Tagesblick 22.3.2022, Dienstag

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CORONA – MEDIZIN – COVID-19 für Krebspatienten weiter sehr gefährlich – 22.3.2022
CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2 verdoppelt Risiko von Schwangerschaftskomplikationen – 22.3.2022
CORONA – SÜDKOREA – Südkorea bestellt neuen Corona-Impfstoff bei lokalem Unternehmen – 22.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Tempo der Corona-Impfungen sinkt weiter – 22.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Corona-Impfquote seit neun Tagen bei 76,5 Prozent festgenagelt – 22.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Personalausfälle in Krankenhäusern führen zu Einschränkungen – 22.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Derzeit nicht mehr Lehrerabgänge wegen Belastung durch Corona – 22.3.2022
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KLIMAWANDEL – Beispiellos hohe Temperaturen im Osten der Antarktis – 22.3.2022
AUFRÜSTUNG – Prominente und Wissenschaftler gegen ‚massive Hochrüstung‘ – Krieg und Zerstörungen können radikale Kursänderung der deutschen Außenpolitik und „höchste Steigerung deutscher Rüstungsausgaben seit Zweiten Weltkrieg – gar durch eine Grundgesetzänderung – nicht rechtfertigen.“ – 22.3.2022
AUFRÜSTUNG – DEUTSCHLAND – Ampel- und Oppositionsfraktionen wollen Geheimdienste stärken – 22.3.2022
MIGRATION – Polizeigewerkschaft fordert Bahnhof-Schutzzonen für Flüchtlinge – 22.3.2022
GESELLSCHAFT – DEUTSCHLAND – Studie: Gesellschaftlicher Zusammenhalt stark gesunken – Im Gegensatz zu 2020 jetzt: die meisten Menschen kümmern sich nicht um ihre Mitmenschen – Gut die Hälfte sieht reichlich Streit in der Gesellschaft – Vertrauen und Demokratiezufriedenheit im Sinkflug – 22.3.2022
GESELLSCHAFT – ÖSTERREICH – Wissenschafter in öffentlicher Rolle emotional belastet – 22.3.2022

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INTERNATIONAL – IWF-Chefin erwartet keine weltweite Rezession – 22.3.2022
BÖRSEN – Ölpreise stoppen Höhenflug – Hohe Abhängigkeit von Russland: europäisches Öl-Embargo unwahrscheinlich – 22.3.2022, 17:59
BÖRSEN – US-Anleihen geben weiter nach – Rendite erreicht höchsten Stand seit Mai 2019 – Rendite für zehnjährige Staatspapiere steigt auf 2,38 [Vortag: 2,13 Prozent] Prozent – Inflation und falkenartige FED senkt Kurse – 22.3.2022, 20:35
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow setzt nach Vortagespause Erholung fort – 22.3.2022, 21:47
BÖRSEN – Deutsche Anleihen fallen weiter stark – 10-Jahres-Rendite bei 0,52 [Vortag: 0,44] Prozent – Hohe Inflation und Angst vor schärfer als erwartetem Falkenkurs der EZB treiben – 22.3.2022, 18:11
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Anleger trotzen Zins- und Rezessionssorgen – Gewinne an den wichtigsten europäischen Handelsplätzen – 22.3.2022
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: ATX mit plus 1,64 % klar fester – 22.3.2022
ZENTRALBANKEN – INTERNATIONAL – BIZ und Zentralbanken schaffen Plattform für Digitalwährungen – 22.3.2022
ZENTRALBANKEN – Bank of Japan bleibt bei lockerer Geldpolitik – 22.3.2022
ZENTRALBANKEN – RUSSLAND – Russische Zentralbank erweitert Handel an Moskauer Börse – 22.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNIKON – Berenberg: Geldmarktzins steigt nach EZB-Zinsanhebung überproportional – 22.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lagarde zu digitalem Geld: Zentralbanken sollten Konsumenten vor „Gafa“ schützen – 22.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lagarde: Krypto-Assets dienen zur Umgehung von Sanktionen – 22.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Panetta zu Auswirkungen des Ukraine-Krieges: EZB beobachtet Volatilität an geclearten Märkten genau – 22.3.2022
STICHWORT CENTRAL COUNTERPARTY (CCP)
CHINA – USA – US-Einreiseverbote gegen chinesische Beamte – 22.3.2022
AFGHANISTAN – Dürre in Afghanistan lässt Zuspitzung der Hungerkrise befürchten – 22.3.2022
IRAN – USA – USA zur Rettung von Atomabkommen zu „schwierigen Entscheidungen“ bereit – 22.3.2022
RUSSLAND – Russische Polizei nimmt Nawalnys Anwälte kurzzeitig in Gewahrsam – 22.3.2022
RUSSLAND – Kreml-Kritiker Nawalny zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt – 22.3.2022
RUSSLAND – Nawalny in neuem Prozess der Veruntreuung schuldig gesprochen – 22.3.2022, 14:01

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 22.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 21.3.2022 (abgeschlossen)

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP: Krieg seit fast einem Monat – Selenskyj ruft zum Durchhalten und Kämpfen auf – Zunehmende Nachschubprobleme und Ausrüstungsmängel vor Ort Russlands – Erfolgreiche ukrainische Angriffe – Russland kontrolliert weitere Orte – Umgehung der Sanktionen durch Russland verhindern: Gipfeltreffen soll weitere Erschwernisse für Russland bringen – Beendigung der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und USA droht – Scholz bekräftigt Nein zu Energie-Embargo – EU-Solidaritätsfonds für Ukraine vor Beschluss – Flüchtlinge am Fliehen gehindert – Europol: Kriegsflüchtlinge im Visier von Verbrecherbanden – Hohe Dunkelziffer: Mehr als 230.000 Kriegsflüchtlinge in Deutschland registriert – 22.3.2022, 21:11

RUSSLAND – UKRAINE – Der 27. Kriegstag im Überblick: Russen melden Vorstoß im Osten – Klitschko: „Wir werden uns niemals ergeben“ – Kiew rechnet mit Kriegsende in wenigen Wochen – Pentagon: Russen kämpfen mit logistischen Problemen – Ukraine meldet Detonation „extrem starker Bomben“ in Mariupol – Brände nahe Atomkraftwerk Tschernobyl – Washington kündigt neue Sanktionen an * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 22.3.2022, 22:06

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – WHO: 62 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine – 22.3.2022, 13:29

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Kreml: Krieg in der Ukraine verläuft ’streng nach Plan‘ – 22.3.2022, 23:11

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Polizeigewerkschaft fordert Bahnhof-Schutzzonen für Flüchtlinge – 22.3.2022, 2:10

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Unzufriedenheit mit Scholz‘ Krisenmanagement wächst – 22.3.2022, 14:46

RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Umfrage: Angst vor Cyberkriegen weiter groß – 22.3.2022, 13:22

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RUSSLAND – UKRAINE – USA – RUSSLAND – Biden wirft Putin „Erwägung“ des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen vor – 21.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – USA – RUSSLAND – Biden warnt US-Unternehmen vor möglichen russischen Cyber-Angriffen – 21.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – ÄGYPTEN – Auswirkungen des Ukraine-Kriegs: Ägypten legt Preise für Brot fest – 22.3.2022, 13:05
RUSSLAND – UKRAINE – ISRAEL – UKRAINE – Israel eröffnet Feldkrankenhaus im Westen der Ukraine – 22.3.2022, 12:17
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Kreml: Verhandlungen mit Ukraine nicht „substanziell“ genug – 22.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – VATIKAN – Selenskyj schlägt Papst Franziskus als Vermittler vor – 22.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ITALIEN – VATIKAN – Selenskyj in Videoschalte mit italienischem Parlament: 117 Kinder in Krieg getötet – Telefonat mit Papst – 22.3.2022, 12:53
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj plant Referendum – 21.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU plant Solidaritätsfonds für Ukraine – 22.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Außenminister beschließen Verdoppelung der Ukraine-Hilfen – 22.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Landwirtschaftsminister wollen wegen Ukraine-Krieg Produktion ankurbeln – 22.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – IRLAND – GROSSBRITANNIEN – 10 000 Ukrainer in Irland – Regierung erwartet viel mehr Flüchtlinge – Grossbritannien verteilt 10 200 Visa an Ukrainer – 22.3.2022, 16:59
RUSSLAND – UKRAINE – ITALIEN – Draghi: ‚Wir wollen die Ukraine in der Europäischen Union‘ – 22.3.2022, 13:41
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Stahlindustrie befürchtet Produktionseinbrüche bei Gas-Einfuhrstopp – 22.3.2022, 12:53
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Forschung auf Eis: Sanktionen behindern deutsch-russische Projekte – 11.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundespolizei will Flüchtlinge verstärkt vor Kriminellen warnen – 22.3.2022, 11:10
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Stipendien für ukrainische Studierende ausgeschrieben – 22.3.2022

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GROSSBRITANNIEN – USA – USA und Großbritannien legen Streit um Stahl- und Aluzölle bei – 22.3.2022
EUROZONE – Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss im Januar unverändert – 22.3.2022
EUROZONE – CE: Ukraine-Krieg trifft Eurozone-Industrie hart – 22.3.2022
UNGARN – EUROPÄISCHE UNION – Orban verlangt von der EU Freigabe der blockierten Corona-Hilfen – 22.3.2022
FRANKREICH – Frankreich: Rechtsradikaler Kandidat will eine Million Ausländer abschieben – 22.3.2022
DEUTSCHLAND – IfW malt düstere Aussichten an die Wand: Wachstum des Produktionpotenzials flacht sich zunehmend ab bis auf 0,8 Prozent in 2026 – Demografischer Wandel – Zugkraft Chinas nimmt ab: Weltwirtschaft wird schwächer werden – Staat muss durch Priorisierung konsolidieren: Ausweichen in immer neue Schulden passt nicht „in die gesamtwirtschaftliche Landschaft“ – Staat soll Energiepreise weitgehend durchwirken lassen – 90 Euro je Faß: Ölpreis wird hoch bleiben – Preisdeckelungen oder Subventionen fördern unwirtschaftlichen Umgang mit der teuren Energie – 22.3.2022
DEUTSCHLAND – Renten steigen zum 1. Juli deutlich um 5,35 Prozent in West-, um 6,12 Prozent in Ostdeutschland – 22.3.2022
ROUNDUP 3: Rekordplus bei den Renten – Streit um Ausmaß der Erhöhung – 22.3.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2/Verdi: Sicherheitskräfte lassen mit Warnstreik Hunderte Flüge ausfallen – 22.3.2022
DEUTSCHLAND – Steuereinnahmen legen auch im Februar deutlich zu – 22.3.2022
ÖSTERREICH – Preise für Mietwohnungen mit Plus von 8,5 Prozent stark gestiegen – 22.3.2022
ÖSTERREICH – Koralmbahn lässt neue Wirtschaftsregion entstehen – 22.3.2022
ÖSTERREICH – Materialmangel, Inflation: Baubranche in der Sackgasse – 22.3.2022
ÖSTERREICH – Maklerprovision soll Vermieter zahlen – Österreich folgt Deutschland – 22.3.2022
ÖSTERREICH – Pleiten nach Stopp von CoV-Hilfen verdoppelt – 22.3.2022
ÖSTERREICH – Deutlich mehr Insolvenzen als im Vorjahr – 22.3.2022
ÖSTERREICH – Kocher: Langzeitarbeitslosigkeit fast wieder auf Vorkrisenniveau – Auswirkungen von Krieg noch nicht abschätzbar – 22.3.2022
ÖSTERREICH – Kommission will Regeln für Staatshilfen lockern – 22.3.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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CORONA – MEDIZIN – COVID-19 für Krebspatienten weiter sehr gefährlich – 22.3.2022
Berlin – Patienten mit aktiver Krebserkrankung und solche mit einer immunsuppressiven Therapie haben weiterhin ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 und eine erhöhte Sterblichkeit. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hin. Zu­sammen mit anderen Fachgesellschaften und Selbsthilfeorganisationen hat sie daher neue Empfeh­lungen zum Umgang mit Krebspatienten vorgestellt.
„Die geplanten Lockerungen dürfen nicht zum Nachlassen der Achtsamkeit und zur Aufgabe der bei die­ser Personengruppe dringend gebotenen Schutzmaßnahmen führen. Dies gilt sowohl für die Patienten selbst als auch für Angehörige und Kontaktpersonen“, sagte Torsten Bauer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
„Eine hohe Infektionsrate bei Patienten gefährdet auch das medizinische Personal und damit die gesam­te Versorgung in Krankenhäusern und Praxen“, ergänzte Hermann Einsele, geschäftsführender Vorsitzen­der der DGHO.
Die Gesellschaften empfehlen für Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-Ver­lauf neben den Hygienebasismaßnahmen und Impfungen unter anderem eine Therapie mit anti­viralen Arzneimitteln oder Antikörperpräraten innerhalb von drei bis fünf Tagen nach Symptombeginn.
Durch die zentrale Beschaffung seitens des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) stünden aktuell zwei monoklonale Antikörper als Injektion beziehungsweise Infusion und drei Virostatika in Tabletten­form zur Verfügung. Welches Arzneimittel für die jeweiligen Patienten am besten geeignet sei, müsse das Behandlungsteam im Einzelfall entscheiden.
„Wir sind jetzt in einer besseren Situation als zu Beginn der Pandemie, haben aber auch viel höhere In­fek­tionsraten. Es ist weiterhin höchste Wachsamkeit zum Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion geboten. Im Falle einer Erkrankung muss sofort über eine gezielte Behandlung entschieden werden“, betonte Ein­sele. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132785/COVID-19-fuer-Krebspatienten-weiter-sehr-gefaehrlich

CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2 verdoppelt Risiko von Schwangerschaftskomplikationen – 22.3.2022
Oakland/Kalifornien – Eine Infektion mit SARS-CoV-2 erhöht bei ungeimpften Frauen das Risiko von schweren Schwangerschaftskomplikationen. In einer Kohortenstudie in JAMA Internal Medicine (2022; DOI: 10.1001/jamainternmed.2022.0330) kam es neben COVID-19 auch häufiger zu Thromboembolien und Frühgeburten. Die Rate von neonatalen Komplikationen war dagegen nicht erhöht.
Es ist bekannt, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 für Schwangere besonders gefährlich ist. Von den 1.332 Versicherten von Kaiser Permanente in Kalifornien, bei denen im 1. Jahr der Pandemie eine Infek­tion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde, mussten 76 (5,7 %) im Krankenhaus behandelt werden, 28 (2,1 %) entwickelten ein Atemnotsyndrom (ARDS) und 12 (0,9 %) eine Sepsis.
Wichtigster Risikofaktor für einen schweren Verlauf war mit einer Hazard Ratio (HR) von 7,03 (95-%-Konfidenzintervall 2,22-22,2) ein bereits vor der Schwangerschaft bestehender Diabetes. Für die übrigen bekannten COVID-19-Risikofaktoren wie Adipositas (HR 1,51; 0,81-1,17), Hypertonie (HR 1,44; 0,85-2,46) und ein höheres Alter (HR 1,77; 0,61-5,15 für ein Alter ab 40 Jahren) konnten Assiamira Ferrara von Kaiser Permanente Northern California in Oakland und Mitarbeiter keine signifikante Assoziation nachweisen.
Die Epidemiologin verglich die Daten der 1.322 infizierten Schwangeren mit 42.554 Schwangeren, bei denen kein positiver PCR-Test auf SARS-CoV-2 vorlag. Was nicht bedeuten muss, dass sie nicht infiziert waren. Zu Beginn konnte nur 1/3 der Schwangeren getestet werden. Trotz dieses Mankos, durch das die Auswirkungen der Infektion vermutlich unterschätzt werden, hatten die positiv getesteten Schwangeren ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Ferrara ermittelt eine Hazard Ratio von 2,45 (1,91-3,13) für eine schwere mütterliche Morbidität.
Auffällig ist hier, dass die Schwangeren ein erhöhtes Risiko auf eine venöse Thromboembolie hatten. Ferrara ermittelt eine Hazard Ratio von 3,08 (1,09-8,74). Sie stieg auf 6,32 (1,36-29,3), wenn nur der Zeitraum analysiert wurde, in der alle Schwangeren getestet werden konnten.
Es musste befürchtet werden, dass die maternale Morbidität Folgen für die Gesundheit der Kinder hat. Die wichtigste Auswirkung war ein Anstieg der Frühgeburten, für die Ferrara ein signifikantes Risiko ermittelte (HR 2,06; 1,66-2,57 im Zeitraum, als alle Schwangeren getestet wurden).
Das Risiko war vor allem für medizinisch induzierte Frühgeburten erhöht (HR 2,56; 1,94-3,40), die etwa bei einer Präeklampsie notwendig werden können. Auch sehr frühe Geburten zwischen der 22. und 31. Woche traten mit einer Hazard Ratio von 2,24 (1,16-4,33) häufiger auf. Ursache könnte hier ebenfalls eine Störung der Plazentafunktion gewesen sein.
Erstaunlich ist, dass Störungen von Seiten des Kindes nicht auftraten. Für eine Tachypnoe des Neuge­borenen, die Anwendung von Surfactant, für Mangelgeburten (SGA), einen Apgar unter 7 und für Totgeburten lagen die Hazard Ratios bei 1 mit relativ engen 95-%-Konfidenzintervallen, die ein Risiko weitgehend ausschließen.
Die Studie bestätigt damit die bisherigen Erfahrungen, nach denen SARS-CoV-2 im Unterschied zum Röteln- und auch zum Zikavirus den Fetus nicht direkt schädigt. Die höhere Zahl von Frühgeburten könnte sich allerdings ungünstig auf die Entwicklung der Kinder in den ersten Lebensjahren auswirken. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132768/SARS-CoV-2-verdoppelt-Risiko-von-Schwangerschaftskomplikationen

CORONA – SÜDKOREA – Südkorea bestellt neuen Corona-Impfstoff bei lokalem Unternehmen – 22.3.2022
Die südkoreanische Gesundheitsbehörde KDCA hat zehn Millionen Dosen des ersten landeseigenen Corona-Impfstoffs bestellt. Mit dem südkoreanischen Unternehmen SK bioscience sei eine entsprechende Kaufvereinbarung getroffen worden, sagte ein Sprecher der Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention am Dienstag. Die Auslieferung werde voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. Die Vorbestellung hat ein Volumen von 200 Milliarden Won (148,96 Mio. Euro).
*** Auch in Südkorea geht der Kampf gegen Corona weiter
Südkoreas Ziel ist es, sich Zugang zu einheimischen Impfmitteln gegen Covid-19 zu verschaffen, ohne auf Importe angewiesen zu sein. Das Unternehmen hofft, in der ersten Jahreshälfte die Zulassung zur Produktion des „Vakzin-Kandidaten BP510“ zu erhalten und das Mittel später auch weltweit vertreiben zu können. Bei BP510 handelt es sich ähnlich dem Novavax-Mittel Nuvaxovid um einen Proteinimpfstoff, der auf einer anderen Technologie als den in Europa zumeist verwendeten mRNA-Präparaten von Pfizer und Moderna beruht.
SK bioscience führt seit dem vergangenen August Phase 3 der klinischen Studie zu seinem Mittel durch. Entwickelt wurde es gemeinsam mit dem Institut für Protein-Design der Universität Washington und mit Hilfe des Arzneimittelherstellers GlaxoSmithKline. Der Anwendungsbereich von GBP510 solle durch zusätzliche klinische Studien erweitert werden, hieß es.
https://science.apa.at/power-search/3032502600210399879

CORONA – DEUTSCHLAND – Tempo der Corona-Impfungen sinkt weiter – 22.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Das Tempo der Impfungen gegen das Coronavirus nimmt in Deutschland weiter ab. Am Montag wurden im ganzen Land knapp 37 000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag (Stand: 11.16 Uhr) hervorgeht. In der Regel kommen noch einige Nachmeldungen dazu. Am Montag vor einer Woche waren es rund 51 000 Impfungen, vor zwei Wochen knapp 63 000 .
Mindestens 63,1 Millionen Menschen (75,8 Prozent der Gesamtbevölkerung) haben nun einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen notwendig sind. Mindestens 48,5 Millionen Menschen (58,3 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.
19,5 Millionen Menschen (23,5 Prozent) sind bislang nicht geimpft. Für 4,0 Millionen (4,8 Prozent) davon ist bislang aber kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind./svv/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55565623-tempo-der-corona-impfungen-sinkt-weiter-016.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Corona-Impfquote seit neun Tagen bei 76,5 Prozent festgenagelt – 22.3.2022
Berlin – Die Corona-Erstimpfquote in Deutschland liegt Stand Dienstagmorgen bei 76,5 Prozent – den neunten Tag in Folge. Im Sieben-Tage-Schnitt werden laut Daten des RKI in Deutschland täglich nur noch rund 5.000 Erstimpfungen durchgeführt, rund 11.000 Zweitimpfungen und etwa 42.000 Auffrischungen.
75,8 Prozent haben die „Grundimmunisierung“, also in der Regel zwei Impfspritzen, 58,3 Prozent haben einen „Booster“. Bei den 5-bis-11-Jährigen haben 21,5 Prozent wenigstens eine Impfung und 18,3 Prozent eine zweite. Bei den 12-bis-17-Jährigen sind 65,3 Prozent einmal geimpft, 62,6 Prozent haben eine zweite Impfung, und 29,1 Prozent eine „Booster“-Impfung. Unter den besonders gefährdeten Über-60-Jährigen sind 88,8 Prozent mindestens einmal gegen Corona geimpft, 88,7 Prozent haben die „Grundimmunisierung“, 78,5 Prozent den „Booster“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563705-corona-impfquote-seit-neun-tagen-bei-76-5-prozent-festgenagelt-003.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Personalausfälle in Krankenhäusern führen zu Einschränkungen – 22.3.2022
Berlin – Angesichts steigender Coronainfektionszahlen wird die Versorgungslage in den Krankenhäusern nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) immer enger. „Wir haben flächendeckend ein Problem mit Personalausfällen durch Quarantäne und Isolation“, sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
Eine aktuelle Umfrage zeige, dass „75 Prozent der Krankenhäuser nicht mehr in der Lage sind, ihr nor­ma­les Leistungsangebot anzubieten. Und ausschlaggebend dafür sind die Personalausfälle“. Zeitgleich regis­triere die DKG Höchststände von coronapositiv getesteten Patienten auf den Normal­stationen. Der In­fektionsschutz sei dadurch sehr aufwendig.
„Die hohen Inzidenzen lassen auch kein Durchatmen in der kommenden Woche erwarten. Einzig positiv ist, dass die Belegung auf den Intensivstationen nicht weiter ansteigt“, sagte Gaß weiter.
Er warnte vor finanziellen Folgen für die Krankenhäuser durch Einschränkungen bei der Regelversor­gung. Der Bund wolle zwar die Unterstützung für die Krankenhäuser aufrechterhalten. So sollen die Freihaltepauschale bis Mitte April sowie die Versorgungspauschale als Zuschlag für die Behandlung von COVID-Patienten bis Ende Juni weiter gezahlt werden.
Doch das reiche nicht. „Ich kann die Politik und den Bundesgesundheitsminister nur dringend auffordern, auch über den April hinaus Klarheit zu schaffen, und das nicht nur für einen Monat, sondern langfristig“, sagte Gaß. Die Krankenhäuser würden in jedem Monat eine Milliarde Euro durch den Wegfall des bis­herigen Rettungsschirms verlieren.
„Eine hohe Zahl von positiv getestetem Personal ist für viele Krankenhäuser sehr belastend“, sagte auch der Präsident der Intensivmedizinervereinigung DIVI, Gernot Marx, der Augsburger Allgemeinen. „So ge­ben derzeit auch wieder 518 von 1.320 Intensivstationen an, in einem eingeschränkten Betrieb zu arbei­ten.“ In Nordrhein-Westfalen habe man „sehr deutlich einen Karnevalseffekt gespürt“.
Krankheits- und quarantänebedingte Personalausfälle hätten fast flächendeckend in den Kliniken in Nie­dersachsen zugenommen und brächten die Krankenhäuser in Bedrängnis, sagte auch ein Sprecher der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft.
Bundesweit verzeichneten rund 90 Prozent der Kliniken höhere Personalausfälle wegen Erkrankungen als sonst um diese Jahreszeit üblich. Das sei auch in Niedersachsen so. Gleichwohl stehe eine Überlas­tung des Gesundheitswesens nicht unmittelbar bevor.
Die hohen Infektionsraten sorgen auch in Berliner Krankenhäusern für einen höheren Kranken­stand als üblich und für Personalausfälle. Die Versorgung der Patienten sei aber nach wie vor gesichert, heißt es aus verschiedenen Häusern. Die Zahl der Mitarbeiter, die sich in Isolation begeben müssen, nehme zu. Die Aufrechterhaltung des Klinikbetriebs sei aber gewährleistet, sagte ein Sprecher der Charité.
Zum einen seien Mitarbeiter selbst an COVID-19 erkrankt. Zum anderen müssten Beschäftigte ihre Kinder zuhause betreuen – wegen Quarantäneauflagen oder weil durch den hohen Krankenstand in den Schu­len und Kitas keine Betreuung mehr gewährleistet sei, berichtete der Sprecher des Sana-Klinikums Lich­tenberg, André Puchta.
„Die Situation ist aber nicht mit dem Höhepunkt der Pandemie im Winter 2020/21 vergleichbar“, betonte Vivantes-Sprecher Christoph Lang. Es sei möglich, dass planbare Operationen verschoben werden müss­ten.
Lebensbedrohliche Erkrankungen, dringende Eingriffe wie Tumoroperationen und Notfälle würden aber grundsätzlich weiterhin ohne Einschränkung behandelt. Die Zahl der Mitarbeiter, die sich in Isolation be­geben müssten, nehme zu. Auch der Sana-Sprecher betonte, dass Ausfälle weitgehend kompensierbar seien und die Versorgung der Patienten gewährleistet werde.
Für die Kliniken bedeute die hohe Anzahl von COVID-19-Patienten auf den Normalstationen aufgrund der Anforderungen an den Infektionsschutz einen deutlich erhöhten Isolations- und damit Arbeitsauf­wand, hieß es aus Niedersachsen. Das gelte unabhängig davon, ob COVID-19 die Hauptdiagnose sei. „Die Belastung für die Beschäftigten ist immens.“ Auch die Zahl der Intensivpatienten mit COVID-19 nehme wieder zu. © afp/dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132770/Personalausfaelle-in-Krankenhaeusern-fuehren-zu-Einschraenkungen

CORONA – ÖSTERREICH – Derzeit nicht mehr Lehrerabgänge wegen Belastung durch Corona – 22.3.2022
Im laufenden Schuljahr hat es entgegen vieler Berichte zumindest an den AHS und BMHS keine pandemiebedingten vermehrten Abgänge von Lehrpersonal gegeben. Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ durch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Demnach sind in etwa gleich viele Pädagogen aus dem Schuldienst ausgeschieden wie im Jahr davor.
*** Corona belastet auch Lehrer sehr
Seit dem Herbst mehrten sich Berichte, dass immer mehr Pädagogen aufgrund der Belastungen durch die Pandemie oder aus Protest gegen die Maßnahmen dagegen dem Beruf den Rücken kehren. Das wird durch die bis zum Dezember 2021 reichenden Zahlen aber nicht gedeckt.
Demnach gab es zwischen Mai 2021 und Dezember 2021 1.651 Abgänge von Lehrpersonal an AHS und BMHS. Im Vergleichszeitraum Mai 2020 bis Dezember 2020 waren es demgegenüber 1.625. Übrig bleibt also ein Minus von gerade einmal 26 Lehrkräften – und selbst diese dürften nichts mit Corona zu tun haben, entstanden sie doch vor allem durch 30 zusätzliche Abgänge im Vergleichsmonat September (750 statt 720). In diesem Monat wechseln Lehrer im Regelfall direkt oder indirekt in die Pension, daher gibt es um ein Vielfaches mehr Abgänge als in anderen Monaten. Im letzten Vergleichsmonat Dezember schieden 2021 (139) sogar deutlich weniger Pädagogen aus dem Schuldienst als 2020 (167).
Insgesamt sind derzeit 300 Lehramtsstudierende an AHS und BMHS im Einsatz – allerdings nicht als kurzfristiger Corona-Ersatz, sondern in „Mangelfächern“ wie Mathematik/Naturwissenschaften bzw. im kreativen Bereich. Das entspricht in etwa 0,7 Prozent der insgesamt knapp 44.000 Lehrerinnen und Lehrer an den Bundesschulen.
https://science.apa.at/power-search/14145473012578374855
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567220-beispiellos-hohe-temperatur-im-osten-der-antarktis-016.htm

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KLIMAWANDEL – Beispiellos hohe Temperaturen im Osten der Antarktis – 22.3.2022
Der Osten der Antarktis erlebt nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) eine „außergewöhnliche und beispiellose Hitze“. Am 18. März seien an der Forschungsstation Concordia minus 12,2 Grad gemessen worden. Das sei 40 Grad wärmer als für diese Region im Schnitt um diese Jahreszeit üblich, und 20 Grad mehr als der vorherige Rekord im März, berichtete die WMO in Genf.
Die Station wird seit 2005 von Italien und Frankreich betriebenen und liegt auf einem gut 3.200 Meter hohen Plateau. An der Station Wostok wurden minus 17,7 Grad gemessen, ebenfalls ein Wärmerekord. Wostok hält den Rekord für die kälteste je gemessene Temperatur: Dort wurden im Juli 1983 nach WMO-Angaben minus 89,2 Grad registriert.
*** „Atmosphärischer Fluss“ an feuchtigkeitsgesättigter Luft
Die ganze Region gilt als trockenste, windigste und kälteste Region der Welt. Grund für die beispiellosen Temperaturen sei ein „atmosphärischer Fluss“, erklärten französische Meteorologen. Als atmosphärischer Fluss wird ein Band mit feuchtigkeitsgesättigter Luft ein paar Kilometer über der Erdoberfläche bezeichnet, der Wärme und Feuchtigkeit transportiert.
„Mit diesem Ereignis müssen die Rekordbücher und unsere Erwartungen, was in der Antarktis möglich ist, neu geschrieben werden“, twitterte Robert Rhode vom Umweltdateninstitut Berkley Earth. „Handelt es sich einfach nur um ein äußerst unwahrscheinliches Ereignis, oder ist es ein Zeichen dafür, dass noch mehr passieren wird? Im Moment weiß das niemand.“
Da Meereis in der Antarktis rund um den Südpol war der Sommerschmelze im Februar nach WMO-Angaben schon so weit zurückgegangen wie nie zuvor seit Beginn der Satellitenmessungen 1979. Die Fläche fiel erstmals unter zwei Millionen Quadratkilometer. Auch in Teilen der Arktis am Nordpol würden zur Zeit außergewöhnlich hohe Temperaturen gemessen, sagte die WMO-Sprecherin. Die Temperaturen in der Arktis sind durch den menschengemachten Klimawandel schon mehr als doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnittswert.
Erst im Dezember hatte die WMO einen Temperaturrekord in Werchojansk (Sibirien) von 38 Grad anerkannt. Er wurde am 20. Juni 2020 gemessen. Auch in der Antarktis wurde 2020 ein Rekord gemessen: 18,3 Grad.
https://science.apa.at/power-search/16755741338663702461
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567220-beispiellos-hohe-temperatur-im-osten-der-antarktis-016.htm

AUFRÜSTUNG – Prominente und Wissenschaftler gegen ‚massive Hochrüstung‘ – Krieg und Zerstörungen können radikale Kursänderung der deutschen Außenpolitik und „höchste Steigerung deutscher Rüstungsausgaben seit Zweiten Weltkrieg – gar durch eine Grundgesetzänderung – nicht rechtfertigen.“ – 22.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Mit einem öffentlichen Appell haben sich Prominente, Wissenschaftler und Politiker gegen das geplante 100 Milliarden Euro schwere Sonderprogramm für die Bundeswehr gewandt. Die Regierung von SPD, Grünen und FDP plane mit Unterstützung der CDU/CSU die „größte Aufrüstung Deutschlands seit Ende des Zweiten Weltkriegs“. Zu den Unterzeichnern gehören die Theologin Margot Käßmann, die Schauspielerinnen Katja Riemann und Corinna Harfouch, die Musiker Sebastian Krumbiegel und Bela B. sowie der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele und der Linke-Abgeordnete Gregor Gysi.
Weiter heißt es in der am Dienstag veröffentlichen Erklärung: „Die auf Jahrzehnte geplante Hochrüstung beendet das Sterben in der Ukraine nicht, macht unsere Welt nicht friedlicher und nicht sicherer. Wir können sie uns im Namen der Zukunft nicht leisten.“ Sie helfe auch den Menschen in der Ukraine nicht. Die neuen Waffen würden die Ukraine in ihrem Kampf und Recht auf Selbstverteidigung nicht unterstützen.
Schon jetzt überstiegen die Verteidigungsausgaben aller 30 Nato-Staaten Russlands Ausgaben um fast das Zwanzigfache. „Die Anschaffung von konventionellen Waffen wie Kampfflugzeugen und bewaffnungsfähigen Drohnen als Abschreckung unter atomaren Militärblöcken ist sinnlos.“ Zugleich wird in dem Appell Russlands Präsident Wladimir Putin für den Krieg verantwortlich gemacht. „Dieser Krieg ist durch nichts zu rechtfertigen. Putin trägt die volle Verantwortung für die Toten und die Menschen auf der Flucht.“
Weiter heißt es: „Dieser Krieg und die fürchterlichen Bilder der Toten und Zerstörungen in der Ukraine können jedoch eine radikale Kursänderung in der deutschen Außenpolitik und die höchste Steigerung der deutschen Rüstungsausgaben seit dem Zweiten Weltkrieg – gar durch eine Grundgesetzänderung – nicht rechtfertigen.“/cn/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567377-prominente-und-wissenschaftler-gegen-massive-hochruestung-016.htm

AUFRÜSTUNG – DEUTSCHLAND – Ampel- und Oppositionsfraktionen wollen Geheimdienste stärken – 22.3.2022
Berlin – Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unlängst ein Sondervermögen für die Bundeswehr von 100 Milliarden Euro angekündigt hat, plädieren Politiker aus dem Regierungslager und der Opposition dafür, auch die Geheimdienste besser aufzustellen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Stephan Thomae, sagte der „Welt“: „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat zu einer Neuausrichtung der gesamten deutschen Sicherheitsarchitektur geführt. Über eine finanzielle wie auch personelle Stärkung der Nachrichtendienste sollte in jedem Fall diskutiert werden.“
Thomae fordert neben mehr Geld und mehr Personal „strukturelle Änderungen im Bereich der Nachrichtendienste, sowie eine Stärkung der parlamentarischen Kontrolle.“ Es brauche eine „umfassende Reform nachrichtendienstlicher Tätigkeiten, insbesondere hinsichtlich ihrer Befugnisse und bei der nationalen wie internationalen Zusammenarbeit.“ Dass Gelder aus dem Sondervermögen Bundeswehr für Geheimdienste eingesetzt werden könnten, schließt Thomae aus.
Konstantin von Notz, Fraktionsvizechef der Grünen und Vize des Parlamentarischen Kontrollgremiums für die Nachrichtendienste, fordert ebenfalls eine bessere strukturelle Aufstellung, damit „sie in ihrer Analyse und Lagebilder-Stellung schnell auf dynamische Situationen reagieren können“. Die Nachrichtendienste müssten ausreichend ausgestattet sein und auf klaren, rechtsstaatlichen Grundlagen agieren können. Auch von Notz plädiert für eine „gestärkte Kontrolle durch Parlament und Aufsichtsbehörden“. CDU-Innenpolitiker Christoph de Vries sagte, dass es nicht nur in der Landes- und Bündnisverteidigung eine Zeitenwende brauche, „sondern auch einen grundlegenden Mentalitätswechsel mit Blick auf die Handlungsfähigkeit unserer Nachrichtendienste“.
Wenn man gezielter Desinformation wirksam entgegentreten, ausländische Agententätigkeit unterbinden und frühzeitig Erkenntnisse vor Bedrohung durch ausländische Staaten gewinnen wolle, dann müssten die Regierungsparteien auch einen vollständigen Kurswechsel ihrer Sicherheitspolitik vollziehen. „Unsere Nachrichtendienste brauchen umfassende rechtliche Handlungsbefugnisse zum Einsatz moderner Überwachungstechnologien und keinen ideologischen Datenschutz-Fetischismus.“ Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß formuliert als Ziel: „Für einen wehrhaften Staat brauchen wir neben einer besser ausgestatteten Bundeswehr auch stärkere Geheimdienste. Unsere Geheimdienste brauchen mehr Ressourcen, damit sie denen autoritärer Staaten wie Russland oder China auf Augenhöhe begegnen können.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560904-ampel-und-oppositionsfraktionen-wollen-geheimdienste-staerken-003.htm

MIGRATION – Polizeigewerkschaft fordert Bahnhof-Schutzzonen für Flüchtlinge – 22.3.2022
Berlin – Um ukrainische Flüchtlinge vor Menschenhändlern und Sexualstraftätern zu schützen, fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Einrichtung von „Schutzzonen“ in den Bahnhöfen. Der für die Bundespolizei zuständige GdP-Vorsitzende Andreas Roßkopf sagte der „Rheinischen Post“ (Dienstag): „Wir und die anderen Behörden müssen die ersten sein, die eine Registrierung und eine Abklärung vornehmen.“
Roßkopf sagte weiter, die Bundespolizei habe inzwischen festgestellt, dass Kriminelle sehr gezielt auf junge Frauen und Kinder zugingen, bevor die Beamten überhaupt in Kontakt mit den Flüchtlingen kämen. „Wir brauchen deshalb dringend Schutzzonen in den Bahnhöfen“, sagte Roßkopf. „Danach kann man die Menschen auch gezielt Freunden oder Bekannten zuführen.“ Die Bundespolizei sei mit der derzeitigen Situation ausgelastet, sagte der GdP-Chef.
Derzeit seien an den Bahnhöfen, an denen die Flüchtlinge ankämen, 650 Beamte mehr als üblich im Einsatz. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Wochenende eine hohe Polizeipräsenz auf Bahnhöfen angekündigt, um Ukrainerinnen vor Übergriffen von Menschenhändlern und Sexualstraftätern zu schützen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55561218-polizeigewerkschaft-fordert-bahnhof-schutzzonen-fuer-fluechtlinge-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55565095-bundespolizei-will-fluechtlinge-verstaerkt-vor-kriminellen-warnen-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567219-europol-warnt-ukraine-fluechtlinge-im-visier-von-verbrecherbanden-016.htm

GESELLSCHAFT – DEUTSCHLAND – Studie: Gesellschaftlicher Zusammenhalt stark gesunken – Im Gegensatz zu 2020 jetzt: die meisten Menschen kümmern sich nicht um ihre Mitmenschen – Gut die Hälfte sieht reichlich Streit in der Gesellschaft – Vertrauen und Demokratiezufriedenheit im Sinkflug – 22.3.2022
Berlin – Der gesellschaftliche Zusammenhalt hat nach zwei Jahren der Corona-Pandemie deutlich abgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten.
In den Anfangsmonaten der Pandemie im Jahr 2020 waren demnach der gesellschaftliche Zusammenhalt und das Vertrauen der Deutschen in die demokratischen Institutionen stark angestiegen. Davon ist der Umfrage zufolge zwei Jahre später nur noch wenig übrig. Im Februar 2022 meinten 59 Prozent der Befragten, die meisten Menschen kümmerten sich nicht um ihre Mitmenschen. Im ersten Sommer der Pandemie im Jahr 2020 sah das ganz anders aus.
Damals waren der Studie zufolge nur 21 Prozent der Befragten der Ansicht, die meisten Menschen kümmerten sich in Wirklichkeit gar nicht darum, was ihren Mitmenschen geschehe. Auch die Zahl derer, die der Meinung sind, in der deutschen Gesellschaft gebe es so viel Streit, wie noch nie, hat der Studie zufolge deutlich zugenommen. Bei der jüngsten Befragung im Februar waren es 57 Prozent, während im Dezember 2020 nur 42 Prozent der Befragten dieser Aussage zustimmten. Das Vertrauen in Institutionen und die Demokratiezufriedenheit haben im gleichen Zeitraum stark abgenommen.
Im Februar gaben nur 18 Prozent an, der Bundesregierung zu vertrauen. Im Sommer 2020 waren es noch 45 Prozent. Mit der Demokratie in Deutschland waren damals noch 61 Prozent der Befragten zufrieden, in diesem Februar waren es hingegen nur noch 42 Prozent. Die Bertelsmann-Stiftung hat für ihre jüngste Erhebung im Februar 1.000 Personen online befragt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560902-studie-gesellschaftlicher-zusammenhalt-stark-gesunken-003.htm
Bertelsmann-Studie: Erschöpfte Gesellschaft – Auswirkungen von 24 Monaten Pandemie auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/gesellschaftlicher-zusammenhalt/projektnachrichten/erschoepfte-gesellschaft-auswirkungen-von-24-monaten-pandemie-auf-den-gesellschaftlichen-zusammenhalt
18-Seiten-PDF inkl. Schaubilder: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Umfrage_Erschoepfte_Gesellschaft_Feb2022.pdf

GESELLSCHAFT – ÖSTERREICH – Wissenschafter in öffentlicher Rolle emotional belastet – 22.3.2022
Durch die Corona-Pandemie sind Wissenschafter ins Scheinwerferlicht von Politik, Medien und Öffentlichkeit gerückt. Sie sahen sich einerseits in der Pflicht, ihren Teil zur Bekämpfung der Pandemie beizutragen, empfanden aber andererseits das oft feindselige Feedback von Teilen des Publikums als emotional belastend und Instrumentalisierungsversuche durch die Politik als frustrierend. Das zeigt eine Befragung von 24 Experten durch Kommunikationswissenschafter der Uni Wien.
*** Forscher geraten durch ihre Arbeit ins Visier von Politik und Kritik
In der Studie des Journalism Center am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien über Wissenschaftskommunikation in der Covid-19-Pandemie hat ein Forscherteam um Daniel Nölleke 24 Wissenschafterinnen und Wissenschafter an österreichischen Forschungseinrichtungen vor allem aus den Bereichen der Virologie und Epidemiologie interviewt. Ziel der Arbeit war es herauszufinden, wie die Experten ihre öffentliche Rolle während der Pandemie erlebt haben, welche Erfahrungen sie in der Interaktion mit Medien und der Öffentlichkeit gemacht und wie sie den Umgang der Politik mit wissenschaftlicher Expertise erlebt haben.
Für Nölleke zeigt die Studie, „wie sensibel das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit in Zeiten der Pandemie (und möglicherweise darüber hinaus) ist: Einerseits sehen sich die Befragten in der Pflicht, durch die öffentliche Verbreitung ihrer Expertise Hilfestellung für Entscheidungen in unsicheren Zeiten anzubieten. Andererseits haben sie erlebt, wie sie dabei missverstanden, instrumentalisiert und zu Opfern gröbster Anfeindungen von Teilen der Öffentlichkeit werden“, so der Kommunikationswissenschafter.
*** Politik „verwässert“ wissenschaftliche Expertise
Die befragten Experten werfen der Politik einen „inkonsistenten Kurs“ in der Pandemie vor und kritisieren die Regierung für die „mangelhafte Kommunikation ihrer Politik während der Pandemie“. Ihre wissenschaftliche Expertise sei im politischen Entscheidungsprozess oft verwässert worden und sei vor allem dazu genutzt worden, bereits getroffene Entscheidungen nachträglich zu legitimieren. Es gebe bei den Wissenschaftern durchaus Verständnis dafür, dass Politiker verschiedene Interessen abwägen müssten, nicht jedoch dafür, sich nur dann auf wissenschaftliche Expertise zu berufen, wenn es gerade opportun ist.
Die Berichterstattung über Covid-19 in den Medien bewerteten die Befragten als „grundsätzlich positiv“. Die meisten Journalistinnen und Journalisten hätten zumindest versucht, dem komplexen Thema gerecht zu werden. Es bestehe aber der Eindruck, dass der Begriff „Experte“ in österreichischen Medien inflationär verwendet werde und es damit zu einer Entwertung tatsächlicher Fachkompetenz komme. Kritik kam auch daran, dass einige Medien Fachleute dazu instrumentalisieren würden, die Dramaturgie der Berichterstattung zu stützen sowie an „Polarisierung und False Balancing durch den Einsatz von (Pseudo-)Experten“.
*** Beleidigungen und Drohungen gegen Wissenschafter
Die befragten Wissenschafter haben der Studie zufolge auch erlebt, wie sie bei der öffentlichen Kommunikation ihrer Expertise missverstanden und instrumentalisiert wurden. Insbesondere in Social Media, per E-Mail, aber auch per Post hätten sie grobe Beleidigungen und offene Drohungen erhalten. Diese Erfahrungen würden sie als emotional enorm belastend empfinden. Sie reagieren darauf, indem sie Kontaktdaten im Internet löschen, einige traten als Folge von Drohungen medial weniger in Erscheinung.
„Das hätte allerdings negative Konsequenzen für die Qualität des öffentlichen Diskurses“, betonte Nölleke. Denn so würde man das Feld und damit die Deutungshoheit anderen überlassen, deren Einschätzungen nicht auf vergleichbarer wissenschaftlicher Expertise beruhen. Daher würden die befragten Wissenschafter trotz negativer Erfahrungen dazu tendieren, sich weiter im öffentlichen Diskurs einzubringen und der Politik Unterstützung anzubieten, auch wenn dieses Bekenntnis bei vielen brüchig sei.
Insgesamt sahen sich die Befragten für solche Herausforderungen unzureichend vorbereitet. Sie wünschen sich daher eine stärkere Institutionalisierung der Vermittlung von Kommunikationskompetenzen in der wissenschaftlichen Aus- und Weiterbildung.
Service: Die Studie zum Download: http://go.apa.at/hip3sMss
https://science.apa.at/power-search/2061786736237173479

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INTERNATIONAL – IWF-Chefin erwartet keine weltweite Rezession – 22.3.2022
IWF-Chefin Kristalina Georgiewa rechnet nicht mit einer Rezession der Weltwirtschaft im Zuge des Krieges in der Ukraine. Die im April anstehenden neuen Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) dazu würden aber wohl eine Verlangsamung zeigen. Einige Schwellenländer kämpften noch mit der CoV-Pandemie und stünden nun vor einer möglichen Rezession, die wahrscheinlicher werde durch die hohen Lebensmittel- und Energiepreise, so die IWF-Chefin. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3255037/

BÖRSEN – Ölpreise stoppen Höhenflug – Hohe Abhängigkeit von Russland: europäisches Öl-Embargo unwahrscheinlich – 22.3.2022, 17:59
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Dienstag den starken Anstieg der vergangenen Handelstage nicht fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 114,72 US-Dollar. Das waren 90 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel stärker, um 1,91 Dollar auf 110,21 Dollar.
Im Tagesverlauf kam es zu starken Preisschwankungen am Ölmarkt. Dies zeigte sich etwa beim Brent-Preis, der sich zwischen einem Tageshoch bei 119,48 Dollar und einem Tagestief bei 112,64 Dollar bewegte. Nach wie vor bleibt der Krieg in der Ukraine das beherrschende Thema. Bis zum Morgen hatten noch Spekulationen auf weitere Sanktionen gegen Russland die Ölpreise stark nach oben getrieben. An den Märkten wird es für möglich gehalten, dass die Europäische Union (EU) einen Importstopp auf russisches Erdöl in Erwägung ziehen könnte.
Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank sei es fraglich, ob es tatsächlich zu einem Importverbot der EU für russisches Öl kommen könnte. „Die Abhängigkeit einiger EU-Mitgliedsländer von russischem Öl ist zu hoch, um dieses kurzfristig problemlos ersetzen zu können“, sagte Fritsch.
Der Commerzbank-Experte verwies auf Daten der Internationalen Energieagentur (IEA). Demnach hätten die europäischen OECD-Länder im vierten Quartal 2021 knapp vier Millionen Barrel Rohöl pro Tag aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion eingeführt. Davon dürfte der größte Teil auf Russland entfallen sein./jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55570709-deutsche-anleihen-fallen-weiter-stark-10-jahres-rendite-ueber-0-5-prozent-016.htm

BÖRSEN – US-Anleihen geben weiter nach – Rendite erreicht höchsten Stand seit Mai 2019 – Rendite für zehnjährige Staatspapiere steigt auf 2,38 [Vortag: 2,13 Prozent] Prozent – Inflation und falkenartige FED senkt Kurse – 22.3.2022, 20:35
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Dienstag weiter unter Druck gestanden. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,38 Prozent auf 122,72 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg auf 2,38 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mai 2019.
Zinsauftrieb kommt vor allem von der hohen und absehbar weiter steigenden Inflation. Angesichts der Entwicklung hatte Notenbankchef Jerome Powell am Montagabend erklärt, die Zentralbank könnte ihren Leitzins auch stärker anheben als die normalerweise üblichen 0,25 Prozentpunkte je Sitzung. Ähnlich hatten sich bereits andere hochrangige Notenbanker aus den USA geäußert.
Am Dienstag sprach sich James Bullard, regionaler Notenbankchef aus St. Louis, abermals für eine rasche Straffung der Geldpolitik aus. Er empfiehlt, den Leitzins schnell auf ein inflationshemmendes Niveau anzuheben. Bullard gilt als Vertreter einer besonders straffen Geldpolitik. Vor wenigen Tagen hatte er geäußert, er wolle den US-Leitzins bis Jahresende auf mehr als drei Prozent anheben.
Die US-Notenbank signalisiert derzeit für Ende 2022 ein Zinsniveau von knapp zwei Prozent. Vergangene Woche hatte sie die Zinswende eingeleitet, indem sie ihren Leitzins erstmals seit dem Jahr 2018 leicht anhob und eine Reihe weiterer Anhebungen in Aussicht stellte./la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571661-us-anleihen-geben-weiter-nach-rendite-erreicht-hoechsten-stand-seit-mai-2019-016.htm

BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow setzt nach Vortagespause Erholung fort – 22.3.2022, 21:47
Von Lutz Alexander, dpa-AFX
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Wall Street ist nach der Pause zu Wochenbeginn wieder auf den Erholungskurs eingeschwenkt. Die Aussicht auf einen möglicherweise steiler als bislang erwarteten Zinserhöhungskurs der US-Notenbank trieb am Dienstag Finanzwerte an. Zudem sorgten erfreuliche Geschäftszahlen des Sportwarenherstellers Nike für gute Laune. Darüber hinaus nahmen die Anleger erleichtert zur Kenntnis, dass die Ölpreise den jüngsten starken Anstieg vorerst nicht fortsetzten.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,74 Prozent auf 34 807,46 Punkte zu und näherte sich damit wieder der zuletzt Mitte Februar überschrittenen Marke von 35 000 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,13 Prozent auf 4511,61 Punkte hoch, und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 1,94 Prozent auf 14 654,33 Zähler.
Bereits am Vortag hatte Notenbankchef Jerome Powell angesichts der „viel zu hohen“ Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Zinserhöhungen ins Spiel gebracht. Die Fed könnte den Leitzins bei den kommenden Sitzungen des Zentralbankrats bei Bedarf auch jeweils um mehr als 0,25 Prozentpunkte erhöhen. Die Äußerungen Powells hatten jedoch nur kurz Verunsicherung ausgelöst und wurden zuletzt positiv interpretiert.
Am Dienstag sprach sich ferner James Bullard, regionaler Notenbankchef aus St. Louis, abermals für eine rasche Straffung der Geldpolitik aus. Er empfiehlt, den Leitzins schnell auf ein inflationshemmendes Niveau anzuheben. Bullard gilt als Vertreter einer besonders straffen Geldpolitik. Vor wenigen Tagen hatte er geäußert, er wolle den US-Leitzins bis Jahresende auf mehr als drei Prozent anheben.
„Bei den Aktienanlegern überwiegt weiterhin das Vertrauen in die Fed“, sagte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Hier gingen alle davon aus, dass die Fed den Leitzins nur so stark erhöhen wird, dass es der Wirtschaft nicht schadet. …
Der Euro hielt sich über 1,10 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,1031 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1024 (Montag: 1,1038) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9071 (0,9060) Euro.
US-Staatsanleihen blieben unter Druck. Zinsauftrieb kommt vor allem von der hohen und absehbar weiter steigenden Inflation. Zuletzt notierte der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) 0,41 Prozent tiefer bei 122,69 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg auf 2,39 Prozent./la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55572114-roundup-aktien-new-york-schluss-dow-setzt-nach-vortagespause-erholung-fort-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571963-us-boersen-legen-zu-anleger-wollen-von-krise-nichts-wissen-003.htm

BÖRSEN – Deutsche Anleihen fallen weiter stark – 10-Jahres-Rendite bei 0,52 [Vortag: 0,44] Prozent – Hohe Inflation und Angst vor schärfer als erwartetem Falkenkurs der EZB treiben – 22.3.2022, 18:11
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag ihre Talfahrt vom Vortag fortgesetzt. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am späten Nachmittag um 0,35 Prozent auf 159,44 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug, zeitweise bis auf 0,52 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2018.
Zinsauftrieb kommt zurzeit durch die hohe Inflation in führenden Industriestaaten. Angesichts der Entwicklung hatte US-Notenbankchef Jerome Powell am Montagabend erklärt, die Zentralbank könnte ihren Leitzins, falls nötig, auch stärker anheben, als dies bisher am Markt erwartet wurde. Demnach seien auch Zinsschritte von 0,5 Prozentpunkten möglich.
Die US-Notenbank Fed hatte vergangene Woche die Zinswende eingeleitet, indem sie ihren Leitzins erstmals seit 2018 anhob und im Kampf gegen die hohe Inflation eine Reihe weiterer Anhebungen in Aussicht stellte. Allerdings wurden nur kleine Zinsschritte signalisiert./jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55570709-deutsche-anleihen-fallen-weiter-stark-10-jahres-rendite-ueber-0-5-prozent-016.htm

BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Anleger trotzen Zins- und Rezessionssorgen – Gewinne an den wichtigsten europäischen Handelsplätzen – 22.3.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Nach dem verhaltenen Start in die Woche hat der Dax am Dienstag wieder an seine jüngste Erholung angeknüpft. Die Anleger gingen ungeachtet des Ukraine-Kriegs und trotz Zins- und Rezessionssorgen wieder mehr ins Risiko und schoben den deutschen Leitindex bis Handelsschluss um 1,02 Prozent auf 14 473,20 Punkte an. Stellenweise war es im Handelsverlauf erneut über die psychologisch wichtige Marke von 14 500 Zählern gegangen.
Nach den jüngsten Signalen von US-Notenbankchef Jerome Powell in Richtung einer womöglich noch schnelleren Straffung der Geldpolitik waren am Dienstag europaweit Finanzwerte äußerst gefragt. Für etwas Entspannung sorgte zudem, dass die Ölpreise nach ihrer jüngsten Rally zumindest vorerst nicht weiter stiegen. Der MDax der mittelgroßen Börsenkonzerne, der tags zuvor anders als der Dax leicht zugelegt hatte, ging nun mit plus 0,74 Prozent bei 31 914,54 Zählern aus dem Handel.
„Die Erholung geht trotz der vielen Unsicherheitsfaktoren weiter“, schrieb Börsenanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets in einem Kommentar. Die Börse lasse sich derzeit weder von den ausbleibenden Verhandlungsergebnissen im Ukraine-Konflikt noch von „höchst aggressiven Tönen aus der Geldpolitik“ aus dem Takt bringen. Von den Marktbeobachtern der National-Bank hieß es, an der Börse sei von Pessimismus unter den Investoren nichts zu spüren, während Finanzexperten die weiteren Konjunkturaussichten zuletzt extrem düster beurteilten.
Gewinne verzeichneten auch die wichtigsten europäischen Handelsplätze: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit 1,14 Prozent Aufschlag bei 3926,12 Zählern. In Paris und London waren die Vorzeichen ebenfalls positiv.
Für weiteren Rückenwind hierzulande sorgte ab dem Nachmittag die ebenfalls positive Wall Street, wo die Anleger weiterhin den Äußerungen des US-Notenbankchefs trotzten. Zum europäischen Börsenschluss stand in New York der US-Leitindex Dow Jones Industrial mit knapp 0,8 Prozent im Plus.
Fed-Chef Jerome Powell hatte am Vortag angesichts einer „viel zu hohen“ Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Leitzinserhöhungen angedeutet. So könnte der Zinssatz bei Bedarf bei den nächsten Sitzungen der Währungshüter bei Bedarf auch um jeweils mehr als 0,25 Prozentpunkte steigen. Zugleich warnte Powell, der russische Angriff auf die Ukraine könnte „bedeutende Folgen“ für die globale Wirtschaft und das US-Wachstum haben. …
Der Euro stieg zuletzt moderat und kostete 1,1026 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1024 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9071 Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,25 Prozent am Vortag auf 0,34 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,55 Prozent auf 139,41 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,36 Prozent auf 159,43 Zähler ein./tav/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571026-roundup-aktien-frankfurt-schluss-anleger-trotzen-zins-und-rezessionssorgen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55570817-aktien-europa-schluss-gewinne-anleger-vertrauen-der-us-geldpolitik-016.htm

BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: ATX mit plus 1,64 % klar fester – 22.3.2022
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Dienstag mit deutlichen Kursgewinnen geschlossen. Der ATX stieg 54,99 Punkte oder 1,64 Prozent auf 3 405,49 Einheiten. Auch an den anderen europäischen Aktienmärkten ging es trotz unveränderter Belastungsfaktoren durch den Ukraine-Krieg nach oben. Die Nervosität unter den Anlegern sei weiterhin groß, kommentierte ein Marktbeobachter und verwies auf Inflationssorgen und Rezessionsängste.
Ins Blickfeld der Anleger rückten Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der am Vorabend angesichts der „viel zu hohen“ Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Leitzinserhöhungen avisierte. Zudem warnte Powell, der russische Angriffskrieg in der Ukraine könnte „bedeutende Folgen“ für die globale Wirtschaft und auch das Wachstum in den USA haben.
Zu den Aktien im Fokus zählten Palfinger , die um 7,75 Prozent abrutschten. Der Salzburger Hebevorrichtungs-Hersteller hat Montagabend eine Gewinnwarnung abgesetzt. Infolge des Ukraine-Kriegs wird das operative Ergebnis (EBIT) 2022 „aus heutiger Sicht deutlich unter dem EBIT des Rekordjahres 2021 liegen“, wie das Unternehmen Montagabend bekanntgab. Das Produktionsvolumen werde in den kommenden Wochen reduziert, „mit einer entsprechenden negativen Auswirkung auf Umsatz und Profitabilität“.
Aktien von AT&S führten die Gewinnerliste im Prime Market mit plus 10,95 Prozent auf 53,20 Euro hingegen klar an. Marktbeobachter verwiesen auf die Nachricht, dass das Analystenhaus Jefferies die Bewertung der Titel mit der Kaufempfehlung „Buy“ und einem Kursziel von 78 Euro aufgenommen haben soll.
Die Analysten der Erste Group haben ihre Einstufung für die Aktien der Mayr-Melnhof nach der jüngsten Vorlage von Ergebnissen für das Gesamtjahr 2021 von „Accumulate“ auf „Hold“ reduziert. Das Kursziel wurde von bisher 210,50 auf nunmehr 168,50 Euro gekürzt. Die Aktien von Mayr-Melnhof schlossen 0,37 Prozent höher bei 163,40 Euro.
Banken und Versicherer zeigten sich europaweit gut nachgefragt. Unter den heimischen Branchenvertretern konnten Bawag um 2,18 Prozent gewinnen und Erste Group legten 3,26 Prozent zu. Raiffeisen büßten gegen den Trend 4,01 Prozent ein.
Bei den Versicherern gewannen Vienna Insurance Group 2,14 Prozent an Wert und UNIQA schlossen um 1,84 Prozent fester. Auch die Energieversorger erfreuten sich guter Nachfrage. So verbesserten sich Verbund um 4,89 Prozent und EVN um 2,35 Prozent./ger/pma/APA/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55570707-aktien-wien-schluss-atx-mit-plus-1-64-klar-fester-016.htm

ZENTRALBANKEN – INTERNATIONAL – BIZ und Zentralbanken schaffen Plattform für Digitalwährungen – 22.3.2022
Eine Gruppe von vier Zentralbanken hat sich mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zusammengetan, um eine Prototyp-Plattform für internationale Abwicklungen zu schaffen, auf der mehrere digitale Zentralbankwährungen verwendet werden können. Der BIS Innovation Hub, die Reserve Bank of Australia, die Bank Negara Malaysia, die Monetary Authority of Singapore und die South African Reserve Bank gaben die Fertigstellung der Plattform bekannt, die zeigen soll, dass Finanzinstitute die von den teilnehmenden Zentralbanken ausgegebenen digitalen Währungen nutzen können, um direkt miteinander zu handeln.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – Bank of Japan bleibt bei lockerer Geldpolitik – 22.3.2022
Der japanische Zentralbankchef Haruhiko Kuroda hält es noch für zu früh, um Details über den Ausstieg aus der geldpolitischen Lockerung zu diskutieren. Die Inflation liege immer noch unter dem 2-Prozent-Ziel der Bank, sagte er. Auf die Frage eines parlamentarischen Ausschusses, ob die Zentralbank erwäge, ihre Bestände an börsengehandelten Aktienfonds zu verkaufen, sagte Kuroda, sie werde das Aktienkaufprogramm vorerst fortsetzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – RUSSLAND – Russische Zentralbank erweitert Handel an Moskauer Börse – 22.3.2022
Die russische Zentralbank weitet den Handel an der Moskauer Börse ab Dienstag aus, nachdem sie diesen am Vortag erstmals seit dem 25. Februar wieder aufgenommen hatte. Dies betrifft aber im Wesentlichen den Handel mit russischen Staatsanleihen. Der Haupthandel laufe ab 9.50 bis 18.50 Uhr Moskauer Zeit.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571317-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNIKON – Berenberg: Geldmarktzins steigt nach EZB-Zinsanhebung überproportional – 22.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Geldmarktzinsen im Euroraum werden nach Einschätzung von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding deutlich steigen, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagenzins anhebt und die Überschussliquidität im Bankensystem abnimmt. „Es ist anzunehmen, dass sich der Geldmarktzins dann wieder dahin bewegt, wo er hingehört, nämlich zum Hauptrefinanzierungssatz“, sagte Schmieding bei einer Pressekonferenz. Anfang nächsten Jahres könnte der Geldmarktzins um 75 Basispunkte höher als heute liegen.
Schmieding wies darauf hin, dass sich der Geldmarktzins aktuell wegen der sehr hohen Überliquidität im Bankensystem am negativen Einlagensatz orientiere. Wenn aber die EZB, wie sich derzeit andeute, ihre Nettoanleihekäufe im dritten Quartal einstelle, dann könne sie ihren Einlagensatz in diesem Jahr um 25 Basispunkte anheben. Für den Verlauf des Jahres 2023 rechnet Schmieding mit weiteren „spürbaren“ Zinsanhebungen.
Eine weitere notwendige Bedingung für deutlich höhere Geldmarktsätze ist der Abbau der Überliquidität. „Meine Annahme ist, dass die Banken ein Drittel bis die Hälfte der TLTRO-Mittel zurückzahlen werden“, sagte Schmieding unter Verweis auf die langfristigen und gezielten Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO). Deren Sonderkonditionen, die ein Festhalten an dieser Liquidität für die Banken besonders attraktiv machen, laufen in diesem Juni aus.
„Ich wäre überrascht, wenn der Geldmarktsatz nach dem zweiten Zinsschritt noch deutlich unter dem Hauptrefinanzierungssatz liegen würde“, sagte der Berenberg-Chefvolkswirt. Eine EZB-Zinserhöhung um 25 Basispunkte hätte die gleiche Wirkung wie ein Schritt von 75 Basispunkten bei anderen Zentralbanken.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55566842-berenberg-geldmarktzins-steigt-nach-ezb-zinsanhebung-ueberproportional-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lagarde zu digitalem Geld: Zentralbanken sollten Konsumenten vor „Gafa“ schützen – 22.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Digitales Zentralbankgeld kann den Konsumenten nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde einen besseren Schutz der Privatsphäre bieten als private Formen digitalen Geldes. In einem Interview für eine Konferenz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zu digitalem Zentralbankgeld wies Lagarde darauf hin, dass Zentralbanken im Gegensatz zu privaten Akteuren wie Google, Amazon und Facebook oder Apple („Gafa“) keine finanzielle Interessen verfolgten und dass es beim Umgang mit Kundendaten eine Asymmetrie zwischen Europa und den USA gebe.
„Es gibt viel mehr Schutz in Europa als in den USA“, sagte Lagarde. Sie wisse, dass die Gafa dieser Welt das nicht so schön fänden. „Sie haben intensive Lobbyarbeit in Brüssel und anderswo geleistet, um das Niveau dieses Schutzes zu verringern, um den Datenaustausch viel flüssiger und reibungsloser zu gestalten – zum Zweck der Monetarisierung“, sagte Lagarde.
Sie hoffe sehr, dass die Zentralbanken einen ausreichenden gemeinsamen Nenner bezüglich des Respekts der Privatsphäre der Bürger finden würden. „Ich verstehe, warum Google, Amazon, Facebook Meta dagegen Lobbyarbeit machen – aber doch nicht Zentralbanken“, sagte Lagarde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55569764-ezb-lagarde-zentralbanken-sollten-konsumenten-vor-gafa-schuetzen-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lagarde: Krypto-Assets dienen zur Umgehung von Sanktionen – 22.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat auf die Rolle hingewiesen, die Krypto-Assets wie Bitcoin bei der Umgehung von Sanktionen gegen Russland spielen. „Es wird sicherlich gerade jetzt versucht, sie zur Umgehung der Sanktionen einzusetzen, die viele Länder gegen Russland verhängt haben“, sagte Lagarde in einem Interview anlässlich einer Konferenz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zu digitalem Zentralbankgeld.
Lagarde sprach von einer „bestimmten Anzahl von Akteuren – Individuen und Unternehmen, die offensichtlich versuchen, ihre Rubel in Krypot-Assets umzutauschen“. Die europäischen Behörden hätten all jenen, die mit dem Umtausch, mit Transaktionen und Dienstleistungen in Verbindung mit Krypto-Assets zu tun hätten, signalisiert, dass sie Komplizen bei dem Versuch seien, Sanktionen gegen oben genannten Personenkreis zu umgehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55568884-ezb-lagarde-krypto-assets-dienen-zur-umgehung-von-sanktionen-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Panetta zu Auswirkungen des Ukraine-Krieges: EZB beobachtet Volatilität an geclearten Märkten genau – 22.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet nach den Worten von EZB-Direktor Fabio Panetta weiterhin, ob es durch den Ukraine-Krieg zu Verwerfungen an den Finanzmärkten kommt. „Wir werden die Volatilität auf den geclearten Märkten weiterhin genau beobachten, vor allem in Sektoren mit erheblichen Engagements in Russland, wie zum Beispiel den Energie- und Rohstoffmärkten, aber auch im Zusammenhang mit den allgemeinen makroökonomischen und finanziellen Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Lage“, sagte Panetta laut veröffentlichtem Redetext bei einer Konferenz zum Risikomanagement von Zentralen Gegenparteien (CCP).
Panetta zufolge wurden die CCPs nicht unvorbereitet vom russischen Überfall auf die Ukraine getroffen. „Als die geopolitischen Spannungen in den letzten Monaten zunahmen, bereiteten sich die CCPs gemeinsam mit ihren Clearing-Mitgliedern und den Regulierungsbehörden auf Eskalationsszenarien vor“, sagte er.
Mit dem Beginn der russischen Aggression gegen die Ukraine sei der Schwerpunkt auf enge Zusammenarbeit, Transparenz und rechtzeitigen Informationsaustausch gelegt worden, entsprechend den Lehren, die aus früheren Krisen gezogen worden seien. „Dieses kontinuierliche Engagement war besonders wichtig, um sicherzustellen, dass die Banken auf erhöhte Nachschussforderungen, Handelsaussetzungen oder die Verhängung von Sanktionen vorbereitet sind.“
Panetta warnte vor einer erhöhten Bedrohung durch Cyber-Angriffe. „In diesem Zusammenhang bietet die vom Euro Cyber Resilience Board für paneuropäische Finanzinfrastrukturen ins Leben gerufene Initiative zum Austausch von Cyber-Informationen und -Erkenntnissen eine geeignete Plattform, um die Bereitschaft und Widerstandsfähigkeit gegenüber potenziellen Cyber-Angriffen zu fördern“, sagte er.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55569896-panetta-ezb-beobachtet-volatilitaet-an-geclearten-maerkten-genau-015.htm

STICHWORT CENTRAL COUNTERPARTY (CCP): zentraler Kontrahent, zentrale Gegenpartei; tritt auf Finanzmärkten als Vertragspartner sowohl auf der Käufer- als auch der Verkäuferseite auf. Technisch erfolgt dies dadurch, dass die ursprüngliche Vertragsbeziehung zwischen zwei Kontrahenten beendet und gleichzeitig durch zwei neue vertragliche Verbindungen mit der zentralen Gegenpartei ersetzt wird.
So fordert die 2012 erlassene European Market Infrastructure Regulation (EMIR) u.a., dass standardisierte OTC-Derivate (Over-the-Counter Market) zukünftig durch Zentrale Kontrahenten abgewickelt werden (Art. 4 EMIR). Ausgenommen davon sind nur bestimmte gruppeninterne Geschäfte und OTC-Geschäfte, die zur Absicherung von realwirtschaftlichen Geschäften dienen, sowie Geschäfte, deren Betrag unterhalb einer noch zu definierenden Clearingschwelle liegt.
Hintergrund für die Einführung: Die Finanzkrise 2007-2009 hat gezeigt, dass der potenzielle und effektive Ausfall eines Akteurs für große Unsicherheit und Kettenreaktionen am Derivatemarkt sorgen kann. Durch die Vielzahl an bilateralen Geschäften schwoll das Volumen der OTC-Derivate übermäßig an. Mit der Abwicklung über Zentrale Gegenparteien soll sowohl die Anzahl der Geschäfte als auch das Kontrahentenrisiko bei OTC-Derivaten gesenkt werden. Die tägliche Marktbewertung und Einforderung etwaiger Sicherheitsnachschüsse von den Vertragspartnern soll frühzeitig und indifferent der Entstehung und Ausdehnung von Risiken begegnen. Durch die gleichzeitig erfolgte Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen für OTC-Derivate, die nicht über zentrale Kontrahenten abgewickelt werden, wird ein Anreiz zur Standardardisierung der OTC-Derivate geschaffen.
Aufgrund ihrer besonderen Position im Finanzsystem müssen Zentrale Kontrahenten strenge Wohlverhaltensregeln hinsichtlich Transparenz, Organisation und Risikomanagement sowie aufsichtsrechtliche Anforderungen hinsichtlich Liquidität und Eigenmitteln einhalten; sie gelten in Deutschland als Kreditinstitute gem. § 1 Abs. 1 KWG.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/central-counterparty-ccp-53821

USA – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 22.3.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 4,3 Millionen Barrel gefallen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 3,8 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 626.000 Barrel nach minus 3,8 Millionen eine Woche zuvor.
Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl einen unveränderten Stand und bei Benzin ein Minus von 1,5 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55572373-api-daten-zeigen-rueckgang-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm

CHINA – USA – US-Einreiseverbote gegen chinesische Beamte – 22.3.2022
Die USA haben Einreiseverbote gegen chinesische „Amtsträger“ wegen ihrer Beteiligung an der „Unterdrückung“ ethnischer oder religiöser Minderheiten verhängt. US-Außenminister Antony Blinken erklärte, dass er „Visabeschränkungen für Amtsträger der Volksrepublik China“ verhängt habe. Er beschuldigte diese, Kritiker „zu schikanieren, einzuschüchtern, zu überwachen und zu entführen“ – auch solche, „die im Ausland Zuflucht suchen“, sowie „US-Bürger, die diese gefährdeten Bevölkerungsgruppen verteidigen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

AFGHANISTAN – Dürre in Afghanistan lässt Zuspitzung der Hungerkrise befürchten – 22.3.2022
KABUL/GENF (dpa-AFX) – Hilfsorganisationen haben vor einer Zuspitzung der Hungersnot in Afghanistan gewarnt. Wegen der anhaltenden Dürre sei die Anbaufläche für Winterweizen in dem von jahrzehntelangem Krieg gezeichneten Land stark zurückgegangen, teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Dienstag mit. Etwa die Hälfte der Fläche, auf der sonst im Frühjahr geerntet werden könne, liege brach.
Millionen Bauernfamilien hätten bereits im vergangenen Jahr wegen der Trockenheit ihre Ernte verloren, sagte Mawlawi Mutiul Hak Chalis, der amtierende Präsident des afghanischen Roten Halbmonds. „Ohne Saatgut im Boden wird es im Frühjahr und im Sommer keine Ernte geben, und das führt zur echten Gefahr einer Hungersnot in ganz Afghanistan, wo schon jetzt fast 23 Millionen Menschen nicht in der Lage sind, sich täglich selbst zu ernähren“, fügte er hinzu. Der Rote Halbmond benötige etwa 65 Millionen Schweizer Franken (rund 63 Millionen Euro) für schnelle Hilfe etwa für Gesundheitsversorgung und Wiederaufbau.
Afghanistan leidet unter einer der schwersten Dürren der zwei vergangenen Jahrzehnte. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wirtschaft nach dem chaotischen Abzug der USA und ihrer Verbündeten sowie der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im August 2021 eingebrochen ist. Zudem wurden ein Großteil der Hilfen für das geschätzt 37 Millionen Einwohner zählende Land eingestellt und Reserven der Zentralbank eingefroren. Der UN zufolge haben inzwischen rund 95 Prozent der Bevölkerung nicht ausreichend zu essen./jv/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55565778-duerre-in-afghanistan-laesst-zuspitzung-der-hungerkrise-befuerchten-016.htm

IRAN – USA – USA zur Rettung von Atomabkommen zu „schwierigen Entscheidungen“ bereit – 22.3.2022
Die USA sind nach Angaben eines Sprechers bereit, „schwierige Entscheidungen“ zu treffen, um das internationale Atomabkommen mit dem Iran zu retten. „Wir sind bereit, schwierige Entscheidungen zu treffen, um das Atomprogramm des Iran zurück in seine Grenzen gemäß des JCPOA zu bringen“, sagte US-Außenamtssprecher Ned Price. JCPOA ist die offizielle Bezeichnung für die Wiener Nuklearvereinbarung von 2015, über deren Wiederbelebung derzeit in der österreichischen Hauptstadt verhandelt wird.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – Russische Polizei nimmt Nawalnys Anwälte kurzzeitig in Gewahrsam – 22.3.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Nach der Verurteilung des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny zu weiterer Straflagerhaft sind dessen Anwälte kurzzeitig in Polizeigewahrsam genommen worden. Olga Michajlowa und Wadim Kobsew seien in der Nähe des Straflagers in einen Polizeibus gesteckt und weggebracht worden, schrieb Nawalnys Team am Dienstag bei Twitter. Die beiden Juristen hatten nach dem Urteilsspruch zunächst noch Interviews gegeben.
Die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie Michajlowa von zwei Polizisten abgeführt wird – begleitet von Kameras. Der Agentur Interfax zufolge hatte zuvor ein Beamter dazu aufgerufen, sie wegen „Störung der Arbeit der Justizvollzugsanstalt“ vom Gelände zu bringen. Die beiden Anwälte kamen der Interfax zufolge wenig später wieder auf freien Fuß.
Nawalny ist bereits seit gut einem Jahr in einem Straflager in Pokrow etwa 100 Kilometer östlich von Moskau inhaftiert./cht/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55568676-russische-polizei-nimmt-nawalnys-anwaelte-kurzzeitig-in-gewahrsam-016.htm

RUSSLAND – Kreml-Kritiker Nawalny zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt – 22.3.2022
Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist in einem umstrittenen Verfahren zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in einer Strafkolonie östlich von Moskau verhängte die Haftstrafe gegen den 45-jährigen Oppositionellen, nachdem es ihn zuvor wegen Veruntreuung und Missachtung des Gerichts in einem früheren Verfahren für schuldig befunden hatte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571317-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – Nawalny in neuem Prozess der Veruntreuung schuldig gesprochen – 22.3.2022, 14:01
Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist in einem neuen Strafverfahren der Veruntreuung schuldig gesprochen worden. „Nawalny hat Betrug begangen – den Diebstahl von fremdem Eigentum durch eine organisierte Gruppe“, sagte Richterin Margarita Kotowa bei dem Prozess in einer Strafkolonie östlich von Moskaus, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen Veruntreuung und Missachtung von Gerichtsauflagen in der vergangenen Woche 13 Jahre Haft für den Oppositionellen gefordert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567468-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-krieg-news-ticker-kw-12,T0gv1M8
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-11,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 22.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/04-34-Fuest-gegen-Energiesubventionen-mit-der-Giesskanne–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 21.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/23-47-US-Militaer-hat-Hinweise-auf-ukrainische-Offensiven–article23216299.html

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP: Krieg seit fast einem Monat – Selenskyj ruft zum Durchhalten und Kämpfen auf – Zunehmende Nachschubprobleme und Ausrüstungsmängel vor Ort Russlands – Erfolgreiche ukrainische Angriffe – Russland kontrolliert weitere Orte – Umgehung der Sanktionen durch Russland verhindern: Gipfeltreffen soll weitere Erschwernisse für Russland bringen – Beendigung der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und USA droht – Scholz bekräftigt Nein zu Energie-Embargo – EU-Solidaritätsfonds für Ukraine vor Beschluss – Flüchtlinge am Fliehen gehindert – Europol: Kriegsflüchtlinge im Visier von Verbrecherbanden – Hohe Dunkelziffer: Mehr als 230.000 Kriegsflüchtlinge in Deutschland registriert – 22.3.2022, 21:11
KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) – Nach fast einem Monat Krieg in der Ukraine ist ein Frieden in weiter Ferne. Angesichts zunehmender Gewalt gegen Zivilisten rief Präsident Wolodymr Selenskyj seine Landsleute in einer neuen Videobotschaft zum Durchhalten gegen die russischen Truppen auf. Beide Kriegsparteien meldeten am Dienstag Geländegewinne und militärische Erfolge. Die Ukraine und das Pentagon berichten von zunehmenden Nachschubproblemen Russlands. Immer mehr Menschen fliehen indes vor den Bomben und Schüssen – auch nach Deutschland. Bei den diplomatischen Bemühungen gab es bislang keine erkennbaren Fortschritte. Das Weiße Haus kündigte ein weiteres Sanktionspaket der USA und ihren Verbündeten gegen Russland an.
*** Selenskyj appeliert zum Durchhalten und Kämpfen
Selenskyj appellierte an seine Landsleute, alles zu tun, um den Staat zu schützen. „Um unser Volk zu retten. Kämpft. Kämpft und helft!“, sagte er in einer Videobotschaft. Der in Kiew ausharrende Staatschef rief dazu auf, die „Eindringlinge“ zu vertreiben. In einer Schalte vor dem italienischen Parlament berichtete Selenskyj, dass bereits mindestens 117 Kinder getötet worden seien. Zuvor hatte Selenskyj nach eigenen Angaben mit Papst Franziskus telefoniert und sich für eine Vermittlung des Vatikans ausgesprochen.
*** Zunehmende Nachschubprobleme und Ausrüstungsmängel vor Ort Russlands
Die russischen Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Generalstabs und nach Einschätzung aus dem Pentagon zunehmend Probleme mit dem Nachschub. Sie hätten noch Munition und Lebensmittel für höchstens drei Tage, hieß es in Kiew. Ähnlich sei die Lage beim Kraftstoff. Solche Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Mängel gebe es auch bei der Ausrüstung für die Soldaten, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums. „Wir haben Hinweise darauf erhalten, dass einige Soldaten tatsächlich Erfrierungen erlitten haben und aus dem Kampf genommen wurden. Sie haben also weiterhin Probleme mit der Logistik und der Versorgung.“ Bei der Kommunikation untereinander hätten die russischen Truppen ebenfalls Probleme. Der Pentagon-Vertreter führte die logistischen Schwierigkeiten der russischen Streitkräfte auf die schlechte Planung Russlands und den anhaltenden Widerstand der Ukrainer zurück.
*** Erfolgreiche ukrainische Angriffe
Die ukrainische Seite berichtete am Dienstag von erfolgreichen Angriffen. In der Luft seien etwa binnen 24 Stunden neun russische Ziele getroffen worden. In der besonders umkämpften Stadt Mariupol sollten am Dienstag nach ukrainischen Regierungsangaben drei Fluchtkorridore geöffnet werden – ob das gelang, war unklar.
Die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk berichtete am Abend, Kämpfer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk hätten im zehn Kilometer westlich von Mariupol gelegenen Manhusch mehrere Mitarbeiter des ukrainischen Zivilschutzes als „Geiseln“ genommen. Die Menschen hätten Busse gefahren, in denen Zivilisten aus Mariupol hätten evakuiert werden sollen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
*** Russland kontrolliert weitere Orte
Russland berichtete von einem weiteren Vormarsch in den Regionen Donezk und Luhansk. Man habe demnach die Kontrolle über weitere Orte erlangt. Der ukrainische Generalstab widersprach.
UN-Generalsekretär Guterres sagte in New York, Russland könne den Krieg nicht gewinnen. „Die Ukraine kann nicht Stadt für Stadt, Straße für Straße, Haus für Haus erobert werden. Früher oder später wird man vom Schlachtfeld zum Friedenstisch wechseln müssen.“ Der Portugiese forderte einen sofortigen Waffenstillstand. Die Fortsetzung des Kriegs sei moralisch inakzeptabel, politisch nicht vertretbar und militärisch unsinnig.
*** Umgehung der Sanktionen durch Russland verhindern: Gipfeltreffen soll weitere Erschwernisse für Russland bringen
Unterdessen laufen weiterhin diplomatische Bemühungen, um den Konflikt zu beenden. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron telefonierte am Dienstag erneut mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin. Am Mittwoch reist US-Präsident Joe Biden nach Europa. Dort stehen unter anderem Gipfeltreffen von EU, G7 und Nato in Brüssel auf dem Programm. Nach Darstellung des Weißen Hauses sollen dort weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt werden. Ein wichtiges Element werde dabei sein, die bestehenden Strafmaßnahmen so zu verschärfen, dass Moskau eine Umgehung der Sanktionen weiter erschwert werde, sagte der Nationale Sicherheitsbeauftragte Jake Sullivan. Er warnte allerdings auch davor, dass der Krieg noch andauern werde. „Dieser Krieg wird weder leicht noch schnell enden.“
*** Beendigung der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und USA droht
Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow hatte zuvor betont, er sehe die Beziehungen zu den USA wegen des Kriegs am „Rand des Abbruchs“. Als Bedingungen für weitere Gespräche mit Washington nannte er ein Ende der Eskalation vonseiten der USA. „Sie müssen aufhören, Drohungen gegen Russland auszusprechen.“
Der US-Botschafter in Moskau, John Sullivan, sprach von Anzeichen der russischen Führung, die darauf hindeuteten, „dass die diplomatischen Beziehungen beendet werden könnten“. Die Vereinigten Staaten hätten aber nicht die Absicht, die Botschaft in Moskau zu schließen. US-Präsident Biden hatte Putin zuletzt als „Kriegsverbrecher“ und dann als „mörderischen Diktator“ bezeichnet.
*** Scholz bekräftigt Nein zu Energie-Embargo
Kurz vor den Brüsseler Gipfeltreffen bekräftigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sein Nein zu einem Energie-Embargo gegen Russland. Die Position der Bundesregierung sei unverändert, sagte Scholz nach einem Treffen mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola in Berlin. Sanktionen müssten einerseits einen starken Effekt auf Russland haben, andererseits aber auch für die eigene Volkswirtschaft verkraftbar sein. Die Ukraine, aber auch einige EU-Staaten dringen auf einen EU-Importstopp für Energie aus Russland. Sie argumentieren, dass Präsident Putin mit den Einnahmen – jeden Tag mehrere hundert Millionen Euro – seinen Krieg finanziert.
*** EU-Solidaritätsfonds für Ukraine vor Beschluss
Beim bevorstehenden EU-Gipfel soll ein Solidaritätsfonds für die Ukraine beschlossen werden, um das Land nach Kriegsende wieder aufzubauen. Bundesfinanzminister Christian Lindner forderte im Bundestag zudem einen „internationalen Marshall-Plan für die Ukraine“. Mit dem Marshall-Plan wurde nach 1945 das vom Zweiten Weltkrieg zerstörte Westeuropa wieder aufgebaut. Die USA gaben dafür Milliardensummen aus.
*** Flüchtlinge am Fliehen gehindert
Kiew warf Moskau unterdessen vor, vor dem Krieg flüchtende Zivilisten nach Russland zu verschleppen. „Frauen und Kinder werden massenhaft aus den Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk abgeschoben“, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des Parlaments, Ljudmyla Denissowa, auf Facebook. Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es dagegen, mehr als 68 000 weitere Zivilisten seien ohne Kiews Hilfe aus Mariupol in Sicherheit gebracht worden. Diese Menschen befänden sich nun „in völliger Sicherheit unter dem Schutz der Russischen Föderation“.
*** Europol: Kriegsflüchtlinge im Visier von Verbrecherbanden
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine stehen der europäischen Polizeibehörde Europol zufolge besonders im Visier von Verbrecherbanden. Ihre Notlage werde von Menschenhändlern ausgenutzt, warnte die Behörde in Den Haag. Die Banden sähen gerade Frauen und Kinder als ideale Opfer – um sie als Arbeitskräfte oder sexuell auszubeuten oder auch zum Betteln zu zwingen. Kinder könnten auch Opfer von illegalen Adoptionen werden.
*** Hohe Dunkelziffer: Mehr als 230.000 Kriegsflüchtlinge in Deutschland registriert
In Deutschland wurden inzwischen von der Bundespolizei 232 462 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Die Zahl beschränkt sich auf Geflüchtete, die von der Bundespolizei angetroffen wurden – etwa an der Grenze, an Bahnhöfen oder in Zügen. Die Zahl der tatsächlich Angekommenen ist daher wahrscheinlich deutlich höher./poi/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571880-gesamt-roundup-krieg-seit-fast-einem-monat-selenskyj-ruft-zum-durchhalten-auf-016.htm
SIEHE DAZU
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55568675-un-generalsekretaer-russland-kann-ukraine-krieg-nicht-gewinnen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571412-weisses-haus-putin-hat-bisher-kein-grundlegendes-kriegsziel-erreicht-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55562320-ukraine-russische-einheiten-haben-vorraete-fuer-hoechstens-drei-tage-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571411-weisses-haus-bald-weitere-sanktionen-der-verbuendeten-gegen-russland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571200-us-botschafter-in-moskau-wollen-nicht-schliessen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567219-europol-warnt-ukraine-fluechtlinge-im-visier-von-verbrecherbanden-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55565095-bundespolizei-will-fluechtlinge-verstaerkt-vor-kriminellen-warnen-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55566332-roundup-mehr-als-232-000-ukraine-fluechtlinge-in-deutschland-erfasst-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – Der 27. Kriegstag im Überblick: Russen melden Vorstoß im Osten – Klitschko: „Wir werden uns niemals ergeben“ – Kiew rechnet mit Kriegsende in wenigen Wochen – Pentagon: Russen kämpfen mit logistischen Problemen – Ukraine meldet Detonation „extrem starker Bomben“ in Mariupol – Brände nahe Atomkraftwerk Tschernobyl – Washington kündigt neue Sanktionen an * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 22.3.2022, 22:06
Während prorussische Separatisten im Osten der Ukraine einige Dörfer erobern, rechnet die Regierung in Kiew bereits mit einem Kriegsende in wenigen Wochen. Unterdessen schätzt die US-Regierung die Versorgungslage der russischen Armee als desolat ein. Der 27. Kriegstag im Überblick.
*** Russland meldet Geländegewinne im Osten
Während es an der Front bei Kiew wenig Bewegung gibt, meldet die russische Armee im Osten der Ukraine neue Gebietsgewinne. Kämpfer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk seien weitere vier Kilometer vorgerückt, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums in Moskau mit. Es werde um die Eroberung dreier Dörfer in der Nähe der Stadt Donezk gekämpft. Südwestlich davon sei das Dorf Uroschajne eingenommen worden.
Nach Angaben aus Moskau haben die Kämpfer im Gebiet Luhansk die Kontrolle über mindestens drei weitere Siedlungen erlangt. Bei den Kämpfen seien mehr als 40 Soldaten der Ukraine und Militärfahrzeuge „zerstört“ worden, sagte der Sprecher.
*** Klitschko: „Wir werden uns niemals ergeben“
„Im schlimmsten Fall werden wir sterben, aber wir werden uns niemals ergeben.“ Mit eindringlichen Worten hat Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko in einer Video-Ansprache vor dem Europarat den Durchhaltewillen der ukrainischen Hauptstadt betont. „Als Bürgermeister von Kiew verspreche ich Euch eines: Die Russen werden niemals in Kiew einmarschieren“, sagte der frühere Boxweltmeister. „Wir haben jedes Gebäude befestigt, jede Straße, jede Ecke der Stadt. Wir werden kämpfen, um unsere Stadt und unsere Zukunft zu verteidigen“, fuhr Klitschko fort. „Wir werden nicht auf die Knie gehen.“
*** Selenskyj-Berater rechnet mit Kriegsende in wenigen Wochen
Eben weil Kiew noch nicht erobert ist, geht die ukrainische Regierung nach eigenen Angaben davon aus, dass die Kämpfe mit Russland innerhalb von zwei bis drei Wochen enden könnten. Das sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Olexij Arestowytsch, in einem Fernsehinterview. Das Hauptziel der russischen Truppen sei, die Hauptstadt Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Aber dies zu versuchen sei „Selbstmord“, erklärte Arestowytsch.
Nach ukrainischen Geheimdienstangaben gab es in Kiew selbst drei Todesopfer bei einem Drohnenangriff auf ein Forschungsinstitut. Ein Geheimdienstvertreter betonte, dass es sich bei dem Gebäude um eine Zivileinrichtung handele, „nichts Militärisches“. Eine russische Drohne habe angegriffen und eine Bombe abgeworfen. Später seien zwei weitere Drohnen erschienen, diese seien abgeschossen worden.
*** Pentagon: Russen kämpfen mit logistischen Problemen
Neben dem ukrainischen Widerstand hat die russische Armee nach Einschätzung der US-Regierung noch ein ganz anderes Problem. Ein hochrangiger Pentagon-Mitarbeiter sagte, die Kreml-Truppen hätten nicht nur Mängel bei Lebensmitteln und Treibstoff, sondern auch bei der Ausrüstung für die Soldaten. „Wir haben Hinweise darauf erhalten, dass einige Soldaten tatsächlich Erfrierungen erlitten haben und aus dem Kampf genommen wurden. Sie haben also weiterhin Probleme mit der Logistik und der Versorgung.“ Auch bei der Kommunikation untereinander hätten die russischen Truppen Probleme. Der Pentagon-Vertreter führte die logistischen Schwierigkeiten auf den anhaltenden Widerstand der Ukrainer und auf schlechte Planung zurück.
*** Ukraine meldet Detonation „extrem starker Bomben“ in Mariupol
Die belagerte Hafenstadt Mariupol kommt weiter nicht zur Ruhe. Inmitten verzweifelter Bemühungen zur Evakuierung der Zivilbevölkerung sind nach Behördenangaben zwei „extrem starke Bomben“ in der Stadt eingeschlagen. „Es ist klar, dass die Belagerer sich nicht für die Stadt interessieren, sie wollen sie auslöschen, zu Asche reduzieren“, erklärte die Stadtverwaltung. Die beiden besonders starken Bomben seien eingeschlagen, als gerade Zivilisten evakuiert werden sollten.
Später teilte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk mit, Kämpfer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk hätten im zehn Kilometer westlich von Mariupol gelegenen Manhusch mehrere Mitarbeiter des Zivilschutzes als „Geiseln“ genommen. Die Menschen hätten Busse gefahren, in denen Zivilisten aus Mariupol hätten evakuiert werden sollen.
*** Brände nahe Atomkraftwerk Tschernobyl
Unterdessen sind in dem Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl nach Angaben des Parlaments mehrere Brände ausgebrochen. An sieben Stellen brenne es, teilte die Rada in Kiew mit. Sie berief sich in der Mitteilung auf Satellitendaten der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Insgesamt soll bereits eine Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern in Flammen stehen.
Die Feuer seien „wahrscheinlich durch die bewaffnete Aggression der Russischen Föderation verursacht worden – nämlich durch Beschuss oder Brandstiftung“, teilte die Rada mit. Russische Truppen haben das Gelände um das AKW vor rund einem Monat unter ihre Kontrolle gebracht.
Rund um die Atomruine hatte es im Frühjahr 2020 bereits größere Brände gegeben. Damals versicherten die Behörden mehrmals, dass die Radioaktivität in den angrenzenden besiedelten Regionen unter den Grenzwerten liege und keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe.
*** Washington kündigt neue Sanktionen an
Um den Krieg für Russland noch kostspieliger zu machen, wollen die USA und ihre Verbündeten neue Sanktionen auf den Weg bringen. Die entsprechende Ankündigung soll am Donnerstag erfolgen – im Rahmen der Gipfeltreffen der NATO und der EU in Brüssel, an denen auch US-Präsident Joe Biden teilnehmen wird, wie das Weiße Haus mitteilte. Es gehe um „ein weiteres Sanktionspaket“. Ein wichtiges Element werde es dabei sein, die bestehenden Strafmaßnahmen so zu verschärfen, dass Moskau eine Umgehung der Sanktionen weiter erschwert werde, hieß es aus Washington. Quelle: ntv.de, jpe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Russen-melden-Vorstoss-im-Osten-Kiew-rechnet-mit-baldigem-Kriegsende-article23216069.html
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – WHO: 62 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine – 22.3.2022, 13:29
GENF (dpa-AFX) – Seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 62 Gesundheitseinrichtungen angegriffen worden. Dabei seien 15 Menschen ums Leben gekommen und 37 verletzt worden, teilte eine Sprecherin am Dienstag in Genf mit. Die Berichte beziehen sich auf den Zeitraum 24. Februar bis 18. März. Nach Angaben der WHO wurden sie unabhängig geprüft.
Nähere Angaben zur Lage dieser Einrichtungen machte die Sprecherin nicht, „um weitere Schäden von den Überlebenden fernzuhalten“. Die WHO zählt dazu Angriffe auf Kliniken, Praxen, Transporte mit Medikamenten und Material, Lagerhäuser, Personal und Patienten. Die WHO verurteilt solche Angriffe, die durch das Völkerrecht verboten sind. Zugang zu ärztlicher Hilfe sei ein Menschenrecht./oe/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567019-who-62-angriffe-auf-gesundheitseinrichtungen-in-der-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Kreml: Krieg in der Ukraine verläuft ’streng nach Plan‘ – 22.3.2022, 23:11
WASHINGTON (dpa-AFX) – Der russische Militäreinsatz in der Ukraine verläuft nach Einschätzung von Kremlsprecher Dmitri Peskow „streng nach Plan“. Der Verlauf des Einsatzes entspreche den im Vorhinein festgelegten Zielen, sagte Peskow am Dienstag auf Englisch in einem Interview mit dem TV-Sender CNN. „Es ist ein erheblicher Einsatz mit erheblichen Zielen“, sagte er. Die Regierung in Moskau bezeichnet den seit fast einem Monat andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine als „speziellen Militäreinsatz“, nicht als Krieg.
Auf die Frage, was Präsident Wladimir Putin in der Ukraine bislang erreicht habe, sagte Peskow, das die Ziele „noch nicht“ erreicht seien. Als Ziele nannte er unter anderem das Dezimieren des ukrainischen Militärs sowie die Einsicht Kiews, dass die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim nun ein „unverrückbarer Teil Russlands“ sei. Zudem müsse die Ukraine anerkennen, dass die Separatistenregionen im Osten nun „unabhängige Staaten“ seien.
Die US-Regierung und auch die Ukraine erklären seit Tagen, dass die russischen Streitkräfte logistische Probleme hätten und vor allem im Norden und Osten des Landes kaum Fortschritte machten. „Wir sehen weiter Hinweise, dass die Russen die Logistik und den Nachschub nicht ordentlich geplant haben“, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Dienstag. „Wir wissen, dass sie bei allen Kräften weiterhin Probleme mit Benzin haben und, dass sie immer noch Schwierigkeiten haben mit dem Essen“, sagte er. Die Russen seien „wegen mangelnder Fortschritte zunehmend frustriert“.
Zuvor hatte US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan, gesagt, Putin habe mit dem Krieg gegen die Ukraine bislang keine seiner grundlegenden Ziele verwirklichen können. „Erstens sollte die Ukraine unterworfen werden, zweitens sollten die russische Macht und das russische Prestige gestärkt werden, und drittens sollte der Westen gespalten und geschwächt werden“, sagte Sullivan. Russland habe „bisher das Gegenteil erreicht“.
In dem CNN-Interview wurde Peskow zudem gefragt, ob Putin den Einsatz von Atombomben ausschließen könne. Er sagte daraufhin, dass Atombomben gemäß der bekannten russischen Sicherheitsdoktrin nur eingesetzt würden, wenn eine „existenzielle Bedrohung“ des Landes bestehe. Aus dem Pentagon hieß es, dass die US-Streitkräfte trotz „gefährlicher“ Rhetorik aus Moskau bislang nichts beobachtet hätten, was eine erhöhte Alarmbereitschaft der Atomwaffen nötig machen würde./jbz/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55572648-kreml-krieg-in-der-ukraine-verlaeuft-streng-nach-plan-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Polizeigewerkschaft fordert Bahnhof-Schutzzonen für Flüchtlinge – 22.3.2022, 2:10
Berlin – Um ukrainische Flüchtlinge vor Menschenhändlern und Sexualstraftätern zu schützen, fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Einrichtung von „Schutzzonen“ in den Bahnhöfen. Der für die Bundespolizei zuständige GdP-Vorsitzende Andreas Roßkopf sagte der „Rheinischen Post“ (Dienstag): „Wir und die anderen Behörden müssen die ersten sein, die eine Registrierung und eine Abklärung vornehmen.“
Roßkopf sagte weiter, die Bundespolizei habe inzwischen festgestellt, dass Kriminelle sehr gezielt auf junge Frauen und Kinder zugingen, bevor die Beamten überhaupt in Kontakt mit den Flüchtlingen kämen. „Wir brauchen deshalb dringend Schutzzonen in den Bahnhöfen“, sagte Roßkopf. „Danach kann man die Menschen auch gezielt Freunden oder Bekannten zuführen.“ Die Bundespolizei sei mit der derzeitigen Situation ausgelastet, sagte der GdP-Chef.
Derzeit seien an den Bahnhöfen, an denen die Flüchtlinge ankämen, 650 Beamte mehr als üblich im Einsatz. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Wochenende eine hohe Polizeipräsenz auf Bahnhöfen angekündigt, um Ukrainerinnen vor Übergriffen von Menschenhändlern und Sexualstraftätern zu schützen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55561218-polizeigewerkschaft-fordert-bahnhof-schutzzonen-fuer-fluechtlinge-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Unzufriedenheit mit Scholz‘ Krisenmanagement wächst – 22.3.2022, 14:46
Berlin – Die Unzufriedenheit der Deutschen mit dem Krisenmanagement von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wächst. Laut einer Forsa-Umfrage für RTL und ntv sind nur noch 48 Prozent mit seinem Umgang mit der Ukraine-Krise zufrieden und damit neun Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche.
42 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Von den Anhängern der SPD sind derzeit 72, von den Anhängern der Grünen 61 und von den Anhängern der FDP 60 Prozent mit Scholz‘ Umgang mit der Ukraine-Krise zufrieden. Von den Anhängern der Union (55 Prozent) ist mittlerweile eine knappe, von den AfD-Anhängern (83 Prozent) weiterhin eine große Mehrheit mit Scholz‘ Arbeit in der Ukraine-Krise nicht zufrieden. Auch mit Blick auf russische Energielieferungen gibt es einige Verschiebungen.
So meint aktuell nur noch etwas mehr als ein Drittel der Bundesbürger (36 Prozent), dass Deutschland vollständig auf russisches Erdgas und Erdöl verzichten sollte, auch wenn es dadurch zu Engpässen und einer erheblichen Verteuerung bei der Versorgung mit Strom, Gas und Kraftstoffen kommt. Eine Mehrheit von 53 Prozent meint dagegen, dass Deutschland nicht vollständig auf russisches Erdgas und Erdöl verzichten sollte. Mehrheitlich für einen vollständigen Verzicht auf Energielieferungen aus Russland sprechen sich aktuell nur noch die Anhänger der Grünen (56 Prozent) aus. Hinsichtlich des geplanten Kohleausstiegs bis 2030 ist die Bevölkerung zwiegespalten.
48 Prozent der Bundesbürger sprechen sich dafür, ebenso viele dagegen aus. Für einen späteren Ausstieg aus der Kohleenergie plädiert eine Mehrheit der Ostdeutschen (70 Prozent) sowie der Anhänger von Union (62 Prozent) und AfD (98 Prozent). Gegen eine Verschiebung des Kohleausstiegs ist eine knappe Mehrheit der Westdeutschen (52 Prozent) und der Anhänger von SPD (53 Prozent) und Linkspartei (58 Prozent) sowie eine große Mehrheit der Grünen-Anhänger (87 Prozent). 70 Prozent der Bundesbürger sind unterdessen der Meinung, dass man vor dem Hintergrund der zu erwartenden Engpässe in der Versorgung mit Gas die für dieses Jahr vorgesehene Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland überdenken sollte.
26 Prozent finden, die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke sollte wie vorgesehen stattfinden. Die Daten für die Erhebung wurden vom 18. bis 21. März 2022 im Auftrag von RTL Deutschland erhoben. Datenbasis: 1.001 Befragte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55568221-unzufriedenheit-mit-scholz-krisenmanagement-waechst-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Umfrage: Angst vor Cyberkriegen weiter groß – 22.3.2022, 13:22
Berlin – Die Angst der Deutschen vor Cyberkriegen ist weiterhin groß. Laut einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Dienstag veröffentlicht wurde, befürchten 75 Prozent der Menschen im Land eine Eskalation im digitalen Raum.
Bei einer ähnlichen Erhebung im November waren es 76 Prozent. Deutlich gestiegen ist aber der Anteil derjenigen, die befürchten, dass eine digitale Eskalation in einen konventionellen militärischen Konflikt münden könnte. Laut der aktuellen Umfrage trifft dies auf 20 Prozent der Befragten zu, im November waren es elf Prozent. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird aktuell ebenfalls von Cyberangriffen begleitet.
Nur eine Minderheit der Deutschen ist der Meinung, dass die Bundeswehr ausreichend ausgestattet ist, um das Land im Cyberraum zu verteidigen. 87 Prozent sehen die Truppe dazu nicht in der Lage, nur zehn Prozent glauben an die Verteidigungsfähigkeit des deutschen Militärs. Das kürzlich von der Bundesregierung vorgestellte Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Stärkung der Bundeswehr erachten viele Menschen als zu niedrig, für 48 Prozent sind die Mittel nicht ausreichend. 38 Prozent halten die Höhe für genau richtig, neun Prozent finden die Ausgaben zu hoch, wobei vier Prozent der Befragten der Bundeswehr grundsätzlich keine zusätzlichen Gelder zur Verfügung stellen wollen.
Um sich künftig vor Cyberangriffen oder -kriegen zu schützen, setzt ein Großteil der Bevölkerung auf gezielte Vorbereitungen und entsprechend höhere Investitionen. 76 Prozent fordern, der Staat solle zusätzliche Wirtschaftssanktionen für den Angriffsfall in der Hinterhand haben. Rund sieben von zehn Befragten (72 Prozent) fordern Investitionen in die Sicherheit kritischer Infrastruktur, also etwa in den Schutz von Krankenhäusern oder Strom- und Wassernetzbetreibern. 67 Prozent wollen Investitionen in Cyberabwehr-Einheiten der Bundeswehr forcieren, 65 Prozent wünschen sich den Aufbau eines digitalen Katastrophenschutzes und knapp sechs von zehn Personen (57 Prozent) sind der Meinung, es brauche Notfallschulungen der Bevölkerung zu digitalen Abwehrmaßnahmen.
Lediglich drei Prozent finden, Deutschland solle sich nicht auf Cyberangriffe oder einen Cyberkrieg vorbereiten. Der angespannten Sicherheitslage entsprechend haben viele Menschen Angst, selbst Opfer von Cyberattacken zu werden: 59 Prozent sind besorgt, indirekt durch Angriffe auf kritische Infrastrukturen betroffen zu sein. 25 Prozent fürchten direkte Attacken auf ihre persönlichen Geräte. 40 Prozent machen sich vor Cyberangriffen indes keine Sorgen.
Ein Drittel trifft zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für private Geräte. Ein Großteil der Menschen hält die eigenen persönlichen Daten im Internet für nicht sicher. 81 Prozent glauben, ihre Daten seien im Netz eher oder sogar sehr unsicher, 19 Prozent halten sie für sicher. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 hatten lediglich 68 Prozent Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Daten.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben allerdings nur 33 Prozent der Befragten zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um private Endgeräte zu schützen. Die Hälfte (49 Prozent) will grundsätzlich keine zusätzlichen Vorkehrungen treffen, zwölf Prozent planen dies noch. Wer sich für ein Plus an privater Sicherheit entscheidet, gibt an, beim Surfen im Netz vorsichtiger zu agieren (28 Prozent) aufmerksamer gegenüber Phishing-Mails zu sein (24 Prozent) oder sich verstärkt über akute Sicherheitsrisiken zu informieren (21 Prozent). Konkrete Maßnahmen treffen nur wenige: 14 Prozent installieren Sicherheitsupdates umgehend, zwölf Prozent speichern zusätzliche externe Back-ups ihrer Daten und nur knapp ein Zehntel (9 Prozent) hat Passwörter geändert oder verstärkt. Die Bevölkerung eint ein großes Informationsbedürfnis zum Ukraine-Krieg: So gibt es fast niemanden, der sich nach eigenen Angaben nicht über die aktuelle Lage informiert. Viele nutzen eine große Auswahl von Medienangeboten. 98 Prozent beziehen ihr Wissen über den Krieg aus Radio oder Fernsehen, 82 Prozent aus persönlichen Gesprächen und mehr als die Hälfte der Menschen (51 Prozent) aus Printmedien. Im Internet dominieren Online-Nachrichtenseiten (62 Prozent) als wichtigste Newsquelle, gefolgt von sozialen Netzwerken (42 Prozent). Mit Videoclips informieren sich 27 Prozent über den Krieg, 19 Prozent greifen auf Messengerdienste und 18 Prozent auf Podcasts zurück. Lediglich zehn Prozent informieren sich in Blogs und fünf Prozent auf Webseiten von Ministerien oder Behörden über das aktuelle Geschehen. Die Zeit, die Menschen im Internet auf Informationssuche verbringen, ist seit Kriegsbeginn gestiegen. 63 Prozent der Social-Media-Nutzer in Deutschland geben an, soziale Medien häufiger zu verwenden – und zwar durchschnittlich 33 Minuten mehr am Tag. 27 Prozent nutzen soziale Medien genauso häufig wie zuvor. Lediglich neun Prozent nutzen soziale Medien seltener(-23 Minuten/Tag). Dabei haben die Menschen auch ihre entsprechenden Aktivitäten gesteigert. 51 Prozent aller Social-Media-Nutzer vergeben aktuell mehr Likes, 48 Prozent teilen häufiger Inhalte. Knapp die Hälfte (44 Prozent) gibt an, mehr Content zu konsumieren, 37 Prozent hinterlassen mehr Kommentare. Zudem geben 25 Prozent der Nutzer an, selbst mehr Beiträge zu verfassen. Dabei unterstreichen die Befragten die wichtige Rolle sozialer Netzwerke im Ukraine-Krieg. 70 Prozent der Internet-Nutzer begrüßen, dass soziale Medien den Ukrainern mehr Sichtbarkeit für ihre Lage geben. 56 Prozent fühlen sich durch soziale Medien näher am Geschehen. Gleichzeitig belastet es mehr als die Hälfte (52 Prozent), dass sie in den sozialen Medien mit Leid und Elend konfrontiert werden. Viele dürften die intensive Auseinandersetzung aber auch als Anlass nehmen, die Menschen in der Ukraine zu unterstützen: 53 Prozent geben an, dank sozialer Medien schnell und effektiv Hilfe leisten zu können – zum Beispiel mit Spenden oder der Organisation von Unterkünften. Viele Menschen finden es schwierig, Informationen über den Krieg richtig einzuordnen (57 Prozent). Bei der Informationssuche kommen laut Umfrage viele seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine mit Fake-News in Kontakt. Insgesamt sind es 56 Prozent – 15 Prozent häufig, 25 Prozent gelegentlich und 16 Prozent zumindest hin und wieder. 39 Prozent hatten nach eigenen Angaben noch nicht mit Fake-News zu tun. Viele Nutzer zeigen sich grundsätzlich besorgt über die Verbreitung von Falschinformationen in den sozialen Medien zum Krieg (73 Prozent). 85 Prozent sind der Meinung, es sollte bereits in der Schule gelehrt werden, wie man Falschmeldungen und Fake-News identifizieren kann. Bisher geben allerdings lediglich 28 Prozent an, fragwürdige Informationen im Netz mit sogenannten „Faktencheckern“ zu überprüfen. Um der Verbreitung von Falschinformationen entgegenzuwirken, wollen 68 Prozent, dass russische Propaganda-Medien, die den Angriffskrieg unterstützen und rechtfertigen, hierzulande verboten werden – 47 Prozent stimmen dieser Forderung gänzlich zu, 21 Prozent eher. Allerdings spricht sich auch knapp ein Viertel (23 Prozent) dagegen aus. Für die Erhebung befragte Bitkom Research im März 2022 telefonisch 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55566980-umfrage-angst-vor-cyberkriegen-weiter-gross-003.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – USA – RUSSLAND – Biden wirft Putin „Erwägung“ des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen vor – 21.3.2022, 9:31
US-Präsident Joe Biden hat vor einem möglichen russischen Angriff mit chemischen oder biologischen Waffen in der Ukraine gewarnt. Die Russen würden „behaupten, dass die Ukraine biologische und chemische Waffen“ hat, sagte Biden. Das sei „ein klares Zeichen“ dafür, dass der russische Präsident Wladimir Putin „den Einsatz beider Waffen in Erwägung zieht“. Biden warnte Putin vor einer „starken“ Reaktion der Nato.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – RUSSLAND – Biden warnt US-Unternehmen vor möglichen russischen Cyber-Angriffen – 21.3.2022, 9:31
US-Präsident Joe Biden hat US-Unternehmen vor möglichen russischen Cyber-Attacken gewarnt und sie zu einer Stärkung ihrer digitalen Schutzmaßnahmen aufgefordert. Geheimdienstinformationen deuteten darauf hin, „dass die russische Regierung Optionen für mögliche Cyber-Angriffe auskundschaftet“, erklärte Biden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÄGYPTEN – Auswirkungen des Ukraine-Kriegs: Ägypten legt Preise für Brot fest – 22.3.2022, 13:05
KAIRO (dpa-AFX) – Als Reaktion auf steigende Lebensmittelpreise wegen des Ukraine-Kriegs hat Ägypten den Preis für nicht subventioniertes Brot festgesetzt. In einem Beschluss vom Montag ließ Ministerpräsident Mustafa Madbuli die Preise für 45, 65 und 90 Gramm schwere Fladen sowie für ein Kilogramm abgepacktes Brot festsetzen. Fladen von 45 Gramm kosten demnach umgerechnet etwa 2,5 Euro-Cent. Die Regelung gilt für alle Geschäfte und Bäckereien und zunächst für drei Monate, kann aber früher wieder aufgehoben werden. Bei Verstößen drohen Geldstrafen bis zu umgerechnet 245 000 Euro.
Russland und die Ukraine sind wichtige Exportländer für Weizen. Im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine stiegen die Weltmarktpreise unter anderem für das Getreide stark. In Ägypten waren Preise für nicht subventioniertes Brot laut einem Bericht der Nachrichtenseite „Mada Masr“ seit Kriegsbeginn um bis zu 50 Prozent gestiegen. Die neue Maßnahme könnte für Bäckereien, die ihre Preise zuvor selbst festlegten, ein Verlustgeschäft bedeuten.
In Ägypten, mit über 100 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichstes Land der arabischen Welt, lebt nach offiziellen Angaben etwa ein Drittel der Bevölkerung in extremer Armut. Brot – im ägyptischen Dialekt wörtlich übersetzt als „Leben“ oder „Lebensunterhalt“ – ist wie Reis für unzählige Familien ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Ägypten zählt zu den größten Weizen-Importeuren der Welt.
Seit Monaten wird in Ägypten auch über Pläne der Regierung diskutiert, die Preise für staatlich bezuschusstes Brot anzuheben. Das Thema ist angesichts der hohen Armut extrem aufgeladen. Preise und Zugang zu vergünstigtem Brot waren auch Thema bei Protesten in mehreren ägyptischen Städten 2017 sowie bei den massenhaften Aufständen 2011. Im Jahr 1977 hatten tödliche Unruhen nach einer Preiserhöhung Präsident Anwar Sadat fast das Amt gekostet./jot/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55566698-auswirkungen-des-ukraine-kriegs-aegypten-legt-preise-fuer-brot-fest-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ISRAEL – UKRAINE – Israel eröffnet Feldkrankenhaus im Westen der Ukraine – 22.3.2022, 12:17
TEL AVIV/MOSTYSKA (dpa-AFX) – Israel hat ein Feldkrankenhaus in Mostyska im Westen der von Russland angegriffenen Ukraine eröffnet. Auf einem Live-Video von der Zeremonie am Dienstag waren mehrere weiße langgestreckte Zelte zu sehen. Das 66-Betten-Lazarett soll von insgesamt 65 Ärzten und Pflegekräften aus ganz Israel betrieben werden. Es könne bis zu 150 Patienten gleichzeitig versorgen, teilte das verantwortliche Schiba-Krankenhaus aus der Nähe von Tel Aviv im Vorfeld mit. Für den Aufbau und den Betrieb des Lazaretts bis Mitte April seien umgerechnet knapp 5,9 Millionen Euro veranschlagt.
Israel hat traditionell gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine, Regierungschef Naftali Bennett ist an Vermittlungsbemühungen beteiligt. Israel ist auch wegen seiner Konflikte mit Syrien und dem Iran vom Wohlwollen Moskaus abhängig. Laut Medienberichten hat Israel deswegen eine Bitte der Ukraine nach Waffenlieferungen abgelehnt.
Das Lazarett mit dem Namen „Leuchtender Stern“ soll Flüchtlingen nahe der Grenze zu Polen helfen. Es besteht demnach unter anderem aus einer Notaufnahme sowie Abteilungen für Männer, Frauen und Kinder. Geburten sollen möglich sein, und es soll ein Angebot für Telemedizin geben sowie psychologische Betreuung, ein Labor und eine Apotheke. Ein großer Teil des medizinischen Personals hat nach Angaben des Leiters, Joel Har-Even, ukrainische Wurzeln.
Ein Feldlazarett, an dem auch Deutschland beteiligt ist, soll nach Angaben Estlands ebenfalls bereits in der Ukraine angekommen sein. Weitere Informationen zur Nutzung sollten allerdings erst im Laufe der Woche bekannt gegeben werden. Einen symbolischen Schlüssel zu dem Lazarett hatte die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maliar bereits im Februar, vor Beginn des Krieges, erhalten. Das verlegbare Feldlazarett wurde von Deutschland mit 5,3 Millionen Euro finanziert und von Estland gebaut. Es soll durch lokale Kräfte betrieben werden./jak/awe/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55565990-israel-eroeffnet-feldkrankenhaus-im-westen-der-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Kreml: Verhandlungen mit Ukraine nicht „substanziell“ genug – 22.3.2022, 14:01
Der Kreml sieht in den Verhandlungen mit der Ukraine bislang nicht die gewünschten Fortschritte. „Ein gewisser Prozess findet statt, aber wir würden uns wünschen, dass er energischer und substanzieller ist“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Zum Inhalt der Gespräche mit Kiew wollte er keine Angaben machen, weil dies „den Verhandlungsprozess nur noch weiter behindern würde“. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich am Montag bereit erklärt, mit Russlands Staatschef Wladimir Putin über einen „Kompromiss“ in Bezug auf Gebiete in der Ostukraine und die Krim zu sprechen. Er wandte jedoch ein, dass eine derartige Vereinbarung per Volksabstimmung in der Ukraine bestätigt werden müsste.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567468-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – VATIKAN – Selenskyj schlägt Papst Franziskus als Vermittler vor – 22.3.2022
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Papst Franziskus als Vermittler im Konflikt mit Russland vorgeschlagen. Selenskyj schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe dem Papst bei einem Telefonat „die schwierige humanitäre Situation und die Blockade von Fluchtkorridoren durch russische Truppen“ in seinem Land geschildert. „Wir würden eine Vermittlerrolle des Heiligen Stuhls schätzen, um das menschliche Leid zu beenden.“ Zugleich dankte Selenskyj dem Papst für seine „Gebete für die Ukraine und den Frieden“. https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571317-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ITALIEN – VATIKAN – Selenskyj in Videoschalte mit italienischem Parlament: 117 Kinder in Krieg getötet – Telefonat mit Papst – 22.3.2022, 12:53
ROM (dpa-AFX) – Im Ukraine-Krieg sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schon mindestens 117 Kinder getötet worden. Das sagte Selenskyj am Dienstag in einer Videoschalte vor dem italienischen Parlament. „Aber 117 wird nicht die letzte Zahl sein“, warnte er in der Übertragung vor den Abgeordneten der beiden Kammern in Rom, zu der er aus Kiew zugeschaltet war. Mit Blick auf die russischen Truppen fügte er hinzu: „Sie hören nicht auf zu töten.“
Selenskyj erinnerte an das Leid der Menschen in der Hafenstadt Mariupol am Schwarzen Meer, die von den Russen besonders heftig bombardiert wird. „Mariupol ist ähnlich groß wie Genua. Stellt euch vor, Genua wird komplett zerstört“, sagte der Präsident. „Die Ukraine ist das Tor für die russische Armee. Sie will nach Europa. Aber die Barbarei darf nicht durch!“
Selenskyj forderte weitere Sanktionen gegen Moskau. Unter anderem sollten russische Schiffe – ähnlich wie bei der Sperrung des Luftraums für russische Flugzeuge etwa in der EU und in Nordamerika – nicht mehr in ausländische Häfen anlegen dürfen. „Ihr wisst, wer den Krieg gebracht hat, wer die Bombardierungen anordnet, wer die Propaganda betreibt.“ An Italien appellierte Selenskyj, russisches Vermögen einzufrieren und Luxusgüter wie Jachten zu konfiszieren. Das sei nötig, um Putin aufzuhalten. „Ihr müsst nur eine Person stoppen, damit Millionen überleben können.“
Vor der Schalte mit dem Parlament hatte Selenskyj nach eigenen Angaben mit Papst Franziskus telefoniert. Der Papst habe ihm Mut zugesprochen. „Ich habe ihm geantwortet: Unser Volk ist zum Heer geworden, als es gesehen hat, wie viel Leid der Feind mit sich bringt, wie viel Zerstörung er hinterlässt, wie viel Blutvergießen das fordert.“/msw/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55566517-selenskyj-117-kinder-in-krieg-getoetet-telefonat-mit-papst-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj plant Referendum – 21.3.2022, 9:31
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, über jeden möglichen „Kompromiss“ bei den Verhandlungen mit Russland sein Volk entscheiden zu lassen. Die Inhalte eines möglichen Abkommens könnten „historische“ Veränderungen bedeuten, sagte der Staatschef in einem Interview mit der Nachrichten-Website Suspilne. Entschieden werde darüber von ukrainischer Seite am Ende in einem Referendum. „Das Volk wird über bestimmte Formen von Kompromissen abstimmen müssen. Und wie diese aussehen werden, hängt von unseren Gesprächen mit Russland ab“, fuhr er fort.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU plant Solidaritätsfonds für Ukraine – 22.3.2022, 14:01
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wollen bei ihrem Gipfel am Donnerstag einen Solidaritätsfonds zur Unterstützung der Ukraine auflegen. Geplant sei ein „Treuhandfonds zur Solidarität mit der Ukraine“, heißt es in einem Entwurf der Gipfel-Schlussfolgerungen, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Demnach soll dafür eine internationale Geberkonferenz einberufen werden. Ein mögliches Datum oder ein Ort werden nicht genannt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567468-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567578-eu-gipfel-soll-solidaritaetsfonds-fuer-ukraine-schaffen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Außenminister beschließen Verdoppelung der Ukraine-Hilfen – 22.3.2022, 9:31
Die EU-Außen- und Verteidigungsminister haben eine Verdoppelung der Hilfszahlungen für die Ukraine beschlossen – allerdings konnten sie sich nicht auf weitere Sanktionen gegen Russland einigen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte nach den Beratungen, es gebe eine „politische Vereinbarung“ zur Aufstockung der EU-Hilfen auf 1 Milliarde Euro. Er mahnte, dass mögliche neue Russland-Sanktionen „nicht zu untragbaren Kosten für die Mitgliedsstaaten führen“ dürften.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Landwirtschaftsminister wollen wegen Ukraine-Krieg Produktion ankurbeln – 22.3.2022, 9:31
Die EU-Landwirtschaftsminister wollen die Lebensmittelproduktion in ihren Ländern anpassen, um Ausfälle durch den Ukraine-Krieg auszugleichen. Die österreichische Ministerin Elisabeth Köstinger begrüßte beim Treffen der Minister in Brüssel die Vorschläge der EU-Kommission dazu: „In den kommenden Monaten müssen wir mit weltweiten Engpässen rechnen: Die Nutzung von Brachflächen ist notwendig, um den Verlust der ukrainischen Ernten auszugleichen.“ Die Kommission kündigte zudem Hilfen für den bedrohten Agrarsektor in der Ukraine an.
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RUSSLAND – UKRAINE – IRLAND – GROSSBRITANNIEN – 10 000 Ukrainer in Irland – Regierung erwartet viel mehr Flüchtlinge – Grossbritannien verteilt 10 200 Visa an Ukrainer – 22.3.2022, 16:59
DUBLIN (dpa-AFX) – In Irland sind bisher mehr als 10 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Das EU-Mitglied richtet sich darauf ein, auf der Insel Zehntausender weiterer Menschen aufzunehmen. „Es ist nicht die Frage, ob wir soundso viele Menschen unterbringen können, sondern wie wir es tun“, sagte Außenminister Simon Coveney am Dienstag in Dublin. „Die Erwartung ist, dass diese Zahl noch deutlich steigen könnte. Jedes EU-Mitglied bereitet sich darauf vor, und Irland ist keine Ausnahme.“
Irland hat zugesagt, zwei Prozent aller geflohenen Ukrainer aufzunehmen. Regierungsmitglieder halten es für möglich, dass in den kommenden Monaten etwa 200 000 Menschen einreisen könnten. In Irland leben gut fünf Millionen Menschen. Nach offiziellen Angaben nahmen bislang 4000 Ukrainer vom Staat bereitgestellte Unterkünfte in Anspruch. Die Regierung arbeite mit Behörden und Kirchen an zusätzlichen langfristigen Unterbringungsmöglichkeiten.
Das Nachbarland Großbritannien hat bisher rund 10 200 Visa an Ukrainer verteilt. Insgesamt gab es – Stand Sonntag – 31 500 Anträge. Das Vereinigte Königreich ist das einzige westeuropäische Land, das von geflohenen Ukrainer ein Visum verlangt. Die Regierung steht deshalb in der Kritik. Das Innenministerium in London begründet die Vorgabe mit Sicherheitsbedenken./bvi/DP/ngu
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RUSSLAND – UKRAINE – ITALIEN – Draghi: ‚Wir wollen die Ukraine in der Europäischen Union‘ – 22.3.2022, 13:41
ROM (dpa-AFX) – Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi hat der Ukraine erneut Unterstützung zugesichert mit Blick auf den Beitritt in die EU. „Italien ist an der Seite der Ukraine in diesem Prozess. Wir wollen die Ukraine in der Europäischen Union“, sagte der Regierungschef am Dienstag in einer Rede vor dem Parlament, zu der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zugeschaltet war. Die vor knapp einem Monat von Russland angegriffene Ukraine bemüht sich um die Aufnahme in die EU; bürokratisch steht ein langwieriges Verfahren bevor.
„Die Ukraine hat das Recht, sicher, frei und demokratisch zu sein. Italien – die Regierung, das Parlament und alle Bürger – stehen euch bei“, sagte Draghi an Selenskyj gerichtet.
Draghi sagte außerdem, dass Italien noch mehr unternehmen wolle, um die Ukraine zu unterstützen und Russland zu bestrafen. Bislang seien in dem Mittelmeerland Güter im Wert von 800 Millionen Euro von russischen Oligarchen beschlagnahmt worden, teilte er mit./msw/DP/eas
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Stahlindustrie befürchtet Produktionseinbrüche bei Gas-Einfuhrstopp – 22.3.2022, 12:53
BERLIN (dpa-AFX) – Die deutsche Stahlindustrie hat vor einem Abnahme-Stopp von russischem Erdgas gewarnt. Ein unmittelbarer Importstopp von russischem Gas würde nicht nur zu Produktionsstillständen in der Stahlindustrie, sondern auch zu einem Einbruch der Industrieproduktion in Deutschland und der EU führen, berichtete der Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag in Berlin. Die Folgen für den Industriestandort Deutschland könnten langfristig belastend sein.
„Ohne Erdgas aus Russland wäre eine Stahlproduktion zurzeit nicht möglich“, hieß es. Die deutsche Stahlindustrie sei mit 40 Millionen Tonnen Rohstahlproduktion der größte Hersteller in der EU und der achtgrößte Produzent weltweit. „Stahl ist zudem der Basiswerkstoff und Ausgangspunkt nahezu aller industriellen Wertschöpfungsketten.“
Die Stahlindustrie unterstütze die Sanktionen gegen Russland, betonte Stahlpräsident Hans Jürgen Kerkhoff. Ein Erdgas-Importstopp ohne gesicherte Alternativen würde jedoch die Unternehmen in der jetzigen Situation dem Risiko von Zwangsabschaltungen aussetzen. „Dies würde direkt zu Produktionsunterbrechungen, Kurzarbeit und gegebenenfalls Beschäftigungsverlusten führen.“ Es drohten dauerhafte Arbeitsplatzverluste und gravierende wirtschaftliche Schäden./tob/DP/ngu
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Forschung auf Eis: Sanktionen behindern deutsch-russische Projekte – 11.3.2022
Kaum eine Region auf der Erde bekommt den Klimawandel so deutlich zu spüren wie die Arktis. In internationalen Forschungsprojekten versuchen Wissenschafter, den Ursachen auf den Grund zu gehen. So waren an der einjährigen Mosaic-Expedition mit der „Polarstern“ im Nordpolarmeer 20 Nationen beteiligt, auch Russland. Mit den Sanktionen gegen Russland infolge des Krieges in der Ukraine ist auch in der Klimawissenschaft nichts mehr so, wie es vorher war.
*** Der Krieg macht vor der Klimaforschung nicht Halt
Deutsche Forschungseinrichtungen legten ihre Kooperationen mit russischen Universitäten und Institutionen auf Eis, darunter auch das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI). Der Boykott trifft die vom AWI betriebenen Forschungen hart, vor allem bei den Langzeitprojekten. „Wir müssen leider die Beobachtungsreihen aussetzen“, sagt AWI-Direktorin Antje Boetius.
*** Austausch von wichtigen Klima-Messgeräten gestoppt
Klima- und Umweltdaten seien kritisch für die gesamte Menschheit, für sie sei eine internationale Zusammenarbeit wichtig. „Gerade die sibirische Arktis mit ihren Hitzewellen im Sommer ist die Region, wo wir hinschauen müssen“, betont sie. Im Permafrost in Sibirien wollen Forschende herausfinden, wie schnell der Boden auftaut. „Dort müssten jetzt eigentlich Geräte ausgetauscht werden. Das ist gestoppt.“ Boetius selbst wollte in einigen Wochen nach Nowosibirsk reisen, auch das ist abgesagt.
Doch nicht alle Kooperationen wurden ausgesetzt: Im Austausch mit dem deutschen Forschungsministerium und dem Auswärtigen Amt seien Regeln zur weiteren Zusammenarbeit mit der russischen Seite getroffen worden, sagt Boetius. Entlang dieser Regelungen dürften einzelne Projekte fortgesetzt werden. Auch Publikationen unter russischer Beteiligung können veröffentlicht werden. „Ein Verbot des gemeinsamen Denkens auf Basis einer nationalen Zugehörigkeit kennt die Wissenschaft nicht“, betont Boetius und stellt klar: „Der Boykott richtet sich gegen das Regime und seine Institutionen, nicht gegen die Zivilgesellschaft und damit auch nicht gegen russische Forschende.“
So sei etwa Jahrzehnte darum gerungen worden, gemeinsam mit Vertretern indigener Völker russischer Nationalität Forschung in der Arktis auf Augenhöhe zu betreiben. Gerade erst war ein solches Projekt gestartet worden. „Wissenschaft hat auch den Auftrag, Brücken zu bauen“, unterstreicht Boetius. Zu einigen russischen Kolleginnen und Kollegen bestehe zudem der Kontakt seit Jahrzehnten, auf gemeinsamen Expeditionen seien auch Freundschaften entstanden.
Diskutiert werde unter Wissenschaftern, ob nicht eine klare Haltung von russischen Forschenden eingefordert werden sollte. „Ich bin da vorsichtig, auch wegen unserer Geschichte“, stellt Boetius klar. „Wo Menschen erhebliche Repressalien drohen, wenn sie sich gegen ihre Regierung stellen, ist es schwierig, von Einzelnen zu verlangen, sich zu positionieren.“
*** Auch andere Forschungsgebiete betroffen
Nicht nur in der Polar- und Klimaforschung, auch in den Bereichen Physik, Raumfahrt und Astronomie war Russland bisher ein wichtiger Partner. So treffen auch das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell die Sanktionen hart. Für das Projekt „Icarus“ wurde 2018 an der Außenhülle des russischen Moduls der Internationalen Raumstation (ISS) eine Antenne installiert, die Daten von der Erde empfängt, genauer: von Tieren, die mit Mini-Sendern ausgestattet wurden. Das gibt Aufschluss etwa über Migrationsrouten von Zugvögeln und anderen Tieren.
„Seit dem 3. März bekommen wir keine Daten mehr aus Moskau“, sagt Projektleiter Martin Wikelski. „Und wir gehen davon aus, dass wir nie wieder Daten bekommen.“ Die Kooperation mit Russland sei Geschichte. Allerdings stehe das Mammutprojekt deshalb nicht vor dem Aus. „Wir haben schon Ideen für andere Mitfluggelegenheiten.“ Möglicherweise könne noch in diesem Jahr ein deutscher Kleinsatellit genutzt werden.
Auch der persönliche Austausch zu Russland sei komplett gekappt: „Wir machen uns große Sorgen, aber wir wollen keine Gefährdungen provozieren“, sagt Wikelski. Einige am Projekt beteiligte Ingenieure seien nicht mehr erreichbar. „Es ist unklar, was da passiert ist.“
*** Persönliche Kontakte pflegen
Der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Bad Honnef, Lutz Schröter, ermuntert dagegen die Mitglieder explizit, weiterhin persönliche Kontakte zu pflegen – und sie bestenfalls sogar zu intensivieren. „Wir dürfen die Brücken zu den Personen nicht kappen“, sagt Schröter. Dafür seien russische Wissenschafter seiner Erfahrung nach auch dankbar. Niemand dürfe in Sippenhaft genommen werden.
Der Kontakt zu russischen Universitäten und Forschungseinrichtungen, die für den Staat stünden, sei dagegen strikt einzustellen. „Es fällt schwer, sich in diesen Zeiten auf die Physik zu konzentrieren“, so Schröter. In der Wissenschaft würden unterdessen Stimmen laut, ob nicht auch Kooperationen mit Ländern wie Belarus gestoppt werden sollten. Schröter hält solche Fragen für legitim. Aber mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine sei aktuell eine rote Linie übertreten worden. „Da muss man jetzt handeln. Alles andere wird man zukünftig diskutieren müssen.“
Service: https://www.icarus.mpg.de/28056/about-icarus
https://science.apa.at/power-search/4810776917403509127

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundespolizei will Flüchtlinge verstärkt vor Kriminellen warnen – 22.3.2022, 11:10
Berlin – Die Bundespolizei will verstärkt gegen Menschenhändler und andere Kriminelle vorgehen, die an den Bahnhöfen ukrainische Flüchtlinge in Visier nehmen. Das sagte ein Sprecher der Behörde der „Rheinischen Post“.
Die Bundespolizei stehe demnach mit Blick auf das vorliegende Phänomen „auch mit der Deutschen Bahn AG in einem engen Austausch, um die Sensibilisierungsmaßnahmen auf verschiedenen Bahnhöfen zu erweitern, zum Beispiel durch die Aufschaltung der Warnhinweise auf elektrische Werbebanner in mehreren Hauptbahnhöfen“. Die Bundespolizei habe „frühzeitig“ auf die Erkenntnisse reagiert, ergänzte der Sprecher. So seien entsprechende Hinweise über die Twitterkanäle der Bundespolizeidirektionen in ukrainischer, russischer und deutscher Sprache verbreitet worden. Auch sensibilisiere man ankommende Flüchtlinge, vor allem offizielle Hilfen in Anspruch zu nehmen.
Strafanzeigen gegen potenzielle Täter würden an die zuständigen Polizeien der Länder weitergegeben. Um ukrainische Flüchtlinge vor Menschenhändlern und Sexualstraftätern zu schützen, fordert unterdessen die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Einrichtung von „Schutzzonen“ in den Bahnhöfen. Der für die Bundespolizei zuständige Vorsitzende Andreas Roßkopf sagte der Zeitung: „Wir und die anderen Behörden müssen die ersten sein, die eine Registrierung und eine Abklärung vornehmen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55565095-bundespolizei-will-fluechtlinge-verstaerkt-vor-kriminellen-warnen-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Stipendien für ukrainische Studierende ausgeschrieben – 22.3.2022
Das Bildungsministerium hat Stipendien für ukrainische Studierende in Österreich ausgeschrieben, die mangels finanzieller Unterstützung aus der Heimat Probleme bei der Fortführung ihres Studiums haben. Gestartet wird mit 500 Stipendien von 715 Euro pro Monat, vorerst für das laufende Sommer- und das kommende Wintersemester. Das Ministerium hat für die Stipendien bis zu 10 Mio. Euro eingeplant. Mit Stand Anfang März gab es 2.700 ukrainische Studierende in Österreich.
*** Bildungsminister Polaschek ist mit ukrainischen Vertretern im Gespräch
Die Stipendien sollen laut Ministerium auch Studentinnen und Studenten, Graduierte sowie Wissenschafterinnen und Wissenschafter unterstützen, die wegen des Krieges neu nach Österreich kommen. Außerdem würden Gespräche mit dem Österreichischen Integrationsfonds zu weiteren Kooperationen und Angeboten laufen.
Das Ministerium sei auf unterschiedlichen Ebenen mit ukrainischen Vertretern im Gespräch, um möglichst zielgerichtet zu helfen, betonte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in einer Aussendung. Man habe bereits die Studienbeiträge für ukrainische Studierende erlassen und eine möglichst rasche Anerkennung von akademischen Abschlüssen ermöglicht, zusätzlich gebe es weitere Initiativen einzelner Hochschulen.
*** ÖH setzt sich für Studenten aus Drittstaaten ein
Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) sowie die HochschülerInnenschaften zahlreicher Unis verlangen außerdem in einer Aussendung Lösungen für Studierende aus Drittstaaten, die bei Kriegsausbruch in der Ukraine studiert haben. Derzeit wird nur ukrainischen Staatsbürgern und Drittstaatsangehörigen, die bereits vor Kriegsbeginn einen Schutzstatus in der Ukraine hatten, das Aufenthaltsrecht in Österreich gewährt. Andere Personen müssen im Ausland einen Antrag dafür stellen.
Die Studierendenvertreter fordern einerseits das Innenministerium dazu auf, diesen Personen die Antragstellung im Inland zu ermöglichen. Die Hochschulen wiederum sollen im Rahmen ihrer Autonomie vom Krieg betroffene Studierende unbürokratisch als ordentliche Studierende zulassen.
https://science.apa.at/power-search/17903286762482474419

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GROSSBRITANNIEN – USA – USA und Großbritannien legen Streit um Stahl- und Aluzölle bei – 22.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die USA und Großbritannien haben ihren Streit um die unter Ex-Präsident Donald Trump eingeführten Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte vorerst beigelegt. Großbritannien darf demnach ab Juni wieder bestimmte Mengen an Stahl und Aluminium zollfrei in die USA einführen, wie aus einer am Dienstag in Washington verbreiteten Mitteilung zur Einigung hervorging. Das zollfreie Handelsvolumen soll etwa jenem der Jahre 2018 und 2019 entsprechen, als es noch keine Strafzölle gab. Großbritannien werde daher auf zusätzliche Importgebühren auf US-Waren im Wert von rund 500 Millionen US-Dollar (rund 450 Millionen Euro) verzichten, hieß es.
Das Abkommen folgt dem Modell einer Einigung zwischen der Regierung von US-Präsident Joe Biden und der Europäischen Union, die bereits Ende vergangenen Jahres bekanntgegeben worden war. Im Februar wurde auch eine ähnliche Einigung mit Japan angekündigt.
Trump hatte die Zölle in Höhe von 25 Prozent, die auch enge US-Verbündete wie Japan und die Europäer trafen, mit „Interessen der nationalen Sicherheit“ begründet. Der Demokrat Biden versprach bei seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr, das von Trump beschädigte Verhältnis zu den Bündnispartnern der USA wieder zu kitten./jbz/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55572826-usa-und-grossbritannien-legen-streit-um-stahl-und-aluzoelle-bei-016.htm
https://orf.at/stories/3255072/

EUROZONE – Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss im Januar unverändert – 22.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums ist im Januar unverändert geblieben. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) wies die Leistungsbilanz wie im Vormonat saisonbereinigt einen positiven Saldo von 23 Milliarden Euro auf. Der Handelsbilanzüberschuss betrug 14 (Vormonat: 11) Milliarden Euro, wobei die Exporte bei 227 Milliarden Euro blieben und die Importe auf 214 (216) Milliarden Euro zurückgingen. Der Saldo der Dienstleistungsbilanz war mit 16 (18) Milliarden Euro positiv.
In der Bilanz der Primäreinkommen ergab sich ein Überschuss von 6 (7) Milliarden Euro, der Saldo der Sekundäreinkommen war dagegen wie üblich negativ, und zwar mit 13 (14) Milliarden Euro.
In der Kapitalbilanz ergab sich für die zwölf Monate bis Januar 2022 ein positiver Saldo von 359 Milliarden Euro. In den zwölf Monaten bis Januar 2021 waren es 308 Milliarden gewesen. Bei den Direktinvestitionen ergaben sich in diesem Zeitraum Nettokapitalabflüsse von 228 (Zufluss 123) Milliarden Euro und bei den Portfolioinvestitionen Nettokapitalexporte von 531 (584) Milliarden Euro.
Über Aktien flossen netto 57 Milliarden Euro zu, nachdem im Vorzeitraum 190 Milliarden abgeflossen waren. Über Anleihen kam es zu einem Nettokapitalexport von 588 (393) Milliarden Euro.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55564753-euroraum-leistungsbilanzueberschuss-im-januar-unveraendert-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55564896-eurozone-ueberschuss-in-der-leistungsbilanz-verharrt-auf-23-milliarden-euro-016.htm

EUROZONE – CE: Ukraine-Krieg trifft Eurozone-Industrie hart – 22.3.2022
Das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone dürfte nach Einschätzung der Analysten von Capital Economics (CE) die Hauptlast des wirtschaftlichen Schadens durch den Krieg in der Ukraine tragen und könnte in den kommenden Monaten sogar schrumpfen. Vor dem Krieg in der Ukraine hätten sich die Aussichten für das verarbeitende Gewerbe verbessert, aber der Konflikt habe neuen Gegenwind geschaffen – schwächere Exportnachfrage, erneute Unterbrechungen der Lieferketten und höhere Energiepreise, erklärt das britische Research-Unternehmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55567468-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

UNGARN – EUROPÄISCHE UNION – Orban verlangt von der EU Freigabe der blockierten Corona-Hilfen – 22.3.2022
BUDAPEST (dpa-AFX) – Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat die EU-Kommission aufgefordert, die für Budapest vorgesehenen, aber blockierten Gelder aus dem Corona-Wiederaufbaufonds freizugeben. „Der Krieg in der Ukraine stellt für die (EU-)Mitgliedsstaaten eine präzedenzlose Herausforderung dar“, schrieb Orban in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sicherheitsrisiken und wirtschaftliche Belastungen würden vor allem jene Länder tragen, die „die Ostgrenze der EU schützen“.
Die ungarische Regierung machte den am Freitag abgeschickten Brief am Dienstag öffentlich. Das Corona-Wiederaufbauprogramm der EU sieht nach angepassten Preisen Hilfen in Höhe von insgesamt 800 Milliarden Euro vor. Sie sollen die Empfänger dabei unterstützen, die durch die Corona-Pandemie verursachten Schäden zu überwinden.
Die EU-Kommission blockiert seit rund acht Monaten die Auszahlung für Ungarn. Von der rechtsnationalen Regierung unter Orban fordert sie vor allem zusätzliche Garantien und Vorkehrungen gegen eine missbräuchliche Verwendung. Dem Budapester Regierungschef wird immer wieder vorgeworfen, EU-Gelder in die Taschen regierungsabhängiger Oligarchen umzuleiten.
In dem Brief an Kommissionspräsidentin von der Leyen sprach sich Orban für einen „schnellen, gezielten und flexiblen Einsatz der EU-Mittel“ aus. Budapest brauche das Geld für Verteidigung, Grenzschutz und humanitäre Krisenbewältigung.
In Ungarn stehen am 3. April Parlamentswahlen an. Erstmals seit zwölf Jahren fordert eine geeinte Opposition den Regierungschef heraus. Meinungsforscher rechnen mit einem knappen Ausgang. Beobachtern zufolge hat Orban mit großzügigen Wahlgeschenken an Familien mit Kindern, Rentner und andere Bevölkerungsgruppen die Staatskasse geleert./gm/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55571542-orban-verlangt-von-der-eu-freigabe-der-blockierten-corona-hilfen-016.htm

FRANKREICH – Frankreich: Rechtsradikaler Kandidat will eine Million Ausländer abschieben – 22.3.2022
PARIS (dpa-AFX) – In Frankreich hat der extrem rechte Präsidentschaftskandidat Éric Zemmour das Abschieben von einer Million Ausländer zu seinem Ziel erklärt. „Was ich möchte ist: alle Menschen zurückschicken, die wir nicht mehr haben wollen“, sagte Zemmour am Montagabend dem Sender M6. Dazu wolle er ein Rückführungs- und Abschiebeministerium schaffen, das die „Remigration“ per Flugzeug organisiere. Zemmour sprach in dem TV-Interview von der Rückführung von Ausländern, „die nicht mehr tolerabel in Frankreich sind“. Präsident Emmanuel Macron habe in seiner Amtszeit zwei Millionen Ausländer ins Land gelassen, er wolle eine Million abschieben.
Zemmour wurde bereits mehrfach wegen rassistischer Äußerungen verurteilt. Er propagiert die Verschwörungstheorie eines angeblichen großen Bevölkerungsaustausches. Im Anlauf zur Präsidentschaftswahl im April verlor er in den Umfragen zuletzt stark an Rückhalt und rangiert mit rund zehn Prozent nur noch auf Rang vier bis fünf.
Kurzzeitig hatten einige Umfragen ihn mit über 16 Prozent auf Platz zwei hinter Macron gesehen, der für eine zweite Amtszeit antritt. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs schwindet die Unterstützung für den extrem rechten Publizisten aber zusehends. Die Zuspitzung seiner Thesen wird als Versuch gewertet, wieder mehr Aufmerksamkeit und Zuspruch zu erhalten./evs/DP/eas
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DEUTSCHLAND – IfW malt düstere Aussichten an die Wand: Wachstum des Produktionpotenzials flacht sich zunehmend ab bis auf 0,8 Prozent in 2026 – Demografischer Wandel – Zugkraft Chinas nimmt ab: Weltwirtschaft wird schwächer werden – Staat muss durch Priorisierung konsolidieren: Ausweichen in immer neue Schulden passt nicht „in die gesamtwirtschaftliche Landschaft“ – Staat soll Energiepreise weitgehend durchwirken lassen – 90 Euro je Faß: Ölpreis wird hoch bleiben – Preisdeckelungen oder Subventionen fördern unwirtschaftlichen Umgang mit der teuren Energie – 22.3.2022
Von Andreas Kißler
KIEL/BERLIN (Dow Jones)–Deutschlands Wachstumsperspektiven trüben sich nach der neuen Mittelfristprojektion des Kiel Instituts für Wirtschaftsforschung (IfW) nochmals ein. Das Wachstum des Produktionspotenzials – die Zunahme der bei normaler Kapazitätsauslastung möglichen Wirtschaftsleistung – flache mehr und mehr ab. Es dürfte bis zum Jahr 2026 auf nur noch knapp 0,8 Prozent zurückgehen. Bislang sei die deutsche Wirtschaft seit der Wiedervereinigung um durchschnittlich 1,4 Prozent jährlich gewachsen. Auch das Pro-Kopf-Wachstum werde in der mittleren Frist voraussichtlich deutlich zurückgehen und in etwa dem Potenzialwachstum entsprechen.
„Vor allem der demografische Wandel schmälert die Wachstumskräfte, zudem drohen dauerhaft höhere Energie- und Rohstoffpreise den Produktivitätsfortschritt zu belasten“, erklärte das Institut. Auch die Weltwirtschaft dürfte künftig mit geringeren Raten wachsen, weil sich die Zugkraft Chinas abschwäche und verkürzte Lieferketten Spezialisierungsvorteile kosteten.
„Weniger Wachstum bedeutet am Ende weniger zusätzliche Güter, über die verfügt werden kann. Zugleich steigen die Ansprüche an die Wirtschaftsleistung ungebremst weiter“, erklärte IfW-Vizepräsident Stefan Kooths. Das führe zu gesamtwirtschaftlichen Spannungen. Finanzpolitisch passe ein Ausweichen in immer neue Schulden nicht in die gesamtwirtschaftliche Landschaft. „Der Staat muss konsolidieren, idealerweise durch Priorisierung seiner Ausgaben“, forderte der Ökonom. „Wir können uns nicht alles leisten.“
Maßgeblich für den Wachstumsschwund sei die demografische Alterung. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter gehe zurück und dürfte ab Mitte des Jahrzehnts trotz Zuwanderung jährlich um 140.000 Personen sinken. Bereits ab dem nächsten Jahr dürfte die Anzahl an Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, abnehmen.
*** Staat soll Energiepreise weitgehend durchwirken lassen
Zudem minderten höhere Energie- und Rohstoffpreise das Produktionspotenzial und dürften das Niveau um rund 1 Prozent senken, weil sich Produktionsstrukturen neu ausrichten müssten. Das IfW erwartete im Projektionszeitraum einen Ölpreis von rund 90 Dollar pro Barrel. Die Corona-Pandemie dürfte die Wachstumskräfte, anders als frühere schwere Wirtschaftskrisen, aber nur wenig belasten. „Der Staat sollte die stark gestiegenen Energiepreise im Wesentlichen durchwirken lassen, um den gesamtwirtschaftlichen Schaden so gering wie möglich zu halten“, riet Kooths.
Eingriffe in das Preissystem über Subventionen oder Deckelungen bedeuteten nur, dass mit der veränderten Energieknappheit unwirtschaftlich umgegangen werde. Härtefälle könne man abfangen, ohne das Preissystem zu beschädigen. Preissignale seien im marktwirtschaftlichen Gefüge „nicht nur Symptome des Problems, sondern auch Teil der Lösung“. Die bestehe in dezentralen Anreizen, mit diesem Gut sparsamer umzugehen und verstärkt nach Ersatzstoffen oder alternativen Formen der Energiegewinnung zu suchen.
Auch die globalen Wachstumskräfte werden nach der Kieler Projektion kleiner. Die globale Produktion dürfte in den Jahren 2024 bis 2026 im Durchschnitt mit einer Rate von 2,8 Prozent zunehmen. Der langjährige Durchschnitt liege bei rund 3,5 Prozent. Auch global dämpfe eine alternde Gesellschaft die Wachstumsaussichten. Außerdem verliere das bisherige Zugpferd China an Kraft. Das Land werd die Steigerung seiner Produktivität, die im Wesentlichen durch die Adaption fremder Technologien erfolgt sei, nicht mehr im bisherigen Tempo steigern können. Im Ergebnis dürfte die chinesische Volkswirtschaft ab 2025 jährlich nur noch um unter 5 Prozent wachsen.
Auch drohten Wachstumsimpulse durch die Globalisierung künftig auszubleiben. Politisch motivierte Handelshemmnisse verbunden mit zunehmenden geopolitischen Risiken belasteten die internationale Arbeitsteilung. Um Lieferketten robuster zu machen, dürften diese künftig verstärkt auf Versorgungssicherheit ausgerichtet sein, anstatt auf Spezialisierungsvorteile. Dies gehe jedoch auf Kosten der Produktivität und verringere das Wachstum.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563669-ifw-wachstum-des-produktionpotenzials-flacht-sich-zunehmend-ab-015.htm
=> Konjunkturbericht: Mittelfristprojektion im Frühjahr 2022: Neue Risiken für das Potenzialwachstum – Mittelfristprojektion für Deutschland
im Frühjahr 2022 – Kieler Konjunkturberichte Mittelfristprojektion, Nr. 90 (2022 | Q1) – 22.3.2022
https://www.ifw-kiel.de/index.php?id=17114&L=1
14-Seiten-PDF mit Graphiken und Tabellen: https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Konjunktur/Prognosetexte/deutsch/2022/KKB_90_2022-Q1_MFP.pdf

DEUTSCHLAND – Renten steigen zum 1. Juli deutlich – 22.3.2022
Das Bundesarbeitsministerium hat eine deutliche Rentenerhöhung zum 1. Juli angekündigt. „Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund steigt die Rente zum 1. Juli 2022 in Westdeutschland deutlich um 5,35 Prozent und in den neuen Ländern um 6,12 Prozent“, teilte das Ministerium mit. Damit ergibt sich den Angaben zufolge eine Anhebung des Rentenwerts von gegenwärtig 34,19 Euro auf 36,02 Euro und des Rentenwerts (Ost) von gegenwärtig 33,47 Euro auf 35,52 Euro.
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ROUNDUP 3: Rekordplus bei den Renten – Streit um Ausmaß der Erhöhung – 22.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können sich auf die kräftigste Erhöhung der Bezüge seit Jahrzehnten einstellen. So sollen die Renten am 1. Juli um 5,35 Prozent in Westdeutschland und um 6,12 Prozent in Ostdeutschland steigen, wie das Bundesarbeitsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. „Es wird eine der höchsten Rentenanpassungen in Deutschland seit Einführung der Rentenversicherung geben“, sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach.
Die turnusgemäße Rentenanpassung fällt absehbar deutlich höher aus als zunächst angenommen. Ende November hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) noch 4,4 Prozent genannt. Ein wesentlicher Grund ist die positive Lohnentwicklung in Deutschland. Heil sagte: „Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen – sei es durch steigende Preise oder die internationale Krisenlage – ist es wichtig, zu sehen, dass unser Rentensystem funktioniert.“
Eine monatliche Rente von 1000 Euro, die nur auf West-Beiträgen beruht, erhöht sich der Prognose zufolge im Juli um 53,50 Euro, eine gleich hohe Rente mit Ost-Beiträgen um 61,20 Euro.
Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Prognose setzte Streit um von der Regierung bis zum Sommer vorgesehene Neuregelungen ein, ohne die die Erhöhung sogar noch kräftiger ausfallen würde. Dabei geht es um die Wiedereinführung des sogenannten Nachholfaktors. Hintergrund ist, dass es im vergangenen Jahr trotz eines pandemiebedingten Einbruchs der Einnahmen keine Rentenkürzung gab. Eine Rentengarantie sorgte 2021 noch für eine Nullrunde. Der Nachholfaktor soll dies ausgleichen und die nun folgende Erhöhung dämpfen. In der neuen Berechnung ist er bereits berücksichtigt.
Die Arbeitgeber kritisierten, die Rentengarantie habe die Rentner vergangenes Jahr vor Kürzungen bewahrt. „Umso unverständlicher ist es, wenn die Renten dennoch in diesem Jahr sehr viel stärker steigen sollen als die Löhne“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter, der Deutschen Presse-Agentur. Rentensteigerungen über der tatsächlichen Lohnentwicklung müssten jetzt unterbleiben; die Sozialversicherungsausgaben dürften nicht steigen.
Die Gewerkschaften kritisierten die Dämpfung durch den Nachhaltigkeitsfaktor, da derzeit die Preise weiter zu steigen drohten. „Was genau die Bundesregierung in den komplexen Formeln der Rentenanpassung nun verrechnet hat, ist uns derzeit noch nicht bekannt“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. „Der DGB wird in jedem Fall genau hinschauen und jeden Angriff abwehren, der darauf abzielt, die Renten weiter von den Löhnen abzukoppeln.“
Heil betonte, die Entwicklung der Renten dürfe nicht von der Entwicklung der Löhne abgekoppelt werden. Die Rentenanpassung wird in einer Verordnung festgelegt.
Auch vor der Nullrunde im vergangenen Jahr waren die Renten gestiegen – aber deutlich weniger stark als nun vorhergesagt. 2020 hatte es ein Rentenplus von 3,45 Prozent im Westen und 4,20 Prozent im Osten gegeben. Eine höhere Rentenerhöhung im Westen wie für dieses Jahr prognostiziert gab es zuletzt 1983 mit damals plus 5,59 Prozent.
Der Rentenwert im Westen steigt laut der aktuellen Prognose von 34,19 auf 36,02 Euro, im Osten von 33,47 auf 35,52 Euro. Dieser Wert gibt an, wie viel ein Entgeltpunkt in der Rentenversicherung wert ist; ein solcher Punkt ist maßgeblich für die Höhe der Rente.
Kritik kam von der Opposition. Unionsfraktionsvize Sepp Müller (CDU) sagte, die Erhöhung auch der ostdeutschen Renten schmelze unter der aktuellen Inflationsrate von 5,1 Prozent wie Butter in der Sonne dahin. „Die Bundesregierung steht in der Pflicht, die Bürgerinnen und Bürger bei ihren Lebenshaltungskosten erheblich zu entlasten“, sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. Das gelte für die Sprit-, die Energie- und weitere Lebenshaltungskosten. Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), das Problem der hohen Preise bleibe. „Deshalb ist diese Rentenerhöhung eben nur ein Inflationsausgleich.“
Rentenpräsidentin Roßbach stellte fest: „Rückblickend hat es für die Rentnerinnen und Rentner seit 2010 ein deutliches Plus bei der Rente gegeben.“ Bis 2020 seien die Standardrenten im Westen um über 25 und im Osten über 37 Prozent gestiegen. „Der Anstieg lag damit deutlich über der Entwicklung der Inflation in diesem Zeitraum.“
Für die Rentenberechnung maßgeblich ist die vom Statistischen Bundesamt erfasste Lohnentwicklung. Die für die Anpassung relevante Lohnsteigerung beträgt laut Ministerium 5,8 Prozent in den alten und rund 5,3 Prozent in den neuen Ländern. Bei den Entgelten der Versicherten schlug sich trotz Corona der massive Einsatz von Kurzarbeit positiv bei der Rente zu Buche. Denn auch hierfür fließen Beiträge, wie das Arbeitsressort erläuterte.
Das Rentenniveau beträgt nach der berechneten Rentenanpassung 48,14 Prozent. Erwartet wird, dass die Bundesregierung demnächst auch Pläne für eine Besserstellung von Menschen vorlegt, die wegen Krankheit nicht mehr arbeiten können. Dabei sollen Personen mit Erwerbsminderungsrenten bessergestellt werden, wie es in Koalitionskreisen hieß./bw/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55570052-roundup-3-rekordplus-bei-den-renten-streit-um-ausmass-der-erhoehung-016.htm

DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2/Verdi: Sicherheitskräfte lassen mit Warnstreik Hunderte Flüge ausfallen – 22.3.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Hunderte Flugausfälle und Scharen genervter Passagiere sind erste Ergebnisse eines erneuten Warnstreiks der privaten Sicherheitskräfte an fast allen größeren Flughäfen in Deutschland. Die Gewerkschaft Verdi hatte in der Nacht zum Dienstag auch die Kontrolleure in Leipzig zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, so dass neun Flughäfen bestreikt werden, um bessere Arbeitsbedingungen für die Fracht- und Passagierkontrolleure zu erzwingen.
Allein am Drehkreuz Frankfurt sagten die Gesellschaften 108 von 790 geplanten Flügen ganz ab, wie der Betreiber Fraport berichtete. Zusteigen konnte am Rhein-Main-Flughafen niemand, stattdessen wurden nur Umsteiger abgefertigt. Von einer Anreise zum Flughafen riet Fraport ab. In Düsseldorf fielen dem Arbeitskampf rund 140 Verbindungen zum Opfer. Begonnen hatten die Warnstreikwelle bereits um 22.00 Uhr in Leipzig und um Mitternacht in Köln/Bonn, wie Verdi berichtete. An diesen Frachtdrehkreuzen gibt es kein Nachtflugverbot. An den übrigen Flughäfen wie Stuttgart, Hannover, Bremen, Berlin oder Hamburg soll am Dienstag bis Betriebsende gestreikt werden.
Verdi fordert in den Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen, den Stundenlohn um mindestens einen Euro pro Stunde zu erhöhen. Wesentlich kostspieliger könnten regionale Angleichungen sowie vereinheitlichte Tarifgruppen werden, die den Arbeitgebern zufolge für einzelne Beschäftigte bis zu 40 Prozent mehr Gehalt bringen würden. Die Arbeitgeber werfen der Gewerkschaft Maßlosigkeit vor, nachdem man bereits bis zu 22 Prozent angeboten habe. Nach vier Verhandlungsrunden wollen sich beide Seiten am Donnerstag in Raunheim bei Frankfurt erneut treffen.
Die Branche kritisierte den ohne Urabstimmung geführten Ausstand schärfer denn je. Bereits in der vergangenen Woche hatte Verdi ganztägige Warnstreiks veranstaltet. Mit Ausnahme Bayerns werden die Kontrollen der Fracht, der Passagiere und des Personals von privaten Dienstleistern durchgeführt, die von der Bundespolizei mit dieser hoheitlichen Aufgabe beauftragt sind.
Obwohl Flughäfen und -gesellschaften nicht Teil des Konfliktes seien, treffe der Streik in erster Linie den Luftverkehr und viele Tausende Reisende, erklärte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. „Mit der unverhältnismäßigen flächendeckenden Lahmlegung des Luftverkehrs verlässt Verdi die Grundlage einer verantwortungsvollen Tarif- und Arbeitskampfpolitik“, sagte Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow
Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) verlangte vom Staat eine Neuordnung der Sicherheitskontrollen. „Die bestehende Organisationsstruktur macht alle Beteiligten, den Bund als Auftraggeber wie auch die Passagiere, die ohne Kontrollen ihren Flug nicht antreten können, erpressbar. Dieses System hat in den letzten zehn Jahren dazu geführt, dass sich die Kosten für diese Kontrollen in Deutschland verdoppelt haben“, sagte BDF-Geschäftsführer Michael Engel. Ryanair -Manager Andreas Gruber verlangte von der Regierung sofortige Maßnahmen, „um diese Streiks und die inakzeptablen Beeinträchtigungen für die Fluggäste zu beenden“./ceb/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55564793-roundup-2-sicherheitskraefte-lassen-mit-warnstreik-hunderte-fluege-ausfallen-016.htm
https://orf.at/stories/3254904/

DEUTSCHLAND – Steuereinnahmen legen auch im Februar deutlich zu – 22.3.2022
Die deutschen Steuereinnahmen sind im Februar deutlich um 15,5 Prozent gestiegen. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. Der Einnahmezuwachs sei überwiegend auf ein Plus von 18,4 Prozent bei den Gemeinschaftssteuern zurückzuführen gewesen. Dieser habe jedoch überwiegend auf einer niedrigen Vorjahresbasis der Umsatzsteuern basiert, die durch die temporäre Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 sowie die Möglichkeit zur Herabsetzung von Sondervorauszahlungen gemindert gewesen sei.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55563668-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560953-steuereinnahmen-legen-weiter-zu-kriegsfolgen-noch-nicht-erkennbar-003.htm

ÖSTERREICH – Preise für Mietwohnungen stark gestiegen – 22.3.2022
Wohnen ist in den vergangenen Jahren teurer geworden. In Österreich sind Hauptmieten inklusive Betriebskosten von 2017 bis 2021 durchschnittlich um 8,5 Prozent gestiegen. Im Burgenland gibt man im Bundesländervergleich durchschnittlich am wenigsten aus. …
https://burgenland.orf.at/stories/3148455/

ÖSTERREICH – Koralmbahn lässt neue Wirtschaftsregion entstehen – 22.3.2022
Die Steiermark und Kärnten wollen mit der Koralmbahn zu einer gemeinsamen Wirtschaftsregion zusammenwachsen und den „Wirtschaftsraum Südostösterreich“ aufbauen. Die Zusammenarbeit soll viele Bereiche umfassen. …
https://steiermark.orf.at/stories/3148466/

ÖSTERREICH – Materialmangel, Inflation: Baubranche in der Sackgasse – 22.3.2022
Es gibt kaum eine Branche mehr, die nicht direkt oder indirekt vom Krieg in der Ukraine und den anhaltenden Unwägbarkeiten der CoV-Pandemie betroffen wäre. Alarmrufe kommen auch aus der Bauindustrie: Lieferengpässe und Preissprünge würden Kalkulationen zunehmend verunmöglichen, mit Bauverzögerungen oder -stopps sei zu rechnen. An bisher bei Projekten üblichen Festpreisen sei schwerlich festzuhalten.
Ende vergangener Woche warnte die Bauindustrie in Deutschland eindrücklich: „Wir können heute nicht sicher sagen, ob genügend Material für alle Baustellen vorhanden sein wird.“ Lieferungen für wichtige Produkte wie Schrauben und Nägel kämen aufgrund von Sanktionen nicht mehr an, hieß es aus dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB). Mit den Vorständen großer Auftraggeber wie der Deutschen Bahn und der Autobahn GmbH stünde man wegen drohender Baustopps bereits in Kontakt.
In Österreich sieht es ähnlich aus, auch wenn in der Branche noch nicht offiziell von Baustopps die Rede ist. Doch die ohnedies schon länger angespannte Situation auf den Rohstoffmärkten habe sich durch den Krieg in der Ukraine nochmals zugespitzt. Es mangle nicht nur an Baustoffen wie Beton, Stahl und Holz, mittlerweile würden etwa auch Dämmstoffe, Leimbinder oder Kunststofferzeugnisse fehlen.
*** Märkte nicht mehr berechenbar
Die Verknappung auf den Rohstoffmärkten erzeugt nicht nur Planungsunsicherheiten, sondern treibt auch die Preise etwa für Stahl, Aluminium oder Bitumen, das für die Asphaltproduktion benötigt wird, in immer lichtere Höhen. Die Materiallieferanten würden infolgedessen keine verbindlichen Angebote mehr stellen, hieß es aus dem HDB. „Teilweise werden Preise nur im Stundenrhythmus garantiert. Angebote wie bisher seriös zu kalkulieren und abzugeben, ist damit unmöglich.“
Darauf weist auch der Österreichische Baumeisterverband (ÖBV) hin: Die Märkte seien schlicht nicht mehr berechenbar. Derzeit sei es üblich, insbesondere bei Projekten mit kürzeren Fertigstellungsfristen, Kunden fixe Preise anzubieten und diese auf Baudauer zu garantieren. Bei laufenden Verträgen könnten Preissteigerungen so nicht weitergereicht werden, die Bauunternehmen blieben auf den Mehrkosten sitzen.
*** Fixpreise als „Auslaufmodell“
Angesichts der derzeitigen Lage müssten die Fixpreise zu einem Auslaufmodell werden, hieß es gegenüber ORF.at. Für Leistungen, deren Kosten vom Weltmarkt abhängig und entsprechend volatil seien, führe kein Weg an „indexbasierten Vergütungsmodellen“ – also flexiblen Verträgen – vorbei. Das kann laut ÖBV auch für Auftraggeber vorteilhaft sein: Es müssten keine Risikozuschläge mehr eingepreist werden, die Angebote würden so günstiger, transparenter und vergleichbarer.
Fehlende Arbeitskräfte
Problemfelder gibt es aber auch anderswo in der Branche: zum einen die explodierenden Preise für Kraftstoffe, vor allem Diesel. Zum anderen macht der sich zuspitzende Arbeitskräftemangel zu schaffen: Fehlte es bis vor Kurzem vor allem an Fachpersonal, gebe es mittlerweile auch zu wenige Hilfskräfte. CoV-bedingte Ausfälle würden die Lage noch verschärfen.
Aus Deutschland wurde vergangene Woche eine Studie publik, derzufolge im Zuge der CoV-Pandemie Zehntausende Beschäftigte aufgrund von Materialmangel ihren Job verloren haben. Laut der Publikation summierten sich diese in der Industrie und im Baugewerbe von April 2021 bis Jänner 2022 auf 76.000. Die Anzeigen auf Kurzarbeit erhöhten sich um 446.000. In Österreich, hieß es gegenüber ORF.at, sei die Baubranche vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen, Kurzarbeit relativ selten genützt worden.
*** Hoffen auf Aufschub bei CO2-Bepreisung
Doch die Luft wird zusehends dünner, umso mehr noch als „mit der für 1. Juli 2022 geplanten Einführung einer CO2-Bepreisung bereits der nächste Kostenschub ins Haus steht“, wie es in einer Aussendung des ÖBV hieß. „Die Bauwirtschaft appelliert an die politischen Entscheidungsträger, den Zeitplan der CO2-Bepreisung nochmals zu überdenken und dessen Einführung zumindest so lange auszusetzen, bis sich die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten wieder einigermaßen stabilisiert hat.“ aloh, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3254218/
=> Studie: „Wie die Materialengpässe den Arbeitsmarkt treffen“ – 102. Jahrgang, 2022 · Heft 4 · JEL: J08, L70
https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2022/heft/4/beitrag/wie-die-materialengpaesse-den-arbeitsmarkt-treffen.html

ÖSTERREICH – Maklerprovision soll Vermieter zahlen – Österreich folgt Deutschland – 22.3.2022
WIEN (dpa-AFX) – Auch in Österreich soll beim Mieten von Wohnungen in aller Regel künftig der Vermieter die Provision für den Makler zahlen. Die Regierung in Wien kündigte am Dienstag einen entsprechenden Gesetzentwurf an, der 2023 in Kraft treten soll. Das sogenannte Bestellerprinzip – derjenige, der den Makler beauftragt, zahlt die Provision – gilt in Deutschland bei Wohnungsmieten bereits seit 2015. In Österreich geht es den Angaben zufolge um 50 Millionen Euro jährlich, die in diesem Zusammenhang an Maklerprovisionen anfallen. Meist beträgt die Provision zwei Monatsmieten.
Vor allem für einkommensschwache Familien und Studierende sei die Maklerprovision eine enorme finanzielle Herausforderung, sagte Justizministerin Alma Zadic (Grüne). Sie gehe nicht davon aus, dass die Vermieter die Provision auf die Miete aufschlügen. Auch in Deutschland sei es zu keiner Erhöhung gekommen. Ebenso sei die Zahl der Wohnungsinserate in Deutschland nur vorübergehend gesunken und habe sich wieder auf dem vorherigen Niveau eingependelt./mrd/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55566881-maklerprovision-soll-vermieter-zahlen-oesterreich-folgt-deutschland-016.htm

ÖSTERREICH – Pleiten nach Stopp von CoV-Hilfen verdoppelt – 22.3.2022
Staatliche CoV-Hilfen, das Aussetzen der Insolvenzantragspflicht sowie Steuerstundungen haben die Firmenpleiten in den letzten eineinhalb Jahren auf ein sehr niedriges Niveau gedrückt. Nachdem nun fast alle Hilfen ausgelaufen sind, befinden sich die Zahlen im ersten Quartal wieder in etwa auf Vorkrisenniveau. …
https://oesterreich.orf.at/stories/3148568/

ÖSTERREICH – Deutlich mehr Insolvenzen als im Vorjahr – 22.3.2022
Laut einer Hochrechnung des Kreditschutzverbandes (KSV) waren im ersten Quartal des Jahres 312 Wiener Unternehmen von einer Insolvenz betroffen – ein Plus von 71,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Betroffen ist vor allem die Baubranche.
In Kärnten waren im ersten Quartal 2022 49 Betriebe mit Verbindlichkeiten von 14 Millionen Euro von einer Insolvenz betroffen, meldet der Kreditschutzverband von 1870. Das bedeutete im Vergleich zum ersten Quartal 2021 eine Verdoppelung.
https://orf.at/stories/3254920/
https://wien.orf.at/stories/3148560/
https://kaernten.orf.at/stories/3148552/

ÖSTERREICH – Kocher: Langzeitarbeitslosigkeit fast wieder auf Vorkrisenniveau – Auswirkungen von Krieg noch nicht abschätzbar – 22.3.2022
ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher hat heute bei seiner wöchentlichen Präsentation der Arbeitslosenzahlen betont, dass die Langzeitarbeitslosigkeit fast wieder auf Vorkrisenniveau gedrückt werden konnte.
Im April 2021 wurde mit 148.000 Personen ein Höchstwert erreicht, daraufhin wurde von der Bundesregierung das Ziel ausgegeben, diesen Wert bis Ende 2022 um 50.000 Personen zu senken, unter anderem mit dem Programm „Sprungbrett“. Bis dato sei die Zahl um 42.800 gesunken.
Aktuell sind 336.650 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon sind 262.403 arbeitslos und 74.247 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Somit sind in dieser Woche 6.868 Menschen weniger arbeitslos oder in Schulung, als noch vor einer Woche. 166.482 Beschäftigte sind zur Kurzarbeit vorangemeldet.
„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich auch in dieser Woche trotz des Ukraine-Konflikts und der anhaltend hohen Infektionszahlen noch positiv. Sollte der Krieg länger andauern, ist zumindest davon auszugehen, dass diese Dynamik gebremst wird und die Arbeitslosenzahlen langsamer zurückgehen“, so Kocher heute vor Journalisten.
*** Auswirkungen von Krieg noch nicht abschätzbar
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf den heimischen Arbeitsmarkt sind für Kocher noch nicht genau abschätzbar. Durch den Krieg und die Russland-Sanktionen werde sich vor allem durch Zweitrundeneffekte das Wirtschaftswachstum in Österreich verringern und der Rückgang der Arbeitslosigkeit verlangsamen, sagte er. Wie viele ukrainische Flüchtlinge auf Jobsuche seien werden, sei schwer zu prognostizieren.
Um in Österreich künftig arbeiten zu gehen, benötigen ukrainische Flüchtlinge eine blaue Aufenthaltskarte für Vertriebene und eine Beschäftigungsbewilligung durch das Arbeitsmarktservice (AMS). Aufgrund des temporär uneingeschränkten Arbeitsmarktzugangs für Menschen aus der Ukraine ist die Bewilligung quasi nur eine Formalie.
Beim Thema Grundversorgung und Zuverdienstgrenze für ukrainische Vertriebene erwartet Kocher bald eine Lösung. Die Gewerkschaftswarnung vor Lohn- und Sozialdumping durch Unternehmen, die Ukrainerinnen und Ukrainer ausnutzen, nimmt Kocher ernst. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3254913/

ÖSTERREICH – Kommission will Regeln für Staatshilfen lockern – 22.3.2022
Europäische Firmen, die von den Sanktionen gegen Russland betroffen sind, können demnächst bis zu 400.000 Euro an Staatshilfen bekommen. Das geht aus einem Dokument der Europäischen Kommission hervor, das Reuters einsehen konnte. Von der Lockerung der Regeln für Staatshilfen sollen Tausende Firmen profitieren, deren Lieferketten durch den Krieg in der Ukraine und die deswegen gegen Russland verhängten Sanktionen nicht mehr funktionieren.
https://orf.at/stories/3255028/