Herzkrankheiten steigen lassen. Auch die seit den 1960er Jahren erhältliche Antibabypille für die Frau kann schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen, darunter Thrombosen.
„Etliche Studien haben gezeigt, dass Männer daran interessiert sind, die Verantwortung für die Empfängnisverhütung mit ihren Partnerinnen zu teilen“, sagte Noman. Bisher kommen für Männer nur zwei Verhütungsmethoden infrage: Kondome oder Sterilisation. Letztere ist allerdings ein kostspieliger operativer Eingriff und zudem ungeeignet, wenn ein prinzipieller Kinderwunsch besteht.
https://science.apa.at/power-search/17046613069320127883

AUFRÜSTUNG – Frankreich testet erfolgreich Nuklearrakete – 24.3.2022
Frankreich hat eine modernisierte Version seiner Atomrakete getestet. Das Verteidigungsministerium erklärte, die Streitkräfte hätten „erfolgreich“ eine „strategische Luft-Boden-Mittelstreckenrakete“ von einem Kampfjet aus abgefeuert. Die Rakete habe allerdings keinen Sprengkopf getragen. Nach dem erfolgreichen Test werde nun die Massenproduktion der modernisierten Lenkwaffe gestartet. Die Rakete solle sowohl bei Flugzeugen der Luftwaffe als auch der Marine eingesetzt werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587865-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CYBERKRIMINALITÄT – USA – ROUNDUP: Ziel Energiebranche: US-Justiz klagt vier russische Hacker an – 24.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Justiz hat vier Angestellte russischer Behörden als Hacker angeklagt. Sie sollen sich von 2012 bis 2018 weltweit illegal Zugang zu Computern des Energiesektors verschafft haben, wie das US-Justizministerium am Donnerstag erklärte. Insgesamt seien in etwa 135 Ländern „Tausende Computer in Hunderten Firmen und Organisationen“ Ziel der Hacker gewesen. „Staatliche russische Hacker stellen in den Vereinigten Staaten und weltweit eine ernsthafte und anhaltende Bedrohung für die kritische Infrastruktur dar“, erklärte die stellvertretende Justizministerin Lisa Monaco.
Einem angeklagten Mitarbeiter eines Forschungsinstituts des russischen Verteidigungsministeriums sei es gelungen, mit seinem Eindringen in Computersysteme zwei Notabschaltungen einer Ölraffinerie im Ausland zu verursachen, erklärte das Ministerium. Im Anschluss wollte er auch in den USA Computer hacken, die „ähnliche entscheidende Infrastruktur managen“, hieß es.
Zudem seien drei Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB angeklagt wegen des Versuchs, sich Zugang zu Hunderten Computern aus der Energiebranche zu verschaffen. „Zugang zu solchen Systemen hätte die russische Regierung unter anderem dazu befähigt, solche Computersysteme in der Zukunft zu einem beliebigen Zeitpunkt zu stören und zu beschädigen“, erklärte das Justizministerium.
Den vier Angeklagten könnte bei einer Verurteilung in den USA eine jahrzehntelange Haftstrafe drohen. Sie dürften sich aber in Russland aufhalten, wo sie keine Auslieferung fürchten müssen. Die Anklage ist daher zunächst wohl ein eher symbolischer Schritt, der auch zur Abschreckung von Nachahmern dienen soll. Das US-Außenministerium schrieb eine Belohnung von jeweils bis zu zehn Millionen US-Dollar (neun Millionen Euro) aus für Hinweise zur weiteren Identifikation und dem Aufenthaltsort der Angeklagten./jbz/DP/jha https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55597342-roundup-ziel-energiebranche-us-justiz-klagt-vier-russische-hacker-an-016.htm

CYBERKRIMINALITÄT – ÖSTERREICH – Hälfte der Unternehmen bereits Opfer von Cyberangriffen 24-3-2022
Bereits die Hälfte der österreichischen Unternehmen gibt an, dass mindestens einmal ein Cyberangriff auf sie verübt wurde. Jedes achte Unternehmen muss sich beinahe täglich mit Attacken auseinandersetzen. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Studie des Umfrageinstituts SORA und des Beratungsunternehmens Deloitte, für die 450 Unternehmen mit rund 1,5 Mio. Beschäftigten befragt wurden.
Ransomware-Attacken verbreitet
Rund 18 Prozent haben bereits eine Ransomware-Attacke erlebt, bei der Unternehmensdaten verschlüsselt wurden. In den meisten Fällen (86 Prozent) konnten Daten durch Back-ups wiederhergestellt werden, in zwei von drei Fällen (65 Prozent) konnten die Daten zumindest zum Großteil wieder entschlüsselt werden. Das sei allerdings oft zeitaufwendig und kostenintensiv.
Lösegeld wird hierzulande nur selten bezahlt, der Umfrage zufolge berichten fünf Prozent von entsprechenden Geldflüssen. Es wird aber von einer höheren Dunkelziffer ausgegangen. Viele Unternehmen würden sich nicht zu Cyberangriffen äußern, um ihre Reputation zu wahren, so Deloitte-Experte Georg Schwondra. Dabei sei transparente Kommunikation wichtig, denn Cyberangriffe können ein gravierendes Unternehmensrisiko sein.
Das Bewusstsein für Cybersicherheit sei immerhin gestiegen, neun von zehn Unternehmen fühlen sich gut informiert. Nach wie vor hätten aber viele Firmen keinen ausreichenden Schutz. Nur 20 Prozent der Unternehmen geben an, einen Notfallplan zu haben.
Geopolitische Lage spielt Rolle
Deloitte-Expertin Timea Pahi verwies hierbei auch auf die geopolitische Situation. Die Pandemie, nun aber auch die Ukraine-Krise hätten die Lage verschärft. Angreifer würden derzeit verstärkt das Chaos nutzen, das durch die Ukraine-Krise ausgelöst wurde. Derzeit gebe es einen deutlichen Anstieg bei den Angriffen, so Schwondra. sase, ORF.at
https://orf.at/stories/3255435/

URHEBERRECHT – EuGH: Keine automatische Privatkopieabgabe für Cloud-Dienste – 24.3.2022
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat heute entschieden, dass Cloud-Anbieter nicht automatisch eine Urheberrechtsabgabe für Privatkopien auf ihren Servern zahlen müssen. Auslöser war ein Fall der österreichischen Rechteverwertungsgesellschaft austro mechana, die eine solche Abgabe vom deutschen Unternehmen Strato verlangte.
Der EuGH stellte fest, dass Privatkopien auf Servern in der Cloud zwar unter dieselbe Regelung fallen wie bei der Sicherung auf herkömmlichen Datenträgern. Wie der Rechteinhaber dafür entschädigt wird, liegt aber im Ermessen der Mitgliedsstaaten, heißt es in einer Aussendung.
Abgabe soll Rechteinhaber pauschal entschädigen
Mit der in Europa geltenden Abgabe für Privatkopien sollen Rechteinhaber pauschal entschädigt werden. Sie wird auf alle möglichen Geräte fällig, mit denen Verbraucher Kopien von Inhalten erstellen können – von Smartphones über Computer bis hin zu USB-Sticks. Bis zur EuGH-Entscheidung war umstritten, ob auch Onlinespeicherdienste unter die Bezeichnung „auf beliebigen Trägern“ fallen, für die die Regelung gilt.
Die obersten Richter betonten jedoch, dass den Ausgleich an die Rechteinhaber grundsätzlich die Person zu zahlen habe, die die Kopie erstellt. Seien die Nutzer nicht zu identifizieren, könnten Mitgliedsstaaten eine Abgabe für Server einführen, die bei den Cloud-Diensten eingesetzt werden.
Die Länder müssten sich laut EuGH jedoch vergewissern, „dass die so gezahlte Abgabe, soweit im Rahmen dieses einheitlichen Prozesses mehrere Geräte und Speichermedien von ihr betroffen sind, nicht über den sich für die Rechtsinhaber ergebenden etwaigen Schaden hinausgeht“.
*** Oberlandesgericht Wien rief EuGH an
Die austro mechana verlangte von der Berliner Strato AG die Zahlung einer Speichermedienvergütung. Strato argumentierte, dass das Unternehmen keine physischen Speichermedien verkaufe, sondern nur Speicherplatz auf deutschen Servern anbietet. Das Oberlandesgericht Wien hatte den EuGH um die Auslegung der Urheberrichtlinie gebeten. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3255453/

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INTERNATIONAL – Welternährungsprogramm dringt auf Hilfe für ärmere Länder – Kostenexplosion bei Weizen durch Ukraine-Krieg „zwingt die ärmsten Länder in die Knie, schiebt Familien über den Abgrund“ – 24.3.2022
Berlin – Der Direktor der Deutschen Sektion des UN-Welternährungsprogramms (WFP) hat deutlich mehr Hilfe für ärmere Länder gefordert. „Als erstes brauchen die betroffenen Länder massive finanzielle Unterstützung, damit aus dem Preisschock keine Destabilisierung wird“, sagte Martin Frick dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben).
„Humanitäre Hilfe und Entwicklungspolitik sind Sicherheitspolitik.“ Mittelfristig müsse es darum gehen, den Selbstversorgungsgrad ärmerer Länder zu erhöhen. Dies gelte etwa für Mikrokredite, die sehr erfolgreich seien. „Die Zeit für Pilotprojekte ist vorbei“, sagte Frick.
„Wir wissen, was funktioniert. Jetzt muss man das in großem Maßstab machen. Das Geld, was man dafür braucht, ist gut investiert – in Stabilität.“ In vielen Ländern wurde lange darauf gesetzt, vor allem für den Export zu produzieren und Lebensmittel vom Weltmarkt zu beziehen.
„Diese Logik muss man überdenken, um die Unabhängigkeit von Preisschocks auf dem Weltmarkt zu erhöhen“, sagte der WFP-Direktor. Wieviel zusätzlichen Finanzbedarf das WFP wegen des Ukraine-Kriegs habe, sei schwer abzusehen. Vor dem russischen Krieg gegen die Ukraine habe man den Bedarf für dieses Jahr auf 19 Milliarden Euro geschätzt, mehr als doppelt so viel als 2021. Das WFP bezog bislang die Hälfte seiner Lebensmittel aus Russland und der Ukraine.
Frick sagte: „Der humanitäre Bedarf explodiert.“ Das WFP versuche, finanzkräftige Partner zu höheren Zahlungen zu motivieren. „Insbesondere die Golf-Staaten, die riesige Gewinne erzielen, könnten sich stärker beteiligen.“ In vielen Länder sei die Versorgung der Bevölkerung ohnehin schon durch eigene Konflikte, Klimawandel, Dürren und Pandemie schwierig.
Die Kostenexplosion unter anderem der Weizen-Preise durch den Ukraine-Krieg „zwingt die ärmsten Länder in die Knie, schiebt die Familien mit geringem Einkommen über den Abgrund und verursacht in vielen Volkswirtschaften noch größere Devisenknapphaft“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55584925-welternaehrungsprogramm-dringt-auf-hilfe-fuer-aermere-laender-003.htm

BÖRSEN – Ölpreise sinken von hohem Niveau aus – Brent sinkt etwas auf gut 119, West Texas Intermidiate auf gut 112 USD je Fass – 24.3.2022, 18:23
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Donnerstag von hohem Niveau aus unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Abend 119,41 US-Dollar. Das waren 2,19 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,46 Dollar auf 112,45 Dollar.
Am Ölmarkt richtet sich die Aufmerksamkeit weiter auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Konflikts. Seit dem Einmarsch Russlands in sein Nachbarland sind die Ölpreise unter hohen Schwankungen stark gestiegen. Hintergrund ist, dass Russland einer der größten Erdölförderer der Welt ist.
Die westlichen Verbündeten verschärften einen Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ihren Kurs gegen Moskau weiter. Die Staaten wollen etwa jede Transaktion mit Gold im Zusammenhang mit der russischen Zentralbank mit Sanktionen belegen. Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) und die Europäische Union wollen demnach so verhindern, dass die russische Zentralbank internationale Reserven einsetzt, um die russische Wirtschaft zu stützen.
Ferner wollen die Mitgliedsländer der Internationalen Energie-Agentur IEA russische Öl- und Gasimporte radikal reduzieren. IEA-Direktor Fatih Biroll sagte, er sei sehr beeindruckt von der Einheit und Entschlossenheit der Länder gewesen.
Angesichts dessen ist es für Händler teurer geworden, Rohöl am Terminmarkt zu kaufen oder verkaufen. Denn wegen der gestiegenen Risiken fordern die Börsen mittlerweile von ihren Kunden, dass sie höhere Sicherheitsmargen hinterlegen. Dies dürfte die Nachfrage und damit auch die Preise gedrückt haben./la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595326-oelpreise-sinken-von-hohem-niveau-aus-016.htm

BÖRSEN – US-Anleihen: Kursverluste – Höhere Aktienkurse sorgen für Druck – Renditeanstieg zehnjähriger Staatspapiere auf 2,35 [Vortag: 2,32] Prozent – 24.3.2022, 20:35
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Donnerstag schwächer tendiert. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gab um 0,18 Prozent auf 122,92 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 2,35 Prozent. Sie bewegt sich damit in der Nähe ihres höchsten Standes seit Mitte 2019, der mit 2,42 Prozent vom Vortag stammt.
Beobachter nannten zum einen die wieder freundlichen US-Aktienmärkte als Bremse für das Interesse an sicheren Anlagen, zu denen amerikanische Staatsanleihen generell zählen. Zudem wurde die Erwartung weiterer Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed als stetige Belastung genannt. Die Fed hatte unlängst die Zinswende eingeleitet, als sie erstmals in der Pandemie ihren Leitzins anhob und weitere Anhebungen für dieses Jahr in Aussicht stellte. Hintergrund ist die hohe Inflation.
Am Donnerstag standen wichtige politische Treffen zum Ukraine-Krieg im Blickpunkt. In Brüssel finden Gipfeltreffen der Nato, der Siebener-Gruppe wichtiger Industrieländer (G7) und der Europäischen Union (EU) statt. Dazu ist US-Präsident Joe Biden nach Europa gekommen./tih/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55596170-us-anleihen-kursverluste-hoehere-aktienkurse-sorgen-fuer-druck-016.htm

BÖRSEN – MÄRKTE USA/Wall Street fest – Ukraine-Krieg gibt weiter Takt vor – 24.3.2022, 21:49
NEW YORK (Dow Jones)–Der Wechsel zwischen steigenden und fallenden Kursen hat sich auch am Donnerstag an der Wall Street fortgesetzt. Nach den kräftigen Vortagesverlusten, ausgelöst durch steigende Ölpreise und die Aussicht auf aggressivere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank, ging es mit den Indizes erneut aufwärts. Für etwas Entspannung sorgten auch die wieder fallenden Ölpreise.
Die Stimmungslage blieb aber angeschlagen. „Bis Mitte Februar drehte sich alles um steigende Zinssätze und dann um den Ukraine-Krieg, und was jetzt besorgniserregend ist, ist, dass beides zusammenkommt“, sagte Daniel Morris, Chefmarktstratege bei BNP Paribas Asset Management.
In der Ukraine gingen die Kämpfe unvermindert weiter und es gab keine Signale für Fortschritte bei den Gesprächen um eine diplomatische Lösung. Die G7-Staaten haben Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine weitere Sanktionen angedroht. „Wir sind bereit, gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen; dabei werden wir weiterhin in Einigkeit handeln“, erklärten die G7-Staats- und Regierungschefs in ihrer Abschlusserklärung zum Gipfeltreffen. US-Präsident Joe Biden hat sich zudem für einen Ausschluss Moskaus aus der Gruppe der G20 ausgesprochen.
Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 1,0 Prozent auf 34.708 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1,4 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite gewann 1,9 Prozent. Dabei standen den 2.074 (Mittwoch: 1.172) Kursgewinnern 1.256 (2.138) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (137) Titel.
*** Zahl der Befürworter aggressiverer Fed-Zinsschritte nimmt zu
Derweil verstärkten sich die Stimmen innerhalb der US-Notenbank, die sich für eine raschere Straffung der Geldpolitik aussprechen. Auch der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans, stimmt mit der Ansicht der Fed überein, dass die Geldpolitik einen restriktiven Kurs einschlagen müsse, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bringen.
Auch Morgan Stanley hat die Zinsprognose für die US-Notenbank in eine hawkischere Richtung verschoben. „Wir gehen nun davon aus, dass die Fed die Zinssätze auf ihren Sitzungen im Mai und Juni um jeweils 50 Basispunkte anheben wird, wogegen für den Rest des Jahres jeweils eine Anhebung um 25 Basispunkte vorgesehen ist“, so die Ökonomen.
*** US-Konjunktur mit Licht und Schatten
Die US-Konjunkturdaten zeigten Licht und Schatten. So haben die wöchentlichen Erstanträge stärker abgenommen als erwartet sind auf den niedrigsten Stand seit 1969 gefallen. Der Auftragseingang langlebiger US-Wirtschaftsgüter ist im Februar indessen überraschend stark gesunken. Das Leistungsbilanzdefizit im vierten Quartal ist etwas mehr zurückgegangen als von Ökonomen prognostiziert.
Eine positive Überraschung war der Anstieg des von S&P Global erhobenen Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen. „Die geopolitischen Sorgen über den Ukraine-Krieg, höhere Lebenshaltungskosten und die geldpolitische Straffung werden größtenteils aufgewogen durch die Hoffnungen auf eine stärkere Wirtschaft, da die Pandemie-Effekte immer weiter nachlassen“, so S&P-Global-Chefökonom Chris Williamson.
*** Ölpreise geben nach – Anleihe-Renditen steigen wieder
Der Ölmarkt blieb aufgrund des Ukraine-Kriegs weiter von Volatilität geprägt. Für die Preise von WTI und Brent ging es nach den kräftigen Vortagesgewinnen wieder nach unten. Zuletzt hatten die Aussicht auf weitere Russland-Sanktionen und die Ankündigung Russlands, künftig nur noch Rubel zur Zahlung von Gaslieferungen zu akzeptieren, die Ölpreise nach oben getrieben. Laut BNP Paribas dürften die Ölpreise bis mindestens Ende 2023 im Durchschnitt über 100 Dollar pro Barrel liegen, selbst wenn der Ukraine-Krieg schnell beendet wird.
*** US-Dollar fester
Der Dollar zeigte sich etwas fester. Der Dollar-Index legte um 0,1 Prozent zu. Im Handel war von Käufen wegen einer gestiegenen Risikoaversion die Rede.
Am Anleihemarkt stiegen die Renditen wieder, nachdem sie am Vortag vom höchsten Stand seit 2019 zurückgekommen waren. Anleger verwiesen auf die deutlich besseren Einkaufsmanagerindizes. „Die haben jeden Gedanken an Rezession ad acta gelegt“, sagte ein Händler: „Dadurch ist ein rigider Zinserhöhungskurs der Notenbanken wahrscheinlich“.
*** Halbleiterwerte gesucht
Gesucht waren vor allem Halbleiteraktien wie Nvidia (+9,8%) und Intel (+6,9%). Hier setzen Investoren darauf, dass die hohe Nachfrage die Logistikprobleme in den Hintergrund drängt. Für die Uber-Aktie ging es um 5 Prozent aufwärts, nachdem der Fahrdienstvermittler eine Vereinbarung getroffen hat, die alle New Yorker Taxis in seiner App auflistet.
HB Fuller gewannen 0,7 Prozent, nachdem der Klebstoffhersteller bei Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal seine Ertragsziele für das laufende Jahr erhöht hatte. Nicht gut kamen Zahlen und Ausblick von KB Home (-4,6%) an. Das auf Eigenheime spezialisierte Bauunternehmen klagte unter anderem über Lieferkettenprobleme.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55596691-maerkte-usa-wall-street-fest-ukraine-krieg-gibt-weiter-takt-vor-015.htm

BÖRSEN – Aktien Europa Schluss: Börsen mit verhaltener Entwicklung – 24.3.2022, 18:23
PARIS/LONDON (dpa-AFX) – An Europas Börsen hat am Donnerstag Zurückhaltung das Geschehen geprägt. Angesichts der zahlreichen Risiken, vor allem wegen des schon einen Monat anhaltenden Kriegs in der Ukraine, blieb die Stimmung Marktbeobachtern zufolge gedämpft. Der EuroStoxx 50 schwankte um seinen Vortags-Schluss, am Ende gab er leicht um 0,15 Prozent auf 3863,39 Punkte nach.
Während der französische Cac 40 etwas deutlicher um 0,39 Prozent auf 6555,77 Punkte nachgab, legte der britische FTSE 100 mit 7467,38 Zählern leicht um 0,09 Prozent zu. Gestützt wurde er vor allem von freundlichen Kursentwicklungen im Rohstoffsektor.
„Die Aktien haben den Schwung verloren, der für die starke Erholung der letzten Wochen gesorgt hat“, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Wegen des Kriegs in der Ukraine im Blickfeld stand ein Gipfelmarathon der Nato, der EU sowie der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) – und die Arbeit an neuen Sanktionen.
Neben dem Ukraine-Konflikt sehen Experten an den Aktienmärkten derzeit auch andere Bremsfaktoren. Lutz Wockel, Leiter Aktienfondsmanagement bei Warburg Invest, verwies etwa auf den verschärften geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed, die hohe Inflation und steigende Zinsen. „Aktien bieten jetzt kurzfristig Schutz, der ist aber begrenzt“, ergänzte der Experte. Neue Höhenflüge seien unwahrscheinlich.
An der Spitze der Einzelsektoren standen am Ende die Telekommunikationswerte mit einem Anstieg von 0,8 Prozent ihres Teilindex.
Der Einzelhandelssektor litt unter dem gesenkten Ausblick des britischen Modehändlers Next, dessen Kurs in London um 3,3 Prozent absackte. Auch der Bankensektor schnitt weniger gut ab. Hier gaben die Titel der Credit Suisse etwa um 0,7 Prozent nach. Rückstellungen wegen Geschäften auf den Bermudas hemmten das Interesse der Anleger.
Eine düstere Angelegenheit für Anleger waren die Aktien von Zur Rose , die in Zürich um fast 13 Prozent absackten. Experten zufolge enttäuschten hier die Aussagen zu den Zielen. Laut dem Baader-Analysten Volker Bosse prognostiziert das Unternehmen den Übergang zur operativen Profitabilität nun für 2024 – und damit ein Jahr später als bislang angenommen./tih/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595323-aktien-europa-schluss-boersen-mit-verhaltener-entwicklung-016.htm

BÖRSEN – Aktien Frankfurt Schluss: Dax hält sich stabil – US-Börsen stützen – 24.3.2022, 17:59
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Dax hat am Donnerstag kaum verändert geschlossen. Im gesamten Handelsverlauf war der deutsche Leitindex in einer engen Spanne zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten gependelt. Anfangs seien steigende Kurse von institutionellen Investoren genutzt worden, um Gewinne mitzunehmen, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB), dass sich die europäische Wirtschaft durch den Ukraine-Krieg abkühlen werde, hätten belastet. Dadurch seien Sorgen über eine mögliche Stagflation geweckt worden. Gemeint ist eine Lage, in der die Wirtschaft nicht wächst und gleichzeitig Inflation herrscht.
Unterstützung kam am Nachmittag von den US-Börsen, die freundlich in den Handel starteten. Vor allem die überwiegend mit Technologie-Aktien bestückte Nasdaq-Börse legte im Verlauf immer weiter zu.
Der Dax gab zum Handelsschluss minimale 0,07 Prozent auf 14 273,79 Punkte nach und auch europaweit schlossen die meisten Börsen nur wenig verändert. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte hierzulande sank zugleich um 0,62 Prozent auf 31 346,83 Zähler./ck/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595061-aktien-frankfurt-schluss-dax-haelt-sich-stabil-us-boersen-stuetzen-016.htm

BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Deutliche Kursverluste – Zehnjahresrendite auf Hoch seit 2018 – Renditeanstieg der zehnjährigen Bundesanleihen auf 0,53 [Vortag: 0,46] Prozent – Schärfere Geldpolitik der Notenbanken und stabile Eurozonen- Unternehmensstimmung trotz Ukrainekrieg im Visier – 24.3.2022, 18:47
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag kräftig gesunken. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Abend um 0,71 Prozent auf 159,10 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg zuletzt auf 0,53 Prozent. Zwischenzeitlich hatte sie bei 0,55 Prozent den höchsten Stand seit dem Jahr 2018 erreicht.
Die Renditen am deutschen Anleihenmarkt befinden sich seit gut zwei Wochen im Aufwärtstrend. Grund ist die Aussicht auf eine schärfere Geldpolitik der Notenbanken zur Bekämpfung der anziehenden Inflation.
Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hatte zu Wochenbeginn angesichts der „viel zu hohen“ Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Erhöhungen des Leitzinses ins Spiel gebracht. Ähnlich hatten sich jüngst auch andere hochrangige Notenbanker aus den USA geäußert.
Zudem sorgten Konjunkturdaten aus dem Euroraum für Gesprächsstoff. So hat der Ukraine-Krieg die von S&P Global (ehemals IHS Markit) gemessene Unternehmensstimmung in der Region im März nicht so stark belastet wie von Experten befürchtet.
„Im Grunde ist es so, dass die europäische Wirtschaft mit einem enormen Rückenwind aus der letzten Krise in die nächste segelt“, schrieb Martin Moryson, Chefvolkswirt für Europa bei der Fondsgesellschaft DWS. Noch überkompensiere der Sonderaufschwung durch den enormen Nachholbedarf infolge der globalen Pandemie die sich abzeichnenden Schwierigkeiten. Mit dem Krieg der beiden Länder Russland und Ukraine, die für ganz erhebliche Teile der globalen Rohstoffversorgung verantwortlich seien, ist es Moryson zufolge aber alles andere als sicher, dass dies so bleibt. Die globalen Lieferketten kämen wieder unter Druck.
Die westlichen Verbündeten verschärften einen Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ihren Kurs gegen Moskau weiter. Die Staaten wollen etwa jede Transaktion mit Gold im Zusammenhang mit der russischen Zentralbank mit Sanktionen belegen. Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) und die Europäische Union wollen so verhindern, dass die russische Zentralbank internationale Reserven einsetzt, um die russische Wirtschaft zu stützen./la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595503-deutsche-anleihen-deutliche-kursverluste-zehnjahresrendite-auf-hoch-seit-2018-016.htm

BÖRSEN – Österreichische Republik holte sich 4,5 Mrd. Euro auf Kapitalmarkt – Emissionsvolumen 4,5 Mrd. Euro, Emissionskurs 0,952, Emissionsrendite 0,9 Prozent – 24.3.2022
Die Republik Österreich hat 4,5 Mrd. Euro auf dem Kapitalmarkt aufgenommen. Die syndizierte Bundesanleihe wurde kurzfristig im Rahmen eines Bankenkonsortiums emittiert. Aufgrund „relativ günstiger“ Marktbedingungen habe man sich am Dienstag zur Emittierung entschlossen und diese gestern durchgeführt, teilte die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) mit.
Die Emissionsrendite für die zehnjährige Bundesanleihe belief sich auf 0,952 Prozent, der Kupon beträgt 0,9 Prozent. Das Interesse der Investoren war laut Angaben groß und das Orderbuch mit über 26,4 Mrd. Euro gut gefüllt. Mit dem Anstieg der zehnjährigen Renditen in den positiven Bereich seien nun wieder mehr Investoren aktiv, die vorher das Negativzins-Umfeld gemieden haben.
„Das heutige Ergebnis ist bemerkenswert angesichts der hohen Volatilität, die in letzter Zeit sowohl durch die Erwartung weltweit steigender Zinsen als auch durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurde“, sagte OeBFA-Chef Markus Stix. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3255384/

BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Deutliche Verluste – OMV unter Druck – 24.3.2022, 18:23
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Donnerstag deutliche Verluste aufgewiesen. Der heimische Leitindex ATX gab um starke 2,25 Prozent auf 3254,68 Punkte ab. Die europäischen Leitbörsen zeigten zum Sitzungsende vergleichsweise nur wenig Veränderung. An der Wall Street gab es im Verlauf hingegen eine freundliche Tendenz zu beobachten.
Unter Verkaufsdruck stand in Wien vor allem die OMV-Aktie. Die Titel des Öl- und Gasunternehmens schwächten sich um satte 5,5 Prozent ab und belasteten damit auch den ATX. Klar ins Minus ging es auch mit den Aktien der schwergewichteten Banken.
Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International mussten ein Minus in Höhe von 3,4 Prozent verbuchen. Bawag verbilligten sich um 1,7 Prozent und Erste Group kamen um 1,2 Prozent zurück.
Im Technologiebereich schwächten sich AT&S merklich um 3,9 Prozent ab. Die Papiere des Anlagenbauers Andritz fielen um 3,6 Prozent. Wienerberger bauten ein Minus von 3,1 Prozent. Unter den Stromversorgern büßten Verbund-Anteilsscheine um 2,4 Prozent an Wert ein.
CA Immo-Titel gaben 2,9 Prozent ab. Nach dem Rekordjahr 2021 mit dem bisher höchsten Nettogewinn hält sich das Immobilienunternehmen noch mit einem konkreten Ausblick auf 2022 noch zurück. Wie im Vorjahr wegen Corona folgt der erst später. Mögliche Folgen des Russland-Ukraine-Kriegs beobachtet man laufend, hieß von Unternehmensseite.
Palfinger gewannen um 0,4 Prozent auf 24,60 Euro. Der Salzburger Kranhersteller hat auf seiner Hauptversammlung die für das Geschäftsjahr 2021 angekündigte Dividendenausschüttung von 0,77 Euro je Aktie beschlossen. Im Jahr 2019 zahlte der Konzern 0,35 Euro je Aktie aus, 2020 waren es 0,45 Euro.
Zudem haben die Analysten der Berenberg Bank ihr Kursziel für die Aktien von Palfinger von 37,00 auf 32,50 Euro gesenkt. Die Anlageempfehlung „Buy“ wurde unverändert beibehalten. Der Hebevorrichtungs-Hersteller hatte vor wenigen Tagen eine Gewinnwarnung abgesetzt – die Berenberg Bank hat als Reaktion darauf ihre Schätzungen für das Betriebsergebnis (EBIT) nach unten revidiert und auch das Kursziel neu berechnet./ste/sto/APA/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595324-aktien-wien-schluss-deutliche-verluste-omv-unter-druck-016.htm

ZENTRALBANKEN – MEXIKO – Mexikos Notenbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte auf 6,5% – 24.3.2022
Die mexikanische Notenbank hat sich laut dem Präsidenten des Landes bereiterklärt, ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 6,5 Prozent anzuheben. Die Anhebung war weithin erwartet worden, die Zinsentscheidung der Bank von Mexiko wird allerdings erst um 13 Uhr Ortszeit veröffentlicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – SÜDAFRIKA – Südafrikas Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 Propzent – Entscheidung fäällt auf dem Hintergrund weltweiter Normalisierung von Leitzinsen – 24.3.2022
Die südafrikanische Zentralbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent angehoben und erklärt, dass dieser Schritt angesichts der Lage der südafrikanischen Wirtschaft angemessen sei. Gouverneur Lesetja Kganyago erklärte, der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank habe diese Entscheidung vor dem Hintergrund der Normalisierung der weltweiten Leitzinsen durch die wichtigsten Zentralbanken getroffen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – Norwegische Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte – 24.3.2022
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent angehoben und erklärt, dass eine weitere Anhebung im Juni wahrscheinlich sei, da sie ihren Zinspfad nach oben korrigiert habe. Im September war die Norges Bank die erste große westliche Zentralbank, die seit dem Ausbruch der Pandemie die Geldpolitik straffte, als sie den Leitzins von Null auf 0,25 Prozent erhöhte. Im Dezember folgte eine weitere Anhebung auf 0,50 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592041-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – SCHWEIZ – SNB bestätigt Geldpolitik und hebt Inflationsprognosen an – 24.3.2022
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Geldpolitik wie erwartet bestätigt und zugleich ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr gesenkt sowie die Inflationsprognose deutlich angehoben. Wie die SNB im Ergebnis ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte, bleibt der Leitzins ebenso bei minus 0,75 Prozent wie der Bankeinlagensatz. Ökonomen hatten diese Entscheidung erwartet. Die SNB teilte mit, dass sie bereit sei, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren und einer Aufwertung des Franken entgegenzuwirken.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592041-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB beendet Corona-Regelungen für Sicherheiten schrittweise bis 2024 – 24.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre während der Corona-Krise seit April 2020 erlassenen Sonderregelungen zu Sicherheiten in geldpolitischen Operationen schrittweise bis 2024 auslaufen lassen. Laut Mitteilung der EZB bleiben griechische Staatsanleihen in Übereinstimmung mit den Regeln des Pandemiekaufprogramms PEPP als Sicherheit zugelassen.
Ab 8. Juli treten folgende Änderungen in Kraft:
1. Die vorübergehende Reduzierung der Bewertungsabschläge für Sicherheiten für alle Vermögenswerte wird von derzeit 20 auf 10 Prozent halbiert.
2. Die Notenbankfähigkeit von marktfähigen Sicherheiten, die am 7. April 2020 die Mindestanforderungen an die Kreditqualität erfüllten, deren Bonität sich jedoch anschließend unter den Mindestschwellenwert verschlechterte („Fallen Angels“), wird nicht länger aufrechterhalten.
3. Die Obergrenze für unbesicherte Schuldtitel im Sicherheitenpool eines Kreditinstituts, die von einer einzigen Bankengruppe begeben wurden, wird von 10 auf 2,5 Prozent gesenkt, wie es vor April 2020 der Fall war.
4. Die vorübergehende Lockerung bestimmter technischer Anforderungen an die Notenbankfähigkeit zusätzlicher Kreditforderungen (ACC) läuft aus. Dabei geht es vor allem um die Häufigkeit von Berichten auf Einzelkreditebene und um Akzeptanzanforderungen für bankeigene Bonitätsbeurteilungen aus internen ratingbasierten Systemen.
Weitere Schritte hin zu einer Normalisierung des Sicherheitenrahmens sollen im Juni 2023 und im März 2024 folgen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55590069-ezb-beendet-corona-regelungen-fuer-sicherheiten-schrittweise-bis-2024-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Elderson: EZB prüft Verhältnismäßigkeit ihrer Politik weitgehend selbst – EuGH kann nur nach offensichtlichen Fehlern suchen – EuGH verlangt von EZB ordnungsgemäßes Prüfverfahren durch EZB-eigene Organe – 24.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Direktor Frank Elderson hat daran erinnert, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) die Verhältnismäßigkeit seiner geldpolitischen Maßnahmen weitgehend selbst überprüft. In einem Webinar des Institute of International & European Affairs sagte Elderson laut veröffentlichtem Redetext, dass die EZB diese Prüfung entsprechend ihrer neuen geldpolitischen Strategie bei jeder Entscheidung gleich selbst vornehme. Dagegen beschränkten sich Prüfungen durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) darauf, offensichtliche Fehler zu finden.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte kürzlich gesagt, dass die EZB einem zu starken Anstieg der Staatsanleihe-Renditedifferenzen (Spreads) auch mit neuen Instrumenten begegnen würde. Die Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP, die der EZB für diese Zwecke eine gewisse Flexibilität bei Staatsanleihekäufen gegeben hatte, stehen demnächst nicht mehr zur Verfügung. Gegen ein anderes Instrument zur Begrenzung von Spreads, das OMT-Programm, war vor dem Bundesverfassungsgericht Beschwerde erhoben worden – allerdings ohne Erfolg.
*** EuGH kann nur nach offensichtlichen Fehlern suchen
„Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass sich der Umfang der Verhältnismäßigkeitsprüfung von Entscheidungsgremien wie dem EZB-Rat von dem Umfang der gerichtlichen Prüfung unterscheidet, die ein Gericht bei der Beurteilung der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen der öffentlichen Hand vornehmen würde“, sagte Elderson. Dies habe EuGH-Präsident Koen Lenaerts kürzlich bei einer EZB-Konferenz genau erklärt.
„Er erläuterte, dass der Gerichtshof bei der Beurteilung der Verhältnismäßigkeit eine auf offensichtliche Fehler beschränkte gerichtliche Kontrolle anwendet“, sagte der EZB-Direktor. Mit diesem Ansatz erkenne der Gerichtshof an, dass Organe wie die EZB innerhalb der Grenzen ihrer Zuständigkeiten über einen Beurteilungsspielraum bei technischen Fragen verfügten, die über die Zuständigkeit und das Fachwissen des EuGH hinausgingen.
Lenaerts hatte im November 2021 gesagt: „Geldpolitische Fragen sind normalerweise umstritten. Diese Entscheidungen – ob politisch oder technisch – fallen nicht in die Zuständigkeit des Gerichtshofs.“ Der EuGH hatte die EZB in mehreren Urteilen gegen aus Deutschland erhobene Vorwürfe in Schutz genommen, dass sie europäisches Recht verletze und ihre Kompetenzen überschreite.
*** EuGH verlangt von EZB ordnungsgemäßes Prüfverfahren
Gleichzeitig verlangt der EuGH Elderson zufolge aber, dass Organe wie die EZB über ein ordnungsgemäßes Verfahren verfügen, das sicherstellt, dass innerhalb des Beurteilungsspielraums alle Faktoren und Umstände berücksichtigt werden, die zum Zeitpunkt einer politischen Entscheidung von Bedeutung sind – einschließlich der Auswirkungen der Maßnahmen auf andere Politikbereiche und des Vorhandenseins von weniger radikalen Mitteln zur Erreichung des festgelegten Ziels.
Der von der EZB angewandte Prüfrahmen besteht nach Aussage des EZB-Direktors aus zwei Elementen – der wirtschaftlichen und der monetären und finanzielle Analyse. „Die wirtschaftliche Analyse konzentriert sich auf die reale und nominale wirtschaftliche Entwicklung, darunter die Aktivität, die Beschäftigung sowie die Preis- und Lohnentwicklung“, sagte Elderson.
Die monetäre und finanzielle Analyse untersuche monetäre und finanzielle Indikatoren wie die Kreditvergabe durch Banken und Nichtbanken, Vermögenspreise und Finanzierungsbedingungen. „Der Schwerpunkt liegt hier auf der Beobachtung, wie unsere geldpolitischen Entscheidungen über das Finanzsystem in die Gesamtwirtschaft übertragen werden, und auf der Beurteilung, ob etwaige Beeinträchtigungen dieses Mechanismus unserem Ziel der Preisstabilität schaden könnten“, erläuterte der EZB-Direktor.
Das deutsche Bundesverfassungsgericht hatte der EZB in einem umstrittenen Urteil zum Staatsanleihekaufprogramm PSPP (Teil des APP) vorgeworfen, die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme nicht ausreichend nachgewiesen zu haben. Seither betonen EZB-Offizielle immer wieder, dass die EZB auf die „Proportionalität“ ihrer Politik achte. Auf diesen Vorgang bezogen sich auch die Aussagen des EuGH-Präsidenten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55593890-elderson-ezb-prueft-verhaeltnismaessigkeit-ihrer-politik-weitgehend-selbst-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB schränkt Geschäftstätigkeit der zyprischen RCB Bank ein – RCB darf keine neuen Einlagen entgegennehmen, Kredite vergeben oder Investitionen tätigen – Liquiditätssicherung für Einlagen-Rückzahlungen durch Verkauf eines Teils des Kreditportfolios an Heelenic Bank Public Conpany Ltd. – l24.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Geschäftstätigkeit der zyprischen RCB Bank eingeschränkt und die Bestellung eines vorläufigen Verwalters beschlossen. Wie die EZB mitteilte, darf die RCB Bank keine neuen Einlagen entgegennehmen, keine neuen Kredite gewähren und keine neuen Investitionen tätigen. Zuvor hatte die Bank bereits selbst beschlossen, kein Bankgeschäft mehr zu verfolgen. Die EZB erlaubte der Bank außerdem, einen Teil ihres Kreditportfolios an die Hellenic Bank Public Company Ltd. zu verkaufen.
Die RCB Bank hatte die Genehmigung bei der EZB beantragt, nachdem sich beide Unternehmen bereits auf den Verkauf geeinigt hatten. Gemäß dem freiwilligen Ausstiegsplan der RCB Bank wird durch den Verkauf sichergestellt, dass sie über genügend Liquidität verfügt, um die Einlagen ihrer Kunden in vollem Umfang zurückzuzahlen.
Die EZB beschloss, einen vorläufigen Verwalter zu ernennen, der die Liquiditäts- und Kapitallage der RCB Bank genau überwachen und die ordnungsgemäße Rückzahlung ihrer Einleger beaufsichtigen soll. Der vorläufige Verwalter wird das derzeitige Leitungsorgan nicht ersetzen, sondern mit ihm zusammenarbeiten und die ordnungsgemäße Umsetzung des freiwilligen Ausstiegsplans der Bank unterstützen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592788-ezb-schraenkt-geschaeftstaetigkeit-der-zyprischen-rcb-bank-ein-015.htm

USA – USA: Leistungsbilanz mit geringerem Defizit – 24.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Das chronische Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im Schlussquartal 2021 etwas niedriger ausgefallen. Im vierten Quartal sank das Defizit gegenüber dem Vorquartal um zwei Milliarden US-Dollar auf 217,9 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 218 Milliarden Dollar gerechnet.
Ausschlaggebend für die jüngste Entwicklung war ein geringeres Defizit in der Einkommensbilanz und ein höherer Überschuss in der Dienstleistungsbilanz. Das Defizit der Handelsbilanz fiel jedoch größer aus als im Vorquartal.
Die Leistungsbilanz stellt den volkswirtschaftlichen Austausch der USA mit dem Ausland dar. Abgebildet sind der Waren- und Dienstleistungsverkehr sowie Einkommensübertragungen. Letztere resultieren etwa aus Heimatüberweisungen von Gastarbeitern. Das Defizit bedeutet, dass die USA ständig mehr Leistungen aus dem Ausland erhalten als sie selbst dorthin liefern. Finanziert wird der Zufluss durch Kredit aus dem Ausland in Form von Kapitalimporten./bgf/la/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592330-usa-leistungsbilanz-mit-geringerem-defizit-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592451-defizit-in-der-us-leistungsbilanz-im-vierten-quartal-gesunken-015.htm

USA – S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft legt im März zu – Anstieg, nicht Stagnation oder Rückgang, wie von Ökonomen erwartet – 24.3.3033
NEW YORK (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich im März belebt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – stieg auf 58,5 von 55,9 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 58,5 von 57,3 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 57,0 erwartet. Der Index für den Servicesektor legte zu auf 58,9 von 56,5 Punkten. Die Prognose hatte auf 56,5 gelautet.
„Das Vertrauen der Unternehmen hat sich zwar auf den niedrigsten Stand seit Oktober abgeschwächt, bleibt aber ermutigend widerstandsfähig“, sagte S&P-Global-Chefökonom Chris Williamson. „Die geopolitischen Sorgen über den Krieg in der Ukraine, höhere Lebenshaltungkosten und die geldpolitische Straffung werden größtenteils aufgewogen durch die Hoffnungen auf eine stärkere Wirtschaft, da die Pandemie-Effekte immer weiter nachlassen.“
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55593445-s-p-global-aktivitaet-in-us-wirtschaft-legt-im-maerz-zu-015.htm

USA – US-Aufträge für langlebige Güter sinken im Februar – 24.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Februar überraschend stark gesunken. Wie das US-Handelsministerium berichtete, fielen die Orders gegenüber dem Vormonat um 2,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 1,0 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat um 1,6 Prozent wurde bestätigt.
Für den Ordereingang ohne den Transportbereich wurde ein Minus von 0,6 Prozent gemeldet. Bei den Auftragseingängen außerhalb des Rüstungsbereichs ergab sich eine Abnahme um 2,7 Prozent.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, sanken um 0,3 Prozent.
In die Kategorie langlebige Wirtschaftsgüter fallen Produkte, die eine Lebensdauer von mindestens drei Jahren haben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592378-us-auftraege-fuer-langlebige-gueter-sinken-im-februar-015.htm 

USA – USA: Aufträge für langlebige Güter fallen im Februar stärker als erwartet – 24.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im Februar überraschend deutlich gefallen. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 2,2 Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Dies ist der stärkste Rückgang seit April 2020. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von lediglich 0,6 Prozent gerechnet. Bei langlebigen Gütern handelt es sich um industriell gefertigte Waren wie Maschinen.
Ohne den Transportsektor, zu dem etwa Flugzeuge zählen, fielen die Aufträge auf Monatssicht um 0,6 Prozent. Hier war ein Plus von 0,6 Prozent erwartet worden. Die Aufträge für Transportgüter sackten um 5,6 Prozent ab. Die Bestellungen in dieser Branche schwanken üblicherweise stärker.
Die Aufträge für Kapitalgüter abseits des Militärbereichs und ohne Flugzeuge gaben um 0,3 Prozent nach. Diese Zahl gilt als Indikator für die Investitionsneigung der Unternehmen./la/bgf/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592331-usa-auftraege-fuer-langlebige-gueter-fallen-staerker-als-erwartet-016.htm

USA – Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf niedrigstem Stand seit 1969 – 24.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 19. März viel stärker abgenommen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 28.000 auf 187.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit der Woche zum 6. September 1969.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 210.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 215.000 von ursprünglich 214.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 11.500 auf 211.750.
In der Woche zum 12. März erhielten 1,350 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Das ist das niedrigste Niveau seit der Woche zum 3. Januar 1970. Die Abnahme gegenüber der Vorwoche betrug 67.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
&&& dpa-AFX: … Die US-Notenbank Fed berücksichtigt die Entwicklung am Arbeitsmarkt stark bei ihren geldpolitischen Entscheidungen. Angesicht des robusten Arbeitsmarktes und der hohen Inflation hat die US-Notenbank ihren Leitzins bereits angehoben und für den Jahresverlauf weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Für Verunsicherung sorgt allerdings der Ukraine-Krieg, dessen konkrete wirtschaftliche Folgen noch nicht absehbar sind./bgf/la/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592032-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-sinken-deutlich-016.htm

CHINA – USA verlängern Ausnahmen bei Strafzöllen für Importe aus China – 24.3.2022
Die US-Regierung will mehr als 350 chinesische Produkte von Strafzöllen befreien, die 2018 vom damaligen Präsidenten Donald Trump verhängt worden waren. Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai kündigte an, für 352 von insgesamt 549 Produkten würden die Ausnahmen verlängert. Der Entscheidung seien gründliche Prüfungen öffentlicher Stellungnahmen sowie Beratungen mit anderen US-Behörden vorausgegangen. Die Ausnahmen wirken demnach rückwirkend ab dem 12. Oktober 2021 und laufen bis Ende 2022.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587865-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

NORDKOREA – ROUNDUP 3: Nordkorea testet mutmaßliche Interkontinentalrakete – Tür zur Diplomatie bleibt offen trotz bedeutendem Anstieg der Spannungen – 24.3.2022, 18:11
SEOUL (dpa-AFX) – Nordkorea hat möglicherweise seinen bisher größten Test einer Langstreckenrakete unternommen und damit die USA und ihre ostasiatischen Alliierten herausgefordert. Nach Angaben Südkoreas und Japans feuerte Nordkorea am Donnerstag eine atomwaffenfähige Interkontinentalrakete (ICBM) ab. Südkoreas Präsident Moon Jae In warf dem isolierten Nachbarn vor, den selbst auferlegten Teststopp für ICBM vollends durchbrochen und gegen UN-Resolutionen verstoßen zu haben. Die US-Regierung verurteilte den Start der mutmaßlichen ICBM, die auch US-Territorium erreichen könnte, aufs Schärfste. Die Tür zur Diplomatie sei dennoch weiter geöffnet.
In diesem Jahr hatte Nordkorea bereits mehrfach Raketen getestet. Dabei hatte das Land nach Einschätzung der USA und Südkoreas Ende Februar und Anfang März auch Tests unternommen, die im Zusammenhang mit der Arbeit an einem neuartigen Interkontinentalraketen-System standen. Nordkorea selbst sprach von wichtigen Tests in der Entwicklung eines Erdbeobachtungssatelliten. Experten erwarteten daher, dass das Land schon bald eine „Weltraumrakete“ starten könnte. Die Raumfahrtraketen und militärischen Langstreckenraketen beruhen weitgehend auf derselben Technik.
Nordkorea hatte zuletzt 2017 drei Tests mit einer ICBM durchgeführt. Bei seinem jetzigen Waffentest feuerte Nordkorea die Rakete laut Angaben des südkoreanischen Militärs am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang ab. Demnach stieg der Flugkörper auf eine Höhe von bis zu 6200 Kilometern, bevor sie 1080 Kilometer vom Startpunkt entfernt ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) stürzte. Militärs gingen dabei von einem Abschusswinkel aus, von dem die Rakete zunächst steil nach oben steigen sollte. Sie erreichte damit eine größere Höhe und flog weiter als bei den Tests vor fünf Jahren. Zu ICBM werden Raketen gezählt, die eine Reichweite von mehr als 5500 Kilometern haben.
Nordkorea habe die hohe Flugbahn bewusst gewählt, schrieb der Experte Ankit Panda auf Twitter: „Nordkorea macht das, um den vollständigen Flug der Rakete besser zu beobachten und um zu verhindern, über Japan zu fliegen.“
Wie der japanische Sender NHK World unter Berufung auf Regierungsbeamte berichtete, landete die Rakete nach über einer Stunde Flugzeit etwa 170 Kilometer von der nördlichen Präfektur Aomori entfernt noch innerhalb der „exklusiven Wirtschaftszone“ Japans ins Wasser. Nach Angaben des stellvertretenden Verteidigungsministers Makoto Oniki handelte es sich vermutlich um eine neuartige Interkontinentalrakete. Premierminister Fumio Kishida verurteilte Nordkoreas Vorgehen als „rücksichtslos“ und „inakzeptabel“.
Die südkoreanischen Streitkräfte reagierten auf den Waffentest des Nachbarlands mit eigenen Raketenstarts, um Stärke zu demonstrieren. Dabei wurden eigenen Angaben zufolge Raketen vom Boden, vom Wasser und aus der Luft abgeschossen.
Auch die Sprecherin des Weißen Hauses in Washington, Jen Psaki, sprach von einem dreisten Verstoß Nordkoreas gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Mit dem Test erhöhe das Land die Spannungen unnötig. Für einen Dialog müsse es seine destabilisierenden Handlungen unverzüglich einstellen. „Diese Aktion zeigt, dass Nordkorea seinen Massenvernichtungswaffen und ballistischen Raketenprogrammen weiterhin Vorrang vor dem Wohlergehen ihrer Bevölkerung einräumt“, so Psaki.
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Test scharf. Damit würde ein bedeutender Anstieg von Spannungen riskiert, sagte Guterres laut Mitteilung am Donnerstag in New York. Der UN-Chef rief Nordkorea auf, weitere derartige „kontraproduktive Handlungen“ zu unterlassen und sich gemeinsam mit allen Beteiligten um eine friedliche Lösung zu bemühen.
Die Verhandlungen der USA mit Nordkorea über dessen Atomwaffenprogramm kommen seit mehr als drei Jahren nicht mehr voran. Experten vermuten daher, dass Nordkorea auch versuchen könnte, mit seinen jüngsten Raketentest mehr Druck auf die US-Regierung auszuüben, damit sie konkrete Vorschläge vorlegt.
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ICBM und anderer ballistischer Raketen. Das sind in der Regel Boden-Boden-Raketen, die mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden können. Machthaber Kim Jong Un hatte im April 2018 erklärt, Atomtests sowie Versuche mit Mittelstrecken- und Langstreckenraketen seien vorerst nicht nötig. In einem Beschluss des Zentralkomitees der Arbeiterpartei war später dann nur noch von einem Moratorium für ICBM-Tests die Rede.
Angesichts der Kritik an seinen Raketentests beansprucht Nordkorea für sich, damit unter anderem sein Recht auf Selbstverteidigung auszuüben./dg/nau/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595219-roundup-3-nordkorea-testet-mutmassliche-interkontinentalrakete-016.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-krieg-news-ticker-kw-12,T0gv1M8
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-12,T02AMPD
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-11,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 25.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/05-10-Selenskyj-dankt-EU-fuer-Russland-Sanktionen–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 24.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/20-58-Kanada-verspricht-mehr-Ol-fuer-EU-Laender–article23222577.html

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Ukraine greift „hochwertige“ Ziele an – Russland im Norden auf Rückzug? – 25.3.2022, 6:25
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-greift-hochwertige-Ziele-an-Russland-im-Norden-auf-Rueckzug-article23222743.html

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 4: Westen arbeitet an Sanktionen – Russland verstärkt Angriffe – Weitere ökonomische Sanktionen geplant – NATO-Mitglieder verständigen sich auf massive Aufrüstung – Aktivierung von ABC-Abwehr – USA: Sanktionen gegen hunderte Abegordnete des russischen Parlaments – Russische Rüstungsunternehmen auf Sanktionsliste – Einig betreffs Importstopp: Energieeinfuhr finanziert Putin, aber Deutschland lehnt Importstopp ab – Kritik Russlands an NATO-Aufrüstung – Biden: NATO geienter als je zuvor – NATO: keine Waffenlieferungen an Ukraine – Keine russische Lufthoheit über Ukraine trotz mehr als 1800 Luftangriffen auf Ukraine seit Kriegsbeginn – Mehr Flüchtlinge aus der Ukraine – 24.3.2022, 20:47
BRÜSSEL/KIEW (dpa-AFX) – Die westlichen Staaten wollen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine mit weiteren militärischen und ökonomischen Maßnahmen die Grenzen aufzeigen. Die Nato-Mitglieder verständigten sich am Donnerstag auf einem Sondergipfel in Brüssel auf eine massive Aufrüstung. Der Nato-Oberbefehlshaber in Europa aktivierte überdies Bündnisfähigkeiten zur Abwehr chemischer, biologischer und atomarer Bedrohungen, auch ABC-Abwehr genannt. Die sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) und die EU vereinbarten überdies neue Sanktionen, die Russland Transaktionen mit Gold deutlich erschweren sollen.
Die US-Regierung verhängte zudem neue Strafmaßnahmen gegen Hunderte Abgeordnete des russischen Parlaments und weitere Mitglieder der russischen Elite. Außerdem sollen russische Rüstungsunternehmen auf die Sanktionsliste gesetzt werden. Die G7 machte bei ihrem Krisengipfel in Brüssel deutlich: Weitere Sanktionen werden bei Bedarf folgen, die Gruppe sei dazu bereit. Nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden sollte Russland aus der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) ausgeschlossen werden.
Uneins sind sich derweil die EU-Staats- und Regierungschefs hinsichtlich eines möglichen Importstopps für russische Energie. „Solange wir Energie aus Russland kaufen, finanzieren wir den Krieg“, sagte Finnlands Premierministerin Sanna Marin in Brüssel. Deutschland gehört zu den Ländern, die ein Importstopp derzeit ablehnen. Rund 40 Prozent des Gases in der EU kommt aus Russland, außerdem 27 Prozent der Öl-Importe und 46 Prozent der in die EU importierten Kohle.
Die UN-Vollversammlung nahm eine Resolution zur humanitären Notlage in der Ukraine an: Sie verlangt unter anderem „eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten der Russischen Föderation gegen die Ukraine, insbesondere aller Angriffe auf Zivilpersonen und zivile Objekte“. 140 Länder stimmten am Donnerstag für den Text. 38 Länder enthielten sich, nur 5 Länder stimmten gegen den Beschluss: Russland, Belarus, Syrien, Nordkorea und Eritrea.
In der Ukraine gingen unterdessen die heftigen Gefechte weiter. Präsident Selenskyj rief am 29. Kriegstag von Kiew aus Menschen weltweit zu Protesten gegen den russischen Angriff auf.
*** Nato aktiviert Fähigkeiten zur ABC-Abwehr
Zusätzlich zur Aktivierung der ABC-Abwehr verstärken die Nato-Mitgliedstaaten derzeit die multinationalen Gefechtsverbände an der Ostflanke mit zusätzlichen ABC-Elementen, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel sagte. In der Nato wird seit einiger Zeit befürchtet, dass Russland angesichts schleppender Fortschritte im Krieg gegen die Ukraine versucht sein könnte, Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Der Norweger Stoltenberg bleibt angesichts der Kriegs ein weiteres Jahr Generalsekretär des Bündnisses. Sein Mandat wurde außerplanmäßig bis zum 30. September 2023 verlängert.
Russland kritisierte den geplanten Aufbau von vier weiteren multinationalen Gefechtsverbänden der Nato in Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und in Ungarn. Die Nato festige ihren antirussischen Kurs, sagte die Sprecherin des Außenministeriums einer Mitteilung zufolge. Das Bündnis folge willenlos dem Kurs der USA, die Russland vollständig eindämmen wollten.
Biden sagte, Präsident Putin habe darauf gebaut, dass die Nato gespalten würde. Doch sei die Nato „noch nie so geeint wie heute“.
Der ukrainische Präsident hofft, dass die Militärallianz sein Land auch mit Panzern und Flugzeugen unterstützen wird. „Sie haben mehr als 20 000 Panzer. Die Ukraine hat um ein Prozent gebeten“, sagte Selenskyj in einer Videoschalte zum Nato-Gipfel. „Wir haben bisher keine klare Antwort“, beklagte der 44-Jährige. Die Nato hat ein militärisches Eingreifen in den Krieg ausgeschlossen. Mit der Lieferung von Kampfflugzeugen tun sich die Verbündeten schwer, weil der russische Präsident Wladimir Putin dies als Kriegsbeteiligung der Nato werten könnte und das Bündnis so in den Konflikt hineingezogen würde.
*** Mehr als 1800 Luftangriffe auf die Ukraine seit Kriegsbeginn
Russland verstärkte nach Angaben des ukrainischen Militärs zuletzt seine Luftangriffe. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze verzeichnet, hieß es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs. Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar mehr als 1800 Luftangriffe auf die Ukraine geflogen worden seien. Außerdem seien Hunderte Raketen von Land und von der See auf ukrainische Ziele abgefeuert worden. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs leiden die russischen Truppen aber unter enormen Nachschubproblemen. Nach ukrainischen Schätzungen wurden seit Kriegsbeginn fast 16 000 russische Soldaten getötet. Diese Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.
Der russischen Luftwaffe sei es in einem Monat nicht gelungen, Luftüberlegenheit am Himmel über der Ukraine herzustellen, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Die USA und ihre Verbündeten arbeiteten daran, den Ukrainern Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite zu beschaffen. Die Ukrainer setzten aber ihre derzeit vorhandenen Systeme „sehr effektiv“ ein.
Am Boden veränderten sich die Fronten kaum, die ukrainische Armee hielt nach eigenen Angaben ihre Stellungen. Laut ukrainischem Generalstab versuchen die russischen Truppen weiterhin, Kiew einzukreisen. Britische und US-amerikanische Quellen im Sicherheitsapparat bestätigten Gegenangriffe der Ukrainer bei Kiew.
*** Mehr Flüchtlinge aus der Ukraine
Mehr als die Hälfte aller Kinder in der Ukraine sind seit dem Beginn der russischen Invasion vertrieben worden. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schätzte am Donnerstag rund 4,3 Millionen Vertriebene unter den 7,5 Millionen Kindern des Landes. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks haben seit Kriegsbeginn rund 3,7 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. Außenministerin Annalena Baerbock bezeichnete die Versorgung der Kriegsflüchtlinge als „Jahrhundertaufgabe“./nif/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55596229-gesamt-roundup-4-westen-arbeitet-an-sanktionen-russland-verstaerkt-angriffe-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55593181-usa-sanktionieren-hunderte-russische-abgeordnete-003.htm
https://www.n-tv.de/politik/Putin-will-zum-G20-Gipfel-auf-Bali-article23217619.html
https://www.n-tv.de/politik/Kiew-meldet-1800-Luftschlaege-seit-Kriegsbeginn-article23222006.html

RUSSLAND – UKRAINE – Der Kriegstag im Überblick Russlands Vormarsch „eingefroren“ – Scholz zahlt nicht in Rubel – „Der Besatzer ist hungrig und barfüßig“ – Isjum weiter in ukrainischer Hand – Kadyrow will Mariupol „säubern“ – Biden will Russlands G20-Ausschluss – NATO aktiviert ABC-Abwehr – Frankreich testet Mittelstreckenrakete * Meldungskranz am Ende des Betrags – 24.3.2022, 21:49
Seit vier Wochen widersetzt sich die Ukraine der russischen Invasion. Militärisch geht es für die Truppen Wladimir Putins nur schleppend voran. Besonders in den Gebieten um die Separatistenhochburg kommt es immer wieder zu Gefechten. Auf dem Krisengipfel zeigt die NATO erneut Einigkeit, als nächster diplomatischer Schritt könnte ein russischer Ausschluss vom G20-Treffen folgen. NATO-Mitglied Frankreich übt sich derweil in militärischer Abschreckung und testet eine atomwaffenfähige Rakete. Der 29. Kriegstag im Überblick.
*** „Der Besatzer ist hungrig und barfüßig“
Vier Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist die Front nach ukrainischen Angaben „praktisch eingefroren“. Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte in Kiew, dem Generalstab zufolge haben die russischen Truppen an den meisten Frontabschnitten keine Ressourcen für weitere Vorstöße mehr. Der Kriegsgegner stehe „praktisch auf der Stelle“, betonte Arestowytsch.
„Der Besatzer ist hungrig und barfüßig“, behauptete der Präsidentenberater. Dennoch gebe es weiterhin russische Angriffe auf Isjum im Gebiet Charkiw, Marjinka und Mariupol im Donezker Gebiet und am rechten Ufer des Dnipro bei Cherson. An den übrigen Frontabschnitten seien die Russen zur Verteidigung übergegangen. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
*** Isjum weiter in ukrainischer Hand
Kreml-Angaben zufolge soll die russische Armee die Stadt Isjum erobert haben, von der Ukraine folgte prompt das Dementi. „Das ist eine weitere Provokation der russischen Presse. Sie haben keine andere Wahl als über angebliche „Siege“ zu lügen“, schrieb der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Oleh Synjehubow, auf Telegram. Es werde weiter heftig gekämpft, aber die ukrainischen Streitkräfte hielten ihre Stellungen, betonte Synjehubow. Die strategisch wichtige Stadt wurde seit Tagen belagert. Sie liegt etwa auf halber Strecke zwischen der Separatistenhochburg Donezk und der von Russland attackierten Großstadt Charkiw und zählte vor dem Krieg rund 48.000 Einwohner.
*** Kadyrow will Mariupol „säubern“
In Mariupol behaupten tschetschenische Kämpfer, die Kontrolle über das Rathaus der seit Wochen eingekesselten südukrainischen Hafenstadt Mariupol übernommen zu haben. Auf dem Gebäude sei die tschetschenische Flagge gehisst worden. Im Messengerdienst Telegram veröffentlichte Machthaber Ramsan Kadyrow ein Video, das ein Telefonat des russischen Abgeordneten Adam Delimchanow mit den „tapferen“ tschetschenischen Kämpfern zeigen soll. Er kündigte zudem „Säuberungen“ in Mariupol an. Eine Bestätigung dafür gab es nicht. Bereits zuvor war Kadyrow von ukrainischer Seite als Prahler und Lügner entlarvt worden.
*** NATO schätzt hohe russische Verluste
Im Ukraine-Krieg wird davon ausgegangen, dass die Angaben zu russischen Verlusten durch den Kreml deutlich niedriger ausfallen, als sie tatsächlich sind. Ein NATO-Beamter spricht nun von Tausenden Toten. Aus historischen Erfahrungen liegt die Zahl der letztendlich kampfunfähigen Soldaten weit höher – bei rund 40.000 kampfunfähigen Soldaten.
*** Scholz: Zahlen nicht in Rubel
Auf diplomatischer Ebene bleibt der Westen gegenüber Russland hart. Zumindest will man der Forderung von Wladimir Putin, Gas-Lieferungen künftig nur noch in Rubel abrechnen zu wollen, von deutscher Seite aus nicht nachkommen. In den bestehenden Verträgen sei die Währung festgelegt, in der bezahlt wird, sagte Kanzler Olaf Scholz nach einem G7-Gipfel in Brüssel dazu. „Das ist ja etwas, was dann auch gilt. Und da steht ja meistens Euro oder Dollar. Das sind die Ausgangslagen, von denen wir ausgehen müssen.“
*** Biden will Russlands G20-Ausschluss
Als Putin die Krim eingenommen hat, wurden aus den G8 die G7. Russland ist weiter Mitglied in der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Wenn es nach US-Präsident Joe Biden geht, soll sich das ändern. Auf die Frage, ob er für einen Ausschluss Russlands aus der G20-Gruppe sei, sagte Biden: „Meine Antwort ist Ja“. Entscheiden kann er das allerdings nicht. Den Vorsitz beim nächsten Treffen im Herbst hat Indonesien.
*** NATO aktiviert ABC-Abwehr
Auf militärischer Ebene stärkt die NATO ihre Ost-Flanke. Dazu wird auch die Abwehr von chemischen, biologischen und atomaren Bedrohungen aktiviert, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg am Rande des NATO-Sondergipfels in Brüssel sagte. Zudem werde die NATO auch der Ukraine die nötige Ausrüstung schicken, um sich besser vor Chemie- und Biowaffen zu schützen. Darunter könne das Erkennen, der Schutz, medizinische Hilfsmittel sowie Training zur Dekontaminierung sein.
*** Frankreich testet Mittelstreckenrakete
Eine Form der militärischen Abschreckung übte dagegen Frankreich aus. Das Land testete eine atomar bestückbare Mittelstreckenrakete. Die strategische Luft-Boden-Mittelstreckenrakete wurde ohne Sprengstoff von einem Rafale-Kampfjet aus abgefeuert, nach dem erfolgreichen Test wird nun die Serienproduktion der Waffe anlaufen. Sowohl die Luftwaffe, die nuklearen Luft- und Seestreitkräfte als auch die Marine sollen damit ausgestattet werden. Quelle: ntv.de, mba
https://www.n-tv.de/politik/Russlands-Vormarsch-eingefroren-Scholz-zahlt-nicht-in-Rubel-article23222436.html
https://www.n-tv.de/politik/Putin-will-zum-G20-Gipfel-auf-Bali-article23217619.html
Weitere Artikel zum Ukraine-Krieg
„Hatte eigentlich Theaterkarten“ Freiwillige Kämpfer zeigen selbstgebautes Lager bei Kiew – 24.3.2022
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Freiwillige-Kaempfer-zeigen-selbstgebautes-Lager-bei-Kiew-article23222375.html
Ukraine-Außenminister im Interview Kuleba: NATO hat Angst vor Russland – 24.3.2022
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Kuleba-NATO-hat-Angst-vor-Russland-article23222300.html
Start der Erntesaison Ukraine-Krieg lässt Spargel-Preise kräftig steigen – 24.3.2022
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Ukraine-Krieg-laesst-Spargel-Preise-kraeftig-steigen-article23221735.html
Wie gefährlich ist Russland für Putin?
https://www.n-tv.de/politik/Wie-gefaehrlich-wird-Russland-fuer-Putin-article23221400.html
Deutschlands Alternativen zu russischem Gas
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschlands-Alternativen-zu-russischem-Gas-article23221621.html
Setzt Russland Phosphorbomben ein?
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-Russland-setzt-Phosphorbomben-ein-article23222079.html
Deutschland lieferte Waffen für 37 Millionen Euro
https://www.n-tv.de/politik/Deutschland-lieferte-Waffen-fuer-37-Millionen-Euro-article23222019.html

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP: Westliche Staaten wollen kämpfender Ukraine den Rücken stärken – Stoltenberg warnt Russland vor Einsatz von Chemiewaffen – Selenskyj: Ukraine hat bei Nato Panzer angefordert – Verstärkte Luftangriffe in der Ukraine – Energie mit Rubeln bezahlen – oder gleich boykottieren? – Mehr Flüchtlinge aus der Ukraine: UNHCR meldet 3,7 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine – 24.3.2022, 13:35
BRÜSSEL/KIEW (dpa-AFX) – Mit mehreren Spitzentreffen in Brüssel will die westliche Staatengemeinschaft im Ukraine-Krieg Geschlossenheit demonstrieren. Auf den Tag genau vier Wochen nach dem russischen Angriff auf das Nachbarland kamen am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten zu einem Sondergipfel zusammen. Danach standen dort auch Gipfeltreffen der Siebener-Gruppe wichtiger demokratischer Industrieländer (G7) und der Europäischen Union (EU) an. In der Ukraine gingen unterdessen die heftigen Gefechte weiter.
Für die Beratungen der Staats-und Regierungschefs war auch US-Präsident Joe Biden nach Europa gekommen. Auf Befehl von Staatschef Wladimir Putin hatte Russland in der Nacht zu Donnerstag, 24. Februar, das Nachbarland angegriffen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief von Kiew aus Menschen weltweit zu Protesten gegen den Krieg auf. „Kommen Sie im Namen des Friedens, kommen Sie mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine, die Freiheit und das Leben zu unterstützen!“, sagte er in einer nachts verbreiteten Videoansprache.
*** Stoltenberg warnt Russland vor Einsatz von Chemiewaffen
Thema beim Nato-Gipfel sollten vor allem weitere Unterstützungsmöglichkeiten für die Ukraine, aber auch Bemühungen um eine weitere Stärkung der militärischen Abwehrfähigkeiten der Nato sein. „Ich denke, wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln“, sagte etwa Estlands Regierungschefin Kaja Kallas zur Hilfe für die Ukraine.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg machte allerdings bereits am Rande des Treffens deutlich, dass die Nato trotz ihrer militärischen Überlegenheit ein militärisches Eingreifen in den Ukraine-Krieg weiter ausschließt. „Das tun wir, weil wir die Verantwortung dafür tragen, dass dieser Konflikt nicht über die Ukraine hinaus eskaliert“, erklärte er. Dies würde „noch mehr Leid, noch mehr Tote, noch mehr Zerstörung verursachen“.
Zugleich warnte Stoltenberg Russland eindringlich vor dem Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine. Die chemischen Kampfstoffe könnten sich dann auch auf Nato-Territorium ausbreiten, sagte der Norweger. Wie die Nato auf einen solchen Fall reagieren würde, sagte er nicht. Er sprach lediglich von „weitreichenden und schwerwiegenden Folgen“.
*** Selenskyj: Ukraine hat bei Nato Panzer angefordert
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will von der Nato mehr Unterstützung. Seinen Angaben zufolge hat sein Land bei dem Bündnis mindestens 200 Panzer angefordert. „Sie haben mehr als 20 000 Panzer. Die Ukraine hat um ein Prozent gebeten“, sagte er in einer Videoschalte zum Nato-Gipfel. Kiew würde sie auch kaufen. „Wir haben bisher keine klare Antwort“, beklagte der 44-Jährige. Ähnlich sehe es bei den angeforderten Flugzeugen und Abwehrsystemen für Raketen aus. „Ich bitte darum, Ihre Einschätzung zu ändern und an die Sicherheit in Europa und in der Welt zu denken“, appellierte Selenskyj.
*** Verstärkte Luftangriffe in der Ukraine
In der Ukraine verstärkte Russland nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, hieß es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs am Donnerstag. Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Die Hauptziele seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. Moskau gibt dagegen an, nur militärische Ziele anzugreifen.
Der russischen Luftwaffe sei es in einem Monat nicht gelungen, Luftüberlegenheit am Himmel über der Ukraine herzustellen, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums in Washington. Die USA und ihre Verbündeten arbeiteten daran, den Ukrainern Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite zu beschaffen. Die Ukrainer setzten aber ihre derzeit vorhandenen Systeme „sehr effektiv“ ein.
Am Boden veränderten sich die Fronten kaum, die ukrainische Armee hielt nach eigenen Angaben ihre Stellungen. Im Osten und Nordwesten der Hauptstadt Kiew sei es gelungen, russische Einheiten abzudrängen. Auch britische und US-amerikanische Quellen im Sicherheitsapparat bestätigten Gegenangriffe der Ukrainer bei Kiew. In der Hafenstadt Berdjansk wurde nach ukrainischen Angaben ein russisches Landungsschiff zerstört. Dies ließ sich nicht unabhängig überprüfen.
In der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw wurden nach örtlichen Polizeiangaben seit Beginn des Krieges 294 Zivilisten getötet. 15 von ihnen waren Kinder. Aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol im Süden berichtete eine inzwischen geflohene Einwohnerin von dramatischen Zuständen. „Hunderte Leichen lagen auf der Straße“, schrieb die Frau namens Olena der Deutschen Presse-Agentur über einen Messengerdienst. In einem Massengrab seien tote Zivilisten und Soldaten beigesetzt worden. „Die Stadt Mariupol gibt es nicht mehr“, schrieb die vor wenigen Tagen aus der Stadt geflohene Frau.
*** Energie mit Rubeln bezahlen – oder gleich boykottieren?
Beim EU-Gipfel in Brüssel galt es als wahrscheinlich, dass ein Solidaritätsfonds für die Ukraine beschlossen wird. Zuletzt hatten die EU-Staaten beschlossen, die Mittel für Ausrüstungslieferungen an die ukrainischen Streitkräfte auf eine Milliarde Euro zu verdoppeln. Einen noch etwas größeren Betrag stellen die USA für Waffen zu Verfügung.
Unter Zugzwang setzte Kremlchef Putin die Europäer mit der Ankündigung, Gas nicht mehr für Euro oder Dollar, sondern nur noch gegen Rubel zu verkaufen. Sollten Kundenländer wie Deutschland darauf eingehen, würde das die russische Währung stützen. Die strikten Sanktionen gegen die russische Zentralbank würden unterlaufen. Damit verstärkte sich die Debatte über einen raschen Boykott russischer Energielieferungen, auch wenn Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dies bislang ablehnt.
Biden wolle mit den Europäern Schritte verkünden, wie Europa mit US-Hilfe weniger abhängig von Gas, Öl und Kohle aus Russland werden könne. Das kündigte sein Sicherheitsberater Jack Sullivan vor Journalisten auf dem Flug nach Europa an, wie die „New York Times“ berichtete. Dabei gehe es darum, kurzfristig Öl und Gas verfügbar zu machen und auch langfristig neue Lieferanten zu finden.
Die EU-Kommission bereite sich auf einen möglichen Lieferstopp von russischem Gas im kommenden Winter vor, sagte Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis im EU-Parlament. „Wir überprüfen Szenarien für eine teilweise und volle Unterbrechung von Gasflüssen aus Russland nächsten Winter.“
*** Mehr Flüchtlinge aus der Ukraine
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks haben seit Kriegsbeginn rund 3,7 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. Kein Land hat so viele Ukraine-Flüchtlinge aufgenommen wie das Nachbarland Polen. In Deutschland wurden bis Donnerstag 246 154 Kriegsflüchtlinge erfasst. Innerhalb eines Tages seien rund 7200 Menschen dazugekommen, teilte das Bundesinnenministerium mit. Tatsächlich dürfte die Zahl höher ein. Im Regelfall gibt es keine festen Kontrollen an den EU-Binnengrenzen; Ukrainer dürfen zudem ohne Visum einreisen./fko/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55591739-gesamt-roundup-westliche-staaten-wollen-kaempfender-ukraine-den-ruecken-staerken-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL – Selenskyj: Ukraine hat bei Nato 200 Panzer angefordert – 24.3.2022, 12:59
KIEW (dpa-AFX) – Die von Russland angegriffene Ukraine hat bei der Nato mindestens 200 Panzer angefordert. „Sie haben mehr als 20 000 Panzer. Die Ukraine hat um ein Prozent gebeten“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag bei einer Videoschalte zum außerordentlichen Nato-Gipfel in Brüssel. Kiew würde sie auch kaufen. „Wir haben bisher keine klare Antwort“, meinte der 44-Jährige. Ähnlich sehe es bei den angeforderten Flugzeugen und Abwehrsystemen für Raketen aus. Brüssel würde keine deutlichen Antworten geben.
„Ich bitte darum, Ihre Einschätzung zu ändern und an die Sicherheit in Europa und in der Welt zu denken“, appellierte Selenskyj an die Mitglieder der westlichen Militärallianz. Die Nato solle Kiew ein Prozent ihrer Panzer und Flugzeuge überlassen.
Zugleich solle Brüssel aufhören, von der Ukraine für einen Beitritt Nato-Standards zu verlangen. „Wir haben gezeigt, wozu unsere Standards in der Lage sind“, betonte der Staatschef. Kiew sei in der Lage, zur allgemeinen Sicherheit in Europa beizutragen.
Die Ukraine hatte vor dem Kriegsbeginn vor vier Wochen internationalen Experten zufolge mehr als 900 Panzer und über 1200 Schützenpanzerwagen. Moskau will davon bereits mehr als 1500 zerstört haben. Kiew machte bisher keine Angaben zu eigenen Verlusten an Militärgerät./ast/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55591129-selenskyj-ukraine-hat-bei-nato-200-panzer-angefordert-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL – WHO Europa: 64 bestätigte Angriffe auf Gesundheitswesen in Ukraine – 24.3.2022, 6:11
KOPENHAGEN (dpa-AFX) – Das Gesundheitswesen in der Ukraine ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO seit dem russischen Einmarsch 64 bestätigten Angriffen ausgesetzt gewesen. Das bedeute zwei bis drei Angriffe pro Tag, teilte die WHO Europa am Donnerstag mit. Insgesamt seien bei diesen Attacken 15 Menschen getötet und 37 verletzt worden.
„Angriffe auf das Gesundheitswesen sind eine Verletzung des humanitären Völkerrechts, aber eine verstörend geläufige Kriegstaktik – sie zerstören entscheidende Infrastruktur, aber schlimmer noch, sie zerstören Hoffnung“, erklärte Jarno Habicht, der WHO-Vertreter in der Ukraine. Ohnehin schon gefährdeten Menschen werde so die Versorgung entzogen, die oft den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmache.
Nach knapp einem Monat Ukraine-Krieg wies das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO auf die verheerenden Folgen des Konflikts für das ukrainische Gesundheitssystem hin. Der Zugang zu Gesundheitsdiensten sei durch den Krieg stark eingeschränkt worden, der Bedarf an Behandlungen von Traumata und chronischen Erkrankungen groß. Zerstörte Gesundheitsinfrastruktur und unterbrochene medizinische Versorgungsketten stellten eine ernsthafte Bedrohung für Millionen Menschen dar. Es werde angenommen, dass etwa jede zweite Apotheke in der Ukraine geschlossen sei.
Fast sieben Millionen Menschen sind nach WHO-Angaben innerhalb der Ukraine vertrieben worden. Die Zahl derjenigen, die in Nachbarländer geflüchtet seien, nähere sich schnell der Vier-Millionen-Marke. Viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens seien selbst vertrieben worden oder nicht in der Lage zu arbeiten./trs/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55585911-who-europa-64-bestaetigte-angriffe-auf-gesundheitswesen-in-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Eskalation aus Russland Bericht: USA bereiten Notfallpläne für Atomangriff vor – 24.3.2022, 24.3.2022, 9:49
Eine nukleare Eskalation durch Russland ist nicht auszuschließen: Die USA bereiten sich derzeit darauf vor. Das sogenannte Tiger-Team bereitet auch mögliche Reaktionen auf einen russischen Einmarsch in NATO-Länder vor. Das dürfte auch ein wichtiges Thema des heutigen Bündnistreffens sein.
Die USA entwickeln derzeit Notfallpläne für den Fall, dass der russische Präsident Wladimir Putin chemische, biologische oder atomare Waffen einsetzt. Dies berichtet die „New York Times“ unter Berufung auf Mitglieder des sogenannten Tiger-Teams. Dem Bericht zufolge wurde das Team aus nationalen Sicherheitsbeamten am 28. Februar – vier Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine – vom nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, zusammengestellt.
Das Tiger-Team prüft auch mögliche Reaktionen für den Fall, dass Russland in NATO-Gebiet eindringt und Konvois angreift, die Waffen und Hilfsgüter in die Ukraine bringen. Der „New York Times“ zufolge prüft das Team auch Szenarien für den Fall, dass Russland versuchen sollte, den Krieg auf Nachbarländer wie Moldawien und Georgien auszuweiten. Auch die Frage, wie die europäischen Länder auf die große Zahl von Flüchtlingen vorbereitet werden können, ist ein Thema, mit dem sich das Team beschäftigt.
Hintergrund für diese Überlegungen sei die Annahme, dass der russische Präsident Wladimir Putin frustriert sei über den mangelnden Fortschritt seines Militärs in der Ukraine oder dass er den Westen vor einem Eingreifen warnen wolle, hieß es von der „New York Times“ weiter.
Bei einem Einsatz von Chemiebomben etwa könnten Giftwolken auch auf NATO-Gebiet gelangen. Das werfe die Frage auf, ob dies als Angriff auf das westliche Verteidigungsbündnis gewertet werden müsste. Diese Szenarien werden dem Bericht zufolge voraussichtlich an diesem Donnerstag im Mittelpunkt einer außerordentlichen Sitzung der 30 NATO-Staaten stehen, die sich in Brüssel zum ersten Mal seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar hinter verschlossenen Türen treffen. Handys und Berater seien dabei nicht zugelassen, schreibt die Zeitung weiter. Quelle: ntv.de, cls/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Bericht-USA-bereiten-Notfallplaene-fuer-Atomangriff-vor-article23220377.html
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https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Medwedew-eskaliert-Sprache-ueber-Putin-hinaus-article23220525.html
Interview mit CNN Kreml-Sprecher: Atomwaffen nur bei existenzieller Bedrohung – 22.3.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz: Währung für Zahlung russischer Energie ist in Verträgen festgelegt – 24.3.2022
Von Andrea Thomas
BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat angedeutet, dass der Westen russische Energielieferungen trotz der Drohung aus Moskau weiter in Euro und Dollar begleichen will und Europa kein Importembargo von russischer Energie plane. Zuvor hatte Russlands Staatspräsident Wladimir Putin angekündigt, dass die russischen Gaslieferungen künftig in Rubel bezahlt werden müssen. Scholz betonte zudem nach dem Treffen der sieben führenden demokratischen Industrienationen (G7) in Brüssel, dass die G7 im Vorgehen gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs in der Ukraine geeint sei und die Sanktionen notfalls verschärfen werde.
Bei der Überprüfung der Verträge über russische Energielieferungen habe man festgestellt, „dass es überall feste Verträge gibt, in der die Währung, in der bezahlt wird, auch Teil des Vertrags ist“, sagte Scholz zum Abschluss des G7-Gipfels in Brüssel. „Das ist ja etwas, was dann auch gilt. Da steht meistens Euro oder Dollar.“ Von dieser Ausgangslage her müsse man agieren.
Auf die Frage, ob Europa einen Importstopp von russischen Energieträgern erwäge, sagte Scholz, dass man die Sanktionen gegen Russland bereits vor Beginn des Angriffskriegs gründlich erarbeitet habe. Ihr Ziel sei, Russland einen schweren ökonomischen Schaden zuzufügen. „Man sieht an der gegenwärtigen Entwicklung, dass diese Maßnahmen hoch wirksam sind. Wir entwickeln die ständig weiter, versuchen Umgehungsmaßnahmen zu verhindern“, so Scholz.
Angesichts der sehr hohen Abhängigkeit von russischer Kohle, Öl und Gas bei einigen europäischen Ländern sei es eine „sehr bewusste Entscheidung“ gewesen, dass diese russischen Energieimporte nicht Teil des Sanktionsregimes seien, so Scholz.
*** Weitere Sanktionen möglich
Die G7 sei sich aber angesichts der aktuelle schwierigen Lage „einiger denn je zuvor“ und die Staaten handelten gemeinsam und entschlossen.
„Mit harten, eng abgestimmten und zielgenauen Sanktionen haben wir auf diesen eklatanten Bruch des Völkerrechts durch Russland reagiert. Und wir sind uns einig, dass wir diese Sanktionen so lange es nötig ist durchhalten und auf ihre Wirksamkeit hin immer wieder überprüfen werden“, so Scholz. „Wir sind uns zudem einig, dass wir mit weiteren Sanktionen reagieren werden, sollte dies erforderlich werden.“
Scholz rief Russland zudem erneut auf, mit der Ukraine einen Waffenstillstand zu vereinbaren und humanitäre Korridore zur Versorgung und Evakuierung der Zivilbevölkerung einzurichten. „Die russischen Truppen müssen aus der Ukraine abziehen“, forderte er.
Scholz warnte Russland vor einem Einsatz von chemischen und biologischen Waffen, da dieses internationales Recht brechen würde. Gleichzeitig lobte er den „bewundernswerten und heldenhaften Kampf“ der Ukraine gegen den russischen Aggressor. Die Widerstandsfähigkeit der Ukraine beruhe darauf, dass es eine konstante Lieferung an Waffen durch die westlichen Partner gebe. Dies werde man fortsetzten, versprach Scholz.
Scholz erklärte zudem, Deutschland werde weitere 430 Millionen Euro im Kampf gegen den Hunger zur Verfügung stellen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595530-scholz-waehrung-fuer-zahlung-russischer-energie-ist-in-vertraegen-festgelegt-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – China ist neue Wirtschaftsstütze Russlands – Zusammen mit Indien könnte langfristig ein ökonomischer Block gegen den Westen entstehen – Putin: Russlands Präsident verändert die Weltwirtschaftsordnung – 23.22.2022
Singapur (pte004/23.03.2022/06:15) – Chinas Haltung zu Russlands Überfall auf die Ukraine könnte die globalen Geld- und Handelsströme massiv verändern und möglicherweise neue Wirtschaftsblöcke entstehen lassen, sagen Investoren. Kurz vor dem Angriff auf Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin, erklärten er und der chinesische Präsident Xi Jinping in Peking eine Partnerschaft ohne Grenzen, mit dem Versprechen, stärker gegen den Westen zusammenzuarbeiten.
*** Wachsender Handel
Der chinesisch-russische Handel hat bereits 2021 um 35 Prozent auf 146,9 Mrd. Dollar zugenommen, wie chinesische Zolldaten zeigen – ein Trend, der durch weitreichende neue Sanktionen, die Russland von den westlichen Märkten abschneiden, noch beschleunigt werden könnte. Bereits seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 haben sich die Handelsströme verschoben, konstatiert Tom James, Chief Executive des Handelsfinanzierungsfonds TradeFlow Capital http://tradeflow.capital .
„Russland hat bereits begonnen, Renminbi mit China zu handeln“, sagt er und fügte hinzu, dass Banken außerhalb des SWIFT-Netzwerks – von dem Moskau jetzt abgeschnitten ist – miteinander verhandeln können und Peking davon stark profitiert. Etwas mehr als ein Viertel der chinesischen Exporte nach Russland wurde in der ersten Jahreshälfte 2021 in Renmimbi abgewickelt, gegenüber nur zwei Prozent im Jahr 2013, da beide Länder versuchen, ihre Abhängigkeit vom Dollar zu verringern.
*** Wenig chinesische Exporte
Chinas Exporte in die EU lagen im Februar bei 137 Mrd. Dollar. In die USA gingen Waren im Wert von 123,3 Mrd. Dollar. Nach Russland waren es nur 26,4 Mrd. Dollar. Auf die Frage nach den Risiken, denen Peking ausgesetzt sein könnte, wenn es Moskau wirtschaftliche Hilfe leistet, sagte das chinesische Außenministerium gegenüber der „Reuters“: „China und Russland werden weiterhin eine normale wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit im Geiste des gegenseitigen Respekts, der Gleichheit und des gegenseitigen Nutzens pflegen.“
Das könnte zu einer neuen Wirtschaftsordnung führen, in der Russland Rohstoffe und Energieträger wie Öl und Erdgas bevorzugt nach Indien und China liefert, während Australien zunehmend Europa versorgt. Entscheidungen in China, dem größten Exporteur der Welt, haben das Potenzial, beträchtliche Geld- und Warenströme außerhalb eines vom Dollar dominierten Systems voranzutreiben – etwas, das Peking seit einem Jahrzehnt schon zu erreichen versucht.
https://www.pressetext.com/news/20220323004

RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Angriff auf die Ukraine Eine 50 Jahre alte psychologische Theorie erklärt Putins Krieg – NACHTRAG: 20.3.2022
Von Christian Stöcker
Der Sozialpsychologe Irving Janis starb schon im Jahr 1990 – und dennoch ist sein 50 Jahre altes wichtigstes Werk heute aktueller denn je. Es beschreibt nämlich, was in Wladimir Putins Kriegskabinett derzeit vorgehen dürfte.
ZITAT: »Den beiden Männern kam es so vor, als sei der Präsident mittlerweile von Jasagern umgeben, die sich bei Tischreden in Lobeshymnen über ihn ergingen und ihm erzählten, er sei von Gott gesandt worden, um das Land zu retten, während sie auf sein Wohlwollen angewiesen waren.« – Catherine Belton, »Putins Netz« (2020)
Der Sozialpsychologe Irving Janis untersuchte Anfang der Siebzigerjahre authentische Fälle, in denen politische Fehlentscheidungen von enormer Tragweite getroffen worden waren. Szenarien wie Wladimir Putins Einmarsch in die Ukraine also.
Es ging in den damals analysierten historischen Ereignissen aber nicht um Russland: Janis‘ zum Klassiker der Sozialpsychologie avanciertes Buch »Victims of Groupthink« (1972 erschienen) handelt von der gescheiterten Invasion in der kubanischen Schweinebucht unter US-Präsident John F. Kennedy und von den Vorgängen, die dafür sorgten, dass die US-Regierung vom japanischen Angriff auf Pearl Harbour im Zweiten Weltkrieg völlig überrascht wurde.
»Groupthink«, in Anlehnung an George Orwells »Newspeak«-Terminologie aus »1984« (»Doublethink«), definierte Janis so: »Eine Denkweise, die Menschen annehmen, wenn sie stark in eine eingeschworene Gruppe eingebunden sind, wenn das Streben der Mitglieder nach Einmütigkeit ihre Motivation schlägt, alternative Handlungsmöglichkeiten realistisch zu prüfen.«
*** »Bombardements, die viele Zivilisten töten«
Janis‘ Analyse des Schweinebuchtfiaskos unter Kennedy liest sich, auch wenn es wahrhaftig keine Parallelen zwischen Kennedy und Putin gibt, angesichts des Einmarsches in die Ukraine geradezu beklemmend aktuell. Das Bedürfnis, ein positives Gruppengefühl herzustellen, führe paradoxerweise oft dazu, schrieb der Psychologe etwa, dass Gruppen mit großer Entscheidungsgewalt »oft hartherzig sind, wenn es um Outgroups oder Feinde geht«. Es fiele ihnen dann »oft recht leicht, auf entmenschlichende Lösungen zurückzugreifen«, etwa, »Bombardements anzuordnen, die viele Zivilisten töten«.
Nun braucht es bei Wladimir Putin und seinem inneren Kreis aus Militärs und ehemaligen KGB-Agenten vermutlich nicht viel, um »entmenschlichende Lösungen« für akzeptabel zu halten – immerhin haben russische Flugzeuge auch schon in Syrien gezielt Krankenhäuser bombardiert, und Putin hat offenkundig keinerlei Skrupel, politische Gegner ermorden zu lassen. Beim Einmarsch in der Ukraine aber scheint noch etwas anderes hinzugekommen zu sein: eine Serie von katastrophalen Fehleinschätzungen, wie Janis sie für solche Situationen beschrieben, ja vorhergesagt hat.
*** Acht Symptome, alle vorhanden
Putin scheint schon seit einiger Zeit nur noch auf den kleinen Kreis der »Silowiki« zu hören, der höchsten Vertreter des russischen Sicherheitsapparates. Dazu gehört Verteidigungsminister Sergei Schoigu und vermutlich Generalstabschef Valery Gerasimow. Außerdem die Chefs des Inlands- und des Auslandsgeheimdienstes Alexander Bortnikow und Sergei Naryschkin sowie der Chef des Sicherheitsrats Nikolai Patruschew. Viele von ihnen vertreten schon seit Jahren auch öffentlich russische Großmachtvisionen, die denen Putins gleichen. Möglicherweise gibt es noch einige wenige weitere Eingeweihte wie den Rosneft-Chef Igor Setschin.
Viele dieser Männer, auch Setschin, sind langjährige KGB-Weggefährten Putins. Kollektiv scheinen sämtliche »Groupthink«-Symptome, die Janis schon vor 50 Jahren katalogisierte, auf sie zuzutreffen:
*** 1. Die Illusion der Unverletzlichkeit
Der innere Kreis um Wladimir Putin scheint von völlig falschen Annahmen hinsichtlich der Schwierigkeiten eines Angriffs auf die Ukraine ausgegangen zu sein. Westliche Geheimdienste stimmen überein in der Einschätzung, dass der Kreml einen schnellen Sieg und eine schnelle Einnahme Kiews erwartete, möglicherweise sogar eine bereitwillige Kapitulation der Bevölkerung. Auch die Heftigkeit der Reaktion des Westens auf den Einmarsch scheint Putins inneren Zirkel mächtig überrascht zu haben – offenbar hatten die wiederholten, weitgehend folgenlosen Verbrechen des Regimes dort die Annahme genährt, dass man sich jetzt fast alles erlauben könne.
*** 2. Der Glaube an die eigene moralische Rechtfertigung
Möglicherweise glaubt Wladimir Putin tatsächlich, was er in den vergangenen Wochen mehrmals in Kameras gezischt hat: dass ihm eine Art historische Mission übertragen worden ist, Russlands einstige Größe wiederherzustellen – und dass dazu die Unterwerfung der Ukraine notwendig ist. Das übrigens sollte auch dem weißrussischen Diktator Alexander Lukaschenko zu denken geben: Denn das historische Kiew-Rus des Mittelalters, das heute als eine Art mythischer Urquell der russischen Identität gehandelt wird, umfasste neben Teilen der heutigen Ukraine und westlicher Gebiete des heutigen Russlands eben auch das heutige Belarus.
*** 3. Kollektive Rationalisierungen
Ob Wladimir Putin sich all die Geschichten, die er seinem Publikum und augenscheinlich auch sich selbst über die vermeintlich von »Nazis und Drogenabhängigen« beherrschte Ukraine wirklich selbst glaubt, ist von außen nicht zu beurteilen. Fest steht aber, dass sein innerer Kreis offenbar unbeirrt an der Überzeugung festhält, dass der Angriffskrieg gegen einen souveränen Nachbarstaat erstens gerechtfertigt und zweitens erfolgversprechend ist – aller gegenteiligen Evidenz zum Trotz. Jeder weitere Tag, den die Ukraine sich erfolgreich der russischen Aggression erwehrt, dürfte die kognitive Dissonanz und damit Putins eigene Gereiztheit weiter erhöhen. Genauso wie die Folgen der Sanktionen.
*** 4. Stereotype über Outgroups
Für diesen Punkt aus Janis‘ »Groupthink«-Symptomliste lieferte Putin in seiner wütenden Rede diese Woche Lehrbuchbeispiele. Plötzlich gibt es in Russland »Nationalverräter«, die »hier bei uns Geld verdienen, aber dort leben«, mit »einer Villa in Miami oder an der französischen Riviera«, die »nicht ohne Gänseleberpastete, Austern und sogenannte Gender-Freiheiten leben können«. Nicht alle, aber viele von diesen Leuten – der wohlhabenden Schicht also, die Putin und sein kleptokratisches Kabal in den vergangenen 20 Jahren selbst herangezogen haben – seien eben »nicht hier, nicht mit unserem Volk, nicht mit Russland«. Dann redete ein sichtlich gereizter Putin sich erst so richtig in Rage: Diese Leute glaubten, sie gehörten »einer höheren Kaste, einer höheren Rasse« an, sie würden bei Bedarf »ihre eigene Mutter verkaufen«.
Es ist davon auszugehen, dass Putins Ausbruch über die »fünfte Kolonne des Westens« der Auftakt zu einer Säuberungswelle im eigenen Land sein wird. Die russische obere Mittelschicht, die sich in Putins gefälschter Demokratie bequem eingerichtet hat, gilt nun plötzlich kollektiv als potentieller Staatsfeind – weil sie etwas zu verlieren hat.
*** 5. Selbstzensur
Nichts dringt derzeit nach außen von dem, was Putin so redet mit den wenigen Männern, mit denen er überhaupt noch spricht. Wer ihn sehen will, muss vorher entweder 14 Tage in Quarantäne oder, die Bilder sind mittlerweile geradezu ikonisch, am anderen Ende eines sehr langen Tisches Platz nehmen. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass dem zunehmend paranoid und stark unter Druck stehenden Autokraten schon lange niemand mehr widerspricht – vielleicht auch deshalb, weil auch die übrigen Mitglieder des inneren Kreises schon seit Jahren in der Groupthink-Sackgasse feststecken.
Der Politologe Brian Klaas, der am University College London lehrt und im Laufe der Jahre viele Autokraten und Diktatoren interviewt hat, schrieb kürzlich im »Atlantic«: »Autokraten wie Putin tappen irgendwann in das, was man die ‚Diktatorenfalle‘ nennen könnte. Die Strategien, die sie nutzen, um an der Macht zu bleiben, verursachen letztlich ihren Sturz.« Zu den Elementen dieser Falle gehört, so Klaas, dass die Autokraten »nur noch von Schmeichlern hören und schlecht beraten werden«. Genau das haben Geheimdienstanalysten Putin schon vor Beginn des Krieges attestiert, glaubt man zum Beispiel der »Washington Post«. Die Zeitung zitierte einen ungenannten US-Beamten mit den Worten: »Soweit wir sehen, hat er sich während der Covid-Pandemie isoliert und ist von Jasagern umgeben.« Glaubt man dem eingangs zitierten, sehr lesenswerten Buch der langjährigen Moskau-Korrespondentin der Financial Times, ist das schon viel länger der Fall. Das zitierte Gespräch zwischen zwei in Ungnade gefallenen Putin-Getreuen wurde 2007 heimlich aufgezeichnet.
*** 6. Illusion von Übereinstimmung
Dass unter solchen Bedingungen keine abweichenden Meinungen und Einschätzungen mehr zu Gehör gebracht werden, versteht sich fast von selbst. Wie gefährlich Widerspruch sein kann, dürfte im inneren Kreis des Autokraten längst allen klar sein – was auch eine Szene zeigt, die kurz vor Ausbruch des Krieges weltöffentlich ausgestrahlt wurde.
*** 7. Direkter Druck auf Personen mit abweichenden Meinungen
Wie aggressiv Putin auch nur auf kleinste Abweichungen von seinem Drehbuch reagiert, konnte man nämlich kurz vor dem Einmarsch noch einmal live im Fernsehen besichtigen: Als Sergei Naryschkin, der Chef des Auslandsgeheimdienstes, sich beim bizarren öffentlichen Abnicken der Anerkennung der »Unabhängigkeit« der von Moskautreuen kontrollierten ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk verhaspelte, kanzelte Putin ihn vor den Augen der Weltöffentlichkeit ab wie einen Schuljungen, der an der Tafel versagt. Aus heutiger Sicht ist klar, dass Putin unmittelbar im Anschluss an diesen Auftritt auch jene Kriegsrede aufzeichnete, die dann erst nach dem Einmarsch ausgestrahlt wurde. Die öffentliche Ohrfeige für den zweifellos eingeweihten Naryschkin kann also auch als grobe Warnung an alle anderen Getreuen verstanden werden: Auch kleinste Fehler, die als Risse in der geschlossenen Fassade gedeutet werden könnten, werden gnadenlos geahndet.
*** 8. Selbsternannte »Mindguards«
Ob es in Putins Kriegszirkel noch Personen gibt, die eine von Irving Janis »Mindguards« genannte Rolle einnehmen, ist von außen unmöglich zu beurteilen. Gemeint sind damit Personen innerhalb der Gruppe, die echte oder vermeintliche Abweicher beiseitenehmen und zurechtweisen, um sie wieder auf Linie zu bringen. Vielleicht sind Putins »Silowiki« aber auch schon längst ihre eigenen Mindguards – ob aus Angst oder Überzeugung.
Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel soll schon 2014 in einem Telefonat mit US-Präsident Obama über Putin gesagt haben, der habe offenbar den Kontakt zur Realität verloren. Putin lebe »in einer anderen Welt«, zitierte die »New York Times« Merkel damals. Zu vermuten ist, dass Putin diese Welt weitgehend allein bewohnt – eventuell mit Ausnahme der übrigen Mitglieder seines Groupthink-Zirkels.
Die westliche Welt scheint dieser nun unbestreitbar gewordenen Tatsache bis zum Einmarsch in der Ukraine nie so richtig Rechnung getragen zu haben.
Gerade für die hochrangigen Silowiki wird die Lage unterdessen wohl zunehmend gefährlich: Je schlechter der Krieg läuft, je stärker die Wirklichkeit in die Parallelrealität von Putins Blase eindringt, desto wütender dürfte Putin auf seine Militärs und Geheimdienstchefs werden. Dann wird sie auch Groupthink nicht vor seinem Zorn retten. Oder es läuft umgekehrt – und die Silowiki wenden sich gegen ihren Herrn.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ukraine-wladimirs-putins-krieg-mit-einer-50-jahre-alten-psychologischen-theorie-erklaert-a-2098f9cb-6c92-4959-b072-5955ddfda749

RUSSLAND- UKRAINE – UMFRAGE – Deutschland: Mehr Anträge auf Kriegsdienstverweigerung seit Ukraine-Krieg – 24.3.2022, 15:46
Berlin – Der Krieg in der Ukraine hat zu einem Anstieg von Kriegsdienstverweigerungen geführt. Beim zuständigen Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (AFzA) gingen bis zum Stichtag 23. März 179 entsprechende Anträge ein, davon allein 131 im März, berichtet die „Welt“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf das Familienministerium.
Eine genaue Auswertung zu den Personengruppen liege aktuell nicht vor, sagte eine Sprecherin des Familienministeriums der „Welt“. Zum Vergleich: 2021 gab es über das ganze Jahr hinweg 201 Anträge. Eine Sprecherin des Verteidigungsministerium sagte dem Blatt, man registriere derzeit ein „erhöhtes Antragsaufkommen“. Der Antrag, einen Kriegseinsatz zu verweigern, müsse beim zuständigen Karrierecenter der Bundeswehr gestellt werden.
Von dort werde es zur Entscheidung an das BAFzA weitergeleitet. Dieses Verfahren gelte gleichermaßen für Reservisten, Soldaten sowie Ungediente, sagte die Sprecherin. Bei ungedienten Antragstellenden werde der Antrag aber nur weitergeleitet, wenn bereits ein unanfechtbarer Bescheid über die Tauglichkeit vorliegt. Auch Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerer registrieren einen erhöhten Beratungsbedarf.
In normalen Zeiten haben man lediglich ein bis zwei Anfragen im Monat. In den vergangenen Wochen seien es plötzlich bis zu zehn am Tag gewesen, sagte Michael Zimmermann, Vorstandsmitglied in der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden, der „Welt“ dazu. „Das ist schon ein massiver Anstieg.“ Und anders als sonst seien es keine aktiven Soldaten, sondern vor allem Reservisten, die sich melden.
„Sie bekommen angesichts des Krieges in der Ukraine Angst, dass die NATO doch eingreifen könnte und sie dann dran wären“, sagte Zimmermann. Aber selbst ungediente junge Leute hätten sich gemeldet. „Sie wollen verweigern, für den Fall, dass die Wehrpflicht wieder eingesetzt wird. Die Reaktionen zeigen, was in der Gesellschaft gerade los ist.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55593664-mehr-antraege-auf-kriegsdienstverweigerung-seit-ukraine-krieg-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Deutsche gegen Energieimporte aus Russland – Drei Viertel befürworten, Vermögenswerte von Personen aus dem Umfeld Putins zu beschlagnahmen – NACHTRAG: 23.3.2022
Bonn (pte028/23.03.2022/13:56) –
Mehr als zwei Drittel der deutschen Bevölkerung würden einen Stopp von Energieimporten aus Russland unterstützen. Zu dem Schluss kommt der aktuelle „briq policy monitor“ des briq – Institute on Behavior and Inequality http://briq-institute.org . Eine breite Mehrheit ist angesichts des Überfalls Russlands auf die Ukraine auch für weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Energieabhängigkeit.
*** Importstopp, Vermögen einfrieren
Der aktuellen Umfrage nach sind knapp 70 Prozent der 2.000 Befragten für einen Importstopp für Gas, Öl und Kohle aus Russland. Drei von vier Deutschen sind dafür, Vermögenswerte von Personen aus dem Umfeld Putins zu beschlagnahmen und damit die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen für Deutschland abzufedern.
Um die Abhängigkeit von Energieimporten nachhaltig zu reduzieren, sprechen sich 90 Prozent für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien aus. Für den Übergang würden drei Viertel der Deutschen eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen Atomkraftwerke akzeptieren, 63 Prozent eine vorübergehende Intensivierung des Braunkohleabbaus.
*** Auch Mehrheit für ein Tempolimit
Darüber hinaus würde eine Mehrheit der Deutschen verschiedene Maßnahmen zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs im Straßenverkehr unterstützen: 61 Prozent der Befragten halten ein zunächst für sechs Monate geltendes Tempolimit von 100 km/h auf deutschen Autobahnen für vertretbar. 53 Prozent befürworten die Wiedereinführung autofreier Sonntage. Vier von fünf Deutschen könnten sich zudem eine teilweise Verlängerung der Home-Office-Pflicht vorstellen.
https://www.pressetext.com/news/20220323028

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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Nato aktiviert Fähigkeiten zur ABC-Abwehr – 24.3.2022, 15:47
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa hat Bündnisfähigkeiten zur Abwehr von chemischen, biologischen und atomaren Bedrohungen aktiviert. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag am Rande des Nato-Sondergipfels in Brüssel sagte, verstärken Mitgliedstaaten derzeit zudem auch die multinationalen Gefechtsverbände an der Ostflanke mit zusätzlichen ABC-Elementen. Einzelheiten zu der Entscheidung von General Tod D. Wolters nannte Stoltenberg allerdings nicht.
In der Nato wird seit einiger Zeit befürchtet, dass Russland angesichts schleppender Fortschritte im Krieg gegen die Ukraine versucht sein könnte, Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Als Hinweis darauf werden auch unbelegte Vorwürfe gegen die Ukraine und Nato-Staaten gewertet, selbst einen Einsatz chemischer und biologischer Waffen vorzubereiten. „Wir haben schon einmal erlebt, dass diese Art, andere zu beschuldigen, eigentlich ein Mittel ist, um einen Vorwand zu schaffen, das Gleiche selbst zu tun“, sagte Stoltenberg am Donnerstag.
Der Norweger warnte Russland zudem, dass sich chemische Kampfstoffe bei einem Einsatz in Russland auch auf Nato-Territorium ausbreiten könnten. Wie die Nato auf einen solchen Fall reagieren würde, sagte Stoltenberg nicht. Er sprach lediglich von „weitreichenden und schwerwiegenden Folgen“./aha/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55593710-nato-aktiviert-faehigkeiten-zur-abc-abwehr-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Nato droht Russland bei Chemiewaffen-Einsatz mit „schwerwiegenden Konsequenzen“ – 24.3.2022, 19:31
Die Nato hat Russland im Fall eines Einsatzes von Massenvernichtungswaffen im Ukraine-Krieg mit harten Konsequenzen gedroht. „Jegliche Verwendung chemischer oder biologischer Waffen durch Russland wäre inakzeptabel und würde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen“, heißt es in der Abschlusserklärung des Nato-Sondergipfels. Ähnlich hatte sich zuvor bereits US-Präsident Joe Biden geäußert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – NATO beschließt Stärkung der Ostflanke – 24.3.2022, 14:30
Brüssel – Die NATO hat eine weitere Stärkung der Ostflanke des Verteidigungsbündnisses beschlossen. Weitere Gefechtseinheiten würden in Bulgarien, Rumänien, Ungarn und der Slowakei stationiert, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel.
Das entspricht einer Verdoppelung der Zahl der Kampfverbände an der Ostflanke. Den Schritt hatte er am Mittwoch bereits so angekündigt. „Wir haben uns zudem auf längerfristige Verteidigungsziele angesichts der neuen Sicherheitsrealität geeinigt“, so der Norweger. Zu Land werde man erheblich mehr Truppen in höherer Einsatzbereitschaft haben im östlichen Teil des Bündnisgebiets, in der Luft würden mehr Jets eingesetzt und die Luftabwehr gestärkt.
„Zur See werden wir flugzeugträgergestützte Einsatzverbände, U-Boote und Kampfgruppen ständig einsatzbereit haben“, so Stoltenberg. Bisher gibt es NATO-Battlegroups in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen. Dabei handelt es sich um multinationale Kampftruppen, die zu Ausbildungs- und Übungszwecken zusammengestellt werden. Am Rande des Gipfels kündigte die NATO zudem an, dass Stoltenberg dem Militärbündnis für ein weiteres Jahr als Generalsekretär zur Verfügung stehen werde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592610-nato-beschliesst-staerkung-der-ostflanke-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – ROUNDUP: Nato-Staaten wollen Ukraine keine Panzer und Kampfjets liefern – 24.3.2022, 21:11
BRÜSSEL/KIEW (dpa-AFX) – Die 30 Nato-Staaten wollen trotz eindringlicher Appelle des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj keine Panzer oder Flugzeuge für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern. „Es gibt eine Grenze, die darin besteht, nicht Kriegspartei zu werden“, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag nach einem Sondergipfel des Bündnisses zum Ukraine-Konflikt in Brüssel. Diese Grenze werde von allen Alliierten geteilt und deswegen liefere bislang niemand Panzer und Flugzeuge. Zur Verfügung gestellt würden dagegen weiter Boden-Luft-Raketen und Panzerabwehrwaffen.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) machte der Ukraine keine Hoffnungen auf die Lieferung schwerer Waffen. Er sagte bei einer Pressekonferenz lediglich, dass jeden Tag neu geprüft werde, welche Entscheidungen man diesbezüglich treffen wolle.
Selenskyj hatte den Nato-Sondergipfel zuvor für einen verzweifelten Ruf nach Panzern und Flugzeugen genutzt. „Sie haben mehr als 20 000 Panzer. Die Ukraine hat um ein Prozent gebeten“, sagte der per Video zugeschaltete Staatschef zu US-Präsident Joe Biden und den anderen Staats- und Regierungschefs. Er forderte zudem ein Prozent aller Kampfflugzeuge der 30 Nato-Staaten.
Sein Land würde für die Panzer und Jets auch bezahlen – doch es gebe keine Antwort auf die Anfrage, beklagte sich Selenskyj. „Das Schlimmste während des Krieges ist es, keine klaren Antworten auf die Bitten um Hilfe zu bekommen.“
Der Ukrainer betonte: „Die Ukraine wollte diesen Krieg nie. Und wir wollen nicht über Jahre kämpfen. Wir wollen einfach nur unsere Menschen retten. Wir wollen überleben.“
Offene Unterstützung für seine weitreichenden Forderungen gab es allerdings nur von östlichen Alliierten. „Diejenigen Staaten, die Panzer und Flugzeuge haben, können auch Panzer und Flugzeuge abgeben“, sagte Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas am Rande des Gipfels der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn Länder mit 80 Millionen Einwohnern kleinere Mengen geben als wir mit 1,3 Millionen, dann können die großen Länder mehr tun, um der Ukraine zu helfen.“
Thema bei dem Nato-Sondergipfel waren zudem Befürchtungen, dass Russland angesichts schleppender Fortschritte im Krieg gegen die Ukraine versucht sein könnte, Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Als Hinweis darauf werden auch unbelegte Vorwürfe gegen die Ukraine und Nato-Staaten gewertet, selbst einen Einsatz chemischer und biologischer Waffen vorzubereiten. „Wir haben schon einmal erlebt, dass diese Art, andere zu beschuldigen, eigentlich ein Mittel ist, um einen Vorwand zu schaffen, das Gleiche selbst zu tun“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Seinen Angaben zufolge rüstet sich die Nato deswegen derzeit verstärkt auch gegen chemische, biologische und atomare Gefahren. Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa, Tod D. Wolters, hat dazu Bündniseinheiten zur Abwehr dieser Bedrohungen in Alarmbereitschaft versetzt, die bei der schnellen Eingreiftruppe NRF angesiedelt sind. Die chemischen Kampfstoffe könnten sich nach einem Einsatz in der Ukraine dann auch auf Nato-Territorium ausbreiten, warnte Stoltenberg. Es gebe immer das Risiko der Kontamination, der Ausbreitung über größere Gebiete.
Längerfristig will die Nato mit massiver Aufrüstung auf die aggressive Politik von Russland Präsident Wladimir Putin reagieren. Angesichts „der seit Jahrzehnten schwerwiegendsten Bedrohung für die euro-atlantische Sicherheit“ werde man das Abschreckungs- und Verteidigungsdispositiv erheblich stärken und das gesamte Spektrum an einsatzbereiten Streitkräften und Fähigkeiten weiterentwickeln, heißt es in der Gipfelerklärung.
Scholz erklärte die grundsätzliche Bereitschaft Deutschlands, noch mehr für die Stärkung der Ostflanke des Bündnisses zu tun. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass Bundeswehrsoldaten schon jetzt in Litauen und Rumänien stationiert seien. Zudem würden gerade Flugabwehr-Einheiten in die Slowakei verlegt. „Wir sind auch bereit, über andere Dinge zu diskutieren, wenn wir denn gefragt werden“, sagte Scholz.
US-Präsident Biden zeigte sich am Abend zufrieden mit dem Verlauf des Gipfels. „Die Nato war noch nie so geeint wie heute. Putin hat mit dem Einmarsch in die Ukraine genau das Gegenteil von dem erreicht, was er erreichen wollte“, sagte er. Die gleiche Geschlossenheit sei mit der Europäischen Union und der Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) erreicht worden./aha/wim/mfi/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55596396-roundup-nato-staaten-wollen-ukraine-keine-panzer-und-kampfjets-liefern-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – ROUNDUP 2/Kein Wechsel in der Krise: Stoltenberg bleibt bei der Nato – 24.3.2022, 16:35
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Jens Stoltenberg bleibt wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine ein weiteres Jahr Generalsekretär der Nato. Die Bündnisstaaten hätten beim Gipfeltreffen entschieden, das Mandat des Norwegers bis zum 30. September 2023 zu verlängern, teilte das Verteidigungsbündnis am Donnerstag in Brüssel mit.
Stoltenberg ist seit 2014 Nato-Generalsekretär, seine Amtszeit sollte eigentlich am 30. September auslaufen. Danach wollte der frühere norwegische Regierungschef ursprünglich zurück in seine Heimat gehen und dort Chef der Zentralbank werden. Für diesen Posten hatte sich der 63-Jährige Ende des vergangenen Jahres beworben. Anfang Februar bekam er dann offiziell den Zuschlag.
Stoltenberg bezeichnete sich am Donnerstag „geehrt“ von der Entscheidung der Staats- und Regierungschefs über die Vertragsverlängerung. Er wertete sie zudem als Zeichen der Geschlossenheit in der „größten Sicherheitskrise einer Generation“.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte, Stoltenberg sei „mit seiner besonnenen und klugen Führungsstärke ein Garant für Erfolg und Einheit der Allianz“. Sie freue sich sehr, dass er der Nato in diesen schwierigen Zeiten erhalten bleibe.
Anerkennung hat sich Stoltenberg vor allem als geschickter Vermittler zwischen den teils sehr unterschiedlichen Interessen der mittlerweile 30 Nato-Staaten erworben. Als sein Verdienst gilt insbesondere die Moderation in dem während der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump eskalierten Streit um die Verteidigungsausgaben der europäischen Alliierten. Trump drohte zeitweise sogar mit einem Austritt der USA aus dem Bündnis.
In der Geschichte des Bündnisses ist Stoltenberg mit fast acht Jahren bereits jetzt einer der Generalsekretäre mit der längsten Amtszeit. Er hat sogar den Deutschen Manfred Wörner überholt. Der Ex-Verteidigungsminister von der CDU war von 1988 bis zu seinem Tod im Jahr 1994 der höchste internationale Beamte der Allianz. Am längsten war bislang der Niederländer Joseph Luns Nato-Generalsekretär. Er amtierte von 1971 bis 1984.
Ob Stoltenberg von Staats- und Regierungschefs angesichts der Ukraine-Kriegs gebeten wurde, eine Vertragsverlängerung in Erwägung zu ziehen, oder sich angesichts der Lage selbst darum bemühte, blieb zunächst offen. Gerüchte über einen Verbleib hatte es zuletzt vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der schweren Spannungen mit Russland wieder gehäuft gegeben.
An die Spitze der norwegischen Zentralbank soll nach dem Ausfall Stoltenbergs Ida Wolden Bache rücken. Sie ist amtiert derzeit schon als Interimsbankchefin./aha/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55594275-roundup-2-kein-wechsel-in-der-krise-stoltenberg-bleibt-bei-der-nato-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55589185-berichte-stoltenberg-bleibt-laenger-nato-generalsekretaer-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – G7-Staaten drohen Russland wegen Ukraine-Kriegs weitere Sanktionen an – 24.3.2022, 19:31
Die G7-Staaten haben Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine weitere Sanktionen angedroht. „Wir sind bereit, gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen; dabei werden wir weiterhin in Einigkeit handeln“, erklärten die G7-Staats- und Regierungschefs in ihrer Abschlusserklärung zum Gipfeltreffen in Brüssel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP: G7 fordert Putin zum sofortigen Kriegsende in der Ukraine auf – Unterstützung im „heldenhaften Widerstand der Ukraine“ gegen Russalnd zugesagt – Scharfe Kritik an Angriffen auf atomare Anlagen – Abhängigkeit von russischer Energie soll verringert werden – „Kein Groll gegen russische Bevölkerung“ – 24.3.2022, 19:35
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum sofortigen Ende des Angriffs auf die Ukraine aufgefordert. Bei ihrem Krisengipfel in Brüssel drohten die G7 dem Kremlchef mit Konsequenzen für die vor vier Wochen begonnene Invasion in das Nachbarland. „Wir werden keine Mühe scheuen, um Präsident Putin sowie die Planer und Unterstützer dieser Aggression, einschließlich des Regimes von (Präsident Alexander) Lukaschenko in Belarus, für ihre Taten zur Rechenschaft zu ziehen“, teilten die G7 mit.
Die Gruppe rief Russland dazu auf, „seine Streitkräfte und sein militärisches Gerät aus dem gesamten Hoheitsgebiet der Ukraine abzuziehen.“ Man appelliere an alle Staaten, Russland beim Krieg nicht zu unterstützen.
Den G7 gehören Deutschland, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, die USA und Großbritannien an. Deutschland hat derzeit die Präsidentschaft inne. „Ich habe die G7 heute als Einheit wahrgenommen“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem Gipfel. Das Treffen war kurzfristig einberufen worden, weil wegen des Nato- und des EU-Gipfels ohnehin die meisten G7-Mitglieder in Brüssel waren. Der reguläre G7-Gipfel soll auf Einladung von Scholz Ende Juni auf Schloss Elmau in Bayern stattfinden.
Die G7 sagte der Ukraine weitere Hilfe zu. „Wir sind fest entschlossen, die Ukrainerinnen und Ukrainer in ihrem heldenhaften Widerstand gegen Russlands nicht zu rechtfertigende und illegale Aggression zu unterstützen“, hieß es in der Mitteilung. Die G7 unterstrichen, die gegen Russland verhängten Sanktionen würden umgesetzt und bei Bedarf ausgeweitet. „Wir sind bereit, gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen.“
Scharfe Kritik äußerten die G7 an russischen Angriffen auf Anlagen wie das stillgelegte Atomkraftwerk in Tschernobyl. „Russlands Angriff hat bereits die Sicherheit und Sicherung von Atomanlagen in der Ukraine gefährdet“, hieß es. „Russische militärische Handlungen setzen Bevölkerung und Umwelt außerordentlich großen Gefahren aus, mit potenziell katastrophalen Folgen.“
Die G7 sagten auch zu, ihre Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern. Sie betonten, dass sich alle Maßnahmen nicht gegen die russische Bevölkerung richteten. „Die Bevölkerung Russlands soll wissen, dass wir keinen Groll gegen sie hegen.“/nau/mfi/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595832-roundup-g7-fordert-putin-zum-sofortigen-kriegsende-in-der-ukraine-auf-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL – ROUNDUP: Biden befürwortet Ausschluss Russlands aus G20-Gruppe – Biden: große NATO-Einigkeit beschworen, Durchhalte- und Kampfapelle an Verbündete – Biden: Russland strebt Auseinanderbrechen der NATO an – Furcht vor Einsatz von ABC-Waffen seintens Russlands – 24.3.2022, 20:11
BRÜSSEL (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden hat sich wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine für einen Ausschluss Russlands aus der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer ausgesprochen. Das sei auch bei den Gipfeltreffen westlicher Staaten am Donnerstag in Brüssel besprochen worden, sagte Biden in der belgischen Hauptstadt. Falls es nicht zu einem Ausschluss Russlands kommen sollte, müsste zumindest auch die Ukraine in den G20-Kreis eingeladen werden, sagte Biden.
Auf die Frage, ob er für einen Ausschluss Russlands aus der G20-Gruppe sei, sagte Biden: „Meine Antwort ist Ja“. Die Entscheidung hänge aber vom aktuellen G20-Präsidenten Indonesien und den übrigen Mitgliedern ab – darunter ist auch Russlands Verbündeter China. Das nächste G20-Gipfeltreffen soll im Herbst in Indonesien stattfinden.
Russland war nach der Einnahme der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim im Jahr 2014 aus der damaligen Gruppe der G8 ausgeschlossen worden. Die größten Volkswirtschaften treffen sich seither im Format der G7. Eines dieser Gipfeltreffen fand auch am Donnerstag in Brüssel statt.
Biden war am Mittwoch nach Europa gereist. In Brüssel standen neben dem G7-Gipfel auch Spitzentreffen der Nato und der EU zum Ukraine-Krieg auf dem Programm. Biden betonte nach Treffen mit Staats- und Regierungschefs, dass die Nato einen Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs so geschlossen wie nie zuvor sei. Der russische Präsident Wladimir Putin habe darauf gebaut, dass die Nato gespalten würde, sagte er. Doch sei die Nato „noch nie so geeint wie heute“. Putin hat mit dem Einmarsch in die Ukraine genau das Gegenteil von dem erreicht, was er erreichen wollte.“ Denn nach Bidens Worten strebt Putin ein Auseinanderbrechen der Nato an. „Er stünde lieber 30 unabhängigen Ländern gegenüber als 30 vereinten Ländern.“
Gleichzeitig appellierte Biden an die westlichen Verbündeten im Konflikt mit Putin einen langen Atem zu beweisen. Die Maßnahmen gegen Russland müssten aufrecht erhalten werden. „Nicht nur im nächsten Monat, dem folgenden Monat, sondern für den Rest des Jahres. Das ist es, was ihn stoppen wird.“ Es gehe um „das Verstärken des Schmerzes“. Putin dürfe nicht denken, dass die Verbündeten innerhalb von ein, zwei Monaten auseinanderdividiert würden. Die US-Regierung hatte am Donnerstag neue Maßnahmen gegen Russland angekündigt und etwa Hunderte russische Parlamentarier mit Sanktionen belegt.
Die Nato-Verbündeten sind auch besorgt darüber, welche Schritte Russland im Krieg gegen die Ukraine noch ergreifen könnte. In der Allianz wird seit einiger Zeit befürchtet, dass Russland angesichts schleppender Fortschritte im Krieg gegen die Ukraine versucht sein könnte, Massenvernichtungswaffen einzusetzen. „Es würde eine entsprechende Reaktion auslösen“, sagte Biden auf die Frage, wie die Nato in diesem Fall reagieren würde. Er nannte aber keine Details.
Am Freitag wird Biden nach Polen weiterreisen. Die US-Regierung hatte aber zuvor angekündigt, Biden plane, in Polen stationierte US-Truppen zu besuchen. Am Samstag ist unter anderem ein Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Warschau geplant./nau/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55596055-roundup-biden-befuerwortet-ausschluss-russlands-aus-g20-gruppe-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595649-us-praesident-schlaegt-g20-ausschluss-russlands-vor-003.htm
https://www.n-tv.de/politik/Putin-will-zum-G20-Gipfel-auf-Bali-article23217619.html

RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Wiederaufnahme des Handels an Moskauer Börse ist ‚Scharade‘ – 24.3.2022, 9:47
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung hat die Wiederaufnahme des Handels an der Moskauer Börse als „Scharade“ bezeichnet. „Dies ist kein echter Markt und kein nachhaltiges Modell, was die Isolation Russlands vom globalen Finanzsystem nur noch unterstreicht“, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater, Daleep Singh, am Donnerstag. Russland habe deutlich gemacht, dass es staatliche Mittel in die künstliche Stützung der Aktien von Unternehmen stecken werde, die im Handel seien. Nur noch 15 Prozent der börsennotierten Aktien seien zum Handel zugelassen. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten würden weiterhin Maßnahmen ergreifen, um Russland von der internationalen Wirtschaftsordnung zu isolieren.
Nach fast einem Monat Pause wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der westlichen Sanktionen gegen Russland hat die Moskauer Börse den Handel am Donnerstag wieder aufgenommen. Allerdings durften nur Aktien von 33 Unternehmen gehandelt werden, darunter Papiere des Gasmonopolisten Gazprom , des Ölkonzerns Lukoil und der staatlichen Fluggesellschaft Aeroflot. Das hatte die Zentralbank laut der Staatsagentur Tass bereits am Mittwoch angekündigt. Der Moex Russland-Index stieg zuletzt um rund zehn Prozent. Damit machte der Index einen kleinen Teil seiner Verluste wett, die er vor der Handelsaussetzung verbucht hatte./nau/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55588154-usa-wiederaufnahme-des-handels-an-moskauer-boerse-ist-scharade-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – AUSTRALIEN – Australien strikt gegen Teilnahme Putins am G20-Gipfel auf Bali – 24.3.2022
CANBERRA/JAKARTA (dpa-AFX) – Australien ist strikt gegen eine Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin am G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali Ende Oktober. „Die Idee, mit Wladimir Putin – den die Vereinigten Staaten bereits wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine anprangern – an einem Tisch zu sitzen, geht für mich einen Schritt zu weit“, sagte Premierminister Scott Morrison am Donnerstag in Melbourne. Seine Bedenken habe er auch schon der indonesischen Regierung mitgeteilt. Der südostasiatische Inselstaat hat derzeit den G20-Vorsitz.
Die russische Botschafterin in Jakarta, Ljudmila Worobjowa, hatte am Mittwoch erklärt, Putin plane, an dem Treffen teilzunehmen. „Es hängt von der Lage ab. Er (Putin) hat aber die Absicht, zum G20-Treffen zu kommen“, sagte sie. Aus dem Kreml in Moskau hieß es wenig später, es sei noch zu früh, darüber zu sprechen. „Natürlich hat sich die Lage im Weltgeschehen dramatisch und einschneidend verändert. Deshalb muss das alles natürlich neu ausgearbeitet werden“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. In einzelnen westlichen Staaten gibt es Überlegungen, das Land nach dem Angriff auf die Ukraine von der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auszuschließen.
Morrison betonte weiter, es müsse sichergestellt werden, dass der Gipfel für Indonesien erfolgreich sei und die Herausforderungen der Region im Indopazifik im Mittelpunkt stünden. „Aber dafür müssen wir Leute im Raum haben, die nicht in andere Länder einmarschieren.“ Einen möglichen Boykott Australiens im Fall einer Teilnahme Putins schien Morrison aber Medien zufolge auszuschließen./cfn/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55585811-australien-strikt-gegen-teilnahme-putins-am-g20-gipfel-auf-bali-016.htm
https://www.n-tv.de/politik/Putin-will-zum-G20-Gipfel-auf-Bali-article23217619.html

RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – INTERNATIONAL – NATO fordert China zur Verurteilung des russischen Kriegs auf – 24.3.2022, 9:35
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Nato fordert von China ein klare Positionierung gegen Russlands Angriff auf die Ukraine. „Wir fordern China auf, sich dem Rest der Welt anzuschließen und den russischen Einmarsch in die Ukraine klar zu verurteilen und keine politische Unterstützung zu leisten“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag am Rande des Nato-Sondergipfels zum Ukraine-Krieg. Dies schließe natürlich auch ein, keinerlei materielle Unterstützung für die Invasion in die Ukraine zu leisten./aha/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587947-nato-fordert-china-zur-verurteilung-des-russischen-kriegs-auf-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – INTERNATIONAL – Ukraine-Krieg: NATO erhöht Druck auf China – 24.3.2022
Neben dem NATO-Gipfel wird Biden auch beim G-7-Treffen und auf dem EU-Gipfel erwartet. Stoltenberg warf indes China bereits im Vorfeld des NATO-Gipfels vor, die russische Invasion mit Lügen und künftig möglicherweise auch mit Kriegsmaterial zu unterstützen. China ist ein einflussreicher Verbündeter Moskaus und hat den russischen Einmarsch in die Ukraine bisher nicht verurteilt.
China wies die Vorwürfe von Stoltenberg, Russland im Ukraine-Krieg zu unterstützen, als „Desinformation“ zurück. „China vorzuwerfen, falsche Informationen über die Ukraine zu verbreiten, stellt selbst eine Verbreitung von Desinformation dar“, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Donnerstag in Peking. Chinas Position sei im Einklang mit „den Wünschen der meisten Länder“.
*** „Himmelschreiende Lügen“
„Wir waren immer der Auffassung, dass die Ukraine eine Brücke zwischen Ost und West werden und nicht an der Front eines Spiels zwischen Supermächten stehen sollte“, sagte der Sprecher weiter. Stoltenberg hatte China am Mittwoch vorgeworfen, Russland im Ukraine-Krieg mit „himmelschreienden Lügen“ zu unterstützen. „Die Verbündeten sind besorgt, dass China die russische Invasion auch mit Material unterstützen könnte“, sagte Stoltenberg am Donnerstag weiter.
Stoltenberg warf Peking zudem vor, wie Moskau „das Recht unabhängiger Nationen infrage zu stellen, ihren eigenen Weg zu wählen“. Die USA haben China vorgeworfen, die „Bereitschaft“ signalisiert zu haben, Russland mit militärischer und wirtschaftlicher Hilfe zu unterstützen. China hat es bisher abgelehnt, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen.
*** „Sind das stärkste Bündnis der Welt“
Russland stellt nach Ansicht von Stoltenberg derzeit keine akute Gefahr für die Alliierten dar. Laut Stoltenberg ist die NATO gut aufgestellt. „Wir sind das stärkste Bündnis der Welt“, sagte Stoltenberg. „Solange wir zusammenstehen, sind wir sicher.“
Gleichzeitig warnte er vor einem Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine. Die chemischen Kampfstoffe könnten sich dann auch auf NATO-Territorium ausbreiten, sagte der Norweger. Es gebe immer das Risiko der Kontamination, der Ausbreitung über größere Gebiete. Wie die NATO auf einen solchen Fall reagieren würde, sagte Stoltenberg nicht.
Stoltenberg bleibt wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine ein weiteres Jahr Generalsekretär der NATO. Die Bündnisstaaten hätten beim Gipfeltreffen entschieden, das Mandat des Norwegers bis zum 30. September 2023 zu verlängern, teilte das Verteidigungsbündnis am Donnerstag mit. Er fühle sich geehrt, so Stoltenberg via Twitter.
*** Selenski fordert mehr Militärgerät
Die Ukraine forderte bei der NATO mindestens 200 Panzer an. „Sie haben mehr als 20.000 Panzer. Die Ukraine hat um ein Prozent gebeten“, sagte Präsident Wolodymyr Selenski am Donnerstag bei einer Videoschaltung zum außerordentlichen NATO-Gipfel. Kiew würde sie auch kaufen. „Wir haben bisher keine klare Antwort“, so Selenski. Ähnlich sehe es bei den angeforderten Flugzeugen und Abwehrsystemen für Raketen aus.
Brüssel würde keine deutlichen Antworten geben. „Ich bitte darum, Ihre Einschätzung zu ändern und an die Sicherheit in Europa und in der Welt zu denken“, appellierte Selenski an die Mitglieder der westlichen Militärallianz. Die NATO solle Kiew ein Prozent ihrer Panzer und Flugzeuge überlassen.
Zugleich solle Brüssel aufhören, von der Ukraine für einen Beitritt NATO-Standards zu verlangen. „Wir haben gezeigt, wozu unsere Standards in der Lage sind“, so der Staatschef. Kiew sei in der Lage, zur allgemeinen Sicherheit in Europa beizutragen. Die Ukraine hatte vor Kriegsbeginn vor vier Wochen internationalen Experten zufolge mehr als 900 Panzer und über 1.200 Schützenpanzerwagen. Moskau will davon bereits mehr als 1.500 zerstört haben. Kiew machte bisher keine Angaben zu eigenen Verlusten an Militärgerät.
*** NATO stockt Truppen an Ostflanke auf
Die NATO kündigte zum Auftakt ihres Gipfels eine Neuorganisation an der östlichen Grenze des Bündnisses an. Es gehe um eine „langfristige Neuaufstellung“, sagte Stoltenberg. Die bereits zur Verstärkung entsandten Soldaten im östlichen Teil des Bündnisses sollten „so lange bleiben wie nötig“, sagte Stoltenberg. Zusätzlich sollten vier neue Gefechtseinheiten nach Bulgarien, Rumänien, Ungarn und in die Slowakei entsandt werden. Er bekräftigte, dass die NATO „weder Soldaten noch Flugzeuge“ in die Ukraine schicken werde.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sieht das ebenfalls so: „Die NATO und ihre Partner sind sich einig, Russland zu verurteilen und die Ukraine zu unterstützen“, so Trudeau. Estlands Regierungschefin Kaja Kallas forderte am Donnerstag mehr Unterstützung der NATO für die Ukraine. „Ich glaube, wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln“, sagte Kallas am Rande des NATO-Gipfels. Der russische Präsident Wladimir Putin dürfe den Krieg nicht gewinnen. „Das ist für uns alle sehr wichtig, auch für die Sicherheit der NATO.“ Dabei solle man mehr darüber sprechen, was man tue – und nicht darüber, was man nicht tue.
*** Warnung vor Einsatz chemischer Waffen
Mit Blick auf den möglichen Einsatz chemischer Waffen durch Moskau sagte Kallas, man sei sehr besorgt darüber, was Russland tue. „Putins Schritte sollen auch uns Angst machen, damit wir davon abgehalten werden, der Ukraine weiter zu helfen oder zusätzliche Schritte zu unternehmen“, sagte Kallas. In diese Falle dürfe man nicht tappen. „Wir müssen den Kriegsverbrecher stoppen.“
Auch der belgische Premierminister Alexander De Croo warnte vor dem Einsatz chemischer Waffen in der Ukraine. „Es ist der Fall, dass, wenn chemische Waffen oder etwas anderes genutzt werden, das definitiv schwere Konsequenzen haben würde.“ Weniger besorgt zeigte sich Sloweniens Regierungschef Janez Jansa: „Ich persönlich glaube nicht, dass das russische Militär selbst chemische oder biologische Waffen absichtlich für taktische Zwecke einsetzen wird“, sagte Jansa. „Das wäre (…) sehr unklug und ein Schuss ins eigene Knie.“
*** Johnson sieht rote Linie überschritten
Putin habe mit dem Krieg gegen die Ukraine nach den Worten des britischen Premiers Boris Johnson einen Tabubruch begangen. „Wladimir Putin hat die rote Linie zur Barbarei bereits überschritten“, antwortete Johnson am Donnerstag am Rande des NATO-Sondergipfels auf die Frage, ob der Einsatz von Chemiewaffen eine rote Linie sei.
Die NATO müsse jetzt prüfen, was noch getan werden könne, um die Ukraine zu unterstützen und die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. „Je härter unsere Sanktionen, je härter unser wirtschaftlicher Schraubstock um das Putin-Regime, desto mehr können wir den Ukrainern helfen, desto schneller könnte die Sache vorbei sein, glaube ich.“
*** China-Frage auch bei G-7
Nach dem NATO-Gipfel dürfte auch die Gruppe der sieben, zu der neben Deutschland und den USA noch Frankreich, Italien, Kanada, Großbritannien und Japan zählen, über die gemeinsame Haltung zu China debattieren. Biden hatte Peking zuletzt mit Konsequenzen gedroht, sollte es Moskau bei den „brutalen Angriffen“ auf die Ukraine unterstützen.
Der US-Präsident verwies dabei auf die starken Sanktionen des Westens gegen Russland. Der stellvertretende chinesische Außenminister Le Yucheng nannte diese Sanktionen indes kürzlich „empörend“. Ob die Europäer Strafmaßnahmen gegen China mittragen würden, gilt als ungewiss.
*** EU-Gipfelentwurf: Russland begeht Kriegsverbrechen
Mit Biden als Gast ist es das erste Mal in der Geschichte, dass ein US-Präsident an einem EU-Gipfel teilnimmt. Die Europäische Union dürfte der US-Regierung in der Einschätzung folgen, dass Russland in der Ukraine Kriegsverbrechen begeht.
Im jüngsten Entwurf der Abschlusserklärung für den EU-Gipfel heißt es: „Russland führt Angriffe auf die Zivilbevölkerung durch und zielt auf zivile Objekte, darunter Krankenhäuser, medizinische Einrichtungen, Schulen und Schutzräume. Diese Kriegsverbrechen müssen sofort aufhören.“ In einem vorherigen Entwurf war noch von „Verbrechen“ die Rede. Am Mittwoch hatte die US-Regierung russischen Truppen in der Ukraine erstmals offiziell Kriegsverbrechen vorgeworfen.
In dem Entwurf, der der dpa vorliegt, fordern die 27 EU-Staaten Russland dazu auf, den Angriff auf die Ukraine unverzüglich zu beenden, alle Kräfte und das gesamte Gerät abzuziehen und die territoriale Integrität, die Souveränität und die Unabhängigkeit der Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen anzuerkennen. Zivilisten, die im Kriegsgebiet eingeschlossen seien, müssten es sicher verlassen können, alle Geiseln unverzüglich freigelassen und ungehinderter humanitärer Zugang gewährt werden. Russland müsse seinen Verpflichtungen aus dem internationalen Recht nachkommen.
Die EU sagt dem Entwurf zufolge zu, weiter koordinierte politische, finanzielle, materielle und humanitäre Unterstützung für die Ukraine zu leisten. Man sei zudem bereit, rasch weitere Sanktionen zu beschließen. Jeder Versuch, die bereits beschlossenen Sanktionen zu umgehen oder Russland anderweitig zu helfen, müsse gestoppt werden. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3255416/

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Russland weist US-Diplomaten aus – 24.3.2022, 9:31
Russland hat die Ausweisung mehrerer US-Diplomaten bekannt gegeben. Eine Liste mit den Namen der US-Diplomaten, die zu unerwünschten Personen erklärt worden seien, sei dem Leiter der US-Vertretung überreicht worden, der ins Außenministerium einbestellt worden sei, teilte das Ministerium in Moskau mit. Es handele sich um eine Reaktion auf die Ausweisung von zwölf russischen Diplomaten bei der UNO in New York.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587865-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÄGYPTEN – INTERNATIONAL – Folgen des Ukraine-Kriegs: Ägypten bittet IWF um Unterstützung – 24.3.2022, 13:23
KAIRO (dpa-AFX) – Wegen der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs will Ägypten mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erneut über einen möglichen Hilfskredit verhandeln. Angedacht sei ein neues Programm, um das nordafrikanische Land bei seinen Wirtschaftsreformen zu unterstützen, teilte das Kabinett in Kairo am Mittwochabend mit. Der Krieg in der Ukraine habe weltweit und vor allem in Schwellenländern „externe Schocks“ verursacht und zu „beispiellosen Preissteigerungen“ geführt.
„Das sich rasch verändernde globale Umfeld und Nebeneffekte im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stellen Länder rund um die Welt vor wichtige Herausforderungen, darunter Ägypten“, teilte der IWF in Washington mit. Der IWF arbeite mit den Behörden in Kairo zusammen, um Verhandlungen über ein neues Programm vorzubereiten. Gemeinsame Ziele seien dabei „wirtschaftliche Stabilität“ und nachhaltiges Wachstum mit vielen Arbeitsplätzen in Ägypten.
Ägyptens Zentralbank hatte den Leitzins vor einigen Tagen in einer außerplanmäßigen Sitzung bereits um ein Prozent erhöht. Begründet wurde der Schritt mit der steigenden Inflation und Sorgen vor einer Kapitalflucht. Das ägyptische Pfund verlor gegenüber dem US-Dollar seitdem rund 15 Prozent seines Werts – der größte Verlust seit fünf Jahren. Die Zentralbank nannte als Gründe für die erste Zinserhöhung seit 2017 auch den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie.
Der IWF hatte Ägypten 2016 mit einem Kredit in Höhe von 12 Milliarden Dollar (10,9 Mrd Euro) unterstützt und im Gegenzug wirtschaftliche Reformen verlangt. 2020 erhielt das Land zudem zwei IWF-Kredite in Höhe von insgesamt etwa 8 Milliarden Dollar (7,2 Mrd Euro), um die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Die Reformen haben zu mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen geführt. Zugleich lebt knapp ein Drittel der rund 105 Millionen Einwohner in Armut./jot/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55591558-folgen-des-ukraine-kriegs-aegypten-bittet-iwf-um-unterstuetzung-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL/NATO – Moskau: Nato-Pläne für Ostflanke gefährlich und destabilisierend – 24.3.2022, 19:47
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland hat den Aufbau von vier weiteren multinationalen Gefechtsverbänden der Nato scharf kritisiert. „Jedes Argument ist recht, um den gefährlichen und destabilisierenden Kräfteaufbau an der „Ostflanke“ zu rechtfertigen“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, einer Mitteilung vom Donnerstag zufolge. „Die Militarisierung Europas gewinnt dank der Bemühungen des Bündnisses an Fahrt.“ Die Nato festige ihren antirussischen Kurs, sagte Sacharowa. Indem die Allianz der Ukraine weitere Rüstungsgüter zusage, „bestätigt das Bündnis sein Interesse an einer Fortsetzung der Feindseligkeiten.“
Die Nato hatte als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihre Verteidigungspläne aktiviert, Elemente der Nato-Reaktionskräfte verlegt und an der Ostflanke 40 000 Soldaten sowie Luft- und Seefähigkeiten dem direkten Kommando der Nato unterstellt. Derzeit werden zudem kurzfristig vier zusätzliche multinationale Gefechtsverbände in Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und Ungarn eingerichtet.
Sacharowa warf der Nato vor, sie folge willenlos dem Kurs der USA, die Russland vollständig eindämmen wollten. Antirussische Hysterie werde geschürt, um die Kosten für Waffenkäufe zu erhöhen, von denen wiederum vor allem die USA finanziell profitierten. Zudem decke die Nato die geheimen Forschungen der Amerikaner an biologischen und chemischen Waffen und beschuldige Russland zu Unrecht seinerseits, Provokationen mit ABC-Waffen zu planen. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Donnerstag einen weiteren Bericht zu mutmaßlich „geheimen Laboren“ der USA in der Ukraine – für Experimente mit lebensbedrohlichen Krankheitserregern.
Der Sondergipfel in Brüssel sei nichts anderes als eine Séance zur eigenen Gehirnwäsche“ gewesen, sagte die Ministeriumssprecherin. Die USA könnten es nicht ertragen, dass Russland ein Land sei, das selbstständig souveräne Entscheidungen treffen und eine unabhängige Politik betreiben könne./bvi/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595898-moskau-nato-plaene-fuer-ostflanke-gefaehrlich-und-destabilisierend-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Moskau: ‚Wirtschaftskrieg‘ der USA bedroht diplomatische Beziehungen – 24.3.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Moskau warnt angesichts neuer US-Sanktionen vor einem Zusammenbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern. „Der Russland erklärte Wirtschaftskrieg droht, die bilateralen Beziehungen vollständig zusammenbrechen zu lassen“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. „Das ist natürlich nicht in unserem Interesse, weil wir davon ausgehen, dass diplomatische Beziehungen den nationalen Interessen dienen sollen, den Interessen der Völker (…).“
Es gebe aber wohl noch eine Chance, Einigungen zu erzielen, fügte Sacharowa hinzu. Die US-Regierung hatte zuvor wegen des Ukraine-Kriegs neue Sanktionen gegen Hunderte Abgeordnete des russischen Parlaments und gegen weitere Mitglieder der russischen Elite verkündet. Außerdem sollen russische Rüstungsunternehmen auf die Sanktionsliste gesetzt werden.
In Moskau sorgten nicht zuletzt Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über Kremlchef Wladimir Putin für große Empörung. Biden nannte Putin mit Blick auf dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine erst einen „Kriegsverbrecher“ und dann einen „mörderischen Diktator“. Dem US-Botschafter in Moskau, John Sullivan, wurde daraufhin eine Protestnote überreicht./haw/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55594401-moskau-wirtschaftskrieg-der-usa-bedroht-diplomatische-beziehungen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Russland: Auszahlung finanzieller Hilfen an Bürger in Ukraine beginnt – 24.3.2022, 19:23
MOSKAU (dpa-AFX) – Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben in den von ihnen kontrollierten Gebieten in der Ukraine mit der Auszahlung von Hilfsgeldern an die Bevölkerung begonnen. Das teilte das Zivilschutzministerium am Donnerstag in Moskau mit. Demnach werden Einmalzahlungen von 10 000 Rubel (rund 100 Euro) an besonders sozial bedürftige Bevölkerungsgruppen wie Rentner und Beschäftigte der öffentlichen Dienste geleistet, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Russlands Krieg gegen die Ukraine dauert bereits einen Monat.
Wo genau die Auszahlungen erfolgen, teilten die Behörden nicht mit. Die Menschen würden über die Medien informiert, wo sie das Geld in Empfang nehmen könnten, teilte das Ministerium mit. Sie sollten auch ihren Nachbarn und Verwandten Bescheid geben. „Ich möchte erwähnen, dass die Arbeit erst beginnt, aber die uns gestellte Aufgabe erfüllen wir in vollem Umfang“, sagte Zivilschutzminister Alexander Tschuprijan der Mitteilung zufolge. Zuvor hatte die Regierung angeordnet, den Menschen in den eingenommenen Gebieten Hilfe zu leisten./mau/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595751-russland-auszahlung-finanzieller-hilfen-an-buerger-in-ukraine-beginnt-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP/Ukraine-Krieg: Russland und Ukraine tauschen erneut Gefangene aus – 24.3.2022, 17:59
KIEW (dpa-AFX) – Die Ukraine und Russland haben Gefangene ausgetauscht. „Heute vor einigen Minuten haben wir unsere Seeleute ausgetauscht“, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag im ukrainischen Einheitsfernsehen. Es handele sich um 19 zivile Seeleute, die vor der Schlangeninsel im Schwarzen Meer von Russland gefangen genommen wurden, sowie 10 ukrainische Soldaten. Im Gegenzug seien zehn russische Soldaten und elf zivile Gefangene übergeben worden, sagte Wereschtschuk. Die Menschenrechtsbeauftragte der russischen Regierung, Tatjana Moskalkowa, bestätigte den Austausch von jeweils zehn Soldaten.
Kiew zufolge ist es der erste vollwertige Gefangenaustausch seit dem Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine am 24. Februar.
Bei den freigelassenen ukrainischen Soldaten handelte es sich nicht um jene, die zu Kriegsbeginn nach einem russischen Angriff auf die Schlangeninsel zunächst tot geglaubt wurden. Diese Männer sind seitdem in russischer Gefangenschaft./ast/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595062-roundup-ukraine-krieg-russland-und-ukraine-tauschen-erneut-gefangene-aus-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL – Selenskyj ruft zu Protesten einen Monat nach Beginn russischer Invasion auf 24.3.2022, 9:31
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für Donnerstag zu weltweiten Protesten gegen die russische Invasion in seinem Land aufgerufen. „Geht mit ukrainischen Symbolen auf die Straße, um die Ukraine zu verteidigen, um die Freiheit zu verteidigen, um das Leben zu verteidigen“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Am Donnerstag ist der russische Einmarsch im Nachbarland genau einen Monat her. In der Aufzeichnung ist Selenskyj sichtlich erschöpft in den leeren Straßen Kiews zu sehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587865-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Ukrainische Armee drängt russische Soldaten um Kiew zurück – 24.3.2022, 9:31
Westliche Militärvertreter berichten von Geländegewinnen der ukrainischen Streitkräfte im Kampf gegen die russischen Angreifer. Der ukrainischen Armee ist es nach Angaben eines Pentagon-Vertreters gelungen, die russischen Truppen im Osten von Kiew binnen 24 Stunden mehr als 30 Kilometer zurückzudrängen. „Wir beginnen zu sehen, wie sie sich verschanzen und Verteidigungspositionen aufbauen“, fügte er hinzu. Noch am Dienstag hatte das US-Verteidigungsministerium erklärt, die russischen Streitkräfte stünden noch rund 20 Kilometer vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entfernt. Nun sagte der Vertreter, „den Ukrainern ist es gelungen, die Russen 55 Kilometer östlich und nordöstlich von Kiew zurückzudrängen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587865-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – Russische Vermögen in der Schweiz: 5,7 Milliarden Franken eingefroren – 24.3.2022, 17:47
BERN (dpa-AFX) – Schweizer Behörden haben im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine bislang russische Gelder und Vermögen im Wert von 5,75 Milliarden Franken (5,6 Milliarden Euro) gesperrt. Das gab Erwin Bollinger vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag in Bern bekannt. Die Schweiz ist zwar kein EU-Mitglied, trägt aber die Sanktionen der Europäischen Union im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine mit.
Die eingefrorene Summe könne nicht mit dem gesamten russischen Vermögen in der Schweiz gleichgesetzt werden, sagte Bollinger, der im Seco für bilaterale Wirtschaftsbeziehungen zuständig ist. Einerseits hätten nicht alle sanktionierten Personen Vermögen in der Schweiz. Andererseits gebe es Personen, bei denen das zwar der Fall sei, ohne dass sie auf der Sanktionsliste stünden. Zurzeit sind in der Schweiz 874 russische Personen und 62 juristische Personen gelistet.
Bislang wurden nicht nur Konten, sondern auch Liegenschaften gesperrt. Außerdem hat der Staat Zugriff auf Kunstgegenstände und Edelmetalle in Zollfreilagern. Laut Bollinger wird dadurch der Zugriff für die russischen Eigentümer eingeschränkt. Das Vermögen wird aber nicht konfisziert, geht also nicht in das Eigentum des Staates über. Dafür gebe es in Schweiz keine Rechtsgrundlage, sagte Bollinger./al/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55594954-russische-vermoegen-in-der-schweiz-5-7-milliarden-franken-eingefroren-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP: EU streitet über Energie-Embargo – ‚Wir finanzieren den Krieg‘ – Scholz und Nehammer lehnen Importstopp ab – Energieimporte: Gas zu 40, Öl zu 27, Kohl zu 46 Prozent aus Russland – Breughel: täglich 420 Millionen USD für Gas und 400 Millionen USD für Öl aus Russland – Polen und baltishce Staaten fordern Importstopp – Finnland unentschlossen – Flüssiggasimport: EU vor LNG-Energiepartnerschaft mit den USA – 24.3.2022, 19:11
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Frage eines Lieferstopps für Energie aus Russland spaltet mit zunehmender Dauer des Ukraine-Kriegs die Europäische Union. Mehrere Regierungschefs forderten am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel, die Sanktionen gegen Russland auf Energie-Importe auszuweiten, also vor allem Erdgas, Kohle und Öl. Finnlands Premierministerin Sanna Marin sagte: „Solange wir Energie aus Russland kaufen, finanzieren wir den Krieg.“ Einer steht jedoch weiter auf der Bremse: Bundeskanzler Olaf Scholz.
Scholz sagte in Brüssel, es sei eine bewusste Entscheidung der EU, angesichts der sehr hohen Abhängigkeit einiger Länder von Gas, Öl und Kohle aus Russland, dies nicht in das Sanktionspaket aufzunehmen. Am Vortag hatte Scholz mit Blick auf ein Ende der Abhängigkeit von russischer Energie gesagt, dies „von einem Tag auf den anderen zu tun, hieße, unser Land und ganz Europa in eine Rezession zu stürzen. Hunderttausende Arbeitsplätze wären in Gefahr. Ganze Industriezweige stünden auf der Kippe.“
Auch Österreichs Kanzler Karl Nehammer wurde am Donnerstag deutlich: „Es wird mit uns kein Gasembargo und kein Ölembargo gegenüber der Russischen Föderation geben.“ Der konservative Politiker betonte, dass dies nicht nur für Österreich unrealistisch sei. Ebenso wären Bulgarien, Tschechien, die Slowakei oder Ungarn stark betroffen. Die Energieversorgung für die Menschen müsse sichergestellt sein.
Die EU wollte bei ihrem Gipfel am Donnerstag und Freitag unter anderem über das weitere Vorgehen mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine beraten. Dabei sollte es um die Unterstützung gehen, aber auch darum, wie Russland weiter unter Druck gesetzt werden kann. Nach dem Nato- und dem G7-Gipfel war es das dritte Spitzentreffen des Tages in Brüssel. Am Abend sollte zeitweise auch US-Präsident Joe Biden als Gast dabei sein.
Rund 40 Prozent des Gases in der EU kommt aus Russland, außerdem 27 Prozent der Ölimporte und 46 Prozent der in die EU importierten Kohle. Schätzungen der Brüsseler Denkfabrik Bruegel zufolge gibt die EU täglich etwa 420 Millionen Dollar (382 Millionen Euro) für russisches Gas aus, und knapp 400 Millionen Dollar (364 Millionen Euro) für Öl aus Russland. Die EU hat sich vorgenommen, so schnell wie möglich von russischen Energieimporten loszukommen.
Länder wie Polen sowie die baltischen Staaten fordern schon jetzt vehement, den Import russischer Energie zu stoppen, um Russlands Präsident Wladimir Putin weiter unter Druck zu setzen. „Es ist nur Geld. Wenn du noch lebst und deine Infrastruktur in Ordnung ist, kannst du das Geld wieder verdienen“, sagte etwa der lettische Premierminister Krisjanis Karins. Wenn man Russland den Geldhahn zudrehe, könne man dazu beitragen, die Kriegsmaschinerie zu stoppen und echte Verhandlungen über ein Ende des Krieges in Gang zu bringen. Dabei betonte er, dass auch Lettland stark von russischem Gas und Öl abhängig sei. Auch die Regierungschefin von Estland Kaja Kallas sagte, man solle schon jetzt die „stärkstmöglichen Sanktionen“ verhängen.
Die finnische Regierungschefin Marin wollte sich mit Blick auf ein Energie-Embargo nicht festlegen. Sie antwortete auf die Frage, ob ein sofortiger Gas-Lieferstopp Teil der EU-Sanktionen sein müsse, dass sie dazu noch auf eine Auswertung der EU-Kommission warte. Finnland sei bereit, noch mehr zu machen bei den Sanktionen. Luxemburgs Premier Xavier Bettel betonte hingegen, dass man sich auch noch Schritte für eine weitere Eskalation aufheben sollte. Als Beispiel nannte er etwa den Einsatz von Chemiewaffen im Krieg in der Ukraine.
Um unabhängiger von russischen Energielieferungen zu werden, arbeitet die EU-Kommission derzeit auch daran, mehr Bezugsquellen zu erschließen. Unter anderem ist die Behörde mit Ländern wie Katar, Aserbaidschan, Japan und Südkorea in Kontakt. Behördenchefin Ursula von der Leyen kündigte am Donnerstag an, dass die USA und die EU am Freitag „ein neues Kapitel in unserer Energiepartnerschaft präsentieren“ werden. Es gehe um zusätzliche Lieferungen von Flüssiggas (LNG) aus den USA für die Europäische Union./wim/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595664-roundup-eu-streitet-ueber-energie-embargo-wir-finanzieren-den-krieg-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595192-europa-und-usa-schmieden-lng-pakt-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – SCHWEDEN – Selenskyj vor schwedischem Parlament: Blau-Gelb sind unsere Farben – 24.3.2022, 12:29
STOCKHOLM (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Schweden für seine Unterstützung und frühe Waffenlieferungen gedankt. Es sei kein bloßer Zufall, dass sowohl die ukrainische als auch die schwedische Flagge Gelb und Blau seien, weil die Länder für Freiheit, das friedliche Leben, die Würde jedes Menschen und Gerechtigkeit zusammenstünden, sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Videoansprache vor dem schwedischen Parlament. Deshalb sei es nur logisch, dass Schweden zu den Ländern zähle, die die Ukraine am stärksten unterstützten. „Ich bin Ihnen dafür sehr dankbar.“
Schweden hatte wenige Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine neben weiterem militärischem Material 5000 Panzerabwehrhandwaffen an Selenskyjs Land geschickt. 5000 weitere dieser Waffen sowie Material zur Minenräumung sollen nun hinzukommen, wie die schwedische Regierung am Mittwoch bekanntgegeben hatte. Der Reichstag dürfte dem noch im Laufe des Donnerstags formal zustimmen.
Selenskyj berichtete in seiner Ansprache davon, wie Russland in dem Monat seit dem Einmarsch Dutzende Städte und Hunderte Gebäude in seinem Land zerstört habe, darunter wichtige zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen. Selbst Kindergärten seien bombardiert worden. Es handle sich um einen dunklen Monat voller Zerstörung und Kriegsverbrechen, der seit dem Zweiten Weltkrieg seinesgleichen suche. „Warum macht Russland das? Warum dieser Terror gegen uns?“ All das, was man im friedlichen Europa wertschätze, stehe auf dem Spiel. Nur die Ostsee trenne Schweden vom aggressiven russischen Vorgehen. „Wir sind zusammen in einer Antikriegskoalition“, sagte Selenskyj.
Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sprach im Anschluss auf Twitter von „kraftvollen Worten eines mutigen Anführers“. Parlamentspräsident Andreas Norlén versicherte Selenskyj die fortwährende schwedische Unterstützung. „Wir stehen Ihnen in diesem Kampf bei, weil Freiheit zählt, Frieden zählt, die Ukraine zählt.“/trs/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55591126-selenskyj-vor-schwedischem-parlament-blau-gelb-sind-unsere-farben-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – POLEN – Mehr als 2,2 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine in Polen angekommen – 24.3.2022, 11:35
WARSCHAU (dpa-AFX) – Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich rund 2,2 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Donnerstag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Allein am Mittwoch waren es demnach rund 30 000 Menschen. Dies sei ein Rückgang um etwa 2,5 Prozent im Vergleich zum Vortag. Aus Polen in die Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar etwa 296 000 Menschen die Grenze überquert.
Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die Ukraine – flächenmäßig das größte Land in Europa – hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze./dhe/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55589844-mehr-als-2-2-millionen-fluechtlinge-aus-ukraine-in-polen-angekommen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – GRIECHENLAND – FRANKREICH – Griechenland kauft Fregatten und Kampfbomber von Frankreich – 24.3.2022, 19:59
ATHEN (dpa-AFX) – Griechenland rüstet auf und hat von Frankreich drei Fregatten und sechs Kampfbomber gekauft. Die entsprechenden Verträge wurden am Donnerstagabend in Anwesenheit der französischen Verteidigungsministerin Florence Parly und ihres griechischen Amtskollegen Nikos Panagiotopoulos in der Nähe des Hafens von Piräus unterzeichnet, wie das griechische Fernsehen und Athener Nachrichtenportale berichteten.
Zwei der modernen Fregatten vom Typ Belharra sollen 2025 fertig sein; die dritte soll 2026 geliefert werden. Es gibt die Option, eine vierte Fregatte zu kaufen. Die sechs Jets sind vom Typ Rafale. Athen hat bereits 18 dieser Kampfbomber gekauft. Sie werden stufenweise geliefert.
Griechenland und Frankreich hatten im September 2021 ein strategisches Kooperationsabkommen unterzeichnet, um in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung noch enger zusammenzuarbeiten./tt/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595969-griechenland-kauft-fregatten-und-kampfbomber-von-frankreich-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – GRIECHENLAND – FRANKREICH – Französischer Flugzeugträger ‚Charles de Gaulle‘ in Piräus vor Anker – Begleitschiffe und Aufklärungsflugzeuge – 24.3.2022, 11:47
ATHEN (dpa-AFX) – Der französische Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ hat am Donnerstag Anker in einer Bucht in der Nähe des griechischen Hafens von Piräus geworfen. Griechische Medien zeigten Bilder von der Ankunft des Flugzeugträgers sowie griechischer und französischer Kriegsschiffe, die ihn als Geleitschutz begleiten.
Der französische Verband patrouilliert seit Beginn des Ukrainekrieges in der Ägäis und im Ionischen Meer. Seine Flugzeuge fliegen Aufklärungsflüge entlang der gesamten Ostflanke der Nato vom Schwarzen Meer bis hin zu den baltischen Staaten. Der Flugzeugträger und seine Flotille werden einige Tage in Piräus vor Anker liegen angesichts des griechischen Nationalfeiertages am 25. März, hieß es seitens des Athener Verteidigungsministeriums weiter.
Die Präsenz des französischen Flugzeugträger-Verbandes hat auch einen anderen Aspekt: Griechenland modernisiert radikal seine Streitkräfte. Wichtigster Lieferant ist Frankreich. Athen hat bereits 18 französische Rafale-Kampfbomber gekauft, die zurzeit stufenweise geliefert werden. Am Donnerstagabend sollten die französische Verteidigungsministerin Florence Parly und ihr griechischer Amtskollege Nikos Panagiotopoulos Verträge für den Kauf weiterer sechs Rafale-Jets und drei Fregatten vom Typ Balharra unterzeichnen, berichtete das griechische Staatsfernsehen.
Griechenland und Frankreich hatten im September 2021 ein strategisches Kooperationsabkommen unterzeichnet. Es weise den Weg für eine militärisch und außenpolitisch unabhängigere EU, betonten damals der französische Präsident Emmanuel Macron und der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis./tt/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55590008-franzoesischer-flugzeugtraeger-charles-de-gaulle-in-piraeus-vor-anker-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – RUSSLAND – Scholz reagiert gelassen auf Putins Rubel-Drohung – Zahlungswährung vertraglich festgelegt: „In den Verträgen steht Euro oder Dollar“ – 24.3.2022, 18:59
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat gelassen auf die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin reagiert, sich Gas-Lieferungen an bestimmte Staaten nur noch in der Landeswährung Rubel bezahlen lassen zu wollen. In den bestehenden Verträgen sei die Währung festgelegt, in der bezahlt werde, sagte Scholz am Donnerstag nach einem G7-Gipfel in Brüssel dazu. „Das ist ja etwas, was dann auch gilt. Und da steht ja meistens Euro oder Dollar. Das sind die Ausgangslagen, von denen wir ausgehen müssen.“
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch angekündigt, Gas-Lieferungen an „unfreundliche Staaten“ nur noch in Rubel abzurechnen. Dies würde die unter Druck geratene russische Währung stützen, weil sich die Importländer Rubel beschaffen müssten.
Zu den betroffenen Ländern gehören nach Ansicht Russlands Deutschland und alle anderen Staaten der Europäischen Union, sowie die USA, Kanada und Großbritannien. Regierung und Zentralbank wurde eine Woche Zeit gegeben, um die Modalitäten der Umstellung festzulegen. Deutschland zählt zu den Ländern, die besonders stark von russischen Energielieferungen abhängig sind./mfi/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595573-scholz-reagiert-gelassen-auf-putins-rubel-drohung-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – WESTBALKAN – Baerbock besorgt über Spannungen auf westlichem Balkan – 24.3.2022, 19:31
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich besorgt wegen der Spannungen auf dem westlichen Balkan und besonders in Bosnien-Herzegowina geäußert. Die EU werde Abspaltungstendenzen der serbischen Teilrepublik dort „nicht nur nicht akzeptieren, sondern wir werden uns mit allen Mitteln dagegen stellen“, sagte Baerbock nach einem Treffen mit ihrem kroatischen Amtskollegen Gordan Grlic Radman. Sie verwies auf Versuche auch von russischer Seite, sich dort einzumischen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55595787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukraine-Krieg belastet Honig-Markt – 24.3.3033, 12:35
HAMBURG (dpa-AFX) – Der Ukraine-Krieg belastet auch den Markt für Honig in Deutschland – Importeure befürchten Verknappungen. Handelsrouten seien blockiert und die Ukraine sei der wichtigste Lieferant für Honig, sagte Christina Hüsing, Fachreferentin beim Honig-Verband, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Nach Verbandsangaben ist es ungewiss, wann und ob überhaupt wieder Lieferungen aus der Ukraine erfolgen könnten.
„Wenn es Verknappungen geben sollte, kann es Preissteigerungen geben.“ Wie viel mehr Verbraucherinnen und Verbraucher für den süßen Brotaufstrich künftig möglicherweise hinlegen müssen, ließe sich aber nur schwer abschätzen. „Ich glaube aber nicht, dass der Honig doppelt so teuer wird“, sagte Hüsing.
2020 wurden nach Daten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 29 200 Tonnen Honig in Deutschland produziert. Rund 87 800 Tonnen wurden importiert. Die Ukraine und Mexiko waren die wichtigsten Herkunftsländer. Nach Angaben des Verbands, der Honigimporteure und -abfüller vertritt, werden pro Jahr rund 15 000 Tonnen Honig aus der Ukraine eingeführt. „Die fehlenden Honigmengen aus der Ukraine können nicht kurzfristig adäquat durch andere Länder kompensiert werden“, hieß es.
Der Honigverbrauch pro Kopf in Deutschland lag 2020 nach Ministeriumsangaben bei mehr als einem Kilo. Das war im Vergleich zum Vorjahr, in dem jeder 975 Gramm konsumierte, ein leichter Zuwachs./vrb/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55590783-ukraine-krieg-belastet-honig-markt-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – BDEW: Regierung soll Frühwarnstufe im nationalen Notfallplan Gas ausrufen – 24.3.2022, 10:58
BERLIN (Dow Jones)–Die Energiewirtschaft hat die Bundesregierung aufgefordert, die Frühwarnstufe im nationalen Notfallplan Gas auszurufen. Als Grund nannte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) eine drohende Verschlechterung der Versorgungslage aufgrund einer jüngsten russischen Ankündigung. Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hatte erklärt, dass die russischen Gaslieferungen künftig in Rubel und nicht mehr in Euro oder Dollar bezahlt werden müssen.
„Es liegen konkrete und ernst zu nehmende Hinweise vor, dass wir in eine Verschlechterung der Gasversorgungslage kommen. Mit der Ankündigung durch Putin, dass Gaslieferungen in Zukunft in Rubel zu bezahlen sind, ist eine Auswirkung auf die Gaslieferungen nicht auszuschließen“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Der Bundeslastverteiler, die Bundesnetzagentur, müssten Kriterien entwickeln, welche Industrien und Sektoren weiterhin mit Gas auch im Rahmen einer Gasmangellage versorgt werden. Die Haushaltskunden seien qua existierender Regelung geschützt. Zudem muss auf europäischer Ebene das Ausrufen der Frühwarnstufe koordiniert werden.
„Das Ausrufen der Frühwarnstufe wird dazu führen, dass die Vorbereitung einer tatsächlich eintretenden Gasmangellage in Zusammenarbeit von Kommunen, Bundesnetzagentur und Netzbetreibern an außerordentlicher Bedeutung gewinnt“, sagte Andreae. Sollten die westlichen Länder den Forderungen von Putin nachkommen, müssten sie Rubel bei der russischen Zentralbank kaufen und damit ihre eigenen Sanktionen gegen Russland, die sie wegen des Angriffs auf die Ukraine verhängt haben, unterlaufen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55589300-bdew-regierung-soll-fruehwarnstufe-im-nationalen-notfallplan-gas-ausrufen-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung ernennt Taskforce-Leiter zur Umsetzung der EU-Sanktionen – 24.3.2022, 10:46
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesregierung hat die Leiter der Taskforce zur Umsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland ernannt. Oberstaatsanwältin Nina Thom und der frühere Staatssekretär im Bundeskanzleramt Johannes Geismann werden die Taskforce laut Bundeswirtschaftsministerium und Bundesfinanzministerium führen.
Thom ist Expertin für Fragen der Vermögensabschöpfung, Korruptionsdelikte und Geldwäsche und war Abteilungsleiterin für Vermögensabschöpfung bei der Staatsanwaltschaft Berlin. Geismann war zuletzt im Bundeskanzleramt Beauftragter für die Nachrichtendienste des Bundes. Zuvor war der Verwaltungsjurist Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, wo er unter anderem für die Steuerabteilung und die Beteiligungen des Bundes zuständig war.
Die Taskforce wurde am 16. März eingerichtet, um die Sanktionspakete der Europäischen Union durchzusetzen. Die aktuellen Strafmaßnahmen gegen Russland aufgrund seines Angriffskriegs auf die Ukraine umfassen etwa Exportrestriktionen, Finanz- und Kapitalmarktbeschränkungen, Listungen gegen Einzelpersonen und Organisationen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55589186-bundesregierung-ernennt-taskforce-leiter-zur-umsetzung-der-eu-sanktionen-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Österreichs Kanzler: Mit uns wird es kein Öl- oder Gasembargo geben – 24.3.2022, 17:47
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Österreichs Kanzler Karl Nehammer hat einem Importstopp für russisches Öl und Gas eine klare Absage erteilt. „Es wird mit uns kein Gasembargo und kein Ölembargo gegenüber der Russischen Föderation geben“, sagte der konservative Politiker vor einem EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel. Zwischen den EU-Staaten herrscht derzeit Uneinigkeit, ob wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine die EU-Sanktionen auch auf Energie ausgeweitet werden sollten.
Nehammer betonte, dass nicht nur für Österreich ein Embargo unrealistisch sei. Ebenso seien Bulgarien, Tschechien, die Slowakei oder Ungarn stark betroffen. Es gelte, die Energieversorgung für die Menschen sicherzustellen.
Auch Deutschland lehnt bislang ein Importstopp etwa von Gas aus Russland ab. Andere EU-Staaten fordern ein Importstopp, um Russlands Einnahmen während des Kriegs zu verkleinern./mjm/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55594960-oesterreichs-kanzler-mit-uns-wird-es-kein-oel-oder-gasembargo-geben-016.htm

ÖSTERREICH – Zehn eigens eingerichtete Klassen für ukrainische Schüler in Wien – 24.3.2022
In Wien wurden bereits zehn sogenannten „Neu in Wien“-Klassen für Kinder aus der Ukraine eingerichtet. Das haben Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) am Donnerstag beim Besuch einer solchen Einrichtung in Wien-Landstraße erläutert. Zudem wurden bereits mehr als 800 geflüchtete Kinder in bestehenden Klassen untergebracht.
In den eigens eingerichteten Mehrstufen-Gruppen werden maximal 25 Schülerinnen bzw. Schüler von jeweils zwei Lehrkräften betreut. Schwerpunkt ist das Erlernen der deutschen Sprache. Auch 16 Pädagoginnen und Pädagogen wurden bereits neu angestellt – darunter Personen, die Ukrainisch sprechen sowie pensionierte Lehrkräfte, die nun in die Schulen zurückkehren.
Der Bedarf an Platz und an pädagogischer Unterstützung dürfte jedenfalls rasch steigen: Laut Wiederkehr wurden inzwischen insgesamt 2.000 aus der dem Kriegsgebiet eingetroffene schulpflichtige Kinder in Wien registriert. Um sie unterrichten zu können, werden auch geflohene Menschen mit pädagogischer Erfahrung engagiert.
Auch Studierende werden kontaktiert. Laut Minister Polaschek wird gerade daran gearbeitet, eine Art „Buddy-System“ mit Menschen aus der Ukraine zu etablieren, die in Wien studieren und die geflohene Schulkinder betreuen können.
https://science.apa.at/power-search/11791551271888681424

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GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Wirtschaftsstimmung trübt sich nur etwas ein – 24.3.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Stimmung in der britischen Wirtschaft hat sich im März überraschend nur leicht eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (ehemals IHS Markit) gab gegenüber Februar um 0,2 Punkte auf 59,7 Zähler nach, wie die Marktforscher am Donnerstag in London mitteilten. Volkswirte hatten mit einem deutlichen Rückgang auf 57,5 Punkte gerechnet.
Grund für die positive Überraschung war die robuste Entwicklung des Dienstleistungssektors. Der entsprechende Indikator verbesserte sich um 0,5 Punkte um 61,0 Punkte. Analysten hatten hingegen einen deutlichen Rückgang auf 58,0 Punkte erwartet.
Der Indikator für die Industrie aber fiel auf 55,5 Punkte. Hier war lediglich ein Rückgang um 1,0 Punkte auf 57,0 Punkte erwartet worden.
Insgesamt deuteten die Daten auf ein anhaltend robustes Expansionstempo der britischen Wirtschaft im März hin, schrieb S&P Global-Chefökonom Chris Williamson. Die Wiedereröffnung der Wirtschaft nach den Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen habe dazu beigetragen, den Gegenwind durch den Ukraine-Krieg, den Brexit und die steigenden Preise auszugleichen./la/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55589843-grossbritannien-wirtschaftsstimmung-truebt-sich-nur-etwas-ein-016.htm

EUROPÄISCHE UNION – USA – ROUNDUP: Schranken für Google & Co. – EU-Einigung auf Digital-Gesetz absehbar – 24.3.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die EU könnte bei der Digital-Gesetzgebung einen großen Schritt nach vorn machen und neue Regeln für Tech-Riesen beschließen. Es gilt als wahrscheinlich, dass sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstag auf ein Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) einigen. Der DMA soll die Marktmacht von Tech-Giganten wie Facebook und Google einhegen.
„Voraussichtlich wird das Ganze dort dann abgeschlossen“, sagte Parlamentsverhandler Andreas Schwab (CDU) vor der Verhandlungsrunde (Beginn 15.00 Uhr). Für die Unternehmen soll der DMA teils strenge Vorgaben bedeuten, für ihre Konkurrenz einen faireren Wettbewerb und für Verbraucher mehr Wahlfreiheit bei Online-Angeboten. René Repasi (SPD) sieht einen Paradigmenwechsel in der Regulierung digitaler Märkte. „Das ist uns gelungen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Europa sei hier Vorreiter.
Der DMA ist Teil eines großen Digital-Pakets, das die EU-Kommission im Dezember 2020 vorgestellt hat. Der zweite Teil ist das Gesetz über Dienste (Digital Services Act, DSA), über das Parlament und EU-Staaten noch verhandeln. Der DSA befasst sich mit gesellschaftlichen Aspekten wie Hassrede oder gefälschten Produkten.
Zuletzt hat die EU sich Anfang des Jahrtausends umfassende Regeln fürs Internet gegeben. Heutzutage wird immer wieder beklagt, das Internet sei ein rechtsfreier Raum und es sei schwierig, bestehende Regeln durchzusetzen. So konnte das Wettbewerbsrecht aus der analogen Welt die schnelle Konzentration von Nutzern und Marktmacht bei wenigen Digitalkonzernen bislang nicht verhindern.
Der DMA zielt nun auf bestimmte Unternehmen, die für gewerbliche Nutzer ein wichtiges „Zugangstor“ zum Endverbraucher sind. Diese sogenannten Gatekeeper müssen künftig bestimmte Ver- und Gebote beachten. Als mögliche Definition steht im Raum, dass fragliche Unternehmen einen Jahresumsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro oder eine Marktkapitalisierung von mindestens 75 Milliarden Euro haben müssen.
Zudem müssten sie einen sogenannten zentralen Plattformdienst mit mindestens 45 Millionen aktiven Nutzer und 10 000 aktiven gewerblichen Nutzern monatlich betreiben. Zu diesen Plattformdiensten dürften etwa Suchmaschinen wie Google und Soziale Medien wie Facebook gehören. Betroffen wären zunächst wohl in erster Linie die US-Unternehmen Google, Amazon , Facebook und Apple .
Ihren zentralen Plattformdiensten soll etwa verboten werden, eigene Produkte und Angebote bevorzugt gegenüber denen der Konkurrenz zu behandeln. Nutzer sollen vorinstallierte Apps häufiger löschen können. Auch sollen Verbraucher einen Dienst nutzen können, ohne der Datenbündelung über alle Angebote eines Gatekeepers hinweg zustimmen zu müssen. Bei Verstößen drohen empfindliche Geldstrafen und sogar strukturelle Maßnahmen wie die Zerschlagung eines Unternehmens.
Offene Fragen betreffen etwa die mögliche Verpflichtung für Messenger-Dienste wie WhatsApp, sich dafür zu öffnen, Nachrichten von Nutzern anderer Anbieter auch in Gruppenchats empfangen zu können. Auch bei der Frage personalisierter Werbung für Minderjährige müssen EU-Parlament und EU-Staaten sich noch einigen.
Sollte es zu einem Deal kommen, müssten beide Seiten die Einigung noch formell bestätigen. In Kraft treten dürfte das Gesetz frühestens Anfang Oktober, wohl eher Anfang 2023. Anschließend würde eine mehrmonatige Übergangsfrist für die Unternehmen gelten./wim/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55586045-roundup-schranken-fuer-google-co-eu-einigung-auf-digital-gesetz-absehbar-016.htm

EUROZONE – S&P Global: Euroraum-Wirtschaft verliert an Dynamik im März – 24.3.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaft in der Eurozone hat im März wegen des russischen Kriegs in der Ukraine an Schwung verloren. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – verringerte sich auf 54,5 Zähler von 55,5 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten einen noch stärkeren Rückgang auf 53,3 Punkte vorhergesagt.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 57,0 Punkte von 58,2 im Vormonat. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 55,5 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor fiel auf 54,8 Punkte von 55,5 im Vormonat. Ökonomen hatten ein Nachgeben auf 54,3 Punkte erwartet.
Die Kosten und die Verkaufs- und Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen stiegen in noch nie dagewesenem Maße, da die Rohstoffpreise weiter in die Höhe schnellten und die Lieferverzögerungen so gravierend ausfielen wie zuletzt im November 2021, hieß es von S&P Global.
„Die aktuellen Umfragedaten unterstreichen, wie der Russland-Ukraine-Krieg unmittelbare und wesentliche Auswirkungen auf die Wirtschaft der Eurozone hat, und sie verdeutlichen das Risiko eines Abschwungs im zweiten Quartal 2022“, erklärte S&P-Global-Chefvolkswirt Chris Williamson.
Webseite: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55589111-s-p-global-euroraum-wirtschaft-verliert-an-dynamik-im-maerz-015.htm

SPANIEN – Tausende Spanier demonstrieren landesweit gegen hohe Energiepreise – 24.3.2022
Wegen der steigenden Energiepreise haben in dutzenden Städten Spaniens tausende Menschen demonstriert. Die größten Gewerkschaften des Landes hatten zu den Protesten aufgerufen, um „dringende Maßnahmen“ gegen die Inflation zu fordern, die den höchsten Stand seit 35 Jahren erreicht hat. Zu den Demonstrationen kommen zahlreiche Streiks von Fischern, Spediteuren, Taxifahrern und Landwirten, die gegen die hohen Spritpreise protestieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587865-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

FRANKREICH – Frankreich: Geschäftsklima deutlich schlechter – 24.3.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die Stimmung in der französischen Wirtschaft hat sich angesichts des Ukraine-Kriegs deutlich eingetrübt. Das Geschäftsklima fiel im März um sechs Punkte auf 107 Zähler, wie das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 110 Punkten gerechnet. Im verarbeitenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel verschlechterte sich die Stimmung jeweils deutlich. Am Bau stagnierte der Indikator. Trotz des deutlichen Rückgangs liegt das Geschäftsklima immer noch über seinem längeren Durchschnittswert./bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587694-frankreich-geschaeftsklima-deutlich-schlechter-016.htm

DEUTSCHLAND – Koalition beschließt zweites Entlastungspaket in Milliardenhöhe – 24.3.2022
Die Regierungskoalition will die Bürger mit einem zweiten Milliardenpaket wegen der hohen Energiepreise entlasten. Die Spitzen von SPD, Grüne und FDP einigten sich auf eine Energiepauschale in Höhe von 300 Euro für alle einkommenspflichtige Beschäftigte, auf die Senkung der Energiekraftsteuer auf Sprit für drei Monate und einen Einmalbonus für Familien in Höhe von 100 Euro pro Kind. Außerdem soll der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) für drei Monate verbilligt werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592041-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
=> Ausführlicher Beitrag: https://www.n-tv.de/politik/300-Euro-Energiepreispauschale-und-billiger-tanken-article23220693.html

DEUTSCHLAND – Koalition will Stilllegung von Kohlekraftwerken vorerst aussetzen – 24.3.2022
Die Regierungskoalition will die Stilllegung von Kohlekraftwerken vorerst aussetzen, um dadurch Deutschlands Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. Das vereinbarten die Spitzen von SPD, Grünen und FDP. Die Parteien erklärten allerdings, dass man „idealerweise“ am Ziel Kohleausstieg bis 2030 festhalte. „Wir wollen den Gasverbrauch in der Stromerzeugung kurzfristig reduzieren, indem wir möglichst die Kohlekraftwerke länger in der Sicherheitsbereitschaft halten“, heißt es in einem Ergebnispapier zum Treffen des Koalitionsausschusses.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55592041-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Gesundheitsminister plant Anhebung der Krankenkassenbeiträge – 24.3.2022
Um die Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenkassen zu schließen, plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unter anderem eine Anhebung der Beiträge. „Wir müssen an vier Stellschrauben drehen: Effizienzreserven im Gesundheitssystem heben, Reserven bei den Krankenkassen nutzen, zusätzliche Bundeszuschüsse gewähren, und die Beiträge anheben“, sagte Lauterbach der Neuen Osnabrücker Zeitung. Um welchen Prozentsatz die Beiträge steigen sollen, wollte er aber noch nicht sagen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587865-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – S&P Global: Deutsche Wirtschaft verliert im März an Schwung – 24.3.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Lieferketten und Nachfrage haben im März für ein leicht schwächeres Wachstum in Deutschland gesorgt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – sank auf 54,6 von 55,6 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung hervorgeht. Zugleich gab es einen Rekordanstieg der Einkaufs- und Verkaufspreise.
Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 57,6 von 58,4 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 55,8 erwartet. Der Index für den Servicesektor ging zurück auf 55,0 von 55,8 Punkten. Die Prognose der Ökonomen hatte auf 54,0 gelautet. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
„Das Geschäftsklima hat erheblich gelitten“, erklärte S&P-Global-Ökonom Phil Smith. „So ist davon auszugehen, dass der Krieg und seine Folgen für die Preise, die Lieferketten und die Nachfrage im Verlauf des Jahres Auswirkungen auf das Wachstum haben werden.“
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55588779-s-p-global-deutsche-wirtschaft-verliert-im-maerz-an-schwung-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche Reallöhne sinken das zweite Jahr in Folge – 24.3.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die realen Löhne der deutschen Arbeitnehmer sind 2021 um 0,1 Prozent gesunken, nachdem sie sich bereits im ersten Corona-Krisenjahr rückläufig entwickelt hatten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die nominalen Löhne (Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen) im vergangenen Jahr um knapp 3,1 Prozent. Um gut 3,1 Prozent erhöhten sich die Verbraucherpreise im selben Zeitraum.
Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf. Bedingt durch die zunehmenden Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde im Jahr 2021 weniger Kurzarbeit in Anspruch genommen als im ersten Krisenjahr 2020. Dies führte zu gestiegenen Bruttomonatsverdiensten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, da sich die Wochenarbeitszeit wieder normalisierte und das Kurzarbeitergeld nicht zum Bruttoverdienst zählt.
Das Ergebnis für die Reallohnentwicklung im vierten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum fällt noch negativer aus als in der Betrachtung des Gesamtjahres – verantwortlich ist auch hier die hohe Inflation: Für die Reallöhne ergab sich gegenüber dem vierten Quartal 2020 ein Rückgang von insgesamt 1,4 Prozent bei einem Nominallohnzuwachs von 3,6 Prozent und einem Anstieg der Verbraucherpreise um 5,0 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55587256-deutsche-realloehne-sinken-das-zweite-jahr-in-folge-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55586918-realloehne-im-jahr-2021-leicht-gesunken-003.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Kaufpreise von Häusern und Wohnungen stiegen im Jahr 2021 um 12,3% – 24.3.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127870.html

ÖSTERREICH – Kaufpreise für Wohnungen und Häuser stiegen 2021 mit 12,3 Prozent stark – Höchster jährlicher Anstieg seit 2010 – 24.3.2022
Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung hat sich im Vorjahr im Durchschnitt um 12,3 Prozent verteuert. Das ist der höchste jährliche Anstieg seit Beginn der Indexreihe im Jahr 2010 und liegt weit über den Werten der Vorjahre (2020: plus 7,7 Prozent, 2019: plus 5,8 Prozent), teilte die Statistik Austria heute mit.
Zum Vergleich: Die allgemeine Inflationsrate laut Verbraucherpreisindex, die sich auf Konsumgüter bezieht und Häuser und Wohnungen nicht berücksichtigt, stieg um 2,8 Prozent.
Den größten Anstieg der Häuserpreise gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Wien mit 18,6 Prozent, gefolgt von Tirol und dem Burgenland. Die geringste Preisdynamik gab es in Vorarlberg und der Steiermark.
Bei den Wohnungen verzeichnete Niederösterreich den größten Preisanstieg, gefolgt von Tirol. Am geringsten fielen diese Anstiege in Vorarlberg und der Steiermark aus. Bei den Landeshauptstädten stiegen die Preise von Wohnungen am stärksten in Linz und Innsbruck.
Häuserpreisindex über EU-Schnitt
Im europäischen Vergleich lag der österreichische Häuserpreisindex im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2021 mit einer Preissteigerung von 11,5 Prozent über der durchschnittlichen Teuerungsrate der Europäischen Union (7,6 Prozent). Im Vergleich mit den sechs EU-Nachbarländern waren die Häuserpreisindexveränderungen nur in Tschechien und Ungarn höher.
Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas berichtete in einer Aussendung von einer weiterhin hohen Aktivität auf dem Immobilienmarkt. „2021 gab es um 9,6 Prozent mehr Wohnimmobilienkäufe als im Jahr davor“, rechnete er vor.
Als Erweiterung des heute präsentierten Häuserpreisindex hat die Statistik Austria auch den Preisindex für selbst genutzten Wohnraum erhoben. Er enthält neben der Beschaffung von neuem und bestehendem Wohnraum auch Ausgaben, die mit der Anschaffung und dem Eigentum von Wohnraum anfallen. Dieser Index stieg im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um 6,5 Prozent (2020: plus 4,1 Prozent, 2019: plus 3,9 Prozent).
red, oesterreich.ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3255418/

ÖSTERREICH – Innsbruck vor Eindämmung von Airbnb-Vermietungen – 24.3.2022
Im Innsbrucker Gemeinderat wird heute über die Eindämmung von Airbnb abgestimmt. Konkret geht es um eine Software und Personal zur Auswertung der erhobenen Daten. Im Vorfeld gab es einen politischen Schlagabtausch. …
https://tirol.orf.at/stories/3148815/

ÖSTERREICH – Heimische Papierindustrie fordert Entlastung – 24.3.2022
Österreichs Papierindustrie leidet unter den stark gestiegenen Energiepreisen. Zur Entlastung fordert die Branche nun eine Rückerstattung der CO2-Kosten. Ein Gasimportstopp aus Russland wäre der „Worst Case“ mit dramatischen Auswirkungen weit über die Papierindustrie hinaus, warnte Max Oberhumer, CEO von Sappi Gratkorn, vor Journalisten und Journalistinnen.
„Wenn wir unsere Fabriken abstellen müssen, dann ist nicht nur die Fernwärmelieferung nicht mehr möglich, sondern es gibt auch keine Produkte mehr, die wir erzeugen“, so Oberhumer.
Zudem gehe es nicht nur um Schreibpapier, sagte Kurt Maier, CEO der Heinzel Group und Präsident des Branchenverbandes Austropapier, auch die Versorgung mit Hygieneartikeln wie Windeln und Klopapier, in Papier verpackten Lebensmitteln und Medikamenten sowie Zeitungen und Magazinen würde leiden.
*** Energiepreise um Faktor zehn höher
Die energieintensiven Unternehmen der Papierindustrie zahlen laut Branchenverband derzeit bis zu zehnmal so viel für Strom und Gas wie noch im Vorjahr. Trotz ihres schon 60-prozentigen Anteils von erneuerbaren Energieträgern sei die Papierindustrie noch immer stark von Gas abhängig. „Die kurzfristige Ausweichmöglichkeit ist limitiert“, sagte Oberhumer.
Von den seitens der Regierung angekündigten Kostenentlastungen ist man in der Branche nicht sehr beeindruckt. Wirklich wirksam sei das Aussetzung der Ökostromförderkosten, der Rest sei wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Oberhumer fordert weitere Entlastungen, etwa eine rasche Umsetzung der indirekten CO2-Kostenkompensation. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3255373/