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CORONA – MEDIZIN – Long COVID: Jeder 3. ältere Erwachsene entwickelt nach der Genesung weitere Erkrankungen – 10.2.2022
CORONA – MEDIZIN – Covid-Impfung könnte Erkältungen ausbremsen – Neutralisierende Aktivität gegenüber zwei Coronavius-Erkältungsviren: nach Kreuzimpfung gesteigert – 10.2.2022
CORONA – MEDIZIN – COVID-19-Impfung könnte auch einen gewissen Schutz vor Erkältungen bieten – Neutralisationstests vor und nach heterologer Impfung – Hemmung auch von SARS-CoV-1, aber nicht von MERS – Dennoch werden COVID-19-Impfungen saisonale Erkältungen vermutlich nicht verhindern können – 10.2.2022
CORONA – PSYCHOLOGIE – Pandemie verschlechtert Krankheitsverlauf bei Depressionspatienten – 10.2.2022
CORONA – NEUSEELAND – Festnahmen bei Protest von Impfpflichtgegnern in Neuseeland – 10.2.2022
CORONA – SÜDKOREA – Südkorea vereinfacht Quarantäneregelungen – 10.2.2022
CORONA – FRANKREICH – Impfpassgegner in Frankreich organisieren „Freiheitskonvois“ – 10.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Testaufruf vor Schulbeginn am Montag – 10.2.2022
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INFLUENZA – Neu entdeckte Antikörper als Schritt zum Universal-Grippeimpfstoff – 10.2.2022
UMWELTPOLITIK – Bundesregierung will mit „Meeresstrategie“ Schutz der Ozeane vorantreiben – 10.2.2022
CYBERSICHERHEIT – Cybersicherheit – Zahl der Woche: Jeder Zweite will mehr IT-Sicherheit im Unternehmen – Mitarbeitende müssen zum elementaren Bestandteil des IT-Sicherheitskonzeptes werden – Je größer Kenntnisstand zur Cybersicherheit, umso stärker sind Sicherheitsbemühungen erwünscht – 10.2.2022
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INTERNATIONAL – G20-Finanzministertreffen in Jakarta: Exitstrategien zur Unterstützung der Erholung und der Bekämpfung schädigender Nachwirkungen der Krise auch Zahlungssysteme im digitalen Zeitalter, nachhaltige Finanzen, digitale finanzielle Inklusion sowie internationale Besteuerung – Lindner nimmt per Video an teil – 10.2.2022
BÖRSE – Chef der Deutschen Börse „Muss gestehen: Aktionärs-Zahl sinkt schon wieder“ – Hoffnung: „junge Leute drücken strukturell in den Markt“ – Menschen unter 30 Jahren werden künftig den Markt beleben – Retailisierung kommt auch in Europa: in den USA trieben 2021 Kunden den Aktienmarkt, in Deutschland gaben noch Institutionelle den Ton an – Struktureller Trend unter den Jungen: früher war Fußball das Thema, heute Aktien – Kryptowährungen als Assetklasse: stärkere Regulierung noch nötig, Assetklasse wird bleiben – inkl. 3:37-min-Video – 10.2.2022
BÖRSE – Deutschland: Delivery Hero verschreckt Investoren mit Ausblick – Größter Kursverlust einer Aktie im DAX: Aktie stürzt um 30 Prozent ab – ROUNDUP 3 – 10.2.2022
ZENTRALBANKEN – JAPAN – Nicht mehr als 0,25 Prozent: Bank of Japan setzt Zinsobergrenze für zehnjährige Staatsanleihe – Kontrapunkt zur beispielgebenden aktuellen FED-Geldpolitik – 10.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lane: EZB sollte auf Angebotsengpässe nicht überreagieren, angebotsseitig ausgelöste Inflation könne nicht zu anhaltenden Zweitrundeneffekten führen – Hohe Gaspreise infolge leerer Gasspeicher und hoher, rein spekulativer Future-Preise – Preissteigernde Nachfrage: Konsum wich von Dienstleistungen auf Güterkäufe aus – Deutlicher Lohnanstieg insbesondere für Großunternehmen erwartet – FAZIT: ansteigende Teuerung tolerieren, um Wirtschaftsaktivität und Gesamtnachfrage nicht einzudämmen – 10.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Aufseher: Banken müssen angesichts des grassierenden Coronavirus wachsam bleiben – Banken müssen Regeln zur Risikokontrolle und Governance verbessern – Rückkehr zur Normalität: Erleichterungen in der Pandemie erwiesen sich als sinnvoll, laufen nun langsam aus – 10.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Banken müssen 2022 etwas mehr Eigenkapital vorhalten – 10.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB verlängert Kapital- und Liquiditätserleichterungen nicht – 10.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/De Guindos fordert zentrale Fiskalkapazität – Einfachere Fiskalregeln, nachhaltige Senkung öffentlicher Schulden, Lagebewertung durch unabhängige Finanzinsitutionen, wachstumsfreundlichere Finanzpolitik – 10.2.2022
ZENTRALBANK SCHWEDEN – EUROPÄISCHE UNIKON – Schwedische Notenbank erwartet erste Zinserhöhung etwas früher – 11.2.2022
USA – Jahresteuerung auf im Januar 7,5 (Vormonat: 7,0) Prozent: US-Inflationsrate stärker beschleunig als erwartet und auf höchstem Niveau seit 1982 – Kernrate liegt im Januar bei 6,0 (Vormonat: 5,5) Prozent – 10.2.2022
USA – US-Realeinkommen sinken im Januar – 10.2.2022
USA – Arbeitsmarktlage weiter verbessert: Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken – 10.2.2022
KANADA – USA – Ottawa und Washington: Brücken-Blockade durch Trucker gefährdet Lieferketten – 10.2.2022
CHINA – TAIWAN – LITAUEN – China setzt litauische Rindfleischimporte im Streit um Taiwan aus – 10.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – DÄNEMARK – Dänemark offen für Stationierung von US-Truppen auf seinem Gebiet – 10.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien hält tausend Soldaten für „humanitäre“ Einsätze in Osteuropa bereit – 10.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – LITAUEN – DEUTSCHLAND – Litauens Präsident zeigt sich enttäuscht von deutschem Nein zu Waffenlieferungen – 10.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz: Russland sollte „unsere Entschlossenheit nicht unterschätzen“ – 10.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Roth: Bei russischer Invasion keine Sanktion ausgeschlossen – 10.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Russischer Botschafter bekräftigt Friedenswillen im Ukraine-Konflikt – 10.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – AFRIKA – Von der Leyen stellt Afrika Investitionen von 150 Mrd EUR in Aussicht – Investitionen sollen Konkurrenz zu Chinas Neuer Seidenstraße machen – 10.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – TAXONOMIE: Der Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Klimaschutz, Frans Timmermans, will verhindern, dass künftig europäische Mittel für die Renovierung französischer Kernkraftwerke genutzt werden. – 10.2.202
EUROPÄISCHE UNION – EUROPÄISCHE STROMVERSORGUNG: Der Vorstandsvorsitzender der BASF, Martin Brudermüller, hat eine andere europäischen Zusammenarbeit in der Stromversorgung angeregt. „Ich glaube, das kann keine nationale Strategie sein. Das muss ein europäisches Thema sein“. – 10.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – EU-KLIMASCHUTZGESETZE: Die Chemieindustrie will die Transformation zur Klimaneutralität schaffen, ohne dabei durch Handelsinstrumente geschützt zu werden. „Ich bin vehement der Meinung, dass Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit zusammengehen können“, sagte BASF-Chef Martin Brudermüller. – 10.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission sieht Inflation 2022 bei 3,5 (2,2), aber 2023 nur noch bei 1,7 (1,4) Prozent – Erwartetes BIP-Wachstum: 4,0 (4,3) für 2022, 2,7 (2.4) Prozent – Senkung der BIP-Erwartungen für Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien – 10.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – Zukunft von EU-Aufbaufonds bleibt umstritten – 10.2.2022
FRANKREICH – Energiepolitik: Frankreich will bis zu 14 neue Atomreaktoren und 50 Offshore-Windparks bis 2050 bauen – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – STROMBEDARF-ANSTIEG BIS 2030: Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat Unternehmen und Wirtschaftsförderer befragt, um den künftigen Strom- und Wasserstoffbedarf in seinem Netzgebiet zu ermitteln. Zentrales Ergebnis: Im Nordosten Deutschlands steigt der Strombedarf bis 2030 um 30 bis 40 Prozent auf bis zu 140 Terawattstunden (TWh). – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – Regierung will mehr Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – Preise für Baumaterialien legen 2021 rekordträchtig zu – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – Verband: Preisauftrieb bei Wohn- und Büroimmobilien – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – IMK: Rezessionsrisiko sinkt von Januar auf Februar 2022 deutlich von 39 auf 24 Prozent – Gewachsener Auftragsstand stimmt optimistisch – Finanzmarktstress hat zugenommen – Omikron-Wirtschaftstief bereits vorbei – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – Erreichen von Klimazielen ist behindert: BDI schlägt schnellere Planungen und Genehmigungen von Industrieanlagen vor – Politischer Tunnelblick auf Ausbau erneuerbarer Energie besorgniserregend – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – Inlandstourismus im Jahr 2021 von Krise etwas erholt – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – Regelinsolvenzen in Deutschland steigen im Januar – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – CORONA-HILFEN: 1,5 Milliarden Euro an Corona-Hilfen hat der Bund von Unternehmen zurückerstattet bekommen. …132 Millionen Euro an verpflichtenden Rückzahlungen sind aktuell offen, der Betrag dürfte noch deutlich steigen. Viele Unternehmen treffen die Rückzahlbescheide inmitten der aktuellen Corona-Welle hart. – 10.2.2022
DEUTSCHLAND – AUTOMARKT: Die Bundesregierung will die Förderung von Pkw, die sowohl elektrisch als auch mit Verbrennungsmotor fahren können, ab 2023 stark einschränken. Dadurch dürften laut einer Studie des CAR-Instituts die Restwerte von teilelektrischen Modellen einbrechen. – 10.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Baupreise im Jahr 2021 signifikant gestiegen – 10.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Öffentliche Gesundheitsausgaben durch COVID-19-Pandemie deutlich gestiegen – 10.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Produktionsindex stieg im Dezember 2021 um 3,9% gegenüber Dezember 2020 – 10.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Sterbefälle Ende Jänner auf ähnlichem Niveau wie vor Pandemie-Beginn – 10.2.2022
ÖSTERREICH – Vorläufiger Höhepunkt der Exportkonjunktur wurde im November erreicht – Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom Februar 2022 – inkl. Tabelle online – 10.2.2022
Zur freundlichen Erinnerung:
CORONA – MEDIZIN – Long COVID: Jeder 3. ältere Erwachsene entwickelt nach der Genesung weitere Erkrankungen – 10.2.2022
Boston – Jeder 3. US-Amerikaner im Alter von über 65 Jahren entwickelte in den ersten 120 Tagen nach seiner Genesung von COVID-19 eine andere Erkrankung. Der Prozentsatz war nach der Publikation im Britischen Ärzteblatt (BMJ, 2022; DOI: 10.1136/bmj-2021-068414) höher als in 2 Vergleichsgruppen ohne SARS-CoV-2-Infektion. Es gab jedoch keine Unterschiede zu Senioren, die sich von anderen tiefen Atemwegserkrankungen erholt hatten.
Eine Infektion mit SARS-CoV-2 ist vor allem für ältere Menschen gefährlich. Selbst wenn sie COVID-19 überleben, muss mit Spätschäden gerechnet werden. Ken Cohen von Optum Labs, einer Beratungsfirma aus Minnetonka bei Minneapolis, und Mitarbeiter haben hierzu die Daten von 87.337 Begünstigten von Medicare ausgewertet, die sich 2020 mit SARS-CoV-2 infiziert hatten. Sie ermittelten, wie viele genesene Senioren danach wegen anderer Erkrankungen in Behandlung waren. Gewählt wurde ein Zeitraum von 120 Tagen ab dem 21. Tag nach der Diagnose von COVID-19.
Da die Folgeerkrankungen nicht zwangsläufig mit COVID-19 im Zusammenhang stehen müssen, bildeten die Forscher 3 Vergleichsgruppen.
Die erste Gruppe bestand aus Medicare-Begünstigten, die 2020 nicht an COVID-19 erkrankt waren. In einer 2. Vergleichsgruppe wurden Erkrankungen von Senioren im Jahr 2019 untersucht. Dies sollte eine Verzerrung verhindern, die sich aus den Versorgungsengpässen im 1. Pandemiejahr ergeben könnte. Zur 3. Vergleichsgruppe gehörten Senioren, die an unteren Atemwegserkrankungen sprich Pneumonien aus anderen Ursachen erkrankt waren. Dadurch sollte ermittelt werden, ob SARS-CoV-2 die Gesundheit stärker beeinträchtigt als beispielsweise eine Grippe.
Die 3 Vergleichsgruppen wurden so ausgewählt, dass sie in möglichst vielen Eigenschaften mit den von COVID-19 Genesenen übereinstimmten, was auch als Propensity-Score-Analyse bezeichnet wird.
Die Forscher ermittelten, dass 32 % der Genesenen in der postakuten Phase wegen einer oder mehrerer neuer oder anhaltender Erkrankungen einen Arzt aufgesucht hatten. Der Anteil lag um 11 %-Punkte höher als in der Vergleichsgruppe von 2020. Die Genesenen erkrankten häufiger an Atemversagen (plus 7,55 Fälle pro 100 Personen), Abgeschlagenheit (plus 5,66 Fälle), Bluthochdruck (plus 4,43 Fälle), Gedächtnisstörungen (plus 2,63 Fälle), Nierenfunktionsstörungen (plus 2,59 Fälle), psychische Erkrankungen (plus 2,50 Fälle), Gerinnungsstörungen (plus 1,47 Fälle) und Herzrhythmusstörungen (plus 2,19 Fälle). Ähnliche Ergebnisse wurden für die Vergleichsgruppe von 2019 gefunden.
Im Vergleich zu den Genesenen von anderen unteren Atemwegserkrankungen kam es bei den COVID-19-Genesenen nur häufiger zu Atemstillstand, Demenz und Müdigkeit (plus 2,39, 0,71 beziehungsweise 0,18 Fälle pro 100 Personen).
Besonders deutlich waren die Unterschiede bei Patienten über 75 Jahren und bei Patienten, die im Rahmen ihrer COVID-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt wurden.
Auch wenn eine retrospektive Auswertung von Krankenakten den Zusammenhang mit den neu aufgetretenen Erkrankungen nicht beweisen kann und es kaum Unterschiede zu anderen unteren Atemwegserkrankungen zu geben scheint, könnten in den nächsten Jahren neue Belastungen auf die Kostenträger zukommen, warnen Cohen und Mitarbeiter.
An COVID-19 sind in den letzten beiden Jahren deutlich mehr Menschen erkrankt als zuvor an einer Grippe, und der Verlauf war in der Regel auch schwerer. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131696/Long-COVID-Jeder-3-aeltere-Erwachsene-entwickelt-nach-der-Genesung-weitere-Erkrankungen
CORONA – MEDIZIN – Covid-Impfung könnte Erkältungen ausbremsen – Neutralisierende Aktivität gegenüber zwei Coronavius-Erkältungsviren: nach Kreuzimpfung gesteigert – 10.2.2022
Die Impfung gegen das Coronavirus könnte auch Erkältungen ausbremsen. Die Impfstoffe hemmen Coronaviren, die mit dem Pandemie-Auslöser SARS-CoV-2 verwandt sind, wie die Universität Ulm am Donnerstag mitteilte. Diesen Effekt wiesen Wissenschafter an einer allerdings kleinen Gruppe von zwei Dutzend Probandinnen und Probanden nach.
Neben dem Pandemieerreger SARS-CoV-2 gibt es mindestens sechs weitere Coronaviren, die Menschen infizieren. Darunter sind die Auslöser der lebensbedrohlichen Erkrankungen SARS und Mers, aber auch relativ harmlose und weit verbreitete Erkältungsviren. Die unterschiedlichen Coronaviren ähneln sich demnach im Aufbau des Spike-Proteins, das an menschliche Zellen bindet und somit deren Infektion ermöglicht. Alle Covid-Impfungen nutzen dieses Protein zur Immunisierung.
Für die Studie spendeten 24 Menschen zweimal Serum – die erste Blutabnahme erfolgte vor einer Kreuzimpfung mit den Vakzinen von Astrazeneca und Biontech, die zweite zwei Wochen nach der vollständigen Impfung. Die Forschenden untersuchten anschließend, wie effektiv die Seren die Infektion von Zellen durch verschiedene Coronaviren hemmen.
*** Steigerung nach der Kreuzimpfung
Insgesamt zeigten die Seren aller Studienteilnehmer bereits vor der ersten Impfung eine neutralisierende Aktivität gegenüber zwei Arten von Erkältungs-Coronaviren sowie eine schwächere Hemmung eines weiteren Erkältungsvirus. Nach der Kreuzimpfung steigerte sich die neutralisierende Wirkung gegen diese Coronaviren um das Anderthalb- bis Vierfache.
Letztlich glauben die Forschenden zwar nicht, dass Covid-19-Impfungen saisonale Erkältungen wirksam verhindern können – dafür ist die erworbene Immunität wahrscheinlich zu schwach und zu kurzfristig. Allerdings könnte die Schutzimpfung Häufigkeit, Dauer und Schwere solcher Atemwegsinfektionen günstig beeinflussen.
https://science.apa.at/power-search/8482161323395742176
CORONA – MEDIZIN – COVID-19-Impfung könnte auch einen gewissen Schutz vor Erkältungen bieten – 10.2.2022
Ulm – COVID-19-Impfungen könnten einen positiven Nebeneffekt haben: In einer kleinen Studie verbesserten sie auch die Immunität gegenüber weit verbreiteten Erkältungscoronaviren. Dadurch könnten Häufigkeit, Dauer und Schwere von Atemwegsinfekten reduziert werden, wie Ulmer Forschende in Clinical Infectious Diseases berichten (DOI: 10.1093/cid/ciac057).
Der pandemische Erreger SARS-CoV-2 ist nicht das einzige Coronavirus, dass Menschen infizieren kann. Zu den humanpathogenen Coronaviren gehören auch relativ harmlose und weit verbreitete Erkältungsviren, ebenso wie gefährlichere Erreger wie SARS-CoV-1 und MERS.
„Die unterschiedlichen Coronaviren ähneln sich im Aufbau des Spikeproteins, das an menschliche Zellen bindet und somit deren Infektion ermöglicht. Alle COVID-Impfungen nutzen dieses Protein von SARS-CoV-2 zur Immunisierung“, erklärt Seniorautor Frank Kirchhoff, Direktor des Instituts für Molekulare Virologie am Universitätsklinikum Ulm.
*** Neutralisationstests vor und nach heterologer Impfung
Die Ulmer Arbeitsgruppe um die beiden Erstautoren Jan Lawrenz und Qinya Xie untersuchte die Blutseren von 24 Probanden vor und nach einer heterologen Impfung mit den COVID-19-Vakzinen ChAdOx1-nCoV-19 (Astrazeneca) und BNT162b2 (Biontech/Pfizer). Ob die Coronaviren sich in den Blutseren vermehren konnten oder neutralisiert wurden, ermittelten sie anhand der Produktion von Virus-RNA und der Expression von viralem Nukleokapsid.
Die Neutralisationstests zeigten, dass die Probanden schon vor der Impfung eine starke Immunität gegen das saisonale Erkältungscoronavirus hCoV-OC43 aufwiesen. Auch gegen hCoV-NL63 war eine neutralisierende Aktivität nachweisbar, die aber variabler ausfiel. Gegen hCoV-229E zeigten alle Seren nur eine bescheidene inhibitorische Aktivität.
Nach der COVID-19-Kreuzimpfung stieg die neutralisierende Wirkung der Antikörper gegen die Erkältungscoronaviren um das 1,5- bis 4-fache an.
*** Hemmung auch von SARS-CoV-1, aber nicht von MERS
Weitere Neutralisationstests mit nicht vermehrungsfähigen Viruspartikeln ergaben, dass die durch die COVID-19-Impfung gebildeten Antikörper auch das eng verwandte, hochaggressive Virus SARS-CoV-1 hemmten. Auf MERS-Coronaviren hatte die Impfung dagegen keinen Effekt.
„Unsere Studie zeigt, dass die COVID-Impfung die neutralisierende Aktivität der Seren gegen saisonale Coronaviren verstärkt“, folgern Lawrenz und Xie. Offen sei aber die Frage, ob die Antikörper gegen das Spikeprotein von SARS-CoV-2 mit den anderen Coronaviren kreuzreagieren oder ob die Impfung bereits vorhandene B-Zellen gegen Erkältungsviren reaktiviert. Die vorläufigen Daten deuteten darauf hin, dass es eher die Reaktivierung vorhandener B-Zellen ist.
Erkältungen werden nicht verhindert, aber ausgebremst
Letztlich glauben die Forschenden aber nicht, dass COVID-19-Impfungen saisonale Erkältungen verhindern können. Dafür sei die erworbene Immunität wahrscheinlich zu schwach und kurzfristig. Allerdings könnte die COVID-19-Impfung Häufigkeit, Dauer und Schwere solcher Atemwegsinfektionen günstig beeinflussen. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131698/COVID-19-Impfung-koennte-auch-einen-gewissen-Schutz-vor-Erkaeltungen-bieten
CORONA – PSYCHOLOGIE – Pandemie verschlechtert Krankheitsverlauf bei Depressionspatienten – 10.2.2022
Leipzig/Frankfurt – Infolge der Coronapandemie hat sich bei rund der Hälfte der Patienten mit Depression der Krankheitsverlauf verschlechtert. Das berichtet ein Wissenschaftlerteam der Stiftung Deutsche Depressionshilfe im Fachmagazin Frontiers of Psychology (DOI: 10.3389/fpsyg.2022.789173).
Diese negative Entwicklung der Depression hängt laut den Forschern mit den pandemiebedingten Einschränkungen der medizinischen Versorgung für depressiv Erkrankte zusammen und mit dem durch Corona veränderten Lebensstil.
Die Analyse basiert auf Daten aus dem Deutschland-Barometer Depression – einer repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung im Alter von 18 bis 69 Jahren. Sie umfasste 5.135 Befragte, darunter 1.038 Personen, die an Depressionen litten. Die Befragung erfolgte im Februar 2021.
49 % der Befragten mit diagnostizierten Depression gaben an, dass sich die Maßnahmen gegen die Pandemie negativ auf ihre depressive Erkrankung ausgewirkt haben. Dies umfasste neue depressive Episoden, eine Verschlimmerung der Symptome, Suizidimpulse, Suizidversuches und anderes.
Von denjenigen Befragten mit einer Depressionsdiagnose, die über Veränderungen im Lebensstil während der Pandemie berichteten, gaben 58 % eine Verschlimmerung ihrer depressiven Erkrankung an.
Am häufigsten trat eine Verschlechterung der depressiven Erkrankung bei denjenigen auf, die eine fehlende Tagesstruktur oder verlängerte Zeiten im Bett angaben (67 %).
Bei den Umfrageteilnehmern, die aufgrund einer aktuellen depressiven Krankheitsphase besonders behandlungsbedürftig waren, berichten 56 % von Einschränkungen in ihrer medizinischen Versorgung. Von ihnen gaben 70 % eine Verschlimmerung ihrer depressiven Erkrankung an.
„Unsere Studie hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Gesundheitsversorgung auch in Krisensituationen aufrechtzuerhalten und den Zugang zu leitliniengerechter Behandlung für Menschen zu gewährleisten, die eine dringende Behandlung benötigen. Sie zeigte auch, dass politische Interventionen individuelle Verhaltensweisen beeinflussen können, die sich negativ auf depressive Erkrankungen auswirken können“, ziehen die Wissenschaftler ein Fazit. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131720/Pandemie-verschlechtert-Krankheitsverlauf-bei-Depressionspatienten
CORONA – NEUSEELAND – Festnahmen bei Protest von Impfpflichtgegnern in Neuseeland – 10.2.2022
Wellington – Bei Zusammenstößen zwischen Gegnern der Coronaimpfpflicht und der Polizei sind in Neuseeland 120 Demonstranten festgenommen worden. Die Polizei versuchte heute Morgen, ein Protestcamp auf dem Rasen vor dem Parlament zu räumen. Die Demonstranten skandierten Kampfschreie der Maori-Ureinwohner, schlugen und traten auf die Beamten ein. Die Polizisten setzten Pfefferspray ein. Nach einigen Stunden zogen sich die Einsatzkräfte vorerst zurück.
Der stellvertretende Premierminister Grant Robertson sagte, die Geduld der Einwohner Wellingtons sei angesichts der durch die Proteste verursachten Störungen erschöpft. „Die Straßen in der Stadt sind blockiert, die Geschäfte mussten schließen, die Menschen fühlten sich von einigen der Demonstranten bedroht und eingeschüchtert“, sagte er vor dem Polizeieinsatz im Radio.
Der Protest in der neuseeländischen Hauptstadt hatte vorgestern begonnen. Offenbar inspiriert von dem derzeitigen Protest von Lkw-Fahrern in Kanada waren hunderte Fahrzeuge im Zentrum Wellingtons aufgefahren und hatten dort wichtige Straßen verstopft. Viele von ihnen zogen sich später wieder zurück, während einige Demonstranten ankündigten, ihren Protest „so lange wie nötig“ fortzusetzen.
Die Behörden hatten die Demonstranten zunächst weitestgehend gewähren lassen, gingen zuletzt aber härter gegen sie vor. Die Stadtverwaltung von Wellington kündigte an, Strafzettel für die Fahrzeuge auszustellen, die die Straßen der Stadt blockieren.
Die Polizei riegelte das das Parlamentsgelände heute ab, um einen weiteren Zulauf zu dem Protest zu verhindern. Nach ihrem Einsatz gegen die Demonstranten auf dem Rasen vor dem Parlament zogen sich die Beamten vorerst hinter die dort errichteten Absperrungen zurück. Wellingtons Polizeichef Corrie Parnell sagte, die vollständige Räumung des Protestcamps könne Tage dauern. Er warf einigen Demonstranten vor, Kinder als menschliche Schutzschilde zu benutzen.
Der Protest richtet sich gegen die für bestimmte Berufsgruppen in Neuseeland geltende Impfpflicht. Unter anderem Mitarbeitern im Gesundheitswesen, Bildungsbereich sowie in den Strafverfolgungsbehörden und beim Militär droht die Kündigung, wenn sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Auch in Restaurants muss ein Impfnachweis vorgelegt werden, ebenso bei Sportveranstaltungen und Gottesdiensten. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131709/Festnahmen-bei-Protest-von-Impfpflichtgegnern-in-Neuseeland
CORONA – SÜDKOREA – Südkorea vereinfacht Quarantäneregelungen – 10.2.2022
Seoul – Angesichts galoppierender Infektionszahlen hat Südkorea die Quarantäne- und Behandlungsregelungen für Coronainfizierte stark vereinfacht. Seit heute sind nachweislich infizierte Menschen bis 60 Jahre, die nur milde bis keine Krankheitssymptome haben, allein für die Überwachung ihres Gesundheitszustands verantwortlich, wenn sie in häuslicher Quarantäne sind.
Die Behörden kümmern sich vorrangig um die Betreuung von COVID-19-Patienten, wenn sie Vorerkrankungen haben oder älter als 60 Jahre sind. Das Gesundheitssystem soll auf diese Weise weiter entlastet werden.
Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden am Vortag erstmals seit dem Beginn der Pandemie mehr als 50.000 Neuinfektionen an einem Tag erfasst – die Gesamtzahl stieg demnach um 54.122. Durch die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 hatten sich in Südkorea die Fallzahlen in den vergangenen zwei Wochen fast vervierfacht.
Die Regierung begann in diesem Monat damit, beim Umgang mit Corona mehr auf eigenständige Kontrolle und die Behandlung von Zuhause zu setzen. Omikron ist inzwischen auch in Südkorea zur vorherrschenden Variante geworden. Sie gilt zwar als hochansteckend, aber milder im Verlauf.
Infizierte Personen, die zuhause bleiben, müssen nun von sich aus einen Arzt konsultieren, wenn sich ihr Zustand verschlechtert.
Bislang hatte es Kontrollanrufe durch die Behörden gegeben. Zudem wurden die Regelungen für Menschen gelockert, die in engem Kontakt mit Infizierten standen. Für die Kontaktpersonen ist die Quarantäne nicht mehr zwingend erforderlich, sofern sie vollständig geimpft ist.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag heute in Südkorea mit seinen rund 52 Millionen Einwohnern laut weltweiten Erhebungen bei 542,1. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Menschen rechnerisch mit dem Virus angesteckt haben. Deutschland kommt auf eine Inzidenz von etwa 1.465. © dpa/aerzteblatt.de
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CORONA – FRANKREICH – Impfpassgegner in Frankreich organisieren „Freiheitskonvois“ – 10.2.2022
Paris – Nach dem Vorbild der kanadischen Lkw-Fahrer haben Gegner des Impfpasses in Frankreich zu „Freiheitskonvois“ aufgerufen. Tausende Kritiker der Coronamaßnahmen kündigten gestern in Online-Netzwerken an, nach Paris fahren und übermorgen in der Hauptstadt protestieren zu wollen.
In den Facebook- und Telegramgruppen „Convoy France officiel“ wurde zu einem nationalen Aktionstag aufgerufen, um für den „Respekt der Freiheiten und der Grundrechte“ zu demonstrieren.
Seit gestern wurden sechs Konvois von Autofahrern oder Fahrgemeinschaften angekündigt, die unter anderem in Bayonne, Nizza, Straßburg und Cherbourg starten wollten. Morgen Abend sollten die Demonstranten in Paris ankommen, ein Treffpunkt wurde zunächst nicht genannt. Einige kündigten an, anschließend nach Brüssel weiterzufahren, um dort am Montag ein europäisches Treffen abzuhalten.
Eine Sprecherin von Convoy France, Marisa, erklärte in einem Chat-Video, das Aktionsbündnis rufe nicht zu Gruppenbildungen oder Blockaden auf. In Polizeikreisen hieß es, die Behörden nähmen die Initiative ernst und bereiteten sich darauf vor.
In Kanadas Hauptstadt Ottawa demonstrieren hunderte Lkw-Fahrer seit anderthalb Wochen unter der Selbstbezeichnung „Freiheitskonvoi“ gegen die Coronamaßnahmen. Die Stadtverwaltung rief wegen der Straßenblockaden mit riesigen Trucks inzwischen den Ausnahmezustand aus.
Der französische Regierungssprecher Gabriel Attal erklärte unterdessen, es gebe „Anlass zur Hoffnung“, dass „Ende März, Anfang April“ die Impfpasspflicht wegfallen könne. Derzeit sei die Zahl der Krankenhauseinweisungen zwar noch „sehr hoch, höher als im Frühjahr 2020“. Projektionen gäben jedoch Grund zu der Annahme, dass sich in diesem Zeithorizont die Situation erheblich verbessert habe und „wir diese äußersten Maßnahmen aufheben können“.
Der Impfpass gilt in Frankreich für Menschen über 16 Jahren. Damit sind weite Bereiche des öffentlichen Lebens nur noch Geimpften und Genesenen zugänglich. Die Impfpasspflicht gilt in Restaurants und Bars, Freizeitstätten und in überregionalen öffentlichen Verkehrsmitteln.
Weil die Opposition den Impfpass als einen zu weit gehenden Eingriff in die persönlichen Freiheiten der Bürger ablehnt, hat sie den Staatsrat angerufen, eine endgültige Entscheidung zu treffen. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131690/Impfpassgegner-in-Frankreich-organisieren-Freiheitskonvois
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Testaufruf vor Schulbeginn am Montag – 10.2.2022
Am Montag geht für rund 450.000 Schülerinnen und Schüler aus Wien und Niederösterreich nach den Semesterferien der Präsenzunterricht wieder los. Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) appellierten an Schüler und Eltern, schon vor Beginn des neuen Semesters über „Alles gurgelt!“ PCR-Tests durchzuführen, um das Risiko von Infektionsketten an den Schulstandorten zu verringern.
Die Infektionszahlen der Wochen vor den Ferien zeigten laut Wiederkehr, dass die Omikronwelle auch im Bildungsbereich an ihrem Höhepunkt angelangt sein dürfte und „wir im Rahmen des bestehenden Sicherheitsnetzes bald zu einer weiteren Normalisierung des Schulalltags kommen können.“ Trotz in Wien zuletzt sinkender Zahlen sei angesichts der neuen Virusvariante dennoch „Vorsicht angebracht“, so Hacker. Wenn möglichst viele Schülerinnen und Schüler am Montag schon getestet in die Klassen kämen, könnten Infektionsketten im Ansatz unterbunden werden. Für Tests am Wochenende stünden auch am Sonntag bei „Alles gurgelt!“ mehr als 120 Abgabestellen in Tankstellen, Bahnhöfen und REWE-Filialen mit Sonntagsöffnung zur Verfügung.
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat unterdessen über Social Media an die Schülerinnen und Schüler appelliert, vor Beginn des Sommersemesters daheim die zwei an den Schulen ausgegebenen Antigentests zu nutzen, „um nach den Ferien möglichst sicher wieder in die Schule zurückzukehren“.
https://science.apa.at/power-search/8329691174595002249
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INFLUENZA – Neu entdeckte Antikörper als Schritt zum Universal-Grippeimpfstoff – 10.2.2022
Vor jeder Grippewelle grübeln die Mediziner, in welcher Verkleidung die Influenzaviren auftreten könnten, um den passenden Impfstoff bereitzulegen. Ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung entdeckte Antikörper, die den Viren quasi an die Wäsche gehen und nicht auf ihre Kostüme achten. Sie richten sich gegen den einheitlichen „Anker“ ihrer Andock-Apparatur, und nicht wie die meisten gegen das variablen „Köpfchen“. Die Studie ist im Fachjournal „Nature“ erschienen.
Ein Team um Jenna Guthmiller von der Universität Chicago (USA) inspizierte die Antikörper im Blut von Menschen, die entweder gegen Grippeviren geimpft oder natürlich infiziert worden sind. Neben den bisher bekannten Antikörpern gegen den variablen Kopf und den Stiel der Influenzaviren Andock-Apparatur (Hämagglutinin – HA) entdeckten sie bei 21 (von 49) Probanden Antikörper gegen den untersten Teil von Hämagglutinin, wo der Stiel in der Hülle (Membran) verankert ist. An der Studie waren auch Monica Fernández-Quintero und Klaus Liedl vom Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie der Universität Innsbruck sowie die österreichischen Virenforscher Florian Krammer, Raffael Nachbagauer und Peter Palese von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York beteiligt.
Die Innsbrucker Forscher untersuchten mit Computersimulationen das Bindeverhalten der menschlichen Antikörper an den Hämagglutinin-Anker. Außerdem inspizierte das Forscherteam die Antikörper mit einem Elektronenmikroskop.
Die Ergebnisse seien vielversprechend: Man wolle nun einen Impfstoff kreieren, der möglichst direkt auf den HA-Anker verschiedener Grippestämme abzielt, und so die Bildung der neu identifizierten Antikörper-Klasse auslöst, so die Forscher in einer Aussendung der Uni Innsbruck am Donnerstag: Auch aus den Antikörpern selbst könnten „Arzneimittel mit breiter therapeutischer Anwendung“ entwickelt werden.
Service: https://doi.org/10.1038/s41586-021-04356-8
https://science.apa.at/power-search/9473725554208720356
UMWELTPOLITIK – Bundesregierung will mit „Meeresstrategie“ Schutz der Ozeane vorantreiben – 10.2.2022
Die Bundesregierung hat angekündigt, mit einer „Meeresstrategie“ mehr gegen die Verschmutzung der Ozeane tun und den Schutz der marinen Artenvielfalt vorantreiben zu wollen. Ein Meeresbeauftragter soll dabei die Koordination der Meerespolitik übernehmen, wie Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) beim internationalen Meeresgipfel „One Ocean Summit“ mitteilte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55213605-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CYBERSICHERHEIT – Cybersicherheit – Zahl der Woche: Jeder Zweite will mehr IT-Sicherheit im Unternehmen – Mitarbeitende müssen zum elementaren Bestandteil des IT-Sicherheitskonzeptes werden – Je größer Kenntnisstand zur Cybersicherheit, umso stärker sind Sicherheitsbemühungen erwünscht – 10.2.2022
Bochum (pts018/10.02.2022/12:00) – IT-Sicherheit sollte in Unternehmen einen höheren Stellenwert einnehmen. Das ist die Meinung von knapp 75 Prozent der Menschen mit einer höheren IT-Sicherheitskompetenz, die für die aktuelle Umfrage „Cybersicherheit in Zahlen“ von G DATA CyberDefense in Zusammenarbeit mit Statista befragt wurden.
„Sicherheit im Internet“ spielt in Deutschland eine zentrale Rolle – sowohl privat als auch beruflich. Das belegt eine aktuelle Umfrage von G DATA CyberDefense in Zusammenarbeit mit Statista. Allerdings offenbart die Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ auch große Unterschiede: Befragte mit großer IT-Sicherheitskompetenz sind grundsätzlich kritischer beim Bereich „Security“ als Menschen mit wenig IT-Sicherheitsfachwissen. So stimmen knapp 75 Prozent der Personen mit einer höheren Kompetenz der Aussage zu, dass IT-Sicherheit in ihrem Unternehmen einen höheren Stellenwert einnehmen sollte als bisher. Im Gegensatz dazu stimmen nur 46 Prozent der Befragten mit einer geringeren IT-Sicherheitskompetenz zu. Eine Erklärung für die Diskrepanz: Wer sich mit IT-Sicherheit auskennt, versteht den Sinn und Zweck von beispielsweise VPN oder Zwei-Faktor-Authentifizierung und kann besser einschätzen, wie gut es um die IT-Sicherheit im Unternehmen steht.
„Je besser Unternehmen sich mit IT-Sicherheit auskennen, desto bewusster sind sich die Verantwortlichen über den Stellenwert guter IT-Sicherheit, wie zum Beispiel ein Backup oder Verschlüsselungen von Daten“, sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA CyberDefense. „Wer sich mit dem Thema IT-Sicherheit auseinandersetzt, weiß in der Regel besser, wo die eigenen Schwächen liegen und wo es Nachholbedarf gibt. Eigentlich logisch: Wer nicht das ganze Bild kennt, weiß nicht, wo etwas fehlt.“
*** Mitarbeiter tragen zur IT-Sicherheit bei
Beim Thema „IT-Sicherheit in Unternehmen“ erwarten viele Teilnehmer*innen der Studie, dass sich auf der Arbeit Experten darum kümmern. Nur ein kleiner Teil der Studienteilnehmer fühlt sich dort für IT-Sicherheit verantwortlich. So widersprechen mehr als 22 Prozent der Menschen mit sehr großer IT-Sicherheitskompetenz der Aussage „IT-Sicherheit ist für mich als Mitarbeiter kein Thema, dafür sind Experten zuständig“. Bei den Befragten mit sehr wenig Know-how im Bereich IT-Sicherheit sind es nur noch 10 Prozent. Dabei nehmen Mitarbeitende heute eine zentrale Rolle ein, um Angriffe von Cyberkriminellen abzuwehren. Ein Beispiel: Sie melden im Verdachtsfall eine verdächtige Mail in der Fachabteilung, lassen diese prüfen und tragen so wesentlich zur Sicherheit in Unternehmen bei.
*** Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ zum Download
Die Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ zeichnet sich durch eine hohe Informationsdichte und besondere methodische Tiefe aus: Mehr als 5.000 Arbeitnehmer*innen in Deutschland wurden im Rahmen einer repräsentativen Online-Studie zur Cybersicherheit im beruflichen und privaten Kontext befragt. Die Experten von Statista haben die Befragung durchgeführt und können dank einer Stichprobengröße, die weit über dem branchenüblichen Standard liegt, belastbare und valide Marktforschungsergebnisse im Heft „Cybersicherheit in Zahlen“ präsentieren.
Das Magazin „Cybersicherheit in Zahlen gibt es zum Download unter: https://www.gdata.de/cybersicherheit-in-zahlen
https://www.pressetext.com/news/20220210018
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INTERNATIONAL – G20-Finanzministertreffen in Jakarta: Exitstrategien zur Unterstützung der Erholung und der Bekämpfung schädigender Nachwirkungen der Krise auch Zahlungssysteme im digitalen Zeitalter, nachhaltige Finanzen, digitale finanzielle Inklusion sowie internationale Besteuerung – Lindner nimmt per Video an teil – 10.2.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) reist nicht persönlich zu dem am Donnerstag und Freitag in Jakarta geplanten Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20). Das teilte sein Ministerium Dow Jones Newswires in Berlin mit. „Der Bundesfinanzminister wird virtuell am G20-Finanzministertreffen in Jakarta teilnehmen“, erklärte ein Sprecher. Anders als ursprünglich geplant richtet der indonesische G20-Vorsitz Presseberichten zufolge nun angesichts der weltweiten Omikron-Welle ein hybrides Treffen aus – in Jakarta und per Video-Zuschaltung vieler Teilnehmer.
Auf der Tagesordnung stehen laut dem indonesischen Finanzministerium vor allem auch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Themen sollen demnach neben Exitstrategien zur Unterstützung der Erholung und der Bekämpfung schädigender Nachwirkungen der Krise auch Zahlungssysteme im digitalen Zeitalter, nachhaltige Finanzen, digitale finanzielle Inklusion sowie internationale Besteuerung sein.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55212609-lindner-nimmt-per-video-an-g20-finanzministertreffen-teil-015.htm
BÖRSE – Chef der Deutschen Börse „Muss gestehen: Aktionärs-Zahl sinkt schon wieder“ – Hoffnung: „junge Leute drücken strukturell in den Markt“ – Menschen unter 30 Jahren werden künftig den Markt beleben – Retailisierung kommt auch in Europa: in den USA trieben 2021 Kunden den Aktienmarkt, in Deutschland gaben noch Institutionelle den Ton an – Struktureller Trend unter den Jungen: früher war Fußball das Thema, heute Aktien – Kryptowährungen als Assetklasse: stärkere Regulierung noch nötig, Assetklasse wird bleiben – inkl. 3:37-min-Video – 10.2.2022
Die Deutsche Börse erlebt ein schwieriges Jahr 2021, ist insgesamt aber dennoch zufrieden, wie ihr Vorstandsvorsitzender Theodor Weimer erklärt. Warum er trotz fehlender Anleger-Kultur in Deutschland größte Hoffnung in die Generation der unter 30-Jährigen setzt, führt er im Interview aus.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Muss-gestehen-Aktionaers-Zahl-sinkt-schon-wieder-article23118281.html
BÖRSE – Deutschland: Delivery Hero verschreckt Investoren mit Ausblick – Größter Kursverlust einer Aktie im DAX: Aktie stürzt um 30 Prozent ab – ROUNDUP 3 – 10.2.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Nach einem Jahr mit kräftigem Wachstum hat eine vorsichtige Prognose für 2022 den Lieferdienst Delivery Hero in Bedrängnis gebracht und die Aktie einbrechen lassen. Für das laufende Jahr peilt der Vorstand einen Bruttowarenwert von 44 bis 45 Milliarden Euro an, wie das Dax -Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Davon sollen 1 bis 1,2 Prozent als operativer Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) anfallen. Das Management rechnet also mit einem weiteren Jahr mit hohen Verlusten. Der Ausblick verschreckte die Anleger.
Die seit einiger Zeit unter Druck stehende Aktie brach weiter ein. Der Börsenwert sackte am Nachmittag um knapp 30 Prozent ab. Der Börsenwert fiel damit um fast fünf Milliarden Euro auf nur noch zwölf Milliarden Euro. Zu den besten Zeiten war das Unternehmen mehr als 36 Milliarden Euro wert gewesen. Die Aktie entfernt sich damit immer weiter von ihrem Rekordhoch in Höhe von 145,40 Euro vor gut einem Jahr. Seit Mitte November vergangenen Jahres geht es bergab für den Delivery-Hero-Kurs. Alleine in diesem Jahr verlor die Aktie mehr als 50 Prozent.
Sollte Delivery Hero mit einem Minus von rund 30 Prozent aus dem Handel gehen, wäre es einer der größten prozentualen Tagesverluste einer Aktie in der Geschichte des Dax. Das heftige Minus ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker des Konzerns und des Aufstiegs in den deutschen Leitindex im Sommer 2020. Damals folgte Delivery Hero auf den insolventen Zahlungsabwickler Wirecard . Da der Essenslieferant noch nie Gewinn erzielte, sorgte die Aufnahme in den Dax für zum Teil heftige Kritik. Die Deutsche Börse hat inzwischen darauf reagiert und die Regeln geändert – inzwischen muss ein Unternehmen profitabel sein, um in die oberste deutsche Börsenliga aufgenommen werden zu können. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55211602-roundup-3-delivery-hero-verschreckt-investoren-mit-ausblick-aktie-stuerzt-ab-016.htm
ZENTRALBANKEN – JAPAN – Nicht mehr als 0,25 Prozent: Bank of Japan setzt Zinsobergrenze für zehnjährige Staatsanleihe – Kontrapunkt zur beispielgebenden aktuellen FED-Geldpolitik – 10.2.2022
Die Bank of Japan (BoJ) ergreift Maßnahmen, um die Zinssätze extrem niedrig zu halten und seine Wirtschaft zu stimulieren. Sie widersetzt sich damit dem weltweiten Trend, der durch die Pläne der Federal Reserve für mehrere Zinserhöhungen symbolisiert wird. Die BoJ warnte die Anleger, dass sie die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe nicht über 0,25 Prozent steigen lassen werde, nachdem der Markt den Zinssatz zum ersten Mal seit sechs Jahren in die Nähe dieses Niveaus getrieben hatte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55213605-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lane: EZB sollte auf Angebotsengpässe nicht überreagieren, angebotsseitig ausgelöste Inflation könne nicht zu anhaltenden Zweitrundeneffekten führen – Hohe Gaspreise infolge leerer Gasspeicher und hoher, rein spekulativer Future-Preise – Preissteigernde Nachfrage: Konsum wich von Dienstleistungen auf Güterkäufe aus – Deutlicher Lohnanstieg insbesondere für Großunternehmen erwartet – FAZIT: ansteigende Teuerung tolerieren, um Wirtschaftsaktivität und Gesamtnachfrage nicht einzudämmen – 10.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, hat vor einer Überreaktion der EZB auf die weitgehend angebotsseitig ausgelöste hohe Inflation gewarnt. In einem auf der EZB-Website veröffentlichten Beitrag wendet er sich auch gegen die Annahme, dass eine auf diese Weise und durch relative Preisänderungen ausgelöste hohe Inflation zu anhaltenden Zweitrundeneffekten führen könnte.
Folgende Faktoren führt Lane auf:
1. Energie
Ein großer Teil des Inflationsanstiegs rührt von Öl- und Gaspreisen her. Deren starker Anstieg beruht auf leeren Gasspeichern, Förderschwierigkeiten in einigen Regionen und der Politik der Opec+. Lane räumt ein, dass der Rückgang der Gaspreise in diesem Jahr später einsetzen und weniger deutlich ausfallen könnte als in den Dezember-Projektionen unterstellt. Diese Annahme beruhe allerdings auf Future-Preisen, die nicht die „wahren“ künftigen Preise darstellten, sondern auch die gegenwärtig hohe Unsicherheit reflektieren.
2. Güterpreise ohne Energie
Sie sind stark gestiegen, was auch daran liegt, dass Konsumenten pandemiebedingt von Dienstleistungen auf Güter auswichen. Diese Entwicklung dürfte sich wieder umkehren. Die hohe Nachfrage führt in Kombination mit pandemiebedingten Lockdowns und Logistikproblemen (Transport- und Containerkosten) zu sich selbst verstärkenden Problemen in der Lieferkette. Im Euroraum hat dieses Phänomen zu einem Anstieg der Güterpreisinflation von 20 bis 50 Basispunkten beigetragen. Für das laufende Jahr rechnet Lane mit einer leichten Entspannung. Die von der EZB befragten Unternehmen rechnen allerdings damit, dass die Engpässe noch mindestens sechs Monate anhalten werden.
3. Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosenquote ist auf 7,0 Prozent gefallen, deutlicher als im Dezember erwartet. Jedoch ist das Verhältnis von offenen Stellen zu Arbeitslosen noch höher als vor der Pandemie, die Zahl der Arbeitsstunden ist niedriger, zudem werden vielerorts noch Kurzarbeitsprogramme genutzt und Löhne staatlich gestützt. Auch ist noch nicht klar, in welchem Maße ausländische Arbeitskräfte in den Dienstleistungssektor zurückkehren werden. Die Dezember-Projektionen sehen bereist einen deutlichen Lohnanstieg vor, die EZB-Unternehmensumfrage lässt für 2022 aber auch noch raschere Lohnzuwächse möglich erscheinen. Allerdings erfasst diese Umfrage nur Großunternehmen.
Lane weist darauf hin, dass Löhne und Preise im Euroraum in Krisenzeiten kaum sinken können. Auf überraschende „relative Preisbewegungen“ (also höhere Preise für einzelne Güter) sollte die EZB deshalb nicht überreagieren, indem sie mit ihrer Geldpolitik einen erheblichen Rückgang von Gesamtnachfrage und Aktivität auslöse. Vielmehr solle sie ihren vorübergehenden inflationstreibenden Einfluss tolerieren.
„Da die Engpässe schließlich beseitigt werden, dürfte der Preisdruck nachlassen und die Inflation zu ihrem Trend zurückkehren, ohne dass eine wesentliche Anpassung der Geldpolitik erforderlich ist“, schreibt der EZB-Chefvolkswirt. Natürlich müsse die EZB auf mögliche Zweitrundeneffekte achten, doch dürften selbst solche Zweitrundeneffekte schließlich abklingen, es sei denn, die langfristigen Inflationserwartungen werden durch die vorübergehende Phase höherer Inflation dauerhaft verändert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55211573-lane-ezb-sollte-auf-angebotsengpaesse-nicht-ueberreagieren-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Aufseher: Banken müssen angesichts des grassierenden Coronavirus wachsam bleiben – Banken müssen Regeln zur Risikokontrolle und Governance verbessern – Rückkehr zur Normalität: Erleichterungen in der Pandemie erwiesen sich als sinnvoll, laufen nun langsam aus – 10.2.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die EZB-Bankenaufsicht mahnt Geldhäuser zur Vorsicht angesichts des weiterhin grassierenden Coronavirus. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie seien noch spürbar, warnte der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, am Donnerstag. „Die Banken müssen die möglichen Folgen für ihre Bilanzen im Blick behalten. Insbesondere müssen sie ihre Regelungen für die Risikokontrolle und für die Governance verbessern.“
Enria sagte zugleich: „Im Großen und Ganzen sind wir mit dem bisherigen Vorgehen der Banken während der Pandemie zufrieden.“ Auch der Spielraum bei bestimmten Kapitalvorgaben, den die Aufseher den Instituten zu Beginn der Corona-Krise im März 2020 gewährt hatten, habe Banken geholfen, die Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen aufrechtzuerhalten, bilanzierte Enria.
Die Ausnahmeregelungen laufen nach und nach aus. Banken dürfen zum Beispiel bestimmte Kapitalvorgaben nun nicht mehr unterschreiten. Und nur noch bis Ende März ist es den Instituten erlaubt, bei der Berechnung ihrer Verschuldungsquote Engagements bei Zentralbanken auszuschließen. „Wir bestätigen den ursprünglich angekündigten Zeitplan für die Rückkehr zu einer normalen Aufsicht über Eigenkapitalausstattung und Verschuldung der Banken“, betonte Enria.
Die EZB-Bankenaufsicht bewertet in einem sogenannte „SREP“-Prozess („Supervisory Review and Evaluation Process“) regelmäßig unter anderem die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells und die Angemessenheit des Risikomanagements von Banken. Im Ergebnis legen die Behörden individuelle Kapitalzuschläge für Banken fest und bestimmen unter anderem, wie viel Geld die Institute als Dividende an ihre Anteilseigner ausschütten dürfen.
Insgesamt erhöhten sich die SREP-Kapitalanforderungen und -Empfehlungen 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht von 14,9 Prozent auf 15,1 Prozent. Das Kapitalniveau der meisten Banken übersteige die festgelegten Werte, stellten die Aufseher fest./ben/stw/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55214333-ezb-aufseher-banken-muessen-wachsam-bleiben-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Banken müssen 2022 etwas mehr Eigenkapital vorhalten – 10.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Großbanken des Euroraums müssen im laufenden Jahr laut Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas mehr Eigenkapital als bisher vorhalten. Wie die EZB in ihrem Bericht über die Bankenaufsicht (Supervisory Review and Evaluation Process – Srep) mitteilte, steigen die durchschnittlichen individuellen Eigenkapitalanforderungen gemäß Säule 2 einschließlich Guidance auf 15,1 (zuvor: 14,9) Prozent der Risikoaktiva und die entsprechenden Anforderungen an das harte Eigenkapital (CET1) auf 10,6 (10,5) Prozent.
Laut EZB steigt die Kapitalanforderung aus Säule 2 um 2,3 (2,1) Prozent. Dahinter stecken Zuschläge für Banken, die nach Einschätzung der EZB nicht genug Rückstellungen für Risiken aus notleidenden Krediten getroffen haben, die vor dem 26. April 2019 vergeben wurden. Die Anforderungen aus der Säule-2-„Guidance“ erhöhen sich auf 1,6 (1,4) Prozent. Darin spiegeln sich die Ergebnisse der Stresstests, die nichts mit der Pandemie zu tun hatten. Betroffen waren Ende 2021 sechs Banken.
„Die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft sind noch nicht vorüber“, sagte EZB-Bankenaufsichtschef Andrea Enria bei der Vorstellung des Berichts. Die Banken müssten sich der möglichen Folgen für ihre Bilanzen bewusst sein und insbesondere ihren Vorkehrungen bei Risikokontrolle und Governance verstärken.
Laut EZB wurde 2021 bei mehreren Banken ein unzureichendes Kreditrisikomanagement festgestellt, und bei einigen waren die Verfahren zur Bildung von Rückstellungen unzureichend. In diesen Fällen stufte die EZB die Kreditrisikobewertungen herab und verlangte Gegenmaßnahmen.
Bei der Bewertung der Geschäftsmodelle kam die EZB zu der Erkenntnis, dass es den meisten Instituten nach wie vor nicht gelingt, Renditen zu erwirtschaften, die die Kapitalkosten übersteigen. Die Rentabilität erholte sich demnach zwar, blieb aber insgesamt auf einem strukturell niedrigen Niveau.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55207298-ezb-banken-muessen-2022-etwas-mehr-eigenkapital-vorhalten-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB verlängert Kapital- und Liquiditätserleichterungen nicht – 10.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die den Banken wegen der Corona-Pandemie gewährten Lockerungen der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen nicht verlängert. Laut Mitteilung der EZB müssen die Banken ab 2023 wie bisher geplant wieder die Anforderung der Säule-2-Guidance erfüllen, und bereits ab 1. April 2022 Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank bei der Berechnung der ungewichteten Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) berücksichtigen.
„Der Kapitalspielraum, den wir zu Beginn der Pandemie für die Banken geschaffen haben, hat ihnen geholfen, die Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen fortzusetzen“, sagte Andrea Enria, Vorsitzender des Aufsichtsgremiums der EZB. „Heute schaffen wir Klarheit über den Weg zurück zur Normalität. Wir bestätigen den ursprünglich avisierten Zeitplan für die Rückkehr zu einer normalen Aufsicht über die Eigenkapitalausstattung und die Verschuldung der Banken.“
Obwohl die Auswirkungen der Pandemie noch immer nicht völlig absehbar sind, verfügen die Banken laut EZB über einen ausreichenden Spielraum bei Eigenkapital und Leverage Ratio. Ende September 2021 lag die aggregierte harte Kernkapitalquote der direkt von der EZB beaufsichtigten Banken demnach bei 15,47 Prozent und die Leverage Ratio bei 5,88 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55206763-ezb-verlaengert-kapital-und-liquiditaetserleichterungen-nicht-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/De Guindos fordert zentrale Fiskalkapazität – Einfachere Fiskalregeln, nachhaltige Senkung öffentlicher Schulden, Lagebewertung durch unabhängige Finanzinsitutionen, wachstumsfreundlichere Finanzpolitik – 10.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, hat die Schaffung einer zentralen Fiskalkapazität gefordert, deren Finanzmittel bei Abschwüngen zur Stützung der Konjunktur eingesetzt werden könnten. In einer Rede beim London School of Economics German Symposium setzte sich De Guindos zudem für eine ausgewogene Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts ein, der den Staaten einen Abbau ihrer Schulden vorschreiben würde, zugleich aber wachstumsfreundlicher als bisher wäre. Folgende Eckpunkte nannte der EZB-Präsident:
1. sollten die Fiskalregeln einfacher, transparenter und berechenbarer werden. Man sollte sich weniger auf die Produktionslücke verlassen, die nicht beobachtbar ist, und sich stärker auf eine ausgabenbasierte Regel konzentrieren
2. ist eine realistische, graduelle und nachhaltige Senkung der öffentlichen Schulden wichtig, um den finanzpolitischen Spielraum wiederherzustellen. Die Schuldenregel, die das Tempo des Schuldenabbaus bestimmt, müsste reformiert werden, um eine solche Anpassung zu ermöglichen
3. könnte eine umfassendere und völlig unabhängige Bewertung der Lage durch unabhängige Finanzinstitutionen dazu beitragen, die prozyklischen Tendenzen in der Finanzpolitik zu verringern und die nationale Eigenverantwortung zu fördern
4. sollte die Finanzpolitik wachstumsfreundlicher werden. Die beispiellose Finanzierung, die die EU in Form von Next Generation EU bereitstellt, muss durch nachhaltige, national finanzierte Investitionen ergänzt werden
„Nach 30 Jahren Vertrag von Maastricht und 30 Jahren Aufbau der Wirtschafts- und Währungsunion sollten wir den Blick nach vorne richten“, sagte De Guindos und fügte hinzu: „Langfristig müssen wir auf den Aufbau einer zentralen Fiskalkapazität hinarbeiten.“ Bei einer angemessenen antizyklischen Gestaltung mit Puffern, die in guten Zeiten angelegt und in Abschwungphasen freigesetzt werden könnten, könnte diese zentrale Fiskalkapazität eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der makroökonomischen Stabilisierung und Konvergenz im Euroraum spielen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55210250-ezb-de-guindos-fordert-zentrale-fiskalkapazitaet-015.htm
ZENTRALBANK SCHWEDEN – EUROPÄISCHE UNIKON – Schwedische Notenbank erwartet erste Zinserhöhung etwas früher – 11.2.2022
Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet bei null belassen, aber angedeutet, dass eine erste Zinserhöhung nun wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erfolgen wird, also etwas früher als zuvor. Zuvor hatte die Riksbank erklärt, sie gehe davon aus, dass der Reposatz in den Jahren 2022 und 2023 unverändert bei null bleibe und eine Zinserhöhung im vierten Quartal 2024 erfolgen werde.
https://www.finanznachrichten.de/
USA – Jahresteuerung auf im Januar 7,5 (Vormonat: 7,0) Prozent: US-Inflationsrate stärker beschleunig als erwartet und auf höchstem Niveau seit 1982 – Kernrate liegt im Januar bei 6,0 (Vormonat: 5,5) Prozent – 10.2.2022
Von Gwynn Guilford
WASHINGTON (Dow Jones)–Der hohe Preisdruck in den USA hat im Januar angehalten. Die jährliche Inflationsrate erklomm ein neues 40-Jahreshoch. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet. Die für den Dezember gemeldete Preissteigerung von 0,5 Prozent wurde bestätigt.
Dadurch erhöhte sich die Jahresteuerung auf 7,5 (Vormonat: 7,0) Prozent. Das ist der höchste Wert seit Februar 1982. Volkswirte hatten lediglich mit einer Rate von 7,2 Prozent gerechnet.
In der Kernrate, die die besonders volatilen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, stiegen die Preise um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten nur eine Rate von 0,4 Prozent erwartet. Die Jahresteuerung betrug 6,0 (Vormonat: 5,5) Prozent. Das ist die höchste Rate seit August 1982. Die Prognose hatte nur auf 5,9 Prozent gelautet.
Die Inflation liegt weit über dem Zielwert der Fed, die eine jährliche Rate von 2 Prozent anpeilt. Mit den hohen Inflationsraten dürften die Spekulationen, dass die Fed im März bei der Zinserhöhung einen großen Schritt um 50 Basispunkte macht, zunehmen. Der Grund für die aus dem Ruder laufende Teuerung sind die starke Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sowie Engpässe in den Lieferketten im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise.
Preiserhöhungen für Nahrungsmittel, Elektrizität und Wohnraum trugen am meisten zum allgemeinen Anstieg bei. Lebensmittel verteuerten sich um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Energiekosten stiegen ebenfalls um 0,9 Prozent, wobei ein Anstieg der Strompreise teilweise durch Rückgänge bei Benzin und Erdgas ausgeglichen wurde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55210968-us-inflationsrate-auf-hoechstem-niveau-seit-1982-015.htm
USA – US-Realeinkommen sinken im Januar – 10.2.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Realeinkommen in den USA sind im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gefallen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Dezember bereits ein Rückgang um 0,3 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Januar saison- und inflationsbereinigt 387,06 US-Dollar nach 388,96 Dollar im Vormonat.
Webseite: http://www.bls.gov/news.release/realer.t01.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55211016-us-realeinkommen-sinken-im-januar-015.htm
USA – Arbeitsmarktlage weiter verbessert: Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken – 10.2.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 5. Februar abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 16.000 auf 223.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 230.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 239.000 von ursprünglich 238.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 2.000 auf 253.250.
In der Woche zum 29. Januar erhielten 1,621 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Damit ergab sich eine Stagnation.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
&&& dpa-AFX: … Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für die Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank Fed berücksichtigt die dortige Lage stark bei ihren geldpolitischen Entscheidungen.
Seit dem Einbruch in der ersten Corona-Welle hat sich die Arbeitsmarktsituation deutlich gebessert. Zusammen mit der hohen Inflation hat dies die Fed zu einer strafferen Geldpolitik veranlasst. Ihre Wertpapierkäufe will sie bald einstellen, eine erste Zinserhöhung in der Pandemie wird für März erwartet./bgf/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55211004-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gesunken-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55210545-usa-weniger-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-016.htm
KANADA – USA – Ottawa und Washington: Brücken-Blockade durch Trucker gefährdet Lieferketten – 10.2.2022
Die anhaltenden Truckerproteste gegen die Corona-Maßnahmen in Kanada gefährden nach Angaben der Regierungen in Ottawa und Washington die wirtschaftliche Erholung von der Pandemie. „Diese Blockaden, diese illegalen Demonstrationen sind inakzeptabel“ und „haben negative Auswirkungen auf unseren Warenhandel, unsere Industrie“, sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau vor Abgeordneten in Ottawa. Kanadas Industrieminister François-Philippe Champagne forderte ausdrücklich das Ende einer Brückenblockade an der Grenze zu den USA.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55205735-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – TAIWAN – LITAUEN – China setzt litauische Rindfleischimporte im Streit um Taiwan aus – 10.2.2022
Im Streit um die Eröffnung der taiwanischen Vertretung in Litauen hat China die Einfuhr von litauischem Rindfleisch ausgesetzt. Die Annahme von Einfuhranmeldungen für litauisches Rindfleisch werde sofort eingestellt, teilte die chinesische Zollbehörde mit. Weitere Informationen gab es nicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55209667-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – DÄNEMARK – Dänemark offen für Stationierung von US-Truppen auf seinem Gebiet – 10.2.2022
Inmitten wachsender Spannungen zwischen dem Westen und Russland bahnt Dänemark die Stationierung von US-Truppen auf seinem Staatsgebiet an. „Die Vereinigten Staaten haben sich an Dänemark gewandt und eine bilaterale Zusammenarbeit in der Verteidigung vorgeschlagen“, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Demnach verhandelt die dänische Regierung mit den USA über ein neues bilaterales Verteidigungsabkommen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55213605-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien hält tausend Soldaten für „humanitäre“ Einsätze in Osteuropa bereit – 10.2.2022
Großbritannien hält nach eigenen Angaben tausend Soldaten für „humanitäre“ Einsätze im Falle einer Eskalation des Ukraine-Konflikts bereit. Vor seiner Reise nach Brüssel zum Nato-Hauptquartier am Donnerstag erklärte das Büro des britischen Premierministers Boris Johnson, dass „tausend weitere britische Truppen in Großbritannien in Bereitschaft gehalten werden, um eine humanitäre Reaktion in der Region zu unterstützen, falls dies erforderlich sein sollte“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55205735-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – LITAUEN – DEUTSCHLAND – Litauens Präsident zeigt sich enttäuscht von deutschem Nein zu Waffenlieferungen – 10.2.2022
Der litauische Präsident Gitanas Nauseda hat sich vor seinem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) enttäuscht über die ablehnende Haltung Berlins zu Waffenlieferungen im Ukraine-Konflikt geäußert. „Um ehrlich zu sein haben wir mehr erwartet“, sagte Nauseda dem TV-Sender Welt. „Aber wir verstehen natürlich die Gründe.“ Ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland sei gegen Waffenlieferungen.
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz: Russland sollte „unsere Entschlossenheit nicht unterschätzen“ – 10.2.2022
In der Ukraine-Krise hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Russland gewarnt, die Einigkeit der westlichen Verbündeten nicht zu unterschätzen. „In dieser für uns alle kritischen Situation sollte Russland unsere Einigkeit und Entschlossenheit nicht unterschätzen als Partner in der EU und als Verbündete in der Nato“, sagte Scholz bei einem Treffen mit baltischen Staats- und Regierungschefs in Berlin.
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Roth: Bei russischer Invasion keine Sanktion ausgeschlossen – 10.2.2022
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), hat betont, dass im Fall einer russischen Invasion in die Ukraine auch ein Stopp der Erdgaspipeline Nord Stream 2 als mögliche Sanktion auf dem Tisch liegt. Man habe sich mit den Partnern „darauf verständigt, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen“, sagte Roth im ZDF-Morgenmagazin auf die Frage, ob Nord Stream 2 in dem Fall in Betrieb gehen könne. „Dazu gehört wirklich alles, auch das Projekt, von dem Sie eben gerade gesprochen haben“, hob der ehemalige Staatsminister im Auswärtigen Amt hervor. „Wir schließen definitiv nichts aus.“ Russlands Staatspräsident Wladimir Putin müsse wissen: „Die Konsequenzen werden schmerzhaft sein.“ Dialogbereitschaft und Wehrhaftigkeit seien zwei Seiten derselben Medaille.
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RUSSLAND – UKRAINE – Russischer Botschafter bekräftigt Friedenswillen im Ukraine-Konflikt – 10.2.2022
Russlands Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, hat bekräftigt, dass sein Land keinerlei Interesse an einer kriegerischen Auseinandersetzung mit der Ukraine habe. „Wir wollen diesen Konflikt auf keinen Fall ausbrechen lassen“, sagte Netschajew den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Gleichzeitig warf er der Nato gebrochene Versprechen vor und warnte vor einer Aufrüstung der Ukraine. Wenn die Ukraine mit Waffen, Truppen und Sondereinheiten aus dem Ausland vollgepumpt werde, könne das auch zu Provokationen führen, warnte der Diplomat.
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EUROPÄISCHE UNION – AFRIKA – Von der Leyen stellt Afrika Investitionen von 150 Mrd EUR in Aussicht – Investitionen sollen Konkurrenz zu Chinas Neuer Seidenstraße machen – 10.2.2022
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Afrika Investitionen in Höhe von mindestens 150 Milliarden Euro für Infrastrukturprojekte in Aussicht gestellt. Sie präsentierte das Vorhaben bei einem Besuch im Senegal. Europa sei der größte und „zuverlässigste“ Partner des afrikanischen Kontinents, sagte sie in der Hauptstadt Dakar. Die EU will mit den Investitionen Chinas Neuer Seidenstraße Konkurrenz machen.
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EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – TAXONOMIE: Der Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Klimaschutz, Frans Timmermans, will verhindern, dass künftig europäische Mittel für die Renovierung französischer Kernkraftwerke genutzt werden. Die Taxonomie legt fest, welche Investitionen künftig in der EU als grün gelten. Unter bestimmten Bedingungen gelten auch Atomenergie und Gas als nachhaltig. Laut Timmermans darf die Taxonomie dennoch auf keinen Fall zum Greenwashing führen: „Ich werde es nicht zulassen, dass das dann als Motiv benutzt wird“, sagte er der Zeit. „Zum Beispiel zu sagen: ‚Jetzt ist alles, was wir bei der Atomkraft machen, grün.‘ Das werde ich nicht erlauben.“ (Die Zeit) – 10.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55204121-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EUROPÄISCHE STROMVERSORGUNG: Der Vorstandsvorsitzender der BASF, Martin Brudermüller, hat eine andere europäischen Zusammenarbeit in der Stromversorgung angeregt. „Ich glaube, das kann keine nationale Strategie sein. Das muss ein europäisches Thema sein“, sagte Brudermüller im Gespräch. Er bemängelte, dass es „überhaupt keinen europäischen Binnenmarkt“ für Energie gäbe: „Wir lassen hier auch ein Potential für Europa auf der Straße.“ Seine Vision für Europa ist es, das Energienetz europäisch zu denken. (Die Zeit) – 10.2.2022
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EUROPÄISCHE UNION – EU-KLIMASCHUTZGESETZE: Die Chemieindustrie will die Transformation zur Klimaneutralität schaffen, ohne dabei durch Handelsinstrumente geschützt zu werden. „Ich bin vehement der Meinung, dass Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit zusammengehen können“, sagte BASF-Chef Martin Brudermüller. Unter dieser Voraussetzung komme man zu anderen Regulierungsvorschlägen, als sie derzeit vorlägen, meint Brudermüller. Er nannte den von der EU vorgeschlagenen CO2-Grenzausgleich, der dafür sorgen soll, dass Waren aus Drittländern mit einer hohen Kohlendioxidlast beim Import in die Europäische Union verteuert werden. Auf diese Weise will die EU die Industrie vor Unterbietung durch ausländische Konkurrenten schützen. (Handelsblatt) – 10.2.2022
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EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission sieht Inflation 2022 bei 3,5 (2,2), aber 2023 nur noch bei 1,7 (1,4) Prozent – Erwartetes BIP-Wachstum: 4,0 (4,3) für 2022, 2,7 (2.4) Prozent – Senkung der BIP-Erwartungen für Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien – 10.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die EU-Kommission hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr gesenkt, aber ihre Inflationsprognose deutlich angehoben. Wie aus der jetzt veröffentlichten Winterprognose außerdem hervorgeht, rechnet sie aber damit, dass die Inflation 2023 wieder unter 2 Prozent liegen wird. Die deutsche Wachstumsprognose für 2022 wurde deutlich gesenkt. Gut sehen dagegen Spaniens Prognosen aus.
Für das laufende Jahr erwartet die Kommission einen Anstieg des Euroraum-Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,0 (Herbstprognose: 4,3) Prozent. Für 2023 wird ein Zuwachs von 2,7 (2,4) Prozent prognostiziert. Die Inflation sieht die Kommission 2022 bei 3,5 (2,2), 2023 aber nur noch bei 1,7 (1,4) Prozent.
Die Kommission geht davon aus, dass die Inflation im ersten Quartal 2022 einen Höchststand von 4,8 Prozent erreichen und bis zum dritten Quartal über 3 Prozent bleiben wird. „Da der Druck durch die Versorgungsengpässe und die hohen Energiepreise nachlässt, wird erwartet, dass die Inflation im letzten Quartal des Jahres auf 2,1 Prozent zurückgeht, bevor sie im Laufe des Jahres unter das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent fällt“, schreibt die Kommission.
Diese Prognose ist besonders interessant, weil die EZB im März ebenfalls aktuelle Inflationsprognosen veröffentlicht. Zuletzt hatte sie für 2023 und 2024 Inflationsraten von 1,8 Prozent vorausgesagt. Analysten rechnen damit, dass zumindest die Prognose für 2022 deutlich angehoben wird. Von den EZB-Inflationsprognosen für die Folgejahre dürfte abhängen, in welchem Tempo die EZB ihre Geldpolitik normalisiert.
Deutschlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll laut Kommissionsprognose im laufenden Jahr um nur noch 3,6 (4,6) Prozent steigen und 2023 um 2,6 (1,7). Frankreich traut die Kommission derzeit 3,6 (3,8) und 2,1 (2,3) Prozent Wachstum zu. Italiens voraussichtliche Wachstumsraten werden mit 4,1 (4,3) und 2,3 (2,3) Prozent veranschlagt. Spaniens Wirtschaft wird laut EU-Kommission im laufenden Jahr um 5,6 (5,5) und 4,4 (4,4) Prozent wachsen.
Die deutliche Senkung der deutschen Wachstumsprognose für 2022 begründet die Kommission folgendermaßen: „Da die Infektionsraten weiter steigen, wird der private Konsum zu Jahresbeginn voraussichtlich gedämpft bleiben, insbesondere bei den Dienstleistungen.“ Darüber hinaus würden die Exporte weiterhin unter Lieferkettenstörungen leiden. Zudem werde die Aktivität wahrscheinlich auch durch krankheitsbedingte Fehlzeiten gebremst werden. Für das erste Quartal sagt die Kommission eine BIP-Stagnation voraus.
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EUROPÄISCHE UNION – Zukunft von EU-Aufbaufonds bleibt umstritten – 10.2.2022
Von Andreas Kißler
LONDON/BERLIN (Dow Jones)–Die Aussichten auf eine mögliche Verstetigung des in der Corona-Krise aufgelegten EU-Wiederaufbauprogramms „Next Generation EU“ bleiben unter Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern umstritten. Das wurde bei einer Diskussion zu dem Thema auf dem „LSE German Symposium“ der London School of Economics and Political Science deutlich, die vor Ort und online abgehalten wurde. „Es gibt Dinge, die wir beeinflussen können, und Dinge, die wir nicht beeinflussen können“, sagte Kanzleramts-Staatssekretär Jörg Kukies, der den Fonds in seiner vorherigen Funktion als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium mit ausgehandelt hatte.
Klar sei, dass dieser Fonds mit dem Ende der Auszahlungen im Jahr 2026 und der Rückzahlungen bis 2058 beendet werde. „Das ist vereinbart“, betonte Kukies bei der auf Englisch abgehaltenen Diskussion. „Was wir nicht beeinflussen können, ist, wie wir auf eine neue Krise reagieren“, betonte er aber. „Die Antwort darauf wird in hohem Maße vom Erfolg des Fonds abhängen.“ Kukies betonte, mit dem Aufbaufonds seien die Chancen für weitere Schritte hin zu einer Fiskalunion nun „viel größer“, wie auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in seiner vorherigen Funktion als Finanzminister erklärt habe.
Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, erklärte, vorstellbar seien verschiedene Szenarien für die Zukunft des temporär für die Krise aufgelegten Fonds, der eine gemeinschaftliche Rückzahlung der von der EU aufgenommenen Schulden durch die Mitgliedsstaaten vorsieht. „Die Frage ist, was bedeutet temporär“, sagte er. So könne der Fonds etwa in dem Sinne temporär sein, dass die Schulden wie vorgesehen zurückgezahlt würden, aber die Fazilität bestehen bleibe. Es werde bei erneuten Krisen einen „enormen politischen Druck geben, dasselbe noch einmal zu machen“, insbesondere, wenn es sich als erfolgreich erweise. Volkswirtschaftlich wäre dies sinnvoll.
Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling betonte, dies sei eine „politische Entscheidung“. Wuermeling nannte es einen „Schritt vorwärts“ für die Europäische Währungsunion, ein starkes fiskalisches Instrument zu haben. „Es ist wirklich eine Bazooka auch auf europäischer Ebene.“ Allerdings stiegen damit die Schulden, stabile Budgets seien aber „von größter Bedeutung“. Der österreichische Finanzminister Magnus Brunner sprach sich dagegen aus, einen solchen Fonds zu verstetigen. „Es war eine einmalige Maßnahme“, betonte er. „Mittelfristig müssen wir zu einer nachhaltigen Budgetpolitik zurückkehren.“ Geldtransfers und höhere Staatsdefizite könnten nicht dabei helfen, fehlende Reformen auszugleichen.
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FRANKREICH – Energiepolitik: Frankreich will bis zu 14 neue Atomreaktoren und 50 Offshore-Windparks bis 2050 bauen – 10.2.2022
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Bau von bis zu 14 neuen Atomreaktoren angekündigt. Bis 2050 sollen sechs EPR-Reaktoren der neuen Generation gebaut werden, sagte Macron. Der Bau von acht weiteren solle geprüft werden. Dies bedeute eine „Renaissance der Atomkraft“ in Frankreich.
*** Frankreich will 50 Offshore-Windparks bis 2050 bauen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Bau von 50 Windparks vor der französischen Küste bis zum Jahr 2050 angekündigt. Die Kapazität der Windkraftanlagen an Land solle überdies verdoppelt werden, sagte Macron. Um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdoppeln, solle zudem die durch Solarenergie erzeugte Leistung „um fast das Zehnfache“ gesteigert werden.
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DEUTSCHLAND – STROMBEDARF-ANSTIEG BIS 2030: Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat Unternehmen und Wirtschaftsförderer befragt, um den künftigen Strom- und Wasserstoffbedarf in seinem Netzgebiet zu ermitteln. Zentrales Ergebnis: Im Nordosten Deutschlands steigt der Strombedarf bis 2030 um 30 bis 40 Prozent auf bis zu 140 Terawattstunden (TWh). Zur Einordnung: Die Nettostromerzeugung betrug 2021 deutschlandweit 490 TWh. Die Nachfrage nach Wasserstoff wächst im 50Hertz-Netzgebiet, das die ostdeutschen Bundesländer sowie Hamburg umfasst, ebenfalls rasant. So wird sich die Nachfrage nach grünem Strom in der Metropolregion Berlin-Brandenburg den Untersuchungen zufolge bis 2030 nahezu verdoppeln. (Handelsblatt) – 10.2.2022
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DEUTSCHLAND – Regierung will mehr Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen – 10.2.2022
Nach Plänen der Bundesregierung sollen künftig verstärkt auch landwirtschaftliche Flächen und landwirtschaftlich genutzte Moorböden für den Ausbau der Photovoltaik genutzt werden. Die Ressorts Wirtschaft und Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft hätten sich auf darauf verständigt, „wie bestehende Flächenpotenziale besser für den Ausbau der Solarenergie genutzt werden können“, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Photovoltaik-Anlagen auf diesen Flächen sollen den Angaben zufolge künftig im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gefördert werden.
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DEUTSCHLAND – Preise für Baumaterialien legen 2021 rekordträchtig zu – 10.2.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Preise für Baumaterialien sind im Jahr 2021 zum Teil mit Rekordraten gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhten sich die Erzeugerpreise für einzelne Baustoffe wie Holz und Stahl im Jahresdurchschnitt 2021 so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. So verteuerte sich Konstruktionsvollholz um 77,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt, Dachlatten um 65,1 Prozent und Bauholz um 61,4 Prozent.
Selbst die Preise für Spanplatten, für die in der Regel das Abfallprodukt Sägespäne genutzt wird, stiegen um 23,0 Prozent. Für die kräftigen Preissteigerungen sorgten Lieferengpässe, Rohstoffknappheit und erhöhte Nachfrage im In- und Ausland. Zum Vergleich: Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte insgesamt legte im Jahresdurchschnitt 2021 um 10,5 Prozent gegenüber 2020 zu.
Nicht nur die gestiegenen Holzpreise, auch die Stahlpreise treiben die Kosten auf dem Bau in die Höhe: Betonstahl in Stäben war im Jahresdurchschnitt 2021 um 53,2 Prozent teurer, Betonstahlmatten kosteten 52,8 Prozent mehr als 2020. Betonstahl wird unter anderem im Rohbau zur Verstärkung von Bodenplatten, Decken oder Wänden eingesetzt.
Metalle waren 2021 insgesamt um 25,4 Prozent teurer als im Vorjahr, was nicht ohne Folgen für Bauprojekte bleiben dürfte. So verteuerte sich Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen, das beispielsweise für den Heizungsbau oder in der Elektroinstallation genutzt wird, um 26,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt.
Preistreibend auf den Baustellen wirkten sich auch die gestiegenen Erdölpreise aus. Bitumen auf Erdölbasis verteuerte sich im Jahresdurchschnitt 2021 um 36,1 Prozent gegenüber 2020. Dieser Baustoff wird unter anderem im Straßenbau verwendet, aber auch zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten gegen das Eindringen von Wasser.
Die insgesamt hohen Energiepreise waren auch ein Grund für höhere Teuerungsraten bei im Bausektor vielfach genutzten chemischen Produkten. So lagen die Erzeugerpreise für Dämmplatten aus Kunststoff wie Polystyrol um 20,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Auch Epoxidharz, ein wichtiges Bindemittel für Farben und Lacke, verteuerte sich um 28,9 Prozent.
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DEUTSCHLAND – Verband: Preisauftrieb bei Wohn- und Büroimmobilien – 10.2.2022
Die Immobilienpreise in Deutschland sind im Schlussquartal 2021 laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) um 8,4 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2020 gestiegen. Der Immobilienpreisindex des Verbands erreichte demnach mit 187,4 Punkten einen neuen Höchstwert (Basisjahr 2010 = 100 Punkte). Während sich Wohnimmobilien deutschlandweit demnach deutlich um 10,7 Prozent verteuerten, verzeichneten die Preise für Gewerbeimmobilien erstmals seit Ende 2020 wieder ein leichtes Plus von 0,3 Prozent.
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DEUTSCHLAND – IMK: Rezessionsrisiko sinkt von Januar auf Februar 2022 deutlich von 39 auf 24 Prozent – Gewachsener Auftragsstand stimmt optimistisch – Finanzmarktstress hat zugenommen – Omikron-Wirtschaftstief bereits vorbei – 10.2.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, ist in den vergangenen Wochen nach Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) deutlich gesunken. Der Konjunkturindikator des Instituts weise von Februar bis Ende April eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 16,1 Prozent nach 38,6 Prozent im Januar aus, teilte das IMK mit. Auch die statistische Streuung im Indikator als Maß für die Unsicherheit der Wirtschaftsakteure sei von 24,1 Prozent auf 11,6 Prozent zurückgegangen. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator schalte daher von „gelbrot“ auf „gelbgrün“ und prognostiziere damit „für die nächste Zeit die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumspfad“.
Maßgeblich für den positiveren Blick auf die kommenden Monate ist nach Angaben des gewerkschaftsnahen Instituts der zuletzt spürbar gewachsene Auftragseingang aus dem Inland für die deutsche Industrie. Auch der weitere Zuwachs bei den offenen Stellen und die Erholung im Ifo-Geschäftsklimaindex, der nach sechs Rückgängen in Folge erstmals wieder gestiegen sei, trügen zur geringeren Rezessionswahrscheinlichkeit bei.
Etwas bremsend wirke dagegen ein weiterhin erhöhter „Finanzmarktstress“, den das IMK mit einem eigenen Indikator messe. Außerdem deuteten umfragebasierte Daten zwar auf eine graduelle Entspannung der Lieferengpässe hin. Die Tatsache, dass die Containerfrachtkosten seit dem Jahresende 2021 nicht mehr spürbar gesunken seien, mache aber deutlich, dass sich der Abbau der Lieferschwierigkeiten nur langsam vollziehe.
„Die neuen Indikatorwerte liefern Indizien dafür, dass die deutsche Wirtschaft den konjunkturellen Tiefpunkt in Folge der Coronavirusvariante Omikron bereits durchlaufen hat“, erklärte IMK-Konjunkturexperte Thomas Theobald. „Das würde zum Konjunkturbild unserer aktuellen Konjunkturprognose passen, wonach ein dynamischer Aufschwung nach dem Winterhalbjahr bevorsteht.“ Allerdings sei das recht optimistische Bild immer noch fragil, weil sich große weltwirtschaftliche Risiken schnell materialisieren könnten. Dazu zählten eine Omikron-Welle in China ebenso wie weitere Energiepreisschocks, wenn sich der Ukraine-Konflikt nicht entspanne.
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DEUTSCHLAND – Erreichen von Klimazielen ist behindert: BDI schlägt schnellere Planungen und Genehmigungen von Industrieanlagen vor – Politischer Tunnelblick auf Ausbau erneuerbarer Energie besorgniserregend – 10.2.2022
Mit einem Sieben-Punkte-Plan will der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) für schnellere Planungen und Genehmigungen von Industrieanlagen sorgen. „Die Industrie ist besorgt, dass der politische Tunnelblick auf den Ausbau von erneuerbaren Energien und Stromnetzen den ehrgeizigen Zeitplan für die Energiewende ins Wanken bringt“, sagte der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. „Für das Erreichen der Klimaziele muss die Bundesregierung endlich einfachere und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren für den dringend notwendigen Umbau von Industrieanlagen schaffen.“
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DEUTSCHLAND – Inlandstourismus im Jahr 2021 von Krise etwas erholt – 10.2.2022
Die Tourismusbranche in Deutschland hat im Jahr 2021 erheblich unter der Corona-Krise gelitten, konnte sich jedoch im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 etwas erholen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verzeichneten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland im vergangenen Jahr 310,3 Millionen Gästeübernachtungen. Das waren 2,7 Prozent Übernachtungen mehr als im Jahr 2020, aber noch 37,4 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019.
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DEUTSCHLAND – Regelinsolvenzen in Deutschland steigen im Januar – 10.2.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2022 um 17,2 Prozent gegenüber Dezember 2021 gesunken. Zuvor war sie im Dezember 2021 um 18,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Die Insolvenzzahlen waren im Verlauf der Corona-Krise durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen; seit Mai 2021 sind keine Sonderregeln mehr in Kraft.
Die vorläufige Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren gibt frühe Hinweise auf die künftige Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen, für die derzeit endgültige Ergebnisse bis zum Berichtsmonat November 2021 vorliegen. In diesem Monat haben die deutschen Amtsgerichte 1.094 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren 4,6 Prozent mehr als im November 2020. Damit stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit September 2019 erstmals wieder an. Im Vergleich zum November 2019, also vor der Corona-Krise, war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 22,6 Prozent niedriger.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den im November 2021 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 0,5 Milliarden Euro. Im November 2020 hatten sie noch bei knapp 1,4 Milliarden Euro gelegen.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im November 2021 im Baugewerbe mit 205 Fällen. Im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) waren es 172 Verfahren. Im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 115 Insolvenzen gemeldet.
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DEUTSCHLAND – CORONA-HILFEN: 1,5 Milliarden Euro an Corona-Hilfen hat der Bund von Unternehmen zurückerstattet bekommen. Das geht aus einem Schreiben des Wirtschaftsministeriums hervor, das dem Handelsblatt vorliegt. Die Gelder waren im Frühjahr 2020 als Soforthilfen ausgezahlt worden. 132 Millionen Euro an verpflichtenden Rückzahlungen sind aktuell offen, der Betrag dürfte noch deutlich steigen. Viele Unternehmen treffen die Rückzahlbescheide inmitten der aktuellen Corona-Welle hart. Erste Erleichterungen hat die Politik auf den Weg gebracht. Doch es gibt neuen Ärger um Zinsen und Befugnisse. (Handelsblatt)- 10.2.2022
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AUTOMARKT – Die Bundesregierung will die Förderung von Pkw, die sowohl elektrisch als auch mit Verbrennungsmotor fahren können, ab 2023 stark einschränken. Dadurch dürften laut einer Studie des CAR-Instituts die Restwerte von teilelektrischen Modellen einbrechen. Wer nach 2022 noch einen Plug-in-Hybrid kauft oder least und ihn nach 24 Monaten Nutzungszeit weitergeben möchte, dürfte dafür im Schnitt nur noch 56 Prozent des einstigen Listenpreises erhalten. Zum Vergleich: Bei reinen Elektroautos liegt der Restwertfaktor bei 79 Prozent. (Handelsblatt) – 10.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55204121-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Baupreise im Jahr 2021 signifikant gestiegen – 10.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127585.html
ÖSTERREICH – STATISTIK – Öffentliche Gesundheitsausgaben durch COVID-19-Pandemie deutlich gestiegen – 10.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127542.html
ÖSTERREICH – STATISTIK – Produktionsindex stieg im Dezember 2021 um 3,9% gegenüber Dezember 2020 – 10.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127593.html
ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Sterbefälle Ende Jänner auf ähnlichem Niveau wie vor Pandemie-Beginn – 10.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127589.html