Tagesblick 21.3.2022, Montag

Views: 53

CORONA – VAKZINOLOGIE – Omikron: Hospitalisie­rungsrisiko bei Ungeimpften 12 Mal so hoch wie bei 3-fach-Geimpften – 21.3.2022
CORONA – VAKZINOLOGIE – Warum sich die SARS-CoV-2-Impfung auch für Genesene lohnt – 21.3.2022
CORONA – IMMUNOLOGIE – SARS-CoV-2: Infektion hinterlässt bei Kindern längere Immunität – 21.3.2022
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Empfehlungen bei kardialen Komplikationen – NACHTRAG: 18.3.2022
CORONA – MEDIZIN – Immunvermittelte neurologische Erkrankungen nach COVID-19-Impfung nicht erhöht, aber nach Infektion – Impfung: Vergleichbare Inzidenzraten wie vor der Pandemie – Infektion: Inzidenzraten höher als erwartet – NACHTRAG: 18.3.2022
CORONA – FORSCHUNG – Studie: Omikron kann bei Kindern schweren Pseudokrupp auslösen – NACHTRAG: 18.3.2022
CORONA – USA – Moderna beantragt Notfallzulassung für zweiten Booster in den USA – NACHTRAG: 18.3.2022
CORONA – CHINA – China meldet erste Coronatodesfälle seit mehr als einem Jahr – 21.3.2022
CORONA – CHINA – Chinas Präsident Xi will an Null-COVID-Strategie festhalten – NACHTRAG: 18.3.2022
CORONA – HONGKONG – Zero-COVID-Strategie versagt: Hongkong meldet weltweit höchste Todesrate – Lockerung der Quarantänevorschriften – Wenig Vertrauen in Impfstoffe aus China – 21.3.2022
CORONA – BULGARIEN – Corona: 3G-Regel in Bulgarien entfallen – 21.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Österreich führt FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen wieder ein – 21.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Maßnahmen an Schulen bis Ostern unverändert – Polaschek kündigt „Redimensionierung“ der Coronatests nach Ostern an – Schule „besonders sensibler Ort“ – 2.700 ukrainische Studierende in Österreich als mögliche „Buddys“ – 21.3.2022
……………………….

TUBERKULOSE – Seit Corona-Pandemie auch drei Millionen an Tuberkulose gestorben – 21.3.2022
TUBERKULOSE – Deutschland: Tuberkulosezahlen sinken weniger stark als in Vorjahren – NACHTRAG: 18.3.2022
UMWELT – UN: Mehr als ein Drittel der Länder in Afrika ohne Wassersicherheit – 21.3.2022
GESELLSCHAFT – DEUTSCHLAND – Studie: Ärmere leiden besonders unter hohen Energiepreisen – 21.3.2022
GESELLSCHAFT – DEUTSCHLAND – Angleich an Westen schleppend Ostdeutsche Wirtschaft leidet an Überalterung – 21.3.2022
GESELLSCHAFT – ÖSTERREICH – Inflation trifft Einkommensschwache stärker – 21.3.2022
INTERNET – DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Zu langsames Internet: Messungen belegen Defizite im heimischen Netz – Minderungsrecht bei „mieser“ Leistungs: Vertragsverletzungen messtechnisch nachgewiesen – Messtool „breitbandmessung.de“ – 21.3.2022

# # # # # # # # #

INTERNATIONAL – Weltklimarat IPCC beginnt Beratungen über Bericht zu Maßnahmen gegen Erwärmung – 21.3.2022
BÖRSEN – Ölpreise steigen stark – Spekulation über Importstopp für russisches Öl – 21.3.2022, 17:35
BÖRSEN – US-Anleihen weiten Tagesverluste aus – Rendite für zehnjährige Staatspapiere steigt auf 2,32 [Freitag: 2,14] Prozent – [Schlusskurs-Rendite: 2,13 Prozent] – 21.3.2022, 20:59
BÖRSEN – MÄRKTE USA/Mögliche aggressivere US-Zinserhöhungen sorgen für Abgaben – DJI sinkt um 0,6 Prozent – Kursverlieger überwiegen – Dollar legt mit Powell-Aussagen zu – Renditen steigen stark auf 2,31 Prozent – Zinskurve verflacht – 21.3.2022, 21:52
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Gewinne bei Roffstoffwerten stützen den Footsie – 21.3.2022, 18:47
BÖRSEN – Deutsche Anleihen geben stark nach – Rendite zehnjähriger Bundesanleihen steigt auf 0,44 [Freitag: 0,37] Prozent – Hohe Energie- und Rohstoffpreise treiben – Februar-Erzeugerpreise mit 26-Prozent-Anstieg – 21.3.2022, 17:47
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Ukraine-Konflikt weiterhin im Zentrum – 21.3.2022, 18:23
ZENTRALBANKEN – USA – Powell schließt „große“ Zinsschritte der Fed nicht aus – Wegen Inflation schnellere Leitzinserhöhungen möglich – 21.3.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Fed-Notenbanker Bostic: Kontrolle über Inflation hat Priorität – 21.3.2022
ZENTRALBANKEN – CHINA – Chinas Notenbank lässt LPR-Referenzzins für Bankkredite stabil – 21.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Hinterherlaufende Inflationsprognose: „Friedhofszahlen“ und konditionierte Inflationsprognose – Chart des Tages – 21.3.2002
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Präsidentin Lagarde rechnet trotz Ukraine-Krieg mit Wachstum – 21.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – De Guindos: Löhne und Inflationserwartungen jetzt am wichtigsten – 21.3.2022
Von Hans Bentzien
ZENTRALBANKEN – SCHWEIZ – SNB interveniert kaum am Devisenmarkt – 21.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Vize: Noch keine Lohn-Preis-Spirale – aber Gegenmaßnahmen wichtig – 21.3.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – EZB/Nagel: Geldpolitischen Ausstieg nicht verschleppen – Nagel: „Wir müssen sehr auf der Hut sein vor Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität auf mittlere Sicht.“ – 21.3.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank-Chef Nagel: Hohe Inflation darf sich nicht verfestigen – Nagel: „Bei aller Vorsicht angesichts der außergewöhnlichen Unsicherheit: Verschleppen sollten wir den Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik nicht“ – Spürbar höhere Preise kommen auf Verbraucher zu – Gezielte Transfers an besonders Betroffene sind „sachgerecht“ – 21.3.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank: Deutsche Wirtschaft stagniert im ersten Quartal „in etwa“ – 21.3.2022
USA – Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im Februar – 21.3.2022
CHINA – USA – USA verhängen Visabeschränkungen gegen chinesische Funktionäre – 21.3.2022

%%%%%%%%%

RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 21.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 20.3.2022 (abgeschlossen)

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP: EU bekommt militärische Eingreiftruppe – Biden berät – Beratungen vor Nato-Gipfel – Kampf um Mariupol dauert an – Mehr als zehn Millionen Ukrainer heimatlos – Keine Fortschritte in Gesprächen: Moskau droht mit Raketen – Kriegsopfer in Kiew – Russland kündigt weitere Angriffe mit Hyperschall-Rakete an – Selenskyj: Deutsche müssen Russen Geldhahn zudrehen – Russland schaltet Facebook und Instagram ab, Twitter nicht mehr abrufbar – 21:47

RUSSLAND – UKRAINE – Der 26. Kriegstag im Überblick Selenskyj-Berater: Angriff auf Kiew gescheitert – Odessa unter Beschuss – Selenskyj erteilt „russischen Ultimaten“ Absage – Erste Angriffe auf Odessa – Pentagon: Russland verstärkt Einsätze zu Wasser und in der Luft – Offensive aus Luft und zu Wasser Pentagon: Russische Truppen sind „verzweifelt“ – Separatisten-Chef rechnet mit langem Kampf um Mariupol – EU verdoppelt Militärhilfe für Ukraine – Bericht: Russische Soldaten schießen auf Demonstranten – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 21.3.2022, 21:28 Uhr

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – JAPAN – Russland kündigt Gespräche in Territorialstreit mit Japan auf – 21.3.2022, 19:59

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Zeitung nennt hohe Opferzahl in Ukraine – und löscht sie – 21.3.2022, 22:23

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Regierung warnt vor Ölembargo – 21.3.2022, 14:01

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ROUNDUP: Selenskyj will über Absprachen mit Moskau abstimmen lassen – 21.3.2022, 22:47

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj: Können russische Ultimaten nicht erfüllen – 21.3.2022, 19:59

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – „Strategischer Kompass“: Grünes Licht für neue EU-Militärstrategie – 21.3.2022, 21:30

RUSSLAND – UKRAINE – BERICHT – Ukraine-Krieg: Satellitenanalyse zeigt Zerstörung Mariupols – Drohnen und Satelliten – Viele Schulen beschossen – inkl. Kartenwerk und Sattelitenbildern – 21.3.2022

RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – „Zuckerpanik“ – Leere Regale in Teilen Russlands – 21.3.2022, 19:55

RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – Ukraine-Krieg: Die Schlüsselrolle von Iryna Wereschtschuk – 21.3.2022, 23:30

……………………….

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP: UN-Vollversammlung soll über humanitäre Ukraine-Resolution abstimmen – 21:47
RUSSLAND- UKRAINE – USA – EUROPÄISCHE UNION – Biden berät knapp eine Stunde mit europäischen Verbündeten – 21.3.2022, 19:35
RUSSLAND – UKRAINE – USA – POLEN – US-Präsident Biden reist Freitag wegen Ukraine-Krieg nach Polen – 21.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden warnt vor russischen Cyberattacken auf westliche Unternehmen und kritische Infrastrukturen – USA wird sich im Fall eines Cyberangriffs wehren – 21.3.2022, 20:35
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Russland bestellt US-Botschafter ein – Biden-Sager vom „Kriegsverbrecher“: bilaterale Beziehungen „an den Rand des Abbruchs“ gebracht – 21.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – ROUNDUP: Facebook und Instagram in Russland als ‚extremistisch‘ verboten – 21.3.2022, 15:35
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPÄISCHE UNION – Russland blockiert europäischen Sender Euronews – 21,3,2022, 21:47
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Selenskyjs Sicherheitsberater: „Russland scheitert in Kiew“ – 21.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Stellvertretender Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte in Mariupol getötet – 21.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Über 6,5 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht – 21.3.2022, 19:34
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukrainische Regierung lehnt Kapitulation in Mariupol ab – 21.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – LITAUEN – Litauens Staatspräsident fordert vollständige Isolation Russlands – 21.3.2022, 17:35
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2: EU bekommt neue Eingreiftruppe – Deutschland bietet Soldaten an – 21.3.2022, 20:35
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – ESA stoppt gemeinsame Mars-Mission mit Russland – NACHTRAG: 18.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU berät über Ukraine-Krieg und neues sicherheitspolitisches Konzept – 21.3.2022, 5:59
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – Frankreich friert russisches Eigentum im Wert von 850 Millionen Euro ein – 21.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP/Baerbock: EU muss mit acht Millionen Kriegsflüchtlingen rechnen – 21.3.2022, 15:59

%%%%%%%%%

EUROPA – ROUNDUP: Flugsicherung warnt vor Engpässen im europäischen Luftraum – 21.3.2022
NORWEGEN – Ölproduktion nach Erdbeben in Norwegen gestoppt – 21.3.2022
EUROZONE – BCA: Inflation im Euroraum im Sommer bei 7 Prozent – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Habeck: Wasserstoffprojekte mit Vertretern der VAE beschlossen – 21.3.2022
STICHWORT: Katar und Vereinigte Arabische Emirate: Umstrittene Energiepartner – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Erzeugerpreise steigen mit Rekordtempo – Zum Stichtag am 15.2. Rekord erzielt: Erzeugerpreisanstieg mit knapp 26 Prozent – Energie stieg um 68, Erdgas um 125 POrzent im Vorjahresvergleich – Starke Anstiege bei Metallen, Düngemitteln und Verpackungsmitteln aus Holz [Papier] – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Bundesbank: Deutsche Wirtschaft stagniert im ersten Quartal „in etwa“ – Ausgang des Konflikts ungewiss: deutsches Wirtschaftswachstum für 2022Q2e schwächer als vor dem Krieg erwartet – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte in Drittstaaten steigen im Februar um 3,1 Prozent – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Rohstahlproduktion steigt im Februar um 4 Prozent – 1,1 Prozent höhere Rohstahl-Produktion auf Jahressicht als 2021 – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Verdi hofft auf Bewegung in Tarifgespräch um Kitas und Sozialarbeit – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Verdi kündigt neue Warnstreiks an Flughäfen an – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Verdi ruft an acht Flughäfen zum ganztägigen Warnstreik auf – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Wirtschaft dringt auf Neuauflage zum transatlantischen Freihandel – 21.3.3033
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Habeck gegen Lindners Vorschlag zu Freihandelsabkommen mit den USA – 21.3.2022
DEUTSCHLAND – Lindner fordert neuen Anlauf für Freihandelsabkommen mit USA – 21.3.2022
ÖSTERREICH – Auch Eier könnten bald teurer werden: Ukraine-Krieg erhöht Produktionskosten in der Geflügelwirtschaft enorm – Mindestens fünf Cent mehr pro Ei – Import aus Ukraine derzeit nicht möglich – 21.3.2022
ÖSTERREICH – Wettbewerbsbehörde untersucht Kraftstoffmarkt – Zadic schaltet Bundeskartellanwalt ein – Kogler mit Sachverhaltsdarstellung – 21.3.2022
ÖSTERREICH – Noch fünf Bewerber im Rennen um Uni Wien-Rektor – 21.3.2022
ÖSTERREICH – Überraschende Absage: Rektorensuche an der Uni Wien: Einziger internationaler Kandidat hat abgesagt – Was bisher geschah – Überraschende Absage – Keine rein wissenschaftliche Aufgabe – 21.3.2022
ÖSTERREICH – Heinz Faßmann neuer Präsident der ÖAW – 21.2.2022
ÖSTERREICH – Heinz Faßmann – Geograph und Ex-Bildungsminister an ÖAW-Spitze – 21.3.2022
ÖSTERREICH – Heinz Faßmann: „Dualität der Akademie muss man hochhalten“ – 21.3.2022
ÖSTERREICH – Studierende kritisieren: Keine Jacken und Rucksäcke in Klagenfurter Uni-Bibliothek erlaubt – NACHTRAG: 20.3.2022

…oooOOOooo…

Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

…oooOOOooo…

CORONA – VAKZINOLOGIE – Omikron: Hospitalisie­rungsrisiko bei Ungeimpften 12 Mal so hoch wie bei 3-fach-Geimpften – 21.3.2022
Atlanta – Auch bei bereits gegen Corona geimpften Menschen kann eine SARS-CoV-2-Infektion einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen. Aber bei Ungeimpften ist das Hospitalisierungsrisiko um das 12-fache höher, selbst bei Menschen ohne Auffrischungsimpfung ist es noch um das 3-fache erhöht.
Dies zeigt eine Bericht der US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) in ihrem Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR, 2022; DOI: 10.15585/mmwr.mm7112e2 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Seit Dezember ist die SARS-CoV-2-Variante Omikron auch in den USA vorherrschend, sprich für mehr als 50% der Infektionen verantwortlich. Während die COVID-19-Hospitalisierungsrate zu Delta-Zeiten noch bei 15,5 pro 100.000 Erwachsenen gipfelte, erreichten sie unter Omikron einen Peak von 38,4.
*** Hospitalisierungen nehmen unter Omikron generell zu
Die Hospitalisierungsraten hätten bei allen Erwachsenen unabhängig vom Impfstatus zugenommen, schreiben Christopher Taylor vom COVID-19 Emergency Response Team des CDC und seine Co-Autoren.
„Doch zu Omikron-Spitzenzeiten im Januar 2022 waren die Hospitalisierungsraten bei Ungeimpften immer noch 12 Mal höher als bei Menschen mit Dreifach-Impfungen und 4 Mal höher als bei Menschen mit 2-fach-Impfung“, ergänzen sie. Die Hospitalisierungsrate bei Menschen mit 2-fach-Impfung sei 3 Mal so hoch gewesen wie bei Menschen mit 3-fach-Impfung.
Zusätzlich zeigt die Auswertung der COVID-19-Hospitalisierungsdatenbank COVID-NET eine überpropor­tional hohe Zahl an COVID-19-Hospitalisierungen bei schwarzen US-Amerikanern auf. Während des Omi­kron-Gipfels im Januar 2022 seien die COVID-19-Hospitalisierungsraten bei Schwarzen fast 4 Mal so hoch gewesen wie bei Weißen, heißt es in dem CDC-Bericht.
Sie sei außerdem die höchste unter allen ethnischen Gruppen beobachtete Rate während der Pandemie gewesen. „Im Vergleich zur Delta-Zeit nahm der Anteil an ungeimpften, hospitalisierten Schwarzen unter Omikron zu“, fahren die Autoren um Taylor fort.
Sie raten deshalb allen Erwachsenen, ihre COVID-19-Impfungen auf dem aktuell empfohlenen Stand zu halten, um ihr Risiko für schwere Erkrankungen und Hospitalisierungen so weit wie möglich zu redu­zieren.
Neue Strategien zum Abbau von Ungleichheiten gefordert
Außerdem müssten prioritär neue Public-Health-Strategien aufgelegt werden, um den Erhalt der Impfun­gen gerechter zu gestalten, etwa zur Stärkung des Vertrauens in die Impfungen, zur Verbesserung des Bewusstseins für die Vorteile der Imfpung und zur Entfernung von Impfbarrieren bei Menschen mit unverhältnismäßig hohen CVOVID-19-Hospitalisierungsraten. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132749/Omikron-Hospitalisierungsrisiko-bei-Ungeimpften-12-Mal-so-hoch-wie-bei-3-fach-Geimpften

CORONA – VAKZINOLOGIE – Warum sich die SARS-CoV-2-Impfung auch für Genesene lohnt – 21.3.2022
Dortmund – Bei 64 % ungeimpfter COVID-19-Patienten konnten noch mehr als 300 Tage nach der Infek­tion Antikörpertiter nachgewiesen werden, die eine Virusneutralisation ermöglichten. Das zeigt eine Stu­die mit Freiwilligen aus einer öffentlichen Gesundheitseinrichtung; darunter 22 CO­VID-19-Patienten, die sich im März 2020 mit dem Wildtypvirus infiziert hatten und mehr als 100 Teil­neh­mende ohne positiven PCR-Test. Die Ergebnisse sind im European Journal of Immunology erschienen (2022; DOI: 10.1002/eji.202149758).
Wie empfohlen, wurden die meisten der zuvor infizierten Personen mindestens 300 Tagen nach ihrer In­fektion mit verschiedenen COVID-19-Impfstoffen geimpft. In allen Fällen führte die Impfung zu einem starken Anstieg der Antikörpertiter gegen die Rezeptorbindedomäne (RBD) des Spikeproteins, selbst bei den Personen, die nach der Infektion keine nachweisbaren Antikörper entwickeltet hatten.
Eine vollständige COVID-19-Impfung bei Genesenen führte sogar zu bis zu 5 Mal höheren Antikörper­titern als bei vollständig geimpften Personen ohne vorherige Infektion. Damit wären sie auch besser gegen aktuelle Varianten geschützt, heißt es in der Pressemitteilung.
Die Antikörpertiter variierten jedoch in Abhängigkeit des Impfstoffs. Der lange Zeitraum von mehr als 300 Tagen zwischen Infektion und Impfung könnte zudem zu höheren Antikörpertitern beigetragen ha­ben, vermuten die Forschenden um Letztautor Carsten Watzl vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo).
Antikörpertiter nach Infektion hält bei 2 von 3 Infizierten mindestens 9 Monate an
Bei 77 % (17 von 22) der Teilnehmenden konnte knapp 2 Monaten nach der Infektion noch eine Virus­neu­­tra­lisation von mehr als 90 % festgestellt werden. Nach mehr als 9 Monaten waren es noch 64 % (14 von 22), die ausreichend geschützt waren.
Das Autorenteam deutet die Ergebnisse als Beleg für eine lang anhaltende antikörpervermittelte Immunität nach einer SARS-CoV-2-Infektion und einen eindeutigen Nutzen von 2 Impfstoffdosen für genesene Personen.
Die guten Antikörperwerte in diesen Personen sollen nicht als Empfehlung aufgefasst werden, sich erst zu infizieren und danach zu impfen. Carsten Watzl, Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund
Watzl warnt zugleich vor falschen Schlussfolgerungen: „Die guten Antikörperwerte in diesen Personen sollen nicht als Empfehlung aufgefasst werden, sich erst zu infizieren und danach zu impfen.“
Das Gegenteil habe die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) erst kürzlich in einer Stellung­nahme empfohlen. „Erst Impfen und dann eine Durchbruchsinfektion – diese Reihenfolge ist deutlich sicherer“, erklärt der DGfI-Generalskretär Watzl dem Deutschen Ärzteblatt auf Nachfrage.
Bei der Effektivität des Schutzes spiele die Reihenfolge von Infektion und Impfung keine Rolle, so Watzl weiter. „Eine Infektion kann eine Impfdosis ersetzen und der hybride Schutz aus Impfung und Infektion ist in Studien häufig noch etwas besser als der Schutz durch die reine Impfung. Bei der Risikobewertung würde ich aber natürlich immer zuerst die Impfung empfehlen.“
*** Antikörperspiegel korrelieren mit Virusneutralisierungsaktivität
Bei ihren Versuchen konnten die Forschenden um Watzl eine Korrelation zwischen den Anti-RBD-Antikörperspiegeln und der Virusneutralisierungsaktivität 300 Tage nach der Infektion feststellen. Anti-RBD-Antikörpertiter von mehr als 100 BAU (Binding Antibody Units)/ml gingen im ELISA-Test einher mit einer Virusneutralisierungsaktivität von mehr als 90 % bei einer Serumverdünnung von 1:25. Hingegen zeigten Anti-RBD-Antikörpertiter unter 100 BAU/ml keine vollständige Virusneutralisierung.
Einschränkend geben die Studienautoren zu Bedenken, dass die Infektionen noch mit der ursprüng­lichen Variante des Coronavirus stattgefunden hatten, pseudotypisierten Viren, die das Spikeprotein des ur­sprünglichen Wuhan-Stammes von SARS-CoV-2 trugen. Die neutralisierenden Antikörper wurden gegen das ursprüngliche Spikeprotein gemessen.
Mittlerweile hat sich das Virus weiterentwickelt und bietet gegenüber dem Ursprungsvirus deutlich we­ni­ger Schutz. Die Daten zeigen zwar eine relative Stabilität der neutralisierenden Antikörper, aber die Neutralisierung der besorgniserregenden Varianten, insbesondere von Omikron, wäre vermutlich deutlich geringer, heißt es in der Studie. © gie/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132753/Warum-sich-die-SARS-CoV-2-Impfung-auch-fuer-Genesene-lohnt

CORONA – IMMUNOLOGIE – SARS-CoV-2: Infektion hinterlässt bei Kindern längere Immunität – 21.3.2022
Houston – Fast alle Kinder und Jugendliche hatten in einer Prävalenzstudie aus den USA noch mehr als 7 Monate nach einer Infektion mit der Alpha- und Delta-Variante Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut. Die Ergebnisse wurden in Pediatrics (2022; DOI: 10.1542/peds.2021-055505) publiziert.
Der „Texas Coronavirus Antibody REsponse Survey“ (CARES) begleitet seit Oktober 2020 eine Gruppe von 218 Kindern, bei denen alle 2 bis 3 Monate eine Blutprobe auf Antikörper gegen das Nucleoprotein von SARS-CoV-2 untersucht wird.
Der Test weist mit einer Sensitivität und Spezifität von mehr als 97 % eine früh­ere Infektion sicher nach. Beim 1. Test wurde 1/3 (34,4 %) der Kinder im Durchschnitts­alter von 12,8 Jahren positiv getestet, was auf eine frühe hohe Durchseuchung in dem US-Staat hindeu­tet.
Wie Sarah Messiah vom Health Science Center der Universität von Texas in Houston und Mitarbeiter be­richten, waren 96 % der Kinder auch bei der 3. Blutentnahme nach median 7,2 Monaten noch seropo­sitiv. Sie verfügten demnach zumindest über einen Restschutz vor einer erneuten Infektion. Nur 2 Kinder re­konvertierten von einem positiven zu einem negativen Test.
Da eine Impfung, die bei den mRNA-Impfstoffen mit dem Spikeprotein erfolgt, keine Antikörper gegen das Nucleoprotein erzeugt, erlaubt die Studie keine Aussage über den Impfschutz. Es waren zu Beginn der Studie ohnehin nur wenige Kinder geimpft.
Da keine Antikörpertiter bestimmt wurden, bleibt offen, inwiefern die Antikörper vor einer erneuten In­fektion oder Erkrankung schützen, die mit einem genetisch veränderten Virus erfolgt, das sich allerdings im Nucleoprotein weniger unterscheidet.
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass auch beim 3. Termin noch mehr als die Hälfte der Kinder (57,9 %) keinen Kontakt zum Virus hatte, so dass die Zahl der unge­schützten Kinder hoch ist. Messiah rät deshalb, das Angebot einer Impfung anzunehmen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132736/SARS-CoV-2-Infektion-hinterlaesst-bei-Kindern-laengere-Immunitaet

CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Empfehlungen bei kardialen Komplikationen – NACHTRAG: 18.3.2022
Washington – Berichte über Myokarditiden und kardiale Post-COVID-Beschwerden haben in den vergan­ge­nen Monaten für Verunsicherung gesorgt. Sportler fragen sich, wann sie nach einer überstandenen Erkrankung ihr Training wieder aufnehmen können. Das American College of Cardiology (ACC) hat jetzt ausführliche Empfehlungen veröffentlicht (JACC 2022; DOI 10.1016/j.jacc.2022.02.003).
Anfängliche Berichte über schwere Herzschäden durch SARS-CoV-2 haben sich nicht bestätigt. Eine ful­mi­nante Myokarditis, die das Leben des Patienten akut gefährden würde, ist bisher nur sehr selten auf­getreten, unspezifische entzündliche Veränderungen sind jedoch häufig.
Genaue Zahlen gibt es nicht. In einer Studie erfüllten 0,6 % bis 3 % der Sportler bei einer Kontrollunter­su­chung vor Wiederaufnahme des Trainings die modifizierten Lake-Louise-Kriterien für eine klinische Myokarditis.
Eine Myokarditis ist definiert durch 1. kardiale Symptome (wie Brustschmerzen, Dyspnoe, Herzklopfen oder Synkopen), 2. durch einen Anstieg des kardialen Troponins und 3. durch anormale Befunde in EKG, Echokardiografie und kardialer Magnetresonanztomografie. Die genaue Diagnose würde eine Biopsie erfordern, die jedoch selten durchgeführt wird.
Nach der Diagnose empfiehlt das ACC einen „proaktiven“ Behandlungsplan: Patienten mit leichter oder mittelschwerer Myokarditis wird zunächst ein Krankenhausaufenthalt empfohlen, um eine Symptomver­schlechterung rechtzeitig zu erkennen, während sie sich weiteren Untersuchungen und Behandlungen unterziehen können. Patienten mit schwerer Myokarditis sollten idealerweise in Zentren behandelt werden, die Erfahrungen in der Behandlung einer schweren Herzinsuffizienz haben, zu der es bei einer fulminanten Myokarditis kommen kann.
Die Behandlung der Myokarditis erfolgt in der Regel mit Kortikosteroiden, bei einem Verdacht auf eine Perikardbeteiligung kann nach Ansicht des ACC auch eine Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheuma­tika oder Colchicin (eventuell mit Prednison kombiniert) sinnvoll sein, um die entzündlichen Schmerzen zu lindern.
Patienten mit einer fulminanten Myokarditis benötigen eine hochdosierte Steroidbehandlung. Sie kommt auch beim multisystemischen Entzündungssyndrom (MIS-A) zum Einsatz, einer postinfektiösen Reaktion, die wie bei Kindern (MIS-C) mit einem Kreislaufversagen einhergehen kann.
Als Impfkomplikation ist eine Myokarditis sehr selten. Betroffen sind vor allem junge männliche Perso­nen (im Alter von 12 bis 17 Jahren), die bevorzugt nach der 2. Impfdosis erkranken. Die meisten Patienten können nach wenigen Tagen die Klinik verlassen. Prinzipiell, so die ACC-Autoren um Ty Gluckman, sollte die Myokarditis nach einer Impfung genau so betrachtet werden wie bei einer Infektion mit SARS-CoV-2.
Auch im Rahmen eines Long COVID, Mediziner bezeichnen es auch als PASC („post-acute sequelae of SARS-CoV-2 infection“), kann es zu kardialen Symptomen kommen. Häufig sind dies eine Tachykardie, Belastungsintoleranz, Brustschmerzen und Kurzatmigkeit. Das ACC spricht von einem „PASC-Cardiovas­cular Disease“ oder PASC-CVD.
Auch wenn sich häufig keine Hinweise auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bestehen, rät das ACC vor­sichtshalber zu einer Abklärung mit Laboruntersuchungen (einschließlich kardialem Troponin), EKG, Echokardiografie, ambulanter Rhythmusüberwachung und/oder zusätzlichen Lungenuntersuchungen (Röntgenthorax/Computertomografie) und Lungenfunktionstests. Bei auffälligen Testergebnissen wird eine kardiologische Abklärung empfohlen.
Das ACC warnt vor einer Abwärtsspirale, zu der es kommen kann, wenn Patienten mit PASC-CVD sich kör­perlich zu sehr schonen. Müdigkeit und verminderte körperliche Leistungsfähigkeit können sich dann ge­genseitig verstärken und die Lebensqualität weiter verschlechtern.
Das ACC rät Patienten mit Tachykardie und Belastungsintoleranz zu einem Sportprogramm, wobei ein lie­gendes oder halbliegendes Training (Rudern, Schwimmen oder Radfahren) besser sei als ein aufrechtes Training (Gehen oder Joggen). Die Intensität könnte allmählich gesteigert werden. Wenn die Symptome sich bessern, könnte auf ein aufrechtes Training gewechselt werden.
Bei Leistungssportlern, die unter anhaltenden kardiopulmonalen Symptomen (Brustschmerzen, Kurzat­mig­keit, Herzklopfen, Benommenheit) leiden oder wegen des Verdachts auf eine Herzbeteiligung im Krankenhaus behandelt wurden, wird vor Wiederaufnahme des Trainings zu einer Test-Triade aus EKG, kardialem Troponin und einer Echokardiografie geraten.
Bei Patienten mit auffälligen Testergebnissen sollte eine weitere Untersuchung mit kardialer Magnetre­so­nanztomografie erwogen werden. Personen, bei denen eine klinische Myokarditis diagnostiziert wurde, sollten 3 bis 6 Monate lang auf Sport verzichten. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132701/COVID-19-Empfehlungen-bei-kardialen-Komplikationen

CORONA – MEDIZIN – Immunvermittelte neurologische Erkrankungen nach COVID-19-Impfung nicht erhöht, aber nach Infektion – Impfung: Vergleichbare Inzidenzraten wie vor der Pandemie – Infektion: Inzidenzraten höher als erwartet – NACHTRAG: 18.3.2022
Oxford – Die Impfung gegen COVID-19 ist nicht mit einer Erhöhung der Ereignisrate von immunvermit­tel­ten neurologischen Erkrankungen wie Fazialisparese, Encephalomyelitis, Guillain-Barré-Syndrom und transverser Myelitis assoziiert – eine Infektion mit SARS-CoV-2 dagegen schon, wie eine Studie im British Medical Journal (BMJ) aufzeigt (DOI: 10.1136/bmj-2021-068373).
„Nach Beginn der COVID-19-Impfprogramme sind immunvermittelte neurologische Erkrankungen von den Zulassungsbehörden als Nebenwirkungen von besonderem Interesse eingestuft worden, schreiben die Autoren um Xintong Li, Doktorantin am Centre for Statistics in Medicine der University of Oxford. „In der Folge hat ein engmaschiges Monitoring stattgefunden und es sind weltweit zahlreiche Fallberichte publiziert worden, auch wenn nie ein kausaler Zusammenhang nachgewiesen wurde. Beobachtungs­studien kamen zu gemischten Ergebnissen.“
An der nun im BMJ publizierten Studie nahmen mehr als 8.330.497 Menschen aus dem Vereinigten Königreich und Spanien teil, die mindestens 1 Dosis der COVID-19-Vakzine von Astrazeneca, Biontech/Pfizer, Moderna oder Johnson & Johnson erhalten hatten. Die Studienpopulation umfasste zudem eine Kohorte von 735.870 ungeimpften Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion gehabt hatten, sowie 14.330.080 Teilnehmende aus der Allgemeinbevölkerung.
*** Impfung: Vergleichbare Inzidenzraten wie vor der Pandemie
Die Inzidenzraten wurden 21 Tage nach der 1. COVID-19-Impfung, 90 Tage nach einem positiven PCR-Test auf SARS-CoV-2 und zwischen 2017 und 2019 für die Hintergrundraten in der Allgemeinbevölkerung ermittelt.
Sowohl für die Fazialisparese als auch für Encephalomyelitis und das Guillain-Barré-Syndrom ent­sprachen die Inzidenzraten nach der COVID-19-Impfung dem, was basierend auf den Hintergrundwerten in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten war.
*** Infektion: Inzidenzraten höher als erwartet
Allerdings waren die Inzidenzraten bei den Teilnehmenden mit SARS-CoV-2-Infektion höher als erwartet. In den Daten aus dem Vereinigten Königreich zum Beispiel betrug die standardisierte Inzidenzrate für Fazialisparese 1,33 (95-%-KI 1,02-1,74), für Encephalomyelitis 6,89 (95-%-KI 3,82-12,44), und für Guillain-Barré-Syndrom 3,53 (95-%-KI 1,83-6,77).
Transverse Myelitis trat mit weniger als 5 Ereignissen in allen geimpften Kohorten sehr selten auf und konnte deshalb nicht analysiert werden.
Die Autoren um Li führten auch selbstkontrollierte Fallserien durch. Allerdings erlaubte die statistische Power nur bei der Fazialisparese einen Vergleich zwischen dem Zeitraum vor und nach der Impfung: Ein Sicherheitssignal sei hierbei nicht zu beobachten gewesen, so die Forschenden. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132698/Immunvermittelte-neurologische-Erkrankungen-nach-COVID-19-Impfung-nicht-erhoeht-aber-nach-Infektion

CORONA – FORSCHUNG – Studie: Omikron kann bei Kindern schweren Pseudokrupp auslösen – NACHTRAG: 18.3.2022
Boston – Infektionen mit SARS-CoV-2 können bei Kindern mit Pseudokrupp-Anfällen einhergehen, die nach Erfahrungen einer US-Klinik in Pediatrics (2022; DOI: 10.1542/peds.2022-056492 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) bei der Omikron-Variante häufig besonders schwer verlaufen.
Eine Laryngotracheitis ist eine bekannte Komplikation von viralen Atemwegsinfektionen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kommt es wegen der noch engen Atemwege häufig zu einem bellenden Husten und manchmal auch zu einem Stridor, der die Eltern in einen Alarmzustand versetzt. Ein kompletter Ver­schluss der Atemwege und damit das Ersticken des Kindes droht in der Regel nicht, weshalb die Ärzte die Eltern meist beruhigen können. Die Symptome bessern sich zumeist unter einer Behandlung mit einem inhalativen Kortikosteroid. In schweren Fällen kann zusätzlich Adrenalin (Epinephrin) zur Inhalation verwendet werden.
Aufgrund der milden Verläufe ist SARS-CoV-2 in der Altersgruppe bisher nicht mit einem Pseudokrupp in Verbindung gebracht worden. Dies könnte sich jedoch mit Omikron geändert haben. Tierexperimentelle Studien zeigen, dass die neue Variante häufiger die oberen Atemwege infiziert und damit auch den Bereich der für Pseudokrupp anfällig ist.
Ryan Brewster vom Boston Children’s Hospital und Mitarbeiter berichten über eine deutliche Zunahme von Erkrankungen. Von 75 Kindern, die seit dem Beginn der Pandemie wegen einer stenosierenden La­ryn­gotracheitis in der Ambulanz der Klinik behandelt wurden, entfielen 61 (81 %) auf die aktuelle Omikron-Welle.
Entsprechend dem allgemeinen Muster beim Pseudokrupp waren die meisten Kinder unter 2 Jahre alt, und 72 % waren Jungen. Außer einem Kind, das auch mit Rhinoviren infiziert war, wurde bei allen Patien­ten ausschließlich SARS-CoV-2 nachgewiesen.
Von den 61 Kindern, die (vermutlich) mit Omikron infiziert waren, wurden 59 mit Dexamethason behan­delt, 22 Kinder erhielten zusätzlich Epinephrin. 7 Kinder wurden für durchschnittlich 1,7 Tage hospitali­siert. Von diesen mussten 4 auf der Intensivstation behan­delt werden. 1 Kind erhielt eine CPAP-Beat­mung. Eine maschinelle Beatmung war in keinem Fall not­wen­dig und alle Kinder überlebten die Krise.
Brewster warnt angesichts der Fallserie die Pädiater davor, Infektionen mit der Omikron-Variante nicht zu unterschätzen und sich auf eine unter Umständen intensivmedizinische Behandlung vorzubereiten. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132642/Studie-Omikron-kann-bei-Kindern-schweren-Pseudokrupp-ausloesen

CORONA – USA – Moderna beantragt Notfallzulassung für zweiten Booster in den USA – NACHTRAG: 18.3.2022
Washington – Der US-Pharmahersteller Moderna hat bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA die Notfallzulassung für eine zweite Coronaauffrischungsimpfung für Erwachsene beantragt.
„Dieser Antrag stützt sich zum Teil auf kürzlich veröffentlichte Daten, die in den Vereinigten Staaten und Israel nach dem Auftauchen von Omikron gewonnen wurden“, teilte das Unternehmen gestern Abend mit.
Anfang der Woche hatten die Hersteller Biontech und Pfizer ebenfalls die Notfallzulassung für einen zusätzlichen Booster, also die insgesamt vierte Dosis, beantragt – allerdings nur für Menschen ab 65 Jahren.
Moderna zufolge gilt der Antrag für alle Menschen ab 18 Jahren, damit Gesundheitsbehörden über den angemessenen Einsatz einer zweiten Auffrischungsimpfung bestimmen könnten – etwa für diejenigen, die aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung ein höheres Risiko für COVID-19 hätten.
Moderna erklärte außerdem, Forschungsdaten hätten die Wirksamkeit des Coronaimpfstoffs bestätigt. Für einen speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Booster liefen weiter klinische Studien.
Die Impfquote in den USA stagniert. Von den 330 Millionen Einwohnern sind gut 65 Prozent zweifach geimpft. Gut 44 Prozent dieser Teilgruppe – insgesamt also nicht einmal jeder dritte Landesbewohner – haben eine Auffrischungsimpfung erhalten. Zum Vergleich: In Deutschland sind inzwischen rund 58 Prozent der Menschen geboostert.
Die USA wurden um den Jahreswechsel herum heftig von der Omikron-Welle getroffen, seit Mitte Januar gehen die Coronainfektionszahlen aber deutlich zurück. Vielerorts ist die Maskenpflicht mittlerweile gefallen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132692/Moderna-beantragt-Notfallzulassung-fuer-zweiten-Booster-in-den-USA

CORONA – CHINA – China meldet erste Coronatodesfälle seit mehr als einem Jahr – 21.3.2022
Peking – Erstmals seit Januar des vergangenen Jahres hat China wieder neue Coronatodesfälle außerhalb Hongkongs gemeldet. Die nationale Gesundheitskommission teilte vorgestern mit, zwei Infizierte seien in der nordöstlichen Provinz Jilin an den Folgen ihrer Viruserkrankung gestorben.
Unabhängige Experten haben allerdings Zweifel an den offiziellen Angaben aus Peking zu Infektions- und Todeszahlen. Demnach hätte es den bis dato letzten Todesfall am 25. Januar 2021 gegeben.
Ungeachtet der vermuteten Untertreibung durch die staatliche Zensur meldeten Chinas Behörden zuletzt die höchsten Infektionszahlen seit Ende der ersten Coronawelle in Wuhan im Frühjahr 2020. So wurden am vergangenen Freitag 3.870 Ansteckungen in 16 Regionen des Landes registriert, wobei die Fälle aus Hongkong nicht mit eingerechnet sind.
Im internationalen Vergleich sind die Zahlen zwar nach wie vor gering, doch aufgrund der strengen Null-COVID-Strategie reagieren die Behörden auch auf kleinere Ausbrüche umgehend mit Ausgangssperren, Massentests, Transportbeschränkungen und Quarantäne-Vorschriften.
Derzeit sind etliche Millionen Chinesen von flächendeckenden Lockdowns betroffen – darunter auch in Shenzhen und Teilen von Shanghai, zwei wichtigen Wirtschaftsmetropolen. In der Hauptstadt Peking wurden ebenfalls mehrere Wohnsiedlungen abgeriegelt, in denen Tausende Menschen leben.
In der Sonderverwaltungszone Hongkong ist die Coronasituation seit mehr als einem Monat außer Kon­trolle. Mittlerweile haben sich laut offiziellen Zahlen mehr als eine Million der siebeneinhalb Millionen Einwohner mit Corona angesteckt, mehr als 95 Prozent davon während der jüngsten Infektionswelle seit Anfang Februar.
Zudem sind mehr als 5.000 Menschen an dem Virus gestorben, wie es heißt. Im internationalen Ver­gleich weist Hongkong eine auffällig hohe Todesrate auf, die Experten vor allem mit der niedrigen Impfquote unter älteren Bewohnern der Stadt begründen. Von den über 80-Jährigen hat Medienbe­richten zufolge nur jeder Dritte mindestens zwei Impfdosen verabreicht bekommen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132715/China-meldet-erste-Coronatodesfaelle-seit-mehr-als-einem-Jahr

CORONA – CHINA – Chinas Präsident Xi will an Null-COVID-Strategie festhalten – NACHTRAG: 18.3.2022
Peking – Chinas Präsident Xi Jinping will trotz steigender Infektionszahlen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 an seiner Null-COVID-Strategie festhalten.
Die Volksrepublik solle weiter „die Menschen und das Leben“ in der Vordergrund stellen und „die Aus­brei­tung der Epidemie so schnell wie möglich eindämmen“, sagte Xi laut dem Staatssender CCTV gestern vor Spitzenpolitikern in Peking. Lokale Infektionsherde müssten schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Xi forderte die chinesischen Gesundheitsbehörden auf, die „wissenschaftlichen und präzisen“ Maßnah­men zur Vorbeugung und Kontrolle der Virusausbreitung weiter zu verbessern. Er verwies unter anderem auf die Entwicklung von Impfstoffen, Schnelltests und Medikamenten.
China war Ende 2019 das erste Land, in dem das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 festgestellt wurde – und nach gut zwei Jahren Pandemie ist es eines der letzten Länder weltweit, die noch an einer Null-CO­VID-Strategie festhalten. Umgesetzt wird diese mit strikten Maßnahmen wie Grenzschließungen, lokalen Lockdowns, strengen Quarantäneregeln und Massentests.
Um eine Ausbreitung lokaler Infektionsherde zu verhindern, riegeln die Behörden ganze Millionenstädte ab. Zuletzt traf es die Wirtschaftsmetropole Shenzhen, mit 17,5 Millionen Einwohnern eine der größten Städte des Landes.
Die hochansteckende Omikron-Variante stellt die Null-COVID-Strategie der Regierung nun aber auf eine harte Probe. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist von weniger als hundert vor drei Wochen auf deutlich über tausend gestiegen. Gestern wurden landesweit mehr als 2.400 neue Ansteckungsfälle gemeldet, wie die Nationale Gesundheitskommission mitteilte.
Zuletzt wuchsen daher die Zweifel, ob die strikten Maßnahmen mitsamt ihren wirtschaftlichen und so­zialen Folgen noch zu halten sind. Selbst ein hochrangiger chinesischer Wissenschaftler erklärte, das Land müsse lernen, mit dem Virus zu leben. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132684/Chinas-Praesident-Xi-will-an-Null-COVID-Strategie-festhalten

CORONA – HONGKONG – Zero-COVID-Strategie versagt: Hongkong meldet weltweit höchste Todesrate – Lockerung der Quarantänevorschriften – Wenig Vertrauen in Impfstoffe aus China – 21.3.2022
Montag, 21. März 2022
Hongkong – In Hongkong, lange ein Vorbild für die erfolgreiche Eindämmung der Coronapandemie, ist es zu einem drastischen Anstieg der Infektionszahlen gekommen. Bezogen auf die Einwohnerzahl weise die chinesische Sonderverwaltungszone mittlerweile die höchste COVID-19-Todesrate weltweit auf, heißt es in einem Artikel im British Medical Journal (BMJ) (DOI: 10.1136/bmj.o707).
Epidemiologen gehen davon aus, dass die bisher in Hongkong verfolgte Zero-COVID-Strategie bei der ansteckenderen Omikron-Variante nicht mehr funktioniert. Hinzu komme, dass die geringe Impfrate in der Hongkonger Bevölkerung zur Virusausbreitung und den hohen Todeszahlen beitrage.
Die COVID-19-Todesrate beträgt mittlerweile über 25 Todesfälle pro 100.000 Einwohnern – das ist noch höher als vergangenen Dezember im Vereinigten Königreich, als dort die Omikron-Variante das 1. Mal auftauchte, heißt es in dem Artikel im BMJ. Insgesamt zählt Hongkong seit Pandemiebeginn 3.500 CO­VID-19-Todesfälle, die meisten davon in den vergangenen beiden Wochen.
Todesraten wie vor den Impfstoffen
In der größtenteils ungeimpften älteren Bevölkerung Hongkongs entsprächen die Todesraten sogar dem, was in der ersten Coronawelle im Vereinigten Königreich zu beobachten gewesen sei, als es noch gar keine Impfstoffe gegeben habe, wird der klinische Virologe Julian Tang von der University of Leicester zitiert.
„In der frühen Phase der Pandemie funktionierte die erzwungene Isolation [von Infizierten] in Hongkong sehr gut, das war bevor es zu einer ausgedehnten Verbreitung des Virus in der Bevölkerung kam – doch jetzt, unter der weiterhin verfolgten Zero-COVID-Strategie, ist es unmöglich, das für alle neuen Fälle zu schaffen“, ergänzte er.
*** Lockerung der Quarantänevorschriften
Bislang mussten sich die Einwohner Hongkongs bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 zur Quarantäne in ein Krankenhaus begeben und Kontaktpersonen mussten sich in speziellen Einrichtungen isolieren. Ange­sichts der nach oben schießenden Infektionszahlen wurden die Kriterien für die Entlassung aus der Krankenhausquarantäne gelockert. Die Quarantäne ist jetzt kürzer und die Kontaktpersonen können sich auch zuhause isolieren.
Auffrischungsimpfungen mit mRNA-Vakzinen könnten die Infektionsraten senken, so Tang. Aber viele Hongkonger haben noch nicht einmal die Grundimmunisierung gegen COVID-19. Mehr als 90 % der Hongkonger, die momentan an COVID-19 sterben, waren nicht vollständig geimpft.
*** Wenig Vertrauen in Impfstoffe aus China
Die meisten Impfstoffe, die in Hongkong zur Anwendung kommen, werden in China hergestellt. Für einige von ihnen, zum Beispiel Coronavac, ist gezeigt worden, dass sie weniger effektiv vor Infektionen und schweren Erkrankungen schützen als mRNA-Impfstoffe.
In Hongkong ist die Akzeptanz der Coronaimpfstoffe nicht sehr hoch: Der BMJ-Artikel zitiert lokale Exper­t­en, die dafür das mangelnde Vertrauen in die chinesischen Behörden und Impfstoffe verantwort­lich machen. Als Sonderverwaltungszone ist Hongkong teilautonom von China, dennoch hat die Regie­rung in Peking die Freiheiten der Hongkonger in den letzten Jahren zunehmend eingeschränkt – mit einem daraus resultierenden Vertrauensverlust.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132743/Zero-COVID-Strategie-versagt-Hongkong-meldet-weltweit-hoechste-Todesrate

CORONA – BULGARIEN – Corona: 3G-Regel in Bulgarien entfallen – 21.3.2022
SOFIA (dpa-AFX) – In Bulgarien ist trotz der EU-weit niedrigsten Impfquote gegen Covid-19 die 3G-Regel nach fünf Monaten abgeschafft worden. Für den Zutritt etwa zu Einkaufsmalls oder Lokalen sowie kulturellen und sportlichen Einrichtungen brauchen ab Montag Kunden und Besucher sowie das Personal keine Zertifikate mehr, die eine Covid-Impfung, Genesung oder einen negativen Test nachweisen. In dem südöstlichen EU-Land haben nur 29,5 Prozent der Bevölkerung einen vollen Impfschutz erhalten, 10,1 Prozent auch eine Booster-Dosis. Ärzte und Experten beklagen einen beunruhigenden Rückgang der neuen Impfwilligen, nachdem die Regierung angekündigt hatte, dass die „grünen Zertifikate“ wegfallen würden.
Die Abschaffung der 3G-Regel wurde mit den stabil sinkenden Covid-Fallzahlen in dem Balkanland begründet. Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel aktuell auf 166,6 pro 100 000 Menschen – in Deutschland lag sie am Montag bundesweit rund zehn Mal höher bei 1714,2. Die Maskenpflicht etwa in Supermärkten oder öffentlichen Verkehrsmitteln bleibt aber in Bulgarien weiter erhalten. Allerdings wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oft nicht korrekt eingehalten und kaum kontrolliert./el/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55558322-corona-3g-regel-in-bulgarien-entfallen-016.htm

CORONA – ÖSTERREICH – Österreich führt FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen wieder ein – 21.3.2022
Wien – In Österreich soll ab Mitte kommender Woche wieder eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen gelten. Eine entsprechende Verordnung solle bis übermorgen vorliegen, kündigte Ge­sund­heitsminister Johannes Rauch laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA an.
Seit dem Beschluss der Lockerungen hätten sich die Prognosen verschlechtert, begründete der Gesund­heits­minister die Maßnahme. Österreich hatte am 6. März trotz weiterhin hoher Inzidenzraten seine Co­ronabeschränkungen weitgehend aufgehoben.
Die Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen, wurde unter an­derem auf Krankenhäuser, öffentliche Verkehrs­mittel und die Kundenbereiche lebensnotwendiger Ge­schäfte beschränkt. Inzwischen habe sich gezeigt, dass die Lockerungen zu früh gekommen seien, sagte Rauch laut APA. Auch in den kommenden beiden Wochen würden Coronainfektionszahlen von über 50.000 pro Tag erwartet.
Der Gesundheitsminister kündigte zudem eine Lockerung der Quarantäneregelung für infizierte Beschäf­tigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen an. Grund sei eine Überlastung des Personals wegen der hohen Patientenzahlen in den Einrichtungen. „Der Betrieb ist nur noch mit Mühe aufrecht zu er­halten“, sagte Rauch.
Es gebe dringenden Handlungsbedarf. Die neuen Vorschriften würden jedoch noch diskutiert. Derzeit können sich Beschäftigte in österreichischen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen nach fünf Tagen freitesten. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132718/Oesterreich-fuehrt-FFP2-Maskenpflicht-in-Innenraeumen-wieder-ein

CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Maßnahmen an Schulen bis Ostern unverändert – Polaschek kündigt „Redimensionierung“ der Coronatests nach Ostern an – Schule „besonders sensibler Ort“ – 2.700 ukrainische Studierende in Österreich als mögliche „Buddys“ – 21.3.2022
Die relativ lockeren Masken-Regeln an den Schulen könnten bestehen bleiben. Das geht aus einer Aussage von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“ hervor. Er will bis Ostern beim gegenwärtigen System bleiben. Sollte der Gesundheitsminister im Rahmen einer neuen Gesamt-Strategie Änderungen vorschlagen, werde man sich das an den Schulen evidenzbasiert ansehen.
*** Polaschek kündigt „Redimensionierung“ der Coronatests nach Ostern an
Aktuell ist es so, dass die Masken an den Schulen zwar in den Gängen getragen werden, nicht aber in den Klassen: „Das hat sehr gut funktioniert.“ Es habe auch kein Veto der Experten diesbezüglich gegeben. Man solle schauen, den Kindern einen möglichst guten Unterricht zu geben, findet Polaschek.
*** Schule „besonders sensibler Ort“
Bei einer Lockerung der Quarantäne-Regelungen klang der Ressortchef eher skeptisch, verwies er doch darauf, dass die Schule ein besonders sensibler Ort sei. Letztlich würde es aber eine Entscheidung der Gesundheitsbehörden bzw. des Gesundheitsministers sein, ob erkrankte, aber symptomlose Personen zur Arbeit gehen könnten.
Was die Testungen anlangt, kündigte der Bildungsminister an, dass diese bis Ostern noch drei Mal pro Woche laufen. Danach sei es „klar“, dass es zu einer „Redimensionierung“ kommen werde. Ob sie dann nur noch ein oder zwei Mal durchgeführt werden, legte sich Polaschek nicht fest.
„Nicht angebracht“ wäre es für den Minister, pädagogisches Personal vom Aussetzen der Impfpflicht auszunehmen. Der Schulbereich sei hier ohnehin vorbildlich, 86 Prozent der Lehrenden seien geimpft. Auch im Bereich der Oberstufe gebe es hohe Impfraten.
Noch nicht genau abschätzen kann Polaschek, wie viele Kinder aus der Ukraine in Österreich Schulplätze brauchen werden. Derzeit sind etwa die Hälfte, 750 bis 800, in Wiener Schulen integriert worden, weitere 400 in Niederösterreich. Ziel für den Minister ist es, neu ankommende Jugendliche auch in Schulen in anderen Bundesländern unterzubringen.
*** 2.700 ukrainische Studierende in Österreich als mögliche „Buddys“
Hoffnung setzt Polaschek etwa auf ein Buddy-System. Dabei sollen Schüler und Studierende vor dem Krieg geflohene Jugendliche betreuen. Es gebe alleine 2.700 ukrainische Studierende in Österreich, von denen sich schon viele für solch eine Aufgabe angeboten hätten. Allenfalls könnte es auch eine finanzielle Abgeltung geben.
Zurückgewiesen wurde von Polaschek Oppositionskritik, dass er in heiklen Fragen auf Tauchstation sei: „Ich bin ein fleißiger, intensiv arbeitender Mann.“
Trotzdem findet er zumindest bei der Opposition wenig Anklag. SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler war ob des Auftritts des Ministers „fassungslos“. „Minister Polaschek ist einfach auf nichts vorbereitet, hat auf nichts eine Antwort und für nichts einen Plan“, lautete ihre Einschätzung. Praktisch ident war der Eindruck des freiheitlichen Bildungssprechers Hermann Brückl: „Polascheks Motto lautet: Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Der Minister habe alle Verantwortung nur auf den Gesundheitsminister geschoben.
Wenig Begeisterung herrschte auch bei den NEOS: „Es ist erschreckend, wenn ein Bildungsminister kein einziges bildungspolitisches Anliegen hat und darüber hinaus auch bei jeder akuten Herausforderung ein Plan fehlt“, meinte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Aussendung.
https://science.apa.at/power-search/1955679947990226133

……………………….

TUBERKULOSE – Seit Corona-Pandemie auch drei Millionen an Tuberkulose gestorben – 21.3.2022
Die Corona-Pandemie hat weltweit zu einem besorgniserregenden Anstieg von Tuberkulosefällen geführt. Während Covid-19 bisher rund sechs Millionen Menschenleben gefordert hat, sind in derselben Zeit rund drei Millionen an Tuberkulose gestorben, warnte die Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) am Montag anlässlich des Welttuberkulosetages am 24. März. Die Fortschritte im globalen Kampf gegen Tuberkulose seien durch die Pandemie zunichtegemacht und um Jahre zurückgeworfen worden.
*** Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie warnt vor unbehandelten Ansteckungen
Seit Ausbruch der Pandemie werden zwar weltweit bedeutend weniger Fälle von Tuberkulose (TB) diagnostiziert – aber nicht, weil es nun tatsächlich weniger Erkrankte gäbe. Die Menschen suchen nur seltener Ärztinnen oder Ärzte auf – aufgrund von Lockdowns, Ausgangsbeschränkungen oder der Sorge, sich in Gesundheitseinrichtungen mit SARS-CoV-2 anzustecken. Das werde nicht ohne Folgen bleiben, betonen die Experten der ÖGP, denn die Heilungschancen stehen nur bei rechtzeitiger und kontinuierlicher Therapie sehr gut.
*** Immer längere Infektionsketten
Darüber hinaus werden Familienmitglieder und andere enge Kontakte ebenfalls angesteckt. Die Infektionsketten werden immer länger und die Gefahr, dass sich multiresistente Formen der Tuberkulose ausbreiten, gegen die immer weniger Medikamente wirksam sind, wird größer. Die ÖGP sprach in einer Aussendung von einer bedrohlichen Entwicklung, da Tuberkulose als „Killer“ unter den Infektionskrankheiten gilt. So liege der weltweite Therapieerfolg bei einer multiresistenten Tuberkulose bei nur rund 50 Prozent.
2019 sind weltweit von den geschätzten zehn Millionen TB-Neuinfektionen 7,1 Millionen diagnostiziert worden. 2020, also im Jahr eins der Corona-Pandemie, wurden nur 5,8 Millionen neu diagnostiziert. „Das sind um 18 Prozent weniger und das bedeutet, dass zusätzlich circa 1,3 Millionen, ohne es zu wissen, an Tuberkulose erkrankt sind und die Erreger weitergeben“, erläuterte Oberarzt Helmut Salzer vom Kepler Universitätsklinikum in Linz und Leiter des Arbeitskreises Infektiologie & Tuberkulose der ÖGP.
Eine ähnliche Abnahme an TB-Diagnosen sieht man auch in Österreich. Wurden vor der Pandemie 500 bis 600 Neudiagnosen pro Jahr gestellt, waren es 2020 nur 388 TB-Fälle, die in das epidemiologische Meldesystem EMS eingemeldet wurden (4,4 je 100.000 Einwohner). „Seit Beginn der Pandemie werden weniger, dafür vermehrt schwere TB-Fälle in den Krankenhäusern registriert“, berichtete Salzer. „Neben möglichst frühzeitiger Diagnose und rascher, leitliniengerechter Behandlung müssen vor allem auch infektionsgefährdete Personen im engen Patientenumfeld identifiziert, untersucht, aufgeklärt und bei Bedarf behandelt werden“, betonte der Mediziner.
Die Weltgemeinschaft ist nicht auf Kurs, ihre selbstgesteckten Ziele zur Eindämmung der Tuberkulose zu erreichen, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ebenfalls am Montag. Gerade Jugendliche und Kinder seien Leidtragende. Im Jahr 2020 hätten sich 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren mit TB infiziert, 226.000 seien daran gestorben. 2020 wurden der WHO zufolge nach Schätzungen weltweit 72 Prozent der Kinder unter fünf Jahren, die sich infiziert haben, nicht behandelt. Zwei Drittel der Kleinen, die für eine Vorsorgebehandlung infrage kämen, seien nicht behandelt worden.
Mit neuen Richtlinien dringt die WHO auf eine möglichst schnelle Diagnose und eine kürzere Behandlungszeit. Das reduziere die Kosten, die in vielen Ländern Familien selbst tragen müssen. Kinder mit milden Symptomen sollen für vier statt sechs Monate Medikamente einnehmen, solche mit tuberkulöser Meningitis sechs statt zwölf Monate. Die WHO empfiehlt auch die neuen Medikamente Bedaquilin und Delamanid jetzt für Kinder. Sie wirken gegen Mykobakterien, die gegen die bisher wirksamsten Anti-TB-Medikamente resistent sind. Die Infektionskrankheit betrifft oft die Lunge, kann aber auch an anderen Organen auftreten. Klassische Symptomen sind länger bestehender Husten, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsverlust.
https://science.apa.at/power-search/15262143210575577501

TUBERKULOSE – Deutschland: Tuberkulosezahlen sinken weniger stark als in Vorjahren – NACHTRAG: 18.3.2022
Berlin – Die Zahl der Tuberkulosefälle sinkt in Deutschland weiter – aber nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) gestern in Berlin mitteilte, wurden im Jahr 2021 3.896 Neu­erkrankungen mit Tuberkulose übermittelt. Das waren sechs Prozent weniger als im Vorjahr.
Im Jahr 2020 hatte die Fallzahl mit 4.127 auch aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen im Zuge der Coronapandemie knapp 14 Prozent niedriger als 2019 gelegen. Es gab 108 Todesfälle.
Von sogenannten Niedriginzidenzländern wie Deutschland wird laut RKI erwartet, dass die Fallzahlen bis 2035 unter die Inzidenz von einem Fall pro hunderttausend Einwohner sinken.
Dafür müssen die Neu­erkran­kungen jedes Jahr aber um mindestens zehn Prozent zurückgehen. 2020 lag die Inzidenz in Deutsch­land bei 5,0 Erkrankungen pro hunderttausend Einwohner, 2021 bei 4,7.
Die Tuberkulose fordert jedes Jahr weltweit immer noch Millionen Tote. Prävention, Früherkennung und eine adäquate Behandlung drohen laut RKI in Pandemiezeiten ins Hintertreffen zu geraten, dabei ist die Tuberkulose heilbar und könnte bei konsequenter Bekämpfung in einigen Jahren ausgerottet sein. In Deutschland sei vor allem eine intensivere Prävention nötig. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132674/Tuberkulosezahlen-sinken-weniger-stark-als-in-Vorjahren

UMWELT – UN: Mehr als ein Drittel der Länder in Afrika ohne Wassersicherheit – 21.3.2022
DAKAR (dpa-AFX) – In Afrika gibt es kaum Wassersicherheit. Mehr als ein Drittel des Kontinents, oder eine halbe Milliarde Menschen, lebten ohne abgesicherten Zugang zu Wasser, teilte das UN-Institut für Wasser, Umwelt und Gesundheit (UNU-INWEH) am Montag zum Auftakt des neunten Weltwasserforums in Senegals Hauptstadt Dakar mit.
Trotz der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung hätten fast die Hälfte der 54 Länder des Kontinents in den vergangenen drei bis fünf Jahren im Bereich Wassersicherheit keine Fortschritte gemacht, hieß es in dem zum Weltwassertag (22. März) veröffentlichten Bericht. Die UN hat eine recht breite Definition von Wassersicherheit. Dabei geht es unter anderem um den Zugang zu ausreichend sauberem Wasser, aber auch um ökologische Fragen.
Selbst die fünf wassersichersten Länder Afrikas – Ägypten, Botswana, Gabun, Mauritius und Tunesien – wiesen „nur ein bescheidenes Niveau an Wassersicherheit“ auf, hieß es. Somalia, Tschad und Niger sind laut der UN die am wenigsten wassersicheren Länder des Kontinents.
Auch Deutschland droht nach Angaben des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in den nächsten Jahrzehnten infolge des Klimawandels ein sinkender Grundwasserspiegel. Vor allem in Nord- und Ostdeutschland könnte es gegen Ende des Jahrhunderts längere Perioden mit niedrigen Grundwasserständen geben, sagte Stefan Broda von der BGR.
Die Unesco fordert in einem neuen Weltwasserbericht, Grundwasservorräte nachhaltig zu nutzen und besser zu verwalten. Europa entnehme mit sechs Prozent der weltweiten Menge nur wenig Grundwasser, vor allem zur Trinkwassergewinnung. Aber in 38 Prozent aller Grundwasserleiter gebe es Verschmutzung durch die Landwirtschaft, vor allem durch zu hohe Nitratbelastung. Asien sei der Kontinent mit der intensivsten Grundwassernutzung, ebenfalls durch die Landwirtschaft.
In vielen Ländern Afrikas würde die riesigen Grundwasserreserven laut Unesco dagegen kaum genutzt. Nur drei Prozent der Ackerflächen seien mit entsprechenden Bewässerungssystemen ausgestattet, davon nutzen wiederum nur fünf Prozent Grundwasser. Die Erschließung des Grundwassers könne gerade in Afrika ein Katalysator für wirtschaftliche Entwicklung sein./kpa/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55556837-un-mehr-als-ein-drittel-der-laender-in-afrika-ohne-wassersicherheit-016.htm

GESELLSCHAFT – DEUTSCHLAND – Studie: Ärmere leiden besonders unter hohen Energiepreisen – 21.3.2022
Köln – Die hohen Preise für Benzin, Diesel, Strom und Gas belasten vor allem Menschen mit geringem Einkommen. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Montag veröffentlicht wurde.
Demnach müssen Singles mit einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 1.200 und 1.600 Euro monatlich im Schnitt 51 Euro mehr für Energie- und Kraftstoffe ausgeben als noch Anfang Januar. Die Mehrkosten summieren sich auf 3,6 Prozent. Je höher der Verdienst, desto geringer die zusätzliche Belastung im Verhältnis zum Einkommen: Singles, die zwischen 4.000 und 4.500 Euro monatlich verdienen, zahlen 92 Euro mehr für Energie – das entspricht 2,2 Prozent. Bei Familien mit zwei Kindern ist die Lage ähnlich: Mit einem Nettoeinkommen zwischen 3.000 und 3.500 Euro steigen die monatlichen Mehrkosten um 131 Euro und damit um vier Prozent.
Familien mit einem hohen Einkommen zwischen 7.000 und 7.500 Euro zahlen 150 Euro oder 2,1 Prozent mehr. Die Studie berücksichtigt neben den Preissteigerungen auch den durchschnittlichen Energieverbrauch der jeweiligen Gruppe. Die Wissenschaftler gehen für ihre Rechnung davon aus, dass sich der Energieverbrauch nicht verändert. Für die Studie wurden Preise für Strom, Gas, Heizöl, Benzin und Diesel zwischen Mitte Januar und Mitte März erhoben und ausgewertet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55554113-studie-aermere-leiden-besonders-unter-hohen-energiepreisen-003.htm

GESELLSCHAFT – DEUTSCHLAND – Angleich an Westen schleppend Ostdeutsche Wirtschaft leidet an Überalterung – 21.3.2022
Die Politik solle dem Fachkräftemangel mit attraktiven Stellen für Fachkräfte und Hochqualifizierte begegnen, empfiehlt das IfW.
Anfang der 90er-Jahre war die Bevölkerung in den neuen Bundesländern deutlich jünger als im Westen. 30 Jahre später kämpft die ostdeutsche Wirtschaft jedoch mit Überalterung: Es mangelt an Fachkräften und an Innovation. Den alten Bundesländern könnte es bald ähnlich gehen.
Die ostdeutsche Wirtschaft wird laut einer aktuellen Studie in den kommenden Jahren die Folgen der Überalterung deutlich zu spüren bekommen. Dazu gehören eine sinkende Wirtschaftskraft, weniger Innovationen und Gründungen und eine Zunahme des Fachkräftemangels, wie das Institut für Weltwirtschaft (IfW) erklärte. Die Abwanderung junger Menschen aus Ostdeutschland verschärfe die Lage, doch auch westdeutschen Bundesländern drohe „in wenigen Jahren das gleiche Schicksal“.
„In den frühen 90er Jahren war die Bevölkerung in Ostdeutschland im Durchschnitt deutlich jünger als im Westen“, erklärte der IfW-Direktor des Forschungszentrums Innovation und Internationaler Wettbewerb, Dirk Dohse. Durch die Abwanderung junger Menschen, niedrigere Geburtenraten und wenig Zuzug aus dem Ausland habe sich dies jedoch grundlegend geändert.
In Thüringen, in dessen Auftrag das Gutachten des IfW erstellt wurde, ließ sich diese Entwicklung besonders klar erkennen: Zwischen 1991 und 2019 verlor das Bundesland demnach gut 17 Prozent seiner Einwohner, nur Sachsen-Anhalt kehrten mit 22,3 Prozent noch mehr Menschen den Rücken. In den alten Bundesländern stiegen die Bevölkerungszahlen im gleichen Zeitraum dagegen teilweise deutlich.
Seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts verliere die ostdeutsche Wirtschaft „zunehmend den Anschluss“ an den Rest der Bundesrepublik. So wuchs die Wirtschaft in Thüringen zwischen 2015 und 2019 um 4,4 Prozentpunkte langsamer als im bundesweiten Durchschnitt. In Thüringen betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf 2020 knapp 30.000 Euro, nur in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern lag der Wert darunter. In Hamburg dagegen lag das BIP pro Kopf bei deutlich über 60.000 Euro.
*** Gleiches Gehalt erst in 40 Jahren?
Der Angleich an das Westniveau verlaufe schleppend, erklärte das IfW: Sollte sich dieser im gleichen Tempo fortsetzen wie seit 2015, werden ostdeutsche Haushalte erst in 40 Jahren über das gleiche Einkommen verfügen wie Haushalte in Westdeutschland.
In den kommenden Jahren stehe die ostdeutsche Wirtschaft vor weiteren Herausforderungen, warnten die Forscher. Der zunehmende Fachkräftemangel bedeute, dass Unternehmen ihre Aufträge nicht abarbeiten können, die Wirtschaftsleistung sinke somit weiter. Wenig junge Menschen bedeuteten auch wenig Innovation und Unternehmensgründungen.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, solle die Politik „die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts“ für Fachkräfte und Hochqualifizierte erhöhen, empfahl Dohse. Nötig sei ein „grundlegender Kurswechsel in der Förderpolitik“. Anstatt Arbeitsplätze zu erhalten, für die es keine Fachkräfte gebe, sollten neue Arbeitskräfte angezogen werden. Priorisiert werden solle zudem die Förderung des Strukturwandels und der Produktivität von Unternehmen. Quelle: ntv.de, mbu/AFP
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ostdeutsche-Wirtschaft-leidet-an-Uberalterung-article23211397.html

GESELLSCHAFT – ÖSTERREICH – Inflation trifft Einkommensschwache stärker – 21.3.2022
Von der hohen Inflation sind einkommensschwächere Menschen viel stärker betroffen, weil bei ihnen die lebensnotwendigen Lebenshaltungskosten einen ungleich höheren Anteil ausmachen. Das rechneten am Montag Fachleute der Bank Austria vor. Ein fiskalischer Ausgleich zur Abfederung sollte daher zielgerichtet sein.
Der Anteil an den Haushaltsausgaben für die notwendigen Lebenshaltungskosten (Haushaltsenergie, Miete, Lebensmittel) sei im untersten Einkommensfünftel mit rund 32 Prozent doppelt so hoch wie im obersten Einkommensfünftel mit etwa 16 Prozent. Dabei unterscheidet sich der Anteil für Nahrungsmittel mit 14,2 gegenüber 10,7 Prozent kaum – bei Haushaltsenergie sind es 5,5 versus 3,3 Prozent, bei den gezahlten Wohnungsmitteln aber 12,5 gegenüber 2,2 Prozent, jeweils auf Basis von Daten von 2020.
*** Kaum Reserven zum Ausgleich
Im Schnitt macht der Anteil der essenziellen Lebenshaltungskosten knapp 22 Prozent der Haushaltsausgaben aus. Damit ergibt sich laut Bank Austria aktuell ein Einfluss dieser Kategorien auf die Gesamtinflation, der mit 24,5 Prozent etwas über dem Durchschnitt liegt. Während für das oberste Fünftel der Haushalte die notwendigen Lebenshaltungskosten nur für etwa 20 Prozent der individuellen Gesamtinflation verantwortlich seien, liege dieser Anteil im untersten Einkommensbereich bei fast 30 Prozent.
GRAPHIK Grafik zu notwendigen Ausgaben in Haushalten
https://oekastatic.orf.at/mims/2022/13/23/crops/w=800,q=70,r=1/1284131_body_458423_ausgaben_haushalten_2092_a.png
COPYRIGHT: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research
„Die höhere Belastung für einkommensschwache Haushalte ergibt sich nicht nur durch die vergleichsweise höhere Ausgabenkonzentration auf notwendige Lebenshaltungskosten, sondern auch durch das absolut niedrigere Haushaltseinkommen“, so Ökonom Walter Pudschedl. Die untersten Einkommensgruppen hätten kaum Ersparnisse, sodass der starke Preisanstieg der Lebenshaltungskosten nicht durch Reserven ausgeglichen werden könne, sondern direkt den Konsum einschränke.
*** Sprit „nicht notwendig“
Nicht in die „notwendigen Lebenshaltungskosten“ inkludieren die Fachleute der Bank Austria freilich die Ausgaben für Sprit für den Betrieb privater Verkehrsmittel. Denn dafür stünden in den meisten Fällen Alternativen durch den öffentlichen Verkehr zur Verfügung, während der Konsum von Nahrungsmitteln und Wohnenergie bzw. Mietkosten alternativlos sei.
Zudem nehme der Anteil der Ausgaben für private Verkehrsmittel an den gesamten Haushaltsausgaben mit steigendem Einkommen überproportional stark zu. Dieser Anteil betrage im untersten Einkommensfünftel nur fünf Prozent, während im obersten Fünftel der Anteil mit rund acht Prozent um über die Hälfte höher sei.
Der starke Anstieg der Spritpreise belaste einkommensstarke Haushalte, die oft mehrere Pkws mit höherer Leistung und Spritverbrauch besitzen, deutlich stärker als einkommensschwache, die oft gar kein Auto hätten. Die Spritpreisbelastung treffe so vor allem Haushalte mit einer hohen Sparquote, die ohne Konsumeinschränkung den Kostenanstieg über Rücklagen ausgleichen könnten.
*** „Fiskalischer Ausgleich soll zielgerichtet sein“
Wegen der unterschiedlichen Ausgabenanteile für die stark steigenden Lebenshaltungskosten und der unterschiedlichen Konsumneigung, die vor allem bei Niedrigeinkommensbeziehern hoch sei, folge, dass fiskalpolitische Maßnahmen zur Minderung der steigenden Lebenshaltungskosten auf die niedrigsten Einkommensgruppen und ausschließlich auf tatsächlich notwendige Lebenshaltungskosten ausgerichtet sein sollten, forderte Chefökonom Stefan Bruckbauer, und zwar nicht nur aus Gründen der Fairness, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. red, oesterreich.ORF.at/Agenturen
https://oesterreich.orf.at/stories/3148442/

INTERNET – DEUTSCHLAND – ROUNDUP/Zu langsames Internet: Messungen belegen Defizite im heimischen Netz – Minderungsrecht bei „mieser“ Leistungs: Vertragsverletzungen messtechnisch nachgewiesen – Messtool „breitbandmessung.de“ – 21.3.2022
BONN (dpa-AFX) – Festnetz-Internet ist in vielen Fällen deutlich schlechter als vertraglich vereinbart. Wie die Bundesnetzagentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, bekamen Verbraucher im Rahmen eines seit Dezember gültigen Minderungsrechts bisher knapp 15 000 sogenannter Messprotokolle. Dabei wurde „fast ausschließlich“ ein Minderungsanspruch festgestellt – die Leistung war also so mies, dass die Verbraucher Anspruch auf eine niedrigere Bezahlung hatten.
Wie hoch die Minderung ist, besagen die Protokolle nicht – das sollen die Verbraucher mit ihren Anbietern klären. Netzagentur-Chef Klaus Müller sagte, man freue sich, dass das Messtool „breitbandmessung.de“ gut angenommen werde.
Internettarife enthalten ein Produktinformationsblatt, in dem der Anbieter die maximale, die minimale und die normalerweise zur Verfügung stehende Datenrate angibt. Von diesen Vorgaben darf es keine „erhebliche, kontinuierliche oder regelmäßig wiederkehrende Abweichung“ geben, wie ein Gesetz besagt.
Die Ergebnisse der Messungen belegen nun aber Defizite, aus denen sich Rechtsansprüche ableiten lassen. Am häufigsten geht es um die normalerweise zur Verfügung stehende Übertragungsgeschwindigkeit. Zudem ist der Download stärker betroffen als der Upload.
Das noch recht junge Minderungsrecht stärkt die Rolle des Verbrauchers gegenüber seinem Anbieter, seit Mitte Dezember ist das dafür nötige Messtool nutzbar. Die Desktop-App „breitbandmessung.de“ gibt Aufschluss, ob das Festnetz daheim den Vorgaben entspricht und ob die Abweichungen so stark sind, dass die Verbraucher einen Anspruch auf Preisminderung haben.
Ähnliche Messungen über die App der Bundesnetzagentur hatte es schon in den vergangenen Jahren gegeben, sie hatten ebenfalls Mängel aufgezeigt. Ein Rechtsanspruch ergab sich aus den älteren Messungen aber nicht – das ist erst seit etwa drei Monaten der Fall.
Um ein Messprotokoll zu bekommen, sind im Rahmen des neuen Rechts insgesamt 30 Messungen an 3 unterschiedlichen Kalendertagen nötig. Zwischen den Messungen sollen mindestens fünf Minuten liegen, beziehungsweise zwischen der fünften und sechsten Messung eines Tages mindestens drei Stunden. Der Gesamtzeitraum für die „Messkampagne“ – so wird die vorgeschriebene Reihe an 30 Tests genannt – darf nicht länger sein als zwei Wochen. Diese Vorgaben machen deutlich, dass Verbraucher es auch wirklich ernst meinen müssen mit der Überprüfung – mal eben so nebenbei bekommt man das Messprotokoll nicht.
Zum einen teilte die Netzagentur mit, dass im Zeitraum Mitte Dezember bis Ende Februar knapp 15 000 Messkampagnen beendet wurden und die Verbraucher dann ein Protokoll bekamen. Zum anderen seien etwa drei Mal so viele Kampagnen angefangen, aber nicht abgeschlossen worden. Warum so viele Verbraucher bei einer Kampagne vor der 30. und finalen Messung ausgestiegen sind, ist unklar.
Und wie reagierten Internetanbieter auf die ersten Zahlen zum neuen Minderungsrecht? Ein Sprecher der Deutschen Telekom sagte, man erhalte zurzeit relativ wenige Messprotokolle von den Kunden. In den vergangen zwei Monaten seien es durchschnittlich zehn pro Tag gewesen. „Wir suchen dann immer nach einer kulanten Lösung“, sagte er. „Wenn nach Klärung der Ursache für das Messergebnis ein Anspruch besteht, gewähren wir selbstverständlich eine Minderung auf den monatlichen Betrag.“ Der Beitrag variiere je nach Kunde und Vertrag.
Vodafone teilte knapp mit, dass bisher „wenige“ Kunden vom Minderungsrecht Gebrauch gemacht hätten. „Zahlen veröffentlichen wir dazu nicht“, sagte ein Sprecher.
Verbraucherschützer werteten die Zahlen zum Minderungsrecht als Beleg für eine große Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim heimischen Internet. Rund 15 000 komplett durchgeführte Messkampagnen binnen zweieinhalb Monaten seien „nicht unbeachtlich“, schließlich sei der Aufwand hoch, sagte Felix Flosbach von der Verbraucherzentrale NRW. Die Zahl der Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich in den Beratungsstellen zu dem Thema informierten, steige stetig.
Der Verbraucherschützer monierte, dass die Höhe des Anspruches nicht klar sei – Festnetz-Nutzer müssten nach Sichtung des Protokolls selbst entscheiden, wie viel sie weniger zahlen wollten. Die Telekommunikationsanbieter böten dann häufig nur einen geringen Preisabschlag und erklärten nicht, wie sie auf den Betrag kämen. „Mehr Transparenz der Provider wäre hilfreich“, sagte Flosbach.
Tatsächlich könnte sich die Situation für die Verbraucher bald verbessern. Denn Bundesnetzagentur-Präsident Müller sagte, seine Behörde stehe „im Interesse der Kundinnen und Kunden im Dialog mit der Branche, um vereinfachte Entschädigungsmodelle zu erreichen“.
Der digitalpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Maik Außendorf, rechnet bei „breitbandmessung.de“ mit steigenden Nutzungszahlen, da dieses Instrument an Bekanntheit gewinne. Wie die allermeisten der rund 15 000 ausgestellten Messprotokolle belegten, zahlten die Nutzerinnen und Nutzer „für eine Bandbreite, die sie schlussendlich nicht erhalten“, sagte der Politiker. „Das ist nicht akzeptabel und zeigt, dass dieses Instrument zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher längst überfällig gewesen ist.“/wdw/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55550274-roundup-zu-langsames-internet-messungen-belegen-defizite-im-heimischen-netz-016.htm

# # # # # # # # #

INTERNATIONAL – Weltklimarat IPCC beginnt Beratungen über Bericht zu Maßnahmen gegen Erwärmung – 21.3.2022
Der Weltklimarat IPCC hat mit den Schlussberatungen über neue Empfehlungen für den Kampf gegen die Erderwärmung begonnen. „Die kommenden Jahre werden entscheidend sein für den Verlauf des Klimawandels in diesem Jahrhundert“, sagte IPCC-Chef Hoesung Lee bei der Eröffnung der virtuellen Plenumssitzung. In den Beratungen geht es um den dritten und letzten Teil des Sechsten Sachstandsberichts des IPCC.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559449-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

BÖRSEN – Ölpreise steigen stark – Spekulation über Importstopp für russisches Öl – 21.3.2022, 17:35
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Montag an die Kursgewinne der vergangenen Handelstage angeknüpft und sind stark gestiegen. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 114,72 US-Dollar. Das waren 6,79 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sprang um 5,75 Dollar auf 110,45 Dollar nach oben.
Den Preissprung zum Wochenauftakt erklärte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank mit Spekulationen auf einen möglichen Importstopp der EU für Öllieferungen aus Russland. In dieser Woche ist ein Treffen auf höchster EU-Ebene mit US-Präsident Joe Biden geplant, auf dem über weitere Sanktionen gegen Russland gesprochen werden dürfte, sagte Fritsch. Das Weiße Haus hat mitgeteilt, dass Biden an diesem Donnerstag an den Gipfeln der Nato, der EU und der G7-Staaten in Brüssel teilnehmen werde.
Die USA haben vorgelegt und bereits vor zwei Wochen einen Importstopp für Rohöl und Ölprodukte aus Russland verkündet. Angesichts des Vorgehens der russischen Streitkräfte in der Ukraine, das mehr und mehr auch die Zivilbevölkerung trifft, wächst der Druck auf die Europäer, sich den USA anzuschließen.
Wegen des Ukraine-Kriegs bleibt die Lage am Ölmarkt weiter sehr angespannt, da Russland ein großer Förderer und Exporteur von Erdöl ist. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind die Ölpreise stark gestiegen. Vor zwei Wochen war ein Fass Brent bis zu rund 139 Dollar wert gewesen und damit so teuer wie zuletzt im Jahr 2008./jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55558515-oelpreise-steigen-stark-spekulation-ueber-importstopp-fuer-russisches-oel-016.htm

BÖRSEN – US-Anleihen weiten Tagesverluste aus – Rendite für zehnjährige Staatspapiere steigt auf 2,32 [Freitag: 2,14] Prozent – [Schlusskurs-Rendite: 2,13 Prozent] – 21.3.2022, 20:59
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben im Handelsverlauf am Montag ihre Kursverlusten ausgeweitet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 1,18 Prozent auf 123,17 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 2,32 Prozent. Sie bewegte sich damit in der Nähe des höchsten Stands seit Mitte 2019.
Getrieben werden die Renditen am Anleihemarkt durch die Aussicht auf deutlich steigende Leitzinsen in den USA. Hintergrund ist die hohe und absehbar steigende Inflation. Die US-Notenbank Fed will dagegen vorgehen und hat vergangene Woche die Zinswende eingeleitet. Erstmals seit Ende 2018 hob sie ihren Leitzins an und signalisierte zudem weitere Erhöhungen in diesem Jahr.
Fed-Chef Jerome Powell brachte nun am Montag angesichts der „viel zu hohen“ Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Erhöhungen des Leitzinses ins Spiel und trieb damit die Renditen am Anleihenmarkt weiter an. Die US-Notenbank könnte den Zinssatz bei den kommenden Sitzungen des Zentralbankrats bei Bedarf auch jeweils um mehr als 0,25 Prozentpunkte erhöhen, sagte Powell.
Powell warnte zudem, der russische Angriffskrieg in der Ukraine könnte „bedeutende Folgen“ für die globale Wirtschaft und auch das Wachstum in den USA haben. Das Ausmaß dieser Effekte sei derzeit noch „hochgradig unsicher“. Der Krieg in der Ukraine spielt an den Finanzmärkten nach wie vor eine sehr große Rolle.
Vor seiner Reise zum Nato-Krisengipfel in Brüssel beriet US-Präsident Joe Biden mit Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen europäischen Verbündeten über den Ukraine-Krieg. An der Schaltkonferenz nahmen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsident Mario Draghi und der britische Premierminister Boris Johnson teil. Nach Angaben des Weißen Hauses waren sich die Verbündeten einig, dass sie „die tapferen Ukrainer, die ihr Land gegen die russische Aggression verteidigen“, weiter mit Militärhilfe unterstützen./la/jha/
[Rendite zehnjähriger Staatspapiere bei Handelschluss liegt bei 2,13 Prozent.]
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559894-us-anleihen-weiten-tagesverluste-aus-016.htm

BÖRSEN – MÄRKTE USA/Mögliche aggressivere US-Zinserhöhungen sorgen für Abgaben – DJI sinkt um 0,6 Prozent – Kursverlieger überwiegen – Dollar legt mit Powell-Aussagen zu – Renditen steigen stark auf 2,31 Prozent – Zinskurve verflacht – 21.3.2022, 21:52
NEW YORK (Dow Jones)–Die Aussicht auf möglicherweise noch aggressivere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank hat zu Wochenbeginn für leichte Abgaben an der Wall Street gesorgt. Die Fed ist dazu bereit, wenn dies zur Bekämpfung der weiter steigenden Inflation notwendig sein sollte, so Fed-Chairman Jerome Powell. „Wenn wir zu dem Schluss kommen, dass es angemessen ist, aggressiver vorzugehen, indem wir den Leitzins um mehr als [einen Viertelprozentpunkt] auf einer oder mehreren Sitzungen anheben, werden wir das tun“, so Powell. Schon zuvor hatte der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, erklärt, dass die Zentralbank die Zinsen in diesem Jahr wohl öfter anheben muss, um die Inflation zu senken.
„Die Fed hat bereits signalisiert, dass sie die Inflation viel stärker bekämpfen will, indem sie sechs weitere Zinserhöhungen im Jahr 2022 in Aussicht stellt, aber nach den jüngsten Äußerungen zu urteilen, ist es gut möglich, dass wir auf der Mai-Sitzung sogar eine Anhebung um 50 Basispunkte sehen werden“, sagte Analyst Fawad Razaqzada von ThinkMarkets. Die Fed hatte den Leitzins in der vergangenen Woche wie erwartet um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent angehoben.
Powell bekannte sich zugleich zu dem Ziel, mit der bevorstehenden geldpolitischen Straffung keine Rezession auszulösen. Eine „weiche Landung“ sei immer noch möglich, sagte er und verwies auf drei Fälle in den vergangenen 60 Jahren, in denen das der Fed gelungen sei.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,6 Prozent auf 34.553 Punkte. Für den S&P-500 ging es um zwei Punkte nach unten und der Nasdaq-Composite verlor 0,4 Prozent. Damit konnten sich die Indizes im späten Verlauf wieder von ihren Tagestiefs erholen. Dabei standen den 1.256 (Freitag: 2.208) Kursgewinnern 2.103 (1.094) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 87 (133) Titel.
Mit Blick auf die weiteren Entwicklungen im Ukraine-Krieg machte sich bei den Investoren zudem wieder Vorsicht breit. Denn die Kämpfe gehen mit unverminderter Härte weiter und es zeichnet sich keine friedliche Lösung ab. Dazu kamen die gestiegenen Ölpreise, was die Inflationssorgen befeuerte. Diese markierten den höchsten Stand seit zwei Wochen. So wächst die Zustimmung in Europa, russisches Erdöl mit einem Embargo zu belegen.
*** Dollar legt mit Powell-Aussagen zu – Renditen steigen stark
Der Dollar legte mit der Aussicht auf möglicherweise noch stärker steigende Zinsen in den USA zu – der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Auch Gold war gefragt. Das Edelmetall profitierte mit den Powell-Aussagen zur hohen Inflation in den USA von seinem Status als Inflationsschutz.
Mit den Aussagen von Fed-Chairman Powell ging es mit den Renditen am Anleihemarkt steil nach oben. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 15,6 Basispunkte auf 2,31 Prozent – der höchste Stand seit Mai 2019. Damit liegen die Renditen für zwei- bis 30-jährige Anleihen über der Marke von 2 Prozent, sagte Vermögernsverwalter Louis Navellier. Er sieht in der sich abflachenden Kurve eine Gegenkraft zur aggressiven Rhetorik der US-Notenbank. „Die Marktkräfte treiben die Renditen von Staatsanleihen in die Höhe, und die Fed muss darauf reagieren“, so der Teilnehmer.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560272-maerkte-usa-moegliche-aggressivere-us-zinserhoehungen-sorgen-fuer-abgaben-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560065-us-boersen-schwaecheln-nach-starker-vorwoche-003.htm

BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Gewinne bei Roffstoffwerten stützen den Footsie – 21.3.2022, 18:47
PARIS/LONDON (dpa-AFX) – Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone hat nach seinen kräftigen Erholungsgewinnen der vergangenen zwei Wochen wieder nachgegeben. Auch sein französisches Pendant, der Cac 40 , verzeichnete am Montag leichte Verluste, während der FTSE 100 („Footsie“) von deutlichen Gewinnen bei den stark gewichteten Rohstoff- und Ölwerten profitierte.
Der britische Leitindex ging 0,51 Prozent höher bei 7442,39 Punkten aus dem Handel. Im Handelsverlauf waren die Ölpreise und damit europaweit auch die Aktien von Ölkonzernen stark gestiegen. Den Preissprung zum Wochenauftakt erklärte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank mit Spekulationen auf einen möglichen Importstopp der Europäischen Union (EU) für Öllieferungen aus Russland. In dieser Woche ist ein Treffen auf höchster EU-Ebene mit US-Präsident Joe Biden geplant, auf dem über weitere Sanktionen gegen Russland gesprochen werden dürfte, sagte Fritsch.
Der Cac 40 fiel um 0,57 Prozent auf 6582,33 Punkte und der EuroStoxx büßte 0,53 Prozent auf 3881,80 Punkte ein. Eine Lösung im bereits fast vier Wochen dauernden Krieg in der Ukraine ist nach wie vor nicht in Sicht, auch wenn die tonangebenden Märkte in den USA laut Marktanalyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda ein Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland weiterhin als fast sicher einpreisen.
In Europa sei der Optimismus über Fortschritte bei den Gesprächen über einen Waffenstillstand in der Ukraine allerdings eher verhalten, hieß es am Markt. Investmentanalystin Susannah Streeter von Hargreaves Landsdown verwies auf den wieder gestiegenen Ölpreis, der das widerspiegele, denn erneut wüchsen die Sorgen um die Energieversorgung. Auslöser sei, dass die ukrainische Führung am Morgen ein Ultimatum der russischen Truppen an die seit Wochen belagerte Stadt Mariupol abgelehnt habe, die Waffen niederzulegen und die Stadt zu verlassen. Damit schwinden laut Streeter „die Chancen auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen, da die Positionen der beiden Länder weit auseinanderklaffen“.
Unter den 19 Branchen in Europa zogen die Rohstoffwerte um 4,2 Prozent und der Ölsektor um 3,0 Prozent an. Mit Blick auf einzelne Aktien hatten die Papiere des Minenkonzerns Antofagasta im britischen Leitindex mit einem Plus von rund 8 Prozent die Nase vorn.
Im Footsie gaben derweil das Bergbauunternehmen Endeavour Mining sowie Howden Joinery , ein auf das Baugewerbe ausgerichtetes Unternehmen, ihr Stelldichein. Endeavour fielen dennoch um 3,5 Prozent. Howden Joinery verloren 0,2 Prozent. Für die zwei hatten die Bergbauwerte Evraz und Polymetal als indirekte Folge der Sanktionen gegen Russland ihre Plätze räumen müssen.
Immobilienwerte bildeten mit einem Minus von 1,8 Prozent das Schlusslicht im europäischen Sektortableau. Diese wurden unter anderem von einer negativen Studie der französischen Bank Exane BNP Paribas belastet./la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559157-roundup-aktien-europa-schluss-gewinne-bei-roffstoffwerten-stuetzen-den-footsie-016.htm

BÖRSEN – Deutsche Anleihen geben stark nach – Rendite zehnjähriger Bundesanleihen steigt auf 0,44 [Freitag: 0,37] Prozent – Hohe Energie- und Rohstoffpreise treiben – Februar-Erzeugerpreise mit 26-Prozent-Anstieg – 21.3.2022, 17:47
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Montag kräftig gesunken. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum späte Nachmittag um 0,66 Prozent auf 160,38 Punkte. Damit haben die Kurse die Verluste aus dem frühen Handel deutlich ausgeweitet. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg bis auf 0,44 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Ende 2018.
Auftrieb erhalten die Renditen am deutschen Rentenmarkt von steigenden Inflationserwartungen. Dazu tragen in erster Linie hohe Energie- und Rohstoffpreise bei. Die Tendenz wurde am Morgen durch neue Preisdaten aus Deutschland bestätigt. Im Februar erhöhten sich die Erzeugerpreise nach Daten des Statistischen Bundesamts im Jahresvergleich um 25,9 Prozent und damit so stark wie noch nie.
Nach Einschätzung der Europäische Zentralbank (EZB) dürfte die Wirtschaft der Eurozone trotz des Krieges in der Ukraine weiter wachsen. Der Krieg werde zwar Folgen für das Wachstum im Währungsraum haben, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Paris. Selbst im „düstersten Szenario“ gehe die EZB aber von einer wachsenden Wirtschaft aus, relativierte Lagarde. Ein solches Szenario umschrieb Lagarde mit inflationären Zweitrundeneffekten in Form deutlich steigender Löhne, einem Boykott russischer Energie sowie einem lang andauernden und verschärften Krieg./jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55558633-deutsche-anleihen-geben-stark-nach-016.htm

BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Ukraine-Konflikt weiterhin im Zentrum – 21.3.2022, 18:23
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Montag mit leichten Abgaben geschlossen. Im Späthandel drehten die Indizes leicht in die Verlustzone. Der heimische Leitindex ATX notierte um 0,32 Prozent tiefer bei 3.350,50 Einheiten. Der ATX Prime verlor 0,28 Prozent auf 1.687,37 Zähler.
Weiterhin dreht sich an den Märkten alles um den Ukraine-Konflikt und seine Auswirkungen auf die Weltmärkte. So treibt er einerseits Rohstoffpreise und damit die Inflation nach oben, andererseits könnte der von Russland angezettelte Krieg immer größere Kreise zeichnen bis zuletzt möglicherweise auch die NATO einschreitet.
Anleger setzten allerdings weiterhin die Hoffnung auf Fortschritte bei den Friedensgesprächen der beiden Konfliktparteien, speziell nachdem der vermittelnde türkische Außenminister zuletzt von einem möglichen ersten Übereinkommen gesprochen hatte. Allerdings hatte Kiew auch die Forderung Moskaus abgewiesen, die belagerte Hafenstadt Mariupol aufzugeben.
Auf Unternehmensseite waren impulsgebende Nachrichten bis Handelsschluss Mangelware. Die Blicke richteten sich allerdings auf zwei Analysen. So haben die Wertpapierexperten der Erste Group ihr Kursziel für die Papiere des heimischen Immobilienkonzerns CA Immo von 43,0 auf 34,0 Euro gesenkt. Die Anlageempfehlung „Accumulate“ wurde beibehalten. Die Aktie verlor 0,7 Prozent auf 29,4 Euro.
Die Wertpapierexperten von Raiffeisen Research haben ihr Kursziel für die Aktie der heimischen Post AG von 43,0 auf 36,0 Euro gekürzt. An der Anlageempfehlung „Hold“ hielt der Experte Bernd Maurer in seiner am Freitag veröffentlichten Studie weiterhin fest. Zum Vergleich: Die Titel gaben 0,5 Prozent auf 32,9 Euro ab.
Wegen der Zahlen von Salzgitter aus Deutschland standen die Titel der heimischen Voestalpine im Fokus. Ihre Wertpapiere stiegen um 1,8 Prozent. Salzgitter konnte den Umsatz 2021 stark steigern. Unter dem Strich stand ein positives Ergebnis.
Klar höher schlossen indes auch die Titel der OMV , nachdem die Ölpreise wieder nach oben zogen. Die Aktien gewannen zuletzt 2,0 Prozent. Dagegen sackten die Papiere der Verbund unter den Bluechips um 3,0 Prozent ab. Flughafen rasselten indes um 6,1 Prozent nach unten./sto/mik/APA/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55558968-aktien-wien-schluss-ukraine-konflikt-weiterhin-im-zentrum-016.htm

ZENTRALBANKEN – USA – Powell schließt „große“ Zinsschritte der Fed nicht aus – Wegen Inflation schnellere Leitzinserhöhungen möglich – 21.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Der Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, hat angesichts der „viel zu hohen“ Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Erhöhungen des Leitzinses ins Spiel gebracht. Die Fed könnte den Zinssatz bei den kommenden Sitzungen des Zentralbankrats bei Bedarf auch jeweils um mehr als 0,25 Prozentpunkte erhöhen, sagte Powell am Montag. „Wir werden die nötigen Schritte unternehmen, um eine Rückkehr zur Preisstabilität zu garantieren“, sagte Powell. „Der Arbeitsmarkt ist sehr stark, und die Inflation viel zu hoch“, fügte der Notenbankchef hinzu.
Die Fed hatte den Leitzins in der vergangenen Woche erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder erhöht – wie vom Markt erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent. Die Fed-Mitglieder rechnen einer Prognose zufolge bis zum Jahresende im Durchschnitt mit einer Erhöhung auf 1,9 Prozent. Zudem will die Fed schon bald mit der Reduzierung ihrer durch Corona-Hilfsprogramme angeschwollenen Bilanz beginnen, was den Märkten weitere Liquidität entziehen würde.
Powell warnte, der russische Angriffskrieg in der Ukraine könnte „bedeutende Folgen“ für die globale Wirtschaft und auch das Wachstum in den USA haben. Das Ausmaß dieser Effekte sei derzeit noch „hochgradig unsicher“. Sowohl Russland als auch die Ukraine seien wichtige Rohstoffproduzenten. Die zusätzliche Inflation infolge des Konflikts etwa bei Energie- und Lebensmittelpreisen verstärke die Teuerungsrate weiter, sagte Powell. Die Zentralbank müsse nun rasch handeln, um wieder für Preisstabilität zu sorgen, betonte er.
Erhöhungen des Leitzinses bremsen die Nachfrage. Das hilft dabei, die Inflationsrate zu senken, schwächt aber auch das Wirtschaftswachstum. Für die Notenbank ist es daher ein Balanceakt: Sie will die Zinsen so schnell und stark anheben, dass die Inflation ausgebremst wird – ohne dabei gleichzeitig Konjunktur und Arbeitsmarkt abzuwürgen.
Die Fed ist den Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet. Die US-Wirtschaft brummt, die Arbeitslosenquote war zuletzt auf niedrige 3,8 Prozent gefallen. Die Verbraucherpreise hingegen waren im Februar im Vergleich zum Vorjahr um knapp 8 Prozent gestiegen, das war der höchste Wert seit 40 Jahren./jbz/DP/jkr
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559329-us-notenbank-wegen-inflation-schnellere-leitzinserhoehungen-moeglich-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559449-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – USA – Fed-Notenbanker Bostic: Kontrolle über Inflation hat Priorität – 21.3.2022
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, geht jetzt davon aus, dass die Zentralbank die Zinsen in diesem Jahr öfter anheben muss, um die Inflation zu senken. „Lassen Sie mich klar sagen, dass die Kontrolle der hohen Inflationsraten für mich im Jahr 2022 oberste Priorität hat“, sagte Bostic. Zuvor sei er von drei Zinserhöhungen in diesem Jahr ausgegangen, jetzt von sechs.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559449-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – CHINA – Chinas Notenbank lässt LPR-Referenzzins für Bankkredite stabil – 21.3.2022
PEKING (Dow Jones)–Die People’s Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen. Wie die Zentralbank mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate – LPR) bei 3,7 Prozent und der fünfjährige LPR bei 4,6 Prozent. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC. Sie hatte ihn im August 2019 reformiert und dient den Banken als Vorgabe für ihre Ausleihesätze.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55551908-chinas-notenbank-laesst-lpr-referenzzins-fuer-bankkredite-stabil-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Hinterherlaufende Inflationsprognose: „Friedhofszahlen“ und konditionierte Inflationsprognose – Chart des Tages – 21.3.2002
Andreas Neinhaus
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/03/danske-bank-ecb-inflation-projection-640×571.png
Der Ölpreis ist erneut gestiegen. Das Fass der Qualität Brent kostet über 111 $. Die Hoffnung auf eine baldige Entspannung der Preisentwicklung – und damit der gesamtwirtschaftlichen Teuerung – hat sich zerschlagen. Inflationsprognosen sind weiterhin äusserst unsicher und daher mit Vorsicht zu geniessen. Das zeigt auch der heutige Chart am Beispiel der Europäischen Zentralbank (EZB).
Er stellt ihre Voraussage für den Teuerungsverlauf in der Eurozone von vergangener Woche (rote Linie) der vorangegangenen Prognose vom Dezember (grüne Linie) gegenüber. Beide Linien zeigen den gleichen Verlauf für die Zukunft: Der aktuelle Wert stellt den Höhepunkt dar, von dem aus ein scharfer Rückgang unter das offizielle EZB-Inflationsziel von 2% ausgeht. Der einzige Unterschied zwischen beiden Vorhersagen: Es wird nun etwas länger dauern, bis diese Korrektur einsetzt.
Der Chart führt auch die vergangenen EZB-Prognosen auf (graue Linien) und stellt sie dem tatsächlichen Inflationsverlauf (blau) gegenüber. So unterschiedlich sie ausfielen, sie alle sagen voraus, dass die Teuerung spätestens am Ende des Beobachtungszeitraums auf oder nahe am Inflationsziel landet. Weder deutlich darunter oder darüber, sondern ziemlich zielgenau.
Zentralbankprognosen sind immer auch konditionierte Voraussagen. Sie werden von dem geldpolitischen Mandat geleitet, das den Währungshütern aufträgt, ihre Geldpolitik so auszurichten, dass sie das Inflationsziel erreichen. Das betrifft nicht nur die EZB, sondern alle Notenbanken.
In der Vergangenheit hatte das zur Folge, dass sie den tatsächlichen Teuerungsverlauf häufig falsch voraussagten. Wird es diesmal anders sein? (Quelle der Grafik: Danske Bank)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2274/

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Präsidentin Lagarde rechnet trotz Ukraine-Krieg mit Wachstum – 21.3.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die Europäische Zentralbank (EZB) geht trotz des Ukraine-Kriegs von Wirtschaftswachstum aus. Der Krieg werde zwar Folgen für das Wachstum im Währungsraum haben, da die Inflation steige und das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern Schaden nehme, sagte Lagarde am Montag in Paris. Selbst im „düstersten Szenario“ gehe die EZB aber von einer wachsenden Wirtschaft aus, sagte Lagarde. Ein solches Szenario umschrieb Lagarde mit inflationären Zweitrundeneffekten in Form deutlich steigender Löhne, einem Boykott russischer Energie sowie einem lang andauernden und verschärften Krieg.
Lagarde wollte sich zwar nicht direkt zur Geldpolitik der EZB äußern. Sie stellte jedoch einmal mehr Unterschiede zur geldpolitischen Ausrichtung der US-Notenbank Fed heraus. Die Eurozone und die USA befänden sich in unterschiedlichen wirtschaftlichen Phasen, sagte die Französin. Außerdem sei Europa stärker von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs betroffen. Die Fed hatte vergangene Woche ihren Leitzins erstmals seit dem Jahr 2018 angehoben und weitere Erhöhungen für dieses Jahr in Aussicht gestellt.
Die EZB hatte auf ihrer jüngsten Zinssitzung ein rascheres Abschmelzen ihrer konjunkturstützenden Wertpapierkäufe beschlossen, zugleich jedoch ihre Zinspolitik zeitlich vom Ende der Anleihekäufe entkoppelt und sich damit Flexibilität verschafft. Die Notenbank sieht sich einer Gratwanderung ausgesetzt, da sie einerseits die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Wachstum berücksichtigen muss, zugleich aber die hohe und absehbar weiter steigende Inflation in Schach zu halten hat./bgf/jkr
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55554138-ezb-praesidentin-lagarde-rechnet-trotz-ukraine-krieg-mit-wachstum-016.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – De Guindos: Löhne und Inflationserwartungen jetzt am wichtigsten – 21.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos verhindern, dass sich die derzeit hohen Inflationsraten über eine Lohn-Preis-Spirale verfestigen. „Für uns kommt es jetzt darauf an, wie stark die Löhne reagieren“, sagte De Guindos dem Handelsblatt. Wenn die Steigerungen zu hoch seien, könne das die Preise noch weiter hochtreiben und zu dauerhaft höherer Inflation beitragen.
„Wir werden extrem wachsam gegenüber Zweitrundeneffekten sein und auf Entwicklungen achten, die auf eine Lohn-Preis-Spirale hindeuten, bei der sich beide Faktoren gegenseitig verstärken.“ Derzeit gebe es keine Anzeichen für eine solche Entwicklung, doch werde die EZB die Entwicklung genau beobachten.
In Deutschland haben am Montag die Chemietarifverhandlungen begonnen. Die IGBCE fordert für die Beschäftigten in Chemie- und Pharmaindustrie eien „nachhaltige Steigerung der Kaufkraft“, wobei die Grundlage ihrer Forderung ein Mittelwert aus der Inflation des Vorjahres und der für die Laufzeit des Tarifvertrags prognostizierten Teuerung ist.
Wachsam will die EZB De Guindos zufolge auch mit Blick auf die Inflationserwartungen sein. „Basierend auf Umfragen und den Marktdaten sind für die kommenden drei bis fünf Jahre die Erwartungen in der Nähe unseres Inflationsziels von 2 Prozent verankert“, sagte er. Das müsse die EZB aber „im Auge behalten“.
Der EZB-Vizepräsident warnte, dass eine Fragmentierung im Euroraum etwa durch stark auseinanderlaufende Zinsniveaus auf den Anleihemärkten die Wirkung der Geldpolitik gefährden könnte. „Wir haben die Möglichkeit, dem gezielt durch die flexible Wiederanlage der auslaufenden Anleihen unter dem Notfallprogramm PEPP entgegenzuwirken“, sagte er. Andeutungen über ein mögliches Anleihekaufprogramm zur Begrenzung der Spreads machte der Spanier nicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55553782-de-guindos-loehne-und-inflationserwartungen-jetzt-am-wichtigsten-015.htm

ZENTRALBANKEN – SCHWEIZ – SNB interveniert kaum am Devisenmarkt – 21.3.2022
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte in der Woche zum 18. März kaum zur Schwächung des Franken am Devisenmarkt interveniert haben. Laut Mitteilung der SNB nahmen die Sichteinlagen der Geschäftsbanken bei der SNB um lediglich 0,8 Milliarden Franken zu, nachdem sie in der Woche zum 11. März noch um 2,5 Milliarden gestiegen waren. Der Franken hatte in Reaktion auf den Ukraine-Krieg stark aufgewertet und Anfang des Monats die Parität zum Euro erreicht. Seither hat er wieder etwas abgewertet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55555877-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Vize: Noch keine Lohn-Preis-Spirale – aber Gegenmaßnahmen wichtig – 21.3.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Wirtschaft im Euroraum droht nach Ansicht von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos kein Abrutschen in die Stagflation – also Wachstumsschwäche gepaart mit hoher Inflation. „In unseren jüngsten Prognosen sehen wir selbst in unserem schlechtesten Szenario für das laufende Jahr im Euroraum immer noch ein Wachstum von über zwei Prozent voraus, insofern also keine Stagflation“, sagte de Guindos dem „Handelsblatt“ (Montag). „Aber es gibt voraussichtlich für einen längeren Zeitraum als vor dem Krieg erwartet eine höhere Inflation.“
Der Krieg in der Ukraine belastet die Wirtschaft im Euroraum und heizt die Energiepreise, die bereits zuvor Haupttreiber der Teuerung waren, weiter an. Die Europäische Zentralbank (EZB) geht inzwischen von einem schwächeren Wirtschaftswachstum und einer deutlich höheren Inflation im laufenden Jahr aus als noch im Dezember vorhergesagt.
„Für uns kommt es jetzt darauf an, wie stark die Löhne reagieren. Denn wenn die Steigerungen zu hoch sind, kann das die Preise noch weiter hochtreiben und zu dauerhaft höherer Inflation beitragen“, sagte de Guindos in dem Interview. „Dafür sehen wir bisher keine Anzeichen, aber wir müssen die Entwicklung genau beobachten.“
Auch die Politik müsse ihren Beitrag leisten, eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale zu verhindern, forderte der EZB-Vizepräsident: „Der Preisschock bei Energie- und Rohstoffen, den wir momentan erleben, macht viele Unternehmen und Arbeitnehmer ärmer. Die Finanzpolitik sollte durch temporäre, gezielte Hilfen dazu beitragen, die Lasten zu verringern. Dies würde auch die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale reduzieren.“/ben/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55552189-ezb-vize-noch-keine-lohn-preis-spirale-aber-gegenmassnahmen-wichtig-016.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – EZB/Nagel: Geldpolitischen Ausstieg nicht verschleppen – Nagel: „Wir müssen sehr auf der Hut sein vor Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität auf mittlere Sicht.“ – 21.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte den Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel ungeachtet des russischen Überfalls auf die Ukraine in Angriff nehmen. „Bei aller Vorsicht angesichts der außergewöhnlichen Unsicherheit: Verschleppen sollten wir den Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik nicht“, sagte Nagel laut veröffentlichtem Redetext. Bei zögerlichem Handeln müsse die EZB die Zinsen sonst später womöglich umso rascher oder stärker anheben.
„Ein abrupter Zinsanstieg aber würde Unternehmen und Haushalte stärker belasten. Und er könnte bestehende Verwundbarkeiten im Finanzsystem aufdecken und starke Marktschwankungen auslösen“, warnte Nagel. Das Risiko zu späten Handels sei mittlerweile größer als das Risiko, mit einer zu frühen Straffung den Aufschwung abzuwürgen. Nagel zeigte Sympathie für eine Zinsanhebung 2022. „Sofern die Nettokäufe wie derzeit vorgesehen im dritten Quartal enden, eröffnet das die Möglichkeit, bei Bedarf die Leitzinsen noch in diesem Jahr anzuheben“, sagte er.
Der EZB-Rat müsse entschlossen dafür sorgen, dass sich der starke Preisauftrieb nicht verfestige und nicht zu einer überhöhten Inflation in der mittleren Frist führe. „Hier sind mögliche Zweitrundeneffekte ein zentrales Risiko“, sagte Nagel. Im Euroraum sei die Arbeitslosenquote auf einen historisch niedrigen Stand gefallen, und der Fachkräftemangel nehme zu, was die Lohndynamik verstärken könnte. „Zweitrundeneffekte können aber auch dadurch entstehen, dass die aktuelle Teuerungswelle die Inflationserwartungen steigen lässt“, sagte er.
„Unter den Fachleuten scheint sich immer mehr eine Erkenntnis durchzusetzen: Die Inflationsraten werden für absehbare Zeit nicht mehr so niedrig sein wie vor der Pandemie“, sagte der Präsident der Deutschen Bundesbank. „Wir müssen meines Erachtens sehr auf der Hut sein vor Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität auf mittlere Sicht.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55558202-ezb-nagel-geldpolitischen-ausstieg-nicht-verschleppen-015.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank-Chef Nagel: Hohe Inflation darf sich nicht verfestigen – Nagel: „Bei aller Vorsicht angesichts der außergewöhnlichen Unsicherheit: Verschleppen sollten wir den Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik nicht“ – Spürbar höhere Preise kommen auf Verbraucher zu – Gezielte Transfers an besonders Betroffene sind „sachgerecht“ – 21.3.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Bundesbank-Präsident Joachim Nagel plädiert angesichts des Aufwärtstrends bei der Inflation für ein weiteres Zurückdrehen der ultralockeren Geldpolitik. „Für mich ist ganz klar: Wenn es der Preisausblick erfordert, müssen wir die Geldpolitik weiter normalisieren und auch beginnen, unsere Leitzinsen anzuheben“, sagte Nagel einem vorab verbreitetem Redetext zufolge am Montagnachmittag bei einer Veranstaltung der Deutschen Bundesbank in Hannover. „Sofern die Nettokäufe wie derzeit vorgesehen im dritten Quartal enden, eröffnet das die Möglichkeit, bei Bedarf die Leitzinsen noch in diesem Jahr anzuheben.“
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), dem Nagel angehört, hatte auf seiner jüngsten geldpolitischen Sitzung am 10. März beschlossen, die milliardenschweren Anleihenkäufe der Notenbank schneller zurückzufahren als bisher geplant. Wann die Zinsen im Euroraum nach jahrelangem Rekordtief wieder steigen werden, ließ Notenbank aber offen. Sie legte fest, dass ein Zinsschritt nicht automatisch nach dem Stopp des Kaufs frischer Wertpapiere erfolgen müsse.
„Bei aller Vorsicht angesichts der außergewöhnlichen Unsicherheit: Verschleppen sollten wir den Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik nicht“, sagte Nagel. „Sonst müssten die Zinsen später womöglich umso schneller oder höher steigen. Ein abrupter Zinsanstieg aber würde Unternehmen und Haushalte stärker belasten. Und er könnte bestehende Verwundbarkeiten im Finanzsystem aufdecken und starke Marktschwankungen auslösen.“
Deutschlands Verbraucher müssen sich nach Nagels Einschätzung in nächster Zeit auf weiter steigende Preise einstellen: „Durch den Energiepreisschub aufgrund des Krieges dürfte sich der Verbraucherpreisanstieg vor allem kurzfristig nochmals spürbar verstärken.“ Stark steigende Preise belasteten besonders Menschen mit niedrigem Einkommen. „Um besonders betroffene Menschen ein Stück zu entlasten, sind gezielte Transfers sachgerecht“, sagte Nagel. „Jedoch müssen wir im EZB-Rat entschlossen dafür sorgen, dass sich der starke Preisauftrieb nicht verfestigt und nicht zu einer überhöhten Inflation in der mittleren Frist führt.“/ben/DP/jkr
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55558083-bundesbank-chef-nagel-hohe-inflation-darf-sich-nicht-verfestigen-016.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank: Deutsche Wirtschaft stagniert im ersten Quartal „in etwa“ – 21.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Angriff Russlands auf die Ukraine dürfte die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank belasten. In ihrem aktuellen Monatsbericht für März schreibt die Bundesbank, dass die hohen Energiepreise den Konsum und die Produktion in energieintensiven Sektoren dämpfen dürften und dass eine Verschärfung der Lieferkettenproblematik zu erwarten sei. Für das erste Quartal rechnet die Bundesbank damit, dass die Wirtschaftsleistung „in etwa stagniert“ hat.
„Die für das zweite Vierteljahr angelegte starke Erholung dürfte aus heutiger Sicht aber deutlich schwächer ausfallen. Das Ausmaß der Auswirkungen des Konflikts ist jedoch sehr ungewiss und vom weiteren Fortgang der Geschehnisse abhängig“, heißt es in dem Bericht.
Die Bundesbank nimmt an, dass die Inflation wegen des Krieges in den nächsten Monaten noch etwas weiter steigen wird. „Dabei lässt sich die Entwicklung an den Energiemärkten momentan besonders schwer einschätzen“, merkt sie an. Auch die Preise von Nahrungsmitteln und Industriegütern dürften im Zuge des Einbruchs der Weizenexporte aus der Ukraine und Russland beziehungsweise aufgrund neuer Störungen der Lieferketten zusätzlichen Auftrieb erhalten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55554792-bundesbank-deutsche-wirtschaft-stagniert-im-ersten-quartal-in-etwa-015.htm

USA – Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im Februar – 21.3.2022
CHICAGO (Dow Jones)–Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Februar abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von plus 0,51, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Januar wurde der Indexstand auf plus 0,59 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,69 genannt worden war.
Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt verschlechterte sich ebenfalls und notierte im Februar bei plus 0,35. Für den Januar wurde ein revidierter Wert von plus 0,37 ausgewiesen, nachdem zuvor ein Stand von plus 0,42 gemeldet worden war.
Ein CFNAI von Null signalisiert ein Wirtschaftswachstum auf historischem Trendniveau. Weist der Index einen negativen Stand auf, deutet dies auf eine Expansion unterhalb des historischen Trendniveaus hin, ein positiver Wert zeigt ein darüber liegendes Wachstum an.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55556021-wirtschaftsindex-der-chicago-fed-faellt-im-februar-015.htm

CHINA – USA – USA verhängen Visabeschränkungen gegen chinesische Funktionäre – 21.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung verhängt wegen des Vorwurfs der Menschenrechtsverletzungen Visabeschränkungen gegen mehrere chinesische Funktionäre. Die Maßnahmen würden sich gegen jene Funktionäre richten, von den angenommen werde, dass sie für politische Maßnahmen zu Unterdrückungen von religiösen Gruppen, ethnischen Minderheiten, Journalisten, Organisationen oder Zivilgesellschaft oder Demonstranten verantwortlich seien, teilte das US-Außenministerium am Montag mit. Dazu zähle etwa auch die Beteiligung an der Unterdrückung von Uiguren.
Funktionäre würden versuchen, Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten zu belästigen, einzuschüchtern, zu überwachen und zu entführen – einschließlich derjenigen, die im Ausland Sicherheit suchten, sowie US-Bürger, die sich für diese gefährdeten Bevölkerungsgruppen einsetzten. „Wir fordern die Regierung Chinas erneut auf, ihre grenzüberschreitenden Unterdrückungsmaßnahmen einzustellen“, so US-Außenminister Antony Blinken. „Die Vereinigten Staaten bekräftigen ihre Unterstützung für diejenigen, die trotz der Androhung von Vergeltung mutig ihre Stimme erheben.“/nau/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560233-usa-verhaengen-visabeschraenkungen-gegen-chinesische-funktionaere-016.htm

%%%%%%%%%

RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-krieg-news-ticker-kw-12,T0gv1M8
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-11,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 21.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/06-01-EU-Kommission-plant-verpflichtende-Gasreserven–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 20.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/23-58-Ukraine-wirft-russischer-Armee-Verschleppung-von-drei-Israelis-vor–article23213186.html

RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP: EU bekommt militärische Eingreiftruppe – Biden berät – Beratungen vor Nato-Gipfel – Kampf um Mariupol dauert an – Mehr als zehn Millionen Ukrainer heimatlos – Keine Fortschritte in Gesprächen: Moskau droht mit Raketen – Kriegsopfer in Kiew – Russland kündigt weitere Angriffe mit Hyperschall-Rakete an – Selenskyj: Deutsche müssen Russen Geldhahn zudrehen – Russland schaltet Facebook und Instagram ab, Twitter nicht mehr abrufbar – 21:47
KIEW/BRÜSSEL (dpa-AFX) – Angesichts des Kriegs in der Ukraine bekommt die EU eine neue militärische Eingreiftruppe mit bis zu 5000 Soldaten. Zum wahrscheinlichen Start 2025 will Deutschland den Kern der Truppe stellen. Die Außen- und Verteidigungsminister der 27 Mitgliedstaaten beschlossen dazu am Montag in Brüssel ein neues sicherheitspolitisches Konzept. Zugleich beriet US-Präsident Joe Biden erneut mit Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen europäischen Verbündeten. Die Ukraine forderte die Deutschen auf, Gas und andere Güter aus Russland zu boykottieren. Die EU bereitet sich auf die Ankunft Millionen weiterer Flüchtlinge vor.
*** Beratungen vor Nato-Gipfel
Vor dem Nato-Gipfel am Donnerstag in Brüssel berieten Biden und Scholz zusammen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsident Mario Draghi und dem britischen Premierminister Boris Johnson in einer einstündigen Schaltkonferenz. Anschließend hieß es aus dem Weißen Haus, alle hätten in „ernster Besorgnis über das brutale Vorgehen Russlands“ weitere Militärhilfe für die Ukraine zugesichert. Thema seien auch die diplomatischen Bemühungen um einen Waffenstillstand“ gewesen. Biden reist am Mittwoch nach Brüssel. Anschließend fliegt er weiter nach Polen.
*** Kampf um Mariupol dauert an
Ein Ende der schweren Kämpfe in der von russischen Truppen belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist nicht in Sicht. Ein Ultimatum, die Stadt ohne Waffen zu verlassen, ließ die Ukraine verstreichen. Der griechische Konsul, Manolis Androulakis, der als einer der letzten westlichen Diplomaten die Stadt verließ, gab eine düstere Prognose ab: „Mariupol wird sich einreihen bei jenen Städten, die durch Krieg vollständig zerstört wurden – ob Guernica, Coventry, Aleppo, Grosny oder Leningrad.“
*** Mehr als zehn Millionen Ukrainer heimatlos
Die EU erwartet Millionen weitere Kriegsflüchtlinge. „Wir müssen davon ausgehen, dass es acht bis zehn Millionen Geflüchtete werden in den nächsten Wochen“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock bei einem EU-Treffen in Brüssel. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bislang 6,5 Millionen Menschen in der Ukraine auf der Flucht. 3,5 Millionen haben das Land schon verlassen. Allein 2,1 Millionen brachten sich in Polen in Sicherheit. Das Tempo der Fluchtbewegung sei beispiellos in der jüngeren Geschichte, hieß es bei den UN.
*** In Deutschland wurden seit Beginn des Kriegs am 24. Februar mehr als 225 000 Kriegsflüchtlinge von der Bundespolizei erfasst. Die tatsächliche Zahl dürfte aber deutlich höher sein, weil es im Regelfall keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer zudem ohne Visum einreisen dürfen.
*** Keine Fortschritte in Gesprächen – Moskau droht mit Raketen
Trotz neuer Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Vertretern gab es weiter keine sichtbaren Fortschritte. Moskau sieht nach wie vor keine Voraussetzungen für ein Treffen von Präsident Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. „Sie haben einfach nichts zum Festklopfen, keine Vereinbarungen, die sie festhalten könnten“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
*** Kriegsopfer in Kiew
In der Hauptstadt Kiew kamen in der Nacht zu Montag mindestens acht Menschen beim Beschuss von Wohnhäusern und eines Einkaufszentrums ums Leben. Auch in der Hafenstadt Odessa soll es russische Angriffe gegeben haben. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden im Nordwesten der Ukraine mehr als 80 Kämpfer der ukrainischen Seite auf dem Truppenübungsplatz Nowa Ljubomyrka im Gebiet Riwne bei einem Raketenangriff getötet. Die Angaben zum Kampfgeschehen sind in der Regel nicht unabhängig zu überprüfen.
*** Russland kündigt weitere Angriffe mit Hyperschall-Rakete an
Moskau kündigte weitere Angriffe mit der Hyperschall-Rakete „Kinschal“ (Dolch) an. „Die Angriffe dieses Luft-Raketensystems auf die ukrainische Militärinfrastruktur während der militärischen Spezial-Operation werden fortgesetzt“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Russland hatte die neue Rakete nach eigenen Angaben zwei Mal eingesetzt.
*** Selenskyj: Deutsche müssen Russen Geldhahn zudrehen
Nur wenige Tage nach seiner dramatischen Videobotschaft an den Bundestag wandte sich der ukrainische Präsident erneut an die Deutschen: „Sponsert bitte nicht die Kriegsmaschine von Russland“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Niemand habe das Recht, Völker zu vernichten und Europa aufzuteilen. „Ohne Handel mit Ihnen, ohne Ihre Unternehmen und Banken wird Russland kein Geld für diesen Krieg haben.“ Deutschland lehnt bisher ein Embargo für russische Energielieferungen ab, als Grund werden schwere Schäden für die deutsche Wirtschaft genannt.
*** Kreml warnt vor Folgen eines EU-Ölembargos
Russlands Führung warnte die EU vor den Konsequenzen eines möglichen Embargos für russische Öllieferungen. „Ein solches Embargo hätte sehr schwerwiegende Auswirkungen auf den weltweiten Ölmarkt und auf die Energiebilanz des europäischen Kontinents“, sagte Kremlsprecher Peskow. Als Reaktion auf Kritik Bidens an Kremlchef Wladimir Putin bekam der US-Botschafter in Moskau, John Sullivan, eine Protestnote überreicht. Solche Äußerungen brächten die russisch-amerikanischen Beziehungen „an den Rand des Abbruchs“, warnte das Außenministerium in Moskau. Der US-Präsident hatte Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“ bezeichnet.
*** Russland schaltet Facebook und Instagram ab, Twitter nicht mehr abrufbar
Die Internet-Zensur in Russland nimmt weiter zu: Die Plattformen Facebook und Instagram wurden als „extremistisch“ verboten. Ein Gericht in Moskau billigte einen entsprechenden Antrag der Generalstaatsanwaltschaft. Die beiden Dienste sind in Russland bereits blockiert. Hintergrund ist eine Entscheidung des Mutterkonzerns Meta, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine zuzulassen. Auch der Kurznachrichtendienst Twitter ist nicht mehr aufrufbar./stz/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560237-gesamt-roundup-eu-bekommt-militaerische-eingreiftruppe-biden-beraet-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55558321-roundup-acht-tote-nach-beschuss-von-gebaeuden-und-einkaufszentrum-in-kiew-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – Der 26. Kriegstag im Überblick Selenskyj-Berater: Angriff auf Kiew gescheitert – Odessa unter Beschuss – Selenskyj erteilt „russischen Ultimaten“ Absage – Erste Angriffe auf Odessa – Pentagon: Russland verstärkt Einsätze zu Wasser und in der Luft – Offensive aus Luft und zu Wasser Pentagon: Russische Truppen sind „verzweifelt“ – Separatisten-Chef rechnet mit langem Kampf um Mariupol – EU verdoppelt Militärhilfe für Ukraine – Bericht: Russische Soldaten schießen auf Demonstranten – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 21.3.2022, 21:28 Uhr
Die ukrainische Hauptstadt Kiew leidet weiterhin unter russischen Luftangriffen. Während Truppen des Kreml die Hafenstadt Odessa unter Feuer nehmen, bezeichnet der ukrainische Präsidentenberater Schowka den russischen Angriff auf Kiew als gescheitert. Präsident Selenskyj will bei den Verhandlungen mit Moskau weiterhin eine harte Linie verfolgen. Der 26. Kriegstag im Überblick.
*** Selenskyj erteilt „russischen Ultimaten“ Absage
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj will sich nicht auf „russische Ultimaten“ zur Beendigung des Krieges einlassen. „Die Ukraine kann kein russisches Ultimatum akzeptieren“, sagte Selenskyj der Nachrichten-Website Suspilne. Ziel Russlands sei es, die Ukraine zu „zerstören“.
Selenskyj zufolge versucht Moskau, der ukrainischen Seite ihre Forderungen zu diktieren. Die russische Delegation verfolge dabei den Ansatz: „Wir stellen ein Ultimatum, hier sind die Punkte, Sie erfüllen sie alle und dann beenden wir den Krieg“, sagte Selenskyj. Auf diese Weise werde Moskau jedoch keine Ergebnisse erzielen. Zudem erklärte Selenskyj, dass jeder mögliche „Kompromiss“ mit der russischen Seite der ukrainischen Bevölkerung in einem Referendum zur Abstimmung vorgelegt werden soll.
*** Erste Angriffe auf Odessa
Unterdessen steuern Moskaus Truppen nach der Eroberung des Großteils der ukrainischen Südküste auf Odessa zu. Die Stadtverwaltung der Hafenstadt am Schwarzen Meer meldete einen ersten russischen Angriff. Ein Wohnhaus in einem Vorort sei am Morgen durch russischen Beschuss beschädigt worden. Todesopfer gebe es nicht. Es sei aber ein Feuer ausgebrochen, teilten die Behörden mit. Die Zeitung „Kyiv Independent“ berichtete, dass russische Kriegsschiffe Odessa aus großer Entfernung beschossen hätten. Dabei sollen mehrere Gebäude beschädigt worden sein. Odessa ist vom Kriegsgeschehen bisher weitgehend verschont geblieben. Sollte die Metropole in russische Hände fallen, wäre die Ukraine komplett vom Meer abgeriegelt.
*** Pentagon: Russland verstärkt Einsätze zu Wasser und in der Luft
Insgesamt scheint Russland seine Aktivitäten in der Luft und zu Wasser zu verstärken. Das meldet zumindest das Pentagon. Grund sei der starke ukrainische Widerstand. Der Kreml versuche „verzweifelt“, seine Kampfdynamik zu erhöhen, sagte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter in Washington. Demnach feuere Moskau vor allem Luft-Boden-Raketen aus dem russischen oder belarussischen Luftraum auf ukrainische Ziele ab.
*** Offensive aus Luft und zu Wasser Pentagon: Russische Truppen sind „verzweifelt“
Im nördlichen Schwarzen Meer zeige Russland mit dem Einsatz mehrerer Kriegsschiffe „verstärkte Marineaktivitäten“, sagte der Beamte weiter. Dies sei jedoch kein klares Zeichen für einen bevorstehenden Angriff auf die Hafenstadt Odessa. „Was wir hier sehen, ist ein fast verzweifelter Versuch der Russen, die Lage zu ihren Gunsten zu wenden“, sagte der Beamte.
*** Separatisten-Chef rechnet mit langem Kampf um Mariupol
Derweil rechnet der Anführer der pro-russischen Separatisten im ostukrainischen Donezk damit, dass die Kämpfe im belagerten Mariupol noch einige Zeit dauern werden. „Ich bin nicht so optimistisch, dass zwei oder drei Tage oder auch eine Woche ausreichen werden, um den Fall zu schließen“, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax Denis Puschilin, Chef der sogenannten Volksrepublik Donezk. Er begründete seine Ansicht mit der Größe der Metropole. Zuvor hatte die ukrainische Regierung ein Ultimatum zur Kapitulation der Hafenstadt zurückgewiesen. Moskau hatte den Verteidigern bis zum frühen Morgen Zeit gegeben, sich zu ergeben.
*** Präsidentenberater: Angriff auf Kiew „gescheitert“
Seit Wochen versucht die russische Armee, die ukrainische Hauptstadt einzukreisen. Selenskyjs Sicherheitsberater Ihor Schowka hat den Angriff auf Kiew nun als „gescheitert“ bezeichnet. „Im Großen und Ganzen scheitert Russland in Kiew. Sie versuchen die Hauptstadt weiter einzukreisen, aber es gelingt ihnen nicht“, sagte Schowka im ZDF. Er forderte unter anderem von Deutschland mehr Unterstützung durch Luftverteidigungsfähigkeiten. Zudem forderte er die EU zu weiteren Sanktionen gegen Russland auf.
*** EU verdoppelt Militärhilfe für Ukraine
Grünes Licht gibt die EU bereits beim Thema Waffen: Die EU-Staaten wollen der Ukraine weitere Finanzmittel zur Beschaffung von Waffen zur Verfügung stellen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte in Brüssel, die EU werde das Volumen für Waffenlieferungen an die Ukraine von 500 Millionen auf eine Milliarde Euro aufstocken. Die Bundesregierung werde dafür sorgen, dass Bestellungen bei deutschen Firmen schnell realisiert würden, sagte Baerbock. Man könne aber „nicht in aller Öffentlichkeit darüber reden, weil es geht hier um Leben und Tod“.
*** Bericht: Russische Soldaten schießen auf Demonstranten
Cherson ist die bisher einzige ukrainische Großstadt, die das russische Militär vollständig erobert hat. Immer wieder gibt es dort Proteste gegen die Besatzer. Bei einer erneuten Demonstration sollen russische Soldaten auf friedliche Demonstranten geschossen haben. Wie die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN auf Telegram berichtete, setzten die Russen Blendgranaten ein und eröffneten das Feuer. Demnach gab es mehrere Verletzte. In den sozialen Netzwerken kursieren Videos, die Schüsse auf Demonstranten zeigen sollen. Die Aufnahmen konnten aber bislang noch nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-Berater-Angriff-auf-Kiew-gescheitert-Odessa-unter-Beschuss-article23212915.html
Weitere Artikel zum Ukraine-Krieg
„Akzeptieren keine Ultimaten“ Selenskyj will Ukrainer nach Verhandlungen abstimmen lassen – 21.3.2022
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-will-Ukrainer-nach-Verhandlungen-abstimmen-lassen-article23213048.html
Offensive aus Luft und zu Wasser Pentagon: Russische Truppen sind „verzweifelt“ – 21.3.2022
https://www.n-tv.de/politik/Pentagon-Russische-Truppen-sind-verzweifelt-article23212988.html
Von Bundeswehr bestellte Jets – Bericht: F35-Tarnkappenjets weisen Hunderte Fehler auf
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bericht-F35-Tarnkappenjets-weisen-Hunderte-Fehler-auf-article23212493.html
Petition gegen Putins Geliebte – Über 50.000 fordern Rauswurf aus der Schweiz
https://www.n-tv.de/politik/Uber-50-000-fordern-Rauswurf-aus-der-Schweiz-article23212685.html
Doch keine Hyperschallraketen? – Russland verwirrt mit Fake „Kinschal“-Video
https://www.n-tv.de/politik/Russland-verwirrt-mit-Fake-Kinschal-Video-article23211903.html
Kiewer Philosoph im Interview – „Russland ist ein Schatten der europäischen Zivilisation“
https://www.n-tv.de/politik/Russland-ist-ein-Schatten-der-europaeischen-Zivilisation-article23212866.html
Spott über italienischen Zwirn – Putin predigt Krieg in 12.000-Euro-Jacke
https://www.n-tv.de/leute/Putin-predigt-Krieg-in-12-000-Euro-Jacke-article23212021.html

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – JAPAN – Russland kündigt Gespräche in Territorialstreit mit Japan auf – 21.3.2022, 19:59
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland hat seine jahrelangen Verhandlungen mit Japan über den Territorialstreit um die Pazifik-Inselgruppe der Südkurilen für beendet erklärt. Das Außenministerium in Moskau bezeichnete dies am Montag als Reaktion auf „unfreundliche Schritte“. Japan hatte sich den Sanktionen des Westens gegen Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine angeschlossen. Russland annullierte auch eine Vereinbarung für visafreies Reisen von Japanern auf die Kurilen.
Japan habe sich für einen antirussischen Kurs entschieden, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Das Verhältnis zwischen beiden Staaten wird seit Jahrzehnten durch den Streit um die Kurilen belastet. Der Archipel liegt zwischen Russlands Halbinsel Kamtschatka und Japans Insel Hokkaido. Japan hatte die Inseln nach der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion verloren und erhebt Anspruch auf die vier südlichen Inseln. Russland lehnt dies als Rechtsnachfolger der Sowjetunion ab.
Der Streit verhindert seit langem den Abschluss eines Friedensvertrags zwischen Russland und Japan. Kremlchef Wladimir Putin hatte sich einst für gemeinsame wirtschaftliche Aktivitäten auch mit Japan auf den Kurilen ausgesprochen. Das sei nun passé, hieß es aus Moskau./mau/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559607-russland-kuendigt-gespraeche-in-territorialstreit-mit-japan-auf-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Zeitung nennt hohe Opferzahl in Ukraine – und löscht sie – 21.3.2022, 22:23
MOSKAU (dpa-AFX) – Die kremlnahe russische Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ hat hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht – und später wieder gelöscht. In einem Online-Artikel vom Sonntag war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bislang offiziell bestätigt hat.
Einige Stunden später war die entsprechende Passage aus dem Artikel der „Komsomolskaja Prawda“ allerdings wieder verschwunden. Eine Stellungnahme der Zeitung gab es zunächst nicht. Andere Medien rätselten am Montag über den Artikel – und wiesen darauf hin, dass im Briefing des Verteidigungsministeriums am Sonntag keine Angaben zu getöteten Russen gemacht wurden. Der Journalist Yaroslav Trofimov vom „Wall Street Journal“ schrieb auf Twitter: „Entweder (die Seite) KP.ru wurde gehackt oder jemand hat geleakte Zahlen bekommen und sie veröffentlicht.“/haw/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560466-russische-zeitung-nennt-hohe-opferzahl-in-ukraine-und-loescht-sie-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Regierung warnt vor Ölembargo – 21.3.2022, 14:01
Russland hat davor gewarnt, sein Erdöl mit einem Embargo zu belegen. „Ein solches Embargo hätte sehr schwere Folgen für den Weltölmarkt, verhängnisvolle Folgen für den europäischen Energiemarkt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er warnte, ein Embargo auf russisches Öl würde „die ganze Welt treffen“. Der Kreml-Sprecher hob jedoch auch hervor, dass die USA von einem solchen Embargo weniger betroffen wären als Europa: „Die Amerikaner werden sich besser fühlen als die Europäer.“ Die Außen- und Verteidigungsminister der Europäischen Union beraten an diesem Montag in Brüssel über mögliche weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts. https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55555877-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ROUNDUP: Selenskyj will über Absprachen mit Moskau abstimmen lassen – 21.3.2022, 22:47
KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will über alle in Verhandlungen mit Russland erzielten Vereinbarungen landesweit per Volksabstimmung entscheiden lassen. Das kündigte der Staatschef am Montagabend im Fernsehen an. Die abschließende Form von Kompromissen mit Russland über Sicherheitsgarantien sowie über die besetzten Gebiete der Ukraine müsse in einem Referendum abgesegnet werden. Beide Kriegsparteien verhandeln derzeit miteinander. Konkrete Vereinbarungen gibt es aber bislang noch nicht.
„Ich habe allen Verhandlungsgruppen gesagt: Wenn ihr über all die Veränderungen sprecht, selbst wenn sie historisch sind, gehen wir nirgendwo hin. Wir werden zu einem Referendum schreiten“, sagte Selenskyj. Das Volk müsse über „diese oder jene Formen“ der Kompromisse zu Wort kommen. Selenskyj erteilte zugleich Ultimaten aus Russland eine grundsätzliche Absage. „Die Ukraine kann keine Ultimaten der Russischen Föderation erfüllen“, sagte er. „Man muss uns alle vernichten. Dann wird ihr Ultimatum automatisch erfüllt.“
Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in der belagerten Hafenstadt Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Eine solche Kapitulation lehnte die ukrainische Führung kategorisch ab. „Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben“, sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk. Das Ultimatum ließen die Ukrainer verstreichen./cha/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560626-roundup-selenskyj-will-ueber-absprachen-mit-moskau-abstimmen-lassen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj: Können russische Ultimaten nicht erfüllen – 21.3.2022, 19:59
KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Ultimaten aus Russland eine grundsätzliche Absage erteilt. „Die Ukraine kann keine Ultimaten der Russischen Föderation erfüllen“, sagte Selenskyj am Montagabend im Fernsehen. „Man muss uns alle vernichten. Dann wird ihr Ultimatum automatisch erfüllt.“ Selenskyj fügte hinzu, Kompromisse mit Russland könnten nur nach einem Referendum umgesetzt werden. Welche Fragen das konkret betreffen könnte, führte er nicht aus.
Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in der belagerten Hafenstadt Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Eine solche Kapitulation lehnte die ukrainische Führung kategorisch ab. „Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben“, sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk. Das Ultimatum ließen die Ukrainer verstreichen./haw/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559606-selenskyj-koennen-russische-ultimaten-nicht-erfuellen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – „Strategischer Kompass“: Grünes Licht für neue EU-Militärstrategie – 21.3.2022, 21:30
Am Montag sind die EU-Außen- und -Verteidigungsminister in Brüssel zu einem Treffen zusammengekommen, um einmal mehr über die Folgen des Ukraine-Krieges zu beraten. Neben verstärkten Waffenlieferungen für die Ukraine gaben die Ministerinnen und Minister auch grünes Licht für den „strategischen Kompass“. Jene Militärstrategie, mit der sich die EU bei Sicherheit und Verteidigung neu aufstellen will – inklusive eigener militärischer EU-Eingreiftruppe.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach Montagabend von einem Wendepunkt in der europäischen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Der „Strategische Kompass“ sei „ein starkes Signal der Einheit und Entschlossenheit“ und komme nach zwei Jahren Arbeit „zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt“. Nun brauche es nicht nur eine verbesserte Koordination zwischen den Mitgliedsstaaten, sondern auch höhere Verteidigungsausgaben. Die derzeitigen 1,5 Prozent des BIP seien nicht ausreichend, so Borrell.
Was die Eingreifgruppe betreffe, so handle es sich nicht um die Schaffung einer europäischen Armee, sondern um eine verbesserte Zusammenarbeit der nationalen Streitkräfte. Die Kriseninterventionstruppe soll bis 2025 einsatzfähig sein und bis zu 5.000 Soldatinnen und Soldaten aus den Mitgliedsländern umfassen. Zur neuen Truppe sollen laut Borrell je nach Bedarf neben Bodentruppen auch Luft- und Seestreitkräfte gehören.
*** Deutsche Verteidigungsministerin Lambrecht (SPD): Eingreiftruppe „militärisches Herzstück“
Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bezeichnete die Einsatztruppe als „militärisches Herzstück“ der neuen Militärstrategie. Im ersten Jahr will Deutschland die 5.000 Soldaten der Truppe stellen.
Wo genau die Truppe eingesetzt werden soll, ist noch nicht festgelegt. Unterschiedliche Einsatzszenarien könnten beispielsweise das Eingreifen in einen bewaffneten Konflikt, die Evakuierung von Menschen und das Sichern eines Flughafens sein.
Die Soldaten müssten Borrells Worten zufolge jedenfalls „für Krisensituationen“ ausgerüstet und mobilisiert werden können. Dafür werde es auch gemeinsame Truppenübungen geben. All das verstehe sich jedoch nur als Ergänzung zur NATO, diese bleibe „sicherlich der Eckstein der territorialen Verteidigung Europas“, so Borrell.
*** Auch Österreich Teil der Eingreiftruppe
„Selbstverständlich sind wir dabei“, antwortete Tanner auf die Frage nach einer österreichischen Beteiligung bei der Eingreiftruppe
Auch Österreich schließe sich dieser Eingreiftruppe an, der Neutralitätsstatus sei hier nicht im Weg, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Dabei verwies sie auch auf die Teilnahme an den bisher nie eingesetzten Battlegroups. Angesichts dieser „herausfordernden Situation“ gelte es, nun schneller zu werden und sich „robuster“ aufzustellen.
……………..
KASTENTEXT: EU-Battlegroup
Das bisherige EU-Battlegroup-Konzept sieht vor, dass ständig zwei Einheiten mit im Kern jeweils rund 1.500 Soldaten bereitgehalten werden, die alle sechs Monate wechselnd von unterschiedlichen EU-Staaten zur Verfügung gestellt werden. Zuletzt hatte es allerdings immer wieder Probleme gegeben, genügend Truppen zusammenzubekommen.
……………..
Beim „Strategischen Kompass“ hätten auch viele Anregungen Österreichs Eingang gefunden, so die Verteidigungsministerin mit Blick auf den Westbalkan und die Zusammenarbeit mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
*** Karas (ÖVP) sieht „wichtigen Schritt“: gemeinsame Außen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik nötig
Der Erste Vizepräsident des EU-Parlaments Othmar Karas (ÖVP) schrieb auf Twitter: „Putins Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt mehr denn je, dass wir eine gemeinsame Außen-, Sicherheits- & Verteidigungspolitik brauchen. Mit dem sicherheitspolitischen Konzept der EU, inklusive neuer gemeinsamer Eingreiftruppe, kommen wir diesem Ziel einen kleinen Schritt näher.“
NEOS-Europaabgeordnete Claudia Gamon sprach von einem „wichtigen ersten Schritt“ und einem „deutlich erkennbaren Willen der Mitgliedsstaaten für die Stärkung einer gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik“ und forderte einen europäischen Außenminister und ein gemeinsames EU-Berufsheer mit aktiver österreichischer Beteiligung.
*** „Teil der Antwort“ auf Ukraine-Krieg
Der erste Entwurf des „Strategischen Kompasses“ wurde den EU-Außenministerinnen und -ministern bereits Mitte November vorgelegt und geht auf eine deutsche Initiative zurück. Das Strategiepapier enthält eine Analyse der Bedrohungen und legt fest, welche Fähigkeiten die EU im Bereich des Krisenmanagements künftig haben muss. Dabei sollen Leitlinien der EU-Verteidigungs- und Sicherheitspolitik für die nächsten zehn Jahre festlegt werden. Es soll „eine gemeinsame strategische Vision für die Sicherheit und Verteidigung der EU für die nächsten fünf bis zehn Jahre darlegen“, wie Euractiv aus dem 41-seitigen Dokument zitiert.
Bereits im November, also gut zwei Monate vor der Invasion, sei Russland auf der Liste regionaler Bedrohungen ganz oben gestanden, nun habe die EU ihre strategische Ausrichtung an die veränderte geopolitische Lage angepasst, so Borrell.
So wird in der jüngsten Version deutlicher gemacht, dass sich die EU auch mit nuklearen Bedrohungen auseinandersetzen muss. Ein Satz, der die Zusammenarbeit mit Moskau in ausgewählten Themenbereichen ermöglichen sollte, wurde hingegen ersatzlos gestrichen. „Es ist nicht die Antwort auf den Ukraine-Krieg, aber Teil der Antwort“, sagte Borrell. Man müsse sich jetzt Gedanken über die europäische Fähigkeit machen, mit Herausforderungen wie einem Krieg umzugehen.
*** Gemeinsame Beschaffung von Verteidigungsfähigkeiten
Konkret heißt es in dem Dokument: „Das zunehmend feindselige Sicherheitsumfeld erfordert von uns einen Quantensprung nach vorne und die Steigerung unserer Handlungsfähigkeit und -bereitschaft.“ Und: Man sei entschlossen, die europäische Sicherheitsordnung zu verteidigen. Das impliziere neben der Eingreiftruppe etwa eine stärkere sicherheitspolitische Unterstützung der östlichen Nachbarländer sowie gemeinsame Beschaffungen von Verteidigungsfähigkeiten.
Im nächsten Schritt geht das Konzept an die Staats- und Regierungschefs. Diese könnten die neue Strategie beim EU-Gipfel zum Ukraine-Krieg am Donnerstag und Freitag in Brüssel beschließen. Zu dem Treffen von EU, NATO und G7 am Donnerstag wird auch US-Präsident Joe Biden erwartet.
*** Weitere 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen
Neben der Schaffung der Eingreiftruppe will die EU auch die Militärhilfe für Ukraine aufstocken. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagte vor dem Treffen, die EU werde das Volumen für Waffenlieferungen an die Ukraine auf eine Milliarde Euro verdoppeln. Borrell bestätigte das am Abend. Österreich ermöglicht den Beschluss, indem es sich konstruktiv enthält.
Euractiv schreibt hierbei von einem „radikalen Paradigmenwechsel“ in Sachen Verteidigung. Da Verträge es der EU verbieten, ihren regulären Mehrjahreshaushalt zur Finanzierung von Operationen einzusetzen, „die militärische oder verteidigungspolitische Auswirkungen haben“, würden die Waffenlieferungen nun über ein außerbudgetäres Finanzierungsinstrument, nämlich die Europäische Friedensfazilität (EPF), laufen. Mit der Verabschiedung des „Strategischen Kompasses“ einigen sich die EU-Länder auf eine stärkere Nutzung dieses Fonds.
*** Borell (EU) sieht „kein Militärbündnis, keine Militärunion“: „Das ist nur der Anfang“ einer konkreten Umsetzung
Laut Borrell ist das Konzept des „Strategische Kompasses“ aber nur der Anfang, nun gehe es um die konkrete Umsetzung. „Wir sind kein Militärbündnis, keine Militärunion. Aber wir möchten eine Rolle spielen, damit die EU-Bürgerinnen und -Bürger mehr Sicherheit bekommen.“
Man sei mit vielen Gefahren und Herausforderungen konfrontiert, „unsere Nachbarschaft steht in Flammen, wir müssen uns diesen (Herausforderungen, Anm.) stellen“, so Borrell. Und das könne nur durch eine gemeinsame und gesamteuropäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik gelingen. Tamara Sill, ORF.at, aus Brüssel/Agenturen
https://orf.at/stories/3254741/

RUSSLAND – UKRAINE – BERICHT – Ukraine-Krieg: Satellitenanalyse zeigt Zerstörung Mariupols – Drohnen und Satelliten – Viele Schulen beschossen – inkl. Kartenwerk und Sattelitenbildern – 21.3.2022
Die ukrainische Hafenstadt Mariupol steht seit mehr als zwei Wochen unter starkem Beschuss durch russische Truppen. Vereinzelt schaffen es Bilder und Drohnenvideos aus der belagerten Industriestadt. Eine Karte mit Analysen von Satellitendaten gibt einen ersten Eindruck vom Ausmaß der Schäden an der zivilen Infrastruktur.
Die Hafen- und Industriestadt Mariupol liegt im ukrainischen Bezirk Donezk, der schon 2014 teilweise von prorussischen Separatisten besetzt wurde. Die russischen Truppen wollen eine Landverbindung zwischen diesen Gebieten und der ebenfalls von ihnen annektierten Halbinsel Krim herstellen.
Mariupol, das vor dem Krieg rund 440.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählte, ist neben Melitopol und Cherson die wichtigste Stadt in diesem besonders stark umkämpften Teil der Ukraine.
*** Drohnen und Satelliten
Neben Fotos und Drohnenvideos helfen auch Daten verschiedener Satellitensysteme dabei, die Lage in der eingeschlossenen Stadt zu beurteilen. Die Satellitenflotte des US-Anbieters Maxar Technologies liefert hochauflösende Bilder, die über den Zustand von Gebäuden Aufschluss geben.
Am 9. März 2022 erfasste die Maxar-Konstellation das zerstörte Einkaufszentrum Port City am westlichen Stadtrand von Mariupol. Das Bild wurde gedreht und in OpenStreetMap eingepasst.
Ein weiteres Beispiel sind die Gebäude an der Ecke Kuprina-/Mytropolytska-Straße, übertragen am 12. März 2022, ebenfalls am westlichen Stadtrand von Mariupol.
Material der Maxar-Konstellation WorldView-2 mit einer Auflösung von 50 cm (ein Pixel entspricht 50 cm) vom 14. März 2022 verglich die UNO-Agentur UNITAR mit Aufnahmen des östlichen Mariupoler Stadtteils Livobereschni vom 21. Juni 2021 und nahm eine erste Vorabanalyse der Gebäudeschäden durch den russischen Beschuss vor.
*** Viele Schulen beschossen
Die Analyse konnte mangels Zugang zur Stadt noch nicht durch Material an Ort und Stelle bestätigt werden. Für den ebenfalls stark zerstörten Westteil der Stadt und das Stahlwerk Azovstal liegt die Analyse noch nicht vor.
UNITAR schreibt, dass bis zum 14. März 433 von 9.279 Gebäuden sichtbare Schäden davongetragen hätten. 26 Gebäude seien zerstört, 198 schwerst beschädigt, 167 leicht beschädigt worden. Bei weiteren 42 Häusern bestehe Verdacht auf Kriegsschäden. Getroffen worden seien sieben Schulen und drei Gesundheitseinrichtungen.
Ergänzt wurden die UNITAR-Daten noch durch eine Auswertung von Großbränden im Stadtgebiet von Mariupol auf Bildern mit Infrarotanteil, die am 15. und am 19. März 2022 vom ESA-Satellitensystem Copernicus Sentinel-2 aufgenommen wurden. Die Auflösung der Sentinel-2-Bilder ist viel geringer als jene des kommerziellen Maxar-Systems, aber die Brandherde sind deutlich sichtbar.
Diese Brandstellen wurden von ORF.at extrahiert und vektorisiert, um die vorliegende Karte zu ergänzen. Da Mariupol auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels unter starkem Beschuss durch russische Truppen steht, muss die Analyse als unvollständig angesehen werden. Sie vermittelt aber einen ersten Eindruck des Ausmaßes der Zerstörungen. Günter Hack, ORF.at
https://orf.at/stories/3254728/

RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – „Zuckerpanik“ – Leere Regale in Teilen Russlands – 21.3.2022, 19:55
Zahllose westliche Unternehmen haben sich aus Russland zurückgezogen und auch ihre Waren mitgenommen. Das merkt die russische Bevölkerung, die vielerorts leere Supermarktregale vorfindet. Rationierungen tun ein Übriges. Schon ist von einer „Zuckerpanik“ die Rede.
Die örtlichen Geschäfte und Supermärkte hätten große Schwierigkeiten, ihre Regale aufzufüllen, berichtete etwa am Montag die BBC. Die größte Sorge der russischen Bevölkerung sei die Lebensmittelknappheit in vielen lokalen Geschäften, die Supermärkte hätten bereits Rationierungen verhängt, um Panikkäufe zu verhindern.
So seien in vielen Teilen des Landes Grenzwerte von zwei Kilogramm pro Kundin und Kunde eingeführt worden. Das betreffe Mehl, Reis, Buchweizen, Salz und Nudeln sowie Zucker. Auch Pflanzenöl und Babynahrung seien nun nicht mehr grenzenlos zu kaufen. Die St. Petersburger Supermarktkette Wkuster teilte der Wirtschaftszeitung „Kommersant“ mit, dass sie ebenfalls den Zuckerverkauf auf zwei Kilo und Person beschränke. „Wenn ein Kunde einen ganzen Korb mit Zuckersäcken füllt, sehen ihn andere an und denken auch über Vorratshaltung nach“, sagte Wkuster-Direktor Sergej Plis.
*** Preise um 13 Prozent gestiegen
Hinzu kommen bei jenen Waren, die noch verfügbar sind, steigende Preise. Vergangene Woche meldete der russische Statistikdienst Rosstat, dass die Zuckerpreise um fast 13 Prozent gestiegen seien. In vielen Orten kam es zu Hamsterkäufen, in sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videoaufnahmen davon, wie einander Pensionisten in Supermärkten anrempeln, um noch Zucker zu ergattern.
„Meine Schwiegermutter war gestern im Geschäft, und es gab überhaupt keinen Zucker mehr, und auch in anderen Geschäften konnte sie ihn nicht finden“, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Bewohner der Stadt Wladimir: „Die Menschen sind besorgt.“
„Erwarten wirklich keine Engpässe“
Die russische Führung verneint Engpässe. „Wir decken unseren Bedarf an Zucker und Buchweizen vollständig“, so die stellvertretende Ministerpräsidentin Viktoria Abramtschenko. „Es besteht kein Grund zur Panik, es besteht keine Notwendigkeit, diese Waren zu horten. Es ist genug für alle da“, so Abramtschenko am Montag laut Nachrichtenagentur Interfax.
Russland erweitere die Importe aus „befreundeten Ländern“, um die Bestände an Milchprodukten, Obst und Gemüse, Fleisch und Tierfutter zu gewährleisten.
Der stellvertretende Handelsminister Viktor Ewtuchow bestand ebenfalls darauf, dass es kein Problem gebe: „Angesichts der Entscheidung, die Ausfuhren zu verbieten und freie Importe dieses Produkts zuzulassen, erwarten wir wirklich keine Engpässe bei dieser Ware, die von der Bevölkerung heute sehr stark nachgefragt wird.“ Russland produziere schließlich selbst Zucker und habe Exporte verboten.
Russland untersagte den Zuckerexport bis zum 31. August. Zugleich legte die Regierung ein zollfreies Kontingent für die Einfuhr von 300.000 Tonnen Zucker und Rohzucker fest. Damit soll die drohende Lebensmittelinflation gelindert werden. Zudem soll noch in diesem Jahr die Anbaufläche für Zuckerrüben um 1,1 Millionen Hektar erhöht werden, wie das Landwirtschaftsministerium bekanntgab.
*** Kontrollen bei Produzenten und Händlern
Um die Hamsterkäufe zu unterbinden, trat zudem die russische Wettbewerbsbehörde auf den Plan. Diese kündigte vergangene Woche Kontrollen bei Produzenten, Einzel- und Zwischenhändlern an. „Die Tatsache, dass in mehreren Regionen kein Zucker in den Regalen zu finden ist, ist auf eine überstürzte Nachfrage zurückzuführen, die von unehrlichen Organisationen angeheizt wird“, so die Anti-Monopol-Organisation FAS.
Abhilfe für den Zuckermangel sollen nicht nur Einfuhren aus „befreundeten Ländern“ bringen, sondern auch aus Brasilien. Schiffe mit der begehrten Ware sollen schon unterwegs sein. Brasilien wiederum ist von Russland wegen seiner Düngerexporte abhängig, um Soja, Mais und Zuckerrohr zu produzieren. red, ORF.at
https://orf.at/stories/3254747/

RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – Ukraine-Krieg: Die Schlüsselrolle von Iryna Wereschtschuk – 21.3.2022, 23:30
Ob die Einigung auf Fluchtkorridore, deren Scheitern, anstehende Waffenlieferungen, die Russland vorgeworfene Besetzung eines Spitals und zuletzt eine für die umkämpfte Stadt Mariupol kategorisch abgelehnte Kapitulation: Seit dem russischen Einmarsch informiert die ukrainische Vizepremierministerin Iryna Wereschtschuk über zentrale Entwicklungen im von Moskau vom Zaun gebrochenen Krieg. Die 42-Jährige ist eine der derzeit zentralen Stimmen der Ukraine – und zunehmend prominenter werdendes Gesicht des ukrainischen Widerstands.
So wie Präsident Wolydymir Selenski machte Wereschtschuk immer wieder deutlich, dass sie nicht daran denke, das Land zu verlassen – sondern tauschte ihre Garderobe ebenfalls mit Kampfmontur und ruft seitdem die Bevölkerung zum Durchhalten auf. Wereschtschuks Wandel erscheint durchaus beachtlich – zumindest mit Blick auf einst noch für Russlands Präsident Wladimir Putin offen geäußerte Bewunderung.
„Wenn wir einen Präsidenten wie Wladimir Putin hätten, würde ich für ihn stimmen. Er ist gut für Russland“, zitieren Medien dazu aus einem 2013 von der russischen Zeitung „Kommersant“ veröffentlichten Interview mit der damaligen Bürgermeisterin der westukrainischen Grenzstadt Rawa-Ruska.
Von den noch vor der Krim-Krise stammenden Äußerungen hat sich Wereschtschuk in der Folge nicht nur distanziert, sondern auch breitenwirksam entschuldigt. Nun legen ihre öffentlichen Auftritte, aber auch ihre Beiträge in sozialen Netzwerken den vollzogenen Wandel Tag für Tag mehr als nahe.
*** „Tod den Feinden“
„Wenn uns das Schicksal diese Prüfungen geschickt hat, werden wir sie durchmachen“, „Tod den Feinden! Ruhm der Ukraine!“ heißt es etwa in einem Instagram-Posting vom 24. Februar und damit am Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine.
So wie andere ukrainische Regierungsmitglieder nutzt die Vizepremierministerin ihre Kanäle in sozialen Netzwerken, um die Bevölkerung mit Fotos und Videos über die Ereignisse in der Ukraine, die Kriegssituation, die humanitären Korridore, die Zahl der täglich registrierten Opfer und die Bombardierungen in den Städten zu informieren. Dazu kommen Appelle an die internationale Gemeinschaft – beispielsweise für die Umsetzung einer von Präsident Selenski immer wieder eingeforderten Flugverbotszone, aber auch Kritik an der „Haltung des Westens“.
Diese habe Putin zu dem provoziert, was jetzt in der Ukraine geschieht, wie Wereschtschuk im Interview mit dem italienischen TV-Sender La7 sagte. Demnach hätten etwa die „sehr schwachen Sanktionen“ nach der Krim-Annexion Putin verdeutlicht, „dass der Westen ihn nicht aufhält und nicht den Willen hat, ihn aufzuhalten“.
*** Für „Wiedereingliederung“ der Krim zuständige Ministerin
Ob sie bereits bei ihrer Angelobung im November 2021 mit dem nur drei Monate später erfolgten russischen Angriff auf die gesamte Ukraine gerechnet hat, bleibt dahingestellt – als für die „Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Gebiete“ zuständige Ministerin stand Putins Vorgangsweise in der Ukraine aber von Anfang an im Fokus ihrer Regierungsarbeit.
Bei ihrer Antrittsrede als Ministerin setzte sie ganz dem Aufgabenbereich ihres Ressorts entsprechend die „Wiedereingliederung der Krim“ ins Zentrum ihrer Agenda. Neben der „Finanzierung von Wiedereingliederungsprojekten“ und einer „auf die Bewohner der besetzten Gebiete ausgerichteten Informationspolitik“ stellte sie vor den Abgeordneten auch eine mit Russland verfolgte „legale und aktive diplomatische Tätigkeit“ als Teil ihrer „vorrangigen Aufgaben“ in die Auslage.
*** Jüngste Bürgermeisterin, Militärausbildung und Juristin
Im Gegensatz zu Quereinsteiger Selenski blickt Wereschtschuk auf eine langjährige politische Karriere. 2007 arbeitete sie zunächst als Juristin für den Gemeinderat ihrer Heimatstadt Rawa-Rusa, 2010 wurde sie in der nahe der polnischen Grenze gelegenen Stadt schließlich zur Bürgermeisterin gewählt und ist damit die jüngste Frau, die in der Ukraine ein solches Amt innehatte.
Im August 2019 folgte, nachdem Selenskis Partei Sluha narodu (Diener des Volkes) sie für die Parlamentswahl als unabhängige Kandidatin auf den 29. Listenplatz setzte, als Parlamentsabgeordnete der nächste Karriereschritt. Vor ihrem Wechsel in die von Premier Denys Schmyhal angeführte Regierung war Wereschtschuk unter anderem im parlamentarischen Verteidigungs- und im Geheimdienstausschuss aktiv. Nach ihrem Abschluss beim Militärinstitut der Nationalen Polytechnischen Universität von Lwiw diente Wereschtschuk zudem fünf Jahre in der ukrainischen Armee. Die im Ukraine-Krieg nun in einer Schlüsselrolle stehende Ministerin verfügt somit auch über militärische Erfahrung. Peter Prantner, ORF.at
https://orf.at/stories/3253749/

……………………….

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP: UN-Vollversammlung soll über humanitäre Ukraine-Resolution abstimmen – 21:47
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Vollversammlung der Vereinten Nationen will in den kommenden Tagen über eine weitere Resolution im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine abstimmen. Eine entsprechende Beschlussvorlage mit dem Namen „humanitäre Folgen der Aggression gegen die Ukraine“ wurde am Sonntagabend (Ortszeit) nach dpa-Informationen unter den 193 Mitgliedern des größten UN-Gremiums verteilt.
Es wird mit breiter Zustimmung bei einer noch anzusetzenden Abstimmung gerechnet – Ziel ist Diplomaten zufolge, dass wie bei einer Resolution Anfang März erneut mindestens 141 Ja-Stimmen erreicht werden. Der Beschluss hatte Russlands Krieg verurteilt. Allerdings gibt es auch einen konkurrierenden Resolutionsentwurf von Südafrika, der Russlands Aggression mit keinem Wort erwähnt. Es blieb zunächst unklar, ob der Text zur Abstimmung gestellt wird.
Der erste Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und unter anderem auch von Deutschland ausgearbeitet wurde, richtet sich dagegen deutlich gegen Russland und verlangt unter anderem „eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten der Russischen Föderation gegen die Ukraine, insbesondere aller Angriffe auf Zivilpersonen und zivile Objekte“. Moskau müsse seine Streitkräfte unverzüglich aus der Ukraine zurückziehen.
Angriffe auf dicht besiedelte Städte, Schulen, Krankenhäuser und Unbeteiligte wie Journalisten müssten aufhören. Auch wird Sorge vor einer globalen Hungerkrise wegen des großen Anteils von Getreideexporten aus der Ukraine ausgedrückt. Außerdem wird verlangt, dass Flüchtlinge – insbesondere aus Drittländern – nicht rassistisch behandelt werden.
Eigentlich hätte eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage in der Ukraine im mächtigeren UN-Sicherheitsrat zur Abstimmung gebracht werden sollen. Ein Entwurf von Frankreich und Mexiko scheiterte allerdings an einer internen Meinungsverschiedenheit vor allem mit den USA darüber, wie stark sich der Text gegen Moskau richten sollte. Eine weitere Vorlage von Russland selbst fand nicht genug Rückhalt, so dass Moskau von der Abstimmung Abstand nahm. Eine Resolution im Sicherheitsrat ist völkerrechtlich bindend, ein Beschluss in der Vollversammlung dagegen nicht./scb/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560234-roundup-un-vollversammlung-soll-ueber-humanitaere-ukraine-resolution-abstimmen-016.htm

RUSSLAND- UKRAINE – USA – EUROPÄISCHE UNION – Biden berät knapp eine Stunde mit europäischen Verbündeten – 21.3.2022, 19:35
WASHINGTON (dpa-AFX) – Vor seiner Reise zum Nato-Krisengipfel in Brüssel hat US-Präsident Joe Biden am Montag mit Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen europäischen Verbündeten über den Ukraine-Krieg beraten. Die Schaltkonferenz dauerte nach Angaben des Weißen Hauses am Montag eine knappe Stunde. Zuvor hatte es geheißen, Thema sei die koordinierte Antwort der Verbündeten auf Russlands Angriff auf die Ukraine. An den Beratungen nahmen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsident Mario Draghi und der britische Premierminister Boris Johnson teil.
Biden reist am Mittwoch nach Brüssel. Dort nimmt er am Donnerstag an Spitzentreffen der Nato, der EU und der Gruppe der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) teil. Am Freitag fliegt der US-Präsident weiter nach Polen. In Warschau ist für Samstag ein Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda geplant./cy/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559485-biden-beraet-knapp-eine-stunde-mit-europaeischen-verbuendeten-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – POLEN – US-Präsident Biden reist Freitag wegen Ukraine-Krieg nach Polen – 21.3.2022, 9:31
US-Präsident Joe Biden will am Freitag nach Warschau reisen, um mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda über den Einmarsch Russlands in der Ukraine zu sprechen. „Der Präsident wird erörtern, wie die Vereinigten Staaten an der Seite unserer Verbündeten und Partner auf die humanitäre und menschenrechtliche Krise reagieren, die Russlands ungerechtfertigter und unprovozierter Krieg gegen die Ukraine ausgelöst hat“, erklärte Bidens Sprecherin Jen Psaki. Biden wird demnach nach seinem Besuch in Besuch nach Polen weiterreisen. In Brüssel nimmt der US-Präsident am EU-Gipfel sowie dem Nato-Gipfel teil.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55552135-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden warnt vor russischen Cyberattacken auf westliche Unternehmen und kritische Infrastrukturen – USA wird sich im Fall eines Cyberangriffs wehren – 21.3.2022, 20:35
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden hat amerikanische Unternehmen aufgefordert, ihren Schutz gegen mögliche Cyberangriffe aus Russland zu verbessern. Es gebe immer mehr Hinweise, dass Russland Optionen für mögliche Cyberangriffe als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen des Westens prüfe, sagte Biden am Montag. Ein Großteil der kritischen Infrastruktur des Landes sei in privatem Besitz. An die Unternehmen appellierte er deshalb: „Sie haben die Macht, die Kapazität und die Verantwortung, die Cybersicherheit und die Widerstandsfähigkeit der kritischen Dienste und Technologien zu stärken, auf die sich die Amerikaner verlassen.“
Die für Cybersicherheit zuständige Sicherheitsberaterin Anne Neuberger fügte hinzu: „Wir sind nicht auf einen Konflikt mit Russland aus. Aber wenn Russland einen Cyberangriff gegen die Vereinigten Staaten startet, werden wir reagieren.“ Es gebe keine Gewissheit, dass es zu einem Cyberangriff auf kritische Infrastrukturen kommen werde. Man sehe aber mögliche Vorbereitungen.
„Kritische Infrastruktur, Strom, Wasser, viele Krankenhäuser in den Vereinigten Staaten sind im Besitz des privaten Sektors“, sagte sie. „Wir glauben, dass die wichtigsten Stellen, die es wissen müssen, mit geheimen Informationen versorgt worden sind.“ Dazu zählten einige Hundert Unternehmen. Firmen sollten eine mehrstufige Authentifizierung auf ihren Systemen verwenden, um Angreifern das Eindringen zu erschweren, sowie ihre Daten verschlüsseln und Notfallpläne ausarbeiten./nau/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559807-biden-warnt-vor-russischen-cyberattacken-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Russland bestellt US-Botschafter ein – Biden-Sager vom „Kriegsverbrecher“: bilaterale Beziehungen „an den Rand des Abbruchs“ gebracht – 21.3.2022, 19:31
Russland hat den US-Botschafter in Moskau einbestellt und den USA vorgeworfen, die bilateralen Beziehungen „an den Rand des Abbruchs“ gebracht zu haben. Die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden, der Kreml-Chef Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet hatte, „sind eines hochrangigen Staatsmannes unwürdig“, erklärte das russische Außenministerium. US-Botschafter John Sullivan sei in einer Protestnote mitgeteilt worden, dass solche Bemerkungen die Beziehung zwischen den beiden Ländern gefährdeten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559449-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – ROUNDUP: Facebook und Instagram in Russland als ‚extremistisch‘ verboten – 21.3.2022, 15:35
MOSKAU (dpa-AFX) – Die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram sind in Russland als „extremistisch“ verboten worden. Ein entsprechender Antrag der Generalstaatsanwaltschaft wurde am Montag von einem Gericht in Moskau angenommen. Die beiden Dienste sind in Russland bereits blockiert, der ebenfalls zum US-Konzern Meta gehörende Messenger-Dienst WhatsApp soll dem Gericht zufolge nicht betroffen sein.
Hintergrund des Vorgehens der russischen Justiz ist eine Entscheidung von Meta, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine zuzulassen. Auch der Kurznachrichtendienst Twitter ist nicht mehr aufrufbar. Menschen in Russland befürchteten zunächst, dass auch WhatsApp abgeschaltet werden könnte. Aktivisten kritisieren eine zunehmende Internet-Zensur im flächenmäßig größten Land der Erde.
Meta hatte im Zusammenhang mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine Regel-Lockerungen bekannt gegeben. Als Beispiel für eine Ausnahme bei Äußerungen, die normalerweise gegen Richtlinien verstoßen hätten, nannte ein Facebook-Sprecher den Satz „Tod den russischen Eindringlingen“. Das sorgte in Moskau für große Empörung. Später präzisierte Meta die Regeln für Inhalte-Prüfer: Sie gelten demnach nur in der Ukraine, und Gewaltaufrufe dürfen nicht gegen Russen generell oder gegen Staatschefs wie Wladimir Putin gerichtet sein./haw/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55557195-roundup-facebook-und-instagram-in-russland-als-extremistisch-verboten-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55557481-russland-verbietet-facebook-und-instagram-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPÄISCHE UNION – Russland blockiert europäischen Sender Euronews . 21,3,2022, 21:47
MOSKAU (dpa-AFX) – Russlands Medienaufsicht hat die Seiten des europäischen Fernsehsenders Euronews blockiert. Betroffen von der Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft ist auch das russischsprachige Angebot des Senders, wie aus Angaben der Behörde Roskomnadsor vom Montag hervorgeht. Als Grund nannte die Nachrichtenagentur Tass „Falschinformationen“ von Euronews über die „Spezial-Operation“ in der Ukraine, wie der Krieg gegen das Nachbarland in Russland offiziell genannt wird.
Moskau hatte Anfang März ein neues Mediengesetz eingeführt, das angebliche Falschinformationen über die russischen Streitkräfte mit drastischen Strafen belegt. Am Montagnachmittag hatte ein Gericht zudem die beiden bereits blockierten Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram als „extremistisch“ verboten. Hintergrund ist eine Entscheidung des US-Konzerns Meta, zu dem Facebook und Instagram gehören, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine zuzulassen./haw/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55560235-russland-blockiert-europaeischen-sender-euronews-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Selenskyjs Sicherheitsberater: „Russland scheitert in Kiew“ – 21.3.2022, 14:01
Der Sicherheitsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Ihor Schowkwa, hat den bisherigen Angriff Russlands auf die Hauptstadt Kiew als „gescheitert“ bezeichnet. „Im Großen und Ganzen scheitert Russland in Kiew. Sie versuchen die Hauptstadt weiter einzukreisen, aber es gelingt ihnen nicht“, sagte Schowkwa im ZDF-Morgenmagazin. Er forderte unter anderem von Deutschland mehr Unterstützung durch Luftverteidigungsfähigkeiten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55555877-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55552101-selenskyj-berater-schowka-fordert-weitere-sanktionen-gegen-russland-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Stellvertretender Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte in Mariupol getötet – 21.3.2022, 9:31
Der stellvertretende Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte ist offenbar bei den Kämpfen um die ukrainische Hafenstadt Mariupol getötet worden. Andrej Nikolajewitsch Pali sei „bei den Kämpfen zur Befreiung von Mariupol von den ukrainischen Nazis getötet worden“, schrieb der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, im Messengerdienst Telegram. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben zunächst nicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55552135-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Über 6,5 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht – 21.3.2022, 19:34
Genf – Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine sind mehr als 6,5 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht. „Das Ausmaß des menschlichen Leids und der Zwangsvertreibungen aufgrund des Krieges übersteigt bei weitem jede Planung eines Worst-Case-Szenarios“, teilte die UN-Organisation für Migration (IOM) über Twitter mit.
„Millionen von Menschen wurden sowohl innerhalb der Ukraine als auch über die Landesgrenzen hinaus gewaltsam vertrieben. Sie brauchen dringend humanitäre Hilfe.“ Neben den 6,5 Millionen Flüchtenden im eigenen Land haben bereits 3,5 Millionen Ukrainer in Folge des russischen Angriffskriegs das Land verlassen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559463-ueber-6-5-millionen-menschen-innerhalb-der-ukraine-auf-der-flucht-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukrainische Regierung lehnt Kapitulation in Mariupol ab – 21.3.2022, 9:31
Die Ukraine hat ein Ultimatum zur Übergabe der belagerten Hafenstadt Mariupol an die russischen Streitkräfte abgelehnt. „Es kann keine Rede davon sein, Waffen abzugeben. Wir haben die russische Seite bereits darüber informiert“, sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk der Zeitung Ukrainska Pravda. Sie bezeichnete die russische Ankündigung als „bewusste Manipulation“ und „echte Geiselnahme“. Russland hatte den ukrainischen Streitkräften in der belagerten Hafenstadt am Sonntagabend bis Montag 4.00 Uhr (MEZ) Zeit gegeben, sich zu ergeben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55552135-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55550339-ukraine-lehnt-ultimatum-fuer-mariupol-ab-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – LITAUEN – Litauens Staatspräsident fordert vollständige Isolation Russlands – 21.3.2022, 17:35
VILNIUS (dpa-AFX) – Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat dazu aufgerufen, Russland wegen dessen Angriffs auf die Ukraine auf der Weltbühne noch stärker auszugrenzen. Außerdem müsse der wirtschaftliche Druck auf Moskau weiter erhöht werden. „Wir müssen das Aggressorland in allen Sektoren und in allen internationalen Organisationen vollkommen isolieren“, sagte er der Agentur BNS am Montag nach einem Treffen mit dem niederländischen Premierminister Mark Rutte in Vilnius.
Nauseda forderte, sämtliche russische und belarussische Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift auszuschließen und den Zugang für russische Schiffe zu europäischen Seehäfen zu beschränken. Auch müsse so bald wie möglich die Unabhängigkeit der Europäischen Union von russischen Energielieferungen gewährleistet werden, sagte das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes.
„Wir müssen diese Abhängigkeit abbauen“, stimmte Rutte seinem Gastgeber mit Blick auf russische Energieimporte zu. Er schränkte aber zugleich ein: „Wir müssen es so schnell wie möglich tun, aber wir können das nicht morgen tun“. Weiterhin gebe es etwa viele Raffinerien im östlichen und westlichen Teil Europas, die vollständig von russischem Öl abhängig seien. Bei Gas sei die Lage sogar noch schlimmer, sagte der niederländische Premier.
Meinungsunterschiede zeigten sich bei der Frage eines beschleunigten EU-Beitritts der Ukraine. Während Nauseda sich für eine „sehr klare Botschaft“ und zügige Aufnahme starkmachte, erteilte Rutte diesem Wunsch der Ukraine erneut eine Absage. „Es gibt kein beschleunigtes Verfahren“, sagte er. Eine EU-Mitgliedschaft sei ein „langer und langwieriger bürokratischer Prozess.“ Nauseda sagte: „Wir dürfen nicht Geisel bürokratischer Verfahren sein.“/awe/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55558511-litauens-staatspraesident-fordert-vollstaendige-isolation-russlands-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2: EU bekommt neue Eingreiftruppe – Deutschland bietet Soldaten an – 21.3.2022, 20:35
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die EU bekommt eine neue militärische Eingreiftruppe. Der multinationale Verband mit bis zu 5000 Soldaten ist Teil eines neuen sicherheitspolitischen Konzepts, das die Außen- und Verteidigungsminister der 27 Mitgliedstaaten am Montag in Brüssel beschlossen. Darin wird festgelegt, welche Fähigkeiten die EU künftig beim Management von Konfliktsituationen haben muss. Die neue Truppe soll spätestens 2025 einsatzbereit sein.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bot den EU-Partnern an, dass Deutschland dann den Kern der neuen Einsatztruppe stellt. Es sei wichtig, klar das Signal zu senden, dass man füreinander einstehe, sagte die SPD-Politikerin in Brüssel. Lambrecht bezeichnete die geplante Eingreiftruppe als „militärisches Herzstück“ des Konzepts, das offiziell Strategischer Kompass genannt wird.
Denkbar wäre auch, dass die Truppe früher startet als in drei Jahren. Dies wird aber für unwahrscheinlich gehalten. Erste Entwürfe für den von Deutschland initiiertem Kompass gab es schon lange vor Russlands Angriff auf die Ukraine. Die Pläne wurden nach Angaben von Diplomaten nun überarbeitet.
So wird in der jetzt beschlossenen Version deutlicher gemacht, dass sich die EU auch mit nuklearen Bedrohungen auseinandersetzen muss. Zudem wird festgehalten, dass die Mobilität der europäischen Streitkräfte „dringend“ verbessert werden muss. Ein Satz, der die Zusammenarbeit mit Moskau in ausgewählten Themenbereichen ermöglichen sollte, wurde hingegen ersatzlos gestrichen.
„Als wir mit der Arbeit begonnen haben, konnten wir uns nicht vorstellen, dass die Lage im Augenblick der Annahme so schlecht sein würde“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Man müsse sich nun Gedanken über die europäische Fähigkeit machen, mit Herausforderungen wie einem Krieg umzugehen.
Zur neuen Truppe sollen je nach Bedarf neben Bodentruppen auch Luft- und Seestreitkräfte gehören. Es gehe darum, unterschiedliche miteinander kombinierbare „Module“ zu haben, erklärte Borrell bereits Ende vergangenen Jahres. Unterschiedliche Einsatzszenarien könnten beispielsweise das Eingreifen in einen bewaffneten Konflikt, die Evakuierung von Menschen oder das Sichern eines Flughafens sein.
Diskussionen über den Aufbau einer solchen Eingreiftruppe gibt es in der EU bereits seit längerem. Sie wurden durch die militärische Abhängigkeit von den USA beim Evakuierungseinsatz in Afghanistan im Sommer vergangenen Jahres noch einmal befeuert.
Danach legte Deutschland gemeinsam mit anderen EU-Staaten einen Vorschlag zum Aufbau einer Eingreiftruppe vor. Er beabsichtigte, die bereits existierenden EU-Battlegroups zu schlagkräftigen und kurzfristig einsetzbaren Krisenreaktionskräften weiterzuentwickeln. Dazu sollen auch Weltraum- und Cyberfähigkeiten sowie Spezialeinsatzkräfte und strategische Lufttransportkapazitäten bereitgestellt werden.
Diese Idee wird nun aufgenommen. Die neue Truppe soll demnach aus substanziell veränderten EU-Battlegroups und anderen Streitkräften der Mitgliedstaaten bestehen. Das bisherige Konzept sieht vor, dass ständig zwei Einheiten mit im Kern jeweils rund 1500 Soldaten bereitgehalten werden, die alle sechs Monate wechselnd von unterschiedlichen EU-Staaten zur Verfügung gestellt werden. Zuletzt hatte es immer wieder Probleme gegeben, genügend Truppen zusammenzubekommen. Zum Einsatz kamen die EU-Kräfte noch nie.
Ziel ist auch, militärisches Handeln im EU-Kontext flexibler und unkomplizierter zu machen. So soll zum Beispiel der Gebrauch des bislang noch nie genutzten Artikels 44 des EU-Vertrags erleichtert werden. Darüber könnten für einen Militäreinsatz Koalitionen von Willigen gebildet werden. Nach Borrells Angaben wird es zudem erstmals EU-Militärmanöver geben. Auch die Fähigkeiten der EU im Bereich der Streitkräfteführung sollen gestärkt werden.
Lettlands Außenminister Edgars Rinkevics warnte allerdings davor, sich nun auf dem neuen Konzept auszuruhen. Der Kompass gebe der EU einen Instrumentenkasten, um gemeinsam mit der Nato zu einem echten geopolitischen Verteidigungs- und Sicherheitsakteur zu werden. Dies sei aber erst „der Anfang der Reise“. Vieles hänge davon ab, wie erfolgreich man die Ukraine gegen Russland unterstütze.
Borrell betonte am Montagabend, dass es insbesondere auch darum gehe werde, den europäischen Steuerzahlern mehr Geld für Sicherheit abzuverlangen. „Wir sind in Gefahr“, sagte der Spanier. Dessen müsse man sich bewusst sein und dementsprechend handeln. Der Ukraine-Krieg sei eine Art „Weckruf“./aha/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559808-roundup-2-eu-bekommt-neue-eingreiftruppe-deutschland-bietet-soldaten-an-016.htm
https://orf.at/stories/3254747/

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – ESA stoppt gemeinsame Mars-Mission mit Russland – NACHTRAG: 18.3.2022
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat wegen des Ukraine-Krieges eine gemeinsame Mars-Mission mit Russland gestoppt. „Wir bedauern die Opfer und die tragischen Folgen des Angriffs auf die Ukraine zutiefst“, erklärte die ESA am Donnerstag. Sie stehe zudem „voll und ganz“ hinter den Sanktionen, die ihre Mitgliedstaaten gegen Russland verhängt haben. Die Mission ExoMars und die Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos seien deshalb ausgesetzt worden.
*** ESA-Chef Aschbacher: Start vor 2026 nicht möglich
Bei der Mission ExoMars sollten eine russische Landeplattform und der europäische Rover „Rosalind Franklin“ auf dem Roten Planeten landen. Der Rover sollte anschließend über die Marsoberfläche fahren, um nach Spuren von Leben zu suchen.
Ursprünglich war die Mission schon für 2020 geplant. Wegen technischer Probleme und der Corona-Pandemie wurde der Start mehrfach verschoben. Zuletzt sollte er laut Plan im kommenden September vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur aus erfolgen.
*** Start in diesem Jahr ausgeschlossen
Schon vor gut zwei Wochen hatte die ESA mitgeteilt, dass auch dieser Termin wohl nicht mehr zu halten sei. Nun wurde das Projekt ganz gestoppt.
Nach den Worten von ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher ist ein Start noch in diesem Jahr ausgeschlossen. Wegen des seltenen Zeitfensters für eine Mars-Mission sei er zudem „vor dem Jahr 2026“ nicht mehr möglich. Gleichzeitig brachte Aschbacher eine „Kooperation mit der NASA“ für die Fortführung des Projekts ins Gespräch.
Der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, bedauerte die Entscheidung der ESA. Für alle „Weltraum-Enthusiasten“ sei dies „bitter und sehr bedauerlich“.
Für mehrere andere Missionen sucht die ESA nach eigenen Angaben zudem nach Alternativen für russische Trägerraketen. Roskosmos hatte wegen der westlichen Sanktionen die Starts vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ausgesetzt und ihre Mitarbeiter von dort abgezogen. Russische Sojus-Raketen sollten in diesem Jahr unter anderem zwei Satelliten für das europäische GPS-System Galileo ins All bringen.
https://science.apa.at/power-search/3966829107846448854

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU berät über Ukraine-Krieg und neues sicherheitspolitisches Konzept – 21.3.2022, 5:59
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Außen- und Verteidigungsminister der EU-Staaten wollen an diesem Montag in Brüssel über die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg beraten. Auf dem Tisch liegt zu dem Treffen in Brüssel zudem der jüngste Entwurf für ein neues sicherheitspolitisches Konzept für die EU. Der sogenannte Strategische Kompass soll unter anderem festlegen, welche Fähigkeiten die EU künftig im Bereich des Krisenmanagements haben muss. Eine davon wird den Planungen zufolge eine völlig neuaufgestellte schnelle militärische Eingreiftruppe sein.
Ob das Konzept an diesem Montag bereits beschlossen wird, war bis zuletzt allerdings unklar. Nach Angaben von Diplomaten hatten Polen, Litauen und Kroatien noch Änderungswünsche, die bei anderen Staaten auf Ablehnung stießen. Polen soll sich zum Beispiel wünschen, dass in dem Text die Bedeutung der Nato für die Verteidigung Europas stärker hervorgehoben wird. Zudem gibt es die Forderung, über den nächsten Mehrjahreshaushalt der EU mehr Geld für Verteidigung bereitzustellen.
Erste Entwürfe für das von Deutschland initiierte Konzept hatten schon lange vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine vorgelegen. Sie wurden nach Angaben von Diplomaten nun aber noch einmal mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen überarbeitet.
Zu Beratungen, die die EU-Verteidigungsminister am Montag ohne die Außenminister führen, soll auch der Verteidigungsminister der Ukraine, Olexij Resnikow, zugeschaltet werden. Bei gesonderten Gesprächen der Außenminister steht zudem auch die Lage in Mali auf der Tagesordnung./aha/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55550224-eu-beraet-ueber-ukraine-krieg-und-neues-sicherheitspolitisches-konzept-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – Frankreich friert russisches Eigentum im Wert von 850 Millionen Euro ein – 21.3.2022, 9:31
Der französische Staat hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine Vermögenswerte russischer Oligarchen in Höhe von fast 850 Millionen Euro eingefroren. Dazu gehörten 150 Millionen Euro auf Konten von Privatpersonen, rund 30 Immobilien im Wert von insgesamt 539 Millionen Euro und zwei Yachten im Wert von 150 Millionen Euro, zählte der Minister im Interview mit französischen Medien auf.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55552135-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP/Baerbock: EU muss mit acht Millionen Kriegsflüchtlingen rechnen – 21.3.2022, 15:59
BRÜSSEL/BERLIN (dpa-AFX) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erwartet zahlreiche weitere Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. „Ich glaube, wir müssen uns sehr bewusst machen, dass bereits über drei Millionen Menschen geflohen sind, dass aber viele, viele weitere Millionen Menschen fliehen werden“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande von EU-Beratungen mit Kolleginnen und Kollegen aus den anderen EU-Staaten in Brüssel. Die Schätzungen gingen nun dahin, dass acht Millionen Geflüchtete aufgenommen werden müssten.
Noch vor zwei Wochen hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell gesagt, dass mit fünf Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine gerechnet werde.
Dazu, wie viele der Menschen in Deutschland ankommen könnten, wollte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin keine Prognose abgeben. Dies hänge vom Kriegsverlauf ab und auch davon, wie stark sich die Kämpfe in den Westen der Ukraine verlagerten.
In den ersten Tagen des Krieges seien vor allem diejenigen geflohen, die über ein Auto verfügten oder Verwandtschaft in anderen europäischen Ländern hätten, erklärte Baerbock am Montag. Mit Zunahme der Brutalität des russischen Krieges würden aber nun weitere Menschen kommen, „die in Europa niemanden haben, die überhaupt nichts mitnehmen konnten“.
Aus Sicht von Baerbock machen es die Entwicklungen notwendig, die Menschen in ganz Europa zu verteilen. „Wir müssen von der Außengrenze direkt in europäische Länder verteilen. Jeder muss Geflüchtete aufnehmen“, sagte sie und schlug eine „eine solidarische Luftbrücke“ vor. Die Zahl pro Land werde „in die Hunderttausende“ gehen müssen. Zusätzlich sollte auch über den Atlantik verteilt werden.
Innerhalb Deutschlands sollen die Großstädte, neben Berlin München, Köln und Hamburg, nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums entlastet werden. Auch am Montag würden ungefähr 70 Busse eingesetzt, um mehrere Tausend Geflüchtete innerhalb Deutschlands zu verteilen.
Nordrhein-Westfalens Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) forderte derweil einen „Masterplan“ zur Bereitstellung von einer Million Unterkunftsplätzen für ukrainische Flüchtlinge in Deutschland. Stamp sagte im Deutschlandfunk, dass zwar niemand sagen könne, auf welche Größenordnung man sich einstellen müsse. Aus seiner Sicht wäre es aber „fahrlässig, das jetzt laufen zu lassen“. Deswegen brauche man „zunächst mal einen Plan, dass wir eine Million Betten so schnell wie möglich generieren können, damit wir für den Fall, dass es dazu kommt, auch tatsächlich Unterkunft bieten können“.
In einem zweiten Schritt gehe es dann um die weitere Verteilung. Man werde „bestimmte Zahlen haben, die werden wir in Deutschland alleine nicht stemmen können. Dafür brauchen wir internationale Hilfe“. Stamp nannte in diesem Zusammenhang die Länder Kanada, die USA, Australien, Portugal und Spanien.
Wie Stamp forderte auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), ein Spitzentreffen von Bund, Ländern und Kommunen zur Verteilung der vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine flüchtenden Menschen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit schloss das nicht aus, erklärte aber auf eine entsprechende Frage: „Die Bundesregierung hat sich dazu noch nicht stärker besprochen.“
Die Bundesregierung verteidigte derweil ihr Krisenmanagement im Umgang mit den Ankommenden. Es gebe viel Hilfsbereitschaft, lobte Hebestreit. „Ich finde, nach drei Wochen läuft es ganz gut und trotzdem muss uns auch klar sein: Das ist jetzt erst der Anfang.“
In Deutschland sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine mehr als 225 000 Kriegsflüchtlinge von der Bundespolizei erfasst worden. Die tatsächliche Zahl dürfte aber deutlich höher sein, weil es im Regelfall keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer zudem ohne Visum einreisen dürfen. Nach UN-Angaben sind insgesamt mehr als 3,1 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen. Allein in Polen kamen bisher rund zwei Millionen Menschen an./aha/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55557526-roundup-baerbock-eu-muss-mit-acht-millionen-kriegsfluechtlingen-rechnen-016.htm

%%%%%%%%%

EUROPA – ROUNDUP: Flugsicherung warnt vor Engpässen im europäischen Luftraum – 21.3.2022
LANGEN (dpa-AFX) – Bereits vor Beginn der ersten großen Reisewelle des Jahres hat die Deutsche Flugsicherung vor möglichen Flugverspätungen gewarnt. Ursache seien Engpässe in den Lufträumen der Nachbarländer Frankreich und Polen, wie die bundeseigene Gesellschaft am Montag in Langen bei Frankfurt berichtete. Polen hat zivile Überflüge wegen des Ukraine-Kriegs bereits von der russischen Grenze weg in Richtung Deutschland verlagert.
In der Zentrale Reims installiere die französische Flugsicherung DSNA im April ein neues Kontrollsystem und arbeite wie in solchen Fällen üblich zunächst mit reduzierten Verkehrsmengen, berichtete die Deutsche Flugsicherung (DFS). Schon seit Monaten laufen die Planungen, wie ein Großteil des Verkehrs in den deutschen Luftraum verlagert werden kann. Die Einschränkungen sollen nach dpa-Informationen im April 30 Prozent weniger Flüge über Ost-Frankreich bedeuten und erst Ende Juli wieder die alte Kapazität erreichen. In dem Gebiet verlaufen viele Routen zu Mittelmeerzielen.
Zusätzlich droht bei der zivilen Flugsicherung Pansa in Polen ein unerwarteter Personalengpass, wie die europäischen Fluglotsengewerkschaften berichteten. Neben den bereits vorhandenen Luftraumeinschränkungen wegen des Ukraine-Kriegs drohe bereits zum Monatsende das Ausscheiden von knapp 50 Lotsen. Sie wollen um bis zu 70 Prozent abgesenkte Tarifgehälter nicht akzeptieren, berichtete am Montag der Vize-Vorsitzende der Gewerkschaftskoordination ATCEUC, Volker Möller. Insgesamt wollten rund 180 der 204 Lotsen an Tower und Center Warschau das neue Tarifwerk ablehnen. Möller machte Pansa-Chef Janus Janiszewski für den drohenden Personal-Aderlass verantwortlich. Dem Vernehmen nach sollen sich bereits etliche zivile polnische Fluglotsen bei der Deutschen Flugsicherung beworben haben.
Ein Personalengpass in Warschau könnte direkte Auswirkungen auch auf den deutschen Luftraum haben, wenn über ganz Polen keine zivilen Überflüge mehr möglich wären, sondern nur noch Direktverkehre von und nach Warschau, sagte Möller. Insbesondere Flüge aus Skandinavien würden dann nach Deutschland umgeleitet. Die Lage ist Gegenstand europäischer Abstimmungsgespräche.
Europaweit wird für den ab Ende März beginnenden Sommerflugplan mit einem starken Anstieg des Luftverkehrs gerechnet. Nach dem gewaltigen Verkehrseinbruch wegen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 erwartet die Luftverkehrsbranche für den Sommerflugplan ab Anfang April deutliche Verkehrszuwächse im gesamten europäischen Luftraum. Die DFS sieht sich trotz coronabedingter Ausbildungsprobleme personell gut vorbereitet. So haben die Lotsen in den vergangenen beiden Jahren weniger gearbeitet als vereinbart und müssen diese Zeiten nun nacharbeiten. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) sieht hingegen Personalprobleme im Center Bremen./ceb/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55557373-roundup-flugsicherung-warnt-vor-engpaessen-im-europaeischen-luftraum-016.htm

NORWEGEN – Ölproduktion nach Erdbeben in Norwegen gestoppt – 21.3.2022
Norwegen hat in der Nordsee das voraussichtlich größte Erdbeben seit Jahren verzeichnet. Es ereignete sich nach Angaben der seismologischen Forschungseinrichtung NORSAR heute Früh etwa 160 Kilometer westlich der norwegischen Westküste. Seine Stärke wurde von dem Institut mit 4,7 angegeben, während das Nationale Seismische Netzwerk des skandinavischen Landes auf 4,4 bis 4,5 kam.
In norwegischen Medien war unter Berufung auf Zahlen des Seismologischen Zentrums Europa-Mittelmeer (EMSC) auch von einer Stärke von 5,1 die Rede. Den Berichten zufolge war die Erschütterung noch in weiten Teilen der Provinz Vestland zu spüren gewesen.
Die geschäftsführende NORSAR-Direktorin Anne Strömmen Lycke sagte, es handle sich um das kräftigste registrierte Beben in der Nordsee seit 1989. Sorgen vor größeren Schäden oder einem Tsunami gab es aber nicht.
Beben auf Plattform „Snorre B“ zu spüren
Der norwegische Konzern Equinor entschloss sich, die Produktion auf einer Ölplattform in der Umgebung vorsorglich einzustellen. Man habe das Beben auf der Nordsee-Plattform „Snorre B“ gespürt, Schäden auf der Anlage oder am Meeresgrund in dem Gebiet seien aber nicht gemeldet worden, teilte ein Equinor-Sprecher mit. Das Personal sei in Ordnung, die Stimmung ruhig.
Es liefen nun Untersuchungen des Meeresbodens. „Wenn wir sicher sind, dass die Bedingungen für den normalen Betrieb sicher sind, dann werden wir die Produktion wieder aufnehmen“, schrieb der Sprecher. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3254695/

EUROZONE – BCA: Inflation im Euroraum im Sommer bei 7 Prozent – 21.3.2022
Nach Ansicht der Analysten von BCA Research wird die Inflation in der Eurozone in diesem Sommer über 7 Prozent liegen und die Kerninflation wird bis Ende 2022 zwischen 2,8 und 3,2 Prozent betragen. Der Hauptfaktor, der die Inflation in Europa in die Höhe treiben wird, sind nach Einschätzung des Research-Unternehmens die Rohstoffpreise. Die Energieinflation sei bereits jetzt extrem hoch, werde aber aufgrund des jüngsten Anstiegs des Brent-Preises und des Aufschwungs der Erdgaspreise weiter zunehmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55555877-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Habeck: Wasserstoffprojekte mit Vertretern der VAE beschlossen – 21.3.2022
Beim Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sind vier Wasserstoffkooperationen der deutschen Wirtschaft sowie eine Forschungskooperation abgeschlossen worden. Das gab das Wirtschaftsministerium bekannt. Die VAE verfügten über sehr gute Voraussetzungen für die kostengünstige Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und wollten 2022 erste Wasserstofflieferungen nach Deutschland ermöglichen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55559449-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55555720-roundup-habeck-will-mehr-tempo-bei-wasserstoff-auch-mit-hilfe-der-emirate-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55556262-bundesregierung-will-wasserstoff-zusammenarbeit-mit-vae-ausbauen-003.htm

STICHWORT: Katar und Vereinigte Arabische Emirate: Umstrittene Energiepartner – 21.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine langfristige Energiepartnerschaft mit Katar vereinbart, mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ist ebenfalls eine Kooperation geplant. Wie sind diese beiden Länder einzuordnen?
Katar ist ein Emirat am Persischen Golf. Das Land mit rund 2,8 Millionen Einwohnern ist eine Erbmonarchie. Das gesellschaftliche Leben wird vom Islam als Staatsreligion geprägt. Zwar werden Meinungs- und Pressefreiheit in der Verfassung garantiert, katarische Medien üben jedoch Selbstzensur. Seit der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft an das Land wird regelmäßig Kritik wegen der dortigen Menschenrechtslage und der Situation für ausländische Arbeiter laut.
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bestehen aus sieben Emiraten. Das Land mit etwa 9,8 Millionen Einwohnern verfügt über wichtige Gasreserven. Eine weitere Einnahmequelle ist der Tourismus. Das öffentliche Leben ist verglichen mit anderen Staaten der Region relativ liberal. Bürgerrechte wie Presse- und Meinungsfreiheit sowie die Rechte von Millionen ausländischer Arbeitnehmer sind jedoch deutlich eingeschränkt./höz/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55556283-stichwort-katar-und-vereinigte-arabische-emirate-umstrittene-energiepartner-016.htm
SIEHE DAZU:
Katar ist ein Emirat in Vorderasien an der Ostküste der arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Das Land wird als absolute Monarchie regiert. Staatsreligion ist der Islam und die Scharia ist die Hauptquelle der Gesetzgebung.[6]
Der Staat Katar liegt auf einer Halbinsel und grenzt im Süden an Saudi-Arabien. Vor der Küste im Nordwesten liegt das Königreich Bahrain. Von Süden nach Norden dehnt sich das Land rund 180 Kilometer, von Westen nach Osten 80 Kilometer aus. Das Staatsgebiet schließt einige Inseln ein. Die im Westen gelegenen Hawar-Inseln sind allerdings bahrainisches Staatsgebiet.
Der Staat wird aufgrund seiner Unterstützung der Muslimbrüder und anderer radikalislamischer Gruppen sowie Terrororganisationen wie der Hamas kritisiert. Dies führte dazu, dass Katar von Juni 2017 bis Januar 2021 von wesentlichen Staaten der Region boykottiert wurde.[7]
https://de.wikipedia.org/wiki/Katar
Die Vereinigten Arabischen Emirate, kurz VAE und häufig auch umgangssprachlich verkürzt zu „die Emirate“, sind eine Föderation von sieben Emiraten im Osten der Arabischen Halbinsel in Südwestasien. An der Küste des Persischen Golfs gelegen und mit Zugang zum Golf von Oman, grenzt das Land an Saudi-Arabien und Oman. Es besteht aus den Emiraten Abu Dhabi, Adschman, Dubai, Fudschaira, Ra’s al-Chaima, Schardscha und Umm al-Qaiwain.
Die Hauptstadt der VAE ist Abu Dhabi, als eine der fünf großen Städte des Landes neben Dubai, Schardscha, Adschman und Al-Ain ist es auch ein wichtiges Wirtschafts- und Kulturzentrum.
Vor der Unabhängigkeit 1971 waren die VAE wegen der Protektoratsverträge, die die einheimischen Herrscher im 19. Jahrhundert mit dem Vereinigten Königreich abgeschlossen hatten, als „Vertragsküste“ oder „Vertragsstaaten“ bekannt. Das politische System gründet auf der Verfassung von 1971. Der Islam ist die offizielle Religion und Arabisch die offizielle Sprache. Das siebte Emirat Ra’s al-Chaima kam 1972 dazu.
Die VAE besitzen die siebtgrößten Ölvorkommen der Welt, sind die am weitesten entwickelten Volkswirtschaften des Nahen Ostens und eines der reichsten Länder der Welt mit einem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt von 71.139 USD (Kaufkraftbereinigt im Jahr 2020). Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt das Land zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung. Der Internationale Währungsfonds klassifiziert die VAE als “high income developing economy”.
Das Land ist Gründungsmitglied des Golf-Kooperationsrates sowie Mitgliedsstaat der Arabischen Liga, der Vereinten Nationen, der Organisation für Islamische Zusammenarbeit, der OPEC und der Welthandelsorganisation.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Arabische_Emirate

DEUTSCHLAND – Deutschland: Erzeugerpreise steigen mit Rekordtempo – Zum Stichtag am 15.2. Rekord erzielt: Erzeugerpreisanstieg mit knapp 26 Prozent – Energie stieg um 68, Erdgas um 125 POrzent im Vorjahresvergleich – Starke Anstiege bei Metallen, Düngemitteln und Verpackungsmitteln aus Holz [Papier] – 21.3.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Der bereits hohe Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Februar weiter verstärkt. Die Produzentenpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 25,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das ist ein Rekordanstieg. Analysten hatten allerdings einen noch stärkeren Zuwachs von im Mittel 26,2 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, um 1,4 Prozent. Die aktuellen Preisentwicklungen im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine seien in den Ergebnissen noch nicht enthalten, erklärte das Bundesamt. Die Erhebung sei zum 15. Februar erfolgt, also noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs.
Hauptverantwortlich für den Preisanstieg sei weiterhin die Preisentwicklung von Energie. Energie war im Februar 68 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Erdgas war sogar gut 125 Prozent teurer. Hohe Preissteigerungen gab es auch bei Vorleistungsgütern wie Metallen, Düngemitteln oder Verpackungsmitteln aus Holz.
Die Erzeugerpreise gehen in die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch der Eurozone liegt die Inflation derzeit deutlich über dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent./bgf/mis/mis
&&& Dow Jones: … Bei dieser Statistik werden die Preise ab Fabrik erhoben, also bevor die Produkte und Rohstoffe in den Handel kommen. Die Erzeugerpreise können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation geben. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55551653-deutschland-erzeugerpreise-steigen-mit-rekordtempo-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55551725-deutsche-erzeugerpreise-markieren-rekordhoch-im-februar-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55551735-erzeugerpreise-vor-ukraine-krieg-weiter-stark-gestiegen-003.htm

DEUTSCHLAND – Bundesbank: Deutsche Wirtschaft stagniert im ersten Quartal „in etwa“ – Ausgang des Konflikts ungewiss: deutsches Wirtschaftswachstum für 2022Q2e schwächer als vor dem Krieg erwartet – 21.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Angriff Russlands auf die Ukraine dürfte die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank belasten. In ihrem aktuellen Monatsbericht für März schreibt die Bundesbank, dass die hohen Energiepreise den Konsum und die Produktion in energieintensiven Sektoren dämpfen dürften und dass eine Verschärfung der Lieferkettenproblematik zu erwarten sei. Für das erste Quartal rechnet die Bundesbank damit, dass die Wirtschaftsleistung „in etwa stagniert“ hat.
„Die für das zweite Vierteljahr angelegte starke Erholung dürfte aus heutiger Sicht aber deutlich schwächer ausfallen. Das Ausmaß der Auswirkungen des Konflikts ist jedoch sehr ungewiss und vom weiteren Fortgang der Geschehnisse abhängig“, heißt es in dem Bericht.
Die Bundesbank nimmt an, dass die Inflation wegen des Krieges in den nächsten Monaten noch etwas weiter steigen wird. „Dabei lässt sich die Entwicklung an den Energiemärkten momentan besonders schwer einschätzen“, merkt sie an. Auch die Preise von Nahrungsmitteln und Industriegütern dürften im Zuge des Einbruchs der Weizenexporte aus der Ukraine und Russland beziehungsweise aufgrund neuer Störungen der Lieferketten zusätzlichen Auftrieb erhalten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55554792-bundesbank-deutsche-wirtschaft-stagniert-im-ersten-quartal-in-etwa-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte in Drittstaaten steigen im Februar um 3,1 Prozent – 21.3.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutschen Ausfuhren in Staaten außerhalb der EU sind im Februar gegenüber dem Vormonat um 3,1 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen sie damit um 12,3 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats und um 7,9 Prozent über dem Niveau von Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
Nach vorläufigen Ergebnissen wurden im Februar Waren im Wert von 55,1 Milliarden Euro in Drittstaaten exportiert. Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren im Februar die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 11,0 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber dem Vorjahr um 16,0 Prozent.
In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 9,2 Milliarden Euro exportiert, das waren 10,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen im Vorjahresvergleich um 6,3 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55551631-deutsche-exporte-in-drittstaaten-steigen-im-februar-um-3-1-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche Rohstahlproduktion steigt im Februar um 4 Prozent – 1,1 Prozent höhere Rohstahl-Produktion auf Jahressicht als 2021 – 21.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist im Februar gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent gestiegen, verglichen mit dem Januar ging sie allerdings leicht zurück. Laut Wirtschaftsvereinigung Stahl wurden im Februar 3,22 Millionen Tonnen Rohstahl erzeugt – 43.000 Tonnen weniger als für Januar gemeldet worden waren. Erneut dürften sich die Energiepreise bremsend ausgewirkt haben.
Auf Jahressicht wurden bisher 1,1 Prozent mehr Rohstahl produziert als im gleichen Zeitraum 2021.
Die Produktion von Oxygenstahl nahm nach Angaben des Verbandes im Februar um 2,1 Prozent auf rund 2,2 Millionen Tonnen zu, die von Roheisen um 1,4 Prozent auf knapp 2,0 Millionen und die von warmgewalzten Stahlerzeugnissen um ebenfalls 1,4 Prozent auf 2,8 Millionen Tonnen. Für Elektrostahl stand eine Ausweitung um 7,5 Prozent auf rund 1,1 Millionen zu Buche.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55552897-deutsche-rohstahlproduktion-steigt-im-februar-um-4-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Verdi hofft auf Bewegung in Tarifgespräch um Kitas und Sozialarbeit – 21.3.2022
POTSDAM (dpa-AFX) – Die Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst in Kommunen gehen an diesem Montag in Potsdam in die zweite Runde. Die Gewerkschaft Verdi erhofft sich nach ersten Warnstreiks in Kitas Bewegung auf Seiten der Arbeitgeber. „Wir hoffen, dass die Arbeitgeber dieses eindrucksvolle Signal verstanden haben und dieses in den morgigen Verhandlungen zum Ausdruck bringen“, teilte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle am Sonntag mit. Beim Auftakt der Gespräche hätten sie die Vorschläge zur Entlastung der Beschäftigten vor allem in Kitas abgelehnt.
In Potsdam kommen Verdi, der Beamtenbund dbb und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände VKA zusammen. In den Gesprächen geht es um rund 330 000 Kita-Erziehungskräfte sowie andere Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst. Die Gewerkschaften dringen auf bessere Arbeitsbedingungen, Schritte zur Behebung des Mangels an Fachkräften und mehr finanzielle Anerkennung.
Tausende Erzieherinnen und Erzieher und andere Beschäftigte sozialer Berufe hatten Anfang März bundesweit mit Warnstreiks auf ihre Forderungen aufmerksam gemacht. Die kommunalen Arbeitgeber argumentieren, dass Erzieherinnen und Erzieher bereits jetzt besser verdienten als vergleichbare Berufe./bw/vr/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55550222-verdi-hofft-auf-bewegung-in-tarifgespraech-um-kitas-und-sozialarbeit-016.htm

DEUTSCHLAND – Verdi kündigt neue Warnstreiks an Flughäfen an – 21.3.2022
Berlin – Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich an mehreren Flughäfen in Deutschland erneut zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Am Dienstag werde an den Flughäfen Frankfurt, Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf und Köln/Bonn die Arbeit niedergelegt, teilte Verdi am Montag mit.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es Streiks an mehreren Flughäfen gegeben. Die Warnstreiks sind Teil eines Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Bisher gab es vier Verhandlungsrunden. Es geht um einen neuen Tarifvertrag für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Tarifverhandlungen sollen am 24. März in Frankfurt fortgesetzt werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55556643-verdi-kuendigt-neue-warnstreiks-an-flughaefen-an-003.htm

DEUTSCHLAND – Verdi ruft an acht Flughäfen zum ganztägigen Warnstreik auf – 21.3.2022
BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) – Im Tarifkonflikt der Flughafen- Sicherheitsbranche ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem nahezu flächendeckenden Warnstreik auf. Am Dienstag sollen an den Flughäfen Frankfurt, Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf und Köln/Bonn die Kontrolleure den ganzen Tag die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft in Berlin mitteilte. In der vergangenen Woche waren die ebenfalls von Warnstreiks begleiteten Tarifgespräche ohne Ergebnis geblieben, ein erneuter Verhandlungstermin ist für Donnerstag vereinbart. Verdi fordert unter anderem, den Stundenlohn für die Luftsicherheitsdienste um mindestens einen Euro pro Stunde zu erhöhen sowie die Löhne regional anzugleichen./ceb/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55553875-verdi-ruft-an-acht-flughaefen-zum-ganztaegigen-warnstreik-auf-016.htm

DEUTSCHLAND – Wirtschaft dringt auf Neuauflage zum transatlantischen Freihandel – 21.3.3033
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Wirtschaftsverbände haben sich hinter Überlegungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für die Neuauflage eines transatlantischen Freihandelsabkommens gestellt. „Der Abbau von Handelsbarrieren zwischen den USA und Europa ist überfällig“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura. Man müsse aus den Diskussionen um das Abkommen TTIP lernen. „Es braucht ein klares Grundbekenntnis der Politik zum transatlantischen Freihandel“, forderte er.
Verhandeln bedeute immer, dass beide Seiten Kompromisse machen müssen. „Der Anspruch, nur unsere Position sei ein akzeptables Verhandlungsergebnis, muss enden“, verlangte er. Der russische Angriff auf die Ukraine und nicht zuletzt Corona hätten klargemacht, wie unerlässlich Freihandelsabkommen seien. Sie seien Grundlage für diversifizierte Lieferketten und schüfen die notwendige Rechtssicherheit. Asien formiere sich mit Freihandelsabkommen neu. „Da darf sich die transatlantische Wertepartnerschaft sich nicht selbst im Weg stehen“, mahnte Jandura.
Auch der Wirtschaftsrat der CDU unterstütze den Vorstoß, ein Freihandelsabkommen mit den USA schließen zu wollen. „Das duldet keinen Aufschub mehr“, erklärte die Präsidentin des Unternehmerverbandes, Astrid Hamker. „Gerade in der aktuellen geopolitischen Lage ist es wichtig, dass unsere Demokratien ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit vertiefen.“ Der Krieg in der Ukraine schweiße Europäer und Amerikaner wieder eng zusammen. Ein transatlantisches Freihandelsabkommen symbolisiere „nicht nur den Schulterschluss der freien Welt, sondern befreit uns auch von strategischen Abhängigkeiten“. Lindner hatte der Augsburger Allgemeinen gesagt, solche „Gespräche wieder zu führen, erscheint mir in der gegenwärtigen Lage jedenfalls sinnvoll“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55555817-wirtschaft-dringt-auf-neuauflage-zum-transatlantischen-freihandel-015.htm

DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Habeck gegen Lindners Vorschlag zu Freihandelsabkommen mit den USA – 21.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat den Vorstoß von Finanzminister Christian Lindner (FDP) abgelehnt, einen neuen Anlauf für ein Freihandelsabkommen mit den USA zu nehmen. Dies sei weder die Erwartung der Amerikaner, noch werde es kurzfristig zu irgendetwas führen, sagte Habeck am Montag am Rande eines Besuchs in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate). Wirtschaftsverbände hingegen begrüßten den Vorstoß.
Habeck verwies darauf, dass er bei einem Besuch vor kurzem in Washington auch mit der US-Handelsministerin gesprochen habe – es gebe ein besseres, einfacheres und erfolgreicheres Element, nämlich den Trade and Technology Council. „Das sollten wir ausbauen, also ein Zusammenspiel beim Handeln und bei der technischen Regulierung. Und das ist das, was wir brauchen. Da sind wir aber längst dabei.“
Lindner hatte im „Handelsblatt“ einen neuen Anlauf für ein Freihandelsabkommen mit den USA gefordert. Mit Blick auf den Angriff Russlands sagte er der Zeitung: „Gerade jetzt in der Krise zeigt sich, wie wichtig der freie Handel mit Partnern in der Welt ist, die unsere Werte teilen. Aus den Erfahrungen mit den TTIP-Gesprächen sollten wir dabei lernen.“
Das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP („Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“) scheiterte 2016. Insbesondere in Europa gab es massive Proteste dagegen, unter anderem weil Umwelt- und Verbraucherschützer fürchteten, hohe EU-Standards könnten verwässert werden.
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) begrüßte Lindners Vorstoß. „Der Abbau von Handelsbarrieren zwischen den USA und Europa ist überfällig. Wir müssen aus den Diskussionen um TTIP lernen, es braucht ein klares Grundbekenntnis der Politik zum transatlantischen Freihandel“, sagte BGA-Präsident Dirk Jandura.
Auch der Wirtschaftsrat der CDU stellte sich hinter Lindner: „Ein transatlantisches Freihandelsabkommen symbolisiert nicht nur den Schulterschluss der freien Welt, sondern befreit uns auch von strategischen Abhängigkeiten“, erklärte Präsidentin Astrid Hamker. Bisher seien etwaige Freihandelsabkommen zwischen der EU und anderen Staaten an zu hoch gesteckten EU-Standards gescheitert, die mögliche Handelspartner wirtschaftlich nicht immer leisten könnten.
Der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europaparlament, Bernd Lange (SPD), äußerte Bedenken. „Man sollte bei diesen Überlegungen aber ehrlich festhalten, dass Washington derzeit keine umfassenden Handelsabkommen verhandeln oder gar ratifizieren könnte – das geben die politischen Verhältnisse nicht her“, sagte er der Zeitung.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) reagierte ebenfalls skeptisch. „Ein so umfassendes Abkommen wie es TTIP 2.0 wäre, steht aktuell nicht auf der Tagesordnung. Die USA sind weder bereit noch dazu in der Lage, das Thema TTIP wieder aufzugreifen, und auch die EU hat aus den gescheiterten Verhandlungen gelernt“, erklärte VDMA-Außenwirtschaftsleiter Ulrich Ackermann./vrb/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55557034-roundup-habeck-gegen-lindners-vorschlag-zu-freihandelsabkommen-mit-den-usa-016.htm

DEUTSCHLAND – Lindner fordert neuen Anlauf für Freihandelsabkommen mit USA – 21.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Mit Blick auf den Angriff Russlands auf die Ukraine und die wirtschaftlichen Folgen fordert Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) einen neuen Anlauf für ein Freihandelsabkommen mit den USA. „Wir sollten die Verhandlungen zu einem transatlantischen Freihandelsabkommen wieder aufnehmen. Gerade jetzt in der Krise zeigt sich, wie wichtig der freie Handel mit Partnern in der Welt ist, die unsere Werte teilen“, sagte Lindner dem „Handelsblatt“. „Aus den Erfahrungen mit den TTIP-Gesprächen sollten wir dabei lernen.“
Das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP („Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“) wurde 2016 auf Eis gelegt. Insbesondere in Europa gab es massive Proteste dagegen, unter anderem weil Umwelt- und Verbraucherschützer fürchteten, hohe EU-Standards könnten verwässert werden.
Laut Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), sprechen Versorgungsengpässe und strategische Abhängigkeiten dafür, „dass wir mehr Handelsabkommen insgesamt und insbesondere mit Bündnispartnern wie den USA abschließen, statt wie in der Vergangenheit so lange dabei zuzusehen wie sie torpediert werden, bis sie zum Scheitern verurteilt sind“, wie er dem „Handelsblatt“ sagte.
Neben dem Ukraine-Krieg fürchten Experten, auch China könnte sich wirtschaftlich vom Westen abkoppeln. Der Handelsökonom Vincent Stamer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sagte der Zeitung: „Wenn China als Absatzmarkt wegbrechen sollte, müssen wir schon vorher für adäquate Alternativen sorgen. Ein europäisch-amerikanisches Handelsabkommen braucht es in diesen Zeiten dringender denn je.“/red/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55548900-lindner-fordert-neuen-anlauf-fuer-freihandelsabkommen-mit-usa-016.htm

ÖSTERREICH – Auch Eier könnten bald teurer werden: Ukraine-Krieg erhöht Produktionskosten in der Geflügelwirtschaft enorm – Mindestens fünf Cent mehr pro Ei – Import aus Ukraine derzeit nicht möglich – 21.3.2022
Der Krieg in der „Kornkammer“ Ukraine hat in der österreichischen Geflügelwirtschaft zu einem enormen Anstieg der Produktionskosten geführt. Neben der ohnehin teuren Energie seien auch Preise und Verfügbarkeit von Futtermitteln derzeit „nicht kalkulierbar“. Die Branche fordert deshalb höhere Preise für Eier.
Während die Preise für die meisten anderen Lebensmittel in den vergangenen zehn Jahren im Handel „aufwandsgerecht“ gestiegen seien, würden Eier trotz höherer Rohstoff- und Energiepreise seit Jahren beinahe zum gleichen Preis verkauft, so die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) in ihrer Aussendung.
Die aktuelle Situation sei für viele Bäuerinnen und Bauern existenzbedrohend. „Wenn jetzt nicht rasch reagiert wird und die Preise für unsere Bäuerinnen und Bauern sowie für die Eierpackstellen sehr deutlich angehoben werden, dann ist die Versorgungssicherheit mit heimischen Eiern ab Herbst in großer Gefahr“, sagte ZAG-Obmann Franz Karlhuber.
*** Mindestens fünf Cent mehr pro Ei
Konkret müsse der Erzeugerpreis pro Ei in allen Haltungsstufen, also bei Boden,- Freiland- und Bio-Eiern, um mindestens fünf Cent, also 50 Cent pro 10er-Packung, angehoben werden, so die Forderung. Derzeit liegen die Erzeugerpreise für Bodenhaltungs-Eier bei 8,2 bis 8,3 Cent, erläuterte Martin Mairinger von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Für Freilandeier bekomme der Erzeuger aktuell 12,5 Cent, für Bio-Eier 19 Cent pro Stück. 2021 habe der Handel die Eierpreise zwar um 2 bis 3 Cent pro Stück angehoben, beim Erzeuger seien davon aber nur 0,75 Cent angekommen.
Mit der angepeilten Preiserhöhung von fünf Cent pro Ei seien lediglich die Mehrkosten bei den Erzeugerbetrieben für 2021 und 2022 abgegolten, gestiegene Kosten bei den Eierpackstellen und im Handel seien hierin noch nicht erfasst. Ein weiterer möglicher Teil der Lösung sei die Umlenkung von 20 Prozent des in Österreich für die Biotreibstoff-Produktion gedachten Getreides in ein Interventionslager.
Darüber hinaus sollten zuletzt in Europa aufgebaute Handelsbeschränkungen bei Getreide wieder aufgehoben und ökologisch nicht sensible Freiflächen für den Anbau von Getreide freigegeben werden. Letzteres hat auch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Montag gefordert.
*** Import aus Ukraine derzeit nicht möglich
Die EU beziehe wesentliche Anteile ihrer Importe an Getreide, Soja, Mais und Pflanzenölen aus der Ukraine, schrieb auch die Landwirtschaftskammer Oberösterreich am Montag in einer Aussendung. Aufgrund des Krieges sei es aktuell nicht möglich, die dortigen Lagerbestände in die EU zu importieren.
Im Frühjahr werde es darüber hinaus zu einer massiv verringerten Aussaat in der Ukraine kommen, weil Landarbeiter fehlen und Treibstoff für Traktoren von der Armee beschlagnahmt worden sei. Gleichzeitig hätten Ungarn und Italien ihre Mais-Exporte erheblich reduziert und die aktuell herrschende Dürre im südlichen Österreich und in Ungarn dämpfe bereits jetzt die Ernteerwartungen für 2022. red, oesterreich.ORF.at/Agenturen
https://oesterreich.orf.at/stories/3148482/

ÖSTERREICH – Wettbewerbsbehörde untersucht Kraftstoffmarkt – Zadic schaltet Bundeskartellanwalt ein – Kogler mit Sachverhaltsdarstellung – 21.3.2022
Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) nimmt den Kraftstoffmarkt unter die Lupe. Es soll untersucht werden, ob „neben anderen aktuellen Entwicklungen auch fehlender oder beschränkter Wettbewerb Ursache der derzeitigen Preise sind“, hieß es heute in einer Aussendung. Mehrere Beschwerden hätten die Behörde diesbezüglich erreicht.
In den vergangenen Tagen war vermehrt Kritik aufgekommen, nachdem die Kraftstoffpreise nicht gesunken waren, obwohl die internationalen Rohölpreise wieder zurückgegangen waren.
Die Wettbewerbsbehörde will neben den Tankstellen in Österreich auch die vorgelagerten Märkte, zum Beispiel die Raffinerien, untersuchen.
Sollte sich bei der Untersuchung herausstellen, dass es konkrete Verdachtsmomente für wettbewerbswidriges Verhalten gibt, seien andere Ermittlungsinstrumente beziehungsweise die Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens möglich, schreibt die Behörde weiter. Im letzteren Fall kann sich der Bundeskartellanwalt, der über keine eigenständige Ermittlungskompetenz verfügt, als zweite Partei beteiligen.
*** Zadic schaltet Bundeskartellanwalt ein
Der Bundeskartellanwalt werde sich der gestiegenen Treibstoffpreise annehmen: Das gab Justizministerin Alma Zadic (Grüne) am Wochenende bekannt. „Wir werden uns nun ganz genau anschauen, ob es hier zu verbotenen Preisabsprachen oder Kartellbildungen gekommen ist“, so die Ministerin.
Unterstützung kam vom Koalitionspartner ÖVP: „Wir müssen alles tun, um Menschen, die das Auto brauchen, zu unterstützen. Niemand darf ungerechtfertigt Kapital aus der Krise schlagen“, sagte Klubchef August Wöginger.
*** Kogler mit Sachverhaltsdarstellung
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) untermauerte seine Kritik an der Mineralölindustrie wegen der hohen Spritpreise mit einer Sachverhaltsdarstellung. In dem an die BWB adressierten Dokument listete Kogler mehrere Hinweise auf, die auf ein Marktversagen hindeuten würden. So seien zum Beispiel bei der teilstaatlichen OMV Managerboni und Dividenden immer in den Jahren besonders hoch ausgefallen, in denen auch das Rohöl teurer wurde.
Zudem versuchte der Vizekanzler anhand von Zeitreihen, Grafiken und wissenschaftlicher Literatur zu belegen, dass sich die Preisänderungen bei Kraftstoffen und Rohöl asymmetrisch verhalten, sprich: Wird Rohöl teurer, tun dies auch die Kraftstoffe – wird Rohöl billiger, bleiben die Kraftstoffe meistens noch eine ganze Weile lang teuer. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3254712/

ÖSTERREICH – Noch fünf Bewerber im Rennen um Uni Wien-Rektor – 21.3.2022
An der Universität Wien dürfen sich noch fünf Kandidaten Chancen auf das Amt des Rektors ausrechnen. Dabei stehen die Chancen auf eine Hausberufung hoch – vier Bewerber sind derzeit an der Uni Wien tätig. Ein externer Kandidat sagte aus diesem Grund kurzfristig seine Teilnahme am Hearing ab: Er zweifle daran, dass eine Bewerbung aus dem Ausland Chancen habe.
Die Universität sucht derzeit eine Nachfolge für Rektor Heinz Engl, der sein Amt im Herbst ein Jahr früher als geplant abgibt. Insgesamt hatten sich bei einer Ausschreibung 17 Personen beworben. Anschließend erstellte die von Senat und Universitätsrat beschickte Findungskommission einen Dreier-Vorschlag. Auf diesem befanden sich der Psychologe und aktuelle Rektor der Uni Klagenfurt Oliver Vitouch, die Bildungspsychologin und aktuelle Dekanin der Fakultät für Psychologie der Uni Wien, Barbara Schober, sowie der deutsche Mediziner Matthias H. Tschöp, wissenschaftlicher Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung am Helmholtz Zentrum München.
Diese Liste ging an den Senat, der nun einen eigenen Dreiervorschlag erstellen muss – er ist dabei nicht an jenen der Findungskommission gebunden. Wie üblich wurden zu den Hearings in der Vorwoche zusätzlich zu den Kandidaten der Findungskommission noch weitere Personen geladen. Das waren der Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften der Uni Wien, Gerhard Ecker, der Dekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Sebastian Schütze, sowie die stellvertretende Vorständin des Instituts für Physiologische Chemie an der Chemie-Fakultät, Veronika Somoza. Ein weiterer externer Kandidat soll eine Einladung ausgeschlagen haben.
Kurz vor seinem eigenen Hearing sprang dann aber auch Tschöp ab. Dem Vernehmen nach soll er den Senat davon informiert haben, dass er angesichts der Nachnominierung ausschließlich hauseigener Kandidaten Zweifel bekommen habe, dass man an einem Bewerber aus dem Ausland überhaupt interessiert sei. Eine Anfrage der APA dazu ließ Tschöp unbeantwortet.
Am Donnerstag will der Senat nun seinen eigenen Dreiervorschlag beschließen. Dieser geht dann an den Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen und soll Anfang April veröffentlicht werden. Schließlich wählt dann der Universitätsrat die neue Rektorin oder den neuen Rektor aus dem Senatsvorschlag.
https://science.apa.at/power-search/12669106019312300685

ÖSTERREICH – Überraschende Absage: Rektorensuche an der Uni Wien: Einziger internationaler Kandidat hat abgesagt – Was bisher geschah – Überraschende Absage – Keine rein wissenschaftliche Aufgabe – 21.3.2022
Der deutsche Neuroendokrinologe Matthias Tschöp hätte am Freitag sein Hearing gehabt, Donnerstagabend zog er seine Bewerbung überraschend zurück.
Die Universität Wien sucht seit Ende des Jahres einen neuen Rektor oder eine neue Rektorin. Heinz Engl legt sein Amt bereits um ein Jahr früher als vorgesehen im September 2022 nieder. Seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger soll bis zum Sommer gewählt werden. Im Berufungsprozess kam es Ende vergangener Woche zu einer überraschenden Absage.
Gemäß dem Universitätsgesetz erfolgt der Ablauf der Rektorenbestellung im Wechselspiel zwischen einer Findungskommission (die aus dem Universitätsrat besetzt wird), dem Uni-Senat und dem Universitätsrat. Zunächst nominiert die Findungskommission einen Dreiervorschlag. Im nächsten Schritt ist der Senat am Zug, der seinerseits einen Dreiervorschlag erstellt, wobei er auch weitere Kandidaten aufnehmen kann. Aus diesem Dreiervorschlag des Senats wählt dann der Universitätsrat den neuen Rektor oder die neue Rektorin.
*** Was bisher geschah
Am 26. November 2021 wurde die Funktion des Rektors ausgeschrieben. Bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist am 10. Jänner haben sich 17 Kandidatinnen und Kandidaten beworben. Ende Februar hat die Findungskommission unter dem Vorsitz der Unirat-Vorsitzenden Eva Nowotny einstimmig einen Dreiervorschlag gewählt: die Bildungspsychologin und aktuelle Dekanin der Fakultät für Psychologie an der Universität Wien, Barbara Schober, den amtierenden Rektor der Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch, sowie den deutschen Neuroendokrinologen und wissenschaftlichen Geschäftsführer am Helmholtz-Zentrum München, Matthias Tschöp.
Der Senat hat diese drei sowie drei weitere Personen zu Hearings eingeladen, die im Verlauf der vergangenen Woche stattgefunden haben. Neben Schober, Vitouch und Tschöp waren der aktuelle Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien, Gerhard F. Ecker, der Dekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, Sebastian Schütze, sowie die stellvertretende Vorständin des Instituts für Physiologische Chemie an der Universität Wien, Veronika Somoza, eingeladen.
*** Überraschende Absage
Am Donnerstagabend erreichte den Senat jedoch ein überraschendes Schreiben: Der einzige internationale Kandidat, Matthias Tschöp, gab bekannt, nicht länger für die Position zur Verfügung zu stehen. Sein Hearing wäre Freitagvormittag geplant gewesen. Die verbleibenden fünf Kandidaten und Kandidatinnen haben allesamt sehr ausgeprägte Bezüge zur Universität Wien: Schober, Ecker, Schütze und Somoza sind aktuell an der Alma Mater Rudolphina Vindobonensis, Vitouch hat an der Universität Wien studiert und promoviert und war bis zu seiner Berufung an die Universität Klagenfurt als außerordentlicher Universitätsprofessor an der Universität Wien tätig.
„Natürlich kam die Absage überraschend“, sagt Eva Nowotny, Vorsitzende des Universitätsrats der Universität Wien und Vorsitzende der Findungskommission im Gespräch mit dem STANDARD. „Wir haben in der Findungskommission schon ein sehr ausführliches Orientierungsgespräch mit Herrn Tschöp geführt.“ Dabei seien gewisse Fragen Thema gewesen, „die Herrn Tschöp offensichtlich schon bewegt haben“. Nowotny betont, dass Matthias Tschöp ein „international hoch angesehener, gut vernetzter Wissenschafter“ sei. Doch die „Übernahme des Rektorats einer großen Hauptstadtuniversität mit 90.000 Studierenden mit der ganzen Breite, mit der die Universität Wien aufgestellt ist, wäre für ihn eine vollkommen neue Erfahrung gewesen“.
*** Keine rein wissenschaftliche Aufgabe
In etlichen Gesprächen, die Nowotny im Rahmen der jetzigen Rektorensuche mit Kandidatinnen und Kandidaten geführt habe, habe sich gezeigt, dass „Personen, die sehr in der Wissenschaft geerdet sind, diesen Übergang in eine Funktion der Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsverwaltung nicht leichtfällt“. Die Universität Wien umfasse schließlich 150.000 Personen, sie sei der zweitgrößte Arbeitgeber in Wien. „Da geht es für den Rektor nicht nur um wissenschaftliche Qualifikation. Dazu kommt eine ganz wichtige Managementaufgabe“, sagt Nowotny. „Ich könnte mir vorstellen, dass das eine Überlegung war, die bei Herrn Tschöp eine Rolle gespielt hat.“ Tschöp selbst war bis zum Erscheinen des Artikels für den STANDARD nicht zu erreichen.
Wie erklärt sich die Vorsitzende des Universitätsrates, dass sich keine internationalen Bewerberinnen oder Bewerber für die finale Runde der Rektorensuche durchsetzen konnten? Nowotny sagt dazu: „Wir haben sehr wenig bis gar keine Bewerbungen aus dem Ausland bekommen – mit Ausnahme von Herrn Tschöp.“ Insofern stimme es nicht, dass sich internationale Kandidaten nicht durchsetzen konnten – sie hätten sich schlicht nicht beworben. „Wir haben sehr breit gesucht“, sagt Nowotny, dabei seien Ausschreibungen in großen internationalen Medien und spezialisierten Wissenschaftszeitungen erschienen. Zudem sei eine auf Wissenschaft spezialisierte Personalagentur involviert gewesen. „Wir haben eine Reihe von Gesprächen geführt, aber es hat sich dann niemand beworben“, sagt Nowotny. Mitgrund dafür könnte ihrer Meinung nach sein, dass aktuell auch einige Universitäten in Deutschland auf Rektorensuche sind. Zudem sei auch das Anforderungsprofil sehr spezifisch, das sowohl eine hohe wissenschaftliche Qualifikation umfasst wie auch politische Managementfähigkeiten.
*** Dreiervorschlag am Donnerstag
Trotz der Absage des einzigen internationalen Kandidaten wird der Senat diesen Donnerstag seinen Dreiervorschlag wählen, wie Senatsvorsitzender Michael Viktor Schwarz dem STANDARD am Montagnachmittag bestätigt. Diese Dreierliste geht dann zunächst in den Gleichbehandlungsausschuss und anschließend an den Universitätsrat, der Ende April die finale Entscheidung über den künftigen Rektor oder die künftige Rektorin trifft.
„Alle Persönlichkeiten, die jetzt noch zur Wahl stehen, sind sehr unterschiedlich, aber hochqualifiziert. Wir werden sicherlich einen guten Rektor oder eine Rektorin für die Universität Wien finden, der oder die sie auch in die Zukunft führen kann“, gibt sich Nowotny zuversichtlich. (trat, 21.3.2022)
https://www.derstandard.at/story/2000134281077/rektorensuche-an-der-uni-wien-einziger-internationaler-kandidat-hat-abgesagt

ÖSTERREICH – Heinz Faßmann neuer Präsident der ÖAW – 21.2.2022
Ex-Bildungsminister Heinz Faßmann wird neuer Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Der 66-jährige Geograph wurde Freitagnachmittag von den Akademiemitgliedern im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit an die Spitze der Gelehrtengesellschaft gewählt, teilte die ÖAW mit. Er folgt Anfang Juli in dieser Funktion dem Quantenphysiker Anton Zeilinger.
*** Faßmann ist seit 2000 ÖAW-Mitglied
Faßmann setzte sich in der Wahl gegen den früheren Generaldirektor des Naturhistorischen Museums Wien, Christian Köberl, und den Kulturwissenschafter Michael Rössner durch. Die drei Kandidaten waren von einer aus Akademie-Mitgliedern zusammengesetzten Findungskommission vorgeschlagen worden. Aktiv und passiv wahlberechtigt sind alle der rund 180 wirklichen Mitglieder der ÖAW. Zusätzlich zu ihnen sind auch 16 durch Wahl bestimmte korrespondierende Mitglieder im Inland und 16 Mitglieder der Jungen Akademie aktiv wahlberechtigt. Für die Wahl ist die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen notwendig.
*** Weiteres Wachstum angepeilt
„Die Akademie soll auf der Basis herausragender Forschung weiter wachsen. Ebenso gilt es, die Möglichkeiten des europäischen Forschungsraums noch besser zu nützen“, erklärte Faßmann in einer Aussendung der Akademie. Der bis vor wenigen Monaten amtierende Bildungsminister löst Anfang Juli Anton Zeilinger ab, dessen zweite und letzte Amtszeit als ÖAW-Präsident damit zu Ende geht. Der 76-jährige Experimentalphysiker Zeilinger steht seit 2013 an der Spitze der Akademie. In den nächsten Wochen muss Faßmann Kandidaten für die Ämter des ÖAW-Vizepräsidenten und der Präsidenten der zwei Klassen der Akademie vorschlagen, die dann von der Gesamtakademie gewählt werden und für die nächsten fünf Jahre das neue ÖAW-Präsidium bilden.
Faßmann ist seit dem Jahr 2000 Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW. Er war – parteilos, aber von der ÖVP nominiert – mit einer mehrmonatigen Unterbrechung von Ende 2017 bis Ende 2021 Bildungs- und Wissenschaftsminister. Zuvor war Faßmann seit 2000 Professor für Angewandte Geographie, Raumforschung und Raumordnung an der Universität Wien, wo er von 2011 bis 2017 auch Vizerektor war. Seine Funktion als Direktor am Institut für Stadt- und Regionalforschung der ÖAW hat er für die Amtszeit als Minister ruhend gestellt.
*** In Summe mehr als 700 Mitglieder
Die 1847 gegründete Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) – sie feiert heuer ihr 175-jähriges Bestehen – ist eine Gelehrtengesellschaft und zugleich die größte grundlagenorientierte, außeruniversitäre Forschungsinstitution in Österreich. Als Gelehrtengesellschaft ist sie in die philosophisch-historische Klasse und die mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse geteilt. Es gibt verschiedene Arten von Mitgliedern: 90 inländische, wirkliche Mitglieder mit vollen Rechten, die sich jeweils zur Hälfte auf die beiden Klassen aufteilen. Weiters gibt es in den zwei Klassen jeweils 125 korrespondierende Mitglieder. 55 davon kommen aus dem In- und 70 aus dem Ausland. Über-70-jährige wirkliche und korrespondierende Mitglieder werden bei voller Wahrung ihrer Rechte in die Höchstzahlen nicht eingerechnet. Zudem wurde 2008 aufgrund des hohen Durchschnittsalters der ÖAW-Mitglieder für Nachwuchswissenschafter eine „Junge Akademie“ geschaffen. In Summe kommt die ÖAW damit auf über 700 Mitglieder.
Als Forschungsträger betreibt die Akademie 25 Forschungsinstitute, darunter bekannte Einrichtungen wie das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI), das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) oder das Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM). Sie beschäftigt rund 1.800 Mitarbeiter, schließt dreijährige Leistungsvereinbarungen mit dem Bund ab und bekommt dafür aktuell ein Budget von insgesamt 428,5 Mio. Euro (2021 bis 2023).
Service: https://www.oeaw.ac.at
https://science.apa.at/power-search/9368372509971477271

ÖSTERREICH – Heinz Faßmann – Geograph und Ex-Bildungsminister an ÖAW-Spitze – 21.3.2022
Mit Heinz Faßmann löst Anfang Juli ein sowohl in der Forschung wie auch in der Politik beschlagener Mann Anton Zeilinger an der Spitze der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ab. Eine längere Abkühlphase gönnt sich der Ex-Bildungsminister damit nicht. Als parteifreier Ressortchef auf einem ÖVP-Ticket residierte der 66-jährige Geograph mit einer kurzen Unterbrechung von Ende 2017 bis Dezember 2021 am Minoritenplatz. Mit der ÖAW ist Faßmann schon lange verbunden.
*** Faßmann verwaltet nun das von ihm beschlossene Budget
Bereits 1981 heuerte Faßmann am ÖAW-Institut für Demographie an. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter blieb er bis 1992 in der dortigen Kommission für Raumforschung tätig. Seit dem Jahr 2000 ist Faßmann Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW. Seine Funktion als Direktor am Institut für Stadt- und Regionalforschung der ÖAW hat er für die Amtszeit als Minister ruhend gestellt. Ab 2000 war Faßmann außerdem Professor für Angewandte Geographie, Raumforschung und Raumordnung an der Universität Wien, wo er von 2011 bis 2017 auch als Vizerektor amtierte – seit dem Vorjahr ist er als Professor im Ruhestand.
Seine gesamte Schulzeit und sein Studium absolvierte der am 13. August 1955 in Düsseldorf geborene Wissenschafter in Wien. 1991 habilitierte er sich in den Bereichen „Humangeographie und Raumforschung“. 1996 wurde Faßmann Professor an der Technischen Universität München, vier Jahre später kam aber der erneute Ruf an die Uni Wien. 2011 avancierte er dort zum Vizerektor für Personalentwicklung und internationale Beziehungen, später übernahm er die Agenden für Forschung und Internationales.
*** Von Arbeitsmarkt bis Migration
Inhaltlich beschäftigte sich der verheiratete Vater von zwei Kindern mit Themen wie der Rolle ausländischer Arbeitssuchender auf dem Arbeitsmarkt, mit Arbeitslosigkeit, der Entwicklung der Migration in Europa im Zeitverlauf, regionalen Identitäten oder dem Einfluss des Wohnorts auf die Bildungskarriere. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen auch die vergleichende Stadtforschung und -entwicklung. Der Frage nach dem „Einwanderungsland Österreich?“ näherte sich der Geograph und Sozialforscher etwa in den 1990er-Jahren in einem Buch an. In jüngeren Forschungsprojekten beschäftigte er sich mit Werthaltungen und Erwartungen von Flüchtlingen in Österreich oder der Situation von neu angekommenen Geflüchteten aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan.
Im Dezember 2017 begann Faßmanns erste Amtszeit als Bildungsminister, die nach dem Platzen der ÖVP-FPÖ-Regierung im Frühjahr 2019 endete. Der Einstieg des 2,04 Meter-Mannes in die Politik erfolgte über die Experten-Schiene – schon als Integrations-Staatssekretär setzte der spätere Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf die anerkannte Expertise Faßmanns. 2010 wurde er Vorsitzender des Expertenrats im Integrationsministerium.
In dieser Funktion bemühte sich der Wissenschafter darum, Fakten in den Vordergrund zu stellen. Die Interpretation überließ er meist lieber der Politik – freilich mit Ausreißern. So trat er dafür ein, Eltern, die Kinder am Schulbesuch hindern, mit Sanktionen zu versehen. Auch warb er dafür, Lehrerinnen das Kopftuch zu verbieten.
*** Deutschklassen und Kopftuch-Verbot
Aus Faßmanns erster Amtszeit als Bildungsminister bleibt vor allem die Einführung von Deutsch-Klassen, das (vom VfGH später aufgehobene) Kopftuch-Verbot für Kindergarten-und Volksschulkinder sowie die frühere Verpflichtung zu Ziffernnoten in der Volksschule in Erinnerung. Im Hochschulbereich wurden in einzelnen Fächern neue Zugangsbeschränkungen eingeführt, umgekehrt stand Faßmann in Sachen Studiengebühren auf der Bremse.
Anfang 2020 übernahm Faßmann in der türkis-grünen Bundesregierung erneut das Bildungsministerium. Die zweite Amtszeit stand eindeutig im Zeichen der Covid-19-Pandemie und seinem Versuch, die Schulen möglichst offen zu halten. Letztlich gelang das erst zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt in der Pandemie durch die Einführung eines umfangreichen Testsystems, das auch Kritik auf sich zog. Die erntete Faßmann im Pandemiemanagement immer wieder: „Für die Kurzfristigkeit der Maßnahmen und auch der Informationsweitergabe bitte ich nachträglich nochmals um Nachsicht“, erklärte er bei seinem Abschied.
*** „Forschungspolitik aus einem Guss“
Damals hob er auch hervor, für die Unis eine „ordentliche Budgetierung“ erreicht zu haben. Außerdem sei ihm eine „Forschungspolitik aus einem Guss“ gelungen. Dabei verwies er etwa auf die Umsetzung des lange geplanten Forschungsfinanzierungsgesetz, die bis ins Jahr 2030 reichende FTI-Strategie (Forschung, Technologie, Innovation, Anm.) und den FTI-Pakt für die aktuelle Drei-Jahres-Periode sowie steigende Budgets für Forschungsinstitutionen oder -förderer. Nicht ohne gewisse Ironie erscheint aus heutiger Sicht die Unterzeichnung der neuen Leistungsvereinbarung der ÖAW, die Faßmann im März 2021 als Bildungsminister mit Zeilinger geschlossen hat. Das Gesamtbudget von 428,5 Mio. Euro für die Jahre 2021-2023 wird er als ÖAW-Chef nun zu einem guten Teil selbst verwalten.
https://science.apa.at/power-search/14327072665429417087

ÖSTERREICH – Heinz Faßmann: „Dualität der Akademie muss man hochhalten“ – 21.3.2022
Der designierte Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Heinz Faßmann, sieht in der Dualität der ÖAW als Gelehrtengesellschaft und Forschungsträgereinrichtung „etwas einmaliges in Österreich und diese Dualität muss man auch hochhalten“, erklärte er nach seiner Wahl im Gespräch mit der APA. Die ÖAW soll weiterhin exzellente Forschungseinrichtung bleiben, die Grundlagenforschung expandieren und der europäische Forschungsraum stärker genutzt werden.
*** Faßmann braucht keine „asketische Phase des Nichtinformiertseins“
APA: Warum wollten Sie ÖAW-Präsident werden?
Faßmann: Ich habe meine wissenschaftliche Laufbahn an der ÖAW begonnen, mich verbinden viele positive Erlebnisse mit der ÖAW und ich bin froh, am Ende einer langen beruflichen Laufbahn viel von den Erfahrungen und Qualifikationen, die ich sammeln konnte, der Akademie wieder zurückgeben zu können. Das hat durchaus eine gewisse emotionale Komponente. Ich halte viel von der Akademie und freue mich, ihr in den nächsten Jahren dienen zu können.
APA: Was zeichnet die ÖAW Ihrer Meinung nach aus?
Faßmann: Die Akademie hat auf der einen Seite eine lange Tradition im Bereich der Gelehrtengesellschaft und sie ist gleichzeitig ein moderner Forschungsträger. Diese Dualität ist etwas einmaliges in Österreich und diese Dualität muss man auch hochhalten, denn beide können voneinander profitieren. Das wird manchmal ein kleinwenig diskreditiert, speziell was die Gelehrtengesellschaft betrifft, aber in dieser steckt ein hohes Potenzial an Wissen und an Qualifikationen über ein breites disziplinäres Feld.
APA: Entnehme ich dem, dass Sie der immer wieder geforderten Trennung von Gelehrtengesellschaft und Forschungsträgereinrichtung nichts abgewinnen können?
Faßmann: Nein. Ich verlange nur von denen, die das fordern, genauer hinzuschauen. Die Trennung der Gelehrtengesellschaft und des Forschungsträgers ist im Prinzip vollzogen. Operationell sind die beiden Einrichtungen unter dem Dach der Akademie vereint, aber funktionell getrennt. Aber es steht natürlich einem Präsidium immer frei, sich fachliche Meinungen aus der Gelehrtengesellschaft zu holen und für den Forschungsträger zu verwenden. Jede Forschungseinrichtung hat ein Beratungsgremium, ein Advisory Board, und die Akademie ist in der glücklichen Situation, dass sie über die Gelehrtengesellschaft gleichsam diese Funktion im Bauplan integriert hat.
APA: Können Sie in groben Zügen erklären, wie Ihr Konzept für die Akademie aussieht?
Faßmann: Ich kann das unter drei „E“ subsumieren: Die Akademie wird weiterhin eine exzellente Forschungseinrichtung bleiben. Das Exzellenzprinzip ist auch bei der Neuwahl von wirklichen Mitgliedern eine ganz entscheidende Größe. Zweitens will ich den europäischen Forschungsraum stärker nützen. Wir haben mit „Horizon Europe“ ein unglaublich breites, auch finanziell attraktives EU-Rahmenforschungsprogramm und die Akademie wird sich damit auseinandersetzen. Drittens muss und soll Grundlagenforschung expandieren. Sie ist das Substrat, um anwendungsorientierte Forschungen zu ernähren und mit neuen Ideen auszustatten.
APA: Es gibt häufig vorgeschriebene Abkühlphasen für Politiker, ehe diese eine Funktion an einer Institution einnehmen dürfen. Ihre politische Funktion liegt erst wenige Monate zurück, warum gilt eine solche Abkühlphase nicht für die Akademie?
Faßmann: Ich wüsste nicht, warum eine solche „Cooling-Phase“ für Politiker für die Funktion eines Rektors einer Universität oder der ÖAW-Präsidentschaft sinnvoll wäre. Wir wollen ja einen Präsidenten haben, der sich auskennt, der mit dem Geschehen vertraut ist. Warum sollte der eine asketische Phase des Nichtinformiertseins über sich ergehen lassen, um dann wieder aktiv zu werden. Das wäre nicht gut für die Institution.
Das Gespräch führte Christian Müller APA
https://science.apa.at/power-search/7402523893183365031

ÖSTERREICH – Studierende kritisieren: Keine Jacken und Rucksäcke in Klagenfurter Uni-Bibliothek erlaubt – NACHTRAG: 20.3.2022
Seit Wochenbeginn dürfen Taschen, Rucksäcke und Jacken nicht mehr in die Bibliothek der Universität Klagenfurt mitgenommen werden. Die Uni argumentiert mit erhöhter Sicherheit, die ÖH möchte den Beginn abwarten.
„Wir müssen draußen bleiben“, heißt es seit Montag für Jacken, Taschen und Rucksäcke in der Bibliothek der Universität Klagenfurt. Mit Wochenbeginn wurde eine Garderobenpflicht eingeführt. Laptops und Arbeitsutensilien müssen nun in durchsichtige Mehrweg-Tragetaschen gepackt werden, die die Universität kostenlos zur Verfügung stellt. Zudem stehen Studierenden und externen Benutzern 380 Spinde im Keller zur Verfügung, um ihre persönlichen Gegenstände dort versperren zu können.
https://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/6112570/Studierende-kritisieren_Keine-Jacken-und-Rucksaecke-in