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CORONA – VAKZINOLOGIE – Corona – Vierte Impfung stellt nur Zustand nach der dritten wieder her – Mit dritter Impfung „Obergrenze der Immunität“ erreicht – 25.2.2022
CORONA – FORSCHUNG – Wiener Forscher entwickeln Tabletten-statt-Spritzen-Technologie – 25.2.2022
CORONA – ISRAEL – Omikron: Israel macht gute Erfahrungen mit 4. Dosis – 25.2.2022
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – COVID-19: Zulassung der mRNA-Impfstoffe für Kinder und Jugendliche soll erweitert werden – Boostern für Jugendliche ab 12 Jahren – 25.2.2022
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – Valneva-Totimpfstoff erhielt erste Bewertung von EMA-Ausschuss – 25.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Ab Montag auch keine Maskenpflicht mehr in der Klasse – Fernbleiben nur mit Attest – 25.2.2022
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ADIPOSITAS – Immer mehr junge Männer in Österreich sind zu dick – 25.2.2022
DATENSICHERHEIT – Heimliche Gesichtserkennung: Texas will Meta in den Bankrott klagen – Instagram wertet Fotos heimlich biometrisch aus, und Facebooks Gesichtserkennung war sowieso illegal. Diese Vorwürfe erhebt Texas in einer Klage – NACHTRAG: 15.2.2022
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BÖRSE – Ölpreise geben deutlich nach – 25.2.2022, 18:41
BÖRSE – MÄRKTE USA: Hoffnung auf Verhandlungen im Ukraine-Krieg beflügelt Börse – Dollar gibt nach – Brent wieder unter 100 Dollar – Sichere Häfen wie Anleihen oder Gold nicht gefragt – 25.2.2022, 22:43
BÖRSE – MÄRKTE EUROPA: Hoffnung auf baldige Verhandlungen für regional angesehenen Konflikt: Deutliche Erholung an den Börsen – Unter 1.900 US-Dollar: Gold schwach – EZB dürfte sich alle Optionen offen halten – 25.2.2022, 18:49
ZENTRALBANKEN – USA – Fed-Gouverneur Waller für Zinserhöhung um halben Prozentpunkt – 25.2.2022, 9:31
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lagarde: Passen derzeit Wachstums- und Inflationsprognosen an – „Aktualisieren derzeit Projektionen für Wachstum und Inflation“ für Ratssitzung am 10. März – Hohe Gas- und Ölpreise: Eurozonen-Wirtschaft von Energiepreisen und Sicherheitsgefühl beeinflusst – Anhaltende Unsicherheit belasten Konsum und bremst Wirtschaft – Obsorge für Liqidität im Geldsystem durch flexible und „optionale“ Geldpolitik an erster Stelle – 25.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Kreditvergabe an Unternehmen beschleunigt sich im Januar leicht auf 4,4 (Vormonat: 4,2) Prozent – Gesamte Kreditvergabe wächst um 6,2 (6,1) Prozent – Kreditwachstum Privathaushalte 4,3 (4,2), privater Immobilienkauf 5,5 (5,4), privater Konsum 1,4 (1,6) – Geldmengen-Wachstum: M3 6,4 (6,9), M1 9,0 (9,8) Prozent – 25.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Deutschland: Scholz empfängt EZB-Präsidentin Lagarde am Dienstag in Berlin – 25.2.2022
USA – USA: Konsumausgaben steigen im Januar deutlich um 2,1 Prozente gegenüber Vormonat – Private Einnahmen stagnieren – Jahresteuerung legt zu auf 6,1 Prozent im PCE, auf 7,5 Prozent im CPI – Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel steht bei 5,2 Prozent – Einkommen stagniert – Sparquote 6,4 Prozent – 25.2.2022
USA – US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Januar gegenüber Vormonat um 1,6 (Dezember revidiert: 1,2) Prozent – Bestellungen für zivile Investitionsgüter wuchsen um 0,9 Prozent – 25.2.2022
USA – USA: Inflation drückt Michigan-Konsumklima auf tiefsten Stand seit 2011 – 25.2.2022
USA – USA: Schwebende Hausverkäufe geben deutlich nach – 25.2.2022
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GESAMT-ROUNDUP 6: Russische Angriffe auf Kiew – Kreml bietet Verhandlungen an – 25.2.2022, 22:53
RUSSLAND – UKRAINE – Rede Wladimir Putins im Deutschen Bundestag am 25.9.2001 (26:30-min-Video und Transkription) – Deutscher Bundestag
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Gabor Steingart: Der Irrweg des Westens – 25.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Lothar de Maizière: Genscher hatte Osterweiterung ausgeschlossen – Westen hat Russland nicht zugehört – 25.2.2022, 12:22
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Wirtschaftsweise Grimm: Swift-Ausschluss Russlands handhabbar – Trotz explodierener Öl- und Gaspreise: Kosten für Volkswirtschaft im Vergleich zum erzielbaren Eskalationsstopp vertretbar – Zahlungssysteme: Russlands SPFS und Chinas CIPS international unbedeutend – Zusammenschluss von SPFS und CIPS könnten Abkehr der Weltwirtschaft vom US-Dollar einleiten – 25.2.2022, 19:34
STICHWORT: Das internationale Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift – 25.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Ex-General und Merkel-Berater sagt schnelles Kriegsende voraus – Massiver Widerstand: Guerillakrieg droht bei russischem Vormarsch in Westukraine – Angriff auf osteuropäische NATO-Staaten unwahrscheinlich – Putins Vorgehen „sehr rational, nicht hysterisch oder idiotisch, sondern sehr eiskalt machtpolitisch agierend, lange geplant“ – Bei weitergehendem Übergriff droht für Russland nicht zu gewinnender Krieg – Ex-General fordert miltärische Schlagkraft in Europa zu erhöhen – 25.2.2022, 5:34
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP 2/’Stop War, Stop Putin‘: Weltweite Solidaritätswelle für die Ukraine – 25.2.2022, 15:23
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – OECD beendet Beitrittsverhandlungen mit Russland formell – 25.2.2022, 19:17
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – IAEA: Strahlung in Tschernobyl stellt keine Gefahr dar – 25.2.2022, 18:17
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – RUSSLAND – Russlands Notenbank kündigt Unterstützung für sanktionierte Banken an – 25.2.2022, 14:04
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNIONT – Ukraine-Krieg: EZB-Präsidentin Lagarde warnt vor Folgen für Eurozone – Gestiegene Unsicherheit wirkt sich auf Märkte aus – Starker Öl- und Gaspreis-Anstieg – EZB wird die von der EU beschlossenen Sanktionen „entschlossen und gewissenhaft umsetzen“ – 25.2.2022, 17:29
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden kündigt „verheerende“ Sanktionen der G7-Staaten gegen Russland an – 25.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin ruft ukrainische Armee zur Machtübernahme in Kiew auf – Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine im weißrussischen Minsk bereit – 25.2.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Kreml kündigt Vergeltung für westliche Sanktionen an – Kreml-Sprecher Peskow: „symmetrische und asymmetrische“ Gegenmaßnahmen – 25.2.2022, 14:04
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Prominente distanzieren sich von Putins Krieg gegen Ukraine – 25.2.2022, 15:11
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Berichte über höhere Radioaktivität in Tschernobyl – Messstelle bei Freiburg: kurzfristig keine radiaktiv kontaminierte Luft in Deutschland zu erwarten – 25.2.2022, 12:22
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Russische Truppen rücken von Nordosten und Osten auf Kiew vor – 25.2.2022, 14:04
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj wirft Russland Angriffe auf zivile Gebiete vor – Laute Explosionen im Stadtzentrum von Kiew hörbar – 25.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukrainischer Ex-Präsident Poroschenko: Putin ist ‚einfach verrückt‘ – „Ukrainer stehen Schlange für Waffen“ – 25.2.2022, 14:11
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Gazprom pumpt unvermindert Erdgas durch Pipeline Nord Stream 1 – 25.2.2022, 17:53
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Europarat suspendiert Russland wegen Angriff auf Ukraine -25.2.2022, 17:17
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU will Putin und Lawrow mit Sanktionen belegen – 25.2.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU bereitet „dringend“ weitere Sanktionen gegen Russland vor – 25.2.2022, 14:04
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU plant Sanktionen gegen russische Industrie und Diplomaten – 25.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – Macron fordert in Telefonat mit Putin „sofortiges“ Ende der Invasion – 25.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2/Bundeswehr verstärkt Nato-Einsatz: Soldaten und Waffen in den Osten – 25.2.2022, 20:29
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz zurückhaltend bei Swift-Ausschluss Russlands – Lindner: Ausschluss Russlands aus Swift könnte Ende von Gaslieferungen bedeuten – 25.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ifo-Chef: Sanktionen werden Russland kaum beeindrucken – Begründung des fehlenden SWIFT-Ausschlusses fehlt – 25.2.2022, 16:41
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ärger bei SPD und Grünen über Scholz‘ zögerlicher Haltung betreffend SWIFT-Zahlungssystem – 25.2.2022, 16:10
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Baerbock: Sanktionspaket wird Russland ruinieren – Bei Swift-Abkopplung Breitenwirkung „aus dem Wege räumen“ und unerwünschte Konsequenzen vermeiden – 25.2.2022, 16:34
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lindner: Haben Mittel und Möglichkeiten, Wirtschaft zu schützen – Bei Swift alle Optionen auf dem Tisch – 25.2.2022, 10:25
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bund setzt Hermes-Bürgschaften und Investitionsgarantien für Russland aus – 25.2.2022, 9:10
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Merkel kritisiert russischen Angriff „auf das Schärfste“: Russlands Angriff ist „tiefgreifende Zäsur“ – eklatanter Bruch des Völkerrechts – 25.2.2022, 14:04
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EUROPÄISCHE UNION – DEUTSCHLAND – Ukraine-Krieg: Lindner dringt trotz neuer Belastungen auf fiskalische Stabilität – 25.2.2022
EUROZONE – Euroraum-Preiserwartungen steigen im Februar weiter – 25.2.2022
EUROZONE – Wirtschaftsstimmung im Euroraum steigt im Februar wieder – 25.2.2022
FRANKREICH – Frankreich: Wirtschaft bleibt auf Erholungskurs – 25.2.2022
FRANKREICH – Frankreich: Inflation legt überraschend deutlich zu – HVPI steigt im Februar auf 4,1 (Januar: 3,3) Prozent – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Ministerium: Derzeit kein Ausfall von Gas- oder Öllieferungen – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Ifo: Rekord bei geplanten Preiserhöhungen – Inflation wohl bei 5 Prozent – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Verbraucher müssen sich auf Preisanstieg einstellen – Rekordzahl an Unternehmen plant Preiserhöhungen – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Wie bei Ölpreiskrise: höchste Jahresrate der deutschen Importpreise seit 1974: 26,9 Prozent – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Importpreise im Januar 26,9 Prozent erhöht – Höhere Vorjahresveränderung gab es zuletzt im Oktober 1974 im Rahmen der ersten Ölpreiskrise – Import: Preise für ausländische Güter verteuern sich teils massiv – Teure Energieeinfuhren – Auch Steinkohlepreise hoch – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Barclays: Deutsches BIP stagniert im ersten Quartal – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – IMK: Ukraine-Krieg massiver Schock für deutsche Wirtschaft – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – DWS: Rezession in Deutschland nicht auszuschließen – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutsches BIP sinkt im 4Q deutlich geringer als angenommen – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Dezember kräftig – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Sprecher: Scholz will „gute und schlagkräftige Bundeswehr“ – 25.2.2022
DEUTSCHLAND – Finanzminister Lindner bekräftigt Pläne für höhere Verteidigungsausgaben – „Sinkende Verteidigungsausgaben passen nicht
DEUTSCHLAND – Deutschland weist für 2021 Maastricht-Defizit von 3,7 Prozent aus – 25.2.2022
Zur freundlichen Erinnerung:
CORONA – VAKZINOLOGIE – Corona – Vierte Impfung stellt nur Zustand nach der dritten wieder her – Mit dritter Impfung „Obergrenze der Immunität“ erreicht – 25.2.2022
Eine vierte Impfung gegen Covid-19 bringt möglicherweise erst etwas, wenn die Immunisierungswirkung der dritten nachgelassen hat. Das legt eine kleine, noch ungeprüfte Studie aus Israel nahe. Frühere Studien haben nachgewiesen, dass nur drei Kontakte mit dem Spike-Protein – egal ob durch Impfung oder Genesung – hinreichend gegen die Omikron-Variante schützen.
Die neue Studie zeigt nun, dass ein vierter Kontakt zwar die Anzahl Antikörper erhöht, deshalb aber kaum zusätzlich vor Omikron schützt. Sinnvoll wäre demnach eine vierte Impfung erst, wenn die Wirkung der dritten nachgelassen hat. Sie würde dann den optimal erreichbaren Zustand wieder herstellen.
„Die dritte Dosis ist sehr, sehr wichtig“, sagt Gili Regev-Yochay, Ärztin und Forscherin für Infektionskrankheiten am Sheba Medical Center in Ramat Gan, welche die Studie mitverfasst hat. Aber „Menschen, die jung und gesund sind und keine Risikofaktoren haben, werden wahrscheinlich nicht viel von einer vierten Dosis profitieren“, wenn sie mit Omikron konfrontiert werden, sagt sie.
Mit dritter Impfung „Obergrenze der Immunität“ erreicht
Die Studie, die am 15. Februar ohne Peer-Review auf dem Preprint-Server medRxiv veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass die derzeitigen mRNA-Impfstoffe nach der dritten Dosis an eine „Obergrenze der Immunität“ stoßen. Das sagt Miles Davenport, ein Computer-Immunologe an der University of New South Wales in Sydney, Australien.
Ab Ende 2021 nahmen Regev-Yochay und ihre Kollegen 274 Mitarbeiter des Gesundheitswesens in eine klinische Studie auf, bei der sie die vierte Dosis eines mRNA-Impfstoffs mindestens vier Monate nach der dritten Dosis erhielten. Einige erhielten den Pfizer-Impfstoff, andere den von Moderna.
Unabhängig von der Impfstoffmarke erhöhte die vierte Dosis bei den Teilnehmern den Gehalt an „neutralisierenden“ Antikörpern, die eine virale Infektion von Zellen blockieren können. Die Werte nach der vierten Dosis übertrafen jedoch nicht die Werte, die kurz nach der dritten Dosis beobachtet wurden. Das deutet darauf hin, dass die Impfstoffe eine Obergrenze erreicht hatten. „Man kann die Antikörperreaktionen nicht ewig steigern“, sagt Davenport.
Service: Fachartikellink Zusammenfassung DOI: https://doi.org/10.1038/d41586-022-00486-9
Preprints: https://doi.org/10.1101/2022.02.15.22270948 und https://doi.org/10.1101/2022.02.01.22270232
https://science.apa.at/power-search/4210318113856654576
CORONA – FORSCHUNG – Wiener Forscher entwickeln Tabletten-statt-Spritzen-Technologie – 25.2.2022
Eine Spritze in den Arm ist nicht jedermanns Sache, Wiener Forscher wollen sie deshalb durch spezielle Tabletten ersetzen. „Hüllbestandteile von Mikroben, die im Yellowstone Nationalpark entdeckt wurden, bringen bei unserer Technologie die Wirkstoffe sicher durch den Magen und entlassen sie im Darm“, erklärte der Biotechnologe David Wurm im Gespräch mit der APA. Mit zwei Kollegen gründete er das Start-up „NovoArc GmbH“, um die neuartigen Pillen auf den Markt zu bringen.
Jene Mikroben (Sulfolobus acidocaldarius) wachsen in der Natur in heißen, schwefelhaltigen Quellen und stellen sehr spezielle Ansprüche, so Wurm: Nämlich Temperaturen zwischen 75 und 80 Grad Celsius und extrem saure Bedingungen (pH-Werte zwischen zwei und drei). Oliver Spadiut, David Wurm und Julian Quehenberger arbeiteten am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der Technischen Universität (TU) Wien mehrere Jahre daran, ihnen Laborbedingungen zu bieten, bei denen sie wachsen und gedeihen.
„Wir haben einen neuartigen Bioprozess geschaffen, mit dem wir diese Archaeen unter kontrollierten Bedingungen kultivieren können“, erklärte Quehenberger: „Dabei steuern wir Parameter wie die Temperatur und den pH-Wert, und füttern gewisse Nährmedien dazu, sodass sie schnell wachsen.“ Dadurch könne man „industriell relevante Mengen an Produkt in pharmazeutischer Qualität“ gewinnen.
*** Lipide als Schutzhülle
Die Forscher sind vor allem an den Fettstoff-Bestandteilen (Lipide) der Mikroben-Hülle interessiert. Sie extrahieren die Lipide aus der Zellmembran und machen daraus eine Schutzhülle für Wirkstoffe. In solchen „Liposomen“ könne man etwa mRNA für Impfstoffe, Antibiotika oder Schmerzmittel verpacken, berichtete Quehenberger. Diese Substanzen sind darin vor der Magensäure geschützt, die vergleichbar aggressiv ist, wie auch die natürliche Umgebung von Sulfolobus acidocaldarius.
Nachdem sie den Magen passiert haben, haften die Liposomen im Darm an den Schleimhäuten an und geben die Wirkstoffe langsam ab. Dadurch werden sie besser aufgenommen als bei herkömmlichen Pillen, deren Inhaltsstoffe oft großteils durch den Darm durchrauschen und ausgeschieden werden, erklärte Spadiut: „Durch die hohe Stabilität der schützenden Liposome wird auch die Lagerstabilität der Wirkstoffe erhöht.“ Sie benötigen deshalb keine durchgehenden Kühlketten, die sehr viel Geld kosten. Das würde auch in abgelegenen Gebieten eine gute medizinische Versorgung vereinfachen, meint er.
Service: https://www.novoarc.at
https://science.apa.at/power-search/12009455692917074788
CORONA – ISRAEL – Omikron: Israel macht gute Erfahrungen mit 4. Dosis – 25.2.2022
Tel Aviv – Eine 4. Dosis von BNT162b2 hat in Israel innerhalb weniger Wochen die Zahl der Infektionen und vor allem der schweren Erkrankungen unter geimpften Senioren und anderen Risikopersonen deutlich gesenkt.
Dies geht aus einer landesweiten Analyse in medRxiv (2022; DOI: 10.1101/2022.02.01.22270232) hervor. Dabei war die Schutzwirkung von BNT162b2 oder mRNA1273 in einer offenen Studie in medRxiv (2022; DOI: 10.1101/2022.02.15.22270948) eher bescheiden ausgefallen.
Israel hat rasch auf die Omikron-Welle reagiert. Ab Anfang Januar wurde allen Einwohnern über 60 Jahren und anderen Risikogruppen eine 4. Dosis BNT162b2 angeboten. Die Auswirkungen waren bereits Ende des Monats in einer Analyse der Erkrankungszahlen spürbar, die Yinon Bar-On vom Weizmann Institute of Science in Rehovot bei Tel Aviv und Mitarbeiter jetzt vorstellen. Schon 12 Tage nach dem 2. Booster war ein Rückgang der Infektionen nachweisbar.
Die nicht geboosterten Personen hatten sich doppelt so häufig infiziert (Rate Ratio 2,0; 95-%-Konfidenzintervall 2,0 bis 2,1) und es waren 4 mal so viele schwere Erkrankungen aufgetreten (Rate Ratio 4,3; 2,4 bis 7,6). Schwere Erkrankungen waren definiert als eine Atemfrequenz über 30/min, eine Sauerstoffsättigung unter 94 % oder ein Horovitz-Index unter 300.
Bereits in der letzten Dezemberwoche hatten Infektiologen am Sheba Medical Center in Tel Hashomer bei Tel Aviv die Immunogenität einer 4. Dosis von BNT162b2 an 154 Angehörigen der Gesundheitsberufe getestet. Eine Woche später erhielten weitere 120 Personen den Moderna-Impfstoff mRNA1273 (nach 3 früheren Dosierungen BNT162b2). Bei den Teilnehmern lag die 3. Dosis bereits 5 Monate zurück und die IgG-Titer waren bereits um den Faktor 6 abgefallen.
Wie Gili Regev-Yochay und Mitarbeiter berichten, konnte die Boosterung das „Defizit“ ausgleichen. Die IgG-Antikörper stiegen innerhalb von 2 Wochen um den Faktor 9 bis 10 an. In einer Vergleichsgruppe von 426 Personen gleichen Alters, die keine 4. Dosis erhalten hatten, war der Titer weiter abgefallen.
In einem Neutralisationstest mit dem Omikron-Virus führte die 4. Dosis zu einem Anstieg des Titers um den Faktor 8. In einem Funktionstest der T-Zellen war ebenfalls eine Verbesserung erkennbar, die allerdings gering ausfiel.
Trotz der viel versprechenden Immunreaktion kam es bei 28 Personen nach der 4. Dosis von BNT162b2 und bei 24 Personen nach dem Booster mit mRNA1273 zu einer Durchbruchinfektion mit Omikron. Regev-Yochay ermittelt eine Schutzwirkung von lediglich 30 % (-9 bis 55 %) für BNT162b2 und von 11 % (-43 bis 44 %) für mRNA1273.
Zu bedenken ist allerdings, dass die 95-%-Konfidenzintervalle wegen der geringen Teilnehmerzahl der Studie sehr weit sind. Außerdem blieben die Infektionen in der Regel asymptomatisch.
Für symptomatische Erkrankungen ermittelt Regev-Yochay eine Impfstoffwirksamkeit von 43 % (7 bis 65 %) für BNT162b2 und von 31 % (18 bis 60 %) für mRNA1273. Die Symptome waren jedoch mild. Bei den meisten Impfstoffempfängern blieb die Temperatur unter 38°C und bei keinem dauerte das Fieber länger als 2 Tage an.
Die Ergebnisse widersprechen deshalb nicht unbedingt den Auswertungen der Patientenregister. Dort wurden nur die Fälle erfasst, in denen sich die Patienten an einen Arzt gewandt hatten. In der Studie waren die Teilnehmer regelmäßig nach Symptomen befragt worden.
Wichtig für das Infektionsgeschehen könnte sein, dass die Durchbruchinfektionen trotz der milden Symptome häufig mit einer hohen Viruskonzentration in den Abstrichen einhergingen. Die Geimpften könnten trotz einer 4. Dosis für andere Menschen ansteckend sein. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132124/Omikron-Israel-macht-gute-Erfahrungen-mit-4-Dosis
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – COVID-19: Zulassung der mRNA-Impfstoffe für Kinder und Jugendliche soll erweitert werden – Boostern für Jugendliche ab 12 Jahren – 25.2.2022
Amsterdam – Jugendliche ab 12 Jahren dürfen in Zukunft eine 3. Dosis („Booster“) des mRNA-Impfstoffs BNT162b2 (Comirnaty) von Biontech/Pfizer erhalten. Für den Impfstoff mRNA-1273 (Spikevax) von Moderna soll die Grundimmunisierung auf die Altersgruppe von 6 bis 11 Jahre erweitet werden.
Dafür hat sich gestern der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelagentur EMA ausgesprochen. Eine endgültige Entscheidung der EU-Kommission dürfte in den nächsten Tagen folgen.
Der mRNA-Impfstoffs BNT162b2 ist in Europa derzeit ab einem Alter von 5 Jahren zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen zugelassen. Eine Boosterung war erst ab einem Alter von 18 Jahren erlaubt. Der CHMP hält eine Ausweitung auf Jugendliche ab dem Alter von 12 Jahren für vertretbar.
Die Bewertung basiert laut der Pressemitteilung der EMA auf vorläufigen Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten aus einer klinischen Studie sowie auf den positiven Erfahrungen, die in Israel mit der Boosterung bei Jugendlichen gemacht wurden.
Der CHMP folgt damit einer Bewertung der FDA, die die Altersgrenze für eine Boosterung Anfang Januar von 16 auf 12 Jahre gesenkt hat. Die Boosterung soll mit der vollen Dosis von 30 µg frühestens 6 Monate nach der 2. Dosis erfolgen.
Für den Impfstoff mRNA-1273 von Moderna ist eine Erweiterung der Grundimmunisierung auf Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren vorgesehen. Die Dosis wird dabei von 100 µg auf 50 µg halbiert. Grundlage der Erweiterung sind die Daten der „KidCOVE“-Studie.
Dort waren mehr als 4.000 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren mit mRNA-1273 geimpft worden. Dabei wurde laut Hersteller eine gleich gute Antikörperreaktion gegen SARS-CoV-2 erzielt wie in einer Vergleichsgruppe von 18- bis 25-Jährigen, die 2 mal die volle Dosis von 100 µg erhalten hatten.
Hinsichtlich der Verträglichkeit hat es laut EMA keine Unterschiede gegeben. Zu den Nebenwirkungen gehören Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, geschwollene oder empfindliche Lymphknoten unter dem Arm, Fieber sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Diese Nebenwirkungen waren in der Regel leicht oder mittelschwer und besserten sich innerhalb weniger Tage nach der Impfung. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132114/COVID-19-Zulassung-der-mRNA-Impfstoffe-fuer-Kinder-und-Jugendliche-soll-erweitert-werden
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – Valneva-Totimpfstoff erhielt erste Bewertung von EMA-Ausschuss – 25.2.2022
Der österreichisch-französische Impfstoffhersteller Valneva hat vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EU-Arzneimittelagentur EMA eine erste Bewertung seines geplanten Totimpfstoffs gegen Covid-19 erhalten. Der CHMP habe eine abschließende Liste von Fragen geschickt, teilte Valneva in einer Aussendung mit. Zuvor gab es von der EMA bereits grünes Licht für die Booster-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren mit dem Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech,
Valneva ist „zuversichtlich, diese in den nächsten Tagen beantworten zu können“. Danach werde die EMA einen Zeitplan für die Zulassung vorlegen. Wenn der CHMP die Antworten von Valneva akzeptiert und vorbehaltlich des Zeitplans der EMA, rechnet Valneva mit einer positiven CHMP-Empfehlung für die bedingte Zulassung für die Grundimmunisierung von Erwachsenen im Alter von 18 bis 55 Jahren am Ende des ersten Quartals 2022. Danach seien die ersten Lieferungen des Vakzins VLA2001 an europäische Länder Anfang des zweiten Quartals 2022 möglich.
VLA2001 ist der einzige inaktivierte Covid-19-Impfstoff, der sich in Europa in der klinischen Entwicklung befindet, betonte Thomas Lingelbach, Chief Executive Officer von Valneva. „Erwachsene im Alter von 18 bis 55 Jahren stellen die überwiegende Mehrheit der ungeimpften Menschen in Europa dar, und wir erhalten weiterhin jeden Tag Nachrichten von vielen, die nach einem traditionelleren und etablierten Impfstoffansatz suchen.“ Das Unternehmen führt weitere klinische Studien durch, um die Indikationen und Empfehlungen für VLA2001 auf weitere Altersgruppen auszudehnen, auch für eine mögliche Verwendung als Booster-Impfstoff.
Grünes Licht für Booster mit Pfizer ab zwölf Jahren
Kurz zuvor hat die EMA grünes Licht für die Booster-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren mit dem Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech gegeben. In Österreich war dies off-label bereits möglich. Die EMA-Experten stimmen nun auch der Grund-Impfung von Kindern von sechs bis elf Jahren mit dem Vakzin des Herstellers Moderna zu. Die endgültige Zustimmung trifft die EU-Kommission, das gilt als Formsache.
Die EMA betonte, dass die EU-Mitgliedsstaaten selbst entscheiden, ob eine Booster-Impfung für Kinder angeboten werden soll. In Österreich war eine Drittimpfung mit den mRNA-Vakzinen von Pfizer/Biontech und Moderna bereits ohne Zulassung unter 18 Jahren möglich. Wegen der Omikron-Welle hatte das Nationalen Impfgremium (NIG) den Booster auch bei Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren ab sechs Monaten nach der zweiten Impfung empfohlen. Auf Wunsch und nach ärztlicher Entscheidung ist dies auch bereits nach vier Monaten möglich, heißt es in der aktuell gültigen Anwendungsempfehlung des NIG.
https://science.apa.at/power-search/14620743449946199980
CORONA – ÖSTERREICH – Ab Montag auch keine Maskenpflicht mehr in der Klasse – Fernbleiben nur mit Attest – 25.2.2022
Der Montag bringt nicht nur – wie von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bereits angekündigt – geänderte Vorgaben für Klassenschließungen bei mehreren Infektionsfällen und die Rückkehr der Präsenzpflicht. In der am Freitag veröffentlichten Verordnung wird auch die Maskenpflicht an den Schulen weiter gelockert: Mund-Nasen-Schutz bzw. FFP2-Maske (in der Oberstufe) müssen dann nur noch außerhalb der eigenen Klasse bzw. Gruppenräume getragen werden.
Bis vor zwei Wochen galt an den Schulen angesichts der hohen Infektionszahlen eine durchgängige Maskenpflicht. Seit 14. Februar müssen Volksschüler die Maske nur noch abseits ihres Sitzplatzes tragen, seit dieser Woche gilt diese Vorgabe an allen Schulen. Mit nächster Woche wird hier nun weiter gelockert. Das Testregime – drei Tests pro Woche, davon zwei aussagekräftigere PCR – bleibt.
Lehrer, aber auch nun wieder zugelassene externe Personen (Trainer von Sportvereinen, Lese-Omas) müssen während des Aufenthalts im Schulgebäude grundsätzlich durchgängig eine FFP2-Maske tragen, zusätzlich gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet). Ab 5. März gilt dann auch für geimpfte und genesene Lehrer und andere Personen nur noch in allgemeinen Teilen des Schulgebäudes eine Maskenpflicht.
Fernbleiben nur mit Attest
Gleichzeitig wird das Fernbleiben vom Unterricht erschwert, ab Montag gilt wieder die seit Ende November ausgesetzte Präsenzpflicht an den Schulen. Zuletzt reichte eine Entschuldigung der Eltern, wenn Schüler aus „mit der COVID-19-Pandemie in Zusammenhang stehenden Gründen“ nicht am Unterricht teilnehmen wollten oder konnten. Nun müssen Schüler, die etwa selbst einer Risikogruppe angehören oder mit jemandem aus der Risikogruppe den Haushalt teilen, für das Fernbleiben wieder ein ärztliches Attest vorlegen.
Änderungen gibt es auch punkto Klassenschließungen: Ab Montag fällt die Regel, dass bei einem Infektionsfall in der Klasse normal (ohne das infizierte Kind) weiter unterrichtet und ab dem zweiten Coronafall innerhalb von drei Tagen Distance Learning (für fünf Tage) angeordnet wird. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen liegt dann wieder nur noch der jeweiligen Gesundheitsbehörde des Bundeslands.
Und auch bei der Risikobewertung sieht die Verordnung Änderungen vor: Die von der Corona-Kommission bisher wöchentlich festgelegten Risikostufen für den Schulbetrieb, die in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen und Auslastung der Intensivstationen bestimmte Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen haben, werden gestrichen. Diese seien in der aktuellen Phase der Pandemie kein taugliches Mittel mehr, wird im Bildungsministerium gegenüber der APA begründet. Die Corona-Kommission werde das Ministerium aber sehr wohl weiterhin bei den „einzelnen Schritten zurück zur Normalität in den Schulen“ beraten, allerdings anlassbezogen und nicht durch eine fixe wöchentliche Risikoeinstufung.
Aktuell sind in Österreich eine Schule und 687 Klassen wegen gehäufter Corona-Infektionsfälle geschlossen. Bei den zwei PCR-Tests des Bildungsministeriums wurden in dieser Woche 4.858 Fälle entdeckt. Die höchsten Zahlen gab es in Niederösterreich (1.676), gefolgt von Tirol (969), Salzburg (740), Kärnten (701), Vorarlberg (445) und dem Burgenland (327). In Oberösterreich und der Steiermark haben die Schülerinnen und Schüler diese Woche Semesterferien.
In Wien, wo mit „Alles gurgelt!“ ein anderes Testsystem als in den übrigen Bundesländern im Einsatz ist, wurden in der aktuellen Woche 4.255 Schülerinnen und Schüler positiv getestet. Auch bei 353 Lehrerinnen und Lehrern bzw. anderen in der Schule tätigen Personen wurde eine Infektion festgestellt. Das teilte das Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA mit.
https://science.apa.at/power-search/6621677413541785651
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ADIPOSITAS – Immer mehr junge Männer in Österreich sind zu dick – 25.2.2022
Junge Männer in Österreich werden immer dicker. Das zeigt eine Studie bei der die Stellungsdaten des Bundesheers ausgewertet wurden. Vor allem Adipositas der Grade 2 und 3 haben überproportional zugenommen, hieß es. Laut Gerhard Prager, Leiter der Adipositas-Ambulanz an der MedUni Wien, zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen hohem BMI und einem niedrigeren Bildungsgrad sowie sozioökonomischen Status. Die Studie wurde in „Obesity Surgery“ publiziert.
Übergewicht und Adipositas gehören zu den wesentlichen Gesundheitsproblemen der Industrieländer. Laut Statistik Austria sind in Österreich 3,7 Millionen Menschen über 15 Jahre übergewichtig und rund 17 Prozent von ihnen haben Adipositas. Bereits im Alter von acht Jahren sind jeder dritte Bub und jedes vierte Mädchen übergewichtig oder adipös.
Bei 874.220 Männern im Alter von 18 Jahren wurde der Body Mass Index (BMI) ermittelt. Der durchschnittliche BMI stieg von 22,0 im Jahr 2003 auf 22,8 im Jahr 2018. Übergewicht und Adipositas I-III stiegen im selben Zeitraum von 15,3 Prozent, 4,2 Prozent, 1,2 Prozent und 0,4 Prozent auf 20,4, 7,1, 2,5 bzw. 0,8 Prozent. 25,7 Prozent der jungen adipösen Männer wurden als nicht für den Wehrdienst tauglich bzw. teiltauglich eingestuft.
Prager: „Problematisch ist, dass Jugendliche die Adipositas ins Erwachsenenalter mitnehmen. Je länger man stark übergewichtig ist, desto wahrscheinlicher kommt es zu Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Störungen des Fettstoffwechsels“. Problematisch sei es auch, dass Adipositas „noch immer nicht als ernst zu nehmende chronische Erkrankung gesehen wird, sondern als Lifestyle-Angelegenheit. „Wir sitzen zu viel. Sitzen ist das neue Rauchen“, betonte der Mediziner in der MedUni-Aussendung.
https://science.apa.at/power-search/2654736893769712370
DATENSICHERHEIT – Heimliche Gesichtserkennung: Texas will Meta in den Bankrott klagen – Instagram wertet Fotos heimlich biometrisch aus, und Facebooks Gesichtserkennung war sowieso illegal. Diese Vorwürfe erhebt Texas in einer Klage – NACHTRAG: 15.2.2022
Von Daniel AJ Sokolov
Texas verklagt Meta auf tausende Milliarden US-Dollar, weil Meta mit automatischer Gesichtserkennung milliardenfach gegen texanisches Recht verstoßen haben soll. Die Vorwürfe richten sich gegen Facebook, das seit über einem Jahrzehnt hochgeladene Fotos automatisch biometrisch gerastert hat, sowie gegen Instagram: Die Foto-Plattform soll einerseits versprechen, vor Einführung von Gesichtserkennung zu warnen, tatsächlich aber heimlich alle hochgeladenen Bilder der konzerneigenen Gesichtserkennung unterziehen.
Dem nicht genug, Meta soll biometrische Daten auch noch mit Dritten teilen. Facebook hat automatische Gesichtserkennung 2010 eingeführt; erst im Herbst 2021 hat Meta damit begonnen, Facebooks Gesichtserkennungsprofile zu löschen. Dem war ein 650 Millionen Dollar teurer Vergleich vorausgegangen: Wegen Gesichtserkennung zahlt Meta 350 US-Dollar an jeden Nutzer in Illinois.
*** Meta: Alles nicht wahr
Worauf sich der Vorwurf der heimlichen Rasterung aller Instagram-Bilder gründet, ist der am Valentinstag veröffentlichten Klage des texanischen Justizministers nicht zu entnehmen. Meta stellt die Anschuldigungen der Klage in Abrede: „Diese Vorwürfe sind unbegründet, und wir werden uns energisch verteidigen“, teilt der Konzern heise online mit. Die Klage heißt The State of Texas v. Meta Platforms und ist unter dem Az. 22-0121 am Bezirksgericht Harris County anhängig.
Texas‘ Justizminister Ken Paxton, ein Republikaner, stützt seine Klage auf zwei Gesetze des US-Staates: Ein Verbraucherschutzgesetz, das bestimmte irreführende Angaben verbietet, und ein Gesetz, das die Erfassung biometrischer Daten ohne Vorab-Information und wirksame Zustimmung Betroffener untersagt. Legal gesammelte Biometriedaten dürfen nicht weitergegeben werden und sind zeitnah zu löschen. Klage dürfen die Bürger nach dem Biometriegesetz aber nicht erheben, das darf nur der Justizminister. Und das tut Paxton jetzt.
*** Schwere Vorwürfe gegen Instagram
Facebook habe über ein Jahrzehnt alle hochgeladenen Antlitzfotos biometrisch ausgewertet, ohne texanische User im Voraus zu informieren und ohne wirksame Zustimmung eingeholt zu haben: „Facebook omnipräsentes Imperium wurde auf Irreführung, Lügen und frecher Misshandlung der Datenschutzrechte der Texaner aufgebaut – alles für den wirtschaftlichen Gewinn Facebooks“, zürnt die Klageschrift.
Die gewonnenen biometrischen Daten hat Facebook laut Klage nicht nur nicht gelöscht, obwohl das rechtlich geboten sei, sondern auch noch verbotenerweise an Dritte weitergereicht, ohne das offenzulegen. Betroffen sind davon auch viele Menschen, die bewusst keine Facebook-Dienste nutzen. Sobald ein Dritter ein Foto eines Facebook-freien Menschen hochgeladen hat, wurde es gerastert.
Im Unterschied zu Facebook verspricht Konzernschwester Instagram, hochgeladene Bilder keiner automatischen Gesichtserkennung zu unterziehen: „Sollten wir Gesichtserkennungstechnik (…) einführen, werden wir Sie das im Voraus wissen lassen, und Sie werden Kontrolle darüber haben, ob wir diese Technik für Sie verwenden“, zitiert die Klage Instagram, und fügt hinzu: „Nichts davon ist wahr.“ Meta „hat alle bei Instagram hochgeladenen Fotos heimlich seiner Gesichtserkennungstechnik unterzogen, ohne dass Instagram-Nutzer (oder Nicht-Nutzer) davon erfahren könnten, von einer Abwehr der Ernte ihrer Gesichtsgeometrie ganz zu schweigen“, wirft Texas dem Datenkonzern vor.
*** Beantragte Strafe würde Meta ruinieren
Begehrt wird ein Unterlassungsurteil gegen Meta, der Auftrag zur Löschung aller texanischen Biometriedaten und der damit trainierten Algorithmen, Abschöpfung aller erlangten Vermögensvorteile, und zivilrechtliche Strafen von 25.000 Dollar pro Verstoß gegen das Biometriegesetz sowie von 10.000 Dollar pro Verstoß gegen das Verbraucherschutzgesetz, zuzüglich Zinsen und Verfahrenskosten. Paxton schätzt, dass Facebook vergangenes Jahr 20,5 Millionen Nutzer in Texas hatte.
Sollten die Vorwürfe zutreffen und jeder texanische Facebook-User nur ein einziges Gesichtsbild hochgeladen haben, würde die Summe der Strafen den Börsenwert Metas von knapp 600 Milliarden US-Dollar deutlich übersteigen. Texas wäre saniert.
Neben Meta hat auch Clearview AI eine Datenbank mit Milliarden biometrischen Profilen aus Gesichtsbildern aus dem Internet angelegt. Im Unterschied zu Meta macht Clearview keine Anstalten, vom Verkauf dieser Daten abzulassen. Tausende US-Behörden sollen Kunden sein. Dass Paxton auch Clearview AI verklagen will, ist nicht bekannt.
Klageschrift Texas v. Meta Platforms
https://www.heise.de/downloads/18/3/3/0/5/4/3/3/State_of_Texas_v._Meta_Platforms_Inc..pdf
https://www.heise.de/news/Heimliche-Gesichtserkennung-Texas-will-Meta-in-den-Bankrott-klagen-6473675.html
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BÖRSE – Ölpreise geben deutlich nach – 25.2.2022, 18:41
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Freitag deutlich unter Druck geraten. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent gab zuletzt um 2,04 Dollar auf 97,00 US-Dollar nach. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,61 Dollar auf 91,16 Dollar.
Russland hat der Ukraine eigenen Angaben zufolge ein Angebot für Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk überreicht. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitagabend der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Vor seinem Angebot hatte der Kreml bereits positiv auf zwei Gesprächsangebote des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj reagiert. Die Hoffnung auf eine mögliche Entspannung belastete die Ölpreise. Schließlich ist Russland ein wichtiges Ölförderland.
Am Vortag waren die Ölpreise noch auf mehrjährige Höchststände deutlich über der 100-Dollar-Marke gestiegen, nachdem Russland mit dem Angriff auf die Ukraine begonnen hatte. In einem sehr nervösen Markt stiegen die Notierungen am Ölmarkt zeitweise um mehr als neun Prozent, weil Anleger eine Verknappung fürchteten.
Obwohl sich der russische Angriff auf die Ukraine unvermindert fortsetzt, haben sich die Ölpreise nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank „erstaunlich schnell wieder beruhigt“. Der Preisrückgang kurz vor dem Wochenende sei „wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die bislang vom Westen beschlossenen Sanktionen gegen Russland die Energielieferungen aussparen“.
Auch das internationale Zahlungssystem Swift ist bislang nicht als Sanktionsinstrument gegen Russland vorgesehen. „Somit können die Energieimporte aus Russland weiterhin bezahlt werden“, sagte Commerzbank-Experte Fritsch./jsl/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349631-oelpreise-geben-deutlich-nach-016.htm
BÖRSE – MÄRKTE USA: Hoffnung auf Verhandlungen im Ukraine-Krieg beflügelt Börse – Dollar gibt nach – Brent wieder unter 100 Dollar – Sichere Häfen wie Anleihen oder Gold nicht gefragt – 25.2.2022, 22:43
NEW YORK (Dow Jones)–Die Hoffnung auf eine mögliche Lösung im Ukraine-Krieg hat an der Wall Street zum Wochenausklang die Kurse nach oben getrieben. Russland ist nach Angaben des Kreml zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit. Zuvor hatte bereits der ukrainische Präsident Selenskyj Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert. Putins Bedingung für ein Gespräch soll jedoch die Kapitulation der Ukraine sein. Kritisch dürfte es nach Einschätzung aus dem Handel auch werden, wenn es um die Forderungen Russlands um eine Entmilitarisierung der Ukraine gehe.
Der Dow-Jones-Index gewann 2,5 Prozent. Für den S&P-500 ging es um 2,2 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite zeigte sich 1,6 Prozent im Plus. Den 2.729 (Donnerstag: 1.941) Kursgewinnern standen 635 (1.482) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (133) Titel. Gleichwohl bleibt die Lage angespannt, was weiterhin zu Volatilität an den Börsen führen dürfte.
„Angesichts der stark negativen Stimmung scheint der Markt die Ukraine-Krise als systemisches Risiko zu interpretieren“, so Florian Ielpo, Leiter der Makroabteilung bei Lombard Odier. Es sei aber wichtig, sich daran zu erinnern, dass geopolitische systemische Risikoereignisse wie der Brexit, die Nordkorea-Krise und die Trump-Wahl in den USA alle von kurzer Dauer gewesen seien. Ein langfristiger Bärenmarkt werde in der Regel nicht durch geopolitische Unruhen ausgelöst, daher geht Lombard Odier davon aus, dass die Korrektur vorübergehend sein wird.
*** Dollar gibt nach – Brent wieder unter 100 Dollar
Der Dollar gab mit den jüngsten Entwicklungen einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index fiel um 0,6 Prozent. Auch die Ölpreise kamen leicht zurück, Brent lag wieder unter der Marke von 100 Dollar je Barrel, die am Vortag erstmals seit sieben Jahren wieder überschritten worden war. Die fundamentalen Rahmenbedingungen auf dem Ölmarkt lassen einen weiteren Preisanstieg erwarten, und es besteht die Aussicht, dass die Preise die Marke von 115 Dollar pro Barrel oder mehr erreichen, so RBC Capital Markets. Die Analysten prognostizieren, dass die Sorte Brent im Jahr 2022 durchschnittlich bei 101 Dollar und 2023 bei 98 Dollar liegen wird.
Andere sichere Häfen wie Anleihen oder Gold waren nicht gefragt. Die Rendite zehnjähriger Schuldtitel stand kaum verändert bei 1,97 Prozent. Der Goldpreis rutschte deutlicher unter die Marke von 1.900 Dollar je Feinunze.
Daneben stand der geldpolitische Kurs der US-Notenbank im Fokus. Nachdem mit dem Konflikt in der Ukraine die Erwartung an einen Zinsschritt um 50 Basispunkte auf der März-Sitzung zuletzt wieder gesunken war, zeigt sich Fed-Gouverneur Christopher Waller für eine Leitzinserhöhung um einen halben Prozentpunkt im März offen. Voraussetzung sei, dass die Wirtschaftsdaten in den nächsten Wochen Anzeichen einer Beschleunigung des Preisdrucks zeigten.
Überzeugend fielen die veröffentlichten US-Konjunkturdaten aus. So erhöhte sich der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Januar doppelt so stark wie erwartet. Auch die persönlichen Ausgaben und Einkommen für Januar fielen besser aus als von den Ökonomen prognostiziert. Der Index der Verbraucherstimmung Uni Michigan für Februar lag in zweiter Lesung ebenfalls über den Erwartungen. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55350832-maerkte-usa-hoffnung-auf-verhandlungen-im-ukraine-krieg-befluegelt-boerse-015.htm
BÖRSE – MÄRKTE EUROPA: Hoffnung auf baldige Verhandlungen für regional angesehenen Konflikt: Deutliche Erholung an den Börsen – Unter 1.900 US-Dollar: Gold schwach – EZB dürfte sich alle Optionen offen halten – 25.2.2022, 18:49
FRANKFURT (Dow Jones)–Nach dem Einbruch am Vortag in Folge des Schocks auf die Invasion Russlands in der Ukraine kehrten zum Wochenausklang die Käufer an die Börse zurück. Damit setzte sich die am Donnerstagnachmittag gesehene Stabilisierung weiter fort. An der Börse wird der Krieg zwischen Russland und der Ukraine als regionaler Konflikt eingestuft, die Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und die weltweiten Finanzmärkte damit überschaubar gewertet. Zudem keimt die Hoffnung, dass sich beide Parteien schon bald an einen Tisch setzen könnten. Doch dürften die Vorstellungen kaum unterschiedlicher sein, gehofft wird aber auf den Dialog. Wenn auch Nachrichten noch kurzfristig für eine steigende Volatilität bei Risikoassets oder im Öl- und Gaspreis führen können, scheint die Rationalität an die Börse zurückgekehrt.
Etwas Mut schöpfen Anleger aus den bislang bekannt gewordenen Einzelheiten der westlichen Russland-Sanktionen. Diese seien trotz aller Beteuerungen der Politik nicht übermäßig hart ausgefallen, heißt es. Dass Russland hoffen kann, nicht vom Zahlungssystem Swift abgeschnitten zu werden, wird aus Marktsicht begrüßt.
Der DAX gewann 3,7 Prozent auf 14.567 Punkte, der Euro-Stoxx-50 stieg um 3,7 Prozent auf 3.971 Punkte. Am Vortag notierte der auch als Angstbarometer bezeichnete VDAX-NEW bei 40, was für Panik an der Börse steht. Nun handelte er mit 31,6 wieder deutlich darunter, die zu erwartenden Schwankungen in den kommenden Tagen und Wochen werden damit deutlich niedriger eingestuft.
Das Gold, das zuletzt als sicherer Hafen gesucht war, rutschte wieder unter die Marke von 1.900 Dollar je Unze nach einem Hoch von 1.974 Dollar am Vortag. Das Barrel der Öl-Sorte Brent fiel wieder deutlich unter die 100-Dollar-Marke. Anleger setzten darauf, dass die Zentralbanken die Inflation angesichts der drohenden Russland-Sanktionen neu bewerten.
*** EZB dürfte sich alle Optionen offen halten
In Anbetracht des unbeständigen und schwierigen Umfelds erwartet Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income, dass die EZB sich ihre Optionen offen hält und ihre im Dezember angekündigte, vergleichsweise restriktive Haltung in Bezug auf eine allmähliche Reduzierung der Ankäufe von Vermögenswerten im Laufe dieses Jahres bekräftigt. Die jüngsten Ereignisse böten der EZB auch die Gelegenheit, die Kontrolle über die Inflation zurückzuerlangen.
Höher als erwartet ausgefallene Inflationszahlen seien eindeutig auf einen externen Schock zurückzuführen und entzögen sich somit der Kontrolle der Zentralbank. Eine solche verbale Intervention könnte die Märkte beruhigen. Darüber hinaus erwartet Neiss, dass die EZB die Flexibilität, die sie während der Pandemie an den Tag gelegt hat, in Echtzeit nutzen wird, um günstige Finanzierungsbedingungen zu gewährleisten und eine Ausweitung der Spreads von Staatsanleihen zu verhindern. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349698-maerkte-europa-deutliche-erholung-an-den-boersen-gold-schwach-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Fed-Gouverneur Waller für Zinserhöhung um halben Prozentpunkt – 25.2.2022, 9:31
Fed-Gouverneur Christopher Waller hat sich für eine Leitzinserhöhung um einen halben Prozentpunkt im März offen gezeigt. Voraussetzung sei, dass die Wirtschaftsdaten in den nächsten Wochen Anzeichen für eine Beschleunigung des Preisdrucks zeigten, sagte Waller, und schaltete sich damit in eine aktuelle Debatte über die Höhe des möglichen Zinsschrittes ein.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342750-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lagarde: Passen derzeit Wachstums- und Inflationsprognosen an – „Aktualisieren derzeit Projektionen für Wachstum und Inflation“ für Ratssitzung am 10. März – Hohe Gas- und Ölpreise: Eurozonen-Wirtschaft von Energiepreisen und Sicherheitsgefühl beeinflusst – Anhaltende Unsicherheit belasten Konsum und bremst Wirtschaft – Obsorge für Liqidität im Geldsystem durch flexible und „optionale“ Geldpolitik an erster Stelle – 25.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäisch Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde noch nicht in der Lage, die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs abzuschätzen. Nach Beratungen mit den Finanzministern des Euroraums versicherte Lagarde aber, dass die EZB alle Notwendige für Preis- und Finanzstabilität tun werde. Das schließe auch das ordnungsgemäße Funktionieren des Zahlungsverkehrs, die Verfügbarkeit von Bargeld und ausreichender Liquidität für Banken ein.
„Wir aktualisieren derzeit unsere Projektionen für Wachstum und Inflation, die am 10. März bei unserer nächsten Ratssitzung veröffentlicht werden“, sagte Lagarde. Sie sprach in diesem Zusammenhang von einem „Fine Tuning“. Zahlen, die derzeit kursierten, seien „verfrüht“, weil sich die Angelegenheiten ständig weiterentwickelten. „Es wäre verfrüht, derzeit den wirtschaftlichen Einfluss des aktuellen Konflikts exakt beurteilen zu wollen, weil sich die Lage stündlich verändert“, sagte sie.
Die EZB wisse, dass die beiden Hauptkanäle, durch die die Wirtschaft des Euroraums beeinflusst werde, die Energiepreise und das Vertrauen beziehungsweise die Unsicherheit seien. Lagarde verwies darauf, dass die Gaspreise derzeit sechs Mal so hoch wie vor einem Jahr seien, und Ölpreise um 54 Prozent höher lägen.
Die steigenden Energiepreise werden die Inflation Lagarde zufolge wahrscheinlich kurzfristig weiter erhöhen. Eine anhaltende Unsicherheit werde aber wahrscheinlich Konsum und Investitionen belasten und das Wachstum bremsen. „Angesichts dieser Unsicherheit ist es noch wichtiger, dass wir uns von den Prinzipien der Optionalität und der Flexibilität leiten lassen“, sagte die EZB-Präsidentin. Dadurch könne sie auf alle Veränderungen der Lage reagieren und verfüge über ihr volle Kapazität.
Lagarde zufolge wird sie sich EZB vom Prinzip der Schnelligkeit leiten lassen, wie sie das im Falle von Covid getan habe. Sie sagte weiter: „Wir werden uns leiten lassen von der Notwendigkeit, das Vertrauen zu bewahren. Es wird Liquidität da sein, die Zahlungssysteme werden ordnungsgemäß arbeiten, und es wird Bargeld verfügbar sein.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348664-ezb-lagarde-passen-derzeit-wachstums-und-inflationsprognosen-an-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Kreditvergabe an Unternehmen beschleunigt sich im Januar leicht auf 4,4 (Vormonat: 4,2) Prozent – Gesamte Kreditvergabe wächst um 6,2 (6,1) Prozent – Kreditwachstum Privathaushalte 4,3 (4,2), privater Immobilienkauf 5,5 (5,4), privater Konsum 1,4 (1,6) – Geldmengen-Wachstum: M3 6,4 (6,9), M1 9,0 (9,8) Prozent – 25.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im Januar leicht beschleunigt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 4,4 (Vormonat: 4,2) Prozent, wobei die Kreditvergabe auf Monatssicht um lediglich 1 (80) Milliarden Euro zunahm. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 4,3 (4,2) Prozent, darunter die Kredite für den Immobilienkauf um 5,5 (5,4) Prozent und die Konsumentenkredite um 1,4 (1,6) Prozent.
Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum erhöhte sich mit einer Jahresrate von 6,2 (6,1) Prozent, wobei die Kreditvergabe an Private um 4,3 (4,0) Prozent zunahm und die an den Staat um 10,8 (11,3) Prozent.
Die Geldmenge M3, deren wichtigster bilanzieller Gegenposten die Kredite sind, stieg im Januar mit einer Jahresrate von 6,4 (6,9) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten 6,7 Prozent prognostiziert. Die Dreimonatsrate betrug 6,9 (7,3) Prozent. Das Wachstum der engeren Geldmenge M1 nahm auf 9,0 (9,8) Prozent ab.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55343824-ezb-kreditvergabe-an-unternehmen-beschleunigt-sich-im-januar-leicht-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Deutschland: Scholz empfängt EZB-Präsidentin Lagarde am Dienstag in Berlin – 25.2.2022
BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Dienstag die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kanzleramt empfangen. Das Treffen mit Christine Lagarde ist für 14.00 Uhr angesetzt. „Es handelt sich dabei um eine Begegnung im Rahmen des regelmäßigen Austauschens des Bundeskanzlers mit der EZB-Präsidentin zu aktuellen Fragen der Eurozone“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Wie üblich ist im Anschluss keine Pressekonferenz vorgesehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55344960-scholz-empfaengt-ezb-praesidentin-lagarde-am-dienstag-in-berlin-015.htm
USA – USA: Konsumausgaben steigen im Januar deutlich um 2,1 Prozente gegenüber Vormonat – Private Einnahmen stagnieren – Jahresteuerung legt zu auf 6,1 Prozent im PCE, auf 7,5 Prozent im CPI – Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel steht bei 5,2 Prozent – Einkommen stagniert – Sparquote 6,4 Prozent – 25.2.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Konsumausgaben der US-Verbraucher zu Beginn des Jahres deutlich gestiegen. Die Konsumausgaben legten im Januar gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Anstieg um 1,6 Prozent gerechnet. Die privaten Einnahmen stagnierten hingegen, während Analysten einen leichten Rückgang erwartet hatten.
Der Preisauftrieb verstärkte sich auch im neuen Jahr. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg im Januar um 6,1 Prozent im Jahresvergleich und damit etwas stärker als Analysten erwartet hatten. Im Vormonat hatte die Jahresrate 5,8 Prozent betragen. Zum Vormonat stieg der PCE um 0,6 Prozent.
Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel stieg auf Jahressicht um 5,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat legte der Kernindex um 0,5 Prozent zu.
Die US-Notenbank (Fed) präferiert den Preisindikator PCE gegenüber dem bekannteren Index CPI. Letzterer liegt in der Regel höher. Im Januar betrug die Inflationsrate hier 7,5 Prozent. Die Fed betrachtet die starke Teuerung nicht mehr als übergangsweise Entwicklung. Am Markt wird fest mit der ersten Zinserhöhung in der Corona-Pandemie im März gerechnet./jkr/bgf/eas
&&& Dow Jones: … Für die Einkommen meldete das Ministerium eine Stagnation. Volkswirte hatten eine Abnahme um 0,3 Prozent erwartet. Das für Dezember zunächst gemeldete Plus von 0,3 Prozent wurde auf einen Zuwachs von 0,4 Prozent revidiert.
Die Sparquote der privaten US-Haushalte betrug 6,4 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55347409-usa-konsumausgaben-steigen-deutlich-inflation-legt-zu-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55347462-ausgaben-der-us-haushalte-steigen-im-januar-einkommen-stagnieren-015.htm
USA – US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Januar gegenüber Vormonat um 1,6 (Dezember revidiert: 1,2) Prozent – Bestellungen für zivile Investitionsgüter wuchsen um 0,9 Prozent – 25.2.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Januar stärker als erwartet gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, wuchsen die Orders gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde auf 1,2 (vorläufig: minus 0,7) Prozent kräftig nach oben revidiert.
Für den Ordereingang ohne den Transportbereich wurde ein Plus von 0,7 Prozent gemeldet. Bei den Auftragseingängen außerhalb des Rüstungsbereichs ergab sich eine Zunahme um 1,6 Prozent.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, kletterten um 0,9 Prozent.
In die Kategorie langlebige Wirtschaftsgüter fallen Produkte, die eine Lebensdauer von mindestens drei Jahren haben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55347311-us-auftraege-fuer-langlebige-gueter-steigen-im-januar-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55347602-usa-auftraege-fuer-langlebige-gueter-steigen-staerker-als-erwartet-016.htm
USA – USA: Inflation drückt Michigan-Konsumklima auf tiefsten Stand seit 2011 – 25.2.2022
MICHIGAN (dpa-AFX) – Die hohe Inflation belastet die Stimmung der US-Verbraucher immer stärker. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel im Februar zum Vormonat um 4,4 Punkte auf 62,8 Zähler, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Es ist der niedrigste Wert seit Herbst 2011. In einer ersten Schätzung war allerdings noch ein deutlicherer Rückgang auf 61,7 Punkte ermittelt worden.
Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen verschlechterten sich. Allerdings wurde der Wert für die Erwartungen im Vergleich zur Erstschätzung nach oben revidiert. Chefökonom Richard Curtin führte die trübe Stimmung vor allem auf die derzeit hohe Inflation zurück. Zudem sei das Vertrauen in die Wirtschaftspolitik der Regierung gesunken.
Im Januar ist die US-Inflation auf 7,5 Prozent geklettert. Das ist die höchste Rate seit etwa 40 Jahren. Die US-Notenbank hat bereits signalisiert, im März die Zinsen anzuheben. Allerdings dürfte der Krieg in der Ukraine die Verunsicherung wieder erhöht haben.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der amerikanischen Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen./jsl/bgf/he
&&& Dow Jones: … Der Index für die Erwartungen belief sich auf 59,4 (Vormonat: 64,1, vorläufig: 57,4), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 68,2 (72,0 bzw 68,5) angegeben.
Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verharrten auf dem Vormonatsniveau von 4,9 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren gingen sie zurück auf 3,0 von 3,1 Prozent. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.
Webseite: http://www.sca.isr.umich.edu/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348482-usa-inflation-drueckt-michigan-konsumklima-auf-tiefsten-stand-seit-2011-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348531-stimmung-der-us-verbraucher-im-februar-eingetruebt-015.htm
USA – USA: Schwebende Hausverkäufe geben deutlich nach – 25.2.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Steigende Zinsen und Häuserpreise lasten offenbar zunehmend auf dem US-Immobilienmarkt. Zu Jahresbeginn ging die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe deutlich zurück. Sie sanken von Dezember auf Januar um 5,7 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (Nar) am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die sogenannten schwebenden Verkäufe um 9,5 Prozent.
Aufgrund des geringen Angebots an Bestandsbauten hätten die Käufer Schwierigkeiten, ein geeignetes Kaufobjekt zu finden, kommentierte Nar-Chefökonom Lawrence Yun. Zudem erschwerten die weiter kletternden Hauspreise und die steigenden Hypothekenzinsen den Immobilienerwerb. Die noch nicht ganz abgeschlossenen oder schwebenden Hausverkäufe gelten als Indikator für den Häusermarkt in den USA, da sie die Lage zu einem frühen Zeitpunkt im Transaktionsprozess abbilden./bgf/jkr/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348483-usa-schwebende-hausverkaeufe-geben-deutlich-nach-016.htm
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GESAMT-ROUNDUP 6: Russische Angriffe auf Kiew – Kreml bietet Verhandlungen an – 25.2.2022, 22:53
KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) – Die russische Armee ist bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine bis in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen und rückt auf die wichtige Hafenstadt Odessa vor. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba berichtete von „schrecklichen russischen Raketenangriffen“ auf die Millionenstadt Kiew. Russland machte der Ukraine am Freitag laut Kreml ein Angebot für mögliche Friedensverhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte dem russischen Staatschef Wladimir Putin zuvor zwei Mal ein Treffen angeboten. Moskau habe den Vorschlag zu Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine als Schritt in die richtige Richtung aufgenommen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitagnachmittag.
Die Nato kündigte unterdessen die Verlegung ihrer schnellen Einsatztruppe NRF an. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Freitag nach einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der 30 Bündnisstaaten nicht, wohin die Einheiten verlegt werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten Bodentruppen in das südwestlich der Ukraine gelegene Rumänien geschickt werden. Ohnehin geplant ist, NRF-Einheiten zu einer Übung in das an Russland grenzende Nato-Land Norwegen zu entsenden.
Zur rund 40 000 Soldaten zählenden NRF gehört zum Beispiel die auch „Speerspitze“ genannte VJTF, die derzeit von Frankreich geführt wird. Deutschland stellt nach Angaben aus der Vorwoche für die schnellste Eingreiftruppe des Bündnisses derzeit rund 750 Kräfte.
Russland hatte nach monatelangem Truppenaufmarsch an den Grenzen zur Ukraine am Donnerstag eine Offensive gestartet. Seit Beginn der großangelegten Invasion wurden auf ukrainischer Seite nach offiziellen Angaben mehr als 130 Soldaten getötet. Der Einmarsch löste weltweit Wut und Bestürzung aus.
Während Panzer in die ehemalige Sowjetrepublik vorstießen, gab es Luftangriffe im ganzen Land. In mehreren großen Städten, darunter Kiew, flüchteten die Menschen zum Schutz auch in U-Bahnhöfe. Ukrainische Truppen rückten in Kiew ein, um die Hauptstadt zu verteidigen. In der Metropole heulten mehrfach die Sirenen, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Aus der Ukraine sind innerhalb von 48 Stunden mehr als 50 000 Menschen über die Grenzen ins Ausland geflüchtet. Das berichtete der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, am Freitag auf Twitter. Zuvor hatten bereits die UN von Hunderttausenden auf der Flcht gesprochen.
In der Region Kiew wurden nach offiziellen Angaben vier Menschen bei einem Luftangriff getötet und 15 verletzt. Auf Videos in den sozialen Netzwerken sind Kämpfe in einem Wohnviertel im Norden von Kiew zu sehen. Aus Charkiw im Osten des Landes berichteten Medien und Anwohner von Explosionen.
Bei Cherson im Süden durchbrachen russische Truppen die ukrainischen Verteidigungslinien und überquerten den Fluss Dnipro. Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben die Region um die Hafenstadt Odessa an der Schwarzmeer-Küste mit Raketen beschossen. Es seien am Freitag mehrere Raketen vom Meer aus auf Grenzschutzanlagen abgefeuert worden, teilte der Grenzschutz von Odessa mit. Betroffen sei auch Infrastruktur in der Region Mykolajiw.
Präsident Selenskyj sagte, in der ukrainischen Armee seien am ersten Tag der Invasion 137 Soldaten getötet und 316 Soldaten verletzt worden. Die Russen machten entgegen ihrer Zusicherung keinen Unterschied zwischen militärischen Zielen und Wohnhäusern, sagte er. Zugleich hielt er dem Westen mangelnde Unterstützung vor: „Wir verteidigen unseren Staat allein. Die mächtigsten Kräfte der Welt schauen aus der Ferne zu.“
Nach ukrainischen Angaben erlitten die russischen Truppen ihrerseits schwere Verluste. Das Verteidigungsministerium in Kiew nannte am Freitagnachmittag eine Zahl von 2800 russischen Soldaten. Dabei war unklar, ob es sich um getötete, verwundete oder gefangene Soldaten handeln soll. Russland setzte nach eigenen Angaben 118 ukrainische Militärobjekte „außer Gefecht“ und schoss fünf ukrainische Kampfflugzeuge und einen Hubschrauber ab. Alle Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Einem russischen Militärsprecher zufolge eroberten die Russen das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl, knapp 70 Kilometer von Kiew entfernt. Spezialisten eines ukrainischen Wachbataillons seien aber nach Absprache weiter im Einsatz. Es gebe keine Auffälligkeiten, die radioaktiven Werte seien normal. Hingegen teilte die zuständige ukrainische Behörde mit, sie messe deutlich erhöhte Strahlenwerte.
Rund um den Globus gingen Demonstranten aus Solidarität auf die Straße. Gebäude und Monumente wurden in den blau-gelben Farben der ukrainischen Flagge beleuchtet. In Deutschland sind für das Wochenende Kundgebungen in mehreren Städten angekündigt, unter anderem in Berlin. Auch in Russland gab es zahlreiche Proteste. Dabei wurden Bürgerrechtlern zufolge mehr als 1700 Menschen festgenommen.
Die EU und die USA belegten Russland mit verschärften Sanktionen, verzichteten aber noch auf härteste Strafmaßnahmen. Die EU setzte auch Putin persönlich und Außenminister Sergej Lawrow auf ihre Sanktionsliste. Strafmaßnahmen der EU gibt es auch mit Blick auf Energie, Finanzen und Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie Einschränkungen bei der Visavergabe geben.
Auch die USA und Großbritannien verhängten Sanktionen gegen Putin und Lawrow. Auch weitere Mitglieder der russischen Führung würden betroffen sein, sagte US-Präsident Joe Bidens Sprecherin, Jen Psaki, am Freitag. Details sollten im Laufe des Tages bekannt werden.
Der britische Premier Boris Johnson sagte, Grund für den Schritt sei die „revanchistische Mission“ Putins und Lawrows, mit der sie die Weltordnung nach dem Kalten Krieg durch den Angriff auf die Ukraine beseitigen wollten.
Moskau kritisierte die Sanktionen gegen Putin und Lawrow. Das sei ein Beispiel für eine absolute außenpolitische Schwäche, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitagabend im Staatsfernsehen. „Mit wem werden Sie sprechen?“, fragte sie und erinnerte daran, dass Russland eine Atommacht sei.
Der Kreml verteidigte seinen Militäreinsatz gegen weltweite Kritik. Außenminister Lawrow sagte, der Zweck des Einsatzes sei eine „Entmilitarisierung und Entnazifizierung“ und fügte an: „Niemand wird die Ukraine besetzen.“ Der Kreml behauptet seit Jahren, 2014 hätten aus dem Ausland gesteuerte „Faschisten“ in Kiew einen Staatsstreich herbeigeführt.
Putin rief die ukrainische Armee zum Kampf gegen die Regierung auf. „Nehmt die Macht in eure eigenen Hände! Es dürfte für uns leichter sein, uns mit Ihnen zu einigen, als mit dieser Bande von Drogenabhängigen und Neonazis, die sich in Kiew niedergelassen hat und das gesamte ukrainische Volk als Geisel genommen hat“, sagte Putin. Er lobte das Vorgehen der russischen Armee.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte den Angriff als eklatanten Bruch des Völkerrechts angeprangert. Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einer „tiefgreifenden Zäsur in der Geschichte Europas nach dem Ende des Kalten Krieges“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellierte an Putin: „Stoppen Sie den Wahnsinn dieses Krieges. Jetzt!“ Außenministerin Annalena Baerbock nannte das Gesprächsangebot des Kremls an die Ukraine ein „vergiftetes Angebot“. Deshalb hätten die EU-Außenminister in Brüssel gar nicht darüber gesprochen, sagte sie in einem ARD-„Brennpunkt“.
Die Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Staaten bekräftigten bei einem Sondergipfel nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ihre feste Entschlossenheit zur kollektiven Verteidigung der Alliierten. „Unser Bekenntnis zu Artikel 5 des Vertrags von Washington ist unerschütterlich. Wir stehen zum Schutz und zur Verteidigung aller Verbündeten zusammen“, hieß es am Freitag in der gemeinsamen Abschlusserklärung eines Nato-Sondergipfels. „Wir werden tun, was notwendig ist, um jeden Verbündeten und jedes Stück Nato-Gebiet zu beschützen und zu verteidigen“, sagte Generalsekretär Stoltenberg./toz/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55350888-gesamt-roundup-6-russische-angriffe-auf-kiew-kreml-bietet-verhandlungen-an-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Rede Wladimir Putins im Deutschen Bundestag am 25.9.2001 (26:30-min-Video und Transkription) – Deutscher Bundestag
Der Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin und seine Frau Ludmilla Putina besuchten im Rahmen ihres Staatsbesuches in der Bundesrepublik Deutschland am Dienstag, den 25. September 2001, den Deutschen Bundestag. Nach der Begrüßung durch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und einer Eintragung ins Gästebuch des Deutschen Bundestages hielt der russische Präsident vor den Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates eine Rede im Rahmen einer Sondersitzung.
Im Anschluss kam der russische Präsident zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem Präsidium des Deutschen Bundestages, den Fraktionsvorsitzenden und den Mitgliedern des Auswärtigen Ausschusses zusammen.
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin-196934
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin_wort-244966
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/thierse_wort-244970
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Gabor Steingart: Der Irrweg des Westens – 25.2.2022
Der Putin der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hieß Nikita Chruschtschow. Der Kreml-Herrscher ließ SED-Chef Walter Ulbricht gewähren, als dieser seine Kampftruppen, ausgestattet mit Stacheldraht und Tretminen, zum Mauerbau losschickte. Sozialismus statt Freiheit, war das Motto. Die Ukraine von damals hieß DDR.
Der Westen war in Empörung vereint. Die Scharfmacher aller Parteien hatten ihren großen Auftritt.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Willy Brandt aber blieb cool. Er entschied sich in dieser dramatischen Situation der Weltgeschichte anders als der Westen heute. Er deeskalierte.
„Hellwach und zugleich betäubt“, so erinnerte er sich, sei er am Morgen des 13. August des Jahres 1961 aufgewacht. Er befand sich auf Durchreise in Hannover, als ihm aus Berlin von den Arbeiten an der großen, die Stadt zerteilenden Mauer berichtet wird. Es ist ein Sonntagmorgen und größer kann eine Demütigung für einen Regierenden Bürgermeister kaum sein.
Die Sowjets haben ihn vor vollendete Tatsachen gestellt, die Amerikaner – trotz mutmaßlicher Hinweise aus Moskau – nicht informiert. „Ohnmächtiger Zorn“, so erinnert sich Brandt, sei in ihm aufgestiegen. Aber was tat er? Der Mann zügelte seine Ohnmachtsgefühle und bewies nun seine hohe Befähigung zum Realpolitiker, die ihm Jahre später die Kanzlerschaft und schließlich den Friedensnobelpreis einbringen wird.
Beraten von Egon Bahr akzeptierte er die neue Lage, wissend, dass keine Empörung der Welt die Berliner Mauer so schnell wieder zum Einsturz bringen würde. Er befahl sogar der West-Berliner Polizei mit Schlagstöcken und Wasserwerfern gegen Demonstranten an der Mauer vorzugehen, um nicht von der Katastrophe der Teilung in die weit größere Katastrophe des Krieges zu schlittern. Er strebte ein Paradoxon an, das Bahr später so formulierte:
„Wir anerkannten den Status Quo, um ihn zu verändern.“
US-Präsident Kennedy spielte mit.
„Eine Mauer ist verdammt viel besser als Krieg.“
Das sagte er hinter den Kulissen.
Eine eigene Denkschule der Realpolitik wurde damals begründet, deren prominentester Vertreter bis heute Henry Kissinger ist. „Der Test für die Politik ist nicht, wie etwas beginnt, sondern wie es endet“, sagt er. Wir sollten Versöhnung anstreben, nicht Dominanz, meinte er auch nach dem Einmarsch der Russen auf der Krim. Die Dämonisierung Putins sei keine Politik, sondern Alibi für das Fehlen einer solchen. Er riet dazu, Konflikte zu kondensieren, also sie zu verkleinern, einzudampfen, um dann das Konzentrat einer Lösung zuzuführen.
Nichts liegt der heutigen Öffentlichkeit ferner als das Verkleinern und Eindampfen von Konflikten. Putin hat es wieder getan. Er hat ein Nachbarland überfallen und damit dessen Souveränität beendet. Wir trauern um die getöteten Zivilisten und weinen um die Zukunft jener Menschen, die in diesen Stunden ihrer Freiheit und ihrer Träume beraubt werden.
Auf sie wartet das Leben in einem russischen Vasallenstaat. Ihre Vorgärten wurden über Nacht zum Aufmarschgebiet einer feindlichen Armee, von der unklar ist, ob sie sich nicht bereits auf Durchreise in Richtung Polen befindet.
Wieder haben die Empörungspolitiker aller Länder ihren großen Auftritt. Der Westen ist sichtlich bemüht, seine Mitverantwortung an der Situation zu bestreiten.
Olaf Scholz in der Tagesschau.
„Er allein trägt dafür die volle Verantwortung. Dieser Krieg ist Putins Krieg.“
Richtig ist: Der Mann aus Moskau ist der Brandstifter. Aber genauso richtig ist: Im Westen wohnt der Biedermann. Unter dem Dach seines europäischen Hauses nahm das Drama seinen Lauf.
Es liegt im Wesen der reflexhaften Abfolge von Anschuldigungen, dass sich schon binnen kürzester Zeit Vorwürfe und Gegenvorwürfe derart verknäult haben, dass man kaum mehr zur Lichtung der Tatsachen zurückfindet.
Wer hat wen zuerst getäuscht?
Begann alles mit dem russischen Einmarsch auf der Krim oder hat der Westen zuvor die Destabilisierung in Osteuropa befördert? Will Russland nach Westen expandieren oder die Nato nach Osten?
Oder sind sich hier womöglich zwei Weltmächte an derselben ukrainischen Haustür begegnet, getrieben von sehr ähnlichen Beherrschungsabsichten?
Was westliche Militärs dem Kremlherrscher doch in Wahrheit vorwerfen, ist die Tatsache, dass er schneller zur Tat schritt als sie. Sie haben höflich, aber nicht ohne Hintergedanken an der Tür der Ukraine angeklopft, da hatte er sie schon eingetreten. Trump – der große Ruchlose von der anderen Seite des Atlantik – kann seine Bewunderung kaum unterdrücken. Er nannte Putins Vorgehen kurz vor dem Überfall „genial“.
Putins Kriegsziel ist nicht Kiew. Sein Kriegsziel ist eine Neuordnung Europas und das Überschreiben der bisherigen Sicherheitsarchitektur, die er zunehmend als Unsicherheitsarchitektur empfunden hat. Er hat das oft gesagt. Und die Nato hat es genauso oft überhört.
Nun nimmt er sich, was ihm freiwillig keiner geben wollte. Und er droht unverhohlen mit dem atomaren Erstschlag. Das klingt in seinem auf Englisch abgefassten Statement dann so:
„To anyone who would consider interfering from the outside: If you do, you will face consequences greater than any you have faced in history. All relevant decisions have been taken. I hope you hear me.“
Der Aggressor Putin hält den westlichen Politikern den Spiegel vor. Das werden sie ihm nie verzeihen. Seine Stärke ist ihre Schwäche. Er hat einen Plan, sie nicht. Er macht Geschichte und sie einen kläglichen Eindruck. Appelle und die ernsten Mienen von förmlich in schwarz gekleideten Politikern, Sondersitzungen der Nato und eine weitere Salve folgenloser Drohungen. Eine Spirale westlicher Hilflosigkeiten ist in Gang gekommen, die der Kriegsherr im Kreml mit Fug und Recht als geistigen Geländegewinn für sich verbuchen darf.
Wer durch den Nebel der aktuellen Aufgeregtheit hindurch schaut, der wird unschwer erkennen: Der Westen hat nach der Implosion der Sowjetunion einen Weg beschritten, der sich spätens jetzt als Irrweg erweist. Dieser Irrweg des Westens wurde nicht an einem Tag zurückgelegt, sondern in sieben Schritten:
Erstens hat man tatsächlich geglaubt, der Westen sei der historische Gewinner der Geschichte und man könne Russland jetzt planmäßig demütigen.
Zweitens: Als Russland deutlich machte, dass es diese Weltsicht nicht teilt, hat man diese Wortmeldung vorsätzlich ignoriert. Bewusst ließ man unseren großen östlichen Nachbarn in Richtung Armut trudeln.
Drittens: Die NATO-Osterweiterung wurde vorangetrieben wie eine Polar Expedition. 14 Staaten, die früher zum Warschauer Pakt gehörten, hat die NATO sich mittlerweile einverleibt. Immer wieder hat man dabei Art. 5 des NATO Vertrages, also die Pflicht, einem bedrohten Land militärisch beizustehen, auch an Staaten verteilt, die für Russlands Sicherheit zentral und für den Westen marginal waren.
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SIEHE DAZU:
1949-1956/1968 NATO – Warschauer Pakt (Weltkarte)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/28/NATO_vs._Warsaw_%281949-1990%29.svg/1920px-NATO_vs._Warsaw_%281949-1990%29.svg.png
1949 – 2020 NATO und ihre Erweiterungen – animierte Karte
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c3/Map_of_NATO_chronological.gif
2004 Zweite NATO-Osterweiterung – Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien
https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Osterweiterung#/media/Datei:NATO2004.jpg
2009 Dritte NATO-Osterweiterung
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/da/NATO2009.jpg
2017 Vierte NATO-Osterweiterung – Montenegro
https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Osterweiterung#/media/Datei:NATO2017.jpg
2020 Fünfte NATO-Osterweiterung – Nordmazedonien
https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Osterweiterung#/media/Datei:NATO2020.jpg
2022 Status NATO – Nicht-NATO
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/91/NATO_enlargement.svg/1280px-NATO_enlargement.svg.png
2022 Russland expandiert seine Einflusssphäre
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Viertens: Der Westen hat ignoriert, das Russland politisches System das primäre Ziel verfolgt, die geostrategische Sicherheit des Landes zu sichern und damit das Überleben seiner Führungskaste – und eben nicht zwingend die Wohlstandsvermehrung der Bevölkerung im Blick hat. Für wirtschaftliche Sanktionen sind diese Regime nicht erreichbar, denn die Rechnung, in diesem Fall die Verlustrechnung, wird weitergereicht an das gemeine Volk. In der Demokratie kommt es zur Abwahl der erfolglosen Führer, in der Autokratie nur zur Erhöhung der Kosten für den Sicherheitsapparat.
Fünftens: Der Westen rechnet falsch, wenn er glaubt mit seinem Sanktionsregime den Russen den Zugang zum Weltmarkt abschneiden zu können. In einer Welt von 8,5 Milliarden Menschen – von denen rund zehn Prozent im Einflussbereich der NATO leben – findet ein Rohstofflieferant wie Russland immer seine Abnehmer.
Sechstens: Der Westen lebt weiter in der Welt des 20. Jahrhunderts. Das Konzept vom Weltpolizisten USA – der wie die römischen Prokonsule auf allen Kontinenten seine Garnisonen unterhält – hat im Irak, in Afghanistan, in Libyen und auch im Nahen Osten nicht funktioniert. Beginnend mit dem Vietnamkrieg (und mit der Ausnahme der Rückeroberung des Zwergenstaates Kuwait) gingen alle militärischen Interventionen seit den sechziger Jahren verloren. Das Konzept Weltpolizist ist eine Fiktion geworden.
Siebtens:
Der Aufstieg Chinas hat das geostrategische Spiel entscheidend verändert. In Wahrheit sind wir Zeitzeuge nicht einer neuen Blockkonfrontation, sondern eines neuen Stellvertreterkrieges. Russland agiert als das chinesische Vorauskommando.
Natürlich erfordert die entstandene Situation Härte, aber eben auch gedankliche Härte gegen uns selbst. Das vorsätzliche Nicht-Verstehen des Anderen, die ritualisierte Erwiderung einer Drohung durch eine Gegendrohung, das In-Die-Enge-Treiben des bereits Getriebenen, führt die Welt dahin, wo sie schon einmal war. Schlafwandlerisch steuern wir auf ein Schild zu, auf dem steht: Kein Ausweg.
Die Alternative zur Alternativlosigkeit bedeutet: Die Politiker müssten das Labyrinth des bereits Gedachten und schon 1000 mal Gesagten verlassen, was sie derzeit scheuen.
Botho Strauss weiß, warum:
„In der Sackgasse leben, heißt vom Durchgangsverkehr verschont bleiben.“
Kostenpflichtig – nicht verlinkbar – Copyright by Gabor Steingart, The Pioneer, https://www.thepioneer.de/
EXKURS – PRESSEARTIKEL – pars pro toto:
=> Mit ähnlichen Argumenten wie auf der Krim: Russische Minderheit: Moskau könnte sich in weiteren Regionen einschalten – HNA (Hessischen/Niedersächsischen Allgemeine), 18.3.2014
https://www.hna.de/politik/viele-laender-russischer-minderheit-3423971.html
=> Peter Temel: USA verärgern Russland mit Truppen in Osteuropa – 25 Jahre nach Ende des Warschauer Paktes wollen die USA eine Panzerbrigade an die Ostflanke der NATO verlegen – Kurier, 31.3.2016
https://kurier.at/politik/ausland/usa-veraergern-russland-mit-truppen-in-osteuropa-25-jahre-nach-aufloesung-des-warschauer-paktes/190.156.310
DOKUMENTATIONEN
* GESCHICHTE
=> Rede Wladimir Putins im Deutschen Bundestag am 25.9.2001 (26:30-min-Video und Transkription) – Deutscher Bundestag
Der Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin und seine Frau Ludmilla Putina besuchten im Rahmen ihres Staatsbesuches in der Bundesrepublik Deutschland am Dienstag, den 25. September 2001, den Deutschen Bundestag. Nach der Begrüßung durch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und einer Eintragung ins Gästebuch des Deutschen Bundestages hielt der russische Präsident vor den Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates eine Rede im Rahmen einer Sondersitzung.
Im Anschluss kam der russische Präsident zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem Präsidium des Deutschen Bundestages, den Fraktionsvorsitzenden und den Mitgliedern des Auswärtigen Ausschusses zusammen.
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin-196934
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin_wort-244966
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/thierse_wort-244970
* WIRTSCHAFT
=> Wirtschaftsausblick | Russland: Russland knüpft 2022 an vorpandemisches Wachstum an – GTAI (Germany Trade & Invest), 17.12.2021
Die russische Wirtschaft ist im dritten Coronajahr auf Wachstumskurs. Eine straffe Fiskalpolitik, geringe Investitionen und die sinkende Kaufkraft bremsen jedoch die Entwicklung.
https://www.gtai.de/gtai-de/trade/russland/wirtschaftsumfeld1/russland-knuepft-2022-an-vorpandemisches-wachstum-an-584942
=> Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Russlands
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesamtwirtschaftliche_Entwicklung_Russlands
=> Roland Götz: Rußlands lang- und mittelfristige Wirtschaftsentwicklung – Diskussionspapier
Forschungsgruppe Rußland/GUS, Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, FG 5, 2002/01
https://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/arbeitspapiere/RussldWirtschLangfrist_gtz_ks.pdf
* MILITÄRBÜNDNISSE
=> Warschauer Pakt
https://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Pakt
=> NATO-Osterweiterungen
https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Osterweiterung
=> EU-Osterweiterungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Erweiterung_der_Europ%C3%A4ischen_Union
=> Kalter Krieg – Geschichte kompakt
https://www.geschichte-abitur.de/lexikon/uebersicht-kalter-krieg
https://www.geschichte-abitur.de/lexikon/uebersicht-kalter-krieg/warschauer-pakt mit Weltkarte: NATO – Warschauer Pakt 1949 – 1956/1968
* KARTEN
1959 Warschauer Pakt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Pakt#/media/Datei:EuropaNATOWP1959.png
1973 Warschauer Pakt:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a6/NATO_und_Warschauer_Pakt_-_Truppenst%C3%A4rke_-_%281973%29.png/800px-NATO_und_Warschauer_Pakt_-_Truppenst%C3%A4rke_-_%281973%29.png
1989 Militärische und wirtschaftliche Bündnisse bis 1989
https://image.kurier.at/images/cfs_616w/1382097/46-6989757.jpg
NATO – Warschauer Pakt 1991:
https://www.hna.de/bilder/2014/03/18/3423971/1626828793-laender-russischer-minderheit-3ie9.jpg
* GRAPHIKEN AUF „The Pioneer“, Gabor Steingart – nicht verlinkbar:
Putins Bilanz – 2000-2020: Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts in Russland gegenüber dem Vorjahr, in Prozent
1989: NATO vs. Warschauer Pakt – Blockkonfrontation in Europa
NATO in den 90ern: Die erste Osterweiterung
NATO 2000 bis 2010: Osterweiterung Teil 2
NATO ab 2017: Osterweiterung Teil 3 – Montenegro und Nordmazedonien treten dem Bündnis bei
2022: Russland expandiert seine Einflusssphäre
Geopolitik des 21. Jahrhunderts – Kampfkraft der USA gegenüber China und Russland Stand 2022
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Lothar de Maizière: Genscher hatte Osterweiterung ausgeschlossen – Westen hat Russland nicht zugehört – 25.2.2022, 12:22
Berlin – Der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, wirft der westlichen Staatengemeinschaft vor, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „nicht zugehört“ und sich zu wenig um die „russische Sicht“ gekümmert zu haben. „Ich habe kein Verständnis für die Kriegslogik Putins. Aber die Russen, die ich kenne, sind überwiegend der Meinung, die werden im Westen nicht wirklich ernst genommen“, sagte de Maizière dem Magazin Cicero.
Er war 1990 der erste frei gewählte Regierungschef Ostdeutschlands und engagierte sich später im so genannten „Petersburger Dialog“, der die Verständigung zwischen Deutschland und Russland fördern sollte. In der Ausdehnung der NATO Richtung Osten sieht Putin eine Bedrohung und eine verletzte Zusage. „Ich weiß, dass der bundesdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher dem sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse mündlich eine solche Zusage machte.“
De Maizière hatte den Zwei-Plus-Vier-Vertrag, der zur deutschen Einheit führte, mit verhandelt und unterschrieben. Ein Versäumnis allerdings, damals nicht genug auf die Sicherheitsinteressen eingegangen zu sein, sieht er nicht. Die Sicherheit der Russen habe damals nicht im Fokus gestanden, so de Maizière, eine Einbeziehung dieser Fragen sei auch nicht gefordert worden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55345080-lothar-de-maiziere-genscher-hatte-osterweiterung-ausgeschlossen-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Wirtschaftsweise Grimm: Swift-Ausschluss Russlands handhabbar – Trotz explodierener Öl- und Gaspreise: Kosten für Volkswirtschaft im Vergleich zum erzielbaren Eskalationsstopp vertretbar – Zahlungssysteme: Russlands SPFS und Chinas CIPS international unbedeutend – Zusammenschluss von SPFS und CIPS könnten Abkehr der Weltwirtschaft vom US-Dollar einleiten – 25.2.2022, 19:34
Berlin – Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat sich für härtere Sanktionen gegen Russland ausgesprochen und Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen abwartende Haltung in Bezug auf einen möglichen Ausschluss Russlands aus dem Swift-System kritisiert. „Wir müssen handeln, um glaubwürdig zu bleiben“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
„Das Argument für den Aufschub überzeugt nicht. Auf welche weitere Eskalationsstufe will man denn noch warten“, so Grimm weiter. Ein Ausschluss Russlands vom Swift-System sei angesichts dann drohender Engpässe und Preissteigerungen bei Öl und Gas zwar „einschneidend“, so die Ökonomin. „Aber das Szenario wurde vorbereitet und ist handhabbar“, sagte Grimm.
„Wenn man glaubt, dass die Swift-Sanktionen die Eskalationsspirale stoppen können, wären die Kosten ein schwaches Argument.“ Kurzfristig gibt es ihr zufolge für Russland keine ausgereifte und weitverbreitete Alternative zu Swift. Das russische System SPFS werde von vergleichsweise wenigen ausländischen Banken genutzt, gleiches gelte für das chinesische CIPS-System. „Jedoch könnte ein eigenes System dieser beiden Staaten langfristig größere Auswirkungen haben und zu einer Abkehr der globalen Wirtschaft vom Dollar führen“, fügte Grimm hinzu.
Auch die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Lisa Paus, plädierte für einen Swift-Ausschluss Russlands. „Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der eklatante Bruch des Völkerrechts mitten in Europa erfordern eine harte, umfassende und unmissverständliche Reaktion der internationalen Gemeinschaft“, sagte Paus dem RND. „Dazu gehören der Ausschluss Russlands vom Zahlungssystem Swift und weitere Sanktionen“, so die Abgeordnete weiter. „Diese sie müssen allerdings zielgenau, abgestimmt und gut vorbereitet sein.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349951-wirtschaftsweise-grimm-swift-ausschluss-russlands-handhabbar-003.htm
STICHWORT: Das internationale Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift – 25.2.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Abkürzung Swift steht für „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“. Swift ist ein internationales Netzwerk zum Austausch elektronischer Informationen. Swift kümmert sich nicht um die Verrechnung oder Abwicklung von Zahlungen, sondern stellt die technische Infrastruktur zur Verfügung, damit Finanzinstitute bei Geldtransfers über Landesgrenzen hinweg sicher miteinander kommunizieren können.
Die Mitglieder der 1973 gegründeten Genossenschaft mit Sitz in La Hulpe südöstlich von Brüssel haben Standards definiert, damit Bank A in einem Land schnell und technisch nachvollziehbar Nachrichten mit Bank B im anderen Land austauschen kann: zu Geldtransfers, Wertpapier- oder Edelmetallgeschäften. Solche Swift-Nachrichten können automatisiert weiterverarbeitet werden. Mehr als 11 000 Teilnehmer in über 200 Ländern nutzen nach Angaben von Swift den Dienst, vor allem Banken, aber auch Wertpapierfirmen und große Konzerne.
Jeder an das System angeschlossene Teilnehmer hat eine eigene Swift-Adresse, den Bank Identifier Code, kurz BIC. Anhand dieser internationalen Bankleitzahl sind Kreditinstitute eindeutig identifizierbar. Das Swift-System stellt auf diesem Wege zum Beispiel sicher, dass Auslandsüberweisungen auf dem richtigen Konto eingehen. Täglich werden über das System Millionen von Nachrichten verarbeitet und milliardenschwere Geldsummen rund um den Globus geschickt./ben/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55345886-stichwort-das-internationale-banken-kommunikationsnetzwerk-swift-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Ex-General und Merkel-Berater sagt schnelles Kriegsende voraus – Massiver Widerstand: Guerillakrieg droht bei russischem Vormarsch in Westukraine – Angriff auf osteuropäische NATO-Staaten unwahrscheinlich – Putins Vorgehen „sehr rational, nicht hysterisch oder idiotisch, sondern sehr eiskalt machtpolitisch agierend, lange geplant“ – Bei weitergehendem Übergriff droht für Russland nicht zu gewinnender Krieg – Ex-General fordert miltärische Schlagkraft in Europa zu erhöhen – 25.2.2022, 5:34
Berlin – Der ehemalige deutsche Brigadegeneral Erich Vad geht von einem baldigen Ende des Ukraine-Krieges aus. „Putin wird diesen Krieg gewinnen, weil die russischen Streitkräfte modern sind, gut ausgestattet sind, weil sie eine vielfache Überlegenheit auch haben, weil sie eine strategische Ausgangsbasis haben, gegen die man sich einfach nicht verteidigen kann“, sagte der langjährige militärpolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“.
„Militärisch gesehen ist die Sache gelaufen. Und meine Bewertung ist, dass es nur um ein paar Tage gehen wird und nicht mehr“, sagte der Brigadegeneral a.D weiter. „Es sei denn, Putin macht den Schritt in die Westukraine“, schränkte er ein. „Hier hat er mit massivem Widerstand zu rechnen.“
In diesem Fall könne es einen langwierigen „Guerillakrieg im Stile Afghanistan“ geben. Dies werde der russische Präsident aber vermeiden. „Deshalb glaube ich, dass er nicht das gesamte Land besetzen wird.“ Eine Aufnahme der Ukraine in die NATO ist Vad zufolge mit Putins Annektion von Teilen der Ukraine endgültig vom Tisch.
„Wir werden aus NATO-Sicht kein Land aufnehmen, das einen innerstaatlichen Konflikt hat mit einem Nachbarland.“ Einen Angriff Putins auf osteuropäische NATO-Staaten hält der Militärexperte für unwahrscheinlich: „Ich denke, Putin geht sehr rational vor, nicht hysterisch und auch nicht idiotisch, sondern sehr eiskalt machtpolitisch agierend, lange geplant, das Ganze drehbuchartig geskriptet.“ Und weiter: „Er macht sicherlich nicht den Fehler, das NATO-Gebiet anzutasten, weil er weiß, dann kriegt er die geballte Ladung des Westens ab, und das kann er auch militärisch nicht durchstehen“, konstatierte Vad. Wichtig sei jetzt, dass der Westen Stärke zeige, die Abschreckung hochfahre und Putin aufzeige: „Hier ist die Grenze“.
„Das schaffen wir nicht mit Wirtschaftssanktionen, sondern wirklich mit Hard Power, Hardcore-Militärmacht“, betonte Vad. „Das müssen wir deutlich machen, damit er keinen Appetit bekommt.“ Vad forderte zudem eine Stärkung Europas als Militärmacht. „Wir werden letztlich von Putin nicht Ernst genommen, weil wir diese militärische Schlagkraft als Europäer nicht haben.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55340728-ex-general-und-merkel-berater-sagt-schnelles-kriegsende-voraus-003.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP 2/’Stop War, Stop Putin‘: Weltweite Solidaritätswelle für die Ukraine – 25.2.2022, 15:23
BERLIN/SYDNEY (dpa-AFX) – WELTWEIT: Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat in Deutschland und vielen anderen Staaten Wut und Bestürzung ausgelöst. Rund um den Globus gingen Demonstranten aus Solidarität zu dem osteuropäischen Land auf die Straße. Gebäude und Monumente wurden in den blau-gelben Farben der ukrainischen Flagge beleuchtet – vom Brandenburger Tor über das römische Kolosseum und Downing Street 10 in London bis zur Flinders Street Station im australischen Melbourne. In Deutschland sind für das Wochenende bereits weitere Kundgebungen in mehreren Städten angekündigt, unter anderem eine große Demonstration in Berlin.
RUSSLAND: Viele Russen sind nicht mit dem Kriegs-Kurs von Präsident Wladimir Putin einverstanden. Bei Protesten in zahlreichen Städten wurden Bürgerrechtlern zufolge mehr als 1700 Menschen festgenommen. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info registrierte Aktionen in Dutzenden russischen Städten – trotz eines verhängten Demonstrationsverbots und angedrohten Strafen. In der Hauptstadt Moskau riefen etwa 1000 Menschen auf dem zentralen Puschkin-Platz „Nein zum Krieg!“
DEUTSCHLAND: In Berlin versammelten sich laut Polizeiam Donnerstagabend rund 2500 Menschen vor dem Brandenburger Tor, 1500 protestierten vor dem Bundeskanzleramt. Auch an der russischen Botschaft gab es Proteste. Leipzig hisste aus Solidarität mit der Partnerstadt Kiew die ukrainische Flagge am Neuen Rathaus. Bei Demos kamen hier mehr als 5000 Menschen zusammen. Viele hielten Lichter oder Schilder, auf denen unter anderem „Hände weg von der Ukraine“ stand. Für Sonntag haben zahlreiche Organisationen zu einer Demonstration am Brandenburger Tor aufgerufen, bei der Polizei sind 20 000 Teilnehmer angekündigt. Bereits am Samstag sind an vielen Orten Deutschlands Proteste geplant.
TSCHECHIEN: In Prag fanden die größten Aktionen mit insgesamt rund 5000 Demonstranten auf dem Wenzelsplatz in der Innenstadt sowie vor der russischen Botschaft im Diplomatenviertel Bubenec statt. Auf Spruchbändern war „Stoppt Putin“ und „Wir geben die Ukraine nicht auf“ zu lesen. Die Ukraine ist von Tschechien weniger als 400 Kilometer entfernt.
ITALIEN: In Rom versammelten sich Protestler unter anderem vor dem in den ukrainischen Farben angestrahlten Kolosseum. Viele trugen die blau-gelbe Flagge in den Händen. Auch vor der russischen Botschaft kam es zu einer Kundgebung. Der Parteichef der Sozialdemokraten, Enrico Letta, lag sich dabei mit fassungslosen Menschen in den Armen. Auch vor die berühmte Mailänder Scala zogen Protestierende.
UNGARN: In Budapest richteten sich die Proteste nicht nur gegen die Invasion Russlands, sondern auch gegen die in den letzten Jahren moskaufreundliche Politik des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Dieser rang sich am Donnerstagnachmittag auf Facebook zu Kritik an Russland durch: „Gemeinsam mit unseren EU- und Nato-Bündnispartnern verurteilen wir das militärische Vorgehen Russland.“
SPANIEN: In Madrid gab es prominente Unterstützung für Kiew: Hollywoodstar Javier Bardem (52, „No Country for Old Men“) protestierte zusammen mit Spaniern und Ukrainern vor der Botschaft Russlands gegen den Krieg. „Die Opfer sind immer dieselben: Frauen, Kinder, ältere Menschen“, sagte der Oscargewinner.
SCHWEIZ: Mit Kerzen und Lichtern riefen in Zürich rund 1000 Menschen zum Frieden auf. Am Sitz der Bundesregierung in Bern kamen mehrere hundert Menschen mit ukrainischen Wurzeln und Schweizer zusammen. „Kein Geld für russische Oligarchen“, stand auf einem Transparent. Die Schweiz hatte beschlossen, russische Konten auch von Leuten, die in der EU mit Sanktionen belegt sind, nicht einzufrieren.
ISRAEL: Kundgebungen gab es auch in ISRAEL, wo es sowohl eine große russisch-stämmige als auch eine große ukrainisch-stämmige Gemeinde gibt. „Stop Putin, Stop War“, stand auf Schildern.
Auch in ZYPERN, der TÜRKEI, der SLOWAKEI, LITAUEN, ÖSTERREICH und DÄNEMARK protestierten Demonstranten.
In SCHWEDEN zeigte sich die Klimaaktivistin Greta Thunberg solidarisch mit der Ukraine – sie protestierte mit anderen vor der russischen Botschaft in Stockholm.
NORWEGEN projizierte die Flagge der Ukraine auf das Osloer Rathaus, wo alljährlich der Friedensnobelpreis verliehen wird.
In IRLAND wurde ein Wappen an der russischen Botschaft mit blutroter Farbe übergossen.
Auch in JAPAN und AUSTRALIEN gingen Menschen auf die Straße. In Martin Place im Herzen von Sydney kam es zu einer spontanen Aktion. Eine Teilnehmerin aus der Ostukraine sagte: „Ich fühle mich absolut hilflos und kann nichts tun, außer durch Mobilisierung wie hier um eine Intervention zu bitten.“/cfn/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55347600-roundup-2-stop-war-stop-putin-weltweite-solidaritaetswelle-fuer-die-ukraine-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – OECD beendet Beitrittsverhandlungen mit Russland formell – 25.2.2022, 19:17
PARIS (dpa-AFX) – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat die auf Eis liegenden Beitrittsverhandlungen Russlands formell beendet. Dies geschehe in Antwort auf den russischen Angriff auf die Ukraine, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Die OECD hatte die 2007 beschlossenen Aufnahmegespräche bereits 2014 gestoppt. Der OECD-Rat entschied zudem, das Büro der Industriestaatenorganisation in Moskau zu schließen. Man wolle Russland zudem nicht mehr auf Ministerebene einladen.
Die Organisation teilte mit, auch in den kommenden Tagen und Wochen die Zusammenarbeit mit Russland weiter überdenken zu wollen. Gleichzeitig wolle man darüber nachdenken, wie die ukrainische Regierung besser unterstützt werden könne. Der OECD-Rat bat den Generalsekretär der Organisation außerdem darum, keine neuen Vereinbarungen über freiwillige Beiträge mit Russland einzugehen und noch nicht begonnene Projekte, die durch eine solche russische Leistung finanziert würden, zu stoppen.
Die OECD hatte den russischen Angriff auf die Ukraine zuvor aufs Schärfste verurteilt. Es handele sich um eine eklatante Verletzung des Völkerrechts und eine ernsthafte Bedrohung der internationalen Ordnung.
Die OECD vereint Länder, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Mittlerweile sind neben großen Volkswirtschaften wie Deutschland, den USA und Japan auch Schwellenländer wie Mexiko und Chile Mitglied. Die Fachleute der Organisation erarbeiten beispielsweise regelmäßig Konjunkturprognosen und sind für den weltweit größten Schulleistungstest Pisa verantwortlich./rbo/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349844-oecd-beendet-beitrittsverhandlungen-mit-russland-formell-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – IAEA: Strahlung in Tschernobyl stellt keine Gefahr dar – 25.2.2022, 18:17
TSCHERNOBYL/WIEN (dpa-AFX) – Die Strahlungswerte um die ukrainische Atomruine Tschernobyl sind nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nicht gefährlich. Das frühere Atomkraftwerk wurde im Zuge der Invasion von russischen Soldaten eingenommen. Die erhöhte Strahlung, die am Freitag gemessen wurde, könnte laut ukrainischen Behörden durch Militärfahrzeuge vom Boden aufgewirbelt worden sein, der Jahrzehnte nach der Atomkatastrophe von 1986 noch immer belastet ist.
Die Strahlungswerte von bis zu 9,46 Mikrosievert pro Stunde wurden von der IAEA jedoch am Freitag als niedrig eingestuft. Die Werte lägen innerhalb der Spannweite der bisherigen Messungen in der Sperrzone um Tschernobyl, hieß es. „Deshalb stellen sie keine Gefahr für die Öffentlichkeit dar“, schrieb die IAEA in Wien.
IAEA-Chef Rafael Grossi berichtete außerdem, dass die Betriebssicherheit der 15 aktiven AKWs in der Ukraine gewährleistet sei. Dennoch sei er weiterhin zutiefst besorgt über die Lage in dem Land.
In Tschernobyl war es am 26. April 1986 zu einer der schlimmsten Katastrophen bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie gekommen. Nach der Explosion eines Reaktorblocks des Atomkraftwerks verteilten sich radioaktive Stoffe über mehrere Tage über weite Teile Europas. Der Atommüll ist noch heute nicht vollständig beseitigt. 2019 wurde ein Stahl-Mantel um den Reaktor fertiggestellt, der die Verbreitung von radioaktiven Stoffen verhindern soll./al/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349377-iaea-strahlung-in-tschernobyl-stellt-keine-gefahr-dar-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – RUSSLAND – Russlands Notenbank kündigt Unterstützung für sanktionierte Banken an – 25.2.2022, 14:04
Die russische Notenbank hat Unterstützungsmaßnahmen für die sanktionierten russischen Banken angekündigt. Die Zentralbank und die russische Regierung „werden den von den westlichen Staaten sanktionierten Banken jede nötige Unterstützung gewähren“, erklärte die Institution. Das betreffe vor allem die beiden größten Banken des Landes, die VTB und die Sberbank. Alle Transaktionen in Rubel sowie alle Kundendienste könnten „wie gewohnt“ stattfinden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNIONT – Ukraine-Krieg: EZB-Präsidentin Lagarde warnt vor Folgen für Eurozone – Gestiegene Unsicherheit wirkt sich auf Märkte aus – Starker Öl- und Gaspreis-Anstieg – EZB wird die von der EU beschlossenen Sanktionen „entschlossen und gewissenhaft umsetzen“ – 25.2.2022, 17:29
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat vor den Folgen der russischen Invasion in die Ukraine für die Wirtschaft der Eurozone gewarnt. Der Konflikt werde sich vor allem über die Energiepreise und durch größere Unsicherheit an den Märkten auswirken, sagte Lagarde bei einem Treffen der EU-Wirtschafts- und Finanzminister in Paris am Freitag. Handel werde eine weniger große Rolle spielen, da Russland nur begrenzt mit den Euro-Ländern handle.
„Gas- und Ölpreise sind seit Russlands Invasion in die Ukraine stark gestiegen“, sagte Lagarde. Gas sei sechs Mal teurer als vor einem Jahr und Öl etwa 54 Prozent teurer. „Unsicherheit ist bereits an den Finanzmärkten spürbar, wo sich die Stimmung verschlechtert hat“, sagte Lagarde. Die genauen wirtschaftlichen Auswirkungen seien noch nicht absehbar, da sich die Lage in der Ukraine stündlich verändere. Daher konnte Lagarde auch noch keine Angaben dazu machen, ob sich die EZB-Pläne zur Zinspolitik verändert hätten. Bei der nächsten geldpolitischen Sitzung am 10. März werde die EZB die wirtschaftlichen Aussichten umfassend bewerten. „Die EZB ist bereit, im Rahmen ihrer Zuständigkeiten alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um Preisstabilität und Finanzstabilität im Euroraum zu gewährleisten.“
Lagarde unterstützte die EU-Sanktionen gegen Russland. „Die EZB und alle nationalen Zentralbanken im Euro-System werden die Sanktionen, die von der EU und den europäischen Regierungen beschlossen wurden, entschlossen und gewissenhaft umsetzen“, sagte sie. Dazu gehöre etwa, den sanktionierten Banken den Zugang zu Finanzierung zu verweigern, um ihre Vermögen einzufrieren./dub/bgf/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348941-ukraine-krieg-ezb-praesidentin-lagarde-warnt-vor-folgen-fuer-eurozone-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden kündigt „verheerende“ Sanktionen der G7-Staaten gegen Russland an – 25.2.2022, 9:31
US-Präsident Joe Biden hat Russland nach dem Angriff auf die Ukraine „verheerende“ Sanktionen der führenden Industrienationen angekündigt. Bei einem Gespräch mit den Staats- und Regierungschefs der G7-Staatengruppe sei vereinbart worden, bei „verheerenden Sanktionspaketen und weiteren wirtschaftlichen Maßnahmen“ voranzuschreiten, „um Russland zur Rechenschaft zu ziehen“, erklärte Biden im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Wir stehen an der Seite des mutigen ukrainischen Volkes.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342750-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin ruft ukrainische Armee zur Machtübernahme in Kiew auf – Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine im weißrussischen Minsk bereit – 25.2.2022, 19:31
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Armee aufgefordert, die Macht in Kiew zu übernehmen und Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein Umfeld zu stürzen. „Nehmt die Macht in Eure Hände. Mir scheint, Verhandlungen zwischen Euch und uns wären einfacher“, sagte Putin am Freitag in einer an die ukrainischen Streitkräfte gerichteten Rede, die im russischen Fernsehen übertragen wurde. Die Mitglieder der ukrainischen Regierung bezeichnete Putin als „Bande von Drogenabhängigen und Neonazis“ und „Terroristen“.
Russland ist nach Angaben des Kreml zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit. Präsident Wladimir Putin sei bereit, eine Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu entsenden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut russischen Nachrichtenagenturen. Der Abordnung sollen demnach Vertreter des Verteidigungs- und Außenministeriums sowie der Präsidialverwaltung angehören. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349919-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Kreml kündigt Vergeltung für westliche Sanktionen an – Kreml-Sprecher Peskow: „symmetrische und asymmetrische“ Gegenmaßnahmen – 25.2.2022, 14:04
Russland hat Vergeltung für vom Westen verhängten Sanktionen angekündigt. Moskau werde mit „symmetrischen und asymmetrischen“ Gegenmaßnahmen reagieren, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die EU, die USA und weitere westliche Verbündete hatten wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine umfangreiche Sanktionen gegen Moskau verhängt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Prominente distanzieren sich von Putins Krieg gegen Ukraine – 25.2.2022, 15:11
MOSKAU (dpa-AFX) – Mit scharfen Worten haben sich zahlreiche prominente Russen gegen den Angriff ihres Landes auf die Ukraine gewandt. „Der von Russland begonnene Krieg gegen die Ukraine ist eine Schande. Das ist unsere Schande, aber leider wird die Verantwortung dafür noch von unseren Kindern, einer ganz jungen Generation und von noch nicht einmal geborenen Russen getragen werden müssen“, heißt es in einer von Schriftstellern, Filmemachern und anderen Künstlern sowie von Medienschaffenden unterschriebenen Erklärung.
„Wir wollen nicht, dass unsere Kinder in einem Aggressor-Staat leben“, heißt es in dem unter anderem von der Schauspielerin Tschulpan Chamatowa und dem Schriftsteller Dmitri Bykow unterzeichneten Schreiben. Russland habe einen unabhängigen benachbarten Staat überfallen. „Wir rufen alle Bürger Russlands auf, Nein zu sagen zu diesem Krieg.“ Sie glaubten den Behauptungen von Kremlchef Wladimir Putin nicht, dass an der Spitze des ukrainischen Volkes Nazis stünden, von dem die Menschen befreit werden müssten.
„Wir fordern ein Ende dieses Kriegs.“ Die unabhängige Ukraine stelle für Russland oder einen anderen Staat keine Gefahr dar. Die auch in Deutschland viel gelesene Autorin Ljudmila Ulitzkaja schrieb: „Das ist ein politisches Verbrechen, das später in Geschichtsbüchern auch so beschrieben sein wird.“ Dass der Krieg nach jahrzehntelangem Frieden anfange, sei eine Katastrophe für die ganze Menschheit.
„So traurig das auch sein mag – für die Kultur sind derart gespannte Zeiten immer sehr fruchtbar, sie lebt immer auf, wenn Not kommt. Die Kultur gibt mit der Zeit womöglich eine Antwort“, schrieb Ulitzkaja. „Es wäre besser, eine schlappe Kultur und ein einigermaßen ruhiges Leben zu haben, ohne Krieg. Leider werden unsere Machthaber uns den Luxus nicht bieten.“
Offene Proteste in der russischen Gesellschaft erwarte sie nicht. „Unsere Gesellschaft befindet sich in tiefster Apathie, Niedergeschlagenheit und Angst.“ Der Machtapparat unterdrücke jede Form von Protest. Der populäre russische Moderator Iwan Urgant sagte emotional „Angst und Schmerz. Nein zum Krieg“. Seine populäre Abendshow im Staatsfernsehen wurde für Freitagabend abgesetzt./leb/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55347414-russische-prominente-distanzieren-sich-von-putins-krieg-gegen-ukraine-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Berichte über höhere Radioaktivität in Tschernobyl – Messstelle bei Freiburg: kurzfristig keine radiaktiv kontaminierte Luft in Deutschland zu erwarten – 25.2.2022, 12:22
Salzgitter – Nach dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine und der Eroberung des Reaktors in Tschernobyl messen Experten dort mehr Radioaktivität. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter teilte mit, dass es aktuell Berichte über erhöhte Radioaktivitätswerte in der Umgebung des stillgelegten Kernkraftwerks gebe, berichtete das Magazin „RegionalHeute.de“ am Freitag.
Die Mitarbeiter des BfS seien in engem Austausch mit internationalen Partnern, darunter auch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA), und verfolgten die Lage. So würden sämtliche Messeinrichtungen regelmäßig überwacht, darunter auch die Spurenmessstelle auf dem Schauinsland bei Freiburg. Aufgrund der aktuellen Wetterlage sei allerdings kurzfristig nicht zu erwarten, dass möglicherweise radioaktiv kontaminierte Luft Deutschland erreiche, hieß es weiter.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55345081-berichte-ueber-hoehere-radioaktivitaet-in-tschernobyl-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Russische Truppen rücken von Nordosten und Osten auf Kiew vor – 25.2.2022, 14:04
Russische Truppen rücken nach Angaben der Ukraine von Nordosten und Osten auf die Hauptstadt Kiew vor. Russische Einheiten seien in der nordöstlich von Kiew gelegenen Stadt Tschernihiw von den Regierungstruppen zurückgedrängt worden, teilte die ukrainische Armee mit. Daher versuche die russische Armee nun, nach der Eroberung der weiter östlich gelegenen Stadt Konotop von dort aus auf Kiew vorzurücken.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj wirft Russland Angriffe auf zivile Gebiete vor – Laute Explosionen im Stadtzentrum von Kiew hörbar – 25.2.2022, 9:31
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der russischen Armee vorgeworfen, bei ihren Angriffen auch auf zivile Gebiete zu zielen. Gleichzeitig lobte der Staatschef in einer Videoansprache am Freitagmorgen die Ukrainer für ihren „Heldenmut“ angesichts des russischen Vormarsches. Die ukrainischen Streitkräfte „tun alles, was sie können“, um das Land zu verteidigen, versicherte er. Russland müsse „früher oder später“ mit der Ukraine „sprechen“, um die Kämpfe zu beenden, sagte er weiter. „Je früher dieses Gespräch beginnt, desto geringer werden die Verluste für Russland selbst sein“, fügte er hinzu.
*** Laute Explosionen im Stadtzentrum von Kiew hörbar
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind am Freitagmorgen nach Angaben einer AFP-Reporterin zwei laute Explosionen hörbar gewesen. Der ukrainische Außenministers Dmytro Kuleba schrieb daraufhin auf Twitter: „Schrecklicher russischer Raketenbeschuss auf Kiew.“ Die ukrainische Armee teilte auf ihrem Facebook-Account mit, dass sie über Kiew zwei Raketen im Flug zerstört habe. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, sprach von drei Verletzten durch Raketenteile.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342750-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukrainischer Ex-Präsident Poroschenko: Putin ist ‚einfach verrückt‘ – „Ukrainer stehen Schlange für Waffen“ – 25.2.2022, 14:11
WASHINGTON (dpa-AFX) – Der Ex-Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „einfach verrückt“ und „böse“ bezeichnet. Es sei einfach nur bösartig, in dieses Land zu kommen und Ukrainer zu töten, sagte Poroschenko dem US-Sender CNN in einem am Freitagmorgen (Ortszeit) ausgestrahlten Interview. Der Ex-Präsident war in den Straßen von Kiew zu sehen, umgeben von ukrainischen Streitkräften. Poroschenko war von 2014 bis 2019 im Amt und hatte 2015 den Friedensplan für die Ostukraine mit ausgehandelt.
„Die Ukrainer stehen nicht in der Schlange für Brot und Geld aus dem Automaten. Wir stehen in der Schlange für Waffen“, sagte er weiter und zeigte eine Kalaschnikow. Es gebe aber nicht genug Waffen, klagte er. Auch Menschen, die niemals in der Armee gewesen seien, stünden nun Schlange, um die Ukraine zu verteidigen. „Das ist eine extrem berührende und extrem tolle Demonstration, wie das ukrainische Volk Putin hasst und wie wir uns gegen die russische Aggression wehren.“
Russland hatte am Donnerstagmorgen nach monatelangem Truppenaufmarsch an den Grenzen eine Offensive aus verschiedenen Richtungen gegen das Nachbarland gestartet. Während Panzer in die ehemalige Sowjetrepublik vorstießen, gab es Luftangriffe im ganzen Land. In Kiew flüchteten die Menschen in Luftschutzbunker und U-Bahnhöfe. Der gesamte Westen reagierte geschockt./nau/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346611-ukrainischer-ex-praesident-poroschenko-putin-ist-einfach-verrueckt-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Gazprom pumpt unvermindert Erdgas durch Pipeline Nord Stream 1 – 25.2.2022, 17:53
ZUG (dpa-AFX) – Aus Russland fließt weiter Erdgas nach Europa. Die durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 gepumpten Gasmengen schwankten auch in den vergangenen Tagen nur wenig, wie am Freitag aus einer Übersicht der im schweizerischen Zug ansässigen Betreibergesellschaft Nord Stream AG hervorging. Demnach flossen seit Jahresbeginn täglich zwischen 1,63 Milliarden und 1,76 Milliarden Kilowattstunden Erdgas über Greifswald ins deutsche Verteilnetz.
Die Gaslieferungen gingen am Freitag unvermindert weiter. Bis 16.00 Uhr flossen stündlich etwa 73 Millionen Kilowattstunden Gas. Lieferant ist der russische Staatskonzern Gazprom . Er hält auch 51 Prozent der Anteile an der Betreibergesellschaft. Beteiligt sind außerdem die Energieunternehmen Wintershall Dea, Eon , Gasunie und Engie ./tob/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349196-gazprom-pumpt-unvermindert-erdgas-durch-pipeline-nord-stream-1-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Europarat suspendiert Russland wegen Angriff auf Ukraine -25.2.2022, 17:17
STRASSBURG (dpa-AFX) – Der Europarat hat Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine suspendiert. Das Ministerkomitee mit Vertretern der 47 Mitgliedsländer entschied am Freitag, Russland wegen schwerer Verstöße von seinen Repräsentationsrechten innerhalb der Straßburger Organisation zu entbinden. Russland bleibt dennoch formell Mitglied./rbo/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348841-europarat-suspendiert-russland-wegen-angriff-auf-ukraine-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU will Putin und Lawrow mit Sanktionen belegen – 25.2.2022, 19:31
Die Europäische Union plant, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow mit Sanktionen zu belegen, sagte ein hochrangiger EU-Beamter, während die Union ein zweites Paket von Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine vorbereitet. Die EU wird am Freitag formell Sanktionen verabschieden, die 70 Prozent des russischen Bankensystems von den internationalen Finanzmärkten abschneiden und die Höhe der Gelder, die russische Eliten in der EU halten können, begrenzen werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349919-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
=> Baerbock: EU friert Vermögen von Putin und Lawrow ein – 25.2.2022, 15:34
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55347706-baerbock-eu-friert-vermoegen-von-putin-und-lawrow-ein-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU bereitet „dringend“ weitere Sanktionen gegen Russland vor – 25.2.2022, 14:04
Die Europäische Union will nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel weitere Sanktionen gegen Moskau verhängen. Ein „weiteres (Sanktions-)Paket wird dringend vorbereitet“, erklärte Michel im Online-Dienst Twitter. Am Donnerstagabend hatte die EU bereits ein zweites Sanktionspaket gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine beschlossen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU plant Sanktionen gegen russische Industrie und Diplomaten – 25.2.2022, 9:31
Die EU-Staaten verhängen weitere Sanktionen gegen Russland wegen dessen Einmarsch in die Ukraine. „Der Europäische Rat vereinbart heute weitere Strafmaßnahmen, die für Russland wegen seines Vorgehens massive und ernste Folgen haben werden“, hieß es in der am Donnerstagabend in Brüssel verabschiedeten Gipfelerklärung der EU-Staats- und Regierungschefs. Ein Entwurfspapier mit Details der Einigung geht nicht auf einen möglichen Ausschluss Russlands vom internationalen Swift-Finanzverfahren ein. Das detaillierte Sanktionspaket war von der EU-Kommission vorbereitet worden und muss noch formell vom Ministerrat der EU-Staaten verabschiedet werden. Dies soll am Freitag passieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342750-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – Macron fordert in Telefonat mit Putin „sofortiges“ Ende der Invasion – 25.2.2022, 9:31
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Macron habe Putin angerufen, um eine „sofortige Einstellung“ des russischen Militäreinsatzes zu verlangen, erklärte der Elysée-Palast am Donnerstag. Macron, der den Angaben zufolge zuvor mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert hatte, warnte Putin zudem vor „massiven Sanktionen“.
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2/Bundeswehr verstärkt Nato-Einsatz: Soldaten und Waffen in den Osten – 25.2.2022, 20:29
BERLIN/BRÜSSEL (dpa-AFX) – Deutschland wird für den Schutz der Nato- Partner im Osten Europas weitere Soldaten und Waffensysteme stellen. Dabei sei das gemeinsame Ziel, die Abschreckung zu verstärken und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein Stop-Signal zu senden, wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Freitag der Deutschen Presse-Agentur erklärte. „Wir beobachten in der Nato mit großer Sorge, dass er in seiner gestrigen Kriegserklärung auch versteckt mit dem Einsatz von Nuklearwaffen gedroht hat. Aber wir zeigen durch Abschreckung, durch unsere Geschlossenheit und durch unsere klare Position, dass wir uns hiervon nicht einschüchtern lassen“, sagte die SPD-Politikerin. Und: „Ein Angriff auf einen Bündnispartner wäre ein Angriff auf uns alle, mit schrecklichen Folgen für Russland. Das weiß auch Putin.“
Am Samstag soll das Aufklärungsschiff „Alster“ der Marine auslaufen, das in der Ostsee „Auge und Ohr“ ist. „Wir werden auch eine Fregatte und eine Korvette bereitstellen und wir bereiten mehr vor“, sagte Lambrecht. Deutschland sei in der Nato „ein verlässlicher Partner“. „Wir werden weitere Kompanien bereitstellen. Wir werden uns auch mit Luftraumüberwachung und Flugabwehr engagieren. Die Details stimmen wir jetzt in der Nato ab“, sagte die SPD-Politikerin. Aber dabei werde es womöglich nicht bleiben. „Wir sind in der Nato nach den USA der größte Truppensteller. Allein bei der Nato Response Force sind das derzeit etwa 13 000 Soldatinnen und Soldaten“, sagte sie mit Blick auf die Nato-Reaktionskräfte.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sehen Planungen vor, deutsche „Patriot“-Flugabwehrsysteme in die Slowakei zu bringen. Der von den baltischen Nato-Partnern wie Litauen erbetene, verstärkte Schutz des Luftraums soll von Schiffen in der Ostsee aus erfolgen. Die Slowakei hätte auch gern einen von Deutschland geführten Nato-Gefechtsverband, wie es ihn in Litauen schon gibt. Deutschland wird sich aber – so der Planungsstand – zunächst wohl in Rumänien an einem von Frankreich angekündigten Nato-Verband beteiligen.
In einem ZDF-„Spezial“ sagte Lambrecht, die Bundeswehr werde für die Slowakei eine Kompanie „zügig in Gang setzen“. Diese solle zu einer Kampfgruppe (Battlegroup) anwachsen. „Auch bei der Luftverteidigung werden wir uns engagieren.“
Deutschland stellt von diesem Jahr an bis 2024 zudem für die Nato-Reaktionskräfte („Nato Response Force“) rund 13 600 der insgesamt 40 000 Soldaten – ein Plus von 70 Prozent gegenüber 2019. Im kommenden Jahr führt Deutschland zudem die Nato-„Speerspitze“ VJTF. Seit Donnerstag beteiligte sich die Bundeswehr an der Luftbetankung von Nato-Flugzeugen, die den Luftraum entlang der östlichen und südöstlichen Flanke des Bündnisses sichern.
„Es war ein kleiner Moment der Hoffnung, als Putin angekündigt hat, dass er Truppen abziehen würde, wenn Übungen beendet sind. Der letzte Sonntag wäre ein gutes Zeitfenster gewesen, um den Worten auch Taten folgen zu lassen“, sagte Lambrecht. Die Hoffnungen hätten sich aber „brutal zerschlagen“. „Wir wissen mittlerweile, wie perfide er agiert: Auf der einen Seite versucht er zu beschwichtigen, aber auf der anderen Seite bereitet er alles vor, damit er losschlagen kann. Und ich muss ehrlich sagen, jetzt befinden wir uns erst einmal in einer Situation, in der ich einen Dialog für äußerst schwierig halte. Aber der Dialog darf nie komplett abbrechen.“
Wenn ein brutaler Angriffskrieg stattfinde, Völkerrecht mit Füßen getreten werde und unfassbares Leid über die Menschen in der Ukraine komme, falle es, sich Gesprächsformate vorzustellen. „Zuerst müsste Putin ein klares Zeichen setzen, dass auch er es ernst meint. Das kann man aber momentan überhaupt nicht sehen“, sagte Lambrecht.
Der russische Präsident ist nach ihrer Einschätzung „vorbereitet darauf, die Ukraine vollständig einzunehmen“. „Er hat umfangreiche militärische Möglichkeiten zur Verfügung. Er hat mehr oder weniger die Luftwaffe und die Luftverteidigung der Ukraine ausgeschaltet und das ist ein Zeichen dafür, dass er Raum gewinnen will“, sagte Lambrecht, die derzeit dauerend neue Lagebericht erhält und teils auch in der Nacht geweckt werden muss.
„Wir haben immer noch einen Rest Hoffnung, dass er weitere Grenzen nicht überschreitet. Aber ich muss ehrlich sagen: Das ist keine Gewissheit! Er ist momentan überhaupt nicht berechenbar“, sagte Lambrecht. Es falle schwer zu prognostizieren, „wo jemand mit einer so ausgeprägten Großmacht-Sucht denn hin will“.
Lambrecht hält Putin nicht für irre, sondern nüchtern kalkulierend: „Dass er auf seine Weise sehr berechnend vorgeht, hat man daran gesehen, dass er alle Voraussetzungen geschaffen hat, um diesen Angriffskrieg durchführen zu können. Da ist er sehr klar strukturiert vorgegangen und hat dafür alles zusammengezogen. Er geht sehr strategisch vor in seinem brutalen Handeln.“
Leid werde es wegen Sanktionen auch in Russland geben. „Ich bewundere den Mut der Demonstrantinnen und Demonstranten, die in Moskau und Sankt Petersburg in den letzten Stunden auf die Straße gegangen sind, um für Frieden zu demonstrieren. Wir alle wissen, was es für Konsequenzen haben kann, so eine Positionierung gegen Putin“, sagte Lambrecht. „Ich habe große Hoffnung, dass die Zivilgesellschaft sich doch noch auflehnt gegen einen Diktator, der ein Land in wirtschaftliche Schwierigkeiten treibt, der so viel Leid über Menschen bringt.“/cn/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55350200-roundup-2-bundeswehr-verstaerkt-nato-einsatz-soldaten-und-waffen-in-den-osten-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz zurückhaltend bei Swift-Ausschluss Russlands – Lindner: Ausschluss Russlands aus Swift könnte Ende von Gaslieferungen bedeuten – 25.2.2022
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat beim EU-Krisengipfel in Brüssel für eine rasche Verschärfung der Sanktionen gegen Russland geworben, will sich für den Fall einer militärischen Eskalation aber weitere Schritte vorbehalten. Er zeigte sich überzeugt, dass die 27 EU-Länder „zügig Entscheidungen treffen, die eine Reaktion auf die flagrante Verletzung des Völkerrechts durch Russland darstellen“. Bei der Frage nach einem möglichen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift äußerte Scholz sich zurückhaltend. Nach dieser Strafmaßnahme gefragt sagte der Kanzler lediglich, es sei nötig, bestimmte Strafmaßnahmen für den Fall zurückzuhalten, dass die Lage noch weiter eskaliere.
*** Lindner: Ausschluss Russlands aus Swift könnte Ende von Gaslieferungen bedeuten
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift nicht ausgeschlosen. „Alle Optionen liegen auf dem Tisch“, sagte Lindner in der ARD-Sendung Maischberger. Bei einer weiter erforderlichen Verschärfung der Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts sei er „offen“ für einen russischen Swift-Ausschluss, wenn er „europäisch und transatlantisch gewünscht ist“. Lindner warnte für diesen Fall aber vor einem möglichen Ende russischer Gaslieferungen nach Deutschland.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342750-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RRUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ifo-Chef: Sanktionen werden Russland kaum beeindrucken – Begründung des fehlenden SWIFT-Ausschlusses fehlt – 25.2.2022, 16:41
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Ifo-Chef Clemens Fuest hat die westlichen Sanktionen gegen Russland nach dem Angriff auf die Ukraine als insgesamt schwach bezeichnet. Der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts sagte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur: „Dass man sich überhaupt schnell auf Sanktionen geeinigt hat, ist positiv. Die Sanktionen sind aber insgesamt schwach, sie werden die russische Regierung kaum beeindrucken.“ Es wäre wünschenswert gewesen, gegen eine deutlich größere Zahl russischer Banken und Einzelpersonen vorzugehen, deutlich mehr ausländisches Vermögen einzufrieren und umfassendere Exportverbote zu verhängen.
Man müsste außerdem überzeugend erläutern, warum Deutschland offenbar den Swift-Ausschluss russischer Banken nicht unterstützen will, sagte Fuest mit Blick auf das Banken-Kommunikationsnetzwerk./hoe/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348487-ifo-chef-sanktionen-werden-russland-kaum-beeindrucken-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ärger bei SPD und Grünen über Scholz‘ zögerlicher Haltung betreffend SWIFT-Zahlungssystem – 25.2.2022, 16:10
Berlin – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gerät in eigenen Reihen wegen seiner ablehnenden Haltung zum Ausschluss Russlands aus dem Swift-Zahlungssystem unter Druck. „In der Ukraine sterben Menschen, russische Panzer rollen durchs Land – und wir beschließen Sanktionen, die Russland längst nicht ausreichend weh tun“, sagte SPD-Außenpolitiker Adis Ahmetovic dem „Spiegel“.
Und weiter: „Diese Naivität muss aufhören.“ Man müsse den osteuropäischen Nachbarn endlich zuhören. „Mag sein, dass auch uns das weh tut – aber es braucht jetzt die härtesten Sanktionen. Russland muss raus aus dem Zahlungsverkehr Swift. Russland muss raus aus dem Europarat. Und wenn wir Putin einen Kriegsverbrecher nennen, dann gibt es die Möglichkeit ihn anzuzeigen.“
Ahmetovic fragte: „Warum machen wir das nicht?“ Stattdessen äußere man seine Betroffenheit, mache Kundgebungen und hisse Fahnen. „Das kann nicht alles gewesen sein – die europäischen Demokratien müssen in die Offensive gehen.“
Der Fraktionschef der Bremer Bürgerschaft, Mustafa Güngör, hob hervor, Putin wolle sich die gesamte Ukraine einverleiben, dies habe er selbst überdeutlich gemacht. „Und deswegen muss jetzt das volle Programm an Sanktionen aufgelegt werden, auch ein Swift-Ausschluss. Er versteht nur die Sprache der Härte“, sagte Güngör. „Wenn nicht jetzt, wann denn dann?“ Auch von den Grünen kommt Kritik.
„Es ist richtig, dass die EU schnell Sanktionen erlassen hat. Aber da Putin nicht zurückweicht, spricht viel dafür, dass in dieser Lage der Ausschluss aus Swift und ein Importboykott fossiler Rohstoffe der nächste Schritt sein muss“, sagte der frühere Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter dem „Spiegel“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348141-aerger-bei-spd-und-gruenen-ueber-scholz-sanktionskurs-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Baerbock: Sanktionspaket wird Russland ruinieren – Bei Swift-Abkopplung Breitenwirkung „aus dem Wege räumen“ und unerwünschte Konsequenzen vermeiden – 25.2.2022, 16:34
Von Andrea Thomas
BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)–Die Finanz- und Wirtschaftssanktion gegen Russland werden das Land nach Ansicht von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ruinieren. Die Europäische Union könne nicht akzeptieren, dass Russland die Ukraine angegriffen habe. Baerbock sagte, dass man sich zunächst gegen einen Ausschluss Russlands vom Swift-Zahlungssystem entschieden habe, da man bislang eine befürchtete unerwünschte Breitenwirkung des Schrittes noch nicht ausschließen könne. Daher wolle man zunächst gezielt vorgehen.
Zuvor wurde bekannt, dass die EU aufgrund der russischen Invasion der Ukraine neben Sanktionen gegen Banken und Einzelpersonen nun auch Vermögen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow einfrieren wolle. „Wir reagieren heute darauf mit einer ganz klaren Antwort. Das wird Russland ruinieren“, sagte Baerbock vor dem Treffen der EU Außenminister zu dem Sanktionspaket. „Wir treffen das System Putins dort, wo es getroffen werden muss, nämlich nicht nur wirtschaftlich und finanziell, sondern in seinem Machtkern.“
Deshalb setze die EU nicht nur russische Oligarchen auf die Sanktionsliste sowie zahlreiche Abgeordnete, die diese Schritte gegen die Ukraine vorbereitet hätten, sondern auch Putin und Lawrow.
*** Bei Swift-Abkopplung Breitenwirkung „aus dem Wege räumen“ und unerwünschte Konsequenzen vermeiden
Bei den Sanktionen gegen Russland gehe es darum, einen kühlen Kopf zu bewahren, gerade auch bei der Frage der Abkopplung Russlands vom Zahlungssystem Swift. „Jetzt ist es wichtig, dass wir Sanktionen auf den Weg bringen, die gezielt wirken, die gezielt auf das Machtsystem wirken, die nicht nur groß klingen“, so Baerbock. Erfahrungen mit dem Iran hätten gezeigt, dass es eine Breitenwirkung gebe, wie beispielswiese, dass humanitäre Hilfen nicht gewährt werden können. „Anders als wenn wir gezielt Banken listen, wirkt eine Entkopplung vom Swift-System in die Breite“, sagte Baerbock. „Deswegen, für diesen Moment listen wir die großen Banken.“
Man werde sich bei Swift nun anschauen, wie die Minister die Breitenwirkung „aus dem Wege räumen könnten“, damit Russlands Abkopplung von Swift nicht zu unerwünschten Konsequenzen führt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348395-baerbock-sanktionspaket-wird-russland-ruinieren-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55348336-baerbock-sanktionen-werden-russland-ruinieren-016.htm
=> Baerbock: Swift-Ausschluss Russlands hätte massive Kollateralschäden – 25.2.2022, 21:53
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55350574-baerbock-swift-ausschluss-russlands-haette-massive-kollateralschaeden-016.htm
=> „Das wird Russland ruinieren“: EU friert Vermögen von Putin und Lawrow ein – 25.2.2022, 14:08
https://www.n-tv.de/politik/EU-friert-Vermoegen-von-Putin-und-Lawrow-ein-article23155552.html
=> Spekulationen um Yacht: Wie reich ist Putin? – 10.2.2022
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-reich-ist-Putin-article23116263.html
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lindner: Haben Mittel und Möglichkeiten, Wirtschaft zu schützen – Bei Swift alle Optionen auf dem Tisch – 25.2.2022, 10:25
Von Andreas Kißler
PARIS/BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich entschlossen gezeigt, die wirtschaftlichen Konsequenzen der Russland-Sanktionen für Deutschland und Europa einzudämmen. „Wir haben die Mittel und Möglichkeiten, auch in dieser Sicherheitskrise unsere wirtschaftliche Entwicklung zu schützen,“ sagte Lindner bei einem gemeinsamen Statement mit dem französischen Finanzminister Bruno Le Maire vor Beginn eines Treffen der europäischen Finanzminister in Paris.
„Wir haben scharfe Sanktionen beschlossen, die die russische Wirtschaft und bedauerlicherweise auch das russische Volk betreffen werden“, erklärte er. „Wladimir Putin wird mit seiner gesamten Elite isoliert sein.“
Bei dem Treffen in Paris werde beraten, „wie wir unsere Menschen, wie wir unsere Wirtschaft schützen können vor den unzweifelhaft zu befürchtenden Auswirkungen“, erklärte Lindner. Die Europäer seien hierzu entschlossen, betonte der Finanzminister. „So, wie wir entschlossen sind, für unsere Werte zu stehen und das Nato-Territorium zu verteidigen, sind wir auf der anderen Seite auch in der Lage, die wirtschaftlichen Konsequenzen zu beantworten.“ Im Moment könne man nicht sicher sein, wie genau die Konsequenzen seien. Man werde aber in der Lage sein, „unsere Volkswirtschaften vor steigenden Inflationsraten zu schützen“.
*** Bei Swift alle Optionen auf dem Tisch
Zur Diskussion um einen Ausschluss Russlands vom internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift betonte der Bundesfinanzminister, dass „alle Optionen auf dem Tisch“ lägen. Man habe aber bereits eine vollständige Blockade russischer Banken beschlossen. „Weitere Schritte sind möglich, müssen aber in ihren Auswirkungen bedacht werden“, betonte Lindner. „Es geht ja darum, die russische Wirtschaft mit Konsequenzen zu belegen.“
Le Maire unterstrich, das Treffen in Paris werde sich „ausschließlich auf die ukrainische Situation konzentrieren“. Die Sanktionen gegen Russland nannte er „hart und unmittelbar“ und betonte: „Wir wollen Russland finanziell isolieren.“ Die Auswirkungen auf die französische Wirtschaft seien nicht vergleichbar mit denen auf die russische. „Die Sanktionen treffen zuallererst Russland.“
Le Maire betonte, was die Geldpolitik anbetreffe, werde es in Paris eine Diskussion mit der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, geben. „Wir sind bereit, uns der Situation zu stellen“, erklärte er. Besprochen werde auch die „strategische“ Frage der Gasversorgung.
Die Finanzminister der Euro-Staaten und später der gesamten Europäischen Union (EU) kommen am Freitag und Samstag zu informellen Beratungen in Paris zusammen. In der Eurogruppe ist laut Tagesordnung ohnehin eine Diskussion über die makroökonomische Entwicklung vor dem Hintergrund der Winterprognose der EU-Kommission geplant.
Aus dem Bundesfinanzministerium hieß es aber bereits, im Vordergrund stehe jetzt die Frage, welche Auswirkungen diese geostrategischen Entwicklungen auf das makroökonomische Szenario hätten, was zum Beispiel Energiepreisentwicklung, Rohstoffentwicklung und Finanzierungsströme betreffe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55343584-lindner-haben-mittel-und-moeglichkeiten-wirtschaft-zu-schuetzen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bund setzt Hermes-Bürgschaften und Investitionsgarantien für Russland aus – 25.2.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesregierung hat Hermes-Bürgschaften und Investitionsgarantien für Russland bis auf weiteres ausgesetzt, bestätigte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums Dow Jones Newswires. Damit sind die Garantien für Exporte aus Deutschland nach Russland und für deutsche Direktinvestitionen in Russland aufgehoben. Zuerst hatte das Handelsblatt davon berichtet.
Seit Jahrzehnten können deutsche Unternehmen ihre Ausfuhren mit diesen sogenannten Hermes-Bürgschaften absichern gegen wirtschaftlich und politisch bedingte Zahlungsausfälle. Das Deckungsangebot erstreckt sich dabei über die gesamte Wertschöpfungskette – von der Fertigung über die Lieferung bis zur Bezahlung der letzten Rate, so das Wirtschaftsministerium. Der Schutz des Bundes wird gegen eine risikoadäquate Prämie (Entgelt) der Deckungsnehmer gewährt. Im Falle eines Schadens entschädigt sie der Bund in Höhe der gedeckten Forderung.
Mit diesen Garantien soll besonders mittelständischen Firmen das Auslandsgeschäft ermöglicht werden.
Dabei werden die Anträge vom Hamburger Kreditversicherer Euler Hermes geprüft und bearbeitet. Im Schadensfall kommt die Deckungssumme vom Bund. Die geschädigten Exporteure kommen mit einer Selbstbeteiligung auf.
Laut Bundeswirtschaftsministerium erhielten deutsche Unternehmen in den ersten sechs Monaten 2021 neue Deckungszusagen für Exporte nach Russland in Höhe von 820 Millionen Euro, so das Handelsblatt.
Im Jahr 2020 sicherte die Bundesregierung insgesamt Ausfuhren in andere Länder in Höhe von 16,7 Milliarden Euro mit Exportkreditgarantien ab. Der überwiegende Teil der gedeckten Lieferungen und Leistungen ging in Schwellen- und Entwicklungsländer. Deren Anteil am neu übernommenen Deckungsvolumen lag bei 80,4 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342551-bund-setzt-hermes-buergschaften-und-investitionsgarantien-fuer-russland-aus-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Merkel kritisiert russischen Angriff „auf das Schärfste“: Russlands Angriff ist „tiefgreifende Zäsur“ – eklatanter Bruch des Völkerrechts – 25.2.2022, 14:04
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den russischen Angriff auf die Ukraine „auf das Schärfste“ verurteilt. „Dieser Angriffskrieg Russlands markiert eine tiefgreifende Zäsur in der Geschichte Europas nach dem Ende des Kalten Krieges“, erklärte Merkel in einer von ihrem Büro verbreiteten Erklärung. „Für diesen eklatanten Bruch des Völkerrechts gibt es keinerlei Rechtfertigung.“ Sie verfolge den „Angriff Russlands unter Führung von Präsident (Wladimir) Putin auf die territoriale Integrität und die Souveränität“ der Ukraine „mit größter Sorge und Anteilnahme“, erklärte Merkel weiter.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
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EUROPÄISCHE UNION – DEUTSCHLAND – Ukraine-Krieg: Lindner dringt trotz neuer Belastungen auf fiskalische Stabilität – 25.2.2022
Von Andreas Kißler
PARIS/BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine stabilitätsorientierte Finanzpolitik in Europa trotz möglicher wirtschaftlicher Folgen des Ukraine-Kriegs angemahnt. „Für mich ist wichtig, dass wir auch und gerade angesichts dieses Krieges und der damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen unsere fiskalische Resilienz im Blick behalten“, sagte Lindner nach Beratungen der europäischen Finanzminister in Paris. Wirtschaftliche Stabilität sei auch eine Voraussetzung für unabhängige Entscheidungen. „Wenn wir wirtschaftlich stabil sind, dann können wir auch nicht unter Druck gesetzt, können wir nicht erpresst werden“, betonte er.
Eine Rückkehr zu fiskalischer Stabilität nach den pandemiebedingten Ausnahmen sei „weiter eine Priorität“ und nötig, um in Energiesicherheit und die Diversifikation der Energieversorgung zu investieren sowie die Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Ihm sei es immer schon ein Anliegen gewesen, wie auch Deutschland seinen Beitrag im Verteidigungsbündnis leisten könne. „Dieses Anliegen hat natürlich eine neue Aktualität durch die aktuelle Situation erfahren.“ Schon vor dem Krieg in der Ukraine sei es sein Ziel gewesen, „dass wir die mittelfristige Finanzplanung der CDU-geführten Vorgängerregierung übertreffen im Bereich des Verteidigungshaushaltes“. Angesichts der aktuellen Ereignisse prüfe er, „was darüber hinaus noch getan werden muss“.
Lindner bekräftigte aber sein Ziel, im Haushalt kommendes Jahr wieder die Schuldenbremse einzuhalten und in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts das Maastrichter Schuldenkriterium von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung zu erfüllen. Zurückhaltend zeigte sich der Bundesfinanzminister zu Forderungen, die europäischen Haushaltsregeln angesichts zu erwartender Belastungen durch den Ukraine-Krieg weiter auszusetzen. „Jetzt sind die Prognosen so, dass man sie als tragbar bezeichnen kann, deshalb würde ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht bereits weitgehende Konsequenzen daraus ableiten“, erklärte Lindner. Allerdings könne man solche derzeit auch nicht ausschließen.
Zur umstrittenen Frage eines Ausschlusses Russlands vom Zahlungsverkehrssystem Swift bekräftigte Lindner, diese sei weiter auf dem Tisch. „Zu prüfen ist, welche Konsequenzen das dann hat.“ Eine solche „technische Überprüfung“ sei bei EU-Kommission und Europäischer Zentralbank in Auftrag gegeben. „Wir sind offen, aber man muss wissen, was man tut“, erklärte Lindner. Man müsse die Frage stellen, ob der Ausschluss eine Einstellung russischer Gaslieferungen bewirke, und welche Konsequenzen das für die Energieversorgung habe. „Die Frage nach Konsequenzen zu stellen, heißt nicht, dass man nicht bereit ist, sie zu tragen“, betonte der Finanzminister aber.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349761-lindner-dringt-trotz-neuer-belastungen-auf-fiskalische-stabilitaet-015.htm
EUROZONE – Euroraum-Preiserwartungen steigen im Februar weiter – 25.2.2022
Die Preiserwartungen nahezu aller Wirtschaftsakteure im Euroraum haben sich im Februar weiter erhöht. Wie aus der für die EU-Kommission angestellten Wirtschaftsstimmungsumfrage hervorgeht, stiegen die Preiserwartungen in der Industrie, am Bau, im Dienstleistungssektor sowie im Einzelhandel und lagen weit oberhalb ihrer langfristigen Durchschnittswerte. Einen leichten Rückgang gab es alleine bei den Preiserwartungen der Konsumenten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROZONE – Wirtschaftsstimmung im Euroraum steigt im Februar wieder – 25.2.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist nach drei Rückgängen in Folge im Februar wieder gestiegen. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung kletterte auf 114,0 Punkte von 112,7 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf 113,0 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator erhöhte sich auf 112,8 Punkte von 111,6 im Vormonat.
In der EU wurde der Anstieg durch das wachsende Vertrauen im Dienstleistungssektor, im Einzelhandel und – in geringerem Maße – im Baugewerbe getragen, während das Vertrauen in der Industrie praktisch unverändert blieb und bei den Verbrauchern leicht zurückging.
Unter den größten EU-Volkswirtschaften verbesserte sich der Indikator in Spanien (2,4 Punkte), Frankreich (1,9 Punkte), Deutschland (1,2 Punkte) und Italien (1,0 Punkt), während er sich in den Niederlanden und Polen (jeweils minus 1,7 Punkte) abschwächte.
Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone stieg auf 14,0 Punkte von 13,9 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Anstieg auf 14,1 erwartet. Beim Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum wurde ein Rückgang auf minus 8,8 Punkte von minus 8,5 im Vormonat gemeldet. Das entsprach der ersten Veröffentlichung und auch den Prognosen von Volkswirten.
Der Indikator der Beschäftigungserwartungen stieg in der EU auf ein neues Allzeithoch (plus 2,4 Punkte auf 115,8) und in der Eurozone auf den höchsten Stand seit Mai 2000 (plus 2,6 Punkte auf 116,2).
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55344332-wirtschaftsstimmung-im-euroraum-steigt-im-februar-wieder-015.htm
FRANKREICH – Frankreich: Wirtschaft bleibt auf Erholungskurs – 25.2.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die französische Wirtschaft ist zum Jahresschluss 2021 auf Erholungskurs geblieben. Im vierten Quartal wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone zum Vorquartal um 0,7 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Es bestätigte damit eine erste Schätzung. Das starke Wachstum vom dritten Quartal von 3,1 Prozent wurde aber nicht erreicht.
Auch im Gesamtjahr 2021 erholte sich die französische Wirtschaft von dem drastischen Einbruch im ersten Corona-Jahr 2020. Die Wirtschaft wuchs vergangenes Jahr laut Insee um 7,0 Prozent, nach einem Rückgang um 8,0 Prozent im Jahr zuvor./bgf/jkr/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342808-frankreich-wirtschaft-bleibt-auf-erholungskurs-016.htm
FRANKREICH – Frankreich: Inflation legt überraschend deutlich zu – HVPI steigt im Februar auf 4,1 (Januar: 3,3) Prozent – 25.2.2022
PARIS (dpa-AFX) – In Frankreich hat sich der Preisauftrieb überraschend deutlich verstärkt. Die nach europäischen Standards errechnete Inflationsrate (HVPI) stieg im Februar auf 4,1 Prozent nach 3,3 Prozent im Januar, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt zwar mit einer stärkeren Inflation gerechnet, waren aber im Schnitt nur von einer Rate von 3,7 Prozent ausgegangen.
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise ebenfalls kräftig, um 0,8 Prozent. Hier hatten Analysten mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet.
Stärkster Preistreiber bleiben die Kosten für Energie. Hier meldete die Statistikbehörde für Februar einen Anstieg im Jahresvergleich von 21 Prozent. Auch frische Nahrungsmittel haben sich in Frankreich überdurchschnittlich stark verteuert.
In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone liegt der Preisschub damit deutlich über der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten Zielmarke von mittelfristig zwei Prozent für die gesamte Eurozone. Die starke Teuerung setzt die Notenbank zunehmend unter Druck, mit der Straffung der Geldpolitik zu beginnen./jkr/la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342708-frankreich-inflation-legt-ueberraschend-deutlich-zu-016.htm
DEUTSCHLAND – Ministerium: Derzeit kein Ausfall von Gas- oder Öllieferungen – 25.2.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die russischen Lieferungen von Gas und Öl nach Deutschland laufen nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums weiter wie vereinbart. „Die Versorgungssicherheit ist aktuell gewährleistet“, betonte Ministeriumssprecherin Beate Baron bei einer Pressekonferenz. „Es gibt aktuell keinen Ausfall von Lieferungen bei Gas oder Öl“, hob sie hervor. „Aber natürlich muss man die Lage sehr genau beobachten.“
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) habe zudem bereits die künftige Bedeutung von „Vorsorgeelementen“ betont und erklärt, dass der wichtigste Schlüssel zur energiepolitischen Souveränität der Ausbau erneuerbarer Energien sei. „Dazu zählt auch der Kohleausstieg und der Gasausstieg“, betonte sie auf eine Frage.
Habeck hatte am Vortag erklärt, die Versorgungssicherheit mit Energie sei trotz der Eskalation nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine gesichert. Bei Öl könne man „auch langfristige Ausfälle gut verkraften“, und bei Gas sei der Füllstand in den Speichern stabilisiert worden, „sodass wir jetzt sagen können, dass wir sicher über diesen Winter kommen“. Habeck hatte bereits betont, es gebe aber auch keine Anzeichen einer Drosselung seitens Russlands.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55345413-ministerium-derzeit-kein-ausfall-von-gas-oder-oellieferungen-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo: Rekord bei geplanten Preiserhöhungen – Inflation wohl bei 5 Prozent – 25.2.2022
BERLIN (Dow Jones)–Eine Rekordzahl an Unternehmen plant nach Angaben des Ifo-Instituts in den kommenden Monaten, die Preise zu erhöhen. Damit könnte die deutsche Inflationsrate in diesem Jahr bei 5 Prozent liegen, erwartet das Münchner Institut. Laut einer Ifo-Umfrage stieg die Preiserwartung der Unternehmen für die kommenden drei Monate auf einen Rekordwert von 47,1 Punkte nach 46,1 im Januar und 44,7 im Dezember.
„Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine drohen die Kosten für Gas und Öl weiter zu steigen und damit viele weitere Preise für die Verbraucher. Eine Fünf vor dem Komma der Inflationsrate im Gesamtjahr 2022 wird gerade wahrscheinlicher als eine Drei“, sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen.
Die enorm hohen Umfragewerte ziehen sich laut Ifo durch alle Wirtschaftszweige. Besonders viele Unternehmen im Einzelhandel wollen ihre Preise anheben (63,3 Punkte) und dort vor allem die Lebensmittelhändler (85,9 Punkte). Es folgten der Großhandel mit 62,4 Punkten und die Industrie mit 55,8 Punkten. Das Baugewerbe lag bei 42,9 Punkten. Nur bei den Dienstleistern gingen die Preiserwartungen zurück von 41,9 auf 38,6 Punkte.
Das Ifo veröffentlicht monatlich die Preiserwartung von Unternehmen für die kommenden drei Monate. Es fragt allerdings nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55343654-ifo-rekord-bei-geplanten-preiserhoehungen-inflation-wohl-bei-5-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Verbraucher müssen sich auf Preisanstieg einstellen – Rekordzahl an Unternehmen plant Preiserhöhungen – 25.2.2022
München – Die Deutschen müssen sich auf weiter steigende Preise einstellen. Viele Unternehmen planen, sie in den kommenden drei Monaten zu erhöhen.
Das geht hervor aus einer aktuellen Befragung des Ifo-Instituts im Februar. Dabei wurde ein neuer Höchstwert von 47,1 Punkten erreicht, nach 46,1 im Januar und 44,7 Punkten im Dezember. „Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine drohen die Kosten für Gas und Öl weiter zu steigen und damit viele weitere Preise für die Verbraucher“, sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen. „Eine Fünf vor dem Komma der Inflationsrate im Gesamtjahr 2022 wird gerade wahrscheinlicher als eine Drei.“
Die enorm hohen Umfragewerte ziehen sich durch alle Wirtschaftszweige: Besonders viele Unternehmen im Einzelhandel wollen ihre Preise anheben (63,3 Punkte) und dort vor allem die Lebensmittelhändler (85,9 Punkte). Es folgten der Großhandel mit 62,4 Punkten und die Industrie mit 55,8 Punkten. Das Baugewerbe lag bei 42,9. Nur bei den Dienstleistern ging die Preiserwartungen zurück von 41,9 auf 38,6 Punkte. Die Punkte bei den Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen.
Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55341492-rekordzahl-an-unternehmen-plant-preiserhoehungen-003.htm
DEUTSCHLAND – Wie bei Ölpreiskrise: höchste Jahresrate der deutschen Importpreise seit 1974: 26,9 Prozent – 25.2.2022
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutschen Importpreise sind im Januar kräftig gestiegen, was vor allem an den Kosten für Erdgas und Erdöl lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, lagen die Einfuhrpreise um 26,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das ist die höchste Jahresrate seit Oktober 1974, als die Preise im Zusammengang mit der ersten Ölpreiskrise kräftig stiegen.
Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Importpreise um 4,3 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit Januar 1980. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich ein Plus von 1,5 Prozent erwartet.
Die Prognose der Volkswirte im Jahresvergleich hatte auf 23,5 Prozent gelautet. Im Dezember waren die Importpreise um 24,0 Prozent und im November um 24,7 Prozent gestiegen.
Energieeinfuhren waren im Januar um 144,4 Prozent teurer als vor einem Jahr. Dies ist insbesondere Folge der stark gestiegenen Preise für Erdgas. Diese lagen im Januar mehr als viermal so hoch. Deutlich teurer als vor einem Jahr waren auch Erdöl mit 66,8 Prozent und Mineralerzeugnisse mit 73,2 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Januar um 2,5 Prozent höher als im Vormonat und um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Importpreise beeinflussen die Erzeuger- und Verbraucherpreise und geben damit Hinweise auf einen sich aufbauenden Inflationsdruck. Die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu.
Der Index der Ausfuhrpreise lag im Januar um 1,8 Prozent über dem Niveau des Vormonats, der höchste Wert seit Januar 1980. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Anstieg um 11,9 Prozent registriert. Eine größere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Dezember 1974 gegeben.
&&& dpa-AFX: … Erheblicher Preisauftrieb geht nach wie vor von Energie aus. Sie verteuerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 144,4 Prozent. Gegenüber dem Vormonat war Energie 12,9 Prozent teurer. Erdgas war mit einem Preisschub von 302,7 Prozent rund viermal so teuer wie vor einem Jahr. Auch Erdöl (plus 66,8 Prozent) und Mineralölprodukte wie Benzin (plus 73,2 Prozent) waren deutlich teurer als ein Jahr zuvor. Strom war mehr als dreimal so teuer als binnen Jahresfrist (plus 212,5 Prozent). Hohe Preisanstiege gab es auch bei vielen Vorprodukten wie Holz, Metalle und Kunststoffe.
Die Einfuhrpreise gehören zu den Komponenten, die auf die Verbraucherpreise einwirken. An diesen richtet die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik aus und strebt mittelfristig eine Inflationsrate in der Eurozone von zwei Prozent an. Die Lebenshaltungskosten der Verbraucher erhöhen sich seit längerem ebenfalls ungewöhnlich stark. Bisher hat die EZB nicht mit Zinsanhebungen auf die Entwicklung reagiert. Es scheint aber mittlerweile ein tendenzielles Umdenken im geldpolitischen Rat der Zentralbank einzusetzen./bgf/la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342314-hoechste-jahresrate-der-deutschen-importpreise-seit-1974-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342319-deutschland-einfuhrpreise-steigen-so-stark-wie-seit-1974-nicht-mehr-016.htm
DEUTSCHLAND – Importpreise im Januar 26,9 Prozent erhöht – Höhere Vorjahresveränderung gab es zuletzt im Oktober 1974 im Rahmen der ersten Ölpreiskrise – Import: Preise für ausländische Güter verteuern sich teils massiv – Teure Energieeinfuhren – Auch Steinkohlepreise hoch – 25.2.2022
Wiesbaden (pte021/25.02.2022/12:00) – Die Importpreise in Deutschland sind im Januar 2022 gegenüber der Vorjahresperiode um 26,9 Prozent höher ausgefallen. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Oktober 1974 im Rahmen der ersten Ölpreiskrise gegeben (plus 28,8 Prozent gegenüber Oktober 1973), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) http://destatis.de heute, Freitag, mitteilt.
*** Teure Energieeinfuhren
Den Wiesbadener Statistikern nach hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Dezember 2021 bei plus 24 Prozent gelegen, im November 2021 bei plus 24,7 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2021 stiegen die Importpreise im Januar 2022 um 4,3 Prozent. Eine höhere Steigerung gegenüber einem Vormonat hatte es zuvor im Januar 1980 gegeben (plus 4,4 Prozent gegenüber Dezember 1979).
Energieeinfuhren waren im Januar 2022 um 144,4 Prozent teurer als im Januar 2021 (plus 12,9 Prozent gegenüber Dezember 2021). Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich liegt insbesondere in stark gestiegenen Preisen für Erdgas begründet. Diese lagen im Januar 2022 mehr als viermal so hoch wie im Januar 2021 (plus 302,7 Prozent). Deutlich teurer als vor einem Jahr waren auch Erdöl mit plus 66,8 Prozent und Mineralerzeugnisse mit plus 73,2 Prozent. Strom war 212,5 Prozent teurer als im Januar 2021. Gegenüber Dezember 2021 gaben die Preise aber deutlich nach (minus 23,4 Prozent).
*** Auch Steinkohlepreise hoch
Die Preise für importierte Steinkohle lagen 161,1 Prozent über denen von Januar 2021. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Januar 2022 um 14,5 Prozent höher als im Januar 2021 und 2,5 Prozent höher als im Vormonat Dezember 2021. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 24,1 Prozent über dem Stand des Vorjahres (plus 3,7 Prozent gegenüber Dezember 2021).
https://www.pressetext.com/news/20220225021
DEUTSCHLAND – Barclays: Deutsches BIP stagniert im ersten Quartal – 25.2.2022
Deutschland könnte nach Einschätzung von Barclays-Volkswirt Mark Cus Babic einer technischen Rezession entgehen. „Wir prognostizieren für das erste Quartal ein unverändertes Bruttoinlandsprodukt (BIP), wobei die Risiken allerdings abwärts gerichtet sind“, schreibt der Volkswirt in einem Kommentar zum BIP-Rückgang im vierten Quartal 2021. Er rechnet damit, dass der Dienstleistungssektor weiterhin etwas unter coronabedingten Einschränkungen leiden wird. Dagegen gebe es in der Industrie Anzeichen für nachlassende Lieferkettenprobleme. Zu einer technischen Rezession würde es kommen, wenn das BIP nach dem Rückgang im vierten Quartal (um 0,3 Prozent) auch noch im ersten Quartal sinken würde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – IMK: Ukraine-Krieg massiver Schock für deutsche Wirtschaft – 25.2.2022
Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die Erholung der deutschen Wirtschaft in Gefahr, wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung erklärte. „Noch vor einer Woche lagen – trotz der gestiegenen Inflationsrisiken – alle Voraussetzungen für eine schnelle Erholung der Wirtschaft nach dem Omikron-Winter 2021/22 vor“, sagte IMK-Ökonom Sebastian Dullien. „Mit dem Krieg in der Ukraine ist nun die zügige Erholung der deutschen Wirtschaft in Gefahr.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – DWS: Rezession in Deutschland nicht auszuschließen – 25.2.2022
Auf Deutschland könnten im Zuge des Ukraine-Kriegs nach Einschätzung von Martin Moryson, Europa-Chefvolkswirt des Vermögensverwalters DWS, wirtschaftlich harte Zeiten zukommen. „Eine Rezession ist nach wie vor nicht unser Basisszenario, denn wir sehen bisher eine starke Erholung mit viel Nachholbedarf“, schreibt Moryson in einem Kommentar zum Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal 2021. Ausgeschlossen werden könne sie jedoch nicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55346441-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsches BIP sinkt im 4Q deutlich geringer als angenommen – 25.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 deutlich weniger geschrumpft als zunächst angenommen. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent und lag um 1,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Bestätigung des in erster Veröffentlichung gemeldeten BIP-Rückgangs von 0,7 Prozent prognostiziert und auch eine unveränderte Jahresrate von 1,4 Prozent erwartet. Für das Gesamtjahr 2021 meldete Destatis nun einen BIP-Anstieg von 2,9 (vorläufig: 2,8) Prozent
Die privaten Konsumausgaben sanken im vierten Quartal um 1,8 (Vorquartal: plus 6,0) Prozent und minderten die saisonbereinigte Quartalsveränderungsrate des BIP um 0,9 (plus 2,9) Prozentpunkte. Der Staatskonsum nahm um 1,0 (minus 2,8) Prozent zu und lieferte einen positiven Beitrag von 0,2 (minus 0,7) Punkten. Die Ausrüstungsinvestitionen erhöhten sich um 0,9 (minus 3,9) Prozent und stützten die BIP-Veränderung mit 0,1 (minus 0,3) Punkten. Die Bauinvestitionen stagnierten auf dem Niveau des Vorquartals, in dem sie um 3,6 Prozent zurückgegangen waren. Ihr Beitrag betrug 0,0 (minus 0,4) Punkte.
Die Exporte erhöhten sich im Schlussquartal um 4,8 (0,0) Prozent und die Importe um 5,1 (minus 0,1) Prozent, woraus sich ein positiver Außenbeitrag von 0,2 (0,1) Punkten ergab. Die Lagerveränderungen lieferten einen Wachstumsbeitrag von 0,1 (0,0) Punkten.
Die Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbe nahm gegenüber dem Vorjahresquartal preisbereinigt um 1,7 (plus 3,3) Prozent ab und die Bauproduktion um 3,1 (plus 1,9) Prozent. Die Unternehmensdienstleister produzierten 7,7 (9,5) Prozent mehr und der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 3,9 (3,6) Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342340-deutsches-bip-sinkt-im-4q-deutlich-geringer-als-angenommen-015.htm
DEUTSCHLAND – Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Dezember kräftig – 25.2.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist im Dezember saison- und kalenderbereinigt um 24,1 Prozent gegenüber dem November gestiegen. Dazu haben vor allem Großaufträge beigetragen. Der Wert der Orders betrug im Berichtsmonat rund 9,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Das waren nominal 26,9 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres und zugleich der höchste jemals gemessene Wert an Neuaufträgen in einem Dezember in Deutschland. Kalenderbereinigt lag der Auftragseingang im Jahresvergleich um 24,1 Prozent höher.
Im Gesamtjahr 2021 legte der Auftragseingang um kalenderbereinigt 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Mit einem Volumen von 94,6 Milliarden Euro war er nominal 9,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Besonders stark stieg der nominale Auftragseingang im gewerblichen Hochbau mit 20,4 Prozent.
Aufgrund dieser Entwicklung stieg der Auftragsbestand zum Ende des dritten Quartals 2021 auf einen neuen Rekordwert: Mit einem nominalen Anstieg um 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 64,3 Milliarden Euro erreichte er den höchsten Wert seit Beginn der Zeitreihe 1991. Neben der anhaltend hohen Nachfrage nach Bauleistungen trugen Lieferengpässe bei Baumaterialien dazu bei, dass eingehende Aufträge nicht schnell genug abgearbeitet werden konnten, so die Statistiker.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342375-auftragseingang-im-bauhauptgewerbe-steigt-im-dezember-kraeftig-015.htm
DEUTSCHLAND – Sprecher: Scholz will „gute und schlagkräftige Bundeswehr“ – 25.2.2022
Nach dem Plädoyer von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben hat Regierungssprecher Steffen Hebestreit betont, dass auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine „gute und schlagkräftige Bundeswehr“ wolle, „die ihren Aufgaben gerecht werden kann“. So habe Lindner es gesagt, „so sieht es auch der Bundeskanzler, und ich glaube, so sieht es auch die komplette Bundesregierung“. Ändere sich die Lage, müsse man auch Positionen überprüfen, das gelte es jetzt aber „genau miteinander zu diskutieren“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55349919-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Finanzminister Lindner bekräftigt Pläne für höhere Verteidigungsausgaben – „Sinkende Verteidigungsausgaben passen nicht mehr in die Zeit“ – 25.2.2022
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine bekräftigt, dass er die Verteidigungsausgaben erhöhen will. „Sinkende Verteidigungsausgaben, die passen nicht mehr in die Zeit“, sagte Lindner in der ARD-Sendung „Maischberger“. „Ich bin in Sorge, dass wir die Bundeswehr so stark vernachlässigt haben in der Vergangenheit, dass sie ihrem Auftrag nicht voll gerecht werden kann. Und deshalb muss es da eine Zäsur geben.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342750-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland weist für 2021 Maastricht-Defizit von 3,7 Prozent aus – 25.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Deutschland hat 2021 zum zweiten Mal in Folge pandemiebedingt ein gesamtstaatliches Defizit aufgewiesen. Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug die Defizitquote 3,7 Prozent. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ergab sich ein Finanzierungsdefizit des Staates von 132,5 Milliarden Euro.
„Das Defizit bleibt damit hoch, verringerte sich aber im Vorjahresvergleich um 12,8 Milliarden Euro“, teilten die Statistiker mit. Die Einnahmen des Staates erhöhten sich gegenüber 2020 um 8,9 Prozent auf 1.705,8 Milliarden Euro, die Ausgaben um 7,4 Prozent auf 1.838,2 Milliarden Euro.
Das gesamtstaatliche Finanzierungsdefizit war 2021 zum größten Teil im Defizit des Bundes begründet, das im Zusammenhang mit den hohen Kosten der Corona-Pandemie weiter gestiegen ist. Es lag bei 143,4 Milliarden Euro und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 57,0 Milliarden Euro. Die Finanzierungssalden der Länder (5,1 Milliarden Euro), der Gemeinden (1,4 Milliarden Euro) und der Sozialversicherungen (4,4 Milliarden Euro) 2021 waren hingegen auch aufgrund hoher Transfers vom Bund leicht positiv.
Die Steuereinnahmen stiegen um 12,9 Prozent. Diese Entwicklung beruhte vor allem auf höheren Einnahmen aus den Unternehmenssteuern. So verzeichneten die Körperschafts- und die Gewerbesteuereinnahmen starke Zuwächse (71,4 bzw 24,4 Prozent). Zudem trug ein Basiseffekt durch die gesenkten Umsatzsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 zum Anstieg bei den Gütersteuern bei. Außerdem wurden 2021 erstmalig Einnahmen durch die neu eingeführte CO2-Steuer erzielt. Der Anstieg der Lohnsteuereinnahmen wurde dagegen durch den Wegfall des Solidaritätszuschlags für die meisten Beschäftigten gedämpft, so Destatis.
Die Bekämpfung der Corona-Pandemie trug auch 2021 maßgeblich zum Anstieg der Staatsausgaben bei. So führten die Beschaffung von Impfstoffen und Schutzausrüstung, die Errichtung und der Betrieb von Impfzentren sowie die Durchführung von Corona-Tests zu einem weiteren Anstieg der Vorleistungen um 10,8 Prozent.
Außerdem spiegeln sich neben den Corona-Überbrückungshilfen der 2021 eingeführte Bundeszuschuss zur Senkung der EEG-Umlage sowie die Förderung des Kaufs von Elektroautos durch die 2020 eingeführte Innovationsprämie im Anstieg der Subventionen (plus 47,3 Prozent) wider. Die geleisteten Vermögenstransfers (plus 42,0 Prozent) stiegen ebenfalls stark, unter anderem durch Ausgleichszahlungen für Atomkraftwerksbetreiber, Zuschüsse für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien beim Bau von Gebäuden sowie Aufbauhilfen für die Flutopfer des Juli-Hochwassers.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55342625-deutschland-weist-fuer-2021-maastricht-defizit-von-3-7-prozent-aus-015.htm