Tagesblick 21.2.2022, Montag

Views: 81

CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Studie findet erneut keinen Wirkungsbeleg für Ivermectin – 21.2.2022
CORONA – MEDIZIN – Studie bestätigt: Die meisten Corona-Toten starben am Virus – 21.2.2022
CORONA – SLOWENIEN – Slowenien hebt meiste Corona-Maßnahmen auf – Korrigierte Angaben zur Inzidenz – 21.2.2022

# # # # # # # # #

BÖRSE – Putin-Rede versetzt Märkte in Schockstarre – Gas und Öl teurer – 21.2.2022, 22:34
BÖRSE – Angst vor Krieg in der Ukraine lässt DAX abstürzen – 21.2.2022, 17:46
ZENTRALBANKEN – USA – Fed-Gouverneurin schließt größere Zinserhöhung im März nicht aus – 21.2.2022
ZENTRALBANKEN – CHINA – Chinas Notenbank lässt LPR-Referenzzins für Bankkredite stabil – 21.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – BANKEN/KLIMASTRESSTEST – Europas oberste Bankenaufseher drängen die ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat trifft sich informell vor Ecofin in Paris – Vom Treffen keine offiziellen Mitteilungen erwartbar, dient wichtigem Informationsaustausch – Diskussion über Marktprognosen wahrscheinlich – 21.2.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank erwartet höhere Inflation durch 12 Euro Mindestlohn – Stetiger Anstieg der Verbraucherpreise auf Sicht auf vier Jahre wird aufgefangen durch höhere Binnennachfrage – Reale Negativeffekte auf Export werden Positiveffekte der Binnennachfrage dämpfen – 21.2.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank: Überbewertung von Wohnimmobilien 2021 gestiegen – 11 Prozent Plus bei Wohnimmobilien, 2,5 Prozent bei Mieten – Wohnimmpobilienpriese rund 30 Prozent über dem Referenzwert – Neuverträge bei Mieten erträglich – Einkommens- hinter Immobilienpreiszuwachs zurückgeblieben: Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien verschlechtert – 21.2.2022
MYANMAR – EUROPÄISCHE UNION – EU verschärft Sanktionen gegen Militärs in Myanmar – 21.2.2022

%%%%%%%%%

RUSSLAND – UKRAINE – ZUSAMMENFASSUNG – GESAMT-ROUNDUP (ROUNDUP 2): Russland ordnet Entsendung von Truppen in die Ostukraine an – Einmarsch-Zeitpunkt unklar – USA und EU kündigen Sanktionen an – Biden, Macron und Scholz: „nicht nachlassen im Einsatz für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine“ – Nach „Hilferuf“ ostukrainischer Separatisten beschuldigt Putin die Ukraine, fordert Feuer im Donbass sofort einstellen – Putin: nach jahrelanger Täuschung hat NATO mit „unverschämter Aneignung“ der Ukraine begonnen – Ohne Beweise verurteilt Putin ukrainischen Genozid an Russen in der Ostukraine – Putin warnt vor ukrainischer Atomwaffenproduktion – Russischer Sicherheitsrat: Druck auf Russland beispiellos, doch Einmarsch ist unausweichlich, danach besteht Hoffnung auf Abkühlung des Konflikts – 21.2.2022, 23:59
……………………….

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UN-Chef: Anerkennung von Donezk und Luhansk verstößt gegen UN-Charta – 21.2.2022, 23:11
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Nato-Generalsekretär: Russland befeuert Konflikt in der Ostukraine – 21.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Putin über Nato: ‚Sie haben uns betrogen‘ – Putin klagt jahrelange Täuschung der NATO an: Versprechen der Nicht-Ausdehnung der NATO Richtung Osten wurde gebrochen – Russland wurde wie eine Feind behandelt: fünf Ausdehnungswellen der NATO nach Osten – NATO-Ziel: Russland schwächen, Terroristen im Nordkaukasus/Tschetschenien wurden unterstützt – Russland mehrfache Warnungen vor NATO-Aufnahme der Ukraine wurden missachtet – Verhandlungen weiterhin möglich: NATO soll sich auf Positionen von 1997 zurückziehen – 21.2.2022, 21:23
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Putin stellt Staatlichkeit der Ukraine infrage – Putin: unter wesltlichem Einfluss haben ukrainische Nationalisten das Land in die Sackgasse geführt – „Dekommunisierung“: verhindertes Wohlleben in der Ex-Sowjetrepublik durch Oligarchen-Machtkämpfe und Korruption – 21.2.2022, 20:41
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Putin sieht Moratorium zu Nato-Beitritt der Ukraine nicht als Lösung – 21.2.2022, 17:23
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Konflikt „bedroht“ Russland: Putin gibt Minsker Abkommen keine Chance mehr – Vor wenigen Tagen hatte Putin noch betont, die Minsker Vereinbarungen „bis zum Ende“ umsetzen zu wollen – 21.2.2022, 16:37
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Stoltenberg wirft Russland wegen weiterer Militärübungen Wortbruch vor – 21.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – USA – ROUNDUP: Russische Anerkennung ostukrainischer Volksrepubliken: US-Regierung kündigt Sanktionen nach Entscheidung Russlands an – „Volksrepubliken-Sanktionen“ sollen neue Investionen, Handel, Finanzierung durch US-Personen in Volksrepubliken verbieten – „Volksrepuliken-Sanktionen“ weichen von mit Verbündeten erörterten Sanktionen im Fall eines russischen Einmarsches ab – Ohne konkrete Angaben: Bidens Telefonate mit europäischen Politikern und Selenskyj – 21.2.2022, 22:11
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden berät sich erneut mit Sicherheitsteam zu Ukraine-Krise – 21.2.2022, 20:41
RUSSLAND – UKRAINE – USA – ROUNDUP: Kreml dämpft Hoffnungen auf Ukraine-Gipfel von Putin und Biden: „keine konkreten Pläne“ – WIederholung bereits bekannter Meldungsinhalte: Tote in bei massiv gestiegenenen Waffenruhe-Verletzungen in Ostukraine; Separatisten rufen zur Flucht auf; diverse Telefonate zwischen Westen und Russland; Sanktionsdrohungen des Westens – 21.2.2022, 12:35
RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Regierung warnt vor ‚blutigem‘ Krieg in der Ukraine – 21.2.2022, 15:47
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA fürchten Ukraine-Angriff in kommenden Stunden oder Tagen – Weitere eindringliche Warnungen: USA erwarten Menschenrechtsverletzungen – 21.2.2022, 15:23
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Medien: Russisches Militär hat Befehl für Einmarschpläne in Ukraine – 21.2.2022, 5:53
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA warnen in Brief an die UNO vor russischer Todesliste – 21.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – USA: Gezielte Tötungen von Ukrainern und Entführungen bei Einmarsch in Ukraine – Russische Armee in Ukraine würde Demonstrationen gewaltsam auflösen und foltern – Gezielte russische Maßnahmen gegen Widerständler, frühere Dissidenten im ukrainischen Exil, Journalisten sowie religiöse und ethnische Minderheiten, darunter LGBTQI+-Personen – 21.2.2022, 6:05
RUSSLAND – UKRAINE – USA – ROUNDUP 2: Gipfel zwischen Biden und Putin zur Ukraine-Krise geplant, falls kein russischer Einmarsch in die Ukraine erfolgt – 21.2.2022, 6:41
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin ordnet Entsendung von Truppen in den Osten der Ukraine an – 21.2.2022, 22:47
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin: Massenverbrechen an russischstämmigem Volk im Donbass – 21.2.2022, 21:29
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russlands Botschafter in den USA: Es gibt keine Pläne für Invasion – 21.2.2022, 5:53
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russland: Ukrainische „Saboteure“ auf russischem Boden getötet – „Fake-News“: Ukrainisches Militär dementiert – 21.2.2022, 14:22/14:44
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – USA – Biden telefoniert mit ukrainischem Präsidenten Selenskyj – 21.2.2022, 21:41
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukraine hält russischen Angriff von Belarus aus für unwahrscheinlich – 21.2.2022, 13:59
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukrainischer Botschafter in Deutschland fordert erneut deutsche Waffenlieferungen – 21.2.2022,9:31
RUSSLAND – UKRAINE – OSTUKRAINE – Separatisten in Ostukraine rufen zu den Waffen – 21.2.2022, 13:11
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Johnson verurteilt russische Anerkennung von Separatistengebieten – 21.2.2022, 20:53
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU kündigt Sanktionen gegen Russland an – 21.2.2022, 21:41
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission betont ‚massive Konsequenzen‘ für Russland bei Angriff – Sanktionen sollen Russland von internationalen Finanzmärkten abschneiden – 21.2.2022, 5:53
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU lehnt eigene Militär-Ausbildungsmission für Ukraine ab – Presse – 21.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – BALTISCHE STAATEN – Baltenstaaten verurteilen Anerkennung von Separatistengebieten – 21.2.2022, 22:59
RUSSLAND – UKRAINE – LITAUEN – Litauen fordert wegen Konflikt mit Russland weitere Nato-Truppen an – Militärisches Risko für Baltikum: von Kaliningrad und Weissrussland umsäumte „Suwalki-Lücke“ zwischen Polen und Litauen ermöglicht bei russischer Eroberung rasche Einnahme des Baltikums – 21.2.2022, 15:59
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – Treffen von Lawrow und Le Drian am Freitag in Paris – 21.2.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Deutschland kommt ohne russisches Gas durch den Winter – 21.2.2022, 19:22
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz will am Nachmittag mit Putin zur Ukraine telefonieren – 21.2.2022, 12:43
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Deutschland bereitet humanitäre Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge vor – Rückführungen sollen besser gelingen: Treffen mit österreichischem Innenminister auf Migrationskonferenz von gut 20 Staaten – 21.2.2022, 13:47
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Regierung rechnet mit Kreditauszahlung an die Ukraine im zweiten Quartal – 21.2.2022, 19:31

%%%%%%%%%

GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Wirtschaftsstimmung hellt sich überraschend deutlich auf – 21.2.2022
EUROZONE – Markit: Aufschwung der Eurozone-Wirtschaft sorgt für Preisdruck – Wachstumserwartungen übertroffen – Ausblick für verarbeitendes Gewerbe etwas schwächer – Trotz Entspannung: Lieferkettenprobleme weiter weit verbreitet – Stärkster Preisanstieg seit 25 Jahren: Inflationsdruck durch Energiekosten und ansteigende Löhne – 21.2.2022
EUROZONE – Dekabank sieht keine Lohn-Preis-Spirale im Euroraum – 21.2.2022
DÄNEMARK – SPANIEN – Spanien und Dänemark gegen Einstufung von Gas und Atomkraft als nachhaltig – 21.2.2022
ITALIEN – Italien wird 8 Milliarden Euro ausgeben, um Verbraucher, Industrie und lokale Behörden vor steigenden Energiepreisen zu schützen. – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – ZEW-Umfrage: Finanzexperten erwarten Euro-Inflation von 3,8 Prozent – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – Mit 25 Prozent im Vorjahresvergleich (Monatsvergleich: 2,2 Prozent) stärkster Anstieg der deutschen Erzeugerpreise im Januar seit 1949; Erwartungen überflügelt – Energie als Hauptpreistreiber: Plus von 67 Prozent im Jahresvergleich – Erzeugerpreisanstieg ohne Energiepreise liegt bei 12 Prozent auf Jahressicht (Monatsvergleich: 2,5 Prozent) – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – Höchster Anstieg seit 1949: Erzeugerpreise im Januar deutlich gestiegen – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Wirtschaft gewinnt im Februar an Stärke – Wirtschaftswachstum wie zuletzt vor sechs Monaten: anziehende Nachfrage treibt an – Inflationsdruck bleibt hoch – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – Bundesbank: Deutsches BIP sinkt 2022Q1e spürbar – Kleine Tarifrunde: spürbar höhere Lohnabschlüsse wahrscheinlich, Angehobener Mindestlohn wird Löhne insgesamt treiben – Anhaltend hohen Preisdruck wegen deutlicher Teuerung auf Vorleistungsstufen und anhaltender Nachfrage – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – ENERGIEPREISE – Die Industrie schlägt wegen der hohen Energiepreise Alarm: 88 Prozent und damit die große Mehrheit der deutschen Industrieunternehmen sehen in den erheblich gestiegenen Energiepreisen eine starke oder sogar existenzbedrohende Herausforderung für die Zukunft. – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – Industrie schlägt wegen hoher Energiepreise Alarm – Zwei von drei Unternehmen sehen in Energiepreisansteigen starke Herausforderung, ein Viertel fühlt sich existenzbedroht – Weiterreichung an Abnehmer in zwei von drei Fällen kaum möglich – Ruf nach staatlicher Unterstützung – Erinnerungen an Ölpreiskrise in den 1970ern werden wach – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – Umsätze im Gastgewerbe auch im Jahr 2021 gedrückt – Restriktionen und Furcht der Gäste: Dezember-Umsatz um ein Fünftel unter November-Umsatz – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – ARBEITSMARKT/ENERGIEWENDE – Bis 2030 fehlen in Deutschland 5 Millionen Fachkräfte, um das Tempo beim Wind- und Solarausbau zu vervierfachen. Die Branche warnt: Die Klimaziele sind so nicht erreichbar. – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – ARBEITSMARKT/ FACHKRÄFTEMANGEL – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Zugang ausländischer Arbeitnehmer zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtern. – 21.2.2022
DEUTSCHLAND – ING: Unternehmen bekämpfen Fachkräftemangel vor allem mit Lohnerhöhungen – 21.2.2022

Zur freundlichen Erinnerung:

CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Studie findet erneut keinen Wirkungsbeleg für Ivermectin – 21.2.2022
Ipoh/Malaysia und Boston – Das Antiparasitikum Ivermectin, das trotz fehlender Wirkungsnachweise wegen seiner geringen Kosten in ressourcenarmen Ländern noch immer gegen COVID-19 eingesetzt wird, hat in einer randomisierten Studie aus Malaysia keinerlei Wirkung erzielt, wie eine JAMA Internal Medicine (2022; DOI: 10.1001/jamainternmed.2022.0189 ) publizierte Studie zeigt.
Im gleichen Journal (2022; DOI: 10.1001/jamainternmed.2022.020 ) berichten Mediziner, dass das Mittel in den USA vor allem in den Hochburgen der Republikaner verordnet wurde.
Ivermectin gehört neben Hydroxychloroquin zu den „Wundermitteln“ gegen COVID-19, die zu Beginn der Pandemie aufgrund von vorläufigen Studienergebnissen sehr populär waren. Die Beliebtheit hielt auch an, als die ersten ernüchternden klinischen Ergebnisse eintrafen, was aber von den Anhängern ausge­blendet wurde. Diese waren in den USA häufiger in konservativen Kreisen anzutreffen. Die US-Arznei­mittel­behörde FDA sah sich im März 2020 trotz fehlender Wirkungsbelege sogar veranlasst, Hydroxy­chloroquin eine Notfallzulassung zu erteilen, die 3 Monate später im Juni wieder zurückgezogen wurde.
Die Verordnungen von Hydroxychloroquin gingen dann in den USA wieder zurück – jedoch nicht überall. Wie Michael Barnett von der T.H. Chan School of Public Health in Boston und Mitarbeiter jetzt zeigen, wurde Hydroxychloroquin in den US-Staaten, in denen die Republikaner in der Wählergunst vorne liegen, weiterhin häufig verordnet. Im Quartil der US-Counties mit den besten Ergebnissen der Republi­kaner kam es bis Dezember sogar zu einem deutlichen Anstieg, obwohl es aus medizinischer Sicht keinen Grund gab, das Malaria- und Rheumamittel gegen COVID-19 einzusetzen.
Ivermectin war in den USA niemals zugelassen. Doch eine Anfang April 2020 veröffentlichte in vitro-Studie lenkte die Aufmerksamkeit der Medien auf den Wirkstoff, der bei verschiedenen Parasitenerkran­kungen in der Tier- und Humanmedizin eingesetzt wird.
Die US-National Institutes of Health rieten zwar Anfang August 2020 davon ab, Ivermectin zur Behand­lung von COVID-19 einzusetzen. Als dann aber am 13. November in einer wie sich bald herausstellte fehlerhaften Studie eine Wirkung beschrieben wurde, schnellten die Verordnungszahlen in die Höhe und zwar wie bei Hydroxychloroquin vor allem in den Hochburgen der Republikaner. Gefördert wurden die Verordnungen noch durch eine Sitzung des Senatsausschusses vom 8. Dezember 2020, wo ein Arzt aus persönlicher Überzeugung die Verwendung befürwortete, was für viele konservativ denkende Menschen offenbar schwerer wiegt, als abstrakte Daten aus klinischen Studien.
Ivermectin wurde auch in zahlreichen ressourenarmen Ländern eingesetzt, was sich durch 2 Negativ­studien aus Lateinamerika (EPIC und IVERCOR-COVID19) nicht änderte. Jetzt liegen die Ergebnisse einer weiteren randomisierten Studie vor, in denen das Antiparasitikum die Erwartungen nicht erfüllte.
An der I-TECH-Studie nahmen an 20 Zentren in Malaysia 490 Patienten teil, die im Durchschnitt 5,1 Tage unter leichten bis mittelschweren COVID-19-Symptomen (WHO-Skala 2 oder 3) litten. Die Patienten wurden auf eine Standardbehandlung mit symptomatischer Therapie oder auf eine zusätzliche Behand­lung mit Ivermectin randomisiert.
Wie Steven Lim vom Raja Permaisuri Bainun Hospital in Ipoh in der Provinz Perak und Mitarbeiter berichten, kam es in der Ivermectingruppe bei 52 von 241 Patienten (21,6 %) zur Notwendigkeit einer Sauerstoffbehandlung, um eine Sauerstoffsättigung von 95 % aufrechtzuerhalten. In der Kontrollgruppe trat dieser primäre Endpunkt der Studie bei 43 von 249 Patienten (17,3 %) auf. Lim ermittelt ein relatives Risiko auf eine schwere Erkrankung von 1,25, das mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,87 bis 1,80 nicht signifikant war.
Nur etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer (51,8 %) war vollständig gegen COVID-19 geimpft. Unter den vollständig geimpften Patienten entwickelten in der Ivermectin-Gruppe 17,7 % und in der Kontroll­gruppe 9,2 % eine schwere Erkrankung (relatives Risiko 1,92; 0,99-3,71).
Auch in den sekundären Endpunkten war kein Vorteil für die Ivermectingruppe sicher nachweisbar, auch wenn die Ergebnisse tendenziell besser waren: Eine mechanische Beatmung erfolgte bei 4 (1,7 %) gegen­über 10 Patienten (4,0 %) in der Kontrollgruppe (relatives Risiko 0,41; 0,13-1,30). Eine Verlegung auf die Intensivstation wurde bei 6 Patienten (2,4 %) versus 8 Patienten (3,2 %) notwendig (relatives Risiko 0,78; 0,27-2,20) und die 28-Tage-Sterberate im Krankenhaus war mit 1,2 % versus 4,0 % ebenfalls tendenziell niedriger (relatives Risiko 0,31; 0,09-1,11).
Diese Ergebnisse rechtfertigen nach Ansicht von Lim jedoch nicht den Einsatz von Ivermectin, auch wenn die Verträglichkeit in der Regel gut war. Die häufigste Nebenwirkung war Durchfall, der in der Ivermectingruppe von 5,8 % und in der Kontrollgruppe von 1,6 % der Patienten angegeben wurde.
Ob die Negativergebnisse die Ärzte in den ressourcenarmen Ländern überzeugen werden, bleibt abzu­warten. Fest steht, dass Remdesivir und die neueren oralen Virostatika (Molnupiravir und Nirmatrelvir/Ritonavir) zunächst aus Kostengründen nicht zur Behandlung zur Verfügung stehen dürften. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131973/COVID-19-Studie-findet-erneut-keinen-Wirkungsbeleg-fuer-Ivermectin

CORONA – MEDIZIN – Studie bestätigt: Die meisten Corona-Toten starben am Virus – 21.2.2022
Eine neue Analyse in Deutschland bestätigt, dass die meisten dort erfassten Sterbefälle in Zusammenhang mit Corona auf das Virus selbst zurückzuführen sind. In 86 Prozent der obduzierten Fälle sei Covid-19 tatsächlich auch die zugrunde liegende Todesursache gewesen, heißt es in einer im Fachmagazin „The Lancet“ publizierten Studie. Nur in 14 Prozent der untersuchten Fälle war Corona lediglich die Begleiterkrankung, wie die Forscher berichten.
*** Häufigste unmittelbare Todesursache war diffuser Alveolarschaden
Häufigste unmittelbare Todesursache sei ein sogenannter diffuser Alveolarschaden gewesen. Alveolen sind tiefliegende Lungenbläschen, die für den Austausch zwischen Blut und Atemluft sorgen. Multiorganversagen, den Ausfall mehrerer lebenswichtiger Organe also, nennen die Wissenschafter als zweithäufigste Todesursache.
Unter den 1.095 berücksichtigten obduzierten Toten waren Männer im Verhältnis fast doppelt so häufig vertreten wie Frauen. Die meisten männlichen Covid-19-Toten waren zwischen 65 und 69 sowie zwischen 80 und 84 Jahren alt. Die an Covid-19 gestorbenen Frauen waren zum größten Teil älter als 85 Jahre.
Basis der Untersuchung von Forschenden der Uniklinik der RWTH Aachen war das im April 2020 ins Leben gerufene zentrale Register DeRegCOVID für klinische Obduktionen verstorbener Covid-19-Patienten.
Service: Fachartikelnummer DOI: 10.1016/j.lanepe.2022.100330; http://go.apa.at/rVBUXWmW
https://science.apa.at/power-search/7166827526845490476

CORONA – SLOWENIEN – Slowenien hebt meiste Corona-Maßnahmen auf – Korrigierte Angaben zur Inzidenz – 21.2.2022
LJUBLJANA (dpa-AFX) – Slowenien hat am Montag die meisten Corona-Maßnahmen aufgehoben. Für den Besuch von Gaststätten, Hotels und Veranstaltungen gilt keine 3G-Regel (also: geimpft, genesen oder getestet) mehr, berichtete die Nachrichtenagentur STA am Montag unter Berufung auf einen Beschluss der Regierung vom Wochenende. Auch von Reisenden, die in das EU-Land zwischen Alpen und Adria kommen, wird kein 3G-Nachweis mehr verlangt. Außerdem werden die verhängten Sperrstunden aufgehoben. Die Nachtgastronomie kann wieder öffnen.
Gültig bleiben die Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen sowie die 3G-Regel für Gesundheitseinrichtungen, Altenheime und Justizvollzugsanstalten. In dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land gehen die Ansteckungszahlen seit einiger Zeit zurück, sind aber immer noch sehr hoch. Die 14-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen zwei Wochen – lag am Wochenende bei 3776.
## Berichtigung: Angaben zur Inzidenz berichtigt, letzter Satz/gm/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299262-korrektur-slowenien-hebt-meiste-corona-massnahmen-auf-016.htm

……………………….

# # # # # # # # #

BÖRSE – Putin-Rede versetzt Märkte in Schockstarre – Gas und Öl teurer – 21.2.2022, 22:34
Frankfurt/Main – Die Ansprache des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Montagabend hat die Märkte regelrecht in Schockstarre versetzt. Nachbörslich gingen die Kurse von Aktien durch alle Branchen während der Rede in den Keller, um sich danach wieder etwas zu erholen.
Offenbar hatten manche Investoren angesichts des einstündigen „Geschichtsexkurses“ des russischen Präsidenten noch mehr erwartet als „nur“ die Anerkennung der Separatistengebiete in der Ost-Ukraine. Die US-Börsen waren wegen eines Feiertages geschlossen, aber auch Papiere von US-Schwergewichten wie Amazon oder Google-Muttergestellschaft Alphabet machten im deutschen Späthandel diese Berg-und-Talfahrt durch. Der Goldpreis konnte nur leicht profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 1.904 US-Dollar gezahlt (+0,5 Prozent). Das entspricht einem Preis von 54,09 Euro pro Gramm.
Der Ölpreis stieg hingegen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 96,63 US-Dollar, das waren 3,3 Prozent mehr als am Freitag. Und US-Gas verteuerte sich am Montag um rund sieben Prozent auf 4,76 US-Dollar pro MMBtu. Das entspricht allerdings weiterhin nur rund 14 Euro pro Megawattstunde, US-Gas ist damit immer noch weitaus günstiger als das Gas in Europa, wo etwa das fünffache aufgerufen wird. In einer am Montagabend im russischen Fernsehen übertragenen Ansprache hat Russlands Präsident Wladimir Putin rund eine Stunde lang über seine Version des Zerfalls der Sowjetunion und die Situation der Ukraine referiert – und am Ende die Anerkennung der Separatistengebiete in der Ost-Ukraine verkündet.
Die EU und die USA hatten umgehend Sanktionen angekündigt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299625-putin-rede-versetzt-maerkte-in-schockstarre-gas-und-oel-teurer-003.htm

BÖRSE – Angst vor Krieg in der Ukraine lässt DAX abstürzen – 21.2.2022, 17:46
Frankfurt/Main – Am Montag hat der DAX deutlich nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 14.731,12 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 2,07 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.
Nach einem guten Handelsstart stürzte der Leitindex zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit Ende März des vergangenen Jahres. Erst gegen Ende des Handelstages reduzierte der DAX die Verluste etwas, dennoch schloss er deutlich im roten Bereich. Marktbeobachtern zufolge wirken sich die Sorgen um einen möglichen Krieg in der Ukraine stark auf den Markt aus. An der Spitze der Kursliste rangierten kurz vor Handelsschluss lediglich die Werte von Siemens Healthineers leicht im Plus.
Die Aktien von Continental befanden sich mit Abschlägen von mehr als drei Prozent im Minus am Ende der Kursliste, direkt hinter denen von BMW und Porsche Automobil. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagnachmittag etwas stärker. Ein Euro kostete 1,1341 US-Dollar (+0,2 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,8818 Euro zu haben. Der Goldpreis zeigte sich unverändert.
Am Nachmittag wurden für eine Feinunze 1.896 US-Dollar gezahlt. Das entspricht einem Preis von 53,75 Euro pro Gramm. Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 95,10 US-Dollar, das waren 1,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55298558-angst-vor-krieg-in-der-ukraine-laesst-dax-abstuerzen-003.htm

ZENTRALBANKEN – USA – Fed-Gouverneurin schließt größere Zinserhöhung im März nicht aus – 21.2.2022
Die Fed-Gouverneurin Michelle Bowman hat erklärt, sie sei in dem Punkt nicht festgelegt, ob die US-Zentralbank die Zinserhöhungen im kommenden Monat mit einer größeren Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt einleiten sollte oder nicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299103-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – CHINA – Chinas Notenbank lässt LPR-Referenzzins für Bankkredite stabil – 21.2.2022
PEKING (Dow Jones)–Die People’s Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen, nachdem sie ihn den beiden Vormonaten angepasst hatte. Wie die Notenbank des Landes mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate – LPR) bei 3,7 Prozent und der fünfjährige LPR bei 4,6 Prozent. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC. Sie hatte ihn im August 2019 reformiert und dient den Banken als Vorgabe für ihre Ausleihesätze.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291989-chinas-notenbank-laesst-lpr-referenzzins-fuer-bankkredite-stabil-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – BANKEN/KLIMASTRESSTEST – Europas oberste Bankenaufseher drängen die Finanzbranche zu mehr Tempo beim Klimaschutz. Banken, die zu wenig dafür tun, droht die Europäische Zentralbank (EZB) Konsequenzen an, etwa höhere Kapitalanforderungen. Banken sollten bei der Kreditvergabe überlegen, wie groß die Klima- und Umweltrisiken sind. Zudem sollten Banken Kunden unterstützen, solche Risiken abzuschwächen. (Handelsblatt) – 21.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292181-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat trifft sich informell vor Ecofin in Paris – Vom Treffen keine offiziellen Mitteilungen erwartbar, dient wichtigem Informationsaustausch – Diskussion über Marktprognosen wahrscheinlich – 21.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Mitglieder des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) werden am 24. Februar im Vorfeld des Treffens der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister (Ecofin) in Paris zusammenkommen. Das Treffen findet am Nachmittag statt und ist ein „informelles“, es dürfte also weder förmlichen Beschlüsse noch offizielle Erklärungen geben. Gleichwohl ist es ein wichtiges Treffen, weil es einen ersten direkten Meinungsaustausch nach drastischen Schwenk in der Kommunikation der Notenbank im Februar ermöglicht, zumal es sich nicht um ein „virtuelles“ Treffen handelt.
Es ist davon auszugehen, dass die Notenbanker aktuelle Makro-Prognosen im Gepäck haben werden, die eine Brücke zwischen den Dezember-Projektionen des EZB-Stabs und den im März anstehenden Projektionen bilden. So hat Bundesbankpräsident Joachim Nagel kürzlich gesagt, dass die Inflation in Deutschland 2022 bei deutlich über 4 Prozent liegen dürfte. Im Dezember hatte die Bundesbank 3,6 Prozent Teuerung prognostiziert. Es wird interessant sein zu sehen, ob und wie sich die Kommunikation der EZB-Ratsmitglieder nach diesem Meinungsaustausch verändert.
EZB-Offizielle haben in jüngster Zeit nahezu geschlossen zum Ausdruck gebracht, dass die EZB ihre Geldpolitik normalisieren dürfte. Darunter wird allgemein ein etwas rascheres Ende der Nettowertpapierkäufe im Rahmen des APP-Programms verstanden, was eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr ermöglichen würde. Unmittelbar nach der EZB-Ratssitzung am 3. Februar und der Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatten einige EZB-Offizielle versucht, die Zinserwartungserhöhungen an den Märkten zu bremsen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55295212-ezb-rat-trifft-sich-informell-vor-ecofin-in-paris-015.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank erwartet höhere Inflation durch 12 Euro Mindestlohn – Stetiger Anstieg der Verbraucherpreise auf Sicht auf vier Jahre wird aufgefangen durch höhere Binnennachfrage – Reale Negativeffekte auf Export werden Positiveffekte der Binnennachfrage dämpfen – 21.2.2022
Frankfurt/Main – Die Bundesbank erwartet durch die von der Ampel-Regierung angekündigte Mindestlohnanhebung auf 12 Euro pro Stunde ein zurückgehendes Arbeitsvolumen, eine höhere Inflation sowie ein zuerst steigendes, dann aber zurückgehendes reales Bruttoinlandsprodukt. Das steht im neuen Monatsbericht für Februar, der am Montag veröffentlicht wurde.
„Aufgrund der höheren Lohnkosten steigen die Verbraucherpreise nach und nach an“, heißt es darin. Im Jahresdurchschnitt 2024 sollen die Preise 0,14 Prozent über der Basislinie liegen. „Nach vier Jahren dürften sie etwa ein viertel Prozent höher liegen.“ Da die betroffenen Haushalte aufgrund der Lohnerhöhung ihre realen Konsumausgaben ausweiten steigt das reale Bruttoinlandsprodukt nach der Mindestlohnanhebung zunächst geringfügig über das Basislinienniveau.
Die höheren Produktionskosten im Inland werden jedoch nach Berechnung der Bundesbank die preisliche Wettbewerbsfähigkeit dämpfen und in der Folge die realen Exporte unter ihr Ausgangsniveau senken. „Der geringe positive Effekt der inländischen Nachfrage auf das Bruttoinlandsprodukt wird dadurch kompensiert“, schreibt die Bundesbank. Das Arbeitsvolumen wird nach Einschätzung der Bundesbank 2023 um 0,29 Prozent und in 2024 um 0,19 Prozent niedriger liegen als ohne die außerplanmäßige Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro. Diese ist derzeit zum 1. Oktober 2022 angestrebt und kommt zusätzlich zur regulären Erhöhung auf 10,45 Euro je Stunde, die bereits zum 1. Juli vorgesehen war.
Die SPD hatte dies im Wahlkampf versprochen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55295368-bundesbank-erwartet-hoehere-inflation-durch-12-euro-mindestlohn-003.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank: Überbewertung von Wohnimmobilien 2021 gestiegen – 11 Prozent Plus bei Wohnimmobilien, 2,5 Prozent bei Mieten – Wohnimmpobilienpriese rund 30 Prozent über dem Referenzwert – Neuverträge bei Mieten erträglich – Einkommens- hinter Immobilienpreiszuwachs zurückgeblieben: Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien verschlechtert – 21.2.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die Überbewertung von deutschen Wohnimmobilien ist aus Sicht der Deutschen Bundesbank im vergangenen Jahr gestiegen. Während die Kaufpreise für Wohnimmobilien mit gut 11 Prozent im Jahresvergleich den höchsten Preisanstieg seit Beginn des jüngsten Aufschwungs am Wohnimmobilienmarkt verzeichneten, verteuerten sich die Mieten bei Neuverträgen im vergangenen Jahr nur um rund 2,5 Prozent, wie die Bundesbank in einem Bericht mit Verweis auf Untersuchungen aus dem Immobiliensektor mitteilte.
„Sowohl dem Kaufpreis-Einkommen-Verhältnis zufolge als auch gemäß Schätzergebnissen für die Langfristbeziehung von Immobilienpreisen, Einkommen und Zinsen lagen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland um 20 Prozent bis 35 Prozent über dem Referenzwert“, heißt es in dem Bericht der Bundesbank.
In den Städten lagen im vergangenen Jahr die Immobilienpreise nach aktuellen Schätzungen zwischen 15 Prozent und 40 Prozent über dem Preis, der durch soziodemografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt sei, wie die Bundesbank erklärte. Auch habe 2021 das Verhältnis von Kaufpreis und Jahresmiete bei Wohnungen in Städten um gut 30 Prozent und in den sieben Großstädten um rund 40 Prozent über seinem längerfristigen Mittelwert gelegen.
*** Mieten steigen weniger stark
Die Bundesbank verweist in ihrem Bericht auf verschiedene Untersuchungen von Immobilienexperten. Nach Angaben des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) stiegen im vergangenen Jahr die Preise für Wohnimmobilien insgesamt um 11,3 Prozent. Der Häuserpreisindex des Statistischen Bundesamtes (Destatis) erhöhte sich im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2021 mit 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ebenfalls kräftig. Auch der EPX-Häuserpreisindex der Hypoport AG habe mit 12,8 Prozent im Jahr 2021 hohe Preissteigerungsraten bei Wohnimmobilien angezeigt. Nach Berechnungen auf Basis von Angaben der Bulwiengesa AG für 127 deutsche Städte verteuerten sich Wohnimmobilien dort im Jahr 2021 mit 7 Prozent.
Gleichzeitig habe sich der Mietenanstieg in Neuverträgen im vergangenen Jahr kaum verstärkt. Die Bundesbank verwies auf Berechnungen auf Basis von Angaben der Bulwiengesa AG, nach denen sich Mietwohnungen bei Neuabschluss mit 2,5 Prozent in den Städten verteuerten. In den sieben Großstädten war der Mietenanstieg mit 2,75 Prozent nur unwesentlich höher. Laut Angaben des vdp zogen die Neuvertragsmieten in Deutschland insgesamt etwas stärker an als in den sieben Großstädten.
Insgesamt habe sich die Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien in Deutschland verschlechtert, da der Einkommenszuwachs hinter der Immobilienpreissteigerung zurückblieb und von den Zinsen keine nennenswerte Entlastung ausging, wie die Bundesbank erklärte.
&&& dpa-AFX: ROUNDUP … Die Bundesbank warnt schon seit Jahren vor Überbewertungen am Immobilienmarkt. Die starken Preissteigerungen in Deutschland und anderen europäischen Länder alarmierten zuletzt auch den EU-Risikorat ESRB. Hierzulande gebe es einen Anstieg der Häuserpreise auf breiter Front, warnte das bei der Europäischen Zentralbank angesiedelte Gremium. Schätzungen deuteten auf eine „hohe und wachsende Überbewertung“. Deutschland solle mehr gegen den Preisschub tun. Der EU-Risikorat empfahl in der Immobilienfinanzierung die Einführung einer Obergrenze für das Verhältnis von Kredithöhe zu Immobilienwert.
Die Finanzaufsicht Bafin hat bereits strengere Regeln für Geldhäuser auf den Weg gebracht. Sie hat verfügt, dass Deutschlands Banken als Vorsorge für mögliche Rückschläge etwa auf dem Immobilienmarkt in den nächsten zwölf Monaten einen zusätzlichen Kapitalpuffer ansparen müssen. Neu eingeführt werden soll zum 1. April ein zusätzlicher Puffer, der spezifisch Wohnimmobilien-Kredite absichert./la/jsl/als/DP/mis
&&& dpa-AFX: ROUNDUP 2: … Die Bundesbank warnt schon seit Jahren vor Überbewertungen am Immobilienmarkt. … Allerdings betont die Bundesbank, dass die Einschätzung der Preise bei Wohnimmobilien derzeit mit besonders hoher Unsicherheit behaftet sei. Als einen Grund nennen die Bundesbanker die stark gestiegenen Baupreise.
Spitzenreiter im Immobiliengeschäft war laut IVD im vergangenen Jahr Berlin, wo die Umsätze um 26,4 Prozent zulegten. Am wenigsten tat sich in Bremen, dort stiegen die Immobilienumsätze lediglich um 4,2 Prozent.
Ob es eine Preisblase bei Wohneigentum in Deutschland gibt oder nicht, ist unter Fachleuten seit langem umstritten. In der Bau- und Immobilienbranche wird stets darauf verwiesen, dass in den Städten und deren Umland nach wie vor viele Wohnungen fehlen und die Nachfrage wesentlich höher ist als das Angebot./cho/la/jsl/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55295579-bundesbank-ueberbewertung-von-wohnimmobilien-2021-gestiegen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55297084-roundup-bundesbank-verstaerkte-anzeichen-fuer-ueberhoehte-immobilienpreise-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55297524-roundup-2-neuer-rekord-auf-immobilienmarkt-bundesbank-sieht-ueberhoehte-preise-016.htm

MYANMAR – EUROPÄISCHE UNION – EU verschärft Sanktionen gegen Militärs in Myanmar – 21.2.2022
BRüSSEL (AFP)–Gut ein Jahr nach dem Militärputsch in Myanmar hat die Europäische Union ihre Sanktionen gegen die Machthaber in dem südostasiatischen Land verschärft. Die EU-Außenminister beschlossen am Montag in Brüssel, 22 weitere Verantwortliche und vier Unternehmen in Myanmar auf die Sanktionsliste zu setzen, wie der Rat mitteilte. Dazu gehören unter anderem die Minister für Investitionen und Industrie.
Die EU äußerte sich „besorgt über die anhaltende Eskalation der Gewalt in Myanmar“. Insgesamt sind nun 65 Menschen und zehn Firmen von Einreiseverboten und Kontensperrungen betroffen. Zudem gilt ein Waffenembargo. Zuvor hatten bereits die USA, Großbritannien und Kanada ihre Sanktionen verschärft.
Seit dem Staatsstreich am 1. Februar des vergangenen Jahres wurden in Myanmar mehr als 1.500 Zivilisten getötet. Die entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi steht an einem unbekannten Ort unter Hausarrest. Gegen sie wurde eine sechsjährige Haftstrafe verhängt, weitere könnten folgen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299086-eu-verschaerft-sanktionen-gegen-militaers-in-myanmar-015.htm

%%%%%%%%%

RUSSLAND – UKRAINE – ZUSAMMENFASSUNG – GESAMT-ROUNDUP (ROUNDUP 2): Russland ordnet Entsendung von Truppen in die Ostukraine an – Einmarsch-Zeitpunkt unklar – USA und EU kündigen Sanktionen an – Biden, Macron und Scholz: „nicht nachlassen im Einsatz für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine“ – Nach „Hilferuf“ ostukrainischer Separatisten beschuldigt Putin die Ukraine, fordert Feuer im Donbass sofort einstellen – Putin: nach jahrelanger Täuschung hat NATO mit „unverschämter Aneignung“ der Ukraine begonnen – Ohne Beweise verurteilt Putin ukrainischen Genozid an Russen in der Ostukraine – Putin warnt vor ukrainischer Atomwaffenproduktion – Russischer Sicherheitsrat: Druck auf Russland beispiellos, doch Einmarsch ist unausweichlich, danach besteht Hoffnung auf Abkühlung des Konflikts – 21.2.2022, 23:59
KIEW/MOSKAU/BRÜSSEL (dpa-AFX) – Dramatische Eskalation im Ukraine-Konflikt: Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Entsendung von Truppen in den umkämpften Osten des Landes angeordnet. Die Einheiten sollen in den kurz zuvor von ihm als unabhängige Staaten anerkannten „Volksrepubliken Luhansk und Donezk“ für „Frieden“ sorgen. Dies geht aus einem Dekret hervor, das der Kremlchef am Montag in Moskau unterzeichnet hat.
Wann die Soldaten in die von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete einrücken, blieb zunächst unklar. Die USA und die EU kündigten Strafmaßnahmen an.
Der vor Jahren vereinbarte Waffenstillstand in Donezk und Luhansk hält angesichts Hunderter Verstöße nicht mehr, es bekämpfen sich dort ukrainische Regierungstruppen und Aufständische.
Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland zusammengezogen. Ein baldiges Vorrücken in die Ostukraine wäre daher leicht möglich. Moskau hatte seit Wochen Befürchtungen des Westens widersprochen, dass ein Einmarsch bevorstehen könnte.
Die Entscheidung dürfte den Ukraine-Konflikt weiter stark befeuern. Die EU wird mit Sanktionen darauf reagieren, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel am Abend erklärten. Die Strafmaßnahmen sollten diejenigen treffen, die daran beteiligt sind, hieß es. Von der Leyen und Michel verurteilten die Entscheidung als „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht sowie die territoriale Integrität der Ukraine“.
Auch die US-Regierung wird Sanktionen erlassen, wie die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, mitteilte. Die Maßnahmen träfen unter anderem Investitionen oder Handel von US-Personen mit Blick auf Donezk und Luhansk. Biden bekräftigte demnach, dass die Vereinigten Staaten im Gleichschritt mit ihren Verbündeten und Partnern „rasch und entschlossen“ auf eine weitere russische Aggression gegen die Ukraine reagieren würden.
Der britische Premierminister Boris Johnson prangerte den Schritt Putins ebenfalls als „offenen Bruch internationalen Rechts“ an und sprach von einer „schamlosen Verletzung der Souveränität und Integrität der Ukraine“.
Putin forderte mit Blick auf die Kämpfe im Donbass die ukrainische Führung auf, sofort das Feuer in der Ukraine einzustellen. Andernfalls werde Kiew die volle Verantwortung dafür tragen, sagte er. Der Kremlchef warf zudem der Nato vor, mit einer „unverschämten Aneignung“ der Ukraine begonnen zu haben. Der Westen wolle die Ukraine als „Theater möglicher Kampfhandlungen“ erschließen.
Die prorussischen Separatistenführer in den beiden Regionen hatten Putin zuvor um Beistand im Kampf gegen die ukrainischen Regierungstruppen gebeten. Nach UN-Schätzungen gibt es in dem seit acht Jahren währenden Konflikt bisher mehr als 14 000 Tote.
Putin sprach in der Fernsehansprache trotz fehlender Beweise von einem Massenverbrechen am russischstämmigen Volk in der Ostukraine. „Die sogenannte zivilisierte Welt zieht es vor, den von Kiew begangenen Genozid im Donbass zu ignorieren“, sagte Putin. Vier Millionen Menschen seien betroffen. Die USA hatten Russland zuletzt beschuldigt, möglicherweise den Vorwurf des Völkermordes als Vorwand für eine Invasion nutzen zu wollen.
Putin warf der Nato überdies eine jahrelange Täuschung vor. Russland sei zu Sowjetzeiten bei der Wiedervereinigung Deutschlands versprochen worden, dass die Nato sich kein bisschen nach Osten ausdehne. „Sie haben uns betrogen“, sagte Putin und warf dem westlichen Bündnis vor, bereits fünf Wellen der Ausdehnung nach Osten durchgezogen zu haben – und Russland wie einen Feind zu behandeln. „Warum das alles? Wozu?“, fragte Putin. Er hatte zuletzt mehrfach vor einer Aufnahme der Ukraine in die Nato gewarnt. Russland sieht sich dadurch in seiner Sicherheit bedroht.
Putin warnte außerdem, dass in der Ukraine Atomwaffen hergestellt werden könnten. „Die Ukraine verfügt tatsächlich immer noch über sowjetische Nukleartechnologien und Trägersysteme für solche Waffen.“
Außenministerin Annalena Baerbock verurteilte die Anerkennung der Separatisten-Regionen durch Russland als „eklatanten Bruch des Völkerrechts“ und „schweren Schlag für alle diplomatischen Bemühungen zur friedlichen Beilegung und politischen Lösung des aktuellen Konflikts“.
Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Biden und der französische Präsident Emmanuel Macron telefonierten am Abend und waren sich einig, dass dieser Schritt Russlands nicht unbeantwortet bleiben werde. Alle drei erklärten sich einem Sprecher zufolge solidarisch mit der Ukraine. „Die Partner waren sich einig, nicht nachzulassen in ihrem Einsatz für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine.“ Macron forderte unter anderem eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats.
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda erklärte: „Was wir heute Abend erlebt haben, mag für die demokratische Welt surreal erscheinen. Aber die Art und Weise, wie wir darauf reagieren, wird uns für die nachfolgenden Generationen definieren“. Das EU- und Nato-Mitglied Litauen fühlt sich ebenfalls von Russland bedroht.
Der Kreml hatte zuvor tagsüber Hoffnungen auf ein baldiges Treffen Putins mit Biden gedämpft. Die Außenminister Russlands und der USA wollen sich aber am Donnerstag in Genf treffen.
Russland sei sich im Klaren darüber, dass der Schritt angesichts der vom Westen angedrohten Sanktionen ernste Folgen haben werde, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew. Es gebe angesichts der Lage aber keine andere Möglichkeit, als die Gebiete anzuerkennen. Der Druck auf Russland werde beispiellos sein. Die Hoffnung sei, dass sich der Konflikt danach abkühle./toz/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299997-gesamt-roundup-russland-ordnet-entsendung-von-truppen-in-die-ostukraine-an-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299540-roundup-2-putin-erkennt-volksrepubliken-donezk-und-luhansk-als-unabhaengig-an-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299418-roundup-putin-erkennt-volksrepubliken-in-ostukraine-als-unabhaengig-an-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55298810-roundup-putin-entscheidet-ueber-volksrepubliken-donezk-und-luhansk-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299346-putin-begruendet-anerkennung-von-separatisten-in-langer-tv-ansprache-003.htm

……………………….

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UN-Chef: Anerkennung von Donezk und Luhansk verstößt gegen UN-Charta – 21.2.2022, 23:11
NEW YORK (dpa-AFX) – Russlands Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine verstößt nach Einschätzung von UN-Generalsekretär António Guterres gegen die Charta der Vereinten Nationen. Russland habe damit die Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine verletzt, sagte Guterres laut Mitteilung am Montag. Er sei stark besorgt und rufe erneut zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf. Die Charta ist der Gründungsvertrag und damit eine Art Verfassung der Vereinten Nationen./cah/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299791-un-chef-anerkennung-von-donezk-und-luhansk-verstoesst-gegen-un-charta-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Nato-Generalsekretär: Russland befeuert Konflikt in der Ostukraine – 21.2.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland nach der Entscheidung zur Anerkennung der Separatistengebiete ein weiteres Anheizen der Spannungen in der Ostukraine vorgeworfen. „Moskau befeuert den Konflikt in der Ostukraine, indem es die Separatisten finanziell und militärisch unterstützt“, teilte der Norweger am Montagabend mit. Es versuche zudem wieder einmal, einen Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine zu konstruieren.
Russlands Entscheidung, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anzuerkennen, verurteilte Stoltenberg. „Dies untergräbt die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine, untergräbt die Bemühungen um eine Lösung des Konflikts und verstößt gegen die Minsker Abkommen, deren Vertragspartei Russland ist“, erklärte er.
Stoltenberg erinnerte zudem daran, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen 2015 einschließlich Russland seine „uneingeschränkte Achtung der Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Unversehrtheit der Ukraine“ bekräftigt habe. Donezk und Luhansk seien Teil der Ukraine, ergänzte er./aha/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299598-nato-generalsekretaer-russland-befeuert-konflikt-in-der-ostukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Putin über Nato: ‚Sie haben uns betrogen‘ – Putin klagt jahrelange Täuschung der NATO an: Versprechen der Nicht-Ausdehnung der NATO Richtung Osten wurde gebrochen – Russland wurde wie eine Feind behandelt: fünf Ausdehnungswellen der NATO nach Osten – NATO-Ziel: Russland schwächen, Terroristen im Nordkaukasus/Tschetschenien wurden unterstützt – Russland mehrfache Warnungen vor NATO-Aufnahme der Ukraine wurden missachtet – Verhandlungen weiterhin möglich: NATO soll sich auf Positionen von 1997 zurückziehen – 21.2.2022, 21:23
MOSKAU (dpa-AFX) – Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer Fernsehansprache der Nato eine jahrelange Täuschung Moskaus vorgeworfen. Russland sei zu Sowjetzeiten bei der Wiedervereinigung Deutschlands versprochen worden, dass die Nato sich kein bisschen nach Osten ausdehne, sagte der Kremlchef am Montag. „Sie haben uns betrogen“, sagte Putin und warf dem westlichen Bündnis vor, bereits fünf Wellen der Ausdehnung nach Osten durchgezogen zu haben – und Russland wie einen Feind zu behandeln. „Warum das alles? Wozu?“, fragte Putin.
Er hatte zuletzt mehrfach vor einer Aufnahme der Ukraine in die Nato gewarnt. Russland sieht sich dadurch in seiner Sicherheit bedroht. Die Nato habe es darauf angelegt, Russland als flächenmäßig größtes Land zu schwächen, so Putin. In der Vergangenheit seien auch die Terroristen im Nordkaukasus unterstützt worden, sagte er mit Blick auf die Kriege in der russischen Teilrepublik Tschetschenien.
Die Nato habe bisher alle Proteste und Warnungen ignoriert. Der Block habe seine militärische Infrastruktur immer weiter an die Grenzen Russlands heranbewegt. Das westliche Bündnis habe dabei auf Moskaus Sorgen „gespuckt“ und gemacht, was es wolle.
Zugleich betonte Putin, dass Russland weiter bereit sei zum Dialog mit dem Westen – mit der Nato und den USA. Voraussetzung sei ein Ende der Osterweiterung, ein Verzicht auf die Stationierung von Raketenabwehrsystemen und ein Rückzug der Nato auf die Positionen von 1997, sagte Putin. „Russland trat und tritt immer dafür ein, dass die schwierigsten Probleme mit politisch-diplomatischen Methoden am Verhandlungstisch entschieden werden“, sagte er./mau/DP/he

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Putin stellt Staatlichkeit der Ukraine infrage – Putin: unter wesltlichem Einfluss haben ukrainische Nationalisten das Land in die Sackgasse geführt – „Dekommunisierung“: verhindertes Wohlleben in der Ex-Sowjetrepublik durch Oligarchen-Machtkämpfe und Korruption – 21.2.2022, 20:41
MOSKAU (dpa-AFX) – Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einer Fernsehansprache die Staatlichkeit der Ukraine als Ganzes infrage gestellt. Der Kremlchef bezeichnete die Ukraine am Montag in einer Fernsehansprache als einen durch Russland unter dem kommunistischen Revolutionsführer Lenin geschaffenen Staat. Die Denkmäler Lenins seien dort zerstört worden als Zeichen der „Dekommunisierung“, sagte Putin mit Blick auf die Abschaffung der Überreste des Kommunismus. „Wir sind bereit, der Ukraine zu zeigen, was eine echte Dekommunisierung ist.“
Die Ukraine habe nie eine „echte Staatlichkeit“ gehabt, sondern vielmehr Modelle kopiert, sagte Putin. Dort hätten heute Radikale und Nationalisten das Sagen – unter den Kuratoren des Westens, die das Land in die Sackgasse geführt hätten. Korruption und Machtkämpfe von Oligarchen würden verhindern, dass es den Menschen in der Ex-Sowjetrepublik besser gehe.
Es wurde erwartet, dass Putin in der Ansprache seine Entscheidung zur Anerkennung der selbst anerkannten „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhängige Staaten bekannt gibt. Die Entscheidung dürfte den Ukraine-Konflikt weiter stark befeuern. Zuvor hatte Putin den nationalen Sicherheitsrat angehört. Dessen Mitglieder sprachen sich mehrheitlich für die Anerkennung aus./mau/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299334-putin-stellt-staatlichkeit-der-ukraine-infrage-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Putin sieht Moratorium zu Nato-Beitritt der Ukraine nicht als Lösung – 21.2.2022, 17:23
MOSKAU (dpa-AFX) – Russlands Präsident Wladimir Putin sieht im Konflikt mit dem Westen ein Moratorium zu einem möglichen Nato-Beitritt der Ukraine nicht als Lösung. Er sagte am Montag bei einer Sitzung des Sicherheitsrats in Moskau an die Adresse des Westens: „Das ist kein Moratorium für uns, sie machen dieses Moratorium für sich selbst.“
Mit einem Moratorium könnten sich Russland und die Nato darauf verständigen, dass die Ukraine ihre Beitrittsbestrebungen über mehrere Jahre oder auf unbestimmte Zeit verschiebt.
Der Westen glaube, dass die Ukraine heute noch nicht bereit für eine Mitgliedschaft in dem Militärbündnis sei. „Wir glauben, dass dies kein Zugeständnis an uns ist“, meinte Putin.
Russland will einen Beitritt des Nachbarlandes verhindern und hat die Nato und die USA zu schriftlichen Sicherheitsgarantien aufgefordert. Der Westen hat zentrale Forderungen Moskaus zurückgewiesen. Russland forderte daraufhin die USA zum Abzug ihrer Streitkräfte aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie aus dem Baltikum auf. Die Ukraine hat einen Nato-Beitritt in ihrer Verfassung verankert und sieht sich im Krieg mit Russland./cht/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55298422-putin-sieht-moratorium-zu-nato-beitritt-der-ukraine-nicht-als-loesung-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Konflikt „bedroht“ Russland: Putin gibt Minsker Abkommen keine Chance mehr – Vor wenigen Tagen hatte Putin noch betont, die Minsker Vereinbarungen „bis zum Ende“ umsetzen zu wollen – 21.2.2022, 16:37
Das Minsker Abkommen soll den Frieden im Osten der Ukraine sichern. Doch seit Jahren gibt es Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe. Angesichts des schwelenden Konflikts mit der Ukraine will Russlands Präsident Putin nicht länger an der Vereinbarung festhalten.
Russlands Präsident Wladimir Putin sieht keine Chancen mehr für eine Umsetzung der Minsker Abkommen, durch die die Ostukraine befriedet werden sollen. „Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es keine Aussichten“ für die Abkommen gibt, sagte er bei einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats in Moskau.
In den von Deutschland und Frankreich 2014 und 2015 vermittelten und gemeinsam mit der Ukraine und Russland vereinbarten Minsker Abkommen hatten sich die Konfliktparteien in der Ostukraine zu mehreren Schritten verpflichtet, um eine Friedenslösung in dem Konflikt zu erreichen. Kurz vor Putins Äußerung hatten die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine den russischen Staatschef aufgerufen, die Unabhängigkeit ihrer selbst ernannten „Volksrepubliken“ von der Ukraine anzuerkennen. Putin kündigte an, noch am heutigen Montag über die Anerkennung der Unabhängigkeit zu entscheiden.
Das Minsker Abkommen sieht vor, dass die Regionen Donezk und Luhansk Teil der Ukraine bleiben und dort Kommunalwahlen nach ukrainischem Recht abgehalten werden. In bestimmten Gebieten soll eine vorläufige Selbstverwaltung eingerichtet werden. Ausländische bewaffnete Verbände müssen der Vereinbarung zufolge abziehen.
Die zunehmenden Spannungen in der Ukraine-Krise bezeichnete Putin als „ernste, sehr große Bedrohung“ für sein Land. Die Ukraine werde als „Instrument der Konfrontation“ gegen Moskau genutzt. Er versicherte, dass Russlands Priorität „nicht Konfrontation, sondern Sicherheit“ sei.
Westliche Vertreter warnen seit Wochen vor einem Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Situation vor Ort ist enorm angespannt, Russland hat nach westlichen Angaben rund 150.000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland aufmarschieren lassen. Quelle: ntv.de, mba/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Putin-gibt-Minsker-Abkommen-keine-Chance-mehr-article23143550.html

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Stoltenberg wirft Russland wegen weiterer Militärübungen Wortbruch vor – 21.2.2022, 9:31
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland wegen angekündigter weiterer Militärmanöver an der ukrainischen Grenze Wortbruch vorgeworfen. „Wir sehen, dass Russland versprochen hat, sich zurückzuziehen, aber Russland hat das weiter gesteigert, den Aufmarsch, mehr Truppen an der Grenze stationiert“, sagte Stoltenberg der ARD. Das Vorgehen des Kremls sei allerdings nicht überraschend.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55293431-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – ROUNDUP: Russische Anerkennung ostukrainischer Volksrepubliken: US-Regierung kündigt Sanktionen nach Entscheidung Russlands an – „Volksrepubliken-Sanktionen“ sollen neue Investionen, Handel, Finanzierung durch US-Personen in Volksrepubliken verbieten – „Volksrepuliken-Sanktionen“ weichen von mit Verbündeten erörterten Sanktionen im Fall eines russischen Einmarsches ab – Ohne konkrete Angaben: Bidens Telefonate mit europäischen Politikern und Selenskyj – 21.2.2022, 22:11
WASHINGTON (dpa-AFX) – Auch die US-Regierung wird mit Sanktionen auf Russlands Entscheidung reagieren, die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anzuerkennen. US-Präsident Joe Biden werde in Kürze eine entsprechende Anordnung erlassen, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Montag mit. Die Maßnahmen sollen demnach neue Investitionen, Handel und Finanzierung durch US-Personen in Donezk und Luhansk verbieten. „Wir haben mit einem solchen Schritt Russlands gerechnet und sind bereit, sofort zu reagieren“, erklärte Psaki.
Das Weiße Haus betonte, dass diese Maßnahmen sich von jenen Sanktionen unterscheiden, die im Falle eines russischen Einmarsches in die Ukraine mit den Verbündeten vereinbart seien. „Wir beraten uns weiterhin eng mit unseren Verbündeten und Partnern, einschließlich der Ukraine, über die nächsten Schritte und über Russlands anhaltende Eskalation an der Grenze zur Ukraine“, so das Weiße Haus. Auch die Europäische Union reagierte mit Sanktionen.
Die Anerkennung von Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten erfolgte inmitten seit Tagen andauernder Gefechte in dem Konfliktgebiet. Seit 2014 kämpfen vom Westen ausgerüstete ukrainische Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Separatisten in der Donbass-Region nahe der russischen Grenze. UN-Schätzungen zufolge wurden seitdem mehr als 14 000 Menschen getötet.
Biden telefonierte nach Russlands Entscheidung mit Partnern in Europa. So sprach er mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj. Das Gespräch habe 35 Minuten gedauert, Details waren zunächst nicht bekannt. Biden sprach außerdem mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Der US-Präsident beriet sich am Montag auch erneut mit seinem nationalen Sicherheitsteam über den Konflikt mit Russland. Auch weitere Informationen zu dieser Sitzung gab es zunächst nicht.
Die USA hatten im Falle eines Einmarsches Russlands in die Ukraine immer wieder mit massiven Sanktionen gedroht. Erst am Montagmorgen warnte die US-Regierung erneut davor, dass ein solcher Einmarsch in den kommenden Stunden oder Tagen möglich sei. Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland zusammengezogen. Moskau widerspricht seit Wochen Befürchtungen des Westens, dass ein Einmarsch in die Ukraine bevorstehen könnte./nau/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299537-roundup-us-regierung-kuendigt-sanktionen-nach-entscheidung-russlands-an-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299506-ukraine-krise-usa-kuendigen-ebenfalls-sanktionen-gegen-russlands-an-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden berät sich erneut mit Sicherheitsteam zu Ukraine-Krise – 21.2.2022, 20:41
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden kommt angesichts des eskalierenden Konflikts mit Russland wegen der Ukraine-Krise erneut mit seinen Sicherheitsberatern zusammen. „Präsident Biden trifft sich heute mit seinem nationalen Sicherheitsteam im Weißen Haus und wird regelmäßig über die Entwicklungen in Bezug auf Russland und die Ukraine unterrichtet“, hieß es am Montag aus dem Weißen Haus in Washington. Medien hatten berichtet, dass unter anderem US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin vor dem Regierungssitz gesichtet wurden.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag angekündigt, dass er die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine als unabhängige Staaten anerkennen will. Biden hatte sich zuletzt am Freitag öffentlich zu der Krise geäußert und gewarnt, dass Putin die Entscheidung zum Einmarsch in die Ukraine getroffen habe.
Das Wochenende verbrachte Biden im Weißen Haus. Er hatte keine öffentlichen Termine, kam aber bereits am Sonntag mit seinen Sicherheitsberatern zusammen. Nach einem Telefonat mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte Biden am Sonntagabend „im Prinzip“ einem Treffen mit Putin zugestimmt – sollte dieser vorher nicht in die Ukraine einmarschieren./nau/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299335-biden-beraet-sich-erneut-mit-sicherheitsteam-zu-ukraine-krise-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – ROUNDUP: Kreml dämpft Hoffnungen auf Ukraine-Gipfel von Putin und Biden: „keine konkreten Pläne“ – WIederholung bereits bekannter Meldungsinhalte: Tote in bei massiv gestiegenenen Waffenruhe-Verletzungen in Ostukraine; Separatisten rufen zur Flucht auf; diverse Telefonate zwischen Westen und Russland; Sanktionsdrohungen des Westens – 21.2.2022, 12:35
BRÜSSEL/MOSKAU (dpa-AFX) – Der Kreml hat Hoffnungen auf ein baldiges Treffen von Präsident Wladimir Putin mit seinem US-Kollegen Joe Biden zur Entspannung des Ukraine-Konflikts gedämpft. „Es gibt soweit keine konkreten Pläne dazu“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Grundsätzlich seien Gespräche aber möglich – sowohl am Telefon als auch persönlich. Laut Weißem Haus in Washington hat Biden einem Treffen „im Prinzip“ zugestimmt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Wochenende versucht, ein solches Treffen zu vermitteln. Unterdessen berief Putin den nationalen Sicherheitsrat ein.
Nach Tagen neuer Gefechte im Konfliktgebiet in der Ostukraine bezeichnete Peskow die Lage als „extrem angespannt“. „Wir sehen bisher keine Zeichen für eine Entspannung.“ Peskow ging laut Interfax nicht auf eine Journalistenfrage ein, ob Russland militärisch eingreife, sollten die von Moskau unterstützten Separatisten in den Gebieten Donezk und Luhansk um Hilfe bitten. Im Westen wird befürchtet, dass Moskau eine solche Bitte als Vorwand nehmen könnte.
Internationale Beobachter hatten zuletzt von einer massiven Zunahme an Verstößen gegen einen geltenden Waffenstillstand gesprochen. Die Aufständischen sprachen am Montag von mindestens zwei Toten und neuen Gefechten. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Bereits am Wochenende sollen auf beiden Seiten mindestens vier Menschen getötet worden sein, darunter zwei ukrainische Soldaten.
Die Separatisten hatten die Bevölkerung angesichts des Konflikts zwischen Moskau und Kiew zur Flucht nach Russland aufgerufen. Nach russischen Angaben sind inzwischen mehr als 61 000 Menschen dorthin ausgereist, teilte das Zivilschutzministerium mit.
In den Gebieten Donezk und Luhansk unweit der russischen Grenze kämpfen seit 2014 vom Westen ausgerüstete Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Separatisten. UN-Schätzungen zufolge sind bereits mehr als 14 000 Menschen getötet worden, zumeist im Separatistengebiet. Ein Friedensplan von 2015 unter deutsch-französischer Vermittlung wird nicht umgesetzt.
Wegen der zugespitzten Lage gab es zuletzt neue Anläufe, die Krise diplomatisch zu lösen. Frankreichs Präsident Macron telefonierte am Sonntag gleich zweimal mit Kremlchef Putin und einmal mit Biden. Macron habe den beiden Staatschefs ein Treffen und anschließend ein weiteres mit allen Beteiligten vorgeschlagen, hieß es in der Nacht aus dem Élyséepalast in Paris. Biden hat laut Weißem Haus ein Gespräch an die Bedingung geknüpft, dass Russland vorher nicht in die Ukraine einmarschiert.
Der Inhalt eines möglichen Gipfels solle am Donnerstag von US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow bei einem Treffen bestimmt werden, hieß es weiter. Die US-Regierung drohte Moskau im Falle eines Einmarsches erneut mit Sanktionen. Man sei bereit, schnelle und schwerwiegende Schritte zu unternehmen, sollte Russland den Krieg wählen.
Moskau widerspricht seit Wochen hartnäckig entsprechenden Befürchtungen des Westens. Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen. Sorgen lösen auch russische Truppen in Belarus aus, die nun doch länger als geplant ein Manöver abhalten sollen.
Außenministerin Annalena Baerbock sagte am Montag zur Lage in der Ostukraine: „Was wir in den letzten 72 Stunden erlebt haben an Anschlägen, an gewaltsamen Auseinandersetzungen vor Ort, ist wirklich besorgniserregend.“ Zugleich begrüßte die Grünen-Politikerin Frankreichs Initiative für weitere Spitzengespräche. „Wir können diese Krise nur am Verhandlungstisch lösen“, sagte sie bei einem EU-Ministertreffen in Brüssel. Das Engagement des französischen Präsidenten Emmanuel Macron für ein Treffen auf Spitzenebene sei gut.
Die Ukraine forderte von der Europäischen Union mehr Druck auf Russland. Dazu zählte Außenminister Dmytro Kuleba auch sofortige Sanktionen. Man erwarte nicht nur politische Botschaften, sondern konkrete Maßnahmen. „Wir sind der Auffassung, dass es gute und legitime Gründe gibt, zumindest einige Sanktionen zu verhängen“, sagte Kuleba. Damit könne demonstriert werden, dass die EU nicht nur über Sanktionen spreche, sondern auch handele.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drohte einmal mehr, dass Russland im Fall eines Angriffs auf die Ukraine „massive Konsequenzen“ zu erwarten hat. Zum angedachten Sanktionspaket sagte sie am Sonntag in einem Interview der ARD-Sendung „Anne Will“: „Die Finanzsanktionen bedeuten für den Kreml, dass wenn sie militärische Aggressionen gegen die Ukraine fahren, Russland im Prinzip abgeschnitten wird von den internationalen Finanzmärkten.“
Die Wirtschaftssanktionen würden ihr zufolge „alle Güter betreffen, die Russland dringend braucht, um seine Wirtschaft zu modernisieren und zu diversifizieren, die aber von uns hergestellt werden, wo wir globale Dominanz haben und die Russland nicht ersetzen kann“.
Angesichts des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine setzte der Lufthansa-Konzern am Montag seine Flüge in die ukrainischen Städte Kiew und Odessa aus. Die Maßnahme gilt nach Angaben einer Konzernsprecherin zunächst bis Ende des Monats. Die Stadt Lwiw (Lemberg) im Westen des Landes werde weiterhin angeflogen. Zur Lufthansa-Gruppe gehören auch die Fluggesellschaften Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines sowie Eurowings. Am Wochenende hatte die Bundesregierung die Deutschen in der Ukraine zur Ausreise aufgerufen – ebenso wie zuvor einige westliche Länder./cht/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55295648-roundup-kreml-daempft-hoffnungen-auf-ukraine-gipfel-von-putin-und-biden-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55294564-kreml-bisher-keine-konkreten-plaene-fuer-biden-putin-gipfel-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Regierung warnt vor ‚blutigem‘ Krieg in der Ukraine – 21.2.2022, 15:47
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung warnt im Falle eines russischen Einmarschs in die Ukraine vor einem „blutigen“ Krieg. Wenn Russlands Präsident Wladimir Putin „im großen Stil vorgehe (…) mit konventionellen Bodentruppen, denen Luft- und Raketenangriffe vorausgehen, wird es blutig zugehen“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montagmorgen dem Sender CNN. „Ich meine, das ist kein Militär, das dafür bekannt ist, das Leben unschuldiger Zivilisten zu respektieren“, so Kirby. Man würde also in der Ukraine mit einer erheblichen Opferzahl rechnen.
Der Pentagon-Sprecher betonte außerdem, dass es eine beträchtliche Zahl von Opfern auf russischer Seite geben würde. Putin werde sich für tote russische Soldaten auch gegenüber seinen Landsleuten verantworten müssen. Kirby warnte vor einem Angriff, der „buchstäblich innerhalb von Stunden“ möglich sei. Das bedeute aber nicht, dass ein Befehl nicht zurückgenommen werden könne. „Es bedeutet nicht, dass Herr Putin nicht sagen kann: „Wissen Sie was? Ich habe meine Meinung geändert. Ich werde versuchen, hier einen friedlichen Ausweg zu finden.““, sagte Kirby weiter.
Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen. Moskau widerspricht seit Wochen hartnäckig entsprechenden Befürchtungen des Westens./nau/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55297637-us-regierung-warnt-vor-blutigem-krieg-in-der-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA fürchten Ukraine-Angriff in kommenden Stunden oder Tagen – Weitere eindringliche Warnungen: USA erwarten Menschenrechtsverletzungen – 21.2.2022, 15:23
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung warnt weiter eindringlich vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine – möglicherweise in den kommenden Stunden. „Wir haben gerade in den letzten 24 Stunden weitere Bewegungen russischer Einheiten an die Grenze gesehen, für die es keine andere gute Erklärung gibt, als dass sie sich für einen Angriff in Position bringen“, sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montagmorgen im US-Fernsehen. Man könne allerdings keinen genauen Tag vorhersagen – ein Angriff sei allerdings in den „kommenden Stunden oder Tagen“ möglich.
Mit Blick auf ein mögliches Treffen zwischen Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin wiederholte Sullivan, dass der US-Präsident prinzipiell dazu bereit wäre. Bedingung sei „selbstverständlich“, dass Russland vorher nicht in die Ukraine einmarschiere. Der Kreml hatte die Hoffnungen auf ein baldiges Treffen zuvor allerdings gedämpft. „Es gibt soweit keine konkreten Pläne dazu“, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.
Sullivan warnte auch vor Menschenrechtsverletzungen, sollte Russland die Ukraine angreifen. „Es wird ein von Russland geführter Krieg sein – gegen das ukrainische Volk, um es zu unterdrücken, zu zerschlagen, ihm zu schaden“, sagte er. Die US-Regierung hatte sich zuletzt in einem Schreiben an UN-Botschafterin Bathsheba Nell Crocker in Genf gewandt. Darin ist von glaubwürdigen Informationen die Rede, die auf schwere Menschenrechtsverletzungen hindeuten.
Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen. Moskau widerspricht seit Wochen hartnäckig Befürchtungen des Westens, dass ein Einmarsch in die Ukraine bevorstehen könnte./nau/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55297429-usa-fuerchten-ukraine-angriff-in-kommenden-stunden-oder-tagen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Medien: Russisches Militär hat Befehl für Einmarschpläne in Ukraine – 21.2.2022, 5:53
WASHINGTON (dpa-AFX) – Der US-Regierung liegen Medienberichten zufolge Geheimdienstinformationen vor, wonach Moskau seinem Militär an der Grenze zur Ukraine den Befehl gegeben haben soll, mit Einmarschplänen fortzufahren. Diese Information von vergangener Woche soll US-Präsident Joe Biden am Freitag zu der Aussage veranlasst haben, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Entscheidung zum Angriff getroffen habe, wie die „New York Times“ und der Sender CBS am Sonntag unter Berufung auf Beamte berichteten. Der Befehl bedeute aber nicht, dass eine Invasion sicher sei, da Putin seine Meinung immer noch ändern könne.
Die Geheimdienstinformationen sollen auch zeigen, dass 40 bis 50 Prozent der mehr als 150 000 russischen Soldaten an der ukrainischen Grenze sich in Kampfformation begeben hätten und innerhalb weniger Tage einen Angriff starten könnten, schrieb die „New York Times“. Bei einigen der Truppen soll es sich demnach um russische Reservisten handeln, die nach einer Invasion eine Besatzungstruppe bilden könnten. Die Beamten haben der Zeitung zufolge keine weiteren Details zu den Informationen genannt, lediglich dass diese vertrauenswürdig seien.
US-Präsident Biden kam am Sonntag nach Angaben des Weißen Hauses mit seinem Nationalen Sicherheitsrat zusammen. Es seien die die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit Russlands militärischer Aufrüstung an der Grenze zur Ukraine erörtert worden, hieß es. Weitere Angaben zu der Sitzung machte das Weiße Haus nicht. Biden, der sich aktuell im Weißen Haus aufhält, kündigte am Sonntagnachmittag (Ortszeit) kurzfristig an, in den US-Bundesstaat Delaware zu fahren, wo seine Familie wohnt. Nur kurze Zeit später änderte er die Pläne überraschend wieder und wollte nun doch in der US-Hauptstadt Washington bleiben. Gründe nannte das Weiße Haus dafür nicht.
Die US-Botschaft in Moskau warnte unterdessen unter Berufung auf Medienberichte vor Anschlagsdrohungen gegen Einkaufszentren, Bahnhöfe, Metrostationen und andere öffentliche Orte in Großstädten wie Moskau und St. Petersburg sowie in Gebieten entlang der russischen Grenze zur Ukraine./nau/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291535-medien-russisches-militaer-hat-befehl-fuer-einmarschplaene-in-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA warnen in Brief an die UNO vor russischer Todesliste – 21.2.2022, 9:31
Russland führt nach Angaben der USA offenbar eine Liste von Ukrainern, die im Falle einer Invasion „getötet oder in Lager geschickt werden“ sollen. In einem Brief an UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, zeigt sich die US-Regierung „zutiefst besorgt“ und warnt vor einer möglichen „Menschenrechtskatastrophe“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55293431-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA: Gezielte Tötungen von Ukrainern und Entführungen bei Einmarsch in Ukraine – Russische Armee in Ukraine würde Demonstrationen gewaltsam auflösen und foltern – Gezielte russische Maßnahmen gegen Widerständler, frühere Dissidenten im ukrainischen Exil, Journalisten sowie religiöse und ethnische Minderheiten, darunter LGBTQI+-Personen – 21.2.2022, 6:05
NEW YORK (dpa-AFX) – Die USA haben eigenen Angaben zufolge Informationen über schwere Menschenrechtsverletzungen im Falle eines Einmarsches Russlands in die Ukraine. „Insbesondere haben wir glaubwürdige Informationen, die darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte Listen mit identifizierten Ukrainern erstellen, die nach einer militärischen Besetzung getötet oder in Lager geschickt werden sollen“, schrieb die amerikanische UN-Botschafterin Bathsheba Nell Crocker in Genf an die UN-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Weiter heißt es, dass die USA Geheimdienstinformationen dazu hätten, „dass die russischen Streitkräfte wahrscheinlich tödliche Maßnahmen anwenden werden, um friedliche Proteste aufzulösen“. Die Vereinigten Staaten befürchten demnach, dass wie bei „früheren russischen Aktionen“ Folter zum Einsatz kommen werde. Ziel wären Menschen, die Russland Widerstand leisten würden, „einschließlich russischer und weißrussischer Dissidenten im Exil in der Ukraine, Journalisten und Anti- Korruptionsaktivisten und gefährdete Bevölkerungsgruppen wie religiöse und ethnische Minderheiten und LGBTQI+-Personen“. Die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-, Inter- und queere Menschen und das Pluszeichen als Platzhalter für weitere Identitäten. Die USA legten ihre Quellen für die Informationen nicht offen.
Der US-Regierung liegen Medienberichten zufolge Geheimdienstinformationen vor, wonach Moskau seinem Militär den Befehl gegeben haben soll, mit Einmarschplänen in die Ukraine fortzufahren. Im Westen wird befürchtet, dass Kremlchef Wladimir Putin die Kämpfe als Vorwand für einen Einmarsch in das Nachbarland nutzen könnte. Russland hat nach US-Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zusammengezogen. Moskau streitet aber Angriffspläne seit Wochen ab./scb/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291567-usa-gezielte-toetungen-und-entfuehrungen-bei-einmarsch-in-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – ROUNDUP 2: Gipfel zwischen Biden und Putin zur Ukraine-Krise geplant, falls kein russischer Einmarsch in die Ukraine erfolgt – 21.2.2022, 6:41
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den festgefahrenen Konflikt mit Russland kommt Bewegung: Zur Deeskalation ist ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin geplant. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe den beiden am Sonntag ein solches Treffen und anschließend ein weiteres mit allen Beteiligten vorgeschlagen, hieß es aus dem Élyséepalast in Paris. US-Präsident Biden habe „im Prinzip“ einem Treffen mit Putin zugestimmt, teilte das Weiße Haus mit. Bedingung sei allerdings, dass Russland vorher nicht in die Ukraine einmarschiere.
Der französische Staatschef hatte am Sonntagabend sowohl mit Biden als auch zwei Mal mit Präsident Putin telefoniert. Der Inhalt des Gipfels solle am Donnerstag von US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow bei einem Treffen bestimmt werden. „Wir sind immer bereit für die Diplomatie“, erklärte das Weiße Haus. Die US-Regierung drohte Moskau im Falle eines Einmarsches erneut mit Sanktionen. Man sei bereit, schnelle und schwerwiegende Konsequenzen zu verhängen, sollte Russland den Krieg wählen, hieß es. Derzeit scheine Russland die Vorbereitungen für einen umfassenden und baldigen Angriff auf das Nachbarland fortzusetzen.
Trotz des Aufmarschs von etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine weist Russland die Befürchtungen des Westens zurück. „Es gibt keine Invasion, und es gibt auch keine solchen Pläne“, sagte der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, dem Sender CBS am Sonntag. Sein Land wolle vielmehr die diplomatischen Bemühungen fortsetzen. Die Nato bewertet Russlands Verhalten dagegen skeptisch. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, Russland habe versprochen, Truppen aus der Grenzregion abzuziehen, stocke sie aber auf. Es sei zwar nicht zu spät für einen Kurswechsel Russlands, aber das Risiko eines Angriffs steige, sagte er im ARD-„Bericht aus Berlin“.
Der US-Regierung liegen Medienberichten zufolge Geheimdienstinformationen vor, wonach Moskau seinem Militär den Befehl gegeben haben soll, mit Einmarschplänen fortzufahren. Diese Information von vergangener Woche soll Präsident Joe Biden am Freitag zu der Aussage veranlasst haben, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Entscheidung zum Angriff getroffen habe, wie die „New York Times“ und CBS berichteten. Der Befehl bedeute aber nicht, dass eine Invasion sicher sei, da Putin seine Meinung noch ändern könne.
Laut Kreml vereinbarten Macron und Putin außerdem, dass angesichts der aufgeflammten Gewalt in der Ostukraine, die Suche nach Lösungen intensiviert werden soll – unter anderem im sogenannten Normandie-Format mit Vertretern Russlands und der Ukraine unter deutsch-französischer Moderation. Ziel sei, dass in der Ostukraine der Waffenstillstand wieder eingehalten werde und es Fortschritte bei der Beilegung des Konflikts gebe.
In der Ostukraine stehen sich seit 2014 ukrainische Armee und von Moskau unterstützte Separatisten gegenüber. UN-Schätzungen zufolge sind bereits mehr als 14 000 Menschen getötet worden, zumeist im Separatistengebiet. Ein Friedensplan von 2015 unter deutsch-französischer Vermittlung wird nicht umgesetzt.
Entlang der Front gab es zuletzt zunehmende Verletzungen des Waffenstillstands. Im Westen wird befürchtet, dass Kremlchef Wladimir Putin die Kämpfe als Vorwand für einen Einmarsch in das Nachbarland nutzen könnte. Russland hat nach US-Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zusammengezogen. Moskau streitet aber Angriffspläne seit Wochen ab.
Die US-Regierung schrieb in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief an UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet, sie befürchte Menschenrechtsverletzungen im Falle eines russischen Einmarsches. „Ich möchte Sie auf beunruhigende Informationen aufmerksam machen, die die Vereinigten Staaten kürzlich erhalten haben“, hieß es in dem Schreiben.
Die USA warnen darin vor gezielten Tötungen, Entführungen, ungerechtfertigten Inhaftierungen und der Anwendung von Folter. Diese Handlungen würden sich etwa gegen diejenigen richten, die sich den russischen Aktionen widersetzten, Journalisten und Aktivisten sowie gefährdete Bevölkerungsgruppen wie religiöse und ethnische Gruppen oder die Gemeinschaft der LGBTQI+. Die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-, Inter- und queere Menschen und das Pluszeichen als Platzhalter für weitere Identitäten.
Russland fordert unterdessen vom Westen rechtlich verbindliche Garantien für seine Sicherheit. Der russische Botschafter in den USA sagte, das westliche Militärbündnis sei keine „friedliebende NGO“. „Wir wollen nicht, dass die nächste Welle der Nato-Erweiterung stattfindet“, sagte Antonow mit Blick auf Bestrebungen der Ukraine, der Allianz beizutreten.
Die Außenminister der EU-Staaten beraten an diesem Montag in Brüssel über den Ukraine-Konflikt. Mit Besorgnis werden vor allem die zunehmenden Waffenstillstandsverletzungen in der Ostukraine gesehen. Zu einem gemeinsamen Frühstück wird auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erwartet. Für Deutschland reist Außenministerin Annalena Baerbock an.
Auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat für diesen Montag eine Sondersitzung einberufen. Die OSZE versucht seit langem, in dem Konflikt zu vermitteln. Russland hat dies bisher aber strikt abgelehnt und zuletzt an einigen Sitzungen gar nicht mehr teilgenommen.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, appellierte an die Bundesregierung, seinem Land doch noch Defensivwaffen zu liefern. Im „Bild“-TV sagte er, sollte sich Deutschland aber weiter weigern und Putin tatsächlich in den nächsten Tagen oder Wochen in die Ukraine einmarschieren, wäre dies ein „Versagen der deutschen Außenpolitik“./toz/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291843-roundup-2-gipfel-zwischen-biden-und-putin-zur-ukraine-krise-geplant-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291625-roundup-ukraine-konflikt-gipfel-zwischen-biden-und-putin-geplant-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin ordnet Entsendung von Truppen in den Osten der Ukraine an – 21.2.2022, 22:47
MOSKAU (dpa-AFX) – Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Entsendung von Truppen in die Ostukraine angeordnet. Die Einheiten sollen in den von Moskau nun als unabhängige Staaten anerkannten „Volksrepubliken Luhansk und Donezk“ für Frieden sorgen, wie aus einem Dekret hervorgeht, das der Kremlchef am Montag in Moskau unterzeichnet hat./cht/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299750-putin-ordnet-entsendung-von-truppen-in-den-osten-der-ukraine-an-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin: Massenverbrechen an russischstämmigem Volk im Donbass – 21.2.2022, 21:29
MOSKAU (dpa-AFX) – Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einer Fernsehansprache trotz fehlender Beweise von einem Massenverbrechen am russischstämmigen Volk in der Ostukraine gesprochen. „Die sogenannte zivilisierte Welt zieht es vor, den von Kiew begangenen Genozid im Donbass zu ignorieren“, sagte Putin am Montagabend in Moskau. Vier Millionen Menschen seien betroffen.
Der Kremlchef hatte bereits am vergangenen Dienstag bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Zusammenhang mit dem Donbass das Wort „Genozid“ verwendet.
Scholz ließ diese Behauptung zunächst unwidersprochen. Wenig später widersprach er Putins Darstellung aber deutlich: „Das ist ein heftiges Wort. (…) Es ist aber falsch.“ Scholz‘ Äußerung hatte breite Kritik in der russischen Führung hervorgerufen.
Nach der Definition der Vereinten Nationen (UN) liegt ein Genozid etwa vor, wenn „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe in Teilen oder ganz zerstört“ wird.
Die USA hatten Russland zuletzt beschuldigt, möglicherweise den Vorwurf des Völkermordes als Vorwand für eine Invasion der Ukraine nutzen zu wollen. Der Kreml hatte Angriffspläne immer vehement dementiert./haw/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299450-putin-massenverbrechen-an-russischstaemmigem-volk-im-donbass-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russlands Botschafter in den USA: Es gibt keine Pläne für Invasion – 21.2.2022, 5:53
WASHINGTON (dpa-AFX) – Russlands Botschafter in Washington hat Befürchtungen des Westens vor einem baldigen Einmarsch russischer Soldaten in die Ukraine zurückgewiesen. „Es gibt keine Invasion, und es gibt auch keine solchen Pläne“, sagte Anatoli Antonow dem US-Sender CBS am Sonntag. Russland wolle die diplomatischen Bemühungen zur Lösung aller offenen Fragen fortsetzen.
Mit Blick auf Moskaus Forderung an den Westen sagte er: „Wir würden gerne alles zu Papier bringen. Wir möchten rechtlich verbindliche Garantien für die russische Sicherheit sehen.“ Die Nato sei keine „friedliebende NGO“, so Antonow. „Wir wollen nicht, dass die nächste Welle der Nato-Erweiterung stattfindet“, sagte er mit Blick auf Bestrebungen der Ukraine, der Militärallianz beizutreten.
„Nun, wir erwarten leider alles“, sagte hingegen die ukrainische Botschafterin in den USA, Oksana Markarowa, dem Sender. „Wir werden Tag und Nacht daran arbeiten, jede Möglichkeit zu nutzen, um Russland noch von einer Invasion abzuhalten.“ Die vergangenen Tage hätten aber – im Gegensatz zu dem, was Botschafter Antonow gesagt habe – gezeigt, dass Russland mit Provokationen in den Gebieten Donezk und Luhansk begonnen habe.
Russland hat nach US-Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen, streitet aber Angriffspläne ab. In den vergangenen Tagen verschärfte sich die Lage vor allem entlang der Frontlinie im Südosten der Ukraine zwischen der ukrainischen Armee und den von Moskau unterstützten Separatisten, die die Gebiete Donezk und Luhansk schon seit Jahren kontrollieren. Russische Soldaten bleiben außerdem in Belarus länger als zuvor angekündigt – und damit unweit von der Grenze zur Ukraine./nau/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291536-russlands-botschafter-in-den-usa-es-gibt-keine-plaene-fuer-invasion-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55293431-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russland: Ukrainische „Saboteure“ auf russischem Boden getötet – „Fake-News“: Ukrainisches Militär dementiert – 21.2.2022, 14:22/14:44
Moskau – Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland spitzt sich weiter zu. Man habe fünf „Saboteure“ aus der Ukraine auf russischem Boden getötet, teilte das russische Militär am Montag mit.
Zudem seien zwei ukrainische Militärfahrzeuge zerstört worden. Auf russischer Seite gebe es keine Opfer. Beweise für den Vorfall in der Region Rostow wurden zunächst nicht vorgelegt. Die NATO hatte Russland zuletzt Pläne für eine totale Invasion der Ukraine unterstellt und Moskau vorgeworfen, einen Vorwand für diese zu inszenieren.
Die russische Seite weist diese Vorwürfe zurück. Die diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts gehen unterdessen weiter. Unter anderem ist noch am Montag ein Telefonat von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplant. In den kommenden Tagen steht zudem ein mögliches Gipfeltreffen von Putin und US-Präsident Joe Biden im Raum.
&&& n-tv: … Erst ein zerstörter russischen Grenzposten, dann ein weiterer Vorfall mit fünf ukrainischen Toten: Moskau meldet innerhalb weniger Stunden zwei Angriffe auf russischem Boden. Die Ukraine spricht von „fake news“. …
Zuvor hatten russische Nachrichtenagenturen bereits berichtet, dass von der Ukraine aus ein russischer Grenzposten beschossen worden sei. Am Montagmorgen habe „eine von ukrainischem Gebiet aus abgefeuerte Granate unbekannten Typs den Posten der Grenzbeamten in der Region Rostow vollständig zerstört“, berichteten die Agenturen unter Berufung auf den russischen Geheimdienst FSB, der auch für den Grenzschutz verantwortlich ist.
Die ukrainische Armee erklärte kurz darauf, die Angaben seien nicht zutreffend; sie habe keine Granate auf den Posten abgefeuert. „Wir können sie nicht daran hindern, Falschnachrichten zu produzieren – aber wir betonen immer, dass wir nicht auf zivile Infrastruktur schießen oder auf Gebiet in der Region Rostow oder was auch immer“, sagte der ukrainische Militärsprecher Pawlo Kowaltschuk. … Quelle: ntv.de, mba/AFP/dpa
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55296875-russland-ukrainische-saboteure-auf-russischem-boden-getoetet-003.htm
https://www.n-tv.de/politik/Russland-Ukrainische-Saboteure-getoetet-article23143195.html

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – USA – Biden telefoniert mit ukrainischem Präsidenten Selenskyj – 21.2.2022, 21:41
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden hat im Zuge von Russlands Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Das Gespräch am Montagnachmittag (Ortszeit) habe etwa 35 Minuten gedauert, hieß es aus dem Weißen Haus in Washington. Weitere Details zu der Unterredung waren zunächst nicht bekannt. Biden beriet sich am Montag auch erneut mit seinem nationalen Sicherheitsteam über den Konflikt mit Russland. Auch weitere Informationen zu dieser Sitzung gab es zunächst nicht./nau/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299474-biden-telefoniert-mit-ukrainischem-praesidenten-selenskyj-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukraine hält russischen Angriff von Belarus aus für unwahrscheinlich – 21.2.2022, 13:59
KIEW (dpa-AFX) – Trotz wiederholter US-Warnungen hält der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow einen russischen Angriff vom benachbarten Belarus aus für unwahrscheinlich. „Das klingt lächerlich“, sagte er am Montag vor Journalisten. Kiew schätze das russische Truppenkontingent im Nachbarland auf etwa 9000 Personen plus Technik und Ausrüstung. Es sei nicht verwunderlich, dass Moskau diese nach dem Abschluss des Großmanövers am Sonntag nicht wieder abziehe. „Denn sie wurden aus dem Fernen Osten offensichtlich nicht mehrere Wochen dafür herangebracht, um zehn Tage zu trainieren und dann wieder zurückzukehren“, meinte der Minister.
Die russischen Truppen in Belarus lösen Sorgen im Westen aus. Sie waren über Tausende Kilometer aus dem äußersten Russlands ins Nachbarland gebracht worden. Die Soldaten sollen nun doch länger als geplant ein Manöver abhalten. Seit Wochen warnen vor allem die USA vor einer Invasion Russland in die Ukraine. Der Kreml bestreitet hartnäckig derartige Pläne.
Insgesamt schätzte Resnikow die Zahl russischer Soldaten entlang der ukrainischen Grenzen und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim aktuell auf 147 000 einschließlich Luftwaffe und Seestreitkräften. Resnikow sagte, Kiew spiele die Gefahr nicht herunter. Prognosen zu einem russischen Angriff am vergangenen Mittwoch, Donnerstag oder am Sonntag seien nicht eingetroffen./ast/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55296595-ukraine-haelt-russischen-angriff-von-belarus-aus-fuer-unwahrscheinlich-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukrainischer Botschafter in Deutschland fordert erneut deutsche Waffenlieferungen – 21.2.2022,9:31
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat angesichts der Furcht vor einem russischen Einmarsch seine Forderung nach deutschen Waffenlieferungen bekräftigt. „Heute brauchen wir nicht nur Worte, nicht nur solidarische Bekundungen, wir brauchen Waffen für die Verteidigung“, sagte Melnyk dem Sender Bild TV. „Diese Waffen, die Deutschland liefern könnte, werden uns nach wie vor verweigert.“

RUSSLAND – UKRAINE – OSTUKRAINE – Separatisten in Ostukraine rufen zu den Waffen – 21.2.2022, 13:11
MOSKAU (dpa-AFX) – Im Osten der Ukraine nehmen die Spannungen im Konfliktgebiet Donbass weiter massiv zu. In der selbst ernannten Volksrepublik Donezk rief Separatistenführer Denis Puschilin alle Männer zu den Waffen, um gegen ukrainische Regierungstruppen zu kämpfen. Die Ukraine hatte immer wieder betont, keine Offensive gegen die prorussischen Separatisten zu planen. Puschilin wiederum sprach von massivem Beschuss von ukrainischer Seite. Überprüfbar waren diese Angaben nicht. In Donezk seien zwei Schulen, ein Krankenhaus und ein Umspannwerk getroffen worden, teilten die Behörden dort mit.
Aus den von moskautreuen Separatisten kontrollierten Regionen wurden weiter vor allem Frauen und Kinder in Bussen und Zügen nach Russland gebracht. Zehntausende kamen in verschiedenen Teilen Russlands in Notunterkünfte. Die Männer mussten bleiben. „Ich rufe die männliche Bevölkerung auf, alle, die eine Waffe halten können, sich in den Kreiswehrkommandos einzufinden und aufzustehen für den Schutz ihrer Familien, Kinder, Frauen, Mütter und für unser Vaterland“, sagte Puschilin.
Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten zuletzt Tausende Verstöße gegen den vereinbarten Waffenstillstand gemeldet. Die Ukraine betont, dass das Feuer allenfalls erwidert, aber nicht angegriffen werde. Überprüfbar ist das nicht. Offiziell weicht die Ukraine seit Herbst von einer Zusatzvereinbarung zur geltenden Waffenruhe ab. „Wir haben kein Verbot, das Feuer zu eröffnen. Jeder Kommandeur trifft vor Ort selbst die Entscheidung“, hatte der Befehlshaber der Regierungstruppen, Olexander Pawljuk, im Oktober gesagt.
Der für den russischen Grenzschutz zuständige Inlandsgeheimdienst FSB teilte unterdessen mit, einer seiner Posten im Gebiet Rostow sei beschossen und zerstört worden. Dazu wurden Bilder gezeigt. Russische Behörden hatten auch zuvor von solchen Einschlägen von ukrainischer Seite berichtet. Das war nicht überprüfbar. Das Ermittlungskomitee in Moskau kündigte Untersuchungen an. Auch einen angeblichen Beschuss von ukrainischer Seite auf Russland könnte Moskau als einen Vorwand nutzen für einen Einmarsch ins Nachbarland./mau/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55296159-separatisten-in-ostukraine-rufen-zu-den-waffen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Johnson verurteilt russische Anerkennung von Separatistengebieten – 21.2.2022, 20:53
LONDON (dpa-AFX) – Der britische Premierminister Boris Johnson hat die angekündigte Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken in der Ostukraine durch Russland scharf verurteilt. „Das ist ein offener Bruch internationalen Rechts, eine schamlose Verletzung der Souveränität und Integrität der Ukraine“, sagte Johnson am Montagabend in London. Russland verstoße gegen das Minsker Abkommen. „Das ist ein schlechtes Omen, ein sehr dunkles Signal“, betonte Johnson. Er kündigte an, dass Großbritannien eng an der Seite der Ukraine stehe und eines von wenigen Ländern sei, das der Ex-Sowjetrepublik Defensivwaffen geliefert habe./bvi/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299359-johnson-verurteilt-russische-anerkennung-von-separatistengebieten-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU kündigt Sanktionen gegen Russland an – 21.2.2022, 21:41
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die EU wird mit Sanktionen auf Russlands Entscheidung reagieren, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anzuerkennen. Die Strafmaßnahmen sollen diejenigen treffen, die an der Handlung beteiligt seien, erklärten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel am Montagabend./aha/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299475-eu-kuendigt-sanktionen-gegen-russland-an-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299498-eu-kuendigt-sanktionen-gegen-russland-an-baerbock-entsetzt-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission betont ‚massive Konsequenzen‘ für Russland bei Angriff – Sanktionen sollen Russland von internationalen Finanzmärkten abschneiden – 21.2.2022, 5:53
BERLIN (dpa-AFX) – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Drohung des Westens unterstrichen, dass Russland im Fall eines Angriffs auf die Ukraine „massive Konsequenzen“ zu erwarten hat. Zum angedachten Sanktionspaket sagte sie am Sonntag in einem Interview der ARD-Sendung „Anne Will“: „Die Finanzsanktionen bedeuten für den Kreml, dass wenn sie militärische Aggressionen gegen die Ukraine fahren, Russland im Prinzip abgeschnitten wird von den internationalen Finanzmärkten.“
Und die Wirtschaftssanktionen beträfen „alle die Güter, die Russland dringend braucht, um seine Wirtschaft zu modernisieren und zu diversifizieren, die aber von uns hergestellt werden, wo wir globale Dominanz haben und die Russland nicht ersetzen kann“. Russland habe eine klare Schwachstelle, das sei seine Wirtschaft.
Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte von der Leyen: „Es wird für ihn nicht einfach sein, auch seiner Bevölkerung zu erklären, warum er die Ukraine angreift und warum er sehenden Auges diese massiven Konsequenzen für Russland in Kauf nimmt.“
Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen, streitet aber Angriffspläne ab./sku/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291537-eu-kommission-betont-massive-konsequenzen-fuer-russland-bei-angriff-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU lehnt eigene Militär-Ausbildungsmission für Ukraine ab – Presse – 21.2.2022, 9:31
Trotz des zunehmenden Drucks Russlands auf die Ukraine lehnt die Europäische Union einem Bericht zufolge die Forderung Kiews nach einer eigenständigen militärischen Ausbildungsmission ab. Wie die Welt unter Berufung auf Diplomatenkreise berichtete, einigten sich die zuständigen EU-Gremien Ende vergangener Woche stattdessen auf eine Beratungsmission im Rahmen der sogenannten Europäischen Friedensfazilität (EPF), die aber zunächst nur ein Jahr dauern und dann neu bewertet werden soll.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55293431-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – BALTISCHE STAATEN – Baltenstaaten verurteilen Anerkennung von Separatistengebieten – 21.2.2022, 22:59
TALLINN/RIGA/VILNIUS (dpa-AFX) – Die baltischen Staaten haben die angekündigte Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken in der Ostukraine durch Russland auf Schärfste verurteilt. Zugleich forderten sie, dass Sanktionen gegen Moskau verhängt werden. „Russland hat die Minsker Vereinbarungen in Stücke gerissen. Das zeigt, dass es Moskaus Ziel ist, den Konflikt zu vertiefen, nicht ihn zu lösen“, erklärte der estnische Staatspräsident Alar Karis am Montagabend in Tallinn. Regierungschefin Kaja Kallas sprach von einem „schweren Angriff auf die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine.“
In Lettland rief die gesamte Staatsführung in einer gemeinsamen Erklärung die internationale Gemeinschaft dazu auf, die „stärksten Maßnahmen zu ergreifen, um die russische Aggression zu stoppen und der Ukraine Hilfe anzubieten.“ Zugleich forderte sie angesichts der zunehmenden Präsenz russischer Streitkräfte im benachbarten Belarus eine Verstärkung der Nato-Ostflanke.
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda bezeichnete die Anerkennung der Separatistengebiete auf Twitter als „nicht hinnehmbare Verletzung des Völkerrechts“. Regierungschefin Ingrida Simonyte betonte: „Was wir heute Abend erlebt haben, mag für die demokratische Welt surreal erscheinen. Aber die Art und Weise, wie wir darauf reagieren, wird uns für die nachfolgenden Generationen definieren.“
Die drei baltischen EU- und Nato-Mitglieder grenzen alle an Russland, Lettland und Litauen überdies an Russlands Verbündeten Belarus./awe/DP/he

RUSSLAND – UKRAINE – LITAUEN – Litauen fordert wegen Konflikt mit Russland weitere Nato-Truppen an – Militärisches Risko für Baltikum: von Kaliningrad und Weissrussland umsäumte „Suwalki-Lücke“ zwischen Polen und Litauen ermöglicht bei russischer Eroberung rasche Einnahme des Baltikums – 21.2.2022, 15:59
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Litauen fordert angesichts des angekündigten Verbleibs russischer Truppen in seinem Nachbarland Belarus zusätzliche militärische Unterstützung der Nato-Partner. „Wir glauben, dass eine Verstärkung der Ostflanke dringend notwendig ist“, sagte Außenminister Gabrielius Landsbergis am Montag in Brüssel vor Journalisten. In den anderen baltischen Ländern Estland und Lettland werde dies auch so gesehen.
Konkret sprach sich Landsbergis dafür aus, zur Abschreckung Russlands einen weiteren Gefechtsverband in Bataillonsgröße in seinem Land zu stationieren. Diese Einheiten bestehen in der Regel aus 1000 bis 1200 Soldaten.
Derzeit sind in allen drei Baltenstaaten und in Polen je ein multinationaler Nato-Gefechtsverband stationiert. In Litauen ist Deutschland mit rund 900 Soldatinnen und Soldaten Haupttruppensteller und Führungsnation.
Die Baltenstaaten sehen eine Präsenz russischer Truppen in Belarus vor allem wegen der sogenannten „Suwalki-Lücke“ als Gefahr. Mit diesem Begriff wird der etwa 100 Kilometer lange Grenzstreifen zwischen Polen und Litauen bezeichnet, der von der russischen Exklave Kaliningrad und Belarus eingerahmt wird. Weil er die einzige Landverbindung zwischen den drei Baltenstaaten und den anderen Nato-Mitgliedern ist, wird befürchtet, dass Russland die Lücke im Fall eines militärischen Konflikts erobern könnte, um so das Baltikum vom übrigen Nato-Gebiet zu isolieren. Dies könnte eine schnelle Einnahme des Baltikum ermöglichen.
Russland hatte am Sonntag angekündigt, ein Anfang Februar begonnenes Militärmanöver mit Belarus auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Nach Einschätzung der Nato dürften damit mehrere Zehntausend russische Soldaten inklusive moderner Waffensystem vorerst in dem Land bleiben. In erster Linie wird dies derzeit als Gefahr für die Ukraine gesehen, weil russische Soldaten das Land damit nicht nur von Osten und Süden aus, sondern auch von Norden aus angreifen könnten./aha/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55297721-litauen-fordert-wegen-konflikt-mit-russland-weitere-nato-truppen-an-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – Treffen von Lawrow und Le Drian am Freitag in Paris – 21.2.2022, 19:31
In den diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung der Ukraine-Krise ist nach Angaben aus Paris für Freitag ein Treffen des französischen Außenministers Jean-Yves Le Drian und seines russischen Kollegen Sergej Lawrow geplant. Die beiden Minister hätten eine Zusammenkunft in der französischen Hauptstadt vereinbart, teilte das Außenministerium mit. Bei dem Treffen sollten „vorbereitende Gespräche“ für ein Ukraine-Gipfeltreffen geführt werden, hieß es.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299103-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Deutschland kommt ohne russisches Gas durch den Winter – 21.2.2022, 19:22
Berlin – Die Sorgen der Bundesregierung vor einem nationalen Versorgungsengpass beim Erdgas sind etwas gesunken. Nach aktuellen Berechnungen dürfte Deutschland selbst dann über den Winter kommen, wenn Russland seine Erdgaslieferungen komplett einstellen würde, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Regierungskreise.
Zusätzliches Gas müsste dafür nicht mobilisiert werden. Die restlichen Vorräte der deutschen Speicher sowie das Flüssiggas, das sich über den Spotmarkt und über Kurzzeitverträge einkaufen lasse, würden ausreichen, um die Versorgung sicherzustellen, heißt es. Voraussetzung sei, dass die Temperaturen in etwa im langzeitlichen Durchschnitt liegen. Bei einem länger anhaltenden Kälteeinbruch gelte dieses Szenario nicht.
Die Versorgungslage am deutschen und europäischen Gasmarkt ist derzeit stark angespannt. Nach Berechnungen des Branchendienstes S&P Global Platts, über die der „Spiegel“ berichtet, hat Russlands Hauptexporteur, der Staatskonzern Gazprom, 2021 nur knapp 130 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa geliefert, rund 31 Prozent weniger als durchschnittlich in den fünf Jahren davor. Anfang 2022 sind die Lieferungen sogar noch etwas zurückgegangen. Nach allem, was bekannt ist, erfüllt Gazprom zwar seine langfristigen Lieferverträge, verkauft aber anders als sonst kein zusätzliches Gas am Spotmarkt.
Die deutschen Gasspeicher haben sich in der Folge bedenklich geleert. Nach aktuellen Zahlen des europäischen Verbandes Gas Infrastructure Europe beträgt die Füllmenge derzeit noch rund 31 Prozent. Das entspricht Reserven von 75 Terawattstunden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299079-deutschland-kommt-ohne-russisches-gas-durch-den-winter-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz will am Nachmittag mit Putin zur Ukraine telefonieren – 21.2.2022, 12:43
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will am Nachmittag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Ukraine-Krise telefonieren. Es gehe darum, alle diplomatischen Möglichkeiten zur friedlichen Beilegung der Krise auszuschöpfen und eine Katastrophe zu verhindern, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte. Er rief zudem Putin auf, das Angebot von US-Präsident Joe Biden zu einem direkten Treffen anzunehmen. Gleichzeitig drohte Hebestreit erneut mit Konsequenzen für den Fall, dass Russland die Ukraine angreift.
„In dem Moment, wo es eine weitere territoriale Verletzung der Ukraine gibt durch Russland, dann werden diese Sanktionen scharf gestellt werden. Aber nicht vorher. Wir haben von harten Maßnahmen lange schon gesprochen, parallel dazu laufen weiterhin unter Hochdruck die diplomatischen Bemühungen, diese Krise noch abzuwenden“, sagte Hebestreit auf der Regierungspressekonferenz.
Das geplante Telefonat von Scholz mit Putin sei eng eingebunden und auch abgesprochen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und all den diplomatischen Bemühungen, die man im Augenblick gemeinsam unternehme, um in der Ukraine „eine Katastrophe abzuwenden“, so Hebestreit.
Auf die Frage, wann man von territorialen Verletzungen der Ukraine sprechen könne, sagte Hebestreit: „Wir wissen es, wenn sie passieren.“ Man werde dann in großer Schnelligkeit und großer Einigkeit Entscheidungen über Sanktionen treffen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55295835-scholz-will-am-nachmittag-mit-putin-zur-ukraine-telefonieren-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Deutschland bereitet humanitäre Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge vor – Rückführungen sollen besser gelingen: Treffen mit österreichischem Innenminister auf Migrationskonferenz von gut 20 Staaten – 21.2.2022, 13:47
WIEN (dpa-AFX) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) rechnet im Fall eines Kriegs in der Ukraine mit starken Fluchtbewegungen in Nachbarländer. Deshalb bereite sich Deutschland derzeit vor allem darauf vor, den Ländern um die Ukraine mit humanitärer Unterstützung zu helfen, sagte Faeser am Montag in Wien am Rande einer europäischen Migrationskonferenz. „Und wenn Flüchtlinge in unser Land kommen, denen natürlich auch“, fügte die SPD-Politikerin hinzu.
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hatte am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz das direkt an die Ukraine grenzende Polen als vermutlich wichtigstes Fluchtziel genannt, daneben aber auch Italien, Deutschland und Frankreich.
Faeser reiste am Montag nach Wien, um ihren österreichischen Amtskollegen Gerhard Karner zu treffen und an der Eröffnung der Migrationskonferenz teilzunehmen. Dabei suchen rund zwei Dutzend Staaten nach Wegen, um Menschen ohne realistische Chance auf Asylstatus aus Nicht-EU-Ländern in ihre Heimat zurückzuführen, bevor sie EU-Staaten erreichen. „Wir wollen, dass Rückführungen noch besser funktionieren“, sagte Karner. Faeser unterstützte die Konferenz ausdrücklich und verwies dabei auf den Grundsatz der vorausschauenden und realistischen Migrationspolitik der Bundesregierung./al/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55296473-deutschland-bereitet-humanitaere-hilfe-fuer-ukraine-fluechtlinge-vor-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Regierung rechnet mit Kreditauszahlung an die Ukraine im zweiten Quartal – 21.2.2022, 19:31
Der von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an die Ukraine zugesagte Kredit über 150 Millionen Euro kann wohl ab dem zweiten Quartal ausgezahlt werden. „Die Bundesregierung und die Ukraine arbeiten mit Hochdruck an der Vorbereitung der Voraussetzung der Auszahlung des zusätzlichen ungebundenen Finanzkredits“, erklärte ein Regierungssprecher. Zu beachten sei, dass insbesondere die Ukraine die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen für die Entgegennahme der Mittel schaffen müsse – es handele sich um ein Darlehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299103-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

%%%%%%%%%

GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Wirtschaftsstimmung hellt sich überraschend deutlich auf – 21.2.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Stimmung in der britischen Wirtschaft hat sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit stieg im Vergleich zum Vormonat um 6,0 Punkte auf 60,2 Punkte, wie das Marktforschungsinstitut am Montag in London laut einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 55,3 Punkte gerechnet. Der Wert liegt deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert daher ein robustes Wachstum.
Getrieben wurde die Verbesserung durch den Dienstleistungssektor. Der entsprechende Indikator verbesserte sich um 6,7 Punkte um 60,8 Punkte. Es waren lediglich 55,5 Punkte erwartet worden. Der Indikator für die Industrie verharrte auf 57,3 Punkten. Hier war ein Rückgang auf 57,0 Punkte erwartet worden.
Markit erklärte die Erholung vor allem mit der Aufhebung quasi aller Corona-Beschränkungen. So gebe es eine starke Erholung bei den Ausgaben für Reisen und Freizeitaktivitäten. Als Belastungen werden der hohe Kostendruck durch die stark steigenden Preise, die Zinserhöhungen der britischen Notenbank und die Ukraine-Krise genannt./jsl/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55294848-grossbritannien-wirtschaftsstimmung-hellt-sich-ueberraschend-deutlich-auf-016.htm

EUROZONE – Markit: Aufschwung der Eurozone-Wirtschaft sorgt für Preisdruck – Wachstumserwartungen übertroffen – Ausblick für verarbeitendes Gewerbe etwas schwächer – Trotz Entspannung: Lieferkettenprobleme weiter weit verbreitet – Stärkster Preisanstieg seit 25 Jahren: Inflationsdruck durch Energiekosten und ansteigende Löhne – 21.2.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Im Zuge gelockerter Corona-Restriktionen hat sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im Februar überraschend stark beschleunigt, was zugleich aber für Preisauftrieb sorgte. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – erhöhte sich auf 55,8 Zähler von 52,3 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf 52,9 Punkte vorhergesagt.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Da die Unternehmen zunehmend bestrebt waren, den Kostenanstieg an ihre Kunden weiterzugeben, stiegen die Verkaufs- bzw. Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen mit neuer Rekordrate.
Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank auf 58,4 Punkte von 58,7 im Vormonat. Volkswirte hatten einen stabilen Wert von 58,7 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor sprang auf 55,8 Punkte von 51,1 im Vormonat. Ökonomen hatten nur einen Anstieg auf 52,0 Punkte erwartet.
„Auch wenn sich die Lage entspannt hat, waren Lieferengpässe nach wie vor weit verbreitet und ließen die Auftragsbestände ansteigen“, sagte IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. „Gleichzeitig erhöhten galoppierende Energiekosten und steigende Löhne den Inflationsdruck, was den stärksten Anstieg der Verkaufspreise seit einem Vierteljahrhundert der Datenerhebung nach sich gezogen hat.“
Webseite: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55294485-markit-aufschwung-der-eurozone-wirtschaft-sorgt-fuer-preisdruck-015.htm

EUROZONE – Dekabank sieht keine Lohn-Preis-Spirale im Euroraum – 21.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Dekabank-Volkswirte Christian Melzer und Andreas Scheuerle rechnen nicht damit, dass es im Euroraum demnächst zu einer Spirale aus hohen Inflationsraten und hohen Lohnzuwächsen kommen wird, die mittelfristig zu einer überhöhtem Inflation führen würde. Melzer und Scheuerle weisen in einem Bericht darauf hin, dass zwar in Euro-Ländern wie Deutschland und den Niederlanden enge Arbeitsmärkte hohe Lohnforderungen möglich erscheinen ließen. Ihnen stünden aber Länder mit unterausgelasteten Arbeitsmärkten wie Italien und Spanien gegenüber.
„Wir erwarten bis zum Jahr 2023 eine zunehmende Verspannung des Arbeitsmarktes und einen Hochpunkt der Inflation im laufenden Jahr“, schreiben sie. Die Lohnzuwächse sollten dann in diesem Jahr 2,5 Prozent und im kommenden Jahr rund 3 Prozent betragen. Das wäre zwar fast eine Verdoppelung des Lohnwachstums im Vergleich zu 2021, doch wären diese Lohnzuwächse nicht überbordend hoch, und für 2024 deutet sich wieder eine Lohnmoderation auf knapp 2-1/2 Prozent an.
Allerdings unterstellten die makroökonomischen Projektionen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Dezember bereits ein im historischen Vergleich überdurchschnittliches Lohnwachstum von rund 3 Prozent. Sie untermauerten aber den Eindruck, dass Löhne und Preise nicht wieder auf den Trend zurückfallen würden, der vor der Pandemie geherrscht habe.
„Vor diesem Hintergrund sollte die EZB die bislang noch sehr moderate Lohnentwicklung nicht zu dem zentralen Kriterium machen, wenn sie über Zeitpunkt und Tempo der geldpolitischen Normalisierung nachdenkt“, schreiben die Ökonomen. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hatte kürzlich gesagt, dass es Lohnabschlüsse von 3 Prozent brauche, um dauerhaft Inflationsraten von 2 Prozent zu bekommen.
Melzer und Scheuerle zufolge behalten Analysten aber auch die nationalen Arbeitsmärkte im Blick, weil der europäische Arbeitsmarkt wegen der Sprachbarrieren wenig durchlässig sei. „So könnten Arbeitnehmer zumindest eine teilweise Kompensation für die Realeinkommensverluste der vergangenen Monate durchsetzen“, meinen sie. Solange solche Lohnabschlüsse nicht überbordend hoch ausfielen und Lohnverhandlungen nicht unter der Erwartung auch zukünftig erhöhter Teuerungsraten stattfänden, bilde ein solcher Nachschlag aber nicht unbedingt den Auftakt zu einer Lohn-Preis-Spirale. „Er verzögert jedoch den zu erwartenden Rückgang der Inflation.“
Das könnte vor allem für Deutschland zutreffen, wo Unternehmen schon länger Mühe haben, offene Stellen adäquat zu besetzen. Hier ist die Inflationsrate ein integraler Bestandteil der Argumente in den Tariflohnverhandlungen. Als Faustformel für die geforderten Lohnzuwächse gilt bei deutschen Gewerkschaften: Produktivitätsfortschritt plus Inflation.
Dabei orientieren sich nach Aussage der Dekabank-Analysten manche am Zielwert der EZB für die Inflationsrate von 2 Prozent, manche an der Inflationsrate des Vorjahres. „Aktuell führen beide Vorgehensweisen dazu, dass die Lohnentwicklung von der Inflation links überholt wird und damit die Reallöhne sinken“, konstatieren sie. Die IG BCE veröffentlicht am Dienstag gegen Mittag ihre Forderungen in der aktuellen Chemietarifrunde, die auch die Pharma-Industrie einschließt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55296754-dekabank-sieht-keine-lohn-preis-spirale-im-euroraum-015.htm

DÄNEMARK – SPANIEN – Spanien und Dänemark gegen Einstufung von Gas und Atomkraft als nachhaltig – 21.2.2022
Spanien und Dänemark haben offen ihre Ablehnung der EU-Pläne zur Einstufung von Gas und Atomkraft als eingeschränkt nachhaltige Energiequellen zum Ausdruck gebracht. Sie seien sich einig, dass dieser Schritt eine „falsche Botschaft an Investoren und die gesamte Gesellschaft“ senden würde, sagte Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez nach Gesprächen mit seiner dänischen Kollegin Mette Frederiksen in Madrid.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55299103-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ITALIEN – ITALIEN – Italien wird 8 Milliarden Euro ausgeben, um Verbraucher, Industrie und lokale Behörden vor steigenden Energiepreisen zu schützen. Rund 6 Milliarden Euro sollen aufgewendet werden, um die Abgaben auf Energierechnungen zu senken und die ärmsten Haushalte, die energieintensivsten Unternehmen und die finanziell schwachen Kommunen vor den Auswirkungen des Energiepreisanstiegs zu schützen. Außerdem sollen insgesamt 1,8 Milliarden Euro bereitgestellt werden, die italienische Automobilindustrie bei der Umstellung auf energieeffizientere und umweltfreundlichere Elektrofahrzeuge zu unterstützen. (Financial Times) – 21.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292181-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – ZEW-Umfrage: Finanzexperten erwarten Euro-Inflation von 3,8 Prozent – 21.2.2022
MANNHEIM (dpa-AFX) – Finanzexperten erwarten einer Umfrage zufolge in diesem Jahr keine durchgreifende Entspannung an der Preisfront im Euroraum. Im Durchschnitt rechnen sie mit einer Jahresinflationsrate von 3,8 Prozent, wie aus einer Sonderbefragung des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW hervorgeht. Haupttreiber sind aus Sicht der Finanzmarktexpertinnen und -experten steigende Energiepreise, knappe Rohstoffe sowie internationale Versorgungsengpässe im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise 2020.
„Weitgehend unabhängig von der Pandemie ist der Einfluss der grünen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, die an vierter Stelle steht, aber langfristig ebenfalls als große inflationäre Kraft gesehen wird“, erläuterte ZEW-Experte Frank Brückbauer.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Währungsraum der 19 Euro-Länder eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent an und ist zumindest zeitweise bereit, ein moderates Über- oder Unterschreiten dieser Marke zu akzeptieren. Die EZB hält bisher an ihrem Kurs mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihenkäufen fest. Nach der jüngsten geldpolitischen Sitzung Anfang Februar hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde aber eingeräumt, dass auch bei den Notenbankern die Sorge angesichts der unerwartet hohen Teuerungsraten wächst. Anhand neuer Daten will der EZB-Rat die Lage bei seiner nächsten Sitzung am 10. März neu beurteilen.
Im Rahmen seiner monatlichen Konjunkturumfrage befragte das ZEW im Februar 173 Finanzmarktexpertinnen und -experten auch zur Einschätzung der Inflationsentwicklung./mar/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291565-zew-umfrage-finanzexperten-erwarten-euro-inflation-von-3-8-prozent-016.htm

DEUTSCHLAND – Mit 25 Prozent im Vorjahresvergleich (Monatsvergleich: 2,2 Prozent) stärkster Anstieg der deutschen Erzeugerpreise im Januar seit 1949; Erwartungen überflügelt – Energie als Hauptpreistreiber: Plus von 67 Prozent im Jahresvergleich – Erzeugerpreisanstieg ohne Energiepreise liegt bei 12 Prozent auf Jahressicht (Monatsvergleich: 2,5 Prozent) – 21.2.2022
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutschen Erzeugerpreise sind im Januar kräftig gestiegen und haben die Prognosen übertroffen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Preise um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 1,4 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich eine Steigerung um 25,0 Prozent. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Erhebungen 1949. Die Prognose von Ökonomen hatte auf ein Plus von 24,0 Prozent gelautet.
Hauptursache für den Anstieg der Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. Die Energiepreise waren im Januar im Durchschnitt 66,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat stiegen diese Preise um 1,3 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem jährlichen Plus von 119,0 Prozent.
Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 12,0 Proent höher als im Vorjahresmonat. Im Monatsvergleich ergab sich eine Preissteigerung um 2,5 Prozent.
Bei dieser Statistik werden die Preise ab Fabrik erhoben, also bevor die Produkte und Rohstoffe in den Handel kommen. Die Erzeugerpreise können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation geben. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.
&&& dpa-AFX: … Hohe Preissteigerungen gab es auch bei Vorleistungsgütern wie Metallen sowie insbesondere bei Sekundärrohstoffen aus Papier und Pappe, Düngemitteln und Stickstoffverbindungen sowie Verpackungsmitteln aus Holz. Die Zuwächse sind Folge einer steigenden Nachfrage bei teils stark begrenztem Angebot aufgrund erheblicher Verspannungen im Welthandel.
Die Erzeugerpreise gehen in die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch der Eurozone liegt die Inflation derzeit deutlich über dem Zielwert der EZB von zwei Prozent.
Bisher hält die EZB an ihrem Kurs mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihenkäufen fest. Nach der jüngsten geldpolitischen Sitzung Anfang Februar hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde aber eingeräumt, dass auch bei den Notenbankern die Sorge angesichts der unerwartet hohen Teuerungsraten wächst. Anhand neuer Daten will der EZB-Rat die Lage bei seiner nächsten Sitzung am 10. März neu beurteilen. Viele Volkswirte rechnen inzwischen damit, dass die EZB die Zinsen im Euroraum noch im laufenden Jahr anheben wird./la/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292806-staerkster-anstieg-der-deutschen-erzeugerpreise-seit-1949-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292993-deutschland-erzeugerpreise-steigen-so-stark-wie-noch-nie-seit-1949-016.htm

DEUTSCHLAND – Höchster Anstieg seit 1949: Erzeugerpreise im Januar deutlich gestiegen – 21.2.2022
Wiesbaden – Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im Januar 2022 um 25,0 Prozent höher gewesen als im Vorjahresmonat. Dies war der höchste Anstieg seit Beginn der Erhebung 1949, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 2,2 Prozent. Hauptverantwortlich für den Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. Die Energiepreise waren im Januar 2022 im Durchschnitt 66,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Dezember stiegen diese Preise um 1,3 Prozent.
Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber Januar 2021 von 119,0 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 12,0 Prozent höher als im Januar 2021 (+2,5 Prozent gegenüber Dezember 2021). Vorleistungsgüter waren im Januar 2022 um 20,7 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, so die Statistiker weiter. Gegenüber Dezember stiegen diese Preise um 3,1 Prozent.
Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 36,9 Prozent. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 51,5 Prozent, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 28,1 Prozent mehr. Besonders hoch waren die Preisanstiege bei Sekundärrohstoffen aus Papier und Pappe (+72,7 Prozent), Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (+67,4 Prozent) sowie Verpackungsmitteln aus Holz (+65,7 Prozent). Nadelschnittholz war 52,8 Prozent teurer als im Januar 2021.
Hier sanken die Preise jedoch seit ihrem Höchststand im August 2021 um 24,2 Prozent. Industriegase kosteten 43,8 Prozent mehr, allein gegenüber dem Vormonat Dezember stiegen diese Preise um 13,7 Prozent. Wellpapier und Wellpappe, die für die Verpackungsindustrie eine wichtige Rolle spielen, kosteten 41,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Papier und Pappe waren 41,3 Prozent teurer.
Hier stiegen insbesondere die Preise für Zeitungsdruckpapier (+66,9 Prozent). Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Januar 2022 um 6,7 Prozent höher als im Januar 2021 und stiegen gegenüber Dezember um 2,0 Prozent. Nahrungsmittel waren 8,4 Prozent teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für nicht behandelte pflanzliche Öle (+58,5 Prozent).
Butter war 61,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, Kaffee 14,7 Prozent. Investitionsgüter kosteten 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine so hohe Veränderung im Vorjahresvergleich hatte es letztmalig im Dezember 1982 gegeben. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber Januar 2021 hatte die Veränderungsrate für die Preise von Maschinen mit einem Plus von 6,0 Prozent, gefolgt von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+3,8 Prozent). Teile und Zubehör für Datenverarbeitungsmaschinen kosteten 21,2 Prozent mehr, Metallkonstruktionen 20,1 Prozent. Die Preise für Gebrauchsgüter waren im Januar 2022 um 6,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung für Möbel (+8,5 Prozent).
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292435-erzeugerpreise-im-januar-deutlich-gestiegen-003.htm

DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Wirtschaft gewinnt im Februar an Stärke – Wirtschaftswachstum wie zuletzt vor sechs Monaten: anziehende Nachfrage treibt an – Inflationsdruck bleibt hoch – 21.2.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft ist im Februar aufgrund einer anziehenden Nachfrage so stark gewachsen wie zuletzt vor sechs Monaten – und dies trotz steigender Infektionszahlen im Zusammenhang mit der Omikron-Variante. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – verbesserte sich auf 56,2 von 53,8 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung hervorgeht.
Das ist der höchste Stand seit sechs Monaten. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 58,5 von 59,8 Punkten im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 59,5 erwartet. Der Index für den Servicesektor legte überraschend kräftig zu auf 56,6 von 52,2 Punkten. Die Prognose hatte nur auf 52,9 gelautet.
„Nach der Wachstumsdelle im Dezember hat die deutsche Wirtschaft im Februar erneut an Schwung gewonnen“, sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith. „Diesmal war der Servicesektor die treibende Kraft, da die Produktion in der Industrie langsamer zunahm als im Januar, als das verarbeitende Gewerbe das Zugpferd gewesen war.“
„Der Inflationsdruck blieb allerdings hoch“, ergänzte Smith. „Insgesamt stiegen die Einkaufspreise ähnlich kräftig wie zu Beginn des Jahres, obwohl die Inflationsrate in der Industrie so niedrig war wie seit einem Jahr nicht mehr. Gleichzeitig wurden die Verkaufs- bzw. Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen mit der zweithöchsten Rate seit Umfragebeginn angehoben.“
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55294146-markit-deutsche-wirtschaft-gewinnt-im-februar-an-staerke-015.htm

DEUTSCHLAND – Bundesbank: Deutsches BIP sinkt 2022Q1e spürbar – Kleine Tarifrunde: spürbar höhere Lohnabschlüsse wahrscheinlich, Angehobener Mindestlohn wird Löhne insgesamt treiben – Anhaltend hohen Preisdruck wegen deutlicher Teuerung auf Vorleistungsstufen und anhaltender Nachfrage – 21.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Auswirkungen der Omikron-Variante des Coronavirus dürften nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank im ersten Quartal zu einem abermaligen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) führen. In ihrem aktuellen Monatsbericht prognostiziert die Bundesbank außerdem, dass die Inflation in Deutschland in den nächsten Monaten hoch bleiben wird und dass die Löhne und Gehälter 2022 stärker als bisher zulegen dürften. „Im Winterquartal 2022 dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung erneut spürbar zurückgehen“, heißt es in dem Bericht.
Grund dafür sei, dass sich das Pandemiegeschehen aufgrund der Omikron-Variante noch einmal verstärke. Im Unterschied zu den vorherigen Pandemiewellen dürfte nicht nur die Aktivität im Dienstleistungssektor durch Eindämmungsmaßnahmen und Verhaltensanpassungen beeinträchtigt werden; vielmehr könnten zudem pandemiebedingte Arbeitsausfälle die Wirtschaftsleistung merklich dämpfen, und zwar auch in anderen Bereichen. „Von der Industrie ist gleichwohl mit positiven Impulsen zu rechnen“, so die Bundesbank.
Hier zeichne sich eine weitere Entspannung bei den Lieferengpässen ab, und die Nachfrage nach Industrieprodukten sei nach wie vor hoch. „Angesichts der sehr guten Nachfragesituation dürfte das BIP im Frühjahr wieder kräftig Fahrt aufnehmen, sofern das Pandemiegeschehen abebbt und die Lieferengpässe weiter nachlassen.“
Die Bundesbank erwartet, dass in der diesjährigen „kleinen Tarifrunde“ für rund 8 Millionen Beschäftigte die „günstigen gesamtwirtschaftlichen Perspektiven, zunehmende Arbeitsmarktknappheiten und hohe Inflationsraten zu spürbar stärkeren Lohnabschlüssen beitragen könnten“.
Zusätzlichen Lohndruck wird ihrer Einschätzung nach zudem die für 1. Oktober geplante Anhebung des gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde auslösen, weil höhere Verdienste in den unteren Entgeltgruppen auch auf die darüber liegenden Lohnsegmente ausstrahlten. „Dadurch dürfte sich der Aufwärtsdruck auf die aggregierten Löhne verstärken“, prognostiziert sie. Die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen dürften zwar überschaubar bleiben, doch sei im aktuellen Umfeld sehr hoher Inflationsraten eine stärkere Überwälzung der Löhne auf die Preise nicht auszuschließen.
Für die kommenden Monate rechnet die Bundesbank wegen der deutlichen Teuerung auf den Vorleistungsstufen und anhaltender Nachfrage mit einem anhaltend hohen Preisdruck.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55295578-bundesbank-deutsches-bip-sinkt-im-ersten-quartal-spuerbar-015.htm

DEUTSCHLAND – ENERGIEPREISE – Die Industrie schlägt wegen der hohen Energiepreise Alarm: 88 Prozent und damit die große Mehrheit der deutschen Industrieunternehmen sehen in den erheblich gestiegenen Energiepreisen eine starke oder sogar existenzbedrohende Herausforderung für die Zukunft. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) hervor, die der Rheinischen Post vorliegt. (Rheinische Post) – 21.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292181-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – Industrie schlägt wegen hoher Energiepreise Alarm – Zwei von drei Unternehmen sehen in Energiepreisansteigen starke Herausforderung, ein Viertel fühlt sich existenzbedroht – Weiterreichung an Abnehmer in zwei von drei Fällen kaum möglich – Ruf nach staatlicher Unterstützung – Erinnerungen an Ölpreiskrise in den 1970ern werden wach – 21.2.2022
Berlin – Die Industrie schlägt wegen der hohen Energiepreise Alarm. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) hervor, über welche die „Rheinische Post“ in ihrer Montagsausgabe berichtet.
88 Prozent und damit die große Mehrheit der deutschen Industrieunternehmen sehen demnach in den erheblich gestiegenen Energiepreisen eine starke oder sogar existenzbedrohende Herausforderung für die Zukunft. 23 Prozent der Unternehmen stuften den Anstieg der Energiekosten als existenzbedrohend ein. 65 Prozent sprachen von einer „starken Herausforderung“. Rund zwei Drittel (68 Prozent) der Unternehmen können die gestiegenen Energiepreise kaum an Kunden oder Verbraucher weitergeben, heißt es in der Umfrage.
Die Energiepreisentwicklung zwinge rund ein Drittel der Unternehmen, Investitionen in die Transformation zur Klimaneutralität zurückzustellen. Gut ein Fünftel der Unternehmen denkt zudem laut der Umfrage bereits darüber nach, zeitnah Unternehmensanteile oder Teile der Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, 13 Prozent sind bereits dabei. Die gesamte Verlagerung des Unternehmens ins Ausland erwägen sechs Prozent, so die Umfrage. 87 Prozent der Unternehmen fordern demnach ein kurzfristiges Eingreifen der Bundesregierung: Staatliche Belastungen des Strompreises müssten schneller als geplant abgebaut werden.
Rund 84 Prozent der Unternehmen finden, dass die Bundesregierung die Regelungen zur Erhöhung der nationalen CO2-Bepreisung überdenken und mit flankierenden Maßnahmen zur Entlastung von Unternehmen ergänzen sollte. Die Umfrage wurde in der ersten Februar-Hälfte bei mehr als 400 BDI-Mitgliedsunternehmen durchgeführt. BDI-Präsident Siegfried Russwurm warnte vor einer Situation wie in den 1970-er Jahren, als mehrere Ölpreisschocks die deutsche Wirtschaft in die Rezession geschickt hatten. „Die Energiekostensteigerungen sind so hoch wie seit der Ölkrise der 70er-Jahre nicht mehr“, sagte Russwurm der „Rheinischen Post“.
Die steigenden Strom- und Gaspreise drohten die Wirtschaft zu erdrücken. „Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Der BDI befürchtet, dass der rasante Preisanstieg die Produktion in Deutschland immer stärker beeinträchtigt. Die Lage ist so ernst, dass selbst standorttreue mittelständische Unternehmen aus diversen Branchen über eine Verlagerung ins Ausland nachdenken müssen.“
Rasches politisches Handeln sei gefordert, forderte Russwurm. Die angekündigte vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 sei richtig. „Sie reicht aber nicht aus für eine nachhaltige Entlastung der Industrie. Die Bundesregierung muss bei nationalen Abgaben und Umlagen endlich Tabula Rasa machen, etwa bei der Stromsteuer und den Netzentgelten“, forderte Russwurm.
„Schon jetzt ist die nationale CO2-Bepreisung eine existenzielle Bedrohung für viele kleine und mittelständische Unternehmen. Sie treibt die Strom- und Gaspreise in schwindelerregende Höhen. Die Bundesregierung sollte die Industrie entlasten, um einen Exodus von Produktion und Arbeitsplätzen ins kostengünstigere Ausland zu verhindern“, sagte der BDI-Präsident.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55291069-industrie-schlaegt-wegen-hoher-energiepreise-alarm-003.htm

DEUTSCHLAND – Umsätze im Gastgewerbe auch im Jahr 2021 gedrückt – Restriktionen und Furcht der Gäste: Dezember-Umsatz um ein Fünftel unter November-Umsatz – 21.2.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen in Deutschland warten noch immer auf eine deutliche Erholung von den Umsatzeinbrüchen im ersten Corona-Krisenjahr 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, verbuchte das Gastgewerbe im Jahr 2021 einen realen Umsatzrückgang um 2,2 Prozent. Nominal stieg der Umsatz um 0,1 Prozent.
Die von der Corona-Krise geprägten Jahre 2020 und 2021 waren damit die umsatzschwächsten Jahre im Gastgewerbe seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 hat das Gastgewerbe 2021 real 40,3 Prozent und nominal 36,4 Prozent weniger umgesetzt.
Zum Jahresende 2021 blieb der in pandemiefreien Jahren übliche hohe Umsatz im Gastgewerbe erneut aus: Im von der vierten Corona-Welle geprägten Dezember 2021 sank der Umsatz kalender- und saisonbereinigt real um 21,1 Prozent und nominal um 20,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Laufe des Dezembers waren vielerorts die Zugangsbeschränkungen in der Gastronomie und Beherbergung verschärft worden.
Zudem mieden viele Gäste wegen stark steigender Inzidenzzahlen und der Sorge vor einer Corona-Infektion die Gastronomie und verzichteten auf Privatreisen. Dennoch war der Gastgewerbeumsatz im Dezember 2021 real fast doppelt so hoch (96,8 Prozent) wie im Lockdown-Monat Dezember 2020. Er lag damit allerdings noch 41,6 Prozent unter dem Niveau des Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
&&& dpa-AFX: Nach Angaben der Wiesbadener Statistiker vom Montag waren die von Einschränkungen wegen der Pandemie geprägten Jahre 2020 und 2021 damit die umsatzschwächsten im Gastgewerbe in Deutschland seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 setzten Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen hierzulande im vergangenen Jahr real 40,3 Prozent und nominal 36,4 Prozent weniger um.
„Die Zahlen verdeutlichen die dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie“, bilanzierte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick. Während der Pandemie von März 2020 bis Dezember 2021 habe sich der Umsatzverlust für die Branche auf real 73,8 Milliarden Euro summiert, nominal seien es 69,5 Milliarden Euro.
In einer ersten Schätzung waren die Statistiker noch von einer günstigeren Entwicklung ausgegangen. Mitte Januar hatte das Bundesamt für das Gesamtjahr 2021 real eine Stagnation der Umsätze im Gastgewerbe vorhergesagt und nominal ein Plus von zwei Prozent zum Vorjahr errechnet.
Nach enormen Umsatzeinbußen im Winter und Frühjahr konnte das Gastgewerbe die Umsätze im Sommer 2021 deutlich steigern. Zum Jahresende gingen die Erlöse aber wieder zurück. Weil im Dezember wegen steigender Corona-Infektionszahlen vielerorts die Zugangsbeschränkungen in Gastronomie und Beherbergung verschärft wurden, blieb zum Jahresende der üblicherweise hohe Umsatz aus. Von November auf Dezember sanken die Erlöse kalender- und saisonbereinigt real um 21,1 Prozent und nominal um 20,4 Prozent.
Dennoch war der Gastgewerbeumsatz im Dezember 2021 real fast doppelt so hoch (plus 96,8 Prozent) wie ein Jahr zuvor, als ein Lockdown das Geschäft kurz vor Weihnachten jäh ausbremste. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, zeigt sich jedoch, wie groß die Lücke noch ist: Der Dezember-Umsatz lag um 41,6 Prozent unter dem damaligen Niveau./ben/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55293040-umsaetze-im-gastgewerbe-auch-im-jahr-2021-gedrueckt-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55296979-roundup-2-umsaetze-im-gastgewerbe-auch-im-zweiten-corona-jahr-im-keller-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55295524-roundup-umsaetze-im-gastgewerbe-auch-im-zweiten-corona-jahr-im-keller-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292738-gastgewerbeumsatz-auch-im-zweiten-corona-jahr-gesunken-003.htm

DEUTSCHLAND – ARBEITSMARKT/ENERGIEWENDE – Bis 2030 fehlen in Deutschland 5 Millionen Fachkräfte, um das Tempo beim Wind- und Solarausbau zu vervierfachen. Die Branche warnt: Die Klimaziele sind so nicht erreichbar. Um die Energiewende zu schaffen, müssen Millionen von Geräten und Anlagen eingebaut, installiert und vernetzt werden. Die Nachfrage ist riesig – aber es fehlen die Handwerker, Monteure und Elektriker, um die Wende umzusetzen. (Handelsblatt) – 21.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292181-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – ARBEITSMARKT/ FACHKRÄFTEMANGEL – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Zugang ausländischer Arbeitnehmer zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtern. „Wir müssen mit der Zuwanderung von Fachkräften offensiv umgehen. Das beginnt bei der Digitalisierung der Visa-Erteilung in den Konsulaten, aber auch bei den Verfahren zur Anerkennung beruflicher Abschlüsse“ sagte Habeck. Ziel sei es, den Übergang vom Asylrecht ins Arbeitsleben offener zu gestalten. (Handelsblatt) – 21.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55292181-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – ING: Unternehmen bekämpfen Fachkräftemangel vor allem mit Lohnerhöhungen – 21.2.2022
Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)–Deutsche Unternehmen versuchen nach Aussage von ING-Volkswirten seit Beginn der Corona-Pandemie, den allgegenwärtigen Fachkräftemangel vor allem über Lohnerhöhungen zu bekämpfen. Diese Methode wird ihrer Meinung nach aber langfristig nicht zum Erfolg führen. Carsten Brzeski, Inga Fechner und Franziska Biehl sehen die Lösung vielmehr in einer Mischung aus Umschulung, Fachkräfteimmigration und Automatisierung.
Der Zusammenhang zwischen Arbeitskräfteknappheit und Lohnanstiegen ist laut ING derzeit über alle betrachteten Wirtschaftsbereiche hinweg vorhanden, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. So ist er im Bereich Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen (wo der Personalmangel besonders akut ist) nur gering ausgeprägt. Am deutlichsten zeige sich der Zusammenhang bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, einem Bereich, der bereits seit Jahren mit einem Mangel an Arbeitskraft zu kämpfen habe.
Auch im Dienstleistungssektor insgesamt sei der Zusammenhang zwischen einem Mangel an Arbeitskraft und der Lohnentwicklung seit Ausbruch der Pandemie steiler geworden, wenn auch nicht so deutlich wie in der Industrie. Allerdings lösten höhere Löhne des Problem nach Aussage der ING-Volkswirte nicht: „Im dritten Quartal des Jahres 2021 lagen die Löhne in der Industrie 3 Prozent oberhalb des Vorjahresniveaus, im Dienstleistungssektor stiegen sie um 7 Prozent. Der Fachkräftemangel verschärfte sich dennoch weiter“, konstatieren sie.
Teil der Lösung könnte ihrer Ansicht nach der Einsatz von Robotern sein. „Rund 65 Prozent der Berufe mit fachlichen Anforderungen, für die im Jahr 2020 ein Engpass vorlag, weisen eine Automatisierungswahrscheinlichkeit von über 50 Prozent auf – hier könnte das Problem der offenen Stellen also durch Automatisierung zumindest teilweise gelöst werden“, schreiben sie.
Das führt Brzeski, Fechner und Biehl unmittelbar zu der Forderung nach mehr Fortbildung. „Automatisierung und Digitalisierung schaffen auch neue Arbeitsplätze, die es in Zukunft zu besetzen gilt.“ Einer Untersuchung der Bundesagentur für Arbeit zufolge fänden drei von vier zuvor als arbeitslos gemeldete Teilnehmer einer Umschulungsmaßnahme innerhalb von 18 Monaten nach Beendigung der Maßnahme eine sozialversicherungspflichtige Stelle.
Trotz Lohnerhöhungen, Automatisierung und Umschulung wird sich der Fachkräftemangel in Deutschland laut ING in den kommenden Jahren jedoch erst einmal strukturell verschärfen, denn unabhängig von der Pandemie belaste der demographische Wandel den Arbeitsmarkt. „Damit sich das Szenario einer nur leicht schrumpfenden Erwerbsbevölkerung (bis 2060 rund 2 Millionen weniger Erwerbstätige) realisieren lässt, bedarf es einer jährlichen Nettozuwanderung von 300.000 fachlich ausgebildeten Personen“, schreiben die Analysten.
Asylsuchende, die in den vergangenen Jahren hauptsächlich aus Syrien, Afghanistan und dem Irak nach Deutschland gekommen seien, hätten oftmals genau die Qualifikationen mitgebracht, die am deutschen Arbeitsmarkt aktuell fehlten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55297144-ing-unternehmen-bekaempfen-fachkraeftemangel-vor-allem-mit-lohnerhoehungen-015.htm